#Konsumverlangen
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Tag 1615 / Mega Rauchdruck häufig
Rauchen wollen, Nikotinverlangen, Suchtdruck nach Tabak.
Dritte Nacht in Folge von der Katze geweckt.
Herr X will im Nachbarbüro eine Projektbeginnparty machen. Ich habe keinen Bock auf Bier nebenan, aufm Flur, Bierpisse im Klo. Er trug heute ein T-Shirt bedruckt mit Bierreklame. Ich überlege, mehrere Tage krank zu sein, wenn er das macht.
#Schlafhygiene#Suchtdruck#Nikotinabhängigkeit#Suchtgedächtnis#Konsumverlangen#psychischeAbhängigkeit#abstinentarbeiten#alkoholamarbeitsplatz#Suchtmittelkonfrontationsdichte#Zellgiftbräu#Bierbagatellisierung#53monthssober
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Alles geht einmal zu Ende
Die Vorboten der Heimat deuteten sich immer mehr an: Der erste deutschsprachige Radiosender, Lidl, Kaufland, Aldi, Hornbach, Obi, Bauhaus, Rossmann, dm und ... schlechtes Wetter!!!
Die ganze Nacht hatte es aus Eimern geregnet und auch am Morgen wollte es nicht aufhören. Zum ersten Mal blieb ich länger liegen, aber es nützte nichts. Es regnete weiter. Der Bummel durch die Altstadt von Bratislava bei Dauerregen hatte wenig Charme. Ich quälte mich als Alternativprogramm durch eine Shopping Mall in Bratislava, aber mein Konsumverlangen wollte einfach nicht in Gang kommen.
Die letzten Wochen hatten mir so viel Schönes geboten und ich spürte, daß dies nicht mehr getoppt werden konnte. Wie so viele spontanen Entscheidungen beschloss ich endgültig den Heimweg anzutreten und bretterte die 800km bis zu Hause durch und machte damit die 10.000 km voll. Die Überraschung war riesig als ich völlig überraschend um 22:00 Uhr vor der Tür stand ❤️.
Ihr werdet es nicht glauben, aber hier ist die Geschichte zu Ende. Ich hatte viel Spaß beim Schreiben und habe mich über Alle gefreut, die Freude und Interesse an meinen kleinen Reisegeschichten hatten. Es waren wunderbare Wochen mit so endlos vielen Eindrücken die noch lange nachwirken werden.
Bleibt neugierig auf diese aufregende Welt.
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Tag 1432 / Von einem Glas Ouzo geträumt
Dass mir dieser griechische Schnaps im kleinen Gläschen auf die weiße Tischdecke dicht neben meine Hand gestellt wird. Ich sitze im Restaurant, so wie gestern, als ich auf mein bestelltes Essen wartete. Ich wartete, um es mit nach Hause zu nehmen, weil mir Restaurants mit Zapfhähnen, Weinflaschen und Schnäpsen unbehaglich sind. Insbesondere nach einem Tag wie diesem. Die zwei Mädels bestellten zwei Weizenbiere. Auf dem Tablett des Kellners standen drei Pilsbiere in Tulpengläsern. Jetzt ein Bier. Jetzt eine Zigarette. Jetzt ein Fick. Jetzt nicht spüren. Jetzt nicht im Jetzt sein. Jetzt wegmachen. Alkohol ist dazu geeigneter als Nikotin. Der Saufdruck, der Alkoholkonsumwunsch war größer gestern. Größer als er lange war. Rückfälle in unangenehmen Gefühlssituationen. Dabei habe ich in der Suchtklinik meine Abstinenz in solchen als stabiler eingeschätzt denn in angenehmen. Wie man sich fühlt, wenn man zum zweiten Mal binnen einer Woche wegen Karrierepausen kritisiert wird, weiß man erst, wenn man zum zweiten Mal binnen einer Woche wegen Karrierepausen kritisiert wird. Ich habe es rausgeheult am S-Bahnhof mit Mutti am Telefon. Eigentlich wollte ich es bei AA rausheulen. Das ist geschützter. Da rennen nicht 100 Fremde an mir vorbei und sehen wie ich heule, wie ich hin und her gehe, wie ich laut rede, wie ich telefonierend unangenehme Gefühlssituationen verarbeite. Saufend unangenehme Gefühlssituationen zu verarbeiten, ist gesellschaftsfähiger.
Das war ein Tag, ziemlich prädestiniert für einen Rückfall. Wie viel Schmerz, Misserfolg, Last, Enttäuschung kann ein Mensch tragen? Aber wenn ich nicht saufe bei dem Todesfall und auch nicht bei dem und wenn ich nicht saufe beim Ende der Beziehungsanbahnung, beim Beginn der Verliebtheitsauflösung, wenn ich nicht saufe bei der Kündigung der Anstellung, nicht saufe bei Absagen auf Bewerbungen, dann muss ich heute auch nicht, nicht wegen der Schrulle, nicht wegen dieses Gesprächs. Oder eben doch. Denn irgendwann ist zu viel, ist voll das Maß, die Kraft aufgebraucht fürs Entgegengesetzte Handeln und Denken, das hat nichts mit Willenskraft zu tun und mit Leistung und vielleicht doch, aber eher nicht, denn ich gehe ja in den Kiosk, als ich denke, ich möchte jetzt ein Bier, aber ich frage nach Rhabarberschorle, ich greife nicht eine der Dutzenden gekühlten, betäubenden Alkoholflaschen, ich frage sogar nach Rhabarberschorle! Ich habe unheimlich viel Rhabarberschorle trinken wollen, als die Katze gestorben war, ich habe viele Limonaden und Schorlen und Getränke mit Geschmack konsumieren müssen, als ich frisch trocken war. Es ist dieser Trampelpfad, der neben der Neuronalen Alkoholsuchtautobahn entstanden ist, es ist dieser Trockenheitsweg, der noch lange nicht die raumgreifende Breite und manifeste Präsenz einer sechsspurigen Autobahn hat. Sechs spuren in eine Richtung. Über 20 Jahre lang Alkohol benutzt. Zur Gefühlsmodulation. Zur Anspannungsreduktion. Zur Belohnung, Motivation, Stimulation, zur Gehirndeformation, zur Seelendestruktion, zur Realitätsdekonstruktion. Mein Alkoholismus ist eine bösartige Raumforderung im Gehirn. Seit 1431 Tagen ist die Alkoholsucht nicht gewachsen in mir. Aber sie hat sich nicht in Luft aufgelöst. Da wurde nichts rausoperiert. Da wird mit jedem AA-Meeting, mit jedem Mal, das ich Zeit unter trockenen Alkoholikern verbringe, in Sandkorngröße an meinem Trockenheitsweg weiter gebaut. Und ich wäre nicht die Erste, die trotz eines Meetings, nach einem Meeting saufen geht. Ich wäre nicht die Erste, die nach mehreren Jahren Trockenheit saufen geht. Ich wäre nicht die Erste, die die schweren Schicksalsschläge trocken übersteht, aber dann, bei darauf folgenden kleineren, wenn auch kränkenden Enttäuschungen nach dem Alkohol greift, der so nah ist, der überall da ist. Und der eine Teil weiß, es wird nichts besser dadurch. Es ändert nichts. Ich werde dadurch nicht Ludwig zurückbekommen, nicht die Jobzusage erhalten, nicht zwei gesunde Katzen zum Kuscheln haben. Und der andere Teil will einfach breit sein, berauscht, dumpf.
