#haus im modern
Explore tagged Tumblr posts
Text
Her life and art commands respect and recognition: despite personal blows of fate, the hardships of war and a life often lived on the breadline, Louise Rösler developed her work with incredible perseverance. Over 30 years after her last retrospective at Haus am Waldsee Berlin, the Museum Giersch up until 25 August shows a comprehensive exhibition with works from all of Rösler’s work phases, a long overdue appreciation of an often marginalized women artist.
Throughout much of her career Rösler dealt with the fascination of the metropolis, its dynamism and how its face changes with the passing seasons. But her first steps as an artist were deeply influenced by French art: after studying at the private Hans Hofmann school in Munich and the Vereinigte Staatsschulen in Berlin Rösler and her future husband Walter Kröhnke went to France, a sojourn during which she soaked in the art of Matisse, Cézanne, Derain and Seurat. Upon returning to Berlin in 1933 she again engaged with the metropolis just like she had done in Paris and found her very own style of portraying it: based on impressions collected during long walks around the city Rösler created emphatic cityscapes that were neither impressionist nor expressionist but uniquely individual spatial compositions. In the postwar years Rösler condensed these spatial constellations into fully abstract compositions that dealt with the light and pace of the city, first in collages of found materials and later in increasingly rhythmic paintings.
Her stringent artistic development and difficult personal life also come to life in the catalogue published alongside the exhibition by Wienand Verlag which features a broad chronological selection of artworks and four insightful essays. Of them Laura Domes’ stands out based on the emphatic analysis of Rösler’s transitory time in Königstein im Taunus, a time characterized by economic hardships but also great creativity and the artist’s leap towards abstraction.
With both exhibition and catalogue the Museum Giersch provides a great opportunity to discover a little-known yet exceptional protagonist of modern art in Germany whose art can easily compete with her male contemporaries.
#louise rösler#wienand verlag#art book#abstract art#women artist#modern art#art history#exhibition catalogue#book
18 notes
·
View notes
Text
Das Tatort Saarbrücken Team als Fabelwesen...
1.Elfen sind Naturgeister.
Leo ist für mich einfach total der Naturmensch, deswegen könnte ich mir das für ihn gut vorstellen.
2.Ein Werwolf ist ein Mensch, der sich in einen Wolf verwandeln kann. Als Phänomen gehört die Verwandlung von Menschen in Wölfe.
Leo passt in meiner Vorstellung gut in die eher moderne Darstellung von Werwölfen. Da spielt natürlich auch wieder das Natur/Wald-Ding eine Rolle, aber auch das gewisse Gefahr-Potential passt zu ihm. Natürlich auch ganz Klischeemäßig; der Beschützerinstinkt, körperlich fit/stark,treu usw.
3.Eine Banshee oder auch Todesfee ist in der keltischen Mythologie und im Volksglauben Irlands ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod ankündigt.
Das ist jetzt ein bisschen gemein, aber Leo hat ja schon des öfteren mit dem Tod zutun, bzw. sterben Menschen in seiner Nähe😭. (Wir ignorieren einfach das Banshees eigentlich weiblich sind)
4.Die Dryaden sind Baumgeister und weibliche Wesen, die sich um die Bäume kümmern.
Schon wieder eigentlich weiblich, aber egal. Ähnelt den Elfen, aber da geht es jetzt spezifischer um den Wald/Baum(haus) Aspekt. Deswegen könnte ich mir das für Leo auch gut vorstellen. Das kümmern um Adam Bäume passt auch zu seiner Charakterdarstellung.
11 notes
·
View notes
Text
your tags are sweet btw. if you recognize an artist/where they are today, don't be scared to send me an ask of where their modern artworks are, or fun little details about the old oekaki/dA/LJ/etc days! even if the artists don't draw rave furries anymore, it's still cool to know. im in my 20s so i definitely wasnt around for that ROFL, I grew up with (sadly post-parody) sparkledog and fandoming of 2013 tumblr and dA. im just a big ravefur and glamfur fan & love digging for old art. id love to be clued in on some authentic detail of the early aughts (as long as its not eh.."tmi", yakno). you can also just generally ask me things to keep the nice vibe going on this account ;D ✌️ ❤️ ☯️ 🤝 they'll be tagged "ama" but it doesn't need to be an ask it can be a submission or comment too.
starc still uploads art on dA (and likely other places) FKA 'Roux' or tenderfern on twitter has cute amazing art too, i believe tomoko-nyo is tangerine-haus on here, and so forth. I'd like to see how glamfur or ravefur artists are doing today. hopefully alright!
#(also if anyone doesn't want their art posted here#I take down/blacklist on request also#but only on the artists word)#txt
13 notes
·
View notes
Note
Du wolltest Asks 😉
Ein wenig weiß ich ja schon, aber erzähl mal noch was von dem Tatortreiniger-Fic und was ist "Der gestiefelte Adam"? Ein Märchen?
Danke für 2 Fragen in einem Ask - und dann auch noch zielsicher die beiden "Märchen"-Fics :D Tatortreiniger: Modernes Aschenputtel, in dem Prinz-KHK Hölzer, nicht merkt, dass er den Schönen von der Party längst vor sich hat - gekleidet in den Schutzanzug eines Tatortreinigers!
Der Gestiefelte Adam: Märchen Nummer Zwei (merkt man, dass ich Märchen liebe?)
Adam wird von seinem Vater verzaubert. In was? Natürlich in einen Kater, was dazu führt, dass er den Mühlersohn Leo zurücklassen muss, um sich auf die Reise zu begeben, wie er zurückverwandelt werden kann.
Kleines Snippet unter dem Cut.
Um die Mittagszeit sah er Leo die Straße hinaufkommen, einen großen Sack Getreide auf den Schultern tragend. Vor dem Haus blieb er stehen und sah so traurig aus, dass Adam am liebsten auf seinen Arm gesprungen wäre. Kurz streiften sich ihre Blicke, als Leos Brustkorb sich unter einem schweren Seufzer hob und er seines Weges ging. Adam sah ihm lange nach, bis er in der Mühle verschwand. Es musste doch eine Lösung geben, wie er wieder eine Mensch werden konnte. Irgendjemand musste ihm doch helfen können? So lag Adam dort auf dem Dach und dachte nach. Er hatte die Alten im Dorf oft reden hören, dass es fern ihrer Landesgrenzen Zauberer gab. Wenn man nur weit genug nach Osten ging, würde man sie finden. Vielleicht hatte Adam Glück und es fand jemand mit gutem Herzen.
7 notes
·
View notes
Text
Die Tür öffnete sich quietschend. Hatte sie sich schon immer so angehört? Im Inneren war es kalt und verlassen. Die Spätsonne schien durch die große Fensterfront im Wohnzimmer, sichtbar von der Tür aus. Rechts davon wäre die Küche — und das Waschbecken.
Gelassen trug Pavel seine Utensilien hinein und stellte sie auf der Küchenzeile ab. Die wenigsten Geister waren sonderlich schnell in ihren Reaktionen. Sie bemerkten zwar die Anwesenheit, ihre Handlungen waren jedoch zeitverzögert. Er würde ein paar Minuten haben, bevor die Sache ernst werden sollte. Madeline und Joshua verweilten draußen, auch ohne Bitte, ihm nicht zu folgen. Nichts war lästiger als Klienten, die glaubten, ihm eine Hilfe sein zu können. Für gewöhnlich verschlimmerte es nur eine Heimsuchung, weil die Stimmung untereinander litt.
Mit ihm bekannten Handgriffen, errichtete er ein Stativ und montierte eine digitale Kamera. Sie war nicht unbedingt die Schönste, noch die Beste, diente jedoch auch nicht dazu, wundervolle Bilder von Innenarchitektur und -einrichtungen zu machen. Das, was sie aufnehmen sollte, war fernab allem, was jemand auf seinen Bildern finden wollte. Das Objektiv richtete sich direkt auf das Waschbecken. Er würde in ein paar Minuten, wenn die ersten Bilder geschossen werden, auf das Kinderzimmer wechseln. Jeder Geist bewegte sich anders. Manche blieben an einem bestimmten Ort in einem Gebäude, sei es aufgrund eines Gegenstandes, einer alten Erinnerung oder manchmal auch Zufall. Dadurch, dass er verlangte, dass sie das Haus verlassen sollten, war es nicht unmöglich, dass er das gesamte Gebäude für sich beansprucht hatte. Territoriales Verhalten war, wenn Pavel sich recht entsinnte, ein wesentlicher Charakterzug des Verstorbenen. Damals waren es überwiegend Frauen gewesen, gebunden an ihre Hausarbeiten und ihre Kinder — Geister aus einer weniger progressiven Zeit, als ihr Zuhause alles war, was sie hatten. Wozu sie erzogen worden waren, zu beschützen und instand zu halten. Männer hingegen prägten sich erfahrungsgemäß auf Objekte; sie neigten dazu, ihren Besitz verteidigen zu wollen. Moderne Geister, sofern Tote als modern gelten konnten, entsprachen diesen Beobachtungen nicht mehr. Sie waren veraltete Annahmen.
Gestorben waren in dieser Gegend jede Menge Leute — was ganz normal war. Wo Menschen lebten, starben sie auch. Sogesehen war potentiell jeder der Grund für eine Heimsuchung. Er könnte über den örtlichen Friedhof gehen und jeden Namen abschreiben. Doch das würde nur Zeit vergeuden und letztlich auch keinen Unterschied machen. Geister austreiben konnte auf viele Arten und Weisen durchgeführt werden, dafür mussten sie nicht zwangsläufig per Namen gekannt werden. Tote hatten ohnehin keinen nachweislichen Bezug auf ihr damaliges Leben, geschweige denn ihren Namen. Überbleibsel eines Scherbenhaufens galten nicht mehr als Vase, sondern nur als Staub. Was sie gewesen waren, spielte weniger eine Rolle als das, was sie jetzt für Probleme bereiteten. Unordnung. Und wer war er, wenn nicht ein gewissenhafter Reinigungsdienst?
Trotz der uncharmanten Verbildlichung gab es notwendige Kategorisierungen, um Lösungsmöglichkeiten einschätzen zu können. Nicht alle Geister spuken aus denselben Gründen, mit derselben Konzentration an Energien und demselben Ziel. Es war nicht so, als folgten sie einer geplanten Agenda und ließen nicht locker, bis sich diese erfüllt hatte, trotzdem schienen sie ein Muster zu besitzen. Als wären sie gefangen in einem vorgefertigten Pfad, ausgelöst durch Trauma während ihres Todes; Verlustängste, Sorgen, sogar Liebe und Hass. Niemand wurde ein Geist, weil die Person es sich wünschte — es waren ungewollte Unfälle. Und je länger sie existieren, desto weniger glichen ihre “Gründe” für ihre Existenz dem Ursprung. Was mit Liebe begann, konnte mit Hass enden. Eine verzerrte Darstellung ihres Wesens, obwohl die Person zu Lebzeiten liebevoll und fürsorglich gewesen sein könnte.
Fakt war, bevor Pavel die richtigen Maßnahmen einleiten konnte, musste er herausfinden, welche Kategorie Geist er vor sich hatte. Es gab keine wirklich feste Regel, nach der eine Einordnung stattfand. Zwar gab es unzählige Möglichkeiten, um sich mit anderen Enthusiasten auszutauschen, doch ein festes Regelwerk besaßen sie nicht. Die meiste Erfahrung hatte Pavel selbst gesammelt, aus dem einfachen Grund der Neugierde. Seine Aufzeichnungen und Erklärungen hatten mit den von anderen begonnen und sich mit der Zeit immer weiter zu eigenen gewandelt, sodass die Erfahrungen seiner Vorgänger nur als lose Inspiration galt. Pavel machte aus seinem Beruf keine große Wissenschaft. Er wollte damit weder berühmt noch beliebt werden, wie es so manch anderer versuchte. Er wollte Wissen.
Als die Kamera stand und leise Geräusche von sich gab, während eine Langzeitaufnahme durchgeführt wurde, zog er einen Gegenstand hervor, den Madeline zuvor als Walkman deklariert hatte. In Wahrheit handelte es sich dabei um ein kleines Radio, das darauf wartete, dass ein Geist auf die Frequenzen ansprang, die das Gerät so verbittert suchte. Nicht alle Geister reagierten darauf oder fühlten sich motiviert, damit zu interagieren. Beide Möglichkeiten lieferten einen Beweis für eine Deutung. Pavel steckte das Gerät ein und griff stattdessen erst einmal zu der Schwarzlichttaschenlampe. Glücklicherweise war es spät genug, um den lila Lichtkegel halbwegs erkennen zu können, sobald dieser auf den Möbeln aufschlug.
Bekanntermaßen ist es möglich, unter UV-Licht menschliche Substanzen zu sehen, darunter Blut, Spermien und Urin. Davon wollte er allerdings nichts entdecken. Stattdessen ging es ihm um Handabdrücke. Abdrücke, die übernatürlicher Natur waren. Nicht alle Geister waren geneigt, ihre Umgebung zu berühren.
In Stille gehüllt, untersuchte Pavel die Küche und den umliegenden Bereich. Es war verhältnismäßig warm, obwohl das Haus seit dem letzten Abend verlassen dalag.
