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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 31
Herrschaften und Oukies!
Was ist das für ein Stress hier!
Da will man Urlaub machen und hat einen dicht getakteten Stundenplan. Von wegen ausschlafen, nix da.
Wie üblich sah der Tagesplan das Frühstück für 8 Uhr für alle gemeinsam vor.
Rainer erzählt uns bei dieser Gelegenheit, dass Clemens, von der Otjikaru Farm, angerufen und sich erkundigt hätte, ob wir auch tatsächlich gut angekommen sind. Wie toll ist das denn?
Dann "lädt" Rainer nochmals zur Farmrundfahrt ein. Wir lehnen dankend ab, da wir noch packen müssen und nicht in Hektik verfallen wollen.
Für die campende, ahnungslose Herrengruppe heißt es: Sonnencreme auftragen, Hut aufsetzen, Getränke mitnehmen und los geht es zur Kontrollfahrt über die Farm.
Leider sind die Kameraden so gut vorbereitet, dass sie weder Sonnencreme noch Mückenschutz oder ähnliches dabei haben. Wir vermachen ihnen unsere Restbestände, die sie dankbar annehmen.
Immerhin verfügen sie jetzt über einen fahrbaren Untersatz: also, ein Auto, das fährt (noch). Mehr gibt es zu dieser uralten Schrottkiste, die sie gekauft haben, aber auch nicht zu sagen.
So gut, wie die vorbereitet sind, schaffen die es nicht einmal durch den Caprivi Streifen, geschweige denn bis zum Kilimanjaro. Einer, von der Combo, will online mit seinem Handy navigieren. Wir haben schallend gelacht!
Wir ziehen uns in unsere "Gemächer" zurück. Es ist heute brüllend heiß - schlappe 36 Grad und die Zimmer sind nicht klimatisiert.
Überhaupt können die Gästezimmer eine Renovierung dringend vertragen. Wir haben den Eindruck, die Zimmer sind in deutlich schlechterem Zustand, als im vergangenen Jahr.
Den Nachmittag hatten wir dann "frei", da Mareike und Marianne zusammen unterwegs waren, die Farmkinder zurück zur Schule fahren. Die Ferien sind auch hier zu Ende.
Meine Mutter hält sich wacker, macht alles mit und findet alles einfach nur großartig. Trotzdem ziehen wir uns gemeinsam zum "Mittagsschläfchen" zurück. Die Hitze und das volle Programm strengen doch ganz schön an.
Die Zeit nutzten wir nicht nur zum Ausruhen, sondern vielmehr zum Packen.
Michael versucht unsere neuen Errungenschaften so bruchsicher, wie nur möglich, zu verpacken. Nicht auszudenken, wenn da plötzlich der blutrote Saft der Kaktusfeige aus dem Koffer tropfen würde. Was sollen die Leute denken!
Nach dem Schläfchen duschen wir noch einmal, ziehen uns aber wieder sommerlich an. Die dicken Klamotten kommen bis zum Flughafen ins Handgepäck.
Anschließend packen wir unsere restlichen Sachen, beladen das Auto – und können direkt noch einmal duschen.
Wir verabschieden uns nach dem Kaffee trinken und machen uns auf den Weg zum Flughafen.
Mir fällt es immer schwer, nach einer tollen Reise zum Flughafen zu fahren.
Wie schon zu Zeiten der guten, alten Air Namibia streikt auch dieses Mal wieder das Gepäckband - nix geht mehr. Es staut sich vor den Schaltern und man darf sich wieder einmal in afrikanischer Geduld üben. Irgendwann kann das Problem behoben werden und es geht weiter.
Die Ausreiseformulare hatten wir glücklicherweise bereits vorab ausgefüllt, so könnten wir eigentlich durchstarten. Natürlich haben wir wieder eine Flasche Wasser im Rucksack vergessen, die wir sofort abgeben dürfen.
Die Security Mitarbeiterin sieht aber sofort: neu & ungeöffnet und hält uns davon ab die Flasche zu entsorgen. Sie möchte das Wasser für sich selbst haben und außerdem liebe sie "Sparkling Water". Das ist natürlich ein Argument, dem wir nichts entgegen zu setzen haben.
Alle Hürden sind gemeistert und ab geht es für uns in die Lounge. Wir teilen uns auf, da wir uns frisch machen und umziehen wollen. Meine Mutter geht hier hin:
Micha und ich verziehen uns in die normalen Toiletten, die recht groß und auch gut ausgestattet sind:
Danach suchen wir uns einen Tisch und wollen uns dem kulinarischen Angebot widmen ...
Die neue Lounge ist seit gut 1 1/2 Jahren geöffnet und sieht auf den ersten Blick noch gut in Schuss aus ...
... auf den zweiten Blick sieht man schon wieder das afrikanische Improvisationstalent durchblitzen.
Die Speisenauswahl ist, nun, sagen wir Mal: sehr übersichtlich.
Ich melde mich gleich einmal in der Küche zu Wort und frage, warum hier die Behälter nicht aufgefüllt werden.
Außerdem möchte ich noch wissen, ob die Mitarbeiter sich eigentlich immer noch bei Air Namibia angestellt wähnen.
Daraufhin bricht operative Hektik aus und der Restaurantleiter bemüht sich persönlich zu unserem Tisch, um uns zu informieren: "shortly" gäbe es Meatballs und Toasts. How lovely!
In Windhoek führen keine ‘Finger’ (Gangway) zum Flieger. Die Tür öffnet sich fürs Boarding und man läuft über das Rollfeld zum Flieger. Sicherheitspersonal sorgt dafür, dass man direkt zum (richtigen) Flieger geht.
10 Stunden Flug liegen nun vor uns, wie immer ein Nachtflug.
Ich danke meinen Lesern, die bis hierhin tapfer durchgehalten haben, für die Aufmerksamkeit.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 30
Herrschaften und Oukies!
Und schwupps schon ist unsere Zeit auf der wunderbaren Farm Otjikaru zu Ende.
Ein letztes Mal frühstücken wir zusammen mit unseren zauberhaften Gastgebern.
Wir brechen um kurz nach 10 Uhr auf, fahren aus dem Farmtor hinaus und schleichen über die asphaltierten C 22.
Doch die Freude währt nur extrem kurz, denn wir überqueren sie nur und fahren statt dessen auf der D 2476 weiter.
Die Planung sieht heute vor von Richtung Waterberg kommend, dann über Osire, Hochfeld, Steinhausen und Omitara bis zur Farm Heimat zu fahren.
Die Strecke ist tiptop in Schuss und nach etwa 45 Minuten erreichen wir die C 30.
Dieser werden wir nun erst einmal bis in die Ortschaft "Hochfeld" folgen, wo wir zu Mittag einkehren wollen.
Für unsere heutige Tour freuen wir uns natürlich über den strahlenden Sonnenschein, aber für die geplagten Farmer ist das schöne Wetter alles andere als erfreulich.
Das auserkorene Ziel heißt heute zunächst: Die Skuur Coffee Shop und liegt direkt neben dem Kaap Agri Hochfeld Depot, also dem örtlichen Landhandel.
Viel los ist hier heute nicht, aber dafür ist dieser Coffee Shop wieder einmal bemerkenswert gut sortiert.
Wir gönnen uns ein paar Leckerchen (Todays Special: Bratwurst & Chips) und erstehen noch das Eine oder Andere für zu Hause und für unterwegs.
Anschließend fuhren wir weiter über die Dörfer, immer in Richtung Süden.
In Steinhausen biegen wir auf die C 29 ab. Dieser folgen wir für rund 80 Kilometer bis zur B 6, dem Trans-Kalahari-Highway.
Wir kommen ein Stückchen hinter dem Flughafen raus und genießen für ein paar Kilometer die Teerstraße.
Hinter der Ortschaft Seeis biegen wir dann sofort rechts wieder auf die Schotterpiste ab.
Wie hat sich die Landschaft durch den Regen verändert! Unglaublich, wie grün jetzt alles ist. Hier wächst ja sogar Gras!
Meine Güte, was ist das Land jetzt grün und wie hoch steht das Gras. Eine Wohltat für die Augen. Kein Vergleich zu der Zeit, als wir ankamen.
Man kann die Regenzeit auch an den Warzenschweinen erkennen, je mehr Warzis unterwegs, neben der Pad/Straße herumflitzen, umso mehr hat es geregnet. Am Anfang konnten wir überhaupt keine oder äußerst selten die “Antenne Namibia” sehen.
Überhaupt sehen alle Tiere, Wildtiere als auch Nutztiere, sehr gut genährt aus: alle sind gut im Futter. Wie schön!
Um 16.15 Uhr kamen wir auf der Farm Heimat an. Hui, was war das heute ein Ritt!
Diese Gästefarm wird wieder für die nächsten Tage unsere Unterkunft sein - dieses Mal zum Abschluss unserer Reise.
Uns wurden wieder die gleichen Zimmer, wie beim letzten Besuch, zugewiesen.
Wie von uns "befürchtet" hat Rainer Seifart, der Hausherr der Farm Heimat, gleich wieder ein umfangreiches Programm geplant. Also, schnell Kaffee getrunken, ab auf die Zimmer, Gepäck abladen und fertig machen.
Es geht wieder raus zu Rainers 1000-Sterne-Restaurant, das etwa 2 Kilometer von der Farm entfernt liegt.
Ein Teil der Gäste wird per Donkey-Karre gefahren, aber wir ziehen den 1957er Chevy vor.
Ich sitze zusammen mit der alten Dackelhündin "Bessi" vorne. Die restliche Gästeschar sitzt hinten auf der Ladefläche und Rainer fährt.
Im 1000-Sterne-Restaurant angekommen, legt Rainer sofort los.
Helfen darf niemand!
Die Gäste müssen Sundowner genießen und anschließend das gebrutzelte Essen verputzen.
Die anderen Gäste sind alles Camper und alles Männer in mittlerem Alter.
Sie wollen von Namibia bis nach Tansania zum Kilimanjaro fahren, haben allerdings Null-Komma-Null Plan und sind auch genauso vorbereitet. Noch nicht einmal ein Auto haben sie bis jetzt ...
Ich sag es ja immer wieder: nirgendwo sind Sonnenuntergänge schöner als in Afrika!
Gegen 22 Uhr geht es für alle zurück zur Farm. Die Einen gehen zu den Zimmern und die Anderen zu ihren Campsites.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 29
Herrschaften und Oukies!!!
Der Morgen strahlte uns wieder freundlich lächelnd entgegen.
Zum gemeinsamen Frühstück, um 8.30 Uhr, erwartete uns wieder eine reichhaltige Auswahl. Wer soll das alles essen?
Im weiten Namibias kann man durchaus noch das echte und unverfälschte Farmleben kennenlernen – ohne den touristischen Zirkus, weit ab vom Trubel der schaulustigen und rastlosen Allradfreaks.
Auch wenn diese Perlen unter den Unterkünften immer seltener werden, manchmal stolpert man überraschenderweise dann doch über so ein "Hidden Gem".
Hier vergeht die Zeit noch langsam, der Druck des „Sehenmüssens“ tendiert gegen Null.
In dieser friedvollen Umgebung bietet die Gästefarm Otjikaru eine unprätentiöse und authentische Farmunterkunft an.
Farm Life pur in Sichtweite des bekannten Waterbergmassivs, der kleine Waterberg zur Linken und der berühmte "Große" quasi in Front.
Beliebtes Fotomotiv: Giraffe(n) vor dem Waterberg.
Es werden täglich Ausfahrten auf dem Farmgelände unternommen, in deren Verlauf man eine Vielzahl an Wildarten entdecken kann.
Doch nicht nur Wild gibt es zu entdecken, sondern auch Pflanzen - wie diese Feuerlilie:
Bei einer morgendlichen oder abendlichen Fahrt im Geländewagen erlebt man mit offenen Augen und Herzen das wahre Namibia in einer beeindruckenden Landschaft.
Hier vor der Kulisse des Waterberges. Spektakulär!
Natürlich werden dabei auch, wie fast auf allen Farmen, die Zäune und Wasserpumpen kontrolliert.
Und auch die Dämme und Wasserstellen müssen stets im Blick des Farmers bleiben.
Insgesamt umfasst die Farm Otjikaru eine Fläche von 7.500 Hektar, die verschiedene Lebensräume für unterschiedliches Wild bietet.
Auf Wunsch werden auch Nachtfahrten, nach dem gemeinsam eingenommenen Abendessen, angeboten. Zu entdecken gibt es für uns zahlreiche Löffelhunde, Buschbabies, Eulen, Schakale usw.
Vielleicht nicht unbedingt etwas für das Kameraauge, aber umso mehr für das Herz: umher streifendes Wild, eine bunt gefächerte Vogelwelt …
Zu entdecken gibt es verschiedene Arten von Raubvögeln (u.a. Tawny Eagle, in "Fachkreisen" Toni Igel genannt), die vielfältigen Webervögel, Trappen und viele, viele mehr.
Hier genießt man eine ehrliche und naturnahe Farmküche, fernab von Convenience Food und „Organic Tralala“. Gastgeberin Irmi kocht beeindruckend vielfältige und super leckere, täglich wechselnde, Menüs.
Und wenn wir die Erdferkel schon nicht mit eigenen Augen sehen konnten, dann zieren sie, zu unserer Freude, wenigstens den Tisch zum Abendessen.
Der Morgen startet mit einem reichhaltigen Frühstück mit hausgemachtem Brot, Wurst aus eigener Jagd und selbstgemachter Konfitüre.
Im Speisezimmer der Farm wird schmackhafte, namibische Küche aus lokalen Produkten angeboten. Das Fleisch liefert selbstverständlich die eigene Jagd.
Ob Oryx oder Gnu, alles ist ausgesprochen lecker. Für Vegetarier ist Namibia vielleicht nicht unbedingt die beste Adresse um Urlaub zu machen, auch wenn sich überall die Gastgeber zunehmend auf diese Klientel einstellen.
Man nimmt das Essen gemeinsam ein, die Lapa lädt zu Kaffee und Kuchen und später dann zum Sundowner ein. An kalten Abenden knistert hier das Feuer.
Man kann bei einem Sundowner einfach die Seele baumeln lassen oder am Pool faulenzen.
Bei Letzterem ist die Warzenschwein Mutter "Maria" sofort helfend zur Stelle. Ihre Kinderschar hat sie dabei im Schlepptau.
Die sympathischen Betreiber kümmern sich überaus liebevoll um ihre Gäste, die wie alte Freunde empfangen und verwöhnt werden.
Für die Sternengucker gibt es eine Sternwarte mit einem modernen Teleskop, wo man in der Nacht einen Ausflug ins Universum machen kann. Ober man bringt sein eigenes Gerät mit, das auf fest installierte Säulen montiert werden kann.
Man bemüht sich jede Gästegruppe separat einzubuchen, damit es hier keinerlei Überschneidungen bei den jeweiligen Interessen kommt.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 28
Herrschaften und Oukies!!!
Dank der Klimaanlage haben wir gut geschlafen, eingeknuddelt in unsere Decken werden wir wach.
Nach dem opulenten Frühstück fahren wir zum Waterberg, da Clemens heute Morgen andere terminliche Verpflichtungen hat, die bedeutend wichtiger sind, als wir 3 Pappnasen.
Nur 20 Kilometer von der Gästefarm Otjikaru entfert, liegt das von Namibia Wildlife Resorts (NWR) geführte Rastlager "Waterberg Plateau Resort“ (auch unter der früheren Bzeichnung „Bernab de la Bat“ bekannt).
Leider ist die Straße, die zum Waterberg führt, nach den jüngsten Regenfällen in einem miserablen Zustand. Ohne 4x4 ist man hier aufgeschmissen.
Das erst 1989 eröffnete Touristencamp liegt an der Quelle "Otjosondjupa" (Herero: Platz der Kalebassenkürbisse), die mittlerweile auf 150 Jahre dokumentierte Geschichte zurückblicken kann.
