#Krisentag
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 1049 / Donnerstags geht’s mir meistens schlecht.
Das war mal anders. (Tag 440)
Schlimmster Praktikumstag Tag bisher. Der letzte Donnerstag war ebenfalls der schlechteste Tag der Woche. Die Woche davor, Tag 1035 nicht unbedingt, aber im anderen Praktikum hatte sich mein Empfinden Donnerstagen gegenüber auch bereits gedreht: Die waren dort am schlimmsten, weil alle Mitarbeiter da waren, weil viel geredet wurde, weil ich es als wuselig erlebte.
Heute geht die komplette Sinnkrise los: Was mache ich hier? Warum freu ich mich am Vorabend und am frühen Morgen auf die Liste und wenn ich sie vor mir hab, könnt ich kotzen? Traue mich nicht, erstmal n Kaffee zu holen, noch nicht mal Wasser. Hau rein, leg los, Agatha! Je eher du das weg hast, desto schneller kriegste ne geilere Aufgabe. Wird's hier wirklich mal ne geile Aufgabe geben?
Mir fehlt Abwechslung, auch körperliche. Mal was holen, wegbringen, sortieren, aufräumen.
Ich hab gar keinen Bock darauf, mich jeden Morgen so doll zu schminken! - Warum hab ich damit angefangen?
Mein Lebenssinn ist nicht Arbeiten, nicht diese Arbeit, nicht Computer, nicht so, nicht inhaltlich das, nicht mit denen. Das Unternehmen und sicher auch einige Mitarbeiter haben politische Sympathien, private Weltanschauungen, Meinungen, Haltungen, die ich nicht teile. - Müssen immer alle, mit denen ich arbeite, meine Freunde werden können? Ist die Ungleichheit nicht sogar besser, um Arbeit und privat nicht so zu vermischen?
Schwerbehindertenausweis heute nach der Arbeit verlängert. Auf den krank-beeinträchtigt-Status berufen, vielleicht auch zurückziehen wollen.
Ich glaube, mir fehlt AA. Und für AA fehlt mir die Kraft. Und AA hat mir das Leben gerettet. Und wenn ich keine Kraft mehr für das habe, was mich am Leben hält, kann ich auch gleich sterben. An einem Seniorenheim vorbeigegangen. Von meiner derzeitigen Rente könnt ich mich nicht finanzieren, keinen Heimplatz bezahlen. Viel Arbeiten müssen zur Altersvorsorge in der fernen Zukunft vs. Nicht so viel arbeiten wollen/können zur Selbstfürsorge in der nahen Gegenwart.
Tippen in der S-Bahn. Schreibtherapie. Ich vermisse den AA-Keller. Die Leute da. Den Tränen nah. 20 Minuten Fahrtzeit von hier. Wenn ich hingehe, wär ich fast 13 Stunden aus dem Haus. Wenn ich in dem Zustand teilen würde, käme diese ungefilterte Ehrlichkeit, dieser unmittelbare Leidensdruck so frappant raus. Raus aus der S-Bahn, nicht zum Keller. Raus kommen die Tränen. Der Mann guckt. Wahrscheinlich sehe ich auch noch gut aus mit Tränen verziert. Dann Aggroanfall wegen der Arschlochtasche. Noch so n Ding: Seit Ewigkeiten renn ich mit nem Rucksack durch die Gegend. Und das, obwohl die bei dem letzten Praktikum zwei, drei mal drüber gewitzelt haben, sähe aus, als ginge ich auf Wanderschaft - bescheuert! Und jetzt, in diesem Praktikum, denke ich, Rucksack geht nicht. Muss ne Handtasche sein. Aber wahrscheinlich wär ich auch mit dem Rucksack abgedreht, wenn ich die Taschentücher nicht finde. Der Schnodder läuft. Ich könnte schreien. Oder gegen die Fahrräder hier treten. Oder gegen das Geländer, den verglasten Fahrstuhl. Verdammte Scheiße! Ich kann nicht mehr! Heulen mit Hand vorm Gesicht. Heulen mit offenem Mund. Vorher Kapuze bis zum Kinn runtergezogen. Um mich 50 oder 100 Menschen. Vorbeigehend, vorbeifahrend. Menschen, Autos, Regen, ich heule. Krisentag. Ich sollte jemanden von AA anrufen. Ich möchte das nicht. Und Mutti schon gar nicht. Und die Betreuerersatzpfleger haben Feierabend. Was für ein beschissener Feierabend für mich! Ich sollte laufen, gehen, Anspannung durch Bewegung loswerden. Ich steige in die U-Bahn. Traurigkeit, die im Bauch wehtut, schmerzt. Verzweiflung vielleicht auch. Ich denke, ich mache alles falsch seit Tag 1034. Ich denke, dass ich wider besseres Wissen handele. Ich denke, ich sollte um Stundenreduktion bitten. Auch, wenn das ein Verwaltungsakt wird, weil die Reha-Einrichtung dann die Rentenversicherung informieren muss. Ich denke, meine Seele und mein Körper zeigen mir meine Begrenzungen. "Es ist schmerzhaft, die eigene Begrenztheit zu spüren." (Tag 336)
Ich fühle mich tatsächlich sehr ähnlich wie in diesen Tageskliniktagen im Februar 2016, als ich "Du bist Du" schrieb. Vielleicht bin ich medikamentös besser eingestellt und hab daher bis jetzt durchgehalten. Vielleicht konnte ich Resilienz, Coping-Strategien, Genesung ausbauen. Aber ich konnte mich nicht komplett ändern in zwei Jahren. Auch wenn manche sagen "Sie haben sich sehr verändert."
"Es ist schmerzhaft, die eigene Begrenztheit zu spüren.", weil da so viel dran hängt - Arbeitsfähigkeit, Arbeitsmarkt, Reintegration, Gehalt, sonstige Einkünfte, Entgeltersatzleistungen, Lebensqualität, Altersvorsorge, Lebenssinn. Ich rege mich innerlich auf, dass der eine Mitrehabilitand sagt, wenn man vorankommen will, dann müsste man sich engagieren. Er engagiert sich zeitlich weit über die vorgesehene Stundenzahl hinaus. Ich denke: Genau das Gegenteil ist der Fall - wenn ich erfolgreich wieder integriert werden will, dann muss ich mich nicht wieder überengagieren. Ich muss Pause machen, auch wenn alle anderen keine Pause machen, auch wenn ich denke, Pause wäre heute ungünstig im Betriebsablauf. Ich denke: Ich muss pünktlich gehen, weil das tägliche aktive Gesundheitsvorsorge ist. Trotzdem überziehe ich meine Arbeitszeit fast jeden Tag. Ich bin nicht so krass wie der, so überengagiert. Aber ich verliere mich trotzdem.
