#zivilisierter mensch
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#wissen#mensch#modern#moderner mensch#zivilisierter mensch#leben#natur#wildnids#erde#wald#tiere#pflanzen#landschaften#gewässer#zusammen leben#miteinander sein#einheit#zivilisation#bildung#schule#manipulation#täuschung#bewusstsein#erkenntnis#wandlung#system#meditation#gesellschaft#liebe#frieden
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mit meinem Inneren Kind stehe ich in enger Verbindung und regem Kontakt. wir können gut miteinander, wir schätzen uns, arbeiten (mal mehr oder weniger erfolgreich) zusammen. Aber wo ist die Ratgeberliteratur für den Umgang mit meinem Inneren Teenager? sie zu lieben, ist schwerer. verlangt einem alles ab. wie kümmert man sich um eine Naturgewalt, die droht, als Antwort auf deine Fürsorge deine Welt aus den Angeln zu heben? sie ist mehr wildes Tier als zivilisierter Mensch. die nächste Tür knallt hinter ihr so laut ins Schloss, dass ich die Vibration spüre. ich weiß, ich sollte nicht: aber ich verdrehe die Augen. Sie fühlt das, trotz der Mauern zwischen uns (ich versuche euch nicht zu erklären, wie sie es wahrnehmen kann, aber natürlich gehe ich im Kopf gerade alle mir denkbaren Möglichkeiten durch,).
#schreiben#gedanke#leben#gedicht#poesie#worte#gedanken#lyrik#wortsplitter#kurzgeschichten#kurzprosa#inneres Kind#Therapie
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Gronkh und Harry Potter
Ich bin ein Transmann und die HP Bücher und Filme waren meine Kindheit und ich werde diese auch weiterhin lieben. Was ich allerdings nicht tun werde, ist, nachdem sich JKR als u.a. transphob rausgestellt hat, irgendwas von ihr jetzt oder in der Zukunft zu unterstützen/kaufen.
Dennoch ist die ganze Sache mit Gronkh so lächerlich. Er war ebenfalls ein essenzieller Teil meiner Kindheit und Jugend und er hat mich durch sehr schwere Zeiten gebracht.
Auch wenn ich nichts Weiteres im HP Universum mehr unterstütze, heißt das nicht, dass jeder, der es tut, transphob ist.
Erik ist ein so lieber Mensch und es nervt mich so dermaßen, dass er sich mit so was rumschlagen muss. Natürlich kann man seine Entscheidung kritisieren, aber was derzeit passiert, steht in keinem Verhältnis.
Er will die Einnahmen doch nun schon spenden, was er sicherlich auch getan hätte, wenn man zivilisiert als Community an ihn ran getreten wäre.
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Erregung/ Errichtung
1.
Der Rest der Souveränität lädt ein, letzte Gastgeber, letzte Gäste. Einer der Fragen, die sich ein Staat stellt ist: Wie gehe ich mit den Krisen um? Eine andere: wie lasse ich Beamte ausbilden, die mit den Krisen umgehen sollen?
Man sieht die Probleme vor lauter Lösungen nicht. Bevor man fragt, was die Krise des Verfassungsstaates ist und wie man sie löst, würde ich einen Schritt zurücktreten, wie Aby Warburg das gemacht hat, also durch eine doppelte Technik: Retrait und Portrait.
Die erste Frage zur Krise des Verfassungsstaates soll in ein, zwei These formuliert werden: Wir sind nie verfasst gewesen. Wir sind nie verstaatlicht worden.
Wir sind auch nie kapitalistisch gewesen. Wir sind nie sozialisiert worden. Wir sind nie digitalisiert gewesen. Wir sind nie ausdifferenziert gewesen. Keine Errungenschaft ist je gelungen, je realisiert oder durchgesetzt worden. Nicht nur unsere Zukunft ist eine Illusion, unsere Vergangenheit ist das auch.
Wir sind nie säkularisiert gewesen, nie zivilisiert gewesen. Die große Trennung, die große Anreichung: alles nur Gerücht, also immerhin normatives Material. In Form des Gerüchtes ändert sich weder die Form noch das Gerücht. Aber eine Ungewissheit und Unbeständigkeit zieht durch.
2.
Das macht Warburg, so polarisiert er. Sogar so, dass die Leute gefragt haben, ob er jetzt etwas katholisch geworden sei oder den Faschismus einfach so mitmachen wollen. Selig sind die, die wenden können, selig sind Segler! Selig sind die Fähnriche!
Man kann nicht ändern, dass alle Informationen Informationen sind und alles Rauschen Rauschen. Man kann die Verhältnisse nur schütteln, indem man sich schüttelt, sieht dann andere Probleme und andere Lösungen, auch wenn die wieder blendend zueinander stehen. Dennoch ist das, gerade darum ist das eine komische Analyse.
Wenn wir verfasst und verstaatlicht waren, dann durch Krisen kreisend. Wenn das, was man Dieter Grimm vorträgt, Karriere zerstört (wie höfliche Kollegen sagen), dann sind Karrieren keine Karrieren. Wären sie sowieso nie. Es gibt keine Anpassung, keine Rücksichtnahme: alle stolpern öde und wüst durch das Leben, über erloschenen und über feuernde Vulkanen. Alle wissen genau, wie sie dazu kamen, zu sein, wer sie sind und nicht dazu, zu sein, wer sie nicht sind. Alle raten, darum: Jeder Mensch ein Künstler. Jeder Mensch ein Rater, jeder Mensch ein Rat. Jeder Mensch ein Rechthaber. Jeder Mensch ein Jurist. Wer nicht raten will, fliegt raus.
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Es gab da jemanden, einen regelrechten Ordnungsfanatiker, der es jedes Mal kaum erwarten konnte den Dreck seiner Kumpanen wegzuräumen, tagein, tagaus. Er mochte Aufräumen so unbeschreiblich gern, dass allmählich seine Zornesfalte sich nicht mehr restlos glättete sobald er versuchte ein halbwegs entspanntes Gesicht aufzusetzen. Schwieriges Unterfangen, denn er fühlte sich ohne Unterlass hauptverantwortlich für seine Leute. Und sein Fimmel für Ordnung war leider auch kein ausgefallenes Hobby oder Kink, sondern er tat es zwanghaft. Ohne ihn wäre bald alles zerstört oder würde lichterloh in Flammen stehen. Im wahrsten Sinne des Wortes sowie im übertragenden. "M.M." Die wandelnde Zornesfalte, seines Zeichens Marvin T. Milk, wandte den Kopf ein Stück in Richtung Beifahrersitz. Der Anblick des bärtigen Kläffers sorgte nicht unbedingt dafür, dass sich seine Gesichtszüge entspannen wollten. "Da vorne isses. Lass mich an der Ecke raus, ich schau mir den Laden alleine an. Du checkst mit Hughie im Hotel ein, und der Rest von euch weiß auch was er zu tun hat, aye?" Wenn Blicke töten könnten wäre er jetzt von der Rückbank aus zweifach erstochen worden. Die berüchtigten BOYS unternahmen also einen kleinen Betriebsausflug, inklusive Vollpension mit vorbildlichen Arbeitsbedingungen. Und das Betriebsklima erst! Sie befanden sich hier ja praktisch in der Wüste. "Ihr guckt alle drein wie drei Tage Regenwetter. Lächelt doch mal 'n bisschen, das wird die Party des Jahres. Viva Las Vegas, ihr Muschis." Der Riesenköter verabschiedete sich von seiner Truppe mit einem Grinsen, in das man reinschlagen wollte wenn man nur lange genug unter seiner tyrannischen Fuchtel stand. Nachdem er ausgestiegen war, rauschte der von ihnen gemietete, dunkle Van mit quietschenden Reifen davon und Butcher legte die letzten Meter zu diesem besagten Tattoo-Shop zu Fuß zurück. Er hatte sich für seinen ersten Vegas Besuch sogar ordentlich rausgeputzt, sein heutiges Hawaiihemd mutete extra Porno an: Saftig grüne Palmenblätter, hellblaue Wellenmuster, Kokosnüsse und leuchtend pinke Flamingos auf zeitlosem schwarz. Sein restlicher Aufzug war wie üblich, halbverschnürte Boots, enge Jeans, sein markanter Ledertrench. In der Manteltasche hatte er einen makellos gefälschten Ausweis der Feds bei sich, für den Fall, dass er ihn benötigte. Er würde hier gnadenlos dieselbe Nummer durchziehen wie damals mit Hughie wenns sein musste. Aus der Nähe drang Musik aus einem der Gebäude dumpf durch die Straßen. Klang nach Privatparty irgendwo. Nachdem er um eine Ecke bog machte er die Quelle der Lärmbelästigung ausfindig. Gleichzeitig der Ort wo er hinwollte, wenn er sich bei dem Logo über der Eingangstür nicht verguckt hatte. Im Laden herrsche regelrechte Festbeleuchtung, also machte er Anstalten wie ein zivilisierter Mensch den Shop zu betreten und lief mit Schmackes gegen die verschlossene Tür. "Oh, fuck me." Er drückte kräftig mit dem Unterarm dagegen aber es bewegte sich nichts. Hämmerte mit der Rückseite seiner Faust ein paar Mal gegen das dicke Glas aber die scheiß Musik war so laut. Dann bemerkte er einen Schatten aus Richtung des Hinterzimmers und beobachtete wohl oder übel das amüsante Treiben für eine Weile. Da tanzte sein Hawaiishirt quer durch den Kundenbereich, arschwackelnd und offenbar mächtig gut gelaunt. Da der Bursche bis morgen seine Anwesenheit nicht bemerken würde, brach er vollkommen schmerzbefreit das Schloss auf mithilfe eines schmalen Taschenmessers. Die Tür schwang auf, die kleine Glocke hatte keine Chance gegen das Dröhnen aus den Boxen. Zugegeben fand er die Musik gar nicht so kacke, macht 3 Sympathiepunkte für das kleine Feierschwein. "Oi! Netter Arsch." Das klappte normalerweise, denn was Leute nicht hören sollten, kriegten sie immer spitz. Keine Reaktion jedoch, noch immer schwang der junge Mann von ihm abgewandt das Tanzbein.
