Tumgik
#ich brauche stills zum anstarren
die-ringeltaube · 3 months
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mal nen paar stills aus dem videobeitrag vom sr <3
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felixbergbauer-blog · 7 years
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Der Mord (Traum I)
Mir geht schon den ganzen Tag lang eine Melodie im Kopf herum, die mir eingefallen ist. Ich konnte im Unterricht kaum still sitzen, weil ich die ganze Zeit daran denken musste, endlich nach Hause gehen zu können, um diese tolle Melodie aufzuzeichnen und schließlich zu einem Song zu formen. Als es zum Schulschluss klingelt schieße ich aus dem Klassenraum, mit meinen Freunden im Schlepptau. Wir hasten unseren Heimweg entlang Richtung U-Bahn, rechts neben uns die alte Burgmauer, die steht schon seit dem dreizehnten Jahrhundert. Ich erzähle meinen Freunden von der Melodie und summe sie vor. Ich rede davon, wie perfekt der Song werde und bitte sie um Mithilfe beim Aufnehmen.
Wobei ... ... nun wird es mir endlich klar. Es geht nicht. Ich kann diesen Song nicht aufnehmen. Aus guten Gründen noch dazu. All meine Aufregung und Freude, meine Vorstellungen und meine Hoffnungen, sie sind alle weg. Meine Mundwinkel sinken, ich höre schlagartig auf zu reden. Meine Freunde reagieren gelassen, sie sind aus irgendeinem Grund nicht verwundert über meinen plötzlichen Aussetzer. Wir laufen weiter, langsamer nun. Es ist still. Keiner spricht. Es fahren auch keine Autos neben uns, und das obwohl diese Straße sonst doch so befahren ist. Selbst die Bäume schweigen, kein Wind bringt sie mehr zum Rascheln. Alles ist still und ich gehe nach Hause.
Als ich ankomme treffe ich als erstes meine Mutter. Sie gibt mir gerade noch genug Zeit, um meine Tasche abzustellen, da zerrt sie mich auch schon ins Auto. Sie ist ganz hektisch und nervös, sie scheint es sehr eilig zu haben, aber ich weiß gar nicht was los ist. Sie rammt den Schlüssel ins Zündloch und dreht so schnell um, dass ich Angst habe, der Schlüssel bricht ab. Sie tritt in die Pedale und wir rasen los. Ich schaue abwechselnd die Straße und dann meine Mutter an. Sie hat die Augen fest auf ihrer Route und auch sie schweigt. Sollte ich sie ansprechen? Ich bin vollkommen orientierungslos. “Und? Wo geht die Reise hin?” setze ich an. Sie reagiert nicht. Hat sie mich gehört? Doch, sie muss mich gehört haben. Sie antwortet nur nicht. Vielleicht frage ich sie nochmal? Ich schaue hoch und sehe einen Turm. Einen sehr hohen Turm. Ich meine richtig hoch! Mindestens zweihundert Meter! Ich habe diesen Turm noch nie gesehen. Es ist, als wäre er in der letzten Nacht errichtet worden. Ich hätte ihn doch von zu Hause aus sehen müssen, so hoch wie er ist. Wir sind immerhin knappe 2 Minuten unterwegs gewesen. Er ist quasi gleich um die Ecke.
Meine Mutter hält an und springt aus dem Fahrzeug. Sie sprintet auf die andere Seite und zerrt mich dann auch raus. Mein Handgelenk fest im Griff geht es zum Turm, quer über einen großen Platz, den ich auch zum ersten Mal sehe. Unglaublich viele Menschen laufen hier kreuz und quer, ich komme mir vor wie auf dem Times Square. Ich werfe einen analytischeren Blick auf den Turm. Er ist aus Beton und in ein und derselben blass-orangen Farbe. Etwas komisches fällt mir auf: der Turm hat kein einziges Fenster. Und auch keine Tür. Es ist wie ein langer breiter Stock, der einfach hier rumsteht. Jetzt sehe ich an der linken Seite des Turms eine Treppe, ein Gerüst, wie es bei Renovierungen angebracht wird. Meine Mutter steuert mich direkt darauf zu. Wir steigen also die Treppen hoch. Ein Wunder, dass meine Mutter hochkommt, wo sie doch mit den Schmerzen in ihrem rechten Bein kaum vorankommt.
Gefühlte zweihundert Meter liegen nun unter uns. Gut, dass ich keine Höhenangst habe. Meine Mutter ist schon oben, ich brauche noch ein paar Etagen. Ich höre sie reden. Sie scheint sich mit jemandem zu streiten, das hört man an ihrem verärgerten und aggressiven Tonfall. Ich komme endlich oben an und sehe ein bekanntes Gesicht: Mr Ehlert steht vor mir, der ehemalige Chef meiner Mutter. Sie arbeitete als Buchhalterin bei ihm, doch kündigte vor zwei Monaten, weshalb hat sie mir nie gesagt. Inzwischen streiten die beiden nicht mehr. Mr Ehlert trägt einen verhassten Blick im Gesicht, doch meine Mutter lacht nur. Hört sich irgendwie nach Schadenfreude an, ich würde sagen, sie lacht ihn aus.
Nun kommt es mir endlich in den Sinn. Mr Ehlerts Firma wurde gekauft, und zwar von keinem Geringeren als meiner Schwester. Sie hat eine Ausbildung als Mediengestalterin gemacht und ist seit einem Monat mehr als flüssig. Sie hat genug Geld zusammen gehabt um seine Firma zu kaufen. Da huscht mir doch glatt ein Schmunzeln in mein Gesicht. Aber Mr Ehlert dreht sich zu mir um. Er setzt seinen verhassten Blick nicht ab. “Und du?” zischt er mich an. “Wo bleibt mein Song?”
