#Konstruktivismus
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benkaden · 10 months ago
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Ansichtskarte / VintagePostcard / ПОЧТОВАЯ КАРТОЧКА
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inkognito-philosophin · 30 days ago
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Suche nach Wahrheit – Philosophie: Ist die Wahrheit relativ?
Der Begriff „Wahrheit“ gehört zu den faszinierendsten und zugleich herausforderndsten Konzepten der Philosophie. Bei der Wahrheitssuche befinden wir uns im Grenzgebiet zwischen dem, was ist, und dem, was wir darüber erkennen und aussagen können.
Wahrheitssuche hat Tradition
Große Denkerinnen und Denker kreisen seit Jahrhunderten um diese Begriffe. Das gilt für die Vorsokratiker, die mittelalterliche Scholastik, die Erkenntnistheorien der Aufklärung bis zu modernen und postmodernen Ansätzen.
Während „Wirklichkeit“ oft das tatsächlich Existierende bezeichnen soll und damit eine ontologische Dimension aufweist, umfasst „Wahrheit“ die Richtigkeit oder Authentizität von Aussagen, Überzeugungen und Theorien und bezieht daher einen ethischen Bereich mit ein.
Was ist Wahrheit?
Wahrheit ist ein schillernder Begriff. Für Platon war Wahrheit mit der Idee des Guten verbunden und ein absoluter Wert, ebenso unveränderlich und erstrebenswert wie das Schöne.
In der Bestimmung und Erkenntnis von Wahrheit stecken allerdings vielfältige theoretische und praktische Probleme. In der klassischen Philosophie wird die Wahrheit etwa als eine Aussage konzipiert, die eine Entsprechung in der realen Welt findet (Korrespondenztheorie).
Eine Alternative dazu bietet die Kohärenztheorie: Wahrheit als Stimmigkeit innerhalb eines Systems von miteinander harmonierenden Überzeugungen.
Wahrheit wird dabei Allgemeingültigkeit zugeschrieben, im Gegensatz zur subjektiven Meinung, die immer individuell geprägt ist.
Doch die Wahrheit besitzt für uns nicht nur theoretische, sondern auch handfeste praktische Relevanz: Eine ehrliche Aussage steht meist in Kontrast zur Unwahrheit oder Lüge.
Um Gewissheit zu erlangen, braucht es deutliche Abgrenzungskriterien. Etwas als evident zu erkennen bedeutet, dass eine Wahrheit direkt und offensichtlich erscheint.
Jedoch ist die Wahrheit in vielen Fällen nicht unmittelbar zu erfassen.
Im naturwissenschaftlichen Kontext bezieht sich Wahrheit meist auf Aussagen, die empirisch verifiziert oder falsifiziert werden können und die auf objektiven Beobachtungen und logischen Schlussfolgerungen beruhen.
Wahrheit im Altgriechischen
Im Altgriechischen wurde das Wort „ἀλήθεια“ (ausgesprochen: alétheia) genutzt. Eine Mischung aus
"λήθη" (Léthe), = "Vergessen" oder „Verborgenheit“
und dem Alpha-Privativum „α-“ (a-), das eine Verneinung ausdrückt.
Daher kann ἀλήθεια als „das Unverborgene“, “Enthüllte”, „Offenbarung“ interpretiert werden. „ἀλήθεια“ hat also eine Bedeutung, die auf eine Entdeckung der Realität hindeutet.
Wahrheit im Deutschen
Etymologisch leitet sich das deutsche Wort vom Alt- und Mittelhochdeutschen ab. Es ist eine Kreuzung
aus dem Adjektiv "wâr“, = "wahr", „echt“ oder „treu“
und dem Suffix „-heit“ = Zustand oder eine Qualität.
Damit einher geht eine moralische Dimension im Sinne von Verlässlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Gewissheit, Ehrlichkeit.
Ich meine, hierdurch ergeben sich 2 unterschiedliche Konnotationen:
Während das Altgriechische fest mit der Vorstellung einer Entschleierung verbunden ist (= Erkenntnis),
weist das Deutsche auf eine zuverlässige Verbindlichkeit hin (= Rückhalt, Bindung).
Beides vermischt sich oft genug in den Diskursen über Wahrheit.
Mehr über Wahrheit in der Psychotherapie findest du bei Dr. Michael Mehrgardt hier auf dem Blog.
Suche nach Wahrheit:
Was suchen wir, wenn wir die Wahrheit suchen?
Bei der Jagd nach Wahrheit verfolgen wir das Ziel, Klarheit zu erlangen, um uns in unserem Dasein besser zurechtzufinden und frei agieren zu können, dabei die Risiken auf ein Minimum reduzierend.
Die Wahrheitssuche dient grundlegend dem Aufbau von Urvertrauen, das eine tiefe Kongruenz zwischen individuellem Sein und der Welt vermittelt.
Macht Wahrheit frei?
Das glauben zumindest viele, wenn sie auf Wahrheitssuche sind. In der Philosophie gibt es keine einheitliche Ansicht darüber, die Ansätze variieren stark nach philosophischer Tradition.
In der Antike war die Vorstellung von Freiheit durch Wahrheit jedenfalls verbunden.
So wurde Sokrates nicht müde, das Streben nach Wahrheit und Wissen für ein gutes Leben zu betonen.
Platons Höhlengleichnis symbolisiert ebenfalls die geistige Befreiung durch Erkenntnis der Wahrheit.
Und auch Aristoteles glaubte, rationale Erkenntnis sei der Schlüssel zu einem tugendhaften und damit glücklichen Leben.
Epikur sah das sicher ähnlich, wenn er das Streben nach Wissen als Mittel propagierte, um Unlust abzubauen und inneren Frieden zu erlangen.
Lange Zeit später in der Aufklärung wird Wahrheit als Voraussetzung für Reflexionsfähigkeit und Autonomie angesehen. Wahrheitssuche, Vernunft und kritisches Denken galten als Werkzeuge, um sich von Unwissenheit und Aberglauben zu befreien.
Dagegen betonte der Existentialismus, zum Beispiel bei Sartre, dass die Erkenntnis bestimmter Wahrheiten – speziell die der eigenen Freiheit und Verantwortlichkeit – nicht nur befreiend, sondern auch beängstigend und belastend sein kann. Vgl. auch Existenzphilosophie
Postmoderne Philosophen wiederum hinterfragen die Möglichkeit einer objektiven oder universellen Wahrheit und betonen die Rolle von Machtstrukturen und Diskursen im Konstruieren dessen, was als „Wahrheit“ gilt.
Realität und Wahrheit
Wir neigen dazu, die Wahrheiten, die wir ergründen möchten, als etwas bereits Existierendes zu betrachten – wie etwas, das nur darauf wartet, von uns entdeckt zu werden. Gerade den Wahrheiten, die in den empirischen Naturwissenschaften gesucht werden, werden messbare und beobachtbare Naturgesetze unterstellt.
Obgleich empirische Wissenschaftler sich eigtl. scheuen (müssten), explizit von „Wahrheit“ zu sprechen, gelten ihre “Erkenntnisse“ in der Gesellschaft als objektive Tatsachen. In jedem Fall profitieren die Naturwissenschaften vom gesellschaftlichen Ansehen, das wissenschaftlichen Erkenntnissen als vermeintlich absolute Wahrheiten entgegengebracht wird. (Und sogar einige Wissenschaftler scheinen so zu denken)
Das Streben der Naturwissenschaften ist es, ein Bild der Wirklichkeit zu konstruieren, das frei von subjektiver Färbung ist.
Die Wissenschaft stellt Fragen mit der Erwartung, dass die Natur eigenständig Antworten liefert.
Das Ziel ist es, Wahrheiten zu entdecken, statt zu erfinden.