Es gibt einen Swimmingpool, ein Restaurant, eine Tankstelle und einen Shop mit dem üblichen, staatlich mäßig motiviertem, Personal. Entsprechend übersichtlich ist auch das Angebot.
Das Restaurant ist in der ehemaligen Polizeistation der deutschen Schutztruppen untergebracht, von wo aus man einen weiten Blick Richtung Osten, hinunter auf die Buschsavanne, hat. Dieses Mal ist es sogar geöffnet und wir können Getränke bestellen.
An den Wänden hängen noch heute Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Victoria und grüßen ihre nicht mehr vorhandenen Untertanen.
Das fast 50 Kilometer lange und 15 Kilometer breite Waterberg-Plateau, flach wie eine Tortenplatte, liegt in nordöstlicher Richtung knapp 300 km von Windhoek entfernt.
Seinen Namen verdankt er den vielen Quellen, die an seinen Steilhängen entspringen. Der knapp 1.900 Meter hohe, markante Waterberg überragt seine Umgebung um 200 Meter.
Aufgrund seiner prominenten Erhebung bleiben an dem Tafelberg bevorzugt Wolken hängen und regnen sich ab. Die Niederschläge versickern im porösen Etjo-Sandstein des Plateaus bis das Wasser auf undurchdringliches Gestein trifft und in Form von Quellen wieder austritt.
1972 wurden 41000 Hektar des Tafelberges zum Naturschutzpark erklärt, dem Waterberg Plateau Park. Davon wiederum sind 18000 Hektar als privates Waterberg Wilderness Privat Nature Reserve Gebiet eingestuft, das besonders geschützt ist.
An diesem Platz wird deutlich, welche Auswirkungen die Quellen des Waterbergs auf ihre nahe Umgebung haben: Riesige Kameldornbäume dominieren den sich zum Waterberg hinauf ziehenden Hang und an den roten Sandsteinwänden kann man auf einigen Wegen unter vielen verschiedenartigen Bäumen entlangwandern. Hier ist Klettern angesagt!
Bedrohte Tierarten hat man neu angesiedelt, unter anderem Breit- und Spitzmaulnashörner, Rappenantilopen, Leierantilopen, Leoparden, Geparden und Streifengnus.
Wichtig dabei sind Beobachtung und Schutz der Spitzmaul-Nashörner, die im April 2009 im Park ausgesetzt worden sind und sich dort offensichtlich sehr wohl fühlen.
Der Waterberg hebt sich aufgrund seiner geologischen Form, seines Wasserreichtums, seiner geschützten Flora und Fauna von anderen Zielen in Namibia ab.
Auf dem porösen Sandstein können die hier vorkommenden recht hohen Niederschläge nicht so schnell versickern und sorgen oben für einen dichten Bewuchs und den damit verbundenen guten Tierbestand.
Wanderungen auf dem Plateau sind nur mit einem Führer (Wanderungen & Rundfahrten) möglich, da die Ränder des Plateaus von von zahlreichen Rissen und Spalten durchzogen sind.
Man verliert auch sehr schnell die Orientierung. Die Wahrscheinlichkeit, auf einer Rundfahrt viele Tiere zu sehen, ist hier allerdings wesentlich geringer als im Etosha-Nationalpark.
Zu unrühmlicher Bekanntheit kam die Gegend durch die sogenannte "Schlacht am Waterberg", als die Deutschen Schutztruppen 1904 versuchten, in einer entscheidenden Schlacht den Aufstand der Herero niederzuschlagen.
Dem Aufruf Samuel Mahareros folgend überfielen die Herero im Januar 1904 die Station am Waterberg und töteten Händler und Militärs. Bereits am 14. Januar 1904 wird Gustav Sonnenberg erschlagen und das neue Heim geplündert.
Gustav Sonnenberg stammte aus Peine-Stederdorf und seine Frau Else aus Wendeburg. Während bereits die dunklen Wolken des Herero-Aufstandes aufziehen, wandern die Beiden 1903 nach Deutsch-Südwestafrika aus und lassen sich am Waterberg nieder.
Dieser und andere Übergriffe setzten das Signal für den Aufstand. Else Sonnenberg flüchtet sich mit ihrem Säugling in das Missionshaus am Waterberg. So wie fast überall während des Aufstandes bleiben Frauen und Kinder und die Missionare von den Herero unbehelligt. Der Missionar Eich übergibt ihr eine Bibel und dazu ein Notizbuch.
Die Herero hatten sich mit allen ihren Angehörigen und dem gesamten Vieh in die Ebene am Waterberg zurück gezogen. 6000 bis an die Zähne bewaffneten Hererokriegern standen 1584 deutsche Soldaten der Schutztruppe gegenüber.
Mehr als vier Wochen leben nun mehrere Frauen und Kinder auf engsten Raum im Missionshaus, immer in der Angst vor Übergriffen der Herero.
Am 23. Februar 1904 entschließen sich die in Waterberg lebenden Herero mit ihrem gesamten Vieh, was die Lebensgrundlage bildete, fortzuziehen. Das ganze Volk macht sich mit Ochsenkarren und zu Fuß auf den Weg Richtung Süden, um dem drohendem Krieg mit der deutschen Schutztruppe zu entkommen.
Else Sonnenberg und die Bewohner des Missionshauses nehmen sie in ihrem Treck kurzerhand mit. Bis Anfang April ziehen sie mit dem Herero-Treck umher bis sie in Oviumbo im Lager des Oberhäuptlings Samuel Maharero eintreffen.
Maharero stellt sie persönlich unter seinen Schutz und lässt sie schließlich auch allein in das eine Tagesreise entfernte Okahandja ziehen.
Auf dem halben Weg kommt die deutsche Schutztruppe den längst Totgeglaubten entgegen und nimmt sie in ihre Obhut. Für Else Sonnenberg und ihren kleinen Sohn endet der Aufenthalt in Afrika am 29. April 1904, als sie das Schiff betritt, das sie wieder zurück nach Deutschland bringt.
Am 11. August 1904, endete der Kampf am Waterberg mit der Niederlage der Herero und ihrer Flucht. Die Herero flüchteten mit Frauen, Kindern und Vieh bereits in den Morgenstunden des 12. August 1904 nach Osten in das Kalahari Sandfeld. Samuel Maharero hatte sich da schon längst mit seinem Gefolge in das britische Betschuanaland (Botswana) abgesetzt.
Was diese Geschichte der Familie Sonnenberg so besonders werden lässt, ist die Tatsache, dass Else Sonnenberg ihr Erlebtes aufgeschrieben hat.
Besonders, weil es eines der wenigen zeitnahen Dokumente einer Augenzeugin ist. Sie sieht den einzelnen Menschen und beurteilt ihn nach ihren eigenen Erfahrungen. Bereits 1905 wurde ihr Buch "Wie es am Waterberg zuging" erstmalig veröffentlich.
Zu unrecht wird der Waterberg oft nicht in das Standardprogramm vieler Namibia Reisenden integriert. Zwei bis drei Übernachtungen sollte jeder Besucher durchaus am Waterberg einplanen.
Von besonderem, geschichtlichem Interesse ist der deutsche Friedhof, der sich hier auf dem NWR Gelände befindet. Leider ist die Zufahrt um Friedhof, nach den letzten Regenfällen, in einem mehr als erbärmlichen Zustand.
Und so rumpeln wir den Weg, der außerdem auch noch sehr zugewachsen ist, bis zu dem Parkplatz am Friedhof. Zwischendurch kommt uns auch noch ein Landcruiser aus Omaruru entgegen, da wird es "etwas" eng für alle Beteiligten.
Letztendlich kommen wir dort an, wo wir hin wollen. Wir betreten den Friedhof durch das Tor. Linker Hand befindet sich das Besucherbuch, das tatsächlich in einem guten Zustand ist.
Selbstverständlich tragen wir uns dort ein. Anschließend schlendern wir durch die Reihen der Gräber. Wir stellen fest: seit unserem letzten Besuch im Jahr 2016 ist hier niemand abhanden gekommen. Nur viel grüner ist es dieses Mal.
Unter den vielen Soldatengräbern der deutschen Schutztruppen befinden sich auch einige Zivilisten. Noch immer befindet sich dort das Grab von Gustav Sonnenberg, dem erschlagenen Ehemann Else Sonnenbergs.
Nach unserem Besuch des Friedhofs schauen wir uns noch im staatlichen Restcamp ein wenig um. Wie schon beim letzten Besuch stehen die Bungalows weitest gehend leer. Eine Schande, bei einer solchen top Lage.
Auch dieses Mal toben die Zebramangusten der hier residenten Familie überall herum und "kontrollieren" die Abfalleimer nach Fressbarem.
Auf dem Rückweg zur Otjikaru Farm passieren wir wieder den eigens eingerichteten Anti-Poaching-Kontrollposten auf der D 2512. Der dafür abgestellte junge Mann ist sichtlich stolz über seinen Job. Er trägt zu seinem Klemmbrett, Handschuhe und Hut.
Als wir ihn dann auch noch mit "Sir" ansprechen, wird er gleich, seiner Wichtigkeit entsprechend, ein ganzes Stück größer.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 27
Herrschaften und Oukies!!!
Unsere 2 Tage auf Wildacker sind schon wieder um. Nachdem wir all unsere Sachen wieder zurück ins Auto gepackt haben, gehen wir zum Frühstück.
Wir genießen noch einmal das gute Frühstück auf Wildacker. Hier gibt es, neben den fast überall gereichten frischen Eiervariationen, eine Auswahl wirklich ausgezeichneter Wurstsorten. Alles selbst gemacht! Ein wirklich schöner und gemütlicher Start in den Tag.
Nach diesem schönen Aufenthalt wird es leider Zeit, sich auf den Weg zu machen. Um 9:30 Uhr verabschieden wir uns von Christine und Helgaard und verlassen schweren Herzens die Farm in Richtung Grootfontein.
Grootfontein heißt auf Afrikaans "große Quelle". Seinen Namen bekam die Stadt von den ersten 1885 aus dem Nordwesten Südafrikas eingewanderten Buren. Dies waren die berühmten "Dorsland Trekkers", deren mühsamer Treck im Süden Angolas endete.
Die Dorslandtrekker, vor den britischen Truppen fliehende Farmerfamilien aus Südafrika, hatten sich sehr viel vorgenommen. Für den sogenannten 2. Trek waren 480 Transvaler mit 128 Wagen versammelt.
Sie verfügten über 1.958 Trekochsen, 7.536 Rinder, 1.034 Schafe und Ziegen, 438 Pferde, 32 Esel, 213 Hunde und 500 Hühner, wie Veldkornet Louw du Plessis vor Aufbruch gezählt hatte.
Der Zug nach Norden, durch die Kalahari, war verlustreich. Wo es überhaupt eine Wasserstelle gab, wurde diese durch die bis zum Wahnsinn an Durst leidenden Rinder zu Schlamm zertrampelt, so dass keine Tiere mehr trinken konnten und Hunderte verdursteten.
Der Begriff Dorsland Trek gehört seither unauslöschlich zur Geschichte des südlichen Afrika. Vom tödlichen Fieber und anderen Krankheiten zeugen heute noch einige Gräber der Dorslandtrekker entlang der damaligen Route.
Die Buren kauften Ende des 19. Jahrhunderts auf ihrer Odyssee durch das südliche Afrika ein Stück Land in der Region um Grootfontein von Hauptmann Kambonde. Hier gründeten sie um 1885 den Distrikt Upingtonia unter der Leitung von Herrn William Worthington Jordan.
Nachdem ihr Anführer 1886 ermordet wurde und auch die Deutschen Besitzansprüche auf das Land geltend machten, mussten die Dorslandtrekker weiterziehen. Ihre geplante Republik blieb ein unvollendeter Traum.
1896 wurde in Grootfontein die SWACO Minengesellschaft gegründet und kurz darauf das Alte Fort errichtet, sowie die erste offizielle Verwaltung eingesetzt.
1907 wurde die Ortschaft in Grundstücke unterteilt. Die Bahnlinie erreichte im darauf folgenden Jahr dann das Dorf. Doch die Wahl der ersten Dorfverwaltung erfolgte erst 1933 und der erste Bürgermeister Grootfonteins, James H. Rathbone, wird 1947 angestellt.
Heute dient die Stadt für viele Reisende in den Norden oder Osten als Zwischenstopp. Natürlich auch für uns. Wir tanken unseren Hilux noch einmal auf und biegen dann von der B 8 auf die D 2830.
Nach knapp 3 Stunden biegen wir auf die C 47, in Richtung Okakarara ab. Kurz hinter Coblenz ist dann erst einmal Schluss mit der schönen Teerstraße.
Die nächsten 90 Kilometer sind einmal mehr Piste. Es staubt recht ordentlich. Aber auch das geht vorbei und kurz vor Okakarara haben wir wieder Teer unter den Rädern.
Okakarara liegt an der C22 am Übergang zur C 47. Die geteerte Straße verläuft bis hinein in den Ort mit insgesamt etwa 8.000 Einwohnern. Links und rechts der Straße ist es staubig.
Sandige Wege führen zu verstreut liegenden ärmlichen Hütten. Davor spielende Kinder. Unter einem schattigen Akazienbaum sitzen Menschen im Sand. Die Frauen sind zum Teil in traditioneller Hererotracht gekleidet. Man sieht aber auch Himba, die Verwandten der Herero.
Einstmals lag hier das Homeland "Hereroland", das mittlerweile Otjozondjupa Region heißt. Auch heute noch kann man hier das traditionelle Leben der Hereros kennenlernen.
Im Zentrum einer jeden Siedlung liegt der Rinderkraal, eine aus langen Holzstöcken gefertigte Einzäunung. Der Kraal schützt die Herde insbesondere vor nächtlichen Angriffen von Raubtieren.
Schon seit Hunderten von Jahren sind die Hereros ein Hirtenvolk. Im Mittelpunkt ihres Lebens steht die Rinderherde. Sie ist die Grundlage ihrer wirtschaftlichen Existenz und zugleich wichtigstes Statussymbol. "Ohne Rinder gilt ein Mann nichts", heißt es bei den stolzen Hereros.
Viele Rinder sind heilig und können lediglich als Opfertiere verwendet werden. Andere wiederum dürfen nur zu besonderen Anlässen getötet werden, zum Beispiel wenn der Besitzer einer Herde stirbt.
Die Weiden sind karg im sandigen Hereroland. Die Zahl der Rinder ist zu hoch, die Niederschläge sind zu gering, und die Fläche ist zu klein. So ist die Region hoffnungslos überweidet.
Über die Hälfte der Bevölkerung in dieser Region hat nur die Grundschule besucht. Nahezu 90% der Abschlussklasse schaffen den Abschluss nicht.
Die Arbeitslosigkeit ist hier sehr hoch, in den Armutsvierteln über 80%. Bis zu 50% der Kinder sind Waisen.
Wir müssen nur wenige Kilometer auf der C 22 fahren, bis wir auf der rechten Seite die Zufahrt zur Otjikaru Gästefarm ausmachen können.
Die Anfahrt ist eine Augenweide: Der Weg ist in einem tadellos gepflegtem Zustand. Wow, hier gibt sich jemand wirklich Mühe alles gut in Schuss zu halten.
Eine schöne Lapa mit Pool, daneben schließen sich – verteilt über ein recht weitläufiges Gelände – das hübsche Farmhaus und die drei Gästebungalows an, von denen wir 2 bewohnen werden. Alles hier ist sehr übersichtlich und fernab vom großen Touristenrummel. Wunderbar!
Wir lernen unsere Gastgeber, Irmi und Clemens, für die nächsten Tage kennen und bekommen unsere Zimmer zugeteilt (riesengroße Rondavels) und packen aus.
Nun geht es erst einmal daran anzukommen und sich wieder häuslich einzurichten (alles schön gleichmäßig überall verteilen).
Eingang zum Gartenbereich und Lounge sind vom Schlafbereich getrennt.
Ein großer Kleiderschrank mit üppigem Stauraum und endlich einmal ausreichend Kleiderbügel für all unsere Klamotten. Hier kann man sich wirklich auch für längere Zeit wohlfühlen.
