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#Rückzugsbedürfnis
agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1421 / Die räudige Kneipe sieht einladend aus
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meeresbande · 7 years
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Warum, wozu, wofür?
Radikale (Pflanzen)heilkunde? Radikal kommt von Radix, die Wurzel. Wir wollen Heilung und Gesundheit neu betrachten und unser Verständnis ausweiten und vertiefen. Wir wollen bis zu den Wurzeln gehen; was prägt eigentlich unser Gesundheits Verständnis, unsere Wahrnehmung, unsere Denk- und Handelsweisen? In „unserem“ patriarchalen Wertesystem sind wir es gewohnt, alles getrennt voneinander zu betrachten. Körper und Geist, Verstand und Gefühl.
Wir wollen (wieder) lernen, die Erde als einen lebendigen Organismus, in dem alles miteinander verbunden ist, wahrzunehmen.
Wir glauben, dass es Verbindungen sind, die uns dazu bringen, aus tiefstem Herzen aufeinander aufzupassen, die uns davon abhalten, andere auszubeuten und die uns zu den nötigen Mitteln greifen lassen, die Lebendigkeit in all ihren Formen zu ermöglichen und zu verteidigen. Deshalb begreifen wir Heilung als Teil von Widerstand, aber auch Widerstand als Teil von Heilung.
Was?
Wir wollen eine Woche lang einen Raum schaffen für Austausch, Fragen und Herausforderungen, Raum zum Lernen, Ausprobieren, Erfahrungen machen, zum Reflektieren, ins Gespräch kommen und Prozesse anstoßen, aber auch zum musizieren, spielen und Tee trinken, um auch Raum für konkrete Heilung zu öffnen. Wir wollen erste Schritte zu einem selbstorganisiertem Gesundheitsnetzwerk ermöglichen, um neue Wege abseits von Krankenkasse und staatlichen „Gesundheits“systemen auszuprobieren.
Unsere Motivation gründet auf drei verschiedenen, aber für uns zusammenhängenden Bereichen:
1. Heilwissen (aneignen, kultivieren und weitergeben) 2. Widerstand (kennen lernen, vernetzen, auseinander und zusammensetzen) 3. Netzwerken (selbstorganisiert, solidarisch, horizontal)
Wir wollen praktisches und theoretisches lernen, um fähig zu werden uns selbst zu heilen. Wir wollen Wissen behüten, ausprobieren, weiterentwickeln und teilen. Wir wollen uns austauschen darüber, was Gesundheit bedeutet, wie unser Verständnis von Gesundheit durch das Patriarchat geprägt wird, wo Zusammenhänge bestehen zwischen unserer Körperwahrnehmung und dieser kapitalistischen Gesellschaft und unserer Sozialisation auf den Grund gehen. Wir wollen Verbindungen aufbauen mit uns, euch, unseren Körpern, unserem Geist, unserer Umwelt, anderen Kämpfen, Gruppen, Ideen und noch vielem mehr. Wir wollen uns vernetzen, um uns auch langfristig gegenseitig zu unterstützen, helfen, auszutauschen und unabhängiger zu werden.
Da dies alle sehr große Themen sind, wollen wir euch Texte bereitstellen, mit Gedanken und Fragen, die uns beschäftigen (siehe „was uns verbindet“). Es ist ein Versuch deutlicher zu machen, worum es uns geht, um euch die Möglichkeit zu geben, zu schauen, inwiefern dieses Camp was für euch ist und erste Fragen zu beantworten.
Wir wissen, dass es viele Gruppen gibt, die zu diesen Themen arbeiten, die auf verkürzte Kritiken, Verschwörungstheorien und Unterdrückungsmechanismen etc. aufbauen und strukturelle Unterdrückung (z.B. Rassismus) nicht antasten/sichtbar machen/in Frage stellen. Davon distanzieren wir uns! Wir wollen uns kritisch mit solchen Bewegungen auseinandersetzen und im Prozess auch mit Themen wie kultureller Aneignung, critical whiteness und (Post)-Kolonialismus. Wir wollen eigene Privilegien benennen und hinterfragen.
Es wird auf dem Camp einen
Zeltplatz ( → mit Familien, Ruhe und FLTIQ* Bereich)
Lasterstellplatz
Healing Space
Schutzraum
Kräuterapotheke
Tee & Smoothiebar
Kidsspace
KüfA (Küche für alle, bio, regional, vegan)
geben. Wir versuchen die Kosten so gering wie möglich zu halten, sodass alles für umsonst / gegen Spende bleibt.
Die gewünschte Beteiligung pro Person und Tag können wir zur Zeit noch nicht einschätzen; ihr findet die Info zeitnah auf unserem Blog. Kein Geld braucht euch nicht daran hindern zum Camp zu kommen. Um möglichst vielen Menschen die Teilnahme am Radical Herbalism zu ermöglichen, wollen wir versuchen Anreisekosten solidarisch umzuverteilen. Wer uns unterstützen kann oder Hilfe benötigt, ist dazu eingeladen, sich an uns zu wenden.
