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25. Februar 2025
Ein neuer Knopf, zwei Minuten Hoffnung
In einem Hotel in Amsterdam finde ich zum ersten Mal innen im Zimmer einen "do not disturb"-Knopf neben der Tür, der außen ein Lichtlein aufleuchten lässt. Normalerweise macht immer, wenn ich in einem Hotel bin, vormittags jemand die Tür auf, egal, ob ich den "do not disturb"-Papieranhänger außen an die Klinke gehängt habe oder nicht. Und es wird auch nicht angeklopft oder so. Plötzlich steht jemand im Zimmer und ich bin nackt und schäme mich, weil ich keinen Beruf habe, bei dem man früh aufstehen und angezogen sein muss.
Ich verstehe das ja. Wenn ich selbst in einem Hotel putzen würde, würde ich auch spätestens um neun alle Türen aufreißen, sicher haben die Gäste beim Auschecken nur den Papieranhänger abzunehmen vergessen, und wenn sie noch da sind, sollen sie jetzt mal aufstehen, andere Leute müssen arbeiten.
Ich habe an diesem Vormittag aber auch Arbeit zu erledigen, deshalb habe ich lange nach einem Hotelzimmer gesucht, das ich erst um 12 verlassen muss. Vielleicht wird der Knopf ja helfen.
Weil das Hotel diese Möglichkeit anbietet, habe ich mich am Vorabend bereits online für 12 Uhr ausgecheckt. Das Hotel als System weiß also im Prinzip sowieso schon, dass ich bis 11:59 anwesend sein werde. Aber es redet wahrscheinlich nicht mit seinen Putzkräften.
Das alles teile ich dem Techniktagebuch-Redaktionschat um 9:30 erwartungsvoll mit.
Um 9:32 reißt jemand die Zimmertür auf und möchte putzen.
(Kathrin Passig)
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März 2025
Bundeskriminalamt, Cybersecurity
Wenn ich im Homeoffice arbeite, bekomme ich regelmäßig so um die zwei bis drei Anrufe pro Woche von Microsoft. Also natürlich nicht wirklich von Microsoft, sondern von Leuten, die sich als deren Support ausgeben und… naja.
Das nervte mich einige Zeit gewaltig. Vor längerer Zeit hatte ich mal versucht, mit den Anrufern zu diskutieren – so in der Art: „Schämen Sie sich nicht? Suchen Sie sich doch einen ehrlichen Beruf!“ Das bringt natürlich nichts.
Inzwischen gehe ich bei Anrufen ohne Rufnummernanzeige oder bei ausländischen Nummern gar nicht mehr ans Telefon.
Diese Woche aber scheint es eine neue Welle von Scam-Anrufen zu geben – deutlich mehr als sonst. Und da probiere ich mal etwas Neues aus: Ein paarmal melde ich mit den Worten: „Bundeskriminalamt, Abteilung Cybersecurity und Internetkriminalität. Guten Tag.“
Die Wirkung ist begrenzt; immerhin legen alle Anrufer sofort auf. Ohne sich zu melden und ohne ein Wort.
Vielleicht mache ich das jetzt öfter. Und beantrage ein offizielles Kürzel und ein Dienstsiegel beim BKA. Und falls ihr diesen Beitrag nicht mehr lesen könnt, wurde ich vermutlich vom echten BKA wegen Amtsanmaßung einkassiert.
(Molinarius)
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10. November 2019
Umständliche Vermessung von zehn Kilometern Waldweg
Wie schon berichtet, gehe ich regelmäßig joggen und zeichne gelaufene Strecken und Zeiten mit der App Runkeeper auf. Das geschieht weniger aus sportlichem oder gesundheitlichem Ehrgeiz, als aus Spieltrieb und einem Hang zur Dokumentation.
Heute nehme ich mit einigen Freunden an einem 10-km-Crosslauf im Tegeler Forst teil und möchte diesen Anlass nutzen, um die entsprechende Badge in Fitocracy, wohin meine Läufe von Runkeeper aus synchronisiert werden, einzuheimsen. Da es sich um eine offizielle Veranstaltung mit abgesperrter Strecke handelt, werde ich an keiner Ampel warten müssen und bin zudem einigermaßen motiviert, eine gute Zeit zu laufen (und nicht z.B. mittendrin ein paar Schritte zu gehen, um an meinem Smartphone herumzunesteln, um die Playlist zu wechseln oder dergleichen).
Eine Karte der Laufstrecke wurde vorab veröffentlicht. Prinzipiell würde es also genügen, meine Laufzeit zu stoppen, sodass ich Strecke und Zeit später in Ruhe manuell in der Web-Applikation von Runkeeper eingeben kann. Aber einerseits bin ich nicht sicher, wie genau die Zeitnahme durch die Veranstalter erfolgt und wie exakt die veröffentlichte Streckenkarte ist, und andererseits ist es natürlich authentischer, meinen tatsächlichen Lauf zu tracken. Also wird das Smartphone eingepackt.
Es besteht allerdings die Gefahr, dass der schon etwas altersschwache Akku des Telefons zum Problem wird. Wenn man das Gerät bei einstelligen Temperaturen herausholt, schaltet es sich mitunter erst einmal aus. Sicherheitshalber packe ich also auch diese billige Digitaluhr mit Stoppfunktion ein, die ich neulich für einen anderen Anlass bei Decathlon gekauft habe.
Noch deutlich vor dem Start klärt sich allerdings die Lage: Die Startnummern (ca. DIN-A5-Format), die von den Veranstalterïnnen ausgeteilt und von den Läuferïnenn mit Sicherheitsnadeln vorn am Shirt befestigt werden, haben für die Zeitnahme einen integrierten RFID-Chip mit dem man an Start und Ziel an einem Lesegerät vorbei läuft. Dass der Chip in die Startnummer integriert ist, kannte ich noch nicht. Bisher hatte ich nur das System, bei dem der Chip in einem Plastikgehäuse sitzt, das mit den Schnürsenkeln am Schuh befestigt werden muss.
Ich verzichte also auf die Digitaluhr, starte aber zu Beginn des Laufs die Runkeeper-Aufzeichnung. Ein Weilchen später meldet sich die App vernehmlich mit der Durchsage, dass nun fünf Minuten vergangen seien, sowie mit meiner aktuellen Geschwindigkeit. Das war jetzt nicht ganz beabsichtigt – normalerweise laufe ich mit einem Headset, wodurch nur ich diese Informationen erhalte. Dass nun alle um mich herum alle fünf Minuten eine wichtigtuerische Ansage meiner nicht wirklich olympischen Laufgeschwindigkeit zu hören bekommen, ist mir ein bisschen peinlich.