Wie üblich auf Gästefarmen gibt es um 15.30 Uhr Kaffee und Kuchen, den die Gastgeber gemeinsam mit ihren Gästen in der Lapa einnehmen.
Das gibt in unserem Fall die erste Gelegenheit zum Kennenlernen.
Ab 19 Uhr gibt es den obligatorischen Sundowner, in unserem Fall natürlich Gin & Tonic als "Malaria Prophylaxe".
Und um 20 Uhr gibt es das ausgezeichnete Abendessen im Farmhaus.
Die servierten Mengen sind mehr als üppig und wir wollen noch schnell ein paar Leute dazu einladen, um auch alles aufessen zu können.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 26
Herrschaften und Oukies!!!
Näääh, was geht es uns gut! Obwohl die Zimmer unklimatisiert sind, haben wir doch erstaunlich gut geschlafen. Ob es am Gin-Tonic lag? Man weiß es nicht genau!
Heute Morgen um 7 Uhr gab es dann für alle gemeinsam das Frühstück. Insgesamt waren wir 6 Gäste (1 Ehepaar mit Kind plus uns + meine Mutter), die sich alle bestens verstanden.
Die Gäste- und Jagdfarm Wildacker bietet insgesamt 5 komfortable Zimmer mit Bad, Dusche / WC auf ihrer Farm für Gäste an.
Seit 2011 haben die Eigentümer viel Zeit, Geld und Mühe in das Projekt gesteckt, um alle Gebäude zu renovieren, zu erweitern und liebevoll einzurichten.
Überall findet man kleine Details, denen man anmerkt, dass sich da jemand viel Gedanken drüber gemacht hat.
Den Eigentümern ist ein gekonnter Mix aus Nachhaltigkeit, Tradition und Moderne gelungen. Die stilvollen Zimmer und Gemeinschaftsräume sowie der große, gepflegte Garten mit einem Swimmingpool laden zum Verweilen ein.
Seit unserem letzten Besuch wurden die Zimmer zusätzlich mit portablen Klimageräten sowie einem Kühlschrank, der auch als Minibar fungiert, ausgestattet.
Das Gelände wurde vorher mit extensiver Rinderhaltung genutzt, jedoch von den Vorbesitzern aufgegeben, da die extrem giftige Machaupflanze dort zu stark verbreitet war.
So wurde seit den 1960er Jahren Wildacker in ein privates Wild-und Naturschutzgebiet umgewandelt, das bis heute noch immer im Besitz der beiden Gründerfamilien ist.
Die Geschichte von Wildacker beginnt im Jahr 1967 mit dem Kauf der 3 nord-östlichsten Farmen in der Kalahari. Die Wasserstelle im Revier diente schon vor langer Zeit Durchreisenden und Jägern als Anlaufpunkt.
Man versteht sich ganz bewusst nicht als Lodge, sondern im traditionellen Sinne als Gästefarm. Die sehr übersichtliche Zimmeranzahl und das gemeinsame Essen mit den Farmbetreibern gibt den Gästen die Möglichkeit aus erster Hand Einblicke in das tägliche Leben zu nehmen.
Wildacker bietet eine Reihe von Aktivitäten für die Gäste, die sich nicht nur am Pool erholen wollen. Eine einzelne Übernachtung ist kaum ausreichend um alles wahrzunehmen.
Gerne führt man Gäste durch den Farmbetrieb. Von dort stammt dann auch der Großteil für die Zutaten der Mahlzeiten die auf Wildacker angeboten werden.
Zum Konzept der Nachhaltigkeit gehört auch, Mitarbeiter aus der Region zu beschäftigen. Mehrere Familien leben und arbeiten auf der Farm – von der Küchenmannschaft wird jeden Tag ein sehr gutes mehrgängiges Menü gekocht.
Dabei versucht man die Gerichte an die Gegebenheiten der Region anzupassen. Es gibt viel Wildfleisch von Eland, Kudu, Oryx und Springbock aus eigener Jagd, sowie Gemüse aus eigenem Anbau.
Und das, was sich daraus zaubern lässt, kann sich sehen lassen: abwechslungsreich, mit den Möglichkeiten der lokalen Küche. Danke an Cäcilia, die jeden Abend stolz ihre Kreationen vorstellte.
Nicht nur am Abend beim stilvollen Essen auf der Veranda, sondern auch beim Frühstück, mit Farmbrot, selbst gemachter Marmelade und dem hausgemachten Rauchfleisch oder dem täglich frisch gebackenen Kuchen.
Kurz nach 9 Uhr starten wir mit Helgaard zur Farmrundfahrt. Dazu gehört natürlich auch, dass die Zäune gecheckt werden und natürlich ebenfalls die Wasserstellen sowie Pumpen.
Insgesamt hat die Farm hier 15.000 Hektar (in Worten fünfzehntausend!). Christine und Helgaard erzählen uns, dass sie im vergangenen Jahr an die 50 Stück Wild verloren haben. Schlimm - ganz, ganz schlimm!
Schön für uns anzusehen ist natürlich das viele Grün, das nach den starken Regenfällen der letzten Tage überall austreibt.
Bis vor wenigen Tagen mussten auch hier die Tiere zugefüttert werden und wie überall wurden die Futtervorräte knapp.
Für uns ein total ungewohnter Anblick die Strauße durch so üppiges Grün rennen zu sehen.
An einer Stelle entdecken wir sogar noch die wunderschönen Karminspinte (Carmine Bee-Eater) oder auch als Scharlachspint bekennt. Dieser Vogel gehört zur Familie der Bienenfresser.
An den Flüssen des Caprivi Streifens waren sie bereits abgewandert und die berühmten Bruthöhlen in den Uferböschungen standen leer.
Plötzlich sehen wir Geier kreisen und es werden immer mehr. Grund genug für Helgaard einmal nach dem Rechten zu schauen. Irgend etwas muss dort sein.
Wir sehen eine größere Versammlung an Geier. Auf den ersten Blick ist gar nichts zu erkennen. Doch dann erkennt Helgaard frische Blutspuren.
Helgaard meint, dass ein Bateleur (Gaukler) ein junges Impala geschlagen haben könnte und die Geier sich um die Reste gekümmert haben.
Ein Stück weiter entdecken wir eine Giraffenherde. Helgaard hält diese "Verbrecher" dafür verantwortlich seinen neuen Zaun zerstört zu haben, da das Gras auf der anderen Seite ja bekanntlich immer viel grüner ist.
Jedenfalls musste ein Eckpfosten dran glauben und die Litze hängt auch mehr durch, als dass sie gespannt ist.
Weiterhin sehen wir Streifengnus und natürlich auch Kudus beim "Ladies Brunch" ...
... oder auch die Damengruppe der Wasserböcke mit Kids:
Zurück auf der Farm bemerkt meine Mutter eine Fledermaus, die unter dem Vordach ihren Schönheitsschlaf hält:
Ich finde, das Gesicht sieht ziemlich zerknautscht aus. Da gibt es schon hübschere Arten.
Vor unserem Chalet ist ein Pillendreher (Dung Beetle) super beschäftigt. Der Skarabäus versucht rückwärts, also mit dem Hinterteil, seine Mistkugel vorwärts zu bewegen. Natürlich sieht er dabei nicht, wohin die Reise geht. Oftmals versuchen ihm dabei Artgenossen die Kugel zu stehlen, dann zerren gleich mehrere Mistkäfer daran herum.
Da die andere Familie bereits nach nur 1 Nacht schon wieder abgereist und zum Waterberg weiter gefahren ist, sind wir die einzigen verbliebenen Gäste auf Wildacker.
Dafür ist heute bereits Uli, die Urlaubsvertretung, aus Deutschland angereist. Christine und Helgaard werden in den nächsten Tagen nach Windhoek reisen und von dort nach Deutschland fliegen.
Sie wollen die Messe Jagd & Hund gleichzeitig mit dem Besuch der in Deutschland lebenden Töchter verbinden. Das bietet sich ja an und macht schließlich auch Sinn. Wir haben uns natürlich gleich zum Besuch am Stand der Messe verabredet.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 25
Herrschaften und Oukies!!!
Heute frühstücken wir aller in Ruhe und schauten noch einmal auf den Okavango.
Die Frühtour der verschiedenen Lodges hat begonnen. Boot um Boot schippert auf dem Fluss entlang.
Wir begeben uns in unsere Chalets um zu packen.
An der Rezeption stellt sich dann heraus, dass unsere Rechnung nicht stimmt. Irgendein Vollpfosten hat auf unsere Zimmer mehrere Lunch plus Getränke verbucht oder verbuchen lassen. Insgesamt über 40 Euro (umgerechnet) sind zu viel darauf. Zum Glück hat Micha da genau hingesehen und nicht ungesehen akzeptiert.
Die Damen an der Rezeption sind etwas pikiert, aber es nutzt ja nix. Dann muss die Chefin geholt werden, die uns jetzt eine genaue Kostenaufstellung vorlegen muss, bevor Micha die Rechnung begleicht. Für diese unterirdische Performance gibt es Null-Komma-Null Trinkgeld. In so einer Unterkunft, die diesen Standard beansprucht und entsprechende Preise aufruft, geht so etwas überhaupt nicht.
Ein langer, ziemlich ereignisloser Fahrtag steht an, mit insgesamt 380 Kilometern. Zunächst holpern wir die Zufahrtspiste zurück zur Straße, dann fahren wir die 14km auf glattem Teer bis Divundu. Dort tanken wir voll und lassen die Reifen aufpumpen.
Es ist sehr angenehm zu fahren, die B8 in einem Topzustand und nur wenig Verkehr. So sind wir flugs auch schon in Rundu.
In Rundu tobt das Leben rechts und links der Hauptstraße. Unterwegs begegnen uns viele gut gekleidete Menschen – man scheint auf dem Weg zu Familienbesuchen oder Feierlichkeiten zu sein.
Schnurgeradeaus geht es jetzt für die nächsten 1 1/2 Stunden in südlicher Richtung, bis wir wieder den Veterinär Checkpoint "Mururani" erreichen.
Der Knaller war der Veterinär Check, denn es zu passieren galt. Zum besseren Verständnis muss man hier erläutern, dass unterschieden wird zwischen kommerziellem Farmland (überwiegend weiß) und kommunalem Farmland (fast immer schwarz). Auf dem kommunalem Farmland kommt es immer wieder zu Ausbrüchen von Tierseuchen, die einzudämmen ziemlich schwierig ist.
Jedenfalls gibt es hier, kurz vor dem kommerziellem Farmland, so einen Veterinär Check Point. Dort saß das Personal wieder herum und war extrem beschäftigt: mit dem Handy!
Jetzt haben wir "nur" noch so um die 60 Kilometer zu bewältigen, bis wir unser heutiges Ziel erreichen: die Gästefarm Wildacker.
Nach rund 20 Kilometern biegen wir von der Teerstraße auf die geschotterte D 3016. Dieser folgen wir nun für etwa 25 Kilometer.
Danach biegt die D 3016 rechts ab, wir fahren jedoch geradeaus weiter, auf den Zaun zu.
Nun kommt wieder unser Lieblingssport: Farmtore öffnen und schließen.
Die letzten 10 Kilometer geht es über eine Tiefsandpiste. Hier kommt nun einmal mehr unser 4x4 zum Einsatz, bis wir die Farm endgültig erreichen.
Nach den letzten Regenfällen ist die Piste in einem, sagen wir mal "nicht PKW-tauglichem", Zustand.
Die Farm liegt quasi im letzten Zipfel des kommerziellen Farmlandes und ist ein Traum - wenn man hier nicht leben muss.
5 zauberhafte Bungalows, Pool, Wasserlöcher und ein reizendes Gastgeber-Ehepaar: Helgaard und Christine.
Um 16 Uhr gibt´s traditionell Kaffee mit selbst gebackenem Kuchen. Lecker oder lekker (afrikaans)!
Wir freuen uns sehr, dass wir nach so vielen Jahren, die wir jetzt nicht hier waren, doch noch alte Bekannte unter dem Personal wieder treffen: Cäcilia und Elisabeth, die Perlen der Farm, sind hier immer noch tätig. Wie schön. Das hat man doch sehr selten, dass Angestellte so konstant bleiben.
Etwas platt von der langen Fahrt sind wir dann doch und ruhen uns daher mal ein Stündchen (oder zwei) im Zimmer aus.
Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir zum Abendessen, das für alle - inklusive Gastgeber - im Hauptgebäude serviert wird.
Am Abend gibt es eigentlich immer ein zünftiges Lagerfeuer, da sitzt man zusammen, gemütlich im Kreis und um 20 Uhr geht man gemeinsam zum Abendessen. Gegessen wird dann zusammen mit den Gastgebern.
Leider ist das Feuer kaum entzündet, kommt schon der nächste Regenguss und alles ist dahin. Die Küchenfee, Cäcilia, erklärt das von ihr zubereitete Essen auf Englisch und Afrikaans.
Wir plaudern noch eine Weile mit den Gastgebern, die wir schon seit 10 Jahren kennen. Wir lernten uns damals in Dortmund auf der Messe, Jagd & Hund, kennen.
Und im darauf folgenden Jahr, 2015, besuchten wir die Gästefarm bereits das erste Mal. Immer wieder begegneten wir uns mal auf der Messe, doch es dauerte bis zum Jahr 2025, bis es zu einem weiteren Besuch kommt.
Um 22 Uhr ist auch hier das bekannte Farmers Midnight und wir begeben uns alle zu unseren Bungalows. Am Abend wurde schon der "Donkey" (Badeofen) von einem Angestellten angezündet, so dass einer schönen Dusche nichts mehr im Wege steht.
Wir lesen noch etwas, schreiben Tagebuch und checken unsere Nachrichten.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
#Divava Lodge#caprivi strip#Caprivi#Divundu#Rundu#Wildacker Gästefarm#Wildacker Guest Farm#Namibia#Afrika#Africa
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 24
Herrschaften und Oukies!!!
Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker und um 6.20 Uhr marschieren wir schon zum Frühstück.
Wir schauen über den Fluss. Da drüben, am Ostufer des Kavango, liegt die Buffalo Core Area, gegenüber und in Sichtweite der Mahango Core Area.
Um 7 Uhr hocken wir bereits im Pirschfahrzeug, in langer Hose und mit Fleecejacke. Der Wagen ist mit 9 Personen voll besetzt: wieder die 4 Holländer von gestern, wir 3 Pappnasen plus 2 Italiener.
Bei einer Anfahrt aus Divundu, ca. 10km nach der Okavangobrücke des Trans-Caprivi-Highways, biegt nach dem Schild "Buffalo Core Area" rechts ab. Auch er gehört zum Bwabwata National Park und misst 629 km².
Die Strecke zieht sich aber ein bisschen, sowohl bis zum als auch nach dem Gate – man fährt durch relativ dichten Bewuchs und sieht nicht sehr viel.
Wenige hundert Meter hinter dem alten Gate, gibt es auch hier es ein nagelneues Visitorcenter.
Unser Fahrer/Guide sprintet hinein und erledigt die Formalitäten für uns.
Wir sind froh eine geführte Tour gebucht zu haben und sitzen schön entspannt im Pirschwagen.
Der Buffalo Park ist immer noch ein Geheimtipp für Wildbeobachtungen und weitaus nicht so stark befahren wie der Mahango Park, gegenüber des Okavangos.
Der Park ist die Heimat vieler seltener afrikanischer Wildtierarten. Große Herden an Büffeln (daher auch der Name) und Elefanten ziehen durch den Park. So, jedenfalls die Theorie.
Durch einen schönen Galeriewald tuckern wir langsam bergan, und müssen aber immer wieder stoppen, weil hier die unterschiedlichsten Vögel zu hören sind.
Im sonstigen Namibia eher selten zu sehende Rappen- und Pferdeantilopen sieht man in der Buffalo Core Area relativ häufig. Aber, auch das können wir in diesem Jahr in den Bereich der Legenden verweisen.