Kurzerhand trat er etwas dichter an ihn heran, eigentlich wollte er ihm bloß auf die Schulter tippen als sich sein Gegenüber im falschen Moment schwungvoll zu ihm umdrehte, sie dabei zusammenprallten und das halbe Inventar und zahllose Zeichnungen durch den Laden flogen. Kollateralschaden konnte man das wohl nennen, nur war kein Supe involviert und beide lebten glücklicherweise noch. Nachdem der letzte Song sowie das Rascheln des Papiers verstummt waren, konnte man sich also endlich miteinander unterhalten, sehr schön. Butcher verzog keine Miene als er mit so einer üblichen 'Wir haben geschlossen'-Rede begrüßt wurde. Er besah den Kleineren lediglich von schräg oben und stellte bei der Gelegenheit fest, dass ihre Shirts tatsächlich identisch waren, bis auf dass seins geschätzt zwei Nummern größer daherkam. Macht 10 Sympathiepunkte für das kleine Feierschwein. Minus 6 für sein Gemotze im Anschluss, hatte er noch nie was von der Kunde ist König gehört? "Well.. lebe als gäbe es kein Morgen und tanze als würde dir niemand zuschauen." Was für denkwürdige allererste Worte, die er an ihn richtete. Vielleicht tat sich überraschend der Boden unter dem Burschen auf und verschluckte ihn sobald er begriff, dass er ganz schön lange unbemerkt beobachtet worden war? "Wie auch immer, ich bin nicht hier, um mich von deiner Heidi durchlöchern zu lassen." Das klang verdammt falsch ohne Kontext. "Wie ich reingekommen bin? Tür stand offen." Er konnte jemandem vollkommen überzeugend und eiskalt ins Gesicht lügen, ohne dass sein Puls auch nur um einen einzigen Schlag dabei anstieg. "Was heißt hier also geschlossen, hm? Du bekommst die einmalige Gelegenheit für mich ein paar Überstunden einzulegen. Ich hab die goldene Kundenkarte." Dabei hielt er ihm seinen FBI-Ausweis unter die Nase. "Name ist Butcher, Billy Butcher. Ich weiß, sag jetzt nichts, ich sehe nicht aus wie ein Fed, eher wie frisch aus ner Porno-Version der Matrix, hab ich alles schonmal gehört. Wir sollten uns miteinander unterhalten, Junge." Er steckte das Dokument wieder weg und griff nach einer Skizze, die zufällig in Reichweite auf dem Tresen neben ihm gelandet war. "Hübsche Arbeit, ganz im Ernst. Was ich im Sinn habe, ist allerdings um ein Vielfaches größer. Es würde Stunden, nein Wochen, und endlose Sitzungen in Anspruch nehmen." Wie beiläufig schweifte sein Blick zum TV, wo immer noch über diesen mysteriösen, maskierten Supe berichtet wurde, der in und im Umkreis von Vegas sein Unwesen trieb. "Nehmen wir mal an, ich würde mir den gesamten Rücken tätowieren lassen wollen, wie oft hätten wir schätzungsweise das Vergnügen miteinander?" In der Erwartung, dass sich die Aussage so ziemlich genau deckte mit der Anzahl an Sitzungen, die ein bestimmter Kunde in diesem Laden abgesessen hatte, wartete er geduldig darauf, was der junge Mann ihm antworten würde. Mit der Tür ins Haus fallen konnte er immer noch wenn sein Gesprächspartner sich als mürrisch und unkooperativ entpuppte aber womöglich kam er ganz sauber an seine Info heran, ohne im Verlauf des Abends noch gegen mindestens zehn weitere Gesetze verstoßen zu müssen.
@arasanwar
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Was bedeutet Identität für J.J. Rousseau?
Rousseau unterscheidet zwischen natürlich-physischer und gesellschaftlich-politischer Ungleichheit (Rousseau II, S.31), wobei diese Trennung doch stark an Platon erinnert, der ebenfalls von der physischen Eignung bestimmter Menschen spricht, was das alleinige Kriterium für die Regierungsfähigkeit eines Menschen ausmacht. Die Frage, die Rousseau aufmacht, ist jedoch größer: Zu welchem Preis lässt sich ein möglicherweise in etwaiger Form dem anderen überlegener Mensch vom anderen freiwillig regieren? Und mehr noch: Welches Potential hat das Negieren sämtliches Regiertwerdens (im weiten Sinne), welche Fähigkeiten entwickelt ein Individuum im gedanklich vollkommen freien Naturzustand? Solche Überlegungen erinnern bisweilen an Rawls' Schleier des Nichtwissens.
Rousseau macht eine Eigenschaft in seiner Abhandlung klar aus, die den Menschen vom Tier unterschiedet: Es ist die Fähigkeit zur Perfektibilität, zur Vervollkommnung. Gewissermaßen eine Abstraktion von der Instinkthaftigkeit der anderen Säugetiere.
Für Rousseau besteht Identität letztlich in dem, was den wilden vom zivilisierten Menschen unterscheidet: Identität mit sich selber, das erlangt nur der Wilde. Wenn auch stoisch, gelangt es ihm, die Freiheit voll und ganz auszukosten. Der zivilisierte Mensch hingegen leidet unter der Zwanghaftigkeit, müht sich ab, arbeitet bis zur Erschöpfung. Zweideutig erscheint hier das Entsagen dem Leben gegenüber: Einerseits durch die Religion, die Verzicht suggeriert, andererseits durch Arbeit, die immer neuere Höchstleistungen erfordert. Das Leben ist erst dann möglich, wenn die Qual überwunden ist, auch wenn sie unüberwindbar scheint oder gar ist.
Der zivilisierte Mensch entsagt dem Leben, indem er sich nutzlos über die Macht des Stärkeren beklagt, dem er zuarbeitet, die Definition von Unfreiheit. Und dennoch erfüllt ihn ein merkwürdiger Stolz auf sein Sklavendasein, das ihn nunmal von anderen abgrenzt. (Vgl. S.112).
Und dann kommt auch das Fazit von Rousseaus Abhandlung zum Vorschein: Die Zufriedenheit mit sich selbst, die nur der Wilde erlangen kann. Denn jeder zivilisierte Mensch wird nur "außerhalb seiner selbst" leben, nach der Meinung anderer. Denn der Zivilisierte bezieht "allein aus ihrem Urteil das Gefühl seiner eigenen Existenz". (S.112 Diskurs). Der gesellschaftliche Mensch lebt also rein oberflächlich, rein äußerlich, rein künstlich. Er negiert sich selbst.
Dabei ist es doch so unendlich wertvoll, in sich selbst danach zu forschen, wer man ist, anstatt immer auf das Urteil der anderen zu zählen. All dieses Verderbnis letztendlich geht auf die Gesellschaft zurück. Ganz zu schweigen von Eigentum und der Ungleichheit, die ebenfalls auf die Abweichung von der Natürlichkeit zurückgeht.
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Ich sollte anfangen nachts zu schreiben. Und zwar immer dann wenn mein Gehirn nicht überflutet wird mit Ablenkungen aller Art.
Heute ist ohnehin anstrengender als sonst. Gerade jetzt während ich versuche die Zeit zu nutzen um zu Schreiben nervt mich einfach alles. Oben rechts ist ein violetter Button den ich UNBEDINGT AUSPROBIEREN MUSS. Am besten jetzt gleich. Was ist es denn… gnah. ja ein neuer Eintrageeditor. Danke. Jetzt nicht. Aber ausstellen kann ich diese Scheiße auch nicht. Irgendwann habe ich, im Eifer des Gefechts, hier eingestellt dass die Sprache Englisch ist. Seither ist hier jedes Wort unterstrichen, sofern es nicht zufällig auch ein englisches sein könnte. Ich weiss nicht wo ich das umstelle und gerade jetzt bin ich nur 3 unterstrichende Wörter davon entfernt lieber kiffen zu gehen. Aber ich habe ja andere Plane für den Tag. Also sitzen bleiben und nachher mal in den Einstellungen, also den ganz grundsätzlichen, nachsehen ob sich das wieder umstellen lässt.
Das ist jetzt das ungefähr 10te mal das ich diesen Text neu schreibe. Jedes Mal ein wenig wütender. Ungeduldiger.
Egal. Impulskontrolle. Genau. Darauf wollte ich hinaus. Woher kommt der/ein Impuls? Wodurch wird er ausgelöst und bezieht sich dieser Impuls direkt oder indirekt auf die gegenwärtige Situation. Darin versuche ich mich gerade zu üben. Der Bibelspruch, dass man Gelassenheit empfinden sollte. Gelassenheit Dingen gegenüber die halt SO SIND. Die sich jetzt auch mit meiner schlechten Laune nicht ändern würden, so zu aktzeptieren wie sie sich gerade darstellen. So neutral es irgendwie nur möglich ist. Das verlernen wir zunehmend stelle ich fest. Und, ich stelle fest, wir sind so stark mit unseren Impulsen beschäftigt das wir überhaupt nicht mehr fragen was das eigentlich soll. Kaufimpulse sind damit unter anderem gemeint. Die Werbewirtschaft hat sich das Thema Psychologie stark zu nutze gemacht. Diese tiefe Leere in unserem Leben, die Suche nach Sinn und das irre hoffen, es könne darauf eine einfache Antwort geben. Das Leben in Superlativen und stets auf der Suche nach irgendeinem Kick. Ein Klick ein Kick, ein Kauf, eine Buchung ein irgendwas. Und viele machen sich abhängig von diesen Impulsen. Und wenn sie fehlen, fallen dann doch einige in ihre sinnleeren Löcher.
Was macht das Leben sinnvoll? In einer Welt auf der das menschliche Leben, gar das "zivilisierte, moderne" Leben, nichtmal einen Wimpernschlag in der Geschichte der Erde darstellt, bilden wir ein in besagten Superlativen zu sprechen. Dinge die "immer schon so waren" werden eingefordert als wäre es das natürlichste (einmal im Jahr auf Malle in den Sand zu kotzen, alle 3 Jahre einen Neuwagen anschaffen und bitte stete verbesserung....kein Fiat wie zu Anfangszeiten, gell? und und und) Es ist alles derart absurd. Würden wir heute allem nutzlosen Luxus (eine Kreuzfahrtreise NÜTZT KEINEM. PUNKT) entsagen, ja phasenweise sogar stromlos, unmobil, uvm sein... ich sage sogar da: das kann ja garkein Rückschritt sein! Solange wir den größten Schatz hegen und pflegen, unsere Fähigkeit zu Denken! Wir könnten modern und hochinterlektuell und hochfortschrittlich sein, könnten wir uns doch nur von diesem materiellen Bullshit verabschieden der uns derart ablenkt und auf der einen Seite Impulse auslöst aber auch viele Impulse veröden lässt. Unsere Instinkte, unser Gefühl... langsam erkennen Hirnforscher, dass sie mit den Spirituellen, mit den Philosophen viele Schnittstellen haben denn das was da vom Bewusstsein und Unterbewusstsein, vom Ich und Über-Ich, vom Großhirn und Kleinhirn spricht...ist alles das Selbe. Vielmehr gehört alles zusammen. Die Frage nach einer Seele, was uns Menschen eben den Impuls zum Atmen/Denken/Fühlen gibt... das ist alles da und alles für sich genommen ein Universum an Wissen welches sich offenbaren könnte wenn nur jeder jeder jeder offener wäre, dogmen ablegen könnte.
Ich empfehle ganz klar Vera Birkenbihl. Sie war eine hochinteressante Managertrainerin. Und das was sich erstmal nach Erfolgschoaching für die Chefetage liest, ist in Wahrheit ein Segen für alle Skeptiker*innen! Sogar die größten Leugner, können nicht leugnen, dass weltliche Firmen sich gewisse valide, evidente Erkenntnisse aneignen um zb besser auf Geschäftspartner oder Kollegen eingehen zu können. Es geht ja immer um Beziehungen und alle funktionieren in gewisser Weise ähnlich. Es ist kein Schi Schi wenn man über Wahrnehmung spricht und Achtsamkeit. Es hat nichts mit esotherischen Schwurbelthemen zu tun wenn man Selbstliebe, Selbstreflektion und das Unterbewusstsein in sein tägliches Handeln einbezieht.
