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inkognito-philosophin · 14 days ago
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Bekannte Philosophinnen – 12 Frauen & ihr geistiges Erbe
Philosophie und andere Wissenschaften galten lange als Männerdomäne. Doch es gab auch viele Philosophinnen, denen bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Hier im Kurz-Porträt 12 Frauen der Philosophie:
Antike: Sappho – Aspasia – Diotima – Hypatia – Aréte von Kyrene
Mittelalter: Gertrud von Helfta – Christine de Pizan – Anna Maria von Schürmann
Neuzeit: Mary Astell – Mary Wollstonecraft – Harriet Taylor Mill – Jenny Westphalen-Marx
Sappho von Lesbos (ca. 630 – 570 v. Chr.)
Sappho ist eine historische Persönlichkeit. Sie lebte auf der Ägäis-Insel Lesbos und war in der antiken, griechischen Welt vor allem als Dichterin bekannt, die eine Mädchen-Schule führte. Sie gilt als eine der frühesten Stimmen weiblicher Perspektiven in der westlichen Literatur und wird häufig als eine der größten Lyrikerinnen der Antike gefeiert. Sapphos Lyra-Gedichte drehen sich um tiefe Einsichten über die (erotische?) Liebe und Schönheit.
Sie gründete auf Lesbos eine Mädchen-Schule, in der sie junge Frauen adliger Herkunft Poesie, Musik, Tanz u. v. m. unterrichtete. Da sie in ihren Liedern die Anmut ihrer Freundinnen, Schülerinnen (und ihrer Tochter) besingt, wurde von ihrem Namen seit dem 15. Jh. der Begriff für weibliche Homosexualität abgeleitet.
Aspasia von Milet (ca. 5. v. Chr.)
Aspasia von Milet wurde bereits in der Antike für ihre intellektuelle Rolle in Athen bewundert, aber auch angefochten. Insbesondere als 2. Frau des Perikles erregte sich öffentliche Aufmerksamkeit.
Ihre Bildung und ihr scharfer Verstand ermöglichten es ihr, in den höchsten politischen und kulturellen Kreisen zu verkehren. Aspasia war Muse und Beraterin und eine der ersten Frauen, die sich für das Recht auf Bildung und die Gleichstellung der Geschlechter einsetzte.
Trotz ihres Einflusses war Aspasia nicht frei von Kontroversen. Kritiker ihrer Zeit warfen ihr vor, übermäßigen Einfluss auf Perikles auszuüben, was zu Gerüchten und Verleumdungen führte.
Diotima von Mantineia (ca. 400 v. Chr.)
Diotima gehört zu den wenigen Frauen, die in den platonischen Dialogen erwähnt werden. Zwar tritt sie nicht persönlich in Erscheinung, doch Sokrates ist tief beeindruckt von ihr. Er erzählt, wie sie ihn in der Weisheit unterrichtet und ihn in eine Denkweise eingeführt hat, die später als Sokratische Methode bekannt werden sollte.
Aber nicht nur das: Diotimas Denken beeinflusst den gesamten Dialog über die Natur der Liebe (Eros) und die Suche nach wahrer Schönheit und Weisheit. Demnach beschreibt sie Eros nicht nur als physische Anziehung, sondern als einen Antrieb, der Menschen dazu bringt, nach dem Göttlichen und dem Wahren zu streben.
Ob Diotima eine historische Person war oder eine fiktive Gestalt darstellt, bleibt unklar.
Hypatia von Alexandria (ca. 350 bis 415 v. Chr.)
Hypatia war bereits zu ihren Lebzeiten eine anerkannte Philosophin. Auch war sie Mathematikerin und Astronomin und damit eine der ersten intellektuellen Frauen, für die sichere historische Quellen vorliegen.
Hypatia wurde – wie der Name schon sagt – in Alexandria geboren und war von vornehmer Herkunft. D. h. sie hatte Zugang zu einer der bedeutendsten intellektuellen Zentren der antiken Welt. Außerdem wurde sie von ihrem Vater, dem Mathematiker Theon von Alexandria, ausgebildet und erlangte große Anerkennung in akademischen Kreisen.
Zu ihrem Unglück lebte Hypatia in einer Zeit politischer Spannungen. Wie es scheint, wurde sie in den Konflikten zwischen Heiden und Christen zur Zielscheibe. Im Jahr 415 n. Chr. wurde sie brutal ermordet.
Sie gilt als Vertreterin der neuplatonischen Philosophie und lehrte diese an der Schule in Alexandria. In ihrer Philosophie betonte sie die Bedeutung der Vernunft.
Hypatia war nicht irgendeine Wissenschaftlerin, sondern trug wesentlich zur Weiterentwicklung der Mathematik bei, unter anderem durch ihre Arbeiten und Erklärungen zu geometrischen Theorien und astronomischen Modellen. Sie war bekannt für ihre Fähigkeiten in der Arithmetik und Algebra und ihre Kommentare zu klassischen mathematischen Texten.
Arete von Kyrene (ca. 400 - 330 v. Chr.)
Arete war die Tochter von Aristippos, dem Gründer der Kyrenaischen Schule, einer der frühesten Strömungen der hedonistischen Philosophie. Die Stadt Kyrene lag im heutigen Libyen. Arete war eine der ersten Frauen, die in der antiken Philosophie namentlich erwähnt werden.
Über ihr Leben ist kaum etwas bekannt. Jedenfalls genoss sie eine umfassende Ausbildung dank ihres gelehrten Vaters. Sie übernahm die Lehren ihres Vaters und führte das philosophische Erbe der Kyrenaischen Schule weiter.
Ein zentrales Konzept in ihrer Philosophie ist das Streben nach einem Leben in Übereinstimmung mit der Natur und der Vernunft. Sie betonte die Bedeutung der inneren Zufriedenheit und der Selbstbeherrschung, um wahres Glück zu erreichen. Im Gegensatz zu anderen hedonistischen Ansätzen, die oft auf körperliche Genüsse fokussiert waren, plädierte Arete dafür, das Vergnügen als eine harmonische Beziehung zwischen Geist und Körper zu verstehen.
Gertrud von Helfta (1256 – 1302)
Die heilige Gertrud zählt zu den bedeutendsten Frauen des Mittelalters und ist die einzige deutsche Heilige, die den Ehrentitel „die Große“ trägt. Gertrud erhielt eine außergewöhnliche und umfassende theologische sowie humanwissenschaftliche Ausbildung. Ihr Lerneifer und ihre intellektuelle Begabung stachen dabei deutlich hervor.
Im Alter von 25 Jahren erlebte Gertrud nach einer tiefgreifenden Lebens- und Glaubenskrise 1281 ihre mystische Erleuchtung. Die Vision Christi veränderte ihr Leben fundamental: fortan widmete sie sich nur noch geistlichen Studien und der Betrachtung des Göttlichen.
Gertrud war literarisch äußerst aktiv. Sie übersetzte Teile der Bibel und verfasste Erbauungsbücher. Zudem schrieb sie zahlreiche Gebete sowie viele weitere inspirierende Schriften. Besonders bemerkenswert sind ihre beiden Hauptwerke, in denen sie eine eigene Theologie mit hoher sprachlicher Kunst entwickelte.
Christine de Pizan (1364 – 1429)
Christine war eine bedeutende französische Schriftstellerin, Philosophin und eine der ersten Feministinnen des späten Mittelalters. Sie wurde in Venedig geboren, lebte aber den größten Teil ihres Lebens in Paris. Zudem gilt sie als eine der ersten Frauen, die in der westlichen Literatur als professionelle Autorin tätig wurden.
Nach dem Tod ihres Ehemanns 1389 sah sich Christine gezwungen, für sich und ihre 3 Kinder zu sorgen. In dieser schwierigen Zeit begann sie, Gedichte und Prosa zu schreiben. Ihre Werke sind vielfältig und umfassen poetische Erzählungen, politische und moralische Essays sowie Schriften über Frauenrechte.
Eines ihrer bekanntesten Werke ist „Das Buch der Stadt der Frauen“ (Le Livre de la Cité des Dames) aus dem Jahr 1405. Darin entwirft Christine eine utopische Stadt, die Frauen einen sicheren Raum bietet und ihre Leistungen würdigt. Sie führt eine Reihe von historischen und mythologischen Frauen an, die als Vorbilder für Stärke, Intelligenz und Tugend dienen.
Christine de Pizan setzte sich leidenschaftlich für die Bildung von Frauen ein und stellte sich gegen die verbreiteten negativen Ansichten über Frauen in ihrer Zeit. Sie argumentierte, dass Frauen durch Bildung und Wissen Männern nicht hintanstehen, und kritisierte die gängigen Klischees, die Frauen als minderwertig darstellten.
Anna Maria von Schürmann (1607 – 1678)
Anna wurde in Köln geboren, war eine deutsche Gelehrte, Dichterin, Künstlerin und gilt als eine der ersten bekannten Frauen in der europäischen Wissenschafts- und Bildungsgeschichte.
Sie wird besonders geehrt für ihre umfassenden Kenntnisse in verschiedenen Disziplinen, darunter Griechisch, Latein, Hebräisch und Mathematik. Anna Maria trat auch als Autorin in Erscheinung und veröffentlichte mehrere Werke, darunter literarische und philosophische Schriften. Ihr bekanntestes Werk gilt als tiefgehende Auseinandersetzung mit Geschlechtergerechtigkeit und Frauen-Bildung. In ihren Texten stellte sie u. a. die gängigen Ansichten über die geistige Überlegenheit des männlichen Geschlechts infrage.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit war sie eine talentierte Künstlerin: Sie schuf zahlreiche Zeichnungen und war für ihre meditative künstlerische Praxis bekannt.
Mary Astell (1666 – 1731)
Mary Astell ist in der Welt der Philosophie und des Feminismus eine eher unbekannte Figur. Anders als viele ihrer zeitgenössischen Philosophinnen stammte sie nicht aus dem Adel. Ihr Vater war Kohlehändler, sie hatte also keinen Zugang zu einer fundierten Bildung. Noch schwieriger wurde es für sie, als ihr Vater in ihrem 12. Lebensjahr starb.
Normalerweise konnten Frauen in jener Zeit nur überleben, wenn sie heirateten. Doch Mary entschied sich selbstbewusst dagegen: Sie lebte allein und setzte sich mutig gegen die gesellschaftlichen Normen. Ihr Glück war, dass sie auch enge Freundschaften mit anderen intellektuellen Frauen führte, die ihr Rückhalt gaben und sie unterstützten.
In ihren Schriften thematisiert Mary die benachteiligte Stellung der Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft – eine Realität, die sie selbst mit besonderer Intensität erfahren hat.
Mary Wollstonecraft (1759 – 1797)
Wollstonecraft gilt als Ikone des Feminismus und für ihr bildungs- und frauenrechtliches Engagement bekannt. Lange wurde ihr Name von ihrer berühmten Tochter Mary Shelley (Frankenstein) überschattet, doch mittlerweile wird sie als denkerische Wegbereiterin ihrer Tochter gefeiert.
Sie ist vor allem für ihre Schrift "A Vindication of the Rights of Woman" (1792) bekannt, in dem sie sich leidenschaftlich für die Bildung und Gleichberechtigung von Frauen einsetzte.
Zu ihren Lebzeiten galt sie als Schriftstellerin, die sich mit “toxischer Männlichkeit” befasste. Und davon wusste sie einiges zu berichten: Sie wuchs mit einem trinksüchtigen und brutalen Vater auf, der ihre Mutter regelmäßig verprügelte. Außerdem war er spielsüchtig und trieb die gesamte Familie in den Ruin.
Wollstonecraft wurde in Armut groß und war als Jugendliche gezwungen, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen. Zudem zog die Familie immer wieder um. Mit 19 Jahren arbeitete Mary Wollstonecraft von 1778 bis 1779 als Gesellschafterin in Bath. Danach gründete sie mit ihren Schwestern eine private Schule in London, die sie bis 1786 leitete. 1785 reiste sie eilig nach Lissabon, um ihrer besten Freundin Fanny Blood bei der Geburt ihres Kindes zu helfen. Als sie 1786 nach London zurückkehrte, war die Schule in den Ruin getrieben; um die Schulden zu begleichen, nahm sie eine Stelle als Gouvernante in Irland an.
1787 erschien ihr Debütroman „Mary“ und sie konnte sich endlich ohne Unterstützung eine bescheidene Wohnung in London leisten. 1792/1793 begegnete sie dem amerikanischen Geschäftsmann Gilbert Imlay, mit dem sie eine Beziehung einging. Aus dieser Verbindung ging 1794 ihre Tochter Fanny hervor. Zu Marys Unglück war diese Partnerschaft nicht harmonisch.
Die Trennung erschütterte Mary so sehr, dass sie depressiv wurde und 1795 einen Selbstmordversuch unternahm. 1797 heiratete sie schließlich den Philosophen William Godwin. Im selben Jahr kam ihre Tochter Mary Shelley zur Welt, doch bereits 11 Tage danach starb Wollstonecraft am Kindbettfieber.
Harriet Taylor Mill (1807 – 1858)
Harriet Taylor Mills Beziehung zu John Stuart Mill ist durchdrungen von tiefen Reflexionen über Emanzipation und Freiheit – Themen, die für beide von zentraler Bedeutung waren. Bis heute wird in der Wissenschaft darüber gestritten, wie sehr Harriet Einfluss auf John Stuart ausgeübt hat.
Mill begegnete der 22-jährigen Harriet, als diese bereits 4 Jahre verheiratet und Mutter war. Die Beziehung der beiden war jedenfalls lange ein Skandal, selbst Freunde sahen sie kritisch.
Nachdem Harriets Ehemann gestorben war, heirateten sie – nach mehr als 21 Jahren seit ihrer ersten Begegnung – und Harriet Taylor wurde zu Harriet Taylor Mill. Ihre Eheschließung ging als kraftvolles feministisches Statement in die Geschichte ein. Im Jahr ihrer Hochzeit erschien das Werk „The Enfranchisement of Women“, in welchem die fortwährenden Gedanken und Diskussionen über Geschlechtergerechtigkeit und die gesellschaftliche Rolle der Frauen beleuchtet werden.