Wir wollen versuchen das Camp, soweit es geht, barrierearm zu gestalten, das heißt konkret, es gibt:
1 barrierefreies Klo im EG des Gasthofs + 1 barrierefreies Kompostklo
Bettenschlafplätze im Zelt nach  Bedarf
es kann in Gebärdensprache übersetzt werden
große Teile des Campgeländes bestehen aus Wiese
es soll ein möglichst Alkohol- und Nikotinfreier Raum werden
Im Gasthof stehen außerdem Zimmer mit Betten zur Verfügung. Es gibt Gemeinschaftsschlafräume (3x 10 Bettten) und 5 Einzelzimmer mit bis zu 3 Betten. Je nach Wunsch können Räume FLT*I-Schlafräume werden und/oder für Menschen mit Rückzugsbedürfnis, Rückenproblemen usw. Wenn du einen Bett-Schlafplatz brauchst, schreib es bitte mit in die Anmeldung.
Da wir ein kleiner Orga-Kreis sind, freuen wir uns, wenn Menschen beim Auf- & Abbau helfen. Wenn ihr Lust und Zeit habt meldet euch. Wir planen am 15.07 anzufangen und bis zum 24.07 muss alles abgegbaut sein.
Selbstorganisierung heißt, dass alle das Camp mitgestalten! Wir wollen versuchen die Orga-Strukturen so transparent zu halten, dass es allen möglich ist vor und während des Camps Aufgaben zu übernehmen.
Wenn ihr Interesse am Mitgestalten oder Ideen habt, meldet euch.
Wir freuen uns! 🙂
PS: Eine Anfahrtsbeschreibung findet ihr auf www.herbalism.blackblogs.org und die Adresse lautet: Gasthof Meuchefitz 19, 29482 Küsten
FLTIQ* = Frauen Lesben Trans Inter Queer und ein * für alle, die sich nicht einordnen wollen
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agatha-abstinent · 8 years
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Tag 667 / Enzephalopathie bei dekompensierter Seelenzirrhose
Beziehungsanbahnungsinternetseite
Wenn ich meine Suchergebnisse filtern will, kann ich das auch nach Lasterhaftigkeiten: Rauchen, Trinken, Drogen.
Das ist es eigentlich super, dass die Alkohol nicht gleichwertig zu den anderen Drogen ordnen, wo er meines Erachtens hingehört. Nur durch diese Differenzierung "Trinken" und "Drogen" kann ich herausfinden, wer wirklich keinen Alkohol konsumiert.
Manche kreuzen an, sie trinken nicht, beantworten aber "Magst du den Geschmack von Bier?" im Fragenkatalog der Internetseite mit "Ja".
Auswahlmöglichkeiten zum Alkoholtrinken bei Einrichten des eigenen Profils: Oft In Gesellschaft Überhaupt nicht Beim Filtern anderer Profile: Oft Manchmal Nie
Der Gesellschaftstrinker befindet sich nach Jellineks Trinktypenmodell in der Alphaphase. Wie oft man trinkend in trinkender Gesellschaft ist, variiert natürlich von Mensch zu Mensch. Mehrmals wöchentlich? Mehrmals monatlich?
Gab es nicht auf dieser Seite früher mal die Auswahlmöglichkeit "gelegentlich"? Was unterscheidet den Gelegenheitstrinker vom Gesellschaftstrinker? Wie oft bieten sich für den einen und für den anderen Gelegenheiten?
In meiner stationären Entgiftung war eine Quartalstrinkerin. Die Diagnose der Alkoholabhängigkeit, die Selbsterkenntnis "Alkoholikerin" wird nicht zwingend von der Trinkhäufigkeit dominiert.
Viele Männer auf Profilfotos mit Bier in der Hand oder ein T-Shirt, Polohemd, Cap mit einem Bierlogo. Hin und wieder wird auch mit Cocktail oder Weinglas posiert.
"Wie ist dein Verhältnis zu Marihuana?"
„Würdest du mit einem Raucher ausgehen?“ „Nein“
„Ist Rauchen ekelig?“ „Ja“
„Ist Trinken ekelig?“ Diese Frage gibt es nicht.
Ich würde mit keinem Trinker ausgehen.
Trotzdem gucke ich mir manche Profile an von Männern, die angeben, in Gesellschaft zu trinken.
Dabei weiß ich ja, was sich hinter dieser Angabe alles verbergen kann. Als ich täglich alleine getrunken habe, war genau dieses Trinkmuster "In Gesellschaft" das, was ich ankreuzte. Kann man doch nicht zugeben, dass man asozial alleine zu Hause trinkt. In Gesellschaft ist gesellschaftsfähig. Nicht trinken, nicht. Und Rauchen auch schon mal gar nicht.