Das Waschbecken war frei von kürzlichen Spuren. Berührungen von Geistern haften nicht allzu lange auf Gegenständen. Unmittelbar konnte er keine Aktivität feststellen, also griff er zum Nächsten.
Madeline hatte erwähnt, dass der Geist mit ihr kommuniziert hätte. Er war kontaktfreudig und wusste, was Sprache bedeutete. Diese Fähigkeit besaßen nicht alle Wiedergänger.
Pavel legte ein Notizbuch offen auf die Küchenzeile, darauf ein Bleistift. Viele Seiten waren bereits mit allerhand Kritzeleien versehen. Manchmal in Textform, meist nur in wirren Bildern, die der Interpretation bedürfen.
Ein eindeutiges Klicken verriet ihm, dass ein Foto geschossen wurde. Kurz spielte er mit dem Gedanken, bereits danach zu sehen, übte sich dann aber in Geduld und ließ die Kamera von Neuem starten. Stattdessen widmete er sich einem weiteren Werkzeug. Der sogenannte Rem Pod war ein kleines, zylinderförmiges Gerät, mit einem Kranz aus LEDs und einem leuchtenden Mittelpunkt. Es verhält sich ähnlich wie die tragbare Variante und reagiert auf Veränderungen des elektromagnetischen Feldes. Bekanntermaßen gelten Geister als geballte Energien, die allerhand Frequenzen stören können. Seien es menschliche oder technische. Je näher ein Geist sich dem Gerät nähert, desto bunter und lauter schlägt es aus. Erfahrungsgemäß lässt sich dies auf alle Sorten anwenden. Einzig und allein die Intensität variiert. Darüberhinaus bringt es Aufschluss darüber, wo der Geist sich befindet.
Um nicht im Bild der Kamera zu landen, ging er in die Hocke und schob das Gerät mit einem leichten Schubs über den Boden. Seine eigene Präsenz eröffnete ein Gewitter aus bunten Lichtern und einem schrillen Ton. Als er sich wieder entfernte, verstummte es.
Pavel war ehrlich zu sich selbst: der Anfang war der langweiligste Teil. Trotz des mühseligen Aufbaus bedeutete es nicht zwangsläufig, dass der Geist sich in einem angenehmen zeitlichen Rahmen zeigte. Dieser musste nicht einmal in genau diesem Umkreis spuken. Das war der Jagd-Aspekt an der ganzen Operation.
Sich als Jäger zu bezeichnen, lag nicht angenehm auf seiner Zunge. Es klang aggressiv und eindringend. Im Gegensatz zu einem Jäger, der das Leben nahm, war sein Ziel bereits verstorben und steckte in einer Zwischenebene fest, aus der sie für gewöhnlich ohne fremde Hilfe nicht entkommen konnten. Er half ihnen.
Pavel brachte nicht die Mühe auf, noch mehr Utensilien aufzubauen. Er erwartete längst ein Ergebnis und ein Zeichen. Er wusste, dass die meisten paranormalen Ermittler dazu tendieren, pausenlos zu reden. Meist nicht einmal mit dem Geist, sondern vielmehr zu sich selbst. Der Inhalt ihrer Worte spielte dabei auch weniger eine Rolle als den Reiz, den sie dabei lostreten. Geister, die ein Gebiet vor angeblichen Eindringlingen schützen wollten, wurden von aller Art der Schaustellung erzürnt. Ruhige Anwesenheit oder sinnloses Geplapper wirkte dabei gleichermaßen. In den ein oder anderen Foren, in denen Pavel nur selten einen Blick warf — damals mehr als heute — schworen sie auf sofortige Geistererscheinungen, wenn man die richtigen Worte wähle.
“Ey”, rief Pavel harsch in den Raum hinein. “Zeig dich.”
Eine eher ungalante Aufforderung, er ging jedoch nicht davon aus, dass er wörtlich verstanden wurde. Es war wie der Name eines Hundes. Einem Pudel war es herzlich egal, ob er Brutus, Stella oder Pumpernickel hieß — es zählte lediglich die Betonung.
Der Geist fühlte sich offensichtlich nicht angesprochen. Das Auslösen der Kamera nahm Pavel daher zum Anlass, den Raum zu wechseln. Bevor er anfing, wahllos durch das Haus zu irren, suchte er das Kinderzimmer auf, in dem Mrs Clover eine Drohung erhalten hatte.
Der Anblick des Kinderzimmers erweckte keinerlei Gefühle in ihm. Weder Wünsche noch Zeitdruck. Kinder waren für ihn der Inbegriff von Familie — und Familie bedeutete ihm nichts.
Kalt und leblos lag der Raum da, eingehüllt im fahlen Licht des nahenden Abends. Der Raum wirkte niedrig saturiert, in bläulichen Tönen gehalten. Spielzeug lag wirr verteilt in der Gegend herum. Das Radio war still. Pavel wiederholte das Prozedere.
Im Gegensatz zur Küche bemerkte Pavel nach wenigen Augenblicken einen Unterschied. Sein Atem kräuselte sich vor seinen Lippen und unweigerlich löste sich ein Schauer. Ganz gleich wie oft er es bereits in seinem Leben getan hatte, sein verräterisches Herz beschleunigte seinen Schlag und überzog ihn mit einer Welle aus Nervosität.
Konzentriert schloss er die Augen, atmete tief ein und festigte seinen Griff um das Thermometer. Er warf einen Blick hinab und sah zu, wie das Quecksilber sank. Gefriertemperaturen.
Viele Menschen, die einem Geist begegneten, sprachen von niedrigen Temperaturen.Von Kälteschauern und sichtbarem Atem. Die meisten gespenstischen Erscheinungen sorgten für einen Abfall — nicht alle bis zum Gefrierpunkt.
Aus der Innentasche seines Mantels zog er sein Notizbuch hervor und schrieb seinen ersten Hinweis nieder.
Die Kamera reagierte. Diesmal ließ er sich von seiner Ungeduld leiten und entfernte sie vom Stativ, um durch die Bilder zu blättern. Wie erwartet, fanden sich in der Küche keine Auffälligkeiten. Das Fotografieren von Geistern war keine besondere Kunst, geschweige denn zuverlässig. Viele behaupteten, bereits einen Geist fotografiert zu haben, obwohl es sich bloß um Schmutz auf der Linse oder hektische Bewegungen handelte. Selten war es möglich mit einem einfachen Klick detailreiche und reine Aufnahmen zu machen. Um Geister — oder vielmehr Hinweise auf ihre Anwesenheit zu erfassen — bedurfte es einem einfachen Trick. Die Langzeitaufnahme. Dadurch wurden normale Bewegungen verschwommen dargestellt, doch Geisterpartikel erhielten eine Form.
Geister tendieren nicht dazu, für ein Foto zu posieren. Es ist, als würde man versuchen, ein Bild zu machen, während sie den schnellsten Jive der Welt tanzten.
Seine Ungeduld wurde belohnt und auf dem letzten Bild konnte er eindeutig kleine runde Partikel erkennen, die zu groß und deutlich waren, um Staub zu sein. Geisterorbs, wie sich die “Community” geeinigt hatte. Was für viele eine bloße Streuung von Teilchen zwischen Motiv und Kamera darstellte, war für das geschulte Auge weitaus mehr. Es bestätigte eine Präsenz. Eine Videokamera würde die Bewegung der Kugel einfangen, die wie lebendig durch den Raum schwebte, als würde sie einen Antrieb besitzen, statt beeinflusst von Atem, Wind und natürliche Umstände zu sein.
Zufrieden lächelte Pavel der Kamera entgegen und stellte sie erneut auf, diesmal etwas entfernter, um mehr Raum einzufangen. Dass er unter Umständen das Bild stören könnte, spielte dabei keine große Rolle mehr.
“Zeig dich”, forderte er mit fester Stimme. Inzwischen war er auf den tragbaren EMF-Meter umgestiegen, das leise elektronische Geräusche von sich gab, während die LED-Leiste farblos blieb. Er schwenkte seinen Arm und sondierte den Raum. Hatte es einen Grund, weswegen der Geist das Kinderzimmer bevorzugte? Die Tochter hatte vermehrt Albträume gehabt, während die Eltern bis vor kurzem in Unwissenheit über ihrem Besucher gelegen hatten. Damit sich ein Geist an einen Menschen band, brauchte es mehr als bloße Willkür. Und er bezweifelte, dass eine Fünfjährige ein Verständnis für Beschwörungen hatte.
Gerade als er wieder den Mund öffnen wollte, polterte etwas rosafarbenes von der Kommode und kullerte in Richtung Bett. Der EMF-Meter reagierte sofort und piepste unangenehm schrill, wies aber nur eine Stärke von rund drei an. Was auf einer Skala bis fünf moderat war. Je höher der Wert, desto stärker ist die Manifestation des Geistes.
In binnen Sekunden erhielt Pavel mehrere Reaktionen.
Neben dem Flug mehrerer Gegenstände, die zunehmend deutlicher seine Richtung ansteuerten, wurde die Kälte intensiver.
Der EMF-Meter schlug wild umher, unsicher, was genau er aufnahm.
Der Atem in seinem Nacken war definitiv nicht sein eigener.
Pavel rührte sich nicht und regulierte seinen Puls, beruhigte sich mit einem stillen Mantra. Aufregung spornte sie an. Geister waren gebündelte Energien, sie suchten ähnliche Frequenzen. Hass, Angst, Panik, Liebe. Wie ein Blatt in einem Memory. Doch im Gegensatz zu einem Spiel, wollte er in diesem speziellen Fall nicht gewinnen.
Seine Nackenhaare senkten sich, als der Geist sich löste. Das Gerät verstummte. Für einen Moment konnte er durchatmen. Ihm fehlte noch immer ein entscheidender Beweis. Auch wenn seine Intuition sich meldete, wollte er keine falschen Schlüsse ziehen.
Das Notizbuch, in dem er allerhand Unterschriften der Toten gesammelt hatte, lag aufgeschlagen im Kinderzimmer.
Präventiv stattete er sich mit einer Streupackung Salz aus, um leichte Angriffe verhindern zu können. Gerade, als er den Deckel zur Vorbereitung öffnen wollte, flog ein Bauklotz mit zielsicherer Präzision direkt auf ihn zu. Pavel konnte nicht viel tun außer verdutzt zu schauen, da wurde er bereits mitten an der Schläfe getroffen. Erschrocken stürzte er zurück und gegen ein hüfthohes Regal. Der unsicher hineingelegte Inhalt aus Stofftieren, Kinderbüchern und scharfkantigen Spielsteinen ergoss sich über ihn und erzeugte einen so gigantischen Lärm, dass er in der Stille der Auffahrt vermutlich gehört werden konnte. Er konnte froh sein, dass er direkt nicht gefilmt wurde. Enttäuscht von sich selbst, seufzte er schwerfällig und grub sich aus dem Haufen. Erst die Bewegung verdeutlichte ihm, dass etwas ihn am Kopf getroffen haben musste. Stöhnend richtete er sich auf. Das meiste vom Salz hatte er im Sturz verschüttet. Der Geist wollte ihn offenbar genauso loswerden, wie er ihn.
Und er war sehr deutlich in seiner Forderung.
Wild flatterten die Seiten im Notizbuch, als würde er die Werke seiner Vorgänger betrachten und sich inspirieren lassen. Schwarze Linien zogen sich von Seite zu Seite, ruinierten die unbeschriebenen Blätter, bis er stoppte und Buchstaben bildete — gewidmet auf jedem Blatt.
R — Pavel kauerte am Boden und beobachtete den Stift.
A — Hastig griff er nach der Kamera und änderte die Einstellung.
U — Er schoss ein Bild nach dem anderen.
S — Es fühlte sich an, als würde das Kinderzimmer beben, doch Pavel wusste, dass es die Kräfte aller Geister überstieg.
H — Stattdessen spielte sein eigener Verstand verrückt, belastet von der Präsenz der Toten.
I — Und von der Übermüdung, die sein Schlafmangel unüberraschend verursachte.
E — Seine Vermutung hatte sich bestätigt.
R — Es war ein territorialer Revenant.
Hart schlug das Buch zu und Totenstille kehrte ein. Zeit bedeutete für einen Geist zwar nichts, dennoch fühlte er sich dazu motiviert, sich zu beeilen.