Gestern das wertvolle Stichwort "leidensgerechter Arbeitsplatz" gehört. Das, was ich derzeit arbeite, ist nicht leidensgerecht für mich.
Auf dem Sattelschoner eines der hier parkenden Fahrräder steht: "Die Pflicht ruft. Wir rufen zurück." Auf mich übertragen: Ich denke, die Pflicht ruft. Dabei ruft sie gar nicht. Und ich rufe trotzdem zurück. Immer wieder, immer noch.
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blizzregensburg · 5 years ago
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Coronavirus: Auf Abstand gehen
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Das neuartige Coronavirus, Covid-19, stellt die gesamte Gesellschaft und das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen. Die Erkrankung ist sehr infektiös. Es besteht weltweit, deutschlandweit und bayernweit eine dynamische Situation mit starker Zunahme der Fallzahlen innerhalb weniger Tage. Besonders ältere Menschen und solche mit vorbestehenden Grunderkrankungen sind von schweren Krankheitsverläufen betroffen und können an der Krankheit sterben. Da derzeit weder eine Impfung noch eine spezifische Therapie zur Verfügung stehen, ergreift die Bayerische Staatsregierung umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus, um die Ausbreitung zu verlangsamen. Die Staatsregierung unternimmt alle Anstrengungen, um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland bestmöglich einzudämmen und in jedem Fall erheblich zu entschleunigen. Vorrangig ist der Schutz der Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Die Staatsregierung hat dazu bereits umsichtig, schnell und zielgerichtet zahlreiche Maßnahmen zum Schutz des Einzelnen und der Allgemeinheit ergriffen. Weitere werden folgen. Katastrophenfall Bayern hat am 16.03.2020 den landesweiten Katastrophenfall ausgerufen. Der Ministerrat hat den Leiter der Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Florian Herrmann mit der Leitung des Katastrophenstabs beauftragt. Sicherstellung der Gesundheitsversorgung Die Bayerische Staatsregierung begegnet der enormen Herausforderung entschlossen. Das oberste Ziel ist der Schutz der Bevölkerung. Im Kampf gegen Covid-19 hat der Ministerrat ein großes Medizin-Paket beschlossen. Ziel ist es, mehr Behandlungskapazitäten für COVID-19-Patienten zu bekommen. Diese Kapazitäten können bei einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus notwendig werden. Für die Krankenhäuser, die ihre Kapazitäten für die Behandlung der Erkrankten konzentrieren und zeitweise Einnahmeausfälle erleiden, wird ein Schutzschirm gespannt. Die Bayerische Staatsregierung hat ihre Handlungen mit Ärzten, Virologen und Experten abgestimmt. Es gilt das Primat der Medizin. Folgende Maßnahmen werden unter anderem umgehend vorangebracht: Zur Eindämmung der Coronapandemie in Bayern werden die bayerischen Gesundheitsämter kurzfristig um 400 Mitarbeiter verstärkt. Alle Ressorts werden gebeten, in der Sitzung des Katastrophenstabs am 17. März 2020 Abordnungen in Relation zu ihrer Größe zu benennen. Alle Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen werden angewiesen, soweit medizinisch vertretbar bis auf Weiteres alle planbaren Eingriffe bzw. Behandlungen abzusagen bzw. zu beenden, um möglichst umfangreiche Kapazitäten für die Versorgung von COVID-19 Patienten freizumachen. Ausgenommen sind lediglich Krankenhäuser, die ausschließlich ein psychiatrisches Versorgungsangebot vorhalten. Mit „Krankenhäusern“ werden die Uniklinika, die in den Krankenhausplan des Freistaats Bayern aufgenommenen Krankenhäuser sowie alle Krankenhäuser, die (nur) einen Versorgungsvertrag mit den Krankenkassen haben, erfasst, ganz egal, mit welchen Fachrichtungen sie betrieben werden. Einzelheiten dazu werden in der Allgemeinverfügung zur Umsetzung geregelt. Um bereits kurzfristig auftretende Materialengpässe bei Ärzten, Gesundheitsämtern und Kliniken zu bekämpfen, werden alle Möglichkeiten zur Beschaffung von notwendigem Material ausgeschöpft. Besonders notwendig ist jetzt die unverzügliche Bereitstellung von ausreichend Beatmungsgeräten. Das Gesundheitsministerium wird umgehend eine Allgemeinverfügung für eine Meldepflicht für Beatmungsgeräte in den Praxen der niedergelassenen Ärzte erlassen. Die Staatsregierung bekräftigt die herausragende Bedeutung der Bayerischen Universitätsklinika als Krankenhäuser der höchsten Versorgungsstufe bei der Bekämpfung des Coronavirus. Es gilt der Grundsatz des absoluten Vorrangs der Krankenversorgung gegenüber Forschung und Lehre. Alle Personalkräfte, die für die Krankenversorgung eingesetzt werden können, sollen diese Aufgabe übernehmen. Es werden folgende konkrete Maßnahmen ergriffen. a. Die Testkapazitäten der Universitätsklinika sollen erheblich hochgefahren werden. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt zudem die Einrichtung einer „Drive-through-Teststation“ in der Georgenstraße durch das Tropeninstitut der Ludwig-Maximilians-Universität München. b. Die Zahl der Intensivbetten der Universitätsklinika soll erheblich ausgeweitet werden; gleichzeitig werden nicht notwendige Operationen verschoben, um weitere Kapazitäten zu erhalten. c. Der Einsatz von Medizinstudierenden soll erheblich ausgeweitet werden. Ihr Einsatz an den Universitätsklinika soll weiter verstärkt werden; zudem sollen sie zukünftig im gesamten Gesundheitsweisen, auch an Plankrankenhäusern und Gesundheitsämtern tätig werden. Bayerischer Schutzschirm in Höhe von 10 Mrd. Euro Zur Eindämmung des Virus und zur Abfederung der vom Coronavirus verursachten Folgen errichtet der Freistaat Bayern einen Bayerischen Schutzschirm in Höhe von 10 Mrd. Euro, der über die Aufnahme von Krediten finanziert werden soll. Staatsminister Füracker wurde beauftragt, die dazu vorgelegten Entwürfe einer 2. Nachschubliste zum Nachtragshaushaltsgesetz 2019/2020 und einer 2. Nachschubliste zum Einzelplan 13 (Allgemeine Finanzverwaltung) dem Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags zu den parlamentarischen Beratungen des Nachtragshaushalts 2019/2020 zuzuleiten. Krisenunterstützung für Bayerns Unternehmen Der Ministerrat hat ein Schutzschild für die Bayerische Wirtschaft beschlossen, das aus folgenden Elementen besteht: Die Staatsregierung wird den Bürgschaftsrahmen für die LfA Förderbank auf 500 Mio. Euro erhöhen. Mit dieser Erhöhung des Bürgschaftsrahmens durch