Mr Ehlert ist kein Geschäftsleiter mehr, dafür ist er jetzt Produzent und will mit mir einen Vertrag abschließen. Und nun erwartet er, dass ich ihm meine Melodie gebe? Diesem Typen würde ich nicht mal meinen Abfall anvertrauen! Woher weiß er überhaupt davon? Der Song ist mir heute morgen erst eingefallen. Ich habe noch keinem was davon erzählt außer meinen Freunden. Das macht mich wütend: “Ok, also - erstens: dieser Song wird niemals existieren, denn ich kann ihn nicht produzieren! Zweitens: Niemand hat gesagt, dass Sie den Song bekommen?” Das passt Mr Ehlert gar nicht. Sein Kopf wird knallrot.
Da geht meine Mutter weiter nach vorne, von dem Gerüst runter auf den Turm. Während der ganze Turm nur eine einzige Stange ist, gibt es ganz oben auf der Spitze eine kleine Plattform, die einmal um den Turm herum führt, quasi eine Aussichtsplattform. Nur würde ich es nicht ganz als Plattform bezeichnen, eher als kleinen Überstand, die eigenen Füße passen gerade mal drauf. Ein falscher Tritt und du fällst zweihundert Meter tief. Daran ist wieder die Turmwand, noch eineinhalb Meter geht sie hoch, dahinter steht auf dem Dach des Turms Mr Ehlert. Auf der gegenüberliegenden Seite des Turms gibt es ein kleines Türchen, durch das man auf das Dach kommt. Meine Mutter klettert dort hin, ich hinterher. Auf einmal wird mir sehr schwindelig, als ich nach unten sehe. Mein Rücken fängt an zu jucken und zu stechen, als würde ich literweise schwitzen. Das kann nicht sein! Ich hatte doch noch nie Höhenangst, warum jetzt auf einmal? Wobei der Turm ja schon verdammt hoch ist. Ich war noch nie in meinem Leben an einem höheren Punkt gestanden. Meine Mutter ist schon auf der anderen Seite, während ich nur zwei Schritte vorangekommen bin. Und dann muss mich Mr Ehlert auch noch die ganze Zeit so gehässig und auch so musternd anstarren. “Ich gehe schon mal voraus, ist das ok?” meint meine Mutter auf einmal. Sie geht schon die innen liegende Treppe hinunter und ich rufe hinterher: “Ja, ich komme gleich nach.”
Ich konzentriere mich mehr als jemals zuvor in meinem Leben. Ich darf nicht abrutschen, keinen falschen Tritt machen und ich darf auf keinen Fall nochmal nach unten sehen! Mit dem Rücken zum Turm kracksle ich mich an der Außenwand entlang und bete, das ich heil ankomme. Da höre ich hinter mir ein leises unverständliches Murmeln. Mr Ehlert steht immer noch dort. Meine Güte, hat er nichts besseres zu tun als mich mit seinen wütenden Augen zu durchbohren?
Es folgt das Ende.
Ich ahne von dem Windstoß, der von Mr Ehlert ausgeht, was als nächstes geschieht. Ich spüre seine Handfläche an meinen Schultern, mein Gleichgewichtssinn spielt verrückt. Ich rutsche ab.
Ich falle.
Ich stehe auf einem großen Platz.
Da vorne steht ein ziemlich hoher Turm.
Ich frage mich, wie hoch genau.
Ich schaue hoch.
Die Sonne steht im Zenit und blendet ziemlich.
Ich versuche, sie mit meiner Hand so gut wie möglich zu verdecken.
Nun sehe ich den ganzen Turm.
Da oben bewegt sich etwas.
Ist das ... ein Mensch?
Da fällt doch ein Mensch runter!
tot.
Ich wache auf. Ich stehe im Flur unserer Wohnung. Habe ich im Stehen geschlafen? Nein. Es war kein Traum. Ich bin tot. Aber ich lebe weiter. Es gibt also ein Leben nach dem Tod? Wie komme ich hierher? Ist meine Seele an diesen Ort gebunden? Alles andere macht in meinen Augen wenig Sinn. Ich gehe in unser Wohnzimmer. Mein Vater liegt auf dem Sofa und schläft. Meine Mutter liegt daneben, auch kurz davor einzuschlafen sieht sie sich eine Sendung auf Maxdome an. Rosins Restaurants. Sie mag diese Sendung. Sie freut sich gar nicht, dass ich wieder da bin, sie begrüßt mich nicht einmal. Jemand klopft an die Hintertür. Ich schaue durch das Glas und sehe Nick Cannon. In einem teuren Anzug und Moderator-Karten haltend steht er in unserem Garten und möchte reinkommen. Er klopft erneut, diesmal lauter. Er schaut mich an, aber es kommt mir sovor, als würde er durch mich hindurchsehen. Er schaut mir nicht wirklich in die Augen. Meine Mutter scheint das Klopfen nicht zu hören. Nun klopft er richtig laut. Vor Angst, dass die Scheibe brechen könnte, öffne ich die Tür und meine Mutter schrickt hoch, mein Vater wacht auch auf. Nick kommt herein und wendet sich zu meinen Eltern: “Guten Abend, Frau Bergbauer” Meinen Vater scheint er nicht anzusprechen. “Ich habe Nachrichten. Schlechte Nachrichten. Furchtbare Nachrichten. Schreckliche Nachrichten. Grausame Nachrichten.” >Wie oft willst du das noch sagen? Komm endlich zum Punkt!<, denke ich mir, da hört er auf. Er blickt auf seine Karten herab. Ich stehe neben ihm und kann somit einen kleinen Blick auf die Karten erhaschen. Sie sind leer. Einfach nur ein weißes Blatt Papier. “Was siehst denn du dir da an?”, fange ich an. Er sieht mich an und sagt nichts. Meine Mutter begrüßt mich nun endlich. “Hallo, Felix! Warst du schon die ganze Zeit hier?”
