#jeder glaubt dem anderen gehts nur ums Geld.
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Wellengang der Herzen (Beach AU)
Summary:
Adam und Leo wachsen als beste Freunde in Saar Beach auf. Adams Vater will aus seinem Sohn einen Profi Surfer machen. Mit achtzehn hat Adam genug von seinem Vater und es treibt ihn in das internationale Glanzlicht des Profi-Surfens. Leo übernimmt währenddessen in Saar Beach die Werkstatt seines Vaters und verdient sein Geld mit der Reparatur und Instandhaltung von Bootsmotoren und Hochseefisch- & Tauch-Trips für Reiche. Fünfzehn Jahre später zieht es Adam zurück nach Saar Beach, wo er wieder auf seine Jugendliebe Leo trifft.
Leo als vermauerter Fischer/Mechaniker, der sein Herz verschlossen hat und kein Hemd ohne Ölflecken besitzt, und sich durch die reichen Yacht-Besitzer und Feriengäste vögelt, manchmal zum Spaß, manchmal gegen Geld. Der einen Stamm-Yachtinstandhaltungs-Gast hat, den er ganz heiß findet und bei dem er überlegt, ob es nicht mehr werden könnte, bis der ihm offenbart, dass sie sich erst nach dem Wochenende wieder treffen können, weil seine Familie kommt. Er vermisst seine Jugendliebe, aber weiß, er muss allein klar kommen.
Adam als erfolgreicher (pampiger, bad boy) Profi-Surfer, dem das Glanzlicht von Anfang an zu viel war, der den Sport aber als einzigen Ausweg aus seinem Leben in Saar Beach sieht und der denkt, er kann nichts anderes, als Profisportler zu sein. Als sein Manager/Liebhaber ihn gegen ein jüngeres Modell eintauscht, erinnert er sich, dass Geld kein Glück kaufen kann und zieht zurück nach Saar Beach, um zu sehen, ob er nicht vielleicht dort noch mit diesem Jungen, der ihm die ganzen Jahre nie aus dem Kopf gegangen ist, die große Liebe finden kann.
Leo will nicht die zweite Wahl sein und befürchtet, dass Adam zum Profisport zurückkehrt. Er will nicht schon wieder übergangen werden und deshalb nichts von Adam wissen. Adam hat es schwer, Fuß in Saar Beach zu fassen, weil er keinen Job hat und hört die Rufe der Sportwelt. Vielleicht sollte er doch einfach weitersurfen?
Zaghafte Annäherung folgt, inkl. Drama im dritten Akt, happy ending.
#tatort saarbrücken#kopfkino fic#leo hölzer#adam schürk#Beach AU#alternate universe#mögliches E rating#tropischer sturm als jeopardy im dritten akt#happy ending#titel könnte noch ein bisschen kitschiger sein?#30k?#oh aber eigentlich wäre es cool wenn irgendwas mit Leo Adam zurück zieht so wie in DfL sonst hat das AU ja gar nichts vom original verse#🤣#Oder auch ganz anders!#Sie haben damals geheiratet#wegen Steuervorteilen. Adams Steuerberater sagt ihm jetzt aber#dass ihm das keine Vorteile bringt und er soll die Ehe annullieren.#Leo sagt 'Sicher nicht' weil ihm bringt es definitiv Steuervorteile für seine Werkstatt. Ein nüchternes Steuerberatungs-fic folgt#ohne jegliche Jeopardy...#200k Wörter hin und her wer jetzt nachgeben soll inklusive Flashbacks zu damals als sie beide heimlich ineinander verliebt waren und den Gr#warum sie diese Zweckehe bis heute noch tief verletzt - misunderstandings#jeder glaubt dem anderen gehts nur ums Geld.#Beach-Steuerklassen-Sweet-Home-Alabama-AU#bataneye#tatort saarbrücken fanfiction
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2,3,23 - 4 Streams und der Bettler
So schnell ist auch schon wieder alles beim Alten. Heute streamte Reiner mehrmals, wurde in Emskrichen gesehen und lud eine Folge Hogwodds und anderen Müll bei TikTok hoch. Zuerst aber zu den vergangenen Tagen. Am 27. hat Reiner anscheinend seinen alten Escort-Blog wiederbelebt. Dieser wurde drauf direkt gesperrt. Hier ein paar Screenshots:
Hier noch ein großer Screenshot mit mehr geistigem Durchfall. Dann wurden noch ein weiterer unveröffentlichter Song geleakt:
Kleine Kostprobe der Aufnahmen:
Weitere gibt es hier.
Hier der erste Stream:
Reiner meldet sich von unterwegs mit einem komischen Mann als Hintergrund
Man hat lange nichts von ihm gehört, weil er schauen musste, wie es weitergeht
Er ist mal wieder am fressen
"Braucht mal ein paar Tage Abstand"
Musste entspannen
Ihm geht es deswegen extrem gut
Wird nur noch alle paar Tage streamen, aber auch manchmal täglich und auch mehrmals am Tag
Hat nicht die Zeit, um den Fokus aufs Streamen zu legen
Ein Fän hat ihm das neue "Forest" Spiel gekauft
Let's Plays auf Odysee gehen demnächst weiter
Will einen Blog machen für sein Odysee-Account
Handyhalten ist anstrengend
Ist überrascht, dass ihn noch keiner gefragt hat, was er da isst
Zeigt seinen Knutschfleck mal wieder
"Sowaß geht bei mir immer schnell weg, deß war scho immer so"
Jemand fragt, ob er im Zug ist - "Vielleicht, vielleicht sitz ich auch im Flugzeug"
"Es wird nichts so heiß gekocht, wie es gebacken wird"
Frisst und vergisst sich deswegen während der Zugansage zu muten
ca. ein Drittel der Hater vor seiner Haustüre stammten aus Österreich
Will nicht schon wieder übe die Haider reden
Ändert die ganze Zeit den Hintergrund und sagt, dass die geil aussehen
War über das Wochenende bis heute im Hotel
Sein Antrieb weiterzumachen kommt aus einem Anime
Faselt von "Seven deadly Sins"
Denkt, dass je länger man lebt, erhöht sich die Chance, dass was Gutes dabei rauskommt
Würde gerne auf den Leuten stehen, die über ihn berichten, weil die so viel Geld mit ihm verdienen
Würde die gerne alle verklagen und jeder der mit ihm Geld macht, sollte an ihn mindestens 50% der Einnahmen zahlen
Seine Augen sind besonders, weil sie lügen können
Muss aussteigen und beendet den Stream
Wer kennt es nicht der obdachlose Bettler, der sich gerade so mit Spenden über dem Wasser halten kann, gönnte sich ein paar Tage Auszeit, um sich vom ganzen nichts tun auszuruhen. Dann ging er später nochmals live:
Haider ham seinen Blog kapott kmacht und er ist jetzt "in der Überprüfung"
Kann daher nichts machen und keine Spenden empfangen
Muss jetzt auf Tiktok seinen Lebensunterhalt verdienen-
Hat zwei Gäste drinnen
Machen ein Match und betteln um die Wette
Haider gehen bei den Gästen in den Chat und sie lesen die Nachrichten vor
"Jaa tu mir den Gefallen und sag sowas ned, deß ßind meine Haider"
Gast: Digga was schreiben die, was hast du denen angetan?
Reiner legt die Platte auf und schmeißt die Gäste dann raus
Weis nicht, was er für ein Headset hat
Kann momentan die MPU nicht starten
Redet wieder über den Posterverkauf
Bedankt sich bei den Barrenschmeißern
Könnte den Schein in sechs bis acht Wochen wieder haben, wenn er das Geld dafür hat
Prüfung kostet ihn insgesamt ca. 2800 - 3000 €
Redet wieder über die Haider
Haidern passt nicht, was er sagt, egal was er sagt
Haider sind gescheiterte Existenzen
Adressiert direkt die Telegram-Gruppe
Haider verarschen sich selber und merken es nicht
"Da hammwer jetz den Kuchen, ne quatsch den Keks, ne wadde mal... Den Käse"
Meint, dass der heilige Ofenkäse für manche so eine Art Priester ist
Der heilige Ofenkäse begeht die Sünde der Lüge und Habgier
Er meint, dass er seine Einnahmen spendet, das glaubt Reiner aber nicht
Ofenkäse wiederholt sich auch andauernd
Haider haben ihn mehrfach fast zum Krüppel geschlagen
Stream hängt
Fahrkartenkontrolle
Bettelei geht los
Kündigt noch ein, zwei weitere Streams an
Na super. Es geht direkt mit den beiden letzten Streams weiter. Diese sind relativ kurz ausgefallen, weil die Internetverbindung ein Haider ist:
Reiner ist immer noch im Zug
Chat: Kann man dir irgendwie helfen?
Ihm ist nicht zu helfen
Vorher waren zwei andere bei ihm im Abteil, da konnte er nicht streamen
Würde alles wieder so machen etc.
Mag den Reiner, der er ist
Ist ja nur Fantasy
Philosophiert weiter
Man muss seine Macken nicht zwingend ändern
Wer seine Macken nicht akzeptieren kann hat seine Freundschaft nicht verdient
Das Gefasel wird Gott sei dank vorzeitig abgebrochen
Dazwischen lud er noch zwei Videos auf Tiktok hoch. Im ersten kündigt er nur den nächsten Stream an. Das Video ist nur ein Standbild mit dem Instagram-Bild von ihm, wo er im schwarzen Pulli sitzt. Dazu ist nur der Text "Komme später wieder in gerade zu sehr am boden sorry" eingefügt.
Das zweite Video ist nur dieses Standbild mit dämlicher Musik:
Jetzt noch zu Hogwarts:
Ist eine neue Aufnahme-Session
Schnieft immer noch rum
Rechtfertigt sich für den Kauf des Spiels
Hat das Geld für das Spiel bekommen und außerdem ist das ja eine Investition
Tschö, tschö
Ansonsten gab es noch einen Artikel von der Augsburger Allgemeinen, welchen man hier (Archiv) nachlesen kann.
"Seit einigen Wochen ist der 33-Jährige aber online wieder präsent. Auf TikTok veröffentlicht er Videos, die teils weit über zwei Millionen Aufrufe haben. Auf seinem neuen Instagram-Kanal folgen ihm bereits über 41.000 Menschen. In seinen Posts schildert er persönliche Eindrücke, erzählt aber auch von den neuesten Mobbing-Aktionen der Hater. Rainer Winklers Leben ist längst zerstört. Seine Wiedereingliederung in die Gesellschaft scheint unmöglich, solange er weiterhin im Internet präsent ist. Doch aufhören kann er offenbar nicht – genauso wenig wie die Hater."
Hier noch ein paar Bilder von den Sichtungen:
Das war es wieder für heute. Tschau Kakao.
Rainer Wigser mit Drachenlord: Pandabär Song (South Park: Staffel 3/Episode 6)
1Fach Mimon mit Drachenlord - Rita die Rabenmutter & Rainer hasst Ramona ! und Drachenlord - Der Heilige Ofenkäse bekommt Verstärkung
Klonter77 von Planet77 mit Drachenlord als metter, kleiner Lego Roboter:
So ähnlich müssen sich Keitel, Jodl, Krebs und Burgdorf gefühlt haben, als der Chef im April 45 wieder von Wänden faselte, die er bereit ist einzurennen, dass er besondere Augen hat und das er alles genauso wieder machen würde
Eine weitere Gemeinsamkeit: der Schmandsack steht vor den Trümmern seine Existenz und hätte zig Baustellen, die dringend seiner sofortigen Aufmerksamkeit bedürften. Stattdessen werden utopischste "Konzepte entwickelt". Erinnert ein wenig an Adolf, der 45 im Bonker zu Berlin, inmitten von Trümmern, ein Modell des geplanten Linz besichtigt.
Ist halt wirklich ßo. "wenn ich dann mol meinen Judubb akaunt zurüchbekomm, wird alles wider gut werdne" "Mit dem Angriff Steiners wird das alles in Ordnung kommen."
Es bleiben in Raum die Majon, der Domas, der Krapfne und mein Monstadöna der mich immer beschützn tut.
Fak
In der Mitte bei den Autos
Korregadsion, den Diqqen erkennt man immer, egal wo.
OK BIN RAUS
Bist du im Zug? - Vielleicht ... vielleicht bin ich abbä auch im Fluchzoich ... "Guten Morgen die Fahrkarten bitte" Stream off
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1985
Calling Peter Norton
2020: We’re going back into time …
Mit Corona zeigt sich, dass das Internet aus unserem Leben eigentlich nicht mehr wegzudenken ist. Was früher kommunikative SciFi war, ist heute Alltag und Standard, über den niemand mehr nachdenkt. Bestes Beispiel dafür ist mein alter Physiklehrer: «wenn Ihr glaubt, dass Ihr als Erwachsene immer und überall einen Taschenrechner dabei habt, seid Ihr auf dem Holzweg». 😉
Die Geschichte spielt zu einer Zeit, die deutlich näher an den Ursprüngen des Internets und des Beginns von Unix1 liegt als an heute. Viel lustiger ist, dass die Geschichte gar nicht mehr heute spielen könnte, denn Kommunikation ist zu schnell und zu billig geworden.
1985 war der Ost-West Konflikt wichtiger als Android oder iOS, Berichte über Computer (wie der SPIEGEL-Titel von Ende 1984) wurden ignoriert, in Tschernobyl lief problemlos2 ein KKW-Komplex. Die größte Gefahr für Europa im Sommer ‘85 waren die Hits von Modern Talking. Heute gibt es Bandbreiten im dreistelligen MBit-Bereich, im Smartphone ist genug CPU-Power, um Tausende Mondfähren gleichzeitig zu steuern und die Börse ist High Frequency Trading, bei dem um Mikrosekunden an Latenz gerungen wird.
1985
Damals war Kommunikation langsam und teuer. Beim Telefonieren gab es Ortsgespräche und Ferngespräche. Seit Januar 1984 waren Gesprächs innerhalb des Ortsnetzes für eine «Gebührentakteinheit» auch nicht mehr unbegrenzt lange möglich. Du hattest 8 Minuten, dann kostete es wieder. Hatte man kein Telefon zuhause (oder wollte in Ruhe quatschen), musste die nächste Telefonzelle („Fernmeldehäuschen“ war tatsächlich der offizielle Name) angesteuert werden. Der Weg war meist nicht weit, denn die Dinger standen an jeder Ecke. 1984 gab es in Deutschland über 130.000 Telefonzellen.
Für ein Ortsgespräch musste man Mitte der 80er 30 Pfennig einwerfen. Das war die BRD-Version von «forty3 cents more for the next three minutes» Kennt noch jemand «Dr. Hook and the Medicine Show»?4 😎 Für ein längeres Ferngespräch hattest Du besser eine Handvoll Markstücke dabei und Auslandsgespräche in Telefonzellen waren aufgrund der benötigen Geldstücke «heavy metal» und erforderten eine gute Motorik. Das Geld war schneller weg als im Spielautomaten.
Mobil-Kommunikation war archaisch. Zu dieser Zeit hatte das «B/B2»-Netz (das C-Netz kam erst 1985) seine größte Verbreitung. «Mobiltelefonie» hieß damals ein Autotelefon mit zweistelligem Kilogewicht5, 270DM Grundgebühr und man musste ungefähr wissen, wo der Angerufene war. Datenkommunikation war «böse». Irgendwas «nicht-Offizielles» war sowieso verboten, der «Gilb» war damals gnadenlos. High Speed waren 1200 bits/s (Bits!, nicht Bytes) und für das Geld für so ein Modem konnte man auch problemlos ein paar Wochen Urlaub machen6.
Als wir (ich und zwei Freunde) 1985 für die VHS Dingolfing die ersten Computerkurse anboten, gab es keine «Computerräume». Wir drei und ein halbes Dutzend nagelneue Olivetti M24 in verschiedenen Konfigurationen bezogen Quartier im 1. Stock eines plüschigen Cafes neben dem Stadtplatz in einem ungenutzten Saal.
Fand kein Kurs statt (es gab nur Abendkurse), gehörte der Rechnerpark uns drei. Wir lernten, probierten, spielten und erweiterten unsere am Schul-Commodore erworbenen BASIC-Kenntnisse. Neben Donkey Kong, Lode Runner & Co. lernten wir auch andere Sprachen und Produkte wie dBASE, WordStar, Assembler oder Turbo Pascal kennen. Wir verbrachten Nächte vor den Rechnern, verblüfften den lokalen Olivetti «Büromaschinenelektroniker» damit, dass wir Grafiken auf einem 9 Nadel-Drucker druckten, der das eigentlich nicht konnte und entdeckten geheimnisvolle Tools wie Debugger oder einen Sektor-Editor für Disketten.
Die berühmt-berüchtigte Eigenschaft «IBM PC-kompatibel» fand z.B. bei Diskettenlaufwerken ein Ende. Die Disks des IBM PC hatten eine Kapazität von 360 KByte (Kilobyte!) auf 40 Datenspuren, Olivetti rühmte sich beim M24 mit 720 Kilobyte auf 80 Spuren7. Super, doppelt so viel Speicher. Blöd nur, dass alle schönen Tools, mit denen sich beispielsweise gelöschte Daten (teilweise) wieder herstellen ließen, eben aufgrund dieses Unterschieds nicht funktionierten8. Wem 720 KByte jetzt lachhaft vorkommen: der TurboPascal Compiler (V3.0) war etwa 39 KByte groß. Inklusive Debugger und Editor!9
An einem Nachmittag hatten wir uns zu einer Lern/Programmier/Spiel-Session verabredet. Auf dem Weg zum «Computer-Saal» fiel mir auf, dass sich um die Telefonzelle am Stadtplatz eine Menschenmenge versammelt hatte. Zuerst dachte ich an einen Unfall, war aber nicht so. Außerdem waren dort fat nur Menschen, die heute als «mit Migrationshintergund» bezeichnet werden und damals «Gastarbeiter» hießen. Dingolfing war nicht erst seit der Übernahme von Glas durch BMW 1967 ein Zuwanderungsmagnet. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge angesiedelt. In dieser Hinsicht habe ich etwas mit dem unvergessenen Peter Ustinov gemeinsam, der einmal sagte: «Meine Eltern waren sehr schüchtern, es hat einen Weltkrieg gebraucht, um sie zusammen zu bekommen».
Dennoch war das seltsam. Aber ich ging nach oben und begann am Rechner zu arbeiten. Irgendwann fiel mir auf, dass ich immer noch allein vor dem Rechner saß. Seufzend stand ich auf und ging nach unten, um per Telefonzelle nachzufragen, wo die anderen beiden denn steckten. Die Menschenmenge war mittlerweile weg, lediglich ein Mann wartete noch, während eine Frau drinnen telefonierte. Die kam grinsend aus der Telefonzelle, drückte dem Mann drei Groschen in die Hand und ging. Nach einer gefühlten Ewigkeit war auch der Mann mit seinem Gespräch fertig. Ich rein in die Telefonzelle und den Kumpel angerufen. Dauert noch etwas, aber er kommt gleich, alles easy.
Ich lege auf und die drei Zehnerl klackern aus dem Münzfach. Allerdings endet das Geräusch, das jeder kennt, der mit Telefonzellen aufwuchs, mit einem metallischen «Kling». So klingt es, wenn eine nicht akzeptierte Münze in das Ausgabefach des Münzzählers fällt. Ich öffne die Klappe und da liegen - 30 Pfennig! So ein Glück aber auch.
Moment, ich glaube, ich weiß, warum die Frau vorhin so grinste! Ich werfe die drei Zehnerl wieder ein, rufe meinen Freund nochmal an, «Du, ich muss nur kurz was testen, ich rufe Dich gleich nochmal an!» — «Du wirst schon wissen, was Du da machst», kommt es durch den Hörer zurück. Ich lege auf, «kling». 30 Pfennig in der Ausgabeschale. Wow!
Schlagartig wird mir klar, was da heute Nachmittag passiert ist: der Auslandsgesprächs-Rekord für eine Telefonzelle in Bayern wurde geknackt! Der Münzzähler hat einen Defekt und heute gibt es Telefonie umsonst. Die ganze Welt für 30 Pfennige! Die es dann auch noch zurück gibt.
Nochmal ein Gespräch mit dem anderen Freund, der es plötzlich ziemlich eilig hat, jemanden anzurufen. Fern- und Auslandsgespräche umsonst, wer weiß schon, wie lange dieser paradiesische Zustand anhält…
«Wir können jetzt einfach irgendwo anrufen und was fragen». OK, aber wen? Schließlich kommen wir auf die Idee, eine Softwarefirma anzurufen, die ein damals sehr beliebtes Textverarbeitungsprogramm10 herstellt und einfach «Jeff» zu verlangen. Hauptsächlich deshalb, weil die Telefonnummer der Zentrale prominent auf der Verpackung steht.
«MicroPro International, good morning, how can I help you?», sagt eine weibliche Stimme. «Oh, Hi, Good morning, I would like to talk to Jeff please». Erstens: immerhin habe ich so schnell geschaltet, dass die Zeitdifferenz in ein «Guten Morgen» mündet. Zweitens: glauben wir ernsthaft, dass die nur einen Jeff oder überhaupt jemand haben, der von der Zentrale am Vornamen erkannt wird? «You mean Jeff from the development team?», kommt es zurück.
Den gibt’s wirklich! Mit einer knappen Entschuldigung legen wir auf. Puh, beinahe hätten wir mit Jeff gesprochen! «Aber lustig war das schon», sage ich. «Lass uns das nächste Mal nach »Bob from sales« fragen», sagt mein Freund grinsend. Also rein in die Telefonzelle, die Auslandsauskunft angerufen und die Vorwahlen für Palo Alto, Santa Monica, San Fransisco und die halbe Westküste erfragt. Der Mann am anderen Ende der Leitung war mehr als verwundert, teilte uns aber alle Nummern mit.
Die nächste Stunde verbringen wir damit, die Rezeptionen der kalifornischen Software-Industrie in den Wahnsinn zu treiben. Interessant, wen man alles mit einem «we’re calling from Bavaria, Germany and have a technical issue with your product» ans Telefon bekommt. Noch interessanter, welches Bild 1985 offenbar von Bayern in Kalifornien gepflegt wird. «Oh, Bavaria! Where you have the Octoberfest?» ist in mehr als der Hälfte der Anrufe die Antwort.
Irgendwann beenden wir das und überlegen uns, was wir noch Sinnvolles tun könnten. Wir beschließen, erstmal zurück in den «Saal» zu gehen und einen Kaffee zu trinken. Dort fällt unser Blick auf einen ausgedruckten Hexdump. «Wir wollen doch den Diskettensektor-Editor von diesem Peter Norton auf den Olivettis laufen lassen, oder?» — «Ja, und? Geht ja ned, weil wir nicht wissen, wo die Anzahl der Sektoren und Spuren gespeichert wird oder ob das ausreicht» — «Na dann lass’ uns doch Peter Norton anrufen und fragen!«
Peter Norton und seine «Norton Utilities»11 waren Mitte der 80er die Tools für den PC. Dateien retten, Sektoren von Disketten direkt editieren usw. Dazu war Peter Nortons Buch «Programming Guide to the IBM PC»12, das nur als «pink shirt book» bezeichnet wurde, die Referenz für alle PC-Programmierer. «Du kannst doch ned einfach da anrufen und fragen, ob er uns mal kurz sagt, was wir tun müssen!« — «Was soll er machen? Schlimmstenfalls gibt er uns ein Schimpfwort als Antwort und legt auf». Was heute unmöglich erscheint, war damals tatsächlich einfach. Wir haben in Santa Monica angerufen, uns als drei junge computer-begeisterte Trainer vorgestellt und gefragt, ob der Meister ein paar Minuten für uns erübrigen könnte. «Das klappt NIE», hab ich noch gesagt.
Nach einem «I’ll check if he is available, hold on a second» hören wir auf einmal eine männliche Stimme. «This is Peter Norton, I hear you guys are calling from Bavaria because you have a question? I got five minutes for you.« Wir schildern in einem «shaky English» (die geben einem das Abi, aber anständig telefonieren auf Englisch brachte einem damals niemand bei) unsere Frage ob wir vielleicht einen Hinweis bekommen könnten, wie wir sein Tool dazu bewegen, mit 80 Spur-Laufwerken zu arbeiten. Er erzählt uns, dass auch Toshiba einen PC mit 80 Spuren und 720 KByte Diskettenkapazität hat und die neue Version seiner Utilities das kann. Er erzählt uns aber auch gerne, was wir patchen13 müssen, wenn wir denken, dass wir das hinbekommen. Er findet es gut, dass wir Assembler lernen.
Es werden dann doch 10 bis 15 Minuten. Ich habe keine Ahnung mehr, ob unsere Bewunderung für ihn ankam oder ob wir gepflegtes «Denglisch» gesprochen haben, aber wir bekommen alle Informationen und verabschieden uns wortreich. Wir sollen weiter lernen, Software wird groß, sagt er. Drei Leute in einem «Fernmeldehäuschen FeH 78 in RAL 100514», die gleichzeitig telefonieren und hektisch Notizen machen. Wir müssen ein Bild für Götter abgegeben haben. Da aber unser niederbayerisches Städtchen um diese Uhrzeit den Betrieb längst eingestellt hatte (lediglich das eine oder andere Auto kam vorbei, schließlich muss man als BMW-Stadt den Ruf wahren), fielen wir nicht weiter auf.
Eine halbe Stunde später sitzen wir bei Kaffee vor dem Rechner und basteln. Was soll ich sagen, es hat geklappt. Wir waren wahrscheinlich die ersten in der Gegend, die mit dem Sektor-Editor 80 Spur-Laufwerke bearbeiten konnten! Und wer nett fragt, bekommt meist eine Antwort.
So verlief unser einziges Gespräch mit Peter Norton. Es war der beste «Hotline-Call» den wir je gemacht haben.
😉
1 Siehe zum Beispiel de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Unix
2 Manchmal willst Du gar nicht alles wissen ��� de.nucleopedia.org/wiki/Kernschmelze#cite_note-ChAES-1_21-04-1983-65
3 Danke an @maria_hofbauer für die Korrektur. Man sollte Songs doch öfter als einmal pro Dekade anhören. ;-)
4 Wer es gerne hören möchte: www.youtube.com/watch?v=7LXpnNKNxJI
5 Die Dinger sahen damals so aus: http://www.oebl.de/B-Netz/Geraete/becker/AT76S/AT76S.html
6 Akustikkoppler waren die einzige Möglichkeit für «mobilen» Datentransfer: de.wikipedia.org/wiki/Akustikkoppler
7 Das Format mit 720KByte hielt sich nicht lange: de.wikipedia.org/wiki/Quad_Density — bald wurde es vom «high density» Format mit 1.2 Mbyte abgelöst. Damit war für die 5.25″ Disketten das Ende der Fahnenstange erreicht.