Ähnliche Tendenzen finden sich in den heutigen Geistes- und Sozialwissenschaften: Sie sind auf der Suche nach Sinn und Bedeutung, als gäbe es diese unabhängig vom Suchenden in den Dingen selbst, als inhärente Eigenschaften.
Wahrheit als Glaubensfrage
Diese Annahme ist nicht allein auf wissenschaftliche Disziplinen beschränkt: Auch in unserer Gesellschaft, d. h. im Alltagsverständnis, herrscht die Vorstellung, dass Wahrheit eine fundamentale Charakteristik der Realität darstellt.
Allerdings gründet sich diese Beziehung zur Wahrheit mehr auf einem Vertrauensvorschuss in die Existenz von Wahrheit, eine Glaubensfrage sozusagen – insbesondere in die Fähigkeit von Fachleuten, die Wahrheit zu enthüllen.
Kritisch denkende Wissenschaftler haben eine abweichende Auffassung: Für sie ist Wahrheit nicht ein Merkmal der Realität an sich, sondern eine Charakteristik der Beziehung, die wir zur Realität entwickeln. Die Realität an sich ist neutral – nicht wahr, nicht falsch, sondern einfach gegeben.
Richtigkeit oder Falschheit können nur den Interpretationen zugesprochen werden, die wir von der Wirklichkeit bilden.
In der modernen Philosophie ist der Fallibilismus Goldstandard: Alles Wissen ist grundsätzlich revidierbar und selbst unsere besten wissenschaftlichen Theorien können fehlerbehaftet sein und sich in der Zukunft als falsch herausstellen.
Ist Wahrheit relativ?
Hat jeder seine eigene Wahrheit?
In einem subjektiven Kontext sprechen wir oft davon, dass jeder seine „eigene Wahrheit“ hat. Eigentlich meinen wir damit aber etwas anderes, nämlich dass Menschen unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Glaubenssysteme haben, die ihr Verständnis von Wahrheit beeinflussen.
Persönliche Werte, Überzeugungen und Emotionen sind natürlich grundlegend dafür, was jemand als „Wahrheit“ ansieht – zum Beispiel in moralischen oder ästhetischen Angelegenheiten.
Traditionell wird in der Philosophie zwischen Meinung (doxa) und absolutem Wissen (episteme) unterschieden. Dagegen betonte Kant, dass absolutes Wissen über die Realität selbst (das Ding an sich) nicht möglich ist.
Unsere Erkenntnisse sind geprägt von subjektiven Wahrnehmungen und mentalen Kategorien, die eine Filterblende zwischen Individuum und Realität bilden. Das bedeutet, dass wir nie die Welt allein in ihrer „reinen“ Form erkennen können – stets sind wir gefangen in der Struktur unserer eigenen Erfahrung.
Fazit: Was ist Wahrheit?
Der postmoderne Diskurs führte zur Erkenntnis, dass nicht nur unsere individuellen Wahrheiten variieren, sondern sogar die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die das Verständnis von Wahrheit beeinflussen.
Muss in einer Zeit der Informationsflut die Wahrheit neu verhandelt werden? Das ist eine echte Herausforderung. Und angesichts von Fake News und rassistischer Parolen dringender denn je.
Klar ist jedenfalls nur, dass jeder Mensch aufgrund seiner einzigartigen Lebensumstände, Erfahrungen und sozialen Kontexte ein eigenes Wahrnehmungsspektrum hat, das sich nicht einfach als wahr oder falsch abtun lässt.
Unser Wunsch, unsere Überzeugungen und Glaubenssätze als Wahrheit zu betrachten, ist menschlich und verständlich. Trotzdem sollten wir uns stets bewusst machen, dass jedes Wissen kontextabhängig und bedingt ist. Das Entscheidende ist Offenheit gegenüber anderen Meinungen, damit Meinungen nicht in Pseudowissen umschlagen.
Nur gemeinsam, nur im Dialog finden wir Wahrheit.
Quellen:
Metzler Lexikon der Philosophie, 2008
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craft2eu · 7 months ago
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Hans Ticha – Druckgrafiken: Leipzig bis 15.09.2024
Die Pop Art war Hans Tichas Antwort auf die Propaganda der DDR. Seine knallbunten Illustrationen mit den voluminös geformten Figuren und ihren geometrischen Gliedmaßen bebildern bis heute Gedichtbände und Kinderbücher. Die Ausstellung Hans Ticha – Druckgrafiken 1966-2017 im Museum für Druckkunst gibt einen Einblick in das druckgrafische Lebenswerk des vielfach ausgezeichneten Malers, Grafikers…
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overflowmindcutie · 9 months ago
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Wahre Lügen: Fakten, Fiktion, Fundstücke
"Alternative Fakten" behaupten, aber wie wahr ist die Wahrheit, wenn sie nicht im richtigen Licht im Kontext betrachtet wird, darum ist Fiktion und Erfindung manchmal näher an der Wahrheit als irreführende Fakten.
Fakten, Fiktion und Fundstücke mischen sich in meinem Kopf, remixt zu einer künstlerischen Version der Wirklichkeit, die der Wahrheit, wie ich sie empfinde, viel näher ist als vermeintliche Fakten. Das ist nicht Fake, sondern literarische Wahrheitsfindung oder meinetwegen auch "wahre Lügen" (True Lies).
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frank-w-weber-aratora · 8 months ago
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„Ikone von Plük - Icon of Plük - Икона Плюка - プリュクのアイコン“ Holztypendruck mit Zusatzelementen und Collage auf Dresdner Feinbütten, 2.VI.24, 3 Drucke und 2 E.A.
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atelierhaus-aratora · 5 months ago
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Mittwoch, 21. August 2024, 19 Uhr Rundgang durch die Ausstellung mit Vortrag „Mein Weg zum NEO-Konstruktivismus“ im Museumshaus „Im Güldenen Arm“ in Potsdam. In 1 Stunde und 20 Minuten erfuhren die Interessierten mehr über meine Intentionen, Wurzeln, künstlerischen Konzepte, die künstlerische Technik und meine Notizen zur Arbeit…
Ein Besucher schrieb mir später: „… War wirklich ein toller Vortrag gestern von Dir! 80 Minuten am Stück, stets den roten Faden wahrend und herrlich ehrlich/autobiografisch, das hatte was von großem Kino!“ C.S. 22.8.24, 21:09
Der geführte Rundgang mit Vortrag findet nochmals am Samstag, 7. September, um 16 Uhr statt. Ich freue mich schon jetzt auf Sie und Euch.
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philosophiesde · 2 years ago
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„Eine strukturierte Geschichte der Zeit“
„Eine strukturierte Geschichte der Zeit“ – „die Verfilmung einer strukturenrealistischen Prozessphilosophie“ Der Trailer zum Film Nachdem ich mich schon des Häufigeren mit den verschiedensten strukturenrealistischen Aspekten in den unterschiedlichsten Formaten (Bewusstein, KI-Forschung, Evolution, Physik,…) in meinem „Kopfkino“ beschäftigt hatte, wurde mir irgendwann immer klarer, dass eine…
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malevichsuprematism · 9 months ago
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The importance of the painting “Suprematism of the Spirit" in Kazimir  Malevich works.
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https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Suprematism-spirit-1919-1920.jpg
Kazimir Malevich initiated the Suprematist movement in the early 20th century. It emerged as a response to the changing artistic landscape and the societal upheavals of the time. Malevich, like many avant-garde artists of his era, was searching for new ways to express the modern experience and break away from traditional artistic conventions.
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Suprematism began to take shape in Malevich's work around 1913, but it fully came into its own with the exhibition of his famous "Black Square" painting in 1915. This iconic artwork marked a radical departure from representational art and embraced pure abstraction. Malevich believed that art should transcend the material world and instead explore the realm of pure feeling and sensation.