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Abends sehr zufrieden nachm Meeting im Bus mit Musik im Ohr und sechs Donuts im Bauch und acht neuen Matches in der App und mehr Schwesterkontakt im Leben.
#Rückfalltraum#Suchtmittelkonfrontationsdichte#Suchtgedächtnis#Alkoholismus#psychischeAbhängigkeit#Abstinenzprognose#Rückfallwahrscheinlichkeit#Konsumverlangen#wegballern#Rausch#Gefühlsmodulation#Trockenheitspflege#Entgegengesetztes Handeln#Sehnsucht
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Tag 1427 / Überdurchschnittlich irregulär
Ein Lebenslauf anders als die meisten Lebensläufe. Feststellung oder Diskriminierung? Ist das für eine soziale Einrichtung nicht ein ziemlich unsozialer Gesprächseinstieg? Wir passen nicht. Und ich habe echt überlegt, ob wir das beenden, bevor der Interviewteil zu Fallbeispielen kam. Ich habe mittendrin überlegt, ob ich mal zur Toilette gehen und ob ich doch einen Kaffee haben kann.
Nach dem Gespräch habe ich Bock zu rauchen, zu ficken oder zur Not auch zu saufen - in der Reihenfolge. Ich bin eine bald vier Jahre trockene Alkoholikerin und mich interessiert Ficken inzwischen zum Spannungsabbau mehr als Saufen. Ich habe Bock auf Rührei vergessen. Bock auf Rührei kam vor dem Saufgedanken. Lecker essen. Laktose- und alkoholfrei in schickem Ambiente, nicht so öko-vegan. Und da haben wir auch noch einen Punkt, warum das nicht passt, weder mit Ludwig, noch mit dieser Stelle. Ich bin anders, besonders, groß, ich brauche was Anderes, Schickeres, Größeres. Nächster Punkt: zu viel gleichzeitig. Bei einem größeren Unternehmen, einer größeren Institution würden vier, fünf Leute sich diese Aufgaben teilen. Hier: alles für eine, eine für alles, in 50% der Regelarbeitszeit. Ich möchte mehr Kollegen für mehr Austausch, für mehr Dazulernen, aber auch mal abtauchen können. Darf ich die zweite Stelle in Folge selbst absagen? Weil ein neues Jahr ist? Weil dieses Jahr alles anders wird?
Schöne Buchtitel in schönem Buchladen. Angels Deine kalten Hände Mein Herz ist frisch gebrochen Warum Liebe endet Serotonin
Ich glaube, ich gehe heute nicht zu der angeleiteten Gruppe. So müde, nur fünf Stunden Schlaf. "Dösen ersetzt Schlafen nicht", sagte die Stimme in Radio heute. Muskelkater vom Anspannungsabbau gestern: Selbstfick.
Nach dem Gespräch: Dieser Arbeitgeber ist zu klein für mich. (So wie Ludwig.) Nach dem ersten von zwei AA-Meetings dieses Tages: Der Job ist zu groß für mich. Ich spiele da eine toughe Diploma-worked-there-done-this-gut-für-euch-weil-Agatha. Vielleicht reicht es, einfache Sachen zu tun. Regale einräumen, Fußböden wischen. Beim Gespräch am Tag 1335 war alles besser: mir mehr merken können, sehr viel wohler gefühlt.
Sie ist körperlich eingeschränkt. Nervt sie. Hat Schmerzen. Bin seelisch eingeschränkt. Nervt mich. Hab Schmerzen. Überlegung, offener zu sein mit der Art meiner Erkrankung. Wie Yves in ein "MAE-Projekt im Bereich Sucht", Bestätigung über einfache Tätigkeit?
"AVERAGE SUCKS", rage as well. Danke für dieses Plakat. Danke für die Umgestaltung dessen. Wer will schon sein wie die meisten, einen Lebenslauf haben wie die meisten?
#diskriminierung#Berufsleben#unverstanden#Inklusion#sozialeTeilhabe#Wiedereinstieg#Schwerbehinderung#handicapism#gesellschaftsunkonform#Empörung#Respekt#Konsumverlangen#Suchtdruck#Hochanspannung#sichererOrt#Rückfallrisiko#Enttäuschung#Traurigkeit#Bus#AA-Meeting#Selbsthilfe#Selbstwirksamkeit
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Tag 731 / Ein weiterer Tränentag
Tränen in Fango - Wann hört das auf? - Warum kann es nicht mal besser bleiben? - Warum ist es jetzt wieder schlechter? - Das ist nicht zum Aushalten.