Was soll das denn? Natürlich war ich hier, hast du mich denn nicht gesehen? Und hey! Immer mit der Ruhe! Du musst nicht gleich ausflippen, ich bin ja nur eine Woche weg gewesen! Wieso tut sie so, als wäre nichts gewesen? Die Tür zum Flur wird aufgeknallt und ich schrecke hoch. Meine Schwester kommt herein und hat einen Schrank dabei. Wie trägt sie den so leichtfertig mit sich rum als wiege er nichts? Und ... ist das nicht mein Schrank? Aus meinem Zimmer? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Blitzschnell haste ich hoch in mein Zimmer. Es ist genauso eingerichtet wie vor ein paar Monaten. Wir haben in dieser Zeit meinen ganzen Raum renoviert und neu eingerichtet. Warum ist nun wieder die alte Einrichtung hier? Ich steige die Treppen wieder herab und gehe ins Wohnzimmer. Alles ist nun vollgepackt mit vielen langen Brettern. Meine Schwester platzt fast vor Aufregung. “Wollen wir dein neues Zimmer einrichten?” Ich ... ähm ... ich meine ... also ... wir haben gerade Besuch und da will sie ein Zimmer einrichten? Aber was soll’s? Da habe ich jetzt gewaltig Lust drauf!
Es läuft fröhliche Rockmusik, aber keiner hat sie angemacht. Meine Schwester und ich tragen ein Brett nach dem anderen nach oben. Jedes Mal, wenn ich runterkomme und mit dem nächsten Brett hochgehe, steht ein weiteres Möbelstück fertig aufgebaut in meinem Zimmer. Meine Schwester war das bestimmt nicht. Das kann auch sonst kein Mensch gewesen sein, immerhin wurden hier Möbelstücke binnen 30 Sekunden aufgebaut.
Mein neues Zimmer ist fertig und wir gehen wieder nach unten. Inzwischen hat Nick es sich gegenüber meiner Mutter auf dem Sofa bequem gemacht. Mein Vater ist weg. Wohin will er denn jetzt gegangen sein? Meine Mutter sieht Nick ernst an, fast schon mit einem Hauch Furcht. Vor ihm? Oder vielleicht vor dem was er ihnen sagen wollte? Da fallen die Worte:
“Ihr Sohn ist tot.“
Tot? Gut, ich war tot, aber jetzt bin ich es nicht mehr. Ich bin doch hier! Sieh doch! Es ist alles gut!
Ich bringe keine Worte raus.
Meine Mutter fängt an zu weinen. Es ist plötzlich sehr ruhig, man hört nur sie, wie sie leise schluchzt. Die Atmosphäre ist sehr angespannt. Ich drehe mich zu meiner Schwester um. Sie ist auch weg.
Ich wende mich wieder zum Wohnzimmer. Meine Mutter ist weg. Es ist jetzt vollkommen still. Kennt ihr das, wenn es so unglaublich still ist, dass ihr meint, ein Rauschen zu hören, in eurem Ohr? Das dann immer lauter und lauter wird?
Nun höre ich nur noch Schritte. Nick, der letzte, der noch mit mir im Raum ist, läuft Richtung Gartentür. Er geht in den Garten, schließt die Tür hinter sich und verschwindet in die Nacht.
Ich bin alleine.
Es ist still.
Ich bin tot.
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in-sain-i · 5 years
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Df 2019 - Kato (11)
Ankunft Ich sah mich um. Ich kannte dieses Zelt aus Vinhs Kopf, doch erkannte es jetzt klarer und mit eigenen Augen. Etwas war schief gegangen. Vor mir stand ein Mann, das war Leric, das wusste ich weil Vinh es wusste. Er schrie auf als er mich sah, weil ich hatte ihn erschrocken glaube ich und das tat mir ein bisschen Leid. >> Himmel noch mal - Wer bist du << Fragte er. >> Hallo. << Flüsterte ich höflich. >> Ich bin Kato. << >> Ka...to? <<’ >> Wo bin ich? << Eigentlich war die Frage unnötig, denn ich wusste schon wo ich bin und die Antwort von Leric bestätigte mich nur. Ich nickte und stand vorsichtig auf. Es war eng hier. Ich hatte ein bisschen Angst was kaputt zu machen, weil das würde Vinh nicht gefallen. Leric trat einige Schritte von mir weg und ließ mich nicht aus den Augen. Er wusste nicht wer ich bin weil Vinh hatte niemandem von mir erzählt. >> Was machst du hier? << Fragte er. >> Ich bin Vinh. Eigentlich...bin ich Kato aber ich bin auch Vinh, also in meiner Welt bin ich Vinh...aber...ich bin Kato. Vinh hat nicht richtig gedacht und dann ging was schief und...jetzt bin ich hier und sie ist bei mir und... << Ich legte den Kopf schief, weil ich selbst merkte dass man das nicht verstehen konnte. War keine gute Erklärung.# >> Du bist Vinh…? Du...bist nicht Vinh! << Vielleicht hatte er es ja doch verstanden, ich nickte fleißig und ganz erfreut. >> Ja genau! << Er sah mich verwirrt an und ich trat vors Zelt und sah mich um. Ich kannte diesen Ort. Aber ich hatte nicht dauernd in Vinhs Kopf gesessen um ihn wirklich kennenzulernen. Ich entdeckte vor dem Zelt einen Nurgling und quietschte. Schnell ging ich zu ihm hin und streichelte ihn. Vinh war vom Großvater gesegnet! Das hatte ich nicht gewusst! Ich spürte Blicke die mich prüfend ansahen und sah mich um. Ich wusste dass es gar nicht so sicher war weil ich war neu hier und keiner kannte mich. Und ich wusste, dass in dieser Welt niemand das Chaos mochte, was ich schade fand, weil ich es eigentlich gerne mochte. Vinh? Dachte ich weil ich doch gern wieder heim wollte. “Kato!” Hörte ich ihre Stimme und ich sah dass sie im Wald war, da wo ich gewesen war als ich hierher gekommen bin. Warum gehst du nicht zu Apostemus, er kann dir sicher helfen. “Ach...ich krieg das schon hin.” Ich will wieder heim. Kannst du mich zurückbringen, bitte? “Ich...Kato, ich glaube das geht nicht so einfach, ich muss erstmal