Ich könnte jetzt irgendwie das Smartphone herausfummeln und versuchen, diese Benachrichtigungen abzustellen oder das Headset einzustecken. Andererseits scheint sich niemand von den Laufnerds um mich herum daran zu stören. Und vor allem führt mir die Ansage deutlich vor Augen, dass ich gerade für meine Verhältnisse sehr schnell unterwegs bin. Deutlich zu schnell, um zehn Kilometer durchzuhalten. (In der Euphorie des Starts ordentlich Gas zu geben, um dann in der zweiten Hälfte eines Laufs übel einzubrechen, gilt als typischer Anfängerfehler.)
Ich mäßige also mein Tempo und lasse die zwei Freunde, die mir seit dem Start schon ca. 100 m vorausgeeilt sind, die ich aber immer noch im Blick hatte, endgültig davon ziehen. Eine Weile später werde ich von einer weiteren Freundin, die ich zunächst hinter mir gelassen hatte, eingeholt und dann auch überholt. Später hole ich sie wieder ein und am Ende laufen wir gemeinsam durchs Ziel. Ich bin sehr zufrieden, denn meine Laufzeit ist deutlich besser als erwartet, was ich sowohl dem Ansporn durch die mitlaufenden Freundïnnen zuschreibe, wie auch der Selbstkontrolle und Motivation durch die Runkeeper-Ansagen.
Nach dem Zieleinlauf pausiere ich erst einmal die Runkeeper-App, denn diese hat bis dahin nur 9,83 km Laufstrecke gemessen. So wird das natürlich nichts mit der 10-km-Badge! Wir geben unsere Startnummern wieder ab, trinken etwas und quatschen und auf dem Weg zum Parkplatz setze ich für Runkeeper den Lauf noch ein wenig fort. So komme ich auf die vollen 10 km Strecke, versaue mir durch drei Minuten gemütlichen Schlenderns allerdings auch ein wenig die die gute Laufzeit.
(Virtualista)
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Ende Dezember 2024
#wasfehlt: Der elektronische Hundeabstandshalter
Der Hund von Aleks hat einen Erzfeind, eine Dänische Dogge, die in der direkten Nachbarschaft lebt. Beide Hunde sind große, starke, unkastrierte Rüden und in ihrer Wut nur schwer zu halten, wenn sie sich draußen begegnen. Die Menschen, die zur Dogge gehören, haben zwar eigentlich auch ein Interesse daran, dass die beiden sich aus dem Weg gehen, nehmen das Thema aber nicht so richtig ernst. Sie kündigen an "wir gehen nur zu den und den Zeiten raus", halten sich dann aber nicht dran, weil sie meinen, dass nur mal kurz zum Laden gehen ja nicht zählt. Eine Aufteilung des Dorfs in zwei Reviere ist auch keine Option, die beiden Hunde leben nebeneinander an einem Ende des Dorfs.
Ich muss zugeben, dass Bunny hier eher Täter ist als Opfer. Er hat angefangen (weil er zuerst da war und findet, dass dieses Revier ihm gehört) und die Dogge ist sicher ansonsten ein ganz lieber Hund. Ich verstehe schon, dass die Doggenfamilie da der Meinung ist, sie müssten sich nicht kümmern, sondern wir. Aber ohne Kooperation geht das schlecht.
Nach einem Jahr des Doggenterrors denke ich: Vielleicht gibt es ja eine technische Lösung. Mit Hilfe von ChatGPT, meinem Bruder und dem Techniktagebuch-Chat recherchiere ich, ob man herausfinden kann, wann die Dogge draußen unterwegs ist.
Esther Seyffarth schlägt einen Spaziermeldeknopf vor, den jeder Hund drückt. Aber ich glaube nicht an Lösungen, in denen "da müssen alle dran denken, und zwar jedes Mal" vorkommt.
Nächster Vorschlag von Esther: "Der Haustürschlüssel muss einen RFID-Chip bekommen und an einem Schlüsselbrett mit RFID-Leser aufbewahrt werden und sobald der Schlüssel entfernt wird, sendet der angeschlossene Raspberry Pi eine 'wir sind draußen' Nachricht an Bunny via Telegram. Aber Moment, dann könntet ihr ja auch nicht raus wenn die Leute einfach mal ohne Hund zum Bäcker gehen oder den Müll rausbringen."
Außerdem müssten sie dann den Raspberry immer angeschlossen lassen und sich um sein Funktionieren kümmern. Wir brauchen was Kooperationsfreies. In anderen Worten: Was Illegales, Unethisches und Privatsphärenverletzendes.
Nach Beratung durch ChatGPT und meinen Bruder probiere ich Folgendes aus: Ich installiere ein Ding namens Aircrack-ng und noch ein paar andere Sachen, die irgendwie dazugehören. ChatGPT gibt mir ein kleines Pythonscript. Damit kann ich von meinem Laptop aus die MAC-Adressen aller Geräte sehen, die sich in der Nähe befinden. Das geht, wenn auf den Geräten WLAN eingeschaltet ist, weil sie dann ständig in der Gegend herumtasten auf der Suche nach einem WLAN, und dabei ihre individuelle Gerätekennung übermitteln. Das Pythonscript sieht zwar vor, dass man diese MAC-Adressen nur verschlüsselt, also sowas-wie-anonymisiert zu sehen bekommt. Man kann diesen Teil aber einfach auskommentieren, dann sieht man die MAC-Adressen aller Geräte. Das Ganze klappt nicht auf Anhieb, aber ChatGPT ist sehr hilfreich beim Debuggen, und nach ein, zwei Stunden läuft es.
Ich bin gerade nicht in Schottland, aber wenn ich dort wäre, würde ich jetzt am Fenster warten, bis die Dogge vorbeikommt, und dann nachsehen, welche MAC-Adresse das Handy hatte, das da gerade mit vorbeigegangen ist. In der Annahme, dass es sich um das Handy des Doggenbesitzers handelt und auf diesem Handy WLAN immer eingeschaltet ist, so wie auf meinem ja auch.
Wenn ich diese MAC-Adresse mal habe, müsste es möglich sein, draußen festzustellen, ob das zur Dogge gehörende Handy in unserer Nähe ist. Leider erst dann, wenn es 20 bis 100 Meter entfernt ist, aber besser als nichts. Dazu bräuchte ich eine portablere Lösung, ich will ja nicht den Laptop mit rausnehmen, aber über die plane ich dann nachzudenken, wenn es so weit ist.
Mein Bruder meint: "Vermutlich hat die Hundenase höhere Reichweite. Aber ein bisschen müsste man mit einer WLAN Antenne was erreichen. Wenn es dann ein Raspberry mit WLAN-Adapter mit Antenne ist, könnte es besser funktionieren." Ich sehe uns schon mit einer meterhohen Kalter-Krieg-Installation draußen herumlaufen.
Im Techniktagebuch-Chat meint Esther: "Schöner wäre eine Lösung, die zwar die anderen völlig passiv bleiben lässt, mit der sie aber trotzdem einverstanden sind und die nicht hinter ihrem Rücken stattfindet. Dann müssen sie nicht aktiv kooperieren, aber es wäre trotzdem nicht unethisch."
