#vor sich selbst flüchten
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#gewohnheit#ehrlichkeit#glauben#trennung#dualität#manipulation#fremdbestimmt#selbstbetrug#natürlichkeit#gewalt#bewusstsein#erkenntnis#leben#wandlung#frieden#meditation#system#liebe#gesellschaft#zivilisation#angst#schmerz#trauma#einsamkeit#drogen#vor sich selbst flüchten#einsicht ist wandlung#bedingungslos#glückselig#heilung
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Der Sinn des Lebens ist leben.
Zuerst einmal muss man sich gewahr sein, dass die zweifelnden Gedanken, die einen umtreiben, andere auch haben. Ich lese so oft von Menschen, die verzagen, oder sich gar in Todeswünschen verlieren. Nicht wenige betäuben ihren weltlichen Schmerz mit Alkohol oder anderen Betäubungsmitteln. Die Dosis macht bekanntlich das Gift! In Maßen angewendet, können diese Substanzen beschwingend und gar fördernd wirken. Weil dieser "Kick" einen jedoch süchtig macht, nimmt man das fälschlicherweise auch zur Selbstmedikation. Mir geht es hier jedoch nicht um Kritik an Drogen, sondern darum wie ich mit weltlichen Schmerz umgehe. Würde ich über eine App Fragen beantworten, oder direkt zu einem Therapeuten rennen, würden diese mir sicher attestieren, dass ich dabei wäre depressiv zu werden. Viele Menschen haben jedoch verlernt mit sich selbst im Reinen zu sein bzw. in sich hineinzuhören. Was klingt wie ein Kalenderspruch, ist durchaus zutreffend. So wie man Trauer zulassen muss, sollte man auch lernen sich an kleinen Dingen zu erfreuen. Vielleicht sollte man manchmal auch einfach nichts machen, sich ein schönes Plätzchen suchen und einfach nur schauen. Ich habe das Glück einen großen Garten zu haben und mir bereitet es Freude wenn die Bienen und Hummeln da herumschwirren und eine freche Amsel 50 cm neben mir nach Würmern sucht, weil ich gerade das Beet bearbeitet habe. Extrem niedlich sind auch Igel, die einem in der Nacht fast vor die Füße laufen, dich bemerken, um dann wie Sonic the Hedgehog in die Nacht zu entschwinden.
Gerade in der heutigen Zeit hadern die Menschen mit alles und jedem. Durch diese Unsicherheit und utopisches Anspruchsdenken, lenken sich die Leute ab und werden aktiv. Sie kanalisieren ihren inneren Unruhezustand und machen irgendwas, dem sie dann Sinn verleihen. Das kann politisches oder soziales Engagement sein, ich meine aber vorrangig Sport, Erscheinungsbild oder Beruf - Selbstoptimierung. Wir tun das, in dem Wissen, dass wir alle irgendwann sterben. Wir bauen Häuser, Autos, entwickeln Technik weiter, hegen und pflegen Infrastruktur und das alles in dem Wissen, dass wir vergänglich sind. Der Gedanke an den eigenen Tod kann einen durchaus in die Verzweiflung treiben. Gleichzeitig kann er aber auch ein Ansporn sein, den Tag so zu nutzen, dass man sich abends sagt, heute war ein guter Tag. In unserer Wohlstandsgesellschaft mit Vollkasko-Mentalität, denken wir in zu großen Zyklen. Ich bin davor auch nicht gefeit. Man bekommt den Rentenbescheid und denkt bereits darüber nach, wie man da aussieht und wie sich alles um einen herum verändert hat. Eigentlich ist diese Herangehensweise falsch. Der Rentenbescheid dient als Köder, den man an einer Angel vor den Leuten herzieht, damit sie jeden morgen aufstehen - was sie auch unbedingt sollten - aber nicht für die Rente, sondern für sich selber. Jeder Tag kann nicht nur für ältere Menschen der letzte sein, auch wenn wir uns gern in diese Gedanken flüchten. Jeden Tag kann irgendwas passieren, dass uns für immer das weltliche Licht ausknipst. Man sollte auch nicht versuchen das Leben zu begreifen, in der Hoffnung jemals eine finale Antwort zu finden. Alleine aber der Versuch kann einen zu geistlicher Höchstform antreiben. Nur übertreiben sollte man es nicht damit (Erinnerung an mich). Wenn also jemand da draußen sich fragt, wofür das alles - ich tue das oft - sollte die Person wissen, dass sie nicht alleine mit solchen Gedanken ist. Wir sollten wieder lernen das Leben mehr zu schätzen, denn es ist wertvoll und kann schnell vorbei sein, ohne dass man selber aktiv etwas dafür getan hat. Anfang des Jahres hatte ich eine sehr düstere Phase, obwohl es mir gesundheitlich blendend ging. Es waren viele dunkle Gedanken, die sich zu einem Dämon formierten, der lächelnd seine Hand nach mir ausstreckte. Er flüsterte in mein Ohr, dass der Tod doch eigentlich etwas heilsames sei, da man dem weltlichen Schmerz so sehr schnell entkommen könnte. Der Tod ist ein Fakt, er wird kommen, doch er sollte das Jetzt nicht beeinflussen. Er sorgt nur dafür, dass du keinerlei Risiko mehr eingehst, weil du einfach noch nicht sterben willst. Verbildlicht ist das ein Leben in der Gummizelle. Man ist sicher, aber isoliert. Hilfreich kann es auch sein, daran zu denken, wie Menschen vor uns Auswege aus den ausweglosesten Situationen fanden. Woher ich das weiß? Nun ja, wäre dem nicht so, hätte ich diesen Text nicht schreiben können.
#gesellschaft#mensch#leben#tod#zeitgeist#gedanken#philosophie#text#weltschmerz#freude#ansporn#deutschland#probleme
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Die Magd: Teil 2
Auf meinem ganzen weiteren Weg Richtung Oppenheim musste ich über die Worte der Alten nachdenken. Sie erinnerte mich ein wenig an meine Mutter und ich beschlossen jeder bei nächster Gelegenheit einen Brief zu schreiben. Zu lange hatte ich mich schon nicht bei ihr gemeldet und sie wird sich wohl Sorgen machen, wie das alle Mütter tun, wenn ihre Kinder alleine in der Ferne sind.
Die Sonne stand schon tief, als sich vor mir in schwarzer Silhouette mein angestrebtes Ziel abbildete. Trotz der bereits fortgeschrittenen Stunde war auf den Gassen ein reges Treiben. Verliebte gingen Hand in Hand, Trunkene schwankten singend und grölend und dazwischen stand ich ganz allein und verloren da.
Um mich aus dieser unwohlen Lage zu retten und um meinem knurrenden Magen nachzugeben, suchte ich das nächste Gasthaus auf. Ich musste nicht weit suchen und schon fand ich ein mir entsprechendes Etablissement und begab mich so gleich hinein. Gerne hätte ich bei diesen schönen Sommerabend draussen Platz genommen, doch der Biergarten war brechend voll und das Getümmel viel zu laut für meinen Geschmack.
Drin fand ich die Schankstube fast leer. Nur am Stammtisch befand sich eine kleine Gruppe von Alten, welche sich gerade in einer hitzigen Schieber-Partie befanden. Mein Hut abnehmend, grüsste ich die Spielenden, doch von diesen bekam ich kaum einen Blick zugeworfen, so vertieft waren sie in ihre Karten.
Ich setzte mich nahe dem Tresen hin und grub dann bald schon in meinem Beutel nach Papier und Feder. Draussen war der Teufel los und es dauert eine ganze Weile bis eine junge Schankmaid Zeit fand, mich zu bedienen. In der Zwischenzeit hatte ich genügend Zeit, mich meinem Brief an meine Mutter zu widmen und noch etwas weiter über die Worte von Annegreth nachzusinnieren.
