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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 8
Herrschaften und Oukies!
Und schon wieder ist unsere Zeit in Swakopmund um. Nach dem Frühstück packten wir unseren Krempel ins Auto und verabschiedeten uns von unseren Freunden. Karl zählte, wie immer, noch einmal die Katzen durch, damit wir nicht "versehentlich" eine mitnehmen.
Anschließend ging es für uns in nördlicher Richtung aus Swakopmund heraus. Nach rund 50 Kilometern erreichen wir unseren ersten Zwischenstopp: das Schiffswrack "Zeila".
Die Zeila strandete am 25. August 2008 in den frühen Morgenstunden in der Nähe eines beliebten Angelplatzes, etwa 14 km südlich von Henties Bay.
Der Fischtrawler wurde von Hangana Fishing aus Walvis Bay in den Ruhestand versetzt, als Altmetall an eine indische Firma verkauft und strandete, nachdem er sich auf dem Weg nach Bombay kurz nach dem Verlassen von Walvis Bay von seiner Schleppleine gelöst hatte.
Da die Zeila bis auf die Hülle entkernt worden war, wurde beschlossen, sie nach Indien zu schleppen. Mitten in der Nacht, nicht weit hinter den Hafengrenzen von Walvis Bay, brach die Schleppleine und die Zeila begann zu treiben.
Während der Nacht war die Zeila nahe an die Küste getrieben und kam schließlich auf einer Sandbank in der Nähe des beliebten Angelplatzes zur Ruhe. An einem Wochentag wäre der Angelplatz normalerweise verwaist gewesen, aber das Glück war auf der Seite der Besatzungsmitglieder.
Es war Feiertag und mehrere Angler hatten beschlossen, das Beste aus dem Tag zu machen und fischen zu gehen. Die beiden Besatzungsmitglieder signalisierten verzweifelt den Fischern, die Behörden von Henties Bay auf die Notlage der beiden Männer aufmerksam zu machen.
An Land angekommen, wurde die Besatzung ins Krankenhaus gebracht und wegen Schock und leichten Verletzungen behandelt.
Weiter geht es über die C 34, an etlichen Angelplätzen vorbei und über das Ugab Rivier.
Bald ist die Polizeikontrolle vor Henties Bay erreicht. Jede Menge einheimische Fahrzeuge, die zum Fischen fahren, fahren vor uns her oder kommen uns entgegen.
10 Kilometer weiter biegen wir von der C 34 auf die C 35, in Richtung Uis, ab. Hier hat sich einiges getan: diese Teilstrecke wurde mittlerweile asphaltiert. Wunderbar! Keine Piste mehr, keine Staubwolken mehr.
Langsam kommt der Brandberg, aus dem Dunst, immer näher. Ab und zu passieren wir einen, der hier ansässigen, Steinchenverkäufer - die ihre Verkaufsstände mehr oder weniger originell dekoriert haben.
Nach 1 1/2 Stunden erreichen wir den Abzweig nach Uis. Hier ist dann auch die elendige Baustelle zu Ende und es geht weiter über die alte, bekannte Schotterpiste.
Nach rund 4 Stunden Fahrzeit erreichen wir das Ozohere Camp, wo wir unsere Mittagspause verbringen werden. Das Camp liegt am Ufer des Ugab-Flusses.
Der Name Ozohere kommt aus der Sprache der Herero und bedeutet "Felsenklößchen". Wie der lokale Name des Camps bereits vermuten lässt, gibt es in dieser Gegend viele Felsformationen und dementsprechend auch Klippschliefer, die hier zu den Stammgästen zählen.
Die Inhaberin, Venice Kambongarere, gehört zum Stamm der Herero und bietet unter anderem auch traditionelle Führungen mit den Einwohnern der örtlichen Herero- und Himba- Dörfer an.
Es gibt 7 Campingplätze mit eigenem Grillplatz plus Wasseranschluss. Dazu einen Gemeinschaftswaschraum mit einfachen Warmwasserduschen und Spültoiletten. Vor kurzem hat Vinnice noch ein paar feste Zeltunterkünfte dazu gebaut.
Zu den weiteren Aktivitäten gehören Wüstenelefantentouren, Wandern oder, wer einmal ganz was anderes machen möchte kann mit den Locals Eselskarren fahren. Venice hat 4 eigene Kühe, die in der Gegend grasen. Gäste lässt sie gerne ihre Kühe melken.
Ozohere hat natürlich auch ein Restaurant, in dem kühle Getränke, Tee/Kaffee und Mahlzeiten erhältlich sind. Tagesgäste sind nach vorheriger Reservierung für Mahlzeiten und Erfrischungen willkommen.
Selbstverständlich hatten wir im Vorfeld per Whattsapp frühzeitig reserviert, schließlich müssen die Lebensmittel von weit her herbei geschleppt werden. Es ist ein ruhiger Zwischenstopp ohne viel Schnickschnack.
Die Herero-Näherinnen hier, am Ugab Fluss, sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil auf der Route von Uis nach Twyfelfontein.
Natürlich verkauft Venice auch ein paar Artikel im Auftrage der Frauen. Die Preise empfanden wir als moderat.
Die Frauen, gekleidet in ihre traditionellen Lagenröcke und Kopfbedeckungen mit dem "Kuhhorn" (Otjikaeva), an den Ständen mit ihren gut gemachten Puppen, Federmäppchen und Einkaufstaschen, säumen die staubige Piste und verleihen der eintönigen Strecke Abwechselung.
Alles begann 1990 mit der Matriarchin der Gruppe, Fransiska Muheua. Als Autodidaktin begann Franssika mit der Herstellung der Herero-Puppen und nähte sie von Hand, bis sie in Windhoek eine Singer-Nähmaschine kaufen konnte.
Als sie bemerkte, dass viele Reisende an der Ugab-Brücke anhielten, um eine Pause einzulegen, stellte sie ihre Herero-Puppen auf Pappkartons aus.
Ihre Schwester, Helena Kaunatje, schloss sich ihr an und sie begannen nach und nach, am Straßenrand Stände aus Mopanezweigen zu errichten.
Töchter, Nichten und weitere Familienmitglieder kamen im Laufe der Jahre dazu und erlernten von ihnen ihre Nähfähigkeiten.
Die harte Arbeit der Näherinnen ermöglicht es ihnen, die Schulgebühren ihrer Kinder zu bezahlen und Geld für den Haushalt einzubringen.
Nach unserer Mittagspause geht es auf den letzten Teil unserer heutigen Etappe. 1 Stunde haben wir noch über die Schotterpisten zu bewältigen, bevor wir die geteerte C 39 erreichen.
Damit sind Schotterpisten und Staub für die nächsten 2 Wochen erst einmal weitest gehend passé. Jetzt noch 1 Stunde ganz geradeaus, in Richtung Osten.
Gegen 17 Uhr erreichen wir die Sophienhof Lodge. Für uns ist es der zweite Besuch hier. Doch dieses Mal haben wir uns nicht in den normalen Chalets einquartiert, sondern in dem VIP-Haus, oben am Hang.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 7
Herrschaften und Oukies!
Wir wachen auf und schauen erst einmal vom Garten auf die gegenüberliegenden Häuser.
Der typische Nebel liegt über der Stadt. Ab und zu kommen aber erste Sonnenstrahlen durch. Ein warmes und schönes Licht begrüßt uns später an diesem Morgen.
Einfach nur schön, den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück zu beginnen. Wir genießen es sehr, ganz ohne Zeitdruck, hier zu sitzen.
Wir fuhren nach dem Frühstück in die Stadt, die sich jetzt merklich füllt. Immer mehr Windhoeker kommen nach Swakopmund, um der Sommerhitze zu entkommen und den Urlaub bzw. die Weihnachtsfeiertage hier zu verbringen.
Swakopmund ist nicht nur der beliebteste Ferienort, sondern auch der Kühlschrank Namibias. Viele Namibier kommen aus dem Inland hierher, um sich abzukühlen. Mindestens 10 Grad kühler als im Rest des Landes ist es hier meist.
Wir parkten unseren Wagen unterhalb vom Cafe Anton und zogen von dort aus los zum Museum.
Das Swakopmunder Museum wurde 1951 von dem Zahnarzt Dr. Alfons Weber gegründet und ist inzwischen das größte Privatmuseum in Namibia.
Dr. Weber war mit seinem mobilen, über eine Kurbel fußbetriebenen Zahnarztstuhl im Land unterwegs, behandelte seine Patienten auf Farmen ebenso wie im Busch.
Nicht immer waren seine Patienten in der Lage, in barer Münze zu bezahlen. So nahm er stattdessen auch gerne historische Gegenstände und Exponate entgegen, die im Laufe der Jahre recht schnell zahlreich wurden. Dr. Alfons Weber sammelte zudem leidenschaftlich Steine und Mineralien.
Anfangs waren die von ihm gesammelten Schätze in einem alten Schuppen und Nebengebäuden seiner Privatwohnung gelagert, die eine Assistentin Webers damals als "überfüllte Rumpelkammer" bezeichnete.
