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November 2024
Die schönste Ecke von TikTok
Mein Algorithmus wirft mich immer überraschend in seltsame Ecken, die ich dann tage- oder wochenlang verfolge, bis mich der Algorithmus wieder in eine andere Ecke führt.
Eine dieser Ecken sind zum Bespiel die Scoopability-Videos von Slime-Herstellern. Hier sieht man nur, wie jemand versucht mit einem Eiskugelformer möglichst schöne Kugeln in unterschiedlichen Arten von Spielzeug-Schleim zu formen. Im Hintergrund läuft entspannende Musik, es ist eine höchst entspannende Form von Unterhaltung ohne jegliche Fallhöhe, die ich mit ganz augenscheinlich stundenlang angucken kann.
In den letzten Wochen lande ich immer wieder bei dem Account "Meet Me In The Media Center" (https://www.tiktok.com/@meetmeinthemediacenter), in dem die Bibliothekarin einer US-amerikanischen Schulbibliothek die Kisten der Buchrückgaben einscannt.
"If it dings, it's on time, if it bonks, it's late, if it twinkles, it's on hold and if it chimes, there's a note."
Bücher, die pünktlich (on time) sind, werden auf einen Stapel gelegt, bei verspäteten Büchern (late) erfährt man das eigentliche Rückgabedatum und sie werden auf einen anderen Stapel gelegt. Wenn ein Buch eine Warteliste hat (on hold), gibt es große Freude und die Notizen (note) sind meistens, dass das Buch im Inventar ist, was nur bedeutet, dass es nicht richtig ausgecheckt wurde und das System dachte, das Buch wäre noch da.
Es ist vielleicht die schönste Ecke von TikTok und wie ich in den Kommentaren lesen, gibt es diverse Menschen in Europa, für die das akuellste TikTok des Kanals bereits zum Bettgehritual dazugehört.
(Anne Schüßler)
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20. November 2024
Die Karteikarte soll abgeschrieben und ge-E-FAXt werden, damit ich weiter Auto fahren darf, aber noch ist es nicht so weit
Ich muss das zugeben, ich habe das irgendwie verpaddelt. Bis zum 19. Januar muss ich meinen Führerschein umgetauscht haben, ich habe noch so ein altes Ding aus der Zeit, als ich den Führerschein gemacht habe, da war der noch rosa. Auf Papier. Eigentlich glaube ich nicht an Autos und fahre nur ganz selten und versuche das, wo immer möglich, zu vermeiden, aber manchmal ist es doch ganz praktisch, nen Leihwagen nehmen zu können. Ich will also auch in Zukunft zumindest theoretisch die Möglichkeit haben, Auto fahren zu können. Und dafür sieht das Gesetz vor, dass nun aus dem papiernen rosafarbenen “Lappen” eine Plastikkarte wird. Bis zum 19. Januar.
Heute ist der 20. November, das sind also nur noch zwei Monate Zeit, ich ahne schon, dass das knapp werden wird. Schließlich sind Ämter und Verwaltungen doch in der Realität noch gar nicht so ganz digital und verwaltungsvereinfacht. Zwei Monate für ein Anliegen an die öffentliche Verwaltung, und in den zwei Monaten liegt auch noch Weihnachten - aber wenn das zeitlich nicht klappt und ich den Plastikführerschein erst später bekomme, sollte das hoffentlich kein Problem sein. Aber ich will diesen Umtausch jetzt zumindest angehen.
Ich google, wie das in Hamburg funktioniert, und finde die Seiten des LBV, des “Landesbetrieb Verkehr”, der dafür wohl zuständig ist. Der nächste freie Termin in meiner Nähe ist am 14. Januar.
Ich werde persönlich dort vortanzen müssen. Und, da ich meinen Führerschein seinerzeit nicht in Hamburg gemacht habe, muss ich dafür aber eine “Karteikartenabschrift” des Amts, bei dem ich meinen Führerschein gemacht habe, mitbringen.
Und wie geht das mit dieser Karteikartenabschrift? Da lese ich die schöne Zeile: Die soll bitte per E-Fax an den LBV gesendet werden.
Auf meinem Führerschein steht, dass dieser seinerzeit vom Landrat des Kreises Rendsburg-Eckernförde ausgestellt wurde. Ich google danach und finde dessen Website, da steht, die Seite sei im Aufbau.
Nun kann ja wirklich kaum noch was passieren. Hoffentlich muss ich die notwendige Karteikartenabschrift nicht dort persönlich abholen. Ich werde berichten, wie und wann ich tatsächlich an meinen neuen Führerschein komme. Oder ich nehme das als Anlass, in Zukunft doch ganz aufs Autofahren zu verzichten. Hamburg verspricht ja auch bald wieder einen Schritt in Richtung Autonomes Fahren. Mal schauen.
(Molinarius)
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19. November 2024
Das Wasserzeichen dient nicht gerade der Wahrheitsfindung
Die Digitalisierung geht ja mit Riesenschritten voran, auch in der Justiz. In vielen Bundesländern ist die elektronische Akte schon selbstverständlich, selbst Berlin kann sich kaum noch dagegen wehren, obwohl Freunde der gehefteten Papierstapel gerade wieder Aufwind bekommen, weil zumindest in der Verwaltung an der Einführung der elektronischen Akte der Rotstift angesetzt werden soll. Gleichwohl landen immer häufiger elektronische Gerichtsakten auf meinem Desktop, um Verkehrsunfälle zu rekonstruieren. Die Wege, auf denen die Akten zu uns ins Büro kommen, sind verschlungen und vielfältig. Eine Variante ist, dass man einen USB-Stick bekommt, der mit einem Passwort geschützt ist. Im beiliegenden oder parallel mitgeschickten Brief steht dann das Passwort. Im Begleitschreiben heißt es mitunter, dass es übrigens nicht gestattet sei, den Inhalt des USB-Sticks auf den Rechner zu kopieren. Da wohl beim Öffnen bereits eine temporäre Datei im Rechner angelegt wird, ist das irgendwie - äh - schwierig.
Eine andere, auf den ersten Blick bessere Variante ist das Akteneinsichtsportal (etwas, zu dem es keinen Wikipedia-Artikel gibt!). Das ist eine Art Cloud der Bundesländer, in die digital(isiert)e Akten hochgeladen werden. Mit entsprechender Berechtigung, die man entweder per Brief mit förmlicher Zustellung oder über das eBO bekommt, kann man die Dateien dann herunterladen. Dafür gibt es dauerhafte Zugänge, wenn man den bei der zuständigen IT-Abteilung der Justiz erfolgreich beantragt hat, oder temporäre Zugänge. Da wird für jeden Fall ein neuer Zugang angelegt. Probleme gab es damit in dem Moment, wenn man gleichzeitig zwei oder mehr Aufträge bekam, weil sich dann die Zugriffsrechte mit den Passwörtern so überschnitten, dass nur ein Zugang funktionierte. Das ist aber entweder gelöst, oder betrifft mich nicht mehr, weil ich ja nun einen dauerhaften Zugang habe.
Nun ist es ja so, dass ich für meine Arbeit vor allem Fotos von den Fahrzeugen brauche. Die stecken in der Regel auch in der Akte oder werden von den Parteien zur Verfügung gestellt. Die Darreichungsformen hatte ich hier schon mal beschrieben. Es ist nicht besser geworden. Vielmehr ist eine unheilvolle Variante hinzugekommen.