Sie war wie ein Baum, tief verwurzelt in ihrem Boden, und sie schien ihren Platz in der Welt gefunden zu haben. Aber war ich wie sie? Nein. Der Gedanke daran, für immer an einem Ort zu verweilen, schien mir wie ein Vogel eingesperrt in einem Käfig, unfähig zu fliegen zu sein. Ich war kein Baum, ich war Wind der über Seen und Felder zog.
Das Wandern war es, was mir Leben einhauchte – die unbekannten Pfade, die ich entdecken wollte. Annegreth hatte sicher Recht, man konnte nicht alles haben. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass der Weg vergebens war. Im Gegenteil, gerade weil ich nicht alles haben und sehen konnte, gab es so viel, wonach es sich zu suchen lohnte.
Vielleicht werde ich eines Tages zur Ruhe kommen, aber nicht heute und wohl auch nicht morgen. Es war das Unbekannte, das mich anzog, die Geschichten, die ich nicht nur hören, sondern selbst erleben wollte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer wurde ich: Ich musste gar nicht vor mir selbst flüchten, vielmehr musste ich mich selbst auf dem Weg finden oder zumindest einmal richtig kennenlernen.
Mit einem zufriedenen Seufzer erhob ich mich. Der Brief war fertig, mein Hunger gestillt und draussen wartete die Nacht. Ich zahlte und schulterte mein Bündel. Draussen erfrischte mich ein kühler Wind. In der Zwischenzeit hatte sich die Luft unter der klaren Nacht abgekühlt und nur vom von der Sonne noch warmen Gemäuer strahlte eine angenehme Wärme.
Zielstrebigen Fusses ging nicht hinaus auf die Gassen. Ich musste mich langsam sputen, da ich heute noch eine Verabredung hatte. Ein alter Freund bot mir einst einen Schlafplatz an, den ich haben könne, wann immer ich in der Nähe sein sollte. Wollten wir mal sehen, ob der alte Fuchs Wort halten würde.
Erzählungen aus dem Leben von Wolfgang A.
#blackteastorm#wolfgang a.#lyrik#deutsche lyrik#prosa#art#text post#wanderer#leben#sinn#selbstfindung#magd
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Ich kann nicht klar denken... Ich bin so unfassbar faul und statt tätig zu werden, tue ich weiterhin nichts weiter als mich für das zu verurteilen, was ich alles nicht tue... Es war schon abzusehen... Schon bevor ich nun nach dem gemeinsamen Wiegen die besonders hohen Zahlen als Aufhänger nehmen kann... Was genau? Ich habe keine Ahnung wovon ich rede... Es fällt mir einfach schwer mir einzugestehen, dass sich nichts dadurch besser wird, dass ich weitere, andere Erklärungen und Rechtfertigungen herbei denke... (das ist mit Sicherheit nicht der ursprünglich gedachte Satz, aber ich habe ihn auch schon drei mal wieder verloren und mich selbst gefragt was ich noch soeben gedacht hatte...) Ich lasse mich so gehen... Wieso sieht niemand wie wenig ich mich tatsächlich bewege und wie schlecht das für meinen Körper ist? Hin und her in Gedanken. Ich kenne meine eigene Meinung, meinen eigenen Standpunkt nicht... Einen BMI über 20 zu haben ist schon ein sehr seltsamer irgendwie negativ behafteter Gedanke. Bin ich dick, nicht dick? Bin ich sportlich /unsportlich? Bin ich irgendwas dazwischen? Was bin ich? Wie bin ich? Was hat es für mich für eine Bedeutung wie ich bin oder wie ich aussehe? Ich habe einfach keine Ahnung. Ich habe keine Ahnung was ich machen soll, ich habe keine Ahnung was ich denken soll, ich habe keine Ahnung was ich fühle...Ich bin so dumm und damit eine Belastung für andere. Wie soll ich denn positiv für andere sein, wenn ich nicht weiß wer ich bin und permanent in meinen Ansichten und Meinungen schwanke und doch jede einzelne für den jeweiligen Moment so stark zu vertreten scheine? Ich weiß nicht was ich will, ich weiß nicht was ich denke und doch ist da offenbar das Bedürfnis irgendetwas mitzuteilen. Da ist etwas was mich schreiben lässt oder Menschen vollquatschen, ohne dass mir bewusst wäre warum zum Teufel ich das tue. Wozu soll das gut sein? Was könnte ich damit erreichen? Würde ich merken wenn es zu dem füht, weshalb ich damit anfangen habe? Ich bin verwirrt und weiß nicht genau wie ich es mit mir aushalten soll ohne vor dem Wahrnehmen meinerselbst zu flüchten. Ich "möchte" mich zerstören, ich "möchte" nichts mehr mitbekommen. Ich "möchte" mich bluten lassen. Ich möchte verstehen was da in mir vorgeht... Wo bist du, mein Problem? Ich möchte es einfach nur verstehen. Und wenn es nur daran wäre sicher zu erkennen, das dass Verstehenwollen mein Problem ist... Was kann mein Kopf nicht leisten? Wieso reiche ich nicht? Ist es doch eine schlechte Idee Mutter werden zu wollen, weil ich mein eigenes Leben null im Griff habe? Ich verstehe einfach gar nichts. Warum nicht?
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Wie findet ihr diesen Text (hab ich selber geschrieben) *Triggerwarnung
Mir ist alles so Egal geworden.
Ich fühle mich so voll und doch so leer.
Tausend Träume Und ich sehe zu wie langsam alle zerplatzen.
Wie bunte Luftballons die einfach mal so mit der Nadel zerplatzt werden. Und man nichts dagegen tun kann und man nur zusehen kann.
Ich ohne Hoffnung Zuversicht Freude .
Ich wie ein grauer Schmetterling der Hoch fliegt doch immer weiter fällt. Und die Flügel immer mehr zerbrechen Ich am Ende der Welt in der Nähe ein Licht und doch so weit entfernt. Und ich komme nicht weiter.
Dieses Gefühl mich jemals wieder lieben zu können ist so weit entfernt, wie der Mount Everest. Ich empfinde Hass Schwermut wie eine Wolke die nicht aufhören möchte zu regnen und die mich immer begleitet und nicht von mir weicht.
Diese Freude dieses Strahlen in meinem Augen wenn ich daran denke das es bald vorbei sein könnte. Es ist ein Strahlen wie man sich die Sonnen im Kinderbücher vorstellen würde. Doch stehe ich vor dem Zug der vorbei radert sehe ich nur Ziel los zu.
Und diese Schwere, dieses Gefühl wie Staub und doch so schwer als würde es dich ersticken. Ich kann nicht mehr, und dieses Gefühl zu wissen das es so besser gewesen wäre. Am Tag 10000 Menschen über den Weg zu gehen, darunter Kinder noch so klein und doch so viel Freude ihn ihnen und soviel Hoffnung und dieses Strahlen es ist einer der schönsten Geschenke auf unserer Welt. Aber man innerlich weiß, dass die Träume von ihnen 1 Prozentig erfüllen werden können.
Und wenn sie dann doch groß sind kann man nur zusehen wie sich an diese Träume Und Wünsche und Vorstellungen von früher einfach mal so im Gehirn zerstückelt worden sind. Ich wollte Schauspielern werden das war alles was sie noch wusste. Aber davon war jetzt nichts mehr übrig. In einer Welt wo alles so dunkel und diese Hoffnungen immer wieder in die Luft verschwinden wie ein Feuerwerk der Gefühle . So das man weiß das man Ziele Wünsche hatte aber weiß das die so weit entfernt sind wie die Kindheit selbst....
Es war so unbeschwert und einfach und unkompliziert und ach tausend Wörter würden für diese Zeit wahrscheinlich nicht ausreichen. Es ist etwas was man nie wieder im Leben zurück bekommen wird.
Niemand hätte als Kind daran gedacht das man da ist wo man jetzt gerade im Leben steht.