Schnell zog er schwarze, halbwegs sichtbare Kreide hervor, schob die Kinderspielzeuge unachtsam in andere Ecken des Raumes und zog dann einen Kreis, bei dem jeder Kunstlehrer neidisch geworden wäre. Die schwungvollen Sigillen, die er daraufhin in der Mitte zeichnete, hatte er über Jahre hinweg zur Perfektion studiert. Er trug genügend Narben, die ihn auf harte Weise aus Fehlern lernen gelassen hatte. Klischees aus Filmen, Videospielen und anderen kunstschaffenden Medien hatten ihrem Ursprung, und so war auch Latein nicht aus der Verbannung eines Geistes wegzudenken. Es ist weniger eine tote Sprache, sondern die Sprache der Toten. “Portae ad inferos”, stand in vernünftiger Druckschrift zwischen den Zeichen, die teilweise an verzierte Halbmonde erinnerte. Die Mitte bildete ein Dreieck, durchzogen von einem horizontalen Strich. Bei den meisten als Zeichen für Luft bekannt, steht es für das Reich jenseits von diesem. In den Leerräumen zwischen den Halbmonden zogen sich vereinfachte Zeichnungen ein Rundsichel, die gemäß der Darstellung mit einer Hand bedient werden könnte. Es bedeutete, etwas zu Ende zu bringen und Unglück zu vertreiben. Revenants galten als Geister, die gerufen worden waren. Zwar war kein Geist wirklich aus freien Stücken zwischen Jenseits und Diesseits gefangen, ein Revenant aber wurde seiner Reise entrissen. Er wurde gezwungen, an Ort und Stelle zu sein. Dabei ungehalten zu reagieren, erschien nachvollziehbar.
Es war nicht das Vorgehen der Kirche, die dies vermutlich als teuflisch deklariert hätte. Rund sechzig Prozent der US-Amerikaner waren Christen, Pavel gehörte nicht dazu. Ironisch, wie viele fanden, die ihn danach fragten.
Pavel stellte sich in die Mitte des Bannkreises und holte tief Luft. Zügelte seine Aufregung und versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren. Leise begann er zu murmeln. Es waren zwei Sätze, die sich immer wieder wiederholten. Bislang konnte man nicht mit Gewissheit sagen, dass sie tatsächlich eine Wirkung erzielten und notwendig war. Pavel hatte damit trotzdem gute Erfahrungen gemacht — selbst wenn es nur seinen eigenen Nerven dienlich war.
Es war ein Zusammenspiel von Wörtern, die mehr an ein Gedicht erinnerten, als an schroffe Aufforderungen. Es war eine leise Entschuldigung am Zustand des Geistes und dem Angebot, erneut Frieden in dem zu finden, was dem Toten vorherbestimmt war — wie auch immer dies aussehen mochte, denn das hatte bisher kein Geist offenbaren können.
Die Möbel bebten auf dem unsteten Boden, die Schatten spielten im Augenwinkel des Geisterjägers und ein unsäglicher Druck baute sich in seiner Schädeldecke zusammen. Als würde sein Kopf eingespannt werden, drängten sich die Schmerzen von außen an ihn heran. Er verzog das Gesicht, ließ sich aber in seiner Aussage nicht beirren.
Er spürte die Präsenz des Geistes, bevor er sich manifestierte. Bevor alle Geräte unter demselben Druck nachgaben und verrückt spielten.
Gerade als ein fahles Paar Hände sich ihm entgegen reckte, wie frische Triebe der Sonne, wich Pavel nach vorne aus, rollte regelrecht aus dem Kreis und spie die Worte aus, die er mühselig in den Kreis gezeichnet hatte.
“Excipiant te portae interitus!”
Mit Faszination und Erinnerung dessen, weswegen er sich dieser Arbeit mit Leib und Seele hingab, sah er dabei zu, wie der Geist aufleuchtete wie eine Flamme. Helles Licht, konzentriert und rein, umgab den Schemen eines Körpers und empfing diesen auf seiner Reise ins Jenseits, was auch immer ihn dort erwarten möge.
Der Schmerz ließ nach und Pavel atmete erschöpft aus. Er fiel zurück auf den weichen Teppich und fuhr sich mit den Händen durch das aufgewühlte Haar. Die Beule war bereits jetzt spürbar. Wärme kehrte zurück in den Raum und die Stille, die folgte, hatte etwas Unbefriedigendes für ihn.
Es war vorbei.
Als er das Haus verließ, begrüßten ihn zwei leere, blasse Gesichter. Selbst Joshua erschien unfähig in Worte zu fassen, was er gerade erlebt hatte. Zugegeben, die Kamera die Pavel am Körper trug, war nicht die beste und die Übertragung litt häufig an den Frequenzen, die Geister gut und gerne manipulierten, dennoch schienen Mr und Mrs Clover alle Beweise erhalten zu haben, die sie gebraucht hatten.
“Möchten Sie einen Kaffee?”, brachte Madeline Clover es letztendlich über die Lippen.
Im nun lichtdurchfluteten Wohnzimmer und der angrenzenden Küche wies nichts mehr darauf hin, dass es gespukt haben könnte. Dennoch bewegte sich Madeline vorsichtig durch ihre eigenen Flure und öffnete die Schränke mit einer Zurückhaltung, als würde sie einen Angriff erwarten. Immer wieder versuchte sie ein Gespräch zu beginnen, unterbrach sich jedoch selbst. Sie war diesmal nicht alleine gewesen, als sie das Geschehen auf dem Bildschirm beobachtet hatte. Nun konnte auch Joshua nicht mehr zweifeln. “Mit Milch und Zucker?”, fragte sie zurückhaltend.
Der Geisterjäger reagierte nicht sofort. “Weder noch”, murmelte er unkonzentriert.
Für den Moment eines Augenblicks, schien Pavel mit den Gedanken zu entschwinden. Sein Ausdruck wurde blass und leer, die Müdigkeit war so deutlich zu erkennen, dass sich Madeline ernsthafte mütterliche Sorgen darüber machte, wann der Mann zuletzt geschlafen hatte. Vielleicht war das der Nachteil, diesen Beruf gewählt zu haben.
Fest drückte er sich den blauen, kalten Beutel auf den Kopf und rollte mit den Schultern, als er aus seiner kurzzeitigen Gedankenlosigkeit zurückkehrte. Sein sanftes und professionelles Lächeln kehrte zurück, und je länger Madeline es erwiderte, desto merkwürdiger kam es ihr vor. “Wie lange machen Sie das schon?”
“Sie dürfen mich duzen, wenn Sie wollen”, bot er an. Die Höflichkeit erweckte in ihm sichtliches Unbehagen, jetzt, wo er in der Küche saß und sowohl Kekse wie auch einen Kaffee serviert bekam. “Mit Geistern setze ich mich auseinander, solange ich denken kann”, erklärte er und pustete seicht den Schaum von der Oberfläche, ehe er einen genüsslichen Schluck nahm. “Beruflich beschäftige ich mich erst seit rund fünf Jahren mit ihnen.”
“Wieso?”, stellte sie die eine Frage, die jedem auf der Zunge liegen würde.
Er schwang seinen Becher, als würde er in der Röstung nach Antworten suchen. “Manchmal suchen wir unsere Profession nicht aus, manchmal findet sie auch dich.”
Eine Gänsehaut rauschte über ihre Arme. Sie wollte nicht zu genau über diese Aussage nachdenken. Ein — nein — zwei Geister waren in ihrem Leben bereits anstrengend genug gewesen. Pavel hingegen sah aus, als wären es deutlich mehr, die seinen Frieden störten. Oder es gab ein Image zu pflegen. Der heimgesuchte Geisterjäger wirkte vermutlich besser auf dem Papier. Andererseits, wenn sie genau darüber nachdachte, konnte man dadurch auch an seinen Fähigkeiten zweifeln. Was auch immer es war, gesund schien der Mann nicht zu sein, ganz abgesehen von der Beule an seinem Kopf. “Das klingt nicht so, als würden Sie— als würdest du gerne diesen Job machen”, stellte sie stirnrunzelnd in Frage.
Pavel zuckte mit den Schultern und trank einen weiteren Schluck. “Ich liebe, was ich tue”, gab er zu, doch sein Äußeres machte es schwer, das zu glauben. “Das macht es aber nicht weniger anstrengend.”
“Dabei hat das alles nicht länger als eine Stunde gedauert?”, lobte und hinterfragte Joshua zugleich. Ein wenig konnte Madeline Anerkennung vernehmen. Im Vergleich zu Beginn des Treffens erfüllte diese Wandlung ihres Mannes sie mit Stolz.
“Nur weil etwas schnell geht, ist es nicht weniger anstrengend”, lehrte der Geisterjäger. “Ich habe Narben von Treffen, die nicht einmal zehn Minuten gedauert haben.”
“Ich wiederhole mich nur ungern und ich bitte um Verzeihung, wenn das zu… neugierig ist, aber wieso?” Madeline hob die Brauen sorgenvoll. Willentlich den Tod in Kauf nehmen und Verletzungen erleiden, die Spuren hinterlassen, bedarf eine ganz besonders zerstörerische Art von Menschen. “Selbst wenn etwas dich dazu anfänglich gebracht hat, hat man letztlich doch immer noch die Wahl?”
Das Lächeln auf seinen Lippen verfälschte sich zunehmend. “Mit dem Geld verdienen, was einen am Meisten interessiert, denke ich, ist Glück, das viele andere nicht haben.”
Nicht nur Joshua bemerkte, dass er nicht wirklich auf die Frage antwortete. Zugegeben, einem Fremden die Motivationen und Beweggründe nicht offenzulegen, ist nachvollziehbar und kein Verbrechen. Trotzdem stimmte es sie ein kleines bisschen traurig. Jetzt, wo die Gefahr gebannt war, entflammte neues Interesse in ihr.
“Wie kommt es, dass wir den Geist so spät mitbekommen haben?”, fragte sie stattdessen.
“Tiere und Kinder sehen die Welt meistens so, wie sie ihnen dargeboten wird. Sie legen der Wahrnehmung keine Logik dar. Ein Hund versteht nicht, wie ein Spiegel funktioniert, ein Kind sieht eine Gestalt und erklärt es sich nicht mit einem zufällig günstigen Zusammenspiel von Licht und Schatten. Wir sehen sie häufiger, als wir uns eingestehen wollen.” Er wirkte nicht beunruhigt, während er dies sagte. Geister wahrzunehmen, war sein Job. Madeline wollte nie wieder einen sehen müssen.
“Sind sie auch jetzt gerade…”, unterbrach sich Joshua selbst und verstummte, aus Angst vor der Antwort.
Pavel schien das zu bemerken und betrachtete ihn für ein paar Sekunden abschätzend. “Nimm die Antwort, die dich besser schlafen lässt.”
Madeline überspielte ihre eigene Furcht mit einem zarten Kichern, bevor sie die Kaffeekanne hob und zum Ausschenken ansetzen wollte. Doch Pavel schüttelte die Hand in Ablehnung.
“Ich möchte euch nicht länger aufhalten. Ich bedanke mich sehr für die Gastfreundschaft und das Vertrauen. Möchtet ihr die Rechnung schriftlich oder digital erhalten?”
Joshua gab ein leises, nur für Maddy hörbares, Brummen von sich. Sie lächelte allerdings. “Digital reicht vollkommen aus. Ich schreibe dir die Mailadresse auf.”
Nachdem sie noch ein paar Kontaktdaten und Höflichkeiten ausgetauscht hatten, sammelte Pavel seine Habseligkeiten ein und verließ die Familie ohne einen weiteren Blick nach hinten.
Madeline schloss die Tür und Stille kehrte ein, einzig und allein durchbrochen vom stetigen Ticken einer Uhr. Tief atmete die Brünette ein und drückte den Kühlbeutel in ihrer Hand so fest, dass er beinahe platzte. Joshua war ins Wohnzimmer gelaufen und ließ sich erschöpft fallen, als wäre er derjenige gewesen, der einen Knochenjob hinter sich hatte. Langsam gesellte sie sich zu ihm. “Das war der merkwürdigste Tag meines ganzen Lebens”, gab Joshua zu und suchte im Blick seiner Frau eine ähnliche Auffassung.
“Ich hoffe auch nicht, dass er sich wiederholen wird.” Schwerfällig setzte sie sich neben ihn und schmiegte sich an seine Seite. Die Beine hochgezogen und angewinkelt, sodass sie beinahe auf seinem Schoß ruhten. Sein Arm legte sich sogleich um sie.
“Warum hast du ihn zum Kaffee eingeladen?”, wollte er daraufhin wissen. Madeline spürte in der Frage einen Ton, der einer Diskussion voran ging. Ungewöhnlich, denn sonst beunruhigte ihn die Gegenwart von anderen Männern nicht.
“Es erschien mir nur fair. Und ich war neugierig”, gab sie zu.
“Zugegeben, ich auch.” Er lehnte den Kopf zur Seite und gegen ihren. “Aber ich finde ihn auch dubios. Es wäre cool, wenn wir das beim nächsten Mal vorher klären könnten… Ich möchte nicht jeden gruseligen Typen zum Essen zu Besuch haben.”
“So wie er aussieht, hätte ein gutes Abendessen ihm gut getan”, witzelte Madeline.
“Ich glaube, so viele Vitamine hättest du ihm nicht auftischen können. Er sah aus, als bräche er gleich zusammen.”
Ein Gefühl von Mitleid schlug seine Wurzeln. “Bei dem, was er tut, finde ich es wenig überraschend.”
“Er wird sich sicherlich wieder erholen, sobald er seine Rechnung geschickt hat.”
“Sei nicht so negativ.” Sie stieß ihm sachte in die Seite. “Ich fand ihn nett, unaufdringlich und er hat seinen Job gemacht, soweit ich das beurteilen kann. Ich mein, brauchst du noch mehr Beweise als die, die er dir gegeben hat?”