Beim Herunterladen der digitalen Gerichtsakte aus dem Akteneinsichtsportal wird jedes Blatt mit einem Wasserzeichen versehen. Das verläuft formatfüllend diagonal über die Seiten und enthält meinen Namen und das Datum der Bereitstellung der Akte in grauer Schrift. Hintergrund soll wohl sein, dass man so etwaige “Datenlecks” identifizieren kann. Wenn also Teile interessanterer Akten als meine Unfälle an Whistleblower oder die Presse (oder andere interessierte Personenkreise) weitergegeben werden, will man wohl zurückverfolgen können, wer die undichte Stelle war. So reime ich mir den Sinn jedenfalls zusammen.
Natürlich verläuft das Wasserzeichen auch über in der Akte enthaltene Fotos, hier ein Ausschnitt:
Da sich die Prozessparteien oder ihre VertreterInnen oft nicht in der Lage sehen, die originalen Fotodateien beizubringen, muss man dann mit dem arbeiten, was man hat. Und wenn es um kleinste Kratzer oder Spuren geht, die schon mal wichtig sein können, um einen mutmaßlichen Versicherungsbetrüger zu entlarven, können diese unter Umständen von dem Wasserzeichen unkenntlich oder kaum noch erkennbar gemacht werden. Aber auch das Lesen der Akte ist nun ein noch geringeres Vergnügen geworden, wenn jede Zeile mit dem Wasserzeichen überdeckt ist.
Zwischenzeitlich habe ich ein wenig mit diversen PDF-Tools herum experimentiert und hatte mit der Testversion von EaseUS PDF Editor insofern Erfolg, als dass ich damit immerhin schon mal das Wasserzeichen von den Seiten einzeln von Hand entfernen konnte. Das Wasserzeichen liegt als Schriftfeld auf dem Text und kann einzeln gelöscht werden. Ich gehe davon aus, dass ich mit etwas längerem Suchen auch ein Tool finde, das das in einem Rutsch mit allen Seiten macht. Bis es soweit ist, wende ich mich aber noch einmal an die Justiz-IT und frage, ob man das Wasserzeichen nicht an eine etwas weniger prominente Stelle drucken kann. Denn vereinzelt gab es auch Akten, die das Wasserzeichen unten am Rand enthielten. Das wäre ja ok. Aber wie stand schon in großen Lettern auf meinem alten Schulbuch für den Lateinunterricht, in der Sprache, die die Juristen so lieben: Spes saepe fallit - die Hoffnung täuscht oft.
(Markus Winninghoff)
#Markus Winninghoff#PDF#Elektronische Akte#Justiz#Wasserzeichen#Akteneinsichtsportal#Digitalfotografie
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18. November 2024
Digitalisierung von Hand in der Arztpraxis
Jemand muss zum Arzt und ich begleite ihn. Es ist sein erster Termin bei diesem Arzt. Er wird nach seiner Versichertenkarte gefragt, seine Privatversicherung gibt aber keine Versichertenkarte aus. Die Arzthelferin weiß nicht so richtig, was sie nun tun soll.
Die offensichtlich erfahrenere Kollegin sagt ihr: Dann musst du den Patienten händisch anlegen, klick hier und hier und hier und alles von Hand eintragen. Sie schiebt uns ein Blatt Papier und einen Stift hin, auf dem er seine Daten aufschreiben soll, damit sie das anschließend in den Computer überträgt: Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummer. Ich frage, ob wir das nicht kurz per Mail schicken können, um das Risiko für Übertragungsfehler zu reduzieren, aber die Arzthelferin sagt, die Praxis habe keine Mailadresse.
Das passt dazu, dass ich auch keine Webseite der Praxis gefunden habe.
Wir schreiben alles auf, und nach knapp 2h Stunden Wartezeit darf der Patient sich vom Arzt untersuchen lassen und bekommt seine Krankschreibung.
Später sehen wir, dass auf der Krankschreibung sowohl sein Vor- als auch sein Nachname falsch geschrieben ist. Im Vornamen sind ein n und ein u vertauscht, was aus einem gängigen Vornamen einen sehr absonderlichen Namen macht. Aber, na gut, n und u kann man in einer Handschrift vielleicht schlecht lesen. Der Nachname ist einfach komplett unerklärlich falsch geschrieben.
Er wird das wohl beim nächsten Besuch korrigieren lassen müssen. Nicht unbedingt für die Krankschreibung, aber wer weiß, wie die Krankenkasse auf eine Rechnung mit diesem Namen reagiert.
(Molinarius)
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16. November 2024
Die unanrufbare Nummer. In einer Nebenrolle: ein unbenutzbares Telefon
Ich kann meiner Mutter keine Impftermine über Doctolib buchen, weil in ihrer Kleinstadt keine einzige Praxis mit Doctolib kooperiert (oder jedenfalls keine impfwillige, so genau weiß ich es nicht mehr). Sie muss also selbst anrufen und sagt, dass das nicht geht. Aus der Reha-Klinik kann sie mit dem Handy nicht bei ihrem Arzt anrufen. Irgendwas sei "nicht kompatibel". Jaja, denke ich, wird schon wieder so was sein.
Aber als ich dann da bin und es selbst ausprobiere, geht es wirklich nicht. Man kann die Festnetznummer des Arztes vom Handy meiner Mutter aus nicht erreichen. Die Kompatibilitäts-Fehlermeldung, von der die Mutter berichtet, sehe ich zwar nicht, aber der Anrufversuch wird ohne Angabe von Gründen abgebrochen und ich lande wieder in der Startansicht der Telefon-App.
Mit meinem Handy ist es genauso.
Mit meinem Handy und mit der Zweit-SIM geht es immer noch nicht.
"Aber dein Zimmer hat doch ein Festnetztelefon", sage ich, "wieso hast du ihn nicht von dem angerufen?" – "Weil ich mit dem nicht klarkomme!" Jaja, denke ich, wird schon wieder so was sein.
Aber ich finde nicht mal raus, wie man an diesem Telefon ein Freizeichen bekommt. Das Zimmer enthält keine Anleitung zum Telefon.
Ich probiere verschiedene Möglichkeiten durch:
Nummer wählen, dann grüne Anruftaste unten drücken.
Grüne Anruftaste unten drücken, dann Nummer wählen.
Oben in der Mitte auf das grüne Telefon-Icon drücken, dann Nummer wählen, dann unten die grüne Anruftaste drücken.
Oben in der Mitte auf das grüne Telefon-Icon drücken, dann die grüne Anruftaste drücken, dann Nummer wählen.
Gehn tun sie alle nicht. Die Mutter ergänzt, sie habe damit nicht experimentieren wollen, weil die Gefahr besteht, dass man versehentlich den Notruf betätigt.
Im Inneren des Telefons klappert es. Vielleicht ist es einfach defekt.
Ich bitte die anderen im Techniktagebuch-Redaktionschat darum, von ihren Handys aus die Festnetznummer des Arztes anzurufen, um so möglichst auszuschließen, dass es an meiner Mutter oder mir oder unseren Handys oder dem schlechten Empfang im Bayerischen Wald liegt. Zwei weitere Testpersonen scheitern daran. Die Nummer des Arztes ist noch vierstellig, vielleicht liegt es daran? Aber ich finde auch im Internet nichts zu diesem Problem.