den Freistaat kann die LfA Förderbank zusammen mit den Hausbanken mehr Kredite zur Liquiditätssicherung bereitstellen. Auch die Bürgschaftsbank Bayern wird gestärkt, um ihre mittelständischen Kunden noch besser unterstützen zu können. Der Freistaat übernimmt einen größeren Haftungsanteil und entlastet dadurch das Risiko der Hausbanken: Die Bürgschaftsquote bei Betriebsmittelfinanzierungen und die Haftungsfreistellung im Universalkredit werden auf jeweils 80 Prozent großzügig angehoben, das Antragsverfahren erheblich beschleunigt. All dies soll es den Hausbanken ermöglichen, ihre mittelständischen Kunden verantwortungsvoll durch die Krise zu begleiten. Damit stellt Bayern neben der KfW des Bundes eine eigenständige Schutzmaßnahme für kleine und mittlere Unternehmen bereit. Soforthilfe Corona: Gerade kleine Betriebe aus stark betroffenen Branchen benötigen zusätzliche Unterstützung. Ihnen greift die Staatsregierung mit Soforthilfen unter die Arme. Notleidende Betriebe erhalten unbürokratisch und sehr kurzfristig zwischen 5.000 und 30.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium wird schnellstmöglich die Vollzugsvoraussetzungen für ein Förderprogramm „Soforthilfe Corona“ schaffen. Zum Schutz insbesondere größerer Mittelständler legt die Staatsregierung einen Bayernfonds auf. Jeder Krisentag zehrt die Eigenkapitalpolster der Unternehmen auf. Deshalb drohen vermehrte Insolvenzen. Liquiditätshilfen greifen in solchen Fällen zu kurz. Der Bayernfonds soll hier eine Alternative bieten, um sich an solide aufgestellten, aber von der Corona-Krise gebeutelten systemrelevanten Unternehmen beteiligen zu können. Flexibilisierung der Arbeitszeitregeln Die Ausbreitung des Coronavirus stellt auch die Betriebe in Bayern vor Herausforderungen. Um kurzfristige Personal- und Produktionsengpässe auszugleichen, sollen sie vorübergehend Flexibilität bei den Arbeitszeitregeln erhalten. Damit ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs auch in herausfordernder Zeit sichergestellt. Berücksichtigt wird dabei der Gesundheitsschutz der Beschäftigten im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz. Die Ausnahmen sollen längere Arbeitszeit-Korridore an Werktagen, die Beschäftigung an Sonn- und Feiertagen und eine vorübergehende Verkürzung der Ruhezeiten und Ruhepausen ermöglichen, im Einklang mit den Beschäftigten. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales wird hierzu die Regierungen zum gleichlautenden Erlass von Allgemeinverfügungen anweisen. Schulschließungen Durch die vorübergehenden Schulschließungen soll möglichst keinem Schüler ein Nachteil entstehen. Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus wird weiterhin mit Nachdruck Lösungen für offene Fragen insbesondere im Kontext von Abschlussprüfungen, Einschreibungen, Übertritt, Erster und Zweiter Staatsprüfung für das Lehramt zu entwickeln. 7. Beschränkungen von Kontakten im öffentlichen Bereich Die Staatsregierung begrüßt die Empfehlung des Kabinettsausschusses der Bundesregierung vom 16. März 2020 zur Corona-Epidemie an die Länder zum einheitlichen Vorgehen für eine weitere Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich. Die Empfehlungen decken sich mit den Maßnahmen der Staatsregierung, die Herr Ministerpräsident für Bayern am 16. März 2020 verkündet hat. Die Staatsregierung wird zur vollständigen Umsetzung der Empfehlungen folgende zusätzliche Regelungen erlassen: Übernachtungsangebote im Inland dürfen nur zu notwendigen, aber nicht zu touristischen Zwecken genutzt werden. Besuche durch Menschen mit Atemwegsinfektionen und durch Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in Krankenhäusern, Pflege- und Behinderteneinrichtungen werden generell untersagt. Für Hochschulen wird ein generelles Betretungsverbot angeordnet für Personen, die sich in den letzten 14 Tagen in Risikogebieten nach der RKI-Klassifizierung aufgehalten haben. Es wird klargestellt, dass das allgemeine Veranstaltungsverbot ausdrücklich auch für Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen und Synagogen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften gilt. Reisebusreisen werden verboten. Es wird ferner klargestellt, dass auch Wettannahmestellen zu den Freizeiteinrichtungen gehören, deren Betrieb zu schließen ist. Klargestellt wird auch, dass die bereits getroffenen Regeln für Gaststätten ausdrücklich auch für Gaststätten und Gaststättenbereiche im Freien gelten. (z. B. Biergärten, Terrassen) In öffentlichen Parks und Grünanlagen werden Schilder aufgestellt, die die Besucher auf die Notwendigkeit eines Mindestabstands von 1,5 m hinweisen. In der Allgemeinverfügung wird auch geregelt, dass in Dienstleistungsbetrieben ein Mindestabstand von 1,5 m zwischen den Kunden eingehalten werden muss und sich auch bei Einhaltung dieses Abstands nicht mehr als 10 Personen im Wartebereich aufhalten dürfen.   Quelle: Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung (17.03.2020) Lesen Sie den ganzen Artikel
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 964 / Mir eine Stahlstange durch den Kopf schieben
Und daran selbst rausziehen Rausziehen lassen Aus dem Jetzt Dem Ist-Zustand
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1172 / durchgeskillt
Wut-Sms an Mutti geschrieben, aber nicht abgeschickt.
Halbwegs achtsam einen Joghurt gegessen.
Extra noch ein bestimmtes Duschgel gesucht, um mich genau mit diesem zu berühren.
Laut gesungen.
Wohlfühlklamotten, keine sexy.
Der Katze immer mal wieder was angeboten - Soße, Paste, Huhn.
Los eben dann, wenn ich fertig bin und nicht vorher.
Sitzend im Nichtraucherbereich des S-Bahnhofs eine angesteckt und meinen GdB-Ausweis rausgestreckt, wenn einer käme.
Selbstvorwürfe, immer wieder Selbstvorwürfe: Über ne Stunde zu spät! Eigentlich über vier Stunden abweichend von ursprünglicher Zeit!
Dialektisch selbst getröstet, gelobt, gut zugesprochen.
Denn die Ereignisse änderen sich - ich habe jetzt nicht nur einen kranken Vierbeiner.
In der Bahn zwei Bierflaschenträger - Alkmief.
Aromaöl rausgeholt, auch wenn ich bei IHM dann nach Lavendel-alte-Frau rieche.
Falsch ausgestiegen. Orientierungslos in Berlin. So weit nördlich war ich noch nie.
In anderer S-Bahn geschminkt.
Dann tumblr-Notizen.
Dass sein Akku leer ist, empfinde ich als totale Erleichterung: Keine Nachfragen, keine Entschuldigungen.