Jenny Marx – Westphalen (1814–1881)
Jenny Marx intellektuelles Wirken wird oft im Schatten ihres berühmten Ehemanns übersehen. Sie gehörte einer verarmten Adelsfamilie an und war für Frauen ihrer Zeit außergewöhnlich gebildet. Bereits in ihrer Jugend interessierte sie sich für die sozialen und politischen Entwicklungen ihrer Zeit. Mit ihrem späteren Ehemann Karl Marx verlobte sie sich 1837 (Jenny war 23 Jahre alt, Karl 19), doch die Verbindung war „anrüchig“, weil Karl Jude und mittellos war. Als sie 7 Jahre später endlich Hochzeit feiern, beginnt ein Leben in Armut und Not.
Jenny und Karl werden politische Flüchtlinge und mehrfach aus verschiedenen Ländern ausgewiesen; in London finden sie endlich Zuflucht. Innerhalb von 13 Jahren bringt Jenny 7 Kinder zur Welt, von denen nur 3 Töchter überleben. Hinzu kam, dass Karl mit ihrer Haushälterin einen unehelichen Sohn zeugte.
Anhand der Familienkorrespondenz aus den 1850er und 1860er wissen wir, dass es Jenny psychisch immer schlechter ging. Sie bildete Depressionen aus und hegte Selbstmordgedanken. Erst als sich die finanzielle Situation besserte und Karl öffentliche Anerkennung genoss, besserte sich ihr Zustand.
Ebenso wie Harriet Taylor Mill war Jenny nicht einfach Ehefrau, sondern Partnerin im intellektuellen Austausch. Ihre Korrespondenzen an Karl enthalten kluge und kritische Analysen und ein tiefes Verständnis für die gesellschaftlichen Umstände ihrer Zeit. Jenny hinterfragte die traditionellen Geschlechterrollen und setzte sich für eine gleichberechtigte Stellung der Frauen ein. Zudem stand sie ihrem Ehemann in dessen politischer Tätigkeit zur Seite, indem sie für ihn Exzerpte anfertigte, Aufsätze abtippte, Materialien sortierte und Verhandlungen mit Druckern sowie Verlegern führte. Auch der umfangreiche Schriftverkehr fiel in ihren Aufgabenbereich. Als „Botengängerin der Revolution“ und als „Sekretär“ von Karl Marx war sie nicht einfach unverzichtbar für die Erstellung seiner Schriften, sondern ebenso beteiligt an ihrem Durchbruch.
Quellen & weiterführende Literatur
1) Leonie Schöler: Beklaute Frauen: Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte, Penguin Verlag 2024 2) Marit Rullmann: Philosophinnen I und II: Philosophinnen, band 1: Von der Antike bis zur Aufklärung, Suhrkamp Verlag 1998 3) Rebecca Buxton und Lisa Whiting: PHILOSOPHINNEN: Von Hypatia bis Angela Davis: Herausragende Frauen der Philosophiegeschichte, mairisch Verlag 2021
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hintergrundrauschen · 1 year ago
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Denken ist keine bloß subjektive Tätigkeit, sondern wesentlich, als was die Philosophie auf ihrer Höhe es wußte, der dialektische Prozeß zwischen Subjekt und Objekt, in dem beide Pole sich selbst überhaupt erst bestimmen.
Adorno, Theordor W. (2003/1961): Meinung Wahn Gesellschaft, in: Ders.: Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe. Stichworte, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 578.
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sammeldeineknochen · 1 year ago
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Mit dem existentiellen Denken wird das Schreiben zu einer Praxis des Widerstands.
Daniel-Pascal Zorn: „Die Krise des Absoluten“, S.288
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zeichenlily · 17 days ago
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Warum hat eigentlich niemand bemerkt zu was für nem Kult sich die Insider entwickelt haben
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ehrlicher-journalismus · 3 months ago
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Wer steht hinter “der Hetzjagd” auf die “Kreative Gesellschaft”? Teil 1
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In einer Reihe von geplanten Beiträgen werde ich mich als Sherlock Holmes betätigen und untersuchen, wem das internationale Projekt Kreative Gesellschaft und die Bewegung AllatRa ein Dorn im Auge sind.
Wer steckt in Wirklichkeit hinter den Verfolgungen? Ich werde der Sache auf den Grund gehen und verschiedene Analysen und Quellen heranziehen. Das Projekt “Kreative Gesellschaft” besteht aus ehrenamtlichen Menschen weltweit. Das übergeordnete Ziel ist es, ein menschenwürdiges Leben für ALLE auf der Erde zu ermöglichen. Wir sind Millionen von Freiwilligen mit demselben Ziel. Daher habe ich große Unterstützung bei der Untersuchung, Sammlung und Analysen.
Das wird spannend, versprochen.
Wir veröffentlichen unsere Meinungen und Ergebnisse auf persönlichen Kanälen und in sozialen Netzwerken. Übrigens kann sich jeder an dieser Untersuchung beteiligen.
Mir ist klar, dass diese Beiträge von Personen wie Vertretern religiöser Konfessionen, Anti-Sekten-Organisationen und Religionswissenschaftlern überprüft werden, die mich möglicherweise als typischen Anhänger einer Sekte mit psychischen Problemen betrachten.
Zudem nutzen die sogenannten „Spezialisten“ in letzter Zeit aktiv den Begriff „Extremismus“ um uns und auch viele andere Gruppen, die nicht dem Mainstream entsprechen, zu stigmatisieren. Euch “unfehlbaren Richtern der letzten Instanz” sowie dem Thema des Extremismus widme ich mich später.
Jeder muss JETZT die Wahrheit erfahren, wem ihr dient, wie eure Methoden aussehen und was eurer Feder entspringt. Leute, euch ist einfach noch nicht klar, wie destruktiv dies auf die Gesellschaft wirkt.
Doch das Ziel dieser Untersuchung ist nicht, sich mit den „Bauern“ zu streiten, die nicht einmal wissen, dass sie Bauern sind. Es geht nicht darum, Flöhe zu fangen oder sich über deren natürliche Reflexe aufzuregen. Flöhe werden weiterhin beißen, weil sie Flöhe sind.
Ziel der Untersuchung ist es, nicht zu streiten und zu spalten, sondern die Strukturen zu untersuchen, Muster zu erkennen. Vielleicht kann ich Dich, lieber Leser, inspirieren, das Gesamtbild zu sehen, selbstständig zu analysieren und zu denken, und nicht den autoritären Meinungen anderer zu folgen. Oftmals sind wir blind für Manipulation.
[Liebe Geheimdienstmitarbeiter, vielleicht sind diese brisanten Beiträge ja auch für euch interessant. Ihr seid geschult mit Informationen zu arbeiten, zu vergleichen und Schlussfolgerungen zu ziehen.]
Zunächst möchte ich jedoch einige Worte an diejenigen richten, die hinter den Verfolgungen der Kreativen Gesellschaft stecken — an die Strippenzieher, die unser menschenfeindliches konsumorientiertes Gesellschaftsform aufrechterhalten wollen.
Diejenigen, von denen die Öffentlichkeit glaubt, dass sie nicht existieren — wir wissen, dass ihr existiert, und ihr wisst, dass wir es wissen. Glauben heißt nicht wissen.
Wir verstehen euren Hass auf uns, denn wir kennen eure Geschichte, wir sehen eure unsichtbare Hand in einer Reihe zerstörerischer Ereignisse — Pandemien, Revolutionen, Kriege, Krisen, Overton-Fenstern, geplanten Hungersnöten.
Dies sind keine zufälligen Ereignisse, wie der Mainstream (noch) glaubt.
Aber diese Zeiten sind vorbei — Kennedy war damals allein, wir sind heute Millionen!
Wir haben es in 10 Jahren geschafft herauszufinden, was es mit dem Klimawandel wirklich auf sich hat, und wir werden auch euch entlarven.
Fortsetzung folgt…
Dringend empfehle ich euch den Dokumentarfilm „The IMPACT“ (actfiles.org) anzusehen — Dieser Film lüftet den Schleier der Unwissenheit und enthüllt, was in den letzten 30 Jahren direkt vor unseren Augen geschah.
Die Doku zeigt, wie wir — als Menschheit — wie Marionetten manipuliert wurden.
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official-german-puns · 10 months ago
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Fakt des Tages:
Bei Personen, die sich in sozialen Medien als "kritische Denker" bezeichnen, ist es immer mit dem Denken kritisch.
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skyetenshi · 9 months ago
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Ich glaub, das hier ist Teil 7, der längste, der noch nicht mal vollständig ist? Lets go?
Oh und... 👉Teil 6
15:17 Uhr, Großraumbüro, Polizeirevier, Rocky Beach
Gerade dachte Smyth mal die Ruhe genießen zu können, während man Shaw mit anderen Aufgaben betraut hatte, da kam jemand Bekanntes zur Tür des Reviers rein: Skinner „Skinny“ Norris.
Er sah absolut unpassend in dieser Umgebung aus – zumindest ohne Handschellen und Polizeibegleitung. Ihm war das wohl auch bewusst, und er streckte trotzig das Kinn vor, während er betont lässig am Empfang lehnte. Die leise Frage der Kollegin konnte Smyth nicht hören, wohl aber die Antwort: „Ich will zum Supercop Shaw.“
Smyth, bereits dabei näher zu treten, hörte die Kollegin fragen: „Wie ist Ihr Name?“. Skinny zögerte merklich, schien dann aber zu denken, dass ihn schon genügend Polizisten kannten und das auch keinen Unterschied mehr machte: „Skinner Norris. Ist Shaw nicht da?“
„Worum geht es denn?“, fragte die Polizistin unbeirrbar.
„I c h m ö c h t e g e r n e m i t P e t e r S h a w s p r e c h e n.“, sagte Skinny langsam und deutlich, als hätte er es mit einem besonders begriffsstutzigen Kind zu tun. Smyth entschied sich dafür, sich selbst zu opfern: „Guten Tag, Mr Norris. Ich bin Officer Smyth. Viellicht erinnern Sie sich, dass ich dabei war als Officer Shaw Sie befragt hat.“
„Ja, ich weiß.“, sagte Skinny halbwegs höflich und scheinbar froh, dass jemand verstanden hatte, worum es ihm ging.
„Der Kollege Shaw hat gerade noch zu tun. Wenn Sie möchten können Sie gerne warten, oder ich kann Ihnen vielleicht helfen.“ Smyth ließ den abschätzenden Blick über sich ergehen. Schließlich seufzte Skinny: „Ich würde gerne warten.“
„Kommen Sie mit. Mr Norris.“, sagte Smyth. „Möchten Sie etwas trinken? Kaffee, Wasser?“
„Whisky habt ihr wohl nicht, was?“, fragte der junge Mann flappsig. Als aber keine Reaktion kam, sagte er: „Wasser bitte.“ Smyth lächelte leicht. So großmäulig er sich gab, so schnell verlor er den Wind aus den Segeln. Kaum hatte er das Glas Wasser und saß vor Shaws Schreibtisch erklang das ungleichmäßige Klicken, seiner Metallringe und schwarz lackierten Fingernägel gegen das Glas, als er nervös damit herum spielte.
„Wenn es etwas Dringendes ist, könnten Sie mich schon ins Bild setzten.“, bot Smyth an, hinterm eigenen Schreibtisch sitzend.
„Ich bin mir nicht sicher, ob das was für die Polizei ist.“, gestand Skinny.
„Warum sind Sie dann hier?“, fragte Smyth direkt.
„Sie wissen doch wie Peter ist.“, sagte Skinny Augen rollend. „Kein Rätsel kann er ignorieren, keine Damsel in Distress, die er nicht retten will.“ Smyth war etwas überrascht von dieser Einschätzung. Vor allem weil Skinny Shaw sonst so kritisch gegenüberstand. Das mit den Rästeln war auch neu, nicht aber der offensichtliche Heldenkomplex, den hatte Smyth bereits oft genug in Aktion gesehen.
„Wer muss denn gerettet werden?“, fragte Smyth. Skinny verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht mal, ob es so ist. Ich hab nur ein mieses Gefühl. Da ist dieses Mädel, sie ist 14 und eine Ausreißerin, wenn sich denn ihre Eltern scheren würden, wo sie ist.“
„Und was ist mit ihr?“, fragte Smyth.
„Verschwunden is sie.“, sagte Skinner. „Sonst ist sie immer zu uns gekommen, wenn was war. Anfang der Woche war sie mal wieder da. Stress mit den Alten dachte ich erst. Bis sie dann angefangen hat zu heulen und mir erzählt hat, dass sie schwanger is.“
„Von dir?“, fragte Smyth ernst nach.
„Sach mal hackts bei Ihnen? Ich hab doch schon gesagt, dass sie 14 ist.“, echauffierte sich Skinner. Fair enough, dachte sich Smyth. Aber Nachfragen musste trotzdem sein.
„Ziemlich jung für eine Schwangerschaft.“, meinte Smyth.
„Soll aber vorkommen.“, sagte Skinny düster. „Ihre Eltern könne sie das nicht sagen, die würden sie steinigen. Gläubige Menschen scheinbar. Oder einfach nur Arschlöcher...“
„Skinny, was machst du denn hier?", fragte Shaw plötzlich von der Seite. Smyth bemerkte, dass Skinny ordentlich zusammen gezuckt war, sich aber schnell wieder im Griff hatte. Er lümmelte in dem Stuhl und sah Shaw schief und trotzig an: „Hast doch gesagt, ich soll mich an dich wenden, wenn was ist.“
Shaw lächelte zustimmend und nickte: „Natürlich. Was ist los?“
Skinny seufzte und sagte dann schnell: „Hier die Kurzfassung: 14-jähriges Mädchen verschwunden, schwanger und ihre Eltern werden sich nicht darum scheren, wo sie ist. Nein, ich weiß nicht wer ihr Macker ist oder wie weit sie ist. Alle bekannten Freunde habe ich schon gefragt. Keine Spur. Nur ein ganz mieses Gefühl.“
Shaw setzte sich nachdenklich vor Skinny auf die Tischkante: „Warum hast du mich nicht angerufen, sondern bist direkt hier her gekommen?“
Skinny verzog das Gesicht: „Warum ist das wichtig? Mein Schrottteil von Handy ist mal wieder kaputt.“
Shaw lehnte sich vor und zog mit zwei Fingern den Kragen von Skinnys Lederjacke auf: „Und hat dein kaputtes Handy irgendwas mit dem Hämatom hier zu tun?" Smyth konnte überrascht einen Blick auf einen fast schwarzen Fleck auf Skinners Brust werden. Wie hatte Shaw das so schnell gesehen?