Malevich's Suprematism was a bold attempt to redefine the nature of art and its relationship to the modern world. Through his groundbreaking work and writings, he laid the foundation for abstract art movements that would follow in the 20th century.
"Suprematism of the Spirit" is one of Kazimir Malevich's significant works within the Suprematist movement. To understand how he arrived at this painting, it's crucial to trace the evolution of his artistic ideas and style within Suprematism.
Malevich's journey in Suprematism was marked by a progression towards increasingly abstract and geometric forms, as well as a deeper exploration of the spiritual dimensions of art. "Suprematism of the Spirit" reflects this culmination of his artistic vision.
In the years following the creation of his seminal work "Black Square" in 1915, Malevich continued to refine his ideas and experiment with geometric abstraction. His Suprematist compositions became more complex, incorporating a variety of shapes, lines, and colors arranged in dynamic compositions.
By the time he painted "Suprematism of the Spirit," likely in 1919 or 1920, Malevich had fully embraced Suprematism as a means of expressing the spiritual essence of art. The title itself suggests a departure from the purely material or formal concerns of earlier Suprematist works towards a deeper exploration of metaphysical themes.
"Suprematism of the Spirit" may feature a composition dominated by geometric shapes and bold colors, typical of Malevich's Suprematist style. However, it also likely conveys a sense of transcendence and inner harmony, reflecting Malevich's belief in the ability of art to evoke spiritual truths beyond the material world.
Overall, "Suprematism of the Spirit" represents the culmination of Malevich's artistic journey within the Suprematist movement, where he sought to push the boundaries of abstraction and express the ineffable through geometric forms and color.
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Note: There are 3 different versions published one at the thejewishmuseum.org which seems to be a copy of the one at the  Stedelijk Museum, Amsterdam (on wood panel), and the original (oil on canvas) we show here which is based on the following sources: Unovis No 1 Vitebsk 1920 Annex to the facsimile edition
Jahrbuch der jungen Kunst Klinkhardt - Biermann The article Ernst Kallai: Konstruktivismus p.375) Leipzig,1924
Презентация PowerPoint El Lissitzky/Hans Arp Die Kunstismen /Les Ismes de L’Art /The Isms of Art 1924-1914 Erlenbach Zürich München Leipzig 1925 Pp 23 (ill 45) Encyclopedia of Russian avant-garde. Biographies Russian edition, pp153, volume II A.Sarabyanov, V.Rakitin Encyclopedia of Russian avant-garde Online edition. Website: http://rusavangard.ru/online/
 Diplomatic World, International magazine No57, summer 2018 pp 140-141 A.Sarabyanov The Paths and Forks of the Russian Avant-Garde, Publishing house: Iskusstvo-XXI vek The World as Objectlessnes The Birth of a New Art, Yeltsin Center, Yekaterinburg November 5TH, 2021 — February 20TH 2022 Curators: Andrey Sarabyanov, Natalia Murray Jewish Museum and Tolerance Center, Moscow October 19TH, 2022 — February 19TH 2023 Curators: Andrey Sarabyanov, Natalia Murray 
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fineartandblueamber · 10 months ago
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In the years 1919/20 Malevich was still deeply engaged in his Suprematism movement during 1919 and 1920. In fact, this period was significant for him as he continued to develop and refine the principles of Suprematism. Malevich believed in the supremacy of pure artistic feeling over depiction of objects in the visible world, and this period saw him producing some of his most iconic works. Between 1917 and 1918 he created his series of “White on White” paintings. Malevich remained firmly rooted in Suprematism during these years, exploring its principles in depth through his art. One of the results of this you can see in the painting “Suprematism of the Spirit”. File:Suprematism-spirit-1919-1920.jpg – Wikipedia.
Seems that there were several versions made (by him personally?). The museum in Amsterdam has one on wood and the museum in Tel Aviv has one based on that one in Amsteram. But the version I mention above is shown in Unovis No 1 Vitebsk 1920 as annex to the facsimile edition and in Jahrbuch der jungen Kunst, Klinkhardt Biermann in the article of Kallai, Ernst (Konstruktivismus p.375) Leipzig,1924 as well as El Lissitzky/Hans Arp (Die Kunstismen /Les Ismes de L’Art /The Isms of Art) in 1924-1914 Erlenbach Zürich München Leipzig 1925 Pp 23 (illustration 45) etc. (More information available)
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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Minderer Ikonoklasmus
1.
Im ersten Kapitel ihres Buches tabula picta kommt Marta Madero auf dasjenige zu sprechen, was Leslie Brubaker die Inventionen des byzantinischen Bilderstreites nennt. Brubaker meint damit etwas, was erfunden wurde: so etwas wie ein, zwei, drei Positionen, die von Literaten, Akademikern, Theoretikern konturiert wurden. Brubaker meint damit aber auch, was von solchen Positionen aus zustande kam. Inventionen sind nicht das Geschäft eines radikalen Konstruktivismus, sondern eines relativen Konstruktivismus wie die rhetorische Praxis ihn pflegt. Die Inventionen des byzantinischen Bilderstreites kreisen, so würde ich das sagen, um die Garantie einer, die Garantie der Referenz, wenn man so will: Sie kursieren um die Garantie des Gottes und die Garantie des Menschen. Madero zitiert in der Passage das Buch Genesis 1:26, also jene Passage, die im jüdischen Recht, im kanonischen Recht und in der dogmatischen Anthropologie von Pierre Legendre die zentrale Passage zur Frage nach dem Bild ist. Ob man daran glaubt oder nicht, Pierre Legendre hat das Subjekt, um das es dort gehen soll, ein monumentales Subjekt genannt. Insofern ist auch der Bilderstreit darum monumental, das ist kein minderer Bilderstreit.
Madero fasst diesen nicht-minderen Bilderstreit kurz und dicht zusammen, das sagt man so, als bliebe alles zusammen, nur dichter, auch wenn in solchen Verkürzungen oder Reduktionen etwas verloren gehen kann. Sie spricht von einem mittelalterlichen Konzept, das extrem komplex gewesen sei. Die Komplexität sprengte eventuell Zusammenhänge, es ist sicher ein Problem, von einem Konzept zu sprechen, als hätte das was im Griff.
Aber anderseits muss dieser Bilderstreit ein spannungsreiches Feld aus Relationen gewesen sein, aus Literatur, die aus und gegen Literatur entsteht, aus Bildern, die aus und gegen Bilder(n) entstehen, aus Architektur, die aus und gegen Architektur entstand, aus Religion, Politik, Recht, Ökonomie, die aus und gegen Religion, Politik, Recht und Ökonomie entstand. Madero erinnert daran, dass das imago Vorstellungen, Realitäten verkörperte, die sich von unserer Realität unterscheiden würden. Diesen Hinweis sollte man weder als trivial noch als unbestimmt abtun, man sollte aber sehr genau fragen, wie anders das denn gewesen sein soll und ob eine Übersetzbarkeit des anderen, der Umstand, dass man glaubt verstehen zu können, wie anders alles damals war, diese Andersheit nicht auch wieder relativiert.
An den Positionen, die Madero schildert, ist alles umstritten, weil alles daran bestritten, gehändelt werden muss. Nicht dass man etwas davon nicht wüsste oder nicht wissen könne, das Gegenteil ist eher der Fall. Aber das Wissen sorgt für keine Ruhe. Der Umstand, dass mit imago Götter, Personen und Dinge gemeint sein sollten, ist nicht die Erweiterung oder Ausweitung eines Bildbegriffes. Dieser Umstand reichert vielleicht den Bilderstreit an und alles und jeden, der darin involviert ist, reichert Götter, Personen und Dinge an, aber zieht damit auch mehr Grenzen, legt mehr Widerstände und Widersprüche, mehr Zwist, mehr Wendungen um Umwege, mehr Kreuzungen und mehr Versäumungen an. Auf der abstrakten Ebene von Differenz und Wiederholung sind Vermehrung und Verminderung der Form nach identisch, das ist ein Bersten, Füllung im Übermaß, unterkomplex solange das dauert.
