#plausibilität
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unscharf-an-den-raendern · 1 year ago
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Ich wünsche dieser gesamten Rammstein Mistband alles Schlimmste was Menschen nur passieren kann. Keiner von denen kann sich hinstellen und sagen "ich wusste von nichts, ich bin unschuldig", die stecken da alle mit drin. Aber leider hab ich das Gefühl die kommen damit durch und das ist für die in den kommenden Jahren nur ein minimaler Kratzer in ihrer Karriere. Jeder der jetzt noch Rammstein als seine Lieblingsband bezeichnet und denen weiter Geld hinten reinschiebt hat im besten Fall keinen Funken Verstand und im schlimmsten Fall unterstützen und feiern sie dieses Verhalten.
Tut mir Leid dass ich die Rant bei dir ablade, aber nachdem ich den Artikel gelesen hatte musste das irgendwo raus.
Und dann noch die Leute die was von "Unschuldsvermutung" labern. Die gilt nur vor Gericht.
Es haben sich schon mehrere Frauen gemeldet, deren Aussagen auch von anderen Personen bestätigt wurden, es gibt Versicherungen an Eides statt, bei denen bei Falschaussage eine Gefängnisstrafe droht. Und der NDR und die SZ sind reputable Medien, die würden solche Anschuldigungen nicht veröffentlichen, wenn sie Zweifel an der Plausibilität hätten.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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documentaende
1.
Das Beziehungsende läuft manchmal so: Einer von Zweien macht Schluß. Darauf kommt die Antwort, das ginge völlig ok, man grolle nicht. Nur die Form, in der Schluss gemacht wurde, die sei unter aller Sau. Inhaltlich sei man voll einverstanden, man habe die Liebe schon längst verloren. Aber die Worte, das gewählte Medium oder die Gesten, der Zeitpunkt oder der Ort, das sei beschissen und zeige, wie elend, herzlos und unmenschlich das Gegenüber sei. In der Regel ist es dann für denjenigen oder diejenige, die gerade Schluss gemacht hat, nicht sinnvoll, eine Diskussion über den Hylemorphismus oder die Beziehung zwischen Form und Materie oder Form und Inhalt zu beginnen, sondern sich noch einmal zu entschuldigen, zu schweigen und so bald als möglich zu gehen. Es ist furchtbar, was will man machen? Vielleicht war eine Trennung der Grund dafür, dass Aristoteles bestimmte Unterscheidungen vorgeschlagen hat oder dass dieser Vorschlag eine lange Tradition entwickelt hat. Vielleicht war es der Bedarf danach, das Gesicht nicht zu verlieren, und wenn das Herz auch bricht.
2.
Beim documentaende geht das manchmal auch so zu, vor allem bei der documenta 15. Dass ein Streit geführt wird, soll ok sein, nur die Form sei nicht in Ordnung. Manche sagen jetzt: Man sei frei, wenn man man friedlich bleibe. Lother Zechlin schrieb in einem Beitrag: Die Grenze (der Meinungsfreiheit, ANM FS ) besteht also nicht gegenüber der Meinungsäußerung, sondern gegenüber einer unfriedlichen Form, in der sie zum Ausdruck gebracht wird. Er zitiert ein Stuttgarter Gericht, dass die Meinungsfreiheit im Rahmen der rein geistigen Sphären des Für-Richtig-Haltens schützt. Ein Narr, der glaubt, man dürfe die Meinung halt nicht formulieren, reingeistig sei sie ok.
Dürfen darf man schon, man darf sich halt auch nicht über die Folgen wundern. Dürfen darf man überhaupt alles, nur nicht immer, nicht überall und nicht in jeder Form, nicht in jedem Stil. Und wer was meint, darf aufgrund des Kunstprivilegs (das ist ähnlich wie die Diplomatie und die Strategie im Ukrainekrieg ein Erbschaft aus dem 19. Jahrhundert) nicht so viel wie derjenige, der künstelt, also so tut, als ob er etwas meint, in Wirklichkeit aber Kunst macht. Zechlin schreibt weiter:
Der größere Freiheitsraum hat zunächst zur Folge, dass es dem Staat (Gesetzgebung, Justiz, Kulturverwaltung) verwehrt ist, die Grenze zwischen Kunst/Nicht Kunst zu definieren. Das wäre als „staatliches Kunstrichtertum“ ein Eingriff in die Eigengesetzlichkeit des Sachbereichs Kunst. Die Justiz muss aber einen Begriff von Kunst haben, wenn sie mit ihren Entscheidungen deren Freiheit garantieren und damit auch ihre Grenzen bestimmen soll.
Begreifen geht schon, definieren geht halt nicht, so lautet zumindest eine Erklärung dazu. Vor dem Hintergrund eines Diskurses, dessen Plausibilität offensichtlich nicht unter solchen Formulierungen leidet, ist die documenta so sinnvoll wie die juristische Literatur dazu. Das ist Luxus, vor allem auch deswegen, weil kein Quäntchen Sinn davon auf Kosten des Unsinns geht.
Die friedenswahrende Auseinandersetzung ist mit der gewaltauslösenden Auseinandersetzung in der Form nach identisch, nicht immer, aber immer dann, wenn es Probleme und Streit gibt. Das Recht limitiert die Meinungsäußerung und die Kunstfreiheit abhängig davon, wieviel und welche Unruhe die Meinung oder die Kunst erzeugen und wem man etwaige negative Effekte zuschreibt und wen man (sich) darum als außerhalb der Gesellschaft (der Friedensinteressierten), als Provokateur oder Unruhestifter vorstellt. Die Praxis dieses Konfliktes ist teilweise von einen ordnungsrechtlichen oder polizeirechtlichen Aspekt geprägt, am deutlichsten in der Rolle, die die Strafbarkeit der Volksverhetzung und die dabei mitlaufende Gefahrenprognose spielt. Aber nicht nur in diesem strafrechtlich 'auskristalllisierten' Aspekt läuft die polizeirechtliche Logik einer Gefahrenprognose mit, auch in der verfassungsrechtlichen Abwägung, zumal dann, wenn - wie im Fall der documenta - durch die Agitation der Aktivisten und ihre Zeichnungen antisemitischer Klischees keine subjektiven Rechte verletzt sein sollten. Mal soll das Publikum oder die Öffentlichkeit robuster sei und soll sich nicht so anstellen, mal sollen diejenigen, deren Meinungs- und Kunstfreiheit dann beschränkt wird, sich zurückhalten. Und was ist der Maßstab dafür? Was immer dieser Maßstab ist, er ist immer schon polarisiert und er wird polarisieren. Tabus oder ihr Nachleben werden eine Rolle spielen, und man kann Tabus nicht teilen, ohne zu polarisieren.