Tränen im Mittagsschlaf - Ich war schon immer unglücklich. - Damals in der Hafenstadt und jetzt. - Unverstanden, allein. - Wie soll ich mit solchen Stimmungsschwankungen Kinder haben? - Wenn wieder Antidepressivum-Erhöhung, ändert sich mein Denken. - Ich will ich sein, aber so heulend, verzweifelt, pessimistisch ist auch nicht ich.
Tränen im WC am Ende der Gruppe Ehrlichkeit evoziert. - "Es fällt mir unheimlich schwer im Moment aus dem Haus zu gehen." - Versuch des Selbstlobs. "Gut, dass ich da war." - Ich weiß, dass ich wertvolle Sachen sage. - Zum Beispiel das mit dem Essen. Erst, als ich mal zumindest phasenweise keine Handyspiele gespielt hab beim Essen, konnte ich feststellen, dass mir das nicht schmeckt.
Tränen in U-Bahn unterdrücken. - Die nicht sein wollen, die ich bin. - Mitspielen wollen in der Liga der anderen. - Der Nicht-Süchtigen. - Der Nicht-Chronisch-Psychisch-Kranken. - Der Nicht-Hyperakusis, Hyper-Dings, Hyper-Sensiblen. - Bringt mir gerade aber nichts, dass ich die Sonnenseiten der Hochsensibilität nur habe, wenn die Schattenseiten so sind wie heute.
#Tränen#Antriebslosigkeit#Gedankenkreisen#Selbstabwertung#Depression#traurig#unhappysober#emotionalinstability#Negativschleife#hochsensibel#Konsumverlangen#Vergleichen#Rückschritt
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Tag 727 / Ich darf den armen Tag doch nicht als schlecht bezeichnen
#Onlineabstinenztagebuch#Fototagebuch#Konsumgesellschaft#Suchtdruck#Abstinenzalltag#Suchtmittelkonfrontationsdichte#Konsumverlangen#Gefühlsmodulation
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Tag 1396 / "Can’t help falling in love” karaoke on Ben Yehuda Street
bei künstlich-geilem Banane-Erdbeer-Eis, das an die verbotenen Kabasorten erinnert. Viel für Essen ausgegeben. Zweimal McDonald's, Gummizeug am Kiosk, Kekse beim Backwarenladen, Eis. Rauchdruck heute mehrmals. Heftigste Intensität bisher. Glücklich heute mehrmals. Heftigste Intensität bisher. So oft, so sehr. Aber auch Tränen: Woher ich komme. Was ich jetzt mache. Dass ich hier bin.
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Doris Day Can't help falling in love https://www.youtube.com/watch?v=XRnLY3p8rrI
Sia Cheap thrills https://www.youtube.com/watch?v=dx0PtUcXvkQ
#Sinneswahrnehmung#verweiledoch#happysobermoment#Sonne#soberatthebeach#Ersatzbefriedigung#Konsumverlangen#Alkoholabstinenz#Nikotinabstinenz#Bewusstwerdung#Vergegenwärtigung#Trockenheitsweg
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Tag 1315 / Mit einem Sechserträger Wasser nach Hause
Alle berührt von der Wahrhaftigkeit. Ich es sehr anstrengend empfunden. Gehen wollen. Dageblieben. Passiert nichts, wenn ich bleibe. Verbundenheitsgefühl über Krankheit, über F-Diagnosen, über Psychiatrieerfahrung. Schriftsteller/in würde man mit 40, 50 werden. Dann hätte man was zu erzählen. Von schlimmem Zustand während schwerer Krankheit nie ganz erholt habe sich jemand. Geht mir genau so, denke ich. Ganz heftige Sehnsuchtswellen heute. Ganz arg. Was nehmen wollen. Immer wieder überwunden. Gemerkt, es geht vorbei. Aber es kommt wieder. Klarheit wollen mit ihm. Unaushaltbar. Doch aushaltbar. Lebe ja noch. Erste Katzenbesichtigung angefragt.
#F-Diagnosen#psychiatrisch#Verbundenheit#Genesungsprozess#therapieerfahren#Hochanspannung#Mut#Selbstbild#Sehnsucht#Konsumverlangen#Suchtdruck#Craving#Betäubungsmittel#Suchtverlagerung#Gefühlswucht#Entscheidung für den neuen Weg#Mineralwasser#Krisensituation#Rückfallgefahr
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Tag 1138 / Suchtdruck und Leistungsdruck
Ja, vielleicht kann ich einigermaßen gut schreiben. Und es geht mir hervorragend von der Hand und den Fingern, wenn ich direkt schreibe, was ich denke und fühle. Oder, was ich erlebt habe. Unzensiertes, unintendiertes Schreiben. Schreiben für mich. Für die Seele. Für den Frieden in mir. Schreiben und es auch noch posten. Mit dem Posten einen Abschluss des Geschriebenen finden. Einen würdigen Rahmen verleihen. Ein eigenes, kleines Online-Archiv der Gedanken, Gefühle, Eindrücke und Erlebnisse pflegen.
Für dieses eine Praktikum konnte ich nicht so gut schreiben, fand ich. Auch, wenn das in dem Zeugnis anders dargestellt wird. Für das bevorstehende Vorstellungsgespräch kann ich noch schlechter schreiben. Ich habe keine Ahnung von dem Thema. Zumindest nicht auf deren Theorieebene. Ich mag keine Begriffe einbauen, die ich nicht verstehe. Dabei lebt dieses Thema von Denglisch und Fachchinesisch. Auf dem Fahrrad heute Morgen habe ich wieder so gute Sätze formuliert, die ich der Angreiferin von Sonntag gerne sagen oder sie mir zumindest aus der Seele schreiben würde. Wenn es nicht irgendwas direkt mit mir zu tun hat, kann ich nicht gut schreiben. Ich bin eine Tagebuchschriftstellerin, keine Redakteurin, keine Journalistin. Ich kann nur schreiben wie ein Künstler, ein Maler, der es sich aus der Seele malt. Etwas kreieren, hinter dem ein tiefes, inneres Bedürfnis, ein Schaffensdrang steht.