Und je mehr ich mich damit befasse umso sinniger wird alles. Wäre meine Gabe eine mathematische, so wäre ich dankbar für diese neuen Rechenwege mit denen ich auf einmal unendlich komplexe Gleichungen lösen kann. Meine Gabe werde ich mir auch zu Nutze machen. Das ist vielmehr ein Versprechen das ich mir selber gebe. Jeder Tag ist ein neues Geschenk und macht mir Mut. Ich erachte es heute als großartig das ich mich damals schon nicht festlegen konnte/wollte. Ich hatte selten eine absolute Meinung einer gewissen Thematik gegenüber. Es war immer etwas das mich abwägen ließ oder Verständnis für die Gegenseite haben ließ. So cool.
Warum schreibe ich das eigentlich so oft? Hm. Ich schätze, um auch anderen Mut zu machen. Wenn wir nicht alles verstehen was passiert liegt es oftmals einfach daran das es nichts zu verstehen gibt an so manch zwischenmenschlichen Unsinn. Wir sind manchmal richtig wie wir sind. Nur die Systeme, von denen wir stur annehmen sie wären schon immer so, stellen aber alle samt auch immer fest das wir heute nicht mehr die selben Thesen vertreten wie im Mittelalter und auch die 50er Jahre haben wir weitestgehend hinter uns gelassen. Aber täglich müssen wir uns den Scheiß anhören das dinge schon immer so waren. Blödsinn. Bleib du dynamisch in deinem Denken.
Ich erlebe das so oft. Leute die überhaupt nicht betroffen sind von gewissen Themen bilden sich ein über diese Reden zu können bzw noch besser: für andere urteilen zu können. "Mich stört es auch nicht Kartoffel genannt zu werden, dann brauchen die anderen sich auch nicht anstellen wenn se zigeuner genannt werden!" Das ist derart ignorant, arrogant und zeigt sehr traurig auf: Der durchschnittsmensch ist: selber hochtraumatisiert, denn er wuchs auf mit Sätzen wie "ein Indianer KENNT KEINEN Schmerz! Sei ein echter Mann! Verhalte dich mannhaft! Sei nicht so weibisch! Du bist ja eine Memme!" Dann kommt dazu, diese Nullachtfufzichleute fühlen nicht sehr stark. Hinterfragen dämliche Dogmen nicht und geben diese unreflektiert weiter und können darum tatsächlich nicht verstehen warum Dinge für andere eben anders sind.
Der Mensch verlernt sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen. Darum gibt es Menschen, die halten ihre eigenen Kinder fest im arm, können aber sehr wohl klatschen wenn irgendwo ein Flüchtlingsboot unter geht. Es ist paradox und wird immer paradoxer. Und ich sitze hier und habe mich vor einigen Tagen von meinem Ehemann getrennt.
Diese Trennung sieht aber anders aus als vermuten lässt. Wir lieben uns. Wir lieben unsere Familie. Jedoch wiegen Depression und Trauma enorm. Heilung, Rehabilitation sind wichtig. Doch ich kann jetzt nichts mehr für meinen Mann tun ausser ihn gehen zu lassen. Alleine. Er braucht das. Und ich bin da. Ich werde wieder da sein wenn er es aktiv möchte. Ich musste mir die Frage nach der Zuständigkeit beantworten. Ich bin nicht für seine Themen zuständig. Ich habe sie gesehen und alle Mühe aufgebracht und nun ist er in einer Therapie. Er will. Aber noch erwartet er das ich auch diese Hürde mit ihm nehme. Es ist der Moment gekommen, da muss er sich selber etwas zutrauen, alleine Laufen. Stolz auf sich werden. Tippelschritte machen. Ich bin da. Meine Hand immer bereit zu halten falls was zu halten wäre. Aber ich ziehe nicht mehr und ich schubse nicht mehr wie es bis vor eine Weile notwendig war. Ich kann diese Episode unseres Lebens sehr gut ertragen. Viel besser als ich dachte. Aber auch das ist ein Lerneffekt. Ich habe gelernt: Wenn ich mir sicher bin in dem was ich tue, ruht eine Gelassenheit in mir. Ich kann jetzt nichts mehr tun. Nur warten. In Liebe. Sich freuen wenn mein Mann eines Tages wieder da ist. Also "da" im Sinne von: Nichts wird mehr von seinem eigentlichen Wesen überlagert.
Ich bin hier. Und weiß, dass alles gut werden wird. Auf die eine oder auf die andere Weise. Ich spüre, dass es meinen Kindern besser geht. Das sich innere und äußere Konflikte verändern. Alles verändert sich und ist im Wandel.
Und ich will ganz ehrlich sein: Ich bin sehr froh keine Wünsche zu haben wie sie viele andere haben. Kein Drang nach einem anderen Auto... Kein Drang nach Shopping. Es wirkt befreiend und manchmal auch amüsant. Lässt sich vielleicht vergleichen mit dem Kumpel der im Club einfach nur Wasser trinkt und sich damit echt begnügt. Alle paar Augenblicke fragt wieder jemand ob der Kumpel irgendwas hat...irgendwas MUSS doch sein...weil er ja keinen Schnaps will. Da stimmt doch was nicht... Felix (Hallo Felix!) meinte neulich doch tatsächlich die Midlife Crisis ins Spiel zu bringen. Ich habe laut gelacht. Ohne überheblich wirken zu wollen: Was eine Midlife Crisis ist, warum und bei wem sie sich besonders bemerkbar macht....darüber würde es lohnen zu reflektieren. Die Frage ist eher: Was hat mich früher davon abgehalten Bücher zu lesen, meinen Idealen zu folgen? Vieles erschien mir damals Vorwand genug um als Ausrede zu dienen. Felix zb musste damit leben, dass ich ihn beschuldigt habe das ich nichts aus mir mache weil ich mich ja immerhin stets und immer auf der Autobahn befand um ihm nach zu fahren. Der Punkt ist nur: Weder wurde darum gebeten, noch wurde es befohlen. Es war meine Entscheidung meine Priorisierung zu legen. Diese Entscheidung fußt auf gewissen Umständen und auch auf damaligen Geisteshaltungen. Alles ok. Ich finde es heute oft schade wie viel Zeit ich verstreichen ließ, aber ändern lässt es sich heute nicht mehr und alles war zielführend, sonst würde ich das hier jetzt nicht schreiben. Wenn man sich aber bewusst macht, dass alles im leben auf eigenen Entscheidungen beruht die hoffentlich alle klar sind und nicht nebeltrüb wahrgenommen... dann ist man im Leben schon einen Schritt weiter.
Vieles wird einem schwer gemacht. Als Tochter einer depressiven, alkoholabhängigen Narzistin, nach der Flucht aus der DDR, immer pleite...hatte ich sicher auch seltsame Startvoraussetzungen. Aber das kann ja nicht immer und ewig mein Leben bestimmen? Ich bin heute scheisse weil meine Mami damals.... woot? no! Ich möchte gerne selbstbestimmt leben. Handeln. Lieben. Dazu gehört: Verantwortung übernehmen.
WER BIN ICH; WER MÖCHTE ICH SEIN; WAS MUSS PASSIEREN UM DIE PERSON ZU WERDEN DIE ICH SEIN MÖCHTE; WAS HAT MICH ZU DEM GEMACHT WAS ICH BIN; WELCHE WÜNSCHE HABE ICH; WOHER KOMMEN SIE; SIND ES MEINE WÜNSCHE ODER KOMMEN SIE VON AUSSEN; WAS BIN ICH BEREIT ZU TUN; BIN ICH GLÜCKLICH
Selbstreflektion. Achtsamkeit. Damit beginnt alles. Man kann nur selbstbestimmt leben wenn man wirklich Frau/Herr über seine Gedanken und Gefühlswelt wird. Ehrlich zu sich selber sein. Verdammt ehrlich sein. In den Spiegel sehen und einfach mal restlos ehrlich sein. Wer hat die Scheiße mit verbrockt? Sind es wirklich immer nur die anderen?
WAS MÜSSTE PASSIEREN DASS DIE WELT ZU EINEM BESSEREN ORT WIRD?
Wird euch klar, dass man so oft die Schuld woanders sucht? Die Ausrede woanders sucht? "Wir sind nur für so und so viel Emission verantwortlich...wenn wir jetzt...dann wird das ja..." Das ist so typisch und eigentlich so leicht durchschaubar. FFF demonstrieren und man hört nur "aber das die kinders hinterher nur selber keinen müll liegen lassen!"
Stolz und Vorurteil. Ein geniales Buch. Allesamt zu stolz, zu eitel, zu dogmatisch und höchstwahrscheinlich hochtraumatisiert. Herzlichen Glückwunsch Menschheit. Du bist eigentlich der "Fliegenschiss" der Erdenzeit. Und es ist schade das zu denken. Aber in Gänze sind die meisten nur noch zu retten wenn noch übleres Geschieht als eine Pandemie. Die ganze Erde müsste gleichzeitig überall beben, wüten, schreien! Wir hier merken nicht was in Indien gerade los ist oder in Alaska oder auf Grönland. Darum sind wir dumm und denken nichts von dem wäre so schlimm. Dummes Denken. Wer nicht hören will muss wohl fühlen. Ich hoffe da ist noch ein Restgefühl vorhanden.