sehen...ich muss in eine Stadt.” Ich nickte. Dabei konnte Apostemus ihr sicher helfen, auch wenn ich ihn gerade nicht so arg mochte weil er Mist gebaut hatte, fand ich. Die nächste Stadt ist Richtung Norden, ist keine Imperiumsstadt, aber aufpassen musst du trotzdem weil wegen deinen Augen, das ist nicht so gewöhnlich. “Danke Kato” Ich spürte wie Vinh losging und sah Leric und Dasier aufgereiht neben mir stehen und mich anstarren. >> Gibt es hier eine Gesandte? << Ich dachte nach. Wie hießen sie nochmal hier? >> Eine...Gesandte? << >> Ja einen großen...Dämon...ein...mächtiges Dingsbums? << >> Einen...Avatar? << Genau, das war ihr Wort für Gesandte. >> Ja, Avatar! << >> Da hinten. << Sie deuteten auf ein Zelt das wie ein Freudenhaus in rosa und pinken Farben leuchtete. Ich sah ein wenig verwirrt dahin, weil ich das Zelt unserer Gesandten nicht mit einem Freudenhaus verwechseln konnte aber ich wusste ja nicht was die Avatare in diesen Landen eigentlich trieben und das war ja auch ihre Sache. Rasch ging ich hin und sah, dass es auch innen ein bisschen wie ein Freudenhaus aussah. Das war sehr Pink und sehr flauschige Kissen und Teppiche fand ich und es machte mir nicht so viel Angst obwohl ich damit gerechnet hatte dass es mir ein bisschen Angst machte weil eigentlich hatte ich vor fast nichts Angst außer der Gesandten, weil die war schon ein bisschen unheimlich. Es saßen ein paar Menschen da rum die mich allesamt seltsam anstarrten und ich starrte zurück, was nicht so einfach war weil meine Augen waren ja bedeckt und dann merkten die anderen garnicht dass ich starrte. In einem Thron saß die Gesandte und sah mich erwartungsvoll an. Ich erkannte dass es die Gesandte war, weil da ging Macht von ihr aus und ich musterte sie erstmal ein bisschen. Sie hatte mehr Haare im Gesicht als unsere Gesandte, ein bisschen wie Apostemus und Cho-Pra und sie hatte Sachen an, die farblich zu ihrem Zelt passten was einen Hang zum Modebewusstsein verriet. Sie hatte ein bisschen arrogante, braune Augen, aber das verzieh ich ihr weil das ja normal war, dass mächtige Wesen arrogant waren. Ich trat vor und verbeugte mich ein bisschen weil ich glaube dass es höflich ist sich vor sowas zu verbeugen. >> Bist du die Gesandte hier? << Fragte ich weil ich wollte schon sicher gehen. Ihre Stimme war tief und getragen und ein bisschen eingebildet. Ich wusste nicht ob ich diese Gesandte mochte. Vielleicht hatte sie einen Apfel, weil wenn sie einen Apfel hatte, dann würde ich sie viel mehr mögen. >> Ja, das könnte man so sagen. << Sie musterte mich von oben bis unten und ich fühlte mich ein bisschen schlecht, weil ich farblich nicht so gut in dieses Zelt passte.. >> Und wer bist du? << >> Ich bin Kato. Aber...eigentlich bin ich Vinh. << Erklärte ich und die Gesandte hob die Augenbrauen, also erklärte ich die Sache mit dem Experiment und das Vinh gerade in meiner Welt war und das alles. Vinh wurde bei ihrem Namen aufmerksam und hatte geguckt was ich machte und ich glaube ihr Herz ist ein bisschen stehen geblieben als sie sah wo ich bin. “Oh Kato, nicht doch…” Flüsterte sie, weil sie mich ja von ihren Gesandten fern halten wollte aber sie konnten schon nützlich sein. >> Vinh ist also in deiner Welt und du bist hier. << Das schien sie zu amüsieren. >> Ja. Kannst du mich zurückschicken? << Fragte ich freundlich. >> Du kannst bestimmt so machen... << Ich fuchtelte mit der Hand in der Luft >> ...und dann würde sich ein Tor öffnen und wir könnten tauschen. << >> Ja, das könnte ich. << Sie musterte interessiert die eigenen Fingernägel. >> Aber warum sollte ich? << Ich sah sie ein bisschen verständnislos an. >> Das ist ganz schön gemein, das nicht zu machen. << >> Ich weiß. << >> Warum machst du es nicht? << >> Warum weht der Wind? << Ach herje fing das wieder an... >> Find ich nicht gut von dir, weißt du. Du bist nicht besonders nett. Gibt es noch eine andere Gesandte? << Fragte ich und deutete auf den leeren Thron da neben ihr. Sie sah überheblich da rüber. >> Ja. << >> Ja. Dann frag ich die wenn sie da ist. << Sie lächelte >> Tu das. << Ein bisschen beleidigt wollte ich aus dem blöden Puff-Zelt gehen als einer der Menschen die da saßen zu mir sagte >> Du brauchst dringend eine Pediküre. << Ich sah auf ihn runter. >> Was ist eine Pediküre? << Er kam mir bekannt vor, er sah ein bisschen aus wie der Mensch von dem ich das einzige Schimpfwort gelernt hatte das ich kannte. >> Ich meine Maniküre. Lass dir die Nägel machen. Schneiden, anmalen und so. << Ich sah auf meine Krallen und zuckte mit den Schultern, wenn er das sagte, vielleicht machte man das hier ja so? ...Also ging ich zum Kuriosum und da saß Stockmann und malte und ich fragte, ob er mir die Nägel anmalen konnte und er sah mich ganz erschrocken an aber gehorchte und zum Dank schenkte ich ihm ein bisschen Saat das ich in seine Hand legte. Sie war so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen konnte und ich spürte dass da schon Saat in ihm steckte was mich freute weil ich so vielleicht einen neuen Bruder kriegen würde. Nachdem ich mich den Gepflogenheiten der Einheimischen angepasst hatte stand ich wieder ein bisschen verloren in dem mir fremden Lager. Vinh, was soll ich tun? “Dich zunächst mal von den Avataren fern halten und aufhören, den Avatar als weiblich zu bezeichnen.” Ist sie das denn nicht? “Nein. Wir haben einen männlichen und einen weiblichen Avatar. Du hast mit dem männlichen gesprochen.” Oh. Vielleicht war er deswegen nicht so nett gewesen, weil ich nicht erkannt hatte dass er männlich war. Manche reagierten da bisschen empfindlich.  “Wir bekommen das ohne die Avatare hin. Ich bin bald da, dann suche ein Labor und wir machen den Effekt rückgängig, ich bin sicher, ich finde hier alles was ich brauche...das heißt...eventuell musst du auch einige Sachen zusammensuchen...puh, du brauchst mein Blut...das wird...wirklich schwierig” Du gibst dein Blut doch niemandem. Das behältst du doch immer für dich. Vinh schwieg. Nein! Ich blieb stocked stehen, weil ich das nicht glauben konnte. Weil ich war in ihrem Kopf und wusste wie streng sie ihr eigenes Blut hütete und wie verbissen sie jeden Tropfen behielt und nichts verschwendete. “Es gibt da diesen Zwielichtwächter...Iberian…” Ah, das ist ja spannend! “Vermutlich musst du es von ihm holen.” Ich seufzte ein bisschen, weil ich fühlte mich in dem Land hier nicht besonders wohl und hatte keine Lust irgendwohin zu gehen und Sachen zu holen. Sag mir was ich tun soll. “Mach ich dann.” Ich stand in der Hydra und sah mich um. Vor mir stand ein kleiner Mann ganz in weiß gekleidet und er sah mich ganz verunsichert an. Das war Dorian Katzenfreund, das wusste ich weil Vinh es wusste. Er fragte wer ich war und ich erzählte es ihm und er war auch verwirrt aber viel freundlicher als der Gesandte und ich mochte ihn, weil er war nett zu mir. >> … und dann muss ich Sachen holen und Vinhs Blut, weil das brauchen wir und das hat einer von den…<< “KATO SEI STILL!” Herrschte Vinh mich an. Ich verstummte. >> Nur weiter, nur weiter. << Forderte mich Dorian freundlich auf. >> Vinh sagt, ich soll nichts sagen. << Es war schrecklich mühsam in dieser Welt zu sein. Ich sah, dass eine andere Gesandte, das musste die weibliche sein, da war und verabschiedete mich von Dorian und ging zu ihr hin. Sie war viel hübscher als die...als der andere. Auch sie war farblich passend zum Zelt gekleidet und hatte da so extra Hände die ihre Brüste hielten. Das verstand ich nicht, weil so groß waren ihre Brüste garnicht und ich machte schon den Mund auf um danach zu fragen als Vinh mich mit einem wütenden-ängstlichen Zischen zum schweigen brachte. Sie hatte Augen, ein bisschen wie Vinh und das fand ich gut. >> Hallo << Sagte ich weil das meistens ein guter Anfang war für ein Gespräch. Sie lächelte und es erinnerte mich an Vaudachs Lächeln und das war so nett also lächelte ich zurück und mochte sie direkt ganz gerne. >> Der da will mich nicht zurück schicken. << Ich deutete auf den anderen der mich schräg angrinste. Blöder Gesandter. Die andere sah ihn an. >> Wer bist du denn? << Fragte sie und ich erklärte ihr meine Lage und um mich rum waren alle still und hörte zu. >> ...und ihr könntet einfach so machen…<< wieder fuchtelte ich mit meiner Hand herum >> Und dann könnte ich zurück, aber der da hat nein gesagt, das ist wirklich gemein von ihm und jetzt bin ich hier und will aber wieder zurück und deshalb frag ich dich ob du mich zurückschicken kannst. << >> So so, Vinh ist also in einer anderen Welt. << Das schien sie zu amüsieren, dabei war das gar nicht so witzig, fand ich. >> Ja, ich kann dir helfen. << Sagte sie schließlich nach gewissem zögern. Ich sah triumphierend zu dem anderen Gesandten. >> Die ist viel netter wie du. << Und er grinste und hob die Hände als wäre das nichts wogegen er was tun könnte dabei stimmte das gar nicht! Freundlichkeit war schließlich eine Entscheidung! “Kato, ohne Avatare! Ich weiß was wir brauchen! Du musst nur die Sachen zusammensuchen! Das ist ganz leicht!” Flüsterte Vinh mir ein und ich seufzte. >> Vinh sagt, ich muss Sachen suchen. << >> Wenn Vinh das sagt, dann solltest du das vielleicht auch tun. Komm wieder, wenn du alles zusammen hast. << Sie nickte mir höflich zu. Ein bisschen ließ ich die Schultern hängen. >> Ja na gut. << Ich verließ das Zelt und stand auf dem großen, freien Platz hinter dem Tor. Und was jetzt? “Weltensand. Wir brauchen ein Sandkorn aus deiner Welt. Ein Stück Heimat...Geh in die Karawanserey, dort kennen sie sich mit Sand aus.” Wo ist die? “In der Stadt. Aldradach.” >> Kato? << Dasier stand mit Abstand hinter mir. >> Da ist...ein Brief, für dich...also... für Vinh... <<
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quosbyrose · 7 years
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Offen ins Grab: Hexenbrennen
Zum ersten Mal verbringe ich Hexenbrennen nicht traditionell bis zum letzten Funken mit Joel. Wir beide sind heute noch mit unseren Freunden verabredet. Gerade fahren wir gemeinsam in Richtung des Bezirksdorf bis er nach links Richtung Nachtbardorf abbiegt. Unseren persönlichen Dorf-Hexenhaufen haben wir heute nur ein paar Minuten beim Fackeln zugesehen. Dieses gemeinsame Ritual, einmal im Jahr zusammen zu kommen, zieht sich bereits seit unserer frühen Kindheit durch. Mit dem einzigen Unterschied, dass dies seit der siebten Klasse unsere Möglichkeit in alten Erinnerungen zu schwelgen ist. Davor trafen wir uns noch um einiges häufiger.