Was wir sehen, sind tausende von Elefantenknödel und zerstörte Bäume. Insbesondere die großen Baobabs leiden unter dem Verbiss der grauen Riesen, und sind stellenweise bereits dem Tode geweiht, so stark sind die Beschädigungen.
Weiterhin gibt es einige Raubtiere, beispielsweise Löwen, Geparde und Leoparden. Auch Impala, Buschböcke, Kudus und Letschwe kommen im Park vor sowie eine absolut grandiose Vogelwelt.
In dem verfallenen Fallschirmspringercamp von Oberst Breytenbach, das wir nach kurzer Zeit passieren, spielt das alles keine Rolle.
Der Buffalo Park liegt nämlich auf dem Gelände einer ehemaligen Militärstation der südafrikanischen Armee. Unser Fahrer/Guide stimmt uns mit den Worten: "Welcome to our Ghost Town" ein.
Die Ruinen, inklusive einem alten Kino und Elefantenschlachthäuser kann man auch heute noch besuchen.
In den Ruinen des verfallenen Camps aus dem Buschkrieg entdecken wir auch Überreste einer gut ausgebauten Infrastruktur mit Kanalisation oder auch einem alten, verfallenen Friedhof.
Das Aussteigen aus dem Auto ist im Buffalo Park nicht verboten, es sollte allerdings einige Vorsicht geboten sein. Eine Bereiche sind jedoch gesperrt, angeblich liegt dort noch Munition herum.
Die meisten Pisten sind sehr schmal, führen eng an Sträuchern und Bäumen vorbei und sind mitunter stark ausgewaschen. Bei Gegenverkehr könnte es eng werden.
Die Pisten sind nach den Regenfällen in schlechtem Zustand und auch sehr sandig. Kurz darauf bietet sich uns dann als Belohnung dieser Anblick.
Ein Familie Löffelhunde (bat-eared fox), bzw. vier Jungtiere ohne deren zugehörigen Elterntiere, wird von uns aufgescheucht und rennt davon.
Der Löffelhund wird auch Löffelfuchs oder Großohrfuchs genannt. Benannt ist er nach seinen auffälligen, großen Ohren, die dem Aufspüren leisester Geräusche von Termiten in deren Bauten dienen, die seine Hauptnahrung bilden.
Unser Fahrer/Guide ist genau so aus dem Häuschen wie wir. Später erzählt er uns, dass die Foxes auch für ihn hier eine Erstsichtung sind.
Eine halbe Stunde lang geht es weiter durchs Gebüsch, bis wir dann am Wasser ankommen. Hier hat man einen herrlichen Blick über die Schwemmebene.
Wunderbar der Blick über den Okavango und seine Sandbänke (kommt auf einem Foto natürlich niemals so raus wie in der Wirklichkeit). Außerdem fehlen, wie immer, die Geräusche und die Gerüche!
Im Überschwemmungsgebiet des Kavango geht es durch große, etwas tiefere Pfützen. Je nach gewählter Piste, muss man aufpassen, die Orientierung zu behalten.
An einem großen, toten Termitenhaufen mit Bäumen machen wir Halt. Hier befindet sich die Picknick-Zone des Parks.
Inzwischen ist der Morgen fortgeschritten und der Park plus zugehöriger Picknick Area füllt sich mit weiteren Fahrzeugen und Besuchern. Nicht alle verhalten sich dabei regelkonform.
Leider lassen sich auch hier weder Elefanten noch Büffel blicken. Lediglich große Herden von Impalas mit ebenso großen Kindergartengruppen, die von Gouvernanten betreut werden, sind omnipräsent. Ebenso vielfältig anzutreffen sind die Warzenschweine.
Für große Hoffnung mit anschließender Enttäuschung sorgt meine Begeisterung, als ich einen Termitenbau mit herauswachsenden Omajovas entdecke. Keiner kann meine Begeisterung für diese Pilze teilen.
Die Omajova (Termitomyces schimperi), gehören zu den größten Speisepilzen der Welt. Wie der lateinische Name verrät, sprießen Omajova aus dem Fundament der Termitenhügel. Dazu benötigen sie optimale Bedingungen: Niederschlag und Temperatur müssen in der Regenzeit in einem bestimmten Verhältnis zueinander auf den Termitenhügel treffen.
Während der Regenzeit und bei idealen Temperaturen erscheinen die Omajova quasi über Nacht am Fuße der Termitenhügel. Dabei kann der ungeöffnete Schirm so groß wie eine Männerfaust sein. Geöffnet bringt er es auf einen Durchmesser von 25 bis 40 oder mehr Zentimeter und eine wurzelnde Länge von bis zu 90 Zentimetern.
Nachdem dieses "Missverständnis" aufgeklärt wurde und sich keine spektakulären Sichtungen zeigen, drückt unser Fahrer aufs Tempo. Der Himmel zieht sich immer weiter zu.
Am Ende kommt es wie es kommen muss: es werden wieder Regenponchos verteilt. Dieses Mal werden sogar die Seitenteile und die Windschutzscheibe herunter gelassen, so sehr prasselt der Regen auf uns herab.
Der Tag endet, wie er begonnen hat: mit einem Blick über den Okavango zum anderen Ufer.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 23
Herrschaften und Oukies!!!
Heute gönnten wir uns einen SPA Day. Das heißt, ein Teil unserer Reisegruppe: nämlich Micha. Meine Mutter ging zum Pool und schwamm ein bisschen, relaxte und unterhielt sich mit anderen Gästen.
Für den späten Nachmittag buchten wir noch eine Bootstour zum Sundowner, bei der man auch zu den Popa Falls kommt.
Da ist unsere Entscheidung schnell gefallen, wenn wir hier schon übernachten, wollen wir uns den Fluss und seine Stromschnellen auch genauer ansehen. Also rein ins Boot und rauf auf den Okavango!
Insgesamt sind wir heute Nachmittag nur 7 Personen: 2 befreundete Paare aus den Niederlanden und wir 3. Deswegen kommt auch nur das kleine Boot zum Einsatz.
Trotz der sich im Fluss tummelnden Krokodile und Flusspferde nutzen die Anwohner des Okavango den Fluss als Lebensader. Im Fluss wird Körperpflege betrieben, geschwommen, aber auch die Wäsche wird dort darin gewaschen.
Die Menschen haben sich ans das Zusammenleben mit den gefährlichen Tieren im Fluss gewöhnt. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass besonders Kinder Opfer von Krokodilen oder Flusspferden werden.
Während die Krokodile angreifen um sich Nahrung zu beschaffen, sind es bei Flusspferde meistens Unfälle. Trotzdem werden im südlichen Afrika mehr Menschen von Flusspferden getötet als von allen anderen Tieren.
Wenn sie ihren Kopf so aus dem Wasser stecken sehen sie niedlich aus. Wenn sie dann noch so lustig mit den kleinen Ohren wackeln, um das Wasser wieder aus den Ohren zu bekommen, würde man das diesen Tieren niemals zutrauen.
Wer allerdings das riesige aufgerissene Maul sieht, der kommt schon eher ins grübeln.
Flusspferde fühlen sich sehr schnell bedroht und dann werden sie super aggressiv. Wer nun glaubt an Land wären sie ungefährlich, weil sie ja so dick und schwer sind, der täuscht sich gewaltig.
Hippos erreichen eine Laufgeschwindigkeit von 40 km/h und das bei einem Körpergewicht von zwei Tonnen. Wer kann das schon von sich behaupten.
Also die zwei Tonnen sowieso nicht, aber auch mit 40 km/h wird das nichts. Ganz wichtige Regel, den Tieren an Land nie den Rückweg zum Wasser abschneiden.
Wir fahren zunächst flussabwärts, an etlichen Lodges und Camps vorbei, die hier, wie Perlen an einer Schnur, aufgereiht liegen.
Dann drehen wir um. Zum Schluss der Tour fahren wir zu den Popa Falls. Inzwischen hat es wieder angefangen zu regnen. Unser Bootsführer verteilt regendichte und gefütterte Ponchos an uns Gäste.
Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt. Aber, es nutzt ja nix. Wir steuern auf eine Insel zwischen den Stromschnellen zu. Hier heißt es: Alle aussteigen.
Einige andere Boote, anderer Lodges sind bereits mit ihren Gästen eingetroffen. Alle stapfen durch den Sand zur Inselspitze, um die Fälle zu bewundern.
Eigentlich wird direkt an den Falls ein Tisch mit Wein, Sekt und Snacks aufgebaut. Das wird, wegen Wetter, kurzer Hand auf das Boot verlegt.
Der Name Popa „Fälle“ ist schon etwas irreführend: nur wenige Kilometer hinter Divundu überwindet der Okavango auf seinem Weg in das berühmte Delta im benachbarten Botswana Stromschnellen, die als die Popa-Fälle bekannt sind.
Die Fallhöhe beträgt dabei lediglich vier Meter, doch ziehen sie sich über die gesamte Breite des Flusses hin, die hier immerhin 1,2 Kilometer beträgt.
Der Fluss hat sich hier eine Vielzahl von Kanälen gegraben, dazwischen liegen kleine Inseln. Die beste Aussicht auf die Stromschnellen hat man in den Monaten, wenn der Wasserstand am niedrigsten ist.
Um die Popa Falls herum wurde ein 25 Hektar großes Schutzgebiet angelegt, in dem es ein paar Wanderwege zu den Falls gibt. Die Falls sind Bestandteil des Bwabwata National Parks und werden in verschiedenen Reiseführern als Landschaftliches Highlight beschrieben.
Das kann ich so nicht unterschreiben. Aber als nette Abwechslung oder in einer solchen Tour, wie wir sie auf dem Okavango unternehmen, sind die Popa Falls sehenswert. Zumindest ist eine Bootsfahrt die angenehmste Art eines Besuchs.
Zu Beginn der Regenzeit, wenn die Ufer des Okavango noch nicht stark überflutet sind, lohnt es sich, die Flutflächen beiderseits des Wasserlaufes zu erkunden.
Hier, zwischen Hippo-Trampelpfaden und trügerisch trockenen Grasflächen inmitten von miteinander verbundenen Wassertümpeln und -wegen, lässt sich vor allem die vielfältige Vogelwelt des Okavango bewundern.
Als es dunkler wird (von Sonnenuntergang kann man ja nicht wirklich sprechen), heißt es: Alle zurück zum Boot. Denn wegen der Hippos und Felsen im Fluß möchte der Bootsführer unbedingt das Restlicht ausnutzen.
Die Tour hat, trotz des Wetters, richtig Spaß gemacht. Bei strahlendem Wetter kann ja jeder.
Leicht durchnässt marschieren wir erst einmal zu unseren Häuschen, erst einmal duschen und trockene Sachen anziehen.
Danach dann eine trockene Phase ausnutzen und schnell zum Abendessen huschen.
Oben Amuse Bouche und Tagessuppe
Als Hauptgang kann man heute zwischen Rinderfilet und Seehecht wählen.
Für morgen früh haben wir eine Pirschfahrt in die Buffalo Core Area, auf der anderen Seite des Okavangos gebucht. Es geht um 7 Uhr los: davor noch Frühstück. Das bedeutet, der Wecker klingelt um 5.30 Uhr.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 22
Herrschaften und Oukies!!!
Wir haben unseren Aufenthalt in der Divava Lodge so geplant, dass uns genug Zeit für Aktivitäten bleiben.
Doch bevor es los ging widmeten wir uns heute erst ausgiebig dem Frühstück. Dazu warteten wir erst einmal ab, bis alle anderen Gäste versorgt waren und in den Booten oder Pirschwagen hockten.
Die Lodge ist nämlich ziemlich ausgebucht und alle hatten irgendwelche Touren auf oder an dem Okavango gebucht: Angeln, Tiere gucken und was nicht noch.
Kurz nach 8 enterten wir dann die Holzplattform, die in den Okavango rein ragt, auf der die Terrasse des Restaurants eingerichtet ist.
Und bis wir unsere Klamotten zusammen gesucht haben, dauert auch immer so seine Zeit. Irgendwas sucht man ja ständig - und man findet es grundsätzlich dann wieder, wenn man es nicht mehr braucht!
Bis zum Mahango Game Reserve sind es von der Lodge nur ein paar Kilometer. Wir können also ganz entspannt einen privaten Gamedrive durch den Mahango Park unternehmen.
Allerdings hat die Besiedlung hier, in den letzten Jahren, doch erheblich zugenommen. Traditionelle Behausungen an den Pisten oder Nutzvieh auf den Pisten.
Mit rund 24.000 Hektar zählt der Mahango zu den kleinsten Nationalparks in Namibia. Der Park endet im Süden an der Grenze zu Botswana.
Und ob man es glaubt oder nicht, diese Wellblechpiste, auf der man geschüttelt und nicht gerührt wird, ist die offizielle Transitstrecke zum Grenzübergang Mohembo, nach Botswana.
Am Eingang zum Nationalpark gibt es inzwischen ein funkelnagelneues Visitorcenter. Vorbei die Tage des 2011 mit deutschen Fördergeldern errichteten hölzernen Office:
Das Prozedere zum Befahren des Parks ist aber immer noch das Gleiche, dafür haben sich die Eintrittspreise drastisch erhöht. Insgesamt werden wir für 3 Personen plus Auto 400 NAD (etwa 20 Euro) los. Der Hasenbär wird einfach eingeschmuggelt.
Dazu wird einem noch in dem funkelnagelneuen Office eine "aussagekräftige" Karte ausgehändigt, in der die Bemerkungen zum Zustand der Befahrbarkeit, von der Lady on Duty, händisch eingemalt werden:
Jetzt wissen wir ja top Bescheid! Und es kann los gehen ...
Der Nationalpark beherbergt eine große Artenvielfalt an Tieren, darunter auch vier der bekannten „Großen Fünf“: Elefant, Büffel, Löwe und Leopard.
Um es vorweg zu nehmen: dieses Mal haben wir davon nichts, aber auch gar nicht gesehen. Lediglich die omnipräsenten "Elefantenknödel", sowie die Spuren der Verwüstung an den Bäumen, zeigt uns die Anwesenheit der Elefanten an.
Dazu gehören auch die beiden berühmten "Giant Baobabs", hunderte von Jahren alt, inzwischen von den Elefanten niedergemetzelt. Von dem Ersten, der so um 2013 fiel, war überhaupt nichts mehr zu sehen.
Von dem Zweiten, der 2021 sein Leben ließ, war nur noch eine geringe Menge Kleinholz übrig. Die übrigen Reste hatten die Elefanten verspeist.
An den Ufern können Flusspferde und Krokodile sowie eine große Vielfalt an Wasservögel beobachtet werden. Über 400 verschiedene Vogelarten sollen gezählt worden sein, aber auch Rappenantilopen, Impala, Letschwe-Moorantilopen.
Für Krokodile ist es anscheinend eindeutig zu kalt, mit Temperaturen von etwas über 20 Grad bis maximal 25 Grad. Die zeigen sich nicht, dafür sind bei diesem Wetter die Warane bemerkenswert aktiv. Noch nie konnten wir so viele Nilwarane beobachten.
Bild oben: junge Nimmersatt-Störche, die das Wetter nur so mittel finden.
Besucher können entlang zweier Routen den Mahango Park erkunden. Wobei sicherlich die rund 40 Kilometer lange „Fluss -Schleife“ die lohnendere Route für Wildbeobachtungen ist.
Das einzige Großtier, das wir entdeckten, war ein totes Giraffenbaby. Ob es eine Fehlgeburt war oder ob es einem Schlangenbiss erlegen war, konnte wir nicht ausmachen. Jedenfalls war es kein Kill und auch noch nicht lange tot.
In der Zwischenzeit wurde es vom am Himmel immer dunkler, aber bis auf vereinzelte Tropfen hielt sich das Wetter und so fuhren wir die Flood Plains ab.
Die 3 von der Tankstelle: Nimmersatt (Storch), Glockenreiher (schwarz) und Großer Reiher (weiß).