Überstunden bis spät in die Nacht, nur damit man sein Leben grade so finanzieren kann,damit man gut leben kann. Daran hätte man als Kind wohl nicht gedacht. Für einen anderen zu arbeiten und man selber ist nicht viel mehr Wert als eine Nummer.
Diese Wut dieser Lauter Schrei in sich selber was man nur selber hört. Es tut so weh. Dieser eine Satz was nicht aufhören möchte zu schreien und man ständig verliert.
Diese Kraft in einem ist so stärker es übernehmt die Kontrolle. Und man fühlt sich so verloren so falsch hier zu sein. Wie wenn man sich an einem scharfen Messer verschluckt. Dieser Schrei was niemand hört außer man selber. Ist so mächtig so groß wie ein Monster das nicht aufhören möchte zu wachsen und man weiß das es bald gewinnen wird. Dieses Flüchten von den Problem nicht mehr zu können viele Narben am Körper die nie mehr heilen werden. Wenn das Krankenhaus dein zweites Zuhause ist und diese viele großen Gratzer an der Hand die immer mehr werden. Und dann schließlich am ganzen Körper.
Diese roten Augen mit denen man selber so zu kämpfen hat, wie ein großer Kampf gegen sich selber. Man Versucht sich zu verschleiern sich zu verdecken es soll ja keiner was mit bekommen.
Viel zu viel Drinken als wenn es Wasser wäre es ist wie Gift und doch rennt man damit vor allen weg. Es fühlt sich befreiend an wie Nasenspray.
Wenn die Hoffnung so erträngt ,wie die Menschheit vor sich selber!
Ich selber habe keine psychischen Probleme, doch waren es die Gedanken die ich in meinem Kopf hatte und einfach aufschreiben wollte)
Schreibt gerne eure Meinungen 🤗😇
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Suche.
Nun sitze ich hier, und denk über vergangene zeiten nach, denke an zeiten, die nicht für ewig wahren.
Stell mir tausendmal die frage, was wäre hätten sie angehalten, wär mein leben dann anders, oder genau die selbe scheiße.
Ist schon traurig ich weiß, wenn man immer nur Depressives schreibt, doch das isst mein leben, und nicht irgendein ausgedachter scheiß.
Hab so vieles erlebt, und selber auch durchgemacht, deswegen kann ich kaum schlafen, weil mich die scheiße einholt, und das jede nacht.
Wollte mir schon so oft das leben nehm, weglaufen vor mein problem, die lösung klingt sympathisch, wenn man sich's mal so überlegt.
Doch ich weiß das wär falsch, und deswegen versuch ichs zu verhindern, doch suche nach einem Ausweg, um die schmerzen zu lindern.
Gibt es diesen Ausweg, ohne sich das Leben zu nehm, ich weiß es nicht, und niemand kann einen verstehn, nur selbst depressive, denn sie suchen so wie ich, nach nächsten liebe.
Verfolge weiter das ziel, endlich bald in frieden zu leben, doch keiner kann mir sagen, ob's bald soweit kommt.
deswegen lasst mich inruhe, bevor es mich noch überkommt, das gefühl zu flüchten.
in die Ewigkeit.
Ich will doch nur ruhe, und mich von diesen elend befreien...
#eigenes#depressiv#laute gedanken#chaos im kopf#gedanken#text#freestyle#gedankenkarussell#meine gedanken#frei sein#schmerz#kopfschmerzen#kopf voll
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Der Memory-Styx-Atlas
1.
Der Mnemosyne-Atlas ist der Memory-Styx-Atlas, wenn er so gewendet wird, dass ein stolzes Gedächtnis auch kurz sein kann. Der Atlas von Warburg kommt mit Löchern daher. Wie man Kaffee "mit ohne Sahne" bestellen kann, kommt er auch mit ohne Bildern daher, er ist auch bildfrei
Der Mnemosyne-Atlas kommt cum-ex daher. Warum sollte man sich auch dem Gewaltmonopol eines Staates und dem Monopol der Sätze unterwerfen, wenn es doch diesseits und jenseits der Staatsgrenzne Schlupflöcger gibt, man selbst davon ausgeht, dass der Staat und das Recht aus einem Loch geschlüpft seien, weil es vor dem Staat keinen Staat und vor dem Recht kein Recht gegeben hätte und weil Staaten begrenzt sind, schon damit man aus Staaten flüchten kann, zum Beispiel in angebliche Steuer- oder Asyloasen oder, wie Aby Warburg, sogar ins totale Asyl, eine geschlossene Anstalt, falls die Staaten und Rechte insgesamt im Krieg ist und überall in der Welt zuviel Welt und Recht und Staat und Gesellschaft und Familie und noch und noch soviel zuviel und zuviel ist. Der Staat ist begrenzt, damit man über seine Grenzen hinweg in eine dunkle Opiumhöhle schlüpfen kann oder in Kreuzlingen etwas feiner auf einem Privatgrundstück eine Opiumkur machen kann, wie das Aby Warburg gemacht hat. Man spricht von einem Recht auf Nichtrecht. Die Rede von einem Recht auf Nichtrecht sitzt auf, ihre Genaologie und Archäologie endet nicht bei Cicero, der die Formel summum ius summa iniuriae schon als alten Spruch beschreibt. Die Antijuridismus und der Juridismus sind den Zügen nach, jenen graphischen und choreographischen Akten nach, die Form und Formlosigkeit durchziehen, identisch.
2.
Der Atlas von Aby Warburg bietet eine private Praxis öffentlicher Dinge an, keine Unterwerfung, keine Subjektivierung, keine Objektivierung, kein souveränes Prinzip. Der Atlas ist nicht nur schön, nicht nur häßlich, nicht nur gut, nicht nur böse, nicht nur rein, nicht nur unrein, nicht nur dieseits und nicht nur jenseits. Am ehesten ist er noch prds, also Paradies und Paradas.
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Was macht dich zu einem guten Vater? Ich habe lange darüber nachgedacht, denn eigentlich habe ich dich immer als guten Vater gesehen, ohne eine Begründung dazu. Es war für mich einfach so. Ich wollte mich dennoch mit der Frage auseinandersetzen und sie wirklich beantworten.
Ihre Tränen sind deine Tränen. Ihr Strahlen ist dein Strahlen.
Unsere Töchter sind dein Heiligtum. Die Art und Weise wie du die Beiden beschützt, wie du sie ansiehst..du bist ihre erste große Liebe, Deacon. Du bist ihr Prinz, Ritter und König in Einem. Das wird sich auch nicht ändern, wenn sie mal einen Partner haben. Du bist ihre Nummer Eins und du bleibst ihre Nummer Eins.
Grace: Wenn ich an meinen Dad denke, denke ich an all die Helden, die ich auf den großen Leinwänden gesehen habe und ich erkenne sie alle in ihm wieder. Er ist der Gute, immer. Er hat viele Macken, er ist nicht perfekt, manchmal möchte ich kein Wort mehr mit ihm sprechen, wenn er sich wie ein Neandertaler verhält, aber.. nirgendwo anders sonst, möchte ich sein, nach einem langen Tag in der Uni, als in seinen Armen. Seine Arme sind mein Lieblingsplatz auf Erden und es ist mir absolut nicht peinlich, mich noch immer wie ein kleines Mädchen in seine Arme zu flüchten, auch wenn ich bereits volljährig bin. Seine Arme sind mein safe place.
Merida: Wenn ich meinen Dad ansehe, sehe ich seine guten und schlechten Eigenschaften und liebe sie alle, denn das ist das was Daddy mir beigebracht hat. Man hört nicht auf etwas oder jemanden zu lieben, nur weil es nicht perfekt ist. Daddy liebt mich in all meinen schrecklichen Momenten, er liebt mich selbst wenn wir streiten, meistens über meine Outfits und ich liebe ihn, immer und zu jeder Sekunde. Auch wenn ich ihm entgegen rufe, dass ich ihn hasse. Dad? Wann immer ich rufe, dass ich dich hasse, rufe ich eigentlich Ich liebe dich. Denn ja, ich liebe es, dass du dich wie ein Neandertaler aufführst und dich um mich sorgst.