2.
Ob die Idee von transitus allein von Positionen neoplatonischer Theologie beschrieben werden kann? Meint transitus von anderen, damaligen Positionen aus nicht auch ein Vorübergehen oder gar Vergehen, ein Durchlaufen oder Übersetzen, in dem der Prototyp in seiner Präsenz zwar nicht angetastet, aber im Objekt doch entfernt ist oder entfernt wird, der Typus also angetastet und auf andere Weise formatiert und materialisiert wird? Und wäre das überhaupt eine andere als eine neuplatonische Positionen oder bietet der Neoplatonismus hier auch nur Bestreitbarkeiten, in Stellung gebrachte Sätze, die nicht viel mehr fassen als ihre Stellung?
Kann man also den Begriff transitus neoplatonisch reservieren? Man kann alles, Madero tut es ja, aber plausibel ist das nur limitiert, hier ist es auf verzeihliche Weise plausibel, weil es Madero nicht um die Inventionen des byzantinischen Bilderstreites geht, sondern um einen minderen Ikonoklasmus. Das ist ein Ikonoklasmus, der Bilder unter Bedingungen ihrer Wanderschaft (ihres Pendelns), ihrer Austauschbarkeit, Übersetzbarkeit, Übertragbarkeit und Teilbarkeit bestreitet - das Streiten kann ein Händel, kann Handel sein, man muss sich und den Skulpturen nicht die Köpfe abschlagen. Zur Not widmet man die Dinge um, benennt die Bilder um, verbessert sie, malt die Bilder oder ihnen etwas an, malt oder dreht sie um, oder stellt sie von hier nach da. Dieser Ikonoklasmus ist nicht minder, weil weniger Gewalt drin vorkäme. Auch hier werden Bilder zerschnitten, zerteilt - und auch hier kommt es dazu, dass dann Schicksale verteilt und zerschnitten, dass Herzen und Körper gebrochen werden. Er ist minder, weil es ein Streit um Objekte ist, die nicht groß sein müssen, nicht groß sein sollen. In diesem Streit geht es nicht um die Garantie eines Monumentes, nicht um die Garantie eines monumentalen Subjektes.
3.
Erst wenn die Frage lautet, ob man den minderen Ikonoklasmus, also das Bestreiten von Bildern unter ökonomischen und ökologischen Bedingungen, unter Bedingungen ihrer Wanderschaft, Austauschbarkeit, Übertragbarkeit und Teilbarkeit von den Inventionen des byzantischen Bilderstreites scharf und stabil unterscheiden kann, dann wird die Plausibilität des Sätzchens bei Madero unverzeihlich. Sie macht etwas in anderem Interesse evident, nicht im Interesse einer Unterscheidung unterschiedlicher Geschichten um Bilderstreit. Ob die Zeit der Franken als Zeit herrschender Meinung beschreiben werden kann, in der man zwischendurch eine bestimmte Idee erfolgreich zurückwies, die dann aber später dann (wieder) behauptet hätte? Man kann alles, Madero macht es ja. Aber auch hier gilt: Was daran plausibel ist, ist verzeihlich, solange die Details nicht stören und keine Rolle spielen. Hier, in der Passage im ersten Kapitels, spielen die Details vorerst keine Rolle. Dort, in der Passage im ersten Kapitel (falls man schon weiter ist) können sie doch eine Rolle spielen.
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gunnarsohn · 22 days ago
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Zwischen den Sprachen: Die Konstruktion der Wirklichkeit im Prisma des Radikalen Konstruktivismus
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inkognito-philosophin · 20 days ago
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Teil 1: Wahrheit in der Psychotherapie
Hier findest du den 2. Teil dieses Artikels:
Die therapeutische Unschärfe-Relation
Einleitung: Plädoyer gegen therapeutische Schärfe
Dieser Artikel ist ein Plädoyer für eine therapeutische „Unschärfe“-Relation. Ich verwende diesen Terminus, um
mit Heisenberg ein Nicht-genau-Wissen zu bezeichnen statt des in der herrschenden Psychotherapie üblichen und wenig fundierten Paradigmas des Wissenden und um
mich gegen eine therapeutische Schärfe zu wenden, die sich im Sinne von Verletzung, Verantwortungs- und Schuldzuschreibung sowie Diskriminierung der Patientinnen[3] durch die Therapeuten in die Richtlinienpsychotherapie eingeschlichen zu haben scheint.
Aufbau und Ziele des Artikels
Dieses Plädoyer gründet auf fünf kritischen Thesen bezüglich des Auftretens und der Hintergründe einer solchen „scharfen“ Beziehungsgestaltung im Rahmen der gegenwärtigen Richtlinienpsychotherapie.
Anschließend werde ich meinen Dialektischen Konstruktivismus auszugsweise darstellen, eine erkenntnistheoretisch-ethische Grundlegung der (Gestalt-) Psychotherapie.
Mit diesem Artikel verfolge ich die Ziele,
einen kritischen Diskurs über die Konnotationen der gegenwärtigen Mainstream-Psychotherapie anzustoßen und
eine explizite Philosophie (wieder) als eine unverzichtbare Grundlage der akademischen (vorwiegend empirischen) Psychotherapie zu rehabilitieren.
Implizite Grundhaltungen der Mainstream-Psychotherapie
Die Wiedereinführung einer expliziten Philosophie, insbesondere der Disziplinen Erkenntnistheorie und Ethik, ist auch deshalb vonnöten, weil die gegenwärtige Mainstream-Psychotherapie sich ja nicht wirklich frei von (philosophischen) Ideologien gemacht hat, sondern zwangsläufig auf impliziten, d. h. verborgenen oder gar heimlichen und damit schädlichen Grundhaltungen und -aussagen fußt.
Zusammenspiel von Philosophie und empirischer Forschung
Auch wenn ich in dieser Arbeit deutliche Kritik an der gegenwärtigen empirischen Forschung erhebe, spreche ich mich nicht gegen Empirie aus; vielmehr ist meine Hoffnung, dass ein neuer Dialog zwischen philosophischen und empirischen Perspektiven entsteht mit dem Ergebnis, dass beide einander Korrektiv und auch Bereicherung sein mögen.
Und so zeigen ja der Greenberg’sche Forschungsansatz (Greenberg et al., 2003) und auch die Untersuchung Teschkes über existentielle Momente in der Therapie (1996) positive Wege einer Forschung auf, die nicht in einem angeblich wertfreien Niemandsland stattfindet und die nicht zwangsläufig einer mechanisch-kalten Empirie verpflichtet sein muss.
Eine weitere Bedeutung einer erkenntnistheoretisch-ethischen Grundlegung besteht speziell für die Gestalttherapie darin, ihre theoretischen Konstrukte widerspruchsfreier gestalten zu können. Auf diesen Aspekt gehe ich in dieser Arbeit nur am Rande ein.
These 1:
Die gegenwärtige Psychotherapie ist gekennzeichnet durch Schärfe.
Ganz alltägliche Therapeuten-Äußerungen …
Ich werde im Folgenden Äußerungen von Psychotherapeuten zitieren, von denen mir berichtet wurde, die ich in Super- und Intervisionen sowie in therapeutischen Interaktionen direkt erlebt, in meinen Therapie-Aus- und Weiterbildungen selbst erfahren oder in Vorträgen und beim Literaturstudium rezipiert habe.