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, die Praxis darauf aufmerksam zu machen. In den mir bekannten Praxen klingelt das Telefon sowieso durchgehend, die Motivation, an einer Unerreichbarkeit aus den Mobilfunknetzen etwas zu ändern, ist also vermutlich gering, vielleicht freuen sie sich sogar darüber. Außerdem ist mir unklar, wie ich es machen müsste, um sicherzugehen, dass die Nachricht von der Unerreichbarkeit die zuständige Person auch wirklich erreicht – per Brief?
(Kathrin Passig)
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2024, aber auch schon 2019
Der Zahnscanner
Die Zahnärztin braucht eine Gesamtübersicht über mein Gebiss. Bisher hat sie mir dazu einen kieferförmigen Metalllöffel in den Mund gesteckt, der mit einer pastösen Kunststoffmasse gefüllt war. Ich biss auf den Löffel und wir warteten beide einige Minuten darauf, dass der Kunststoff aushärtet. Dann das ganze noch einmal für die andere Kieferhälfte. Bei vielen Menschen löst dieses Verfahren einen starken Würgereiz aus, bei mir nicht. Ich finde eher den Moment unangenehm, wenn die Kunststoffmasse von den Zähnen gelöst wird. Dazu muss die Zahnärztin kräftig herumruckeln und -hebeln und ich habe das Gefühl, Füllungen, Kronen oder ganze Zähne müssten in der Abdruckmasse stecken bleiben. Das tun sie natürlich nicht. Trotzdem bin ich froh, als der Abdrucklöffel in der Schublade bleibt und stattdessen ein Intraoral-Scanner hereingerollt wird. Das Handstück sieht aus wie eine überdimensionale elektrische Zahnbürste. Statt eines Bürstenkopfs sitzt am oberen Ende ein etwa zwei mal zwei Zentimeter großes Scanfeld. Der Scankopf wird an allen Zahnoberflächen entlanggeführt; an den hinteren Backenzähnen ist das wegen der Größe des Gerätes etwas mühsam. Nach wenigen Minuten sind alle Daten erfasst und auf dem Bildschirm erscheint ein farbiges Bild meines Gebisses. Die Zahnärztin kann die Ansicht in alle Richtungen drehen und wenden und meine Zähne aus jedem beliebigen Winkel betrachten.
Die Daten werden an das Labor geschickt, das die Ersatzteile anfertigt, erklärt sie mir. Falls dort ein physisches Abbild meiner Zähne nötig ist, wird es mit einem 3-D-Drucker hergestellt. 2024, fünf Jahre nach meinem ersten Scan-Erlebnis, kann das Gerät noch mehr. In einer Schwarz-Weiß-Darstellung kann auch ich als Laiin einen hellen Kariesfleck auf einem dunklen Zahn deutlich erkennen. Später lese ich nach, dass hier Near-Infrared-Imaging-Technologie eingesetzt wird. Intakter Zahnschmelz ist relativ transparent, wenn er mit Nahinfrarotlicht durchleuchtet wird und erscheint auf dem Bild dunkel. Am kaputten Zahnschmelz wird das Licht teilweise reflektiert, deshalb sieht Karies heller aus.
(Marlene Etschmann)
#Marlene Etschmann#Zahnarzt#Zähne#Scanner#Zahnscanner#Intraoralscanner#Karies#erstes Mal#Medizintechnik
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September 2024 und September 2004
Vertretungsplanung an einem bayerischen Gymnasium
Wenn ich morgens in der Schule den Rechner anschalte, sehe ich das hier, nur größer:
Links oben ist Fenster (1) für Abwesenheiten, rechts daneben Fenster (2) für zu vertretende Stunden, und in der Mitte Fenster (3) mit Vertretungsvorschlägen. Alle anderen Fenster enthalten weitere Informationen.
Ich trage in Fenster (1) ein, welche Klasse oder welche Lehrkraft oder welcher Raum zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht da ist. Oft weiß man das vorher, eine Krankmeldung kommt aber erst morgens oder auch mal mitten am Tag.
Wenn eine solche Abwesenheit eingetragen ist, sehe ich in Fenster (2) rechts daneben, was das für Folgen hat: Eine Klasse steht ohne Raum oder ohne Lehrkraft da. Manches davon wird automatisch geregelt, etwa dass Nachmittagsunterricht in der Oberstufe dann als entfallend gesetzt wird, aber das meiste will manuell entschieden sein. Für die fehlenden Lehrkräfte kann ich die Stunde ausfallen lassen (möglichst selten; je nach Jahrgangsstufe; eher in Randstunden) oder Ersatz finden, also eine Vertretung einteilen. Ich wähle einen solchen Fall aus, in dem ich eine Entscheidung treffen muss, als Vorbereitung für den nächsten Schritt.
In Fenster (3) in der Mitte wird mir für diesen Fall angezeigt, welche Lehrkräfte denn für eine Vertretung zu diesem Zeitpunkt überhaupt zur Verfügung stehen, also wer nicht selber Unterricht hat. Dort wähle ich dann jemanden aus und trage ihn oder sie ein. (Für die Entscheidung werden etwa ein Dutzend Kriterien herangezogen, die Anzahl der zusätzlichen Stunden im Monat, im laufenden Jahr, ob man das Fach oder die Klasse unterrichtet, Präsenzzeit, individuelle Belastung.) Und zuletzt darf ich nicht vergessen, die Änderung auch zu veröffentlichen, damit sie auf den Bildschirmen und in der App sichtbar wird.
Gut zwanzig Jahre zuvor wurde der bereits vom Computer erzeugte Stundenplan noch von Hand gesteckt und anhand dieser Stecktafel die Vertretung geplant:
Dabei erhielt jede Lehrkraft eine Symbol-Farbe-Kombination, die auf kleinen Plastikchips aufgedruckt war. Meine war diese hier:
Die Vertretungsplaner merkten sich 2004 mit Eselsbrücken, welche Kombination welcher Lehrkraft zugeordnet war. Bei mir war es, erfahre ich später, "kleines Rädchen im Getriebe", rot bedeutete: "unterrichtet vor allem Deutsch". Ein Plastikchip mit dem Streifen unten bedeutete eine verschiebbare Stunde, eine mit dem Streifen oben war nicht verschiebbar (wegen: Koppelung mit Parallelklasse, Oberstufenunterricht außerhalb eines Klassenverbunds).
(Thomas Rau)
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November 2024
Leder, aber modern und mit eingebauter Elektronik
Mir wird zunächst per Mail, dann auch in der DHL-App, angezeigt, dass eine Lieferung von Amazon in der Zustellung zu mir sei. Das kann eigentlich nicht sein, ich habe gerade keine Bestellung von Amazon offen. Aber ein Phishing-Versuch kann das auch nicht sein, dann würde mir die Lieferung doch nicht auch in der DHL-App angezeigt werden, oder?
Schließlich landet ein kleines Päckchen vor meiner Tür, es ist endlich mein neues lang erwartetes Portemonnaie mit dem eingebauten AirTag-Clone aus dem Kickstarter-Projekt.