Wenn er motzt, gehe ich gleich wieder.
Fotos in der S-Bahn und beim Warten.
Ich skill mich durch.
Skill for life
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 1118 / Abtrieb bei Schneefall
Im Klo eingeschlossen. Nochmal in die Kabine zurück nach Urinieren und Händewaschen. Zeit totschlagen, bis die nächste Einheit beginnt. Niemandem mehr begegnen wollen. Keinem, der von hinten plötzlich "Agatha" ruft. Keine Gesprächsfetzen mehr hören wollen. "Wer hier nicht rauskommt, ist selber schuld." Auf mich bezogen. Dabei ging’s wahrscheinlich um was anderes. Vormittags eingeschlossen und Blaues Buch gelesen. Dann im Gespräch rausschießende Tränen. Dann zwei Stationen Tram gefahren und wieder zurück. Abhauen wollen. Negative Gefühle sagen mir, dass etwas nicht stimmt, dass ich etwas ändern soll, heißt es in einer meiner Apps. Situation verlassen wollen. Pflichtbewusstsein und Angst vor Konsequenzen bei Abwesenheit hält mich hier. Und dass ich auch schon ne Stunde zu spät kam. Und dass ich mich zu Hause nicht 100%ig gut fühlen könnte.
Erschrocken von der eigenen Standhaftigkeit. Um Vernichtung seiner Notizen gebeten. Selbst vernichten dürfen. Ich glaube, das machen nicht viele. Hat sich darauf eingelassen. Hätte auch in Rausschmiss, Ärger, Abbruch,... eskalieren können. Und ich hätte auch klein beigeben können. Nach dem Motto: Ok, er hat sich entschuldigt, mehr kann ich nicht erwarten. Es seien "seine" Notizen, nicht meine. Ob ich ihm sagen muss, dass ich über Inhalte der Gespräche blogge? Dass er auch inspirierendes Futter geliefert hat, hab ich immerhin offen zugegeben. Beim Betreten des Hauses am Morgen war er besser drauf als in unserem Gespräch. Sichtlich getroffen. Ich kann hart sein. Und diesmal bin ich hart und konsequent geblieben, was in zwischenmenschlichen Beziehungen mit Abhängigkeitsgeflechten schwer für mich ist.
Wenn ich bei meinem bisher fiktiven, neuen Arbeitgeber auch hin und wieder, mindestens eins, zwei Tage im Monat, so Tage habe wie diesen heute oder wie den am letzten Donnerstag, fliege ich dann raus? Wie gehen andersartige Professionelle mit mir um? Die nicht um affektive Vorhöfe, Anspannungs- und Emotionsregulationsdefekte, um Sucht, um Dissoziation wissen? Ich habe noch nie trocken gearbeitet. Das längste Praktikum ging drei Monate. Davon hatte ich in jedem der drei Monate mindestens einen freien Tag. Das waren sowieso "nur" 4-Tage-Wochen, ein Tag immer in der Einrichtung. Und wenn das Ende absehbar ist, halte ich vielleicht eher die Klappe, als wenn ich weiß, das ginge jetzt endlos so weiter mit dem nervigen Kollegen, mit der distanzlosen Kollegin, wenn ich nicht was sage.
Heute ist meine berufliche Zuversicht wieder auf unter 50 gesunken. Unter 50 von 100. Das wird zu viel. Zu viel Zeit woanders, zu viel andere Inhalte, zu viel Druck von mir selbst, zu wenig Schutz von außen. Gestern war sie noch bei mindestens 70, die Zuversicht. Meinungsschwankungen sind noch schwerer für mich auszuhalten als Stimmungsschwankungen. Wobei es da sicherlich auch Zusammenhänge gibt.
Wenn ich abends blogge, so wie heute, nach zwei Tagen nicht gebloggt, weil jeweils eine Bewerbung geschrieben und abgeschickt, wenn ich blogge, dann kommt wieder mehr Stärkung in mich. Ich klopfe nur nebenbei bei Firma A, B und C an. Außerdem habe ich jetzt mehrere Tage Jobrechercheverbot. Ich darf mich vorbereiten auf ein Gespräch. Aber ansonsten ist jetzt frei. Kopf von der Arbeitssuche befreien, wieder mehr Agatha in den Kopf. Agatha ist mein Lebenswerk (Tag 819), alles andere ist Beiwerk.
Seit Wien bin ich nicht mehr ganz so monk-mäßig mit der Desinfektion und dem Händewaschen. Zum Teil aus Faulheit, Antriebslosigkeit, Energiedefizit. Zum Teil vielleicht, weil ich das Springen von Viren und Bakterien derzeit für unwahrscheinlicher halte, Springen von einer Brottüte aus Papier auf meine Hand, auf meinen Herd, auf meine Lippen, auf meinen Tisch, auf meinen Gaumen...
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 936 / Arschlecken
Sauer auf Paul. Wütend, nicht traurig. Unverschämt, dass der sich nicht meldet.
Wütend auf die DRV.
Auf meine Rehaeinrichtung auch.
Auf den Vermieter.
Die über mir Wohnende.
Meine Mutter.
Auf die Politik.
Die Gesellschaft.
Auf Karin und Nick. Auf die Therapeutin, weil sie so lange Urlaub macht.
Immer wieder an die Ex-Ex-Arbeitsstelle denken müssen wegen der blöden Birte, die vorbei ging. Also auch sauer auf die Ex-Ex-Firma, den Ex-Ex-Chef, die Ex-Ex-Kollegen.
Sauer auf mich. Dass das so ein Chaos ist.
Sauer auf das neue Sofa.
Jetzt und hier sauer, dass Arzt und Sprechstundenhilfe nicht da sind.
Am liebsten bockig schreiben wollen: Ich komme erst wieder in die Rehaeinrichtung, wenn das mit meinem Übergangsgeld geregelt ist, wenn ich Wohngeld beantragt und mehrere Bewerbungen für Folgepraktika verschickt hab.
Am liebsten die DRV anscheißen wollen: Was soll das, die Widerspruch-Bearbeitungsfrist so auszureizen?
Ich kann nicht mehr!!!! Ich breche unter der Last zusammen!!!!
Und beim Arzt in Tränen aus, als er endlich da ist. Und bei der Sprechstundenhilfe später nochmal.
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 902 / notbremsend
Florence and the Machine Shake it out https://www.youtube.com/watch?v=RCWnVznnWcs
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 852 / Schlimmer noch als Tag 602
Vielleicht der schlimmste, schwerste, beschissenste, anstrengendste abstinente Tag. Stundenlang Höchstanspannung. Zwei Kapuzen ins Gesicht gezogen. Sonnenbrille auch in der U-Bahn. Kopfhörer auf den Ohren. Blitzartiges S-Bahn-Verlassen. Anzahl der Tränenausbrüche im zweistelligen Bereich. Chilischote gekaut. Fingermassagering. Stöhnen, lautes Atmen. Überhaupt nicht in der Lage, irgendwas vom Ist-Zustand zu protokollieren. Ersatzbetreuer können so spontan nicht helfen. Und ich mir abends auch nicht anders als mit dysfunktionalen Onlineinteraktionen. Sowie mit der Aussicht, morgen früh erst zum Arzt und dann direkt zu AA zu gehen.