Wie Greta schon sagte: WE WANT YOU TO PANIC
Worum ging es jetzt eigentlich? Ah. Impulskontrolle. Ja. Dazu müsste ich auch mal was schreiben. ^^
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Jacob van Ruisdael
Über die Surrealität der Welt und multiple Bewusstseinsformen
von keinjournalist
Manch einer sagt aus den unterschiedlichsten Gründen, die Welt sei nicht real. Mit diesem Aufsatz soll vor allem klar werden, wieso diese Behauptung in gewisser Hinsicht „stimmt“. Man kann viel darüber diskutieren, wie die Aussage, die Welt sei nicht real, gemeint ist. Noch schneller als eine Philosophie, hat man Meinungen parat oder offenbart irgendwelche Überzeugungen zu dem Thema. Unsere Begründung befasst sich jedoch mit einem psycho-logischen Ansatz. Wir wollen den Satz „Die Welt ist nicht real.“ einmal nicht wörtlich nehmen. Mit unrealer oder surrealer Welt impliziert man in der Psychologie erfahrungsgemäß jene Bereiche, die wir verdrängen. Für viele moderne Psychologen ist die Gegenüberstellung einer „unrealen“ Halluzination zur Realität fragwürdig, da die Realität an sich nicht anders als eine kulturspezifische Halluzination aufzufassen ist. Realität ist daher nicht weniger eine Halluzination, als die Halluzination Geisteskranker, außer wir würden uns derart in unserer Wahrnehmung zurückentwickeln, dass Sprache bedeutungslos würde und wir nur noch in der Wildnis, als wildes Tier, überleben könnten. Auch wenn der Ansatz kontrovers ist: die menschliche Wahrnehmung ist halluzinogen! Betrachtet man die Frage nach der Realität „psychologisch“, so ergibt sich aus dieser Überlegung und den folgenden, dass wir es immer mit einer Seele (Psyche) zu tun haben. Das Seelische heißt immer auch ein projizieren der eigenen Erinnerungen ins Außen, was wie der Mensch, das Tier nur begrenzt macht. Mit dieser Eigenschaft hat der Mensch aber auch die „Psychodynamik“ an sich, relativ Abhängig von seiner Vergangenheit zu sein. Weit interessanter als das, sind jedoch solche Informationen zu unserer Seele, die sich mit der Zukunft beschäftigen. Ein seriöses Beispiel für solch eine vorhersehende Fähigkeit der Psyche ist die unfassbar genaue Ahnung in Träumen mancher Träumer. Ohne weiter auf dieses spannende Thema der Parapsychologie einzugehen, sei hier nur darauf hingewiesen, dass eine Kultur in all ihrem Glanz (ihrer Realität) Surreales, ja magisches verdecken kann. Wir sollten uns immer der offensichtlichsten Beispiele davon bewusst sein und im Falle eines Problems und ruhig trauen, weiter in den Kaninchenbau zu gehen. Wenn es um Zukunft oder Heilung geht, eröffnen sich uns da ungeahnte Möglichkeiten. Das soll jedoch nicht unser Thema sein. Weit vertrauter, als die dubiose Wissenschaft des Okkultistischen und Esoterischen, ist uns die Begrenztheit der Wahrnehmung. Eröffnen sich uns Visionen in unseren Träumen fangen wir daher schnell an, über unser selbst hinaus zu phantasieren. Im Grunde müssten wir keine Angst vor dem Tod haben, wenn wir jede Nacht von Visionen heimgesucht werden. Träume erweitern unser Bewusstsein auf ein solches Maß, dass uns unser Körper und unsere Persönlichkeit relativ werden kann. Doch für alle, denen diese Relativität nicht bekannt ist, muss man erst einmal klar machen, wie falsch das Wachbewusstsein in seiner Annahme liegt, es könnte „sich verlieren“. Das liegt hauptsächlich daran, dass viele Wachbewusstseine sich völlig mit ihrer Kultur und ihrem Wachsein identifizieren. Sie versagen sich hierbei, und dem sind sich viele Wissenschaftler bewusst, die Fähigkeit des luziden Träumens, der einzigen Möglichkeit Wissen zu schaffen und übermenschlich zu lernen. Was wären wir heute, ohne die Träume von Kekule oder Einstein? Grundsätzlich begreift die Welt keiner komplett, aber selbst der Zustand der geistigen Gesundheit bedeutet, dass auch vom winzigen, was man begreift, große Teile „ent-realisiert“ werden müssen, um zu funktionieren. Bei all dem realisieren und entrealisieren stellt sich außerkulturell die Frage, ob nicht die Träume ebenso zur Realität des Gesunden gehören. Unsere Kultur ist in gewissen Punkten nicht so distanziert zu dieser Auffassung, wie man vielleicht meinen mag. Besonders unter genialen Menschen ist diese Vorstellung bereits gewiss. Nur für manche Realitäten, wie wir gleich sehen werden, ist es nötig, diese andere Realität als nicht real zu betrachten. Hierbei ist es merkwürdigerweise irrelevant, ob ein Mensch seine Träume interpretiert oder eine andere Kultur. Es gelten fast immer die gleichen Gesetzte:
1. Die (meine) Realität als solche ist nicht real, damit …
2. …die (deine) andere Realität nicht real ist.
3. Wenn deine Realitäten (oder meine Träume) meiner Realität schaden, ignoriere ich sie besser, damit…
4. ...deine Realität und meine Realität zugleich auf dieser Erde wachen oder träumen können.
Nun wissen wir nicht, inwiefern ein Geisteskranker oder jemand „auf Halluzinogenen“ die sichtbare Welt für sich realisiert, aber dennoch können wir anhand ihnen verstehen, wie wichtig es für uns ist, auch Teile der wachen Welt zu surrealisieren bzw. zu verträumen. Wir reinigen und erweitern dadurch unsere Psyche von all dem kulturellen Spam, der einen Geisteskranken oder Halluzinogenkonsumenten verrückt werden lässt. Insbesondere an erfolgreichen Menschen wird klar, inwiefern es ab einem bestimmten Punkt der Produktivität wichtig wird selektiv wahrzunehmen. Ohne das Aufsuchen sprachlich hoch entwickelter Menschen, hätten manche überhaupt nicht die Energie. Bereits an der Sprache wird klar, wie Worte, wie Gefahren, den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht werfen. Die Anpassung zu einem eloquenten und geschickten Umfeld ist grundlegend für eine reale Realität. Realität wird nämlich, psychologisch gesehen, umso realer, je angenehmer sie wird. Man mag sich gar nicht vorstellen, mit welcher Verträumtheit Nachrichtensprecher Nachrichten vorlesen und mit welcher Verträumtheit sie vom Zuschauer gesehen werden, da die Psyche solche Realitäten überhaupt nicht für real „halten“ kann. Wir haben sogar einen pathologische Bezeichnung für denjenigen, der die Nachrichten wörtlich nimmt: Konversionsstörung. Gesund ist es, alles Negative irgendwie zu verarbeiten (zu konversieren), da nur über das Positive die Energie bereit steht, sich wie ein Moderner, wie ein zivilisiert Kultureller, zu verhalten. Der Ausdruck „Die Welt ist nicht real.“ Ist daher, was das angeht, ein Aufruf zur Intelligenz. Nietzsche würde hier vielleicht widersprechen, weil wir hier zu optimistisch, zu apollinisch, denken. Es kommt jedoch zu unserer Erklärung noch ein weiterer Aspekt hinzu, der von den unterschiedlichen Perspektiven „auf den begrenzten Blick“ handelt. Anders als unsere obige Schlussfolgerung, uns unsere Psyche zu optimieren, werden wir hier zu einer Begründung der Ignoranz kommen. Wie unterschiedlich die Bewusstseinszustände der Menschen sind, kann man sich bekanntlich nicht ausmalen. Wir werden sehen, manche davon brauchen tatsächlich Ignorant, um zu bestehen. Sie zu kritisieren ist ein anderes Thema. Für unsere Erklärung müssen sie uns erst einmal bewusst werden. Hinterher können wir sie noch verrufen, aber zuerst müssen wir sie, ohne sie verändern zu wollen, sehen. Jede Ernährungsweiße, jede Gewohnheit Genussmittel zu konsumieren, ja jedes Verhalten schlechthin, folgert eine unterschiedliche Sicht auf die Dinge. Aus diesem psychologischen Fakt, der in seinem ganzen Ausmaß den wenigsten bewusst ist, erscheint uns die Aussage (Die Welt ist nicht real.), wie ein Hinweis, um zu zeigen, wie unterschiedliche Zustände der Psyche und der Physiologie, verschiedene Realitäten formen. Aus Solidarität den Unverstandenen gegenüber, sagen nun einige wache Realitäten sprachlich, aber nicht wörtlich, die Welt sei nicht real, um die Variabilität des Bewusstseins zu veranschaulichen. Diese multiplen Bewusstseinsformen der Menschheit können vielleicht nur mit solcher Surrealität entschärft werden, da der Anspruch einer Realität (Positivität) mit äußerster Gewalt (psychischer Verdrängung) andere Realitäten diskriminieren würde. Ein „freier“ Amerikaner wird auf Grund dessen womöglich Pein verspüren, wenn er die Kultur (Realität) der Nordkoreaner ausleben müsste. Für ihn ist es vermutlich sogar hilfreich, falls er kein Politiker ist, nicht an die Realität der nordkoreanischen Kultur (Positivität) zu glauben. Ebenso wird sich ein Nordkoreaner nur in seiner Realität (Positivität) „wohlfühlen“, wenngleich auch das Wohlfühlen aus deutscher Sicht hier wie eine blasphemische Bezeichnung wirkt. Die Völkerpsyche ist eine mysteriöse Sache, ein oft größeres Wesen als individuelle oder massenpsychologische Vorstellungen. Unsere eigene Realität auch hier zu überschätzen und zu sagen, andere Kulturen leben in einer unbequemen Zeit, unterliegt dem Risiko von zu weit außen auf etwas zu blicken, was unser kultureller Hintergrund natürlich verdrängt. Andere Realitäten könnten auch bei unserer Realität ins Zweifeln kommen, zum Beispiel, wenn sie hinterfragt, wohin unsere Realität führt. Aber es ist grundlegend für den Zusammenhalt der eigenen Realität, dass man die Realität als solche relativiert. Wir können nicht die Augen vor anderen unfassbaren Realitäten verschließen. Der einzige Weg führt über eine gewisse Relativierung der eigenen Realität. Nicht soll man seine eigene Realität surrealisieren, aber erkennt wieviele Bücher, Diskussionen oder sonst was man überhaupt braucht, um seine eigene Realität nicht zu verdrängen. Das heißt auch, dass wir andere Realitäten ignorieren müssen, da sie für unsere Realität schlicht nicht real (negativ) sind.