Ein großer Teil von Gesprächen auf Augenhöhe gehen also dann, das ist nicht erst heute so, dafür drauf, dem Gesprächtsteilnehmer klar zu machen, worüber oder in wie nicht zu diskutieren sei. Das ist ein Teil der Energie des Streites. Auch wenn nicht alle Lust tiefe, tiefe Ewigkeit will: Laune will nicht Laune sein, Affekt will nicht nur Affekt sein, niedere Sinne wollen auch nach oben. Auch das gehört zum Luxus.
Bahners hat in diesem Kontext, also dem Streit um die documenta und die antisemitischen Darstellungen von der Kunstfreiheit im Zeitalter ihrer staatlichen Alimentation gesprochen, irgendwie so oder ähnlich hat er die Situation benannt. Das trifft nicht den Kern des Streits, aber seine Fütterung. Die documenta ist nicht nur relevant, die ist kunstsystemrelevant, was man schon daran merkt, dass alle Beteiligten sich in erstaunlichem Konsens darauf geeinigt haben, die im wenigsten in diesem System agierende Person, die Geschäftsführerin, trage die größte Schuld am Dilemma. Die Mitarbeiter des documenta Institutes verbreiten diese Botschaft fleißig, das klingt ungefähr so, als würde man Mafiaangehörigen zuhören, wenn sie erzählen, was gerade schiefgelaufen sei, oder wie wenn Habermasschüler erzählen, was für ein Idiot Sloterdijk sei, sprich: das klingt von keiner Formulierung gestört plausibel, heißt aber nix
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korrektheiten · 8 months ago
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ZDF blamiert sich mit Video zur Nordstream-Sabotage bis auf die Knochen
Norbert Häring: »14. 03. 2024 | Das ZDF hat ein 18-minütiges Video gedreht, das wie Satire aussieht, aber ernst gemeint ist. Es geht darum, das junge Publikum zu überzeugen, dass es entgegen allem Anschein und aller Plausibilität wohl die Russen waren, nicht die USA oder ihre Verbündeten, die die Gasleitung Nordstream in die Luft gesprengt haben. Der […] http://dlvr.it/T43nq5 «
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b2bcybersecurity · 10 months ago
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Eine neue Ära von Cyber-Bedrohungen
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In den letzten Jahren hat sich im Bereich der IT-Sicherheit ein Paradigmenwechsel vollzogen, der vor allem durch die rasche Entwicklung und Einführung der künstlichen Intelligenz (KI) vorangetrieben wurde. Dieser technologische Fortschritt bringt viele Vorteile mit sich, hat aber auch eine neue Ära von Cyber-Bedrohungen eingeläutet, die komplexer, trügerischer und schwieriger zu bekämpfen sind. Eines der drängendsten Probleme dieser neuen Bedrohungslandschaft ist die zunehmende Raffinesse von Ransomware-Angriffen, denn KI-Technologien werden zugänglicher und fortschrittlicher, was Hacker für sich zu nutzen wissen. Sie machen die Generative KI, also Tools wie ChatGPT, zu ihren Werkzeugen, um Angriffe zu entwickeln, die nicht nur häufiger ausgeführt werden können, sondern komplizierter und schwieriger zu erkennen sind. Dies spiegelt sich in der erschreckenden Statistik wider, dass in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 von 34 Unternehmen eines mit einem Ransomware-Angriff konfrontiert war, was einem Anstieg von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die finanziellen Auswirkungen dieser Angriffe sind mit Lösegeldforderungen, die teils fünf Millionen US-Dollar (rund 4,55 Millionen Euro) übersteigen, erschreckend. Deepfakes und Desinformation Ein weiterer besorgniserregender Trend ist die Verwendung von Deepfakes und anderen KI-generierten Fälschungen für Phishing- und Desinformationskampagnen. Diese Methoden erhöhen die Plausibilität und Effektivität von Cyber-Angriffen erheblich, was zu einem Anstieg der Ransomware-Angriffe um mehr als 37 Prozent im vergangenen Jahr geführt hat. Durch die Erzeugung realistischer Imitationen mit Hilfe von Deepfake-Videos, Bildern oder sogar Sprachanrufen können Angreifer bestimmte Einzelpersonen und Organisationen täuschen oder missbrauchen, was zum Diebstahl sensibler Informationen oder zur Verbreitung von Lügen führt. Ein aktuelles Beispiel aus Deutschland: ein Künstlerkollektiv hat ein täuschend echtes Deepfake-Video von Bundeskanzler Olaf Scholz veröffentlicht. In dem Video schien Scholz das Verbot einer politischen Partei zu rechtfertigen. Das Video, das anscheinend mit Hilfe von KI erstellt wurde, sorgte für erhebliche Verwirrung und Kritik seitens der Bundesregierung, da es schwierig war, zwischen echt und falsch zu unterscheiden, und solche Fälschungen dazu verwendet werden können, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. All das unterstreicht die Notwendigkeit einer vorausschauenden IT-Abwehr samt durchdachter Strategie. Der althergebrachte, reaktive Ansatz reicht nicht mehr aus. Stattdessen ist eine präventive Strategie unter Einbeziehung von KI und Echtzeit-Bedrohungserkennung von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus bedeutet die Betonung von Multi-Faktor-Authentifizierung und Zero-Trust-Modellen eine Verlagerung hin zu strengeren Prüfungen, bevor Zugänge gewährt werden. Somit ist IT-Sicherheit nicht mehr nur ein technisches Thema, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie und -führung geworden. Daher dürfen Führungskräfte dem Thema nicht ausweichen, sondern müssen sich damit beschäftigen und eine Leitlinie in ihrem Unternehmen aufstellen. Sie müssen außerdem verstehen, dass die Überschneidung von IT-Sicherheit und KI eine der wichtigsten Baustellen ist und realisieren, dass KI nicht nur von Hackern eingesetzt werden kann, sondern auch von Sicherheitsleuten, um eine moderne, konsolidierte IT-Sicherheitsarchitektur zu bauen.     Passende Artikel zum Thema   Lesen Sie den ganzen Artikel
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raniehus · 1 year ago
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Erhält der Vermieter zur Deckung der Kosten für Modernisierungsmaßnahmen oder von laufenden Aufwendungen infolge solcher zinsverbilligte oder zinslose Darlehen aus öffentlichen Haushalten, durch Darlehen oder Mietvorauszahlungen des Mieters oder durch Leistungen eines Dritten für den Mieter sowie aus Mitteln der Finanzierungsinstitute von Bund und Ländern, verringert sich der Erhöhungsbetrag der modernisierungsbedingten Mietpreiserhöhung um den Jahresbetrag der Zinsermäßigung, des Zuschusses oder des Darlehens.