Das Ehepaar Klunkerkranich beim Synchronputzen des Gefieders. Man will ja schließlich ordentlich aussehen, so als Kranich.
Ein Blaustirnblatthühnchen (African jacana oder auch Lilytrotter) stochert im Ufersand herum. Warum müssen deutsche Begriffe eigentlich immer so kompliziert sein?
Ein Trauerdrongo. Der Stimmvirtuose unter den Vögeln, kann nicht nur Tierstimmen perfekt imitieren, sondern auch Handyklingeltöne, Radios, Toilettenspülungen usw. Immer gut zu erkennen an dem gegabelten Schwanz und den roten Augen.
Als dieser Pied Kingfisher vor uns wegfliegt, sieht es schon bedrohlich dunkel am Himmel aus. Und zack-bumm blitzte & krachte es um uns herum, der Himmel war pottschwarz und man sah kaum noch die Hand vor Augen. Durch das Getöse wurde auch noch eine Herde Impalas aufgescheucht. Das Wasser stand regelrecht um uns drum herum.
Als wir wieder in Richtung Lodge schlichen (von fahren konnte erstmal keine Rede sein), wurde das Unwetter immer weniger. Am Rand der Piste entdeckten wir nicht nur die üblichen Feuerholzverkaufsstände, sondern auch Holzschnitzer.
An einem dieser Stände kauften wir 2 jungen Burschen 3 Miniatur Mokoros (Einbaumboote) ab. Diese Mini-Boote werden in unserer Lodge als Seifenhalter genutzt. Eine nette Idee!
Als wir wieder an unseren Chalets waren, konnten wir es kaum glauben: hier hatte es gerade mal ein wenig getröpfelt!
Potenziellen Besuchern wird empfohlen, sich vorher über die jeweilige Befahrbarkeit der Routen zu informieren.
Wegen der teilweisen Abgeschiedenheit dieses Naturschutzgebietes ist äußerste Vorsicht ist geboten, wenn durch Bäche und Gräben gefahren wird, und während der Regenzeit kann der tiefe Matsch selbst für versierte Geländefahrer zu einer gewaltigen Herausforderung werden.
Der Mahango Game Park ist ausschließlich für Tagesbesucher von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet.
Der Eintritt gilt für den ganzen Tag. Man kann so oft in den Nationalpark reinfahren, wie man möchte.
Zurück in der Divava Lodge geht es erst einmal in die Dusche. Wegen des Wetters fällt die Nutzung unserer schönen Außendusche leider buchstäblich ins Wasser und wir duschen drinnen.
Danach geht es für uns zum Abendessen, das, wegen des regnerischen Wetters, unter Dach stattfindet. Hektisch werden vom Personal die Möbel herein getragen und neu arrangiert.
Irgendwie müssen ja nun alle Gäste drinnen beköstigt werden. Nutzt ja alles nix. Regenschirme stehen ebenfalls für die Gäste an der Bar bereit.
Zum Glück liegen unsere Häuschen ziemlich nah an der Rezeption, so können wir in einer Regenpause schnell zurück flitzen. Andere, entfernter wohnende Gäste, lassen sich auch mit dem Elektrokarren fahren.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 21
Herrschaften und Oukies!
In der Nacht hat es erneut geregnet und am Morgen stehen wieder große Pfützen auf dem Weg, als wir von unserem Appartement rüber zum Frühstück gehen.
Ein Haubenbartvogel möchte uns noch schnell "Auf Wiedersehen" sagen und wartet gespannt auf ein Abschiedsleckerchen - leider vergebens.
Unser Gerödel ist da weitest gehend schon im Auto verstaut, bis auf die üblichen Kleinigkeiten.
Die sammeln wir nach dem Frühstück noch ein und dabei gucken wir natürlich noch in alle Ecken und Winkel, ob wir nicht doch noch irgendwo irgendetwas vergessen haben könnten.
Meist merkt man es sowieso erst dann, wenn es eh schon zu spät ist. Nach unserer "Endkontrolle" krabbeln wir ins Auto und fahren rüber zur Rezeption, zum Check-out.
Doch bevor wir die schönen Sandpiper Villas endgültig verlassen, halten wir noch einmal vorne zum tanken und zum kleinen Einkauf für die heutige Tour, zurück nach Namibia.
Wir fahren auf der Teerstraße im Regen durch den Chobe-Park. Es wird immer schlimmer. Die Gamedrivewagen, die uns von der Morgenfahrt entgegen kommen, beneiden wir nicht. Die Insassen hocken alle zusammengekauert, in Ponchos, darin.
Endlich sehen wir die berühmten Elefanten neben der Straße. Eine schöne Herde mit Jungtieren. Die Mütter sind "not amused" als wir die Scheibe zum fotografieren herunter lassen und das Tempo drosseln - wir werden erbost antrompetet.
Kurz darauf lässt sich auch noch eine Büffelherde blicken. Die gemischte Gruppe zeigt sich da deutlich entspannter.
Wir fahren heute zurück nach Namibia, in Richtung Westen, bis zu dem Abschnitt, wo der Okavango den Caprivi-Streifen in Nord-Süd-Richtung kreuzt und eine fruchtbare Flusslandschaft bildet.
Nach rund 45 Minuten erreich wir den Grenzposten Botswanas, wo wir erst wieder ausreisen müssen. Und da jammert noch einer über unseren deutschen Amtsschimmel.
Die Afrikaner verwalten sich auch zu Tode : Formulare ausfüllen - Pässe zeigen - Pässe kopieren - Formulare kopieren - im Nebenzimmer verschwinden - vom Nebenzimmer wieder zurückkommen – wieder was kopieren – wieder ins Nebenzimmer....
Ich weiß nicht mehr, was die Damen und Herren hinter dem Schalter so alles trieben, bis unsere Ausreise vollzogen war. Als wir das Gebäude verlassen wollten fing es wieder an zu schütten.
Und gerade als wir wieder im Auto sitzen und in Richtung Ngoma Bridge fahren, kommt eine Herde Rinder aus dem Gebüsch und kreuzt die Straße ausgerechnet an der Stelle, an der sich die "Güllegrube" für die Desinfektion der Fahrzeuge befindet.
Die muss ja immer hochwichtig wegen der Maul-und Klauenseuche durchfahren werden. Wer überträgt die nochmal? Ach, ja, richtig: die Touristen!
An der Grenze zu Namibia stauen sich schon die Fahrzeuge. Das kann ja heiter werden ...
Im Schneckentempo werden die Leute abgefertigt. Gerade als wir mit den Pässen fertig sind, kommen zwei aufgeregte Touristen rein geschossen: man sei von Botswana zurück geschickt worden, da hier die Ausreisestempel vergessen wurden.
Wir fangen zeitgleich an zu lachen: das kennen wir, das passiert hier öfter. Uns ja schließlich auch! Dafür dürfen wir dieses Mal am Schalter für die Fahrzeugeinreise umsonst Formulare ausfüllen, denn der zuständige Officer stellt fest, dass unser Auto ja in Namibia registriert ist.
Alle Mann wieder ab ins Auto und weiter geht es. Namibia hat uns wieder!
Jetzt sind es nur noch 390 Kilometer bis zur Divava Okavango Lodge, in der Nähe der Popa Falls bei Divundu.
Zunächst geht es wieder nach Kongola. Es zeigt sich wieder das übliche Straßenbild für die Caprivi Region. Sonne, Wolken und Regen wechseln sich ab. Die Temperaturen sind sehr angenehm für uns Mitteleuropäer.
Da wir uns nun von Ost nach West bewegen werden wir auf der heutigen Strecke drei Mal innerhalb weniger Kilometer von und nach Katima Mullilo von einer „Animal Desease Control‘ angehalten.
Ablauf: Auto anhalten – Motor aus – „Hello, how are you“ Woher kommt Ihr und wo wollt Ihr hin? Und immer lächeln, auch wenn kein Grund!
Der Caprivi Streifen ist der Teil Namibias der von Touristen am wenigsten besucht wird. Warum das so ist zeigt schon ein Blick auf die Landkarte von Namibia.
Der Caprivi Streifen ist ungefähr 450 km lang und nur maximal bis zu 50 km breit. Das Gebiet sieht auf der Namibia Karte aus wie ein Fremdkörper und so ist es eigentlich auch.
Und wer ist schuld? Wir! Nun nicht unsere kleine Reisegruppe oder der Hasenbär und auch nicht unsere mitlesenden Freunde, nein, wir Deutschen. Und das kam so…
Das Deutsche Reich unter Reichskanzler Leo von Caprivi war bemüht eine Landverbindung zwischen Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia) und Deutsch-Ostafrika zu schaffen. Deutsch-Ostafrika umfasste die heutigen Länder Tansania, Burundi, Ruanda, sowie einen kleinen Teil Mosambiks.
Dazu wurde mit Großbritannien am 1. Juli 1890 der Helgoland Sansibar Vertrag geschlossen. Damit regelten Deutschland und England ihre kolonialen Verhältnisse.
Großbritannien wurde Sansibar zugesprochen und im Gegenzug bekam das Deutsche Reich die Insel Helgoland (was für die Verteidigung der Nordseeküste wichtig war) und erhielt Zugang zum Sambesi in Deutsch-Südwestafrika durch den Caprivi Streifen.
Benannt wurde das Gebiet nach dem damaligen Reichskanzler Graf von Caprivi (Georg Leo von Caprivi de Caprara de Montecuccoli), der federführend in den Verhandlungen war.
Endlich erreichen wir wieder Divundu und biegen gleich hinter der (O)Kavango Bridge, hinter dem beeindruckenden Schilderwald der hier ansässigen Lodges und Camps, wieder in Richtung Botswana ab.
Soweit müssen wir allerdings nicht mehr fahren, sondern nach wenigen Kilometern schlagen wir uns buchstäblich in die Büsche, zur Divava Lodge.
Die Divava Okavango Lodge & Spa liegt 7km südlich von Divundu am Ufer des Okavango Rivers, in der Nähe der Popa Falls. Die luxuriöse Lodge mit Spa liegt wirklich paradiesisch inmitten der üppigen Pflanzen- und Tierwelt am Ufer des Okavango Flusses.
Die 20 großzügig geschnittenen Chalets verfügen alle über eine Klimaanlage und eine große, zum Okavango ausgerichtete Terrasse und zusätzlich zum Bad, auch über eine Außendusche.
Allerdings ist die Einrichtung doch schon deutlich in die Jahre gekommen.
Das Bad ist zur Flussseite komplett verglast, so dass man in der Badewanne liegend auf den Okavango blicken kann. Leider haben die kühlenden riesigen Bäume den Ausblick auf den Okavango schon etwas zuwachsen lassen.
Der Spabereich ist nett angelegt und verfügt über Pool mit Liegen, eine Sauna, ein Dampfbad und einen Massageraum mit Blick über den Okavango Fluss. Das merken wir uns schon einmal vor.
Aufmerksames, freundliches und sehr gut ausgebildetes Personal führt die Lodge, es gibt ordentliches Essen, jeweils als 5-Gänge Menü, mit kleinen Abstrichen.
Bis auf den Main Course, für den es jeweils 2 Optionen gibt, sind alle Gänge für Alle identisch. Allerdings wird jeweils vorab gefragt, ob es eventuelle Allergien oder andere Ausschlusskriterien gibt.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 20
Herrschaften und Oukies!
Heute geht es weiter mit der Bootsfahrt im Chobe Nationalpark. Auch diese Tour hatte ich leider über unsere Unterkunft gebucht (ich könnte mir in den Hintern beißen).
Also auf zur Rezeption und gute Plätze sichern. Der Zeitpunkt der Tour ist eigentlich gut gewählt: Treffpunkt 15 Uhr. Durch den vielen Regen hat es sich gut abgekühlt und wir können die Temperaturen gut aushalten.
Kaum haben alle ihre Plätze eingenommen, stellt sich wieder heraus: überbucht = mehr Leute, als Plätze. 3 Leute müssen zurückbleiben und werden später nachgebracht.
Dann geht die Fahrt auch schon los. Zunächst auf der linken Seite vorbei an weiteren Lodges am Ufer des Chobe River. Außerhalb der Stadt geht es über einen provisorischen Baustellenweg zu einem notdürftig zusammen geklöppelten Anleger.
Den Steilhang vom Ufer zum Boot, über diverse Wurzeln, können meine Mutter und ich nur mühselig bewältigen. Endlich sitzen wir und Andrew der Fahrer ist gleichzeitig unser Skipper - nah, das kann ja heiter werden mit unserer Chobe Cruise.
Wir erinnern uns? Auf diesen Fluss sind wir schon einmal mit dem Boot gefahren. Vor zwei Tagen. Da hieß der Chobe-Fluss noch Kwando. Mal schauen was uns heute alles vor die Linse läuft.
Auf der rechten Seite liegt Sedudu Island, hier halten wir sofort mir unserem Boot. Auf der Insel grasen einzelne Flußpferde und verschiedene Vogelarten suchen nach Futter.
Andrew redet und redet und redet. Ich glase inzwischen die Insel und die Umgebung ab und verkünde dabei meine Sichtungen: ein Löffler, ein Paar Fischadler, einige Blaustirnblatthühnchen usw.
Endlich merkt er, dass die Leute unruhig werden und kein Mensch an seinen ausschweifenden Ausführungen interessiert ist. Wir sind sowieso schon zu spät abgefahren und die ewige Laberei kostet auch noch zusätzliche Zeit.
Links am Festlandufer und rechts am Sedudu Island Ufer halten wir jetzt immer wieder bei vielen verschiedenen Tieren. Hier ein Krokodil, dort ein Wasserwaran, da ein Schreiseeadler.
Die flachen Boote haben kaum Tiefgang, so dass wir mit dem Bug direkt bis ans Ufer heran gleiten können, ohne die Tiere dabei zu stören.
Das Highlight der Tour sind natürlich eigentlich die Elefanten. Aber, weit und breit ist wieder nichts von ihnen zu sehen. Es ist wie verhext!
Über flache Stellen im Chobe kommen die Elefanten, und auch die Büffel, auf Sedudu Island.
Unsere Bootstour dauert insgesamt drei Stunden und führt uns einmal um Sedudu Island. Sedudu Island ist heute der offizielle Name, denn die Insel gehört nach langen Streitigkeiten zu Botswana.
Um diese nur 5 km² große unbedeutende Insel gab es fast 100 Jahre Streit zwischen Namibia und Botswana, der erst vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag geschlichtet werden konnte.
Die meisten Tiere konnten wir etwa am Wendepunkt unserer Tour, da wo der Northern Channel und Southern Channel zusammenfließen, antreffen. Größere Elefanten- und auch Büffelherden.
Wir schippern auch an luxuriösen Hausbooten vorbei. Ein Hausboot auf dem Chobe River ist die Alternative zur Lodge in Kasane. Wer bereit ist tief in die Tasche zugreifen, der kann mitten im Chobe Nationalpark auf einem Hausboot übernachten.
Man mietet eine Kabine auf dem Boot oder auch - je nach Größe des persönlichen Portemonnaies - das ganze Hausboot inklusive Kapitän und Personal - versteht sich.
Geboten wird dafür Vollverpflegung, Parkeintritte, Transfers und natürlich Guides. Jedes Boot verfügt über komfortable Zimmer, mit eigenem Badezimmer und einem Panoramafenster.
Bestimmte Anbieter stellen sogar jeder Kabine ein eigenes Bötchen zur Verfügung, mit dem private Fotosafaris unternommen werden können. Das Schöne an so einer Hausbootnacht ist mit Sicherheit, dass man den Chobe River, Sedudu Island und den Nationalpark nach Sonnenuntergang und früh am Morgen für sich alleine hat.
Alle anderen Boote müssen mit dem Sonnenuntergang den Nationalpark verlassen, nur wer eine Übernachtung auf dem Hausboot gemietet hat, kann den Hippos und den anderen Tieren in der Nacht lauschen.
Endlich, als wir schon fast dabei sind, umzudrehen, erspähe ich mit dem Fernglas die berühmten Elefanten des Chobe Nationalparks.