Skinny schlug Shaws Hand zur Seite: „Nein, das war mein Privatvergnügen.“
„Skinny.“, sagte Peter vorwurfsvoll. „Das sieht mir so aus, als hätte man dein Schlüsselbein angeknackst. Und das zu einer Zeit, in der du ratlos genug bist dich an mich zu wenden? Komm schon, Skinny, das kannst du doch besser.“ Shaw schien tatsächlich den richtigen Ton mit Skinner zu treffen, denn er knirschte mit den Zähnen: „Das Mädchen war bei uns in der Bauwagenkolonie. Eines Abends fangen die Hunde an zu kläffen und bevor wir wissen, was los ist, zerren irgendwelche dunklen Gestalten Nelly aus dem Bauwagen. Ich bin hinterher und habt mir eine gefangen.“
Peter nickte verstehend: „Hast du schon eine Ahnung, wer das war?"
„Ne, aber es war kein Teenie wie Nelly.", sagte Skinny düster. Auch Shaws Miene verdunkelte sich gleich: „Hat Nelly gesagt, dass etwa gegen ihren Willen geschah?“
„Nicht direkt. Sie wurde wohl gedrängt aber nicht gezwungen. Nicht dass das einen wirklichen Unterschied machen würde. Aber jetzt mit dem Baby, muss der baldige Vater wohl etwas unternehmen.“
„Glauben Sie, man wird ihr was an tun?“, fragte nun Smyth.
„Wer weiß. Wenn Nelly tot wär, kann man sie keine Aussage mehr machen, wobei dann wahrscheinlich immer noch DNA Spuren zu finden wären – solange es eine Leiche gibt. Wenn man sie hingegen dazu bringt das Kind zu verlieren und sie so sehr einschüchtert, dass sie nie wieder was sagt, wäre es für alle Beteiligten von Vorteil.“
„Außer für Nelly.“, merkte Shaw trocken an.
Skinny verzog unwillig den Mund: „Kannst du mir helfen?“
Shaw seufzte: „Ich schätze mal, du kommst zu mir, weil es keinen offiziellen Anlass gibt das Mädchen zu suchen.“
„Niemand außer mir und den Kids vermisst sie. Ihre Eltern wissen wahrscheinlich noch nicht mal, dass etwas passiert ist. Mir egal, ob du daraus eine offizielle Suche nach Nelly machen willst, oder deine beiden Schatten anrufst und ihr auf eigene Faust los zieht.“ Shaw nickte nachdenklich.
„Mir ist egal wer etwas unternimmt, ich weiß nur, dass Nellys Chancen um ein vielfaches besser stehen, je mehr Leute nach ihr suchen.“ Skinner hatte die Sache sich bereits gut überlegt. Und scheinbar gab es zwei Personen, die er zu Shaws engen Bekanntenkreis zählte und vielleicht auch helfen konnten.
„Da hast du recht.“, stimmte Peter zu. „Kennst du Nellys Nachnamen? Wenn nämlich nicht und du nur gesehen hast, wie ein Unbekannter ein junges Mädchen mit Gewalt entführt hat, dann ist das durchaus ein Grund Ermittlungen zu beginnen. Wir können ja ohne den Namen nicht einfach bei den Eltern nachfragen.“
Skinny zog die Augenbrauen hoch: „Ihr echter Name muss mir entfallen sein. Überhaupt nannte jeder sie nur bei ihrem Spitznamen Nelly.“
„Ich spreche mit Cotta.“, sagte Shaw. „Können Sie bitte die Aussage ins Protokoll aufnehmen?!“
„Ja klar.“, sagte Smyth bereitwillig. In diesem Fall hatte das entführte Mädchen eindeutig Vorrang. Und vielleicht verriet Skinner noch etwas mehr über die gemeinsame Vergangenheit.
„Alles noch mal von vorne erzählen?“, fragte Skinny ernüchtert nach.
„Jep.“, sagte Smyth. „Doch ein Kaffee?“
„Bitte.“, sagte Skinny.
„Möchten Sie auch eine Anzeige wegen dem Angriff stellen?“, fragte Smyth.
„Bringt ja nichts.“, murmelte Skinny.
Smyth rollte mit den Augen: „Wenn wir denjenigen finden, aber Nelly nicht aussagebereit ist, könnte es nützlich werden.“
„Fick mein Leben.“, murmelte Skinny besonders leise. „Ja gut ich möchte eine Anzeige aufgeben. Gegen unbekannt.“
Als Shaw wieder zu Ihnen stieß und erzählte, dass er bei Inspektor Cotta erreicht hatte eine umfassende Ermittlung zu beginnen, schien es für Smyth fast so, als wäre Skinny überrascht wie sehr man sich für Nelly ins Zeug legte. Oder das Shaw ihm tatsächlich half.
„Hallo Skinny.“, sagte Cotta, als er ebenfalls zu ihnen trat. Sogar der Inspektor schien Skinny von Früher zu kennen. Vermutlich aber nicht als Hilfesuchenden.
„Hallo, Inspector Cotta.“, sagte Skinny neutral.
„Wir müssen möglichst alle Kontakte von dem Mädchen haben.“, erklärte der Inspektor.
Skinny nickte und kramte in seiner Lederjacke. Er zog ein kleines Smartphone in einer golden glitzernden Hülle hervor. „Das ist im Bauwagen liegen geblieben. Ich kann es nicht entsperren, aber zu wem auch immer sie Kontakt hatte, sollte darin zu finden sein.“
„Das ist super.“, sagte Shaw. „Da haben wir eine gute Chance, Beweise zu finden.“
Skinny lächelte halbherzig: „Aber leider wird es uns nicht verraten wo sie ist.“
„Wir werden Sie finden.“, sagte Shaw aufmunternd und ganz und gar nicht dem folgend, was man in der Ausbildung lernte. Leere Versprechen zu machen konnte nämlich auch nach hinten losgehen. Skinny nickte verbissen.
Nachdem sie alles zu der Anzeige aufgenommen hatten und eine Durchsuchung der Daten auf dem Telefon angeordnet wurde, hatte sich Skinny verabschiedet in dem Versprechen Kontakte zu befragen, die für die Polizei zu lichtscheu waren. Shaw begleitete ihn noch zur Tür und kaum dass Skinny weg war tippte er eine Nachricht auf seinem Handy.
Smyth runzelte die Stirn. Einen Informanten vielleicht?
19:32 Uhr, vor dem Polizeirevier, Rocky Beach.
Bis zum Feierabend, dachte Smyth nicht mehr an all die ungeklärten Fragen um Shaw. Er machte seine Arbeit gewissenhaft und schnell wie immer und machte sich dann wie üblich Feierabend. Das einzige, das Smyth auffiel war, dass er vor dem Revier von Skinny erwartet wurde. Aber sie blieben nicht lange allein, denn ein weiterer junger Mann gestellte sich zu ihnen, der junge Mann von Schrottplatz. Just. Neffe von Titus Jonas.
Smyth hätte weitergehen sollen, nach Hause, ein Fertiggericht in die Mikrowelle schieben, einen alten Film streamen und gut wärs gewesen. Aber da stand das Rätsel in Form von einem Kollegen mit seinem mysteriösen Jugendfeind und einer weiteren Person, die Smyth soweit noch nicht einschätze konnte.
„Gibt es schon etwas Neues?“, fragte Smyth sich mental in den Arsch beißend.
Skinny rümpfte die Nase: „Nee. Nur ein Haufen Leute, die schwören, dass sie nichts wissen.“
„Wir sollten uns den Tatort ansehen.“, fragte der junge Mann namens Just.
„Da waren Kollegen schon“, sagte Shaw. „Aber wir können bestimmt einen zweiten Blick riskieren.“ Das sahen die Vorschriften bestimmt anders, andererseits war der Tatort, das Freeman-Gelände fast so etwas wie öffentlicher Raum.
„Wenn jemand noch eine Spur findet, dann die Superspürnasen:“, sagte Skinny ironisch. „Wo ist eigentlich mein alter Kumpel Stan Silver?“
„Arbeiten.“, sagte Just sehr kurz angebunden. „Aber er weiß auch Bescheid und hält die Augen auf.“ Smyth runzelte die Stirn. Wer zu Hölle war Stan Silver? Der Name war bisher noch nie vorgekommen im Zusammenhang mit Shaw. Vielleicht bestand der Zusammenhang auch nur zwischen Just und Skinny. Schwer zu sagen.
„Dann machen wir uns mal auf den Weg.“, sagte Shaw. Smyth fand sich selbst sagen: „Melden Sie sich, wenn sie was herausfinden:“ So viel zum wohl verdienten, ungestörten Feierband. Aber natürlich gingen verschwundene Kinder vor.
Smyth hörte am Abend aber nichts mehr von Shaw. Stunde um Stunde verstrichen, aber niemand meldete sich.
7:28 Uhr, Polizeipräsidium, Rocky Beach
Als Smyth am nächsten Tag zur Arbeit erschien, saß Shaw bereits über eine Akte gebeugt an seinem Platz. Seine Kaffeetasse war bereits wieder leer. Er war wohl schon länger hier. Frühaufsteher waren Smyth schon immer suspekt gewesen.
„Guten Morgen.“, sagte Smyth und warf einen Blick auf die Akte.
„Morgen.“, sagte Shaw kurzangebunden.
„Ist die Forensik schon fertig mit dem Handy?“, fragte Smyth überrascht.
„Nein. Ich habe einen Externen damit betraut, das Handy zu analysieren. Er ist wesentlich schneller. Mehrere Chats mit Schulfreunden und Internetbekanntschaften.“, erklärte Shaw.
„Keine Spur?“, hinterfragte Smyth. Shaw brummte: „Einer ist unter >Love< eingespeichert. Und die Chats lesen sich... naja sagen wir mal so etwas habe ich nicht mit 14 geschrieben, geschweige denn geschickt bekommen.“
Smyth hing die Uniformjacke über den Bürostuhl: „Was haben Sie dann mit 14 gemacht?“
„Hauptsächlich um mein Leben rennen und um Waffen kämpfen.“, sagte Shaw nebenbei in der Akte blätternd.
„Soll das eine Hunger-Games-Referenz sein?“
Shaw sah fragend auf: „Nein, wieso?“
„Äh schon gut.“ Smyth deutete auf die Akte. „Unanständige Texte?“
Shaw verzog das Gesicht: „Oh ja. Der Verfasser wollte Nelly immer wieder dazu drängen, sich heimlich mit ihm zu treffen. Keiner sollte davon wissen. Sie würden es nicht verstehen und nicht sehen wie reif Nelly doch schon ist. Alles Textbuch getreues Grooming. Liebesbekundungen und Geheimhaltungsschwüre. Nelly war aber nicht so auf den Kopf gefallen. Sie traf ihn nie allein, sondern hat sich nur an öffentlichen Orten mit ihm getroffen und klar gemacht, dass sie die Gespräche schätzt aber noch nicht bereit für Sex ist.“
„Das scheint sich ja geändert zu haben.“, bemerkte Smyth.
„Besser wäre es.“, sagte Shaw düster. „Wenn nicht... Die letzten Nachrichten lesen sich wie ein Thriller. Wo bist du? Warum meldest du dich nicht? Du bist nicht zu unserem Treffen erschienen. Betrügst du mich? Du warst nicht in der Schule, ich habe auf dich gewartet. Dann hat Nelly ihm geschrieben, dass sie schwanger ist und ab da wird es richtig krank. Lauter Anschuldigungen, dass sie nicht richtig verhütet hat. Und dann das Drängen zu einer Abtreibung.“
Smyth schluckte eine Welle von Übelkeit hinunter: „Wow, ich glaube, ich brauche keinen Kaffee mehr.“ Wenn Smyth das genauer betrachtete wirkte Shaw tatsächlich auch etwas blass: „Seien Sie froh nur die Zusammenfassung von mir bekommen zu haben. Es geht aber noch weiter. Nelly wollte nicht mitspielen und auch keine Abtreibung. Erst versucht der Typ sie zu überreden, dass sie noch zu jung sei und sich nicht mit einem Baby belasten wolle und als sie sich dann Nelly abmeldete mit der Nachricht, dass sie nachdenken müsse, gingen wüste Beschimpfungen und Bedrohungen los. Das Mädchen ist nicht zu Beneiden.“
Smyth sah sich die Protokolle des Chatverlaufs an. „Zeitlich kommt es ihn, dass sie nach ihrer Nachricht bald zu Skinner Norris gekommen ist.“
„Sogar ziemlich direkt, denn sie kommt eigentlich aus Santa Monica. Mit dem Bus oder oder Anhalter dauert es in etwa genau so lange wie sie gebracht hat, um bei Skinny aufzutauchen.“, sagte Shaw.
„Wissen Sie denn schon wer Nelly ist? Und ihre Eltern?“, fragte Smyth. Shaw sah mit einem unbewegten Blick auf: „Nein, sonst hätte ich die Eltern ja verständigen müssen. Ich weiß lediglich durch die Funkzellenabfrage, dass sie sich in den Wochen zu vor in Santa Monica aufgehalten hat. Bis ein genauer Name und ihre Familie gefunden wurde, wird es wohl noch etwas dauern.“
Smyth zog eine Augenbraue hoch. Shaw hatte keinen Tell, dass er log, außer dass er dermaßen gelangweilt aussah, als hätte er diese Frage schon tausendfach beantwortet.
„Glauben Sie, der Mann – der werdende Vater – kommt auch aus Santa Monica?“, fragte Smyth.