Später nahm Weber an einem Wettbewerb zur “wirkungsvollen Saisongestaltung” teil und reichte dort Unterlagen über ein Heimatmuseum ein. Seine Idee gewann den ersten Preis und so wurde der Startschuss für eine umfassende Sammlung gelegt. Nach elfmonatiger Bauzeit wurde am 17. Dezember 1951 das erste Museum mit integrierter Bibliothek, damals in der Roonstraße, eröffnet.
Mit der zunehmenden Anzahl von Exponaten wurde schon bald ein Neubau notwendig - mit diesem begann man 1958 auf den Fundamenten des alten kaiserlichen Hauptzollamts unterhalb des Leuchtturms vor der Mole. 2 Jahre später fand die Eröffnung statt.
Seitdem wurde der Bestand der Exponate auch Dank der Hilfestellung zahlreicher Gönner schrittweise erweitert. Unter den Utensilien, die dem Museum über die Jahre bereitgestellt wurden, befinden sich auch viele historische Fotos von denen ein Großteil aus dem Nachlass von Zeitzeugen stammen.
Heute sind auf rund 1300 Quadratmetern Tausende von Exponaten für die Öffentlichkeit zugänglich und durch den Einsatz der vielen freiwilligen Helfer des Museums ist das Erbe von Alfons Weber in guten Händen.
Das Swakopmunder Museum hat sich nicht auf bestimmte Themen spezialisiert, sondern zeigt eine vielfältige Auswahl aus allen Bereichen Namibias. In der Eingangshalle werden Flora und Fauna der beiden natürlichen Extreme Namibias - Wüste und Ozean - gezeigt.
Am Beispiel zahlreicher präparierter Tiermodelle können sich die Besucher ein eigenes Bild von der Vielfalt der afrikanischen Natur machen. Auch das Emil-Jensen Herbarium sowie die größte Vogeleiersammlung des Landes befinden sich unter diesen Sehenswürdigkeiten.
In einer Ausstellung im hinteren Teil der Räumlichkeiten werden auf 215 Quadratmetern "Menschen Namibias", die einzelnen Volksstämme vorgestellt, die in Namibia anzutreffen sind. Anhand von Bildern, mehrsprachigen Texten (Deutsch, Englisch & Afrikaans) und verschiedenen Exponaten wird ein interessantes Bild der Menschen im Land gezeichnet.
Im weiteren Verlauf finden sich Überreste aus der Kolonialgeschichte Namibias. Ein Ochsenwagen der Firma Hälbich, der vor 100 Jahren zwischen Grootfontein und Angola verkehrte, die Kutsche des letzten deutschen Gouverneurs und ein Modell einer alten Zwillingslokomotive veranschaulichen das Transportwesen in der Pionierzeit.
Mit der Kolonialisierung hielt auch die Technik Einzug ins damalige Deutsch-Südwest-Afrika. Ein Paläograph (der Prototyp eine Diktiergerätes) aus dem Jahre 1895 stammt vermutlich sogar aus der Hand Thomas Alva Edisons.
Alte Druckerpressen, Phonographen, Schreibmaschinen und selbst ein Butterfass sowie eine Geflügelbrutmaschine legen Zeugnis ab von dem oft mühseligen Leben der Selbstversorger besonders auf den Farmen.
Darüber hinaus sind Schiffsausrüstungen, ein Landungskorb und das Blinkfeuer des alten Swakopmunder Leuchtturms zu sehen. Mike Thygesen und sein Taucherteam sorgen für regelmäßigen Nachschub, unter anderem in Form von historischen Münzen, Schiffsteilen und -dekorationen und sogar Porzellanscherben aus der chinesischen Ming-Dynastie, die vom Porzellanhandel zwischen Portugiesen und Chinesen zeugen.
Gemälde und Fotografien von historischen Handels- und Kriegsschiffen, Schiffswracks an der Skelettküste sowie Schiffsmodelle aus mehreren Jahrhunderten ergänzen die Sammlung.
Es schließen sich die originale Adler-Apotheke von Gerd Böhlke, in der selbst die von Hand hergestellten Tinkturen sowie die manuelle Registrierkasse nicht fehlen.
Die Zahnarztpraxis von Dr. Alfons Weber und das Jugendstilzimmer aus dem Hause Schmerenbeck schließen sich an.
Alle drei Ensembles bestechen durch die Liebe zum Detail: Die medizinischen Instrumente blinken und blitzen, die alte Wanduhr ist auf die Minute genau aufgezogen.
Doch auch die alten Kanonen, Jagdgewehre und Waffen aus der Schutztruppenzeit erzählen ihre eigenen spannenden Geschichten.
Nun ist es Zeit für eine kleine Stärkung und wir schlendern hoch zum Café Anton im Schweizerhaus.
Anschließend ging es noch zum Einkauf in die Stadt: die erste Station war die Buchhandlung mit dem typisch afrikanischen Namen “Die Muschel”.
Als wir da durch die Tür kamen, wusste die Inhaberin sofort worum es ging: den Kalender der AZ.
In der Muschel konnten wir dann die vorbestellten Kalender abholen. Stückpreis in diesem Jahr 299 NamDollar.
Waren die schon immer so teuer? Eine AZ und ein paar Karten plus Briefmarken komplettierten den Einkauf dort.
Danach fuhren wir noch einmal zum Spar, um unsere Vorräte aufzufüllen bzw. für die Weiterfahrt aufzustocken.
Denn auch bei unserer nächsten Unterkunft sind wir komplette Selbstversorger.
Am Abend hatten Trudi und Karl zum zünftigen Braai eingeladen. So eine Angelegenheit zieht sich ja immer über Stunden hin.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 6
Herrschaften und Oukies!
Früh raus aus den Federn! heißt es heute für uns. Das heißt 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr frühstücken, alle Mann/Frau noch einmal auf Klo und um 8.00 Uhr werden wir zu unserer „Little-Five-Tour“ vor unserer Haustür abgeholt.
Schon vor dem Besuch in Swakopmund war uns klar, dass wir wieder einmal eine geführte Tour durch die Wüste mitmachen möchten. Nur so kann man all die kleinen Bewohner mit einem erfahrenen Führer entdecken, an denen man sonst ahnungslos vorbeilaufen würde.
Dieses Mal haben wir bei Chris Nell gebucht, beim letzten Mal - vor 12 Jahren - waren wir mit Tommy unterwegs. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Anbietern in Swakopmund, die unterschiedliche Touren in die umliegende Wüste durchführen.
Tommy Collard und Christopher Nel fingen gemeinsam mit einer Firma an und trennten sich irgendwann im Streit. Beide Unternehmen bieten nahezu das gleiche Programm.
Inzwischen hat Tommy seine Firma, aus gesundheitlichen Gründen, an einen seiner vertrauenswürdigen Mitarbeiter verkauft und sich aus dem Geschäft komplett zurückgezogen. Gerüchte über sein Ableben haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.
Die Swakop Tour Company von Georg Erb gibt es ebenfalls nicht mehr. Die wurde nach der dunklen Corona Zeit an Charly´s Desert Tours verkauft. Leider haben wir mit Charly´s keine guten Erfahrungen gemacht und von daher buchen wir dort nichts mehr.
Wer nach Swakopmund kommt, sich für die Natur interessiert und diese Tour nicht mitmacht, der hat wirklich etwas versäumt. Wer mehr auf Action aus ist und bei Discovery-Dokumentationen im Fernsehen eher wegschaltet, der wird sich hier vielleicht langweilen - aber vielleicht wird die Neugier auf die kleinen Dinge erst geweckt.
Die Veranstalter führen ihre Tour fast immer am Morgen durch, denn dann herrscht an den meisten Tagen noch der Nebel an der Küste vor und es ist entsprechend kühl. Logisch, dass sich gerade Reptilien dann auch besser beobachten lassen, da sie ihren Stoffwechsel erst aufwärmen müssen.
Die Tour startet nur wenige Meter außerhalb von Swakopmund im Flussbett des trockenen Swakop River. In den angrenzenden Dünen leben die "Little Five", dazu zählt man das Namaqua Chamäleon, die Sidewinder Schlange, den Shovel-Snouted Lizard, die Radspinne oder besser als Dancing White Lady bekannt und der Palmato Gecko.
Die meisten hier lebenden Tiere haben erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, um in der Hitze und Trockenheit überleben zu können. So gibt es einen endemischen Nebeltrinker-Käfer, der seinen Hinterleib nach oben streckt, den Nebel daran kondensieren lässt und das so gewonnene Wasser trinkt.
Die Fauna in der Wüste ist, wie die Flora, sehr vielfältig und man bemüht sich, den Gästen möglichst viel davon zu zeigen und zu erklären.
So eine wandernde Sanddüne ist nicht auf allen Seiten gleich. Die Beschaffenheit des Sandes ist auf der dem Wind zugewandten Seite fester als auf dem windgesch��tzten Rutschhang, in dem man bei jedem Schritt fast knietief einsinkt.