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 827 / In der Problemlösung denken, schützt vor Gefühlsausbrüchen nicht.
Sozialrecht-Beratungsstellen im Internet gesucht. Sofort dran gedacht, den Bescheid noch einmal überprüfen zu lassen. Dann verkaufe ich eben meine Elefanten im Internet. Oder Hand- und Körperarbeiten als Dienstleistung. Wut Empörung Traurigkeit Trotzdem den Flur aufräumen. Tun, was zu tun ist. Entgegengesetzt Handeln. Aggression Verzweiflung Höchstanspannung Gedankenspiele mit dysfunktionalen Handlungen. Bei AA "alles auf den Tisch gepackt". Wieder geheult. Ich will da nicht immer noch heulen. Ich will auch nicht immer die sein, auf die an jeder Ecke ein Problem wartet. Höchstanspannung Ein Lion White und eine Spreequell Apfel-Rhabarber-Schorle in der Pause am Kiosk. Produkte, die mit meiner Abstinenzgeschichte eng verbunden sind. (Tag 274), (Tag 743) Die eine AA-Frau bietet mir an, bei sich zu putzen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit mich an einem grauen Elefanten zerstreut. Die bunten Mädchenstoffe nerven inzwischen.
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 812 / Ich hab’s lange ohne versucht.
Beim Arzt. Die Bunte durchgeblättert. Alkohol auf fast jeder Seite. Muriel Baumeister und Brad Pitt abstinent nach familiären Kathastrophen, Britta Steffen - befristet abstinent in Schwangerschaft - will nach der Geburt, bei ihrer Hochzeit trinken, Madonna albern mit Gläsern auf dem Tisch, Wussow-Sohn frisch verlobt mit Glas in der Hand, Wein- und Sekt-Werbung. Trinkst du noch, oder lebst du schon? Geheult bei Rewe. Einer wird abgeführt von zwei Rewe-Mitarbeitern. Im Klopapiergang, neben den Chips, vorm Tiefkühlregal - immer wieder in Tränen ausgebrochen. Zu Hause. Zwei Stunden Telefonat mit Mutter. Geheult dabei, aber nicht zwei Stunden durch. Toasties gegessen. SZ-Magazin durchgeblättert. Bibiana Steinhaus. Nach 3522 Tagen Beförderung in die 1. Liga. Heule. Satz, sie kämpfe gegen unsichtbare Feinde. Heule. Satz, sie sei angekommen. Heule. Interview ohne Worte mit Ulrich Noethen. Saufgeste als Erklärung seiner Stimmklangfarbe. Heule. Im SZ-Magazin keine Alk-Werbung entdeckt. Elefant zu Ende genäht. Sehr, sehr schön. Und doch immer noch schwer, mich daran zu erfreuen, mir das zu erlauben. Na, bleibste da am Ball? Oder geb ich das auch wieder auf wie das Basteln mit Papier? Wie das Häkeln? Wie so vieles? Beim Nähen gedacht: Es macht mir mehr Spaß als Bloggen. Zwei Wochen Rückstand. Blog im Arsch. Agatha im Arsch. Meeting. Kein Mut zum Melden. Nach Toilette Handdesinfektionsgel benutzt. Angst vor Bakterien und Viren momentan extrem gestiegen. Der neben mir: "Hier riecht's nach Sprit!" Pause. "Na, egal, ich weiß nur, ich bin's nicht, ich hab nicht getrunken." Traue mich nicht zu sagen, dass es von mir kommt. Denke, die denken, ich kann keine Alkoholikerin, keine trockene sein, wenn ich das verwende. Was ist los mit mir? Warum nehme ich den Alkohol in dem Gel gar nicht mehr so wahr wie früher? Gefährlicher Gewöhnungseffekt für mich? Zu Fuß zur S-Bahn. Industrie-Charme-Abendsonne-Bilder. In S-Bahn: riecht nach vollgeschissener Hose. Drehe mich um. Sehe niemand. Bleibe sitzen. Wenig später stinkt's wieder. Gucke mich nochmal um. Dann getrocknete Kotzereste an der Wand neben mir entdeckt. Umgesetzt. Nach dem Aussteigen ein Mann auf der Straße zu einer Frau: "Ich hab eigentlich Bock auf n Bier. Willste auch eins?" Vor mir Horde Asi-Prolls mit Puschkin Red. Einzige Frau der Truppe kippt sich den Rest der Gemeinschaftsflasche rein. Das zweite Mal Atosil dieses Jahr. 10 mg.
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 1084 / Vormittags um kurz vor 11 überlegt, ins AA-Meeting zu fahren
abzuhauen krankzumelden
Um kurz vor eins in der Psychiaterpraxis angerufen. 23 Minuten lang bei der Sprechstundenhilfe ausheulen, aussprechen können, aufgefangen, verstanden worden, Respekt erfahren.
Alkoholismus tritt nicht in den Hintergrund, das bleibt eine manifeste Einschränkung. Das ist anstrengend, gegen die Sucht anzugehen. Gestern Abend war es mega anstrengend. Der am anderen Hörer spricht aus, was ich selbst nicht in der Lage war, so zu benennen: Ich hab mir selbst nicht mehr getraut gestern Abend, dass ich da stark genug bleiben kann. Das wäre das dritte Mal am Tage direkte massenhafte Suchtmittelkonfrontation gewesen. Dann lieber Leitungswasser und leiden. Extrem merkwürdiger psychischer Zustand. Körperlich total müde, lahm, starr, steif. Innerlich neben mir. Immer stumm wiederholt "Ich laufe heute nicht rund."
Erst in diesen 23 Minuten heute gewahr geworden, dass das Ende des gestrigen Gesprächs in meiner Rehaeinrichtung, des Gesprächs mit demoralisierenden Aussagen, derer, die mir helfen sollen, in Arbeit zu finden, dass dieses Gesprächsende ein Rückfallanfang hätte sein können, sich da in mir drin ganz viel zuzog und gleichzeitig etwas empor stieg, dass die nächste Kneipe, der nächste Späti, die nächste Flasche, Dose, das nächste Glas hätte meins sein können.
Gott sei dank habe ich schon so viele krasse Enttäuschungs-, Kränkungs-, Verzweiflungs-, Panikmomente, so viele krasse Extremsituationen, so viele Krisentage trocken durchgehalten, aber wie die Sprechstundenhilfe sagt, "999-mal geht's gut und beim 1.000..." Die Empfehlung meines telefonischen Krisenkontakts war, bei der jetzigen Praktikumsstelle den sich in einem Karton befindenden Piccolo wegzupacken, eine Tüte drum zu machen, jemandem zu sagen: "Bitte wegräumen".