Doch unterschiedliche Schulen kommen mit unterschiedlichen Freunden und somit unterschiedlichen Interessen. Was schlicht und einfach mit dem Phänomen, der Anpassung an die Gruppe zusammenhängt. Wir verändern uns zu den Erwartungen der Gruppe. Wenn wir uns also mit Fitness-orientierten Menschen umgeben, werden wir unser Fitnesslevel steigern. Hängen wir eher mit Zockern rum, werden wir besser im Zocken.
Was in meiner Gruppe heraussticht? Gute Frage. Vielleicht sind wir so eine Mischung aus allem. Nicht zu viel von einer Richtung. Ein Ausgleich. Ein Mittelmaß. Die untypische Vereinigung von verschiedenen Charakteren. Natürlich gibt es auch Gemeinsamkeiten. Wir achten alle stark auf unser Aussehen, haben unseren eigenen Style, sind zielstrebig in der Schule, trainieren regelmäßig in unterschiedlichen Sportarten und können gemeinsam lachen. Spaß verbindet. Selbst wenn es nur oberflächig bleibt. Wie alle meine Beziehungen.
Mit mir ist es nun mal so, dass keiner jemals die ganze Wahrheit kennen wird. Das ist nicht so mein Ding. Ich kann oberflächig Spaß haben, lachen, Witze reißen und mir gleichzeitig innerlich den Tod wünschen. Klingt vielleicht wie ein Paradox, ist es aber nicht. Selbst in den Momenten, wo ich von außen wie das glücklichste Mädchen der Welt aussehe, bin ich in Wirklichkeit tot traurig. Weil egal wie sehr ich versuche mich abzulenken, mein Unterbewusstsein nicht vergessen kann. Es denkt ständig daran. Jede Sekunde seit dieser Zeit. Deswegen lebe ich nur oberflächig. Innerlich hat er mich zerstört. Hier bin ich schon längst tot. Aus diesem Grund versucht das Innere täglich, das Äußere zum Aufgeben zu zwingen. Dabei greift es auf jedes ihm erdenkliche Hilfsmittel zurück. Tabletten und übermäßiger Sport, so wie Mutter. Alkohol, so wie mein toter Opa.
Meine Erinnerungen an ihn sind recht verschwommen. Ich kann also nicht genau sagen, wieso er getrunken hat. Dafür reden wir in unserer Familie zu wenig darüber. Was ich jedoch weiß ist, dass er getrunken hat. Bis zu zwei Flaschen Schnaps am Tag. Große ein Liter Flaschen. Außer wenn wir zu Besuch kamen. Davor hat er alles verschwinden lassen. Extra für uns. Damit wir ihn nicht in einem unzurechnungsfähigem Zustand antreffen. Schon süß wie er sich um uns sorgte. Obwohl es ihm nicht wert genug war, damit aufzuhören. Was ich ihm, in meinen jetzigen Zustand, noch nicht einmal verübeln kann.
Für Andreas kann ich noch nicht einmal mit dem Kitzeln aufhören. Möchte ich auch nicht. Warum soll ich von einer Sache ablassen, die mich am Leben hält? Die mir hilft dieses Leben nur noch ein bisschen länger zu ertragen? Ich glaube Alkohol und Zigaretten bedeutetem ihm genauso viel wie mir das Kitzeln, Ana, Sport, Tabletten und Musik.
Und Alkohol, denn wenn es Opa geholfen hat, wird es auch mir helfen. Früher hat mir meine Schwester als Abhärtung Wodka mit Energiedrink gemischt. Heute kauft mir Andreas Wodka pur, da ich sonst nicht in Stimmung komme.
Besonders heute stellt es sich als anstrengend heraus gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Zum Glück verspürt mein Freund ebenfalls das Bedürfnis sich richtig volllaufen zu lassen. Was mir nur entgegen kommt. Noch sitzen wir auf den Bänken. Joelina und Julian uns gegenüber. Ein gemütliches, leicht gelangweiltes Gespräch bis der Alkohol seine Wirkung entfaltet. Als wir langsam die Leichtigkeit spüren, gehen wir auf die Tanzfläche. Gerade ist es mir sogar egal, dass ich dicke Kuh nicht tanzen kann. Ob andere auf mich schauen oder nicht, heute möchte ich einfach nur vergessen, dass ich noch lebe. Vergessen, was war. Vergessen, was noch sein wird.