Es gibt es eine erstaunliche Artenvielfalt mit unglaublichen Anpassungen im Kleinen und den meisten Besuchern bleibt dies ohne Führer völlig verborgen.
Es gibt zuerst ein wenig Theorie, wo uns erklärt wird, wie das Leben in den Dünen funktionieren kann. Das alles geschieht mit einer anschaulichen „Karte“, die einfach in den Sand gezeichnet wird. Wir erfahren vom „Käfermüsli“ und anderen interessanten Informationen.
Danach geht die Suche los. Es wird ein Stück gefahren, gehalten und Kevin, unser heutiger Guide, steigt aus und macht sich auf die Suche.
Wir haben richtiggehend Glück mit unser Tour: nur ein einziges Fahrzeug mit gerade einmal 6 Gästen, die alle aus dem deutschsprachigen Raum kommen.
Tommy´s Tour ist mit insgesamt 3 Autos unterwegs. Einmal 2 Autos, die zusammen fahren und dann noch 1 Einzelfahrzeug. Alle sind bis auf den letzten Platz belegt.
Tiere, wie Geckos oder Eidechsen, leben eher auf der weichen Seite der Düne, denn hier sammeln sich auch die durch den Wind angewehten Gräser und Samen.
Wir stoppten auf einer Ebene am Fuß der Dünen. Hier waren einige kleine Dollarbüsche verteilt, die Kevin systematisch untersucht.
Wasser in der Wüste: der Million-Dollar-Busch (deutsch Talerbusch). Und damit ihm keiner an seine Wasserreserven geht, ist er salzig und somit ungenießbar.
Kevin zeigt auf eine Stelle im Sand im Dollarbusch. Was ist da? Was soll da sein? Wir sehen zunächst einmal gar nichts. Auch nicht auf den 2. Blick… und auch nicht, als Kevin mit dem Stock auf die „Stelle“ weist…
Wie man solche gut getarnten Augen im Sand findet, verstehe ich bis heute nicht. Denn die Augen sind alles, was von der Schlange zu sehen ist. Der Rest des Körpers ist komplett eingegraben, um vor der potentiellen Beute gut getarnt verborgen zu bleiben.
Weiter geht die Tour. Wo wir höchstens ein kleines Häufchen im Sand sehen, gräbt Kevin gezielt drauf los.
Der Bewohner des unauffälligen Sandbaus wird sich besonders farbenprächtig präsentieren. Ein wunderschöner, durchscheinender und filigraner Palmato-Gecko kommt zum Vorschein!
Das fast durchsichtige Tierchen sitzt dann auf seiner Hand und wir können es in unserem Körperschatten von allen Seiten betrachten und fotografieren.
Jetzt wird auch verständlich, warum er auch „Schwimmfußgecko“ genannt wird. Er hat tatsächlich kleine „Flossen“ mit Schwimmhäuten als Füßchen.
Danach wird jedes Tierchen wird mit aller Vorsicht in sein Gebiet zurückgesetzt und wir haben gewartet, bis es sich wieder in den kühlen Sand eingegraben hat. Die heiße Sonne würde ihn ruckzuck austrocknen.
Wir steigen wieder ein und Kevin bugsiert uns mit ca. 0,8 Bar auf den Reifen sicher durch die Dünen. Wir schauen natürlich ganz aufmerksam ob wir auch etwas entdecken können. Tun wir natürlich nicht, außer hier und da mal eine andere Desert-Tour.
Währenddessen hält er immer mal an, um die geschäftigen Wüstenferraris zu beobachten, die „Schaufelschnauzen-Eidechse“. Lustig ist es anzusehen, wie sie immer abwechselnd die Beine zum kühlen in die Luft strecken, da ihnen der Sand nun zu heiß ist.
Kevins Augen schweifen weiter über einen kleinen Sandhügel, ein gekonnter Griff hinein und schon hat er dieses kleine, beinlose Geschöpf in der Hand, das er dann zum genaueren Anschauen weiterreicht.
Es ist ein besonders Erlebnis, einen Fitzsimmon´s Burrowing Skink auf der Hand zu halten und seine wachsartige Haut zu sp��ren. Ein Skink ist eine beinlose Echse (das Äquivalent zu unserer Blindschleiche).
Die nahezu blinden Tiere leben in den Dünen, wo sie quasi durch den Sand schwimmen und kleine Insekten jagen.
Schließlich gibt Kevin mit unserem Fahrzeuge nochmal ordentlich Gas und es gibt eine rasante Achterbahnfahrt durch die Dünen, bevor noch einmal gehalten wird.
Man hat unterwegs ausreichend Zeit, um oft anzuhalten und Fotos von den Dünen und der Umgebung zu machen. Im Sonnenlicht schimmern sie teilweise rot.
Der Ausblick ist einfach atemberaubend und auch die verschiedenen Färbungen des Sandes werden hervorragend von Kevin erklärt: Je nach Gewicht bleiben unterschiedlich schwere Materialen oben auf der Düne liegen oder werden vom Wind fortgeblasen und sammeln sich im Tal.
Man erklärte uns, dass das Eisen der Grund für die Rotfärbung der Dünen im Landesinneren sei: die Dünen rosten, da das im Sand enthaltene Eisen durch die Wirkung der Küstennebel oxidiert.
Am Fuß der Dünen holt Kevin direkt einmal einen Magneten hervor. Er fährt damit über den Sand und sammelt tatsächlich eine beachtliche Menge Eisenpartikel ein.
Wie ein dichtes, schwarzes Fell stehen dann die Eisenspäne darauf. Auch wenn sie auf dem Arm liegen, bringt sie ein darunter gezogener Magnet zum Stehen, das fühlt sich toll an.
Wir kennen die Demonstration des Eisengehaltes im Wüstensand schon vom letzten Mal und lassen deshalb jetzt meine Mutter ran.
Wieder geht es ein Stückchen weiter. Plötzlich steuert Kevin und auf eine Stelle an einen kleinen Dünenkamm zu. Ich kneife die Augen zusammen und versuche, wie alle anderen in unserem Wagen, irgendetwas zu erkennen. Ist da was? Ich sehe natürlich zuerst wieder nichts …
„Da, ein Chamäleon!“ Jetzt sehe ich es auch. Und groß ist es… Wir steigen aus dem Wagen aus und folgen Chris ungefähr 30 Meter bis wir vor einem ungefähr 20 Zentimeter großen Wüstenchamäleon stehen. Respekt!
Dieses hier beobachtet uns genau, so scheint es und setzt sich langsam in Bewegung. Interessant ist die Gangart des Chamäleons. Leicht vor und zurück wippend marschiert es durch den Sand. Dabei simuliert das Chamäleon lediglich ein Blatt, das im Wind hin- und her geweht wird, die perfekte Tarnung und Schutz vor Raubvögeln.
Dass sich ein Chamäleon seiner Umgebung farblich anpassen kann stimmt grundsätzlich, jedoch ist die Färbung eher auf die jeweilige Stimmung zurückzuführen. Als wir ankommen ist das Tier zunächst schwarz.
Bestens vorbereitet hat Kevin natürlich ein paar Maden dabei, die er dem Chamäleon anbietet.
Beim Anblick der Made und der Aussicht auf eine reichhaltige Mahlzeit steigt die Stimmung schlagartig und es färbt sich in Sekundenschnelle in einen hellgrauen Farbton.
Es ist faszinierend, zu sehen, wie sich die Farbe von einem dunklen Grau zu Hellgrau mit gelb-und rosenholzfarbigen Anteilen verändert, je näher es kommt.
Es sind wohl genug Würmer für alle da und alle Beteiligten scheinen sich (aus) zu kennen. So können wir beobachten, wie die Zunge herausschnellt und die Beute im Maul des Tieres verschwindet.
Leider haben wir es nicht geschafft, die sehr schnelle Zunge voll ausgefahren zu fotografieren. Trotz Serienbild war die Zunge mit 18/100 Sekunden für den Schnapp zu schnell gewesen.
Zu dem todsicheren Auffinden der Chamäleons bei diesen Touren erfahren wir heute noch interessante Dinge von unseren Gastgebern: Der Erfinder dieser Touren soll sich zu Hause immer Chamäleons gehalten und unter seinem Fahrersitz mitgeführt haben.
Nur für den Fall, dass die wildlebenden Exemplare nicht mitspielen wollten. Und sollte einmal das Sichtungsglück ausbleiben, so konnte er das mitgeführte Tierchen geschickt unauffällig in einem beliebigen Busch platzieren und der staunenden Kundschaft präsentieren. Däh! Wieder was gelernt!
An einer Stelle passieren wir die ehemalige Bahnlinie, die die Küste mit dem Inland verband. Kevin erzählt uns, dass noch bis in die 80er Jahre hinein hier Züge fuhren. Heute haben die Sanddünen alles zerstört.