Ich kann das nicht. Ich will da nicht als die in Erinnerung bleiben, die sich am Piccolo gestört hat. Lieber die, die inmitten der Regale heimlich Fotos macht von Textpassagen, von Buchrücken, von DVD-Hüllen. Ich find's ok, wieder die einzige zu sein, die jede Mittagspause rausgeht, spazieren oder was Warmes halal essen. Aber die mit dem Piccolo-Problem zu sein, find ich nicht ok.
Und in der Beinah-Rückfall-Analyse spielt Toni Erdmann sicherlich eine mich mitbeeinflussende Rolle. Die vielen Bringdienste, die ich gestern abscrollte nach lecker Essen und Wasser mitbestellen, auch. So wie der Bioladen gestern Mittag in der Pause. Es spielt verdammt nochmal eine Rolle, wenn ich wenig(er) Zeit unter trockenen Alkoholikern verbringe! In den online abrufbaren Beiträgen von AA-Radio Köln sagt mehr als einer: "in den ersten JahrEN JEDEN TAG"... JahrEN JEDEN TAG Nicht "in den ersten Wochen und Monaten". Wie oft habe ich wie lange täglich getrunken? Und was soll das Tägliche jetzt ersetzen? Ich gehe seit dieser verficken Maßnahme, wegen dieser Scheiße, die so viel Zeit raubt, oft nur so zu AA, wie Menschen trinken, die keine manifeste Alkoholabhängigkeit haben, ich gehe nur am Wochenende, als hätte ich nur am Wochenende getrunken, oder was?!?!
Scheiße, Agatha! Scheiße! Falsch gemacht! Ganz beschissen für dich gesorgt!
Soooo vieles bekomme ich zur Zeit nicht mehr hin, schlechter hin als vorher: Katzennäpfe waschen, Zähne putzen, abschminken, regelmäßig duschen, regelmäßig(er) Wasserpfandflaschen wegbringen, nicht so viel dreckiges Geschirr anhäufen, dass es schon auf dem Küchenfußboden stehen muss, Wäschewaschen inklusive der teuren BHs, die ich eigentlich nach jedem Tragen waschen soll, SCHEISSE, KACKE!
Ich denke, meine höhere Macht hat mich genau jetzt in dieses Praktikum geführt. Ich soll genau jetzt, zwei Monate vorm Maßnahmeende, nochmal spüren, wie gerne ich ein Buch von mir selbst ins Regal stellen würde. Wie toll sich das anfühlen muss, wenn man schreibt und schreibt und schreibt und dann, irgendwann wird es gedruckt und hat einen schönen Umschlag und es wird gelesen, es erreicht viele Menschen, es bewegt was Großes.
Ich habe gedacht, dass ich mich falsch entschieden habe, dass ich mich hätte bewerben sollen um das Stipendium und doch glaube ich immer noch, dass der Anonymitätsverlust eine Bedrohung der Trockenheit sein kann. Es kann innerhalb von AA zu Anfeindungen kommen, ich fürchte, dass sowohl meine Offenheit als auch die der anderen reduziert sein könnte. Und Offenheit und Ehrlichkeit waren und sind extremst wichtige Pfeiler meiner Abstinenz. Ich muss sagen können, dass meine feuchten Weinfurze im Breitstadium Flecken im Baumwollschlüpfer hinterlassen haben. Und die noch viel krasseren Dinge aus der Gegenwart.
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agatha-abstinent · 8 years ago
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Tag 727 / Ich darf den armen Tag doch nicht als schlecht bezeichnen
19.27 Uhr Was kann denn der Tag dafür? Den 2. März 2017 wird es nie mehr geben. Und ihn in der Summe als schlecht oder gar scheiße abzuspeichern, ist doch gemein. Es waren doch nicht 24 schlechte, beschissene Stunden. Es waren einige Augenblicke, Momente, Minuten, ja, vielleicht auch einige Stunden. Aber es wird doch aller Wahrscheinlichkeit nach ein trockener Tag gewesen sein der 2.3.17. Und trockene Tage sind gute Tage, auch wenn sie schlecht sind. Auch wenn sie mit vielen Tränen, Scherben, Wut, Misserfolg, Verzweiflung, nochmal Wut und Ärger verbunden sind. An jedem trockenen Tag bin ich 51 % im Plus, im positiven Bereich, haben mir die AAs beigebracht, zu denen ich heute nicht gehen kann, weil ich nicht mehr aufnahmefähig bin und mir selbst nicht traue, nicht zutraue, an all den Kiosken, Imbissen, Supermärkten alkoholfrei vorbeizukommen. Ich lasse mir in der Dauerschleife von Ed Sheeran "...loving can heal, loving can mend your soul..." vorsingen. Dabei habe ich doch heute noch an diesen Ed Sheeran eine Email verfasst, in der ich ihn anlässlich seines aktuellen Liedes “...so the bar is where I go, me and my friends at the table doing shots, drinking fast... ” bitte, seinen Umgang mit Pro-Alkoholkonsum-Textzeilen mal zu reflektieren. (Noch nicht abgeschickt.)
Hätte ich die Katze nicht, wäre ich schon rückfällig geworden. Heute, gestern und bestimmt an anderen Tagen auch. AA, die Therapeutin, die Leute aus der Nachsorge, der oder die Psychiater/in, die Suchtberaterin sind ja jetzt nicht da. Die können mich nicht abhalten. Ich hab echt krassen Suchtdruck heute. Soll ich den Krisendienst anrufen? Was sollen die sagen? Dass ich mich ablenken soll? Wanne, DVD, Malen? Weiß ich ja selbst.
Kurz vor sechs wollte ich nochmal einen Akut-Psychiatertermin für morgen vereinbaren. Nur, damit ich heute nicht trinke! Damit ich morgen eine Verabredung mit meinen Trockenheits-Supportern habe. Alter, ist das Scheiße!
Diese Mengen an Alk vorhin bei Netto. Apropos, Netto. Ich habe mir doch 375 Gramm Marshmallows gekauft. Handvoll in den Mund. Ähnlich stopfend wie die Tüte Brausepulver am Nachmittag im Büro der Therapeutin. (Brausepulver-UnsichtbarerStuhl-Kühlpack-Skillskette) Ich habe keine Innere Bereitschaft für zwei Eins-A-Skillsketten am Tag.
Mehr als acht mal "Photograph" hintereinander geht auch nicht. "Ich glaube immer noch an Wunder" wäre doch ein schönes Schlusswort von den Hosen für einen 2.3., wenn der schlechte Scheißtag denn dann endlich zuende wäre.