Unsere Söhne sind nicht nur unsere Söhne für dich. Du siehst sie bereits jetzt als richtige Männer an und bist auf einer Wellenlänge mit ihnen, du erziehst sie, aber gleichzeitig bist du ihr bester Freund.
Colin: Dad ist unsere Superheld, MacGyver und Einstein in einer Person, es gibt nicht was Dad nicht weiß oder kann und er ist unser Beschützer vor all dem Bösen oder den Monstern unter dem Bett. Wir fünf haben schon so viel von Dad gelernt und einige seiner Marotten übernommen. Doch das wertvollste für uns ist, Zeit mit Dad zu verbringen, nichts geht über Papabär-Time.
Jack: Besser hätte es mich nicht treffen können, seien wir ehrlich. Mein Dad ist in allen Bereichen des Lebens ein Meister, brauche ich einen charmanten Spruch für meine Lehrerinnen, damit sie mich nicht bei meiner Mummy verpetzen, hilft er mir und seine Sprüche funktionieren immer. Brauche ich Hilfe Merida zu besänftigen, findet er mit mir zusammen das beste Schokoladen Eis. Wie fängt man am Besten einen Dino ein? Mein Dad weiß Bescheid. Ich glaube, es gibt nichts, was mein Daddy nicht weiß und somit, gibt es nichts, was ich nicht weiß, denn mein Daddy und ich sind Eins.
Tristano: Ich glaube, eigentlich sind Daddy und ich Brüder. Oder wir sind einfach Alles, was das Leben zu bieten hat. Dad ist mein bester Freund, mein Bruder, mein Vorbild, mein Daddy. Er ist mein Ein und Alles, natürlich direkt nach Mummy. Ohne meinen Daddy gäbe es mich nicht, das weiß ich, weil er Jack und mir erklärt hat, wie Babys gemacht werden! Ups..das hätte ich nicht sagen sollen! Ich liebe Daddy..denn auch wenn ich ihn ständig in Schwierigkeiten bringe, weil ich ihn ausversehen bei Mummy verrate, ist er niemals böse auf mich. Bro-Kodex gilt eben nicht bei Mummy..
Also. Was macht dich zu einem guten Daddy? Ich lausche den Worten unserer Kinder und weiß es, abgesehen von meinem Instinkt. Du bist ein guter Daddy, wegen alldem was du für unsere Kinder bist, Deacon. Sei come un raggio di sole per i nostri bambini, anche quando il cielo è nuvoloso. Lo sei sempre, ogni secondo. Ecco perché sei il padre migliore del mondo. @xxxthefirebetweenusxxx
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Deutschland du machst mir ANGST!
Deutschland , Deutschland.
Du musst etwas an deiner Emphatiefähigkeit arbeiten.
Was haben wir für zerstreute Perspektivwechsel-Künstler*Innen unter uns? Und gespaltene Wahrnehmung in kaltland-Zeiten?
Ich weiß euch fehlt langsam der Mut, aber bitte haltet Abstand von rechten Gedankengut.
Denkt daran: an den meisten Stränden an denen ihr Urlaub gemacht habt, fließt auch das Blut von denen, die man ertrinken ließ, deren Leben man schlussendlich riskiert/beendet hat.
Alle haben somit in Blut gebadet. Schwimmende Mütter,Väter, Kinder, Divers. Aber was euch nicht stört. Geht es Deutschland schlecht, wenn jeder Fünfte, sich keinen Urlaub leisten kann, werden die Ellenbogen um 180° nach oben ausgefahren.
Wir leben in einer globalisierten Welt. Reiche Länder die mit wirtschaftlichen/kapitalistischen Charme sich durch Ausbeuterei und Ressourcenklau an fremden Lebensräumen bedient haben. Geht es Deutschland schlecht wird nicht gerne geteilt.
Was du auf dem Bildschirm siehst tangiert keine Verständnislosen. Was wäre, wenn Menschen direkt vor eurer Nase ertrinken oder die auf einem Riesenschiff auf offener See oder an Grenzen eingesperrt/missbraucht werden?
Aber das wundert mich nicht. Genauso das 10. Schnitzel zu verdrücken, aber für "ein-Tier-zu-töten" sich die Finger bloß nicht dreckig machen.
Falls hier jemand die AFD wählt und die evtl noch mehr an hohen Zuspruch gewinnt. Wundert euch nicht, wenn eure "ausländischen Fachkräfte" weiterhin verschwinden. Und die, die bereits diskriminiert wurden, erst Recht auswandern. Wundert euch nicht über mehr und gezwungene Teenieschwangerschaften. Wenn nach dem tot einer Mutter, das Kind nicht bei der anderen Mami bleiben darf, weil für das Kind rein rechtlich nur die tote Mutter als einziger Elternteil gezählt hat. Und das Kind ins Heim kommt (siehe Italien). Bye "Sozialsystem". Sozialhilfen werden minimiert. Die wachsende Obdachlosigkeit küsst den Asphalt.. Wundert euch nicht, wenn Raves und Kunst minimiert und alternative Menschen leiden. Wenn "Freiheit und Progression" eingeschränkt werden. Wenn WIR dann das mickrige Recht von Meinungsfreiheit und Demonstration verloren haben. Und Anglizismen rechtlich bestraft werden, was die meisten Kids aber schon in sich tragen. Natürlich habt ihr was gegen Menschen die flüchten oder mit Migrationshintergrund. Aber ihr werdet dann merken ihr seid den rechten Flügel egal, was für die zählt ist Verbreitung ihrer Ideologie. De(pp)xit ahoi, EU bye. Mal sehen wo es uns hinführt, verstehen werde ich das nie. Aufjedenfall abseits von Menschenrechten, demokratischen Grundwerten und sozialen Menschenverstand. No sorry, ist halt meine Bubble🖤🙏🏻ich heul jetzt leise genauso wie ihr. Wer sich angesprochen fühlt: ich war schon in Diskussion mit eures Gleichen. Wer genau weiß er reagiert aus emotionsbedingter Unsicherheit, Frust und Furcht, lade ich zum Schweigen und Selbstreflexion ein. Emotionen sind gewaltig, Bedürfnisse schreien. Aber lasst euch nicht ködern. Nicht rechtspopulistisch manipulieren lassen. Mir fällt zu euch ansonsten leider nichts mehr ein. Ich habe auch Angst. Das was der Mensch verkackt hat, wiederholt sich. Finds einfach Schade und wünsche niemanden was Schlechtes. Ich habe gedacht wir hätten von den Zeitzeugen gelernt. Aber jede*r nimmt die rotierenden News so auf wie es ihm/ihr Recht ist. Das ist unser aller Problem der Spaltung und du dir denkst: juckt mich nicht.(Anonyme)Hatespeechkommentare in 3..2..1
So viele Filme gedreht, doch nichts gelernt.
So viel wiederholendes Leid, doch nichts gelernt.
YinYang, HimmelHölle alles Ausreden die gerechtfertigt werden.
So viel Schlechtes.Ach das sind die Menschen gewöhnt.
Selbst in der modernen Pädagogik ist klar, dass Fehler Vorrang haben und minimiert gehören.
Welt geht zu Grunde, doch nichts gelernt.
Könnt ja zum Schluss Plastik und Geld essen, wenn ihr euren Kindern euer Versagen erklärt.