Einfach nur tanzen, trinken und vergessen. Nach der zweiten Runde bemerk ich wie Joelina plötzlich weg ist. Noch gut bei Sinnen beschließe ich sie suchen zu gehen. Richtung Dorfmitte wird es dunkel, also gehe ich zurück. Vielleicht musste sie einfach nur auf Toilette. Auf den Weg zurück zum Hexenhaufen kommen mir Julian und Andreas entgegen. Da die beiden ein paar Getränke mehr intus haben, stolpern sie mir etwas unsicher entgegen. Fast schon als ob sie jeden Augenblick das Gleichgewicht verlieren.
Um mir das Elend nicht länger ansehen zu müssen beschleunige ich meinen Schritt. Anschließend erkläre ich ihnen, dass ich Joelina gesucht habe. So wie es aussieht ist ihnen ihr Verschwinden gar nicht aufgefallen. Meins jedoch schon. So zu wäre ich jetzt auch gerne, aber Andreas limitiert meine Alkohol-Zufuhr. Warum ich mir nichts selbst kaufe? Kein Geld dabei. Und vor allem keine Lust es für sowas auszugeben. Okay, dass erste war gelogen. Natürlich habe ich Geld dabei, aber ich bin nicht in Stimmung eine Bestellung aufzugeben. Mit fremden Leuten reden ist schon schwierig genug. Von ihnen noch etwas Bestimmtes zu wollen, übersteigt meine Kräfte. Deswegen sage ich lieber Andreas, was ich möchte und hoffe, dass er es mir besorgt.
Was bleibt mir denn auch anderes übrig? So stark bin ich nicht. Dafür muss ich schon einen guten Tag mit reichlich Tabletten haben. Dann sind neue Kontakte keine Schwierigkeit. Heute jedoch habe ich noch nichts gegessen, weil ich immer noch zu viel Speck auf den Hüften trage.
Der  Alkohol hilft meinen Hunger zu überspielen. Fett fühle ich mich jedoch immer noch. Bei jedem Schritt spüre ich die überschüssigen Fettpolster wie Messerstiche in meine Knochen rammen. Dabei sollten Knochen vollkommen frei liegen von diesem Ballast und strahlend hervorstechen. Am besten lebe ich nur noch von Tabletten und Alkohol. Auf diesem Weg kann ich das Essen komplett sein lassen und werde im Nuh super dünn. Dann lacht mich keiner mehr aus wegen meinem Gewicht. Dann sagt auch keiner mehr, dass ich was essen soll. Dann wollen sie alle so sein wie ich.
Doch meine Tricks verrate ich ihnen nicht. Wenn ich schon so hart für etwas arbeite, brauche ich keine Konkurrenz. Wer nicht schlau genug ist, um selbst darauf zu kommen, bleibt eben fett fürs Leben. Dein Fett ist nicht mein Problem. Meines jedoch schon und ich spüre wie mich alle anstarren. Ich höre in größeren Gruppen wiederholt Stimmen sagen: „Schau mal wie dick sie ist.“, „Hör lieber auf zu Essen.“, „Igitt, so viel Schwabbel“, „Keine Disziplin, diese Schlampe.“
Bald ist das vorbei. Bald bin ich dünn genug. Bald bin ich so dünn wie meine Freundin Joelina oder sogar noch dünner. Dafür muss ich mich endlich nur länger als ein paar Tage vom Essen fern halten. Drei Monate fasten sollte schon drin sein. Danach kann ich ja vielleicht einen Apfel am Tag essen. Das muss reichen. Fett werden möchte ich danach nicht wieder. Zu oft schon erreichte ich ein Wohlfühlgewicht von 50kg und boom meine Motivation zum Sport sank in den Keller. Was wiederum eine langsam aber sichere Angst in mir auslöste fett zu werden. Um mich nach einiger Zeit sportfrei wieder in die Gänge zu bekommen, esse ich eine größere Mahlzeit. Entweder Chinanudeln, Tortellini oder Makkaroni mit Ketchup.
Diese gibt mir den Kick endlich mal wieder meinen nicht mehr fetten Arsch in die Gänge zu bekommen und draußen eine Stunde Fußball zu spielen. Den nächsten Tag baue ich auf zwei Stunden auf. Immerhin müssen die zusätzlichen Kalorien wieder abtrainiert werden. Zum Nachteil für mich hebt Sport grundsätzlich meinen Hunger an. Bis zu dem Punkt, dass ich aufpassen muss, nicht die Kontrolle zu verlieren. Zum Glück gibt es ja Tabletten, die den Appetit runter kurbeln. Ohne die wäre Sport und Kalorienrestriktion in diesem Umfang nicht möglich.
Zusammen mit den Jungs wagen wir uns in die Dunkelheit vor. Vorbei an einem Sandhaufen und einer alten Scheune bis die Stille vom Vibrieren meines Handys unterbrochen wird. Ich nehme es aus meiner rechten Jackentasche, welche ich vor ein paar Monaten in England gekauft habe. „Wo seid ihr?“, eine SMS von Joelina. Ich rufe sie an und nach einem kurzen Kommunikationshindernis erklär ich ihr, wo wir sind.
Mittlerweile haben sich die Jungs auf die Straße gesetzt und auch ich würde meinen Beinen gerne eine Pause einräumen. Im Gegensatz zu ihnen weiß ich jedoch das Stehen mehr Kalorien verbrennt als Sitzen. Deswegen halte ich mich aufrecht. In der Ferne sehe ich Joelina langsam auf uns zukommen. Wie können sie sehen. Sie uns jedoch nicht.