Die Anrechnung muss dem Mieter zugute kommen.
In dem Erhöhungsverlangen hat der Vermieter sich zu den Drittmitteln (§§ 559b iVm. § 559aa BGB)zu erklären, wenn er sie in dem Ankündigungsschreiben zur Modernisierung erwähnte und in dem Erhöhungsverlangen darauf verweist, um dem Mieter eine (Plausibilitäts-) Prüfung er ermöglichen. Ansonsten nur bei einer Inanspruchnahme entsprechender Drittmittel.
BGH, Urteil vom 19.07.2023 - VIII ZR 416/21 -
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kunstplaza · 1 year ago
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gutachter · 2 years ago
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BGH präzisiert Anforderungen an Mieterhöhung nach Modernisierung
BGH präzisiert Anforderungen an Mieterhöhung nach Modernisierung
„…Erhöht ein Vermieter nach einer Modernisierung die Miete, muss der Mieter die nötigen Angaben bekommen, um das auf Plausibilität überprüfen zu können. Die Hürden dürften in formeller Hinsicht aber auch nicht zu hoch angesetzt werden, teilte der Bundesgerichtshof (BGH) mit. Sonst bestehe das Risiko, dass der Vermieter gar nicht modernisiere. (Az. VIII ZR 337/21 u.a.) Die obersten…
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galli-halli · 2 years ago
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Ich bin ein riesengroßer Fan deines Meisterwerks TB. Nachteil ist, dass ich z.B. bei Rückblicken wie bei DudW am Samstag immer einzuordnen versuche, was da gerade in deiner FF passiert ist… :D An dieser Stelle auch ein ganz großes Danke, dass du diese FF schreibst und so präzise die Realität einarbeitest. Ich hab sie sicher schon 4x gelesen. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Und wie sich die beiden in den letzten beiden Jahren entwickelt haben ist auch unglaublich. Es wirkt so, als wäre ein Knoten geplatzt, als wären sie angekommen und vollkommen im Reinen mit sich, miteinander und ihrer Umwelt.
Diese Ring-Sache ist… ja… ich schließe mich der allgemeinen Sprachlosigkeit an. Eine für mich noch „plausible“ Erklärung wäre, dass Klaas ihm den als „Glücksbringer“ gegeben hat, damit er sich nicht wieder weh tut. Aber das macht ja im allgemeinen Konsens keinen Sinn, dass der Ring was mit Doris zu tun hat. Also von dem her ist es vlt. auch nur ein Ring um uns zu knechten und ins Dunkel (des Wahnsinns) zu treiben.
Lieber Anon, erst einmal tausend Dank für dein Lob und deine Begeisterung für Tausendmal Berührt. Ich hatte gestern plötzlich wieder große Lust, daran weiterzuschreiben und bin ein ganzes Stück vorangekommen, das nächste Kapitel ist fast halb fertig. 🖤
Mich macht diese Entwicklung, die die beiden genommen haben, auch sehr glücklich. Vor allem, weil sie selbst so zufrieden damit wirken. Mal all den Wahnsinn ihrer Partnerschaft beiseite geschoben, muss es extrem erfüllend sein, so jemanden an seiner Seite zu haben.
Allgemeine Sprachlosigkeit trifft es ganz gut xD Es kann theoretisch wirklich tausend Erklärungen dazu geben, aber allein der Anblick von diesem Ring an Jokos Finger war einfach zu viel für mich. Irgendwo hab ich auch meine Grenzen der Plausibilität 😹
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techniktagebuch · 4 years ago
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9.–12. September 2020
Ich packe meinen Koffer und in meinen Koffer packe ich iPad, Ladekabel, Kopfhörer, Bücher, bügellose BHs und einen Fitnesstracker 
Ich muss nach einer Biopsie für eine kleine Brustoperation unter Vollnarkose ins Krankenhaus, voraussichtlich für 3 Tage.
Ich weiß von meinem Vorbereitungsgespräch mit der Anästhesistin, dass ich meine neue Activity Tracker Uhr (das Mi Smart Band 5) während der OP nicht aufbehalten darf. Es hätte mich nämlich sehr interessiert, wie Vollnarkose sich auf meine Pulsaufzeichnung auswirkt und als was für einen Schlaf (Tief, leicht, REM) die App das interpretiert.
Ich muss zwei Tag vor der OP einen Covid Test machen und werde einen Tag vor der OP aufgenommen. Ich muss ein zweites Mal eine Telefonnummer einer Vertrauensperson angeben und wundere mich. Das hab ich doch schon gemacht? Bei der Zimmerzuteilung auf der Station zehn Minuten später fällt der Krankenpflegerin auf, dass ich zwei unterschiedliche Nummern angegeben habe, weil ich beim Ablesen einen Zahlendreher gemacht habe (oder die Person beim Eintippen). Wie so viele andere Fragen, die ich doppelt und dreifach beantwortet habe, war wohl auch das eine Frage mit eingebautem Plausibilitäts-Check.
Ich bekomme ein Plastikarmband mit QR Code und meinem Namen und meiner Zimmernummer. Ich werde im Laufe meines Aufenthalts immer mal wieder nach meinem Namen gefragt, aber den Code scannt niemand, zumindest nicht, während ich wach bin.