Shaw wog den Kopf hin und her: „Wahrscheinlich. Mein... externer Ermittler hat ein Täterprofil erstellt. Der Mann hat mehrfach versucht spontane Treffen einzuleiten, also weit können sie nicht von einander entfernt sein. Außerdem würde sie wohl kaum dort bleiben, wo sie ihm jederzeit über den Weg laufen könnte.“
Smyth warf einen Blick auf ein Handschriftlich verfasstes Täterprofil, das scheinbar mehrere Seiten umfasste mit Querverweisen zu den entsprechenden Chatstellen. Saubere Arbeit. „Dann sollten wir auch die Kollegen aus Santa Monica verständigen. Nicht, dass das Mädchen in seinem Keller sitzt und wir uns in Rocky Beach dumm und dämlich suchen.“, sagte Smyth.
„Das glaube ich nicht. Aus den Gesprächen geht hervor, dass er wohl noch bei seinem Eltern lebt und da wohl immer jemand Zuhause ist. Ein fremdes Mädchen würde denen wohl auffallen.“ Shaw rieb sich über die Augen. „Aber mit den Kollegen haben sie natürlich recht.“
„Dann schicke ich gleich ein Schreiben rüber.“, sagte Smyth. Wurde Zeit Shaw nicht alles alleine machen zu lassen.
„Skinny hat noch etwas gesagt, über dass ich nachdenke.“ Shaw lehnte sich in seinem Stuhl zurück: „Der Typ, der ihn angegriffen hat, war verdammt schnell und gut koordiniert. Und so wie Skinny Brust aussah, habe ich den Verdacht, dass er das professionell macht. Vielleicht ist es nur der Handlanger vom werdenden Vater, vielleicht der Vater selbst, aber vielleicht können wir die Suche damit eingrenzen.“
„Wie stellen Sie sich das vor?“, fragte Smyth ratlos. „Alle Männer, die irgendwann mal Kampfsport gemacht haben zu überprüfen. In Kalifornien?“
„Ein bisschen mehr haben wir schon. Es gibt verschiedene kleine Hinweise in den Chats. Der werdende Vater ist vorbestraft und geht nicht mehr zur Schule, scheint aber auch noch nicht zu Arbeiten. Selbst wenn der Kampfsporttyp nur ein Handlanger ist, ist er vermutlich im ähnlichen Alter.“, sagte Shaw. Smyth zeigte sich nicht beeindruckt: „Trotzdem ziemlich dürftig.“
Shaw runzelte unzufrieden die Stirn und griff nach seinem Handy. Während er jemanden anrief, stand er auf und ging in richtig Hinterausgang, wohin die meisten Raucher für die Zigarettenpause gingen. Smyth konnte gerade noch hören: „Hey Dritter, ich bräuchte deine Hilfe...“
War Shaw jetzt sauer? Oder hatte er irgendeinen Informanten? Aber welchen Informanten nannte man Dritter?
16:23 Uhr, am Rande des Einkaufsviertels, Rocky Beach.
Smyth starrte durch die Windschutzscheibe auf das Haus: „Okay, was machen wir hier?“
„Nachschauen, ob hier vielleicht Nelly ist.“, sagte Shaw.
„Wieso?“, fragte Smyth.
„Brauchen Sie jetzt nen Grund nach einem verschwunden Kind zu suchen?“, fragte Skinner Norris vom Rücksitz, wo er breitbeinig in der Mitte saß und sich natürlich nicht angeschnallt hatte. Smyth wusste nicht, ob man das als Mut oder Dummheit bewerten sollte.
„Einen Grund nicht aber sachdienliche Anhaltspunkte.“ Smyth war einen eisigen Blick nach hinten. Skinny rollte mit den Augen und stieg aus. Shaw versuchte es versöhnlicher: „Die Recherchen von einem Freund haben ergeben, dass diesem Haus verschiedene Kampfsportarten unterrichtet werden, aber gerade Sommerpause ist. Also sollte niemand hier sein.“
„Was das verschlossene Tor erklärt.“, sagte Smyth trocken. Shaw steig aus: „Wir können ja mal schauen, ob uns etwas auffällt.“ Etwas unwillig bei einer so nonexistenten Hinweislage stieg Smyth auch aus dem Auto aus und besah sich Haus, Zaun und Boden. Nichts was hier auffällig war.
Skinny scharrte ungeduldig mit den Schuhen im Staub: „Gehen wir jetzt rein?“
Smyth schüttelte den Kopf: „Ohne Durchsuchungsbefehl dürfen wir nicht auf das Gelände.“ Skinny verzog das Gesicht und sah zu Shaw, als würde er erwarten, dass dieser widersprach. Als das nicht passierte, stöhnte er genervt auf und starrte böse auf das Haus. Nach einem Moment hob er fragend den Kopf: „Aber wenn ihr eine verdächtige Person über den Zaun steigen sehen würdest, solltet ihr doch hinterher, oder?“
„Ja, schon.“, sagte Shaw. „Aber mit deinem Hämatom bei der Höhe-“ Skinny unterbrach ihn: „Ja, ja, sei mal Freund und Helfer und stell dich hierher. Leicht in die Knie gehen die Hände miteinander verschränken, festen Stand suchen. Gaaaanz toll. Und jetzt hop.“ Shaw hatte natürlich verstanden, was Skinny wollte sonst wäre das alles nach hinten losgegangen. Aber so machte er Skinny eine astreine Räuberleiter, sodass sich Skinny ohne Problem über den Zaun schwingen könnte. Und ohne seine verletzte Brust überanstrengen zu müssen.
Smyth blinzelte drei mal: „Kollege, ich glaube, Sie haben gerade bei einem Einbruch geholfen.“
„Da weiß ich nichts von.“, sagte Shaw ruhig. „Aber wir sollten der verdächtigen Person folgen.“'
„Sie meinen Ihrem Freund, der gerade eingebrochen ist?“, harkte Smyth noch mal nach. Shaw schüttelte den Kopf: „Als Freunde kann man uns wirklich nicht bezeichnen.“ Einsehend, dass nicht mehr Informationen kommen würden, betrachtete Smyth den hohen Zaun. Smyth selbst war bei Weitem nicht so groß wie Shaw und so kam die leise Frage: „....machen Sie mir auch ne Räuberleiter?“
Shaw grinste und stellte sich sofort in Position: „Sicher... allez hopp.“
„Wenn Sie mich fallen lassen, Shaw, verlassen Sie wieder den Innendienst.“ Smyth zeigte den besten drohenden Blick, der Kadetten und Verbrecher gleichermaßen einschüchterte. Shaw aber verdrehte nur die Augen: „Weniger quatschen, mehr hopp.“
Hopp.
Smyth stieg ergebend in die dargebotenen Hände und wurde überraschend sicher hoch gehoben. Gekonnt schwang Smyth ein Bein über den Zaun und sah runter: „Wie kommen Sie jetzt hoch?“
„Springen Sie erst mal runter.“ Shaw lächelte leicht, und als Smyth unten war, ging er zwei Schritte zurück und sprang mit einem einzigen Satz so hoch, dass er die Zaunkante erreichte.
„Angeber.“, murmelte Smyth.
Skinny lachte gehässig: „Sie haben ja keine Ahnung.“
„Könnten wir jetzt bitte ein Kind suchen gehen?“, fragte Shaw.
Smyth nickte kurz. Alles was passiert war und alle neuen Informationen müssten später sortiert werden. Vielleicht klärte sich ja schon etwas aus, sobald bekannt war wer Dritter war und wie der wiederum dieses Haus gefunden hatte. Und wer hatte das Täterprofil erstellt?
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tbc. Teil 8
(Weiter bin ich nicht gekommen, obwohl meine Ideen ein bisschen wild geworden sind. Wie man an diesem ziemlich langen Teil sehen kann.)
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fabiansteinhauer · 2 months ago
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Neue Meteorologie
1.
In seinem Buch über den roten Faden beschäftigt sich Oliver Precht mit Maurice Merleau-Ponty, dessen berühmte Schrift über das Sichtbare und das Unsichtbare zur Literatur des Bilderstreites in der Moderne gehört und dessen 'Bild des Bildes' (einem Modell oder einer Hyperreferenz für die Bild- und Rechtswissenschaft) u.a. Lacan, Legendre, Descola und Sommer geprägt haben. Precht kommt allerdings nicht gleich auf Merleau-Ponty zu sprechen, sondern zuerst auf Bruno Latour und dessen Begriff der kritischen Zone, damit auf ein Feld, das man neue Meteorologie nennen kann.
Die drängenden Änderungen, die wahrzunehmen sind, kann man in so einer kritischen Zone verorten, zu der zwar die Fäden gerissen sein sollen, etwa weil das Denken und Wissen sich an Vermeidungen einerseizs, Erhalt und Verteidigung von Errungenschaften gegenüber imaginiert anti-modernen Feinden andererseits orientiert hat. Die vorbildlichen Beispiele solcher Vermeidungs- und Verteidigungsdiskurse können schnell wie elegante und doch bleierne Reitstiefel auf dem Atlantik wirken.
Latour hat die erwähnte Gerissenheit (die verzaubernd wirken kann, weil sich mit ihr die Leute selbst für gerissen, in dem Fall mit Witz Konfrontationen umgehend, halten) am Beispiel der Trennung von Natur und Kultur beschrieben. Precht erinnert im Prolog seines Buches daran, dass diese Trennung nach Latour nicht als unüberschreitbarer Horizont gedacht werden sollte, das ist Teil von Latours Kritik am Dogma der großen Trennung. Das Verhältnis zur Natur sollte insoweit auch nicht als Beherrschung gedacht werden. Es sollte als als "Verflechtung" gedacht werden. Noch ein Vorschlag fällt einem ein, mit Nietzsche gesprochen: man kann diese Trennung, wie jede Trennung, als Verhäkelung denken, als Vorgang, der nicht glatt geht sondern Haken hat, weil so eine Trennung Teil jener Kooperationen bezeichnet, die widerständig und insistierend sind. Der Faden ist gerissen: die Leute haben sich und alles mögliche neben sich so konzipiert, als seien sie aus dem Kosmos ausgestiegen und haben sich derweil in 'lebensgefährliche Illusionen verstrickt'. Es ist, also seien wir jetzt nicht Ripley, sondern die Aliens, die zwar bei aller wütenden und übermächtigen Zerstörungskraft am Ende doch alle regelmäßig von Ripley vernichtet werden.
2.
Precht setzt also an Latours Auseinandersetzung um die von ihm sog. kritische Zone an. Der Mensch ist ein von Natur aus phantasiebegabtes, aufsitzendes Wesen, das auch mit Illusionen eine, wenn auch unsichere und limitierte Zukunft hat. Die Leute leben und sprechen asymptomatisch. Spätestestens ab dreißig oder aber ab dem Tod von Zeitgenossen nämlich so, also hätten sie überlebt und als sei das Merkmal des Überlebens zu ihrem Wesen geworden, ihnen in Fleisch und Blut übergegangen. Zur Herausforderung wird so etwas aber erst mit dem Aufbau monumentaler Aporien - und man kann sagen, dass Precht einer der faszinierenden Schreiber ist, die wie Ameisen daran arbeiten, Aporien in Passagen zu verwandeln. Precht ist einer der Importeure und Übersetzer der Schreiben zur Anthropofagie in Deutschland, er hat u.a. das anthropofagische Manifest von de Andrade übersetzt, herausgegeben und in rechtstheoretischer Hinsicht kommentiert, hat den kannibalischen Metaphysiker de Castro übersetzt und kommentiert. In dem Buch zum roteen Faden beschäftigt Precht sich nun mit einer Ästhetik, die jenseits der deutschuniversitären Systemphilosophie und ihrer Fokussierung auf Kant und dessen Modellen des Urteils liegt. Die spielen heute zwar in originellen und witzigen Verklammerung zwischen Karlsruhe und Transzendentallogiken auch noch eine Rolle, etwa in Sabine Müller-Malls Überlegungen zum Verfassen und Passen (aus dem Anregungen zum Passieren und Durchgehen folgen). Aber die Welt ist mulitplizit - und Precht bringt eine andere Ästhetik ins Spiel, die zeitlich nicht zu Ruhe in Karlsruhe und zu dessen transzendentallogischen Stützen und Zeitspannen zu passen scheint, aber: das ist eine, die Frage.
3.
Precht spricht in Bezug auf Merlau-Ponty von einer Metamorphose der kritischen Zone, die man bei dem französischen Phänomenologen finde und die man dort in eine sublunare Sphäre (davon weiß die alte Meteorologie) und ein supralunares Universum unterscheiden können. Das, so würde ich sagen, ist der Kosmos der neuen Meteorologie. Die Publikationen fallen gerade vom Himmel wie Starkregen oder sprießen hervor wie Pilze im Bergell im Oktober: Oliver Prechts Must-Read, sein neues Buch, das aus der Bezeichnung der Politik gleich auch in eine Betrachtung juridischer Kulturtechniken zu übersetzen wäre, die wahrnehmen und (aus-)üben lassen. Dann flattert auch noch Georges Didi-Hubermans Text über Mareys Windtunnel-Photographien auf den Tisch, die aus dem 19. Jahrhundert stammen, und zu den Bildern gehören, die so drängend Regung und Bewegung durchgehen lassen, dass sie Warburgs originellen Überlegungen zum römischen Recht nahe kommen (bei dem venditio als actio/Verkauf und als Tosen/ Getöse erscheint). Die neue Meteorologie ist eine andere alte Meteorologie - und ihr Horizont dämmert in genau der Zeit, die Latour mit dem Ausstieg aus der Kosmologie verknüpft, also in der Hochphase der Moderne.
4.
Naturen fassen, so wie die Hunde und andere Gefährten es tun, das heißt, dass dieses Fassen Teil jener Kooperationen bildet, die widerständig und insistierend sind - und damit auch in jenen exzessiven Reflexionen auftauchen, die man noch mit beissenden Reflexen, mit und gegen Pawlow, assoziiert. Johan Host arbeitet an der Verfassung des Natürlichen. Überlegungen dazu, wie Naturen fassen sollen oder wie man sie fassen soll, können nicht als Widerlegungen oder Einsprüche gegen die juristischen Methoden des Verfassens das u.a. in (klassisch-modernen Versionen bei Sabine Müller-Mall) mit einer Hierarchisierung von Normen, Souveränität, Beherrschung oder aber in den fantastisch verzweigenden, postmodernen Entwürfen bei Teubner mit evolutionären Errungenschaften, zuwachsenden (vermehrten und vergrößerten) Wissensbeständen und Denkräumen (Komplexitätszuwachs und Differenzvermehrung), ebenfalls mit Exzessen und Mängeln assoziiert ist. Sie können allerdings parasitär, dienend und servierend operieren. Fassungen sind Versionen, deren Drehung und Verdrehung nur da stoppt, wo ein dialektisches Bild, eine Konstellation, ein Bewegtbild oder ein Bild, durch das Regung geht, Aporie und Passage stellt. Fassungen stocken oder winden sich anhaltend wie diejenigen, die nach den Leuten schauen, weil an denen immer etwas absteht, die Haare, Ohren, Fäden oder ein Knopf.