Interessant, dass das von Amazon geliefert wurde. Ich hatte mich bei Kickstarter beteiligt, aber mutmaßlich hat die Firma, die das bei Kickstarter eingestellt hat, das Fulfillment über Amazon (FBA) gemacht - es gibt da schon interessante Geschäftsmodelle.
Ich bin sehr zufrieden. Etwas schade ist, dass der im Portemonnaie eingebaute AirTag-Clone frei liegende Ladekontakte hat; es wäre sicher schöner, wenn der Akku des AirTag über kabelloses Laden aufladbar wäre. Nun kann ich auf dem iPhone immer sehen, wo mein Portemonnaie ist. Und auf dem iPad auch, ich bin bei wichtigen Dingen ein großer Freund von Redundanz.
Zunächst bin ich überrascht, dass die Geldbörse gar kein Fach für Münzen mehr zu haben scheint. Aber dann sehe ich, dass doch ein kleines Münztäschchen in ein Scheinfach eingenäht ist.
Es ist etwas friemelig, da Münzen rein und wieder raus zu bekommen, aber ich glaube, ich finde die Lösung ganz gut. So oft braucht man ja keine Münzen mehr.
Die AirTag-Karte in Kreditkartengröße und -form, die ich mir für mein altes Portemonnaie gekauft hatte, zieht um in das separate Kartenetui, das ich auch noch - für selten benutzte Karten - habe.
(Molinarius)
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Oktober 2024
Fehlende Namen für Satzfehler bei digitalen Büchern
Im traditionellen Buchdruck gibt es schöne Fachausdrücke für Satzfehler: der Zwiebelfisch für einen Buchstaben in einer falschen Schriftart, Fliegenkopf für einen auf dem Kopf stehenden Buchstaben, vielleicht auch noch Hurenkind und Schusterjunge auf einer anderen Fehlerbene. Bei digitalen Büchern tauchen andere Fehler auf als bei gedruckten. Ich kenne hierzu keine Terminologie. Das erste Mal bewusst wahrgenommen habe ich eine bestimmte Art Fehler im Oktober 2024, als die Hälfte einer XML-Auszeichnung mitten im Buch sichtbar wird:
Vielleicht entwickelt sich noch ein Begriff dafür, vielleicht gibt es ihn schon und er ist nur noch nicht bis zu mir vorgedrungen. Vielleicht wird der Fehler bald heimlich korrigiert und verschwindet von meinem E-Book-Lesegerät
(Thomas Rau)
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4. November 2024
E-Rezept, bitte ausdrucken!
Meine Ärztin hat mir ein pflanzliches Präparat verordnet, das als so eine Art alternatives Heilmittel gilt und deshalb nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird. Von meiner Krankenversicherung wird es aber bezahlt, wenn ein Rezept dafür vorliegt. Und weil es ein Rezept dafür geben muss, aber nicht das übliche Rezept, das für die gesetzliche Krankenversicherung insgesamt gilt, und außerdem ja Rezepte inzwischen als E-Rezept ausgestellt werden müssen, ergibt sich dieser Abwicklungsweg:
die Ärztin stellt mir ein Rezept für das Heilmittel aus. Früher hätte sie das auf grünem Papier (die Farbe ist wichtig, weil sie die Art des Rezepts anzeigt) ausgedruckt; jetzt wird das als E-Rezept auf einem Server hinterlegt, auf den die Apotheken Zugriff haben.
Die Apotheke erhält mit meiner Gesundheitskarte (noch so ein Euphemismus, es ist schlicht eine Chipkarte meiner Krankenversicherung) Zugriff auf den Server und findet das Rezept.
Ich brauche allerdings das Rezept selbst, um meiner Krankenversicherung belegen zu können, dass dieses Heilmittel tatsächlich verordnet wurde. Deshalb druckt die Apotheke mir das E-Rezept aus - das sieht ziemlich genau so aus wie früher das ausgedruckte Rezept auf grünem Papier, jetzt ist es halt nur auf einem weißen A4-Bogen.
Der Ausdruck des Rezepts reicht aber noch nicht: Die im Rezept angegebene PZN-Nummer (Pharmazentralnummer) muss vom Apotheker auf dem Ausdruck noch mal handschriftlich angegeben werden, ohne die achtstellige Nummer wäre doch sonst nicht belegt, dass ich genau dieses Präparat erhalten habe
Zusätzlich erhalte ich noch den Kassenbon, auf dem natürlich auch mein Name angegeben ist, damit ich das alles bei meiner Krankenversicherung einreichen kann.
Ich hab' ja dann kurz überlegt, diese Ausdrucke einzuscannen und elektronisch an die Krankenversicherung weiterzureichen. Aber so einfach wollen wir es dem System doch nicht machen, womöglich fordern die dann trotzdem das (Pseudo-)Original an. Also schicke ich denen das lieber per Brief.
(Zusammen mit der digitalen Handyrechnung zeigt das schon, wie weit vorne dieses Land liegt)
(Thomas Wiegold)
#Rezept#E-Rezept#Gesundheitswesen#Rechnung#Papier#Digitalisierung#Krankenversicherung#Thomas Wiegold
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Anfang November 2024
Der digitale Überholspur-Traum trifft auf den Papierstau-Albtraum: Wie eine Handyrechnung den Digitalgipfel überlebt
Die Sperre meines Handys konnte ich nur durch einen etwas nervösen Anruf beim Telefonanbieter abwenden, das war jetzt bereits das zweite Mal. Ich verbringe recht viel Zeit beruflich außerhalb meines Büros, mein Arbeitgeber findet aber, dass ich auch dann manchmal erreichbar sein soll. Darum habe ich ein dienstliches Handy. Und da ist irgendeine Rechnung nicht rechtzeitig bezahlt worden.
Auf dem Digitalgipfel hat Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, gerade das Ziel ausgegeben, Deutschland müsse “schnellstens ein volldigitales Land werden. Denn #Digitalisierung macht unser Land moderner, unsere Wirtschaft effizienter, unseren Alltag nachhaltiger & unser Leben besser. Deshalb muss aus der #Digitalstrategie eine #DigitalOnly-Strategie werden”.
Um diesem hehren Ziel die Realität der Verwaltung im Jahr 2024 entgegenzusetzen, beschreibe ich hier, wie das mit den Handyrechnungen bei meinem Arbeitgeber abläuft und warum es in Folge fast zu einer Sperre meines Handys gekommen wäre:
Die Handyrechnung bekommt mein Arbeitgeber jeden Monat von dem Telefonanbieter auf Papier auf dem Postweg. In der Poststelle meines Arbeitgebers wird der Brief mit der Rechnung geöffnet und es werden durch die Mitarbeiterin der Poststelle zwei Stempel darauf angebracht. Der erste Stempel hat mehrere Felder, in denen verschiedene Personen mit ihrem Namenskürzel abzeichnen müssen. Der zweite Stempel lautet: “Sachlich und rechnerisch richtig”, und dahinter ein Datums- und Unterschriftenfeld.