Ich werde noch gefragt, ob ich ein Passwort angeben möchte. Wenn jemand meinen Zustand telefonisch erfragen möchte, müssen sie dieses Passwort angeben, sonst wird keine Auskunft erteilt. Datenschutzgründe. Ich gehe davon aus, dass mein Freund nicht anruft und alle anderen müssen genau so warten, bis ich wieder tippen kann, um Neuigkeiten zu erfahren.
Ich weiß, dass es im Krankenhaus WLAN gibt, aber ich will mich nicht drauf verlassen, also habe ich als Vorbereitung ein paar Sachen von Netflix auf mein iPad heruntergeladen. Es gibt dort eine eigene Rubrik mit allen herunterladbaren Filmen und Serien. Ich bringe noch Kopfhörer und zwei Papierbücher mit und ein leihe ein eBook am Handy aus. Ich frage also bei der Anmeldung gar nicht nach dem WLAN, weil ich normalerweise mit meinen 10 GB pro Monat am Handy gut auskomme.
Gleich bei der Ankunft im Zimmer stellte ich erfreut fest, dass es eine Steckdose gleich über dem Bett gibt, die ich erreiche, wenn ich mich strecke. Der erste Tag verläuft erwartungsgemäß ereignislos. Ich stelle mein Handy auf lautlos und lese, surfe, chatte ein bisschen. Das ist auch sehr praktisch, weil eine Mitpatientin um halb neun das Licht ausmachen möchte und mein Handy mir dann eh leuchtet. Ich hätte zwar ein eigenes Licht am Bett, aber dass ich das mit dem selben Kastl aus steuern kann, wie die Taste mit der man das Pflegepersonal ruft, merke ich erst nach einem Tag.
Vor dem Aufenthalt mache ich mir auch Gedanken darüber wo ich dann mein Handy und iPad aufbewahre, und ob Diebstahl wohl ein Problem ist. Es gibt pro Patientin einen versperrbaren Spind im Zimmer und ich könnte meine Wertsachen da einsperren. Das mache ich aber nicht, weil eigentlich immer jemand im Zimmer ist. Die anderen Patientinnen sind nicht viel unterwegs und auch wegen Corona-bedingten Einschränkungen sind insgesamt wenig Leute im Krankenhaus, die dort nicht arbeiten.
Nach der ersten Nacht behauptet mein Mi Band zwar, dass ich 6h 45 min ununterbrochen geschlafen habe, ich erinnere mich aber genau an die Telefonate der schwerhörigen Zimmergenossin um Mitternacht und um vier Uhr und an das Piepsen des Geräts an dem die Infusion hing und daran, dass mir um 5:30 der Blutdruck und die Temperatur gemessen wurde.
Ich hatte anfangs Sorge, dass mich das stressen könnte, wenn mir eine App sagt dass ich zu wenig schlafe oder der Schlaf qualitativ minderwertig war. Die umgekehrte Psychologie funktioniert jedenfalls: meine App behauptet 6:45 Schlaf, na dann kann es ja nicht so schlimm gewesen sein, wie es sich gerade anfühlt. Meine Hauptaufgabe für den Tag ist auch nur herumliegen und das schaffe ich auch müde.
Ich werde also operiert und mit gut verpackter Brust und einem Schlauch und Flasche für Drainage wieder in mein Zimmer gebracht. Ich bin sehr froh, dass ich mein Handy in Reichweite in die Lade meines Nachtkästchens gelegt habe und nicht weggesperrt. Ich schreibe Whatsapp Nachrichten an Familie, Freund*Innen und Arbeitskolleg*Innen, dass ich alles gut überstanden habe. Den restlichen Tag döse ich und lese Facebook und Twitter, und schreibe Nachrichten und spiele Candy Crush. Irgendwann kommt die Chirurgin vorbei und überbringt die gute Nachricht: wie erwartet, alles gutartig.
Gegen Abend merke ich, dass mein Handy-Akku leer wird und will aber keinesfalls ohne Akku die Nacht verbringen. Lange Nächte sind leichter zu ertragen, wenn ich wenigstens gelegentlich sehe, dass Zeit vergangen ist und ich memes auf facebook anschauen kann. Jetzt, wo auf meiner dominanten Seite ein Schlauch steckt, der mit einer Flasche verbunden ist, ist die Steckdose aber nicht mehr in Reichweite. Ich kann den Arm heben, aber strecken stellt sich als keine gute Idee heraus. Mit links bin ich ungeschickt und in der Hand steckt der Zugang, der mich auch ein bisschen einschränkt.
Vor der OP wurde mir mehrmals mitgeteilt, dass ich danach nicht ohne Begleitung aufstehen, sondern unbedingt jemanden rufen soll. Nach der Narkose haben viele Leute Probleme mit Schwindel und Übelkeit, also begleitet mich jemand die 4 Meter bis zur Toilettentür und ermahnt mich, nicht zuzusperren.
Nachdem ich diesem Meilenstein schon im Laufe des Tages geschafft habe, fühle ich mich am Abend auch in der Lage direkt neben meinem Bett aufzustehen und die Hand zu heben. Es involviert das Manövrieren und Platzieren der Drainage-Flasche am Schlauch und langsame, vorsichtige Bewegungen, aber es funktioniert. Jetzt, beim aufschreiben, fällt mir auf, dass ich einfach mein Bett hätte hochfahren können, damit ich die Steckdose besser erreiche. Die Knöpfe zum hinauf und hinunterfahren von Kopf- und Fußteil und Bett insgesamt waren zu jedem Zeitpunkt in meiner Reichweite.
Ich darf am Tag nach der OP doch noch nicht nachhause, bin aber schon merklich fitter. Ich bekomme den dicken Verband abgenommen. Er wird durch eine Einwegunterhose ersetzt, die mit einem Schnitt im Schritt (für den Kopf) in einen BH umgewandelt wird. Sowas ähnliches mit einer Männerunterhose hatte ich schonmal in einem Kleidungs-Lifehack-Video gesehen und für unrealistisch befunden, dass das so einfach funktioniert.
Meine ZImmergenossin telefoniert noch immer sehr viel und so höre ich mit, dass sie ihr Datenguthaben stark überschritten hat. Ihr Mann ermutigt sie, für ihren voraussichtlich vorletzten und letzten Tag doch das Krankenhaus WLAN zu nehmen, das nach ihren Angaben 4 bis 8 Euro kostet. Ein Gigabyte zusätzliche Daten kosten bei ihrem Handyanbieter auch ca. 4 Euro.