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inkognito-philosophin · 2 months ago
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Kinderarmut & Bildung – Kein Schutz vor Armut & Ausgrenzung
Kinderarmut und soziale Ungleichheiten in Deutschland nehmen zu. Immer wieder wird Bildung als die zentrale Maßnahme gegen Ungleichheiten benannt, doch paradoxerweise ist es gerade das deutsche Bildungssystem, welches soziale Ausgrenzung reproduziert.
Dieser Artikel erschien im Rahmen meiner Arbeit bei der Kinder- und Jugendhilfsorganisation Deutsche Lebensbrücke
Bildung als Allzweckwaffe
Politik und Medien halten weiterhin am Konzept der Bildungsexpansion fest, wenn sie einhellig Bildung als Waffe gegen Kinderarmut und soziale Ungleichheit bewerben.
Von anderen vielversprechenden Ideen, wie Umverteilung, gerechterer Entlohnung oder Steuerreformen, ist dagegen wenig zu hören. So lässt die oberflächliche Fokussierung auf Bildung andere wichtige Maßnahmen der Armutsbekämpfung deutlich in den Hintergrund treten.
Unermüdlich wird in der Öffentlichkeit das gleiche Bild heraufbeschworen: „Wer leistet, wird belohnt.“ – Das Narrativ verfehlt nicht seine Wirkung: Viele Menschen in Deutschland glauben, durch Ehrgeiz und Fleiß, ehrliche Arbeit und stetige Selbstoptimierung sei der soziale Aufstieg für jeden möglich.
Doch ist das wirklich so? Vgl. Die Macht der Narrative: Wie egoistisch sind wir? – sowie – Selbstoptimierungswahn als Trend & Norm
Einzelne Bildungsaufstiege sind keine gesellschaftliche Lösung
Es gibt sie ja wirklich, die traumhaften Aufsteiger- und Erfolgsgeschichten, die genau diesen neoliberalistischen Leitsatz zu belegen scheinen. Allerdings sind diese alles andere als neu und auch kein Verbesserungsbeweis. Denn individuelle Bildungsaufstiege als glückliche Einzelfälle gab es auch schon in früheren Jahrhunderten.
Eine solche Karriere hat zum Beispiel Heinrich Heine vorgelegt, der in seinen jungen Jahren lange mit existenziellen Problemen kämpfte, bis er seinen Durchbruch als Dichter feiern konnte. Oder Gerhard Hauptmann, Sohn eines Webers, lebte lange in ärmlichen Verhältnissen, bevor er von seiner Kunst leben konnte.
Heute gibt es natürlich weitaus mehr Berichte und Geschichten von und über Bildungsaufsteiger. Doch sie bleiben im großen Vergleich weiterhin Einzelfälle. Und wenn man diese analysiert, wird auch klar, warum: Fleiß und Talent reichen nicht. Stattdessen muss man zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit den richtigen Menschen in Kontakt kommen.
Von einem fairen Leistungsprinzip oder Chancengleichheit sind wir hier weit entfernt.
Mythos Bildungsmeritokratie
Bildung ist zwar ein wichtiger Motor, um Kinderarmut zu reduzieren, doch kein hinreichender. Schließlich gibt es genügend Menschen in Deutschland, die trotz guter Bildungsabschlüsse keine fair bezahlten Jobs finden und in der Armutsspirale gefangen bleiben. So ist Bildung allein kein probates Mittel gegen Ungleichheit, Armut und soziale Ausgrenzung.
Diese Tatsache wird jedoch weitestgehend ignoriert. Die Aufstiegsmentalität ist in allen sozialen Schichten verbreitet. Fragt sich, wer vom Märchen des Bildungsaufstiegs eigentlich profitiert und wer damit getäuscht wird?
Gerade den ärmsten in unserer Gesellschaft wird suggeriert, dass es allein auf ihre Anstrengung, Selbstverantwortung und Selbstdisziplin ankomme. Nach dieser Denkweise braucht man nicht die Gesellschaft, die Wirtschaft oder bestehende Privilegien zu verändern. Es wird stattdessen erwartet, dass die Einzelnen ihr eigenes Verhalten ändern und anpassen.
Das ist nichts anderes als eine Individualisierung sozialer Probleme, ein Spezialgebiet des neoliberalistischen Kapitalismus.
Was bedeutet Bildungsmeritokratie?
Die Bildungsmeritokratie ist ein gesellschaftliches Prinzip, das Bildung als Hauptweg für persönlichen und beruflichen Aufstieg betrachtet. In einer Bildungsmeritokratie sollen die individuellen Leistungen in Bildung und Ausbildung die Hauptfaktoren für den Erwerb von sozialem Status, beruflichen Chancen und Einkommen sein. Je mehr Bildung und Kompetenz eine Person nachweisen kann, desto höher sollte ihre Position in der Gesellschaft sein. Das Konzept setzt somit auf das Prinzip der Leistungsgerechtigkeit und verspricht Chancengleichheit durch Bildungszugang.
Kritiker betonen, dass es in der realen Welt zahlreiche soziale, ökonomische und kulturelle Faktoren gibt, die den Bildungserfolg und damit die sozialen Aufstiegschancen beeinflussen. Eine Leistungsgerechtigkeit würde nur dann existieren, wenn gleiche Start-Chancen bestehen.
Individualisierung sozialer Probleme
Die Betonung von Bildung lässt viele Menschen in Deutschland glauben, dass fehlende Ausbildungen und mangelnde Deutschkenntnisse (bei Migranten) die Haupt-Ursachen für Kinderarmut und soziale Ungleichheit wären. Tatsache ist jedoch, dass Geldmangel und materielle Unterversorgung auch bei Deutschen ohne Migrationshintergrund zu starken Benachteiligungen führen, die sich in eingeschränkten Bildungs- und Berufschancen niederschlagen.
Die Hervorhebung von Bildung ist letztlich eine Ablenkungsstrategie. Denn ohne die Umverteilung von Geld und Ressourcen ist es für betroffene Menschen kaum möglich, eine gute Bildung zu erreichen. Diese Umverteilung ist unter anderem notwendig, weil betroffene Kinder und Jugendliche auf öffentliche Schulen gehen, die adäquat mit Lehrmaterial und Lehrkräften auszustatten sind.
Wenn unsere Regierung fest davon überzeugt ist, dass Bildung Armut bekämpfen kann, dann darf sie Schulen nicht wirtschaftlich vermarkten (kommerzialisieren) und nicht privatisieren. Auch dürfte es nach dieser Logik keine Bildungshürden für sozial bedürftige Kinder geben.
Zu diesen offensichtlichen Hürden zählen zum Beispiel:
Förderung von Privatschulen
Abschaffung der Lernmittelfreiheit
Schließung von Schulbibliotheken aus Kostengründen
(Wieder-)Einführung von Studiengebühren
Alles, was Kinder aus benachteiligten Familien daran hindert, eine höhere Bildung zu erreichen, reduziert die realen Möglichkeiten auf beruflichen Erfolg oder noch viel wichtiger: eine angemessene Existenzsicherung im späteren Leben. Vgl. Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft
Klassismus im Bildungssystem
Obwohl klar ersichtlich ist, dass mehr Bildungsangebote nicht zu weniger Ungleichheit in der Gesellschaft führen, wird nicht offen darüber gesprochen, warum ein kleiner Teil der Bevölkerung viel mehr Bildungsmöglichkeiten und Karrierechancen hat als der Großteil. Von besonderer Begabung, sogar Hochbegabung ist dann die Rede, doch eigentlich handelt es sich um nichts anderes als ökonomische Macht, Geldadel und klassistische Privilegien.
Gerade im deutschen (wie auch im österreichischen) Schulsystem ist Bildung sicherlich kein Garant für soziale Gerechtigkeit. Schließlich ist das Armutsrisiko seit den 1990er-Jahren um satte 30 % gestiegen – und das trotz eines höheren Anteils an Gebildeten und gut Qualifizierten.
Vgl. Arme Menschen sind oft arbeitstätig & gut qualifiziert.
Richtig ist, dass Kinderarmut eine gute Bildung häufig verhindert. Das bedeutet jedoch nicht, dass gute Bildung vor Armut schützt oder aus Armut befreit. Schon gar nicht in einem Schulsystem, dass an den Werten, Idealen und Normen der oberen Gesellschaftsschichten ausgerichtet ist.
Das Bildungsparadox (Qualifizierungsparadox(on))
beschreibt die widersprüchliche Situation, in der trotz Zunahme von Bildungsmöglichkeiten und einem höheren Bildungsstand in der Bevölkerung die erwarteten positiven Auswirkungen ausbleiben. Statt der Verringerung von sozialer Ungleichheit oder der Verbesserung von Jobchancen werden die traditionellen Privilegien wohlhabender Schichten sogar noch verstärkt.
Vgl. Bildungsexpansion: Bildung ist keine Lösung
Aspekte des Bildungsparadoxons in Deutschland:
Höhere Bildung, aber nicht unbedingt bessere Jobs
Gleichbleibende soziale Ungleichheit
Inflation von Bildungsabschlüssen
Bildung bietet keine ökonomische Sicherheit
Kinderarmut bedeutet Unterversorgung
Armut wird von einer Generation auf die nächste vererbt. Kinder aus ärmeren Familien wachsen oft zu Erwachsenen heran, die selbst wenig Einkommen besitzen und diese Armut an ihre Kinder weitergeben. Ein Resultat der gesellschaftlichen und strukturellen Diskriminierung.
Wichtig ist: für Kinder bedeutet Armut mehr als nur wenig Geld zu haben. Kinder in Armut haben weniger Chancen, sich persönlich zu entwickeln und sind in vielen Lebensbereichen völlig unterversorgt. Das betrifft u. a. Bildung und Kultur, körperliche und psychische Gesundheit, Wohnen und Wohnumfeld, Freizeitmöglichkeiten usw.
Kinder, die in relativer Armut aufwachsen, stehen am Rand der Gesellschaft und bekommen das auch subtil zu spüren. Entsprechend schaffen es nur ganz wenige, von Bildung und Kultur so zu profitieren, dass sie ihr Leben selbstbestimmt gestalten können.
Vgl. Was Armut mit Kindern macht – Armut & Selbstbild
Bildungsgerechtigkeit nur durch Umverteilung
Das eigentliche Problem der sozioökonomischen Ungleichheit liegt nicht darin, wie viel Bildung jemand hat, sondern darin, wer von vornherein genug materielle Mittel besitzt, um sich bessere Bildung überhaupt leisten zu können. Daher kann man die Ungleichheit in der Gesellschaft nicht einfach dadurch lösen, dass man mehr Schulen oder Universitäten baut.
Um die gesellschaftliche Ungleichheit zu verringern, ist das Bildungssystem umzustrukturieren. Ebenso ausschlaggebend ist, dass Arbeit, Einkommen und Vermögen fairer verteilt werden. Bildung allein kann eine faire Steuer- und Sozialpolitik nicht im Geringsten ersetzen.
Um Kindern aus ärmeren Familien gleiche Bildungschancen zu geben, müssen öffentliche Schulen besser mit Material und Lehrern ausgestattet werden. Aber anstatt Bildung zu nutzen, um Kinderarmut zu bekämpfen, missbrauchen manche Politiker sie leider nur als Propaganda.
Vgl. Klassismus in Deutschland – Kampf gegen Arme statt Armut
3 Forderungen gegen Kinderarmut
Mehr individuelle Förderung
Kinder, die in vielen Bereichen ihres Lebens benachteiligt sind, benötigen zielgerichtete Unterstützung. Dies umfasst sowohl akademische Förderprogramme als auch psychologische und sozialpädagogische Angebote, um ihre Chancen auf eine positive Entwicklung zu erhöhen.
Ausbau der Infrastruktur
Die öffentlichen Einrichtungen für soziale Unterstützung, Bildung und Betreuung müssen erweitert und verbessert werden. Dazu gehört der Zugang zu qualitativer Bildung und professioneller Betreuung – beides wesentliche Grundlagen für eine gerechte Teilhabe an der Gesellschaft.
Materielle Absicherung
Die finanzielle Unterstützung für Familien muss verstärkt werden. Eine angemessene, an den Bedürfnissen orientierte Kindergrundsicherung kann Familien die nötige Stabilität geben und ihre materielle Grundversorgung absichern. Vgl. Geld hilft gegen Armut
Fazit: Bildung schützt nicht vor Armut
Im Streit um die Kindergrundsicherung in der Ampel-Koalition behauptet der Bundesfinanzminister auf Bildungsinvestitionen zu setzen statt direkter finanzieller Unterstützung für bedürftige Familien. Trotzdem kürzt er vorzugsweise im Bildungs- und Sozialbereich.
Wer behauptet, Kinderarmut durch bessere Bildung lösen zu wollen, aber nicht das nötige Geld dafür bereitstellt, lenkt eigentlich nur von der Notwendigkeit einer gerechteren Verteilung von Ressourcen und Geldern ab. Bildung allein reicht nicht aus, um Kinderarmut in Deutschland wirksam und nachhaltig zu bekämpfen oder um eine soziale Ausgrenzung zu verhindern.
Quellen: 1) Christoph Butterwegge: Bildung – Keine Wunderwaffe gegen Armut. In: Kontext: Wochenzeitung, Ausgabe 685, Politik 2) Simone Molitor: Alltag in prekären Verhältnissen – Was Armut mit Kindern macht. In: Luxemburger Wort, Ausgabe vom 25.05.2024) 3) Deutscher Bundestag: Dokumentation WD 9 - 3000 - 056/23 „Zum Zusammenhang von Kinderarmut und Bildungsabbrüchen“
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claudia-hsp · 6 months ago
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Die Bedeutung von politischer Bildung in der heutigen Welt 🌍📚
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Frohe Pfingsttage 2024!