Die Fahrt führt durch den schönen Wüstengürtel zwischen Swakopmund und Walvis Bay. Die Gegend ist geschützt und die Naturschützer achtet sehr darauf, die Geröllflächen nicht zu beschädigen um dem Öko-System keinen Schaden zuzufügen.
Neue Fahrspuren sieht man hier noch Jahrzehnte später. Herumliegender Müll wird, soweit es eben geht, eingesammelt. Dafür haben alle Fahrzeuge eine "Trash Bag" hinten am Reservereifen hängen.
Der Weg zurück nach Swakopmund führte mitten durch den Dünengürtel. Kevin, unser Fahrer, fuhr gekonnt die vorgegebene Strecke durch die hohen Sandberge.
Wir schossen in großen Bögen an den Dünen entlang, um dann die Richtung zu ändern und auf die nächste Düne zu wechseln. Es war eine aufregende Fahrt, die wir für einen kurzen Stopp inmitten der hoch aufragenden Dünen unterbrachen.
Zum Abschluss der Rundfahrt fährt man eine hundert Meter hohe Düne herauf und auf der windabgewandten Seite wieder herunter. Dabei macht der Sand ein dumpfes, röhrendes Geräusch. Von der letzten Düne aus hatten wir dann einen freien Blick auf weitere Dünenkämme und den Atlantik.
Nach dieser informativen Tour ging es zurück in unsere Wohnungen im Stadtteil Kramersdorf, benannt nach der Familie Kramer, deren Haus das Erste war, das hier erbaut wurde.
Swakopmund ist ein wunderbarer Ort, um sich durch das atlantische Angebot zu schlemmen. Für den Abend hatten wir wieder im altehrwürdigen Hansa Hotel reserviert. Wir lieben das gediegene Restaurant des ältesten noch aus der Gründerzeit existierenden Hotels in Swakopmund ganz besonders.
Und wie immer, wenn wir dort speisen, gibt es zum Abschluß für uns den guten, alten Colonial Coffee - der dort mit viel Tradition zelebriert wird.
Besonders stolz ist der Oberkellner auf den Eierlikör aus Deutschland, der da unter anderem mit rein kommt.
Übrigens heißt der Colonial Coffee nicht mehr Colonial Coffee, wie oben auf dem Bild noch zu sehen, sondern jetzt politisch-korrekt: Classic Hansa Hotel Coffee. Die Aufschrift der Tassen wurden selbstverständlich entsprechend angepasst.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 5
Herrschaften und Oukies!
Heute schliefen wir ein ganzes halbes Stündchen länger. Sagenhaft!
Um 8 Uhr brachten uns Arianes Angestellte dann den Early Morning Coffee, da hatte Micha bereits den meisten Krempel von uns schon wieder im Auto verstaut.
Für die kommenden Tage als Selbstversorger bestellten wir zur Abreise noch etwas Gamefleisch (ein gutes Kilo Gnu, schön mariniert und vakuumiert ) und 3 Lunchpakete für Unterwegs.
Super! Das packten wir alles in unsere elektrische Kühltasche und nahmen es mit.
Um 20 nach 10 waren wir dann auch schon wieder auf der Piste. Westlich von Windhoek wird das hügelige Khomas-Hochland von der C 28 durchquert, die zu großen Teilen als landestypische Schotterpiste daher kommt und über den Boshua-Pass in die Namib-Wüste führt.
Das 2000 m hohe Hochplateau fällt nach Westen, zur Namib, hin ab. Über diese Randstufe führen mehrere Paßstraßen hinunter zur 1000 m niedriger gelegenen Wüste.
Diese Straßen, die eher Pisten gleichen, werden seit Jahrhunderten benutzt und sind als sogenannte Baaiwege in die Geschichte eingegangen.
Nach einigen Kilometer passieren wir eine große, verfallene Residenz. Dicht an der Straße (etwa 100 m) liegt das Liebig-Haus auf dem Gelände der Neu-Heusis Farm. Ein Herrenhaus, das man eher in einer Stadt vermuten würde, als hier draußen und das auch als „Geisterhaus“ bekannt ist. Das Anwesen ist eng mit der frühen Kolonialgeschichte Namibias verbunden.
Das Haus wurde zwischen 1911 und 1913 als Wohnhaus für den Direktor der deutschen Farmgesellschaft erbaut und benannt nach Baron von Liebig, der die Karl-Liebig-Gesellschaft gründete.
Leider steht es mittlerweile seit über 60 Jahren leer und ist schutzlos dem Verfall preisgegeben. Das Anwesen zeigt jedoch immer noch Anzeichen für den extravaganten Reichtum der ehemaligen Bewohner.
Nach weiteren 25 Kilometern auf der C 28 erreicht man das Francois-Fort. 1890 wurde das Von-Francois-Fort (Francoisfeste) im Khomas-Hochland zum Schutz des Ochsenwagen-Baaiweges, eines wichtigen Nachschubweges von der Küste, errichtet.
Die kleine Feste wurde als Zwischenstopp genutzt als Curt von Francois von Tsaobis nach Windhoek, in die neu gegründete Landeshauptstadt, umzog. Dieser Militärposten ist sehr massiv ausgeführt und recht geräumig. Dicke Trockensteinmauern, der Fußboden mit Steinplatten ausgelegt und Schießscharten.
In der Regel war das Von-Francois-Fort von drei Soldaten der Schutztruppe bemannt. Die primäre Funktion des Forts wurde später die eines Viehpostens und Erholungscamps für die Pferde und Zugochsen der Schutztruppe. Die Gesamt-Maße der Festung sind etwa 6 x 12 Schritte, die Mauern ungefähr 60 cm stark, die südliche Mauer bis zu 80 cm.
Seine sekundäre Funktion war die eines Ausnüchterungspostens für die Soldaten, die zu häufig einen über den Durst getrunken hatten. Daher war das abgelegene Von-Francois-Fort unter den Mitgliedern der Schutztruppe auch unter dem Namen „Trockenposten“ bekannt.
Der Boshua-Pass auf der C 28 liegt auf 1.861 Metern Höhe und führt über den Witwatersberg. Der Boshua hat, wie der Spreetshoogte-Pass im Süden an der D 1275, mit 20 % das steilste Gefälle an der Randstufe.
Am Pass genießt man einen weiten Panoramablick über die Namib und an der Großen Randstufe liegt einem die ganze Küstenebene zu Füßen.
Im Norden flankieren die Horosib-Berge das Plateau und vor den Betrachtern staffeln sich zerklüftete Gipfelketten, die allmählich zur Hochebene der Namib abfallen.
Am Aussichtspunkt gibt es neuerdings auch eine Informationstafel dazu:
Gleichzeitig dient die der Straße zugewandte Seite als neumodische Kunstinstallation, an der man zur Selbstverwirklichung einen Schuh annageln kann.
Wer dringend seine Notdurft verrichten muss, der folgt dem Wegweiser zum Klo:
Links am Schild vorbei, kann man das abenteuerliche Toiletten Konstrukt schon erkennen:
Aber die View, die sich dem Besucher des stillen Örtchens bietet, ist schon atemberaubend - im wahrsten Sinne des Wortes. Im Hintergrund lässt sich von dort aus der weitere Verlauf der Piste erahnen.
Mit dem Übergang zur Namib verändert sich die Landschaft sichtbar.
Die von wenigen Gräsern überzogenen Hänge weichen einer Hochebene. Schiefer und Kalk liegen offen zutage und hinter jeder Biegung der Pad nimmt das Gestein neue bizarre Formen an. Mineraliensammler können sich hier nach Belieben austoben.
Ein Teil der Route führt in der Namib an der Blutkuppe vorbei, dann geht die Fahrt weiter durch trockene Landschaft. An der einzigen überdachten Rastmöglichkeit machten wir, am Abzweig zur Blutkuppe, unsere späte Mittagspause. Dazu packten wir nun unser Lunch von Ariane aus und verspeisten es genüsslich.
Vorbei geht es an den Abzweigungen zum Dorob Nationalpark: Welwitschia Drive und zur Mondlandschaft. Aber auch an der C 28 sieht man schon einige der sonderbaren, uralten Pflanzen in unmittelbarer Nähe zur Straße.
Die Welwitschia ist ein immergrüner Zwergbaum mit nur zwei Blättern, die oft gespalten sind. Es ist eine entfernte Verwandte der Koniferen.
Sie hat allerdings auch Eigenschaften der Blütenpflanzen mit getrennten Geschlechtern. Bis zu 1500 - 2000 Jahre Lebenszeit wird einzelnen Welwitschias in der Namib wissenschaftlich bescheinigt. Je älter sie wird, desto weiter gefächert zeigen sich ihre Blätter.
Gegen halb 5 kamen wir dann auch in Kramersdorf in unserer Ferienwohnung an. Was für ein riesen Hallo!
Wir schwätzten eine Weile und Karl half noch beim Gepäck rein tragen und abfegen.