Das erste Mal wieder richtige Suchtdruckmomente seit langem. Leider mehrfach. Daher den Text für das bevorstehende Gespräch Text sein lassen. Ab ins Meeting. Auf dem Weg dorthin gedacht, ich gehe vielleicht auch nicht tanzen, auf Familienfeiern, Straßenfeste, Ausstellungseröffnungen etc., weil ich nicht stark genug wäre. Nicht nur, weil der Alkohol mich stören würde. Ich gehe nicht hin, weil ich mir selbst nicht traue. Und dass ich Glück hatte bisher, niemandem aus dem Bekanntenkreis zu begegnen, der mich einlädt zum Mittrinken, der mir etwas entgegenstreckt, der nichts von Agathas Abstinenz weiß. Eine Abstinenz, für die ich heute den NA-Schlüsselanhänger für mehrjährige Cleanzeit entgegennehme. Lieber gute Leistung im Trockenbleiben als in Arbeitsproben für Stellenausschreibungen.
#Konsumverlangen#unzufrieden#Berufsleben#Leistungsfähigkeit#Versagensangst#emotionalinstability#Schreibblockade#Onlineabstinenztagebuch#Abhängigkeitserkrankung#Suchtgedächtnis#Wiedereinstieg#Rückfallprävention
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Tag 951 / Ohne den Blog würde ich saufen
Aromaöl aufgetragen, AA-Münze eingesteckt und Ibu intus morgens das Haus verlassen. Das will schon was heißen. An die Barmer denkend, an das bevorstehende Therapiegespräch, an das gestrige in der Reha-Einrichtung, fließen die Tränen wieder unaufhaltsam in U- und S-Bahn, auf der Straße.
Ohne den Blog würde ich saufen, dachte ich gestern. Manchmal zieht nur die öffentliche Abstinenzverpflichtung.
Ohne die Tage zu zählen, würde ich saufen, sagte ich dem Mann gestern.
Gestern, als mich beim Nachhausekommen eine Bierlache im Hausflur empfing.
Am selben Tag, Tag 950, beim Spaziergang durch Friedrichshain mit einem Erwachsenen und einem Kind: Suchtmittelkonfrontationsdichte auf dem Höchststand wie auch Trigger und Konsumdruck. Noch nicht mal die Fritzlimo kann ich halten.
Ich bin so abhängig von Alkohol wie ich dachte, dass es nur bei Heroin passieren kann. Heute wär ich lieber auf Heroin oder Kokain hängengeblieben, um nicht überall dieser legalen Droge Alkohol begegnen zu müssen.
Ich möchte mein Leben nicht so. Aber es gibt kein anderes für mich.
#PrimaveraÄtherischeÖle#AA-Chip#Skills#Verzweiflung#Suchtdruck#Konsumverlangen#Trigger#Alkoholstrom#Abstinenzprognose#Alkoholabhängigkeit#Onlineabstinenztagebuch#Abstinenztools
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Tag 950 / Vermeintliche Trinkwunschkausalitäten
Ich lasse mir keine falsche Kausalität überstülpen. Frust führt zu Suchtdruck ? Das wär monokausal und viel zu einfach.
Wenn ich bei jedem Frust Suchtdruck entwickeln würde, käm ich aus nem Dauersaufdrang gar nicht mehr raus. Ja, ich habe ne Menge Frust. Alltagsfrust, den ich zum Teil mit DBT gelernt hab, auszubalancieren, es immer noch lerne. Alltagsfrust wie Lärm in der Nachbarschaft, überfüllte Mülltonnen, verpasste U-Bahnen, ausverkauftes Dinkelbrot... solche Sachen. Und ich, ich, deren Leben keine Komödie ist (Tag 929), ich habe auch eine Menge größeren Frust, wobei Frust ein bescheuertes Wort dafür ist. Ich habe Probleme, Konflikte, Sorgen, Bedrängnisse. all diese Antragsbewilligungswarterei seit 2015 Jobcenterärger Mieterhöhung Übergangsgeldwiderspruch Familienmitglied oft sehr schwer krank. So krank, dass sehr viele Menschen zum Abholen ins Krankenhaus kommen müssen. Absagen auf Bewerbungen Liebeskummer Unerfüllter Kinderwunsch Streit
Frusterprobt bin ich. Viele Bewältigungsstrategien habe ich. Es kommt nicht bei jedem und noch nicht mal bei jedem krassen, großen Frust Suchtdruck auf.
Aber Suchtdruck kam auf, als das hier neu war, die Maßnahme. Als ich meine Begrenztheit spürte, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Überforderung, Überreizung. (Tag 836, Tag 844, Tag 849) Als ich endlich einen Praktikumsplatz haben wollte. Als Frau Blubber und ich aneinander vorbei redeten.
Und jetzt hat auch was Neues begonnen und es kommt noch eine Menge mehr dazu. Sucht ist so ein komplexes Thema. Das ist eine Kette von Umständen und Auslösern bei mir. Da steht Bier im Büro!!! Zwei Tage lang zwei Flaschen! Die reden über Gin-Networking-Veranstaltungen. Die haben Aperol auf dem Foto.
Es passierte nicht ohne Grund, dass ich am Samstag den einen sagen hörte "keinen Alkohol in der Wohnung". Nicht nur in den ersten Jahren. Der hat keinen Alkohol in der Wohnung seit bald drei Jahrzehnten.
Da steht Bier im Büro und das soll nichts auslösen in mir, die falsche Verdächtigung aber sehr wohl?
! Freitag nach dem Betreuerersatzpfleger-Telefonat TROTZ Entlastung, Aussprechen, Ausheulen viel ans Trinken gedacht! ! Sonntag beim Blick in die gute Stube des Hauses gegenüber. Eine Flasche Wein auf dem Tisch. Was kann an einer Flasche Wein schon schlimm sein?! ! Dienstag in der Mittagspause all die Cocktail-Bier-Werbetafeln- Sonnenschirme-Leuchtreklame, die vollen Regale in den Kiosken, die Erinnerungen an Lokalbesuche, bei denen ich viel trank, da, das Fargo, zum Beispiel, wo ich den Ex-On-Off-Whatever unter den Tisch gesoffen hatte!