Es sind keine therapeutischen Interventionen, welche als unethisch auf den ersten Blick zu brandmarken wären, sondern es sind alltägliche, meist als hilfreich und wohlmeinend intendierte Äußerungen.
… auf dem maroden Fundament des Psychotherapie-Gebäudes
Es reicht hier nicht, sich mit einem Hinweis auf die dysfunktionale kognitive Verarbeitung oder auf Übertragung oder auf paranoide Projektion der Klientin aus der Verantwortung zu stehlen:
Vielmehr sind es, so behaupte ich, implizite Konnotationen eines maroden Psychotherapie-Gebäudes, welches seine Fundamente verloren hat.
Wichtig wäre es aber, sich des philosophischen Untergrundes wieder zu versichern, auf welchem Psychotherapie zwangsläufig stattfindet. Ich möchte eine Sensibilisierung dafür bewirken, dass sich therapeutische Grundhaltungen, auch wenn sie implizit bestehen, in den Empfängern unserer Botschaften manifestieren, und das nicht immer in positiver Weise.
Beispiele aus der Praxis
Hier folgen nun beispielhaft einige Therapeuten-Äußerungen aus verschiedenen Therapieschulen:
Du wolltest doch auf den heißen Stuhl! (Gestalt);
Sie haben eine Borderline-Störung, Sie sollten nicht mehr mit Menschen arbeiten! (an einen Erzieher mit anthroposophisch gefärbter Sprache, psychosomatische Klinik);
Du bist ja völlig gepanzert! (Körpertherapie);
Sie haben Panikattacken, weil Sie Angstsituationen vermeiden! (VT);
Ihr Kind symptomatisiert Ihre Konflikte (Familientherapie);
Ich spüre doch, dass du in Wirklichkeit aggressiv bist! (Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie/ Gestalt);
Suchen Sie bei sich selbst! (zu einer Patientin, die erstmals Wut auf den Vater äußert, der sie sexuell missbraucht hat, Psychiatrie);
Das ist doch nur Ihre Projektion/ Übertragung! (Gestalt/ Psychoanalyse);
Sie werden Ihre Depressionen niemals los, wenn Sie bei Ihrer Frau bleiben! (Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie);
Natürlich haben Sie sexuelle Probleme – sonst hätten Sie ja einen Mann! (Psychosomatische Klinik);
Liebesbeziehungen der Patienten untereinander sind verboten, weil sie Therapievermeidung sind! (Alkohol-Entwöhnungs-Klinik) usw.
Beispiele aus der Fachliteratur
Auch die Fachliteratur ist voll von scharfen Äußerungen über bestimmte Patientengruppen.
Über die narzisstische Persönlichkeit schreibt bspw. Marie-France Hirigoyen: Die Patientin ... hat eine großartige Meinung von ihrer eigenen Bedeutung ... beutet in zwischenmenschlichen Beziehungen den anderen aus ... es fehlt ihr an Empathie ... überhebliche Haltung ... (2003, 154).
Otto Kernberg belegt dasselbe Klientel mit Zuschreibungen wie: ... extrem egozentrische Einstellung und ein auffälliger Mangel an Einfühlung und Interesse für ihre Mitmenschen ... Fehlen echter Gefühle von Traurigkeit, Sehnsucht, Bedauern ... (1980, 263).
Sicherlich liegt die Schärfe solcher Äußerungen nicht allein und auch nicht in erster Linie in ihrer Wortwahl begründet; sie zeigt sich als solche dem Gegenüber wohl immer dann, wenn sie Ausdruck einer Grundhaltung und Be-Deutung des anderen ist.
Fänden Sie, liebe Leserinnen, solche an Sie gerichteten Bemerkungen hilfreich? Würden Sie diese nicht als gegen die eigene Person gerichtet empfinden statt als Hilfestellung?
Muss nicht der Verdacht aufkommen, diese seien Ausdruck von Frustration, Hilflosigkeit, Unsicherheit des Therapeuten oder, wie Peter Fiedler formuliert: ... ‚Erklärungshilfe‘ für schwierige Therapieentwicklungen ... (2004, S. 8).
Verletzende Schärfen in Therapeuten-Äußerungen
Wenn ich von Schärfe der therapeutischen Relation spreche, meine ich dies in zweierlei Hinsicht:
Scharfe Interventionen verletzen, sprechen schuldig, werten ab, machen abhängig und ohnmächtig.
Du hast etwas falsch gemacht, und deshalb bist du krank geworden!, sagen sie dem Patienten. Wenn sich schließlich Probleme im Therapieverlauf zeigen, werden die Patientinnen von manchen …
... Therapeuten zunehmend als nicht einsichtig, widerständig bis feindselig beschrieben.
So zitiert Fiedler den Psychoanalytiker Lothstein in dem genannten Artikel (2004, 10).
Scharfe Interventionen sind trennend und diskriminierend.
Sie stellen einen Unterschied zwischen Therapeutin und Klient her. Die implizite Botschaft lautet etwa:
Du bist anders, verrückt. Du gehörst nicht zu uns, bist ausgeschlossen. Ich bin unerreichbar für dich! Solche Botschaften enthalten menschliche Begegnung vor; sie sind Ent-Gegnungen. Damit ist aber eine Grunddimension des Leidens angesprochen, die meines Erachtens in jedem physischen wie psychischen Leid aufscheint: die Angst vor oder das Erleben von sozialer Ausgrenzung (vgl. Mehrgardt 2001).
Wenn man sich solcher Schärfen und der damit verbundenen Verletzungen der Patientinnen bewusst wird, wenn man diese, und dazu neige ich, nicht nur als einzelne „Ausrutscher“, sondern als umfassende Manifestationen einer unbegründeten Psychotherapie-Kultur versteht, dann stellt sich angesichts der empirisch belegten Erfolge der Psychotherapie doch die Frage:
Funktioniert Psychotherapie vielleicht nicht wegen, sondern trotz der Psychotherapeuten?
These 2:
Die gegenwärtige Psychotherapie betet zu einem Götzen namens Akademische Empirie
Immanuel Kant und die Empirie
In seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten warnt Immanuel Kant davor, Gesetze der Sittlichkeit – und ich hoffe doch sehr, dass Psychotherapie und Sittlichkeit etwas miteinander zu tun haben! – allein empirischen Beispielen zu entlehnen:
Denn jedes Beispiel ... muss selbst zuvor nach Principien der Moralität beurtheilt werden ... (1968, S 408). [Empirie ohne eine] ... reine von allem Empirischen abgesonderte Vernunfterkenntniß ... [bringt] ...einen ekelhaften Mischmasch von zusammengestoppelten Beobachtungen und halbvernünftelnden Principien zum Vorschein, daran sich schale Köpfe laben, weil es doch etwas gar Brauchbares fürs alltägliche Geschwätz ist, wo Einsehende aber Verwirrung fühlen ... (ebd., 409).
Mit diesem Zitat trete ich nicht gegen das Fortbestehen einer akademischen Empirie an. Ich halte es aber für dringend geboten, ihrer Selbstverliebtheit Einhalt zu gebieten, ihr Kontrapunkte entgegenzustellen und ihren Heiligenschein zu demontieren.
Empirische Forschung darf also nicht als Ganze verdammt werden!
Vielmehr geht es darum, die positive Chance, welche die Gestalt-Forschung bietet- und so auch die Greenbergs – zu ergreifen, ohne sie, wie es ihre elfenbeinerne Mainstream-Schwester offenbar erträumt, von allem Wesentlichen, Existenziellen und Philosophischen zu „befreien“.