Joshua erschauderte. “Es könnte Photoshop sein…”
Sie schlug ihn sachte mit einem Lachen. “Ach sei still, du verkappter Skeptiker.”
1 2 3 4 — « zurück — vor »
#[ der wiedergänger / i ]#⸻ 𝐰𝐫𝐢𝐭𝐢𝐧𝐠 : ‘ walking the stacks in a library ; feeling the presence of sleeping spirits. ’ .
4 notes
·
View notes
Text
Anthropozän
1.
Das Anthropozän kann ein Zeitalter sein, das kann ein Denkraum sein. Man definiere einmal das Anthropozän als einen Denkraum, der seinen Namen von dem Menschen hat, weil der Mensch darin als Leitfossil, also als ausgestorben, tot oder nachlebend platziert wird.
Malte Gruber hat eine fantastische Antrittsvorlesung mit Bildern gehalten. Oben sieht man einen Filmstill aus einem Disneyfilm ("Pirates of the Caribbean") der auf einer Achterbahn beruht und der als Blockbuster in Sequels vermarktet wurde. Fantastisch ist die Vorlesung in vielerlei Hinsicht: fantastische Bilder werden eingesetzt, fantastische Figuren und Sätze tauchen auf, sogar solche, die im Bereich akademischer Sätze den Status haben, den Blockbuster im Kino haben. We got both: Disney und Foucault.
2.
Fantastisch ist die Antrittsvorlesung, weil ich begeistert bin. Gruber fällt dort die Moderne.
Das heißt: er behauptet den Fall der Moderne - eventuell in einem Sinne, den Heidegger in seiner Vorlesung zu Parmenides als Technik des römischen Rechts beschrieb, um seine Kritik des römischen Juridismus zu entwickeln. Gruber richtet etwas aus. Begeistert bin ich, weil vieles so lebendig ist, vieles, was mir lieb und vertraut ist. Die Begeisterung ist ungefähr die, die vielleicht junge Leute aus Deutschland haben, wenn sie Superbowl schauen, vielleicht ähnelt sie meiner Begeisterung, wenn ich Jon Stewart sehe oder aber die junge Leute haben, wenn sie sich in ein Schlauchboot setzen und in Lebensgefahr begeben, weil sie sich von dem Land jenseits des Meeres Zukunft und Leben, vielleicht sogar Haus und Essen mit Freunden, vielleicht sogar Frau und Kind und Auto, vielleicht sogar ein bisschen oder gar großen Reichtum versprechen. Die Begeisterung kann also etwas von einem Starren haben, einem Starren, das ich langsam auch als Phobie begreife (und die Phobie ist nicht die Angst, sie ist eher noch die engste Stelle oder die Strahlkraft, die mit intensiver Attraktion, intensiver Abstossung einher gehen kann und mit dem Einzug von Form und Formlosigkeit zur einem Gefühl: zur Angst, zur Wut, zur Liebe oder zu anderen bereits geteilten Sinnen, vielleicht sogar zu Recht oder Unrecht werden kann. Es kann also sein, dass meine Begeisterung von dieser Vorlesung auf etwas aufsitzt, sogar auf Illusionen. Vielleicht bilde ich mir nur ein, etwas verstanden zu haben und zu wissen, woher das alles komme, wozu es gemacht wird und wozu es führen soll.
Faszinierend ist die Spannung und die Ironie, die Gruber aufbaut. Einerseits vier Kränkungen - aber anderseits eine doch stolze Geschichte der Menschheit und der Wissenschaft, in dem diese Kränkungen nämlich mit vier Autoren (zufälligerweise alle aus der Nähe) oder Namen und dann sogar der Menschheit verknüpft werden. Das beste: Diese Kränkungen sollen erfolgreich gewesen sein, Hurra! Die Xukuru wußten von der Kränkung der Menschheit bisher noch nichts, haben weder Kopernikus noch Darwin noch Freud noch Luhmann gelesen, aber weil sie Teil der Menschheit sind, sei ihnen versichert, sie dürften sich mitgekränkt fühlen und man könne ihnen erläutern, warum man jetzt den Kosmos doch eher so sehe wie sie, nur eben wissenschaftlich begründet. Vier Kränkungen, die den Namen von Personen tragen und an deren Ende immerhin doch das Anthropozän steht, also kann die Kränkung so schlimm und unpersönlich doch nicht gewesen sein. Das hat alles großen Witz, die Ironien haben Platz für göttliche Komödien. Das begeistert mich für Universitäten und akademische Welt, Malte Gruber ist ein Meister darin, stoisch zu präsentieren und die Augen blitzen zu lassen. Mich ehrt es, wenn man mich teilhaben lässt. Ich lüge. Ich spreche (F is for fake).
Gruber arbeitet an Passagen, man soll den Linien entlang denken und Aporien zu Passagen machen. Er spricht dort in der Vorlesung über Polobjekte, über das Astrolabium. Dann baut er wieder Spannung auf: Nur noch Leute, die der Vergangenheit angehören würden, würden am Individuum festhalten, während Leute, die Gruber näher scheinen, auf ein verteiltes Denken und Wissen setzen würden. Er zitiert dazu einen berühmten Autor. Die Thesen kenne ich, die teile ich sogar - weil und seitdem ich mich mit Vis und vielen anderen beschäftige, die so etwas sagen, es ist ja ein Haufen, ein riesiger Haufen von Autorinnen und Autoren. Die Teilung ist aber so ein Ding. Sie zerteilt ordentlich. Stellen zu einem Wir zu verknüpfen und zu behaupten, wir seien die Zukünftigen, hätten die Alten überwunden und etwas hinter uns gelassen, das wage ich nicht, ich übe. Und an der Stelle wird die Begeisterung nicht kälter oder weniger. Sie wird als das Starren fassbarer. Nanu! Also doch große Trennung? Ich dachte Falten, Irrisieren, Krümmen, Haufenbildung als Strukturprinzip. Und dann stellt sich heraus, dass Gruber davon erzählt, dass Wir inzwischen weiter seien und einen Abstand zur Vergangenheit vergrößert hätten, um in Zukunft mehr zu verbinden und weniger zu trennen. Die Paradoxie, die Rekursion, ich verliere die Übersicht, vielleicht gut so, wenn andere die übernehmen. Man müsste Gruber von Polobjekten erzählen, von den Grenzobjekten und den diplomatischen Objekten, von Warburgs Meteorologie, die nochmal eine ganz andere Geschichte erzählt.
Grubers Vortrag gibt einen Eindruck davon, was eine zeitlang in Weimar versucht wurde und was ich als Arbeit an juristischen Fakultäten für gescheitert hielt. Es gab die Idee, die epistemische Praxis zu ändern und einmal eine rechtswissenschaft zu versuchen, die nicht aus Autorisierung mittels Autoren und ihren Zitaten besteht. Gegen die Wand gerannt, seit dem im Freien spazieren. Toll, dass er aufgreift, was an anderen Stellen aufgegriffen wurde, irre, wie er das dreht und wie er das mit der Idee verbindet, alte Unterscheidungen würden überwunden oder aufgelöst - und das, wenn er gleichzeitig Pickering referiert. Da erwische ich mich selbst bei der Phantasie, etwas sei vorbei ("Das Weimar-Projekt") und Gruber steht da und zeigt, ist gar nicht vorbei und zeigt gleichzeitig: ist doch vorbei. Begeisterung ist vielleicht ein anderer Ausdruck dafür, dass man Probleme teilt und nicht so recht im Griff hat, wie man das tun. Die Begeisterung ist limitiert, denn sie ist kanalisiert. In die Zone der Nichbegeisterung fällt die Aufreihung der Autoren. Da spricht Gruber über eine Technik, wie manche über Pornographie sprechen und dabei möglichst Pornographie zu umgehen. Er spricht im alteuropäischen Stil darüber, dass das alte Europa vorbei sei. Ich spreche, ich lüge. Was soll man widerlegen? Begeisterung löst die Antrittsvorlesung an dem aus, was Gruber nicht sagt, dessen operative Seite kein Sagen und Zeigen ist, aber mit ihm durch den Raum zieht, um gründlichen Linien zu ziehen. Die Disneybilder, die halbe Flasche, der Einsatz von Bildern, die deutlich machen, dass diese Bilder generiert sind und man sie laut Autor X als autorenlos begreifen soll, dass man sie enteignen soll und ihre Urheber, ihren Entstehnungskontext nicht mehr erwähnen braucht, dass sie vorbeihuschen, automatisch und ohne Anspruch auf Surrealität, das löst bei mir Begeisterung aus. Auch weil ich es falsch und richtig finde. "Wie Prof. X gesagt hat..." das löst nicht inhaltlich bei mir Begeisterung aus, sondern die Linie, noch die, die an solchen Stellen die Form von der Formlosigkeit trennt, um zu assoziieren und assoziiert, um zu trennen. Die Gebärden, die Gesten, mit denen beim Zitat einem vermutlich anwesend zitierten oder einem Angehörigen des Zitierten die Hand leicht zugestreckt wird (es ist eine Zuwendung), das begeistert mich. Mich begeistert, wie er Tau aufwertet, Seemansgarn abwertet, nicht dass er es tut, sondern weil ich weiß, dass er an andere Stelle Autorinnen kritisiert, weil sie die Metapher ab- und den Begriff und die Zahl aufwerten würden, also weil ich daran die Übersetzungen und die Unterschlagungen, das Kreuzen und Falten beobachten kann. Das Wie, die Technik des Sprechens über Technik begeistert mich, vielleicht nur die Technik. Nicht begeistert bin ich von Gruber Latoursinterpretation, in der Hybride wie hegelianische Aufhebungen erscheinen. Das ist eine Lesart, auch faszinierend, auch wegen gewisser Hegelianismen in der Geschichte der Medienwissenschaften, etwa bei Ong oder Kapp. Ich verweigere die Begeisterung. Wenn aber Hegel, dann auch Hölderlin. Widerlegen kann ich Gruber nicht, so kann man Latour lesen: Logik der Aufhebung, aus der weniger Trennung und mehr Verbindung resultiere. Ich folge einer anderen Interpretation, einer, die Vismann vorschlug, in dem Buch über Akten, besonders schön in dem Buch, das sie mit Kittler und dort über die Phryne geschrieben hat. Mit Vismann und aus Vismannlektüre heraus lese ich Latour als jemanden, mit dem man Kreuzungen beschreiben kann, Kreuzungen sind aber nicht unbedingt Hybride, sie führen nicht unbedingt zu Hybridisierung. Kreuzungen übersetzen, die reinigen sogar. Sie homogenisieren und heterogenisieren. Dass mehr Bindung und weniger Trennung sich entwickele, das überlese ich bei Latour, zur Not gucke ich weg. Vismann hat in ihrem Aufsatz zur Phyrne noch Heideggers Entbergungsphantasien, die Vorstellung, man käme schließlich ans Nackte oder ins Offene, als Männerphantasie erscheinen lassen. In Zukunft mehr Vergangenheit, Falten, f is for fake.
3 notes
·
View notes
Text
Südengland 2023 - Tag 6
Ladies and Gentlemen!
Heute machen wir uns auf den Weg nach Westen. Doch zuvor stoppen wir vor den Toren von London.
Andächtig fahren wir durch typisch englische Wohnhäuser aus Backstein und gleich dahinter glänzt die silberne Silhouette der Metropole.
An unserem Ziel sind wir fast angekommen: Eltham Palace. Dieser Tipp kam durch eine Tumblr Bekannte mit der ich seit Jahren schreibe.
Der Eltham Palace ist ein Herrenhaus im Süden London und im Besitz der englischen Krone. Das Anwesen wird aber nicht mehr von der königlichen Familie genutzt.
Dieses Anwesen im Londoner Stadtteil Eltham, war bereits seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Krone und diente den englischen Königen bis ins 17. Jahrhundert als Residenz. Später wurde Eltham Palace als Jagdschloss genutzt und auch ihre Weihnachtsfeiertage verbrachten die Tudor-Könige hier.
Während des Englischen Bürgerkrieges, der von 1642 bis 1649 andauerte, büßten die umliegenden Parks jedoch ihren großen Baum- und auch Wildbestand ein. Der Palast und die dazugehörige Kapelle in Eltham waren in keinem guten Zustand mehr und mit der Jagd und großen Festen war es vorbei.
Zwar wurde das Anwesen später wieder bewirtschaftet. Allerdings beschränkte sich dies nur noch auf die so genannte „Große Halle“ und einige Nebengebäude. Und damit könnte die Geschichte hier schon zu Ende sein, hätte sie das exzentrische Ehepaar Courtauld nicht 1933 weitergeschrieben.
Als Mitglied einer sehr wohlhabenden englischen Textilfamilie verfügt Stephan Courtauld über die nötigen finanziellen Mittel, um Eltham Palace gemeinsam mit seiner Frau Virginia vor dem völligen Verfall zu retten. Sie pachten das Anwesen, engagieren Architekten sowie einen Innenarchitekt, die das bestehende Palastgebäude restaurieren und direkt daneben ein neues Haus errichten.
Drei Jahre später ist dieses Meisterstück moderner Innenraumgestaltung im Art-Deco-Stil fertig. Modernste Technologien finden sich darin und vermutlich ist es zu dieser Zeit das fortschrittlichste in ganz England, unter anderem mit elektrisch betriebenen Uhren und einer internen und externen Telefonanlage.