Wir reden anschließend ein wenig über das Thema und sie erzählt dass sie ihre Zeit gerne mit Radiohören am Handy verbringt, viele YouTube Kochvideos schaut (und sich bei interessanten Rezepten Notizen auf Papier macht) und mit einer App Solitär spielt. Das macht sie alles mit Kopfhörer. Die Patientinnen vor uns haben ihr geholfen den Klingelton abzuschalten und ich bin diesen Leuten dankbar. Ich finde, dass sich das WLAN lohnt und auch, dass man seinen Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich gestalten soll. Da ist der Preis akzeptabel. Ich kann schlecht einschätzen wie groß YouTube Videos sind aber mit dem Krankenhaus WLAN ist man auf der sicheren Seite. 
Ich biete sogar an, nachzusehen, ob und wie man bei YouTube die Bildqualität herunterschrauben kann um Daten zu sparen, aber sie ist wild entschlossen die letzten 24 Stunden ohne Internet auszukommen.
Bei dem Gespräch erfahre ich auch, dass sie ihre Hörgeräte nicht trägt, weil im Krankenhaus die Temperatur im Ohr gemessen wird und Hörgeräte die Temperatur verändern, die da gemessen wird.
Ich verbringe den Tag damit das Papierbuch zu lesen und Podcast zu hören. Ich muss die Lautstärke voll aufdrehen um die Telefonate auszudröhnen, was ich sonst nur in lauten Verkehrsmitteln machen muss.
Der letzte Tag im Krankenhaus ist erfreulich schnell vorbei. Bei der Entlassung frage ich interessehalber nach dem WLAN Preis und erfahre, dass es 2 € pro Tag sind.
(verenka)
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le-dernier-soupir · 5 years ago
Quote
Es genügt nicht, auf den eigenen ewigen Wahrheiten zu beharren und der Gegenseite die Unfairneß ihrer Methoden vorzuwerfen. Es genügt auch nicht, ihre aus der Utopie abgeleiteten Wahrheitsansprüche einfach (also letztlich durch Ignorieren) zu negieren, man muß sie dialektisch negieren: Man muß die feindliche Ideologie kompromißlos und bis in ihre Fundamente hinein kritisieren, indem man zeigt, daß und warum die herrschende Metaideologie, sofern die Gesellschaft sich von ihr leiten läßt, mit Notwendigkeit nicht etwa eine bloß unvollkommene Version der von ihr postulierten Ziele verwirklicht, sondern deren Gegenteil. Erst auf der Basis dieser notwendig destruktiven Vorarbeit (bei der man allerdings die sichtbare Realität zum Verbündeten hat) können die eigenen Themen und Begriffe wieder Plausibilität gewinnen. Gerade für den, der sich strategisch in der Defensive befindet, gilt das Prinzip, daß Angriff die beste Verteidigung ist.
Manfred Kleine-Hartlage
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fabiansteinhauer · 3 years ago
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Kulturtechnik Schaukeln
1.
Kein Tag und Nacht ohne Linie, keine Linie ohne Wellen, keine Wellen ohne Scheitelpunkte, keine Scheitelpunkte ohne Kehren und keine Kehren ohne Schichten.
Thomas Melle nennt sein Buch zur Polarforschung "Die Welt im Rücken". Er beschreibt den Polarforscher als den entfremdeten Charackter schlechthin. Ihm stünden in einem Augenblick alle Kanäle "bestürzend offen". Dann kippt etwas und alles ist dicht und zu. Melle schreibt, dass ein Polarforscher drei Leben führe,
die einander ausschließen, bekriegen und beschämen: das Leben des Depressiven, des Leben des Manikers und das Leben des zwischenzeitlich Geheilten. Letzterem ist nicht zugänglich, was seine Vorgänger taten, ließen und dachten. Der zwischenzeitlich Geheilte [...] wandert zerfetzt durch die Gegend und kann sich nur über das Schlachtfeld wundern, das hinter ihm liegt. Ändern kann er es nicht, obwohl der Maniker, der da gewütet hat, und der Depressive, der da siechte, zwei Versionen seines Ichs sind, die ihm völlig fremd werden, die er mit seinem jetzigen Ich (aber wer ist das überhaupt) nur qua Erinnerung, aber kaum qua Identität verbinden kann. Und doch ist nicht von der Hand zu weisen: Er war es. Er war all die Taten und Katastrophen und Lächerlichkeiten, die Obsessionen und Nullsätze, die Hausverbote und Selbstmordversuche, die Peinlichkeiten, das Wüten der Kollaps. Er war der Rowdy, dann die Leiche.
2.
Der Polarforscher hat immer eine Welt vor sich, immer eine Welt im Rücken und diese Welt rückt auch vor. Während seine Gegenwart wie jede Gegenwart noch das Privileg des gewöhnlichen Plausibilitätsdrucks genießt, ist die Welt im Rücken nicht nur nicht zugänglich. Dem, was an einer ganz äußerlichen Erinnerung noch zur Verfügung steht (etwa, weil der Polarforscher Tagebuch führt und Zettelkasten füllt) ist auch jede eben noch vorhandene Plausibilität entzogen. Dem Urteil ist der Richter entzogen, der Aussage ihre Anwälte, ihre Zeugen, Sprecher und Schreiber, der Beobachtung der Blick. Dem Sinn sind die Sinne entzogen. Und der Polarforscher weiß, nachdem er einige Zeit am Pol verbracht und sich bei seinen Forschungen immer wieder nur dem Wissen um Pole ausgesetzt hat, dass diese Welt im Rücken vorrückt: mitten hinein in seine Evidenzen. Die Welt rückt immer, und man muss sich vorbereiten, um nicht völlig von der Welt im Rücken abgetrennt zu werden und nicht jede Voraussicht zu verlieren. Die Gegenwart entwickelt ihren gewöhnlichen Plausibilitätsdruck ohnehin sanft, sie braucht keine Hilfe. Schon das Wort von der 'normativen Kraft des Faktischen' klingt zu laut, um die Gewöhnlichkeit eines Zustandes zu beschreiben, dessen Plausibilität unabhängig davon, ob am Pol gerade ein Sturm wütet oder eine Stille eisig auskristallisiert ist, sanft und mild daherkommt. In seiner Plausibilität ist der Sturm so sanft wie die Windstille und das Eis. Das alles braucht keine Stütze. Plausibilitätsdruck ist weniger ein Schub oder eine Kraft, das ist ein meteorologischer Ausgleich, der den Polarforscher und seine Umwelt involviert. Dieser Druck ist ausgeglichen (im Sturm stürmt der Polarforscher mit, mit der Stille hält er still), soweit nicht die kurzen Augenblicke eines Kippens oder des rapid cyclings schwuppdiwupp und kaum greifbar etwas mehr von den Drehungen mitteilen. Dann ist aber sofort wieder Gegenwart und Druckausgleich und alles plausibel, entweder beschissen oder geglückt. Plausibilität braucht keine Stütze.