Rauchen sei so 20. Jahrhundert, schreibt einer. Aha. Koksen ist ja auch nicht 80er, nur weil eine Werbung das behauptet. Kiffen ist das neue Saufen, würde ich sagen. Zumindest in Berlin. Macht nicht dick. Kein lästiges Ranschleppen und Entsorgen. Angeblich keine Hanftoten. Warum schreibt nicht mal einer der THC-Abhängigen, mit denen ich zur Entgiftung oder Entwöhnung war, über seine Erfahrungen? Über das, was ihn / sie zum Aufhören bewegte, zwang. Kiffen ist nicht so harmlos. Aber ich fänd es irgendwie konsequenter, logischer, opportuner, Hanfläden, Coffeeshops, kontrollierten Verkauf zu etablieren. Vinothek Craft Beer Bar Whiskey Verkostung „Ein zum Essen korrespondierender Tropfen“ Warum den Geschmack, den Speisengenuss, den Moment, das Gespräch, das Gefühl mit Alkohol beeinflussen? Und wenn da all diese Spezialshops für die Volksdroge Alkohol sind, dann fänd ich Spezialshops für Cannabis legitim. Ich fänd es sogar legitim, wenn in manchen Restaurants Marihuana geraucht wird. Nicht, dass ich da einkehren würde. Und ich bleibe auch dabei: Die Psychiatrieversorgung müsste dem angepasst expandiert werden.
THC geht nur an die Psyche. (So wie ich das sehe.) Alkohol an Psyche und Körper. Gestern erzählte der eine noch mal von der Leberzirrhose seiner Exfrau. Sie sei verreckt. Krepiert. Das sei ein elender Tod. Hätten ihm die Ärzte gesagt. Er war nicht dabei.
Und da dachte ich, ich habe Seelenzirrhose. Der Alkohol hat angefangen, meine Seele zu zersetzen, zu zerfressen, weit bevor meine Leber irreparable Schäden genommen hat. Ich weiß nicht, ob meine alkoholbedingten Seelenschäden alle reparabel sind.
Ich weine meiner Schwester ins Ohr, weil es wieder und wieder und wieder ein Silvester alleine ist wie es ein Weihnachten alleine war und ein Geburtstag alleine und ein Urlaub alleine und ein Museumsbesuch alleine und ein Ikeabesuch alleine. Ich bin so alleine und will aber am liebsten bei AA nur den Schlüssel abgeben und wieder gehen. Da, wo mich welche zu mögen scheinen, wo sie fragen „Wie geht’s, Agatha?“, wo sie meine Frisur kommentieren oder meine Aussage oder wo ich mich identifizieren kann, wenn es um „feine Antennen“ geht, da will ich auch nicht sein, will ich weg, alleine sein, „Ihr seid mir zu viel“. „Gleich bin ich ja auch wieder alleine“, sage ich in der Pause. „Na, wenn wir jetzt alle mitkämen...“ Nee, das will ich auch nicht.
Und meiner Schwester sagte ich: „Vielleicht habe ich ja nächstes Silvester schon ein Kind und bin verheiratet. Dann wäre das das letzte Alleine-Silvester jetzt.“ Und da lachte sie. Und das Lachen fand ich nicht gut, sagte aber nichts dazu.
Mir gehen die Kinder nicht aus dem Kopf, die heute meine Nerven so strapazierten. Matte Stuhl Bild Haus kaputt Ah Blöd Nein Doch Du lügst Spiel nicht mit dem Lass das Geh weg Hör auf
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1303 / Ende des Testbetriebs
2018 März 1 Gruppenarbeit, Einzelfragen, Themen zum Zeitgeschehen März 2 Gruppenarbeit und Einzelwissensabfragen zum Beruf, zum Ort März 3 Onlinetest März 4 Onlinetest
April 1 Drei Aufgaben: Kostenübersicht, Themenrecherche, Textkorrektur April 2 Schreibtest - Fehler und Geschwindigkeit, Deutsch und Englisch, je 10 Minuten
Mai 1 Kein Test
Juli 1 Englischtest - Situation auf Deutsch, Text verfassen auf Englisch Juli 2 Kein Test
September 1. Arbeitstag wie sieben Stunden Stresstest EDV-Wissen, Arbeitsmethodik, Konzentrationsfähigkeit, Informationsverarbeitung, Problemlösungsstrategien, Konfliktverhalten, Anpassungsvermögen
Ende des Testbetriebs Bitte keine Einstellungstests. Ich kann nicht mehr.
- - -
Und vor all diesen Tests
2017 - 2018
Gespräch Juli Praktikum beginnen, gedisst werden, abbrechen
Probearbeiten August
Praktikum ab September
Drei Gespräche November/Dezember
Gespräch Januar
Praktikum Januar Schlechter Zustand, krank, vorzeitig Schluss
Gespräch Februar
Praktikum Februar
weiter siehe oben Ich kann nicht mehr. Ende des Testbetriebs. Überhaupt am Ende.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1273 / “Du bist so schwarz. Hat das n Grund?”
Rosa Schuhe Lila Socken Graues T-Shirt Grauer Rock von wegen "so schwarz"!
Und ich glaube auch nicht, dass ich mehr Schwarz als sonst tragen werde, wenn die Katze gestorben ist.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1224 / Die Kreativität kommt nicht vorbei, wenn ich nur im Zimmer sitze
Die Erkenntnis auch nicht. Ich muss aufstehen, rausgehen, auch, wenn es mir schwer fällt. Die Idee, der kreative Gedanke kommt draußen. Umsetzen kann ich ihn dann drinnen. Ohne Inspiration von außen kein neuer Output.