Eine Restaurantreservierung hatten wir heute nicht, denn wir wollten uns nicht noch zusätzlich unter Zeitdruck setzen. Zum Abendessen gab es die Leftovers unserer großzügig bemessenen Lunchpakete. Meine Mutter verschwand auch zügig in ihre Wohnung und ging ins Bett. Morgen früh um 6 Uhr klingelt der Wecker, denn wir haben eine Little Five Tour gebucht.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 4
Herrschaften und Oukies!
Für uns klingelte der Wecker heute ein kleines bisschen früher: 7 Uhr. Dennoch stand schon unser Early Morning Coffee auf unserer Terrasse bereit.
Das Frühstück hatten wir heute für 8 Uhr bestellt, denn wir haben ein größeres Programm vor der Brust.
Gaby (aus dem Namibia Forum) und ihr Mann Ted, die zufälligerweise hier ebenfalls zur Zeit ihren Urlaub verbringen, schließen sich kollegialerweise an und wir tauschen uns angeregt aus.
Für eine umfassende Stadtrundfahrt in Windhoek gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir entschieden uns auch dieses Mal wieder für Bwana Tucke-Tucke alias Carsten Möhle, der Afrika Auskenner schlechthin.
Und so machen wir uns um 9 Uhr auf den Weg in Richtung Windhoek, ins Bwanapolis, zum Haus von Carsten, im Stadtteil Pioneerspark.
Der große Meister selber ist zur Zeit sogar daheim und so lässt er es sich nicht nehmen die Tour mit uns höchstpersönlich durchzuführen und das sogar ohne Aufpreis für die "Chefarztbetreuung".
Diese Art von Stadtrundfahrt ist schon alleine wegen des Fahrzeugs ein echtes Erlebnis. Wir konnten uns dort kurz noch frisch machen und uns für die Rundfahrt rüsten: hoher Sonnenlichtfaktor und Hut sind ein MUST! Und am besten auch ein Oberteil mit langem Ärmel.
Gegen 10 Uhr sollte es eigentlich los gehen, aber wie es bei Carsten so immer ist, es zieht sich ein bisschen. Das Telefon klingelt hier und es klingelt da.
Gegen 11 Uhr kamen wir dann endlich vom Hof, die Ladefläche des steinalten Landis voll mit Taschen und Kartons für ein Suppenküchenprojekt im Stadtteil Katutura.
Es gibt verschiedene Touren, in verschiedener Länge: 3 oder 5 Stunden und auch ganztägig. Für uns reicht die 3-stündige Tour dicke aus.
In einem alten, offenen Landrover (Baujahr 1964), der selbst John Wayne in Hatatari alt aussehen lässt, und der laut Carsten Möhle „nie richtig ganz, aber auch nie richtig kaputt“ ist.
Wir persönlich nennen diese Fahrzeuge immer "englische Wanderbaustellen" - und so kam es, wie es kommen musste ...
... noch nicht ganz vom Hof, da gibt "Landy Nummer 1" gleich mal den Geist auf. Zum Glück ist ein Mitarbeiter auf Zack und fuhrt direkt hinter uns her, um zu schauen, ob die Karre auch wirklich läuft.
Das tat sie natürlich nicht! Und so wurden wir abschleppender Weise zurück zum Hof gebracht. Alle Tüten, Taschen und Kartons umladen in "Landy Nummer 2" und nun konnte die Tour auch tatsächlich starten.
Gebannt lauschen wir den Ausführungen zu Carstens Erfahrungen mit der politischen Entwicklung Namibias, als wir quer durch die Stadt cruisen. Erster Haltepunkt ist am alten Munitionsdepot der ehemaligen Schutztruppen.
Heute befindet sich darin eine Produktionsfirma für Film & Fernsehen. Unter anderem zeichnen sie sich auch für den öffentlich-rechtlichen Film "Der vermessene Mensch" verantwortlich. Hier der Link zum Film: Der vermessene Mensch - ZDFmediathek
Und hier noch eine begleitende Dokumentation zum Film: Der vermessene Mensch – Die Dokumentation - ZDFmediathek
Beides lief erst vor wenigen Wochen bei uns im Fernsehen.
Plötzlich endete die Straße und wir fuhren in eine wirklich steile und versetzte Piste hinein. Wir sehen verschiedene Trupps an Arbeitern, wobei der Begriff "arbeiten" sehr dehnungsfähig ist.
Die Jungs versuchen der invasiven Kaktusfeige den Garaus zu machen oder zumindest die Weiterverbreitung einzudämmen.
Über den Aloe-Trail ging es weiter in den "schwarzen" Stadtteil Katatura, dem Wohnviertel der Schwarzen. Natürlich machen wir hier erst einmal Halt am sogenannten "Lovers Hill".
Warum der Hügel diesen Namen hat, ist wohl selbst erklärend. Wegen der häufigen hier stattfindenden Überfälle wurden Sicherheitskameras installiert.
Carsten wusste allerdings zu berichten, dass bei Straftaten das Überwachungsmaterial im allgemeinen eher nutzlos wäre, da die Security lieber auf die nackte Haut der Damen zoomen würde, anstatt das Gelände zu überwachen.
Wir werfen natürlich auch noch einen Blick auf die Skyline von Windhoek, die sich im letzten Jahrzehnt doch ganz schön verändert hat.
Wir sehen den Tintenpalast gut von hinten. Die Alte Feste ist im Schatten der "Kaffeemaschine", des neuen Unabhängigkeitsmuseums, gar nicht mehr zu sehen und die Christuskirche verschwindet auch nahezu komplett zwischen den modernen Glasbauten.
Bei kalten Getränken lauschten wir den Ausführungen unseres Tour-Guides. Wir sind auch dieses Mal erstaunt, wie gut und detailliert und dennoch sehr kurzweilig die gesamte Geschichte Windhoeks erklärt wird.
Wer sich jetzt über so viele Bauten aus Nordkorea wundert: so wird unsere Entwicklungshilfe elegant umgeleitet. Wir spenden reichlich nach Namibia und die Namibianer kaufen damit reichlich in Nordkorea ein.
Wir holpern und poltern die Strecke weiter und die Fahrt gleicht eher einer Achterbahnfahrt als einer Stadtrundfahrt, großartig!
Während wir Windhoek hinter uns lassen, sehen wir im Norden bereits "Silver City". Natürlich hat das nix aber auch gar nix mit Silber zu tun, sondern umschreibt die in der Sonne glänzenden Wellblechhütten des Townships Kututura.
Dieses Viertel wurde in den 50iger Jahren vom südafrikanischen Apartheidsregime geplant und gebaut. Hierhin wurde die farbige Bevölkerung während der Apartheid zwangsumgesiedelt.
Es wurde langsam heißer und wir stellten fest, dass die Mittagssonne nun doch ganz schön herunter glühte. Es gab nun keinen einzigen Fleck Schatten mehr auf der Tour und wir wurden förmlich gegrillt.
In dem alten Teil von Katutura stehen richtige Häuschen mit Anschluss an die Kanalisation. Dahinter wächst jedoch stetig die Zahl der Wellblechhütten.
Noch weiter nördlich findet man weitere Siedlungen bis zu den Illegalen , ohne Strom, Wasser oder Kanalisation.
Die Bewohner sind sehr freundlich, winken und rufen. Laut Carsten sehen sich die Bewohner von Katutura im Vergleich zu denen auf dem Land als Gewinner.
Es gibt Hütten und Verschläge, die z.B. als Friseur, Bar oder Shop gekennzeichnet sind.
Wir wundern uns über die genaue Verteilung der Branchen - eine Straße voll mit Bars, eine mit Friseuren, die andere mit Auto-Werkstätten und Car-Washs.
Wir passieren auch die Tukondjeni Markthallen. Der Markt ist natürlich abenteuerlich. Besonders der Frischfleischverkauf bei schlappen 35° im Schatten, mit tausenden, das Fleisch besiedelnden Fliegen, ist für uns Europäer extrem gewöhnungsbedürftig.
Viel faszinierender ist es jedoch, die Wertschöpfungskette so puristisch und unkompliziert zu beobachten. Die Kapanaverkäufer stehen Rücken an Rücken zu den Frischfleischverkäufern und kaufen ihr Fleisch ein, was sie fünf Minuten später gegart weiter verkaufen.
Direkt gegenüber wird Brennholz verkauft, was die Kapanaverkäufer einkaufen, um damit die Grillstation zu befeuern. Zwei Stände weiter werden die Gewürze verkauft, in die man das gegrillte Fleisch dippt, Groß- und Einzelhandel in Reinkultur!
Wir fahren weiter in den Stadtteil Ombili, angeblich der problematischste in Windhoeks Diaspora. Hier ist Samuel Kapepo zu Hause. Aufgewachsen im Owamboland, an der angolanischen Grenze, und dann nach seinem Abschluss nach Windhoek gegangen. Bereits als 19-jähriger hat Kapepo im Februar 2005 mit seiner Suppenküche für Kinder angefangen.
65 % der Bewohner Windhoeks leben in Blechhütten. Hier in den Randgebieten ist es sehr abschüssig. Feuerwehren kommen nicht hin, Ordnungshüter glänzen durch Abwesenheit und akzeptable hygienischen Bedingungen sind schwer herzustellen.