8 Wer mehr dazu wissen möchte, wird beispielsweise hier fündig: philipstorr.id.au/pcbook/book4/floppyd.htm
9 Turbo Pascal v3.02 gibt es «antique software» frei zum Download: edn.embarcadero.com/article/20792
10 Eine interessante Zusammenfassung von Aufstieg und Fall von WordStar findet sich bei www.dvorak.org/blog/whatever-happened-to-wordstar-2/
11 An manchen Stellen im Web findet man die noch bei der «antiken» Software, z.B. https://winworldpc.com/product/norton-utilities/20x
12 Buchdetails z.B. hier: openlibrary.org/books/OL3028393M/The_Peter_Norton_Programmer%27s_guide_to_the_IBM_PC
13 Ein «patch» (von «to patch», flicken oder ausbessern) ist ein Set von Änderungen an einem Computerprogramm, um es zu aktualisieren, zu reparieren oder zu verbessern. Patches sind im Gegensatz zu neuen Versionen oft nur punktelle Änderungen am Binärcode.
14 Dass dies der Farbton «Honiggelb» war, sagt zumindest diese Seite hier: telefonzelle.de.tl/Historie-Telefonh.ae.uschen.htm
(Armin Hanisch, zuerst veröffentlicht unter https://www.arminhanisch.de/2020/07/calling-peter-norton/, wobei es sich wiederum um die mit Links versehene und korrigierte Textfassung eines Twitter-Threads handelt)
#Armin Hanisch#Telefon#Münztelefon#Norton Utilities#Diskette#Ferngespräch#Bargeld#Telefonzelle#best of#Modem#Hexdump#Assembler#Patch#Olivetti M24
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Der Kampf:
Jeder Mensch kämpft um etwas. Jeder Mensch kämpft um zu leben. Aber das Leben ist nicht fair und man muss daran ankämpfen um ein glückliches Leben führen zu können. Manchmal kämpft man so lange, bis man seine ganze Kraft verbraucht hat. Die Kraft muss man irgendwoher wieder auftanken, aber man ist so beschäftigt um den Kampf zu gewinnen, sodass man vergessen hat, dass die Kraft fast aufgebraucht ist. Wie lange der Kampf ist, hängt von der Situation und dem Menschen an. Es kann Tage, Monate oder auch Jahre dauern, bis man gewonnen hat.
Der Kampf kann schmerzhaft sein...es kann sehr verletzend sein, wenn jemand dir einen Vorurteil gibt, obwohl es nicht stimmt und du in dem Moment im Kampf befindest. Es zerbricht dir das Herz, da du weißt, dass die Menschen scheiße labern und du aber in deinem bisherigen Leben viele Kämpfe gewonnen hast und viele davon wissen die Menschen nicht. Sie kennen deine Lebensgeschichte nicht. Man kann einfach nicht das Urteilen was man sieht! Man muss erstmal seine Geschichte kennen.
Der Kampf in dem du befindest - du denkst, du bist alleine, da niemand deine Geschichte kennt und du aber trotzdem die Zeit für alle nimmst, obwohl du aber noch in deinem harten Kampf befindest.
Aber leider gibt es Menschen, sie können es nicht sehen, dass du gerade kämpfst und zu schwach bist um für die anderen da zu sein. Aber du tust es trotzdem und bist für andere da, weil du genau weißt, wie es sich anfühlt, alleine gelassen zu sein, wenn du mal Hilfe brauchst oder jemanden zum Reden brauchst...
Selbstwert:
Wenn dir Jemand sagt, dass du dumm und schwach bist und du nichts kannst, ich weiß, es tut weh, dass zu hören, weil du weißt, dass das nicht stimmt. Du hast viel alleine geschafft. Das musst du auf deiner Liste notieren in welchem Kampf du dich alleine bewältigt hast ohne menschliche Hilfe. Du kannst das! Aber manchmal braucht man einen Lob oder Anerkennung, denn alleine einen Lob geben zu lassen ist etwas ungläubig und du brauchst manchmal einfach eine zweite Meinung.
Unschuldig:
Oder am schmerzhaftesten ist, wenn du jemanden nichts getan hast, aber diejenige dir Vorwürfe macht und jeden erzählt, was du „falsch“ gemacht hast. Wodurch du aber nicht dafür kannst und jeder diese Gerüchte glaubt und keiner dir.... du fühlst nicht verstanden und wertgeschätzt. Du denkst dir, du bist niemanden wichtig, weil jeder dir aus dem Weg geht und für dich immer das schlechte sehen und geben, obwohl du jeden was gutes getan hast und auch meinst...
Das Leben ist leider nicht fair und es ist hart. Um zu leben muss man lernen zu kämpfen und der Kampf kann Tage, Monate oder Jahre dauern...
Geben und Nehmen:
Du warst immer nett zu den Menschen, du wolltest nur das Beste für sie. Du warst für sie da! Hast ihnen bei ihren Problemen geholfen, aber du hast fast keinem von ihnen etwas „zurück“ bekommen. Sie haben dich immer Druck gemacht und erzählt, wie scheiße du bist. Stattdessen bist du überhaupt nicht so.
Gesellschaft:
Das schlimmste Gefühl ist, wenn man dazugehören möchte und versucht an ihnen bei Kleinigkeiten anzupassen, aber es einfach nicht genügt. Da man leider damals eine schlechte Erfahrung mit den Menschen gemacht hat... und man ist total anders, obwohl man sich die Mühe gibt, irgendwo dazuzugehören.
Aber egal wie viel Mühe man gibt, wie viel Kampf es ist, es lohnt sich einfach nicht. Man hat das Gefühl, man gehört nicht zu dieser Erde dazu oder irgendwohin, weil man irgendwie eine Mischung davon ist.
Viele Menschen was gutes tun:
Es gibt tausend Menschen auf der Erde, viele Menschen in verschiedenen Sprachen, Länder und Charaktere und trotzdem findet man nicht, bei wem man sich dazugehört, bei wem man sich am besten wohl fühlt und das Leben genießen kann. Und sie dich so akzeptieren wie du bist und deine Mühe, Geschenke, Da sein etc. sehen und dir das auch tun. „Geben und Nehmen“. Man muss auch auf sich selbst gut tun, aber man fühlt sich einfach gut, wenn man etwas für andere was gutes macht, dann fühlt man sich wohl und siehst, wie andere zu dir lächeln. Den wenn Menschen Lächeln ist es ansteckend, dass man andere auch zum Lächeln bringt. Und jede Kleinigkeit kann jeden die Stimmung ändern. Beispielsweise, wenn du einen Stressigen Tag hast und auf dem Heimweg jemand zu dir sagt, wie toll du bist oder irgendetwas nettes. Das verändert dich und du vergisst einen kurzen Moment, dass du Stress hattest und fühlst nach diesem Satz gut.
Du hast immer wieder neue Menschen kennengelernt und hast mit ihnen paar Jahre bzw. paar Monate zusammen verbracht und hast ihnen vertraut, aber trotzdem sind sie dir alle aus dem Weg gegangen und haben bei dir nie gemeldet. Als hättest du was falsches gemacht und da man weit weg wohnt, hält der Kontakt nicht lange. Es ist wie: „Danke, dass du für mich da warst und mir geholfen hast, tschau, Lebewohl“....
Vertrauensbruch:
Irgendwann kann man nicht mehr vertrauen und ihnen das Gefühl geben, dass sie für dich wichtig sind. Irgendwann weißt man nicht mehr, was man besser machen kann oder wie man am besten den Kontakt aufbauen kann. Man hat das Gefühl, es ist schwierig, weil man selbst total anders ist und bei vielen einfach nicht anpassen kann, egal wie viel Mühe man gibt. Sie sehen deine innere Verletzung nicht, weil du deine Maske aufsetzt und allen zeigst, wie glücklich du bist und was für ein großes Herz du hast. Stattdessen wissen sie leider nicht, wie traurig du bist, weshalb niemand deine Wertschätzung an ihnen sehen und du sie einfach sehr gerne magst.
Erfahrung:
Man hat einfach schlechte Erfahrung von damals erlebt und diese Erfahrung immer mit dir mitnimmst bis zu deinem Lebensende. Diese Erfahrung sind schmerzhaft und man kann diese schwierig verbessern oder vergessen, weil man Angst hat, wieder verletzt zu werden oder das Ereignis das gleiche passiert. Wie zum Beispiel hat man Angst zu Fragen, obwohl es ganz natürliches und menschliches ist, aber trotzdem ist es einfach schwierig, aufgrund des vergangenen Erlebnisses. Wenn man zum Beispiel bei jemanden etwas ganz höflich nachfragt/ fragt und diese Gegenüber dir unhöflich beantwortet und dir Vorwürfe macht, obwohl du doch ihnen nichts getan hast oder du selbst hast nichts verbrochenes getan...
Keiner ist Perfekt:
All das schleppst du dir mit sich und denkst immer wieder wozu tust du den alles? Wieso sind manche Menschen so...unhöflich, unmöglich, respektlos, kein Verständnis, lästern, etc....
Kein Mensch ist perfekt, jeder macht mal Fehler, aber ist es den nicht logisch, dass man die Menschen respektieren soll, dass man sie lassen soll, wie sie sind. Wenn man eine höfliche Frage bekommt, beantwortet man diese auch höflich. Denk dir an das Beispiel eines Spiegels: Du bist höflich zu jemanden, ist der andere auch höflich zu dir. Dass es nicht schön ist, wenn man über andere Menschen lästert... du hast sicher auch kleine Fehler, aber wenn es menschliches ist, dann tust du diese Fehler nicht, sondern respektierst diese. Wenn die Menschen beginnen über andere zu lästern, dann machst du es nicht mit, sondern hörst ihnen nur zu. Denn du weißt, wie verletzend diese Art zu machen.
Du verletzt die Menschen nicht körperlich, sondern seelisch.
Seelische Schmerzen kann man schwierig heilen, es braucht lange Zeit bis sie richtig gesund sind. Aber es kann aber auch sein, dass sie nie heilen oder nie gesund werden. Seelische Schmerzen kann man nicht sehen, man kann sie nur spüren, wie man sich fühlt. Und auch jeder empfindet die Gefühle anders. Man kann die Gefühle anderer nur durch Mimik erkennen, aber viele benutzen ihre Maske, um ihre Gefühle zu verstecken. Die Menschen verstecken ihre Gefühle, weil sie sich alleine fühlen und denken, dass die Menschen sie nicht verstehen würde.
Art und Weise:
Manche meinen, es gibt komische Menschen, aber wer bist den dann du? Normal? Was bedeutet normal? Es gibt keine normale oder komische Menschen. Du beschreibst sie es selbst. Aber es steht nirgendwo das du „normal“ bist und die anderen, die DU „komisch“ findest, sind komisch. Jeder Mensch ist auf Ihrer Art und Weise so geboren. Und jeder Mensch lebt hier auf der Erde auf ihrer Weise. Sie leben hier für sich selbst! Nicht für andere, um ihnen zu gefallen. Man muss niemanden gefallen. Das wichtigste, dass du dich dabei wohl fühlst und du dich selbst entscheiden kannst, wie dein Leben aussieht. Es ist ja dein Leben, mit deinem eigenen Körper, Verstand und Herz. Du teilst deinen Körper, niemand anderer. Es ist dein Leben.
Meinungen:
Jeder hat eigene Meinungen und hat auch ein eigenes Gehirn. Aber trotzdem will die Bildung die Schüler*Innen alle aus der Nase ziehen und alle sollen das gleiche machen und sollen alles können. Die Bildung meint, jeder soll der gleiche Meinung sein und man stimmt aber die Meinung nicht zu oder man kennt diese Situation nicht, weil man sie vielleicht nicht erlebt hat oder es nicht kennt.
Nachdenken:
Wenn du mal traurig bist oder einfach eine schlechten Tag hast, dann denk doch mal darüber nach, wo oder wann du mal glücklich warst. Wann hast du das letzte mal gelächelt? Wann hast du das letzte mal mit der Familie oder Freunden die Zeit verbracht? Wann hast du dir selbst was gutes getan? Wann fühltest du dich wohl? Wenn du einige davon zurück erinnerst, dann lächelst du ohne Absicht. Du denkst dir, wie toll die Zeit war, dass du sie bald möglichst wieder erleben möchtest. Das Leben ist nicht dafür da, um Bildung zu sammeln, um Geld zu verdienen, um paar Regeln zu halten... Du sollst das Leben genießen und jede freie Minuten was gutes tun! Klar ist Bildung, Geld und Regeln wichtig, aber ist es den Glücklich sein nicht auch wichtig? Was meinst du?
Glücklich sein bedeutet, dass du dich wohl fühlst, dass du DU selbst sein kannst und nicht verstellen musst. Dass du in dem Moment alles vergisst was um dich herum ist. Du genießt in diesem Moment das Leben und hast Spaß.
Achtsamkeit:
Du lebst das Leben und vergisst manchmal was um dich herum ist. Wenn du mal einen stressigen Tag hast, vergisst du nebenbei was gutes für dich zu tun. Tue für dich was gutes!
Wenn du isst, vergisst du manchmal, wie gut das Essen schmeckt oder mal danke sagst, dass du was leckeres essen darfst. Genieße den Geschmack!
Wenn du mal aus Wut deine Worte an jemanden aussprichst und dabei vergisst, wie verletzend es für Jemanden sein kann.
Überlege vorher was du sagst und stell dir vor, wenn jemand anders diesen Satz, was du sagst, zu dir sagen würde!
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Der absurde Wunsch nach Stabilität / Kritik am bürgerlichen Homo oeconomicus
Als Gott starb und der Himmel sich öffnete für unsere verschiedenen, aber immer gleich absurden Gesellschaftstheorien, hoffte der Mensch auf eine gerechtere Welt, ohne Sorgen und Leid, wo jedes Individuum gleich des humanistischen Ideals endlich gelöst von den Ketten der alten, göttlichen Autorität, sich frei entfalten und gleichzeitig weiser und gerechter gegenüber der Welt werden würde. Aufklärung.
Seine Hauptmodelle des Sozialismus, Kapitalismus und Liberalismus mit all ihren halbgöttlichen Vordenkern wirkten gleichsam auf die Menschen ein und stellten gleichzeitig einen absoluten Anspruch an die Prestige der jeweiligen Wirkungsweisen. Wenn auch jedes gesellschaftliche Modell von Verwerfungen und kleinen wie großen Aufständen sowie Revolutionen geprägt wurde, bleibt doch der (bürgerliche) Wunsch nach Stabilität der individuellen Lebensverhältnisse bestehen.
Wo die religiöse Dogmatik bezüglich Tod, Erlösung und ewigem Leben mit Gott gegangen ist, bleibt nur die Angst um die eigene Existenz und die damit verbundenen dämpfenden Ideologien, deren kleine Kämpfe und Erfolge manch einen den Fakt der eigenen Vergänglichkeit verdrängen lässt.
Die Mortalität als letzte logische Konsequenz, deren absolute Wirkungsweise niemanden, ganz gleich ob reich oder arm, intelligent oder minderbemittelt, verschonen wird, verzieht sich tief ins Unterbewusstsein und tritt dort nur noch in politischer Ekstase heraus. Ganz gleich, ob der sozialisierte Mensch nun unter Gleichen oder in Geld wandert, versucht er jedes Mal vergebens, so etwas Ewigkeit oder Undurchdringbarkeit in seinem Leben zu etablieren. Er scheitert.
Der Mensch als politisches Wesen wird ad absurdum geführt, wenn er entweder glaubt, seine Systeme hätten eine absolute Autonomie und Unkontrollierbarkeit erlangt, oder - und das ist die wesentlich enthumanisierte Variante dieser Denkmuster - dass nur einzelne Eliten die Fäden dieser Systeme in der Hand hätten. Diese alte Art der Vergöttlichung und Dämonisierung gesellschaftlicher Eliten geht einher mit einer Ablehnung jeglicher Eigenverantwortung gegenüber des eigenen Daseins und des der Menschen.
Die bürgerliche Ökonomie, sowie sie das staatliche und private Wirtschaften im Kapitalismus begreift, verleugnet und missversteht die Dynamiken der Kapitalakkumulation und verlangt starr und arrogant die ihrer Ansicht nach notwendigen Instrumente zur Kontrolle und Ausbalancierung der Kapitalströme. Die marxistische Revolutionslogik scheitert daran, dass sie die Arbeiter am Ende selbst zu den Kapitalisten macht. Ihnen wird mehr Vernunft und Gerechtigkeit zugeschrieben, als sie tatsächlich besitzen. Ohne innere Aufklärung und Reflektion tendiert der Mensch selbst zur Ausbeutung und Profitmaximierung. Sie äußert sich, soweit sie sich im gesellschaftlichen Raum in Grenzen behütet fühlt, nun im privaten Bereich.
Die Gleichschaltungslogik der Kommunisten, die Geister des Leninismus und Stalinismus, gehen mit der Notwendigkeit einher, Stabilität unter Zwang zu produzieren. Ein jeder mit der ihm zugewiesenen Rolle. Abweichungen nicht erwünscht. Jegliche Individualität wird dem Mensch dahingehend abgesprochen, dass sie Ungleichheit fördert und die Stabilität bedroht. Die Menschen sind glücklicherweise nicht gleich. Ohne innere Aufklärung und Reflektion wird ihnen aber ihre Individualität weder bewusst, noch sind sie bereit, sich von den ideologischen Zwängen zu lösen. Ihr Dasein wird auf das Gleichsein beschränkt.
Der liberal-politische Mensch nimmt an jeder Ecke den ekelhaften Geruch dessen war, was er unter der Einschränkung seiner persönlichen Freiheit versteht. Er will sich erhaben fühlen über allen anderen Menschen, am liebsten wären sie ihm lediglich zu seinem Selbstzweck nahe - den Freiheitsbegriff pervertiert er leider dort, wo er bei anderen Zwang anwendet. Nur fällt es ihm selten auf, denn er ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Gleich dessen, dass er jederzeit den minimalsten Einfluss des Staates gegenüber seinem Denken und Handeln fordert, löst er sich niemals von diesem, sondern ist genauso wie der Rest der Menschheit als soziales Konstrukt von anderen Individuen abhängig. Er könnte gehen, aber er würde sehr wahrscheinlich dabei sterben.
Stabilität ist stets eine Illusion gewesen, das menschliche Dasein bisher eine Summe der kleinen wie großen Kämpfe im privaten wie im gesellschaftlichen Bereich. Das politische Denken der Neuzeit hat den Begriff der Autorität insofern negiert, dass sie es dem tyrannischen Beherrschen gleichgestellt hat. Der Mensch träumt davon, sich in seinen fragilen Systemen eines Tages so sicher fühlen zu können, dass deren perfektionierte Eigendynamik Gerechtigkeit über die Erde bringen und jeglichen Zwang überflüssig machen wird. Er hat die Märkte in eine göttliche Position erhoben, deren Prophezeiungen und Entscheidungen man weder in Frage stellen noch als Fehler der Menschen klassifizieren dürfte. Er ist nicht seiner Natur fremd geworden, sondern er hat sich eine ganz eigene Natur mit eigenen Gesetzen in einer Seifenblase errichtet. Er hat Gott nicht überwunden, sondern versucht seine Prinzipien mit aller Kraft am Leben zu halten. Um jeden Preis. Er ist selbst zur Ware, zur Mensch gewordenen Ökonomie geworden, so austauschbar wie die Wünsche nach Quantität und Qualität. Seine Prinzipien sind hier rationaler. Er ist ein neuer homo oeconomicus.
Bisher hat der Mensch weder Gott noch sich selbst überwunden. Er ist sich selbst noch nicht Herr geworden. Er sieht zu, wie seine Lebensgrundlagen nach und nach zerstört und seine Systeme seine eigene Hilflosigkeit ans Licht bringen. Seine Aufklärung ist unvollständig, sein Wunsch nach Transzendenz wirkt abgestumpft in der Art, wie er sich gegenüber anderen Lebewesen verhält. Er ist hilflos und versteht nichts und kann es sich doch nicht eingestehen. Er braucht Gott aber Gott antwortet nicht. Es ist doch absurd.
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Kann er hier nich, Kanada vielleicht doch? oder: Kanada, der 2.Versuch
Ja nun, krasser Scheiß und so. Lange nichts passiert. Also, hier auf diesem Blog jedenfalls, woanders jede Menge, in meinem und im Leben anderer Leute. Zwischendrin war reisemäßig Ecuador, Kolumbien, die USA, Indien, Island, Norwegen, Schweden, Polen und und und...kaum etwas davon hat es auf diese Seite geschafft, was zwar irgendwie schade ist, aber auch nich zu ändern. Glücklicherweise steht ja hinter solchen Reiseblogs wie diesem kein Druck irgendwelcher Art, außer vielleicht dem “Nagen” einiger Freunde, die nie aufgegeben haben zu fragen, wann es denn mal wieder was Neues gibt. An dieser Stelle also dann doch nochmal ein dickes Sorry und danke fürs sticheln, nagen und nicht aufgeben. Sonst wäre das hier in 10 Jahren nichts mehr geworden. Das Folgende ist im Besonderen für Euch. Los geht’s.
Wer hier nicht zum ersten Mal als Leser unterwegs ist, weiß, dass ich bereits im Jahre 2009 in Kanada weilte (und erkennt vielleicht die Analogie zur Überschrift eines früheren Eintrags wieder ;-), davon nicht wirklich restlos begeistert war und deshalb mein Glück erst in Südamerika und danach in den USA versucht habe. Speziell der Aufenthalt im Land von dünnem Bier, Baseball und seltsamen Präsidenten war rückblickend betrachtet doch ein eher desaströser Abschnitt, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Nun also wieder Kanada. Warum dies? Weil die Frau an meiner Seite sich noch eines vergleichsweise jungen Alters erfreut, deshalb mit nur wenig Aufwand ein 12 Monate gültiges Work&Travel-Visum bekommen konnte und ich trotz meines biblischen Alters und dem damit einhergehenden Verfall ein verhältnismäßig großzügig bemessenes 6 Monate gültiges Besucher-Visum ergattern konnte, welches sich bei ausreichender Bonität – zumindest versprechen das einschlägige Blogs im Weltweiten Netz - sogar noch um weitere 6 Monate verlängern lassen soll. Und das ist, wenn man keinen Plan hat für sein restliches Leben und außerdem gerne lange auf Reisen geht, schon mal ein nicht zu verachtender Vorteil. Ein weiteres Jahr rumgekriegt, bevor's irgendwann unweigerlich in die Kiste geht, und noch dazu vermieden, diese 12 Monate mit nem langweiligen Job an ein und demselben Ort zu verplempern. Und sonst? Naja, der Hund mußte auch mit. Sonst wäre die Frau nicht mitgekommen. Daher jetzt dann jetzt eben zu dritt in Kanada, bisher fast jeden Tag woanders. Begonnen haben wir das Ganze in Calgary. Nee, stimmt nich, eigentlich schon in Leipzig. Da Jule - die Frau an meiner Seite - dem Ende ihrer dortigen Ausbildung entgegen sah und keine große Lust hatte, sich weiterhin für Kleingeld in unregelmäßigen Abständen abwechselnd die frühen, mittleren oder späten Stunden der Wochentage und -enden zu versauen, wurde die Unterschrift zum angebotenen Arbeitsvertrag verweigert und relativ schnell ward die Idee eines längeren Trips geboren. Mangels größerer Erbschaften und - wegen des o.g. Jobs - fehlender Ersparnisse war schnell klar, dass es was werden musste, bei dem man sich seine Reisekasse auch noch während der eigentlichen Trips immer wieder auffüllen konnte. Und das geht in Kanada im Gegensatz zu Ländern wie Australien oder Neuseeland sogar bis zur Vollendung des 35.Lebensjahres. Also um eines der mittlerweile ziemlich stark begrenzten Visa beworben, beim 2.Anlauf sogar ziemlich zügig aus der großen Trommel gezogen geworden, wegen der bereits weiter oben erwähnten leeren Reisekasse nochmal fix 6 Wochen im Ritz Carlton in Deutschlands schönster Auto-Stadt Wolfsburg den reichen Fuzzis die Autotüren aufgehalten, und schon gings Anfang Juni los. Währenddessen war ich aber auch nicht untätig und habe meinen Teil des Reisebudgets mit zeitweise 3 Jobs finanziert. Sonst wirklich nicht meine Art, da Tierkreiszeichen Faultier, aber was tut man nicht alles...
Als Jule und Yuma – ihres Zeichens schlecht bis gar nicht erzogener Strassenköter ungeklärter rumänischer Herkunft, die seit mehr als 2 Jahren unser Leben verkompliziert und bereichert – am 7. Juni in Frankfurt den Flieger nach Calgary bestiegen, war ich bereits seit 3 Tagen dort und mittlerweile in einem kleinen Örtchen namens Golden unterwegs, um unser neues fahrendes Heim in Empfang zu nehmen und anzumelden, damit der Schock für unseren Erstflieger-Hund bei der Ankunft nicht allzu groß werden würde und sie gleich am Flughafen in ihr neues Zuhause einziehen konnte. Wie wir an dieses „Mr.Blue“ getaufte Monster geraten sind, wäre eigentlich einen eigenen Eintrag auf dieser Seite wert. Das erspare ich euch. Es nicht zu erwähnen, wäre aber auch schade, daher versuche ich das Ganze hier nur mal ganz grob zu umreißen.