Die Welt im Rücken muss gestützt werden. Polarforscher wie Warburg lieben Kalender, sie sind ab und zu Gerüst- und Gestellfetischisten. Vielleicht ist das Rücken einer der Gründe, warum der Polarforscher ein Motto, das Plinius dem Apelles in den Munde gelegt haben soll ("nulla dies sine linea") so wuchern lässt. Irgendwie muss auch eine rückende Welt geschaukelt werden.
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korrektheiten · 9 months ago
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Aufarbeitung einer Pandemie: Aufarbeitung einer Pandemie Dunkle Ursprünge des Coronavirus: Im Labor hergestellt?
Die JF schreibt: »Lange wurde die Laborhypothese als mögliche Erklärung für den weltweiten Corona-Ausbruch belächelt. Inzwischen gewinnt sie Plausibilität – auch deutsche Wissenschaftler tragen dazu bei. Von Mathias Pellack. Dieser Beitrag Aufarbeitung einer Pandemie Dunkle Ursprünge des Coronavirus: Im Labor hergestellt? wurde veröffentlich auf JUNGE FREIHEIT. http://dlvr.it/T2w964 «
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leselichtschaubar · 5 years ago
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Lauter reizende ältere Damen
Nürnberg, Stresemannplatz. Ich saß am frühen Abend in einer dieser Backfilialen, in denen sie Brot von wasweißichwoher geliefert bekommen, halbfertige Semmeln fertigbacken und den Süßkram mit einer Halbzentimeterschicht Zuckerguss genießbar machen. Mit ein paar kahlen Tischen und harten Stühlen drumherum versucht man den Eindruck eines Cafés zu erwecken, das wenig mehr an Atmosphäre bietet als ein Wartezimmer. Worauf auch immer man hier warten mag. Der Kaffee war so schlecht, dass ich ihn nach ein paar Schlucken stehenließ, stattdessen den Inhalt der Zuckertütchen auf die Untertasse bröselte und meinen Gedanken nachhing. Draußen dämmerte es bereits, eigentlich wollte ich ins Kino gegenüber, aber es war noch zu früh.
Am Tisch nebenan saßen fünf oder sechs ältere Damen, die immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Reizende ältere Damen, wie man so sagt, in der ganzen Bandbreite des Begriffs reizend. In so einem Kränzchen von fünf oder sechs reizenden älteren Damen sind die Rollen wohlverteilt, was sich auch in der Sitzordnung niederschlägt. Eine mittendrin gibt den Ton an, erzählt mehr oder weniger Belangvolles, das auf unterschiedliches Interesse stößt. Das heißt, nach außen hin ist das Interesse außerordentlich groß, doch in Momentaufnahmen der umsitzenden Mienen zeigen sich die verschiedensten stummen Kommentare, von „A! Geh weiter! Mach ka Schprüch!“, bis zu „Des glaabst doch du selber net, du alte Schachtel!“ Zu letzterem ist das Mienenspiel so deutlich, dass die Erzählende sich gedrängt fühlt, ein „Jou, werkli! Und wenn’er’s mir net glaabt, dann geht doch nüber und schaut’s euch selber o!“ nachzuschieben. Die „alte Schachtel“ hat sie natürlich nicht gehört, aber sehr wohl registriert. Deshalb handelt die nächste Bemerkung von der eigenen Rüstigkeit und der Tatsache, dass gewisse andere Leute längere Wegstrecken nur mit einem Rollator bewältigen können. Die Ungläubige beißt unmittelbar ein ordentliches Stück von ihrem Gebäck ab.
Ich beschloss, das Kino noch ein bisschen warten zu lassen, schließlich gibt es ohnehin immer erst die Anreißer für kommende Filme und die Werbung von ortsansässigen Modegeschäften für Junggebliebene, die Reklame für Kücheneinrichtungen, und am Schluss die fürs Speiseeis. „Das bekommen Sie im Foyer an der Theke.“ Früher gingen die Verkäuferinnen durch die Reihen und streckten einem die Eiswaffeln entgegen.
Eine wichtige Rolle im Kränzchen spielt die Stichwortgeberin. Sie kennt die Tonangebende seit langem, ist mit deren Lebensweg und Schicksal vertraut und hat gewiss auch ihren verstorbenen Mann gekannt. „Ja, ja, der Winfried, des war scho an Gouder!“ – was gelegentlich auch zurechtgerückt werden muss: „Nacherd hast nen aber doch net so gout kennt! Also der Winfried, des war scho aner, ich will’s amol a su sogn…“ Die Stichwortgeberin hält den Berichtsfluss in Gang, wenn er zu stocken droht, setzt Impulse wie „Etz moußt aber des andere a no verzähln.“ und sorgt für ergänzende humorvolle Höhepunkte: „Aber es beste is gwen…“, und es beutelt sie bereits vor Lachen. Sie dient außerdem auch als Bestätigerin der Plausibilität des Erzählten. „Und? Is net so? Gell scho!“ Dann erübrigt sich ein weiterer verbaler Einwurf. Es genügt ein kräftiges, manchmal etwas nachdenkliches Nicken.