Ein paar Mal lassen wir sie ängstlich rufen, bis wir uns aus unserer Regungslosigkeit zu erkennen geben. Aus Interesse, wohin der Weg weiterführt, verfolgen wir ihn bis zu einer kleinen hölzernen Brücke, welche in einen verwilderten Wald führt. Teils aus Angst vor Spinnen. Teils aus Angst meine Sachen schmutzig zu machen, gehen wir zurück zum Sandhaufen. Dort hängen wir eine Weile ab, bis uns kalt wird.
Noch keine Lust zurück zu gehen, nehmen wir den linken Weg Richtung Bundesstraße. Die anderen überqueren sie. Ich bleibe stehen und warte. Es ist 2:37Uhr und kein Auto zu sehen. Schade eigentlich. Wie gerne würde ich heute meinen letzten Atemzug nehmen. Endlich erlöst sein. Mich frei fühlen. Frei sein. Nicht mehr leben zu müssen.
Als Joelina mitbekommt, dass ich mich mittlerweile auf die B96 gesetzt habe, kommt sie zurück und zieht mich hoch. Schon faszinierend, wie viel Kraft in ihr steckt. Mehr Kraft als ich entgegenzusetzen habe. Dabei ist sie so viel dünner. 10kg bestimmt. Obwohl ich es so genau nicht sagen kann. Über Gewicht rede ich mit ihr nicht. Mit niemanden um genau zu sein. Die Wahrscheinlichkeit entlarvt zu werden ist zu groß. Dieses Risiko gehe ich nicht ein.
Nicht mehr zumindest. Früher nahm ich die Sache noch lockerer. Mit meiner Schwester oder Joelina konnte ich schon darüber reden, dass ich mich zu dick finde. Doch irgendwann sind ihre: „Du siehst doch sportlich aus.“, „Du bist dünn genug.“ In „Ess doch noch was.“ Und „Das bisschen kannst du auch noch vertragen.“, umgeschlagen. Sage mir nie, ich solle noch was Essen. Dafür hasse ich dich. Da sind mir Aussagen wie „Du bist zu fett.“ lieber. Auch wenn sich keiner mehr traut mir das ins Gesicht zu sagen. Am liebsten wäre es mir, sie würden dieses Thema komplett ausblenden. Was ist denn so störend daran, wenn ich mit ihnen zusammensitze ohne etwas zu essen? Obwohl ich es mit meiner Schwester mittlerweile so geregelt habe, dass ich meine FAs auf unseren Schwesternabend lege. Auf diesem Weg sieht sie wie ich viel Schokolade, Eis und zuckrige Getränke in mich hinein kippe und vergisst vielleicht die verräterischen Aussagen von früher.
Gerade, wo wir von der Straße runter sind, rauscht ein LKW vorbei. Ich schaue zurück und denke wehmütig daran, dass ich mal wieder eine Chance vertan habe. Weil ich nicht mutig genug bin. Irgendwann wird es jedoch klappen. Selbst ich habe nicht unendlich Engel zur Verfügung. Es wird der Tag kommen, wo ich alleine bin. Sich keiner mehr für mich interessiert, da ich alle Stricke abgebrochen habe. An diesem Tag wird auch mein Körper aufhören zu kämpfen. Er hat schon zu viel mit mir durchgestanden. Zu viel schon gesehen. So vieles schon erlebt. So viel Dunkelheit. So wenig Licht. So viel Hass, Misstrauen, Angst und Lebensunmut. Wozu noch einen Körper am Leben halten, dessen Seele bereits vor Jahren geflohen ist? Eine leere Hülle. Ein traumatisiertes Kind im Körper einer Erwachsenen. Außer Kontrolle. Hilflos.
Möchte schreien, doch keiner hört mich. Wieso? Mein Mund bleibt verschlossen. Reden ist zu anstrengend. Lächeln ist zu anstrengend. Liegen ist zu anstrengend. Atmen fällt schwer. Keine Kraft mehr da. Keine Kraft um aufzustehen, die Tabletten aus dem Schrank zu nehmen und zu schlucken. Das Schlucken stellt einen ungeheuren Kraftaufwand dar. Schon seit Wochen hat mein Mund keine Nahrung mehr zerkleinern müssen. Mein Körper ist komplett ausgetrocknet. Drei Tabletten schlucke ich runter. So wird das nichts. An der Wand entlang stütze ich mich auf die Beine bis in die Küche. Eine Flasche Wodka ist noch vom Neujahr übrig. Ich gehe zurück ins Bett und fange mit dem Trinken an. Zunächst nur Schluck für Schluck, danach in einem Zug bis zum letzten Tropfen. Ich schaue ein letztes Mal aus dem Fenster. Es ist ein sonniger Tag. Ein brauner Vogel fliegt auf meine Fensterbank. Ein letztes ehrliches Lächeln huscht über mein Gesicht. Danach ist alles schwarz. Und ich bin frei. Befreit von meiner Vergangenheit. Befreit von seiner Kontrolle über mich. Befreit von ihm.
Es ist 4:04Uhr als wir wieder zurück zum Festzelt laufen, um unsere Fahrräder zu holen. Anschließend begleiten wir Joelina nach Hause, damit sie nicht alleine im Dunkeln den Weg verpasst. Fröhlich grölend und vom Alkohol vor Energie nur so strotzend kommen wir innerhalb weniger Minuten am Haus von Julian an. Andreas und ich verabschieden ihn umarmend und fahren noch 500m weiter bis zu seinem Haus. Oder vielmehr das seiner Eltern. Nachdem wir die Fahrräder etwas lieblos in den Hof gestellt haben, legen wir uns ungeduscht ins Bett. Sein Versuch noch etwas anzufangen schlägt fehl. Weder er noch ich sind in Kontrolle über unsere Körper. Vor allem fehlt uns die gerade noch gefühlte Energie. Die Droge lässt nach. Die Maske fällt. Ich schlafe mit Tränen in den Augen ein. Ohne, dass er etwas davon mitbekommt. So wie immer.
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