Die Kollegin in der Poststelle stempelt also diese beiden Stempel auf das Papier der Rechnung und versieht das erste Kürzelfeld im ersten Stempel mit ihrem Namenskürzel. Dann kommt die Rechnung in einen braunen Hauspostumschlag (so einer wie dieser hier), darauf schreibt sie meinen Namen, und der Brief geht über die Hauspost an mich.
Ich werfe dann einen Blick auf die Endsumme der Telefonrechnung, in den allermeisten Fällen beträgt diese knapp 10 Euro. Das entspricht der Grundgebühr des Vertrags, darin ist eine Telefon-Flatrate und ein paar GB Internetnutzung enthalten. Manchmal erklärt zum Beispiel ein Aufenthalt im Ausland eine höhere Rechnung. Ich unterschreibe handschriftlich mit Datum und vollem Namen bei dem zweiten Stempel in dem Feld “Sachlich und rechnerisch richtig”. Mir wurde eingebläut, dass hier keinesfalls mein Namenskürzel ausreichend sei, das könne die Buchhaltung nicht akzeptieren.
Dann streiche ich meinen Namen auf dem Hauspostumschlag durch und adressiere ihn an die nächste Bearbeitungsstelle, “FuB”, was für “Finanzen und Buchhaltung” steht und gebe den Umschlag wieder in die Hauspost. Es prüfen noch ein paar weitere Personen die Rechnung, zeichnen das in den jeweiligen Feldern des entsprechenden Stempel mit ihrem Namenskürzel ab, und dann wird die Rechnung durch unsere Buchhaltung beglichen und das Papier irgendwo in einen Aktenordner weggeheftet.
Insgesamt müssen fünf Personen jede dieser Rechnungen sehen und auf Papier bearbeiten. Dafür sind zwei Monate Zeit, bevor der Telefonanbieter eine Sperre androht.
Wenn nun irgendwo dieser Prozess hakt - immerhin sind damit auch ungefähr vier Postwege in der Hauspost verbunden, eine Person kann krank sein, im Urlaub, auf Dienstreise, im Homeoffice, was auch immer - dann sind die zwei Monate zeitlich knapp bemessen.
Ich versuche, das hier relativ neutral zu beschreiben. Meine ganz persönliche Einschätzung dazu ist, dass ich es für eine Bankrotterklärung von Digitalisierungs- und Verwaltungsvereinfachungsbestrebungen halte, dass eine Organisation im Jahre 2024 nicht in der Lage ist, diesen Prozess zu verbessern. Ich habe als minimale Verbesserung, um wenigstens mich da raus zu halten, mehrfach vorgeschlagen, dass zum Beispiel diese monatliche Telefon-Grundgebühr von knapp 10 Euro doch bitte automatisch als “sachlich und rechnerisch richtig” akzeptiert werden könnte. Wie schwer kann es sein, das steht ja schließlich so im Rahmenvertrag, den unsere Organisation mit dem Telefonabieter hat! Dann bräuchte eine Rechnung nur noch im Fall, dass der Rechnungsbetrag davon abweicht, in ihrem Hindernislauf die Schleife auch zu mir zu machen.
Auch wenn natürlich Rechnungs- und Buchhaltungsstellen usw zwar niemals zustimmen würden, sich selber durch so eine allgemeine Anweisung wegzurationalisieren (das könnte ja ihren eigenen Beitrag zu einer Tätigkeit weniger wichtig erscheinen lassen), hatte ich doch die naive Hoffnung, dass wenigstens mein Beitrag (als der von jemandem, der eigentlich inhaltlich arbeiten soll) hier weggelassen werden könne. Aber auch das geht natürlich nicht, da gibt es angeblich Vorschriften und Gesetze, die eingehalten werden müssen. Ich habe auch vorgeschlagen, dass wir, wenn wir schon den ganzen Prozess nicht digitalisieren können, wir doch bitte auch elektronische Unterschriften zum Beispiel per Adobe akzeptieren sollen, es wäre so unendlich viel einfacher. Aber das sei alles “nicht hinreichend rechtssicher”.
So werden also weiterhin die Hersteller von Hauspostbriefumschlägen und Stempeln ihre Daseinsberechtigung haben.
Ich bin schon ganz gespannt, wie es wohl wird, wenn ab spätestens 2025 elektronische Rechnungen akzeptiert werden müssen. Vielleicht kann ich mit unserem Telefonanbieter ein U-Boot starten, dass er uns die Telefonrechnung in elektronischer Form schickt. Was wohl unsere Organisation daraus machen würde? Ich vermute, dass mein Arbeitgeber dann ein Papierformular entwickelt, auf dem dann die ausgedruckte elektronische Rechnung abgezeichnet werden muss. Oder meine Organisation wird die Rechnung einfach nicht mehr bezahlen können und dann vielleicht das Telefon gesperrt. Wir werden sehen.
(Molinarius)
#Molinarius#Rechnung#Papier#Brief#Hauspost#Unterschrift#Handy#Telefon#Bräuche und Brüche#Digitalisierung#Verwaltung#best of
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2023
Geldbündel
Im Jahr 2023 verstirbt meine Schwester in den USA. Ich reise hin, um zu regeln, was halt in solchen Fällen so zu regeln ist.
Ich muss eine Menge Leute und Sachen bezahlen. Die Putzfrau, die ihren Lohn noch nicht bekommen hat, das Entrümpelungsunternehmen, Geld hier und Geld da, was noch fällig ist. Auf das amerikanische Konto meiner Schwester werde ich noch lange, lange keinen Zugriff haben. Kreditkarten akzeptiert kein Mensch. Auf die Frage, wie ich bezahlen kann, ist die Antwort jedes Mal: Scheck, Scheck, Scheck. Aber natürlich kann ich auch keine amerikanischen Schecks ausstellen.
Es endet damit, dass ich wie Walter White selig mit dicken Bündeln grüner Dollarnoten umhergehe, und allenthalben Stapel davon auf Tische zähle. Nur der Gärtner - er hat das Grundstück, das während der Krankheit meiner Schwester ein wenig abenteuerlich geworden ist, aufgeräumt - akzeptiert eine Zahlung per PayPal.
(Tilman Otter)
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8. November 2024
Keine Papiere, keine Kohle
Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit einem kleinen Ingenieurbüro, das hauptsächlich für Gerichte in Berlin und Umgebung tätig ist. Während in Brandenburg und auch vielen anderen Regionen Deutschlands die elektronische Akte ganz überwiegend längst im Alltag angekommen ist, schiebt man auf Berliner Gerichtsfluren vielfach noch geheftete Papierstapel auf kleinen Bollerwagen durch die Gegend. Ein Grund mit dafür dürfte neben der grundsätzlich skeptischen Haltung in der Justiz gegenüber Veränderungen in Richtung Digitalisierung der sogenannte Cyberangriff aus dem Jahr 2019 auf das Kammergericht sein, das höchste Berliner Gericht.