! Dienstag am Abend mir vorm Spiegel gesagt: Komm geh los! Das ist das Normale. Das hält keiner aus. Kauf dir was! Erlaubnisgebende Gedanken.
Wer nicht so argumentieren kann wie ich, der wird sich falsche Trinkwunschkausalitäten überstülpen lassen müssen. Von Suchtmedizinern/ -therapeuten und von "einfachen" Leuten.
Ich bin hochgradig psychisch abhängig. Das passiert alles in meinem Kopf. Und das hat mit Sehen, Riechen, Hören viel zu tun.
Je mehr Menschen ich trinken sehe, desto normaler kommt mir das vor, desto erstrebenswerter manchmal. Da stehen zwei Bier im Arbeitsraum. Die können zu zweit jeder eins trinken und dann weiter arbeiten oder später weiter ziehen, aber sie müssen nicht schnell mehrere hintereinander kippen, die scheinen nicht süchtig, die erleben keinen Kontrollverlust. Es ist eine Summe von Faktoren, die sich zu meinem Suchtdruck formatieren, Metastasen hab ich das mal genannt (Tag 413). Die Erinnerung, meine Gehirnautobahn, das jahrelang erlernte Verhalten - Feierabendritual: Alkoholtrinken, Wochenendritual: Alkoholtrinken.
Keine vier Wochen Arbeiten am Stück in Abstinenz sind um. Und das sind ja auch keine vollen Wochen. Das sind vier Tage im Praktikumsbetrieb und immer nur sechs Stunden. Und ich "schummele" da gewissermaßen: Ich bleibe fast nie ganze sechs Stunden. Und ich erlaube mir das, weil ich weiß, wie schwer das ist - Aus der Theorie, aus der Praxis. Es schaffen nur wenige. Sehr wenige. Die meisten Alkoholiker schaffen es nicht. Und ich spüre das ja. Ich bin durch. 5,5 Stunden, 5 Stunden 45 Minuten, mal nur 5 Stunden, mal 4,5 reicht. Reicht dicke. Du bist du, Agatha. (Tag 336) Scheiss auf Höchstleistung.
Soooo doll weinen müssen. Zwölf Taschentücher. Oder mehr?
Sooooo doll, als ich erzähle, wie gerne ich deren unbeschwertes Leben hätte. Wie sehr ich selbst nach zweieinhalb Jahren noch leide, wie eingeschränkt ich mich fühle.
Und das ist kein Widerspruch zu meiner Abstinenzphilosophie. Ich mach das nicht nur, weil ich's muss, sondern auch, weil ich's will. Aber vegane Ernährung ist freiwillig. Verzicht auf Kohlenhydrate freiwillig.
Und frei wär ich auch sooo gern. Sooo frei von Kausalitäten und Trinkwünschen und Erklärenmüssen.
Ich wurde gefragt, ob jemand das so versteht wie ich bin, wie ich mich fühle. Nee, so richtig glaub ich nicht.
#Leidensdruck#Verzweiflung#unverstanden#Konsumverlangen#Neuronale Autobahn#erlaubnisgebende Gedanken#Alkoholismus#psychischeabhängigkeit#Suchtkrankheit#coping
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Tag 945 / Die Leichtigkeit im Leben der anderen
Das ist schön, das Leben der anderen.
Gefährlich für mich - mitzubekommen, wie die anderen leben. Sich treiben lassen auf einem Wochenmarkt. Eine Frau geht mit einem Cocktailbecher vorbei. Es riecht nach Hasch. Auf der Autofahrt zurück zur Arbeitsstelle sehen all die Spirituosen in den Kioskschaufenstern sehr verlockend aus. "Können wir machen", sagt sie zu ihrem Partner am Telefon. Und ich denke: Aperol trinken oder Wein oder, oder. Etwas trinken. Eins, zwei Gläser, aber sich nicht davon bestimmen lassen.
Gestern die zwei leeren Bierflaschen in der Küche. Die können das wohl: Nur ein Bier jeder. Und nicht gleich sechs kaufen. Wenn die Droge das Leben (noch) nicht dominiert.
Ein Verkäufer bietet mir die Cherimoyafrucht an. Ich probiere. "Willste auch n Tee?" "Willste n Wasser?" "Kaffee?" Bisher habe ich alles Angebotene im Praktikum abgelehnt. Mir selbst damit erklärt, dass ich Neinsagen üben muss, wenn jemand mir Getränke anbietet. Jetzt nehme ich diese fremde Frucht. Ich traue mich. Sie schmeckt milchig, sage ich und kaufe lieber, was ich kenne: Orangen. Aber auch die probiere ich. Und ein Stück Kaki noch.
Das hat so eine beschwingte Leichtigkeit - hier auf dem Markt - das Leben der anderen. Ein Leben, in dem man nicht permanent aufpassen, vorsichtig sein muss (Tag 871). Ein Leben, in dem man sich treiben lassen, spontan sein kann.
Und selbst, wenn die eine junge AA-Frau - dem Anschein nach sich auf meine klagende Aussage beziehend - noch zehnmal konstatiert, sie fühle sich nicht abgeschnitten vom Leben. Bei mir ist das so, war das so. Die letzten zweieinhalb Jahre, seit Anbeginn der Abstinenz NUR im geschützten Rahmen NUR mit Fluchtmöglichkeit im Hinterkopf NUR an möglichst sicheren Orten mit trocken, cleanen Leuten NUR mit Leuten, die alle wissen: Agatha ist Alkoholikerin oder zumindest: Agatha ist psychisch krank.
Die Chefin, die Kollegin, der Kollege, die haben alle das, was ich so gern hätte, dieses MEHR vom Leben, dieses nicht fokussiert Kreisen um eine Erkrankung. Die haben soziale Kontakte, Partnerschaft, Liebe, Sex, gehen geradlinig einem Beruf nach ...