Das Ergebnis polarisiert sehr. Manch einer hasste es sogar, weil es kein geeigneter Nachbar für einen mittelalterlichen Palast sei. Ich kann klar sagen, dass ich auf der Seite der Bewunderer stehe.
Zugegeben, an der Kasse schläft mir kurz das Gesicht ein, weil wir schon wieder so viel Eintritt zahlen sollen. In England sind die Preise oft ganz schön gepfeffert, aber nun sind wir ja hier und wollen uns das Ganze auch ansehen.
Aber dieses Mal kaufen wir eine Heritage Overseas Card für insgesamt 16 Tage Gültigkeit. Die können wir so oft nutzen, wie wir wollen. Also schieben wir brav die Kreditkarte über den Tresen und machen uns dann auf den Weg, der uns zu einem Wassergraben und der wohl ältesten Arbeitsbrücke Londons führt.
Von einem Burggraben umringt liegt das Haus etwas versteckt hinter Bäumen auf einem wunderschönen Anwesen.
Beim überqueren der Brücke kommt nach und nach Eltham Palace zum Vorschein. Irgendwie fällt man aus der Zeit und hinein in etwas, das wir aus Filmen zu kennen meinen.
Schon der Eingangsbereich begeistert uns sehr. Er ist großzügig und hell, mit einer Lichtkuppel und an den Wänden sind Holzvertäfelungen, mit aufwändigen Intarsien.
Hier wurden sie alle empfangen – Familie, Freunde, Schauspieler, Persönlichkeiten aus Politik und dem Königshaus. Es ist, als müsste gleich eine Tür aufspringen und eine vergnügte Gesellschaft in schicken Kleidern würde von Musik in den Raum getragen.
Die Tour beginnt im oberen Stockwerk und es geht für uns links die Treppe hoch erst einmal in die erste Etage, wo es zur Einstimmung einen kurzen Film über das Haus und das Ehepaar Courtaulds zu sehen gibt.
Anschließend besorgen wir uns dort einen kostenlosen Audio Guide. Es gibt zwei Touren. Eine führt durch das Innere, die andere durch den wunderschönen Garten.
Spätestens jetzt fühlen wir uns mittendrin in diesem fremden Leben und starten unsere Erkundungstour durch das ganze Haus.
Praktischerweise solltet man mit der Tour im Inneren starten. Die Wegführung des Audio Guides ist wirklich sehr gut gemacht und führt durch die diversen Zimmer, die unterschiedlicher kaum sein können.
Zu jedem Raum gibt es knapp 2 Minuten Infos, dann geht es zum nächsten Raum. Wer möchte kann aber auch weitergehende Kommentare anhören.
Wir staunen recht oft. Die Inneneinrichtung im Art déco Stil ist ein Meisterstück der Innenraumgestaltung. Über elegante, teils ungewöhnliche und zentral beheizte Wohn- und Schlafräume, luxuriöse Bäder, Speise- und Gemäldezimmer.
Oder den Kartenraum, in dem das Ehepaar exotische Weltreisen plante. Alle Räume sind sehr stilvoll eingerichtet und Zeugen des extravaganten Lebensstils der Courtaulds.
Neben den Gemächern von Virginia gibt es eine Rekonstruktion ihrer begehbaren Garderobe. Hier darf man sogar Kleider, Hüte und Schmuck anprobieren, die den historischen aus jener Zeit nachempfunden sind.
Und in ihrem Gold gefliesten Badezimmer will man sich am liebsten sofort in die Wanne legen, im Schaumbad dösen und nebenbei ein bisschen Smaltalk machen, mit der Statue der Göttin Psyche, die dort über einen wacht.
Im Haus gibt es sogar einen beheizten Dschungel-Raum, Treppen und Übergänge für das Haustier der Courtaulds, den Lemur Mah-Jongg, besser bekannt als Jonggy.
Stephen kaufte ihn bei Harrods und schenkte ihn Virginia zur Hochzeit. Von da an wurde Jonggy 15 Jahre lang von den beiden nach Strich und Faden verwöhnt. Jonggy konnte sehr lieb sein, zum Beispiel wenn er sich in seinem Liegestuhl entspannte.
Es machte ihm aber auch großes Vergnügen, Gäste unter dem Esstisch zu beißen. Einmal hatte er einen ganz miesen Tag, biss jemanden und verletzte ihn ziemlich schwer. Das wären dann wohl die Schattenseiten eines Lemuren-Daseins: Man macht sich nicht ausschließlich Freunde.
Insgesamt erscheinen die ehemaligen Bewohner und Gäste des Hauses noch sehr präsent, was vermutlich auch an den Fotos und persönlichen Gegenständen in den einzelnen Räumen liegt.
Die Gegenstände dürfen ausdrücklich angefasst und angeschaut werden. Die original Kunst- und Möbelsammlung ist nicht mehr im Haus enthalten. Besucher können jedoch die Repliken von Möbeln im Stil der 1930er Jahre sehen, die verwendet wurden, um ein authentisches Erlebnis für die Besucher des Hauses zu schaffen Haus.
Der Speisesaal ist eines der Haupthighlights im Haus, hier zeigt sich modernes Design neben eher klassischen Merkmalen. Zu den bemerkenswerten Merkmalen gehören rosafarbene Ledersessel und schwarz-silberne Türen, die eine Reihe von Vögeln und Tieren aus dem Londoner Zoo darstellen.
Im Haus wurde moderne Technik eingesetzt, um den Komfort und die Effizienz zu verbessern, einschließlich der Nutzung von Strom im ganzen Haus und einer internen Telefonanlage.
Vom Haus aus kommen wir über einen direkten Übergang in die alte Great Hall. Die Great Hall wurde in das Haus aus den 1930er Jahren integriert, das ursprünglich Ende des 15. Jahrhunderts für Edward IV. als Speisesaal für den Hof gebaut wurde.
Die Halle ist etwa 100 Fuß lang und war eine der größten ihrer Art, als sie gebaut wurde. Im 16. Jahrhundert fanden zahlreiche Renovierungs- und Umbauarbeiten statt, darunter die Königswohnungen und eine neue Kapelle.
Zu dieser Zeit wurde auch ein Netz von unterirdischen Abwasserkanälen angelegt, die Besucher noch heute sehen können. Seit den Courtaulds verfügt die Halle über eine Fußbodenheizung.
Zwar hören die Parties in Eltham Palace auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nicht sofort auf. Denn die Besitzer haben unter ihrem Haus einen luxuriösen Bunker, mit Bar, Speisekammer, einem Soundsystem und angrenzenden Billardraum. Er ist bombensicher und durch ein ausgefeiltes Luftaustauschsystem gasdicht.
Doch die Brandbomben verschonen auch dieses Anwesen nicht und das Dach der Halle wird schwer beschädigt. Und so verlassen die Courtaulds Eltham Palace 1944 und ziehen erst nach Schottland und dann nach Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe. Die verbleibenden Jahre ihres Pachtvertrages geben sie an das Royal Army Educational Corps ab, das das Anwesen bis 1992 nutzt.
Heute ist Eltham Palace eine derzeit nicht bewohnte königliche Residenz. Seit 1995 wird sie von English Heritage verwaltet und wurde der Öffentlichkeit 1999 nach Renovierungsarbeiten und einer Rekonstruktion des Parks zugänglich gemacht.
Nach der Besichtigung des Hauses, startet vor dem Eingang die Tour durch den umliegenden Garten. Wenn man den Palast verlässt und geradeaus auf die Wiese hinter dem großen Baum geht, hat man einen guten Blick auf die Londoner City.
Mit dem Blick auf The Shard, das Walkie Talkie und sogar das London Eye in der Ferne wird klar „wie weit draußen“ man hier ist. Und trotzdem der City ganz nah.
Die Gartentour führt auch vorbei am Burgengraben. Hier muss man ganz bis zum Ende und um die Ecke schauen, um einen Blick auf die imposante Schlossbrücke zu werfen. Aber auch der übrige Teil des Gartens ist schön angelegt und lädt zum Verweilen ein.
Auch die 19 Hektar wunderschöner historischer und preisgekrönter Gärten, die zum Anwesen gehören und in denen es überall noch mittelalterliche Elemente zu entdecken gibt, können sich sehen lassen.
Man könnte hier stundenlang spazieren gehen oder einfach auf einer Wiese sitzen, aber es wird Zeit, dass wir uns verabschieden – vom Garten, dem Palast und auch von den Courtaulds.
Angeblich spukt noch der Geist eines ehemaligen Dieners hier herum und veranstaltet nachts Schlossführungen. Davon hätte ich mich auch gerne noch überzeugt, aber wir machen uns wieder auf den Weg ...
Good Night!
Angie, Micha and Mr. Bunnybear (Hasenbär)
8 notes
·
View notes
Text
01.09.2023 - Etappe 7 - Armentarola -> Pederü
Das Frühstück im Hotel „Ciasa Ai Pini“ war außergewöhnlich gut, alles hier war echt super, vor allem auch die Servicekräfte. Nach der Bezahlung ging es los auf Etappe 7, erst den Parallelweg an der Straße mit dem Bus 2. Haltestellen überbrückt.
8:30 Uhr ging es bergan, auf der langen Talabfahrt vom Lagazoi / Falzarego selbiger entgegen gen Capanna Alpina, die ganze Zeit in Erinnerung an den letzten Skiurlaub schwelgend, die lange Abfahrt ist einfach traumhaft.
Nach einem ersten steilen, in engen Kehren, absolvierten Anstieg ging es auf das traumhafte Hochplateau des Fanes-Sennes-Prags. Dieses Plateau ist allerdings sehr beliebt, so sind wir auf viele Wanderer, auch ganze Familien gestoßen.
Die Berge sind hier außergewöhnlich faszinierend, nicht umsonst hat der Autor dieses Areal zur Beschreibung der erdgeschichtlichen Entstehung gewählt. Hier verlaufen Erdschichten, nicht vermeintlich horizontal, sondern teilweise gebogen von horizontal zu vertikal und zurück. Einfach faszinierend. Vom Berg Piza Nord sind ganze Quader gen Hochebene gestürzt, dass Ganze sieht völlig surreal aus.
Im Laufe des Weges sind wir an vielen tollen Hütten vorbeigekommen, die alle zum verweilen einladen. In einer sind wir dann auch eingekehrt und haben eine Kleinigkeit gespeist.
Nach einigte Zeit verließen wir dann die Hochebene und es ging stetig bergab Richtung Pederü zu unserer Unterkunft.
Die Unterkunft eine top modernes Haus, mit super Ausstattung und jede Menge Gästen.
Hier haben wir dann auch Chen kennengelernt, die sich mit drei weiteren Wanderern unser Mehrbett Zimmer geteilt hat. Sie kam aus China und ist auch ein Teil der vielen Dolomiten Höhenwege durch die Dolomiten gewandert.
Nach einem hervorragenden Abendessen ging Silvie ins Bett und ich habe unten an der Bar noch 2 Blogeinträge geschrieben.
Um 21:45 Uhr schnell hoch in die Dritte. Zähne putzen und ab ins Bett.
Die Nacht konnten wir beide jedoch nicht besonders gut schlafen, ich hatte noch einen ungebetenen Gast, eine Spinne hat mich zwei mal heimgesucht, beim zweiten Male bin ich von ihr wach geworden und habe sie platt gemacht. Danach habe ich dann auch durchschlafen können, der nächste Tag sollte eine wirklich anstrengende Tour für uns werden, doch dazu später mehr..,
Fazit des Tages:
16,8 Km, Gesamtzeit 6:22, reine Gehzeit 5:13, ↗️ 723 m, ↘️ 808 m, ⏬️ 1.555 m, ⏫️ 2.155 m
4 notes
·
View notes
Text
New York (Queens), Sonntag, 17. September 2023
MoMA PS 1, der Ableger des Museum of Modern Art für zeitgenössische Kunst in Queens.
Als die Kassierin wie gewohnt nach einer Postleitzahl fragt, und ich wie gewohnt sage, dass ich aus der Schweiz komme, weist mich die Dame hoch erfreut darauf hin, dass sie auch ein Werk einer Schweizerin, nämlich Pipilotti Rist, haben. Sie sagt mir auch, wo ich es finde. In dem Raum muss ich allerdings die Aufseherin fragen, die mich dann auf ein etwa fünflibergrosses Loch im Boden hinweist, in dem sich die Sicht auf ein Video eröffnet.
Auf Löcher muss man hier achten. Ein anderes, diesmal in der Mauer, zeigt das Licht von draussen.
Der eigentliche Star im Haus ist für mich aber das alte Gebäude selber. Dies sieht man vielleicht ein wenig bei dieser Aufnahme von Artschwagers Beitrag:
Im Keller thront noch der alte Heizkessel und dient ebenfalls als Träger von künstlerischen Interventionen und Imaginationen...