Wir vermuteten, dass wir sicherlich das letzte Büro sind, das - mit einem eBO - auf elektronischen Rechtsverkehr umstellt. Die Gesetzeslage ist etwas undurchsichtig, ob man sowas haben muss oder nicht. Fakt ist aber, dass uns niemand verwehren kann, diesen Kommunikationsweg zu nutzen. Dachten wir. Denn eine kleine Berechnungsstelle im größten Strafgericht Europas sieht das anders, wie ich seit zwei Telefonaten weiß. Zusammenfassen kann man die Sachlage so:
Man kann unsere Rechnungen nicht bezahlen, weil der Geschäftsstelle beim Einreichen einer elektronisch ausgestellten Rechnung ernsthaft was zum Abheften fehlt, worauf man einen „Bezahlt“-Vermerk machen könnte. Es müsse unbedingt der nach der Gerichtsverhandlung ausgehändigte Abrechnungsbogen im Original eingereicht werden. Das ist auch ein sagenhafter Anachronismus: Der oder die Vorsitzende muss nach der Vernehmung von Sachverständigen handschriftlich ein paar Einträge in einem Formular machen, die in dreifacher Ausfertigung mit zwischengelegtem Kohlepapier durchgeschrieben werden. Das Kohlepapier ist ein kleines Heiligtum in Moabiter Gerichtssälen, auf das mit Argusaugen geachtet wird. Vermutlich stellt ein letzter Hersteller dieses Papier nur für ein Berliner Gericht her, mutmaße ich.
Jedenfalls ginge es nicht, so die Berechnungsstelle, dass wir das Formular gescannt mit unserer Pdf-Rechnung einreichen. Es bestünde ja die Möglichkeit, dass so eine Rechnung bzw. das Formular unbemerkt mehrfach eingereicht wird. Ich hab dann auch nicht weiter gefragt und darauf gepocht, dass wir aber doch elektronisch einreichen dürfen, sondern unsere Buchhaltung angewiesen, die Rechnungen wieder auszudrucken und per Post zu schicken. Erfahrungsgemäß nutzt es nichts, sich gegen solche Vorgaben aufzulehnen, da nur ausgeführt wird, was von anderer Stelle vorgegeben wird. Dummerweise haben wir zwischenzeitlich einige der Formulare nach dem Scannen längst geschreddert. Mal sehen, wann wir unsere Kohle bekommen.
(Markus Winninghoff)
#Markus Winninghoff#Kohlepapier#Justiz#Berlin#Deutschland#Sachverständige#Bezahlung#Rechnung#Digitalisierung#best of#PDF#Durchschlagpapier#eBO#Elektronisches Bürger- und Organisationenpostfach
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September 2024
Das Telefon klingelt und es geht um Gelddinge und ich denke mir meinen Teil
R. hebt den Hörer des klingelnden Telefons ab. Es geht um Gelddinge, ich versuche erst wegzuhören, aber dann höre ich doch genauer hin, um ihn vielleicht vor einem Fehler zu schützen. R ist ein älterer Mann und er bekommt einen Anruf, bei dem er telefonisch etwas für eine Überweisung bestätigen soll?
Das klingt für mich nach einem typischen Betrugsversuch, und ich will ihm schon den Telefonhörer aus der Hand reißen und dem mutmaßlichen "adligen Erben eines sagenhaften Vermögens" die Pest an den Hals wünschen. Aber es klingt, als spreche er mit einer Person, die er kennt, zwar nicht gut, aber es ist offenbar nicht das erste Telefonat mit dieser Person. Ich nehme also an, dass mich das wirklich nichts angeht. Außerdem teilt R keine persönlichen Daten mit. Falls da also jemand gerade versucht, mit Social Engineering irgendwas abzufischen, nein, da gewinnt der Anrufer gerade keine verwertbaren Informationen.
Nach dem Telefonat frage ich dann doch nach, und R erklärt. Es war sein Bankberater, den er persönlich kennt. Ein persönlicher Ansprechpartner bei einer Bank? R ist Rentner, kein Großverdiener, aber bei lokalen Geldinstituten scheint es tatsächlich noch ansprechbare Menschen zu geben. Er musste gerade aus familiären Gründen eine nicht ganz kleine Geldsumme ins Ausland überweisen (das klingt jetzt vermutlich merkwürdiger als es ist, aber es hat seine Richtigkeit, keinerlei halbseidene Ziele oder so sind damit verbunden). Naja, und da hat er also diesen Überweisungsschein ausgefüllt, auf Papier, und unterschrieben und den bei seiner Sparkasse abgegeben. So wie immer, aber es ist die erste Überweisung ins Ausland. Und sein Bankberater, der wollte nun also nur sichergehen, dass es damit seine Richtigkeit hat und R weiß, was er da tut. Nicht, dass das Geld bei einem Erbprinzen landet. Und darum der Anruf.
Ich bin in ganz vielerlei Hinsicht überrascht. Dass R seine Geldgeschäfte noch mit papiernen Überweisungsträgern tätigt, überrascht mich nicht so sehr; die Tücken des Online-Banking wird R vermutlich nicht mehr in sein Leben integrieren. Aber dass als Sicherheitsschleife tatsächlich ein Anruf der Bank beim Überweisenden wohl vorgesehen ist - das überrascht mich. Mich würde noch interessieren, welche Sicherheitsmechanismen der Bank da angeschlagen haben, wie der Bankberater auf diese Überweisung aufmerksam wurde, und in welcher Form er nun tatsächlich die Richtigkeit der Überweisung bestätigt hat. Das Gespräch klang für mich (der nur die Hälfte der Unterhaltung hören konnte) völlig unauffällig.
Vielleicht haben lokale Banken doch noch ihre Berechtigung – auch wenn sie oft mit der Online-Welt auf Kriegsfuß stehen. Dafür funktioniert bei ihnen wohl (zumindest manchmal) etwas, das man anderswo kaum findet: persönliche Betreuung. Wenn auch zu einem stolzen Preis.
(Molinarius)
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3. Juni 2024
„Chat GPT: ich bin so so wütend.“
Es ist mal wieder so weit. Irgendeine entwertende Bemerkung hat mein Hirn mit einer weissen Glut übergossen und ich sehe nur noch Rot: Ich bin wütend, so wütend. Was tun. Tief atmen kommt mir als therapeutische Massnahme peinlich kleinlich vor, würde vielleicht nützen, aber mein wütender Kopf will RECHT, oder will VERSTANDEN werden.
Also: Der Tab mit ChatGPT ist grad noch offen. „Ich bin so wütend! Wie kann ich mit meiner Wut umgehen?!“
Wie beruhigend wirkt nur schon der erste Satz der stets überkorrekten AI:
„Mit Wut umzugehen kann eine Herausforderung sein, aber es gibt viele Techniken und Strategien, die dir helfen können, diese Emotion zu kontrollieren und konstruktiv zu nutzen. Hier sind einige Ansätze:“
Oh ja, sagt meine Weissglut. Genau, das ist es wirklich, eine Herausforderung! Und sie fühlt sich verstanden.
Und dann noch das 1-8 mit je zwei Unterpunkten. Die Glut in meinem Kopf zischt, als würde kaltes Wasser darübergegossen, und es formen sich wieder erkennbare Gedanken: Es gibt auf einmal einen Blumenstrauss an Abzweigungen – der Tunnelblick schwindet.