22.24 Uhr Nun also (statt kurz vor sechs theoretisch) tatsächlich bei der PIA angerufen. Kein AB dran. Im Internet nach den Öffnungszeiten geguckt. Zumindest mal anrufen, kann ich morgen doch.
Zwei weitere Stück Trost-Kuchen. Gut, dass ich zwei verschenkt hab. Sonst hätte ich heute den ganzen gegessen.
23.26 Uhr Das ist vielleicht die vierte, fünfte Saufdruck-Konsumwunsch-Welle eben gewesen. Ich hänge unbequem auf dem Sofa. Die rechte Träne rinnt schneller als die linke, weil ich schräg liege.
Ich denke gerade, ich sollte echt mal meinen Followern danken. Der Druck von außen hat meine Trockenbleibwahrscheinlichkeit erhöht. - Klingt ja wie ein Abschiedsbrief. - Na, ich mag diese Blogs mit “Hallo Leute, da bin ich wieder!” nicht. Ist nicht Meins. Daher auch keine direkte Rezipientenanrede hier im Abstinenztagebuch. Aber ich hab da gerade bei der einen, die mit meinem Agatha-facebook-Account befreundet ist, runtergescrallt. Und da war unter anderem ein Video, bei dem ein Hund mit Menschenhänden einen Menschen tätowiert. Und ein Foto von einem kranken Hund, der DVD guckt. Das hat mir jetzt gerade echt geholfen!
In den Selbsthilfegruppen, die ich besuche, sagt man “alleine geht es nicht”. Und ich bin eben grandioser Weise auch anonym über den Blog mit Menschen verbunden. Das hilft mir!
Einige Minuten Dauerstreicheln.
0.02 Uhr Suchtdruck-Krisentag geschafft.
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 1112 / Der Kiosk ist vermintes Gebiet
Jetzt fällt mir ein, woher ich diesen Ausdruck kenne - vermint. Das hatte mal einer in der Meetingpause gesagt (Tag 976). Dass der immer noch mit mehr als zwei Jahrzehnten Trockenheit die verminten Gänge im Supermarkt meidet. Montag oder Dienstag hatte ich mich in so einen verminten Gang stellen müssen, weil die Schlange an der Kasse so lang war. Sehr mulmig gefühlt. Zur anderen Kasse gewechselt, als die öffnete.
Der Kiosk ist vermintes Gebiet, dachte ich, als ich die Straße lang ging, in der ein Laden Met verkauft und ein anderer nur Whisky. Einen Nur-Cola- oder Nur-Wasser-Laden gibt es hier nicht. Eigentlich wollte ich zumindest noch Wasser kaufen, wenn ich doch schon zu zerschossen für meine anderen Einkäufe bin. Aber ich kann kein Wasser kaufen gehen. Nicht in dieser Verfassung. Nicht in verminten Kiosken, Spätis, Supermärkten, die mehr Wein- als Wassersorten haben. Gefühlt eine Stunde in zwei Bussen und an einer Zwischenstopphaltestelle verbracht. Für eine Strecke von weniger als 6 km. Mir im Bus, an der Haltestelle, auf dem Fußweg gesagt: Nein, nicht alle werden sich nach so einer Tort(o)ur, nach einem Rush-Hour-Horror-Trip zuballern. Die Kinder nicht. Und die sind auch genervt. Und auch nicht alle Erwachsenen. Das ist mein Suchtdenken, mir einzureden, alle haben dieses Ventil - Trinken - nur ich Arme, habe dieses Ventil nicht mehr. Vielleicht kommen Muttis heute beim Gute-Nacht-Geschichte-Vorlesen runter oder Vatis beim Wäschefalten oder sie vergessen schnell, wie beschissen diese Busfahrt war.
Ich weiß gar nicht, warum ich so heftig heulen musste, als ich Frau Blubber mittags sagte, ich sei jetzt da. Ich konnte gar nicht sprechen, ohne ein verzogen-verheultes Gesicht zu machen. Ich möchte so nicht sein vor ihr. So fragil. Die Rose, welche sie mir geschenkt hat - vermutlich zum Geburtstag, ohne Glückwünsche auszusprechen - habe ich am Alexanderplatz verloren, als ich den Neptunbrunnen fotografierte. Dann bin ich nochmal zurück und habe sie aufgehoben, um sie schließlich im Friseursalon zu lassen. Absichtlich. Weil ich heute noch so viel unterwegs sein würde, begründete ich das aufgedrückte Geschenk. Die Farbe hatte Frau Blubber gut gewählt. Die meisten Worte heute wieder nicht. Aber einige eben doch.
Das war nicht in Ordnung von mir, erst so spät in die Einrichtung zu gehen. Ich habe Herzrasen bekommen, als ich Zeugniskopien zusammengesucht habe für die postalische Bewerbung. Mein ganzes Leben auf schwarz-weiß-Papier. Haptisch löst das deutlich mehr in mir aus, als wenn ich PDFs aneinanderbatsche und losmaile oder hochlade. Heute ist das Glas für mich halb leer. Ich habe verkackt. Im Berufsleben. Krank, Arbeit, wieder krank, jetzt Praktika. Heute passt das Selbstbewusstsein der Anschreiben nicht zu meinem Werdegang und Ist-Zustand. Ich leide unter meinen Zwängen. Drei Tüten um den Bewerbungsumschlag herummachen müssen, weil es schneeregnet, weil kein Tropfen drauf darf und kein Katzenhaar, kein Fussel. Ich weiß überhaupt nicht, wo das Originalzeugnis von meinem letzten Arbeitgeber ist. Überall Stapel, Haufen, Zeug in meiner Wohnung. Drei Jahre abstinent, aber die Wohnung ist eben so wie eine Wohnung ist, wenn einem Trockenbleiben schwerfällt/-fiel, und wenn sich vorher sehr viel Chaos angestaut hat.
Dienstagmorgen gegen halb sieben war ein Mann im oberen Stockwerk gegenüber auf einem schlechten Trip, glaube ich. Er hat immer ein Wort in seiner, nicht meiner Muttersprache wiederholt. Der Zustand wirkte psychotisch. Ich habe recht egoistisch gedacht: Bitte spring da jetzt nicht runter - von dem Fensterbrett, auf dem er im Schneidersitz saß, das Außenfensterbrett, hinter sich die ins Zimmer hineinragende Fensterscheibe. Ich bin rauchend schon mal Zeuge geworden wie dieser Mann eine kleine Tüte vom Drogentaxi geliefert bekam. Aber man kann auch allein von Alk auf so einen schlechten Trip kommen, nur denke ich, mein Alkoholismus-verseuchtes, Jahrzehntelang auf die vermeintliche Existenz von "böseren Drogen" trainiertes Hirn im ersten Moment nicht an Alk. Ich denke an Koks, Ketamin, Pilze, Crystal.