#scheiben#philosophie#soziologie#realität#youtube#tumlbr#anthropologie#autor#worte#schriftsteller#keinjournalist#theorie#hypothese#psyche#psychologie#leben#relativität#augen#kunst#jacob van ruisdael#wolken#gemälde#art#denken#gedanken#schrift#aufsatz#erörterung#erklärung#surrealität
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Fußnoten zum Freitag
LePenseur:"von Fragolin Unvaccinated lives matter. *** Die Corona-Spritzen sind wie die Musik aus der Jugendzeit: nach jedem mal, das man sie sich gibt, gehen sie mehr ans Herz. *** Gestern hat also auch der öterreichische Bundesrat für die Abschaffung fundamentaler Menschenrechte gestimmt. Hat ja auch niemand etwas anderes erwartet. Mit diesem frischen Rückenwind tönte der AMS-Großkopferte gleich los, künftig würden arbeitslose Menschen aus Pflegeberufen, die ungeimpft sind, wegen Unvermittelbarkeit auch keine Arbeitslose mehr bekommen. Was ich erstaunlich finde: Die merken das nicht einmal mehr. Die sind so abgestumpft und so froh darüber, endlich diese lästigen Zwänge, die ihnen der freiheitliche demokratische Rechtsstaat auferlegt hat, diese Ketten des gespielten Anstandes und des So-tun-Müssens, als wäre man zivilisiert, humanistisch, sozial oder würde sich auch nur einen einzigen verquer sitzenden Furz um den ganzen Rest der Menschheit interessieren, von dem man sich zwar finanzieren lässt, den man mit grenzenloser Arroganz aber dafür verachtet, dass sie gar nicht mehr merken, welche widerliche Fratze sie entblößen. Ich dachte manchmal schon, irgendwie müssen die in ihren Genspritzen Psychopharmaka haben, dass die so abdrehen, aber inzwischen bin ich der Überzeugung, es ist genau anders herum: Sie mussten sich in einer demokratischen Gesellschaft einfach dazu zwingen, sich nicht wie genau das Arschloch zu benehmen, das sie in Wahrheit sind. Jetzt haben wir einfach die Stufe erreicht, wo sie ganz offen und ohne jeden Genierer, fröhlich dabei lachend und feixend, den Menschen auf den Kopf pinkeln können, glücklich darüber, nicht mehr so tun zu müssen, als wäre es ein warmer Regen. Ihr macht euch über „Hass und Hetze“ im Internet Gedanken? Müsst ihr nicht. Ich hasse euch nicht. Nein. Ich verachte euch einfach nur. Und nochmal nein: Ich mache euch nicht verächtlich. Das tut ihr selbst inzwischen im Tagestakt. Mit jeder Wortmeldung eines eurer Rektalschranzen suhlt ihr euch tiefer in den Sumpf der Verachtung, die jeder Mensch empfinden muss, der euch bei eurem Treiben und Hetzen zusieht und zuhört. Dieses lächerliche äffische Pfötchenheben in einem einstmals bedeutsamen Hohen Haus, in diesem entehrten und entweihten Tempel der Demokratie, in dem hochbezahlte Leistungsverweigerer sitzen, die auf Pfiff ihres Klubchefs das Pfötchen heben wie ein dressierter Pudel und sich nicht mal mehr die Mühe machen, selbst nachzulesen und nachzudenken, was da eigentlich abgestimmt wird, denn das Denken und Entscheiden hat die Partei bereits übernommen. Und was mich mit besonders tiefer, ja geradezu in einen unendlichen Abgrund führenden Verachtung erfüllt, ist der Gedanke, mit welcher süffisanten Arroganz hochgeputzte Parteiäffchen Werte, Freiheiten und Rechte lachend in die Tonne treten, für die in den Jahrhunderten seit dem Feudalismus Millionen ihrer Vorväter gekämpft und Blut vergossen haben. Und sie haben es für ihre Kinder und Enkel gemacht, damit die sich in Freiheit und Glück entfalten können. Freiheit und Bürgerrechte wurden niemals verliehen! Freiheit und Bürgerrechte werden durch keine Verfassung gesichert. Freiheit und Bürgerrechte wurden mit Strömen von Blut erkämpft. Und sie werden nur von einem Volk gesichert, das mehrheitlich bereit ist, auch für deren Erhalt zu kämpfen. Auf die Straße zu gehen. Widerstand zu leisten. Sich zu verteidigen. „Die Unantastbarkeit des Hauses wird durch kein Gesetz und keine Verfassung garantiert, sondern durch den Vater, der, die Axt in der Hand, mit seinen Söhnen in der Haustür steht.“ Daran sollte man sich erinnern. http://dlvr.it/SJMK24 "
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Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen. Darum werden wir uns nicht fürchten, wenn auch die Erde gewandelt würde und wenn die Berge im Herzen des Meeres wankten. Psalm 46,2.3
Angst - sie ist nicht erst seit dem 11. September 2001 oder der Corona-Pandemie weit verbreitet. Seit der Mensch aus dem Garten Eden vertrieben wurde, begleitet ihn die Angst. Täglich werden wir mit einer Fülle von Befürchtungen und Bedrohungen konfrontiert. Auch unsere zivilisierte, perfektionierte Gesellschaft kennt Lebensangst angesichts der Probleme der Menschheit und der Ausweglosigkeit des Einzelnen.
Die rasante Verbreitung der Coronaviren hat uns einmal mehr drastisch vor Augen geführt, wie verwundbar die globalisierte Welt ist. Vielleicht dachten wir lange Zeit, dass wir in unseren Wohnungen und Städten einigermaßen sicher seien. Aber nun mussten wir lernen, dass es nicht so ist.
Vielleicht will Gott uns einmal mehr daran erinnern, wie vergänglich alles auf der Erde ist. Durch diese Tatsachen redet Gott geduldig - manchmal auch sehr deutlich - zu uns Menschen, um uns daran zu erinnern, dass wir unser Leben mit Ihm in Ordnung bringen müssen. Denn Er hat einen Tag bestimmt, an dem Jesus Christus die Welt richten wird, und dann wäre keine Umkehr mehr möglich.
Mit einem älteren Ehepaar komme ich über dieses Thema ins Gespräch. Auch sie haben ihre Befürchtungen für die Zukunft dieser Menschheit. Da sagt der Mann plötzlich: „Wer an Jesus glaubt, braucht nichts zu fürchten. Der Herr verlässt uns nicht.“ Daran glaube er fest.
Wie recht hat dieser ältere Mann! Wer sich im Herrn Jesus Christus im Glauben geborgen weiß, braucht nichts zu fürchten. Er kann mit David sagen: „Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir …“ (Psalm 23,4). https://www.gute-saat.de
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#zivilisierter mensch#moderner mensch#wahrheit vergessen#leben verloren#getäuscht#manipuliert#erziehung#gefangen#gewalt#krieg#glaube#spekulationen#ideologien#götter#religionen#bewusstsein#erkenntnis#frieden#leben#wandlung#system#liebe#meditation#zivilisation#gesellschaft#irrglaube#aberglaube#wahrheit#missverständnis#natur
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DEPOSITUM
ZU-Kunft? Zu-Lesen in meiner Wochengeschichte
Als Museumsdirektorin bin ich allerlei gewohnt. Besonders als Leiterin einer sehr bekannten Institution die der Kunst gewidmet ist. Denn der Kunstbegriff ist weit gefasst. Wird von Menschen sehr unterschiedlich interpretiert. Kunst ist in meinen Augen eine Vorwegnahme der Zukunft. Künstler müssen diese Gabe haben. Erahnen können mit welchen Fragen und Problemen sich die Menschheit in Zukunft zu befassen haben wird. Und, Hand aufs Herz, wer kann ohne selbst eine Künstlerseele in sich zu tragen verstehen oder gar ertragen was kommen, was die Zukunft uns ernten lassen wird. So nehme ich die beliebte Kritik an der von mir und meinem Team kuratierten Ausstellungen nicht auf die schwere Schulter. Ob wir aber gemeinsam die richtige Auswahl treffen kann ich nicht garantieren, höre aber immer auf meine erst im Entstehen sich befindende Minikünstlerseele die jedes Jahr ein wenig wächst und sich zurzeit gerade in Richtung der Pubertät bewegt. Deshalb zu manch wildem Ausschlag fähig ist. Doch heute bin ich ratlos. Klopfte doch bei Museumsöffnung ein Mann mittleren Alters bei meinem Sekretariat an, verlangte mich in dringender Angelegenheit zu sprechen, was mir über die Gegensprechanlage mitgeteilt wurde. Er habe, so mein Sekretär, ein zuverlässiger Mann, mir einen Vorschlag für ein Depositum zu unterbreiten. Da unsere Museumslager aus den Nähten zu platzen drohen, sind wir in dieser Frage sehr zurückhaltend. Lehnen sozusagen jedes Angebot ab, was ich meinem Sekretär über das interne Telefon, damit der Besucher nicht mithören konnte, eindringlich in Erinnerung rief. Er aber bat mich trotz allem den Mann zu empfangen. Er habe den Eindruck, dass das Depositum sehr wertvoll sein, unserer Institution in der Zukunft zur weiteren Berühmtheit verhelfen könne. Ich vertraue dem Mitarbeiter, auch er hat eine angehende langsam wachsende Künstlerseele, die zwar noch im Kindergartenzustand sich befindet, so meine persönliche Beurteilung, ohne ihm diese zu verraten.So bat ich den Gast hinein. Liess den Sekretär ihm einen Kaffee servieren und hörte nach anfänglich belanglosem Geplänkel seinem Anliegen aufmerksam zu. Erschrak bei der Schilderung immer mehr. Er wolle sich selber als Depositum einbringen. Er sei bereit im Keller des Museums zu hausen. Von Wasser und Brot zu leben. Sich mit einer Yogamatte zufriedenzugeben und dann, wenn die Zeit seines Ablebens gekommen sei, ausgestopft zu werden. Falls es mir lieber sei das Wort einbalsamiert zu benutzen, was zivilisierter klinge, sei das für ihn ok. Zuerst kam ein lauthalsiges Lachen über meine Lippen. Dann aber erfasste mich ein kalter Schauer. Denn, wenn in diesem Mann eine ausgewachsene Künstlerseele lebt, bedeutet sein Angebot nichts Gutes für die Zukunft. Ein freiwillig ausgestopfter, oder einbalsamierter Mensch, kann nur bedeuten, dass die Menschheit aussterben wird, weshalb auch immer ist unbedeutend, und der uns nachfolgenden Intelligenz ein Exemplar unserer Spezies vorgeführt werden soll, wie uns heute in Museen Dinosaurier. Und so nehme ich sein Angebot an, denn Kunst kennt keine Grenzen, weise meinen Sekretär an eine Yogamatte zu besorgen und dem Mann einen Platz im Depositen-Keller zuzuweisen.Die ferne Zukunft wird zeigen, ob meine Entscheidung die richtige war, Wer oder Was (Subjekte haben stets grosse Anfangsbuchstaben) auch immer es dann beurteilen wird... Meine neuen 3 Bände MUSEUM OHNE GRENZEN, in denen ich 160 sehenswerte Museen mit von den Museen inspirierten Kurzgeschichten aus meiner Feder vorstelle, jetzt neu auch als eBook's bei Amazon erhältlich: Band Frankreich in deutscher Sprache (192 Seiten) amazon.deAsin: B09BSJKTQV, Preis € 7.90 Band Schweiz (160 Seiten) Amazon.deAsin: B09BS333LV Preis € 7.90 Band Deutschland (272 Seiten) Amazon.deAsin: B09BSLG372, Preis € 9.90 Alle 3 Bände mit Kindle unlimited kostenlos zu lesen!
Viel Vergnügen beim Entdecken von 160 Museen und neuen Kurzgeschichten Ihr François Loeb
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História e teoria de uma lei inconstante e polar
Was ist es, das unterhalb der Schwelle des Rechts liegt und dennoch dabei kooperiert, Recht wahrzunehmen?
1.
Eine Theorie, die betrachtet, wie durch Kulturtechniken Recht wahrgenommen wird, die bringt die "Verfassung der Moderne" durcheinander. Nach der kann man nämlich nicht nur das Recht und die Kultur unterscheiden, man sollte es auch, u.a. weil nach Luhmann, einem Meister der Moderne, Kultur einer der schlimmsten Begriffe sein soll, die je gebildet wurden und man der Ausdifferenzierung gerecht werden soll. Luhmann wurde am Ende seines Buches zum Recht der Gesellschaft (Anfang der Neunziger Jahre) aller wodings auch melancholisch und äußerte den Verdacht, dass das Recht eine europäische Anomalie gewesen sei, die sich auflösen könnte - weil die Unterscheidung zwischen Inklusion und Exklusion eine neue und nun leitende Funktion übernehmen würde.
Was mich daran fasziniert ist eins, nämlich der melancholische Diskurs, der immer hat, was ihm fehlt, der damit auch immer eine geballte Welt im Rücken ( so Thomas Melle/ Aby Warburg) oder unter den tanzenden, springenden Füßen (so weiter Aby Warburg) hat. So, also melancholisch begabt, kann der Mensch noch auf Wellen des Saturnalischen und des Venerischen tanzen. Das meine ich nicht unbedingt medizinisch, unbedingt aber kosmopolitisch. Man kommt mit der Melancholie durch mehr als ein ganzes Jahr und durch mehr als ein Land, kann alle Details treffen und von allen Details getroffen werden. Möge es immer gelingen, Passionen in Aktion und Aktion in Passion zu verwandeln und möge man darüber hinwegkommen, dass nicht alles gelingt.