Ich habe mich ganz viel getraut diese Woche: - Cherimoya probieren - Obst kaufen, auch wenn die andere dann auf mich warten muss - Fotos machen, auch wenn die das mitbekommt - In der Besprechung gesagt: "Das hab ich nicht geschafft." - Dinge nachzufragen - dem einen schroff zu antworten - Ich habe mich getraut, wütend auf Paul zu sein. - Dem anderen Mann meinen eingeölten Busen zu schicken. - Ich hab mich getraut, von der Arbeit aus beim Zahnarzt anzurufen. - von meinem "Hobby", fremdländische Begriffe googeln und Aussprache anhören, erzählt - von meiner alten Arbeit auch - mich inhaltlich eingebracht - was gegen diese Ernährungsdogmatiker ("Opiate in der Milch") gesagt
Wow!
Ist ok, zum Wochenabschluss dem Betreuerersatzpfleger das Ohr vollzuheulen, der Mutter noch mal eindringlich zu verklickern: "Ich habe noch nie trocken gearbeitet. Ich habe während meiner Ausbildung und im Studium regelmäßig - auch unter der Woche - getrunken. Ich habe bei allen Praktika mehrmals wöchentlich getrunken. Ich habe bereits in der Hafenstadt so häufig so viel getrunken, dass das einer der beiden Gründe war, warum ich Ende der Nullerjahre stationär aufgenommen werden wollte. Ich habe in meiner Arbeitslosigkeit täglich / fast täglich getrunken. Und ich habe während meiner letzten Arbeitsstelle an 98% aller Feierabende getrunken. Ich kenne also keinen Feierabend ohne Alkohol."
Mein elfter Arbeitstag von diesem Praktikum, die dritte Praktikumswoche ist zuende. Da standen leere Bierflaschen in der Küche! Ich stoße jeden Arbeitstag an meine Grenzen - Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit...
Es garantiert mir keiner, dass ich nicht von einem auf den anderen Moment zu den 95% der Alkoholiker gehöre, die es nicht schaffen. Wo sie doch so verlockend ist, die Leichtigkeit im Leben der anderen.
#abstinentArbeiten#Vergleichen#Sehnsucht#Mut#Positiwicklung#Rückfallrisiko#Konsumverlangen#Angst#Tränen#PsychiatrischeInstitutsambulanz#Unterstützer#Unsicherheit#Suchtmittelkontakt#Alkoholismus#psychischeabhängigkeit
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Tag 849 / Mega-Suchtdruck in der Wanne
Gehe jetzt runter und hole mir Schnäpse. Weil ich wütend bin, aufgebracht, verzweifelt, weil ich mich nicht entspannen kann, weil das Angehen gegen Konsumgedanken und Depressionsimpulse so anstrengend ist, dass ich was zum Abschalten, Runterkommen brauche, weil ich vielleicht noch nicht genug gelitten habe (wie einige AA das manchmal provokant in den Raum werfen), weil es mir noch viel dreckiger gehen muss vom Alk, damit ich nicht immer mal wieder diese "Was-wäre-wenn-Gedankenspiele" durchleide (wie ich in den Raum illusioniere).
Fuck! Mehrere Pullen auf einmal kaufen. Mir glaubt keiner, wie sehr ich am Arsch bin von den Leuten in der psychiatrischen Institutsambulanz.
Wut beim Bettbeziehen, weil es nicht klappt, weil so viel rumliegt, weil ich zweimal stolpere, weil es schon so spät ist. Wut macht das Gegenteil von müde. Alles nervt. Die Geräusche draußen und meine eigenen drinnen. Haare geföhnt, schon wieder nass geschwitzt.
Dann wieder Wut auf die Therapeutin. Weil ich sie seltener spreche, verliere ich Zeit bei der Reha. Gespräch mit dem Mann dort, zu offen auch gegenüber Frau Blubber. Ich will da Word machen, Bewerbungsunterlagen bearbeiten, über mögliche Berufsfelder reden! Nicht über "zweimal diese Woche ernsthaft ans Saufen gedacht". Angst, dass die mich für berufsunfähig erklären, nur weil ich manches nicht in der Therapie loswerde und es dann da raushaue. Scheiße!!! Und es ist nicht das Gleiche, in Krisensituationen anrufen zu können. Das kostet so ne Mega-Überwindung. Terminkoordination mühselig. Gefühl, kein Anrecht zu haben.
Das war meine beschissenste LTA-Woche. Sooooo hingequält.
Und ich will auch nicht so viel bei AA heulen. Heute wieder. Vor so vielen Leuten. So vielen Männern. Bei der Therapeutin ist der richtige Ort zum Heulen. Die hat mir so viel Kraft gegeben, mir geholfen, mich aufgebaut.
"...müssen Sie jetzt selber..." Kann ich nicht selber. Geht nicht. Ich bleib schon selber trocken. Ich schütz mich schon selber vor so vielen dysfunktionalen Impulsen. Mittwoch Nachmittag mich mit dem Handtuch geschlagen, nicht mit etwas, das mich ernsthaft verletzen kann, kaltes Wasser über die Handgelenke, achtsam Händewaschen mit Zitronenseife, Kopfmassage mit Massagestab, Luftboxen, Stopp mit Bewerbungschreiben, als sehr starke Nackenschmerzen, Fingermassage mit Massagering, Kochen, früh ins Bett, tagsüber Stein rausgeholt bei letzter Einheit, Vati nicht zurückgerufen, obwohl nachts Anruf in Abwesenheit, Sommerkleid bestellt... Ich skille selber. Ich versuche das selber immer wieder neu mit der Selbstfürsorge. Aber ich brauche das Erinnern daran, das Empfehlen. Ich kann nicht ohne Therapie, mit so wenig Therapie. Jetzt, wo die Belastung größer ist, jetzt, wo es um alles geht.