Gleichzeitig sagen mir Mia Culpa und mein Gewissen, dass es so wirklich nicht geht. Bestimmt denken alle Stalker von sich, dass ihr Stalken ja irgendwie durch die Umstände legitimiert ist.
Deshalb verwerfe ich den Plan wieder und schlage Aleks vor, dass er der Doggenfamilie einen GPS-Hundetracker kauft und das dazugehörige Monatsabo bezahlt (so 5-10 Euro im Monat), unter der Bedingung, dass er den Hund auch damit orten darf. Aber das will er nicht, weil er nicht glaubt, dass die Motivation im Doggenhaushalt groß genug ist, dass sie den Tracker dann auch wirklich immer am Hund haben und aufladen (obwohl sie den Hund, falls er verlorengeht, selbst damit orten könnten).
Thomas Jungbluth schlägt vor: "Wenn es ein Apple-Haushalt ist, könnte man auch die AirTracker in einem entsprechenden Hundehalsband nehmen, die integrieren sich etwas aufwandsgeringer in die elektronische Infrastruktur (die Woist-App hat jeder auf seinem Gerät). Akkudauer laut Apple ein Jahr."
Kirsten Schelper ist derselben Meinung: "Ein kleines AirIrgendwas am Halsband (der Dogge) würde ich für am vielversprechendsten halten. Die echten GPS Tracker sind vergleichsweise riesig, ich denke die landen schnell in der Ecke. Und der Akku hält nicht lange. Ein kleines AirIrgendwas, das klein und unauffällig ist, bleibt am Halsband, weil keiner mehr dran denkt, dass es da ist."
Aber der Haushalt von Aleks ist kein Apple-Haushalt. Außerdem updaten die AirTags ihren Standort wohl eher selten. Beim Hundeerzfeind sind wir aber auf einen präzisen und aktuellen Standort angewiesen. Ich fürchte, das verträgt sich einfach nicht mit einem Jahr Batterielaufzeit. Und dann funktionieren AirTags nur dadurch, dass sich möglichst viele iPhones um das AirTag herum befinden, die das Signal weitergeben. Die Hunde leben in einem nicht sehr bewohnten Dorf, die Handydichte ist also gering und die iPhone-Dichte sicher noch viel geringer.
Unsere Diskussion gerät wieder aufs unethische Gelände, Drohnen und versteckte CCTV-Kameras werden diskutiert. Aber ich fürchte, das ist noch schlimmer als mein verworfener MAC-Adressen-Erfassungsplan.
Die Suche bleibt ergebnislos. Naja, jedenfalls weiß ich dadurch jetzt, wie ich an meinem Laptop die MAC-Adressen aller vorbeikommenden Geräte erfassen, anzeigen und speichern kann. In der Folge suche ich eine Weile nach einer Lösung, wie ich bei meinem eigenen Handy WLAN automatisch ausschalten kann, wenn ich nicht zu Hause bin. Weil man damit nämlich allen im Umkreis einer WLAN-Reichweite ums eigene Handy herum "Hallo! Hier kommt Kathrin!" sagt. Obwohl ich angenommen hätte, dass das zu den Standardfunktionen von Android gehört oder es wenigstens 35 verschiedene Apps dafür gibt, finde ich nichts.
Im Redaktionschat kündige ich an: "Ich schreibe dann irgendwann die ganzen nichtfunktionierenden Lösungen auf, damit ich auf den Beitrag verweisen kann, wenn es in zehn Jahren eine selbstverständliche, ganz einfache, privatsphärenschonende Lösung für genau dieses Problem gibt, eine Art elektronischen Hundeabstandshalter. Mit energy harvesting aus dem Hund natürlich, so dass man nie den Akku laden muss. Eigentlich müsste sich aus Bunnys Reißen an der Leine eine sehr große Menge Energie gewinnen lassen."
Einige Tage nach dieser Lösungssuche richtet Aleks eine WhatsApp-Gruppe für sich und den Doggenbesitzer ein. Sie legen Rausgeh-Zeitslots für beide Hunde fest und benutzen WhatsApp, um sich bei Ausnahmen abzusprechen. Seitdem herrscht Frieden.
(Kathrin Passig)
#Kathrin Passig#Ortung#MAC-Adresse#WLAN#Airtag#Ethik#Stalking#WhatsApp#Überwachung#Raspberry Pi#RFID#Verbrechen#Workaround#GPS-Tracker#Hundetechnik#was fehlt#ChatGPT
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Mitte März 2025
Ich bin wieder jemand – zwischendurch war ich es nicht
Anfang Februar, Bahnhof, fünf Minuten bis zur Abfahrt meines Zuges. Und dann die Erkenntnis: Mein Portemonnaie liegt an einem Ort, den ich erst in etwa sechs Wochen wieder aufsuchen werde. Ein kurzer Moment der Panik: Wie dringend brauche ich es in dieser Zeit? Was steckt eigentlich drin?
Der Personalausweis. Theoretisch wichtig. Zum Beispiel bei der Bahn: Ein digitales Ticket ist wohl nur mit Ausweis gültig. Praktisch? Ich wurde in den letzten Jahren genau einmal danach gefragt. Grenzübertritte? Im Schengenraum fast nie kontrolliert.
Bankkarten. Die Girocard, private und berufliche Kreditkarte – alle auf dem Handy gespeichert. Bargeld abheben würde damit nicht gehen. Brauche ich aber ohnehin fast nie, könnte ich aber von Freunden leihen und zurücküberweisen. Autovermietung? Ohne physische Kreditkarte evtl. schwierig, aber Carsharing geht digital.
Sonstige Karten.
BahnCard? Gibt’s nur noch digital.
ADFC-Mitgliedsausweis? Egal.
Organspendeausweis? Tja.
Führerschein? Wird nie kontrolliert. Außer… Moment! Ich wollte ihn doch endlich in die neue Version umtauschen. Keine Chance ohne Personalausweis und alten Führerschein. Also wieder verschoben.
Und so lebe ich gut sechs Wochen ohne Portemonnaie und damit ohne nachweisbare Identität. Keine Polizeikontrollen, keine Zugkontrollen, keine unüberwindbaren Hürden. Ich nehme an den Wahlen zum Bundestag am 23. Februar und zum Hamburger Senat am 2. März teil – mit Wahlbenachrichtigungskarte, aber ohne Personalausweis. Es heißt, man solle ihn im Wahllokal „vorsichtshalber“ dabeihaben. Gefragt werde ich nicht.
Mitte März komme ich wieder an mein Portemonnaie. Und stelle fest: Mein Personalausweis und ich haben uns kaum vermisst. Die Welt hat sich weitergedreht, auch ohne dass es mich gab.