Eine kleine Episode
Dazu folgendes Erlebnis: Als ich einmal ich einem ICD-10-Übungsseminar am Ende bemängelte, ein solches System wie das ICD-10 (psychotherapeutisches Diagnostik-Schema) sei zwar praktikabel, aber ihm fehle ein philosophischer Unterbau, der die Möglichkeit bereitstelle, seine unkontrollierte Ontologisierung (= Thesen werden heimlich zu Fakten) zu entdecken und nötigenfalls seine Selbstaufhebung zu bewirken, ereiferte sich einer der Urheber dieses Werkes sinngemäß:
Ich musste als Student noch Martin Heidegger hören und bin froh, dass die heutige Medizin von derartigem metaphysischen Ballast befreit ist. Da halte ich mich doch lieber - und während er dies sagte, ließ er seine Linke sanft auf die blaue ICD-10-Ausgabe sinken - an diese unsere Bibel.
Dann, als er merkte, was er gesagt hatte, stockte er, sah mich an und lächelte. – In dem Moment haben wir uns verstanden.
Wissenschaftstheorie
Methodenimmanente Grundlagenprobleme der Statistik – Probleme der Skalenniveaus, der Gegenläufigkeit verschiedener Validitäten – will ich gar nicht ins Feld führen; ich billige jeder Herangehensweise ihre Unstimmigkeiten zu.
Anmerken möchte ich aber, dass sich der „Geist“ des Kritischen Rationalismus Karl R. Poppers und Hans Alberts (1968), auf dessen erkenntnis- und wissenschaftstheoretisches Fundament sich akademische Empirie beruft, ins Gegenteil verkehrt zu haben scheint: von der ursprünglichen Falsifikationslogik* hin zu einem mechanisch klappernden Verifizierungsbetrieb: Bestätigungen der Nullhypothese werden offensichtlich kaum publiziert!
* Eine zentrale These Poppers ist, dass empirische Befunde nicht als wahr verallgemeinert werden können. Deshalb müsse man versuchen, das Gegenteil der aus den empirischen Befunden abgeleiteten These als falsch zu beweisen (dh die Nullhypothese zu falsifizieren).
Karl R. Poppers Intention war eine ganz andere gewesen (deren Scheitern er allerdings vorausgesehen hat):
Was benötigt die heutige Psychotherapie zu ihrer Heilung?
Popper hat Recht, und so sieht sich dann auch Heiner Keupp genötigt, über die heutige Psychotherapie zu schreiben:
... auf der anderen Seite erfolgt eine Verbetriebswirtschaftlichung in Form von Modularisierung und Manualisierung. Diskurse über den gesellschaftlichen Stellenwert von Psychotherapie und ihre Menschenbilder sind fast verstummt. (2003, 4)
Überlassen wir die Psychotherapie allein diesem universitären Karrierespiel, werden wir sie an eine Disziplin verlieren, die sich nur noch Psychotechnik nennen dürfte.
Was also fehlt unserer modernen, unserer erstarrenden Richtlinien-Psychotherapie?
Es fehlt ihr zum einen das Korrektiv durch die vielen erfahrenen Praktikerinnen „da draußen“, die in der Lage sind, die Lebenskontexte ihrer Klienten zu erfassen, die über einen riesigen Fundus an Berufs- und Lebenserfahrung verfügen. Deren Empirie gilt es gegenüber der akademischen zu rehabilitieren.
Zum zweiten fehlt der Psychotherapie eine philosophische und anthropologische Fundierung. Ohne einen solchen Untergrund wuchert Theorienbildung, nur auf Statistiken beruhend, nahezu beliebig. Beide – Empirie und Philosophie – sollten stattdessen einander Korrektiv und Ansporn sein.
Ich trete dafür ein, dass wir uns von dichotomen oder dualen (= scharfen) Unterscheidungen abwenden und uns dialektischen, „unscharfen“ Begriffsbildungen annähern. Dichotome Ansätze fußen auf diskreten „Wahr/ falsch“-Unterscheidungen und zielen darauf ab, Fehler auszumerzen; dialektische hingegen verstehen Wahrheit als relationalen (nicht: relativistischen!) Prozess und sehen als Kriterium der Wahrheit ihre Veränderlichkeit an. Ein „Fehler“ ist in dieser Sichtweise eine an einen persönlichen Standpunkt gebundene Bewertung und kein In-Abrede-Stellen von Wahrheit.
These 3:
Das vorherrschende Wissens- und Behandlungsparadigma der Psychotherapie fußt auf Verifikations-Zirkularitäten
Zweifel als heuristisches Instrument
Ich weiß nicht, ob andere Kolleginnen ebenso wie ich an der eigenen Arbeit zweifeln; geäußert wird Zweifel jedenfalls viel zu selten.
Vielmehr scheint zu gelten: Je komplexer der wissenschaftliche Gegenstand, desto dogmatischer die Aussagen der Fachleute.
Patientin X hat eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Äußerungen wie diese treten heutzutage als Feststellung und Faktum auf, nicht mehr als Hypothese, Konstrukt oder Frage. G wie gesichert lautet das Diagnosen-Suffix, mit welchem diese – in Abgrenzung von V wie Verdacht – neuerdings zu versehen ist.
Die früher typische – und heuristisch wertvolle! – zweifelnde Psychologenhaltung (Es könnte so sein oder auch so oder vielleicht doch nicht ...?) hat der Gleichmachung durch den schulmedizinischen naiven Realismus (Es ist so und nicht anders!) nicht standhalten können.
Dabei ist diese öffentlich akzeptierte Art des „Wissens“ hohles, luftleeres Geschwätz, welches nur durch Standesautorität zur Geltung kommt. Durch einfachste Mittel ist dieses selbstherrliche Gebäude der Psychomechanik zum Einsturz zu bringen, nämlich durch mehrmaliges Fragen:
Woher weiß ich das? Woher weißt du das? Wieso können Sie sich so sicher sein?
Probieren Sie es aus, indem Sie eine beliebige Aussage über einen Ihrer Patienten treffen, z. B.:
Die Angst von Patientin X wird aufrechterhalten, weil sie Situation a meidet.
Woher weiß ich das?
Das besagt die Lerntheorie.
Woher weiß ich, dass diese Lerntheorie in diesem Fall anwendbar ist?
Weil die Angst ja schon gelöscht wäre, wenn die Patientin nicht vermieden hätte.
Sie sehen: Es handelt sich hier um eine zirkuläre Begründung. Andere typische „letzte“ Antworten lauten etwa:
Das hab‘ ich gelesen.
Das weiß doch jeder.
Das ist eben so.
Die Intervention X hat laut Studie Y eine Effektivität von z %.
Ich habe gegen Zirkularitäten nichts Grundsätzliches einzuwenden; denn letzten Endes können wir diesem erkenntnistheoretischen Zirkel nicht entrinnen.
Aber wenn wir zirkuläre Aussagen mit einem Ausrufungszeichen versehen (Sie dürfen a nicht mehr vermeiden!) statt mit einem Fragezeichen (Wird es uns weiterhelfen, wenn Sie Situation a nicht mehr vermeiden?), laufen wir Gefahr, hypothesenwidrige Anzeichen nicht ernst zu nehmen und – theoriengerecht! – mit der Intervention fortzufahren.
Immunisierung der Psychotherapie gegen ihr Scheitern
Nehmen wir einmal an: Wir haben mit allen Mitteln (Intervisionen, Eigenanalysen, therapeutischen Beziehungsklärungen, theoretischen Erörterungen, Aufspüren verdeckter operants ...) versucht, das Scheitern einer Therapie abzuwenden, aber vergebens.
Nun setzt die allen dogmatischen Gebilden inhärente Verifikations-Zirkularität ein. Dazu existieren in allen Anwendungen „Notfallkonstrukte“, die das Scheitern theorien- und therapeutenschonend „erklären“ und der Patientin (hier ist der Begriff der „Erleidenden“ leider zutreffend!) in die Schuhe schieben. Solche Falsifikations-Blocker sind Konstrukte wie:
Motivation: Der Patient will gar nicht richtig. Die Patientin muss erstmal so richtig auf die Schnauze fallen!