Ich bin rausgegangen am 3. Oktober 2015, Tag 211, und habe mich von Hanne Darboven zu "I love sobriety" inspirieren lassen. Meine Fotocollage hatte ich noch nicht vergessen. (https://tinyurl.com/y87yqule), wohl aber den Anstoß dazu. Jetzt die Aufzeichnungen wiederentdeckt, weil ich für den Arzt was zu meiner Tablettengeschichte in diesem alten Notizbuch raussuchen wollte.
Das war in Bonn in der Bundeskunsthalle. Mit Bonn soll ich in einer Woche im Rahmen einer Videokonferenz ein Vorstellungsgespräch führen. Am liebsten würd ich denen schreiben, dass ich unter diesen Umständen absagen muss, dem nicht gewachsen bin. Aber was sag ich eben noch zum Arzt? "Ich wachse gerade." Und dann kann ich sowas auch noch mitnehmen auf meinem Wachstumsweg.
Ein BDSM-Typ schrieb vor ein paar Tagen auf tinder: "Du wirst deinen Weg finden." Und nur weil der das so herablassend in die Zukunft gerichtet behauptete, konterte ich selbstbestimmt: "Ich BIN auf meinem Weg." Ich habe meinen Weg bereits gefunden. Es ist der abstinente Lebensweg. Und nie war ich sexuell so klar, was ich will und was nicht. Endlich seh ich's nicht mehr als Verlust, wenn sich ein Sextyp von mir abwendet, weil ich einige seiner Spielarten ablehne.
Liegt's an diesem Arzt? Ja. Ich würde ihn nicht gebührend würdigen, wenn ich davon ausginge, am 12. Juli 2018 um 15 Uhr nach jedwedem Termin so gestärkt zu sein. An Tag 1197 schrieb ich im Park, heute im Café. Die Erkenntnis kommt im Austausch, im Gespräch, eigentlich scheinbar in der Aussprache, denn es spreche ja fast nur ich. Aber die Erkenntnis, der gute Seinszustand, die Bestärkung kommt eben mit diesem Arzt. Und sie wäre nicht gekommen, wenn ich auf dem Sofa sitzengeblieben wäre. (Fast) gar nicht mehr zu AA heute wollen. So beseelt.
Darüber gesprochen, dass mir der Antrieb fehlt, kreative Ideen umzusetzen oder zumindest Schnittmuster in 3-D-Objekte zu verwandeln. Vielleicht muss es noch reifen in mir, bevor's wieder raus kann.
Mich bereichert diese Onlinedatingapp zur Zeit. - Es hilft mir, mich einzuordnen. Im Vergleich schneide ich gar nicht so schlecht ab. - Ich möchte deren Leben nicht. - Die Fotos von Objekten, Stadt, Land, Gemälden, Zeichnungen, Sprüche, Zitate, Erwähnungen von Autoren, Musikern informieren und inspirieren. - Ich stelle fest wie straight ich bin. Insbesondere in Bezug auf die Abstinenz.
Wenn mich diese auch in Bonn ansässige Firma fragt, ob für mich ein Umzug denkbar wäre, sag ich Nein. Auch, weil hier genau dieser Arzt ist, der wie Frau Rescue toll findet, dass ich Anti-Alkohol-Aktivistin bin. Menschen, die mich bestärken.
/
Tom Walker Leave a light on https://www.youtube.com/watch?v=o7KjhCZaCi0
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1214 / Freundschaft trocken redefiniert
Sie ist wahrscheinlich meine beste Freundin, obwohl ich in über dreieinhalb Jahren des Kennens noch nie bei ihr zu Hause, sie nicht bei mir war. Sie, über die ich im Onlineabstinenztagebuch, also öffentlich, mehr Negatives geschrieben habe als Wertschätzendes. Wenn die zu Thema X so eine Meinung hat, dann geht das mit der nicht, denke ich. Wenn sie sich in der Angelegenheit Y auf diese Weise verhält, dann möchte ich nicht, dass es über den Kontakt bei AA hinausgeht, denke ich. Ich urteile, bewerte. Ich erwarte von einer Freundin, dass wir sehr konform sind. Und dabei sehe ich wohl nicht, dass es schon lange eine Freundschaft ist.
An Tag 1212 habe ich zu mir selbst gesagt, dass es bei dieser Feier für mich nicht darum geht, den anderen zu gefallen. Dass es unwichtig ist, was die über mich denken. Ich musste mir selbst vergegenwärtigen, dass diese Menschen da Teil meines Lebens WAREN, des trinkenden, alkoholabhängigen Lebens und dass meine Begleitung Teil meines Lebens IST, meiner Abstinenzgeschichte, meines Trockenheitsweges. Es gab mindestens diese drei entscheidenden Telefonate in extremen Krisensituationen - eins vor der Entwöhnungstherapie, von dem ich noch erinnere, wo im Zimmer ich hin- und her ging, wohin ich guckte, während sie sprach; eins während meiner Suchtklinikzeit, welches mich vom sofortigen Therapieabbruch abhielt; eins nach meinem ersten abstinenten Arbeitstag im ersten Praktikum. Ich musste vor zwei Tagen gegen meine Arschlochanteile argumentieren. Denn da war u.a. der Gedanke, bei der Gartenparty unbedingt einen super Eindruck hinterlassen zu wollen. Ein Gedanke, so drängend und groß, der die Erinnerung überlagert, wer in schweren Zeiten da war und wer nur in guten Zeiten zu mir hielt, als ich noch funktionierte.