Archivierter Chat aus meiner ChatGPT Gratis Version:
1. Erkenne und akzeptiere deine Wut Selbstbeobachtung: Achte darauf, wann und warum du wütend wirst. Schreibe deine Auslöser und Gefühle auf. Akzeptanz: Erkenne an, dass Wut eine normale Emotion ist und dass es in Ordnung ist, sie zu empfinden. 2. Atmung und Entspannungstechniken Tiefes Atmen: Atme langsam und tief ein und aus. Dies kann helfen, dein Nervensystem zu beruhigen. Progressive Muskelentspannung: Spanne nacheinander verschiedene Muskelgruppen an und entspanne sie dann wieder. Meditation und Achtsamkeit: Diese Techniken können dir helfen, im Moment zu bleiben und deine Emotionen besser zu regulieren. 3. Kognitive Strategien Gedankenmuster ändern: Versuche, negative Gedankenmuster zu identifizieren und durch positivere, rationalere Gedanken zu ersetzen. Perspektivwechsel: Versuche, die Situation aus der Sicht einer anderen Person zu betrachten. Das kann helfen, deine Wut zu relativieren. 4. Kommunikation Ich-Botschaften: Anstatt Vorwürfe zu machen, drücke deine Gefühle in „Ich“-Botschaften aus. Zum Beispiel: „Ich fühle mich frustriert, wenn...“ statt „Du machst immer...“. Aktives Zuhören: Versuche, wirklich zuzuhören und die Perspektive der anderen Person zu verstehen. 5. Physische Aktivitäten Sport: Körperliche Betätigung kann ein hervorragendes Ventil für aufgestaute Wut sein. Spazierengehen: Ein Spaziergang kann helfen, den Kopf frei zu bekommen und die Emotionen zu beruhigen. 6. Problemlösungsstrategien Lösungsorientiertes Denken: Anstatt dich auf das Problem zu konzentrieren, denke über mögliche Lösungen nach. Zeitmanagement: Manchmal entsteht Wut durch Überforderung. Gutes Zeitmanagement kann helfen, Stress zu reduzieren. 7. Professionelle Hilfe Therapie: Ein Therapeut oder Berater kann dir helfen, die tieferliegenden Ursachen deiner Wut zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen. Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann sehr unterstützend sein. 8. Selbstfürsorge Auszeiten nehmen: Gönn dir regelmäßig Pausen und tu Dinge, die dir guttun. Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum können ebenfalls helfen, deine Emotionen zu regulieren. Jeder Mensch ist anders, daher ist es wichtig, verschiedene Techniken auszuprobieren und herauszufinden, was für dich am besten funktioniert.
Weil ich zu schnell in die Tasten tippe und bereits nach „Lieber ChatGPT“* noch einmal ENTER drücke, wiederholt er sich:
Natürlich! Hier sind einige personalisierte Ratschläge und Techniken, um besser mit Wut umzugehen: Persönliche Techniken zur Wutbewältigung 1. Selbstbeobachtung und Reflexion Tagebuch führen: Schreib regelmäßig auf, wann du wütend warst, was die Auslöser waren und wie du reagiert hast. Das kann dir helfen, Muster zu erkennen und besser zu verstehen, was dich wütend macht. 2. Atmung und Entspannung 4-7-8 Atemtechnik: Atme 4 Sekunden lang ein, halte den Atem für 7 Sekunden an und atme dann 8 Sekunden lang aus. Diese Technik kann dir helfen, dich schnell zu beruhigen. Progressive Muskelentspannung: Diese Methode kann dir helfen, Spannungen im Körper zu lösen, die oft mit Wut einhergehen. 3. Kognitive Umstrukturierung Gedanken hinterfragen: Wenn du merkst, dass du wütend wirst, frage dich, ob deine Gedanken realistisch sind. Oftmals übertreiben wir in Wutsituationen. Alternative Interpretationen: Versuche, die Situation anders zu interpretieren. Gibt es eine freundlichere Erklärung für das Verhalten der anderen Person? 4. Kommunikationsfähigkeiten Gewaltfreie Kommunikation: Lerne, deine Bedürfnisse und Gefühle klar auszudrücken, ohne den anderen anzugreifen. Aktives Zuhören: Bemühe dich, wirklich zuzuhören, was die andere Person sagt, ohne sofort zu reagieren. Wiederhole in deinen eigenen Worten, was du gehört hast, um Missverständnisse zu vermeiden. 5. Physische Aktivitäten Regelmäßiger Sport: Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Yoga können helfen, aufgestaute Energie abzubauen. Boxen oder Kampfsport: Diese Sportarten können ein gutes Ventil für Wut sein und gleichzeitig Disziplin und Kontrolle fördern. 6. **Proble
(Hier habe ich ihn unterbrochen oder die Verbindung war schlecht.
Und das „Schreib regelmässig auf …“ beruhigt mich dann vollends und ich erstelle mit dieser Aussen- und Übersicht ein weiteres meiner vielen Text-Edit Files – erstmals mit der obigen Anleitung drin – und speichere es in meinem persönlichen Ordner ab mit dem innerlichen Ettiket: „Das mache ich dann mal nächstens.“
* Jemand sagte, dass er bessere Informationen liefert, wenn man höflich ist. Ich weiss nicht mehr, wer das gesagt hat und wo, aber die Erinnerung daran hält sich.
(Tabea Guhl)
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November 2024
… when you pry the Logitech-Drei-Button-Maus from my cold, dead hands
Oft bemerke ich erst, dass Dinge sich wandeln, wenn die Umstellung schon so gut wie abgeschlossen ist. So ist mir erst vor einigen Jahren plötzlich aufgefallen, dass fast alle Männer nur noch Sneakers tragen und nicht mehr wie früher Lederhalbschuhe.
Irgendwann muss es auch passiert sein, dass Computermäuse nicht mehr drei Buttons haben, sondern zwei Buttons und ein „Scrollrad”. Früher hatten praktisch alle Mäuse mit drei Funktionen auch drei Buttons, und heute ist in der Mitte eben dieses drückbare Scrollrad.
Mir fiel das erst auf, als meine Drei-Button-Maus (eine schlichte, 08/15-Maus von Logitech) kaputt ging und ich eine neue kaufen wollte. Es gab keine mehr. Eine Maus mit Scrollrad wollte ich aber nicht, denn die Vorstellung, dass man ein Rad, das sich ja eigentlich drehen soll, auch drücken kann, irritiert mich irgendwie; es fühlt sich nicht richtig an.
Auf einer Kleinanzeigen-Website fand ich glücklicherweise noch einen Restposten an Logitech-3-Button-Mäusen und habe mir einen Vorrat angelegt, ebenso wie ich mir einen Riesenvorrat an Glühbirnen gekauft habe, als in der EU das „Glühbirnen-Verbot” beschlossen wurde. Die Mäuse sollen beim typischen Mausverschleiß bis zu meinem Ruhestand reichen, so wie die Glühbirnen bis an mein Lebensende (so hatte ich mir das jedenfalls ausgerechnet).
Da die 3-Button-Mäuse noch mechanisch sind, muss ich alle paar Monate unten eine kleine Klappe öffnen, den Gummiball herausnehmen und von angesammeltem Dreck und Flusen reinigen.
Auch wird noch ein „Mauspad” gebraucht, da der Mausball auf der Tischoberfläche nicht richtig rollt, und da ich ja in Bezug auf meine Maussituation etwas eigen bin, muss das ein Vintage-Mauspad von der längst untergegangenen amerikanischen Firma „Sun Microsystems” sein, als Erinnerung an die Sun-Workstations, die ich in den 1980er und 1990er Jahren lange genutzt habe.