Vorneweg: das Glück ist mit den Mutigen. Oder den Bescheuerten. Zu welcher Gattung wir gehören, darf jeder Leser während der Lektüre selbst entscheiden. Gefunden haben wir das Fahrzeug – ein 1996er Ford F250 Pick-Up Truck mit Camper-Aufbau auf der Ladefläche - über eine nützliche Facebook-Seite namens „Canada Backpacker Cars & Vans buy and sell“ bereits im Januar diesen Jahres. Wir waren beide sofort Feuer und Flamme, allerdings kauft man auch nicht einfach so einen Truck für mehrere tausend kanadische Dollar, ohne das Ding überhaupt auch nur ansatzweise gesehen und begutachtet, geschweige denn Probe gefahren zu haben, schon gar nicht dann, wenn das Budget begrenzt ist und man außerdem frühestens im Mai nach Kanada reisen kann. Nachdem der Preis für das Teil allerdings übers Wochenende um mehr als die Hälfte gesunken war – der Besitzer Max aus Deutschland hatte ein Job-Angebot, welches er nicht ausschlagen wollte, und musste daher schnellstmöglich zurück nach Hause - , waren all unsere Skrupel dahin und wir haben es nach ausgiebigem Telefonkontakt mit Max ungesehen, also gewissermaßen blind und mit einem großen Batzen Naivität und Vertrauen im Herzen gekauft. Und, das sei noch dazu gesagt, wir haben es bisher nicht bereut. Zwar ist Kollege „Blue“ aufgrund seines Big-Block-Motors gewaltig durstig, aber dafür auch ziemlich unkaputtbar und fährt sich trotz hoher Laufleistung und beachtlichen Alters super. Geparkt war das Ungetüm dann bis zu unserer Ankunft Anfang Juni auf dem Hinterhof eines Hotels in Golden, zur Schnäppchen-Parkgebühr von 50$ pro Monat. Was ich leider bis dahin nicht wusste, und erst direkt vor Ort erfahren habe, war Folgendes: leider hatte Max den Pick-Up vor seiner Abreise versehentlich oder unwissentlich auf einem Teil des Geländes geparkt, der für Dauercamper vorgesehenen war und der mit Beginn der Campingsaison im April keine 50$ sondern 500$ im Monat kosten sollte. Glücklicherweise war der Besitzer Nazir, ein etwas eigenwillig wirkender alter Herr mit Kugelbauch und absoluter Arsch-Ruhe, nach anfänglichem gegenseitigem Missverstehen äußerst entspannt und verständnisvoll. Der Abschlepper, der mangels Zündschlüssel für unseren Truck kommen musste, um ihn umzuparken, kostete Nazir 100$, davon musste ich nur die Hälfte bezahlen und bekam obendrauf noch eine Nacht in seinem Hotel für umme, die mich sonst für das schicke Doppelzimmer, in welches ich einziehen durfte nochmal locker 90$ gekostet hätte. (O-Ton Nazir: „Wo schläfst du denn heute?“ Ich: „Na draußen, im Camper“ Er: „Aha. Da isses doch aber dunkel. Und kalt. Willst du nich lieber im Hotel schlafen?“ Ich: “Äh, naja....“ (und bevor ich sagen konnte, dass ne Hotelübernachtung in meinem Reisebudget eigentlich nich drin ist, deshalb ja der Truck mit Camper hinten drauf) Er: “Komm hier, ich schenk dir die erste Nacht, willkommen in Kanada!“ Drückte mir den Schlüssel in die Hand und wünschte mir ne angenehme Nachtruhe. Hmm. Was sagt man dazu? Stimmen die Gerüchte über dieses seltsame Völkchen am Ende doch?
Gerüchte über die paar freundlichen Menschen, die dieses riesige Land hier und da bevölkern (nur 36,5 Millionen Leute auf einer Fläche, 28 mal so groß wie Deutschland ), denen es nicht immer nur ums Geld geht und die nett sind einfach weil’s schön ist, nix kostet und das Leben einfacher macht, und nicht weil sie was dafür erwarten, außer vielleicht, dass man selbst auch nett ist? Nach fast 2 Monaten hier drüben können wir 3 voller Überzeugung sagen: ja, sie stimmen. Und noch mehr: sie sind untertrieben. Die Offenheit und uneigennützige Nettigkeit, die Hilfsbereitschaft und das Zuvorkommen der Kanadier sucht unserer Meinung nach weltweit ihresgleichen und kann sich locker mit der offenen und entspannten Art der Neuseeländer messen. Glaubt ihr nicht? Bitteschön, noch ein Beispiel: In Calgary, auf dem Weg zum Flughafen, um Yuma und Jule abzuholen, hielt ich nochmal kurz zum Auftanken und Luft pumpen an einer Tankstelle an, kein Sprit mehr und der linke Vorderreifen sah etwas schlaff aus. Und schon wars passiert: plopp und pfffffffffffffffttt.... und der Reifen war platt. Wahrscheinlich ein eingefahrener Nagel oder sowas, der sich beim steigenden Reifendruck schließlich ganz aus dem Staub gemacht hatte. Klasse Situation. Schon an sich beschissen genug, und das alles auch noch unter Zeitdruck, obendrauf - nach erfolgloser Suche – auch noch ohne Wagenheber und Radkreuz an ner Tanke in nem fremden Land. Was nützt es, rein in die Tankstelle, zu ner völlig überforderten Angestellten hinter der Kasse, die das wahrscheinlich nur als Ferienjob machte und gleichzeitig Kundschaft bedienen, Kaffee und Snacks machen und sich außerdem noch mit meinem Scheiß rumschlagen sollte. Fehlanzeige. Kein Werkzeug da und wenn doch hatte sie keine Ahnung, wo das liegen würde. Also wieder raus, den nächstbesten Pick-up Besitzer angesprochen, der auch gleich mal zu mir rüber fuhr, neben mir parkte und anfing, auf seiner völlig zugemüllten Ladefläche nach dem passenden Werkzeug zu suchen. Leider war auch er dabei nur zu 50% erfolgreich. Wagenheber ja, Radkreuz nein. Aber Jason, so hieß mein Retter in der Not, fackelte nicht lange, telefonierte kurz mit seinem Kumpel, fuhr mit quietschenden Reifen vom Platz und war nach knapp 10 Minuten wieder da. Mit Akku-Schlagschrauber und nem zweiten Wagenheber. Letzteren schenkte er mir nach erfolgreichem Reifenwechsel in weniger als 5 Minuten, entschuldigte sich noch, dass er mir leider kein passendes Radkreuz dalassen konnte, wünschte mir ne schöne Zeit in Kanada und fuhr winkend davon. Und so kommt einem mit ein paar kleinen Erlebnissen und zufälligen (?) Begegnungen innerhalb kürzester Zeit ein großer Happen deutscher Stoffeligkeit abhanden. Und als wäre das alles nicht schon genug, hab ich's sogar noch rechtzeitig geschafft, meine beiden Frauen am Flughafen einzusammeln. Aber davon erzähle beim nächsten mal...
Foto: kaputter Reifen, nicht im Bild
Vorne links: Amateur bei der Arbeit
Wiedervereint und on the road
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Fußnoten zum Mittwoch
LePenseur:»von Fragolin Unvaccinated lives matter. *** Nehammer treibt sich momentan in Israel herum, denn auch wenn seine Regierung mit den Erkenntnissen jüdischer Wissenschaftler zur Immunisierung durch Infektion so gar nichts anfangen kann, schielt der cäsarenwahnsinnige kleine Ex-Soldat auf die ballistische Raketenabwehr Israels. Wie toll so eine Raketenabwehr funktioniert, kann man ja gerade in der Ukraine beobachten. Da werden die auf wichtige militärische Ziele abgefeuerten russischen Raketen dann „rechtzeitig“ aus der Bahn geschossen und landen dann eben in Wohnblocks und Supermärkten. Zwei Fliegen mit einer Klappe: das militärische Ziel bleibt verschont und man hat für die Propaganda geradezu unbezahlbare zivile Opfer. Also dann, her damit, koste es was es wolle! Geld ist ja derzeit kein Problem... *** Im flexbefreiten Wien tummelte sich derweil der Hühnerzüchter Habeck – kaum ist der Beißer aus dem Haus, tummeln sich die kleinen grünen Kobolde ausgelassen in der Küche – und beschwor die Energiekrise. Der zum Thema alkoholbezogener Aufgedunsenheit dem wegen akuter Coronitis abwesenden Vizekogler kaum noch nachstehende Habeck peitschte den Österreichern auch gleich ein, was sie zu erwarten haben: „Der Plan, die Industrie abzuschalten, um niemanden frieren zu lassen, sei überholt. Private sollen einen Anteil leisten.“ Sprich: Die Leute dürfen weiter arbeiten gehen, sollen aber dafür zuhause frieren und hungern. Das gilt aber nicht für Herrn Habeck, denn wer nicht aufs Herumreisen verzichten muss, muss es auch nicht auf Heizung und Speisung. Also keine Sorge, liebes Gevölke, der Kuhscheißestapler (c Tim Kellner) hat im Sinne seines Sektengurus Immobilität, Kälte und Hunger nur für euch vorgesehen. Und jeder, der Grün, Türkis oder Rot gewählt hat, wird es vollkommen zurecht ertragen müssen. Mir tun nur alle anderen leid. *** Parteiintern geht die ÖVP wieder in den jahrelang bekannten Normalmodus über und verbeißt sich in ihren Kanzler. Anscheinend wird Nehammer aus den Ländern angezählt und es wird immer wahrscheinlicher, dass er noch vor dem Herbst abserviert wird. Aber ich traue mich wetten, dass auch das wieder zu keinen Neuwahlen führen wird sondern einfach die „Her mit dem Zaster, her mit der Marie!“-Hanni der Päm den Ruhm als „erste Kanzlerin Österreichs“ wegschnappt und sich als vierte Regierungschefin von Vizekoglers Gnaden (für wie viele edle Flaschen auch immer) auf den Kanzlerthron brezelt. Wäre die Gelegenheit, das Gesundheitsministerium wegen der weiterhin tobenden Fallzahlenpandemie der Geboosterten vom Sozialministerium abzukoppeln und einer fähigen strumgewehrerprobten Panzerfaust zu übergeben. Popcorn bevorraten. *** Apropos bevorraten: Die Handelskette SPAR lässt verkünden, dass ihre Mitarbeiter klare Anweisungen haben, wie sie sich im Falle eines Blackouts zu verhalten haben. Im Prinzip wurde denen nur mitgeteilt, „deeskalierend“ zu wirken und im Gefährdungsfalle die Filiale zu verlassen. Sprich: kaum ist der Strom aus, stehen die Filialen zur Plünderung bereit. Diese Botschaft dürfte klar bei den bekannten interessierten Parteien angekommen sein. Nur wer glaubt, man müsse nichts bevorraten, denn der Markt um die Ecke würde auch im Blackoutfall weiter verkaufen und versorgen und nicht bereits in der ersten Nacht ausgeplündert werden, wird ein sehr böses Erwachen erleben. So wie der, der zwar bevorratet, aber auf die bewaffnete Verteidigung verzichtet. Uns trennen von einer archaischen Gewaltgesellschaft keine drei Tage. Das sollte man bei allem Glauben an die Zivilisation keine Sekunde vergessen. Und der Moment des Zusammenbruchs der Zivilisation steht unmittelbar bevor. Es wird nur einige Leute erstaunen, wer dann als erstes zur Bestie wird und wer wirklich am längsten versuchen wird, wenigstens ein bisschen Zivilisation über den Blackout zu retten. Das erste werden nicht „die Rechten“ sein und das letzte nicht „die Linken“. http://dlvr.it/STpSb7 «
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Welcher Browser ist der Beste?
Ein echter unabhängiger Test!
Jeder kennt es wenn die großen PC-Zeitschriften die Browser testen. Die zwar schön und soll angeblich unabhängig sein, doch es stellt sich die Frage, wer diesen Test bezahlt oder in Auftrag gegeben hat. Dieser Test hier vom Uru-Guru ist garantiert unabhängig. Niemand hat den Auftrag erteilt. Niemand bezahlt dafür. Warum dieser Test? Einfach um Anderen eventuell etwas Hilfe zu geben wenn es um die Wahl des richtige Browsers geht. Der normale User wird wohl selten mehr als zwei Browser auf seinem PC haben, doch wer viel im Internet unterwegs ist, mit mehreren Identitäten oder auch nur mehr als einen Blog betreibt der wird die Vorzüge der verschiedenen Browser schnell zu schätzen wissen.
Windows Internet Explorer Internet Explorer Fangen wir mal ganz vorne an :) Am Anfang jeder Windows Installation steht wohl 99% aller User nur ein Browser zur Verfügung. Es ist der Internet Explorer von Microsoft. Dies ist beileibe kein schlechter Browser. Nein Microsoft hat viel Geld und Entwicklung rein gesteckt um diesen Browser alltagstauglich zu machen. So ganz ist ihnen das immer noch nicht gelungen! Dieser Browser hält sich immer noch nicht an die geltenden Standards. Dazu kommt, dass er nervt. Jedes Mal wenn man diesen Browser aufruft erscheint irgend eine Symbolleiste die nach irgendwas fragt. Ok wen es nicht stört der kann mit dem Teil gut umgehen und wer nie etwas anderes probiert hat, der soll dabei bleiben. Aber überzeugend ist dieser Browser bisher nicht geworden. Erfahrene User sagen: Der IE ist nur dazu da um einen anderen Browser zur Installation herunter zu laden. Fazit: Stimmt!
Der bekannte FireFox FireFox Angeblich soll der Firefox der meist gebrauchte Browser sein. Dies spricht für die Qualität dieses Browsers. Dazu muss man sagen, dass das Arbeiten mit diesem Browser spürbar einfacher und sicherer ist als mit jedem anderen Browser. Der Firefox ist wirklich das Maß der Dinge wenn es um Browser geht. Er ist einfach zu installieren. Die Konfiguration ist auch nicht weiter problematisch. Eine Sicherung der bestehen Daten und Einstellungen ist mit einem Zusatzprogramm leicht zu bewältigen. Es gibt jede Menge Addons um den Firefox an seine Bedürfnisse anzupassen. Kurz und Gut, der Vergleich mit der Eierlegendewollmilchsau ist nicht weit hergeholt. Doch auch hier gibt es einen Wermutstropfen, die in letzter Zeit zu häufigen Versionssprünge nerven irgendwie. Und kaum ist die Version "0" erschienen kommt zwei tage später die "01" oder auch die "02" weil irgend etwas vergessen wurde zu prüfen was dann noch schnell gefixt wurde. Fazit: Zu Recht der beste Browser!
SeaMonkey Suite SeaMonkey Es gibt nicht viele die den SeaMonkey überhaupt kennen! Dabei stammt diese Browser Suite aus dem gleichen Haus wie der FireFox und arbeitet mit der gleichen Engine. Es ist die freie Entwicklung nach dem FireFox. Updates erschein ziemlich zeitgleich kurz nach dem FireFox. Dazu greift der SeaMonkey auf den gleichen Cache zu wie der FireFox. Dennoch ist es ein eigenständiger Browser. Es ist sogar eine Suite, denn im SeaMonkey ist nicht nur der nackte Browser enthalten, nein es gibt ein Email - Programm, einen HTML - Editor und noch so einiges mehr. Das alles macht die SeaMonkey Suite zu einem sehr interessanten allrount Talent. Das sufen mit dem SeyMonkey ist dem des FireFox gleichzusetzen. Es gibt dort auch Addons aber nicht ganz so viele wie für den FireFox. Fazit: Sehr guter Browser der zu unrecht im Schatten steht.
Dande Goggles Chrome Chrome: Dante Googeles Lieblingskind. :) Hmm ja. Chrome! Ein guter Browser. Spartanisch in den Einstellungen. Spartanisch in den Konfigurationsmöglichkeiten. Er soll halt funktionieren! Das tut er auch ohne wenn und aber. Er ist schnell, arbeitet ja schließlich mit der gleichen Engine wie der FireFox. Man kann gut mit ihm arbeiten. Doch es bleibt ein kleiner fader Beigeschmack. Es ist halt Dante Googele und niemand weiß so richtig was der Chrome so alles nach Hause funkt.Auch der Chrome läßt sich mit Plugins einrichten. Fazit: Immer noch besser als der IE für den Normaluser. Wird mittlerweile von vielen angeboten und empfohlen. Ob zu recht? Das lassen wir mal dahingestellt. Ein Speicherfresser sondergleichen.
Der Safari von Apple Safari: Bisschen Apple muss sein! Wie soll es schon sein, auch der Safari von Apple basiert auf der gleichen Mozilla Engine wie der FireFox, SeaMonkey oder der Chrome. Er erinnert im Aussehen an des SeaMonkey. Er arbeitet auch recht zufrieden stellend. Aber iohn als Standardbrowser zu nutzen ist in einem Windowssystem nicht unbedingt empfehlenswert. Das auch, weil er immer noch, wenn man den offiziellen Browser Tests glaubt, die meisten Sicherheitslücken ausweist. Dennoch zu testen ein hervorragender Browser. Fazit: Apple eben! Apple ist nicht Windows und erst Recht nicht Linux, denn für Linux gibt es ihn nicht.
Opera ist Opera Opera Eine weiter Suite am Markt. Opera! Browser und integriertes Email - Programm mit dem man bequem verschiedene Mailkonten verwalten kann. Der Browser selbst ist schon immer irgendwie Opera. Opera ist mit den anderen Browsern irgendwie nicht vergleichbar. Er hat sein eigenes Konzept mit dem man nicht sofort klar kommt. Er hat Futures die kein anderer Browser bietet, die man aaber auch nicht unbedingt braucht. Die Ladegeschwindigkeit des Opera lässt bei langsamen Verbindungen zu wünschen übrig was ein Zeichen von hohem Datenverkehr sein kann. Niemand weiß auch hier wie viel nach Hause gefunkt wird. Die Konfiguration verspricht einfach zu sein, aber für manches muss man doch sehr lange suchen, was nicht unbedingt Sinn der Sache ist. Fazit: Interessanter aber sehr eigenwilliger Browser. Als Standard bedingt zu empfehlen dennoch absolut brauchbar. Die waren nun die gängigsten Browser am Markt. Wer nun denkt mehr gibt es nicht, der täuscht sich. Hier die, wie der Uru-Guru meint, Exoten.
Maxthon 3 aus Asien Maxthon3 Ehrlich, der ist nicht mal schlecht! Er macht einen verdammt aufgeräumten Eindruck . Alle Einstellungen sind da wo man sie sucht. Die Geschwindigkeit ist ausreichend. Eigentlich ein guter Browser. Warum über den so wenig berichtet wird ist unverständlich. Vielleicht liegt es daran, dass dieser Browser aus Asien stammt. Fazit: Maxthon3 mehr als nur einen Blick wert. Nicht für Linux
Lunascape mit 3 Engins Lunascape: Manch einer wird nun denken was ist denn das? Nein hat nichts mit dem Mond zu tun. Ist auch eine Browser aus Asien. Dieser Browser hat den Vorteil, dass er gleich alle gängigen Engines mit den die gängigsten Browser betrieben werden unterstützt. Er kann als Seiten als IE darstellen oder auch als Mozilla. Zu täglichen Gebrauch für den Normaluser nur sehr bedingt zu empfehlen. Zumal die Engines nicht die neusten sind und deswegen anfällig auf die bei den neueren schon ausgemerzten Sicherheitslücken sind. Ein Blick ist er aber wert. Fazit: Zum testen eine prima Alternative. Nichts für den Hausgebrauch. Nicht für Linux
Comodo Dragon Browser Nicht für Linux Es gibt noch ein paar weitere Variationen gängiger Browser. Das alles sind aber nur angepasste Versionen des IE oder Chrome, wie zum Beispiel der Browser von Comodo Dragon. Dieser soll deswegen nicht unerwähnt bleiben weil er angeblich eine gesicherte Verbindung über eine Proxie von Comodo aufbauen kann. Dies soll sich speziell für Online Banking eignen. Dies muss jeder für sich selbst entscheiden. Zusammenfassung: Klarer Sieger beim Uru-Guru ist wie kann man es auch anders erwarten auf dem 1, Platz FireFox. Platz SeaMonkey Platz Chrome Platz Opera Platz Safari Platz Maxthon3 Platz Lunascape Platz Internet Explorer. Dieser Test von 2012 basiert auf den persönliche Erfahrungen vom Uru-Guru und wurde nicht in Auftrag gegeben oder gesponsert., deswegen ist er als frei und unabhängig zu betrachten. Damals war er noch ein Windoof User. Wenn er jemand bei seiner Entscheidung geholfen hat, dann war es die Mühe wert.
Arbeite doch von überall, am Strand und auf der ganzen Welt Nachtrag 2018: In den 6 Jahren hat sich einiges getan! Zum einen ist der Uruguru auf Linux umgestiegen, denn Windows 8 war dann doch so ätzend, dass wollte er sich nicht antun. Übrigens eine sehr gute Entscheidung, denn somit blieb ihm der Edge erspart. Browser technisch hat sich auch noch einiges verändert denn es sind einige gute Browser hinzu gekommen. Zu erwähnen wäre da unbedingt der Vivaldi, und der Yandex! beide basieren auf der Chrome engine sind aber eigenständige Projekte und laufen verdammt gut. Yeder hat so sein Vorzüge die man ausprobieren sollte. Dann darf man getrost noch den Slimjet und den Chrominium erwähnen. auch dieser speziell auf Flash Inhalte ausgelegte Browser hat seine Vorzüge. Alle haben eines gemeinsam, sie werden regelmäßig aktualisiert und sind für Windoof sowie Linux zu haben. Das ist aber noch lange nicht das Ende aller Browser. Vom Firefox gibt es noch einige Ableger wie den Waterfox oder den Basilisk. Auch der Qupzilla wäre noch zu erwähnen auch wenn er schon wieder in Falkon umbenannt wurde. Auch den Tor-Browser sollten wir nicht unerwähnt lassen bietet er doch die Tür ins Darknet an. Was macht man mit so vielen Browsern? Für jede Anwendung einen eigenen Browser! Dies schützt vor Verfolgung und man ist in der Lage mit mehreren Identitäten im Internet aufzutreten ohne das sich diese untereinander ins Gehege kommen. Manche Browser tun sich z.B. schwer mit Facebook, bei mir ist das der Chrome! Wobei ich aber wieder sehr gute Erfahrungen mit dem Yandex und facebook machen konnte. Ein paar Browser habe ich jetzt nicht genannt, da diese so minimalistisch sind, dass sie für eine dauerhafte Arbeit eigentlich nicht zu gebrauchen sind. Sollte jemand noch einen Browsertipp für mich haben, bitte immer her damit. Liebe Grüße aus Uruguay Peter In eigener Sache! Schön, dass Du bis hier hin gelesen hast. Sicherlich waren das ein paar nette Informationen für Dich, welche ich völlig kostenlos zur Verfügung stelle. Da ich aber alles privat mache und aus eigener Tasche bezahle bin ich leider auch auf Spenden angewiesen. Statt also unnützen Spendenfirmen Geld in die Tasche zu schieben, unterstütze bitte meine Arbeit und die Wahrheit welche ich hier versuche zu verbreiten. Spenden sie bitte über PayPal, 5EUR, 10EUR, 20EUR, 30EUR, 50EUR, 100EUR Vielen Dank! Read the full article
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Fundstück
Wohin es führt
aus: Heinrich Mann, Der Hass, 1933
Was hat der gegenwärtige deutsche Staat an nützlichen Ergebnissen aufzuweisen? Andeutungen und Augentrug, weiter nichts. Auf eigenen Einfällen beruht nicht einmal das. Die »Gleichschaltung« ganz Deutschlands, die dies Regime vorgeblich im Handumdrehen fertiggebracht hat, ist das älteste republikanische Ideal, und Bismarck, der es zum Teil verwirklichte, bewegte sich ganz in der Geistesrichtung von 1848. Die Republik von 1918 bekundete dauernd ihren Willen zur vollkommenen Vereinheitlichung, was nichts anderes bedeuten kann als die zentralisierte Regierung und Verwaltung. Um freilich den Willen in die Tat umzusetzen, hätte die Republik vom nationalen Vertrauen getragen werden müssen. Statt dessen erwehrte sie sich nur mühsam des Bürgerkrieges, und ihn schürte Hitler mit seiner Bewegung. Der Republik war bewußt, daß Gewalt nicht das rechte Mittel ist, damit Länder, die von Natur nichts trennt, ihre veralteten Widersprüche aufgeben. Trotz der Ungunst des Geschickes hat die Republik ihrerseits das Andenken hinterlassen an nützliche Unternehmungen, zu denen sie gelangte dank ihrem Verständnis für die wirklichen nationalen Bedürfnisse. Sie war erfüllt von dem Wohlwollen, das sowohl Demokratie wie soziale Gesinnung erst ermöglicht. So war sie sich auch darüber klar, daß keine Vereinheitlichung der Nation ernstlich in Frage kommt, solange ihre Geisteskultur tief und unheilbar gespalten ist. Tatsächlich lag auf der einen Seite des Abgrundes die Universität und auf der anderen die Volksschule. Kein Weg führte von den Lehrern des Volkes zu den höher Gebildeten. Ja, als die Republik die Herrschaft antrat, befanden die Lehrer sich auf dem Lande noch in Abhängigkeit von den Großgrundbesitzern.
Das republikanische System und vor allem der Minister Becker, ein Mann von unvergeßlichen Verdiensten, hat alles von Grund auf geändert. Das System hat den Volksschullehrern die Freiheit gegeben. Es hat unter großen Kosten, zuerst in Preußen, Seminare geschaffen, die einen Übergang sicherten zwischen Volksschule und Universität, zwischen der herrschenden Klasse und dem Volk. Das war eins der Mittel, die das demokratische Regime verwendete, um langsam, aber sicher den Geist der Zwietracht und der Abschließung zu überwinden, ebensowohl in den Klassen der Gesellschaft wie in den einzelnen Provinzen des Landes. So sollte es eins werden.
Dies Werk der Geduld wurde natürlich vernichtet durch den Sieg des Nationalsozialismus, denn dem liegen weder Geduld noch Arbeit. Er erläßt lieber Machtsprüche. Nun kann aber kein Machtspruch das Nichtvorhandene ins Leben rufen. Mit wieviel Lärm und Geschrei auch verkündet wird, Deutschland sei geeint, einfach durch das Erscheinen des großen Hitler, dessen Genius alle Friedrichs und Bismarcks weit hinter sich lasse: die Einheit bleibt so unvollendet wie je. Die örtlichen Regierungen bestehen ruhig weiter, und manche betätigen ihren Gegensatz zu Berlin, wie sie es von alters her gewohnt sind. Es bedeutet gar keinen Unterschied, daß sie sich jetzt alle zu derselben Siegerpartei bekennen.