(Molinarius)
#🚆#📱#💳#🚄#Molinarius#Personalausweis#Girokarte#Bargeld#Smartphone#Portemonnaie#Handy#Bahn#Ticket#Wahlen#Carsharing#Identität#Ausweis
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06. März 2025
Die Transkriptionssoftware hat zwar Manieren, aber vertuscht dafür die eigene Inkompetenz
Als ich gerade Marlene Etschmanns Notiz über die manierliche Transkriptionsengine von Microsoft Teams lese, fällt mir ein, dass ich immer noch nicht alle meine im letzten Sommer durchgeführten umfangreichen Interviews für mein Forschungsprojekt neu transkribiert habe. Genau wie Marlene habe ich diese Interviews mit Microsoft Teams geführt und dabei die integrierte Aufzeichnung und Transkription genutzt. Die Funktion ist auf den ersten Blick und für viele Fälle wirklich sehr nützlich. Wenn man allerdings auf eine gewisse Akkuratheit angewiesen ist, muss man die Transkription später entweder sehr genau manuell korrigieren oder einfach in einem besseren Tool nochmal machen lassen.
Die Gründe dafür liegen in der merkwürdigen Angewohnheit von Teams, bei (leider sehr häufig vorkommenden) nicht vollständig erkannten Wörtern oder Silben anscheinend den gesamten Satz nochmal neu auf vermeintliche Sinnhaftigkeit zu prüfen. Nein, meine Gesprächspartnerin hat nicht Blumenjournalismus studiert und Sätze wie "Das ist eine." sind an der Tagesordnung. Insgesamt lesen sich die Transkripte, als hätten alle meine Gesprächspartnerinnen völlig sinnloses Zeug gestammelt. Man kann das gut bei der Live-Transkription beobachten, wenn ein falsch verstandenes Wort am Satzende plötzlich den bisher bereits korrekt niedergeschriebenen Satz verändert, sodass er in sich konsistent mit dem falsch verstandenen Wort ist, nur leider oft das Gegenteil von dem aussagt, was eigentlich gesagt wurde. Oder gerne auch mal etwas im aktuellen Kontext überhaupt nicht Sinnhaftes, der Korrekturkontext reicht also nicht nennenswert weit in die Vergangenheit zurück, oder tut das, aber das System fällt dann auf die eigenen Sinnverdrehungen herein und verschlimmert sich dann über die Zeit sogar noch. So genau will ich das nicht wissen, das dürfen gerne andere erforschen.
Ich habe Perplexity.ai gefragt, welche Engine Microsoft hier verwendet, weil ich ähnliche sinnentstellende Fehler in dieser Dichte von meinen kläglichen Versuchen mit der lokal ausgeführten Speech-to-Text-Engine Whisper kenne, jedoch bekam ich folgende unkritisch aus dem Microsoftschen Marketing-Sprech übernommene Antwort:
Tatsächlich nutzt Microsoft seine eigene fortschrittliche Spracherkennungstechnologie, die Teil der Azure AI Services ist [Quellenlink]. Diese Technologie basiert auf jahrelanger Forschung und Entwicklung von Microsoft im Bereich der künstlichen Intelligenz und Spracherkennung.
Wenn sinnentstellende Änderungen ganzer Sätze hin zu plausiblen und in sich konsistenten, aber leider inhaltlich nicht zutreffenden Variationen Fortschritt sein soll, verzichte ich lieber. Zudem ist auch nicht vorgesehen, dass Teams bei Unklarheiten eine Markierung hinterlässt, sodass man leider letztlich das gesamte Interview nochmal selber anhören und gleichzeitig kritisch mitlesen muss, um diese Fehler zu entdecken. Das ist bei der hohen Fehlerdichte allemal für meine Forschungsdaten indiskutabel. Aber auch für die eigentlich beworbene Funktion der Liveuntertitelung geschäftlicher Meetings – gerne mit einer automatischen Übersetzung garniert – kann ich mir vorstellen, dass hier eine vermeintliche Verhandlungssicherheit suggeriert wird, die am Ende nicht eingehalten werden kann.
Im Ergebnis lade ich dann die Videos in Adobe Premiere und führe dort eine lokale Transkription durch. Die ist schon ohne Nachbearbeitung um Klassen besser als das, was aus Teams herausgefallen ist. Viel besser ist aber der Workflow zur Korrektur, denn Premiere markiert Unklarheiten freundlicherweise, sodass man schnell und fokussiert da durch springen kann, wenn man zeitlich knapp aufgestellt ist.
Und das beste daran ist auch noch, dass die Transkription tatsächlich lokal durchgeführt wird, was für mein erstes Video von einer guten Stunde Länge bei mir keine 10 Minuten gedauert hat. Dabei verlassen meine Forschungsdaten meinen Einflussbereich nicht, für die ich – von Microsoft-Servern in Irland explizit abgesehen – Vertraulichkeit zugesagt hatte. Das gebietet aus meiner Sicht schon die sogenannte gute wissenschaftliche Praxis.
Ich bin ohnehin erstaunt, wie viele Kolleginnen und Kollegen aus der Forschung völlig sorglos und oft unter klarer Missachtung von Datenschutzregeln ihre Forschungsdaten in irgendwelche Cloud-KI-Systeme einspeisen, weil die ja so nützlich sind. Mal von dem kleinen Problemchen abgesehen, dass deren Ergebnisse alle schlicht nicht zuverlässig und vertrauenswürdig sind. Und dem anderen kleinen Problemchen, dass die Daten nun in eine nicht überschaubare Riesenmaschine eingespeist wurden, wo man jegliche Kontrolle an der Tür abgibt. Gute wissenschaftliche Praxis, wissenschon. 🙈
(Gregor Meyer)
#Gregor Meyer#Audiotranskription#Transkription#Microsoft Teams#Adobe Premiere#Wissenschaft#Forschung#Datenschutz#KI#wissenschaftliches Arbeiten#Perplexity.ai#Halluzination#Azure AI Services
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Mitte März 2025
Kein Gmail mehr, keine übersehenen Mails mehr
Am 24. Februar bin ich von Gmail wieder auf Thunderbird am Laptop und FairEmail auf dem Handy umgestiegen, wegen der Demilliardärisierung. Bei Gmail war ich seit meinem ersten Smartphone Ende 2008, weil das damals die einzige (oder die einzige brauchbare, genau weiß ich es nicht mehr) Möglichkeit war, Mails auch auf dem Handy zu lesen. Die Mail ging weiterhin an die Mailadressen unter meiner eigenen Domain, ich habe sie nur siebzehn Jahre lang durch Gmail hindurchgeleitet. In den Anfangsjahren fand ich das sehr gut, wegen der funktionierenden Spamfilter von Gmail.
Erst jetzt merke ich durch den Umzug, wie viel Mail ich bei Gmail übersehen habe. Seit dem Wechsel zu Thunderbird/FairEmail habe ich große Mengen Newsletter in meinem Posteingang entdeckt und abbestellt, die ich entweder nie haben wollte oder seit Jahren nicht mehr lese. Ich habe aber auch eine kleine Menge von interessanten Newslettern entdeckt, die ich seit vielen Jahren abonniert, aber auch seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich sehe zum ersten Mal alle Benachrichtigungen zu neuen Gastbeiträgen im Techniktagebuch selbst. Bisher musste mich immer Oliver Laumann darauf aufmerksam machen, oder die Gastbeiträge lagen wochenlang ungesehen in der Tumblr-Inbox.