...währenddem Sol LeWitt im gleichen Raum ganz bescheiden ein Quadrat auf die Wand malt:
Aber, um den Blick doch auch noch nach draussen zu richten: Besonders gefreut hat es mich, als ich bemerkte, dass von der Gegend in Queens, wo ich wohne, das Chrysler Building sichtbar ist (bei einer Distanz von deutlich mehr als 2 Kilometern). Es ist meiner Meinung nach immer noch eines der schönsten Hochhäuser überhaupt, leider seit 2020 von One Vanderbilt in den Schatten gestellt, der nun auch dieses Bild dominiert.
4 notes
·
View notes
Text
Neubau Museum “M20” - Kulturforum Berlin
Internationaler Ideenwettbewerb 2015
Entwurf: Klaus E. Krauss und Rolf Teloh - urban essences, Berlin
Erweiterung der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe
Die Lage des zu bebauenden Grundstücks für die Erweiterung der Neuen Nationalgalerie wurde gem. Auslobung (politische Entscheidung) direkt an die Potsdamer Straße gelegt - also direkt zwischen Neue Nationalgalerie und Philharmonie.
Dies halten wir für falsch.
Man muss begreifen, dass das unvermittelte Aufeinandertreffen zweier völlig verschiedenen Architekturströmungen des 20. Jhd. in dieser baulichen Manifestation einmalig in der Welt ist. Die dadurch erzeugten räumlichen Spannungen (vielleicht auch Disharmonien) haben eine Eigentümlichkeit, die diesen Ort des Kulturforums über Jahrzehnte geprägt haben- die diesen Ort zu etwas Einzigartigen gemacht haben.
Der von uns vorgesehene neue turmartige Hochbau - der viel weiter zurückgesetzt ist, als es die Auslobung eigentlich erlaubt - nimmt die Funktion eines neuen gemeinsamen Eingangs der Neuen Nationalgalerie, Gemäldegalerie und Philharmonie in sich auf.
Damit wird auch erstmalig der Eingang der Gemäldegalerie wieder in den Vordergrund gerückt und als sichtbarer Teil des Kulturforums markiert.
Die größte Teil der von uns vorgesehenen Ausstellungsflächen liegt im Untergeschoss um einen neue große Wasserfläche herum gruppiert.
Der künstliche See mit den kleinen Gastronomiepavillons könnte erstmalig einen lebendige und qualitätsvolle Mitte des Kulturforums herstellen.
Darüber hinaus kann so der ursprüngliche Entwurfsgedanken des Meisterwerks von Ludwig Mies van der Rohe erhalten werden:
Die Lichtung
Hierzu noch ein Zitat von Albert Kirchengast, aus seiner 2017 an der ETH Zürich vorgelegten Dissertation “ Das unvollständige Haus - Mies van der Rohe und die Landschaft der Moderne”:
“Der Hauptraum der Nationalgalerie, am Höhepunkt von Mies´ großen Raumwerken, stellt sich schließlich als allseits nach außen gerichteter und doch behüteter Raum dar” … “Die Matapher der Lichtung bekommt hier , auf dem ehemals dicht bebauten , durch Bombentreffer vollkommen zerstörten Bauplatz , eine besondere Bedeutung.”
Sollte man nicht hier ein Stück der Leere, der überdimensionierten Fläche, die diesen Ort seit den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs immer geprägt hat, erhalten?
Sollte man nicht wenigsten hier den Versuch wagen , anders als z.B. am Potsdamer Platz, die wechselhafte Geschichte des Ortes sichtbar zu lassen und nicht mit großer Geste zu verwischen ?
#neuenationalgalerie#ludwig mies van der rohe#scharoun#philharmonie berlin#kulturorumberlin#m20#urbanism#modern architecture#bauhaus#berlin#city planning#new museum#klaus e. krauss#mies van der rohe#mies van der rohe haus#neue nationalgalerie#archdaily#competitionline#joe chialo
2 notes
·
View notes
Text
Old Vienna
Arik Brauer
bürgerlich Erich Brauer (* 4. Jänner 1929 in Wien; † 24. Jänner 2021 ebenda), war ein österreichischer Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Sänger und Dichter. Er gilt als einer der Hauptvertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.
Arik (eigentlich Erich) Brauer wuchs als Sohn des jüdischen Schuhmachers Simche Brauer und seiner Frau Hermine in Wien-Ottakring auf. Mit 13 Jahren wurde er von der Schule verwiesen. In den Jahren 1942 bis 1945 wurde er vom NS-Regime verfolgt und zwangsarbeits-verpflichtet. In den letzten Kriegswochen überlebte er die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten in einem Versteck, während sein Vater in einem Konzentrationslager in Lettland ermordet wurde.
Von 1945 bis 1951 studierte Arik Brauer an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Robin Christian Andersen, Josef Dobrowsky, Herbert Boeckl und Albert Paris Gütersloh.
Nach 1946 trat Arik Brauer dem Art-Club bei, einer Wiener Künstlervereinigung der Nachkriegszeit, die eine der fortschrittlichsten Plattformen für junge Maler, Bildhauer, Autoren und Musiker im Kampf um die Autonomie der modernen Kunst darstellte.
Gemeinsam mit seinen Studienkollegen Ernst Fuchs und Anton Lehmden begründete Arik Brauer mit Wolfgang Hutter und Rudolf Hausner die "Wiener Schule des phantastischen Realismus", die sich, im Unterschied zu abstrakten Strömungen innerhalb des Art-Clubs, an der Technik der Alten Meister orientierte und eine gegenständliche, figurative Kunst entwickelte. Der Art Club illustriert die Vielfalt dieser Zeit, als expressionistische, kubistische und surrealistische Positionen junger Künstler, wie Maria Lassnig und Arnulf Rainer, und diejenigen der späteren "Phantasten" konfliktfrei nebeneinander existierten. Kennzeichnend für das künstlerische Werk Brauers ist die detaillierte Kleinarbeit ("Schichtenmalerei") und die Einbindung aktueller politischer Ereignisse in Bilder mit traum- und märchenhafter Atmosphäre.1947 bis 1951 studierte Arik Brauer zusätzlich Gesang an der Musikschule der Stadt Wien. In den darauffolgenden drei Jahren unternahm er ausgedehnte Reisen mit dem Fahrrad durch Europa und Afrika. Von 1954 bis 1955 lebte er als Sänger und Tänzer in Israel.1957 zog Arik Brauer mit seiner Frau Naomi Dahabani nach Paris. Mit ihr gründete er ein Gesangsduo, das israelische Volkslieder interpretierte. Die erste gemeinsame Langspielplatte erschien unter dem Titel "Neomi et Arik Bar-Or". In dieser Zeit erlangte Brauer auch seine ersten großen Ausstellungserfolge in den Pariser Galerien Cordier, Flinker (1964), Salon Mai und im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris. 1964 siedelte sich Arik Brauer mit seiner Familie im israelischen Künstlerdorf "Ein Hod" in einer adaptierten Ruine an, wo er in den folgenden Jahren, neben seinem Wohnsitz in Wien, die Sommermonate verbrachte.Brauer entwarf Bühnenbilder und Kostüme für internationale Theater- und Opernhäuser, unter anderem für Cherubinis "Medea" und Berlioz' "Die Trojaner" für die Wiener Staatsoper, "Die Totsünden" für das Theater an der Wien und die Oper "Bomarzo" am Züricher Opernhaus. Brauers Auseinandersetzung mit Architektur fand im Lied "Glaub nicht an das Winkelmaß" und in einer Ausstellung in Wien ihren Niederschlag.1965 kehrte Arik Brauer mit seiner Familie nach Wien zurück, wo er rasch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde – allerdings anfänglich weniger als Maler denn als Sänger von Protestliedern im Wiener Dialekt. Mit Liedern wie "Sie ham a Haus baut" oder "Sein Köpferl im Sand" griff Brauer politische und gesellschaftliche Reizthemen auf. Seine Langspielplatte "Arik Brauer LP" wurde mit zwei Goldenen Schallplatten ausgezeichnet.In den 1970er Jahren arbeitete Arik Brauer am Ölgemälde-Zyklus "The History Of The Persecution Of The Jewish People", an TV-Shows ("Alles was Flügel hat fliegt") und an Bühnenbildern für die Pariser Oper ("Zauberflöte"). Außerdem schrieb er das Singspiel "Sieben auf einen Streich" für die Wiener Festwochen (1978). Das Singspiel wurde für das österreichische, deutsche und Schweizer Fernsehen aufgezeichnet und ist auch als Tonträger erschienen. 1976 publizierte Arik Brauer die Erzählung "Die Zigeunerziege".Brauers malerisches und grafisches Werk war in zahlreichen Ausstellungen, unter anderem in Österreich, Deutschland, England, Frankreich, Norwegen, Italien, Bulgarien, Schweden, Polen und den USA zu sehen Gemeinsam mit seiner Tochter Timna entwickelte er die Langspielplatte "Poesie mit Krallen" und absolvierte mit ihr gemeinsam zahlreiche Konzertauftritte im In- und Ausland.Arik Brauer nahm aktiv am Widerstand gegen das Kraftwerk in Hainburg teil und verarbeitete seine Erlebnisse in Form einer Mini-Platte mit Liedern über die Ereignisse in der Stopfenreuther Au nahe Hainburg.Von 1986 bis 1997 war Arik Brauer ordentlicher Hochschulprofessor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
1991 beauftragte die gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft GESIBA Arik Brauer mit der künstlerischen Gestaltung eines neu zu errichtenden Wohnhauses in der Gumpendorfer Straße 134–138. Gemeinsam mit dem Architekten Peter Pelikan entwarf Brauer das sechsstöckige Gebäude. Nach mehr als zweijähriger Bauzeit wurde das nach seinem Schöpfer Arik-Brauer-Haus genannte Wohnhaus am 22. April 1994 durch den Wiener Bürgermeister Helmut Zilk eröffnet. Weitere architektonische Projekte sind die Gestaltung der Autobahnraststätte Lindach in Oberösterreich, die Fassadengestaltung der "Kirche am Tabor" in Wien, die Gestaltung eines 12.000 Quadratmeter großen Kulturhauses (Einkaufszentrum, Amphitheater, Museum) in Haifa (Israel), welches im Jänner 2000 eröffnet wurde, sowie die Fassadengestaltung (Mosaik) des Voitsberger Rathauses. Im Oktober 2021 wurde Arik Brauers letztes Werk, ein Mahnmal für Zwangsarbeiter auf dem Flughafen, posthum enthüllt.1979 wurde Arik Brauer der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst und 2002 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen. 2011 ehrte man ihn mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. 2015 erhielt er für sein Lebenswerk den Amadeus Austrian Music Award.
• Ernst Fuchs, Arik Brauer, Friedensreich Hundertwasser
• Der Künstler Arik Brauer während eines Interviews mit der APA am Montag, 17. Dezember 2018, in Wien. (APA)
• Opernaufführung der Arena di Verona in Wien, 1995
• Arik-Brauer-Haus
Quelle: ÖNB, Wikipedia, Wien Geschichte Wiki
2 notes
·
View notes
Text
D R E A M I S H B L A S T from ex luce ad tenebras
09.04.2060: Jeder Schritt, den Jascha tat, setzte er gemächlich auf den staubigen Asphalt. Es war Frühling, die ersten Sonnenstrahlen wärmten die Stadt Atyrau am westlichsten Ende von Kasachstan und sorgten in diesen Tagen dafür, dass die Leute wieder mehr nach draußen gingen. Nach dem bitterkalten, grauen Winter wollte man endlich Zeit zum Genießen haben, etwas Schönes in den tristen Alltag bringen, der in den letzten Monaten von Hoffnungslosigkeit und Angst geprägt gewesen war. Zwar war die Stadt, in der hauptsächlich die Ölproduktion und Weiterverarbeitung eine große Rolle spielte, lange nicht so wichtig wie andere Metropolen in dem Land, das Mitte der 30er Jahre wieder an Russland angegliedert worden war wie zu Zeiten der UdSSR, doch die Ausuferungen von weltweiter Gewalt war bis hierhin spürbar. Jascha wusste, wo er war. Er erkannte die Straße vor dem Haus wieder, in dem er aufgewachsen war, als Sohn eines Russen und einer Kasachin. Zakhar und Nazira Chernykh. Es war nichts Besonderes, das Haus in dem sie gelebt hatten. Ein Häuserblock, der lange nicht so modern war wie das, was man von den Großstädten kannte und so besaß es demnach auch so manche Macke. Es war noch an das alte Stromnetz angegliedert, das anfällig für Ausfälle war und auch die Heizungen hier gaben öfter den Geist auf, als dass sie einem über die harten Wintermonate hinweg halfen. Winter, die mit den Jahrzehnten immer schlimmer geworden waren, immer kälter und lebensfeindlicher, wenn man nicht in den Städten lebte, während im Sommer ein heißer, erbarmungsloser Wind über das Land fegte, der keine Erleichterung vor den gestiegenen und unerträglichen Temperaturen bot, sondern die Hitze nur noch weiter verstärkte. Die Frühjahrs- und Herbstmonate waren seit Jascha denken konnte die angenehmsten in seiner Heimat gewesen. Sie hatten es nicht einfach gehabt, doch irgendwie waren die Chernykh’s immer über die Runden gekommen und hatten das Beste aus ihrer Situation gemacht. Und mit der familiären Liebe, die sie drei miteinander verband, hatten sie alles, was sie brauchten.