Wenn die Reichsregierung der Weltmeinung mehr oder weniger aufrichtige Zugeständnisse macht, benutzt Bayern gerade diesen Augenblick, um erst recht nicht mit sich reden zu lassen. Es verhaftet Kaufleute, die weder Juden noch Kommunisten sind, übrigens nichts Ungesetzliches getan haben. Gleichzeitig beschlagnahmt die bayrische Polizei, trotz allen Vermittlungsversuchen, das Geld einer früher in München ansässigen Persönlichkeit. Jetzt lebt diese in der Verbannung, aber sie ist zu bekannt, Berlin möchte ihr die Rückkehr erleichtern. Dieselbe Polizei versucht sogar, den Vizekanzler Papen am Reden zu verhindern, sie verbot den Katholikenkongreß, wo er auftreten sollte. Als die Versammlung dennoch abgehalten wurde, kostete sie die Katholiken eine beträchtliche Zahl Verwundeter und Toter, sie waren von den Nazis hingeopfert.
Auch in Berlin nehmen die Behörden aufeinander nur bedingte Rücksicht. Eine vergleichsweise maßvolle Zeitung verfiel dem zeitweiligen Verbot, obwohl die Reichseisenbahn sie mit Geld aushält. Ein jüdischer Chemiker, berühmt durch seine allgemein nützlichen Erfindungen, glaubte um seine Verabschiedung einkommen zu müssen. Die Reichsregierung lehnte sie ab. Der preußische Minister dagegen bestellte ihn hin, ließ ihn drei Stunden warten, und endlich fertigte ein Mann in SA-Uniform ihn kurz ab, er sei entlassen.
Hitler und Göring liegen bekanntlich im Streit um die Macht. Der Minister maßt sich dauernd die Befugnisse des Kanzlers an; das geht so weit, daß dieser die Flucht ergreift aus Furcht vor einem Handstreich des andern.
Bei den Bürokraten herrscht Anarchie. Außer im Propagandaministerium, wo das System seine Triebkraft hat, wird nirgends ernstlich etwas getan. Jeder arbeitet gegen den anderen, und Dekrete werden erlassen, nur um Tags darauf umgestoßen zu werden. So ging es mit dem phantastischen Beschluß, daß den Nazistudenten die Examen besonders leicht gemacht werden sollten.
Die Diktatur hat weder das Land noch die Verwaltung vereinheitlichen können. Es wäre merkwürdig, wenn ihr gegen Arbeitslosigkeit und Elend etwas Durchgreifendes eingefallen wäre.
Da hat sie nun den von der Republik geschaffenen freiwilligen Arbeitsdienst umgewandelt in Zwangsdienst. Diesmal hat sie sich keine republikanische Idee angeeignet, sondern eine offenkundig bolschewistische Einrichtung. Man wundert sich wohl, daß in einem Lande, wo Arbeitsmangel herrscht, ein Teil der jungen, ungeübten Arbeitslosen verwendet wird für Arbeiten, die gelernte Arbeiter schneller und besser leisten könnten. Als ob es sich um die Brauchbarkeit der Leute und um ihre Leistungen handelte! Der einzige Zweck ist bei alldem, was die Diktatur sich ausdenkt und unternimmt, die Menschen klein zu kriegen und ihnen jeden Gedanken an Widerstand auszutreiben.
Sie hat allerdings den Plan übernommen, eine Autostraße gradenwegs von Berlin nach Mailand zu bauen, mit Luxushotels auf der ganzen Strecke. Der Plan paßt so wenig zu der wirklichen Wirtschaftslage, daß er einigermaßen gegen den Anstand verstößt. Die Sache ist aber die, daß der Diktator wahnsinnig gern Auto fährt und gar nicht gern zu Fuß geht, obwohl ihm das vielleicht gut täte und seinen Kopf etwas klarer machen könnte. Außerdem spricht mit, daß die beabsichtigte Straße ein augenfälliger Beweis wäre für die enge Verbindung der beiden Faschismen. Am Grunde jeder praktischen Maßnahme und selbst des Wagenverkehrs suche man die rücksichtslose Entschlossenheit eines Regimes, das dauern will.
Daher besteht auch der erste Schub von Arbeitsdienstpflichtigen aus Mitgliedern der herrschenden Partei. Sie sollen die nächsten abrichten. Sie sind dann die Führer, und aus den anderen machen sie Maschinenmenschen im Dienst eines Systems der Gleichschaltung, wo die Arbeit entartet zur Sklaverei.
Lange Zeit stiegen einige durch Arbeit zu Ehrenstellen auf. Viele aber verdankten der Arbeit alle ihre Hoffnungen auf ein gesichertes Dasein und gerechtere Einrichtungen. Es gab eine Auslese von Arbeitern, sie führte ein geistiges Leben, so gut hatten die Gewerkschaften ihre Fortentwicklung organisiert. Ein Netz von Volkshochschulen überzog das Land, und Lehrer, deren Gehalt aus Beiträgen der Arbeiter zusammenfloß, fuhren von einer Industriestadt zur anderen. Der ganze Bienenstock ist zerhauen worden mit Gummiknüppeln.
Denn da die Diktatur nichts schuf und dennoch dauern wollte, mußte sie eben zerstören, was aus den Köpfen anderer stammte. »Den Marxismus verfolgen« bedeutet in Wirklichkeit: unwissende Massen; kein Eigenleben des Volkes wird mehr geduldet; aus ist es mit all seinem Streben nach Glück; und um das Volk über seine Leere hinwegzutäuschen, bleibt nichts, als seine restlose Militarisierung.
Begründete Hoffnungen gibt es nicht, so versucht man es denn weiter mit Vorspiegelungen und mit einer leerlaufenden Begeisterung. Ihrem Auftrieb dienen Feste – in jeder Gestalt, unter den verschiedensten Vorwänden, mit oder ohne Feuerwerk. Im Grunde ist es jedesmal dasselbe, Massen werden geblendet durch ihre Masse. Der Betrug wird ihnen allmählich klar. Die Arbeiter gehen nur dienstlich hin. Wer keine Bescheinigung beibringen kann, daß er dabei war, darf sich darauf gefaßt machen, zu fliegen. Die Unglücklichen müssen ihre Sonntage damit hinbringen, daß sie eingekeilt von einem Fuß auf den anderen treten, daß sie bei Strafe der Verhaftung ihren rechten Arm in die Luft schleudern und Siegheil rufen, auch wenn sie das Gegenteil wünschen.
Die Republik hat so etwas nie von ihnen verlangt. Es mag sein, daß ihr nicht in erster Linie daran lag, durch Zwang zu herrschen. Vielleicht hatte sie auch kein Geld. Die jetzigen Gebieter haben noch weniger. Das stört sie weiter nicht; der Befehl ist ausgegeben, niemals auf das Geld zu sehen, weder bei Festen – noch wenn alle bespitzelt werden. In jeder anderen Sache sind diese Leute unfähig, nur Sinn für die Macht haben sie allerdings. Sie meinen, wichtig sei einzig und allein, die Macht zu behalten.
Ihretwegen braucht dies Land weder Wahrheit noch Gerechtigkeit. Eine geordnete Wirtschaft kann es ebenso entbehren wie gesunde Nerven. Nicht notwendig ist, daß es lebt, aber unerläßlich, daß sie es regieren.
Durchdrungen von diesem obersten Gesetz, veranstalten sie politische Prozesse wegen nicht begangener Verbrechen, ja, sogar gegen unbeteiligte Personen, wie in Sachen des Reichstagsbrandes. »Wir brauchen es noch.« Diese unbefangene Rechtfertigung scheint ihnen vollauf zu genügen. Da sie von jeher über die Novemberverbrecher den verbrecherischsten Unsinn von sich gegeben haben, werden diese Reinheitsfanatiker gewiß nicht verfehlen, die früheren republikanischen Führer wegen Hochverrats aburteilen zu lassen. Inzwischen genießen sie munter ihren eigenen gelungenen Hochverrat.
Ihr kleinbürgerlicher Macchiavellismus verleiht ihnen die Dreistigkeit, öffentlich zwar dagegen aufzutreten, daß die nationalsozialistischen Arbeiterausschüsse ihr Mütchen kühlen an allen anderen Arbeitern. Berufen sich diese aber auf eine solche Kundgebung, dann setzt ihnen der Minister auseinander, die sei nur für das Ausland bestimmt gewesen. Der Trick liegt so nahe, daß man sich höchstens wundert, warum das nicht längst gemacht worden ist.
Wäre alles damit getan, daß man sich an die Macht anklammert, dann hätten sie es geschafft. Leider ist auch noch die Wirtschaft da, und die lahmt etwas, seitdem sie in ihrer Hand ist. Da gibt ihr Geldmangel ihnen denn die widersprechendsten Kunstgriffe ein, um sich welches zu verschaffen. Wenn sie den Besitz ihrer Gegner beschlagnahmen, sieht dies einigermaßen aus, als läge ein dringendes Bedürfnis vor, und nicht nur ein unersättlicher Haß. Natürlich handeln sie dabei, wenn auch einseitig, durchaus im Sinn des vielberufenen Marxismus, dessen unerbittliche Verfolger sie vorgeblich sind.
Immerhin decken die Zwangsvollstreckungen noch nicht den Bedarf; daher versuchen sie es gleichzeitig mit kapitalistischen Mitteln, die nur etwas sonderbar sind. So haben sie sich eine Lotterie ausgedacht, was ein bißchen komisch anmutet, wenn damit Brot und Arbeit beschafft werden sollen für eine ganze Bevölkerung. Es sieht aus, als zweifelten sie, daß eine außerordentliche Einkommenssteuer viel helfen könnte. Andererseits aber versprechen sie den Kapitalisten Straflosigkeit und sogar Prämien, wenn sie ihr Geld aus dem Ausland zurückholen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Kapitalisten sich hüten. Auch die nationalsozialistisch gesinnten werden kein Vertrauen haben, solange die Politik der Regierung den Handel lahmlegt und ihm alle die Länder verschließt, die sie gegen Deutschland aufbringt.
Der Außenhandel-Index sinkt ständig, voriges Jahr um dieselbe Zeit betrug er das Vierfache. Nur die schwerindustriellen Konzerne werden indessen gemästet mit Staatsaufträgen – ganz unproduktiven Aufträgen, denn es handelt sich um Kriegsmaterial. Einer der Führer der Konzerne, der berüchtigte Thyssen, ist Staatsrat geworden nach dem Willen Hitlers, der damit noch sichtbarer macht, wie sehr er die Wirtschaft ausliefert an den schlimmsten Feind jeder Reform. Das ist das Eingeständnis des Diktators, daß Reformen nicht stattfinden werden, solange er selbst noch die Macht hat.
Das Hitlersystem hat sich gleichgeschaltet und läßt weiterhin geschehen, was andere kapitalistische Länder nicht kennen und was ein historisches deutsches Unglück ist: daß einige Kanonen- oder Giftgasfabrikanten und einige bankrotte Großgrundbesitzer die Hand legen dürfen auf eine ganze Nation. Und die wollte er revolutionieren! Er wird sie allerdings revolutionieren, aber ohne es zu wissen und zu wollen.
Der Teil der Besitzenden, der gehätschelt wird zum Schaden aller anderen, kann entweder nicht sehen und glaubt sich immer noch in sicherer Deckung, oder er tut nur so. Schließlich haben grade diese Leute mit ihrem Gelde dies Regime errichtet. Seitdem haben die Vertreter des Regimes notgedrungen darauf verzichtet, irgend etwas auszuführen von den Versprechungen, die sie dem Volke gemacht hatten. Die sozusagen Gemäßigten halten bis jetzt die wichtigsten Stellungen besetzt. Aber es verheißt nichts Gutes, wenn man »gemäßigt« ist, während die Bewegung, in der man drinsteckt, augenscheinlich dem Alleräußersten zutreibt.
Andere beanspruchen ihre Nachfolge. Die rechnen mit der Weltkrise und mit der Hungersnot, die diesem Lande schon auflauert. Man kann sie sich ganz gut vorstellen, wie sie Fragen stellen an die Arbeitslosen und die Unzufriedenen, die auch in den »Stürmen« zahlreich sein sollen. »Nun, was meint ihr dazu, daß Göring sich seine Wohnung für 80000 Mark neu tapezieren läßt?« Die Antwort wird wohl lauten, daß ein wirtschaftlicher Aufschwung, und sogar ein nationaler, anders aussieht. Wenigstens vor den Ereignissen dachte man ihn sich ganz anders. Solche Dinge werden schon zu oft ausgesprochen. In gewissen Gegenden versammeln sich Tausende, um offen das »Vierte Reich« herbeizurufen, und das wäre einfach der Bolschewismus.
Die Machthaber wissen es sehr wohl und sind gegen alles gerüstet. Verschwörungen zu Fall bringen und es so einrichten, daß sie selbst die Stärkeren sind: wenn sie sonst nichts können, das können sie. Daher haben sie sich auch den Stahlhelm beigebogen, unter dem üblichen Vorwand, er wäre kommunistisch zersetzt. Außerdem glauben sie die Reichswehr zu einem nationalsozialistischen Kampfmittel machen zu können. Wie immer hilft ihnen die Schlaffheit der anderen; aber hier sind es preußische Generäle, und die wären früher anders aufgetreten.
Die bewaffnete Macht der Reaktion soll ihnen beistehen gegen ihre S. A. Denn das sind schließlich Proletarier; das jetzige Regime hat sie radikalisiert, und nach eingetretenen Ernüchterungen könnten sie mit den Kommunisten zusammengehn. Gegebenen Falles würde die herrschende Bande sich nicht lange besinnen, sie ließe schießen auf ihre eigenen Stützen; auch diese sind ihre Opfer.
Der vorauszusehende Aufstand würde sicher im Blut erstickt werden, in sehr viel Blut. Er würde sich aber wiederholen, ja, man müßte Erhebungen künstlich veranstalten, nur um sie niederschlagen zu können. Sonst würde man am Ende hineinschlittern in einen unfreiwilligen Marxismus, eine Art Reflexhandlung, bedingt durch alles, was vorgekommen und was leichtfertig geredet ist. Zu oft hat man, um der Redensart willen, anerkannt, daß »die deutsche Revolution eine sozialistische Revolution ist«. Wenn das Glück es will, kann sie dahin führen.
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Die digitale Blasenentzündung.
Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation. Inwiefern der gesamte Aufwand berechtigt ist, darüber werden künftig Historiker befinden müssen. Zu einer Sache muss ich jedoch Stellung beziehen. Unsere Medienschaffenden sind das Letzte. Sie verstehen sich mittlerweile offensichtlich eher als Aktivisten denn als Berichterstatter. Und wenn sie einmal „Bericht erstatten“, lassen sie die Hälfte weg. Man kann im modernen Medienzeitalter nahezu überall Live-Übertragungen von irgendwas sehen. Nicht nur das, man kann auch abweichende Meinungen sichten. Wenn man das tendenziöse Trommelfeuer der vergangenen Jahre mitbekommen hat, überrascht einen die politische Entführung des Coronavirus überhaupt nicht. Wir haben vergessen, dass abweichende Meinung diskutiert gehören und nicht auf dem Index landen sollten. Wir haben ein Klima erreicht, wonach Behörden abweichende Meinungen beobachten. Das ist nicht das Deutschland in dem ich aufgewachsen bin. Wir haben die treuen Fernsehzuschauer, die Halbtags-TV-Zuschauer, die denken nur weil sie kein Fernsehen angeschaltet haben, würden sie nicht trotzdem mit Fernsehpropaganda bestrahlt und die ganz und gar Abtrünnigen. Das Internetzeitalter hat Blasen geschaffen. Jede Blase bezichtigt die andere in einer Blase zu leben. Die Menschen vergessen jedoch, dass sie im realen Leben trotzdem miteinander zu tun haben. Die Krise wird irgendwann vorbei sein und die Leute werden sich fragen müssen, wie sie mit anderen umgegangen sind. Vor allem der Deutsche hat die Angewohnheit, leicht arrogant alles besser zu wissen. Selbst wenn er offensichtlich falsch lag, gesteht er es sich nicht ein, sondern neigt dazu zur Tagesordnung überzugehen. Wenn man nachfragt, reagiert er gereizt. Da sich alles online abspielt, geht für das reale Leben im Moment noch keine Gefahr aus. Noch! Wir erleben Aufstände vor allem in Ländern, die wenig zu verschenken haben. Gesundheit ist teuer und nicht jeder kann sie sich im modernen Zeitalter leisten. Wir haben eine Situation geschaffen, indem gutgläubige Menschen, die sich auf nur ein Thema fokussieren, politisch jedoch völlig naive Tiefflieger sind, anderen Menschen den Tod wünschen, von sich selber aber behaupten, die Gesellschaft gesund halten zu wollen. Für diese Position erhalten sie Zuspruch. Ich habe die Erfahrung gemacht, was mit einem passiert wenn man online viel Zuspruch für etwas erhält. Man ist im realen Leben ein Niemand, im Netz jedoch über Nacht auf einmal jemand. Es geht da auch um das Ego. Als Verstärker dienen Journalisten, die bestimmte Trends aufgreifen. Dargestellt wird ein wortgewaltiges und einflussreiches Spektrum, egal wie reif oder unreif sie sind, die für ordentlich Alarm sorgen können. Das führt zu einem völlig irrationalem Weltbild. Und Irrationalität kann man nur mit autoritären Maßnahmen durchsetzen. Wenn eine andere Sichtweise bewusst außen vor gelassen wird, und man sich ausschließlich der Klaviatur der Angst bedient, ist es schwierig mit der objektiven Betrachtung. Wenn ich mir zusätzlich die fobischen Auswirkungen im realen Leben anschaue, bin ich froh, dass wir ein föderales Staatswesen haben. Moment! Da war doch was. Unsere Kanzlerin hält bekanntlich nichts von anderen Beratern, sie schätzt den Panikmodus. So möchte sie kurzerhand den Föderalismus abschaffen. Gleichzeitig werden Kritiker dieser Unverfrorenheit mit Aluhüten und Springerstiefeln ausgestattet. Das ist Deutschland im Jahr 2021. Übrigens wurden jene, die vor einem Jahr vor Corona warnten genauso verspottet, wie heute jene, die dem Virus die Gefährlichkeit absprechen, oder die Maßnahmen der Regierung kritisieren. An den Verleumdern und Mehrheitsmeinungs-Trittbrettfahrern hat sich nichts geändert. Der Deutsche ist ein Biedermeier. Er gefällt sich in dieser Rolle. Vermutlich denkt er, indem er sich in sein Schneckenhaus zurückzieht, würde es irgendwas an der Lebensrealität ändern. Die Welt ist kein idyllischer Ort. Mitunter werden Konflikte sogar militärisch gelöst. Selbst wenn der Deutsche diesen Weg ablehnt, tun dies andere noch lange nicht. Der Deutsche meint sich aus allem
raushalten zu können und im Zweifel ein bisschen Geld rüberwachsen lassen zu können. Hat ein bisschen was von einem Mafia-Paten. Zudem glaubt er dem Leben ins Handwerk fuschen zu können. Ältere sind anfälliger für Krankheiten. Mitunter lese ich Empörung darüber, dass Intensivstation überlastet sind. Das dort Menschen sterben. Was denkt der Deutsche denn, was vorher auf Intensivstationen passierte? Es nervt mittlerweile, dass er sich nur einem Thema zuwendet, wenn es gerade seine Lebensrealität streift. Es muss eine Rückbesinnung im medialen Sektor geben. Eine grundlegende Reformation. Es muss möglich sein über bestimmte Sachen breit diskutieren zu können, ohne gleich mundtot gemacht oder behördlich überwacht zu werden. Es ist für mich ein unerträglicher Zustand. Zudem stelle ich fest, dass Kritiker aufgefordert werden das Land zu verlassen. Nicht das Lob wendet etwas zum besseren, sondern Kritik. Ich habe sowieso das Gefühl, dass fast jeder mittlerweile daran zerbricht, wenn er für etwas kritisiert wird. Die Gesellschaft hat völlig verlernt mit Kritik umzugehen. Wenn man sich einigen könnte, Andersdenkende nicht zu beleidigen, sondern sachlich zu stellen, wäre das in der Tat ein Fortschritt. Im Moment deutet sich dahingehend allerdings nichts an. Genau das zeichnet sich auch beim Handeln der Regierung ab. Man hat das Gefühl, dass man nun meint noch irgendwas retten zu können, wenn man sich autoritär nach außen gibt. Das ist die Achillesferse in Demokratien. Fehler einzugestehen bedeutet Verlust bei der nächsten Wahl. Deswegen macht man so weiter, bis man die Wand frontal erreicht hat. Eine bittere Erkenntnis.
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Hat Stadia noch eine Zukunft?
Mit seiner kürzlich bekanntgegebenen Entscheidung seine Entwicklerstudios aufzulösen hat Google Stadia wohl eher geschadet. Ist Stadia immernoch interessant? Warum hat Stadia damit nun einen wahren Shitstorm ausgelöst? Dazu das...
Der Gaming Markt ist hart. Das ist aber nichts Neues. Selbst als Gaming noch in den Kinderschuhen steckte und wir schon mit Atari in Extase gerieten war das so. Die Entwicklung von Spielen braucht zudem viel Zeit. Wer heute ein neues Tor in die Galaxie des Gamings öffnen will muss zudem etwas ganz außergewöhnliches erschaffen. Spiele wie Terraria aus dem jahr 2011 gehören für mich definitiv nicht dazu. Das Spiel mag ja einigen gefallen doch damit sammelt man keine neuen Spieler ein oder baut sich eine eigne Gamer Liga mit Stadia Gen auf. Das ist mehr eine Ansammlung von Nostalgie.
Der Ansatz eigener Entwicklerstudios war goldrichtig. Das aber hat Google ja nun grundsätzlich anders gesehen und vermasselt. Eine Manager Fehlentscheidung vom Feinsten, wie ich meine! Dagegen lieber massive Geld rauszuhauen um die Spiele anderer Hersteller auf die Plattform zu bringen ist schon ein bisschen eine Form einer Kapitulation. Google magelt es definitiv nicht an Geld. Warum hat man sich also entschlossen es nicht in die eigenen Studios weiter fließen zu lassen und dort dafür zu sorgen das in 1-2 Jahren wenigstens ein richtig cooles Spiel das Licht der Welt erblickt hätte. Eben eines, dass eine neue Gaming Dimension aufgestoßen hätte. Hätte, hätte, Fahradkette.
Geschichte und wir brauchen dem nicht mehr nachzuweinen, denn daran hat sich Google noch nie orientiert. Doch Eines muss klar sein. Künftig wird alles zusammenwachsen. Die Frage ist also nicht nach der Hardware, der Cloud, dem Windows Notebook oder dem Chromebook, dem Mac oder einem Betriebssystem oder Browser. Gaminng ist wesentlicher bestandteil des Entertain on Computing. Die Frage ist nur noch bist Du bei Anbieter A, B oder C. Und wer ist dann Anbieter A, B oder C. Es gibt nur noch den “place to be”. Wenn also Google oder Microsoft einer der Anbieter A, B oder C sein will, dann bedeutet das schlicht Gaming ist wichtig!
Hat Google mit der Auflösung der Entwicklerstudios die Tür zugeschlagen und damit eine extentielle Fehlentscheidung getroffen? Wer weiß es wirklich. Google ist finanziell so gut aufgestellt, dass es immenoch eine Firma XY kaufen kann um dieses Defizit wieder auszugleichen. Doch das ist dann richtig teuer. Hat Google erkannt das ihm die Zeit davonläuft und man eine andere Strategie einschalgen muss um das ganz große Ziel noch zu erreichen?
Googles Online Gaming Dienst Stadia hat wegen seiner Gunst der frühen Geburt stark in der Aufmerksamkeit gestanden und steht es immernoch. Eingefleischte Gamer haben mit Cloud Gaming schlicht von haus aus ein Problem. Warum? Die Manipulationsmöglichkeiten sich einen Vorteil zu verschaffen fehlen. Keine Installation von ein bisschen Software um im game besser zu sein als andere, denn so groß ist der Unterschied zwischen richtig guten Spielern auch nicht. Aber das ist nur einer der Gründe.
Stadia hat großartige Voraussetzungen und kann eine ganz neue Generation Gamer schaffen. Der Dienst von Microsoft XBox Cloud Gaming mit einem entsprechenden Gaming Pass zielt vielmehr auf die Gamer, die man sowieso schon als Kunden kennt. Auf einem Chromebook diesen Dienst zum Laufen zu bringen ist aktuell eine Katastrophe. Es ist an dieser Stelle immernoch der Kampf der Systeme.
Viel cleverer hat sich da GEFORCE NOW positioniert, doch der Dienst wackelt noch ziemlich und leidet unter Performanceproblemen. Und es gibt eine große Schnittmenge der Spiele auf allen Plattformen. Die Alleinstellungsmerkmale sind gering. Bei GEFORCE NOW zählt unter anderem Fortnite dazu. Bei Stadia ist es beispielsweise GYLT. Doch reicht das? Die Gamerszene kreist wie die Geier in der Luft und hat vom ersten Tag an jede Möglichkeit genutzt Stadia mit barscher Kritik zu attakieren.
Stadia ist ein guter Dienst mit hoher Qualität und benötigt nur ein paar Highlights mehr um ganz vorne dabei zu sein oder gar das Rennen zu machen. Beispielsweise die Möglichkeit Spiele auch dann noch zu zocken wenn man offline ist bzw. die Internetverbindung nicht gut ist, selbst wenn dann das Online Multiplayer erlebnis verloren geht. Und Stadia muss nachlegen bei neuen eigenen Top-Games. Dafür ist aber die Tür derzeit zu. Auch läuft Stadia bspw. nicht auf allen Chromebooks gleichermaßen gut. Chromebooks mit Intel Prozessor sind denen mit AMD Prozessor gegenüber im Vorteil (s. Möglichkeit in 4K Qualität).
Google schafft es aktuell also nochnichteinmal die eigene Computerhardware zu bedienen. Viele Baustellen. Doch das war klar vom ersten Tag an! Vergessen wir bitte nicht, dass Stadia auch Punkten konnte. So lief Cyberpunk auf Stadia ausgezeichnet während es für andere Systeme wegen massiven Mängeln zurückgerufen werden musste. Auch Hitman läuft beispielsweise auf Stadia ausgezeichnet. Beeindruckend die Graphikdetails bei Destiny2.