Wahrscheinlich ist Freundschaft bei mir, mit mir, in Trockenheit anders. Wahrscheinlich bedarf es einer neuen Definition, so wie die abstinente ja auch eine unbekannte Lebensform ist. Freunde waren ab dem Alter von 13 Jahren immer die, mit denen ich auch getrunken habe, mit denen man sich über das Betrunkensein näher kam. Krasse Aktionen im Suff wurden zum Running Gag, im Vollrausch nach Hause geleitet zu werden, schweißte zusammen. Jetzt schweißt zusammen, an einem Wendepunkt gestanden zu haben, wenn auch nicht zeitgleich. Diese Freundin und ich wissen nach über dreieinhalb Jahren vermutlich mehr übereinander als andere Freundinnen nach doppelt so langer Zeit. Und das, obwohl wir uns fast nur in den Selbsthilfegruppen sehen und hören. Aber, was man da sagt, kann man noch nicht mal seiner besten Freundin anvertrauen, die würde ja Reißaus nehmen. Ich hatte den Kontakt zu ihr in meiner grenzlinietypischen Art bestimmt schon vier, fünf mal abgebrochen. Die Verbindung bliebe bestehen, sagte sie einst, als es darum ging, dass wir uns länger nicht begegnet waren, es keine Gelegenheit für kurze Dialoge gab.
Ich habe extreme Schwierigkeiten mit Nähe, damit, Menschen an mich ranzulassen. Und das hat mit Scham zu tun, ich schäme mich für einige meiner Lebensbereiche sehr. Das hat mit Angst vor Verletzung und Verlassenwerden zu tun, ich kenne den Schmerz, wenn Freundinnen sich distanzieren. Um mit mir zu meiner ersten Party in Abstinenz zu gehen, hatte sie extra eine andere, ihr grundsätzlich sehr wichtige Verpflichtung abgesagt. Es gab für mich den Rundumservice: - abgeholt und nach Hause gebracht werden - die Möglichkeit, jederzeit um sofortiges Verlassen des Fests zu bitten - ich durfte mir aussuchen, in welchem Meeting ich mich danach aussprechen kann - das Verständnis, davor noch etwas kleines Warmes zu essen.
"2FRIENDS" leuchtete es im Dunkel bedeutungsvoll über dem Imbiss. Das ist deine Freundin, Agatha Abstinent! Keine, die mit dir Shoppen, Tanzen, Fußballgucken geht. Keine, die dir Stylingtipps gibt. Sondern eine, die deine Abstinenz unterstützt. Eine, von der du dir manche die Trockenheit bewahrende Verhaltensweise abgucken durftest.
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Wolf Alice Bros https://www.youtube.com/watch?v=P6tAVXcWeI4
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1197 / Being Agatha Abstinent
"Sie schreiben." Ja, ich schreibe noch. Und Fotos mache ich auch weiterhin. Aber ich nähe seit Monaten nicht mehr. Ich bastele Collagen nur im Kopf. Gemalt habe ich ebenso lange nicht. Ja, ich schrieb während der Praktika und ich fotografierte. Dass Arbeiten meine Kreativität auffrisst, stimmt also nicht. Und doch bin ich innerlich zerrissen: endlich arbeiten wollen zur Selbstfinanzierung und sozialen Teilhabe versus bloß nicht arbeiten müssen, um keinen Selbstverlust zu erleiden, mein Innerstes nicht zu verraten. Ich möchte endlich ein normales Leben, "ich möchte leben", das aussprechend rollten die Tränen. Ich drehe mich seit über vier Jahren um die Gesundung meiner Psyche. Es reicht! Ich werde unendlich zu AA rennen müssen und wollen, weil ich ja leben möchte. Aber ich will jetzt auch endlich produktive Arbeitsergebnisse sammeln, nicht noch mehr Anamnesebögen und Entlassungsberichte wie ich sie gestern durchblätterte. Während ich IHM wünsche, sich und sein Verhalten, seine Anteile zu reflektieren, wünsche ich mir, es weniger zu tun.
Mich interessiert der andere Mann, mit dem ich Montag noch Sex wollte, der mir eine Emoji-Rose schickte, schon nicht mehr. Mich interessiert gar kein Mann. Höchstens der, den ich traf vor Tag 1172. Auch ER war ein anderer Mensch in der Anfangsphase, nicht nur ich bin jetzt verändert wie er feststellte. Ich will überhaupt nicht mehr über dieses selbstherrliche Arschloch schreiben - ja, das hat sich grenzlinietypisch von Idealisieren zu Verteufeln gedreht. Ent-täuscht. Einer Täuschung erlegen. Selbst- und Fremdtäuschung. MICH gibt's nicht für "Wir werden..."-Formulierungen. Zwischen mich und meine Abstinenz kommt nichts. So oder so ähnlich habe ich das eben ausgesprochen. Im Gespräch mir mich selbst erklärt. "Was mich heilt, das sind Worte" (Tag 489). Auch die eigenen bisweilen.