Einzelne oder auch kleine Herden kommen aus den Wäldern des Chobe Nationalpark an den Fluss um zu trinken. Dazu haben die Elefanten kreuz und quer in die Wälder ihre "Highways" getreten.
Ein toller Abschluss unserer Bootsfahrt. Im Sonnenuntergang fuhren wir in Richtung Anleger. Auf der Rückfahrt höre ich hinter mir einen Schrei: meiner Mutter ist die Kamera - das uralte Schätzchen - aus der Hand geglitten und in den Tiefen des Chobes verschwunden.
Der Sonnenuntergang fiel wegen der starken Bewölkung leider buchstäblich ins Wasser.
Am Anleger angekommen, stürzten alle in den Gamedrivewagen, denn es waren ja immer noch 3 Plätze zu wenig. Dieses Mal waren wir die Deppen ohne Platz, da wir einfach, auf Grund unserer körperlichen Gebrechen, nicht schnell genug sind.
Ich machte Andrew, dem Fahrer klar, dass er sich gefälligst zu beeilen hätte, da wir eine Tischreservierung im "The Old House" für heute Abend haben.
Und jetzt kommt die Überraschung für die anderen Gäste: Andrew fährt die ganze Truppe nur hoch, bis zur Asphaltstraße, dort müssen alle in einen Kleinbus umsteigen, der zurück zur Unterkunft fährt. Darüber sind einige Gäste (zu Recht) extrem verärgert.
Andrew sammelt uns anschließend auf und will uns direkt am "The Old House" absetzten. Obwohl das gut gemeint ist, würden wir uns doch gerne noch etwas frisch machen und vor allem auch das ganze Kameragerödel los werden.
Als wir dann um 19.30 Uhr im Restaurant des Old House ankommen, stellt sich heraus, dass unsere Rezeption, die wir mit der Tischreservierung beauftragt hatten, diese natürlich nicht ausgeführt hat.
Wir blicken in total erstaunte Gesichter, dennoch dürfen wir Platz nehmen.
Ich könnte die unfähige Bagage in den Sandpiper Villas nur noch erwürgen.
Wir kommen mit einem Deutschen Paar am Nachbarstisch in Gespräch, die sind in Windhoek gestartet und haben in 3 Wochen schon 7.000 Kilometer abgerissen, können sich aber eigentlich gar nicht mehr erinnern, wo sie überall waren.
Ab ins Bett, denn morgen geht es wieder früh los, zurück nach Namibia.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 19
Happy New Year!
Herrschaften und Oukies!
Heute stehen wir um 6 Uhr auf und marschieren um kurz vor 7 Uhr zum Frühstück.
In der Nacht hat es aus Kübeln geschüttet. Der Himmel ist immer noch grau und vor unserem Carport hat sich eine respektable Seenplatte gebildet.
Erstaunlicherweise kommen nach und nach zu dieser frühen Uhrzeit recht viele Menschen in der Boma zusammen. Wir ahnen nichts Gutes bzw. einen Massenausflug in Richtung Zimbabwe.
Den Tagesausflug zu den Victoria-Falls in Zimbabwe buchten wir ebenfalls bei dem Tourveranstalter in unserer Unterkunft. Und so kam es, wie es kommen musste:
um 7.30 Uhr fuhr ein Van vor, in diesen stieg ein Teil der Gäste ein und es fuhr ein zweiter Van vor, bei dem wir ebenfalls nicht auf der Liste standen. Im Büro wurde derweil hektisch telefoniert.
Die Verwalterin kam heraus und bemühte sich um Schadensbegrenzung: es werde ein Transport für uns "shortly" zur Verfügung stehen.
Da platzte mir der Kragen und ich machte sie und ihr Office-Team vor allen Leuten zur Schnecke (Übersetzung): "In meinen 12 Jahren in Afrika, habe ich noch nie so eine unprofessionelle Organisation erlebt, wie hier!"
Kurz darauf fuhr ein junger Mann mit einem 9-Sitzer plus Anhänger vor. Der Fahrer entpuppte sich als reizend und super engagiert. Er erzählte uns, dass er eigentlich auf dem Weg gewesen sei, aus einem anderen Hotel 3 Amerikaner abzuholen, als der Anruf kam, er müsse noch 3 weitere Gäste aufsammeln (nämlich uns).
Obwohl wir ja mit dem eigenen Mietwagen in Kasane sind, entschieden wir uns für eine geführte Tour. Bis zur Grenze sind es nur wenige Kilometer.
Dafür sprechen aus meiner Sicht gleich mehrere Dinge. Der wichtigste ist aus meiner Sicht, dass man als Ausländer ohne Begleitung gerne mal ein paar Stunden an der Grenze warten kann. 1 bis 2 Stunden sind ganz normal.
Hinzu kommt, dass man sich nie sicher sein kann, wer an der Grenze, zusätzlich zu den offiziellen Gebühren, noch die Hand aufhält. Zusätzliche Bestechungsgelder oder Fantasieabgaben sind leider an der Tagesordnung.
Korruption ist im Staate von Robert Mugabe ein großes Problem. Aber auch die normale Prozedur mit Visagebühr, Zolldokument, zusätzliche Auto Haftpflichtversicherung und Straßengebühren hält auf und geht an die Nerven.
Wir mussten nur noch die Einreiseformular ausfüllen, sowie die 30 US Dollar an Visagebühren bezahlen.
Allerdings ist auch die Einreise selbst für Tourveranstalter bzw. deren Reiseleitern nicht so einfach, denn viele Fahrer fahren nur bis zur Grenze, reisen aber selber nicht nach Zimbabwe ein, sondern übergeben an der Grenze an einen zweiten Fahrer, aus Zimbabwe. Ein merkwürdiges und aufwändiges Prozedere, afrikanisch halt.
Dieses Mal haben wir Glück und unser reizender, junger Mann fährt mit uns über die Grenze. Er nimmt uns an die Hand und lotst uns durch die komplizierten Grenzformalitäten.
Er fährt diese Strecke nahezu täglich und zeigt uns seinen Pass, der voller Stempel ist. Uns staunenden Europäern erklärt er, dass dieser Pass gerade einmal schlappe 4 Monate alt ist und er nächste Woche schon wieder einen neuen beantragen muss. Ein Hoch auf unsere EU! So einen Zinnober braucht kein Mensch!
Wir fahren 60 Kilometer über die recht gut ausgebaute Straße nach Victoria Falls. Die Kleinstadt Victoria Falls, an den Victoria Wasserfällen, lebt zu 100% vom Tourismus und hat mit dem eigentlichem Zimbabwe nicht viel zu tun.
Nachdem die Amerikaner in Victoria Falls, in ihrem Hotel, abgesetzt wurden, setzt uns unser Fahrer vor dem Haupteingang der Victoria Fälle ab.
Wir vereinbaren mit ihm einen Pick-up im legendären, altehrwürdigen "The Victoria Falls Hotel". Eigentlich war von uns beabsichtigt, die 800 Meter vom Haupteingang bis zum Garteneingang des Hotels zu laufen, aber, wir werden aufgeklärt, dass dieser Hintereingang nicht mehr existiert bzw. geschlossen sei.
Deshalb wird eine Kollegin beauftragt, uns am Haupteingang wieder abzuholen und einmal um den Pudding, bis zum offiziellen Hoteleingang zu fahren.
Der Rummel hier ist gigantisch, immerhin haben wir es hier mit einem UNESCO Weltnaturerbe zu tun, und entsprechend gesalzen sind auch die Eintrittspreise: 50 US Dollar werden pro Nase fällig!
Dazu kann man "kostengünstig" Souvenirs jeglicher Art erwerben, Regenponchos und Rollstühle ausleihen usw. Brauchen wir alles nicht: Rollstuhl und Regenponchos haben wir sowieso selber.
Nach Betreten des Nationalparks schauen wir uns zunächst mal die Schautafeln zu den Wasserfällen an. Hier stehen Informationen zur Höhe, Breite, Vergleiche mit anderen Wasserfällen usw.
Unser Weg führt uns zunächst zu den 107 Meter hohen Rainbow Falls. Von hier hat man einen guten Blick entlang der 1708 m langen Abbruchkante. Das Wasser sammelt sich unten in der Schlucht und fließt dann wie in einem Kanal in Richtung Danger Point.
Von hier fließt der Mittellauf des Sambesis wieder schmal durch eine Schlucht bis nach Mosambik. Die Wassermenge fließt aktuell nicht in voller Breite.
Das war uns allerdings klar, denn die Wassermenge ist zwischen Oktober und Januar deutlich geringer, als zur Hochsaison. Jedoch stellen wir fest, es fließt heute deutlich mehr Wasser, als bei unserem letzten Besuch im identischen Zeitraum.
Dafür kann man überall auf die Abbruchkante sehen. Im Februar und März, wenn der Sambesi viel Wasser führt, schießen 10000 m³/s über die Abbruchkante der Victoria Falls.
Allerdings ist das mit Sicherheit nicht der beste Zeitpunkt für einen Besuch der Victoria Falls, denn die Gischt erreicht dann eine Höhe von 500 m und bildet eine Wolke aus Gischt. Von den Wasserfällen sieht man dann leider auch nicht viel.
Es sei denn man bucht einen Hubschrauberrundflug über die Victoria Falls. Quasi im Minutentakt kreisen die Hubschrauber über unsere Köpfe hinweg. Teilweise zeitgleich gleich 4 Helikopter. Der Lärm ist unbeschreiblich.
Von oben ist die Sicht auf die Wasserfälle sicher am beeindrucktesten. Vor allem die Breite der Wasserfälle kommt aus der Luft mit Sicherheit am deutlichsten rüber, aber bei dem Wasserstand ist das nicht unbedingt notwendig. Die Sicht ist fast überall gut.
Die Victoria Falls sind mit 1708 m die breitesten durchgehenden Wasserfälle der Erde. Wobei wir wieder bei den Schautafeln von vorhin sind. Größer, breiter, tiefer…. gar nicht so einfach.
Der höchste Wasserfall der Welt ist der Salto Angel oder Angel Falls in Venezuela, das ist einfach und unstrittig. Wie gesagt, die breitesten durchgehenden Wasserfälle sind die Victoria Falls. Die breitesten Wasserfälle der Welt insgesamt sind die Iguaçu Wasserfälle. Die sind breiter als 2500m, aber immer wieder unterbrochen.
Und was ist mit den berühmten Niagara-Fällen? Die spielen in diesen Statistiken nur eine untergeordnete Rolle. Die Fallhöhe ist mit 59m eher lächerlich, die Wassermenge von 6000 m³/s kann sich da schon eher sehen lassen, ohne aber einen Spitzenplatz einzunehmen.
Wir gehen ein paare Schritte weiter zum Danger Point. Die Felsen auf den wir hier am Danger Point stehen sind sehr eben und bei Feuchtigkeit extrem glitschig.
Zwischen März und Mai, wenn der Sambesi Hochwasser führt, kann man hier duschen. Man sieht nichts und durch die Absturzgefahr macht der Aussichtspunkt seinem Namen alle Ehre.
Diese Gefahr besteht heute nicht. Uns bietet sich hier ein guter Blick nach Sambia, das auf der anderen Seite der Fälle liegt. Auch in den Mittellauf des Sambesi können wir schauen.
Als nächstes gehen wir zum Aussichtpunkt auf die Brücke über den Sambesi. Der Aussichtpunkt ist leider etwas zugewachsen, so dass wir die Brücke, die auch die Grenze zwischen Zimbabwe und Sambia bildet, nicht ungestört im Blickfeld haben.
Hier gibt es auch die Möglichkeit eines Bungee-Sprungs von der Brücke. Aber, das ist nichts für uns. Hinzu gekommen sind in den letzten Jahren so spannende Aktivitäten, wie, Abseilen, Zipp-Line oder auch River Rafting unter den Wasserfällen im Sambesi.
Von hier aus führt ein Weg zurück zum Eingang, aber wir haben ja bis jetzt nur die östlichen Aussichtpunkte gesehen und machen uns auf dem Weg, die Abbruchkante entlang, vorbei am Danger Point und Rainbow Point zu den westlichen Aussichtspunkten.
In kurzen Abständen folgen einige Aussichtspunkte, die obwohl sie nicht weit auseinander liegen immer wieder verschiedene, spektakuläre Ausblicke bieten.
Während die Wassermenge am Danger Point und Rainbow Point noch sehr überschaubar war, fällt an den westlichen Aussichtpunkten deutlich mehr Wasser die Victoria Falls hinab. Hier wird dann auch klar warum die einheimischen die Wasserfälle "Donnernder Rauch" genannt haben.
Das Wasser stürzt über die Abbruchkante und kann nicht direkt geradeaus weiter fließen, dadurch wird die Gischt enorm verstärkt.
Auch wenn der Sambesi nicht voll Wasser führt, spüren wir hier an diesen Aussichtpunkten die Gischt und der Wasser-Sprühnebel sammelt sich nicht nur auf den Brillengläsern, sondern auch auf den Kameraobjektiven. Wir sind froh um unsere Regenponchos.
Bis zu 500 m hoch steigt die Gischt, wenn der Sambesi 10000 m³/s Wasser über die Abbruchkante jagt. Die Wasserwolke ist dann bis zu 40km weit sichtbar.
Die Victoriafälle wurden bereits 1934 unter Schutz gestellt und das sogar länderübergreifend. Seit 1972 sind sie Teil des Mosi-oa-Tunya-Nationalparks.
Bei Niedrigwasser kann man auf Sambischer Seite ein großes Stück an der Abbruchkante entlang laufen. Mit dem Devil’s Pool gibt es einen natürlichen Pool in dem man zu dieser Jahreszeit (angeblich) ungefährlich baden kann.
Der Pool liegt unmittelbar an der Abbruchkante und was die Jungs und Mädels da treiben, sieht für uns alles andere als ungefährlich aus. Vielleicht sieht es auch nur so aus, aber auf den ersten Blick würde ich sagen: die sind lebensmüde.
Die Abbruchkante der Victoria Fälle liegt in Sambia. Der Touristenort für Besucher der Vic Falls in Sambia ist Livingstone.
Wem ein Tagesbesuch nicht ausreicht oder wer von hier weiter reisen möchte, der kann sowohl in Livingstone, als auch im Ort Victoria Falls Hotels, Lodges und Campingplätze in einer großen Price Range finden.
Als nächstes stehen wir dann komplett im Regen. Nicht symbolisch, sondern tatsächlich. Im Bereich der Main Falls der Victoria Fälle hat sich durch die ständige Feuchtigkeit der aufsteigenden Gischt ein kleines Stück Regenwald gebildet.
Regenwald mitten in einem so trockenen Gebiet. Auf dem Weg zum Main Fall View Point führt uns der Weg mitten durch dieses Stück Regenwald.
Plötzlich ist alles prachtvoll grün. Es wachsen Schlingpflanzen, Farne, Palmen, es blühen Blumen in allen Farben und hier fliegen sogar Schmetterlinge. Aber wehe sie fliegen ein Stück zu weit aus dem kleinen Stück Regenwald hinaus.
Auch am Aussichtspunkt auf den 93 Meter hohen Main Fall wachsen noch Farne, denn auch hier ist der ständige Sprühnebel noch spürbar. Erst am Aussichtspunkt Devils Cataract ist man außerhalb der "wet zone" angekommen.
Hier schauen wir auf den östlichsten Teil der Victoriafälle. Hier sieht man bei dem heutigen Wasserstand schön die Kaskaden, die der Sambesi herausgearbeitet hat. Wie über viele kleine Wasserfälle fließt das Wasser die Kaskaden hinab.
Hier am östlichsten View Point auf die Victoria Wasserfälle steht auch die Statue von David Livingstone dem schottischen Missionar und Entdecker.
David Livingstone ist auch der Namensgeber des Ortes Livingstone auf Sambias Seite der Wasserfälle.
David Livingstone war 1855 der erste Europäer, der die Victoriafälle zu Gesicht bekam. Livingstone zu Ehren wurde 1954, also 99 Jahre nach der Entdeckung der Victoriafälle, dieses Denkmal errichtet.