Doch Stadia hat vor allem zwei große Probleme: Google ist ein ungeduldiger Beherrscher, der immer glaubt alles von heute auf morgen zu erreichen. Man will quasi von einem zum anderen Meeting Ergebnisse sehen. Ferner eben ein Management, das die Gesamtausrichtung nicht versteht und von einem zum anderen Meeting plant. 2019 hatte man Jade Raymond beauftragt die Entwicklerstudios aufzubauen. Das wurde in der Gamerszene als mächtiger Coup angesehen. Doch Raymond bekam nicht die erforderlich Zeit für ein so mächtiges Vorhaben.
Laut einer Umfrage auf heise.de glauben nun über 66% der befragten das die Schließung der Studios auch das AUS für Stadia bedeutet. Das zeigt wie verunsichert die Kundschaft nun ist. Durch die Entlassung der Mitarbeiter ensteht aber zudem ein heftiges Problem. So hat Google Typhon Studios aufgekauft und damit auch das Spiel "Journey to the Savage Planet”. Das Game hat Bugs und diese können wohl auch nun nichtmehr beseitigt werden, weil die Entwickler entlassen wurden. Und Gamer können das Problem auchnicht beheben, weil sie keinen Einfluss auf Stadia’s Server nehmen können.
Dennoch, Google kann offenbar noch auf seine Stadia Fans zählen. Eine Umfrage auf ingame.de zeigt 53% der Befragten steht zu Stadia.
Kommen wir zu meinem vorläufigen Fazit: Google hat ganz offenbar aktuell ein Problem. Es befindet sich auf einer Art Lernkurve und hat es aber selbst noch nicht festgestellt. Seit einiger Zeit leidet Google unter einer Art Aroganz und Überheblichkeit, die ein intellektuelles Defizit einiger seiner Manager zu sein scheint. Google muss sich seinen Ursprungswerten und seiner Gesamtvision zurückbesinnen. Das alles hat natürlich auch Einfluss auf Stadia.
Stadia ist toll und es ist heute für viele eine Lösung auch ohne mächtiges Gaming Equipment Spiele zocken zu können. Die Konkurrenz schläft aber nicht. Richtig ersnt zunehmen ist dabei vielmehr GEFORCE NOW als Microsoft Xbox Cloud Pass. Bei aller Begeisterung für Spiele und Technik und Umsatz darf man nicht vergessen, dass auch Urheberrechte und Lizenzen und Geld eine Rolle spielen. Youtube als Hafen für Stadia sehe ich nicht.
Nicht jeder Manager/in der oder die meint er oder sie wäre toll ist es auch. Und erst recht nicht nur weil man mal zu rechten zeit an die richtigen Leute seine Garage vermietet hat. Wir müssen einfach etwas Geduld aufbringen. Staida muss das auch lernen. Und der rest muss nicht gleich draufhauen wenn es mal in die falsche oder andere Richtung läuft. Ich glaube an Stadia und ja - ihr solltet es spielen und wenn ihr es nicht habt, dann holt es euch damit ihr auch mitreden könnt.
Ach nochwas Google - wenn ihr schon so auf OEM Produkte bei Chromesbooks abfahrt, dann bitte ein Acer Predator Chromebook mit RGB Tastatur. Das könnt ihr mir auch dann gleichmal “kostenlos” zum testen schicken! Nein - das ist mein voller Ernst!
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Feb 06, 2021: HR Bewerbungsgespräche
Ich kann nicht mehr. Wir hatten heute 2 Bewerbungsgespräche für den Elektrisch-Lehrer. Ich muss sie in umgekehrter Reihenfolge beschreiben, damit ihr so wie ich ein Erfolgsgefühl haben könnt. Sie hätten unterschiedlich nicht sein können.
Also Bewerber Nr. 1 kommt nach Marere und sitzt am grossen Tisch in der Mitte unseres Gebäudes und wartet, bis er interviewt wird. Ich rufe ihm ein freundliches Habari gani (wie geht’s?) entgegen und hole meine Unterlagen im Büro. Er hat nur ein Augenbrauenheben für mich übrig. Ok, macht nichts, wir werden ihm eine Chance geben wie jedem anderen. Ein Elektriker muss ja nicht unbedingt so wahnsinnig kommunikativ sein.
Wir interviewen ihn also zu dritt. Zu mir sagt er: du kennst mich schon… ok, ich wundere mich woher aber er klärt dann auf: vor 5 Jahren war ich mal im Saidia College in Kilifi mit anderen Muzungus. Wir haben uns das College angeschaut und in der Zwischenzeit ist es ja eine Art Partnercollege von uns geworden. Wir helfen einander aus und wir haben schon viele Tipps von ihnen erhalten. Ah ja – ich kann mich schwach erinnern daran und auch daran, dass ich damals schon fand, dass er ein komischer Kauz sei. Das erwähne ich aber nicht, wäre ja auch allzu fies. Ich habe irgendwie keine grosse Lust ihn zu interviewen und so übernimmt Simon den Lead. Er stellt uns vor, erzählt, was es mit dem Marere College so auf sich hat. Dann kommt von Fondo eine kleine Befragung zu Alter, Zivilstand, Anzahl Kinder etc. Die Antworten sind kaum verständlich, er schaut dauernd auf den Boden und legt sein Gesicht in Sorgenfalten. Er war einer von 2 Lehrern und mit Corona wurden die Klassen zusammengelegt und er wurde „entlassen“ obwohl der andere Lehrer eine weniger gute Ausbildung hatte. Wir fragen nach seiner Passion: ist es das Lehren oder als Elektriker arbeiten? Nach kürzester Zeit rückt er damit heraus, dass er eigentlich gar nicht gerne lehrt sondern er habe einfach in der Nähe vom Saidia College gewohnt und deshalb sei er jeweils rüber gegangen zum Lehren. Ok, wir drei schauen uns schon etwas verwundert an.
Wie er denn die Umgebung hier so finde fragen wir ihn: ja es sei nicht wirklich das, was er sich für sein Leben wünschen würde meint er. Er sei mit dem Bike gekommen von Kilifi aber er sei eigentlich schon lieber in der Stadt, obwohl er aus Kauma kommt.
Ok, schon wieder ein Punkt bzw. ein weiteres Eigentor. Die Antwort auf die Frage, was ihn denn zum Lehren bewegen könnte ist: Geld! Ok, wir drei schlucken jetzt gleichzeitig. Simon schlägt vor, dass wir uns zu einem Gespräch zurückziehen… Wir machen das und gehen ins Büro. Mittlerweile hat der sichtlich nervöse Bewerber bestimmt schon 1 ½ Liter Wasser getrunken.
Im Büro müssen wir zuerst mal die Türe schliessen und loslachen. Wow – wie kann man so schlecht vorbereitet kommen (kein CV, keine Ahnung, wo Marere ist etc.) und dann solche Antworten geben. Es ist ganz klar, dass er nicht in Frage kommt. Ich sage zu Simon: in Zukunft sagen wir einfach: hat noch jemand eine Frage? Dann bedanken wir uns für den Besuch und sagen: wir melden uns wieder. Das sieht jetzt schon ein bisschen blöd aus, dass wir da so Gericht führen und er muss draussen warten. Und Fondo sagt: ja und das ist ja verrückt: er ist mit dem Fahrrad nach Marere gekommen von Kilifi – über die Route wo Mbuche wohnt! Ich sage: nein, das hast du falsch verstanden. Er sagte Bike, damit war sicher das Motorbike gemeint. Fondo bleibt dabei: das Piki Piki gehört unserem Mschefa, der Besorgungen für uns erledigt.
Wir gehen also wieder raus und fragen noch ein paar belanglose Sachen. Dann frage ich nach, ob er wirklich mit dem Fahrrad gekommen sei und: er bejaht!!! Er hat 3 Stunden gebraucht und die Strassen sind ja eine Vollkatastrophe! Ok, mir ist schon aufgefallen, dass er ein rechter Kasten ist und gut trainierte Oberarme hat aber ich hätte nicht auf Fahrradfahrer getippt. Jetzt stellt euch das Mal vor: wahrscheinlich hat er sich überhaupt nicht erkundigt, wo Marere ist und hat sich dann auch ganz schön ausgekotzt. Kein Wunder hat er so viel getrunken!!! Ich wollte ihm Ksh 400 ans Benzin geben aber ich sage, dass er das Geld jetzt erhält um sich einen Lunch zu kaufen, denn er hat bestimmt Hunger.
Jetzt aber zum ersten Gespräch, das wir am Morgen hatten. Da sitzt also ein durchwegs positiv erscheinender Typ. Sauber angezogen, mit einem riesigen Smile. Sofort bemüht etwas Smalltalk zu machen und einfach eine tolle Erscheinung. Eine Bekannte habe ihn hergeschickt (das ist die Frau, die allenfalls als Köchin beginnt bei uns) und er wisse nicht ganz genau um was es gehe. Ich ergreife das Wort und entschuldige meinen Mann, der gearde einer Einladung des Deputy Präsidenten William Ruto gefolgt ist und daher nicht dabei sein kann. Ich erkläre das College, dass wir der Community damit helfen möchten und dass wir am Anfang stehen und Menschen mit Pioniergeist suchen. Und dass es nichts mit Politik zu tun habe.
Seine Augen blitzen auf und er meint, das gefalle ihm. Er zählt seinen Lebenslauf auf und der haut uns alle aus den Schuhen. Er ist ganz in der Nähe in Dzitsoni aufgewachsen in einer sehr armen Familie. Nach der Primarschule hatten die Eltern leider kein Geld um ihm die Sekundarschule zu finanzieren und so ist er ins lokale College gegangen und hat Elektriker gelernt, weil er das sinnvoll fand. Er musste täglich bei den Typen vorbei, die arbeitslos und sinnlos da hockten und ihn auslachten, weil er nur an ein Vocational College ging und nicht mehr vorweisen konnte. Er habe aber immer gedacht: eines Tages lache ich über euch! Er hat dann mit Arbeiten im Elektriker-Umfeld Geld verdient um sich die Sekundarschule selber zu verdienen. Zudem hat er die Schafe und Kühe des Schulleiters gehütet. Er ist also jeden Tag extrem früh aufgestanden, hat die Schafe und Kühe auf die Weide gebracht und dann die Schule absolviert. Nach der Schule hat er die Tiere wieder retour geholt und dazwischen hat er immer gearbeitet, damit er wieder den nächsten Term finanzieren konnte. Am Schluss durfte er nicht mehr zur Schule kommen und auch nicht an die Prüfung, weil er das Geld nicht zusammen hatte. So hat ihm ein Lehrer das Geld gebort und er konnte sich am letzten Einschreibetag noch für die Prüfung anmelden. Er hat am Schluss mit einem C- abgeschlossen und mit einem Wert von 330, was ausgezeichnet ist!
Wir sind schon zu tiefst beeindruckt. Jemand, der eine so hohe Eigenmotivation hat: das ist genau das, was wir suchen. Er könnte sogar Motivationsgespräche führen.
Aber sein Lebenslauf ist noch lange nicht zu Ende. Er ist dann nach Mombasa in ein College und hat ein Zertifikat in Purchasing / Supplies Manangement & Stock Keeping gemacht.
Er war dann ein Zimmerreiniger in einem Hotel in Watamu und wurde dann Koch (learning bei doing). Darauf hat ihn ein Luxusresort in Malindi in der Buchhaltung angestellt. Dann hat er ein Training in F&B stocking gemacht und wurde darauf fix angestellt. Als der Tourismus einbrach konnte er sich einen Job bei einer grossen Schiffsgesellschaft MSC ergattern und hat dort in der Galley (Küche) gearbeitet. Das hat ihm erlaubt viele Länder zu bereisen mit dem Schiff. Er war in Mauritius, Seychellen, Namibia, Südafrika und Europa. Dort war dann leider wegen Corona Ende der Karriere. Sie waren 3 Monate auf dem Schiff festgehalten und konnten dann via London evakuiert werden. Seit Juni ist er wieder retour in seinem Heimatort, wo er eine Frau und drei Kinder hat. Und der Mann ist erst 40 Jahre alt…
Wir sind beeindrucktt von seinem Lebenslauf und wie er immer wieder aus jeder Situation das Beste gemacht hat. Er war jeweils 9 Monate auf dem Schiff, was auch nicht besonders einfach ist. Jetzt ist er wieder Elektriker und weil er an die Jugend glaubt nimmt er immer wieder 2-3 junge Männer mit und lehrt ihnen den Beruf vor Ort.
Wir sind begeistert und legen ihm auch dar, dass wir kein grosses Salär zählen können, dass wir aber daran glauben, dass wir immer grösser werden und irgendwann auch Studenten von überall aus Kenia haben werden.
Ihm gefällt die Idee, dass wir Pioniere sind und er sagt: egal, wieviel er verdienen wird: er will ein Teil von dieser Erfolgsgeschichte werden. Er will seine Spuren hinterlassen und er will, dass es später einmal heisst. Robert war dabei, als die Grundlage für eine Zukunft der Jugend in Kauma gelegt wurde.
Wow was will man da noch sagen: ich habe mehr als einmal im Interview meine Tränen verdrückt. Tränen der Freude, Tränen des Staunens. Auch wenn ich manchmal motze, dass ich so viel Arbeit habe mit dem College: solche Situationen entschädigen für die harte Arbeit und sind schlichtweg unbezahlbar. Ich mache sofort ein paar Fotos von ihm, denn ich bin überzeugt: er ist genau der richtige Mann für uns und wir werden mit ihm zusammen arbeiten!!!
Was für eine Geschichte - einem solchen Menschen möchte man wirklich auch was Gutes tun einfach um zu zeigen, dass das Gute auch immer wieder retour kommt. Ich dachte mir sogar, dass vielleicht jemand der diesen Blog liest so begeistert ist wie ich und vielleicht sogar eine Idee hat, wie man ihn kompensieren könnte, wie man ihm eine Freude machen könnte…
Ich bin sicher, ihr habt da Ideen – ich freue mich auf jeden Fall auf das neue Team-Mitglied! Solche Menschen braucht die Welt! Ich bin immer noch ganz geflasht.
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Der Brothut
Kann man noch über einsame Typen schreiben? Der Brothut (Arbeitstitel!) Nennen wir ihn Guido, ein lächerlicher Name für einen Typen, bei dem Schüchternheit und Erfindungsreichtum zusammen kommen. Schon als Kind, als er in die nette Bäckerin verliebt war und seine Mutter so lange genervt hat, bis sie ihm das Backen beigebracht hat. Dann hat er sie raus geschickt, seine Mutter, streng geheime Backaktion. Niemand durfte es sehen, nur die Bäckerin am nächsten Tag: Sein Brothut, wo sich jeder etwas nehmen kann, ein Brothut für alle. Jemand hat ihn fotografiert, das war so nicht geplant, Guido hat es sogar in die Weltpresse gebracht unter der Rubrik "aus aller Welt", dort wo dir schwule Pinguine Konkurrenz machen und natürlich auf den Netzen. An der Schüchternheit hat das nichts geändert, jedenfalls nicht in die erhoffte Richtung. Wurde er bisher nur einmal in der Woche knallrot vor Scham und Schüchternheit, so erwischte es ihn jetzt im Stundentakt. Sein neuer Spitzname: Tomatenbrot. Danach erst einmal Rückzug. Bis es ihn mit 18 wieder erwischte. Ein Bienenstich in den Mund, die Notärztin gibt ihm ein Antiallergie Medikament, er schläft selig ein, die Ärztin schiebt ihm ihre kühle Hand in den Nacken, um ihn sanft zu wecken. Da ist es geschehen. Danach mehrere Notfälle, immer wenn er ihren alten grünen Renault auf dem Parkplatz des kleinen Provinzkrankenhauses sieht landet er bei ihr. Aber er ist kein Stalker. Ja, er hat seine erste Wohnung in ihrer Nachbarschaft (dort parkt auch der Renault, er musste nur einen Nachmittag investieren um alle Straßen seiner Kleinstadt nach ihm abzuklappern), aber nein, er stalkt sie nicht, er glotzt nicht in ihr Fenster, blickt nicht auf, wenn er hört, wie ihr Wagen angeworfen wird. Wenn sie nach rechts geht, geht er nach links. Bzw. wenn er glaubt sie ginge nach rechts, er sieht ja nicht hin. Er trainiert etwas, geht in die Sonne, so dass unter den blutigen Wunden seiner Unfälle immer ein sauberer duftender junger Mann zum Vorschein kommt. Irgendwann geht sie bei ihm vorbei, bevor sie zur Arbeit geht und trinkt einen Kaffee mit ihm. Natürlich wagt er es an solchen Tagen nicht, einen Unfall zu haben. Selbst als er sich mal wirklich den Fuß verknackst hatte, ganz außerplanmäßig, wartet er bis die Schicht zu Ende ist auf ihre Kollegen. Und irgendwann ist es so weit, seine Unfälle sind Geschichte, und sie kommt nach (!) der Schicht bei ihm vorbei, erzählt noch etwas, schläft dann bei ihm ein, was sie überhaupt nicht vor hatte. Aber seine ruhige Art, aber auch seine Konzentration, man spürt, dass er ganz da ist, wie bei einem alten elektrischen Gerät, wenn es unter Spannung gesetzt wird, das führt dazu dass sie sich hier wohl fühlt, bei ihm. Sie gewöhnt sich daran, bis sie es braucht. Guido ist noch zurückhaltend, er kann sein Glück nicht fassen. Vielleicht denkt er sich, wenn ich mich nicht an den Gedanken gewöhne, mit ihr zusammen zu sein, dann muss ich mich nicht an die Trennung gewöhnen. Das könnte ein Fehler gewesen sein. Er hätte vielleicht etwas mehr von sich erzählen können. Er könnte noch so manchen Brothut aus der Tasche ziehen, hielt sich aber immer im Hintergrund, überließ ihr ganz die Initiative und zwar für alles. Dann will sie ihn verlassen. Er versucht noch, noch unsichtbarer zu werden, dann erbt er unverhofft, seine Aufmerksamkeit ist für einen Moment von ihr abgerückt. Da ist sie fort. Er geht zu seinen alten "Freunden", die ihm früher Tomatenbrot hintergerufen haben, und jetzt alle, in der Kneipe sitzen und über ihre Ex Frauen sprechen. Sie empfehlen ihm und sich selbst (er hat ja geerbt) einen Drink. Aber als das auf die Dauer nicht hilft hat einer eine Theorie: Sie kommen nur dann zu einem zurück, wenn man sie nicht braucht. Und so geht ein Teil seines Erbes dafür drauf, sich eine Puppe von ihr in Lebensgröße zu kaufen, die auch noch ihr Gesicht hat und ihn so weit trösten soll, dass er seinen Verstand zurück bekommt. Die Jungs aus der Kneipe sind glücklich, haben sie Tomatenbrot doch wieder reingelegt, das ganze Städtchen zerreißt sich den Mund über Tomatenbrot. Doch dann sieht es plötzlich so aus, als ob sie nicht ganz freiwillig gegangen wäre, sie hat noch ihre Möbel da, ihre Wohnung behalten, auch wenn ihr Auto nicht mehr vor der Tür steht. Die Polizei wird eingeschaltet. Erst als Tomatenbrot bei ihr einbricht und auf der Suche nach Kleidern für ihre Schwester (so nennt er die Puppe) feststellt, dass ihre Lieblingskleider nicht mehr im Schrank hängen, wird deutlich, dass sie einfach fort ist. Und der Vertrag in dem Krankenhaus war auch ausgelaufen. Guido bekommt dann raus, wohin sie gezogen ist, packt seine Sachen, überlegt lange ob er die Puppe mitnehmen soll. Verplempert dann noch einmal Geld für einen Puppenkoffer, der die Formen des Originals erahnen lässt und fährt so in die fremde Stadt am Rande der Alpen. Selbst mit Detektiv erreicht er nicht viel, und der Witz mit dem Puppenkoffer kommt im Hotel Alpenrose auch nicht gut an. Aber Guido bleibt, kauft sich sogar ein kleines Häuschen. Dann lernt er eine Tramperin in seinem Alter kennen, die sagt sich, wenn er sich mir nähert steche ich ihn ab. Aber als sie die Schwester sieht, ist sie, im Gegensatz zu den anderen Bewohnern dieser Kuridylle, beruhigt und nennt ihn Pinocchio. Mit ihr entdecken sie gemeinsam seine Begabung für Puppen und Programmierung. Er beginnt ein Studium, hat seine eigene KI entwickelt zum Auffinden von vermissten Personen. Er gewinnt einen Wettbewerb mit der KI, darf auf Datenbanken der Sicherheitsbehörden zugreifen und steht irgendwann vor den Überresten seiner Freundin der UnfallÄrztin im Begwald. Bis hierhin sind viele Jahre vergangen, er hat eine kleine Tochter, sein neuer Spitzname ist Puppendoktor und von seiner Geliebten sind nur noch ein paar Knochen übrig. Soweit die Polizei es rekonstruieren kann, ist es kein geplanter Mord gewesen und der Hauptverdächtige ist vor einem Jahr gestorben. Er ist durch seine selbstaufopfernden Einsätze bei der Bergwacht berühmt geworden und dass er ein Bundesverdienstkreuz ausgeschlagen hat. Das ist alles. Und seine neue Frau fragt ihn: Willst Du jetzt herausfinden, warum es geschehen ist? Er sieht sie einen Moment ganz ruhig an und schüttelt dann den Kopf. Sie ist erleichtert und nickt ihm bestätigend zu: Ganz sicher? Er nickt noch einmal. Aber ihre gemeinsame Tochter, die in ihrem Versteck unter dem Tisch alles mitangehört hat, schüttelt nur vehement den Kopf. Denn immer muss sie alles aufräumen, nie darf sie Sachen liegenlassen. Und jetzt bei so einer spannenden Geschichte, wollen die Erwachsenen nicht wissen, was wirklich passiert ist? Das geht gar nicht!
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Wie Opfer zu Täter werden – Die Weitergabe von Kriegtraumatas auf die eigenen Kinder
1. Einleitung
Immer noch leiden wir auf dieser Welt unter den Folgen vergangener Kriege und neue kommen dazu. Vor allem die psychischen Folgen werden weiterhin ausgeblendet und tabuisiert. Vor allem die Überlebenden des Holocausts überlebten unter den schlimmsten Bedingungen und es gelang niemandem, die schrecklichen Erfahrungen zu vergessen und nach dem Überleben wieder zu einem normalen Leben zurück zu finden. In verschiedenster Art haben die Opfer des Holocausts meistens ihre traumatischen Erfahrungen an die nächste Generation weiter gegeben. Wenn man sich mit diesen Verhaltensweisen als Betroffener dieser Generation kritisch auseinandersetzt, dann stößt man auf grossen Widerstand und wird heftig angegriffen. Als ich mein Buch über meine Mutter, die berühmte Kindheitsforscherin Alice Miller veröffentlichte, erhielt ich folgende Kritik aus der jüdischen Gemeinschaft: „Martin, Du hättest dieses Buch nie veröffentlichen dürfen. Denn alles, was Du erlebt hast, ist nichts im Vergleich, was Deine Mutter an Leid im Krieg erlebt hat. Du hattest nie das Recht, Dein Leid zu betonen, denn es ist direkt eine arrogante Anmaßung, Dein Leiden so klar zu artikulieren, weil es kein Leiden gibt.“ Ich war über diese Kritik einerseits sehr überrascht und auch verletzt, denn jeder Mensch, der eine traumatische Erfahrung gemacht hat, hat ein Recht, seine schlimmen Erfahrungen zu artikulieren und bei anderen Menschen Verständnis verdient. Viele Menschen leiden unter traumatischen Erfahrungen und schämen sich sogar, ihre Geschichte offen zu erzählen, weil sie Angst haben, nicht ernst genommen zu werden. Im folgenden Text werde ich meine Erfahrungen mit der transgenerationalen Vererbung von Traumata beschreiben und möchte anderen Menschen Mut machen, selbstbewusster ihre Traumata ernst zu nehmen und aufzulösen. Leider hat da die klassische Psychotherapie noch sehr viel zu tun, um endlich in der Lage zu sein, Patienten mit traumatischen Erlebnissen professionell zu behandeln.
2. Das Erleben eines Traumas und seine verheerenden psychischen Konsequenzen
Jemand erleidet ein Trauma, eine psychische Verletzung, wenn sein Organismus nicht in der Lage ist, eine von aussen erlebte emotionale Belastung nicht integrieren zu können. Der Unterschied zu einer physischen Verletzung besteht darin, dass der Körper in der Regel die Möglichkeiten hat, durch Selbstheilung die Wunde zu heilen. Bei einer psychischen Verletzung verfügen wir nicht über diese Selbstheilungskräfte. Bis vor Kurzem glaubte man noch gutgläubig, dass das Heilen eines Traumas von der subjektiven Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit eines Menschen abhängig ist. Man ging davon aus, dass es auch möglich wäre, dass Menschen in der Lage wären, ein Trauma durch Selbstheilung zu überwinden und zu verarbeiten. Bekanntlich heilt ja die Zeit Wunden.
Heute ist man eines besseren belehrt. Wir wissen, dass es Ereignisse gibt, die immer ein Trauma auslösen und dass diese verletzenden Erfahrungen so lange das Leben eines Menschen erheblich beeinträchtigen, bis das Trauma durch Hilfe von aussen aufgelöst wurde. Heute verfügen wir über das nötige Wissen, wie man Traumata therapeutisch behandeln kann, aber die Akzeptanz in der Gesellschaft lässt noch sehr zu wünschen übrig. Wie geht eigentlich der Mensch mit seiner traumatischen Erfahrung in der Regel um? Das Opfer versucht mit allen Kräften, sein Trauma zu bewältigen. Das vorrangige Ziel der Bewältigung besteht darin, um jeden Preis das traumatische Erleben um jeden Preis ungeschehen zu machen. Dabei benutzt der Mensch Abwehrmechanismen, die sehr viel Energie kosten, sehr anstrengend und stressig sind. Der Mensch ist dann auch bereit, diesem Ziel sein ganzes Leben zu unterordnen. Er igelt sich total ein und vermeidet mit grosser Angst jede Wiederholung, sein Trauma wieder zu erleben. Entweder entwickelt er psychische Störungen, wird krank und zieht sich zurück: Depression, Psychose oder auch Persönlichkeitsstörungen. In einem anderen Fall kommt es aber auch oft vor, dass sich das Opfer mit dem Täter identifiziert. Die traumatische Opfererfahrung wird komplett abgespalten und man identifiziert sich mit dem Täter. Vor allem über Projektionen wird die Opfererfahrung auf andere Menschen projiziert oder direkt in Gewalt gegenüber anderen Menschen ausgelebt.