©️®️CWG, 19.05.2024
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hintergrundrauschen · 1 year ago
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Vor mir das Meer II
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jotgeorgius · 5 months ago
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Amerikanische Präsidentschaftsdebatte im TV - Wo ist mein Haferbrei?
Als Zeitdokument möchte ich zu diesem Thema auch noch meine Gedanken teilen. Es gibt durchaus Stimmen, die sagen, dass die Demokraten Biden der Öffentlichkeit in solch einem desaströsen Zustand vorführen mussten, damit begründet werden kann, warum ein amtierender Präsident nicht zu einer zweiten Amtszeit antreten kann. Ich würde diese Mutmaßung so teilen. Mittlerweile beschäftige ich mich gedanklich mehr und mehr mit dem Älterwerden. Dabei muss ich aufpassen es damit nicht zu übertreiben. Denn wenn man nur über eine ferne Zukunft nachdenkt - und was anderes ist es nicht, wenn man vierzig Jahre voraus denkt - verpasst man die schönen Dinge, die einem vielleicht in der Gegenwart widerfahren können. Hier und da denke ich mich dennoch in mein altes künftiges Ich hinein. Seitdem ich das tue, sehe ich Senioren mit anderen Augen. Ich versuche nicht gleich genervt zu sein, wenn sie ein Anliegen haben. Das Älterwerden verläuft nicht bei jedem gleich. Viele Faktoren - nicht selten der Zufall - bestimmen den Verlauf, in welchem Zustand man ein hohes Alter erreicht. Ob man es überhaupt erreicht, ist keinesfalls sicher. Dabei ist es völlig egal auf welche finanziellen Rücklagen man zugreifen kann und was man für einen gesellschaftlichen Status inne hatte. Das Alter verschont niemanden! Reichtum kann lediglich dafür sorgen, wie man Probleme lösen kann. Es kann aber sicherlich niemals schaden, seinen Körper nicht zu schänden. Die schmerzhafte Bloßstellung des amtierenden US-Präsidenten, der nur nur noch ein Schatten seiner selbst ist, zeigt der Weltöffentlichkeit auf, wie sich Menschen verändern können, ohne dass sie etwas dafür können. Eine unrühmliche Rolle spielt aber auch seine Frau, die ihn nicht beschützt, sondern auch noch motiviert weiterzumachen. Wenn ich ihn gesehen habe, musste ich irgendwie an Seniorenresidenzen oder Pflegeeinrichtungen denken, wenn ältere Herrschaften nicht bekommen was sie wollen. Erwachsene und zerbrechliche Körper verhalten sich auf einmal wie Kinder. Es ist auch keineswegs so, dass ältere und demente Menschen pflegeleicht sind, ein bisschen was daher brabbeln und verrückte Dinge tun. Weshalb es für Privatpersonen eine riesige Herausforderung ist, sie selber zu pflegen. Sie können richtig garstig und körperlich übergriffig werden. Auch sind sie keineswegs durchgehend gebrechlich. Genau wie körperlich behinderte Menschen, können sie auf einmal Kräfte aufwenden, von denen man gar nicht weiß, woher sie diese nehmen. Ich weiß wovon ich spreche, da ich Zivildienstleistender gewesen bin. Als jemand der die demokratische Politik der letzten Jahre durchaus kritisch sieht, war ich über den Zustand des amtierenden Präsidenten einfach nur schockiert. Sein eventueller Herausforderer musste gar nichts tun, außer ihn einfach nur reden zu lassen. In solch einem Zustand gehört der Mann vor der Öffentlichkeit abgeschirmt um in Würde seine letzten Tage zu verbringen. Ich wünsche keinem alten Menschen, dass er so bloßgestellt wird. Allerdings hat er sich natürlich auch aus Machtgier und den Eintrag ins Geschichtsbuch dazu breitschlagen lassen. Es ist also auch Selbstverschuldung dabei. Es kommt aber ein Punkt, an dem die Familie eingreifen muss. Leider ist seine Familie genauso dubios, wie Teile des Herausforderers. Es mutet manchmal wie bei der Mafia an, wenn man das alles so beobachtet. Wie komme ich auf meine Einschätzung? Als politisch interessierter Mensch kenne ich Joe Biden auch noch wie er vor etwa zehn Jahren "aufgestellt" war. Von früheren Videos fange ich erst gar nicht an. Selbst in diesen zehn Jahren kann man eine Einschätzung seiner geistigen und körperlichen Verfassung treffen. Ich wünsche ihm einen würdevollen Lebensabend, abseits der Weltöffentlichkeit. So etwas anzuschauen tut einfach nur weh.
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karin-in-action · 11 months ago
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Mein Beitrag für den Secret Spatort Prompt Exchange 2023
@spatortprompts hat in diesem Monat den Secret Spatort Prompt Exchange 2023 gehostet und das konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Der Prompt, den ich erhalten habe kommt von @jlatybllff:
"Schnee in Schweden; Ich fänd‘s süß wenn einer der beiden Ships (Adeo oder Spätzchen) zusammenkommen oder schon zusammen sind🥹"
Ich hoffe, dir gefällt, was ich daraus gemacht habe.
Inhaltsangabe:
Esther lädt Pia dazu ein, mit ihr über Weihnachten in den Urlaub nach Schweden zu fahren. Esthers Freundin hat sich gerade von ihr getrennt und anstatt den Urlaub zu canceln, nimmt sie eben einfach Pia mit.
↓ Geschichte unter dem Cut oder auf AO3 ↓
❄ Schnee in Schweden ❄
„Verbringen Sie Weihnachten in unseren Ferienhäusern in Schweden.“, liest Pia laut von Esthers Bildschirm. „Ist es nicht jetzt ein wenig spät, noch eins für Weihnachten zu buchen?“
Esther schüttelt den Kopf. „Ich überlege, ob ich meine Buchung storniere.“
„Aber warum denn?“ Das rote Holzhäuschen direkt an einem See sieht einfach wunderschön aus auf dem Bild. Pia würde es lieben, an einem Ort wie diesem Urlaub zu machen.
„Ich wollte da eigentlich mit meiner Freundin hin, aber sie hat sich von mir getrennt.“
„Deine Freundin?“ Pia hatte noch nicht einmal gewusst, dass Esther in einer Beziehung war. Erneut fragt sie sich, wie viel es von Esther gibt, das sie einfach nicht weiß.
„Ja, meine Freundin. Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff.“
„Ich wusste nur nicht...“
„Dass ich lesbisch bin? Jetzt weißt du es.“, kommt es bissig von Esther zurück.
„..., dass du in einer Beziehung warst. Du hast nie was von ihr erzählt. Ich hätte sie gerne kennen gelernt.“, erwidert Pia etwas kleinlaut. Esther soll nicht denken, dass sie ein Problem mit ihrer Sexualität hat.
Esther winkt ab. „Ist glaube ich besser so, dass du sie nicht kennst. Ihr hättet euch viel zu gut verstanden und dann hättest du dich jetzt auf ihre Seite geschlagen.“
„Ich bin immer auf deiner Seite, Esther.“
„Ist das so?“ Esthers Ton klingt leicht kritisch.
„Ja.“ Pia wird ein wenig rot und hofft, dass Esther es nicht merkt.
Esther schaut Pia eine Weile lang einfach nur an. Dann spricht sie doch wieder. „Wenn du so sehr zu mir hältst, willst du dann nicht vielleicht einfach mit nach Schweden? Nur damit die Flugtickets und die Reservierung nicht verfallen natürlich.“
„Äh, meinst du das ernst?“ Pia kann es kaum glauben, dass Esther ihr das anbietet. So hat sie sich ihr Weihnachten nicht vorgestellt und es überrumpelt sie ein wenig, dass sie ihre Planung über den Haufen werfen muss, aber wenn Esther das wirklich ernst meint, dann will Pia auf jeden Fall mit nach Schweden. Diese Chance lässt sie sich nicht entgehen.
„Ich würde nicht fragen, wenn ich es nicht ernst meine. Nochmal frage ich nicht. Also was ist?“
„Ich komme mit.“
„Sehr gut.“ Esther schließt die Webseite. „Jetzt aber wieder zurück an die Arbeit. Sonst überlege ich es mir noch anders.“
Pia huscht zurück auf ihren Platz und schlägt die Akte vor sich auf. Konzentrieren kann sie sich nicht. Sie fährt mit Esther in den Urlaub.
Am Flughafen in Stockholm nehmen sie einen Mietwagen und fahren erst einmal zur Vermieterin des kleinen Ferienhauses. Esther sitzt am Steuer und Pia auf dem Beifahrersitz. Es schneit und Pia schaut fasziniert nach draußen. Es hat zwar auch geschneit, als sie in Frankfurt losgeflogen sind, aber Schnee in Schweden ist doch noch einmal etwas anderes.
Sie würden Weihnachten gemeinsam verbringen. Sonst verbringt Pia Weihnachten immer bei ihren Eltern und das tut sie auch ganz gerne. Es hat ihr leid getan, ihnen absagen zu müssen, aber sie waren sehr verständnisvoll gewesen, als sie erfahren haben, dass Pia Weihnachten mit einer Kollegin verbringen würde, die sonst alleine gewesen wäre. „Sie kann auch gerne mit zu uns kommen.“, haben ihre Eltern gesagt. „Vielleicht im nächsten Jahr.“, hat Pia geantwortet, auch wenn sie sich sicher ist, dass Esther bis dahin wieder jemanden an ihrer Seite haben würde, mit dem sie Weihnachten verbringen kann.
Esther hat nicht viel dazu gesagt, wie sie sonst Weihnachten verbringt. Pia weiß nicht, wie Esthers Verhältnis zu ihren Eltern ist und ob Esther Weihnachten mit ihren Eltern verbracht hätte, wenn sie nicht geplant hätte, mit ihrer Freundin in den Urlaub zu fahren. Pia würde sie gerne danach fragen, aber sie will nicht, dass es wieder so rüber kommt, als würde sie Esther einen Vorwurf machen. Es tut zwar weh, dass Esther Geheimnisse vor ihr hat, dass es Dinge gibt, die Esther einfach nicht mit ihr teilt, aber Pia muss einsehen, dass Esther da ihre Gründe zu hat, auch wenn Pia diese nicht kennt. Vielleicht erzählt Esther ihr das alles doch irgendwann von selbst, wenn sie dazu bereit ist. Pia möchte sie nicht drängen.
Die Vermieterin öffnet ihre Tür sofort, nachdem Esther geklingelt hat.
„Hej, I'm Esther Baumann.“ Esther schüttelt die Hand der Vermieterin.
Pia steht hinter ihr und hebt nur schüchtern lächelnd die Hand. Englisch geht besser als Französisch, aber gerne spricht sie es auch nicht. Lieber überlässt sie Esther die Interaktion. Es ist nur gut, dass Esther Englisch spricht und nicht Schwedisch, sonst hätte Pia nichts verstanden und es hätte sie wahrscheinlich wieder so geflasht, wie damals als Esther zum ersten Mal vor ihr Französisch gesprochen hat.
„Hej. Nice to meet you, Esther. I've already been expecting you. Here are the keys.“ Die Frau reicht Esther die Schlüssel.
„Thank you.“
„I wish you and your girlfriend a nice vacation and happy holidays. If you have any questions or issues, you can always contact me.“
„I'm not...“, platzt es aus Pia heraus, aber da unterbricht Esther sie schon.
„Thank you so much. We wish happy holidays to you too. I'm sure we'll spend a nice vacation.“
Wenig später sitzen sie wieder im Auto.
„Warum hast du denn nichts gesagt?“, will Pia sofort wissen.
„Zu was?“
„Dass sie mich für deine Freundin gehalten hat.“
„Das ist doch keine große Sache. Oder stört es dich?“
„Nein.“ Pia schüttelt ganz schnell den Kopf. „Es ist nur... ich weiß nicht. Wir sind eben nicht zusammen.“ Es stört sie nicht, dass jemand sie und Esther für ein Paar halten könnte. Es geht ihr mehr ums Prinzip.
„Schon okay, Pia. Du brauchst dir deshalb keinen Kopf zu machen. Wenn es das nächste Mal passiert, dann berichtige ich es.“
Pia nickt. „Gut.“ Das nächste Mal. Irgendwie verwirrt der Gedanke Pia. Esther scheint fast damit zu rechnen. Wirken sie auf andere so sehr wie ein Paar?
Sie kommen endlich an. Das kleine rote Holzhäuschen steht mitten im Wald an einem See, der jetzt zugefroren ist. Pia steht mit offenem Mund auf einem kleinen Holzsteg und ist ganz verzaubert vom Anblick der winterlichen Landschaft. Esther trägt derweil sowohl ihr als auch Pias Gepäck allein ins Haus. Sie lässt Pia den Moment. Erst als sie fertig ist, stellt sie sich neben Pia.
„Magst du reinkommen, Pia? Erstmal richtig ankommen?“
Pia schüttelt den Kopf. „Es ist so schön hier.“
Esther lacht. „Schön, dass es dir gefällt und du es noch nicht bereust, mitgekommen zu sein.“
„Werde ich bestimmt nicht.“
„Was hältst du von einem Spaziergang um den See? Danach gehen wir aber rein. Ist echt kalt hier.“
„Okay.“
Esther bietet Pia ihren Arm an und Pia hakt sich bei ihr ein. Gemeinsam laufen sie los.
Unter ihren Füßen knirscht der Schnee und vor ihren Mündern hängt der Atem in der Luft. Pias Wangen glühen vor Kälte und die Enden ihrer Ärmel hat sie über ihre Hände gezogen. Handschuhe hat sie irgendwo in ihrem Koffer. Esther hat natürlich Handschuhe an. Braune Lederhandschuhe. Sie sehen richtig edel aus. Pia findet, sie passen gut zu Esther.
Keine Menschenseele ist hier draußen, aber wenn hier jemand wäre und ihnen entgegenkommen würde, dann würde er sie vielleicht auch für ein Paar halten. Vielleicht kann Pia sich doch an den Gedanken gewöhnen.