Deutschland du machst mich traurig.🖤
#deutsch#rassismus#faschismus#fuck afd#diskriminierung#menschen#gefühle#gedanken#leben#menschenrechte#refugees welcome#krieg#europa#kapitalismus#feminism#feminismus#lgqbt#flinta#queer#familien#antifascist#antifaschismus#climate change#klimakrise#hass#politik#rechtspopulismus#menschheit
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Frag lieber, statt zu streiten
Frag lieber, statt zu streiten Du sitzt in einem Raum voller gespannter Luft. Dein Gegner, ein Typ mit Hemd, das schreit: „Ich bin wichtig!“, lehnt sich zurück, die Arme verschränkt. Sein Gesicht: eine Mischung aus Arroganz und „Ich weiß alles besser“. Du? Jeans, die genau die richtige Länge hat, und ein Pulli, der sagt: „Ich bin hier, um zu gewinnen – mit Stil.“ Dein Herz pocht, dein Hirn rattert. Sollst du zuschlagen? Verbale Waffen ziehen? Nein. Du bist smarter. Du fragst. Fragen sind wie Laserpointer. Sie zielen auf den wunden Punkt, bringen Licht ins Dunkel und lassen den Gegner sich selbst ins Aus manövrieren. Du hebst die Augenbraue (perfekter Winkel, nicht zu aggressiv). Dein Mund formt die Worte: „Interessant. Aber warum glaubst du, dass das funktioniert?“ BAM! Er blinzelt. Sein Hemd verliert plötzlich an Glanz. Der Ort des Geschehens Stell dir vor, du bist in einem Debattierclub, der irgendwo zwischen Hogwarts und einem hippen Berliner Hinterhof existiert. Der Boden knarzt, die Wände sind mit Büchern tapeziert, und es riecht nach Kaffee und ein bisschen nach Staub. Auf dem Tisch vor dir: eine altmodische Schreibmaschine. Warum? Weil sie cool aussieht, Punkt. Dein Gegenüber beginnt zu schwitzen. „Na ja…“, murmelt er, und seine Augen flüchten zur Decke, als wäre dort eine magische Antwort versteckt. Du lächelst. Es ist kein nettes Lächeln, sondern eines, das sagt: „Ich hab dich.“ Warum Fragen so mächtig sind Fragen haben Superkräfte. Sie sind keine stumpfen Schwerter, sondern feine Skalpelle. Während Angriffe Emotionen triggern, provozieren Fragen Nachdenken. Dein Gegner – oder nennen wir ihn Opfer – muss sich selbst reflektieren. Und genau da liegt der Haken: Menschen glauben oft, sie wüssten alles. Fragen beweisen das Gegenteil. Du lehnst dich vor, dein Gesicht zeigt echtes Interesse. „Wie passt das zu deinem vorherigen Argument?“, fragst du, mit der Unschuld eines Kindes, das gerade herausgefunden hat, dass der Weihnachtsmann gelogen hat. Er stammelt. Die Zuschauer – ja, da sind natürlich Zuschauer – tuscheln. Du bist der Held. Er? Ein Turm aus Karten im Wind. Szenenwechsel: Das Büro Du sitzt in einem sterilen Konferenzraum. Dein Chef, ein Mann mit so viel Gel in den Haaren, dass es als Waffe durchgehen könnte, wirft dir einen Vorwurf vor die Füße wie ein Hund, der einen Ball apportiert. Dein Team schweigt. Alle Blicke auf dir. Doch du bleibst ruhig. „Was genau meinen Sie damit?“, fragst du. Die Frage schneidet durch die Spannung wie ein Samurai-Schwert. Er zögert. „Na ja…“, beginnt er. Doch du hast ihn bereits im Netz gefangen. „Können Sie ein konkretes Beispiel geben?“, hakst du nach. Sein Blick verrät ihn: Da ist nichts. Nada. Niente. Du lächelst innerlich, während die anderen sich winden, um ihr Lachen zu unterdrücken. Fragen statt Angreifen – Deine Checkliste - Stell offene Fragen: Lass dein Gegenüber reden. Es wird sich um Kopf und Kragen reden. - Frag nach Details: Je mehr, desto besser. Details sind die Stolpersteine. - Bleib ruhig: Dein Gesichtsausdruck sollte in die Kategorie „diplomatischer Zen-Mönch“ fallen. - Nutze Pausen: Schweigen ist Gold, vor allem, wenn dein Gegner panisch nach Worten sucht. Warum du der Meister bist Du bist nicht nur ein Frager. Du bist ein Architekt des Denkens, ein Magier der Manipulation. Deine Gegner werden nicht wissen, was sie getroffen hat, und wenn sie es merken, ist es zu spät. Es gibt keine bessere Waffe als die Wahrheit – und nichts entblößt sie besser als Fragen. „Wer fragt, führt. Wer angreift, verliert.“ Hat dir der Beitrag gefallen? Kommentiere und teile meine inspirierenden Beiträge über Erfolge, Sehnsüchte, Wünsche und Träume! Read the full article
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#wer bist du#was bist du#deine meinung#einstellung#glaube#träume#wünsche#illusionen#täuschung#manipulation#vor sich selbst flüchten#in illusionen verstricken#bewusstsein#erkenntnis#wandlung#system#zivilisation#meditation#gesellschaft#angst#einsamkeit#gedanken#selbst verarscht#gewalt#elend#leid#schmerz#wissenschaft#kirche#bildung
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Es ist immer wieder dasselbe:
Dating, kennenlernen und man denkt sich das man sich doch gut versteht.
Und trotzdem ist es nicht möglich das sowas länger als ein paar Tage dauert, geschweige denn Treffen daraus werden.
Ich versteh nicht wo das Problem liegt und es fühlt sich nur noch wie Zeitverschwendung an. Ich habe kein Problem damit alleine zu sein und die Zeit für mich selbst zu genießen. Inzwischen steht das 6. Weihnachten vor der Tür welches ich wieder allein verbringen werde.
Meine Psyche macht mir deshalb wieder zu schaffen und ich würde mich am liebsten wieder jeden Tag besaufen um wenigstens für die Zeit mal keinerlei Sorgen zu haben...
Und ich hab das Bedürfnis einfach zu flüchten, weit weg in den Süden und dort einfach mal von allem abzuschalten, niemanden sehen oder hören...