"Ombili" heißt allerdings übersetzt "Frieden" und tatsächlich können wir uns dort völlig frei und ungefährdet bewegen.
Das Herzstück Kapepos Engagements ist seine Suppenküche. Er weiß, wo die Not am größten ist. Jeden Sonntag wird ein Teil seiner Einnahmen als Stadtteilführer und Spenden von Hilfsorganisationen oder Einzelpersonen (wie wir) hier für die Kleinsten eingesetzt.
Es wird alles in einem großen, schwarzen Buch erfasst, wer was wann bekommen hat, um möglichst gerecht zu verteilen.
Um möglichst wenig Aufhebens zu verursachen und natürlich potentielle Neider nicht unnötig auf den Plan zu rufen, versuchen wir unseren Besuch so diskret wie möglich abzuwickeln.
Das ist allerdings bei 30 Kilo an Spendengepäck, das wir hier anschleppen eher nur mittelmäßig gelungen. Kaum verlassen wir das Gelände, werden wir auch schon von kleinen, schwarzen Kindern bestürmt und umarmt.
Anschließend besuchen wir mit Carsten und Kapepo noch einen zukünftigen "Drehort". Ab morgen sollen hier für die deutsche TV Serie "Dr. Dreesen - Tierarzt aus Leidenschaft" neue Folgen gedreht werden.
Wir kannten die Sendung bisher überhaupt nicht, taten aber den zukünftigen Darstellern gegenüber natürlich so, als ob es sich um ein riesen Ding im deutschen Fernsehen handeln würde.
Im Bild oben: Carsten und Kapepo bei der Besprechung des Drehortes. Die Zimmer in diesem Etablissement kosten übrigens sagenhafte 8 Euro pro Nacht. Ob die Filmcrew hier übernachtet entzieht sich unserer Kenntnis.
Hier die potentiellen Darsteller und Hauptakteure der zukünftigen Fernsehfolgen:
Das war unsere letzte Station der heutigen Rundfahrt und wir machen uns auf den Rückweg in Richtung Windhoek.
Katutura hat bei uns großen Eindruck hinterlassen – so viel Elend (?) auf einem Haufen und trotzdem so viele fröhliche Gesichter – das war zumindest unser Eindruck.
Wir kehrten ins Bwanapolis zurück und wir verabschieden uns von Carsten und seinem Team, doch Carsten lässt uns nicht eher ziehen bevor wir seinen Büchercontainer noch besichtigen.
Donnerwetter! Der Mann hätte auch Bibliothekar werden können. Alles super akribisch, nach Themenbereichen, sortiert. Klimaanlage ist selbstverständlich auch installiert, damit die Bücher, teilweise kostbare Originale, keinen Schaden erleiden. Carsten möchte sich in seinem Altersruhesitz "Wolke 7", in Omaruru, zur Ruhe setzen und schreiben.
Anschließen ging es für uns in das Wilde Eend Bistro (Wildente). Das Bistro & Café liegt im alten und traditionsreichen Stadtteil Klein-Windhoek, auf dem Gelände der ehemaligen und gleichnamigen Gärtnerei, genau auf der Ecke Bergstrasse/Uhlandstrasse (heute Dr.-Kenneth-David-Kaunda-Street).
Gegenüber liegt der Waldorf Kindergarten und der Green Market, der immer samstags statt findet.
Das/Die Wilde Eend gibt es inzwischen tatsächlich schon seit rund 20 Jahren und ist inzwischen fast eine Institution in Klein-Windhoek. So wundert es auch nicht, dass man hier nahezu ausnahmslos alteingesessene Windhoeker antrifft – was natürlich nur für den Laden spricht. Die einzigen Touristen weit und breit waren nämlich wir!
Wer ein gutes Frühstück oder Lunch mit hausgemachten Produkte sucht, der ist hier gut aufgehoben. Dazu gibt es täglich wechselnde Gerichte für den Mittagstisch. Die Bedienung ist sehr flott, freundlich und immer zu einem kleinen Scherz aufgelegt.
Bei gutem Wetter, was ja meistens der Fall ist, sitzt man im Außenbereich unter uraltem Kameldorn-Baumbestand und hört die Vögel zwitschern. Es sind aber auch ausreichend Räumlichkeiten für gesellschaftliche Anlässe (oder schlechteres Wetter) vorhanden.
Allerdings gab es dieses Mal nicht dieses fabelhafte "Special": unbeaufsichtigte Kinder bekommen einen Espresso und ein Kätzchen gratis. Sehr Schade! Ich hätte mir doch sofort ein unbeaufsichtigtes Kind besorgt!
Danach ging es für uns noch in den Bioladen "No Waste" und anschließend in den Woermann & Brock. Da wir ab morgen erst einmal Selbstversorger sind.
Nachdem nun alles erledigt war und alle gestärkt waren, ging es für uns auf direktem Wege zurück zur Eagle Rock Lodge.
Wir mussten schließlich noch packen, denn morgen wird es für uns weiter gehen: nach Swakopmund. Juchu!
Auch heute Abend zauberte uns Ariane wieder ein sehr leckeres Dinner, das uns ausgezeichnet mundete. Der Vollmond beleuchtete die Farm nahezu taghell aus.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 3
Herrschaften und Oukies!
Hach was geht es uns gut. Um 7.30 Uhr stellte uns Ariane den Early Morning Coffee auf unsere Terrasse.
Fabelhaft! So genossen wir den Kaffee und die Kühle des anbrechenden Tages und schauten meditativ über die Berge.
Danach machten wir uns "menschlich" und gingen rüber zum Haupthaus, zum gemeinsamen Frühstük.
Meine Mutter, die alte Frühaufsteherin, wartete da schon auf uns und war bereits im Gespräch.
Wie auf einer traditionellen Gästefarm üblich, nehmen alle Gäste zusammen die Mahlzeiten ein.
Die Geschichte zur Farm ist super interessant:
Ein gewisser Helmut Bleks, Manager der Firma Rexroth, wollte nach einem Herzinfarkt gemeinsam mit seiner Frau ursprünglich zu einer Weltreise aufbrechen.
Bereits bei der ersten Station in Windhoek/Namibia änderte das Paar seine Pläne und kaufte sich eine Farm um fortan die Weite und Ruhe zu genießen. Das war im Jahr 1972.
Die Blecks waren über das schlechte Ausbildungssystem im Lande entsetzt. Um den Kindern der Farmarbeiter zumindest eine Grundausbildung zukommen zu lassen, gründete Helmut Bleks eine Freiluftschule im Schatten eines Kameldornbaums.
Das machen viele Farmbesitzer bis heute noch so. Traudel Bleks nahm im Wohnzimmer ihrer Farm den Unterricht von neun Kindern ihrer schwarzen Farmarbeiter auf.
Sehr schnell erkannten die Farmersleute der Nachbarschaft die Ausbildungserfolge und baten um Erweiterung der Schule. Weil Kinder und Lehrer abends oder an Wochenenden nicht nach Hause gelangen können, entstand zudem noch ein Schuldorf.
Später schenkte Helmut Bleks, inzwischen 84 Jahre alt, die Schule 2005 dem namibischen Staat. Leider blieb das Versprechen, die Schule dauerhaft zu unterhalten, unerfüllt.
Schüler und Personal lebten wirklich in menschenunwürdigen Verhältnissen. Die Schule stand vor dem Aus. „Mr. Helmut“, wie er in Afrika liebevoll genannt wurde, verstarb im Jahr darauf (2006).
Ende 2005 erschien über das Leben der Bleks in Namibia ein Buch: Mister Helmuts Schule.
Ursprünglich hatten wir überlegt noch runter zum Daan Viljoen Park zu fahren und dort einen Gamedrive am Nachmittag zu machen. Doch das lohnt sich offenbar nicht mehr.
Es soll wohl inzwischen mal wieder - nach der kostspieligen Renovierung von 2012 - alles herunter gekommen sein. Der ehemalige Tierbestand ist entweder abgehauen oder wurde gewildert und die Angestellten machen den Laden meist gar nicht mehr auf, weil sie keinen Bock haben. Ein Trauerspiel!
So wurschtelten wir in unserem Chalet umher und machten ein schönes Schläfchen am Nachmittag.
Gestern hatten wir erst noch Bedenken wegen der doch recht harten Betten, doch das erwies sich als völlig grundlos. Wir schliefen wirklich bestens.
Am Nachmittag kam heftiger Wind auf und brachte Regen. Was war die Luft anschließend wunderbar klar.
Wir saßen mit den Stühlen an der Tür der Terrasse und sahen dem Regen zu. So geht abschalten im Urlaub!
Zum Abendessen gab es gefüllten Gemsquash. Diese Kürbissorte lieben wir ja sehr.
Leider ist er bei uns nur sehr schwer zu bekommen. Wen man Glück hat findet man einen türkischen Lebensmittelhändler, der den im Sortiment hat.