Der See ist zwar nur klein, trotzdem ist Pia völlig durchgefroren, als sie ihre Runde beendet haben. Sie öffnet die Tür des Häuschens und sieht sein Inneres jetzt zum ersten Mal. Es ist ein großer Raum. Von ihm geht eine Tür ab. Vermutlich das Bad. Der große Raum ist eine kombinierte Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Es gibt einen Herd, einen Ofen, einen Tisch mit zwei Stühlen und ein Doppelbett. Ein Bett?
„Es gibt nur ein Bett.“, stellt Pia das Offensichtliche fest.
„Hatte ich dir das nicht gesagt?“, fragt Esther, die gerade damit beschäftigt ist, den Ofen anzuzünden und nicht wie Pia einfach nur herum zu stehen.
„Nein, hast du nicht.“
„Hab ich dann wohl vergessen.“, stellt Esther fest, als wäre es nur eine Kleinigkeit. Sie ist fertig damit, den Ofen anzuzünden. „Gleich wird es hier wärmer.“ Sie öffnet Küchenschränke und den Kühlschrank, um zu begutachten, was sie da haben. Die Vermieterin hat für sie einen Vorrat an Grundnahrungsmitteln eingekauft. „Ich kann dir eine heiße Schokolade machen, wenn du magst. Oh, oder Glögg, schwedischen Glühwein.“
„Heiße Schokolade klingt gut.“ Alkohol will Pia jetzt nicht trinken. Sie ist sowieso schon vollkommen überfordert damit, dass sie sich mit Esther ein Bett teilen wird, da braucht sie nicht noch zusätzlich Alkohol. Es stört Pia nicht, dass sie sich ein Bett teilen werden, eigentlich gefällt ihr der Gedanke sogar, aber sie hatte eben keine Zeit, sich mental darauf vorzubereiten. Für Esther scheint es nur eine Kleinigkeit zu sein und das sollte es auch eigentlich für Pia sein, aber trotzdem wirft es sie gerade aus der Bahn.
Pia setzt sich auf den Fußboden vor dem Kamin und betrachtet die darin tanzenden Flammen. Es knistert so schön und der Kamin strahlt mehr und mehr Wärme ab. Langsam ist Pia nicht mehr so kalt und sie zieht ihre Jacke und Mütze aus, die sie neben sich auf den Fußboden legt.
Esther ist derweil am Herd tätig. Sie erhitzt die Milch in einem Topf und gibt Zucker und Kakaopulver hinzu. Der Geruch der heißen Schokolade erfüllt das Häuschen.
„Magst du Marshmallows auf deinem? Ich habe hier welche gefunden.“, fragt Esther sie.
„Gerne.“ Pia hebt ihren Kopf und lächelt Esther an. Der Anblick von Esther am Herd erzeugt ein Kribbeln in ihr. Ihr wird ganz warm und das nicht nur vom Feuer. Esther hat ihren Mantel ausgezogen und trägt darunter einen schwarzen Rollkragenpullover. Den hat Pia zwar eigentlich schon vorher gesehen, aber gerade fällt ihr auf, wie gut er doch an Esther aussieht.
Esther lächelt zurück und Pia spürt gleich, wie ihre Wangen anfangen zu glühen. Esther hat diesen Effekt auf sie. Schnell schaut sie weg.
Vielleicht war es doch keine gute Idee mit Esther in den Urlaub zu fahren. Pia ist schon eine Weile lang ein klein wenig in Esther verknallt oder vielleicht auch ein klein wenig mehr. Wenn sie viel Zeit mit Esther verbringt, dann belastet es sie, ständig daran denken zu müssen. Sie könnte mit Esther darüber sprechen, aber das will Pia irgendwie nicht und sie traut sich ohnehin nicht.
Sie will es nicht, weil sie Arbeitskolleginnen sind und sie gemeinsam funktionieren müssen. Pia würde das niemals riskieren. Und sie traut sich nicht, weil sie sich bei Esther nie sicher ist, woran sie mit ihr ist. Mal ist sie sich sicher, dass Esther sie mag und sie befreundet sind - sie haben ihre Insider und verstehen sich oft blind - , aber dann sind da die Momente, in denen sie erfährt, dass Esther ihr etwas vorenthalten hat, was Freundinnen einander nicht vorenthalten hätten, wie dass Esther Fußballfan ist oder sie eine feste Freundin hatte. Dann denkt Pia immer, dass Esther sie bestimmt nicht mag und Esther nur nett zu ihr ist, weil ihr Pia leid tut oder einfach, weil es gerade praktisch für sie ist. Das will sie Esther eigentlich nicht unterstellen. Pia weiß, dass das ein Problem ist, was sie mit sich selbst hat und dass Esther damit eigentlich nichts zu tun hat.
„Deine Wangen sind ja noch ganz rot von der Kälte.“, stellt Esther wenig hilfreich fest und reißt damit Pia aus ihren Gedanken. „Wird dir langsam warm?“
„Hmm.“, bringt Pia nur heraus.
„Das ist gut. Die heiße Schokolade ist fertig.“ Esther stellt die Tassen auf dem Tisch ab und legt die Packung Marshmallows daneben. „Kommst du zu mir an den Tisch?“
Pia erhebt sich schwerfällig. Esther lächelt sie an. Die Tassen dampfen. Das Alles fühlt sich so heimelig an. Als wäre es das Normalste in der Welt, dass sie gemeinsam am Tisch sitzen und heiße Schokolade trinken in ihrer gemeinsamen Wohnung, denn das ist es, was das Ferienhaus ist, wenn auch nur für knapp zwei Wochen.
Pia schüttelt den Kopf vehement. Sie will das nicht. Sie will sich nicht daran gewöhnen, wie es ist, mit Esther zusammen zu wohnen, weil es etwas ist, was sie nie wieder haben wird. Wenn sie wieder zuhause sind und Jede in ihrer eigenen Wohnung, dann wird Pia sich nur noch mehr danach sehnen, dass Esther bei ihr ist, wenn sie sich jetzt dieser Illusion hingibt.
„Was magst du dann?“ Esther sieht sie irritiert und besorgt an.
„Ich setze mich wieder vor den Kamin.“ Pia lässt sich erneut auf den Boden sinken. Mit ihren Armen umschlingt sie ihre Unterschenkel und formt so im Sitzen ein kleines Päckchen.
„Kein Problem.“ Esther kommt zu ihr reicht ihr eine Tasse. Darin schwimmen einige Marshmallows, die bereits anfangen zu schmelzen. Esther erhebt sich wieder und irgendwo kramt sie eine Kuscheldecke hervor, die sie Pia umlegt.
„Tut mir leid.“, murmelt Pia.
„Was tut dir leid?“
„Dass ich gerade zu nichts zu gebrauchen bin.“ Pia bläst auf den Kakao. „Das...“ ...ist mir gerade alles zu viel, würde Pia am Liebsten sagen, aber das kann sie nicht. „Das ganze Reisen hat mich irgendwie müde gemacht.“
„Ist doch kein Problem, Spätzchen. Dann ruhst du dich eben gleich ein wenig aus. Wir haben alle Zeit der Welt und nichts, was wir tun müssen.“ Esther legt ihr eine Hand auf die Schulter. Es soll wohl beruhigend sein, aber Pia traut sich unter der Berührung kaum zu bewegen oder atmen. Glücklicherweise nimmt Esther ihre Hand schnell weg und setzt sich an den Tisch, um ihre Tasse zu trinken.
Nach dem Kakao hat Pia das Gefühl, dass ihr gleich die Augen zufallen. Vielleicht ist ein Nickerchen wirklich keine so schlechte Idee. So wie sie gerade ist, zu nichts fähig und kaum ansprechbar, ist sie keine gute Gesellschaft. Das weiß Pia selbst.
Also zieht sie endlich auch ihre schweren Winterschuhe aus und holt ihren Schlafanzug aus ihrem Koffer. Sie schlurft ins Bad und zieht sich um. Im Spiegel erhascht sie einen Blick auf sich selbst. Ihre Wangen sind immer noch gerötet, ihre Augen ein wenig glasig und die dunklen Ringe unter ihren Augen wie eigentlich immer sehr prominent.
Hoffentlich ist es wirklich nur die Erschöpfung und sie wird nicht krank oder so. Wenn sie jetzt krank würde und Esther müsste sich um sie kümmern. Pia schüttelt es bei dem Gedanken. Einerseits ist der Gedanke schön, dass Esther ihr nah ist und sie pflegt, dass sie sie berührt und sich um sie sorgt, aber andererseits will sie nicht den Geschmack von etwas kriegen, was sie niemals wirklich haben wird. Sie will auch nicht, dass Esther sich bloß um sie kümmert, weil sie muss. Sie will Esther nicht zur Last fallen.
Als Pia zurück in den großen Raum kommt, ist Esther gerade dabei die Tassen zu spülen.
Sie hebt kurz ihren Blick. „Hübscher Schlafanzug, Spätzchen.“
Pia hat ihren Weihnachtsschlafanzug an. Darauf sind Dackel. Jeder mit einer roten Nase und einem Rentiergeweih. Als sie ihn eingepackt hat, hatte sie sich noch kurz gefragt, ob der Schlafanzug nicht irgendwie albern wäre. Aber dann hat sie sich mit dem Gedanken beruhigt, dass Esther sie darin ohnehin kaum zu sehen kriegen würden, weil sie ihn ja nur im Bett tragen würde. Dass sie sich ein Bett mit Esther teilen müssen würde, soweit hatte sie nicht gedacht.
„Dankeschön.“, murmelt Pia, bevor sie unter die Bettdecke schlüpft.
Pia zieht sich die Decke bis zur Nasenspitze und kugelt sich seitlich liegend zusammen. Zuhause hätte sie jetzt ihren Kuschelhund. Den hat sie aber hier nicht dabei. Er wäre etwas groß gewesen für ihren Koffer und außerdem will sie auch nicht unbedingt, dass Esther weiß, dass sie noch mit Kuscheltieren schläft.
In Pias Blickfeld steht ein Sessel, der ziemlich weich und gemütlich aussieht. Ausgerechnet auf diesen Sessel setzt sich jetzt Esther, ihre Lesebrille auf der Nase und ein Buch in der Hand mit französischem Titel, natürlich.
Als würde das ihr beim Schlafen helfen, wenn sie jetzt auch noch Esther ansehen muss, die so verboten gut aussieht, selbst wenn oder gerade weil sie ihre Lesebrille trägt.
„Spätzchen, ich sehe, wie es in deinem Kopf rattert. Mach die Augen zu und versuch zu schlafen, ja?“
Pia schließt ihre Augen. Sie versucht sich nur auf das Knacken und Prasseln des Feuers im Kamin zu konzentrieren. Ab und zu hört sie das Rascheln der Seiten, wenn Esther eine Seite umschlägt. Ansonsten ist es sehr ruhig.
Pia wacht auf, weil Esther sie ganz sanft an der Schulter rüttelt. Pia grummelt und reibt sich die Augen. Sie wälzt sich hin und her und streckt sich. Als sie ihre Augen aufschlägt, lächelt Esther ganz sanft auf sie hinunter.
„Es ist jetzt so ungefähr Abendessenszeit. Ich mache jetzt Nudeln mit Tomatensauce. Willst du auch was?“
Pia merkt, dass ihr Magen ein wenig knurrt. „Ja, gerne. Dankeschön.“
Pia setzt sich im Bett auf, fest in ihre Decke eingewickelt, und beobachtet Esther, bis sie schließlich alles auf den Tisch stellt. Erst dann schlüpft Pia wieder unter der Decke hinaus. Es ist etwas kühl nur im Schlafanzug, aber sie setzt sich auf die Seite des Tisches, die näher am Kamin ist und dann geht es.
Sie essen die Nudeln schweigend. Pia ist immer noch nicht richtig wach, aber sie fühlt sich deutlich erholter als vor ihrem Nickerchen. Immer wieder treffen sich ihr und Esthers Blick. Esthers Blick ist irgendwie anders, so warm und fast liebevoll. Pia kann dem nicht gut standhalten und wendet jedes Mal ihren Blick schnell ab.
Nach dem Essen spielen sie noch einige Runden Karten miteinander. Esther hat sich einen Rotwein aufgemacht. Pia traut sich selbst in der Kombination mit Alkohol und Esther immer noch nicht wirklich und so trinkt sie stattdessen einen Tee.
Irgendwann ist dann auch Esther müde und es ist auch schon spät. Pia putzt noch ihre Zähne und auch Esther macht sich fertig fürs Bett. Esther löscht den Kamin und dann krabbeln sie beide unter ihre Decken.
Es ist dunkel und eigentlich dachte Pia, das würde es einfacher machen, wieder einzuschlafen, weil sie dann nicht mehr Esther anschauen muss und wie verboten gut sie aussieht, aber irgendwie funktioniert das nicht. Sie ist zwar müde, aber nicht so müde, dass sie sofort schlafen könnte. Sie hört Esthers leisen Atem und spürt ihre Nähe neben sich, obwohl sie sich nicht berühren.
„Piiia, jetzt hör doch mal auf dich ständig hin und her zu wälzen.“
„Ich kann aber nicht schlafen.“
„Du kannst doch sonst immer und überall schlafen.“
„Hey, gar nicht wahr.“ Pia schiebt ihre Hand zu Esther, erwischt sie an der Schulter und schubst sie leicht.
„Du kannst gerne noch ein bisschen lesen oder so, das stört mich nicht.“
Pia verlässt das Bett, nimmt sich ihr Handy und kehrt zurück. Aber als sie es entsperrt, stellt sie fest, dass sie überhaupt keinen Empfang hat hier draußen im Wald. „Verdammt, ich habe kein Netz.“
„Das Licht von deinem Handy ist sowieso nicht gut, wenn du gleich schlafen willst. Dann kannst du erst recht nicht schlafen. Hast du kein Buch dabei oder so?“
„Nein, hab ich nicht.“
„Ich kann dir meins leihen.“
„Das kann ich doch gar nicht lesen.“
„Oh, sorry. Hab ich vergessen. Du solltest echt Französisch lernen, Spätzchen. Es ist zwar unglaublich niedlich, dich jedes Mal so verwirrt zu sehen, wenn jemand französisch spricht, aber wäre schon praktisch, wenn du zumindest ein wenig Französisch könntest.“
„Ich weiß, aber das ist sooo schwierig.“ Warum muss Esther sie jetzt daran erinnern?