Das Mauspad ist aus Gummi und lässt sich bei der Arbeit im Waschbecken der Herrentoilette auswaschen.
Vielleicht geht es mir mit den Logitech-3-Button-Mäusen eines Tages so wie mit den Glühlampen. Ich bin nämlich mittlerweile von den Vorteilen der modernen LED-Glühlampen überzeugt, und der Karton mit dem Glühbirnen-Torschlusspanikkauf vergammelt ungenutzt auf dem Dachboden. Eventuell ist ja so ein Scrollrad doch gar nicht so schlecht, immerhin kann man damit ja auch scrollen, und vielleicht brauche ich den Mäusevorrat irgendwann gar nicht mehr.
(Oliver Laumann)
#Maus#Computermaus#Logitech#Sun#Mausball#Mauspad#Glühbirne#Scrollrad#Oliver Laumann#Bräuche und Brüche
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November 2024
ChatGPT hält mir die Hand, während ich mich durch den großen dunklen Wald zurück zu einem vernünftigen Backup taste
Vor zwei Jahren habe ich nach dem Tod des Macbooks einen Framework-Laptop gekauft und Linux darauf installiert. Ich mag ihn sehr, aber meine bewährte, supereinfache Cloud-Backup-Lösung mit Backblaze, die mich seit 2009 insgesamt vier Mal gerettet hat, funktioniert damit nicht mehr. Backblaze unterstützt kein Linux, wahrscheinlich weil sie dort annehmen, dass Leute, die Linux haben, sich selbst um so was kümmern können und gar keine einfache Lösung haben wollen.
Also, man kann Backblaze mit Linux verwenden und sie bieten verschiedene Erklärdokumente dazu an. Aber es sind Erklärdokumente für Leute, die schon alles über Backups wissen und nicht für Leute, die einfach nur in einem grafischen Frontend Häkchen an die Ordner machen wollen, die gebackupt werden sollen. Das geht jetzt nicht mehr.
Ich habe also im November 2022 eine Weile gesucht und dann eine bei Ubuntu mitgelieferte Backupmöglichkeit namens "Déjà Dup" gefunden, die aber nur mit Google Drive zusammenarbeitet. Ich habe dafür 2 TB Speicherplatz bei Google Drive gekauft. Ein großer Teil meines Lebens hängt dadurch riskant an einem einzigen Account. Wenn Google mal zu dem Schluss kommt, dass ich gegen irgendwelche Regeln verstoßen habe, ist sehr viel auf einmal weg, wahrscheinlich ohne Vorwarnung und ohne Rettungsmöglichkeit.
In letzter Zeit zeigt Google mir öfter an, dass mein Speicherplatz fast voll ist.
Wer weiß, auf welche verschwenderische Weise meine Backups dort geparkt werden. Ich habe keine Lust, in diese unbefriedigende Lösung noch weiteres Geld zu investieren, und suche deshalb bei Reddit, was derzeit die empfohlene Backup-Lösung ist. "restic mit Backblaze", scheint der Konsens zu sein, wobei restic irgendsoein Kommandozeilending ist.
Ich lasse mal das Tab mit dieser Antwort offen und unternehme ein paar Wochen nichts. Dann schickt mir Tabea einen Artikel über jemanden, der "sein Leben von ChatGPT bestimmen" lässt, also eigentlich jemanden mit ADHS, der sich von ChatGPT bei komplexen Alltagsdingen helfen lässt. Dadurch inspiriert, denke ich, dass ich mich auch von ChatGPT betreuen lassen könnte, und frage:
"Can you talk me through setting up a backup system using restic and Backblaze? I am running Linux and I'm already a customer at Backblaze. What's the first step?"
Eigentlich wollte ich wirklich nur den allerersten Schritt wissen. Aber ChatGPT beglückwünscht mich zu meiner Entscheidung und zeigt mir gleich alle sechs Schritte:
Die Schritte 1 und 2 sind ganz leicht. Schritt 3 funktioniert nicht so wie behauptet, aber jetzt stecke ich schon mittendrin und will es wissen. Ich finde eine andere Anleitung bei Backblaze und scheitere eine Stunde lang vor mich hin.
ChatGPT ist dabei keine große Hilfe, es hat zwar teilweise recht mit seinen Ratschlägen, teilweise aber auch nicht, und ich weiß zu wenig, um den Unterschied selbst zu erkennen. Es ist aber psychologisch wichtig, ich fühle mich dadurch nicht so allein. Und ich kann mir Dinge erklären lassen, die ich nicht verstehe, zum Beispiel:
What does the "~" mean in "e.g., ~/restic_backup.sh"?
ChatGPT lacht dann nicht über mich, sondern erklärt es mir einfach. Ich überlege, ob es vielleicht Absicht sein könnte, dass Linux-Anleitungen immer so unvollständig sind. Will man Leute wie mich davon abhalten, mit ihren ungeschickten Pfoten alles kaputtzuspielen? Aber es kommt mir wahrscheinlicher vor, dass sich die Autoren* dieser Anleitungen nur nicht vorstellen können, dass man diese absolut grundlegenden Dinge nicht weiß. Und das ist ja okay, ich kann mir auch vieles nicht vorstellen.
* Absichtlich ungegendert; auf anekdotischer Basis habe ich den Eindruck, dass Autorinnen mehr Rücksicht auf mögliches Unwissen nehmen.
So begleitet beiße ich mich durch alle Probleme durch, ohne zu verzweifeln, und nach ungefähr anderthalb Stunden läuft mein erstes Backup. Jetzt, wo es eingerichtet ist, wirkt es genauso einfach wie mein Backblaze von früher, nur dass ich die Einstellungen nicht mehr in einer grafischen Benutzeroberfläche mache, sondern in einer Datei. Dort trage ich die lokalen Verzeichnisse ein, die vom Backup erfasst werden sollen. Der Rest passiert automatisch.
Dann merke ich, dass ich die Dateien bei Backblaze jetzt nicht mehr so schön ansehen kann wie früher, als meine Verzeichnisse einfach auf deren Server gespiegelt wurden. Das hat mein Vertrauen ins Vorhandensein des Backups gestärkt und mir bei der Wiederherstellung geholfen. restic lädt die Daten verschlüsselt hoch, und das heißt, ich sehe bei Backblaze nur kryptische Ordner und Dateinamen. Das gefällt mir zwar nicht, aber ich sage mir, dass diese Verschlüsselung wahrscheinlich sinnvoll und gut für mich ist. ChatGPT hat mir erklärt, was zu tun wäre, wenn ich die Daten ansehen oder wiederherstellen wollte. Es klingt umständlich, aber machbar.
Jedenfalls habe ich jetzt wieder ein Backup, das nicht bei Google liegt, und es ist nicht sehr teuer (1 TB bei Backblaze kostet $6 pro Monat.) Ob sich die Daten dann auch wirklich wiederherstellen lassen, und wie kompliziert das sein wird, weiß ich noch nicht. Aber ich werde es sicher bald herausfinden.
(Kathrin Passig)
#Kathrin Passig#Linux#Backblaze#Backup#ChatGPT#Cloud#restic#erstes Mal#Déjà Dup#Framework#Verschlüsselung
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