Einsichtsfähigkeit: Der Patientin fehlt es an intellektueller Reife. Sie hat dort einen blinden Fleck!
Widerstand: Der Patient hält an der kranken Beziehung zu seiner Mutter fest und will sich nicht von ihr lösen!
Vermeidung: Klar! Wenn sie sich der Angst nicht stellt, kann sie auch nicht gelöscht werden!
Krankheitsgewinn: Der Patient will berentet werden und wehrt sich deshalb gegen seine Gesundung!
Körperpanzer: Dein Körper ist ja total gepanzert, deshalb hast du diese emotionalen Blockaden!
Kontaktunterbrechung: Die Patientin verhindert durch ihre Konfluenz den Kontakt zu ihrer eigentlichen Aggression.
Thanatos: Dass sie immer wieder zu ihrem prügelnden Ehemann zurückkehrt, ist Ausdruck ihres unbewussten Todestriebes.
Der Psychotherapeut als Hure
Betrachtet man derartige Konstrukte durch eine erkenntnistheoretische Brille, stellt man sogleich fest, dass diese keinesfalls individuelle Vorgänge beschreiben können; vielmehr implizieren sie immer schon ein Gegenüber, also hier: die Therapeutin, die ja unausweichlich eigene Interessen verfolgt, zB sich nicht mit dem eigenen Scheitern auseinandersetzen zu müssen.
Solche Konstrukte beschreiben also nicht einen von seinem Kontext losgelösten Patienten, sondern sie sind Beschreibungen von Dyaden, und zwar notgedrungen aus der Sicht des Psychotherapeuten mit seinen ihm eigenen Motiven.
Einer solchen Interpretation werden jedoch weitere Konstrukte in den Weg gestellt: So bilden etwa Übertragung und Abstinenz Verteidigungswälle gegen die menschliche Einbeziehung des Therapeuten in das emotionale Geschehen mit der Patientin, vergleichbar der ehernen Prostituiertenregel, den Freier nicht auf den Mund zu küssen, um sich ja nicht in  diesen zu verlieben.
Mit diesen Tricks wird der Therapeut aber vollends zur Hure, indem er die Patientin zur emotionalen Befriedigung lockt, sich der menschlichen Begegnung dann aber verweigert.[4]
Jede Schule verfügt über ihr eigenes Repertoire zur Selbst-Bestätigung und Rettung ihrer Reputation. Zu diesem Zweck bedient man sich auch gern einmal im „feindlichen Lager“.
Peter Fiedler fügt diesem Arsenal noch eine weitere Abwehrwaffe gegen Infragestellung hinzu, nämlich das nachträgliche Diagnostizieren einer Persönlichkeitsstörung als „Erklärungshilfe“ (2004, 8).
Hätte der Psychotherapeut jedoch in solchen Situationen den Mut zum Zweifel und könnte er auf derartige Vernichtungsstrategien verzichten, so würden sicherlich in ihm andere, hilfreichere Motive auftauchen, nämlich
... Neugier als heuristisches, Behutsamkeit als pragmatisches und Staunen als ästhetisches Leitmotiv. (Mehrgardt/ Mehrgardt 2001, S. 201).
Oder wie es zugleich banal und unvergesslich ein Drogentherapeut auf einem Kongress über Substitution ausdrückte:
Warum fragen wir nicht einfach die Junkies?!
These 4:
Die Psychotherapie leidet an einem zentralen Skotom für gesellschaftliche Missstände.
Reduktion auf schulen-kompatibles Material
Die Falsifikations-Blocker der Psychotherapien und die damit verbundene implizite Attribuierung der Schuld an Symptomgenese und Therapieversagen auf die Klientin verführt den Therapeuten allzu leicht dazu, das phänomenale Erleben der Klientin nur so weit zu würdigen, wie es Material für die Anwendung der eigenen Theorie liefert:
Negative Kognitionen etwa oder psychodynamische Konflikte dürfen und sollen mitgeteilt werden und erfahren entsprechende therapeutische Anerkennung. Schweift der Klient jedoch ab, wird er mit sanftem Nachdruck zu Thema und Schema zurückgeführt.
Klagen über äußere Stressoren
Was aber Therapeutinnen selten als solches ernst zu nehmen scheinen, sind Klagen über äußere Belastungen. Diese Äußerungen werden als Beispiele fehlerhafter emotional-kognitiver Verarbeitung oder widerständiger Projektion aufgegriffen und therapeutisch verwertet. Kommen die Patienten jedoch von derartigen Schilderungen nicht recht los, laufen sie Gefahr, auf sich selbst zurückgeworfen zu werden:
Suchen Sie bei sich!
Was mag das wohl mit Ihnen zu tun haben?!
Können Sie sich vorstellen, welchen Anteil Sie selbst daran haben?“
Solche Therapeutenaussagen transportieren Desinteresse am Erleben de Patientin und an den Lasten, die sie zu tragen hat.
Nicht alle äußeren Belastungen lassen sich aber durch „funktionale Verarbeitung“ oder „Auflösung von Übertragungen“ einfach wegzaubern!
Mehr zum Thema Schule und Lehrerinnen finden Sie hier: https://www.die-inkognito-philosophin.de/mehrgardt-exkursionen
Psychotherapie als Magd der Gesellschaft
Psychotherapie ist zum gesellschaftlichen Bewahrer geworden, zum Aufpasser und Anpasser. Statt auf Hippokrates und Sokrates müsste sie sich heute auf Prokrustes berufen, indem sie ihre Patientinnen auf den ihnen zugewiesenen Platz zurechtstutzt. Ist Psychotherapie nicht inzwischen tatsächlich jene Geständniswissenschaft geworden, die Michel Foucault (1998) beschwört?! Muss ihr nicht jene Gesellschaftsvergessenheit angekreidet werden, die Keupp beklagt (2003, 4)?
Wo sind emanzipatorische, revolutionäre Ansätze geblieben? Wo werden Symptome noch als Protuberanzen an der Oberfläche (da wo die Kruste dünn ist) einer tief in der Gesellschaft stattfindenden Verwesung von Mitmenschlichkeit verstanden?
Wo werden Patienten zur Ver-rückung erstarrter gesellschaftlicher Prinzipien ermutigt? Wo gibt es therapeutisch-politische Perspektiven auf das individuelle Symptom als Widerspiegelung gesellschaftlicher Aporien? Was ist mit emanzipatorischen Therapieansätzen wie der Gestalttherapie? Wer hat ihr den anarchistischen Zahn gezogen? So schrieb jüngst der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter:
Unter den therapeutischen Erfolgskriterien taucht der Begriff emanzipatorisch nicht mehr auf. (2004, S. 277)
Warum erheben die Psychotherapeutinnen nicht ihre Stimme gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen?
Warum verbreiten sie stattdessen „Küchenpsychologie“ wie: „Psychologen haben herausgefunden, dass verheiratete Männer einen niedrigeren IQ haben als Singles“?
Psychotherapie sollte randständig sein, um einen Blick auf den gesellschaftlichen Kontext individuellen Leids werfen zu können. In der Gestalttheorie heißt es, dass der (gesellschaftliche) Hintergrund die Figur (der individuellen Prozesse) be-deutet, d.h. mit Deutung versieht.
Aus einer marginalen Perspektive, losgelöst von herrschenden Doxa im Sinne Bourdieus (1979), könnten wir dann vielleicht auch einiger Para-Doxa ansichtig werden, auf denen unser Sozialwesen zu ruhen scheint, z. B. des folgenden: Es ist neurotisch, in einer neurotischen Gesellschaft nicht neurotisch zu sein (vgl. Mehrgardt 2001).