Ich bin so unsicher in all diesem Neuen. Ich kenne keine Fünf-Tage-Wochen unter Gelegenheitstrinkern. Das ist neu für mich in Abstinenz. Und neu ist auch, dass die Empörung schwindet, dass die in der beruflichen Reha was von Wein erzählen, von einem Abend in ner Cocktailbar berichten und sich in mir keine Anspannung, keine Abwehr, kein Alarmmodus aufbaut. Und Donnerstag ordne ich das als Zeichen fortschreitender Genesung ein. Auch, weil das so erleichternd ist, nicht in diese angestrengte Verkrampfung bei jedem visuellen, verbalen, olfaktorischen Suchtmittelkontakt zu geraten. Und heute ordne ich es als Zeichen schwindender Genesung ein, als Rückfallgefahr, als Selbstentfremdung.
#Tränen#Hochanspannung#zittern#Konsumverlangen#Alkoholismus#Scham#Unsicherheit#Risikosituationen#Verzweiflung#Wut#Therapie#Selbsthilfe#Skillskette
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Tag 748 / Ficken, saufen oder drüber reden
Erster Gedanke beim Verlassen der von der Rehaberaterin als Alternative vorgeschlagenen Einrichtung für die LTA-Maßnahme: Jetzt brauche ich Sex. So wilden, harten. Zur Verfügung stehen. Benutzt werden. Eben doch nützlich, nutzbar, brauchbar sein. Begeisterung und Befriedigung auslösen. Lob und Anerkennung bekommen. Lebenslauf scheißegal.
Zweiter Gedanke: Ich bestelle mir jetzt drei Halbe hier an der Eckkneipe.
Vergegenwärtigung im Info-Gespräch: Nun seit drei Jahren raus aus dem Berufsleben. Die Lücke im Lebenslauf, die ich mir nicht erlauben wollte, wegen der ich 2014 eine Entwöhnungstherapie ablehnte (Tag 311), ist jetzt viel größer. Ich schäme mich für mein Suchtmittel. Es fällt mir schwer "Alkohol" zu sagen. Ich schäme mich auch, für das, was ich "nur noch" kann, was ich mir zutraue an Tätigkeiten. Deshalb erwähne ich mein abgeschlossenes Studium auch gar nicht. Während ich mein negatives Leistungsbild beschreibe und sage, was ich selbst beachten muss, z.B. Grenzen setzen, werden die Augenwinkel feucht. Vorschlag der Gesprächspartnerin: Rezeptionistin. Null zugehört, nichts verstanden. Bei Suchterkrankungen ginge Programm GFH nicht, denn Suchtkranke brauchen engere Betreuung. Daher Programm MNO. Nur zwei Termine gäbe es zur Vorbereitung. Von ihr kommt kein "toll", "Hochachtung" und auch keine Motivierung, kein Optimismus.
Immer noch Nachrichtenverbot. Geht mir deutlich besser damit. Heißt aber auch Scham, Minderwert, Enttäuschung, Traurigkeit, Frust, Einsamkeit, Leere und den Druck - Druck zu ficken oder zu saufen - aushalten, nicht mit Informationsflut überlagern zu können. Blüten fotografiert auf dem Weg zur Tram. JETZT ist die Zeit, dass Neues beginnt. Und nicht in drei Monaten, wenn ich nach deren Warteliste dran wäre.
Montag Kopfhörer kaputt, Kopf auch. Heute Uhr kaputt. Sie piepste mir leise ein Abschiedslied, während ich nachmittags in der Wanne lag.
Bei AA vom ersten Gedanken erzählt und vom zweiten. Dabei die Hände vors Gesicht gehalten. Später nicht mehr. Der Tränenflash ging los, als ich darüber sprach wie sehr ich mich für die Lücke im Lebenslauf schäme. Darüber, dass ich mich nicht mit den anderen vergleichen darf. Mit deren Tempo. Vor vier Tagen noch Screenshot von der Schildkröte mit dem Spruch "your speed doesn't matter, forward is forward". "Es dauert so lange es dauert." "Give time time." - Diese Weisheiten zu verinnerlichen und zu akzeptieren, dauert auch. Und tut weh. Die Tränen flossen und flossen. Mitunter, weil ich wertschätzen kann wie kostbar es ist, wenn der Stuhlkreis für mich geöffnet, mir eine saubere Tasse rübergeschoben wird. Angenommen sein. Mich auf der Toilette gefragt wie ich wohl aussehe so heulend.
#Berufsleben#Entwöhnungsbehandlung#Suchtfolgeschäden#Leistungsfähigkeit#Vergleichen#Schamgefühl#Konsumverlangen#Offlinesex#Ehrlichkeit#Selbsthilfegruppe#Zugehörigkeitsgefühl#Tränen#Erleichterung
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Tag 743 / Das ist kein Zustand, über den andere sagen: "Ach, durch dieses Tal möchte ich auch mal gehen."
Nachrichtenverbot
Vordietürgehgebot
Das mit dem Nachrichtenverbot ist schwieriger.
Die Nachbarn machen eine Party.
Wenn selbstauferlegtes Nachrichtenverbot herrscht, ist Chatten sicher auch nicht erlaubt. Und Krankheiten googeln?
Spreequell Apfel-Rhabarber entdeckt: obergeil!
#Depression#Antriebslosigkeit#Erschöpfung#anti-alles#Suchtmittelkontakt#Konsumverlangen#Konsumgedanken#AA-Meeting#Spreequell
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Tag 742 / Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol, Alkohol
Weiterhin Schwierigkeiten, aus dem Bett zu kommen: eine Stunde Weckerklingeln, versteinert, lahm, Knochen und Glieder schwer, Bewegungen anstrengend, schmerzend.
Wohnzimmertür auf: Riecht nach Suff!
Im Anschluss an Physiotherapie und Frühstück: Lebensverneinung, verkriechen wollen, nichts angehen können - kein Einkauf, keinen Brief.
Sms an Pfleger: frage nach zehn Minuten Telefonat. Erhoffe mir, dass er mich überzeugt, das Leben anzunehmen. Alles zu versuchen, Stück für Stück. Zu Bedenken gibt, dass Verkriechen es noch schlimmer macht. Keine Rückmeldung.
Schlafe, aber nur eine Stunde. Wieder Ewigkeiten, bis ich aufstehen kann.