"Verfassung der Moderne" ist ein Begriff von Bruno Latour, dessen Buch Wir sind nie modern gewesen eine Verfassungstheorie bereit hält. Mit Verfassung meint Latour nicht unbedingt eines der juristischen Gesetze, die wie das deutsche Grundgesetz die politische Ordnung einer Gesellschaft rechtlich verfassen sollen. Er meint das wohl auch, aber nicht in dem technischen Sinne, in dem Verfassungsrechtler darüber sprechen würden. Wenn Latour in dem Buch von Verfassung spricht, dann meint er eine normative, epistemische Ordnung des Wissens. Ich würde das eine 'Kosmologie' nennen, die eingerichtet sein soll, wie verfasste Texte es sein sollen, auch wenn der Begriff vielleicht sonst eher anders verwendet wird. Zur Verfassung der Moderne gehört nach Latour die Vorstellung großer Trennung, ich spreche insoweit vom Dogma großer Trennung (große Trennung ist ein technischer Begriff aus der Anthropologie). Diese Trennung ist groß, weil sie sich in einer großen Anzahl von Trennungen wiederholt, ohne sich zu verkehren. Die Moderne unterscheidet sich danach von der Vormoderne durch Subjekte, die sich von Objekten unterscheiden und die gleichzeitig Menschen sind, die sich von Tieren unterscheiden und die gleichzeitig rational operieren und sich dadurch von den Irrationalen unterscheiden, die logisch operieren und sich dadurch vom Mythos unterscheiden und die sich zivilisiert unterscheiden und dadurch von barbarischen Gesellschaften unterscheiden und die ihre Sprache von ihren Phantasmen, ihre Schrift von ihren Kritzeleien unterscheiden und ihren Tag von ihrer Nacht unterscheiden ...und so weiter und so fort.
Diejenigen, die groß getrennt sind, groß trennen können und damit der Moderne ihren Denkraum errichtet haben, das sind diejenigen, die an den Wegscheiden der Weltgeschichte sich anscheinend immer richtig entschieden haben oder zufällig auf der Innenseite der Unterscheidungen landeten. Sie stehen für und gegen für das Folgende: für den Menschen und gegen das Animalische, für die Gesellschaft und gegen das Asoziale, für die Zivilisation und gegen die Barbarei, für Recht und Gesetz für alle und gegen Macht und Gewalt einzelner Männer, für den Logos und gegen den Mythos, für die Rationalität und gegen die Irrationalität, für das Sein und gegen das Nichts. Ich gebe zu: wenn man es so hinterschreibt, klingt es plötzlich etwas platt und doof, oder ironisch bis zynisch. Man müsste solche Sätze besser verdünnen und dann geschickter in Bücher einstreuen, dann geht es vielleicht wieder. Das Dogma der großen Trennung kursiert und es gibt Rechtstheorien dazu, die fragen, was den Westen auszeichne und so groß gemacht hätte, anderen Gesellschaften aber fehlen würde. Der Islam und die Russen kommen da im Moment nicht so gut weg (vor kurzer Zeit waren es noch die Juden, die nicht so gut wegkamen, dafür galt dann bei dem Auftraggeber, Vertrauten und Freund des deutschen Staatsrechtslehrers Theorod Maunz, bei Gerhard Frey, der Araber als einziger Freund des Deutschen im Kampf gegen das internationale Finanzjudentum), auch Mexico und die Katholiken sind im Moment eher Wackelkandidaten, aber die Geschichte zeigt, wie launisch alles tausendjährig Verwurzelte so ist. Heute hü, morgen hot. Das Dogma kursiert derweils auch kombiniert mit einem Dogma großer Anreicherung - und nicht weit entfernt kursieren Nebenwirkungen wie der Verdacht großer Beschleunigung und dem Verdacht des großen Austausches (man kann ja sogar sagen, dass Luhmanns Verdacht vom Ende der euopäischen Anomalie und vom Austausch der Leitunterscheidungen schon ein Verdacht des großen Austausches ist).
2.
Das ist alles nicht der Anlaß dafür gewesen, an einer Theorie zu arbeiten, die die Kulturtechniken betrachtet, die dabei kooperieren, Recht wahrzunehmen. Der Anlaß war wesentlich kleiner, nämlich das Interesse an Rhetorik. Historisch betrachtet ist Rhetorik der Begriff für das, was juridische Kulturtechniken leisten, nämlich Recht wahrzunehmen, indem man spricht, schreibt, zählt oder aber, um einen Schlüsselbegriff der Rhetorik zu verwenden, in dem man agiert. Ein Schlüsselbegriff in den rhetorischen Institutionen lautet insoweit actio (Actio wie Akt, wie Sprechakt oder Bildakt). Actio ist unter anderem auch das, was Cornelia Vismann an Akten (also in Objekten) und an dem Prozess um Phryne (also um Vorgänge des Entkleidens und der Simulation einer Göttin) interessiert hat. Wenn ich von Operieren spreche, dann könnte ich auch vom Agieren sprechen, von Aktion machen, von den Akten, die insoweit etwas vollziehen, nachvollziehen - und in ihren Details Auszüge aus einer Reihe von Operationen oder Aktionen sind. Das sind Züge, die sind trainierbar. sie trahieren etwas (kontrahieren oder distrahieren zum Beispiel). Sie vertragen auch etwas (das wird alles bei Warburg eine große Rolle spielen).
Eine Operation kommt niemals allein, eine Aktion kommt niemals allein. Darum spreche ich gleich, wie in Wissenschaft vorgeschlagen, von Kooperationen. es sind immer mindestens zwei im Raum. Der Bildakt: man schnappt sich mit der einen Hand eine Tafel, mit der anderen Hand einen Stift oder man stellt sich vor Gericht auf, ruft etwas und gestikuliert dazu (nanu, das sind ja gleich drei Operationen auf einmal!). Berhard Siegert spricht, wegen der Literatur von Leroi-Gourhan, von Operationsketten. Weil ich dann gleich an Legitimations- und Eisenketten denke, spreche ich lieber von Operationsreihen, das lässt mich auch schneller an das Reigen und das Regen, das Richten und das Recht denken. Der Sprechakt kmmt niemals alleine. Bei Adolf Reinach wird er insoweit phänomenologisch zerlegt, das ist ein grandioses Buch - und mich überrascht es nicht besonders, dass Warburg vermutlich Reinachleser war, zumindest hat er dessen Buch zu den apriorischen Grundlagen des bürgerlichen Rechts in seinem Zettelkasten bibliographisch erfasst (während er Schmitt und Kelsen nicht erfasst hat).
3.
Das Interesse an Rhetorik war der erste Anlaß, der zweite war schon Kritik an dem, was ich heute zum Dogma der großen zählen würde, was man aber schärfer noch Theorie der Ausdifferenzierung nennen muss. Diesesseit der Grenzen ist das Recht nicht erfüllt, jenseits der Grenzen hört es nicht auf. Da hilft mir keine Geschichte und Theorie der Ausdifferenzierung. Ich habe mich mit dem Bildrecht beschäftigt, und die Behauptungen, dass Bilder bis Anfang des zwanzigstens Jahrhunderts nicht verrechtlich gewesen seien, ab dem Bismarckfall aber verrechtlich worden seien, das ist Bullshit. Wie im Fall des Internets auch. Wie eigentlich immer dann, wenn Juristen entweder behaupten, da sei an Tag X eine große Flut gekommen und habe mit einem mal alle Fundamente unterspült oder aber wenn sie kommen und behaupten, die Grenzen seien jetzt gesichert. Immer wieder Bullshitbingo, denn dieseits der Grenzen ist nichts erfüllt und jenseits der Grenzen hört nichts auf.
Der Diskurs um das eigenen Bild lief schon lange vor dem Bismarckfall, man kann sagen: seit dem Buch Genesis in nachlesbarer und später kanonisierter Form, spätestens seit Cicero und Gaius in nachlesbarer und instituierender Form. Deutsche Juristen können die Behauptung, dass Bismarck noch im Tod zum Grund und Anlaß eines neues und bis dahin unbedachten oder unbeschriebenen, unvorstellbaren Rechtes wurde noch so oft wiederholen, das war schon immer falsch und wird immer falsch bleiben. Dass man damit das Bild eines subjektiven Rechts und seiner Gefahren deutlich machen will, das ist Rhetorik, das wiederum ist nicht falsch. Es ist nicht falsch, die Welt symbolisch und imaginär einzurichten, denn der Mensch ist nun mal ein aufsitzendes Wesen, dass auch mit Illusionen eine, wenn auch limitierte und unsichere Zukunft hat. Der Bismarckfall schmückt offensichtlich angemessen die Texte zahlreicher deutscher Juristen. Der Mensch ist von Natur aus zur Kunst und damit zur Künstlichkeit gezwungen - und darin unter allen Wesen nicht einmal allein, die Hunde und Insekten täuschen sich und andere auch, sogar Mineralien simulieren etwas.
4.
Angeblich soll Bismarck der Auslöser gewesen sein? Ohne solche Erzählungen, in denen große und einzelne Menschen für die Anfänge der Schöpfung oder aber für ihr Ende verantwortlich sein sollen, kommen offensichtlich einige gläubige Juristen nicht aus, das kann man erklären. Pierre Legendre hat daraus eine lesenswerte, bedenkswerte und kritikwürdige Geschichte und Theorie des Abendlandes entwickelt. Die Fokussierung auf leitende Subjekte stört mich aber unter anderem dann, wenn man das für bare Münze nimmt und gleichzeitg meint, man sei im Gegensatz zu anderen Gesellschaften den Mythos und die Irrationalität, den Glauben und die Verstrickung in magische Kosmologie losgeworden. Seltsam eben, dass es in allen anderen europäischen Ländern auch ohne Bismarcks Tod Bildrechte gibt (und schon lange vor dem 19. Jahrhundert gab). Die Behauptung, Bilder würden immer wichtiger und würden immer mehr: man kann nicht deutlich genug sagen, wie ignorant und ideenlos diese Bemerkungen zunächst wirken, wenn sie die Geschichte des Bilderstreites ausblenden.
5.
In der Theorie der Ausdifferenzierung hat sich teilweise noch die Idee verstärkt, dass es in Bezug auf das Recht ein epistemisches Monopol gäbe. Auch mit Geschichten und Theorien der Pluralisierung hat sich teilweise also die Idee verstärkt, nur das Recht sei Recht und das Recht sei nur Recht. Geschichten und Theorien der Pluralisierung tauchen also auch als reine Rechtslehren und als Teil eines Vermehrungsdiskurses auf. Immer mehr Rechte, aber alles nur Rechte. Kein Wunder, dass hier, wie beim Dogma der großen Trennung, auch der Verdacht auftaucht, man habe inzwischen entweder zu viele Bilder (und das löse das Recht auf), oder aber zu viele Rechte. Einzelne fordern, Rechte auf Nichtrecht zu stärken. Das ist vielleicht paradox gedacht, aber die Paradoxie hat eine Geschichte, vielleicht mehr: sie ist die Geschichte. Recht auf Nichtrecht: das verstehe ich insoweit als ein Schichtenphänomen, zum Beispiel als ein Problem sedimentärer Geschichte oder als ein Problem des Unterschwelligen. Das was Recht ist, sitzt auf, und zwar etwas, das kein Recht ist. Keine Trennung ohne Assoziation und Austauschmanöver. Keine Setzung ohne Übersetzung.