Menschen mit einer kriegstraumatischen Erfahrung übertragen auf ihre Kinder in verschiedenster Form ihre Opfererfahrung durch Projektion und geben dadurch ihre unverarbeitete Traumatisierung an die nächste Generation weiter.
3. Meine eigene traumatische Erfahrung – „Meine Verfolgung als Jude im arischen Teil Warschaus während des Krieges.“
Meine Mutter wurde in Piotrkow, südlich von Lodz in einer Kleinstadt geboren und wuchs dort auf. Sie stammte aus einer orthodoxen jüdischen Großfamilie und sie wohnten in einem grossen Haus in einer bevorzugten Gegend. Als die Deutschen Polen 1939 besetzten, errichteten sie in Piotrkow das erste Ghetto in Polen. Die ganze Familie meiner Mutter musste ihr Elternhaus aufgeben und ins Ghetto umziehen. Meine Mutter gründete mit ihrem älteren Freund mit 16 Jahren bereits ein Gymnasium im Untergrund für die jüdischen Schüler. Sofort schloss sie sich der Untergrundbewegung an und besorgte sich falsche Pässe. Von da an legte sie ihre jüdische Identität vollkommen ab und wurde Alice Rostovska, eine Polin. Mit diesen falschen Papieren zog sie nach Warschau und verdiente als Privatlehrerin von betuchten Polen ihr Geld. Nur zwei Tage vor der Deportation des Ghettos in Piotrkow gelang es ihr, ihre Mutter und Schwester mit falschen Papieren aus dem Ghetto zu befreien und sie flüchteten nach Warschau. Ihren Vater musste sie im Ghetto zurücklassen, weil er als orthodoxer Jude, der nur Jiddisch verstand und kein Polnisch sprach und wegen seines Aussehens außerhalb des Ghettos keine Überlebenschance gehabt hätte. Ihre Mutter und Schwester versteckte sie in einem katholischen Kloster in Warschau. Ihre Schwester überlebte, indem sie sich zum katholischen Glauben umtaufen liess, und ihre Mutter überlebte auf dem Lande. Meine Mutter begab sich in den Untergrund und unterrichtete selber polnische Schüler und wohnte versteckt in einer polnischen Schule im arischen Teil von Warschau. Sie ging mit ihrem damaligen Freund, mit dem sie das Gymnasium im Ghetto führte nach Warschau. Dort trennten sie sich aus Sicherheitsgründen. Nun wurde ihr Freund Stefan plötzlich im arischen Teil Warschaus von einem polnischen Erpresser, der mit der Gestapo verbündet war, erpresst. In einem grossen Aufsatz schildert Jahrzehnte später Stefan seine Erfahrungen im Krieg. Er schildert seine Erlebnisse mit dem Erpresser und nennt diesen mit vollem Namen. Der Erpresser hiess Andreas Miller, gleich wie mein Vater. Sehr eindrücklich ist die Schilderung von Stefan, wie er alle seine Werte aufgab, um zu überleben. Er passte sich immer mehr dem Erpresser an und begann zu ihm eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Als ihm aber der Erpresser immer bedrohlicher zu nahe kam, drehte er den Spieß um und bedrohte diesen mit Freunden, die er im Untergrund kannte. Dabei rettete er sein Leben, indem er meine Mutter, seine Freundin. und alle seine Freunde im Untergrund verriet. Andreas liess von ihm ab und so wurde meine Mutter von Andreas Miller erpresst. Meine Mutter überlebte, indem sie mit Andreas kooperierte und sie ein Liebespaar wurden. Meine Mutter verriet sich einmal mir gegenüber, als sie erzählte, der polnische Erpresser hätte den gleichen Namen gehabt wie mein Vater. Heute weiss ich, dass der Erpresser tatsächlich mein Vater war. Meine Mutter flüchtete während des Warschauer Aufstandes mit ihrer Schwester über die Weichsel auf die russische Seite und kam auch von ihrem Erpresser los. Nach dem Krieg wurde Polen sofort kommunistisch und die Partei wurde mit Leuten besetzt, die alle glühende Anhänger von Stalin waren. Stalin verfolgte nach dem Krieg alle Juden und so wurden auch die übrigen Juden in Polen wieder verfolgt und umgebracht. Meine Mutter studierte zuerst in Krakau, dann aber zog sie nach Lodz, wo bereits Andreas Miller als Student eingeschrieben war. Er traf dort meine Mutter und sie wurden wieder ein Liebespaar. So wurde mein Vater Andreas Miller vom verfolgenden Erpresser aus „Liebe“ der Retter meiner Mutter. Er organisierte 1946 für sich und meine Mutter ein Stipendium an die Universität Basel in der Schweiz. Meine Eltern verließen Ende 1946 zusammen Polen für immer und zogen in die Schweiz. Sie studierten in Basel und schlossen mit der Promotion ab. Beide studierten Philosophie. Mein Vater spezialisierte sich als Soziologe, meine Mutter wurde Psychologin. Dort heirateten sie und so wurde ich 1950 geboren. Von Anfang an war ich für meinen Vater als Jude ein Dorn im Auge. Denn wenn die Mutter Jüdin ist, dann ist der Nachkomme automatisch auch Für ihn war es unzumutbar, als überzeugter Antisemit und ehemaliger Nazi, einen jüdischen Sohn gezeugt zu haben. So zwang er meine Mutter, mich nach der Geburt an eine fremde Person abzugeben, in der Hoffnung, dass ich sterben würde. Gott sei Dank wurde ich aber von meiner Tante, die mit ihrer Tochter und ihrem Mann ebenfalls aus Polen als Flüchtlinge in die Schweiz ausgewandert waren, gerettet. Die Tante meiner Mutter sorgte sich die ersten sieben Monate für mich und ihre Tochter Irenka, meine Cousine, gab mir auch die optimale Fürsorge, die ich als Kleinkind eben brauchte. Hätte ich diese Bindungserfahrung nicht gemacht, wäre ich bestimmt nachher gestorben oder mein Leben hätte einen katastrophalen Verlauf genommen. Meine Mutter holte mich nach sieben Monaten zu sich zurück und ich geriet regelrecht in die Kriegshölle. Zuerst entwickelte ich ein schlimmes Trennungstrauma. Irenka, meine Cousine, die mich als Säugling betreute, erzählte mir, dass meine Eltern in den ersten sieben Monaten zwar die Tante besuchten, sich aber um mich nicht kümmerten. So entwickelte ich eine starke Bindung an Irenka und ihre Mutter. Die Trennung bedeutete für mich deshalb auch ein Trauma, weil mir meine eigene Mutter fremd war und dieses Fremdsein meiner Mutter gegenüber blieb bis zu ihrem Tode erhalten. Als ich begaann zu sprechen, wollte meine mUtter mir Polnisch beibringen, denn das war meine eigentliche Muttersprache. Mein Vater verhinderte mit allen mitteln, dass ich Polnisch lernen durfte. Später hörte ich die Ausreden meiner Eltern: “Wir wollten aus Dir einen guten Schweizer machen. Und übrigens viele Leute meinten, dass es für Deine geistige Entwicklung schlecht wäre, wenn Du zwei Sprachen lernen würdest.“
Später wurde meine Traumatisierung immer mehr verstärkt. So sprachen meine Eltern in meiner Gegenwart immer Polnisch miteinander. Ich sollte nie verstehen, was sie sprachen. Ich fühlte mich total ausgeschlossen. Als ich Jahrzehnte später die wahre Kriegsgeschichte meiner Eltern herausfand, verstand ich viel mehr. Orthodoxe Juden sprachen damals in Polen nie Polnisch, sondern jiddisch. Jiddisch tönt sehr ähnlich wie der Schweizer Dialekt. Weiter wurde ich von meinem Vater bei jeder Gelegenheit gedemütigt, verachtet und erniedrigt. Auch schlug er mich regelmäßig heftigst. Meistens ohne Grund, aus heiterem Himmel. Heute weiss ich, dass ich der verfolgte Jude wurde, der im aarischen Teil von Warschau vom Erpresser Andreas Miller verfolgt wurde. Meine Mutter sass jeweils daneben und starrte schweigend mit angsterfüllten Augen vor sich hin und beschützte mich nie. Heute weiss ich, dass ich unschuldig in das gleiche Geschehen wie im zweiten Weltkrieg hineingeraten bin. Meine Mutter hatte auch grosse Angst, mich mit der Kultur des Judentums bekannt zu machen. Ich musste katholisch werden. Durch meine Rolle in der Familie konnte meine Mutter wieder wie im Krieg überleben und auf mich wurde die schreckliche Beziehung meiner Eltern projiziert. Ich wurde der verfolgte Jude im zweiten Weltkrieg in Warschau. Meine Mutter wurde gezwungen, mich zu einer fremden Person zu bringen. Mein Vater hoffte, dass ich die Trennung nicht überleben würde. Ich wurde aber durch die Tante meiner Mutter, die auch in Zürich wohnte gerettet und verbrachte die ersten sieben Monaten bei meiner Tante und ihrer Familie. Dann wurde ich von meiner Mutter wieder nach Hause genommen. Ich habe nie mehr eine enge emotionale Beziehung zu meiner Mutter entwickeln können. Schon bald begann mein frustrierter Vater mich zu quälen. Er schlug mich Jahre lang aus unerfindlichen Gründen halb zu Tode und demütigte mich bei jeder Gelegenheit. Die Schläge waren das Schlimmste, was ich erlebte. Aus heiterem Himmel explodierte mein Vater und schlug blindwütig zu. Traumatisch sind solche Erfahrungen deshalb, weil man als Kind überhaupt nicht versteht, warum der eigene Vater so brutal und gewalttätig auf einen losgeht und immer ist es überraschend. Weiter kommt die schlimme Situation dazu, dass man so einer Person hilflos ausgeliefert ist. Man überlegt sich dann dauernd, was man alles unternehmen könnte, um diesem Gewaltgewitter auszuweichen, aber es ist sinnlos. Meine Mutter schaute verängstig jeweils diesem Treiben zu und schützte mich nie vor diesem Monster. Später brandmarkte sie als berühmte Autorin und Kindheitsforscherin Alice Miller ein solches elterliches Verhalten als Verbrechen. Weiter bin ich dann darauf gekommen, dass ich der Jude wurde in der Familie, als meine Eltern sich weigerten, mir meine Muttersprache Polnisch beizubringen. Ich sass jeweils am Tisch und beide redeten miteinander Polnisch und ich wurde ausgeschlossen, weil ich kein Wort verstand. Ich redete Schweizerdeutsch, ein Dialekt der dem Jiddischen sehr glich. Orthodoxe Juden sprachen damals in Polen kein Polnisch. Sie waren gesellschaftlich ausgeschlossen. Erst heute bin ich in der Lage, meine Geschichte genau zu kennen. Ich bin heute sehr entsetzt darüber, wie ich von meinen Eltern in jeder Hinsicht angelogen wurde. Sie haben gelogen und nie über ihre Erfahrungen während d es Krieges berichtet. Ich wurde das Opfer einer transgenerationalen traumatischen Vererbung durch meine Eltern.
4. Kann man als Opfer einer solchen traumatischen Erfahrung das erlittene Trauma auflösen und verarbeiten?
Es gibt verschiedene Methoden in der aktuellen Psychotherapie, wie man ein Trauma verarbeiten kann. Ich habe persönlich und in meiner langjährigen Praxis die Erfahrung gemacht, dass ein Trauma nur verarbeitet werden kann, wenn das erfahrene Trauma in ein Narrativ transformiert wird, das in meine Lebensgeschichte, als zwar schwer wiegende Erfahrung, integriert wird. Es ist auf den ersten Blick absurd, denn ein Narrativ ist eine sinnstiftende Erzählung, die Einfluss hat auf die Art, wie die Umwelt wahrgenommen wird. Es transportiert Werte und Emotionen. In diesem Sinne sind Narrative keine beliebigen Geschichten, sondern etablierte Erzählungen, die mit einer Legitimität versehen sind.(Def. aus Wikipedia) Die Erfahrung eines Traumas ist nie sinnstiftend und immer pervers und verwerflich. Trotzdem hilft uns das Narrativ, unsere traumatische Erfahrung zu verarbeiten. Denn ich kann im Narrativ mein subjektives Erleben klar als meine ureigenste Erfahrung berechtigen. Dadurch wird es mir möglich, mit meinem verletzenden, sinnlosen Erlebnis fertig zu werden. Ich kann ohne Angst darüber sprechen und ich muss vor allem die gestörten Verdrängungen des Traumas nicht mehr aufrecht erhalten. Ich muss nicht mehr doppelt leiden, denn sowohl das Trauma selbst belastet mich immer noch, aber zusätzlich bin ich nicht mehr gezwungen, gegen das Erlebte anzukämpfen mit den bekannten psychischen Nebenwirkungen, die mein ganzes Leben einschränken und zur Hölle machen. Ich muss mich auch nicht mehr mit dem Täter identifizieren und andere Menschen traumatisieren, damit ich mein eigenes Trauma abspalten kann. Auch wenn ich mein Trauma verarbeitet habe, ein fröhlicher Mensch werde ich nie mehr. Ich werde auch durch weitere Lebenserfahrungen immer wieder an mein Trauma erinnert, aber ich weiss durch die Aufarbeitung, dass ich damit umgehen kann. Wer ein Trauma erlebt hat, es bleibt eine Narbe, die immer wieder sich bemerkbar macht. Dank meines Wissens und meiner Erfahrung in der Therapie weiss ich, wie ich mit den unangenehmen Erinnerungen konstruktiv umgehen muss. Meine traumatischen Erfahrungen werden zur Vergangenheit und beherrschen nicht mehr die Gegenwart. Daniel Stern beschrieb eine traumatische Erfahrungen folgendermassen:“ Wer ein Trauma erlebt, der ist in der Gegenwart gefangen.“
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Cayman liest - Judith Schalansky - Verzeichnis einiger Verluste - Sachbuch/Kurzgeschichtensammlung
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Erster eines Tages verschwundener Akt
Bedächtig steigen sie den engen, dunklen Treppengang hinab...
Der Kameramann hält die Petroleumlampe, die bei jedem Schritt wackelt und so die Schatten unserer beiden Helden an den Wänden wild tanzen lässt...
Cayman folgt seinem Kollegen mit bedächtigen, vorsichtigen Schritten, immer weiter herunter, in ein Reich, welches für jedem Ding, jedem Lebewesen, einfach allem was existiert und jemals existiert haben wird, eines nahen oder fernen Tages zur letzten, finalen, endgültigen Heimat werden wird...
DEM VERZEICHNIS EINIGER VERLUSTE
Die kleinen, steilen Treppenstufen, sie sind staubig, das kann man bei jedem, vorsichtigen Schritt den man tut, hören, weil es dezent unter den Sohlen knirscht. Blickt man nach oben, so kann man die staubumdeckten Spinnenweben sehen, wie sie sich in zarten Waberbewegungen hin- und -herbewegen, als seien sie Fadenalgen unter Wasser...
Die Luft, sie riecht nach altem Gestein, nach sehr altem Gestein und nach Staub und altem Papier, sie ist weder trocken, noch feucht, noch wirklich warm, noch wirklich als „kühl“ zu bezeichnen und jedes Geräusch wird sofort von den dicken Steinwänden bei lebendigem Leibe aufgefressen...
Cayman fragt, leicht gebückt laufend:
„Müssen wir noch tiefer runter? Sind wir bald da?“
Der Kameramann nickt und sagt andachtsvoll:
„Neinein mein Freund... Wir sind gleich da! Wir sind gleich da!“
Kurz bleibt der Kameramann stehen, dreht seinen Kopf zu Cayman und fragt:
„Wieso? Haste auf einmal Platzangst?“
Cayman sagt:
„Nö, das nicht... Aber ich bin beeindruckt, wie tief es hier herunter geht!“
Der Kameramann meint:
„Tja, die tiefste Stelle im Ozean oder der Dunkelheit des größten, schwarzen Loches im Universum sind nichts im Vergleich zu den schier unendlichen Weiten des Vergessens und des Verschwindens! Was erst einmal verschwunden und vergessen und im Dunklen versunken ist, das kommt so schnell nicht mehr wieder ans Tageslicht!“
Sie laufen weiter den schmalen Gang, mit seinen eng aneinandergesetzten Treppenstüfchen herunter...
Cayman meint:
„Nach dem, was alleine in den letzten hundert Jahren so alles verschwunden ist und vergessen wurde, muss dieser Ort ja wirklich unglaublich gigantische Ausmaße haben, nicht wahr?“
Der Kameramann antwortet:
„Alleine für das, was in den letzten paar Tagen oder Wochen vergessen wurde und verschwunden iss... Bräuchte man ein gutes Tausend Lagerhallen in Fußballstadiengröße!“
Dann endlich erreichen sie die Tür!
Außen dran steht auf einer großen, mattsilbernen Tafel, in dicken Lettern geschrieben:
„DAS VERZEICHNIS EINIGER VERLUSTE“
Der Kameramann gibt Cayman die Lampe und holt den großen, alten Schlüssel aus seiner Jackentasche heraus:
„So! Da wären wir also! Jetzt sind wir dort, wo wir und alles andere auch eines Tages landen werden! Auf immer und Ewig!“
Dann schiebt er den Schlüssel in das Türschloss...
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Cayman liest
Dieses Mal:
Judith Schalansky
VERZEICHNIS EINIGER VERLUSTE
„Was weg ist, ist weg“
Man glaubt für gewöhnlich, es gebe keine Steigerungsform von „tot“.
Diese gibt`s aber doch:
„AUSGESTORBEN“
Martin Kessel (1901-1990)
Deutscher Schriftsteller
Was existiert, trägt den Kern seiner Zerstörung bereits in sich...
Zwar an sich noch existent, aber nicht mal mehr ansatzweise so, wie einst: DER HAFEN VON GREIFSWALD
„Nothing lasts forever“- Das einzige, was wirklich auf ewig wärt, das ist die Veränderung selber.
Alles andere auf der Welt und im Universum wird eines Tages verschwunden sein oder sich zumindest massivst verändert haben und nicht mehr, nie mehr so sein, wie es einst gewesen war. Da ist es fast schon zu tiefst ironisch, dass ausgerechnet der Mensch, mit seiner Wegwerfkultur, der moderne, kapitalismuszerfressene Homo-Tubrosapiens in seiner, selbstgeschaffenen Wegwerfwelt, am liebsten hätte, dass alles dann doch immer so bleibt, wie es jetzt gerade ist.
Der Deutsche an sich hätte insbesondere gerne, dass am besten alles immer ganz genau so bleibt, wie es gerade ist, weil Veränderung immer auch etwas mit sich bringt, was der Deutsche fürchtet, wie der katholische Pfarrer den Kinderschutzbund: Nämlich UNSICHERHEIT.
Veränderung bedeutet Unsicherheit und das mögen die Deutschen beispielsweise ganz und gar nicht.
Aber mit dem inneren Drang, das was ist zu erhalten, möglichst für immer, nicht nur weil man es so kennt und mag, sondern auch, um der eigenen Vergänglichkeit irgendwie entgegenzuwirken, die Vergangenheit zu sichern, das „Jetzt“ zu konservieren und so die Hoffnung abzusichern, dass am Ende dann doch etwas bleibt, etwas übrig-bleibt... Damit ist es so eine Sache.
Auch die massivsten Versuche, altes zu bewahren, die Vergangenheit für kommende Generationen zu bewahren, erhalten, konservieren, können durch Nichtigkeiten oder große Katastrophen, Unglücke oder Kriege scheitern, das Wüten des sogenannten „Islamischen Staates“, der Einsturz des Kölner Stadtarchives oder das Feuer im Notre Dame sind mit die jüngeren Beispiele. Auf ewig können wir das was ist und war nicht erhalten, auch wenn sogar Frau Schalansky uns Menschen einen massiven Erhaltungsfimmel bestätigt.
mixer - Der von 2016 James Boehm und Matthew Salsamendi und Microsoft ins Leben gerufene Streamingdienst konnte zwar mit einigen technischen Gimmicks und einer zufriedenen Community, sowie Ninja und Shroud als promintente Werbefiguren punkten, doch im Sommer 2020 verlor mixer den Kampf auf dem Streamingmarkt, der Dienst wurde eingestellt. Manch Streamer verlor neben seinen Followern auch gleich noch seine Einkommensquelle, weil ihm oder ihr der Umzug auf Twitch nicht gelang oder die Betroffenen einfach resigniert aufgaben.
Da bauen wir Museen, da bieten wir Unmengen von Geld, Zeit, Energie, Motivation und Ressourcen auf, um Dinge, Daten, Überreste, Fakten, Wissen, Namen und vieles mehr zu erhalten, zu konservieren und zu kategorisieren. Auch wenn jeder Kurator, Wissenschaftler oder Archäologe so seine ganz eigene Grundphilosophie vorträgt, warum er das alles macht, der eigentliche Grund, der liegt immer an der selben Stelle und wird sich auch nie ändern, solange es intelligente Lebewesen auf diesem Planeten gibt, die in der Lage sind, sich ihrer eigenen Endbarkeit gewiss zu sein.
DEM VERGEHEN UND VERGESSEN etwas entgegen zu setzen – Oder es doch zumindest irgendwie zu versuchen.
Da ist der menschliche, gerne photoshopgenerierte Jugendwahn, das krampfhafte Abhalten, Aufhalten und Hinauszögern des eigenen, biologischen „Fortschreitens“ um jeden noch so hohen Preis noch nicht einmal mit inbegriffen.
Vor allem in der westlichen Kultur hat man etwas gegen das Verschwinden, Vergehen und Vergessen, dem Nagen des Zeitzahnes, auch wenn im krassen Gegenzug immer mehr und immer Neues produziert und konsumiert wird, werden soll, werden muss... Neues gerne und bitte aber das Alte muss und soll aber auch bleiben.
Die klassische Glühbirne
Und der Tod, das eigene, körperliche Enden und Verschwinden?
Darüber möchte man möglichst nicht denken, nicht sprechen und wenn es dann passiert, dann ist es schlimm genug. Trauerfeier, Deckel drauf, ab unter die Erde oder in den Ofen, zuschütten, verbrennen und zur ewigen Ruhe betten.
In anderen Kulturen ist es mit der Vergänglichkeit, mit dem Tod insbesondere oftmals vollkommen anders. In Mexiko, da feiert man einmal im Jahr die Toten, den Tod, farbenfroh, verrückt, laut, ausgelassen, wild, wie von allen guten Geistern verlassen in den Augen anderer Kulturen, wie der unserer. Mit knallbunten Kostümen, Totenkopfmasken, totenkopfgeschminkten Gesichtern, Feuerwerk, lauter, wilder Musik, ein einziger, lebensfroher Exzess.
Wo anders, da setzt man seine Toten aufrecht, im Schneidersitz, edel gekleidet in extra für sie geschlagene, kleine Höhlen in Felswänden, frei für jeden einsehbar. Und die Familienmitglieder des nun auf ewig Sitzenden, die kommen immer mal wieder vorbei, legen kleine Beigaben ab, sprechen mit dem Toten, beten für oder mit ihm und gehen dann wieder ihrer Wege.
Letzten Endes ist es aber auch vollkommen egal, wie man in welchem Kulturkreis sich auf das ewige Verschwunden-Sein vorbereitet oder es sogar mehr oder weniger zu ignorieren versucht, bis es nicht mehr geht.
ALLES WIRD EINES TAGES FORT SEIN – VERGESSEN SEIN – NICHT MEHR DA SEIN – FÜR IMMER – UND EWIG
Irrational Games - Die Bioshock-Macher und Kultstudio - Nach viel zu langer Entwicklungszeit ihrer Spiele und einem großen, finanziellen Flop 2013 geschlossen
Menschen, wie Tiere und ihre verschiedenen Arten, Bauwerke, seien sie auch noch so monumental, Religionen und Wissensschätze, Namen und Titel, Landschaften und Orte, der sogenannte Zahn der Zeit, er nagt langsam aber beständig an allem, bis es eines Tages nicht einmal mehr zu einem Teelöffelchen voll Staub reicht, bis nicht einmal mehr der blasse Hauch einer fernen Erinnerung übrig ist.
Ein besonders schräges aber auch interessantes Kapitel, in Sachen „Umgang mit dem Vergehen und dem Tod“, lieferten aber Adolf Hitler und sein Architekt Albert Speer:
Als Hitler und Albert Speer „GERMANIA“ mit dessen Monumental-Monsterbauten planten und zeichneten, da wusste selbst der größenwahnsinnige Hitler, dass sein „Reich“ eines Tages, wie alle anderen Reiche auch, verschwunden sein und wahrscheinlich nur die Ruinen der Gebäude übrig bleiben würden.
Also fertigte Albert Speer nicht nur Entwürfe an, wie die Bauten von „GERMANIA“ in voller Pracht, sondern auch als Ruinen aussehen würden. Man entwickelte die einzelnen Gebäude gezielt danach, dass sie auch eines Tages noch als Ruinen schön anzusehen sein würden. Als großes Vorbild, nahm man sich die Bauten des alten Roms, dessen Reste bis heute große Faszination auslösen. Genau so wollte man, sollte auch das eines Tages verfallene „GERMANIA“ dann aussehen.
Teilweise soll Speer sogar versucht haben, das Wachstumsverhalten bestimmter, gängiger Pflanzen wie Moos oder Efeu, Gras und Unkraut auf den Gebäuden und ihrer Baumaterialien einzuschätzen und durch bestimmte, bauliche Tricks diesen Bewuchs in bestimmte Richtungen und Intensitäten zu lenken.
Nebenher wollten Hitler, wie auch Speer, dass nachfolgende Generationen, in welcher Hoffnung auch immer, einen möglichst einfachen Zugang zu den Resten des „TAUSENDJÄHRIGEN REICHES“ haben würden.
Vor allem, dass die dann in dieser kommenden Zukunft existierenden Wissenschaftler möglichst gefahrenfrei und ungehindert bestimmte Gänge, Räume und Orte nach ihrer Freilegung erreichen und die Reste des einstigen „HERRENRASSENREICHES“ möglichst schnell, einfach aber eindrucksvoll inszeniert auffinden und bestaunen könnten.