Die größte Gruppe im Kreis der reizenden älteren Damen ist die der anteilnehmenden Zuhörerinnen. An sich eine bequeme und unterhaltsame Art der Teilnahme, die sich mit zustimmenden Kopfbewegungen an den richtigen Stellen bewältigen lässt. Ihre Aufgabe ist es aber auch, gelegentlich für Nachschub an materiellen Dingen zu sorgen. „Möcht no wer wos zum Essen? – Net? Also, ich hol mer etz no a Nusseckn.“ – „Ach, bring mer aa ane mit. Oder wart, lieber a Hörnla. – Na, halt, doch was mit Zucker, heut werd amol gsündicht.“ Die Auswahl hat mitunter Grenzen. „Naa, dankschön, lieber kaan Kaffe mehr, ich tät scho wolln, aber mei Dokter…“
Na, dieses dünne Schlapperwasser hier hätte sie bestimmt nicht vom Stuhl gehauen.
Und dann gibt es noch die Zuspätgekommene. Sie wurde bereits erwartet und murmelt etwas atemlos beim Ablegen des Mantels eine Entschuldigung, die wohlwollend quittiert wird. Sie wird nun nicht etwa mit einem Platz an der Peripherie des Kränzchens abgefertigt, nein, sie dringt ins Zentrum vor und eine andere, die gerade Kuchen holt, verzichtet auf ihren Platz. „Naa, naa, bleib ner hockn!“ Die Neue wird gleich befragt und beredet, noch ehe sie den Schal vom Hals genommen hat. Nicht selten erobert sie die Rolle der Tonangebenden im Flug. „Ihr werdt mir net glaabn, wos mir grod passiert is…“ Die Rollen können an dieser Stelle neu verteilt werden.
Bisher hatte ich nur geguckt und ein paar Gesprächsfetzen aufgeschnappt. Es hatte sich als unnötig erwiesen, verstohlen hinüber zu schauen, denn die Aufmerksamkeit der Anwesenden war ganz im Kreis gefangen. Nur einmal hatte eine der Zuhörerinnen auf der Suche nach ihrer Handtasche meine Anteilnahme bemerkt, sich aber gleichmütig wieder den anderen zugewandt. Jetzt aber registrierte ich zum ersten Mal deutlich einen Satz.
„Und seitdem dass ich damals mein Schlochanfall g’habt hab, geh ich alle Wochen zum Friseur.“
Ich drehte abrupt den Kopf. Sie saß im Profil zu mir und hatte tatsächlich sorgfältig hergerichtete Haare. Ich versuchte, hinter den Sinn dieser Äußerung zu kommen, doch anscheinend war dies eine abschließende Bemerkung gewesen, denn sie erhob sich und schickte sich zum Gehen an.
Als sie sich draußen auf dem Gehsteig nach rechts wandte, hatte sie diese aus der Hüfte gebeugte Körperhaltung älterer Damen, die ihre logische Entsprechung in einem mit dem linken Fuß synchronisierten Gehstock hat. Dieser war aus Leichtmetall und stufenlos verstellbar.
Ich schob den verschmähten Kaffee von mir, knöpfte meine Jacke zu und ging zur Tür. Die Dame verschwand zwei Häuser weiter in einer Apotheke, die ich mit einem letzten Seitenblick passierte ohne anzuhalten.
Für den Film war es zu spät. Ich schlug den Kragen hoch und ging zur Straßenbahnhaltestelle.
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raniehus · 3 years ago
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Unterlassene Aufklärung über Behandlungsalternativen
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Klärt der behandelnde Arzt nicht oder nicht ordnungsgemäß unter Benennung der Vor- und Nachteile über alternative Behandlungsmöglichkeiten auf, kann er sich darauf berufen, dass der Patient auch bei entsprechender Aufklärung in die von ihm vorgenommene Maßnahme eingewilligt hätte.
Legt der Patient plausibel dar, dass er bei ordnungsgemäßer Aufklärung vor einem echten Entscheidungskonflikt gestanden hätte, wobei an seine Darlegung keine zu hohen Substantiierungsanforderungen gestellt werden dürfen, obliegt dem behandelnden Arzt die Beweislast für seine Behauptung, der Patient hätte bei ordnungsgemäßer Aufklärung eingewilligt.
Vom Patienten kann nicht verlangt werden, dass er auch plausibel macht, dass er sich bei ordnungsgemäßer Aufklärung auch tatsächlich gegen die durchgeführte Maßnahme entschieden hätte.
BGH, Urteil vom 07.12.2021 - VI ZR 277/19 -
zum Bericht und Urteil auf: Recht kurz gefasst
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leinwandfrei · 5 years ago
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Freddie Highmore – auch in Serie
Gestern (11.9.2019) strahlte Vox die beiden ersten Folgen der zweiten Staffel von The Good Doctor aus. Eine Serie mit Freddie Highmore, welche unter Einfluss von David Shore, dem Produzenten von Dr. House (wie der Sender großspurig wirbt), als Adaption einer südkoreanischen Sendung entstanden ist. Man muss sich nach der Auftaktstafel diesbezüglich keine Illusionen machen, Dr. House bleibt unter der Vielzahl an Arztserien die qualitativ hochwertigste (in Bezug auf die darstellten Behandlungsmethoden wie auch auf das Drehbuch und die Darstellung des Protagonisten). Aber die Ausstrahlung bietet einen passenden Anlass, um sich mit Freddie Highmore auseinanderzusetzen. Der britische Schauspieler steht seit seinem 7. Lebensjahr vor der Kamera und erinnert damit an die Vielzahl der amerikanischen Kinderstars. Zu diesen zählte etwa auch River Phoenix oder Ryan Gosling. Von Kindheit an als Schauspieler aktiv begannen sie früh an einer Karriere zu feilen, wobei River Phoenix an dem daraus resultierenden Ruhm letztlich zerbrochen ist. Inwiefern eine solche (unwirklich ernste) Kindheit auch einer Persönlichkeitsentwicklung schaden kann zeigt sich darin sehr deutlich.