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Der dunkle König
Ein Schauermärchen aus Bayern
Es war einmal auf einem kleinen, alten, verfallenen Friedhof am Ufer des Sees, da haben die Bayern den Mann zum ersten Mal und noch viele Male nachher gesehen. Eines Morgens, zu einer herbstlichen Jahreszeit, erscheint er in seiner Kutsche zwischen den mächtigen Bäumen und den kahlen Hecken am Friedhof. Es regnet seit der Nacht ohne Unterlass, die Wolken hängen tief und schwer fast bis zur Erde herab. Die düstere Stimmung der Gegend passt zu dem würdevollen Anlass: Denn zur Stunde findet hier ein Begräbnis statt. Die Grabdiener in schwarzen Kapuzen tragen den schlichten Kiefernsarg einer Bauersfrau zu ihrer letzten Ruhestätte. Bei jedem Schritt regnet es stärker; vergießen die Hinterbliebenen mehr Tränen. Die Köpfe der Kinder sind tief gesenkt, Bauern und Fischer falten die Hände, ein paar Mägde verteilen blasse Feldblumen unter den Trauergästen: – an dem Grab steht einfaches, aber ehrlich trauerndes Volk. Nur wenige wagen es, bei dem Wolkenbruch, der neuerlich einsetzt, unter den nahen, verwitterten Kapitol der Kirche zu flüchten. Der Mehrheit aber fehlt dieser Mut, denn die Kutsche unseres Mannes, der hochgeboren ist, steht mit offener Türe vor dem Trauerzug. Dieselbe, inmitten von bröckeligen Grabsteinen und entstellten Marienfiguren, ist genauso ehrfurchtgebietend und finster wie der Leichenkarren, der die Tote gebracht. Sie erweckt großen Respekt. Der Respekt ist so gebietend, dass, selbst bei diesem unwirtlichen Wetter, kein Hut und keine Haube auf dem Kopf sitzen darf. Den Leuten friert; sie sind durchnässt und erschöpft, als die Bahre vorbeikommt. Die Prozession lässt den ausgetretenen Weg hinter sich und zieht durch Morast weiter, in dem sich die Träger unter der schweren Last des Sarges immer mehr abmühen müssen. Vor dem Wagen kniet nun ein Ministrant nieder und verliest eine lateinische Trauerrede. Der Ministrant ist klein, ein Milchgesicht, noch fast ein Kind. Das Papier in seinen Händen ist so nass geworden, dass es fast zerfällt; aber unbeirrt trägt er weiter und weiter vor, bis eines der schwarzen Rösser mit seinem mächtigem Huf vor Ungeduld im tiefen Erdreich scharrt, und ihn von oben bis unten mit Schlamm bespritzt. – Der Mann sitzt die ganze Zeit über in seiner Karosse, spricht nicht ein Wort und lässt sich nicht blicken. Bis seine ringgeschmückte, weiße Hand aus der Türe fährt. Sie macht eine wegwerfende, ungnädige Bewegung und das gilt seinem Kutscher als Zeichen zum Aufbruch. Nachdem die Wagentür geschlossen, verneigt man sich und wünscht sich insgeheim, dass dieser seltsame Trauerakt endlich beendet ist. Was niemand bemerkt: – aus einem abgewandten Fenster, blickt er zwischen den Vorhängen hindurch, und schaut nach draußen. Das Erscheinungsbild des Mannes ist so seltsam wie sein Benehmen. Wie man sich den Teufel leibhaftig vorstellt. Er hat buschige Augenbrauen, ein im Nacken gewelltes Kraushaar und einen schwarzen Spitzbart. Dabei ist er bleich, der Mann, mehr als bleich, er ist wahrlich ein Gespenst von Angesicht! Bekleidet im Samtwams und weiten Hemdsärmeln, dazu ein riesiger Kalabreserhut auf dem Kopf mit einer diamantenen Agraffe. Sein Gesicht ist ernst, aber nicht traurig; es steht eine Art von Inspiration in ihm geschrieben. Diese Inspiration nimmt der geheimnisvolle Mann mit sich, als er abfährt und wieder seinen Wegen folgt. Er zieht die Aufmerksamkeit nach sich, denn die heute Begrabene – hat er im Leben gar nicht gekannt. Man schaut ihm nach, man wundert sich über ihn, man schließt die Augen und flüstert mit belegter Stimme leise seinen Namen —
Ludwig …
©️ Ambrose the Poet
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Gas gegeben, Gras gerochen - Dumme Idee endet vor Gericht
Bericht
Heute verantwortete sich ein 21-jähriger Kreuztaler vor der Jugendkammer des Siegener Landgerichts. Bereits im November 2022 versuchte er, sich einer Polizeikontrolle auf der Marburger Straße zu entziehen und beschleunigte seinen Wagen auf der Kindelsberger Straße auf 80 km/h. Er versuchte weiter, auch über einen unbefestigten Weg zu flüchten. Währenddessen führte sein Beifahrer eine „nicht geringe und zum Weiterverkauf bestimmte Menge Marihuana“ sowie zwei Schreckschusswaffen bei sich. Der Beifahrer verbüßt bereits eine Haftstrafe.
versuchte Strafvereitelung nach § 258 StGB Der zum Tatzeitpunkt noch 19-Jährige ließ zu Beginn der Verhandlung über seinen Anwalt ein volles Geständnis verkünden. Er habe zwar nicht von der Bewaffnung des ehemaligen Freundes gewusst, aber ihm sei klar gewesen, warum „er in einer Karre saß, die so nach Marihuana stank, dass man es kaum aushält.“ Der 21-jährige Gerüstbauer habe in den zwei Jahren nach der Tat viel darüber nachgedacht und sei zu dem Schluss gekommen, dass es „eine dumme Entscheidung“ war, die nicht zu seinem Lebensentwurf passt. Seine Eignung als Fahrzeugführer verspielte er nur kurz nach der angeklagten Tat, als er ohne gültigen Führerschein mit einem Moped unterwegs war. Er muss sich einer MPU unterziehen. Der Vertreter der Jugendgerichtshilfe sprach sich aufgrund von vorhandenen Reifeverzögerungen des damals 19-Jährigen dafür aus, Jugendstrafrecht auf ihn anzuwenden. Mittlerweile, gut zwei Jahre nach seiner letzten straffälligen Handlung, sah er keine Notwendigkeit für pädagogische Maßnahmen. Die Staatsanwältin führte in ihrem Plädoyer aus, dass sie den Eindruck hatte, der junge Mann mache heute einen „geknickten Eindruck“. Immerhin habe er mitbekommen, wo sein damaliger Freund und Beifahrer gelandet ist. Sie wertete sein Geständnis zu seinen Gunsten, erinnerte ihn jedoch daran, dass „er eine gefährliche Situation geschaffen“ habe und es dafür einer Sanktionierung bedarf. Sie forderte die Einstellung des Verfahrens unter Zahlung einer Auflage von 1.800 € und ein weiteres Fahrverbot von drei Monaten. Das Fahrverbot werde in Hinblick auf die noch ausstehende MPU wohl aber eher symbolischen Charakter haben. Der Verteidiger des Kreuztalers lenkte die Aufmerksamkeit auf das in seinen Augen „jugendtypische Verhalten“ seines Mandanten. Hätte dieser damals nur eine Minute über seine Entscheidung nachgedacht, hätte er sich eines Besseren besonnen. Er führte aus, dass er das geforderte Strafmaß als korrekt empfinde, fügte jedoch hinzu, dass er es gerne ohne Verurteilung beendet hätte. Ein strafrechtliches Makel habe sein Mandant seiner Meinung nach nicht verdient, vor allem weil er noch nicht vorbelastet sei. Er regte an, dass auch 1.000 € als Auflage ausreichen sollten, und erinnerte an die Kosten für die MPU, die noch auf seinen Mandanten zukommen. Alternativ hätte der junge Gerüstbauer in den Wintermonaten Zeit für gemeinnützige Arbeit. Auch der 21-Jährige selbst empfand die im Raum stehenden Sanktionen als angemessen und fügte reumütig hinzu, dass er „gemerkt habe, dass er Scheiße gebaut“ habe. Die Vorsitzende Richterin sprach letztlich eine Verwarnung aus. Das Verfahren wird eingestellt, nachdem der Kreuztaler weitere drei Monate Fahrverbot verbüßt und drei Raten zu je 500 € an den Förderverein Brücke e.V. als Auflage gezahlt hat. Sie wertete sein Geständnis strafmildernd und berücksichtigte, dass der junge Mann vor zwei Jahren eine „Sekundenentscheidung“ traf. Sie stellte jedoch klar, dass er ein erhebliches Gefährdungspotential geschaffen habe und deutlich Schlimmeres hätte passieren können. „Ich hoffe, Sie haben das Richtige daraus gelernt!“ Verteidigung und Staatsanwaltschaft erklärten, auf Rechtsmittel zu verzichten. Das Urteil wurde sofort rechtskräftig.
Spenden an den Förderverein Brücke e.V
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Summer recap. (10.09.2024)
Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu, und überraschenderweise macht mich das nicht traurig. Dieser Sommer fühlte sich gar nicht wirklich wie einer an—es ist fast so, als wäre er unbemerkt an mir vorbeigegangen. Tatsächlich kann ich mich kaum daran erinnern, wie er sich angefühlt hat. Aber ich freue mich auf die kühleren Tage, die vor mir liegen. Vielleicht bringt dieser Herbst ein wenig mehr Klarheit.
"Ich erinnere mich nicht" ist in den letzten Monaten zu einem wiederkehrenden Thema für mich geworden. Es ist, als wäre ich immer noch im April stecken geblieben, als hätte ich ihn nie wirklich verlassen. Alles, was im Sommer passiert ist, fühlt sich fast unwirklich an, wie ein ferner Traum.