Ich schreibe noch. Ich übe weiter zu leben. "I'm learning to live" wie es in dem großartigen Lied von K.Flay heißt (Tag 1104) (https://www.youtube.com/watch?v=nt26yjdItdA).
Momentan denke ich oft an die Sommermonate 2015 und 2016. Ich denke an die Klinikzeit. Ich will da nicht mehr hin. Nicht auf die Suchtstation. Nicht in die dortigen Abhängigkeitsverhältnisse. Nicht in die Zeit, in die Phase der Abstinenz, auch wenn die "spannender", weil aus heutiger Sicht fragiler war.
Abends mal in umgekehrter Reihenfolge: 1. Halbzeit: Meeting 2. Halbzeit: Eis
Ich glaube, ich stinke. Nach Muff eher als nach Schweiß. Seinen Geruch mochte ich am Wiedervereinigungssamstag (Tag 1184) nicht. Roch nach seiner Wohnung. "Vereinnahmende Nähe" warf jemand als Begriff in den Raum. Genau so war das mit IHM, denke ich. So vereinnahmend, dass es mich aus der Mitte brachte. Die Welt draußen lassen will ich eigentlich seit Tagen. Und doch brauche ich sie zur Selbstsortierung, zur Selbstreferenz, zum Selbstverständnis.
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The Rolling Stones Street Fighting Man https://www.youtube.com/watch?v=A_ypZLjVbFE
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1132 / Dich darf das umhauen
Körperlich. Kräftemäßig. Sechs Tage nach einem megakrassen Vorstellungsgespräch noch ein megakrasses. Gestern: erst Vorstellungsgespräch, dann in die Rehaeinrichtung, dann Therapie. Alles in anderen Bezirken. Heute: erst Rehaeinrichtung, dann Arzt. Noch überlegt, doch zur Nachmittagseinheit zu gehen. Nee, Agatha, das viele Gefahre schlaucht auch! Überleg mal, wie viele Reize du in dich reinlässt! Zu Hause ist Reizreduktion. Eine Nacht vier, andere Nacht fünf Stunden Schlaf. Agatha, du brauchst Schlaf! Wie sollen dir gute Ideen kommen für die Aufgabe im Vorstellungsgespräch nächste Woche, wenn du noch mehr Worte, Gesichter, Eindrücke in dich reinlässt? Wien, was hat dir in Wien geholfen? Täglich Meetings und Museen.
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Monolink Swallow https://www.youtube.com/watch?v=sbBTYKdv9tE
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1118 / Abtrieb bei Schneefall
Im Klo eingeschlossen. Nochmal in die Kabine zurück nach Urinieren und Händewaschen. Zeit totschlagen, bis die nächste Einheit beginnt. Niemandem mehr begegnen wollen. Keinem, der von hinten plötzlich "Agatha" ruft. Keine Gesprächsfetzen mehr hören wollen. "Wer hier nicht rauskommt, ist selber schuld." Auf mich bezogen. Dabei ging’s wahrscheinlich um was anderes. Vormittags eingeschlossen und Blaues Buch gelesen. Dann im Gespräch rausschießende Tränen. Dann zwei Stationen Tram gefahren und wieder zurück. Abhauen wollen. Negative Gefühle sagen mir, dass etwas nicht stimmt, dass ich etwas ändern soll, heißt es in einer meiner Apps. Situation verlassen wollen. Pflichtbewusstsein und Angst vor Konsequenzen bei Abwesenheit hält mich hier. Und dass ich auch schon ne Stunde zu spät kam. Und dass ich mich zu Hause nicht 100%ig gut fühlen könnte.
Erschrocken von der eigenen Standhaftigkeit. Um Vernichtung seiner Notizen gebeten. Selbst vernichten dürfen. Ich glaube, das machen nicht viele. Hat sich darauf eingelassen. Hätte auch in Rausschmiss, Ärger, Abbruch,... eskalieren können. Und ich hätte auch klein beigeben können. Nach dem Motto: Ok, er hat sich entschuldigt, mehr kann ich nicht erwarten. Es seien "seine" Notizen, nicht meine. Ob ich ihm sagen muss, dass ich über Inhalte der Gespräche blogge? Dass er auch inspirierendes Futter geliefert hat, hab ich immerhin offen zugegeben. Beim Betreten des Hauses am Morgen war er besser drauf als in unserem Gespräch. Sichtlich getroffen. Ich kann hart sein. Und diesmal bin ich hart und konsequent geblieben, was in zwischenmenschlichen Beziehungen mit Abhängigkeitsgeflechten schwer für mich ist.