Im Grunde genommen kann man sagen, dass immer dann, wenn Hitler in seinen Reden vom „TAUSENDJÄHRIGEN REICH“ sprach, dies selber in keinster Weise glaubte. Das Ende, das Verschwinden, der Tod, der Verfall, das Ende des eigenen „Reiches“, all das war selbst in der Chefetage der Nazis bereits fest ein- und durchgeplant.
Und woanders, ja da reicht ein einziger, unachtsamer Bauarbeiter, ein Kurzschluss, ein Funken, wie im Notre Dame, damit alles was einst war, einfach innerhalb weniger Stunden für immer zerstört ist. In Syrien wiederum, da zerstörten die Daesh vom IS eine alte Ruine, weil ihnen diese zu „sündig“ war. Sie sprengten das Bauwerk und legten ohne es zu wissen einen jahrhundertealten Gang unter dem Gebäude frei. Forscher entdeckten in diesen Gängen alte Zeichnungen, ein Grab und Aufzeichnungen, welche ausgerechnet einige Thesen in der Bibel als wahr belegen, womit sich der IS also ins eigene Fleisch geschnitten hatte.
Letzten Endes, da geben sich das Vergehen und das Kommen gegenseitig die Klinke in die Hand.
Dinge, die mal da waren und jetzt nicht mehr... Die Magie leerer Stellen
Der Palast der Republik - Einst der Stolz der DDR - Auch bekannt als “Erich’s Lampenladen”
Dinge verschwinden, Menschen verschwinden, alles verschwindet eines Tages und um jene Leerestellen, welche sie dann hinterlassen, um die Faszination des Vergangenen, dem süchtig machenden Zauber des Ungenauen, des Fragmentartigen, des Quasi-Körper und Konturlosen, davon handelt dieses Buch.
Etwas ist verschwunden, erst kürzlich oder schon lange, am besten schon lange, denn je mehr Zeit vergeht, desto mehr Freiraum, Platz bietet sich für Spekulationen, Vermutungen, Fantasien darüber, wie das Vergangene, Verschwundene wohl einst war oder auch nicht.
„...das Auge sieht, das Hirn ergänzt – Bruchstücke werden zu Bauwerken, die Taten der Toten lebendig, herrlicher und vollkommener, als sie es jemals waren“.
Heißt es auf der Rückseite dieses Buches, das fast wie eine Gruft, ein in Stein gemeißelter Sarkopharg der verlorenen und vergessenen Menschen und ihrer einstigen Werke und verbliebenen Hinterlassenschaften daherkommt.
Judith Schalansky ist eine sehr kluge Frau, belesen, wissbegierig, genau, pedantisch muss man fast sagen.
Schon im Vorwort walzt sie den Leser regelrecht um, mit ihrem millimeterexakten Wissen, Namen, Personen, Religionen, Bauwerken, Persönlichkeiten und und und einfach platt.
Sie zählt beispielsweise auf einer Seite Dinge auf, die verschwunden sind – Auf der nächsten Seite zählt sie Dinge auf, die neu dazugekommen oder wiederentdeckt worden sind. Es heißt ja so schön: „Für jeden der geht, kommt jemand Neues!“.
Andererseits heißt es auch: „Alles was entsteht, es trägt den Kern seiner Zerstörung bereits in sich“
Gebäude verfallen, werden zerstört, brennen nieder, müssen abgerissen werden, waren sie zum Zeitpunkt ihrer Existenz auch noch noch hässlich, protzig, nutzlos, schön, herrlich, erwähnenswert oder einfach nur „schon immer da“... Kaum sind sie fort, kaum vergeht die Zeit und man wird ihrem Fehlen gewiss, so werden sie nicht selten immer schöner, toller, wertvoller, besser, hätte man doch damals, wäre man doch damals nur schlauer oder schneller gewesen, dann...
„Das menschliche Gehirn ist beileibe kein Videorekorder, das über die Augen und Ohren als Kamera und Mikrophone aufnimmt und auf dem Gehirn wie auf einer Festplatte verlustfrei abspeichert! So funktioniert unsere Wahrnehmung und auch unser Erinnern nicht!“.
Sagt der Historiker Prof. Sönke Neitzel in einer ZDF-Reportage über Hitlers „verschwundenen“ „PANZERZUG“.
Ein alter Mann, welcher in dieser Sendung zu Wort kommt, ist davon überzeugt, damals als kleiner Junge, an einem Winterabend gesehen zu haben, wie eine Truppe Nazis geheimnisvolle Kisten von oder zu einem Zug trugen. Dieser Zug war, davon ist der alte Mann vollstens überzeugt: HITLERS PANZERZUG! DER PANZERZUG!
Prof. Sönke Neitzel aber weiß, mit Unterlagen von damals unterlegt, die dies beweisen, dass DIESER PANZERZUG zu jenem Zeitpunkt aber gar nicht da gewesen sein konnte, weil er ganz wo anders war. Dass da ein Zug war, das bezweifelt Prof. Neitzel nicht, aber wohl, dass es HITLERS PANZERZUG gewesen ist. Dass da ein Zug war, das stehe außer Frage sagt er in der Reportage, aber eben nur ein Zug... Der „PANZER-“ kam dann wohl aus irgendwelchen Gründen dazu. Menschliche Phantasie halt, die Jahrzehnte der sich langsam verändernden Erinnerung, denn das Gehirn als Organ, es verändert sich, seine abgespeicherten Inhalte gleich mit, den Rest, den macht die menschliche Phantasie.
Eines Tages kam dann, zum PANZERZUG selber noch dessen Ladung dazu, auf einmal war HILTERS PANZERZUG auch noch VOLLER GOLDBARREN! Jaja! Der alte Mann ist sich heute sicher! Die Nazis, welche da um den Zug herumliefen, die trugen Kisten mit GOLD herum, in die Wagons! Er ist sich heute ganz sicher dass es so war!
Es ist in diesem, wie in den allermeisten anderen Fällen, bei den allermeisten anderen verschwundenen Dingen, Menschen und Orten so, dass das Gehirn eben das Fehlende ergänzt, ausschmückt, ausbaut, umbaut, abändert. Die „Betroffenen“ machen dies dann nicht aus Absicht, es passiert einfach. So ist unser Geist, unser Gehirn, unser Verstand eben aufgebaut.
Derweil geht die Reportage über den PANZERZUG weiter, zwei Hobbyarchäologen sind von der Überzeugung besessen, dass sich DIESER PANZERZUG unter einem Erdhügel mitten im Zentrum einer größeren Stadt in Polen befindet und sie haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, DIESEN PANZERZUG zu bergen.
Und das, obwohl es Fotos gibt, die eindeutig beweisen, dass HITLERS PANZERZUG, also DER PANZERZUG von den Alliierten beschlagnahmt, in die Schweiz gefahren und dort im Beisein der Presse Stück für Stück verschrottet wurde. Der Zug ist weg, kaputt, nicht mehr da, in seine Bestandteile zersetzt.
Doch das kümmert die beiden Männer nicht, auch nicht, als ein Wissenschaftler mit erschöpfender, wissenschaftlicher Genauigkeit allen Anwesenden aufzeigen kann, dass unter dem Erdhügel auf keinen Fall ein so großer Zug und schon gar nicht mit Goldbarren beladen sein kann.
Am Ende, da zersetzt sich der ganze Rummel um den PANZERZUG im Wohlgefallen. Was bleibt, das sind zwei enttäuschte Geschäftsmänner, die den Verlust ihres Lebens gemacht haben, eine entnervte polnische Stadtbevölkerung, die froh ist wieder Ruhe zu haben, ein alter Mann, der fortan seinen Erinnerungen nicht mehr ganz trauen kann und ein paar Fotos, auf denen eine Horde Stahlarbeiter den PANZERZUG von Hitler Stück für Stück für Stück zerlegt.
So, wie in diesem Beispiel mit dem PANZERZUG, ist es auch mit jenen Dingen, Gebäuden, Personen und Orten, welche Judith Schalansky in ihrem Buch, ihrem Verzeichnis aus dem dichten, dunklen Nebel des Vergessens heraus geholt hat.
Und dem Leser nun in ihrer vollen Pracht wieder ans Licht der Erkenntnis holt...
Oder zumindest das wieder ans Licht holt, was davon noch übrig ist.
Die Leben und Schicksale hinter den verschwundenen Dingen
Der Knabe in Blau - The Emerald of Death - Der einstige Hauptdarsteller ERNST HOFFMANN verlegte sich später auf das Schreiben von Romanen - Er fiel im zweiten Weltkrieg in Berlin.
„DER KNABE IN BLAU / THE EMERALD OF DEATH“
Ein Stummfilm von 1919 – Nicht einmal ob es zur Uraufführung kam, ist heute sicher. Da der Film von keiner Kritik jemals erwähnt wurde, vermutet man, dass es eben nie dazu kam, dass dieser Film überhaupt jemals öffentlich vorgeführt wurde. Selbst der Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau konnte nie die Frage beantworten, ob und was mit seinem Erstlingswerk geschehen ist. Einige „Fragmente“ des Films, sowie die damals gedruckten Werbeplakate und ein paar Fotos von den Dreharbeiten sind heute noch erhalten.
Seit über 100 Jahren gilt der Film als verschollen.
„DIE ENZYKLOÄDIE IM WALDE“
Der einstige Geschäftsmann Armand Schulthess kaufte sich ein großes Anwesen mit einem, einer Parkanlage ähnelnden Garten, in dessen Mitte ein großer Kastanienbaum stand. Diesen behängte und beschmückte er mit Tafeln, immer mehr Tafeln. Auf diesen Tafeln, da hatte er per Hand, nach Themengebieten sortiert, das Wissen der Menschheit geschrieben. Schulthess sammelte ohnehin viel, sehr sehr viel. So wurden die Kastanie, der Garten und auch das Haus immer mehr und mehr zu einer gigantischen, chaotischen Bibliothek.
Diese Sammelorgie endete, als Schulthess 1972 starb.
Die überforderte Familie ließ in einer Hau-Ruck-Aktion alles angesammelte und hergestellte innerhalb von zwei Tagen entsorgen und vernichten.
Gerademal eine Hand voller Wissenstafeln von der Kastanie und ein paar Bücher, welche Schulthess selber gemacht hatte, haben bis heute überlebt – Mehr ist nicht geblieben.
„DIE INSEL TUANAKI“
Vermutlich einst ein Atoll, eine Insel oder sogar eine kleine Inselgruppe – etwa zweihundert Seemeilen südlich der Insel Rarotonga und circa einhundert Seemeilen südwestlich der Insel Mangaia.
Irgendwann zwischen den Jahren 1842/1843 muss Tuanaki durch ein Seebeben oder eine andere Katastophe vollkommen ausgelöscht, wegradiert worden sein. Ab dem Juni 1843 ließ sich die Insel nicht mehr, obwohl sie auf allen Karten exakt lokalisiert war, nicht mehr finden.
Was viele Seemannsgarnspinnende Seemänner aber nicht davon abhielt, Tuanaki oder gar unentdecktes Neuland zu sehen und zu finden. Oder zumindest WOLLTEN die Seemänner dies... Es war einfach zu verlockend!
Erst 34 Jahre später, im Juni 1875 verschwand Tuanaki schließlich von allen Karten, zumindest von den ab da neu hergestellten.
Dies sind drei Beispiele, drei Dinge/Orte, welche von der Zeit einfach weggerissen, entwurzelt, zerfasert und dann fortgetrieben worden sind. Mal durch Naturgewalten, mal durch Menschenhand und mal einfach, weil es halt aus vielen diversen Gründen irgendwie dumm gelaufen ist.
Schalansky aber interessiert sich nicht nur für die verschwundenen Dinge und Orte an sich, auch nicht ausschließlich für jene „Leerstellen“, welche diese hinterlassen haben, vor allem kümmert sie sich um die Menschen, welche mit diesen Orten und Dingen zu tun hatten. Jene Menschen, die währenddessen, danach oder davor mit jenen Bauwerken, Filmen, Inseln, Schriftstücken, Kunstwerken und derweiteren zu tun hatten.
Schalansky hat sich intensivst mit jedem einzelnen, der in ihrem Buch aufgezeichneten Verluste beschäftigt, vor allem aber eben auch mit dem Menschen. Wer war dieser Mann, welcher einst die „ENZYKLOPÄDIE IM WALDE“
erschuf? Wie hat es in ihm ausgesehen? Schalansky gibt so gut es eben geht, bei einem lange Verstorbenen, Einblick in die Gedanken- und Seelenwelt eines solchen Menschen.
Auf der einen Seite, da ist man fasziniert, dann aber auch entsetzt, was aus einem Menschen werden kann, man versteht, fühlt mit, schüttelt den Kopf, ist vielleicht sogar angewidert, erkennt sich ein bisschen selber wieder oder bekommt das Bedürfnis, dieser Person einmal selber begegnen zu wollen.
Schalansky schafft es, die Verstorbenen, die Verschwundenen, welche einst mit diesen Orten und Dingen verbunden waren, zum Leben zu erwecken. Sprachlich, menschlich, atmosphärisch, es ist fast so, als wären es gar keine schon lange Verstorbenen, die da über all das sprechen, als wären es Menschen, die dies selber, erst vor ein paar Momenten in dieses Buch niedergeschrieben haben... Menschen, die gerade irgendwo leben und ihrem Alltag nachgehen, scheißegal, dass manche davon in Wahrheit schon über hundert Jahre und länger tot sind.
Besonders eindrucksvoll, ja regelrecht ergreifend gelingt es Judith Schalansky beim „KNABEN IN BLAU“, der „ENZYKLOPÄDIE IM WALDE“ oder auch im Kapitel zum „PALAST DER REPUBLIK“.
Dabei erforscht und beobachtet, analysiert und wertet Schalansky auch immer wieder SICH SELBER aus. Denn auch sie, ihre Vergangenheit, das Hier und Jetzt, irgendwie besteht eine Verbindung. Nicht mit allem aber mit ein paar der im Buch befindlichen verschwundenen und vergessenen Orten/Dingen.
So fragt sich Schalansky beispielsweise im Kapitel zum „SCHLOSS DER VON BEHR“...
Was war oder ist meine erste, richtige Kindheitserinnerung?
Ist es, als sie als kleines Kind einen Hocker oder Stuhl vor das Fensterbrett eines Fensters in ihrem damaligen Heim schiebt, hochklettert und aus dem Fenster stürzt?
Oder ist es der kleine Igel, dem ihre Mutter eine kleine Schüssel Milch vor die Schnauze stellt und dieser dann laut schmatzend und schlabbernd trinkt?
Was ist meine allererste Kindheitserinnerung?
In vielen Fällen, in vielen Köpfen bestimmt auch eines dieser „Verlorenen Dinge“, welche es zu erforschen gilt.
Etwas, das man tun sollte.
Denn Erinnerungen, Wissen und das eigene Selbst, alles ist vergänglich, verändert sich oder verschwindet ganz.
Vielleicht sollte man dann doch zumindest die Bibliothek im eigenen Kopf so gut pflegen wie es geht.
FAZIT
Persönlicher Verlust - Mein 1994er BMW 316i - Fast sechs Jahre lang treuer Begleiter, dann vom Rost unaufhaltsam zerfressen - Für 400 Euro an einen Bastler weiterverkauft - Von diesem dann schließlich entnervt verschrottet
Ein sehr kluges Buch, ein sehr anspruchsvolles Buch, ein durchaus forderndes aber eben auch extrem faszinierendes Buch ist es geworden, was Judith Schalansky da geschrieben hat.
Seine Hülle, sie ist aus dicker, stabiler Pappe, fast wie ein kleiner Panzer.
Von außen da wirkt es schon jetzt, als habe es die letzten zwanzig, dreißig Jahre in einer alten, scheintoten Dorfbibliothek am gottverlassenen Ende der Welt herumgestanden und ist nur durch Zufall in die eigenen Hände geraten.
Pixeliger, hellbescher Staub weht über den Einband, sonst ist da nichts, nur Dunkelheit.
In silberner Farbe der Name der Autorin, der Buchtitel und der Verlag, sonst nur Staub und Dunkelheit.
Der Staub des Vergehens und das Dunkel des Vergessens
Dieses Buch, von seiner Autorin selber gestaltet, ihnen wie außen, ist an sich schon ein zeitloses Kunstwerk.
Zu jedem Kapitel, zu jedem Verschwundenen, gibt es ein Bild.
Doch viel ist nicht mehr zu erkennen, das jeweilige Motiv ist nur noch schemenhaft wahrzunehmen.
Der Hafen von Greifswald, Der Palast der Republik, Das Schloss von der Behr, die Villa Saccetti, der Knabe in Blau, sie und alle anderen sind als geisterhafte Abbildungen in tiefem Schwarz in diesem Buch verewigt.
Besonders beeindruckend aber auch irgendwie beängstigend ist dies im Falle des Knaben in Blau, denn dort blickt einen der einstige Hauptdarsteller, in einer Mischung aus Verwunderung, Erstaunen und halb im Wahnsinn mit weit aufgerissenen Augen und wirren Haaren entgegen...
Von der Geschichtsstunde, über Seelenportraits, über Selbstanalysen bis hin zu einem nicht enden wollenden, stinklangweiligen Spaziergang, an einem stinkalngweiligen Tag, durch eine stinklangweilige Gegend, auf der Suche nach dem, was noch vom einstigen HAFEN VON GREIFSWALD übrig ist.
In diesem Buch bekommt jeder Erwähnte, jedes Ding, jeder Mensch, welche mit dem in diesem Buch erwähnten zu tun hatte, einen Auftritt, wenn auch nur kurz. Aber immer liebevoll und ebenso beeindruckend kleinlichst recherchiert und nachgeforscht.
Die Faszination des Verschwundenen, des Vergangenen und jener Leerstellen, die ES, SIE, DER oder DIE hinterlassen haben. In der Zeit, auf der Welt, in der Landschaft, der Geschichte, für immer von Letzterer verschlungen und ins Schattenreich des Vergessens heruntergewürgt und dort für immer und ewig verloren.
Ginge es danach, was schon so alles abhanden gekommen, zerstört, ausgetauscht oder einfach nur vergessen wurde... Judith Shalansky könnte eine ganze Enzyklopädie schreiben.
Welche dann früher oder später ebenfalls verloren ginge, vergessen werden würde und irgendwann, eines fernen Tages von irgendwem wiedergefunden und was davon noch zu retten ist, im Museum ausgestellt würde.
Ob Judith Schalansky das gefallen würde?
Sie selber plädiert dafür, dem Verschwinden, Vergessen, der Zerstörung und der Neuerung nicht als Bedrohung, sondern als etwas ganz Normales, etwas durchaus Positivem, eben den Chancen, die diese Vorgänge in sich tragen, entgegen zu treten.
Und das tut sie auf eine wundervolle und zutiefst faszinierende und mitfühlende Art und Weise.
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Passend dazu nun noch: Die Geschichte, wie Chris DeBurgh in einem Pappkarton drei ganze Alben mit Musikstücken wiederfindet, welche er vor knapp dreißig Jahren beiseite gestellt und dann vergessen hat:
Eines schönen Tages, da beschließt CHRIS DEBURGH, der große Liedermacher, mal in seinem Studio aufzuräumen, auszumisten, klar Schiff zu machen. Unter unter einem Schreibtisch, da stehen mehrere uralte Pappkartons herum, drei Stück, um genau zu sein.
Chris DeBurgh holt diese hervor, zwei sind leer, nur ein paar tote Insekten und Staub darin.
Der dritte Karton aber, der ist recht schwer, voll mit irgendwas , bis oben hin.
Als er diesen öffnet, kommen Tonträger zum Vorschein – Mit Songtiteln darauf, an die er sich beim besten Willen nicht erinnern kann. Er spielt diese geheimnisvollen Tonträger ab und auf jedem von ihnen, ist ein technisch fertiggestellter Song zu hören.
Verwundert untersuchen DeBurgh und seine Leute den Inhalt, den Daten nach, müssen diese Songs die letzten dreißig Jahre in diesem Karton unter dem Schreibtisch geschmort haben.
Weder DeBurgh noch seine Leute können sich das erklären.
Daraufhin ruft er beim entsprechenden Plattenlabel an, um den Grund dafür zu finden, WIE ein ganzer Karton voller fertiger Songs dreißig Jahre lang unentdeckt unter einem Schreibtisch verschwinden konnte.
Im Plattenlabel aber sind alle, die es vielleicht wissen könnten, entweder tot, in Rente, in Rente und dement im Pflegeheim, unbekannt verzogen oder alles nacheinander. Der Labelboss fragt schließlich seinen Vater, dieser glaubt sich dunkel daran erinnern zu können, dass „DAMALS WAS MIT DER FAMILIE ODER DER GESUNDHEIT WAR“, weshalb ein- oder gleich mehrere Albenprojekte auf Eis gelegt wurden.
Chris DeBurgh versucht sich daraufhin selber zu erinnern... Was Gesundheitliches? Was mit der Familie? War jemand Krank? Ein Unfall? Eine Geburt? War ICH länger krank?
Er findet keine passende Datei mehr in seinem Kopf, die dazu passen würde.
Geschweige wenn überhaupt eine Erinnerung daran, diese Songs jemals zuvor gehört oder geschrieben oder eingespielt zu haben. Aber der Mann, der da aus voller Kehle singt, auf diesen Aufzeichnungen das ist ganz eindeutig er selber.
Daraufhin beschließen DeBurgh und sein Team, die Songs zu veröffentlichen.
Dreißig Jahre alte, brandneue Songs – Ein Scheunenfund unter einem Schreibtisch.
Bei Falko und Michael Jackson soll es ganz ähnliche Pappkarton-Vorfälle gegeben haben.
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Insofern ist nicht immer gleich alles für immer verloren, es befindet sich nur an einem anderen Ort, auf den keiner Kommt, an den sich keiner erinnert.
Fall SIE also, liebe lesende Person in einem Pappkarton die verschwundene Filmrolle zum „KNABEN IN BLAU“, die fehlenden Seiten von „SAPPHOS LIEBESLIEDERN“ oder die restlichen, der einst „SIEBEN BÜCHER DES MANI“ finden sollten...
Zögern Sie nicht, sie an den entsprechenden Stellen abzugeben, die jeweils Verantwortlichen würden sich mit Sicherheit freuen.
Ich danke Ihnen!
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Judith Schalansky
VERZEICHNIS EINIGER VERLUSTE
Taschenbuch
Suhrkamp Verlag
Ersterscheinung 2019
Preis: 20,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1+++
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Letzter eines fernen Tages verschwundener Akt
Natürlich konnten sie nicht alles, all das, was dem Vergessen, dem Verschwinden, der Veränderung zum Opfer gefallen ist, unter die Lupe nehmen, dafür ist es viel zu viel...
Aber dennoch sind beide zufrieden mit dem was sie gesehen, gelesen, nachgeforscht und entdeckt haben...
Beide laufen den großen Hauptgang entlang, zurück zur Eingangstür, der Kameramann latscht mit den Händen in den Jackentaschen voran, Cayman bleibt immer wieder fasziniert vor diesem oder jenen stehen...
Dann ruft Cayman:
„Ach guck mal einer an! Da ist ja mein alter BMW! Noch im Verzeichnis „Vor einiger Zeit plötzlich und unerwartet“ Also vermissen tue ich ihn ja bis heute! Ein altes Auto ohne Klimaanlage ist zwar eine Katastrophe aber Spaß hat es dennoch immer gemacht, zu fahren!“
Cayman streicht mit den Fingern über den Eintrag und sagt:
„Na dann ruhe in Frieden, mein erstes Auto!“
Der Kameramann steht da und wartet, nicht mal im entferntesten Gedanken einen dummen Spruch wie sonst immer auf den Lippen, er hat selber genügend in den Einträgen gefunden, das ihn selber hat ganz melancholisch werden lassen...
Dann steckt auch Cayman sich die Hände in die Jackentaschen und geht mit schnellem Schritt weiter:
„Dann lass uns jetzt mal gehen, sonst setzen wir genauso Staub an, wie die allerhintersten Einträge hier!“
Der Kameramann schließt sich an und meint:
„Mein Reden, mein Reden!“
An der Tür nach draußen, zum engen, schmalen Treppenhaus nach oben angekommen, holt der Kameramann den großen, alten Schlüssel für die Tür heraus...
Cayman dreht sich noch einmal um, blickt in das gedimmte Licht dieses gigantischen, immer weiter anwachsenden „Verzeichnis Einiger Verluste“ und wirkt für einen kurzen Moment so, als wäre er ganz wo anders...
Der Kameramann fragt:
„Iss noch was?“
Cayman meint:
„Nein, alles gut! Es ist nur... Eines Tages, da werden auch WIR BEIDE hier enden! Alles wird hier eines Tages Enden! Das muss man sich mal für nen Moment zumute führen!“
Der Kameramann schließt die Tür auf, diese öffnet sich mit knarzenden Scharnieren:
„Aber bis dahin isses noch hin! Solange man auf der anderen Seite ist, sollte man schauen dass man es für sich und andere schön hatte! Und das Verzeichnis mit möglichst vielem, das man nach dessen Verschwinden auch als Verlust ansehen kann zu füllen!“
Während der Kameramann Cayman nach draußen schiebt, meint Cayman:
„Ja, da hast du allerdings Recht!“
Dann zieht der Kameramann die Tür hinter sich zu und schließt die Tür wieder ab.
ENDE
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Text
Ein Brief von einer genesenen Krebspatientin an ihre Schwester
Kleine Schwester:
Hallo! Ich erhielt deinen Brief vor einigen Tagen, und er machte mich wirklich glücklich. Wir hatten lange Zeit keinen Kontakt, aber jetzt, da ich weiß, dass es euch allen gut geht und ihr ein angemessenes Kirchenleben führt, kann mein Geist sich einfach ausruhen. Du hast gefragt, warum ich mit dir solange keinen Kontakt hatte; du musst dir sicher Sorgen gemacht haben, dass mir etwas zugestoßen sei, nicht wahr? Tatsächlich habe ich während dieser Zeit eine Prüfung durch eine Krankheit durchgemacht, und der Arzt gab mir das Todesurteil. Aber ich überlebte wunderbarerweise unter der Führung der Worte Gottes, und jetzt geht es mir vollkommen gut. Du möchtest wahrscheinlich wissen, wie Gott mich durch diese Prüfung der Krankheit geführt hat, nicht wahr? Lass mich dich bei allem mitnehmen, was geschehen ist.