Kulturtechniken operieren nicht auf Nachbargrundstücken. Die Wissenschaft von juridischen Kulturtechniken ist keine Nachbarwissenschaft. Weder Cornelia Vismann noch ich sind jemals aus der Rechtswissenschaft verdrängt oder abgedrängt worden (das habe ich einmal, natürlich bei einem deutschen Staatsrechtslehrer, gelesen). Wo wir waren und wo wir sind, ist Rechtswissenschaft, aber keine reine Rechtswissenschaft. Diesseits der Grenzen ist das Recht nicht erfüllt, jenseits der Grenzen hört es nicht auf. Nicht nur das Recht ist Recht und das Recht ist nicht nur Recht. Latour hat an einer unreinen Rechtslehre gearbeitet - und man kann sein Buch so lesen, dass man danach annehmen muss, dass auch Kelsen das getan hat. Man kann Kelsen schlau lesen, sogar alle die Juristen, die immer wieder schreiben, dass es bis zu den Anfängen des Bildrechts im Bismarckfall keine Bildrechte gab. die kann man schlau lesen. Die erwähnte Ignoranz und Ideenlosigkeit, die kann schlau sein. Wenn sie das sein will, dann muss sie es freilich auch sein und man müsste mir nochmal erklären, warum man die Geschichte des Bilderstreites, der tabula picta, des ius imaginum aus der Geschichte des Rechts herausnimmt und in ein andere Schublade steckt um dann ein neues Kaninchen aus dem Hut zu zaubern. Für einen guten Witz bin ich (ab und zu) zu haben.
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T. C. Boyle - Sprich mit mir
Als Aimee Sam zum ersten Mal sieht, ist sie sogleich fasziniert. In einer Rate Show tritt Professor Guy Schemerhorn auf und präsentiert einen Schimpansen, der mittels Gebärdensprache mit Menschen kommunizieren kann. Wie ein Kind wächst er auf und verhält sich ebenso trotzig bis liebenswert. Bei ihrer ersten Begegnung springt sofort der Funke über, Sam entscheidet darüber, wem er vertraut und Aimee ist eine der Auserwählten. Sie zieht auf die Farm und kümmert sich fortan um das Tier, das für sie immer mehr von seiner animalischen Seite verliert. Auch wenn sie es immer wusste, ist sie doch vor den Kopf gestoßen, als Guys Projektleiter das Tier zurückfordert und schließlich abtransportiert. Die Verbindung zwischen Sam und Aimee ist jedoch bereits so eng, dass die Studentin alles daransetzt, wieder bei ihm zu sein und sogar bereit ist, noch weiter zu gehen.
T.C. Boyle reißt in seinem neuen Roman gleich mehrere spannende Fragen auf: wie weit darf Forschung gehen und wie gehen wir mit Tieren für wissenschaftliche Erkenntnis um? Was unterscheidet Mensch und Tier bzw. wie ähnlich sind die beiden Spezies? Und natürlich wie im Falle Aimees: wann geht die Liebe zu einem Tier über unsere gesellschaftlich akzeptierte Grenze hinaus? Sam wird sehr vermenschlicht in der Geschichte, hin und wieder jedoch lässt Boyle das wilde Tier, das in ihm steckt raus und zeigt, welche Kraft und Gefährlichkeit er auch entwickeln kann, wenn er nur noch Instinkt-geleitet agiert.
Auch wenn Sam fraglos der Star der Handlung ist, sind es doch die menschlichen Figuren, die die Brüche und Spannungsfelder aufzeigen, innerhalb derer sich die Geschichte abspielt. Die schüchterne Aimee, der es leichter fällt Zuneigung zu einem Schimpansen zu entwickeln als zu ihren Mitmenschen, die über die notwendige Sensibilität verfügt, die feinen Schwingungen Sams zu empfangen und ihm gleichermaßen Vertrauen zu vermitteln. Ihre nicht alltägliche Liebe lässt sie zur Kämpferin werden, die die Grenze zwischen Mensch und Tier infrage stellt. Guy Schemerhorn hingegen erscheint zunächst ganz der Forschung verschrieben, doch bald schon zeigt sich, dass er sich selbst näher ist als der Erkenntnis oder den Wesen, die im Zentrum seiner Wissenschaft stehen. Der notwendig nächste Schritt auf der Skala wird von dem rücksichtslosen Professor Moncrief personifiziert. Forschung, um an Reichtum und Ansehen zu kommen, als Gelegenheit zum Profit unter Ignoranz aller ethisch-moralischen ebenso wie erkenntnisorientierten Fragen.
Mal unterhaltsam, mal spannend bietet der Roman auch auf emotionaler Ebene viele Facetten und lädt vor allem zum Nachdenken und Diskutieren ein. Da sich die menschlichen Figuren bisweilen mindestens ebenso primitiv Instinkt-geleitet verhalten wie der Schimpanse, muss am Ende die Frage offen bleiben, wer hier das zivilisierte und wer das wilde Wesen ist.
https://missmesmerized.wordpress.com/2021/01/23/t-c-boyle-sprich-mit-mir/
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Was ist Speziesismus?
Speziesismus bezeichnet die von einem irrationalen Vorurteil geprägte Einstellung, mit der eine oder mehrere Spezies anderen Arten gegenüber bevorzugt werden, ohne dass ein moralisch relevantes Kriterium dafür eine Rechtfertigung liefern könnte.
Speziesismus beruht (wie Rassismus, Sexismus und andere Formen der Befangenheit) auf einem moralisch irrelevanten Merkmal, auf dessen Grundlage die Interessen eines Individuums ignoriert werden, sogar wenn diese Interessen viel schwerer wiegen als die eigenen. So wird zum Beispiel das Leid und der Tod eines Huhns in Kauf genommen, um seinem eigenen Gaumen einige wenige Minuten lang zu schmeicheln. Ob wir jedoch nach Geschlecht, Alter, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Artzugehörigkeit diskriminieren – es ist ethisch nicht vertretbar, anderen ihre Rechte nach Kriterien zu verwehren, die zu der betreffenden Sache keinerlei Bezug haben.
Speziesismus (in der Praxis meist die Ausnutzung anderer Tiere zum eigenen Vorteil) wird oft begründet durch vermeintliche Unterschiede, die alle Menschen von allen Tieren anderer Arten abheben. Dabei werden etwa menschenähnliche Intelligenz, die Fähigkeit zu rationalem Denken oder ein grundsätzliches Rechtsverständnis angeführt.
Zwar ist der Mensch (vor allem durch seinen relativ hohen Intelligenzgrad und den daraus folgenden Technikeinsatz) offensichtlich in der Lage, Individuen anderer Arten für seine Zwecke zu nutzen, über die moralische Rechtfertigung dafür gilt es aber genauer nachzudenken. In einem Sozialgefüge, das auf Grundwerten wie Freiheit und Gerechtigkeit aufbauen soll, kann eine einzelne Gruppe allein aus ihrer körperlichen oder geistigen Überlegenheit keine Erlaubnis herleiten, eine andere Gruppe uneingeschränkt ausbeuten zu dürfen.
Auch das bloße Anderssein, ein anderes Geschlecht, eine andere Hautfarbe oder ein anderes Alter sind keine hinreichenden Kriterien dafür, die Mitglieder dieser Gruppe zu ausschließlich eigennützigen Zwecken missbrauchen zu können. Aus heutiger Sicht ist beispielsweise die Versklavung von Afrikanern, die nach Amerika transportiert und unter anderem zur Arbeit in der Baumwollproduktion gezwungen wurden, ein unbedingt abzulehnendes System. Das Argument »Wir sind ihnen technologisch überlegen« reicht nicht aus, um Sklaverei zu rechtfertigen. Ebenso wenig kann gelten »Es sind ›Wilde‹« beziehungsweise »Wir sind ›zivilisiert‹«.
Speziesismus, Rassismus, Sexismus und andere Formen der Ungleichbehandlung ähneln sich in der Hinsicht, dass ein moralisch irrelevantes Kriterium (Spezies, ethnische Abstammung, Geschlecht) dafür benutzt werden kann, Personen aus der moralischen Gemeinschaft auszuschließen oder deren Interessen mittels einer klaren Verletzung des ethischen Gleichheitsprinzips unterzubewerten oder zu ignorieren. Insofern gibt es Parallelen zwischen Tiernutzung und menschlicher Sklaverei, denn Tiere wie menschliche Sklaven haben ein fundamentales Interesse daran, nicht als Sachen eingestuft zu werden, und dennoch werden sie auf der Grundlage moralisch irrelevanter Merkmale als solche behandelt.
Heute gewähren wir jedem Menschen gewisse Grundrechte, allen voran das Recht auf Leben, auf körperliche und psychische Unversehrtheit und auf Freiheit von Leibeigenschaft, Zwangsarbeit und willkürlicher Inhaftierung (dabei halten wir fest, dass in bestimmten Zeiten durchaus Gesetze die jeweilige Gesellschaft bestimmten, welche nicht in unsere heutigen Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit passen, und dass es immer noch Gesetze gibt, die es bestimmten Gruppen erlauben, zu wirtschaftlichen Zwecken frei über andere Gruppen verfügen zu können). Wir waren zumindest aufgeklärt genug, die Grenzen unserer moralischen Gemeinschaft im Laufe unserer Zivilisationsgeschichte auszuweiten: Nach Menschen anderer ethnischer Herkunft, nach Frauen und Kindern nehmen wir inzwischen beispielsweise homosexuelle Menschen per Gesetz in den Kreis derer auf, die alle über die gleichen Grundrechte verfügen sollten.
Hier unterscheiden wir also nicht mehr nach willkürlichen Merkmalen, sondern betrachten die tatsächlichen Interessen eines Individuums. Wir gehen davon aus, dass es anderen Menschen nicht egal ist, was mit ihnen geschieht, dass sie alle den Wunsch haben, frei von Leid zu leben. Es spielt hier keine Rolle, ob sie dunkel- oder hellhäutig sind, Frauen oder Männer, alt oder jung, gesund oder krank. Allein die Tatsache, dass sie empfindungsfähig sind, dient als Kriterium in der Frage, ob diese Menschen als Eigentum gehandelt und als bloße Ressource benutzt werden sollten.
Obwohl wir leider noch weit davon entfernt sind, innerhalb unserer Gesellschaft die Hautfarbe oder das Geschlecht eines Menschen als oft entscheidenden Faktor auszuschließen, erkennen die meisten zumindest an, dass ein solches Charakteristikum nicht als Begründung dafür dienen kann, Menschen die Beteiligung am politischen und zivilen Leben zu verweigern. Analog dazu gibt es keinen moralisch maßgeblichen Aspekt der Artzugehörigkeit, der eine Diskriminierung oder den Ausschluss nichtmenschlicher Tiere aus dem Kreis derer, die moralische Berücksichtigung verdienen, rechtfertigen könnte.