Wenn ich bei meinem bisher fiktiven, neuen Arbeitgeber auch hin und wieder, mindestens eins, zwei Tage im Monat, so Tage habe wie diesen heute oder wie den am letzten Donnerstag, fliege ich dann raus? Wie gehen andersartige Professionelle mit mir um? Die nicht um affektive Vorhöfe, Anspannungs- und Emotionsregulationsdefekte, um Sucht, um Dissoziation wissen? Ich habe noch nie trocken gearbeitet. Das längste Praktikum ging drei Monate. Davon hatte ich in jedem der drei Monate mindestens einen freien Tag. Das waren sowieso "nur" 4-Tage-Wochen, ein Tag immer in der Einrichtung. Und wenn das Ende absehbar ist, halte ich vielleicht eher die Klappe, als wenn ich weiß, das ginge jetzt endlos so weiter mit dem nervigen Kollegen, mit der distanzlosen Kollegin, wenn ich nicht was sage.
Heute ist meine berufliche Zuversicht wieder auf unter 50 gesunken. Unter 50 von 100. Das wird zu viel. Zu viel Zeit woanders, zu viel andere Inhalte, zu viel Druck von mir selbst, zu wenig Schutz von außen. Gestern war sie noch bei mindestens 70, die Zuversicht. Meinungsschwankungen sind noch schwerer für mich auszuhalten als Stimmungsschwankungen. Wobei es da sicherlich auch Zusammenhänge gibt.
Wenn ich abends blogge, so wie heute, nach zwei Tagen nicht gebloggt, weil jeweils eine Bewerbung geschrieben und abgeschickt, wenn ich blogge, dann kommt wieder mehr Stärkung in mich. Ich klopfe nur nebenbei bei Firma A, B und C an. Außerdem habe ich jetzt mehrere Tage Jobrechercheverbot. Ich darf mich vorbereiten auf ein Gespräch. Aber ansonsten ist jetzt frei. Kopf von der Arbeitssuche befreien, wieder mehr Agatha in den Kopf. Agatha ist mein Lebenswerk (Tag 819), alles andere ist Beiwerk.
Seit Wien bin ich nicht mehr ganz so monk-mäßig mit der Desinfektion und dem Händewaschen. Zum Teil aus Faulheit, Antriebslosigkeit, Energiedefizit. Zum Teil vielleicht, weil ich das Springen von Viren und Bakterien derzeit für unwahrscheinlicher halte, Springen von einer Brottüte aus Papier auf meine Hand, auf meinen Herd, auf meine Lippen, auf meinen Tisch, auf meinen Gaumen...
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 1061 / Schlimmer als die Flaschen sind die Menschen
Ich seh überall nur noch Menschen! Tram voller Menschen U-Bahn voller Menschen S-Bahn Straße
Menschen in Autos Auf Fahrrädern Zu Fuß
Menschen auf dem Weg zur Arbeit Zur Schule, Uni Und zurück
Sooo viele Menschen, Gesichter, Beine, Arme, Füße Und das Schlimme ist: Den meisten scheint das gar nichts auszumachen! Die gehen, sitzen, stehen seit Monaten, Jahren Die fahren Hin und zurück
Ich kann das nicht Heute das erste Mal Tränen im Büro Zweiter Tag alleine in dem Raum Nicht auf dem Flur Tränen auf der Rolltreppe beim Umsteigen
Nein, der Alk-Geruch in der S-Bahn hat mich nicht so gestört Aber die Leute! Handwerker in Arbeitshosen Büroleute mit Aktenkoffer
Ich möchte nicht, dass ihr für meine Erwerbsminderungsrente arbeiten geht! Ich möchte was zurückgeben an die Gesellschaft! Kullertränen auf der Straße Ich möchte mich doch selbst finanzieren, nicht fremdfinanzieren lassen!
Dabei war ich auf der einstündigen Fahrt wieder recht lange, recht tief ins Blaue Buch eingetaucht Manche Passagen dort machen mir aber Angst Die von dem Mann, der auf einer Geschäftsreise nach mehrjähriger Trockenheit ganz selbstverständlich einen Cocktail bestellte Weil ich auch bald wieder eine Reise vorhabe Und weil da im Buch steht, dass die spirituelle Erfahrung bei dem Rückfälligen fehlte, um trocken zu bleiben Denn dann frage ich mich, ob ich diese spirituelle Erfahrung schon hatte - War das an Tag 96 ein spirituelles Erlebnis? Das Steinesammeln beim Ahoi an der Elbe? (Tag 597) Denke ich fälschlicherweise, ich würde die Macht über meine Trockenheit haben und nicht Gott? Ich weiß nur, dass ich mir nicht erklären kann, warum Warum ich trocken bin, trocken werden konnte, warum ich das Jetzt traurig, verzweifelt, aber trocken ohne Trinkwunsch durchstehe
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 1008 / Ist die Taube in meine Hand geflogen oder ich zu ihr aufs Dach?