Wäsche, Briefe - jetzt geht's! Flaschen - alle mitnehmen, geht nicht, zu viele. Dabei hatte ich innerlich schon geübt: "24 Flaschen Bier oder 48, ein oder zwei Kästen, darf man doch auch abgeben. Und mit 24 leeren Wasserflaschen gibt's Probleme?!?"
Auf dem Weg zur Post neun mal Suchtmittelkontakt: Kneipe Imbiss Kiosk leere Flasche auf der Straße volle Flasche in der Hand Flaschenscherben Werbung beim Kaisers für Martini noch jemand mit Flaschen Paulaner-Fahne am Restaurant
Dann, raus aus der Post, passiver Alkoholkontakt zehn, elf, zwölf und so weiter. Der Junge mit dem Jägermeister in der Hand. Die Leuchtreklame da und da. Die beschreibbaren Tafeln von Köstritzer da. Dort steht der Eierlikör, hier der Rotwein. Sie kauft sich zwei halbe Paulaner. Die kleinen Schnäpse an der Kasse. Dann vorm Laden: Er Bier, er auch.
Ich hab bei 30 aufgehört zu zählen.
Heute bin ich zu 90% davon überzeugt, dass meine Pille, mein Antidepressivum gegen Suchtdruck hilft. Und dass es jetzt, mit der auf eigenes Bestreben reduzierten Dosis plötzlich ALLES wieder so schwer ist.
Ich wollte eigentlich noch ein zweites Mal los. Mit dem Rest Pfandflaschen. Ich hab keine Joghurtdrinks mehr. Kein dies, kein das. Und ich kann verdammt nochmal nicht mehr raus da! Ich hab keine Kraft. Nicht physisch, sondern psychisch. Ich kann den Anblick von Alkohol nicht ertragen! Und das Schlimmste ist, dass das doch schon mal viel besser ging, dass ich drüber wegsehen konnte, posen vorm Weinregal... Meine Wahrnehmung ist so extrem selektiv. Also eingesperrt zu Hause.
Anrufoptionen überdacht: Krisendienst? Mutter? Dagegen entschieden. Wanne
Jetzt nach Wanne: Google News - Hund tot. Heute Morgen - Frau und Hund tot. Tränenausbruch Kann nicht mehr.
All diese Ungerechtigkeiten Grausamkeiten Das Leid Das Böse Das Traurige Das, was mich gar nicht betrifft, halt ich nicht aus. Selbsthass: Was lieste auch immer News?!? Weißte doch, tut dir nicht gut!
Fingernägel so lang und ungepflegt wie seit Monaten nicht. Tagelang (bis gestern Nachmittag) mit ungezupft-bewucherten Augenbrauen rumgelaufen.
Ich soll noch zwei, drei Wochen warten mit Antidepressiva-Erhöhung, war eine Anregung diese Woche. Vielleicht hängt das mit Geburtstag und Geburtstag und Rentenversicherung zusammen.
Willi Herren ging mit Depression in die Klinik, BEVOR er wieder zu Alkohol oder Kokain griff. Und ich denke heute: Das sollte ich auch tun. Ich bin sehr, sehr kurz vorm Ende des ambulant Aushaltbaren.
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Wenn ich dann nachts blogge, so ab nach 0 Uhr, eigentlich also schon am Tag 743, dann ist es wieder selbstverständlich, dass ich trocken bleibe, dass ich trocken bin. Dann pflege ich die Identität der Online-Agatha, die mit Nachnamen Abstinent heißt und es allein schon deshalb bleiben muss.
Man, man, man, was ist das für eine scheiß Krankheit, diese Alkoholsucht. Diese Alkoholabhängigkeit. Dieser Alkoholismus. Dieses Abhängigkeitssyndrom. Als ob ich immer wieder neue Facetten der Krankheit kennenlerne. Als ob ich kognitiv wieder in den zweistelligen Tagen ansetze. Als ob das letzte Glas noch gar nicht so lange her ist.
Vorhin hatte ich den Eindruck, dass meine Haut nach Alkohol riecht. Und dann fing ich an, mich zu fragen, ob ich nicht vielleicht doch gestern trinken war und es nur vergessen habe.
Zu einem anderen Zeitpunkt schossen mir die Worte "in der Kneipe" durch den Kopf. So komplett zusammenhangslos - "in der Kneipe". Ich habe in dem Moment nichts von früher erinnert. Ich habe nicht an die Gaststätte in meiner Straße gedacht. "in der Kneipe". Was ist das? Was soll das? Alkohol riechen, wo er gar nicht ist! "in der Kneipe" denken, während ich in der Küche vor meinem Teeregal stehe?
Das Splitterbrötchen schmeckte mir auch verdächtig nach Alkohol gestern. Da ist bestimmt Hefe drin, dachte ich und aß es weiter! In meiner zweistelligen Tage-Zeit hätte ich es nicht gegessen. Ich hätte es weggeschmissen. Scheiß auf das Splitterbrötchen, halt sie fest die Abstinenz! Alles zum Schutz der Trockenheit tun!
Und inzwischen werde ich wagemutiger, mache riskantere Dinge, glotze immer noch Männer auf der Partnerseite an, obwohl ich mich Ende Februar abmelden wollte, weil wirklich bei diversen Fantasien von Situationen mit Männern plötzlich Alkohol in meiner Hand ist. So eine beschissene Krankheit ist Alkoholismus. Diese legale Droge beherrscht mein Denken, meine Sinne, meine Gefühle, obwohl ich sie seit zwei Jahren nicht konsumiert habe. Das ist hier vielleicht das Ende vom ambulant Aushaltbaren. Und ganz sicher ist es erst der Anfang vom ambulanten Trockenheitsweg. Ich bin noch lange nicht so frei wie ich gern sein möchte.
#Depression#Antriebslosigkeit#Erschöpfung#Rückfallgefahr#Suchtdruck#Konsumverlangen#Suchtmittelkonfrontationsdichte#Trigger#Wahnvorstellungen#Tränen#Verzweiflung#Angst#unhappysober
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