Für das Recht, als Mathematikprofessor an einer Hochschule zugelassen zu werden, ist angemessene Fachkenntnis ein moralisch relevantes Kriterium. Weder Geschlecht, Hautfarbe noch sexuelle Orientierung sollten hier als entscheidende Faktoren Gültigkeit besitzen. Für das Recht, moralisch berücksichtigt zu werden, ist dieses Kriterium die Empfindungsfähigkeit. Keinem fühlenden Wesen sollte aufgrund seiner Artzugehörigkeit das Recht entzogen werden, nicht ausgebeutet oder getötet zu werden, um von Menschen als Nahrung oder Kleidung sowie zu Unterhaltungs- oder Forschungszwecken benutzt zu werden.
Die extreme Voreingenommenheit des in praktisch allen Kulturen tief verwurzelten Speziesismus reicht nämlich viel weiter als die Missachtung des Rechts, nicht aufgrund des »Andersseins« geringfügig benachteiligt zu werden. Sie erstreckt sich vielmehr bis zur absoluten Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern, die unschuldig in Gefangenschaft oft unter körperlichen, psychischen wie emotionalen Qualen leben und äußerster körperlicher Gewalt in Form von Verletzung, Verstümmelung und Tötung ausgesetzt sind.
Nichtmenschlichen Tieren Grundrechte zu verwehren, einfach nur weil sie keine Menschen sind, kommt der Forderung gleich, die Versklavung dunkelhäutiger Menschen sollte fortgeführt werden, weil allein durch ihre Hautfarbe verdeutlicht wird, dass sie anderen in irgendeiner Weise unterlegen sind. Die Argumente für die Sklaverei und für die Ausbeutung von Tieren zeigen eine ähnliche Struktur: Wir verweigern bestimmten Personen die Teilhabe an unserer moralischen Gemeinschaft, weil es einen vermeintlichen Unterschied zwischen »ihnen« und »uns« gibt, der aber nichts mit den Gründen zu tun hat, die wirklich entscheidend für die moralische Berücksichtigung sind, allen voran die Empfindungsfähigkeit. Die Idee der Grundrechte für Tiere entspricht der logischen Konsequenz: Wenn wir der Überzeugung sind, dass Tiere keine gefühllosen Maschinen sind, erfordert das Prinzip der gleichen Berücksichtigung, dass wir aufhören, sie als Sachen zu behandeln.
Wenn wir allen Tieren das Grundrecht verleihen, nicht als Ressource benutzt werden zu können, bedeutet dies jedoch nicht, dass wir verpflichtet sind, ihnen dieselben Rechte zu geben, die wir auch Menschen gewähren. Die Ablehnung des Speziesismus bedeutet lediglich, dass bei der Festlegung der Grenzen unserer moralischen Gemeinschaft die Spezies nicht relevanter ist als die Hautfarbe oder das Geschlecht.
Speziesismus ist eine Form der irrationalen Bereichsbildung. Ein Beispiel einer solchen speziesistischen Abschottung ist die Einteilung von Tieren in Kategorien wie »Haustiere« und »Nutztiere«. Warum können wir einen Hund streicheln und lieben, während sich der Körper eines Schweins über dem Grillfeuer dreht? Warum verhält es sich nicht andersherum? Warum lassen wir nicht beide am Leben? Der einzige Unterschied zwischen beiden – die Spezies – ist jedenfalls kein hinreichender Grund für eine solch drastische Ungleichbehandlung.
Ein anderes Beispiel der speziesistischen Bereichsbildung sind die sogenannten Einzelaspekt-Kampagnen der großen Tierschutzorganisationen. Warum sehen wir so viele Proteste gegen das Tragen von Pelz und so wenige gegen das Tragen von Leder? Es gibt mit teurer Öffentlichkeitsarbeit gefahrene Kampagnen gegen die Jagd auf Robben, nicht aber gegen die Jagd auf Fische, bei der die Zahl der Opfer die der Robben um ein Millionenfaches übertrifft. Das Motiv für diese scheinbar willkürliche Auswahl ist zwar rein finanzieller Natur, dennoch verfestigen solche Kampagnen die voreingenommene Klassifizierung von Tieren. Sie sind moralisch inkonsistent und sollten deshalb vermieden werden. Veganismus hingegen ist der persönliche Ausdruck der Verpflichtung, speziesistische Vorurteile zu beseitigen und die Interessen aller Tiere ernst zu nehmen.
Mehr Fragen und Antworten: www.keiner-fliege.de
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Hans Ruesch - Iglus in der Nacht
Inhalt:
Das Leben im ewigen Eis, weit weg von jeglicher Zivilisation, ist entbehrungsreich und hart. Niemand weiß das so gut wie Papik und Wiwi, die – wie einst schon ihre Vorfahren – noch immer mit ihren Hundeschlitten durch das verschneite Land ziehen und an den Bräuchen und Traditionen der Inuit festhalten.
Doch die Welt um sie herum ist nicht mehr die, die sie aus den uralten Geschichten ihres Volkes kennen. Sie verändert sich, seit der weiße Mann in den Norden gekommen ist.
Hans Ruesch, der 1913 geboren wurde, war nicht nur Schriftsteller, sondern auch ein erfolgreicher Rennfahrer. Als er 2007 im Alter von 94 Jahren verstarb, war er der bis dahin letzte noch lebende Gewinner eines Grand Prix der goldenen Zwischenkriegs-Ära des Autorennsports. Trotz dieser Leistung und seinen weiteren, zahlreichen Engagements (er setzte sich unter anderem zeitlebens gegen Tierversuche ein), ist er in seiner eigentlichen Heimat der Schweiz praktisch unbekannt.
Meinung:
1950 gelang dem Schweizer Hans Ruesch mit der Veröffentlichung des Romans „Im Land der langen Schatten“ (im Original „On top of the world“) der Durchbruch. Die Geschichte avancierte zum Kultbuch und erreichte nicht nur Übersetzungen in mehrere Kultursprachen, sondern auch eine Auflage von 3 Millionen Exemplaren. „Iglus in der Nacht“ (im Original „Back to the top of the world“) erschien 1973, stützt sich auf die gleichen Motive wie sein Vorgänger, der 23 Jahre zuvor veröffentlicht wurde, ist aber kein Fortsetzungsroman.
In „Iglus in der Nacht“ folgen wir Papik und Wiwi aufs ewige Eis und erleben mit ihnen zusammen den harten Alltag der Inuit. Wir erfahren bereits auf den ersten Seiten, wie schwer und anders das Leben im hohen Norden ist und bekommen ungeschönt vor Augen gehalten, wie rau nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch selbst ist. Es wird beschrieben, wie Papik und Wiwi auf die Jagd gehen, was genau sie von welchem Tier essen (bei der Robbe ist so gut wie alles begehrenswert, beim Eisfuchs jedoch werden nur die ungeborenen Jungen verzerrt) und wie die Sozialstruktur innerhalb ihres Volkes funktioniert (Partnertausch, Kinderehe und Dreiecksbeziehungen sind keine Seltenheit). Diese Beschreibungen verwundern und schockieren teilweise in ihrer Rohheit, vor allem auch deswegen, weil Ruesch sie nie Effekthascherisch einsetzt, sondern diese Passagen ganz normal und ohne jegliche Übertreibung oder Beurteilung beschreibt. Er schafft eine Mischung aus Erzählung und Dokumentation, die den Leser sofort die Grenzen zwischen dem „zivilisierten“ und dem „wilden“ Menschen aufzeigt und ihn sich mit seinen eigenen moralischen Grundsätzen auseinander setzen lässt.
Die Geschichte von Papik und Wiwi ist spannend und zeitlos. Sie könnte zu jeder Zeit der Inuit spielen, da sie so leben, wie ihr Volk schon immer gelebt hat. Jedoch begreift der Leser sehr schnell, dass es bei weiten nicht mehr ursprünglich ist, wie Papik und Wiwi selbst gedacht haben. Der weiße Mann ist schon seit einiger Zeit in den Norden vorgedrungen und stülpt nicht nur dem Land, sondern auch den Menschen seine Lebensweise über.
Das Inuitpärchen trifft selbst immer wieder im Laufe der Geschichte auf diese Fremden und wird mit ihrer Welt und ihren Gebräuchen konfrontiert. Dabei entstehen skurrile Situationen. Zum Beispiel erschlägt Papik bei einer ausartenden Robbenjagd vorsätzlich einen weißen Mann, da dieser ihn seinerseits schlug und ihn zum Töten der wehrlosen Robbenjungen anhielt – was Papik grausam und falsch vorkam. Aufgrund dieser Tat wurde der Inuit vor Gericht gestellt, doch wie soll man jemanden verurteilen, der weder die Schwere seines Handelns und das Prinzip von Recht und Ordnung der Weißen versteht? Dieses Gegenüberstellen von zwei so unterschiedlichen Welten ist die größte Stärke des Romans. Sie zeigt immer wieder, wie lächerlich doch der zivilisierte Mann in den Augen der Inuit ist. Seine Bräuche und Regeln helfen ihm nicht, um im Land des ewigen Eises zu überleben. Und auch wenn er immer wieder versucht die „Wilden“ zu zähmen, so gelingt es ihm nie, denn wenn es den Inuit danach steht zu gehen, dann gehen sie – und kein Weißer kann sie in dem endlosen Land des Schnees je wieder finden.
Doch die Zeiten ändern sich. In der Realität, sowie auch in der Geschichte. Denn zum Ende des Buches hin findet ein Generationenwechsel statt. Die Kinder von Papik und Wiwi finden Gefallen an der so viel einfacheren Welt der Weißen, wo man Geld für Arbeit bekommt und sich ein Haus bauen kann, was immer an der gleichen Stelle steht.
Die Netsilik Inuit, die Ruesch höchstwahrscheinlich als Vorlage für dieses Buch dienten, waren die letzten Inuit, die ihr Nomadendasein Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts aufgaben. Ähnlich wie ihnen wird es auch Papik, Wiwi und ihrer Familie ergehen, denn auch wenn das Ende des Romans offen ist, so erkennt man als Leser doch den Weg, den alle Naturvölker irgendwann einmal unwiderruflich gehen müssen.
„Iglus in der Nacht“ mutet an vielen Stellen wie ein Abenteuerroman an. Vielleicht ist er das auch größtenteils, dennoch steckt in ihm soviel mehr als nur reine Unterhaltung, denn die Kultur und das Leben der Inuits ist Wirklichkeit. Daher bin ich mir sicher, dass jeder der sich für fremde Kulturen und Naturvölker interessiert, mit dieser Geschichte seine Freude haben wird.
Eine der eher verstörenden Passagen des Buches befasst sich mit der willentlichen Tötung von weiblichen Neugeborenen. Dieser Akt mutet grausam an und dennoch ist es ein Phänomen, was bei mehreren Naturvölkern praktiziert wird. Der sogenannte Neonatizid (lateinisch/griechisch für Neugeborenentötung) wurde auch bei den Netsilik Inuit (die eines der am besten dokumentierten Inuit Völker sind und höchstwahrscheinlich als Vorbilder für dieses Buch standen) angewendet.
Text: Jongkind
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