Ohne die Begegnung mit Johnny Depp beim Dreh von Wenn Träume fliegen lernen (2004) wäre Highmores Karriere vermutlich nicht so schnell in Schwung gekommen. Auch die Abstammung aus einer ausgewiesenen Schauspielerfamilie hat sicherlich dazu beigetragen. Im darauffolgenden Jahr bekommt er durch die Empfehlung Depps‘ die zweite Hauptrolle in Tim Burtons Verfilmung von Roald Dahls Jugendroman Charlie und die Schokoladenfabrik. Mit Arthur und die Minimoys (unter der Regie von Luc Besson) und Die Geheimnisse der Spiderwick (in einer Doppelrolle als Jared und Simon Grace) folgen 2006 und 2008 weitere Fantasy-Jugendroman-Verfilmungen, dazwischen ist er auch an der Seite von Robin Williams in dem (sehr kitschigen) Liebesfilm Der Klang des Herzens zu erleben. Sein bevorzugtes Rollenprofil des Außenseiters tritt wiederum bei den Produktionen Toast (2010, an der Seite von Helena Bonham Carter) und Von der Kunst sich durchzumogeln (2011) in den Vordergrund. Den Höhepunkt dieser Spezialisierung hat er vorzeitig durch seine Darstellung von Norman Bates in Bates Motel erreicht, wo er an der Seite der beeindruckend aufspielenden Vera Farmiga die Vorgeschichte zu dem Suspense-Klassiker Psycho von Alfred Hitchcock in 5 Staffeln (2013-2017) mitentwickelt. Vera Farmiga wurde für ihre Darstellung der Mutter Norma Bates vielfach ausgezeichnet und Freddie Highmore vielfach nominiert.
Insgesamt ist Highmores Filmografie vielseitig und enthält einige schöne Kleinode. Der nach wie vor junge Schauspieler beweist Mut in der Rollenwahl. Auffällig ist eine gewisse Vorliebe für fantastische Geschichten, wie auch sein Engagement für die Synchronisation der Verfilmung von Cornelia Funkes Roman Drachenreiter (angekündigt für 2020) zeigt.
Mit der Beteiligung an Bates Motel hat er verhindert, dass er in Zukunft auf die Rolle der liebenswerten und süßen Jungen von nebenan reduziert wird. Als er als Darsteller bekannt gegeben wurde, war die Skepsis zunächst groß, da das Rollenprofil allen Charakteristiken des damals 21jährigen Highmores zu widersprechen schien. Entsprechende Zweifel herrschten bei dem Engagement als autistischer Arzt nicht vor, wobei diese Rolle auch weniger von den bisherigen Rollenprofilen abzuweichen scheint. In The Good Doctor meistert er die Aufgabe, einen überzeugenden Autisten zu spielen ohne dabei albern oder übertrieben zu wirken. (Jim Parson spielt keinen ausgewiesenen Autisten und darf sich daher entsprechende Verhaltensweisen erlauben. Sheldon Cooper vereint aber eher die typischen Filmaspekte eines „Autisten“.) Im Zentrum seiner Darstellung stehen der ausweichende Blick und steife körperliche Bewegungen. Die Charakterzüge des typischen „Film-Autisten“ (wie zum Beispiel Dustin Hoffman in Rain Man) und die Definition des Autismus durch Ärzte haben häufig nur wenige Übereinstimmungen. Im Film sind die autistischen Charaktere meist auf Spektakulärität ausgerichtet und nahe an dem Bild eines verwirrten Genies gehalten.
Unglücklicherweise würde kein Krankenhaus einen Autisten beschäftigen (sowie auch kein Krankenhaus einen Junkie und Sadisten wie Dr. House beschäftigen würde), aber das Gedankenspiel von The Good Doctor führt zu teilweise nachdenklich stimmenden und amüsanten Momenten. Enttäuschend waren in der ersten Staffel vorrangig die filmische Umsetzung der chirurgischen Eingriffe, die fehlende Plausibilität mancher Diagnosen bzw. extremer Krankheitsbilder und zum anderen die musikalischen Fehlentscheidungen. Insgesamt aber konnte die Serie kurzweilige Unterhaltung bieten und insbesondere Freddie Highmores schauspielerische Leistung fesseln. Hier finden sich einige Parallelen zu seiner gefühlskalten Darstellung in Bates Motel, insbesondere der Blick und die Gestik sind hier hervorzuheben. Denn was Highmore zu einer Traumbesetzung für den klassischen Prinz Charming macht ist zugleich ein geeignetes Mittel, um tiefes Unbehagen zu erzeugen. Der mehr oder weniger direkte Blick aus seinen blauen Augen kann sehr differente Wirkungen haben, je nach Existenz oder Fehlen des Lächelns. An diese Leistung knüpft er mit der zweiten Staffel an. Der Schwerpunkt bleibt auf Dr. Shaun Murphy und dadurch wird das vollständige Abdriften in die seichten Abgründe von Beziehungen und überdramatisierten ärztlichen Entscheidungen, eine der größten Stolpersteine der Mehrzahl der Arztserien, zumindest abgefedert. Ob der Trend ganz verhindert werden kann muss der weitere Verlauf der Serie zeigen. Dennoch bleibt The Good Doctor nette Unterhaltung ohne tiefere Inhalte und die enttäuschend niedlichen medizinischen Eingriffe sind ein entscheidender Faktor dieses Eindrucks.
Die interessante Frage für die Zukunft ist, wann Highmore das Bübchen-Image abschütteln kann (oder muss) und erstmals die Rolle eines Erwachsenen spielen bzw. sprechen darf. Denn auch in Bates Motel und The Good Doctor arbeiten die Regisseure vornehmlich mit seiner Jugendlichkeit und dem kindlich gebliebenen Gesicht des 27jährigen. Die Zeit arbeitet aber für seine Flucht aus dieser Beengung. Mit seinen letzten Arbeiten hat er sich in Maßen als ernst zu nehmender Schauspieler emanzipiert und bei The Good Doctor tritt er als Produzent und Drehbuchautor auf. Die Experimentierfreudigkeit des Briten ist ein entscheidender Faktor seines Erfolgs und seiner sympathischen Ausstrahlung. Wohin ihn diese Experimentierfreude noch führen wird muss sich noch zeigen. 2019 ist er neben The Good Doctor auch in einer angekündigten Ko-Produktion von Spanien, Frankreich und Großbritannien beteiligt (Titel: Way Down) [Quelle: www.filmstarts.de.]. Zudem wurde eine dritte Staffel der Arztserie bereits angekündigt. In beiden Fällen ist der fantastische Funke vieler seiner Filme nicht zu erwarten.
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umachkupiterinu · 5 years ago
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