Die Arbeit ist meine neue safe space geworden—ein Ort, an dem ich mich bestätigt, gebraucht und wirklich gesehen fühle. Es erfüllt mich auf eine Art und Weise, die ich nicht erwartet hatte, und ich hoffe, dass auch zukünftige Arbeitsplätze mir solche Zufriedenheit bieten werden. Ich habe viel gelernt, was mir besonders dabei geholfen hat, meine Meinung zu äußern, mich in Gespräche einzubringen und die Angst vor dem Gehörtwerden zu überwinden. Die Idee, in den Arbeitseifer zu flüchten, finde ich faszinierend.
Die Dinge verändern sich. Der Umzug aus dieser Stadt rückt näher, und ich freue mich auf das Leben, das vor mir liegt. Die Welt ruft. Trotzdem werde ich auf diese Zeit immer gerne zurückblicken. Es ist aber noch nicht vorbei, und ich bin entschlossen, das Beste aus diesen letzten Monaten zu machen und diesen Rückzugsort so lange zu genießen, wie ich ihn noch habe.
Ich lerne mehr über das Loslassen und versuche, es langsam zu verinnerlichen. Vor einem Monat habe ich Gott noch angefleht, mir diese Lektion nicht zu erteilen, aber es ist eine, die ich annehmen muss. Ich bin jung, und ich werde in diesem Leben noch auf eine surreale und erschreckende Weise oft loslassen müssen—besser, es jetzt zu lernen, als nie.
Mein Herz heilt, auch wenn es länger dauert, als ich erwartet habe. In Wirklichkeit hat es viel zu heilen. Ich habe angefangen, ein Buch über das Heilen des inneren Kindes zu lesen, und es öffnet mir die Augen. Ich möchte nicht wie ein Opfer klingen, aber ich muss ehrlich sein—etwas in mir ist tief gebrochen, und ich habe es mein ganzes Leben lang ignoriert.
Ich habe viel Zeit in der Einsamkeit verbracht und gelernt, sie nicht nur zu überstehen, sondern sie mehr zu schätzen. Ich habe mir in der Vergangenheit immer einen Freund, Liebhaber oder Gefährten gewünscht, der so ist wie ich—eine realistische Version von mir für mich. Aber ich habe nicht erkannt, dass ich das schon in mir trage. Ich kenne mich selbst auf eine viel intimere Weise, als es irgendjemand jemals könnte, und diese Erkenntnis hat mich geerdet und mir ein Gef��hl der Sicherheit in mir und meinen Fähigkeiten gegeben.
Ich habe in letzter Zeit zu viel geraucht und möchte wieder mit dem Laufen anfangen. Ich vermisse das Gefühl, das es mir gegeben hat. Aber vor allem muss ich Selbstmitgefühl lernen. Das ist meine Mission für die nächsten Monate.
Heilung ist ein Prozess, der niemals wirklich aufhört.
Ich hoffe, dass das Leben noch ein paar Überraschungen für mich bereithält. Manchmal raubt mir das “Tell me something I don’t already know” -Konzept den Spaß am Leben. Ich weiß viel, sehe viel und nehme alles und jeden wahr. Vielleicht ist das der Grund, warum ich manchmal das Gefühl habe, nicht mehr genug Raum für mich selbst zu haben.
Aber um diesen Rückblick auf eine positive Note zu beenden: Gute Dinge stehen bevor. Ich glaube, sie sind bereits da; ich muss nur in Ruhe verweilen und mir erlauben, sie zu sehen.
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Depression bei Männern: Wut auf Partner – Vorwürfe & Streit
Leiden Männer an Depressionen, entfesselt sich häufig eine gewaltige Wut, die sich oft gegen die Partner richtet. Die Gründe für dieses aggressive Verhalten von depressiven Männern liegen in Gefühlen von Überlastung, Angst und Verzweiflung.
Männer-Depressionen sind ausgeprägt und oft verkannt
Depressive Männer sind im Vergleich zu Frauen auffällig aggressiv. Vor allem ihren Partnerinnen oder Partnern gegenüber können sie sehr wütend und vorwurfsvoll werden.
Experten gehen davon aus, dass Depressionen bei Männern häufig unentdeckt bleiben. Die Gründe sind vielfältig: Männer zeigen nicht unbedingt die klassischen Symptome wie Traurigkeit und Antriebslosigkeit. Jedenfalls nicht sofort.
Stattdessen wirken sie lange Zeit gereizt, rastlos / agitiert, neigen vermehrt zum Konsum von Drogen / Alkohol oder flüchten sich in exzessive Betätigungen. Hinzu kommt, dass es vielen Männern schwerer zu fallen scheint als Frauen, sich Hilfe zu suchen und Unterstützung anzunehmen.
Die Versuchung ist groß, das alles auf Rollenklischees zurückzuführen („Der starke Mann“). Sicherlich spielt die Sozialisierung hier mit hinein, doch ich glaube nicht, dass sich hier „nur“ um männliche Stereotype handelt. Vielmehr sind Aggressionen eine menschliche Reaktion auf Überlastung und Angst in einer Depression.
Male Depression vs. female Depression
Die Unterscheidung der Symptome nach Geschlecht soll helfen, Depressionen bei Männern leichter zu identifizieren. Denn obwohl viele die üblichen Anzeichen einer Depression aufweisen, werden diese häufig durch Aggressivität und Risikoverhalten maskiert.
In ca. 50 % aller Depressionsfälle ist eine erhöhte Reizbarkeit vorhanden. Natürlich können auch depressive Frauen ein aggressives Verhalten an den Tag legen (vgl. Depression bei Frauen: Symptome). Und nicht jeder depressive Mann muss auffällig gereizt sein. Doch rein tendenziell zeigen eher Männer Wut-Symptome bei Depressionen (6).
Wut-Symptome bei depressiven Männern
schnell gereizt
kämpferisches Verhalten
Wut-Anfälle
tlws. Gewaltausbrüche
geringere Selbstkontrolle
geringe Stressresistenz / gesteigertes Stressempfinden
allgemeine Unzufriedenheit
impulsive, vorschnelle Handlungen (Kündigung, Trennung vom Partner)
Wie verhalten sich depressive Männer?
Viele Depressive reagieren sensibel auf Kritik und kommen dadurch schnell an ihre Grenzen. Wenn man sich vor Augen führt, was da in einem Menschen vorgeht, versteht man auch, warum: Bin ich ständig von einer latenten depressiven Grundstimmung beherrscht, führt das langfristig zu starken Anspannung. Da würden selbst dem Dalai Lama der geringfügigste Anlass reichen, um vor lauter Überforderung und Stress in einen Wutanfall zu geraten.
In der Fachliteratur ist zu lesen: depressive Männer wären oft nachtragend und fänden schwerer zu einer versöhnlichen Haltung zurück. So bleibt die Atmosphäre dauerhaft geladen. “Nachtragend” ist hier eine irreführende Beschreibung: die Betroffenen fühlen sich verletzt und enttäuscht, das trifft es eher.
Die Aggression zeigt sich vor allem gegenüber dem Lebensgefährten oder der Lebensgefährtin in Momenten, in denen sich die Betroffenen unfair behandelt fühlen. Nicht selten geben Betroffene ihrer Partnerin oder ihrem Partner die Schuld an ihrer Niedergeschlagenheit, haben Selbstmitleid und tendieren zu Vorwürfen. Doch mit dem Fortschreiten der psychischen Erkrankung treten auch bei Männern die klassischen Anzeichen einer Depression immer deutlicher zutage, darunter anhaltende Schwermut, Verlust von Interesse und Freude (Anhedonie) und Konzentrationsprobleme. Zudem tritt die depressive Antriebslosigkeit bei Männern erst in fortgeschrittenen Stadien auf.