Das Problem muss 2013 begonnen haben, als bei Gmail die automatische Sortierung in vorgegebene Ordner eingeführt wurde: "Posteingang", "Soziale Netzwerke", "Benachrichtigungen", "Foren" und "Werbung". Seitdem habe ich nur noch die Mails in "Posteingang" gesehen. Man hätte dieses Update damals abschalten und wieder alles an einem Ort überblicken können. Das habe ich aber damals vielleicht übersehen, oder seitdem vergessen, jedenfalls erfahre ich erst beim Schreiben dieses Beitrags wieder davon.
Es wäre klug gewesen, das zu machen, denn auch das Problem mit dem überraschend aufgelösten Bankkonto lag (jedenfalls der Teil mit der Überraschung) daran, dass ich die Mail mit der Kontoschließungs-Ankündigung nicht gesehen habe. Gmail hat sie in den "Benachrichtigungen"-Ordner wegsortiert. Wie ich erst beim Schreiben dieses Beitrags merke, waren der Kontokündigung zwei Mails vorangegangen, in denen ich der Bank dringende Fragen beantworten sollte. Auch diese Mails waren unter "Benachrichtigungen" einsortiert und ich habe sie nicht gesehen.
Jetzt muss ich etwas mehr Spam als bei Gmail von Hand als Spam markieren (so im Bereich von etwa zehn Mails pro Tag). Aber dafür sehe ich wieder jede Mail, die ich bekomme. Eines Tages, wenn ich sehr dringend prokrastinieren muss, schaue ich vielleicht mal in die alten Gmail-Ordner, was da noch so alles Interessantes passiert ist zwischen 2013 und 2025.
(Kathrin Passig)
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16. März 2025
Mehr Technik, gegenteiliges Ergebnis: Die Lichtsteuerung schlägt zurück
Ein Teil unseres Instituts ist in einem älteren Gebäude untergebracht. Immer wieder fiel auf, dass das Licht in den Fluren auch nachts brannte – vermutlich, weil jemand spät gearbeitet und beim Gehen vergessen hatte, es auszuschalten. Trotz wiederholter Appelle, daran zu denken, blieb das Problem bestehen.
Zum Glück gibt es technische Lösungen: Vor Kurzem wurden Bewegungsmelder installiert. Eine elegante und gar nicht so neue Idee – das Licht schaltet sich nur dann ein, wenn jemand vorbeigeht, und erlischt nach wenigen Minuten automatisch. Ein angenehmes Gefühl: Beim nächtlichen Gang durch die dunklen Flure geht das Licht wie von Geisterhand einige Meter vor mir an, ohne dass ich im Dunklen nach einem Schalter tasten muss. Und hinter mir wird es ebenso geisterhaft wieder dunkel. Die Lichtschalter sind jetzt zwar noch da, haben aber keine Funktion mehr.
Doch wie so oft gilt: Keine technische Lösung funktioniert ohne Nachdenken. Offenbar wurden die Bewegungsmelder ohne Dämmerungssensor installiert. Das Ergebnis? Auch tagsüber geht das Licht an, sobald jemand vorbeigeht – und da auf unseren Gängen tagsüber reger Betrieb herrscht, brennt das Licht nun auch wenn es hell ist fast ununterbrochen.
Immerhin: Nachts, wenn niemand da ist, ist es jetzt dunkel. Dafür tagsüber hell. Die Gesamtbeleuchtungsdauer dürfte also ungefähr konstant bleiben oder höchstens leicht zugenommen haben.
(Molinarius)
#💡#Molinarius#Beleuchtung#Licht#Automatisierung#Bewegungsmelder#Energiesparen#Gebäudetechnik#Smart Building
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Februar und März 2025
Zwei Banken, zwei Identifizierungsverfahren
Ich arbeite immer noch daran, das Geld zurückzubekommen, das bei der unfreiwilligen Kontoschließung bei Tomorrow zurückgeblieben ist. Zuerst hieß es, dafür reicht ein einfaches Formular, das ich handschriftlich ausgefüllt und als Foto eingereicht habe. Einige Zeit später habe ich eine Mail bekommen mit der Nachricht, dass ich mich doch noch mal identifizieren muss. Diese Mail habe ich lange nicht gesehen. Dann funktionierte der Link mit einer nichtssagenden Fehlermeldung nicht (im Nachhinein denke ich: es geht vielleicht nur mit Chrome und nicht mit Firefox, aber die Fehlermeldung sagt nur wenig hilfreich: "Technical Error"). Ich habe einen neuen Link angefordert, dann dauerte es wieder ein paar Tage, aber heute habe ich es endlich geschafft und kann deshalb die Identifizierungsverfahren der beiden Banken direkt vergleichen:
Bei Revolut habe ich ein Videotelefonat mit einer Frau geführt, die mir gesagt hat, was alles zu tun ist: Kamera auf die Ausweisvorderseite richten, mit den Fingern über dem Ausweis wedeln, anders wedeln, auf bestimmte Fragen bestimmte Antworten geben (weiß nicht mehr so genau, ich glaube, ich musste "Kontoeröffnung" sagen und "Ja"), Kamera auf mein Gesicht richten, vor meinem Gesicht wedeln, eventuell noch ein paar andere Dinge, die ich vergessen habe. Es war ein bisschen unangenehm, weil ich mich dabei sehen musste, weil ich besonders struppig und verbrecherisch aussah, weil ich nicht gern telefoniere und schon gar nicht mit Video.
Bei Tomorrow muss ich die "IDnow"-App installieren (eine Möglichkeit, die es vielleicht bei Revolut auch gegeben hätte). Diese App zeigt mir dann, wie ich den Ausweis hinlegen muss für ein Bild der Vorderseite, Bild der Rückseite, dann soll ich den Ausweis hinten an mein Handy legen zwecks NFC-Auslesung. Ich wusste gar nicht, dass das geht, aber nach ein paar Versuchen klappt es. "Videoselfie", fertig. Die Kameraeinstellungen (vorne/hinten) macht die App für mich. Ich sehe immer noch struppig und verbrecherisch aus, aber vielleicht guckt ja kein Mensch auf die Bilder, und wenn, bin ich nicht dabei. Es geht schneller und ist weniger unangenehm als das andere Verfahren.
Und vielleicht findet jetzt mein Geld den Weg auf das neue Konto. (Update: Das war am Freitag. Am Montag hatte ich das Geld.)