Als Hauptgang gab es die leckeren Oryx-Rouladen für die Ariane so berühmt ist. Was waren die zart! Ein Gedicht!
Und natürlich darf der übliche, abendliche Absacker nicht fehlen, mit dem ebenso üblichen meditativem "in die Landschaft gucken".
Lecker Slap!
Angie, Micha und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 2
Herrschaften und Oukies!
Mit einer Stunde Verspätung landeten wir heute Morgen auf dem Airport von Windhoek.
Durch den Diplomatenausgang ging es für uns zügig zum Gepäckband. Allerdings ließ unser Gepäck noch auf sich warten. Schon von Weitem sahen wir, dass eine unserer Taschen offensichtlich geöffnet worden war.
Der von unseren Swakopmunder Freunden bestellte Limburger Käse hatte allerdings nicht nur in Düsseldorf die Aufmerksamkeit erregt, hier mussten wir mit unserem Gerödel sogar zur manuellen Nachkontrolle. Das hatten wir bisher auch noch nicht.
In Anbetracht unserer riesen Gepäckmenge verließ die mit der Kontrolle beauftragte Dame jedoch schnell die Lust auf irgendwelche investigativen Maßnahmen. Nach dem dritten Gepäckstück ließ sie uns ziehen.
Anschließend ging es zum Schalter von Thriftys, die seit letztem Jahr Sani heißen und ganz aktuell sogar Sani-Sixt, um unseren Leihwagen zu übernehmen. Dieses Mal versuchte uns der geschäftstüchtige Mitarbeiter eine Zusatzversicherung aufzuschwatzen - hat aber nicht geklappt.
Nachdem wir den Wagen draußen, auf dem Parkplatz, ausfindig machen konnten, verfrachteten wir unser Gepäck hinten, im geräumigen Kofferraum.
Anschließend flitzte Micha noch einmal in den Flughafen um eine neue SIM-Karte zu kaufen und für Mama noch ein wenig Bargeld zu tauschen. Beim MTC-Schalter war die Schlange gigantisch und entsprechend zog sich die Prozedur in die Länge.
Der Sani-Sixt-Mitarbeiter bekam Mitleid mit uns Frauen und versorgte uns dann mit gekühlten Wasserflaschen. Wie aufmerksam!
Dann geht es für uns auf die B 6, den Trans-Kalahari-Highway, in Richtung Windhoek. Aktuell ist die Flughafenzufahrt gesperrt und es geht neuerdings am Kreisverkehr an der NamCor Tankstelle in eine Umleitung.
Da wir total früh dran sind, zu früh zum Einchecken in der Unterkunft, machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Kapp´s Farmstall.
Kapps Farm ist schon seit langem ein beliebter Wegpunkt für Reisende und liegt an einer interessanten Kreuzung.
Für die Meisten ist der Polizeikontrollpunkt an der Hauptstraße das auffälligste Merkmal, aber hier zweigt auch die Straße nach Na'ankusê und zur Midgard Lodge ab.
Und natürlich kommt hier jeder, der zum internationale Flughafen Hosea Kutako oder in Richtung Botswana will, vorbei.
Seit der dunklen Zeit, 2020, in der Corona uns alle heimsuchte, steht der Farmstall unter der Leitung der Familie Sandman.
Not macht erfinderisch und für Chris und Anna Sandman war dieses Sprichwort noch nie so wahr wie in diesem dunklen Corona Jahr.
Als ihr Autovermietungsunternehmen wegen fehlender Touristen ins Straucheln geriet, entschied sich das erfinderische Duo, den lokalen Weg zu gehen, um ihr eigenes Restaurant unter dem Namen Kapp´s Farmstall zu eröffnen.
Inzwischen ergänzt sogar ein eigener Pizzaofen das Angebot.
Der Hofladen beherbergt auch einen alten, umgebauten Wohnwagen im Freien, der unter anderem Fleisch und Kartoffelsalat verkauft, auch zum mitnehmen.
Wir entschieden uns für etwas weniger "Mächtiges":
Besonders beeindruckend fanden wir die selbstgeklöppelte Rollstuhlrampe ans biologisch abbaubaren Naturmaterialien.
Nach dem Frühstück ging es für uns gleich weiter auf der Straße, in Richtung Swakopmund. Das ist schon die richtige Richtung, aber heute hat uns die gute 1 Stunde bis zur Eagle Rock Farm gereicht.
Das letzte Mal waren wir hier in der dunklen Coronazeit.
Die Anfahrt ist allerdings immer noch genau so abenteuerlich, wie immer.
Unser übliches Ferienchalet ist allerdings von Dauergästen belegt und so müssen wir mit der "Honeymoon Suite" vorlieb nehmen.
Etwas weiter unten gibt es einen nigelnagelneuen Bungalow für Selbstversorger. Den hätten wir auch haben können, verzichteten jedoch darauf, wegen der Nähe zu meiner Mutter, die ein Zimmer mit Blick zum Pool har.
Zum Gepäck bzw. Klamotten sortieren ist das Platzangebot jedoch ebenfalls völlig ausreichend. Micha hat schon 5 x behauptet, das wäre jetzt der letzte Gang zum Auto ...
Insgesamt stehen hier jetzt 5 große Ikea-Taschen mit Kinderkleidung und 1 Karton mit Kinderschuhen, die wir morgen nach Windhoek, in ein Suppenküchenprojekt, bringen werden.
Zum Abendessen hat Ariane stilecht über dem offenen Feuer Oryx und Kudu gegrillt. Mooi lecker! Als Vorspeise gab es ein Carpaccio vom Zebra und als Dessert gab es ein kleines Eis.
Jetzt sitzen wir noch ein bisschen draußen auf der Terrasse und schlürfen ein kühles Getränk als Absacker.
Alt werden wir heute hier nicht! Wir müssen erst einmal die Anreise verdauen.
Lekker Slap!
Angie, Micha und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 1
Herrschaften und Oukies!
Heute Nachmittag war es endlich soweit und wir machten uns auf den Weg nach Düsseldorf!
Richtig Düsseldorf und nicht Frankfurt, wie sonst immer.
Denn dieses Mal fliegen wir zuerst mit der guten, alten Lufthansa von Düsseldorf nach Frankfurt und dann weiter im Nachtflug, mit Discovery non-stop, nach Windhoek.
Am Airport in Düsseldorf angekommen parkten wir unser Auto im Parkhaus unter dem Terminal. Mit dem Aufzug ging es direkt in die Abflughalle und dort konnten wir für unseren Flug mit der Lufthansa Düsseldorf – Frankfurt sofort zur Sicherheitskontrolle durchgehen.
Eine Fast Lane steht hier für die Business Class zur Verfügung, die nicht so stark frequentiert war, wie die beiden regulären Kontrollstellen. Nach einer recht kurzen Wartezeit waren wir auch schon auf dem Weg zur Lufthansa Lounge.
Die Lounge-Landschaft in Düsseldorf ist glücklicherweise übersichtlich. Sowohl Terminal A als auch C haben jeweils zwei Lounges. Im Bereich des Terminal B eine weitere Lounge. Bei den A-Gates finden Fluggäste auf Grund der Vorherrschaft der Lufthansa-Gruppe auch nur Lufthansa-Lounges.
Die Lounge befindet sich im Sicherheitsbereich des Flughafens im Terminal B im Bereich der Schengen-Gates. Das Terminal ist wie ein langer Schlauch angeordnet, so dass die Lounge kaum zu verfehlen ist, wenn man sich auf dem Hauptpfad bewegt.
Die Rezeption der Lufthansa Business Lounge befindet sich hinter einer kleinen Brücke und ist durch eine Schiebtür vom Rest des Terminals abgetrennt.
Betritt man die Lounge von der Rezeption aus, so befindet man sich ziemlich genau in der Mitte der Lounge. Nach dem Check-In-Desk erschließt sich die volle Lounge als ein breiter Raum nach links und rechts.
Vom Eingang aus gesehen links befindet sich der Lounge-Bereich, rechts der Rezeption findet man zunächst das Buffet, dann einen recht großen Bistro-Bereich.
Ganz hinten, rechts in der Ecke, schließt sich der recht geräumigen Raucherraum an, der ebenfalls mit Bistrotischen und Stühlen möbliert ist.
In dem anderen Teil der Lounge befinden sich Arbeitsplätze, Zeitschriften, die Toiletten und weitere Sitzgelegenheiten. Allerdings gibt es Duschen hier nur in der Senator Lounge.
Von der Lounge hatten wir einen guten Blick auf das Vorfeld zwischen Flugsteig A und Flugsteig B.
Anfang der Woche bekamen wir die Benachrichtigung, dass wir mit einer kleineren Maschine fliegen werden. Somit ändert sich auch die Bestuhlung (von 2 - 2 zu 1 -1) und natürlich ebenfalls unsere Sitzplatzreservierungen.
Wobei die Bestuhlung irreführend ist. Die tatsächliche Bestuhlung ist auch vorne 2 - 2, hier bleibt dann der 2te Platz einfach frei. Ein variabler Vorhang trennt die Business von der Holzklasse.