Livingstone war es auch, der den Wasserfällen den Namen Victoria Falls verpasste. In Anlehnung an die damalige britische Königin Victoria.
Wie versprochen, werden wir direkt vor dem Haupteingang von der Kollegin eingesammelt. Doch bis es soweit ist, hat der liebe Gott die Staatsgewalt gestellt. Am Rollstuhlausgang will man uns nicht raus lassen, weil niemand im Rollstuhl sitzt.
Unterwegs, auf den bescheidenen, teils sehr ruppigen Wegen, hat sich das linke Vorderrad verabschiedet und hängt nur noch am "seiden Faden". Also, schiebe ich das Ding langsam über die Holperwege knapp die letzten 2 Kilometer zurück.
Am Ausgang wähnt man sich Betrügern auf der Spur, die man auf keinen Fall durchlassen kann. Ein riesen Theater entsteht, bei dem ich die Herrschaften so richtig zusammenfalte und sich eine interessierte Zuhörerschaft bildet.
Meine Mutter und Michael will man schon gar nicht mit mir durchlassen. Ich erkläre, dass meine Mutter 83 Jahre alt und dement sei, kein Wort Englisch verstehe und keines Falls alleine durch das normale Drehkreuz gehen könne.
Nach langem Palaver darf ich dann doch schiebend durch den Rollstuhlausgang und der "Meister" begleitet nun persönlich meine Mutter (am Arm untergehakt) und meinen Michael durch das Drehkreuz bis zur Fahrerin. Die ist, ob des Blödsinns, total peinlich berührt und entschuldigt sich fortlaufend.
Wir werden zum altehrwürdigen "The Victoria Falls Hotel" gebracht, wo wir für uns einen Platz zum Lunch auf der Stanleys Terrace reserviert hatten.
Ursprünglich wollte ich eigentlich hier den Afternoon Tea reservieren, habe dann aber doch davon Abstand genommen und auf einen normalen Lunch á la carte gesetzt.
Zum Glück, denn neben uns saß ein asiatisches Paar mit dem besagten Afternoon Tea. Der Etagere empfand ich als wirklich mickrig und dass in so einem Haus der dazugehörige Tee in Teebeuteln serviert wird, geht schonmal überhaupt nicht.
Der Tagesausflug neigt sich dem Ende zu. Unser Fahrer holt uns, wie vereinbart, im Victoria Falls Hotel ab und so geht es zurück nach Botswana.
Obwohl wir ja gerne alleine unterwegs sind, würde ich den Abstecher zu den Victoria Falls immer nur über einen Tourveranstalter buchen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
#Sandpiper Villas Chobe#Kasane#Botswana#Victoria Falls#Victoria Fälle#Zimbabwe#Simbabwe#Afrika#Africa
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 18
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Herrschaften und Oukies!
Heute ging es bereits vor dem Frühstück los. Eine frühmorgendliche Pirschfahrt im Geländewagen stand auf dem Programm.
Die Unterkunft hat sowohl morgens, als auch abends eine Pirschfahrt im Chobe Nationalpark im Angebot. Außerdem die Bootstour auf dem Chobe und einen Tagesausflug zu den Victoria Falls.
Wir überlegten lange hin und her und entschieden uns dann einfach Beides zu buchen. Morgens ist die Chance auf Raubkatzen größer, deshalb der Gamedrive, und abends auf Elefantenherden, dann wollten wir die Bootstour machen.
Wir wollten natürlich unbedingt beides sehen, außerdem wenn wir schon mal hier sind, wollen wir natürlich auch viel Zeit im Chobe Nationalpark verbringen. Wegen des Regens in der Nacht mussten wir leider mit schlechteren Tierbesichtigungen rechnen.
Gegen 5.30 trafen wir am vereinbarten Treffpunkt, vor der Rezeption, ein und eine Gruppe von Mitfahrern hat sich schnell versammelt. Bald darauf fährt ein 4x4 Fahrzeug vor und der Fahrer stellt sich als Andrew vor und heißt uns zu der Tour willkommen.
Wir besteigen das Fahrzeug und schnell wird klar, dass die Anzahl der Personen die vorhandenen Plätze übersteigt. Bald darauf fährt ein zweites Fahrzeug vor und jetzt stellt sich heraus, dass Fahrzeug Nummer 1 eine Halbtagestour fährt.
Also, bis auf 4 Leute, alle wieder rauskraxeln und in Fahrzeug Nummer 2 wieder reinkraxeln. Das hätte der gute Andrew ja auch gleich sagen können.
Nach diesem leicht chaotischem Start geht es mit einer kleinen Verspätung endlich los. Es ist natürlich noch recht frisch und wir sind froh um unsere Fleecejacken.
Andere Fahrgäste sind nicht so gut präpariert und fragen gleich nach wenigen Metern nach warmen Decken. Amateure!
Das Fahrzeug ist bis auf den letzten Platz, mit 10 Gästen voll besetzt. Bis auf einen allein reisenden Spanier sind wir die einzigen Europäer auf der Tour.
In rund 10 minütiger Fahrt erreichen wir, über die A 33, den Eingang des Chobe Nationalparks. Dem Teil des Chobe Nationalpark am Chobeufer zwischen Kasane und Ngoma Bridge.
Über das Sedudu Gate, dem Eingangstor zur Chobe Riverfront, will unser Guide mit uns in den Nationalpark. Das Gate hat seinen Namen von dem Sidudu Rivier, das, 3 Kilometer weiter, in den Chobe mündet.
Wir halten am Tor und unser Fahrer erledigt im Büro alle Formalitäten, zusammen mit unzähligen weiteren Guides, die alle fast voll besetzte Autos haben.
Der Rummel, der sich hier uns darbietet, ist erschreckend. In den letzten 9 Jahren hat sich die Anzahl der Touristen, die den Chobe Nationalpark besuchen wollen, vervielfacht. Michael witzelt: mehr Menschen als Tiere - und das sollte sich auch bewahrheiten.
Ebenfalls drastisch verändert hat sich die Gästestruktur. Waren es früher meist Europäer und die üblichen Gruppen der Asiaten, so sind es heute locker 95 % schwarze Besucher. Man sieht deutlich, dass sich etwas verändert hat.
Unser Guide kommt zurück und alles rast in halsbrecherischem Tempo in den Park. Auch hier sind wir wieder total entsetzt. Es geht natürlich um Katzen, Katzen, Katzen. Dabei gibt es nichts langweiligeres als Löwen. Sie liegen immer irgendwo unter einem Baum und bewegen sich nicht.
Allerdings sind die vorherrschenden Sichtungen die vollbesetzten Gamedrivewagen, die überall in zweier oder dreier Kolonen umher fahren.
Von dem üblichen, früher vorherrschenden Tiefsand ist nicht mehr viel vorhanden. Plattgewalzt von den Massen an Pirschfahrzeugen, die hier tagtäglich durchpreschen.
Die Riverfront ist der Teil des Chobe Nationalparks, der am stärksten frequentiert wird. Das liegt in erster Linie an der Nähe zu den Lodges in Kasane, denn in wenigen Minuten ist man von den Lodges mitten im Park.
Obwohl wir früh am Morgen unterwegs sind und es noch angenehm kühl ist, haben wir bis hier nur wenig Tiere gesehen. Von den Elefanten gab es bisher nur die uns bekannten Elefantenknödel und ein Skelett.
Wir erreichen das Ufer des Chobe Rivers etwa auf der Höhe, des Zusammenfluss von Northern Channel und Southern Channel. Unten am Chobe River hoffen wir nun auf die großen Elefantenherden, für die der Chobe Nationalparks ja bekannt ist.
Aber wir sehen nur in der Ferne am Ufer drei Hippos außerhalb des Wassers, von denen eines auch mal kurz schaut, sonst sehen wir nur deren dicke Hinterteile.
Wir sind ziemlich erstaunt, wie wenig Tiere wir sehen, heißt es doch immer, der Chobe habe eine Garantie für Elefanten.
Ein Stück weiter dann mal eine Giraffe und eine Gruppe Büffel direkt am Weg. Die schauen uns mit großen Augen misstrauisch an. Es sind alte, schlecht gelaunte Dagga Boys, die sich im Alter isolieren.
Die „River Bank"-Route direkt am Chobeufer ist als Einbahnstraße ausgewiesen. Die darf nur vom Gate in Richtung Serondela Picknick Site gefahren werden. Den Rückweg zum Gate muss man über die Waldpiste nehmen.
Wir fahren kreuz und quer durch diesen Teil des 11698 km² großen Chobe Nationalparks, aber sehen nur vereinzelt Tiere.
Plötzlich bricht operative Hektik aus: Löwen sollen gesehen worden sein. Aus allen Himmelrichtungen preschen nun die Autos zu der Stelle. Wir haben "Glück" und sind als dritter Wagen vor Ort.
Innerhalb Sekunden sind wir umzingelt von weiteren Fahrzeugen. Nichts geht mehr. Es wird hin und her rangiert, um die bestmögliche Position zu ergattern. Was für ein Chaos!
Wir erreichen die Serondela Picknick Site. Alle Mann aussteigen. Wir machen eine urige Kaffee-/Teepause mitten im Busch. Aber warum darf man hier eigentlich aussteigen? Der Picknickplatz ist nicht eingezäunt. Was hält den Löwen davon ab am Picknick teilzunehmen?
Der Bereich nicht sonderlich übersichtlich. Überall sind Büsche, hinter denen es sich unauffällig anschleichen ließe. Auch führt der Weg zu den steinernen Toilettenhäuschen vorbei an besagten Büschen.
Die Betontische stehen am Hochufer des Chobe Rivers. Unser Guide reicht uns Kekse und Kaffee in Pappbechern. Andere Unternehmen scheinen da umweltbewusster zu sein, dort gibt es die Getränke aus Metalltassen.
Ein Familie Vervet Monkeys hat sich die Picknick Site als Beuterevier ausgesucht und versucht die Reisegruppen zu beklauen. In der buchstäblichen "Affengeschwindigkeit" hopsen sie von Wagen zu Wagen und zum Baum und vor dort auf die Tische.
Ein Blick auf die Uhr verrät uns, dass schon 2/3 der Pirschfahrt rum sind. Mit Serondela haben wir den westlichsten Punkt unserer Pirschfahrt erreicht. Bevor die lhaha Campsite errichtet wurde, war die heutige Serondela Picknick Site der staatliche Campingplatz.
Da auch unser Fahrer gerne noch eine Runde am Ufer entlang drehen möchte, packen wir zusammen, vielleicht haben wir ja doch noch Glück.
Nach ein paar hundert Metern kommen wir an den Ruinen von Serondela und dem einsamen Grab von Pop Lamont vorbei. Bevor der Chobe National Park 1968 gegründet wurde, war Serondela eine kleine Siedlung mit einer Sägemühle.
Als der Nationalpark gegründet wurde, mussten alle Bewohner den Park verlassen und wurden (zwangs)umgesiedelt. „Pop" William Lamont, der ehemalige Vorarbeiter, ließ sich nicht umsiedeln und erstritt eine Sondergenehmigung. Er lebte hier, bis er 1974 starb und man beerdigte ihn hier auch.
Wir biegen wieder auf die River Bank Route und haben genauso wenig Glück was die Big Five betrifft. Auch unser Guide ist fährt zurück auf die Waldroute, um zum Sedudu Gate zurück zu fahren.
Wenige Minuten später erreichen wir wieder das Sedudu Gate des Chobe Nationalparks.
Voller Eindrücke und gerade noch rechtzeitig zum Frühstück erreichen wieder wir unsere Unterkunft, wo wir, so wie wir sind, gleich zum Frühstück gehen, bevor womöglich schon abgeräumt wird.
Wir stellen fest: die nächste Reise geht für uns in einen Safaripark in Deutschland, das ist näher dran und bedeutend günstiger und mehr Menschen gibt es da sicherlich auch nicht.
Es geht heute früh ins Bett, denn morgen geht es früh los, die Victoria Fälle in Simbabwe rufen ….
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Tag 17
Herrschaften und Oukies!
Wir krabbeln aus dem Bett und nach dem morgendlichen Badbesuch beginnt wieder die übliche Routine: Klamotten einpacken.
Vor dem Frühstück wird wieder alles ins Auto verstaut. Um 8.30 Uhr gehen wir frühstücken. Der Kellner Goliath, der uns gestern Abend schon bediente, versucht uns, nachdem er feststellte, dass wir heute fahren, ein Gespräch aufzuzwingen.
Im Anschluss packen wir den Rest unserer Sachen ein und gehen an die Rezeption zum Auschecken. Nachdem die Rechnung bezahlt wurde, fahren wir um 9.45 Uhr los.
Wir verlassen wir Namushasha und fahren zurück, bis zu dem Abschnitt, wo der Kwando den Caprivi-Streifen in Nord-Süd-Richtung kreuzt.
Der Kwando River ist ca. 1.500 Kilometer lang, entspringt im angolanischen Hochland (unter dem Namen Cuando / Kuando), bildet dann die Grenze zwischen Angola und Sambia, quert dann hier den namibischen Caprivi-Zipfel von Nord nach Süd, biegt nach Osten ab und stellt dann die Grenze zu Botswana dar.
Er bildet dann das Binnendelta der Linyati-Sümpfe (die bei starkem Hochwasser mit dem Okawango-Delta verbunden sind).
Da wir uns nun von Westen nach Südosten bewegen und statt erneut die Hauptstraße B8 zur Abwechslung die südlicher gelegene C49 nehmen, können wir die B 8 umgehen.
Wir passieren den Mudumu Nationalpark und sehen auch noch etwas von der Linyati Gegend.
Im weiteren Verlauf biegt sich die C 49 hufeisenförmig wieder nach Nord-Osten, in Richtung Katima Mulilo. Doch bevor es dazu kommt, biegen wir in einer Rechts-Links-Kombination an der Siedlung Malubasi, auf die Schotterpiste, ab.
Am Malubasi Restcamp noch einmal rechts abgebogen und dann 6 Kilometer immer geradeaus, führt uns dieser Shortcut direkt wieder auf die B 8 in Richtung Ngoma Bridge.
Doch vor dem Grenzübertritt steht noch einmal tanken an und dazu halten wir an der Shell Service Station Bukalo. Die Reifen werden ebenfalls noch einmal geprüft.
Nach 230 Kilometern ist der namibische Kontrollposten vor der Ngoma Bridge und dem Chobe River erreicht. Auto parken und alle Insassen, samt ihren Reisepässen, müssen ins Gebäude.
Zum Glück hatten wir die Ausreiseformulare bereits vorher ausgefüllt, so können wir das Prozedere etwas abkürzen. Heute nehmen es die namibischen Grenzbeamten besonders genau und wollen alle Daten des Autos (Chassis-, Engine-Nr. usw.) in eine Liste eingetragen haben.
Kontrolliert wird dies aber nicht. Hätten wir hier „Pipi Langstrumpf“ reingeschrieben, wäre das auch nicht aufgefallen.
Es ist voll und laut. Wir sind froh, dass wir durch sind und vergessen, vor lauter froh sein, die Pässe zu kontrollieren. Das wird uns später, am Grenzposten in Botswana noch zum Verhängnis.
Alle wieder ins Auto einsteigen und los geht die Fahrt über die Ngoma Brücke, über den Chobe River oder was davon aktuell noch übrig ist - und das ist nicht besonders viel. Im Grunde nur ein paar kleine Tümpel - von einem Fluss kann überhaupt nicht die Rede sein.
Wir erfahren dieses Mal warum die Ngoma-Bridge so heißt. Ngoma ist der Tabakbehälter eines Häuptlings, den er bei einem Ausflug auf die andere Flußseite liegenließ. Er schickte einen Untergebenen zurück um ihn zu holen. Seitdem heißen Grenzübergang und Brücke so.
Jetzt kam die Einreise nach Botswana. Die war etwas tricky. Man wird von einer „Animal Desease Control‘ per Handzeichen angewiesen durch die Güllegrube (Desinfektionsbad) zu fahren.