(Kathrin Passig)
#Bank#Kathrin Passig#Revolut#Tomorrow#Identifikationsverfahren#Identität#Sicherheit#IDnow#NFC#Ausweis
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12. März 2025
Vom Buch zum PDF, ohne den Kopierapparat
Ich muss mehrere neue Seminare vorbereiten und habe dafür nur wenig Zeit. Endlich habe ich mich für die Seminarlektüren entschieden. Jetzt muss ich die Texte nur noch scannen. Normalerweise mache ich das an der Hochschule. Ich packe meine Bücher in eine Velosacoche, bringe sie von zu Hause in den Campus, lege sie dort auf einen Kopierapparat, der auch scannen kann, und lasse mir die so erstellten PDF-Dateien auf mein Mailkonto schicken.
So viel Zeit habe ich aber nicht und so erinnere ich mich an eine App, die mir vor ungefähr einem Jahr jemand empfohlen hat. Ich hatte sie damals auf meinem klugen Telefon installiert und einige Male gebraucht, dann wieder vergessen. Sie heisst Genius Scan und ist tatsächlich einigermassen genial. Die Scans sind deutlich besser als das, was der Kopierapparat macht, denn eingelesen werden nur die Buchseiten, nicht auch noch, was fehlt, um auf ein Standardformat (A4 oder A3) zu kommen, und sie lassen sich ganz einfach entzerren. Vom klugen Telefon aus maile ich die entstandenen PDF-Dateien auf mein Hochschulkonto, speichere sie auf dem MacBook ab und lade sie von dort auf die eLearning-Plattform. Diesen Beitrag zu schreiben ist mir einigermassen peinlich, aber ich mache es nicht zuletzt, um Genius Scan nicht sofort wieder zu vergessen.
(Franziska Nyffenegger)
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12. März 2025
Von hier aus nur noch ein kleiner Schritt zum eigenen Mecha
Auf einer Konferenz in Berlin stellt die Firma German Bionic (der Name allein!) ihr Exoskelett vor und bietet mir an, es auszuprobieren. Ich schlüpfe in das sieben Kilo schwere, rucksackartige Gerät, das zusätzlich an den Beinen festgemacht wird. Der Mitarbeiter stellt es auf "60 Prozent Unterstützung" ein, ich soll erst ein paar Meter gehen, danach darf ich einen vollen Wasserkasten auf die "falsche" Art (also nicht aus den Knien) hochheben.
Durch Jahrzehnte an Exoskeletten in Science-Fiction-Filmen geprägt ("GET AWAY FROM HER, YOU BITCH!!!"), bin ich leider zu aufgeregt, um genau zuzuhören, wie das Gerät funktioniert, aber wenn ich es richtig verstanden habe, sind zwei "smarte" Elektromotoren auf Höhe meiner Hüftgelenke in der Lage, die natürlichen Bewegungen meines Körpers beim Gehen und Heben zu unterstützen. Wenn ich mich also aufrichte, um den Wasserkasten zu heben, spüre ich plötzlich wie mein Rücken beim Aufrichten gestützt wird, was das Hochkommen leichter macht. Das Geschirr verhindert außerdem, dass sich die Wirbelsäule zu sehr krümmt. Manchmal (ohne Tragelast) ist das Gerät schneller als ich und zieht mich etwas zu schnell in die Höhe, was auf Videos lustig aussieht. Angeblich lernt das System dazu und stellt sich bei längerer Nutzung auf seine User ein.
Ich finde das Gefühl, ein Exoskelett zu tragen, am ehesten vergleichbar mit der automatischen In-der-Spur-Haltung von neueren Autos. Der Computer zieht einen freundlich in die richtige Richtung, lässt einen aber auch gegensteuern. Alternativ kann man auch einstellen, dass einen das Gerät am Rücken stützt, wenn man längere Zeit in gebückter Haltung verbringt. Gedacht sind die Exoskelette für den Einsatz in Bereichen wir Logistik und Pflege, wo Menschen oft und nicht immer günstig Lasten heben müssen.
(Alexander Matzkeit)
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Ende Februar, Anfang März 2025
Weniger SIM-Karten, mehr Solarpanels
Johannes Mirus hat hier schon 2016 darüber geschrieben, dass es jetzt leichter wird, auch im Ausland Internet zu haben (wegen der wegfallenden Roaminggebühren). Für mich hat es ein paar Jahre länger gedauert. Das lag zum Teil an der schlechten Versorgung der dünn besiedelten Gegenden in Schottland und zum Teil am Brexit (das EU-Roaming umfasst eben nur die EU).
Nachdem Aleks 2013 von Irland zurück nach Schottland gezogen ist, hatte ich verschiedene britische SIM-Karten, seit 2016 war ich bei EE. Um die Karte aufzuladen, sagte ich im Supermarkt an der Kasse "and two separate 10-pound top-up vouchers for EE". Zwei separate, damit ich nicht ganz so sehr von Mobilfunkunternehmen ausgeraubt werden kann, und weil ich auf diese Art manchmal bei der Einreise ins Land noch einen gültigen Aufladebon im Portemonnaie hatte.
Diesmal habe ich die SIM-Karte bei der Einreise nicht gewechselt, weil mir nicht aufgefallen ist, dass das nötig wäre. Es fällt mir auch in den Tagen danach im bisher schlecht mit Mobilfunk versorgten Dorf nicht auf, und auch nicht in den Bergen. Meine deutsche SIM-Karte versorgt mich mit Internet. Es ist nicht überall super, aber auch nicht so schlecht, dass ich Änderungswünsche verspüre. Vielleicht ist die Zeit des SIM-Karten-Wechselns bei der Einreise jetzt endlich auch für mich vorbei.
Außerdem neu in Schottland: Auf mehreren Gebäuden sind Solarpanels zu sehen. Das ist auffällig für mich, weil da bisher keine waren, in Deutschland ist aber alles voll damit seit ... ich weiß es gar nicht mehr und muss im Redaktionschat fragen. Molinarius meint: seit ungefähr 2022. Aleks bestätigt, dass ich die schottischen Solarpanels nicht nur bisher übersehen habe. Sie waren bei meinem letzten Schottlandaufenthalt im Herbst 2024 wirklich noch nicht da. Die Welt verbessert sich dadurch nicht direkt, der Strom stammte in Schottland 2017 schon zur Hälfte aus Windenergie, seit 2022 sind es über 100 Prozent (jedenfalls theoretisch, also Schottland produziert pro Jahr mehr Strom aus Windkraft, als es pro Jahr verbraucht – an einzelnen Tagen ist das nicht unbedingt so). Ich nehme an, es geht bei den Solarpanels hier nur darum, individuell Geld zu sparen oder vom Stromnetz unabhängig zu sein.
(Kathrin Passig)
#Großbritannien#SIM-Karte#Roaming#Kathrin Passig#erstes Mal#letztes Mal#Photovoltaik#Solarpanel#Windenergie
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Februar 2025
Ein Konto, das man nutzen kann, und eins, das man (auch nach vielen Jahren noch) nur hat
Mein Sohn hat ein Girokonto bei der Postbank. (Bei der Postbank, weil es gar nicht so einfach war, für einen Minderjährigen ein Girokonto zu eröffnen.) Davon kann er Geld abheben und mit der Girokarte zahlen – aber Online-Banking? Fehlanzeige. Dafür müsste er sich in der App registrieren. Und dafür bräuchte er ein Initial-Passwort. Und das hat er nicht.