Exzessives Verhalten als Indiz
Viele Menschen, die an Depressionen erkranken, versuchen lange Zeit, die negativen Gedanken und Gefühle zu verdrängen und sich abzulenken. Depressive Männer neigen hier – laut Studien – zu einer maximalen Verausgabung, also exzessivem Verhalten:
sehr häufiger Geschlechtsverkehr, auch mit wechselnden Partner_innen
Überstunden auf der Arbeit
übertriebenes Sporttraining
Drogen und Alkohol etc.
exzessives Kaufverhalten
Angeberei mit Statussymbolen wie Auto, teure Uhren etc.
exzessiven Konsum von Medien
starke Risikobereitschaft (dazu zählen auch unüberlegte Entscheidungen, wie Kündigung oder Trennung)
Körperliche Symptome bei Männern können sein
rasche Erschöpfung, Müdigkeit
Schlafstörungen
Magenprobleme
Appetitlosigkeit
Rückenschmerzen, Kopfschmerzen
Libidoverlust
bei Wutausbruch oder Panikattacken auch: Herzrasen, Schwindel und Atemnot
Ursachen für Wut bei Männern mit Depressionen
Geschlechtsspezifische biologische Stressreaktion
Laut einem Bericht des SWR (5) produzieren Männer unter Stress neben Adrenalin vermehrt Vasopressin, ein Hormon, das in Verbindung mit aggressiven und defensiven Verhaltensweisen steht.
Entsprechend neigen sie evtl. eher zur Wut, vermuten die Autoren. Ob das wirklich so ist, wissen wir schlichtweg nicht. So oder so, diese Erklärung ist zu einseitig.
Männliche Rollenklischees
Viele Experten sehen die Ursache in Rollenklischees, also gesellschaftlich geprägten und von Kindheit an erlernten Verhaltensweisen in der Bewältigung emotionaler Probleme. Männer tendieren dazu, weniger über belastende Emotionen wie Kummer oder Hoffnungslosigkeit zu sprechen. Hinzu kommt der Einfluss veralteter Stereotype.
Gegen diese Theorie spricht allerdings, dass sehr viele Menschen mit Depressionen „nicht nur die höchste Selbstaggressivität, sondern zugleich auch die höchste externalisierte Aggressivität in Form von reaktiver und spontaner Aggressivität“ (3) aufweisen. Sicher wird die Wut bei Männern durch Rollenklischees befeuert, doch sie sind nicht der Auslöser oder Ursprung für aggressives Verhalten.
Autoaggressionen
Ein weiterer Ansatz kommt aus der Tiefenpsychologie. Demnach ist Wut bei Depressionen eigentlich gegen die eigene Person gerichtet. So ist es möglich, gesellschaftlich nicht akzeptierte Verhaltensweisen anderen Menschen gegenüber zu vermeiden. Diese unterdrückten Emotionen sind im Unterbewusstsein aktiv und brechen irgendwann aus.
Auch gegen diese einseitige Theorie gibt es schlagende Argumente:
Untersuchungen zeigen, dass depressive Männer ihre Aggressionen häufiger nach außen richten, statt sie in sich hineinzufressen. Die Theorie kann also, wenn überhaupt, nur auf einen kleinen Teil der Patienten zutreffen.
Gemäß gängigem Rollenbild ist offene Wut bei Männern durchaus gesellschaftlich akzeptiert.
Nicht jede Depression hat ihre Ursache in unterdrückten Gefühlen, das ist eine stark verkürzte, eindimensionale und vorurteilsbehaftete Sicht.
Angst und Kontrollverlust
Bei Dr. Gumpert (4) ist zu lesen, dass auch Stimmungsschwankungen der Auslöser von Aggressionen sein können, weil Betroffene die Fähigkeit zur Emotionsregulation einbüßen. Zudem ist die Angst, verrückt zu werden und die Kontrolle zu verlieren, gewaltig. Wird die depressive Angst von anderen nicht erkannt, geraten depressive Menschen oft in Situationen, die ihnen bedrohlich erscheinen.
Dieser Erklärung trifft einen wichtigen Punkt: Der Körper spielt verrückt (Vgl. Körperliche Symptome bei Depressionen), Betroffene sind unglaublich kraftlos und fürchten, jeden Moment zusammenzubrechen. Die ganze Außenwelt ist eine gewaltige Herausforderung und kaum zu ertragen. Kleinigkeiten überfordern komplett. Aus Selbstschutz reagieren viele aggressiv – die einzige Möglichkeit, um die kümmerlichen Kräfte zu mobilisieren und sich zu retten. Vgl. auch In der Depression: die Verfremdung der Lebenswelt
Gefühl der Fremdbestimmung & Frust
Weiterhin heißt es bei Dr. G.: „Als weiterer Aspekt von Aggressionen kann häufig die veranschlagte Therapie gelten, in der der Patient kein Nutzen sieht und sie deswegen ablehnt. Ärzte und Angehörige erwarten hierbei jedoch das strikte Einhalten der Therapie, was aus Sicht des Erkrankten zu einer scheinbaren Unmündigkeit führt und somit durch fehlende Stressbewältigung in Aggressionen führt.“ (4)
Diese Formulierung rückt die Selbsterfahrung bei Depressionen in ein falsches Licht, meine ich. Gerade die Hoffnungslosigkeit und die pessimistische Schwermut zählen zu den Symptomen der Depression. Warum ist das so überraschend? Und warum können Fachleute nicht damit umgehen, wenn das bekannt ist?
Ja, eine Psychotherapie v.a. am Anfang sehr anstrengend und beängstigend. Die äußeren Erwartungen der Angehörigen und Behandler üben Druck aus, weil sie tatsächlich allzu oft überzogen sind und zu viel in zu kurzer Zeit fordern. Das frustriert Betroffene natürlich. Wer würde sich da nicht wütend verteidigen? (In diesem Augenblick ist das eigentlich eine gesunde Reaktion)
Vgl. Leben mit depressiven Menschen – Depression als Familienkrankheit
Trauerreaktion auf den Verlust des alten Selbstbildes
Viel zu selten wird beachtet, dass die Situation selbst berechtigte Trauer hervorruft. (Chronisch) krank zu sein und nicht normal leben zu können, sind verdammt traurige Zukunftsaussichten. Man muss sich also vom alten Selbstbild verabschieden – und von Wünschen, Zukunftsvorstellungen, Träumen etc. Vgl. auch Depressionen als Verlust.
Diese Trauer muss erst einmal verarbeitet werden – und das funktioniert nicht in ein paar Wochen oder Monaten. Darum hat die Wut hier ihren natürlichen Platz als Teil des Verarbeitungsprozesses. Vgl. auch Depression: Aggressionen in 50 % aller Fälle
Quellen:
1) Thom, J., Kuhnert, R., Born, S., & Hapke, U. (2017). 12-Monats-Prävalenz der selbstberichteten ärztlich diagnostizierten Depression in Deutschland. 2) neurologen-und-psychiater-im-netz.org: Reizbarkeit, Ärger, Sucht sind typische Depressionssymptome bei Männern 3) Stefanie Otte et al.: Sind depressive Menschen aggressive Menschen? Unterschiede zwischen Allgemeinbevölkerung und depressiven Patienten. Psychother Psychosom Med Psychol 2017; 67(01): 19-25. DOI: 10.1055/s-0042-120411 4) Dr. Gumpert: Aggression bei einer Depression 5) Astrid Wulf und Justina Bretzel: Depressionen bei Männern. Aggressiv und wütend – statt niedergeschlagen (SWR) 6) Lisa A. Martin et al: The Experience of Symptoms of Depression in Men vs Women. Analysis of the National Comorbidity Survey Replication. JAMA Psychiatry. 2013;70(10):1100-1106. doi:10.1001/jamapsychiatry.2013.1985
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