Khalil Gibran ist da viel weiser als wir Psychotherapeuten, wenn er den König seines durch den Genuss vergifteten Wassers verrückt gewordenen Volkes nunmehr auch aus dem kontaminierten Brunnen trinken lässt (1984, 20 f.).
These 5:
Erkennen ist der Königsweg zur Heilung. – Aber niemand weiß, was Erkennen eigentlich ist!
Erkennen ist das Werkzeug der Psychotherapeutin
Als Psychotherapeutinnen erkennen wir immerzu,
indem wir Diagnosen erstellen, indem wir den nächsten Behandlungsschritt planen, indem wir den Therapie-Prozess evaluieren.
Wir erkennen Ursachen, Zusammenhänge und Folgen, Übertragungen (und möglichst auch Gegenübertragungen!), Abwehrmechanismen, Körperpanzer, Kontaktunterbrechungen, Inkongruenzen, emotionale Blockaden, unbewusste Konflikte, Sinn, Wege, Ziele ...
Sobald der Klient zum Erstgespräch den Raum betritt, erkennen wir, dass er Psychotherapie benötigt oder jedenfalls benötigen würde, wenn er sie nur annehmen könnte.
Und lange Zeit vorher haben wir erkannt, dass Psychotherapie eine Lösung ist und nicht etwa das Problem.
Auch haben wir schon früh erkannt, welche Therapie-Richtung die beste Lösung ist.
Natürlich gibt es für alle diese Erkenntnisse gute Argumente. Aber auch Argumente müssen für genau diese Erkenntnis als Argumente erkannt werden.
Was aber ist Erkenntnis?
Wie kommt sie zustande? Wodurch wird sie gültig oder wichtig oder wahr oder verantwortbar? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die philosophische Disziplin der Erkenntnistheorie.
In der Mainstream-Psychotherapie jedoch gibt es keine Erkenntnistheorie!
Es gibt gerade noch Wissenschaftstheorie, die aber erstens an die akademischen Institute verwiesen worden ist und die zweitens jeden Bezug zur philosophischen Basis verloren hat. Dazu Jürgen Habermas:
Patientinnen weisen uns den Weg zur Erkenntnistheorie
Die Ablehnung findet sich oft unter der Oberfläche.
Ich vermute, dass die meisten Patienten sich nach Empfang entgegnender Botschaften unbehaglich, vielleicht abgewertet fühlen. Ich gehe davon aus, dass die meisten Kolleginnen meistens das, was sie sagen, wohlwollend und unterstützend meinen.
Und weiterhin glaube ich, dass es gerade wegen dieser akzeptierenden Beziehungsoberfläche äußerst schwierig ist, diese grundlegendere Ablehnung zu fassen zu kriegen, weshalb sie in der Regel nicht aufgearbeitet wird, sondern eher zu „Widerstand“, Misserfolg oder Abbruch führt.
Borderliner weisen uns die Grenzen der Erkenntnis auf.
Es scheint übrigens zumindest eine Gruppe von Patientinnen zu geben, die uns mit diesen Grundhaltungen und den daraus resultierenden Widersprüchen konfrontiert und scheitern lässt: die sogenannten Borderliner.
Anders als in einem Großteil der Fachliteratur dargestellt, nehme ich bei diesen Menschen weniger deren Beziehungsunfähigkeiten, Spaltungstendenzen und Schwarz-weiß-Malereien wahr als vielmehr eine verstörende Sensibilität für implizite und widersprüchliche Botschaften, auf welche sie uns gnadenlos zurückwerfen.
Unsere selbst-verständlichen und fraglosen, i. e. pragmatischen und positivistischen Erkenntnistheorien (und Ethiken und Anthropologien und Krankheitsmodelle ...) funktionieren da nicht mehr!
Und so halte ich es für nicht verwunderlich, dass uns diese Patientinnen als erste zu einer erkenntnistheoretischen Diskussion gezwungen haben, in deren Gefolge eine dialektische Grundlegung aufzutauchen scheint (vgl. Marsha Linehan’s Dialektisch Behaviorale Therapie; 1996). 
In anderen Wissenschaften entstehen ebenfalls Ansätze der dialektischen Unschärfe oder auch Fehlerfreundlichkeit“, z. B. in der Philosophie (vgl. dazu Walther Zimmerli 1989), in der Informationstechnologie (fuzzy-Logik) und in der Technik (Einsatz von absturzorientierten Computer-Programmen in Maschinen; vgl. „der Spiegel“ 16/ 2004, S. 148).
Auch mein eigener Standpunkt ist ein dialektischer, den ich im nächsten Artikel kurz darstellen möchte:
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korrektheiten · 10 months ago
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17. März 2024
Klonovsky:»Die intellektuelle Schlichtheit des Konstruktivismus gründet auf einer intellektuellen Hybris, nämlich der Vorstellung, dass die Definition realer Zustände,… Der Beitrag 17. März 2024 erschien zuerst auf KLONOVSKY. http://dlvr.it/T4CcbH «
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ivo3d · 3 years ago
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Homage a Malevich - 'white on white' video version
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frank-w-weber-aratora · 1 month ago
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“Hermann Glöckner im Dialog mit Carlfriedrich Claus - Hermann Glöckner in dialogue with Carlfriedrich Claus - Герман Глёкнер в диалоге с Карлфридрихом Клаусом - カールフリードリヒ・クラウスとの対話におけるヘルマン・グロックナー“ Holztypendruck mit Zusatzelementen auf Transparentpapier, zweiseitig bedruckt, 12.1.25, 30x30 cm, Unikatdruck
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atelierhaus-aratora · 6 months ago
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Eröffnung der “ARATORA NEO-KONSTRUKTIVIST” Ausstellung im Museumshaus “Im Güldenen Arm” in Potsdam, am Sonntag 4. August 2024, um 15 Uhr. Exakt um 15 Uhr gab es einen Sturzregen, der allen Protagonisten und Besuchern kurzfristig Improvisation abverlangte. Nach der Eröffnung ließ es sich wieder, bei Swing und Jazz von Sebastian Kommerell am Keyboard, im herrlichen Innenhof sitzen, reden und feiern.
Dr. Hinrich Enderlein, der Vorsitzende des Brandenburgischen Kulturbundes hielt die Begrüßungsrede. “Es ist an der Zeit, dass wir uns alle reduzieren, der Künstler zeigt uns einen Weg auf. Wir waren skeptisch, ob sich das altehrwürdige Haus und Konstruktivismus vertragen. Es ist eine phantastische Ausstellung die uns ARATORA hier präsentiert.“
Maria Wirth, Galeristin der “feinart galerie” Berlin gab die Einführung zum ausgestellten Werk des Künstlers. “ARATORA gehört zu den wenigen Künstlern, die nicht nur produzieren. Er arbeitet konzentriert theoretisch an seinem Konzept, hinterfragt es und hält das in seinen “NOTA” schriftlich fest, einige sind davon in der Ausstellung zu lesen.” Sie ging dann auf die Ausstellung selbst ein, deren Inhalt sich aus drei Ausstellungen zusammen setzt: der Ausstellung in Kobe und Hyogo in Japan, der NEO-Zwischenbilanz mit sehr guten Kollegen und einer Kollegin im KUNST-GESCHOSS, der Ausstellung „Voyage Collage“ in ihrer Galerie „feinart“ in Berlin.
ARATORA wird während der Ausstellungszeit einen Vortrag „Mein Weg zum Konstruktivismus“ an zwei Terminen halten. Mittwoch, 21. August, um 19 Uhr und Samstag, 7. September, um 16 Uhr im Museumshaus „Im Güldenen Arm“. Anmeldungen gerne unter [email protected].
Mehr Informationen hier:
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