Anschließend müssen alle Autoinsassen auf einen feuchten dreckigen (und wahrscheinlich seit Jahren genutzten) Lappen trampeln, der am Straßenrand in einer flachen Schale vor sich hin gammelt.
Außerdem braucht jeder ein zweites Paar Schuhe, als Ablenkungsmanöver, zum desinfizieren, egal was für welche. Zum Glück war uns das im Vorfeld bekannt und wir halten dann immer die Badelatschen parat, weil man die hinterher einfach in die Dusche schmeißen kann.
Beim zweiten Paar Schuhe hat es ausgereicht, es kurz auf die Seuchenmatte zu stellen. Es wäre wirklich kein Spaß gewesen, wenn wir vor Ort alle Schuhe aus unseren Koffern hätten kramen müssen.
Jetzt noch die Frage „you have fresh meat with you“ und "some fruits or vegetables" oder auch "firewood"– dann alle wieder einsteigen und weiterfahren.
Während also die Autos mehr oder weniger sinnvoll gleich mehrfach kontrolliert werden, können die Herden an Ziegen, Rindern und Esel der Einheimischen wenige Meter neben der Straße völlig unbehelligt in alle Richtungen wechseln. Wer überträgt eigentlich die Maul- und Klauenseuche? Vermutlich die Touristen!
Am eigentlichen Grenzposten müssen wieder alle Passagiere aussteigen.
Dort angekommen wartet keine lange Schlange auf uns. Puh Glück gehabt, denken wir. Jetzt folgt die eigentliche Einreise nach Botswana für Menschen und Fahrzeuge.
Ja, Pustekuchen! Ausgerechnet der Pass meiner Mutter wird beanstandet. Die Tussi … ähm, ich meine natürlich die Grenzbeamtin, von Namibia hat doch tatsächlich den Ausreisestempel vergessen.
Also, muss Michael mit meiner Mutter noch einmal zurück nach Namibia. Ich "darf" da bleiben, da ich ja schon mit den Formalitäten durch bin, bedeutet uns die, sich schamlos in der Nase popelnde, Beamtin.
Nach der geglückten Einreise durchquerten wir den Chobe-Park auf der Transitstrecke.
Halt, da war noch etwas! Rund 500 Meter hinter der Grenze beginnt der Chobe-NP.
Also, aussteigen, Fahrzeugdaten eintragen, .... Man entwickelt eine gewisse Routine.
Auf unserer Fahrt über die Transitstrecke entdecken wir doch tatsächlich ein Paar Hornraben. Was für ein Sichtungsglück, insbesondere da diese Tiere so selten geworden sind, dass sie im Krüger NP auf der Gefährdungsliste stehen.
Und wo man sich eintragen muss, muss man sich natürlich auch wieder austragen - nämlich am Ende der Transitstrecke durch den Chobe, am Sedudu Ngoma Transit Control Gate.
Nach weiteren 10 Minuten Fahrt erreichen wir unsere Unterkunft für die nächsten 4 Nächte: die Sandpiper Villas Chobe.
Hier haben wir eines der Familienappartements, direkt unten am Flussufer des Chobes, gebucht.
Es gibt zwei Schlafzimmer mit Bad en Suite und Balkon, einen schmalen Wohnraum mit anschließender Küche und einen großen Balkon mit Außenküche.
Soweit so gut, aber hier sieht man wieder die typisch afrikanische Bauweise: überall Spalten, so groß, dass durchaus kleine Schlangen durchkriechen könnten - und der Oberknaller: die Türklinke der Balkontür, die ist, kindersicher, in 2 Meter Höhe angebracht.
Also, Werkzeugkoffer bzw. Tapeband ausgepackt und erst einmal alle Spalten abkleben. Gegen die, in luftiger Höhe angebrachte, Türklinke können wir leider nichts unternehmen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 -Tag 16
Herrschaften und Oukies!!!
Nachdem wir uns bei einem ausgiebigen Frühstück, morgens um 7 Uhr, gut für den Tag gerüstet fühlen, starten wir heute eine morgendliche, gebuchte Pirschfahrt in den Bwabwata Nationalpark.
Der Bwabwata Nationalpark wurde 2007 gegründet und umfasst eine Fläche von 6.274 qkm in der westlichen Caprivi-Region.
Mittels Boot wurden wir zu unserem Geländefahrzeug am anderen Ufer gebracht. Das ist der kürzeste Weg, andernfalls müsste man die Gäste ganz außen herum fahren, um in den Park zu kommen. Dabei würde mehr Zeit für die An-und Abfahrt drauf gehen, als für die Pirschfahrt selbst.
Dabei konnten wir schon jede Menge Lechwe Antilopen (Moorantilopen) beobachten.
Man merkt, es hat in den letzten Tagen doch ganz gut geregnet. Die Wege, über die unser Fahrer uns kutschiert sind ordentlich schlammig.
Kaum mit den Geländefahrzeugen losgefahren, entdeckten wir auf einer Knüppelbrücke einen Wasserwaran, der auf der Lauer liegt. Nur ungern verlässt er wegen uns seinen schönen Aussichtsposten.
Wir machten einen Halt bei Kameldornbäumen, bei denen die Rinde von Elefanten abgefressen war. Unser Guide erklärte uns, dass die Elefanten sehr gerne die Rinde und die Früchte der Kameldornbäume fressen. Ist die Rinde weg, stirbt der Baum wegen unterbrochener Wasserzufuhr ab.
Da die Elefanten auch die Früchte fressen, die nur an- bzw. unverdaut wieder ausgeschieden werden, können an neuer Stelle wieder neue Kameldornbäume wachsen. Die Natur hat für alles eine Lösung!
Wir legten eine Picknick-Pause an der Horseshoe Flussbiegung ein. Es gab Softdrinks und Snacks. Von Elefanten jedoch weit und breit keine Spur.
Weiter ging unsere Pirschfahrt. Wir konnten doch etliche Tiere sehen: Zebras, Giraffen, Impalas, Warzenschweine, viele verschiedene Vögel und Kudus.
Natürlich erzählte auch hier der Guide den uralten Gag mit dem riesen Bart über die "Lions MacDonalds" (Impalas).
Die Moorantilopen bleiben gerne in Wassernähe. Ihre Hufe sind den schlammigen Gegebenheiten angepasst, damit sie nicht bzw. kaum im Boden einsinken.
Wir sehen Hippos, die von uns aufgescheucht werden, und Elefanten- und Hippo Highways… Aber keine Elefanten und keine Büffel weit und breit.
An einer Stelle entdecken wir eine größere Ansammlung unterschiedlicher Geier. Eigentlich immer ein untrügliches Zeichen für einen Kill, doch auch davon weit und breit keine Spur.
Es ist wie verhext. Am Himmel kreist dann doch etwas (für uns) Spektakuläres: ein Bateleur (Gaukler) Adler. Gut, wir waren begeistert, unsere schweizer Mitfahrer eher nur so mittelprächtig.
Die Warzenschweinfamilie mit ihren zwei umhertollenden kleinen Babies war da doch eher schon nach ihrem Geschmack.
Mit einer kurzen Bootsfahrt geht es mittags wieder zurück zur Lodge.
Wir sind auf dem Kwando, einem Nebenfluss des Sambesi, unterwegs.
Er entspringt in Angola und ist ca. 1.500 km lang. Er trägt vier unterschiedliche Namen. In Angola heißt er Cuando, in Botswana, Sambia und Namibia Kwando, im Unterlauf wird er Linyanti und zuletzt schließlich Chobe genannt. Da soll erst mal einer durchblicken. Der Kwando mündet dann in den Sambesi.
Während unserer kurzen Bootsfahrt konnten wir wieder viele verschiedene Vögel, z.B. Webervögel, Bienenfresser, Eisvögel, Kormorane, Reiher sehen.
Links und rechts des Ufers gab’s die uns schon wohl bekannten Hippo Highways, die sich durch den allgegenwärtigen Papyrus mäandern.
Krokodile gab es natürlich auch hin und wieder, aber dieses Mal entweder auch schnell wieder verschwunden oder es waren nur die Augen zu sehe.
Direkt vor der Lodge waren Angelfreunde unterwegs und versuchten ihr Glück. Kurz bevor wir am Steg wieder anlegten, kam große Aufregung auf. Der Mann auf dem Oberdeck hatte etwas an der Leine - und zwar etwas großes. Ein Krokodil vielleicht?
Oder doch meinen verlorenen Hut? Nein, es war ein 12 Kilogramm schwerer Wels! Alle Gäste oben auf der Aussichtsterrasse und auf unserem Boot applaudierten dem glücklichen Fischer, der den ganzen Tag und Abend stolz noch Glückwünsche entgegen nahm.
Am Nachmittag sollte uns eigentlich unserer Weg ins nahegelegene Namushasha Heritage Center.
Leider machte uns da das Wetter einen dicken Strick durch die Rechnung: es schüttete wie aus Kübeln. Nicht nur den ganzen Nachmittag, sondern auch den ganzen Abend hindurch.
Am Nachmittag versuchte sogar eine Familie Meerkatzen (Vervet Monkeys) in unserer Villa Zuflucht zu finden. Glücklicherweise waren alle Türen verriegelt und die Affen bekamen die Tür nicht geöffnet.
Buffet und Gäste mussten vor den Wassermassen geschützt werden. Due Temperatur fiel auf gerade einmal 20 Grad und alle zogen sich lange Hosen und dicke Jacken an.
Die Baumhörnchen, gegenüber des Restaurants, waren auch nicht besonders happy über das nasse Wetter. Sie putzten sich unaufhörlich ihr nasses Fell.
Nach dem Abendessen sind wir wieder direkt auf unser Zimmer, denn wir müssen schon wieder packen. Morgen wechseln wir erneut die Location.
Auf dem Rückweg zu unserer Villa kreuzte eine Eule unseren Weg. Micha konnte geistesgegenwärtig sein Handy zücken und damit den Beweis liefern.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
#Namushasha River Lodge#Gondwana#Kwando#Namushasha#Gondwana Collection#Namibia#Bwabwata National Park#Horseshoe#Afrika#Africa
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Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 -Tag 15
Herrschaften und Oukies!!!
Beim Frühstück heute waren wir die einzigen und letzten Gäste. Nun kann sich das Personal ganz auf die Feierlichkeiten im Dorf konzentrieren. Immerhin hatten wir die ganze Nacht musikalische Unterhaltung.
Vor dem Frühstück wieder der obligatorische Start ins heutige Tagesprogramm: aufstehen, Koffer packen, danach Frühstück & den Rest Koffer packen, check-out & ab auf die Piste. Die Routine lässt inzwischen grüßen.
Weiter ging es, 300 km durch die Caprivi-Region, immer nur gerade aus, nach Kongola.
Wir fahren heute zur Namushasha River Lodge, die zur bekannten Gondwana Collection gehört.
Kaum zu glauben, dass noch vor rund 20 Jahren diese Strecke aufgrund von Grenzstreitigkeiten mit Angola nur mit einer Polizei-Eskorte befahrbar war. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert.
Links und rechts der Straße wird wieder vor Elefanten gewarnt. Immer wieder kommt es hier zu Zusammenstößen mit Wildtieren, als auch Nutztieren.
Es ist schon spaßig zu sehen wie viele Haustiere (Kühe & Ziegen & Esel) so auf der Straße herum rennen, obwohl das streng verboten ist, da dadurch eben so viele Verkehrsunfälle verursacht werden.
Kongola bezeichnet man landläufig als das Eingangstor in den Caprivi-Zipfel. Die Ortschaft liegt an der Nationalstraße B8 (Trans-Caprivi-Highway) am Fluss Kwando.
Im Norden befindet sich die Grenze zu Angola Grenze und im Süden zu Botswana.
Der kleine Ort mit rund 12.000 Einwohnern hat eine ziemlich große Bedeutung als Station auf der B8 zur Regionalhauptstadt Katima Mulilo, die etwa 120 km entfernt im Osten liegt.
Der Ort ist eine "Oase", in der man noch einmal seine Vorräte auffüllen kann, bevor es weiter nach Afrika geht. Es gibt ein kleines Shopping Centre mit ATM der Bank Windhoek, eine Bäckerei, eine Tankstelle und zwei Craft Shops.
Selbstverständlich dürfen auch einige Straßenhändler nicht fehlen, die allerdings doch sehr zurückhalten sind. Niemand hat uns belästigt!
Bäckerei, Café und die Craft Shops haben offenbar wegen Reichtums geschlossen. Schade, denn eigentlich hatten wir beabsichtig hier ein bisschen Geld loszuwerden.
Aber so tanken wir nur an der neuen Shell Tankstelle, kaufen noch die letzten Getränke aus dem vereisten Kühlschrank und machen uns wieder auf den Weg.
Bei Kongola biegen wir nach Süden ab und haben nur noch etwa 25 Kilometer bis zur unser Lodge zu fahren.
An der Lodge angekommen nutzten wir nach dem Check-Inn die Gelegenheit zu einem Lunch.
Der Besucher erhält hier viele Informationen, auf Schautafeln, über die lokale Fauna und Flora.
So genießen wir von der schönen Aussichtsterrasse den Blick auf den Fluss und die angrenzenden Feuchtgebiete des Kwandos.
Die hölzerne Aussichtsterrasse ist in drei Ebenen direkt über einem Nebenarm des Kwando angeordnet. Von hier hat man einen tollen Blick in die durch viele Schilfflächen recht feucht wirkende Flussebene.
Von der Natur her, die schönste Unterkunft unserer ganzen Reise. Überall zwitschert, flattert und hüpft es um einen herum.
Die Namushasha River Lodge liegt oberhalb des Kwando Rivers und umfasst 24 Bungalowzimmer.
Auf Anraten unserer lieben Freundin Tina (Lotusblume im Namibia Forum) entschieden wir uns für die Familienvilla mit der Zimmernummer 15.
Was für eine Überraschung! Das Haus präsentierte sich komplett renoviert und umgestaltet.
Ein großes Wohnzimmer bzw. Aufenthaltsraum mit großem Sofa, Sesseln und Küchenecke mit Kühlschrank.
Linker und rechter Hand geht es in die Schlafzimmer mit jeweils eigenem Badezimmer.
Das Badezimmer des Master-Bedrooms hat neben der Dusche auch 2 Waschbecken.
Allerdings waren die Vollpfosten zu dämlich ein gescheites Gefälle in der Dusche zu installieren und so schwimmt immer das halbe Bad.
Klimaanlage in nur in den Schlafzimmern, nicht im Living Room, so muss man immer alle Türen zu den Schlafzimmern offen lassen.
Von allen Zimmern gelangt man zur Terrasse, die die Länge der gesamten Villa einnimmt.
Wir richten uns häuslich ein und bestaunen das Interieur. Hier haben sich offensichtlich teuer bezahlte Designer ausgetobt.
Aber über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. Ich überlege, ob ich eine dieser Vervet-Monkey-Lampen mitgehen lasse - und wenn ja, wo und wie ich die zu Hause platzieren könnte.
Wir setzen unsere Inspektion des Zimmers fort und Micha findet doch tatsächlich eine leere Wasserflasche unter dem Bett, die wohl einer der Vormieter dort verloren hat. Da hat das Housekeeping aber schwer gepennt.
Auf dem Weg zum Abendessen mache ich noch einen kleinen Abstecher zur Rezeption und präsentiere den Herrschaften die besagte Wasserflasche mit der Aufforderung das Housekeeping Personal besser zu instruieren.
Bei dem Preis, der hier für die Villa aufgerufen wird, ist das einfach ein Unding.
Die Lodge dient auch als Ausgangspunkt für Safaritouren in den angrenzenden Bwabawata Nationalpark oder für Boots- und Angeltouren auf dem Kwando. Dazu kommen wir dann morgen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
#Kayova River Lodge#Namushasha River Lodge#Okavango#Kwando#Caprivi#Caprivi Streifen#Namibia#Afrika#Africa
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