Warum? Weil ich das Konto damals für ihn eröffnet habe, als er noch minderjährig war. Ein Passwort für sein Konto bekamen wir nie, stattdessen tauchte sein Konto einfach in meinem Postbank-Online-Banking auf, und ich konnte für ihn onlinebanken. Am Tag seines 18 Geburtstags verschwand sein Konto magisch aus meinem Postbank-Onlinebanking. Ok, nachvollziehbar. Aber seitdem kann nicht nur er nicht, sondern auch ich nicht mehr, mit seinem Konto Online-Banking machen. In der Filiale zuckt man mit den Schultern.
Also Plan B: Er registriert sich bei N26. Ein zweites Girokonto. Die Werbung verspricht eine Kontoeröffnung in fünf Minuten. Es dauert etwas länger, aber im Vergleich zu den bisherigen, wochenlangen frustrierenden Versuchen, das Postbank-Online-Banking zum Laufen zu bringen, ist es ein Hochgeschwindigkeitsverfahren.
Das Konto ist kostenlos. Eine physische Mastercard kostet einmalig ein paar Euro. Die virtuelle Karte ist gratis – muss aber erst freigeschaltet werden. Dafür braucht es 20 Euro Guthaben.
Ich überweise ihm Geld von meinem Postbank-Konto. Dabei entdecke ich zum ersten Mal die neue – für Banken seit Januar vorgeschriebene – Möglichkeit, Geld kostenlos als "Echtzeitüberweisung" zu senden. Ich klicke auf den Button. Keine spektakuläre Animation von rüberfliegendem Geld, kein Feuerwerk. Aber mein Sohn bestätigt, dass das Geld tatsächlich innerhalb von Sekunden auf seinem Konto landet.
Und jetzt kann er auch seine neue virtuelle Mastercard nutzen und mit einem Tipp auf dem Handy in Google Pay hinterlegen.
(Anmerkung/Offenlegung: Dieser Beitrag wurde mit Hilfe von ChatGPT sprachlich leicht überarbeitet.)
(Molinarius)
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März 2025
Bürger und Technik
Auf der Suche nach Möglichkeiten, mich in New York politisch zu engagieren, lerne ich zwei Bürger-Initiativen kennen.
Die erste:
Wir treffen uns per Zoom und oh mein Gott, sagt die Moderatorin, wir sind mehr als 40 heute Abend, mehr denn je, so viele, dass wir keine Zeit haben, dass jeder sich einzeln vorstellen kann, aber falls jemand von der Presse hier ist, würden Sie sich bitte kenntlich machen? Es ist niemand von der Presse da, aber eine Fotografin, die sich gerne kenntlich macht. Eine Tagesordnung wurde zusammengestellt mit Minutenzahlen vor jedem Punkt, um die Diskussion im Rahmen zu halten. Das letzte Treffen, so hören wir, war ein hybrides Treffen, das sowohl physisch in einem Raum stattfand als auch über Zoom, was für die Zoom-Teilnehmer sehr frustrierend gewesen war, weil sie nicht hören konnten, was die Leute im Raum sagten. Mehrere Teilnehmer sind immer noch aufgebracht darüber und verlangen nach einer Lösung. Jemand, der für die Technik verantwortlich ist, versichert ihnen, dass das Problem gelöst werden wird und es bis dahin keine hybriden Treffen mehr geben wird. Ein anderes Thema ist Social Media. Wie bekommen wir mehr Follower? Falls heute abend jemand da ist, der uns damit helfen kann, möge derjenige sich bitte melden. Aktionen, die in den letzten Tagen durchgeführt wurden, werden besprochen, meist dadurch, dass Fotos davon gezeigt werden. Die meisten waren kleine, regelmäßige Kundgebungen an symbolischen Orten wie einem Fernsehstudio oder der Niederlassung eines Autoherstellers. Neue Aktionen werden vorgeschlagen und zur Abstimmung gestellt; die Abstimmung erfolgt, indem man seine Hand hebt und sie in die Kamera hält: Dafür, Dagegen, Enthaltung.
Die zweite:
Wir treffen uns per Zoom in einem Webinar, bei dem man die Redner sehen und im Chat schreiben kann, aber man kann selber nicht reden oder sich per Video zeigen. Die Sprecherin teilt mit, ruhig, mit Wohnzimmer-Stimme: Falls ihr schon mal hier gewesen seid, dann seid ihr Wiederkommer, die Wiederkommer gehen bitte in einen anderen Zoom-Raum, zu dem wir hier im Chat den Link schicken, aber wenn ihr zum ersten Mal da seid, bleibt hier und wartet einen Moment. Es werden schließlich 1.100 Teilnehmer im Raum der Neulinge. Ihr könnt euch im Chat vorstellen, wenn ihr wollt. Die Sprecherin, zu der bald eine zweite hinzukommt, zeigt eine Präsentation über die politische Situation und die besonderen Ziele dieser Organisation, obwohl zur Zeit alles ohnehin breiter und allgemeiner wird. Wer ist schon mal in irgendeinem Sinn politisch aktiv geworden? fragen sie. Wenn ja, schreibt ein + im Chat. Viele Plusse strömen vorbei. Heute abend werden wir aktiv. Sie geben uns eine Web-Adresse, wo jeder von uns jetzt hingehen kann, seine Adresse und seine Telefonnummer eingibt, und dann wird man mit seinem Abgeordneten im Kongress verbunden. Dann sollen wir ein Skript ablesen, das hier im Webinar angezeigt wird. Es ist okay, nur das Skript zu lesen, aber wenn jemand noch etwas Persönliches hinzufügen möchte, umso besser. Macht es jetzt. Ihr habt drei Minuten. Nach den drei Minuten gibt es weitere Rundfragen im Chat. Wer hat heute zum ersten Mal seinen Abgeordneten angerufen? Schreibt ein +. Wer war nervös dabei? Schreibt ein +. Wieder strömen minutenlang Plusse vorbei, Glückwünsche an alle, wir sind jetzt politisch aktiv geworden, und Tausende haben bei ihren Abgeordneten angerufen. Nächstes Mal sind wir Wiederkommer und gehen gleich in den zweiten Zoom-Raum, wo wir noch mehr Aktionen machen werden.