Auch jetzt, wo er hinab auf die Straße sah, die von Rissen und Schlaglöchern übersät war, dachte Jascha an seine Kindheit zurück. Wie der Sand, heran getragen durch die benachbarte Steppe in den Augen gerieben hatte und stetig auf der Straße vom Wind umher geweht wurde, kleine ungefährliche Wirbel bildend in die Luft gehoben und wieder fallen gelassen wurde. Er hörte Kinder lachen, fröhlich johlen, auch wenn er sie nicht sehen konnte. Er war alleine auf der Straße und konnte keine Menschenseele um sich herum erkennen. Da war niemand und doch rollte plötzlich ein Ball vor seine Füße. Schon halb zerfleddert und verdreckt erkannte man sofort, dass dieses simple Spielzeug hier oft in Benutzung gewesen sein musste. Fußball zu spielen war wohl das einfachste der Welt, wenn man noch ein Kind war, das in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war. Ein Ball ließ sich immer irgendwo finden und wenn man keine Tore hatte, legte man einfach ein paar Steine in einem angemessenen Abstand auf die Straße. Jascha hatte als Junge immer gerne Fußball mit den anderen Kindern in der Nachbarschaft gespielt. Damals. Jetzt beugte er sich nach unten und hob den Ball auf, der einem Gespenst gleich aus dem Nichts aufgetaucht war. Er betrachtete ihn prüfend, drehte ihn einige Male, stupste ihn kurz mit den Handflächen an, um ihn wenige Zentimeter in die Luft zu befördern, nur damit er ihn dann wieder auffangen konnte.
Damals.
Sie hatten gespielt, als die Sirenen in der Stadt losgegangen waren. Ein lauter, langgezogener, immer wieder an- und abschwellender und nicht mehr enden wollender Ton. Ein Geräusch, das dafür sorgte, das einem die Nackenhaare zu Berge standen, selbst wenn man erst sechs Jahre alt war und von der Welt, in der ein enormer, globaler Konflikt tobte, noch nicht viel verstand. Und auch jetzt, als sich dieses Geräusch, ausgelöst durch seine Erinnerung, wieder in seinen Gehörgang grub wie ein ungewolltes Insekt, spürte Jascha wie er erstarrte, den Ball fallen ließ und über die lange Straße hinweg zum Horizont blickte. Ein Schweif zog sich über den klaren, blauen Himmel. Ein Unheil verheißender, weißer, gebogener Streifen, der einer ballistischen Flugbahn folgte, bis er sein Ziel, einige Kilometer über den Boden gefunden hatte. Der Anfang vom Ende. Der Schlüssel zur Vernichtung der Menschheit. Und doch auch das Ende der globalen Krise durch das Opfer vieler.
Ein gleißendes Licht erstrahlte am Horizont, heller als die Sonne selbst, sodass Jascha instinktiv die Hand vor sein Gesicht hob, die Augen schloss, als ihm die Helligkeit auf der Netzhaut brannte. Doch selbst das half nicht darüber hinweg, dass er seine eigenen Handknochen sehen konnte. Erst als dieser helle Schein verstrich, öffnete er seine Augen wieder, ließ die Hand sinken und verharrte noch immer starr in seiner Position, als sich ihm am Horizont nun ein neues, unbeschreiblich beängstigendes Bild bot. Wohl das, was der Menschheit am meisten Schweißperlen auf die Stirn trieb, seitdem sie dazu fähig war, sich selbst zu vernichten.
Eine schwarz-graue Rauchsäule schob sich kilometerweit in den Himmel, folgte einer immer größer werdenden Kuppel, die sämtliche Wolken, die noch am Himmel gewesen waren, verdrängt hatte. Ein Pilz, bestehend aus Rauch und Feuer, an dessen Fuß sich kreisförmig eine alles pulverisierende Staubwolke ausbreitete. Das Licht wechselte von der Grelligkeit in ein dunkler werdendes Orange, durchzogen von Blitzen. Erst war dieses gewaltige Bild des Schreckens lautlos gewesen, jetzt jedoch, mit der Ankunft eines plötzlichen, heißen Windes - heißer noch als der Kasachstans, vernahm Jascha einen ohrenbetäubenden Knall, gefolgt von einem Rauschen das klang, als würde man neben einem startenden Düsenjet stehen. Sein Herz schien still zu stehen, als ihm die Panik kalten Schweiß auf die Stirn trieb, ihn immer hektischer atmen ließ, während er sich nicht rühren konnte, als der sichtbare Tod unaufhaltsam immer näher rückte. Er wusste, dass er sterben würde. Er wusste, dass alles, was er kannte für immer zerstört sein würde und er diesem Alptraum nicht entkommen konnte, bis die schwarz-graue Welle an heißem Höllenfeuer ihn erreicht hatte. Denn es war nicht das erste Mal, dass er hier stand und es würde auch nicht das letzte Mal sein. Er konnte nicht schreien, er konnte sich nicht rühren oder wegrennen. Er konnte nur dabei zusehen, wie er von seinem eigenen Alptraum verschluckt wurde und ihm die Hitze und die Druckwelle das Fleisch von den Knochen brannte. Erst dann erwachte er schweißgebadet und hektisch, wie ein Ertrinkender einatmend, während er auf dem Sofa hochschreckte, auf dem er in dieser Nacht geschlafen hatte. Er wachte in der Gegenwart auf. Seiner Gegenwart, in der Russland zwar noch existierte, aber von Krieg und Klimawandel so gezeichnet war, wie der Rest der Welt. Aus Zukunftsmusik war Fortschritt und Rückschritt gleichermaßen geworden und er eine Schachfigur in einem viel größeren Spiel. Vorangetrieben durch die Ereignisse seiner Kindheit.
3 notes
·
View notes
Note
Anything about the champions? Also how does legends genesect connect to the modern milesverse?
legends genesect is noncanon to milesverse sorry lol. it's just a hypothetical legends unova game but it does have elements of milesverse in there (volo is an important character because im insane sorry) but it's not really connected to it
as for the champions (not counting loki lol)
blue helps ethan and silver out with dealing with team rocket during gsc but under the very creative name he didn't just think up in two seconds "gary". post ethan becoming champion blue, ethan, and silver go looking around for red in kanto together
lance tries so so hard to become loki's friend or rival or something but loki doesn't give a single fuck. also in rgby lance and red meet before the elite four and get along pretty well. and since red is a kid lance became basically his pr manager after red became champion. he blames himself for red's disappearance thinking that he failed to be an adult red could rely on
mv hoenn is an orasified emerald so wallace is champion. something something steven is gay married to wallace
cynthia's grandma is cogita!! after cynthia's mom died somehow volo dumped cynthia at cogita's house and ran off (great parenting)
alder is the original hisuian hero! idk if it'll ever be plot relevant but there will be a joke made about it
iris um... i love iris but idk what im going to do with her rn
diantha helps serena reclaim her identity again post xy she's like her cool aunt
idk if im going to make kukui or hau the champion in alola both are pretty cool battles
leon has a similar thing going on as red does but with a HEAVY HEAVY focus on how merchandised and exploited he is by the league and how being a child star since you were fucking ten years old fucking sucks
geeta... im hoping the dlc gives her something because jesus christ i feel nothing about her rn
5 notes
·
View notes
Text
1883 - Kritik und ein Versuch die Vergangenheit in die Moderne einzuordnen. (Teil II)
Eine der schwächeren Momente der Serie war die Liebschaft der Hauptdarstellerin mit einem Indianer. Eine Affäre hätte ich vollumfänglich akzeptiert. Die Produzenten verheirateten sie jedoch gleich mit einem Indianer. Er tauschte für die Tochter ein Pferd ein und der Vater akzeptierte es. Ein Hoch auf den Kapitalismus, ein faires Geschäft. Ironie aus. Thematisiert wurden nur die Vorurteile einer vorwiegend weißen Zivilisation. Dass es diese Vorurteile und Erwartungen gab, ist unstrittig, es ist jedoch fragwürdig wenn man ein Bild transportiert, wonach es sowas bei Indianern nicht gegeben hätte. Für Indianer war der weiße Mann ein Feindbild. Zurecht. Dass dort ein weißes blondes Mädchen mit offenen Armen empfangen würde, halte ich für ausgeschlossen. Nicht nur aus männlicher Sicht. Indigene Frauen wollten auch den Stärksten ihres Stammes heiraten. Ich könnte mir da durchaus intrigantes Verhalten vorstellen. Hier war davon nicht mal im Ansatz was zu sehen. Dies und die Angewohnheit Frauen im modernen Hollywood stets als Alleskönner (Mary Sue) darzustellen, die dem Mann in nix nachstehen, waren für mich die einzig schwächeren Momente der Serie. Was mich an dieser Zeit so fasziniert, ist diese Möglichkeit dich frei zu entfalten. Ein Großteil des Kontinents hatte noch keine staatliche Ordnung. Land nahm man sich einfach. Allerdings musste man es gegen Feinde verteidigen können. Man war mehr oder weniger völlig auf sich alleine gestellt. Eine Waffe konnte ein Leben retten oder es nehmen. Diese Tradition hat auch heute noch in Übersee Bestand. Selbst eine primitive Behausung, die zumindest etwas vor Witterungen schützte, bot keinen ausreichenden Schutz. Daher war es natürlich sinnvoll mit anderen zusammen zu siedeln. Nicht selten können das Gesetzlose gewesen sein, Verstoßene aus der alten Welt, oder - ganz klassisch - eine große Familie. Gesetzt den Fall, man wurde nachts überfallen, konnte niemand um Hilfe gebeten werden. Heute sind Überfälle in der Wohnung natürlich auch möglich, doch man hat Strukturen, an die man sich wenden kann. Sowas gab es in der Prärie äußerst selten. Die nächste Kleinstadt war mindestens einen Tagesritt entfernt. Zum Vergleich, das nächste Haus ist an einem beliebigen Punkt in Deutschland, auch im tiefsten Wald, nur 4 Kilometer entfernt. Das zeigt gut auf, wie erschlossen Europa ist. An diesem Punkt ist Amerika noch lange nicht. Erst in gut 1500 Jahren, sollte kein Naturereignis für Unterbrechung oder Rückschritt sorgen, wird auch dieser Kontinent erschlossen sein. Die Sehnsucht in mir nach solch einem Leben, ohne Zwänge, außer dem Streben meine eigene Sicherheit zu gewährleisten und den Fortbestand meine Blutlinie zu sichern, wird mit jedem Tag größer, den ich mit der Zivilisation konfrontiert werde. Vor Jahren noch habe ich sie und den Fortschritt als das Nonplusultra angesehen. Heute würde ich die Welt sehr gerne mit den Augen eines Menschen vor 150 Jahren sehen. Wohlwissend, dass es ein unglaublich hartes und entbehrungsreiches Leben gewesen sein muss und dass es keinesfalls sicher ist, ob ich ein hohes Alter erreichen würde. Doch ist ein hohes Alter immer ein Segen? Am eindrucksvollsten war die Szene, wo das verliebte Paar unter dem Sternenhimmel in der Prärie gelegen hat. Zu wissen, dass es solche Flecken Erde noch heute gibt, hat mich tief bewegt. Gemessen an damaligen Standards waren sie der Natur völlig ausgeliefert. Sie hatten keinerlei Zufluchtsmöglichkeiten. Doch dieser vermeintliche Nachteil wurde von dieser unglaublichen Freiheit und Kulisse aufgewogen. Aus einer Zivilisation kommend, muss man damals sicher ständig mit den Eindrücken gekämpft haben. Die Hoffnung sich endlich an einem Ort niederlassen zu können und gleichzeitig diese unglaublichen Naturlandschaften zu sehen. Überlebte man das, brauchte der Tod nicht mehr geflüchtet zu werden. Gleichermaßen war die Hoffnung der Antrieb, warum man diese Entbehrungen überhaupt in Kauf nahm. Das unterscheidet Amerika von Europa bis in die heutige Zeit. Für Europa gibt es keine Hoffnung mehr. Es ist schlicht kein Raum mehr für sie da.
#tv show#1883 series#wild west#zivilisation#amerika#freiheit#gedanken#leben#tod#europa#gesellschaft#liebe#kritik#mann#frau#geschichte#text#deutscher text#nature
5 notes
·
View notes
Text
Kolumbien, Teil 3
Am Tag nach dem Ende unseres Sierra Nevada Abenteuers geht es weiter ins Landesinnere nach Medellin. Die Paisa Region ist wesentlich kühler und anders an der Küste ziemlich weiß. Medellin erleben wir wie viele lateinamerikanische Metropolen als eine Stadt der Gegensätze. Das Stadtbild ist geprägt von unverputzten rostroten Häusern mit Wellblechdach und der Seilbahn, die die dezentral liegenden Stadtteile an das Zentrum anbindet. Wer sein Haus verputzt, hat damit den Hausbau offiziell abgeschlossen und muss höhere Steuern zahlen, deshalb lassen die meisten ihre Häuser absichtlich im „unfertigen“ Zustand. Der Kessel, in dem die Stadt liegt, erinnert an Marburg oder La Paz. Es gibt eine sehr moderne Metro, die Menschen sind unheimlich freundlich und hilfsbereit. Während im Viertel San Javier (Comuna 13) in den 90ern noch bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten, ist der Stadtteil heute ein Touristenmagnet. Durch den Ausbau der Infrastruktur, Investitionen in Bildung und natürlich die Zerschlagung des Medellin-Kartells wurde Medellin zu einem relativ sicheren Ort. Seit der Pandemie ist die Anzahl von Tötungsdelikten so niedrig wie nie. Auf den Straßen im Stadtzentrum sieht man jedoch weiterhin sehr viel Armut, Menschen mit prekären Jobs, Prostitution und eben auch Drogen. Wir sind ganz dankbar, im recht bürgerlichen Stadtteil Laureles zu leben.