An einem Tag im Oktober entdeckte ich zufällig einen harten Knoten in meiner linken Brust. Er schmerzte oder juckte nicht, aber er brachte mich irgendwie aus der Fassung: Ich kann unmöglich Brustkrebs haben, oder doch? Folglich zog ich sofort einige, relevante Informationen zurate und stellte fest, dass die verschiedenen Symptome von Brustkrebs die gleichen waren, die ich erfuhr. Ich konnte nicht umhin, Angst und Furcht zu verspüren: Habe ich wirklich Krebs? Krebs ist unheilbar, also könnte ich ins Krankenhaus gehen und Geld ausgeben und wäre immer noch nicht geheilt. … Je mehr ich darüber nachdachte, desto ängstlicher wurde ich, und ein Gedanke, Gott die Schuld zu geben, erwachte unterbewusst in mir. Ich dachte: „Ich folge Gott seit fast zwanzig Jahren. Ich habe in der Kirche immer meine Pflicht getan, und ich bin jeden Tag vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung beschäftigt. Ich habe sogar unter der Verfolgung und der Gefahr gelitten, von der chinesischen Regierung verhaftet zu werden und darunter gelitten, von Ungläubigen abgelehnt und beleidigt und von meinen Verwandten und Freunden nicht verstanden zu werden, und nichts davon hat jemals meinen Entschluss erschüttert, Gott zu folgen. Also wie kann ich plötzlich Krebs haben?“ Aber dann dachte ich: „Hänge keinen verrückten Gedanken nach. Diese Krankheit, die über mich gekommen ist, ist Gottes Prüfung. Gottes Worte besagen: ‚Von Seinem Thron aus, übt der Allmächtige Gott, das Haupt aller Dinge, Seine königliche Allmacht aus. Er herrscht über das Universum und alle Dinge, und Er führt uns auf der ganzen Erde. Wir werden Ihm oft nah sein, und in Stille vor Ihn kommen; nie werden wir einen einzigen Moment verpassen und es gibt immer etwas zu lernen. Die Umgebung um uns herum sowie die Menschen, Angelegenheiten und Gegenstände, alle werden von Seinem Thron zugelassen. Habt kein klagendes Herz, sonst wird Gott euch Seine Gnade nicht zuteilwerden lassen. Wenn Krankheit auftritt, dann aufgrund der Liebe Gottes und Seine guten Absichten stehen gewiss dahinter. Selbst wenn euer Körper Leiden erträgt, nehmt keine Ideen von Satan an. Lobt Gott inmitten von Krankheit und erfreut euch an Gott inmitten eures Lobes. Verliert nicht den Mut angesichts von Krankheit, sucht weiter und gebt niemals auf, und Gott wird Sein Licht auf euch strahlen. Wie treu war Hiob? Der Allmächtige Gott ist ein allmächtiger Arzt! In der Krankheit zu verweilen, bedeutet krank zu sein, aber im Geist zu verweilen, bedeutet gesund zu sein. Wenn du auch nur einen Atemzug hast, Gott wird dich nicht sterben lassen‘ (aus ‚Die sechste Kundgebung‘ in ‚Das Wort erscheint im Fleisch‘)“. Der Gedanke an Gottes Worte gab mir Glauben und Stärke. Obwohl ich damals Gottes Willen nicht richtig verstand, glaubte ich weiterhin, dass Gottes gute Absichten sicherlich hinter dieser Krankheit sein mussten, die über mich gekommen war. Ich wollte wie Hiob sein, mich nicht nur nicht bei Gott beklagen, sondern auch Gott für Seine Gerechtigkeit danken und preisen. Ich dachte: „Gott hat die Herrschaft über alle Dinge inne, und mein Leben und Tod liegen auch in Gottes Händen. Solange die Stunde meines Todes noch nicht gekommen ist, auch wenn ich nur noch ein einen Atemzug in meinem Körper übrig habe, wird Gott mich nicht sterben lassen.“ Während ich von Gottes Worten momentan bewegt war, spürte ich eine Welle des Glaubens, aber in dem Moment, als ich zur Wirklichkeit zurückkehrte, begann ich mir erneut Sorgen zu machen: „Ich habe meine ganze Zeit immer aufgewendet, um Gott zu dienen und habe bezüglich der Kirchenarbeit nie Verzögerungen verursacht. Wenn ich in dieser Hinsicht jetzt Verzögerungen verursache, weil ich krank bin, wird Gott mich weiterhin akzeptieren? Wenn ich nicht fähig bin, Gottes Anerkennung zu verdienen, wären dann all die Jahre, die ich mich aufgewendet habe und diesen Preis bezahle vergeblich? Nein, komme, was da wolle, ich werde meine Pflicht nicht aufgeben. Aber je länger ich es aufschiebe, ins Krankenhaus zu gehen, wird meine Krankheit nicht nur schlimmer werden? Was werde ich tun, wenn ich wirklich sterben werde?“ Eine Sorge nach der anderen ließ mich in schmerzhafter Läuterung versinken. Ich wusste nicht, wie ich all den Dingen begegnen sollte, die mir geschahen, und ich war weit weniger fähig, meine Pflicht ruhig zu erfüllen. Während ich geläutert wurde, betete ich oft und wendete mich suchend an Gott und bat Ihn, mich zu führen, um Seinen Willen zu verstehen. Eines Tages las ich ganz zufällig diese Worte Gottes: „Für alle Menschen ist Verfeinerung qualvoll und sehr schwer anzunehmen – dennoch geschieht es während der Verfeinerung, dass Gott Seine gerechte Disposition dem Menschen verdeutlicht und Seine Anforderungen an den Menschen veröffentlicht und mehr Erleuchtung verschafft und mehr tatsächliche Zurückschneidung und tatsächlichen Umgang. Durch den Vergleich zwischen den Fakten und der Wahrheit gibt Er dem Menschen größere Kenntnis von sich und der Wahrheit und gibt dem Menschen ein größeres Verständnis für Gottes Willen und erlaubt so dem Menschen eine wahrhaftigere und reinere Liebe zu Gott zu haben. Das sind die Ziele Gottes bei der Durchführung der Verfeinerung. All das Werk, das Gott im Menschen tut, hat seine eigenen Ziele und seine eigene Bedeutung. Gott vollführt kein bedeutungsloses Werk, noch vollbringt Er ein Werk, das ohne Nutzen für den Menschen ist. Verfeinerung bedeutet nicht, dass die Menschen vor Gott entfernt werden, noch bedeutet es, dass sie in der Hölle vernichtet werden. Sie bedeutet eine Veränderung der Gesinnung des Menschen, während er verfeinert wird, eine Veränderung seiner Beweggründe, seiner alten Ansichten, eine Veränderung seiner Liebe zu Gott und eine Veränderung seines ganzen Lebens. Verfeinerung ist ein wahrer Test des Menschen und eine Form echter Schulung und nur während der Verfeinerung kann seine Liebe ihrer inhärenten Funktion dienen“ (aus „Nur durch das Erfahren von Verfeinerung kann der Mensch Gott wahrhaft lieben“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). Gottes Worte erhellten alles vor mir. Während das mittels Seiner Läuterung geschah, befähigte mich Gott, mich selbst in Augenschein zu nehmen und mich auf einer tieferen Ebene zu kennen, Er reinigte mich von meinen inneren Beweggründen und Unreinheiten und änderte meine falschen Ansichten über Dinge, nach denen ich in meinem Glauben an Gott streben sollte, sodass ich wahre Liebe zu Gott erzielen konnte, während ich gleichzeitig Gottes gerechte Disposition kennenlernte. Als ich den Willen Gottes verstanden hatte, kniete ich nieder und betete zu Gott: „Oh Gott! Ich verstehe jetzt die Absicht und die Bedeutung Deines Werks der Läuterung. Aber ich verstehe immer noch nicht, von welchen Verdorbenheiten ich gereinigt werden muss und welche meiner Ansichten beseitigt werden müssen. Mögest Du mich erleuchten und führen und mich befähigen, die Lektionen zu lernen, die ich lernen sollte.“
Nachdem ich gebetet hatte, schlug ich das Buch der Worte Gottes auf und las: „Wie viele glauben nur an Mich, damit Ich sie heile? … Wieviel glauben an Mich, nur um das Leiden der Hölle zu vermeiden und den Segen des Himmels zu empfangen? … Als der Mensch Mich bat, ihn zu heilen, Ich ihn dennoch nicht anerkannte und Abscheu für ihn empfand, entfernte sich der Mensch weit von Mir und suchte den Weg der Hexendoktoren und Zauberei. Als Ich alles wegnahm, was der Mensch von Mir gefordert hatte, verschwanden alle spurlos. Darum sage Ich, dass der Mensch an Mich glaubt, weil Ich zu viel Gnade erweise und es viel zu viel zu gewinnen gibt“ (aus „Was weißt du über den Glauben?“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). „Jeder Mensch macht ständig und oft solche Berechnungen in seinem Herzen, und stellt Forderungen an Gott, die ihre Beweggründe und Ambitionen und ihren Handel beinhalten. Das heißt, in seinem Herzen stellt der Mensch Gott ständig auf die Probe, indem er ständig Pläne in Bezug auf Gott schmiedet und ständig die Angelegenheit seines Endes mit Gott diskutiert und versucht, Gott eine Aussage abzugewinnen, um zu sehen, ob Gott ihm das geben kann, was er will oder nicht. Zeitgleich damit Gott zu folgen, behandelt der Mensch Gott nicht wie Gott. Er hat immer versucht, mit Gott Geschäfte zu machen, unablässig Forderungen an Ihn gestellt und Ihn sogar mit jedem Schritt gedrängt, indem er versucht die ganze Hand zu nehmen, nachdem ihm der kleine Finger gegeben worden war. Gleichzeitig mit dem Versuch, mit Gott Geschäfte zu machen, streitet der Mensch auch mit Ihm. Es gibt sogar Menschen, die, wenn ihnen Prüfungen widerfahren oder sie sich in gewissen Situationen wiederfinden, oft schwach, passiv und nachlässig in ihrer Arbeit und voller Beschwerden über Gott sind. Als er zuerst anfing an Gott zu glauben, hat der Mensch Gott als Füllhorn betrachtet, als ein Schweizer Armeemesser, und er hat sich selbst als den größten Kreditor Gottes erachtet, als wäre zu versuchen von Gott Segnungen und Versprechungen zu bekommen, sein angeborenes Recht und Pflicht, wobei es Gottes Verantwortung ist, den Menschen zu beschützen und zu umsorgen und ihn zu versorgen. Das ist das grundlegende Verständnis des ‚Glaubens an Gott‘ all jener, die an Gott glauben, und ihr tiefstes Verständnis des Begriffs des Glaubens an Gott“ (aus „Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst II“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). Jedes einzelne der Worte Gottes enthüllte die Hintergedanken und Ziele, die ich in meinem Glauben an Gott hatte, und sie gaben mir ein Gefühl der Scham und der Verlegenheit, als gäbe es keinen Ort, an dem ich mein beschämtes Gesicht zeigen könnte. Ich dachte: „Seitdem ich entdeckt habe, dass ich krank bin, habe ich ständig versucht, mit Gott zu diskutieren und geglaubt, dass Gott über mich wachen und mein Fleisch beschützen und alles gut machen sollte, weil ich seit so vielen Jahren an Gott glaube und in der Kirche ganztägig diene, und wenn Gott mich nicht davor bewahrt, krank zu werden oder zu leiden, dann muss Er im Unrecht sein. Von außen schien es, dass ich bezüglich meiner Pflichten in der Kirche beharrlich war, aber in Wirklichkeit befürchtete ich, dass ich dann, wenn ich zufällig nicht mehr fähig wäre, meine Pflicht zu erfüllen, nichts gewinnen würde, wenn Gottes Werk zu seinem Ende käme und mein Glaube an Gott in einem Misserfolg enden würde. Gott hat sich dieser Prüfung durch die Krankheit bedient, um mich meine verachtenswerte Absicht erkennen zu lassen, mit Gott Handel zu treiben. Ich habe all das Leid erfahren und mich während all dieser Jahre verausgabt, um Gottes Gnade und Seinen Segen im Gegenzug zu erhalten, und um letztendlich die Krone und die Belohnung zu erhalten – Ich habe Gott keinesfalls geliebt. Diese Enthüllung ist so vorteilhaft, um in meinem Leben zu wachsen, und es ist Gottes Segen für mich und Seine große Liebe zu mir.“ Alles, was ich in diesem Moment tun konnte, war vor Gott auf die Knie zu fallen und ein Gebet darzubringen: „Oh Gott! Durch die Prüfung der Krankheit hast Du mich erkennen lassen, dass ich Dich all die Jahre benutzt und hintergangen habe. Oh Gott! Ich bin so unwürdig, vor Dir zu leben. An der Krankheit zu erkranken, die ich jetzt habe, ist vollkommen Dein gerechtes Urteil, das über mich gekommen ist, und es ist Dein bester Weg, um mich zu reinigen und zu ändern. Ich wünsche mir, es zu akzeptieren und zu gehorchen. Amen!“ Nachdem ich gebetet hatte, dachte ich an die Menschen in der Stadt Ninive, die Gottes Gnade und Nachsicht erhalten hatten, weil sie aufrichtig Reue gezeigt hatten. Und ich dachte auch an Hiob; während er von Krankheit heimgesucht worden war, hatte Hiob Gott dennoch nicht abgelehnt, sondern stattdessen Gottes Namen besungen und letztendlich Gottes Segen erhalten. Folglich fasste ich gegenüber Gott den Vorsatz, dass ich meine Sünden beichten und Ihm gegenüber Buße tun würde wie das Volk von Ninive, und dass ich Gott gehorchen und mich nicht beklagen und als Zeuge für Gott stehen würde, so wie Hiob es getan hatte.
Dann las ich diese Worte Gottes: „Egal wie Gott arbeitet oder in welcher Art von Umgebung du dich befindest, wirst du nach dem Leben streben können, nach der Entwicklung von Gottes Arbeit in dir und nach der Wahrheit. Du wirst ein Verständnis von Gottes Handlungen haben und du wirst gemäß der Wahrheit handeln können. Dies ist dein echter Glaube und dies zeigt, dass du die Hoffnung auf Gott nicht verloren hast. Du wirst immer noch die Wahrheit in der Verfeinerung suchen, du wirst Gott wirklich lieben können und keine Zweifel an Ihn entwickeln. Egal was Er tut, wirst du immer noch die Wahrheit praktizieren, um Ihn zufriedenzustellen, und du wirst Seinen Willen zutiefst ausfindig machen und auf Seinen Willen Rücksicht nehmen können. Nur das ist wahrer Glaube an Gott. Davor, als Gott sagte, dass du als König regieren würdest, liebtest du Ihn, und als Er Sich dir offen zeigte, folgtest du Ihm. Aber jetzt ist Gott verborgen, du kannst Ihn nicht sehen und du bist auf Schwierigkeiten gestoßen. Verlierst du zum jetzigen Zeitpunkt die Hoffnung auf Gott? So musst du jederzeit dem Leben folgen und danach streben, Gottes Willen gerecht zu werden. Das wird echter Glaube genannt, und es ist die wahrste und schönste Art der Liebe. … Wenn du mit Leiden konfrontiert wirst, musst du imstande sein, das Fleisch nicht zu beachten, und dich nicht über Gott zu beklagen. Wenn Gott Sich vor dir verbirgt, musst du imstande sein, den Glauben zu haben, Ihm zu folgen, deine vorherige Liebe aufrechtzuerhalten, ohne ihr zu erlauben zu wanken oder zu verschwinden. Egal was Gott tut, musst du Seinen Entwurf respektieren, und noch mehr willens sein, dein eigenes Fleisch zu verfluchen, als dich über Ihn zu beklagen. Wenn du mit Prüfungen konfrontiert wirst, musst du Gott trotz allen Widerwillens, dich von etwas zu trennen, das du liebst, oder trotz bitteren Weinens zufriedenstellen. Nur das kann wahre Liebe und wahrer Glaube genannt werden“ (aus „Diejenigen, die vervollkommnet werden sollen, müssen sich einer Verfeinerung unterziehen“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). Gottes Worte gaben mir Glauben und Stärke, und sie ließen mich verstehen, dass ich während der Prüfungen wahren Glauben an Gott haben sollte. Ob ich Schmerzen habe oder in Bedrängnis bin, ich muss Gottes Orchestrierungen und Anordnungen immer gehorchen und mich nicht beklagen, und ich muss auch danach streben, die falschen Beweggründe und Unreinheiten zu ändern, die ich in mir hege, um Gottes Willen zufriedenzustellen. Als ich über Gottes Worte nachdachte, nahm ich Gottes Hoffnung, Seine Fürsorge für mich und Seine Gedanken über mich wahr, und dass Gott wusste, welcher Methode Er sich bedienen musste, um mir zu erlauben, die Wahrheit zu gewinnen und gereinigt zu werden. Nachdem ich Gottes Willen verstanden hatte, war ich bereit, der Läuterung duch diese Krankheit ruhig entgegenzutreten. Ich dachte, dass Gott mir diesen Atemzug, den ich tat, gegeben hatte, und ob ich mich von dieser Krankheit erholen würde oder nicht, alles war in Gottes Händen; ich war bereit, Gottes Orchestrierungen und Anordnungen zu gehorchen.
Bald danach brachte mich dein Schwager ins Krankenhaus. Nachdem der Arzt mich untersucht hatte, tadelte er mich und sagte: „Warum kommen Sie erst jetzt, um sich untersuchen zu lassen? Aufgrund der Verzögerung ist die beste Zeit für die Behandlung bereits verstrichen.“ Dein Schwager stand neben mir und fragte ängstlich: „Doktor, kann man das trotzdem operieren?“ Der Arzt überflog kurz die Fallakten, schüttelte hilflos seinen Kopf und sagte: „Nicht mehr.“ Als ich den Arzt das sagen hörte, durchzuckten verzweifelte Gedanken mein Herz, weil ich wusste, was Krebs im Spätstadium bedeutete. … Gefühle der Verzweiflung und schreckliche Angst umhüllten mich unmerklich, und mein Herz zitterte vor Furcht. Genau in diesem Moment erleuchteten mich Gottes Worte: „Hierin hält Gott Jehova nicht nur den Status des Gottes, der Licht und Luft und alle Dinge und Lebewesen schuf, des Gottes, der die Herrschaft über alle Dinge und Lebewesen hält, sondern auch des Gottes, der die Menschheit gebietet und den Hades gebietet, des Gottes, der das Leben und den Tod aller Lebewesen kontrolliert“ (aus „Gott Selbst, der Einzigartige I“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). „Als der Herr Jesus so etwas tat, wie Lazarus von den Toten aufzuerwecken, war dies, um den Menschen den Beweis zu liefern und damit Satan es sieht; um die Menschen und Satan wissen zu lassen, dass alles von der Menschheit, ihr Leben und Tod von Gott bestimmt sind“ (aus „Gottes Werk, Gottes Disposition und Gott Selbst III“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). Gottes Worte erleichterten mein Herz außerordentlich, und ich betete leise zu Gott: „Oh Gott! Ich möchte Dir mein Leben und meinen Tod anvertrauen, mein Leben in Deine Hände geben, ob ich lebe oder sterbe, und selbst wenn ich sterbe, ist das aufgrund Deiner Gerechtigkeit, und ich werde Dir weiterhin danken und Dich preisen.“ Dein Schwager weinte und flehte den Arzt an, mich zu heilen, komme, was da wolle (damals war ein großer Knoten an meinem Schlüsselbein gewachsen, und der Knoten in meiner Brust hatte begonnen, zu eitern und zu nässen, und beide meiner Achselhöhlen schmerzten so sehr, dass ich meine Arme nicht heben konnte). Der Arzt sagte hilflos: „Wir werden zuerst einen PET/CT-Scan machen und sehen. Wir werden über die genaue Situation sprechen können, sobald wir die Ergebnisse haben.“ Als dein Schwager hörte, dass der Arzt bereit war, mich zu behandeln, nickte er eilig mit dem Kopf und stimmte zu. Er blieb zurück, als der Arzt mich bat, das Zimmer zu verlassen und mir sagte, dass sie für mich die Anmeldeformulare ausfüllen würden, und dass das Krankenhaus sich zu einem späteren Zeitpunkt melden würde, um eine Untersuchung zu vereinbaren. (Ich fand erst später heraus, dass der Arzt deinem Schwager gesagt hatte, dass meine Krankheit ein fortgeschrittenes Stadium bereits erreicht habe, und dass wir nach Hause gehen und genießen sollten, das neue Jahr gemeinsam zu feiern.) Ich danke Gott, dass Er mein Herz beschützte, während ich überhaupt keine Angst hatte. Ich wusste, dass diese Kraft mir von Gott gegeben wurde, weil ich selbst einfach nicht so viel Glauben hatte. Als die Ergebnisse meiner Untersuchung zurückkamen, sagte der Arzt erstaunt: „Sie haben so viel Glück! Aufgrund der äußern Untersuchung Ihrer Krankheit dachte ich, dass der Krebs schon vor langer Zeit bis zu Ihrem Gehirn, Ihren Lungen und der Leber gestreut sei. Aber die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass der Krebs nur in Ihrer Brust, den Achselhöhlen und Ihrem Schlüsselbein ist. Folglich gibt es für Sie noch Hoffnung, geheilt zu werden. Es hängt nur davon ab, ob Sie auf die Medikamente ansprechen oder nicht. Wir müssen Sie einer Chemotherapie unterziehen und dann operieren, sobald die Tumore geschrumpft sind. Die Ergebnisse dieser Behandlung werden auch von Ihrem Glück abhängen. Wenn Sie auf die Medikamente ansprechen, dann werden die Tumore schrumpfen, und wir werden die Möglichkeit haben, zu operieren; wenn Sie auf die Behandlung nicht ansprechen, dann werden die Tumore nicht schrumpfen, und es wird keine Hoffnung auf eine Heilung geben.“ Während ich dem Arzt beim Sprechen zuhörte, rief ich Gott in meinem Herzen leise an: „Oh Gott! Alle Dinge sind in Deinen Händen, und mein Leben erst recht. Der Arzt kann meine Krankheit behandeln, aber er kann mein Leben nicht retten. Wenn du mir erlaubst, zu leben, dann wird meine Krankheit geheilt werden. Wenn sie aber nicht geheilt wird und ich sterbe, dann werde ich Dir weiterhin gehorchen und Dich für Deine Gerechtigkeit preisen!“ Während ich mich der Chemotherapie unterzog, kam mein Herz ständig näher zu Gott, und gemäß des erwarteten Plans wurde ich sehr bald operiert. Gerade als ich im Begriff war, den Operationssaal zu betreten, konnte ich nicht umhin, Angst zu empfinden, also rief ich Gott in meinem Herzen an: „Möge Gott mich beschützen, sodass ich mein Herz vor Dir beruhigen und ich mich dieser Situation unterwerfen kann.“ Nachdem ich gebetet hatte, war mein Herz unglaublich friedlich und entspannt, und alle Gefühle der Furcht und des Schreckens waren verschwunden – Ich wusste, dass dies aufgrund von Gottes Schutz war. Nachdem die Operation vorbei war, sagte der Arzt, dass sie sehr erfolgreich gewesen sei. Außerdem hatte ich nicht die Art von Schmerz und Leiden erfahren, die andere Menschen erfuhren, wenn sie sich einer Chemotherapie unterziehen. Der Arzt sagte, dass es eine lange Zeit dauern würde, bis dass die Schnittwunden verheilen würden, weil ich mich einer präoperativen Chemotherapie unterzogen hatte, aber tatsächlich geschah das Gegenteil. Es kann zwei bis drei Wochen dauern, bis dass sich Menschen die Schläuche entfernen lassen (die Drainageschläuche, die von der Operation noch innen verbleiben), aber ich war nicht einmal zwei Wochen zu Hause, bevor meine herausgenommen werden konnten. Als der Arzt meine Schläuche entfernte, sagte er: „Die Schnittwunden verheilen wirklich gut und wirklich schnell.“ Als ich den Arzt das sagen hörte, erkannte ich ganz eindeutig, dass dies eine Handlung Gottes war, und ich konnte nicht umhin, Gott meinen Dank und meinen Lob darzubringen. Kleine Schwester, Ich beendete meine Behandlung vor mehr als sechs Monaten, und all meine Laborbefunde sind gut. Ich habe jetzt Gottes Treue wirklich schätzen gelernt, und ich habe Seine Allmacht und Herrschaft gesehen. Obwohl ich einige Schmerzen während dieser Prüfung durch die Krankheit erfuhr, war sie so vorteilhaft für die Weiterentwicklung meines Lebens. Aufgrund dieser Krankheit wurde mir klar, dass ich um des Gewinns von Segnungen und Belohnungen willen an Gott zu glauben pflegte, und dass ich auf dem Weg zur Zerstörung war. Ich möchte jetzt von vorn anfangen, um mich in jeder Situation, die Gott für mich vorbereitet, zu prüfen und zu kennen, um mich zu bemühen, zu praktizieren und in sogar mehr Wahrheiten einzutreten, und um meine verdorbene Disposition zu ändern. Ganz gleich, wie mein Ende sein wird, ich werde Gott immer folgen und Seinen Orchestrierungen und Anordnungen gehorchen.
Kleine Schwester, bitte sorge dich nicht um mich. Obwohl ich in der Kirche nicht ganztägig dienen kann, wie ich es vorher tat, kann ich meine Erfahrungen aus all den Jahren, die ich an Gott glaube, aufschreiben und mit sogar mehr Brüdern und Schwestern teilen und meine Pflicht nach meinem besten Können erfüllen. Jetzt, wo ich mich ständig im Schreiben von Artikeln über Erfahrungen und Zeugnis übe und über mich nachdenke und ich jede winzige Sache durchgehe, die Gott je für mich getan hat, fühle ich mich Gott so viel näher, und ich empfinde Frieden und ein Gefühl der Erleichterung, das ich nie zuvor empfunden habe. Kleine Schwester, ich bin mir sicher, dass jetzt, wo du diese Erfahrung gelesen hast, die ich mit dir teile, all deine Sorgen und Bedenken beiseite gelegt werden. Ich freue mich auf deinen nächsten Brief, und vergewissere dich, dass du deine Erfahrungen und dein Verständnis auch mit mir teilst!
Alle Ehre gebühre dem Allmächtigen Gott!
Deine große Schwester,
Ma Ting
3. August 2018
Der Artikel stammt aus „Die Kirche des Allmächtigen Gottes“
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