Alle Plätze in der Holzklasse sind deswegen auch belegt. Vorne bei uns, in der Business Class, sind noch ganze drei Plätze frei.
Es zieht sich, bis alle sitzen. Dann kann das Essen serviert werden, denn auch für diese wirklich kurze Strecke gibt es bei den "vorne Sitzern" Mahlzeiten.
Der Pilot drückt kräftig auf das Gaspedal, um die Zeitverzögerungen etwas einzufangen, zumal der City-Hopper bereits mit Verspätung in Düsseldorf eintraf.
In Frankfurt angekommen brauchen wir uns nicht mehr um das Gepäck zu kümmern. Das wurde bereits in Düsseldorf durchgecheckt.
Lediglich mit unserem Handgepäck bewaffnet geht es für uns zum richtigen Abfluggate und der nächstgelegenen Lufthansa Lounge.
Uns bleiben rund 2 Stunden Aufenthalt, bevor unser Flieger gegen 22 Uhr in Richtung Windhoek startet. Die Zeit nutzen wir unter anderem auch, um uns noch einmal etwas frisch zu machen.
Die Business Class ist komplett ausgebucht. Das erstaunt uns jedoch gar nicht, da die Discover Airline den Flugplan am Donnerstag und Freitag kräftig durcheinander gewirbelt hat.
Der Donnerstag Abend Flug wurde einfach auf den Freitag Morgen verschoben, also rund 10 Stunden Verspätung - und dafür fiel der Freitag Abend Flug mal ganz aus.
Natürlich saßen wir da Nagel kauend zu Hause vor dem Computer und checkten abwechselnd den Flugplan. Man muss einfach festhalten, dass Discover ein Saftladen ist.
Wir richten uns auf unseren Plätzen ein, machen es uns gemütlich.
Das Abendessen wird zügig nach dem Abflug serviert. Wir entscheiden uns bei der Vorspeise jeweils 1x für den Kalbsrückenbraten und 1x den Lachs.
Bei der Hauptspeise gibt es für uns 1x den Heilbutt und 1x die gezupfte Entenbrust.
Die Nachspeise fällt dieses Mal wirklich sehr übersichtlich aus: 1x die Käseplatte und 1x die süße Variante.
Nach dem obligatorischen Spielfilm wir schaffen es tatsächlich auch ein wenig zu schlafen.
Frühstück gab es dann um gegen 8 Uhr, da waren wir noch über Angola.
Doch bald darauf sehen wir schon die bekannte Landschaft und um 9.30 Uhr erreichen wir den Hosea Kutako Airport.
Wie schon zu seligen Air-Namibia-Zeiten parkt die Maschine draußen auf dem Flugfeld und alle Passagiere müssen die Treppen runter und über das Rollfeld laufen.
Wir sind glücklicherweise gut vorbereitet, denn die Flugzeug Crew hat dieses Mal keine Einreiseformulare verteilt. Zum Glück haben wir unsere eigenen dabei und natürlich schon zu Hause ausgefüllt.
Unser Assistent Service ist auch auf Zack und schiebt unsere Mini-Reisegruppe durch den Diplomaten Schalter und so stehen wir ruckizucki am Kofferband.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Vorbericht
Herrschaften und Oukies!!!
Bald geht es wieder los. Dieses Mal ganz in den Norden Namibias, durch den Caprivi Streifen an die Flüsse Okavango und Zambesi, bis zu den weltberühmten Victoria Fällen.
Wie immer, machen wir auch dieses Mal eine selbstgebastelte Rundreise mit einem 4x4 als Leihwagen - ohne Dachzelt, denn wir sind "Warmduscher" und wollen im weichen Bettchen schlafen.
Außerdem fährt auch in diesem Jahr noch einmal meine Mutter mit, die einmal im Leben die Victoria Fälle sehen wollte. Diesen Wunsch erfüllen wir ihr gerne.
Wenn alles klappt, wie geplant, die Airline Eurowings Discover (die Airline heißt seit neuestem nur noch Discover) auch schön mitspielt und sonst nichts dazwischen kommt, sollte dem Abflug nach Windhoek nichts im Wege stehen.
Der Abflug findet in diesem Jahr ausnahmsweise einmal ab Düsseldorf via Frankfurt statt. Der Zubringerflug in der Business Class nach Frankfurt kostete gerade einmal 50 Euro pP mehr und für uns entfällt so die aktuell elendige Anfahrt über die Sauerländer Dörfer, bedingt durch die Sperrung der A 45.
Ab dem 15.12. heißt es dann wieder für unsere kleine Reisegruppe:
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Die geplante Tour führt uns auch dieses Mal zu verschiedenen Zielen, die wir schon immer einmal besuchen oder noch einmal besuchen wollten, da sie uns so gut gefielen.
Hier unsere Stationen der diesjährigen Reise:
1. Eagle Rock Lodge (2. Besuch): gelegen nur rund eine gute 1 Stunde westlich des Flughafens, im Khomas Hochland, und damit ideal zu Beginn oder zum Ende der Reise. Arianes Rouladen von der Oryx Antilope sind legendär.
2. Swakopmund, Chala Kigi (10ter Besuch): gelegen an der kalten Atlantikküste. Swakop wird wegen seiner Jugendstilarchitektur auch scherzhaft als das südlichste Seebad Deutschlands bezeichnet.
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3. Sophienhof Lodge bei Outjo (2ter Besuch): Hier haben wir uns dieses Mal für das VIP -Haus mit eigenem Pool und Carport entschieden.
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4. Kayova River Lodge (1ster Besuch), gelegen am mächtigen und ebenso berühmten Okavango River mit Blick auf Angola. Die Lodge bietet Unterkunft in nur 8 Bungalows. Es gibt es exzellente Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung und natürlich Bootsfahrten auf dem Okavango.
5. Namushasha River Lodge (1ster Besuch): Die Lodge liegt am Ufer des Kwando River im Ost-Caprivi, rund 24 km südlich von Kongola in der Nähe des Mamili und Mudumu-Nationalparks.
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6. Chobe River Camp (1ster Besuch), nordöstlich des Grenzübergangs Ngoma am Ufer des tierreichen Chobe River mit Blick auf den Chobe National Park und Botswana situiert.
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6. Sandpiper Villas Chobe (1ster Besuch), in der botswanischen Grenzstadt Kasane (2ter Besuch) und wie der Name bereits verrät direkt am tierreichen Chobe River gelegen.
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7. Divava Okavango Resort & Spa (1ster Besuch), gelegen an den Popa Fällen (2ter Besuch) des berühmten Okavango Rivers und nur wenig Kilometer vom Mahango Nationalpark entfernt, bietet die Lodge den idealen Ausgangspunkt für Vogel- und Wildbeobachtung.
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8. Wildacker Gästefarm (2ter Besuch): kleine mit viel Herzblut geführte Gästefarm. Mit nur 6 reedgedeckten Bungalows garantiert die Wildacker Gästefarm einen sehr persönlichen Service, unterhalb des Mangetti Nationalparks gelegen.
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9. Otjikaru Gästefarm (1ster Besuch) am Waterberg (2ter Besuch). Die Gästefarm ist eine kleine persönliche Gästefarm und bietet Unterkunft für eine begrenzte Anzahl an Gästen in 4 Bungalows mit sehr guter namibischer Farmküche. Besucher können auf Pirschfahrten auf der Wildfarm gehen oder den Farmbetrieb kennenlernen.
10. Letzte Station wird dieses Mal Farm Heimat (2ter Besuch): gelegen nur rund 1 Stunde südöstlich des Flughafens, in der Kalahari, und damit ideal zu Beginn oder zum Ende der Reise. Heimat ist eine echte working Guestfarm vorwiegend mit Rindern, Ziegen und Schafen. Hier isst man gemeinsam mit der Farmersfamilie, die seit vielen Generationen hier lebt und wirtschaftet. Authentisch und echt!
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Je nach Internet-Verbindung wird unser Blog dann möglichst täglich wieder über unsere Reise berichten. Traditionell ist das Internet in Namibia ja eher lahm, es wird gelegentlich sogar behauptet, dass hier noch mit Dampfmaschinen gearbeitet wird.
Unser Reisebericht ist für alle gedacht, die einen ähnlichen Urlaub planen oder die gern wissen möchten, was man auf so einer Reise erleben kann - und natürlich für unsere Lieben daheim & in der Ferne.
Wir wünsche viel Spaß beim Lesen, Mitreisen und Mitträumen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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September 5, 1946 - Forever!!
We want to remember you like this!
We still love you, Freddie ♥
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Some more:
South African road signs alerting the driver to elephants, warthogs, antelope and AAAGHH!
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@have-you-seen-this-animal
@waltzing-with-my-inner-geek
@lost-lycaon
Damaraland mole rat! It’s like the naked mole rat but with fur!
Oh they're so silly! Thank you for bringing them to my attention!
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Coming home to this 🐈⬛
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