Weiter geht es von Medellin in die Kleinstadt Guatapé. Die Regenzeit hat nun endgültig begonnen und es kommt ganz schön was runter. Wir sind dankbar für die dicken Decken und eine Katze, die sich zu uns ins Bett gesellt und ein wenig Wärme spendet. Guatapé ist kühl, gemütlich und provinziell, es gibt viele bunte Häuser zu bestaunen und an jeder Hauswand schmückt ein Relief die Holzfassade. Die farbenfrohen Sockeln (zócalos) zeigen Objekte des täglichen Lebens, ob aus der Vergangenheit (Viehzucht) oder der Gegenwart (Zahnarztpraxen). Das Städtchen liegt an einer Lagune, auf der wir in einem wackeligen Kajak ein paar Stunden herumpaddeln. Am Ufer der Lagune befindet sich der Fels von Guatapé, zu dem wir eine Wanderung unternehmen. So spannend ist er aber dann doch nicht, deshalb sind wir zu geizig für den Eintritt. Auf der Wanderung treffen wir mehrere Kühe und satte grüne Wiesen. Da kommt fast ein alpenähnlicher Flair auf! Am Tag unserer Abreise erhalte ich die traurige Nachricht über den Tod meiner Oma. Das zieht mir erstmal komplett den Stecker raus. Ab diesem Zeitpunkt kippt die Stimmung.
Wir machen für eine Nacht einen Zwischenstopp in Medellin und fahren anschließend nach Salento im Kaffeedreieck. Salento ist ähnlich wie Guatapé- kleine bunte Häuser, Kopfsteinpflaster, gemütliche Stimmung. Unser Hostel ist nett und es gibt sechs Katzen, die mich abwechselnd trösten und in unserem Bett schlafen. Und doch ist die große Reiseeuphorie erst mal vorbei. Wir haben seit langem das erste Mal wieder richtig doll Heimweh. Das Leben unserer Liebsten findet in einer Parallelwelt statt , auf einem anderen Kontinent, um 7 Stunden versetzt, da drüben sprießen die Krokusse, hier fühlen wir uns wie im tiefen Herbst. Wir sind so weit weg von allen und allem, was uns ein Gefühl von Heimat gegeben hat. Wir wollen nicht mit Fremden im Hostel kostenloses Bier trinken und Oberflächlichkeiten austauschen, wir wollen keine Backpacker Abenteuer erleben, wir wollen Tagesschau schauen, Rittersport essen und uns in unserer Sehnsucht nach Vetrautem suhlen.
Aus dieser Laune heraus verkriechen wir uns statt bei prasselndem Regen den Herstellungsprozess von Kaffee kennenzulernen. Die beeindruckenden Wachspalmen nehmen wir noch mit und zugegeben, die frische Luft und die Bewegung tut auch ganz gut. (Mama hat es schon immer gesagt..)
Nach ein paar Tagen ziehen wir weiter nach Cali, einer Großstadt weiter südlich. Dort wollten wir ursprünglich den Nachtbus rüber nach Ecuador nehmen, doch auf der Strecke gibts bloqueos (Straßenblockaden), wodurch sich die ungefähre Reisedauer auf 37 Stunden verlängert. Außerdem muss der Bus dadurch eine kleine Bergstraße nehmen, auf der die FARC nachts öfter mal ein paar Handys und Portemonnaies von Touris einsammelt. Wir müssen kurzerhand umplanen und buchen dann doch einen Flug am nächsten Tag. Dadurch bleiben wir einen Tag länger in Cali und können abends die legendären Salsa Bars der Stadt erkunden und bisschen die Hüften schwingen. Aber so richtig Stimmung kommt dann doch nicht auf, wir haben beide einen Hänger. So schön die ganzen neuen Eindrücke sind, es wird gerade einfach zu viel. Die ständigen Ortswechsel strengen an, das Gefühl, nie zu Hause zu sein, nirgends einen sicheren Hafen zu haben, dazu das ständige Planen und die erforderliche Spontaneität, die man bei Reisen in Südamerika einfach mitbringen muss.
Trotz aller Dankbarkeit für die schönen Erfahrungen im wunderbaren Kolumbien verlassen wir das Land mit gedrückter Stimmung und einer tiefen Müdigkeit. In Ecuador schwören wir, wird erstmal entspannt und tranquilo gemacht.
2 notes
·
View notes
Note
Der tagelang angekündigte Schneesturm ist fern geblieben. Stattdessen wimmert es seit Tagesanbruch nur so von schreienden Vögeln — ohne Ende in Sicht.
Die Kälte biss sich durch die feste Ledersohle seiner Stiefel. Die Feuchtigkeit auf der abgenutzten Oberfläche formte sich zu unzähligen Froststernen. Seit einigen Stunden war sich Pavel nicht mehr sicher, ob seine Füße nun endgültig erfroren waren, oder ob der Schmerz inzwischen bloß so sehr gestiegen war, dass sich zu seinen Gunsten eine Taubheit entwickelt hatte. Der Winter kroch seine Beine hinauf und kühlte ihn vollkommen durch. Wenngleich er sich tief in seinem Inneren nach der Wärme innerhalb seines Apartments sehnte, einen heißen Becher Kaffee in den Händen, ein gutes Buch im Schoß, so war die Besonderheit dieses Momentes nicht von der Hand zu weisen. Der tagelang angekündigte Schneesturm war ferngeblieben. Stattdessen wimmerte es seit Tagesanbruch nur so von schreienden Vögeln — ohne Ende in Sicht. Das Phänomen war beängstigend und bedrückend zugleich, doch auch beeindruckend und fantastisch. Ungeachtet der Warnung bezüglich des Schneesturms, hatte er noch einen Job erledigen wollen. Nun stand er, durchgefroren, vor dem vorübergehend verlassenen modernen Wohnhaus, in dem die Besitzer von merkwürdigen und unerklärlichen Geschehnissen berichtet hatten. Zugegeben, der Schwarm an Krähen war in der Tat merkwürdig. Pavel würde sich nicht als Vogelexperte bezeichnen, dennoch kam ihm das Verhalten untypisch vor. Einige der Tiere mit dem schimmernden dunklen Gefieder hockten auf den Regenrinnen, dem Dachsims und dem Schornstein. Sie schienen sich, wenn man sie einzeln betrachtete, nicht von gewöhnlichen Krähen zu unterscheiden. Sie putzten sich, vertrieben einander von den Plätzen um selbst dort einzukehren und starrten in die Dunkelheit. Einige andere zogen Kreise über dem Haus, entfernten sich nicht weiter als bis zum nahegelegenen Baum, in dessen Krone sie auswichen, wenn die Verfügbarkeit der Rastplätze auf dem Dach einbrach.
Es bestand kein Zweifel. Etwas in oder an diesem Haus war verkehrt — und in Pavel keimte der Ansporn, herauszufinden, was vor sich ging. Nicht nur, weil es seine Berufung war, sondern auch aus persönlichem Interesse. In der Antike waren die faszinierenden und wahnsinnig intelligenten Tiere nahezu göttlich. Sie waren Sinnbild für Magie und Übernatürlichkeit. Wieso und wann genau sie zu Symbolen des Todes wurden, ließ sich nicht datieren. Im Zusammenhang mit Pavels momentaner Anwesenheit mochte die Vermutung naheliegen, dass die Menschen im Mittelalter recht behalten hatten — Pavel glaubte jedoch anderes. Ohne Zweifel trieb der Tod sein Unwesen, allerdings war dies nicht das, was die schwirrenden Tiere anlockte. Sie setzten ein Zeichen, sie versuchten sich an Aufmerksamkeit. Ihre Schreie waren Klagelieder, ihr Krächzen ein Ausdruck von Verzweiflung — wie der Klang einer gereizten Kehle, Ergebnis des unsäglichen Schmerzes der Trauer. Sie waren keine Vorboten, sie waren die Hinterbliebenen. Wie sich herausstellen sollte, betrauerten sie das Ableben einer misshandelten alten Dame, die die meiste Zeit ihres Lebens die Vögel in ihrem Garten gepflegt hatte. Ihr Tod war nicht durch ihr hohes Alter angetrieben worden, sondern das Ergebnis jahrelanger Misshandlung durch ihren älteren Sohn. Es war eine traurige und emotionale Geschichte. Gespickt mit fehlender Nächstenliebe und Vernachlässigung.
Geister empfinden kein Zeitgefühl. Während für andere drei Jahre vergingen, war es für die ältere Dame nicht mehr als ein Aufatmen. Harriet war eine sanfte Frau gewesen, die sich niemals offen beklagt hatte. Pavel vermutete, dass es ihre Zartheit gewesen war, die sie an den einzigen Ort band, an dem sie etwas wie Frieden empfunden hatte. Ihre Energien lagen zentriert im Herzen ihres einstigen Gartens — dort, wo nun ein modernes Einfamilienhaus stand. Für Harriet machte dies kein Unterschied. Sie ging ihre bekannten Wege. Sie durchstreifte den Garten und versuchte das Vogelfutter zu verschütten, damit jeder ihrer Zöglinge versorgt war. Dass sie dabei zum Leidwesen ihrer Nachfolger für seltsame Ereignisse verantwortlich war, sollte der Frau niemals bewusst werden. Umgeworfene Vasen, verrückte Möbel, leises Getuschel und das ständige Geschrei der Krähenvögel. Krähen und Raben vergaßen nie. Sie waren treue und vorsichtige Tiere, kreativ und hilfsbereit. Sie erinnerten sich daran, wer sie zuletzt mit Nächstenliebe behandelt hatte — auch wenn sie es als solches nicht benennen konnten. Harriets Vermächtnis schien für die Tiere nach wie vor spürbar zu sein. Geduldig warteten sie darauf, dass die alte Dame sich zeigte und ihre Güte fortsetzte. Bedauerlicherweise war Harriet zu diesem Akt nicht mehr fähig. Sie ging immer und immer wieder denselben Weg. Ein Echo der Frau, die sie einst gewesen war. Ein trauriges Abbild dessen, was ihr am Ende ihres Lebens Glück bereitet hatte. Es fühlte sich nicht an wie eine Erlösung, als Pavel sie ansprach und ihre Aufmerksamkeit erhaschte. Sie hatte kein konkretes Verständnis mehr dafür, was der Geisterjäger zu sagen hatte. Es waren lediglich Gefühle, tiefere Emotionen die in ihr resonierten. Pavel wusste nicht, was auf der anderen Seite wartete. Er wusste nicht, wohin die Seelen gingen, wenn sie die irdische Welt verließen, doch Pavel wusste, dass er den Lebenden einen Gefallen tat. Früher oder später, unabhängig davon, wer Harriet gewesen war, würde ihr Spuk andere Züge annehmen. Irgendwann hätte Harriet vergessen, was ihr Freude bereitete und hätte Zuflucht darin gesucht, das zu vertreiben, dem sie die Schuld der Unerreichbarkeit zuschob. Alles was von dem traurigen Fragment ihrer verletzten Seele übrig geblieben wäre, wäre die Unzufriedenheit über unerreichte Glückseligkeit — und darin lag, wie Pavel fand, eine beeindruckende Menschlichkeit.
"Es ist Zeit für dich zu gehen, Harriet Jones."
Mit ohrenbetäubenden Lauten stoben die Tiere auf und bildeten einen Strudel aus Federn und Geschrei. Im fahlen Mondlicht zogen sie ihre wilden Kreise und lieferten dem Geisterjäger ein Spektakel, welches ihn mit einer überraschenden Melancholie erfüllte. Pavel glaubte nicht an den heiligen Himmel mit seinen goldenen Pforten, oder den siedenden Flammen der Hölle, doch in diesem Augenblick erschien es ihm, als würden die Tiere ihre Seele gen Wolken geleiten. Vielleicht, so konnte er es ihr nur wünschen, war sie Teil ihrer schwarzen Schwingen geworden.
Stille kehrte zurück. Eine Ruhe, die Kälte zurück in Erinnerung führte, und Pavel verspürte den dringlichen Wunsch, ein paar Anrufe zu tätigen, um Personen in seinem Leben wissen zu lassen, dass sie wertgeschätzt wurden.
#⸻ 𝐰𝐫𝐢𝐭𝐢𝐧𝐠 : ‘ walking the stacks in a library ; feeling the presence of sleeping spirits. ’ .#writingsfakevz
10 notes
·
View notes