(André Spiegel, aus dem fortlaufenden Blog)
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März 2025
Immer offene Browsertabs, der späte Beginn einer Chronik (XII)
Das letzte Update dieser Chronik war im Mai 2024. An den dort beschriebenen Zuständen hat sich nichts geändert, ich habe weiterhin zwischen 200 und 300 Tabs offen. Die meisten davon dienen der Erinnerung an Pläne, und ich schließe sie, wenn ich das Geplante erledigt oder aufgegeben habe. Ein paar sind aber dauerhaft, von oben nach unten, also in der ungefähren Reihenfolge ihrer Wichtigkeit, sind das:
Das Google Spreadsheet mit dem Gemeinschaftstagebuch (seit April 2020)
Meine neue Notizen-App Notesnook (seit Anfang Februar 2025)
Discord (seit ca. 2020, vorher auch schon mal). 2024 schrieb ich in dieser Serie, dass ich es mehr nutze als bisher, und jetzt nutze ich es ständig wegen des Techniktagebuch-Redaktionschats.
Telegram (nutze ich seit Januar 2015, scheint sich aber als separates Tab erst später etabliert zu haben; in dieser Beitragsserie taucht es im Juni 2016 zum ersten Mal auf)
Tumblr (seit Februar 2014), wegen des Techniktagebuchs
ChatGPT (seit September 2024)
Goodreads und daran hängend ein Storygraph-Tab, weil ich gelesene Bücher seit Anfang 2024 bei beiden parallel eintrage.
Mastodon (seit Sommer 2022)
Mastodon Robot Gernhardt (seit September 2024, aber voraussichtlich nur bis September 2025, denn dann werde ich 365 Gedichte geschrieben haben und das Tab schließen)
Mastodon Techniktagebuch (seit irgendwann nach März 2023)
Nextcloud (meine eigene, seit Februar 2025) Bisher nutze ich dieses Tab noch eher widerwillig. Nextcloud ist wahrscheinlich objektiv ungefähr genauso unbequem wie Google Drive, aber die Unbequemlichkeiten sind andere, und ich muss mich erst noch an sie gewöhnen. Es ist jedenfalls nicht so eine Umstellung, durch die alles schöner und einfacher wird.
Google Drive (seit etwa 2006). Trotz der Demilliardärisierung werde ich dieses Tab voraussichtlich noch lange nicht schließen können, allein wegen der Texte aus fast zwanzig Jahren, die dort liegen. Außerdem arbeite ich an einem Projekt mit, in dem alles über Google Drive läuft.
Als Unter-Tabs des Google Drive Tabs: der Google-Chat, Google Photos. Beides brauche ich zwar nicht so oft, aber da ich alles, was ein Google-Login erfordert, schon seit ein paar Jahren durch "Firefox Container Tabs" vom Rest meiner Tabs trenne, ist es einfacher für mich, sie dauerhaft geöffnet zu lassen.
Slack (wegen meiner Mitarbeit an der Open Library)
Verschwunden im Vergleich zum letzten Update sind:
Google Keep (Juli 2015 bis Anfang Februar 2025, siehe oben)
Durch den Umzug des Techniktagebuch-Redaktionschats konnte ich das seit Mai 2015 dauerhaft geöffnete Facebook-Messenger-Tab schließen. Das war zwar gerade erst beim Schreiben dieses Beitrags, aber nur, weil ich dabei entdeckt habe, dass es ja noch da ist.
WhatsApp (Anfang 2021 bis Anfang 2025) Ich bin mit den paar Leuten in meinem Alter, die es nutzen, zu Signal umgezogen. Der Rest sind (wieder wie früher) vor allem Freundinnen meiner Mutter, die aus Altersgründen niemals wechseln werden. Ich schreibe ihnen nur wenig und vermisse keine Tastatur, deshalb reicht dafür die App am Handy.
Über Gmail schrieb ich 2024: "Eigentlich hatte ich das Tab 2016 geschlossen, und offenbar hatte ich danach bis 2023 keines. Jetzt ist es wiedergekommen, ohne dass ich sagen könnte, warum." Inzwischen ist es wieder verschwunden, weil ich im Februar 2025 nach ungefähr 17 Jahren mit Gmail zu Thunderbird zurückgegangen bin.
Mastodon botsin.space, der Server wurde stillgelegt und meine Bots sind zur gleichen Mastodon-Instanz umgezogen, auf der ich auch selbst bin.
(Kathrin Passig)
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Februar 2025
Das Internet weiß gar nichts
Früher habe ich ungern bei Restaurants Tische online reserviert, mangels Vertrauen in die Verlässlichkeit des Internets. Ich hatte immer die Vorstellung vor Augen, bestimmt hat der Neffe des greisen Betreiberpaares die Website gebaut, die haben ihm dafür den Kopf getätschelt, und anschließend nie mehr einen Gedanken an ihren Webauftritt verschwendet; und alle Online-Reservierungen landen in den endlosen Weiten des Internets, wo genügend Platz für viele, viele verwaiste Reservierungen ist.
Im Jahr 2025 finden meine Frau und ich ein Restaurant in Wangen im Allgäu, das wir anheimelnd finden, und ich suche es im Internet auf. Man kann online Reservierungen über Google tätigen, und ich denke mir, ach was, es ist das 21. Jahrhundert, da wird man wohl online reservieren können. Und ich versuche es.
Leider nichts mehr frei, antwortet das Internet, morgen wäre jedoch möglich. Erst denke ich, schade, dann eben nicht; dann jedoch fällt mir auf, dass auf dem Schild vor dem Restaurant, das ich beim Vorbeigehen fotografiert habe, steht, dass morgen Ruhetag ist. Ich runzle die Stirn und rufe im Restaurant an. Nein, sagt die Frau am Telefon, morgen ist Ruhetag. Und heute ist auch nicht voll, wir sollen nur herkommen.
Auf Nachfrage erzählt sie, dass die Informationen auf Google noch vom Vorpächter sind, und da dieser schwer erreichbar sei, sei es auch nicht so leicht, dies zu ändern. Man arbeite daran.
So viel zur Online-Tischreservation. Ich probiere es 2050 wieder, vielleicht geht's dann besser.
(Tilman Otter)
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2. März 2025
Der Transkriptionssoftware wurden Manieren programmiert
Ich öffne die Textdatei mit dem Transkript eines Interviews, das ich vor einiger Zeit geführt habe, um mir den Inhalt ins Gedächtnis zu rufen. Das Transkript hat die Videokonferenz-Software Microsoft Teams, in der das Gespräch stattgefunden hat, automatisch angefertigt. Beim Lesen treffe ich plötzlich auf eine Reihe von Sternchen. Wie gewünscht hat die Person, mit der ich gesprochen habe, sehr offen über ihre Arbeit erzählt. Beim Bericht über Aspekte eines Projektes, die nicht so gut gelaufen sind, hat sie einen Ausdruck aus der Fäkalsprache benutzt. Offenbar wurde die Transkriptionssoftware darauf programmiert, solch unflätige Begriffe nicht auszuschreiben, sondern in Sternchen umzuwandeln.
Ich nehme das schmunzelnd zur Kenntnis, habe aber sofort Anwendungen vor Augen, bei denen diese Funktion Probleme bereiten könnte. Müssen beispielsweise Fäkalsprach-Forschende ihre Interviews von Hand transkribieren, um alle Details erfassen zu können?
(Marlene Etschmann)
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