Ich muss mich immer wieder selbst beruhigen: Wenn du so heftig heulst, dann macht das total müde, das ist nicht immer gleich "Die Tablettendosis ist doch zu niedrig, ich muss wieder erhöhen, ich will nicht erhöhen, ich kriege nichts gebacken im Leben, wenn ich so schnell erschöpfbar bin, nach nur fünf Stunden aus dem Haus, dann werde ich...". Das ist gerade eine sehr anstrengende Phase. Ich bewerbe mich. Meine Nachbarin ist komisch drauf und rummst noch mehr als sonst. Ich mache mir Druck, weil ich eine Anstellung haben will. Ich kämpfe gegen die Unsicherheit. Ich kämpfe gegen’s Verkriechen und Resignieren wollen. Ich kämpfe auch jeden Tag gegen die Sucht. Das läuft inzwischen meist ganz automatisch. Das kann ich genau genommen gar nicht als "täglichen Kampf" bezeichnen. Heute wäre vielleicht auch "Suchtdruck" zu hoch gegriffen, doch Konsumgedanken, Gedankenspiele, viel Denken an den Stoff, meinen Stoff, die Alltagsdroge, das Bier, den Wein, die Wirkung vom Alkohol, heute war das da.
Beim Friseur nach einem Meeting direkt im Anschluss gesucht. So verwöhnt und bequem bin ich, dass mir eine Stunde überbrücken oder 45 Minuten Fahrt zu viel ist. AA, NA, English AA - so viel Auswahl an Hilfsangeboten, an rettenden Verbindungsmöglichkeiten. Passt mir alles nicht. Wird zu spät. Morgen früh raus. "Ich habe täglich getrunken." Erst diese Woche jemandem gesagt. Dann kann ich auch täglich ins Meeting gehen. Fürs Saufen war es nie zu spät. Um Wein zu holen, hatte ich immer noch Kraft. Und ich hatte eine Mutter, die mich aus dem Bett klingelte. Und die hätte ich jetzt auch, wenn ich wollte. Aber ich will alles alleine schaffen. Aufstehen, Wohnung aufräumen, einen Job finden, mich finanzieren, funktionieren...
Kartoffeln gekocht. An das "K" gedacht, das beim Kylie Minogue Konzert diese Woche als Dekoelement im Berghain gehangen haben soll. Und dass im Publikum gewitzelt worden sei, ob’s für Kokain oder Ketamin steht. Kartoffeln! Das K steht für Kartoffeln. Und auch, wenn man daraus Schnaps machen kann - Kartoffeln sind für mich etwas Gutes, Gesundes, Wohlgefühl-erzeugendes.
Wegen dieser Bewerbung heute auf zwei Ex-Arbeitgeber-Internetseiten gegangen. Vielleicht war es auch das und nicht nur das Haptische der Zeugnisse, was mich so runtergezogen hat. Die existieren auch ohne mich. Ich zwar auch ohne die, aber diese Bittposition „Stellt mich ein, ich kann dies, das und das�� bekommt mir nicht.
Beim Kochen an den ersten Praktikumsbetrieb erinnert. An handgearbeitete Produkte. Versucht, zu analysieren, was war da besser für mich. Warum ging das drei Monate? - wenn auch nicht nur easy-peasy, aber es gab viele Wohlfühlmomente, viel Inspiration, viel Wachstum im Selbstvertrauen. Selbstvertrauen, welches heute im Arsch ist. Wieso wieder für so Spießer-Büro-Jobs Herzflattern-Post-Bewerbungen?
Mittwoch ganz klar gewesen, erstmal schreib ich eine andere Bewerbung und dass ich da ganz offen und ehrlich den Wunsch äußere, deren Veranstaltungen mit auf- und abbauen zu wollen, dass mir der Wechsel zwischen konzeptionell-administrativ-sitzend-computernd und stehend-bückend-hebend-stellend-dekorierend wichtig ist, mir gut tut, ich nur immer wieder tolle Gedanken haben, wenn ich mich bewegen kann.
Warum sollte mich jemand einstellen mit diesen Eigenheiten, mit einer geringeren als 40-Wochenstunden-Bereischaft?
Erst mit der Absage von Donnerstagabend wieder den Beweis dafür bekommen, dass selbst die Firmen mit Schwerbehindertenvertretung und großem Diversity-Getue selbst in der elektronischen Bewerberkommunikation diskriminieren. Denen würde ich gerne schreiben, wie ihr Verhalten bei mir ankommt. Wie ich auch McDonald's schreiben will, dass ich seit dem Tierquälerei-Skandal keinen Big Mac mehr essen kann, dass ich den Blogeintrag bereue "McDonald's rettet mein Leben". Dass ich überhaupt gerne alle je gegessenen Burger denen auf die Anzüge erbrechen möchte. Dass mich dieser Fall einen Schritt mehr Richtung Vegetarismus lenkt.
Mir bleibt viel zu wenig Zeit für Agatha! Und auch das ist trockenheitsgefährdend.
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 1030 / heute wie verkatert
Wenig Schlaf. Nach 3.15 Uhr hat mich der Brechdurchfall erst zur Ruhe finden lassen. Ich hab’s so schwer. Alles ist mir zu viel. Der eine Supermarkt hat dies nicht, der andere jenes nicht. Die Wildlederbürste gefällt mir nicht. Ich kauf sie trotzdem. Die Brillen wirken heute alle nicht so optimal von der Stärke her. Die Brillenfrau fummelt mir zu viel in ihren Haaren rum. Warum kaufen alle so viel? Warum spielen die mit ihren Kindern alle hier im Einkaufszentrum? Warum schreibt Paul sowas? Ob ich zur AA-Silvester-Feier komme? Die bei dm an der Kasse nimmt Crystal, Heroin oder irgendwas anderes, das so deformiert. Wir lächeln uns an. Wir sind Verbundene. Der Mann auf dem dm-Magazin nimmt häufig viel Alk. Diese andere Art von Gesichtsdeformation wie ich sie erst vor einiger Zeit abschütteln konnte. Jägermeister macht verhältnismäßig viel Werbung auf den Flatscreens in Einkaufszentren. Endlich mal wieder scheiße drauf! Geil wär’s, wenn es sich nicht so krisenmäßig anfühlen würde. Der junge Mann geht mit Sporttasche ins Drogentherapiezentrum. Die Frau gerade sah aus wie meine Ex-Chefin. Wir haben uns angelächelt. Ja, ich bin es. Die, die am letzten Arbeitstag die externe Festplatte hat mitgehen lassen. Warum, weiß ich nicht mehr. Ich hatte Schiss. Wovor, weiß ich nicht mehr. Den Tränen oft nah heute. Dann bei AA. Und zack: Vorbei mit “Endlich mal wieder scheiße drauf!” Gesagt, ich würd das Jahr gern verlängern.
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