Erinnert an Dezember 2015. Ambulante Betreuung, Betreutes Einzelwohnen damals beantragen sollen, wollen nach Entlassung aus der 15-wöchigen stationären Entwöhnungstherapie. Sozialpsychiatrischer Dienst, Sozialamt, Amtsärztin, Eingliederungshilfe,... Einem Bekannten der Vorgesetzten wird das jetzt empfohlen. Erinnert an Dezember 2015 und Dezember 2016. Meinen ersten November von Anfang bis Ende in Berlin nun trocken überstanden.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 944 / Und noch ein Projekt parallel gestartet
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Schnittmuster und Anleitung: https://www.ottobredesign.com/wp/wp-content/uploads/esel_de.pdf
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 860 / Es gibt keine Alternative zum Ist-Zustand
Gestern auf dem Heimweg ans Trinken gedacht. Gedacht: Wenn, dann nicht schon nachm ersten Bier aufhören. Wär doch bekloppt - Rückfall auskosten wollen. Also wenn schon... nicht nur eins... Wär viel bekloppter - lebensgefährlich. Gestern mit AA-Freundin über Rückfälle gesprochen - "so viele in letzter Zeit... also ich ja nicht, aber..." Von der eigenen Formulierung total erschrocken.
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Traum auf heute
Zwei Rückfälle Zweimal ein Bier getrunken So im Vertun Huch, ich hab ja Bier in der Hand Am Mund In der Speiseröhre
Es nicht sagen wollen Geht doch nicht Wieder null Tage Ach, ich sag’s nicht Geht nicht Der Blog Was denken die? Schlechtes Vorbild Ich sag’s nicht
Total viel Besuch Fremde Leute in meiner Wohnung So wie Tag der offenen Tür, des offenen Ateliers Oder sind das alles potentielle Nachmieter? (Mieterhöhung)
Angst um die Katze Balkon hat eine Seite offen Links die Mauer fehlt Später seh ich die Punkerinnen von gegenüber miteinander knutschen Rechts am Balkon auch alles verkohlt Straße verkohlt Kaputte Autos Schlachtfeld So ähnlich wie als die Schanze brannte
Immer wieder die Katze gesucht Im Gewusel mit Leuten Auf dem Balkon Im Rückfall
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Es gibt keine Alternative zum Ist-Zustand
Die Alternative hieße Tod Totgesoffen Verreckt Krepiert
Es gibt keine Alternative, es ist so wie es jetzt ist. Ich bin so wie ich jetzt bin. Mich nervt das Lachen des einen, das Labern der anderen. Ich zieh mir draußen die Kapuze auf den Kopf, ohne dass es regnet. Ich schließe mich ein im Ruheraum. Um da zu essen. Um da wegen Praktika zu telefonieren und nichts zu erreichen. Um da alleine zu sein. Gehen wollen.
Es gibt keine Alternative zum Aufregen über Alk-Gespräche der Mitrehabilitanden. Es gibt keine Alternative zu Rückfallträumen. Es gibt auch keine Alternative zu den vielen, vielen Selbsthilfegruppenbesuchen für mich. Ich brauche das zum Trockenbleiben. Ich brauche Ruhe, Rückzug, meine Katze. Ich brauche andere trockene Alkoholiker. Letzte Woche 19 Stunden in AA investiert. Hinwege, Rückwege, Anwesenheitszeit. Ich glaube heute nicht daran, dass ich täglich sechs Stunden Praktikum aushalte, durchhalte.
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Unlike Pluto Worst in me https://www.youtube.com/watch?v=_RpLLSF0gG0
Placebo Twenty years https://www.youtube.com/watch?v=HoybDKJxNHM
Kasabian Days are forgotten https://www.youtube.com/watch?v=eDc85tBDgDs
The Strokes Reptilia https://www.youtube.com/watch?v=PDYWrUgfdXg
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 851 / Mehrtönig
In der Mittagspause einen Selbstfürsorge-Abstinenzerhaltungs-Einkauf getätigt. Freudig verblüfft ob der vielen, verschiedenen Handarbeitszeitschriften. Beim Aufwachen vom Nachmittagsschlaf an "Grow." getröstet. In der Abendsonne zu weiteren Besorgungen unterwegs.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 845 / In der achten Maßnahmewoche endlich einen anständigen Bäcker gefunden
Die Kraft gehabt, in mittelgeschwindigem Schlenderschritt über die große Kreuzung hin- und zurückzugehen. Auf dem Weg Werbung für "Have a break – Have a KitKat", "jetzt mit mehr Milch und Kakao" gesehen. Und für Coca-Cola und für Mineralwasser von Lidl. Wär ich süchtig nach KitKat, nach Lion, Haribo oder Zucker im Allgemeinen, würde ich meine Dosis stetig erhöhen. Mir würde ein Lion nicht reichen... (Tag 801)
Dieser anständige Bäcker backt selbst vor Ort. Backware aus eigener Herstellung. Die Backstube rechts hinter den Brotregalen. Sogar Elefanten! Believe it or not - Dieser Bäcker backt Elefanten.
"Believe it or not" stand heute in der Email, in der sich mit einem Jahr Verspätung für das Auffinden und Abgeben des Portemonnaies bedankt wurde. (Tag 452, Polizeiabschnitt 31)
Mir geht's nicht geil. Ich war fünf Minuten zu spät. Ich isolier mich in der Pause. Ich will nach Hause. Aber ich kann mich freuen an gebackenen Elefanten, Blumen, Sonne und an der Email.
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