„So schwierig ist es gar nicht. Ich helfe dir auch beim Lernen, okay?“
„Meinetwegen.“
„Was machst du denn sonst, wenn du mal nicht schlafen kannst?“
Normalerweise reicht es schon, wenn sie ihren Kuschelhund fest in den Arm nimmt und ihr Gesicht gegen sein Fell presst. Das ist so beruhigend, dass sie meistens recht schnell einschläft. Oder sie denkt sich Geschichten aus, häufig kommt Esther darin vor. Das will sie jetzt aber nicht machen, wenn Esther wirklich da ist. Das Beides kann sie Esther nicht wirklich sagen.
„Bist du doch eingeschlafen, Pia?“
„Nein, nur in Gedanken.“
„Also, was machst du, wenn du nicht schlafen kannst?“
„Ich kuschele mit meinem Kuscheltier.“, gibt Pia ganz leise flüsternd zu.
„Und das hast du nicht dabei?“
Pia schüttelt den Kopf. Erst danach fällt ihr auf, dass Esther sie ja gar nicht sehen kann im Dunkeln. „Nein, hab ich nicht.“
„Dann komm mal her.“
„Hmm?“
„Zum Kuscheln... also natürlich nur, wenn du magst.“
„Doch, schon.“
„Ich sag auch niemandem, dass du sonst nicht schlafen kannst.“
„Und ich sag auch niemandem, dass du doch so was wie ein Herz hast, Baumann.“
„Touché. Ich überlege es mir noch anders, wenn du nicht gleich zu mir kommst.“
Pia rutscht ganz vorsichtig zu Esther heran. Sie hat keine Ahnung, wie das ablaufen wird. Ist es wirklich okay für Esther, wenn sie sie berührt und wie darf sie sie überhaupt berühren?
Es trennen sie nur noch Zentimeter. Pia spürt Esthers Wärme neben sich und die Vertiefung der Matratze, aber näher traut sie sich irgendwie nicht. Dann spürt sie plötzlich Esthers Arme um sich, die sie zu ihr heran ziehen. Esther bettet Pias Kopf auf ihrer Brust. Oh.
„Ich hoffe, das ist okay für dich.“
Pia wird ganz warm, aber unangenehm findet sie es nicht. Esthers Brüste sind warm und weich und sie kann ihr Herz schlagen hören. Der Druck von Esthers Armen um sie herum ist genau richtig. Pia hat schon eine Weile überlegt, ob sie sich nicht eine Gewichtsdecke besorgen soll. Die sollen ja auch gut helfen beim Schlafen. Aber wenn sie Esther hat, die sie fest in den Arm nimmt, dann braucht sie das vielleicht auch gar nicht.
„Mehr als okay.“
Ihr Kissen ist warm und weich, als Pia aufwacht. Nein, es ist Esther, realisiert sie. Pia liegt immer noch halb auf Esther und Esther hat immer noch ihre Arme um sie geschlungen.
Von draußen fällt Licht herein. Die Sonne ist bereits aufgegangen. Vor dem Fenster fallen dicke, weiße Flocken. Pia muss sofort lächeln. Es ist der perfekte Weihnachtsmorgen. Sie weiß gar nicht mehr so genau, wann sie zuhause in Saarbrücken das letzte Mal weiße Weihnachten hatten.
Vorsichtig löst sie Esthers Arme von sich und will aus dem Bett krabbeln. Jetzt bloß nicht Esther wecken. Sie schläft so friedlich. Wenn es sich Pia recht überlegt, dann hat sie Esther noch nie schlafen gesehen. Sie weiß, dass auch Esther schon im Büro geschlafen hat, auch während Pia dort war, aber das war immer, wenn Pia geschlafen hat. Pia ist noch nie nach Esther eingeschlafen oder vor ihr aufgewacht. Das ist neu.
Aber da schlägt Esther auch schon ihre Augen auf. „Bleib doch noch ein bisschen.“ Sie streckt ihre Arme nach Pia aus.
Bei Tageslicht kuscheln ist etwas anderes, als es bei Nacht zu tun. Pia schüttelt ihren Kopf. „Ich wollte nach dem Schnee sehen.“
Pia verlässt das Bett und läuft zum Fenster. Über Nacht ist es kühl geworden im Haus. Sie könnte den Kamin anzünden, aber das überlässt sie lieber Esther.
Leicht fröstelnd steht Pia also am Fenster und schaut nach draußen. Der Schnee ist ganz schön hoch geworden über Nacht. Wenn sie so zum Auto schaut, dann sieht es nicht so aus, als könnte man damit heute noch wegfahren. „Ich glaube, wir kommen heute hier nicht mehr weg.“
„Dann bleiben wir eben hier.“
„Ich dachte, du hättest Pläne für heute.“
„Hatte ich auch, aber dann machen wir das eben wann anders. Wir können ja auch hier eine schöne Zeit verbringen, ohne etwas zu unternehmen“
Dass Esther ihre Pläne einfach so umwerfen kann. Pia schüttelt lächelnd den Kopf. Aber ihnen bleibt ja ohnehin nichts anderes übrig. „Du hast recht.“
„Kommst du jetzt wieder zurück? Mit einem Eisblock kann ich keine schöne Zeit verbringen.“
Pia legt sich zurück zu Esther ins Bett. Esther hat sich mit dem Rücken an das Kopfteil gelehnt und liest. Pia legt einfach ihren Kopf auf Esthers Schulter und genießt es, ihr nah zu sein. Es fühlt sich so natürlich an.
Nach einer Weile verlässt auch Esther das Bett, um den Kamin anzuzünden. Kurz ist Pia traurig, dass ihr morgendliches Kuscheln jetzt ein Ende hat, aber nachdem Esther auch noch eine Portion Aufbackbrötchen in den Ofen geschoben hat, kommt sie wieder zurück zu Pia.
„Bis es richtig warm ist und die Brötchen fertig sind, können wir auch noch im Bett bleiben.“ Pia gefällt diese Idee.
Das Frühstück ist schön. Weil es doch noch ein wenig kalt ist, überzeugt Pia Esther davon, im Bett zu frühstücken. Erst will Esther nicht wegen der Krümel, aber dann kann Pia sie doch noch überzeugen.
„Glaub ja nicht, dass du mich jedes Mal mit deinem Hundeblick rumkriegst.“, beschwert sich Esther noch, während sie alles auf ein Tablett legt.
„Das werden wir ja noch sehen.“
Mit Esther im Bett zu frühstücken hat irgendwie etwas romantisches. Ob Esther wohl mit ihrer Exfreundin auch manchmal im Bett gefrühstückt hat oder ob nur Pia dieses Privileg hat?
„Frühstück im Bett ist die absolute Ausnahme. Das mache ich sonst nie.“, beantwortet Esther Pias unausgesprochene Frage.
„Auch nicht im Urlaub?“
„Auch nicht im Urlaub.“
Den Rest des Tages lassen sie gemütlich angehen. Sie spielen noch ein wenig Karten. Dann findet Pia in einem Regal eine Brettspielesammlung und sie spielen eine Runde Schach. Davon hat Pia aber nach einer Runde genug. Sie kann sich nicht konzentrieren und natürlich gewinnt Esther. Als Revanche spielen sie eine Runde Mensch-ärgere-dich-nicht, auch wenn Esther befindet, dass das kein Vergleich zu einem Schachspiel ist und es deshalb nicht als Revanche zählen kann. Pia gewinnt und sie findet, dass es auf jeden Fall zählt.
Nach dem Mittagessen ist es Pia aber doch ein wenig langweilig, einfach nur herumzusitzen, auch wenn es mit Esther ist. „Lass uns raus gehen.“, schlägt sie vor.
„Pia, der Schnee liegt so hoch. Da können wir noch nicht mal richtig laufen.“
„Du hast es ja noch nicht mal probiert. Komm schon.“
„Na gut. Du gibst ja eh keine Ruhe.“, gibt Esther klein bei, aber sie lächelt.
Draußen stellt Pia fest, dass Esther recht hat. Eigentlich wäre sie gerne wieder die Runde um den See gelaufen. Diesmal hat sie auch ihre Handschuhe an und ist allgemein wärmer angezogen, aber es ist einfach zu viel Schnee dafür.
Pia hebt eine Handvoll Schnee auf, formt sie zu einer Kugel und wirft sie nach Esther.
„Hey!“, protestiert Esther. „Das kriegst du zurück.“ und schon kriegt Pia ihrerseits eine Kugel ab.
Ein wilder Kampf entbrennt. Am Ende wälzen sie sich im Schnee, rangeln und versuchen sich gegenseitig Schnee unter die Kleidung zu schieben. Nach einer Weile bleiben sie atemlos nebeneinander liegen.
Esther steht als erstes auf und klopft ihren Mantel mit wenig Erfolg ab, um ihn vom Schnee zu befreien. „So, jetzt ist aber genug. Wir gehen wieder rein.“
Esther reicht Pia ihre Hand, um Pia beim Aufstehen zu helfen, aber Pia hat andere Pläne. Sie zieht Esther zu sich hinunter, sodass die kleiner Frau mit einem Ächzen auf ihr landet.
Pia nutzt den Moment der Überraschung und rollt sich über Esther, sodass Esther jetzt unter ihr liegt. Sie fixiert Esthers Arme am Boden. Dann weiß sie aber nicht mehr, was sie tun soll, lässt Esther los und steht auf.
„Was war das denn, Spätzchen?“
„Sorry, mir war danach.“
„Kein Ding. Ist doch alles gut.“
Dann gehen sie gemeinsam zurück ins Haus. Es ist so schön warm, aber sie brauchen definitiv beide eine warme Dusche. Esther lässt Pia den Vortritt.
Nach dem Duschen machen sie es sich wieder im Bett gemütlich. Es gibt einen kleinen Fernseher, der schon uralt ist, aber bereits in Farbe, den Pia anschaltet. Sie hat keine Ahnung, wie der Fernseher hier so guten Empfang haben kann, aber das Bild ist ungestört.
Es läuft Donald Duck im Fernsehen und sie schauen gemeinsam ein paar Folgen.
„Das schauen jetzt circa vier Millionen von über zehn Millionen Schweden. Kannst du dir das vorstellen?“
„Das sind schon krasse Einschaltquoten. Stell dir vor, fast Hälfte der Bevölkerung schaut eine Fernsehsendung. Das schafft ja noch nicht mal der Tatort.“
Esther bietet Pia wieder Glögg an und diesmal sagt Pia nicht nein. Wenn sie schon Weihnachten in Schweden verbringt, dann auch richtig, so wie man in Schweden eben Weihnachten feiert.
Nach dem Cartoon ist endlich Zeit für die Bescherung. Pia ist ein wenig nervös. Ob Esther wohl ihr Geschenk mag und was Esther ihr wohl schenkt.
„Du oder ich zuerst?“, fragt Pia.
„Wir machen das so, wie du willst.“
„Dann gebe ich dir zuerst meins.“
Pia gibt Esther ihr Geschenk. Es ist in dunkelgrünem Papier eingeschlagen. So ordentlich hätte Pia das niemals gekonnt, aber die Verkäuferin hat es freundlicherweise für sie eingepackt.
Esther packt es aus und hält ein Notizbuch in der Hand. Es hat einen dunkelbraunen Ledereinband.
„Ich weiß, es ist nicht viel...“, setzt Pia an.
„Danke, das ist genau was ich brauche.“
„Mir ist aufgefallen, dass dein Notizbuch fast voll ist, da dachte ich, schenke ich dir ein Neues.“
„Das ist wirklich schön, Pia. Wenn ich darin meine Notizen mache, werde ich jetzt immer an dich denken müssen.“
Pia wird ein wenig rot.
Dann ist Pia dran. Esther überreicht ihr ihr Geschenk. Es ist klein und weich und in rotem Geschenkpapier eingeschlagen. Esther hat bestimmt keine Verkäuferin gebraucht, um es so schön und ordentlich zu verpacken. Pia macht es vorsichtig auf. Sie möchte das Geschenkpapier nicht kaputt machen. Außerdem ist es etwas besonderes, dass sie hier mit Esther sitzt, zwar ohne Weihnachtsbaum, aber doch feiern sie gemeinsam Weihnachten.
Unter dem Papier kommt ein Kuscheltier in Form eines Croissants hervor. Es hat ein freundliches Gesicht und zwei Beine. Pia presst es an ihre Brust.
„Danke, Esther. Das ist das beste Geschenk überhaupt.“
„Und, habe ich erfolgreich deine Liebe gekauft?“
„Hatten wir nicht schon fest gestellt, dass du das überhaupt nicht mehr musst?“
In dieser Nacht muss Esther Pia nicht fragen, ob sie kuscheln mag. Pia schmiegt sich wie selbstverständlich an Esther.
Sie vergräbt ihr Gesicht in Esthers Halsbeuge. „Du riechst so gut.“, flüstert Pia ganz leise. Dann wandert Pia mit ihrem Gesicht ein wenig höher und gibt Esther einen kleinen, schnellen Kuss auf die Wange, weil es sich einfach richtig anfühlt und da so viel Liebe ist in ihr.
„Hast du mich gerade geküsst?“
„Kann schon sein.“
„Ich dachte, ich müsste noch bis Silvester warten, um dann um Mitternacht einen Vorwand zu haben, mir bei dir einen Neujahrskuss abzuholen.“
„Du musst nicht mehr warten.“
Esther tastet im Dunkeln nach Pias Gesicht. Sie legt ihre Hände auf Pias Wangen. Pia kann ihren Atem schon auf ihren Lippen spüren. „Also darf ich dich jetzt einfach küssen?“
„Warum fragst du noch?“
Esthers Lippen finden Pias in der Dunkelheit. Der Kuss fängt ganz vorsichtig und sanft an. Es ist ihr erster Kuss. Aber dabei bleibt es nicht lange. Pia hat genauso lange gewartet wie Esther und sie vertieft den Kuss, beginnt Esthers Mund mit ihrer Zunge zu erkunden.
Auch wenn sie noch einige Tage eingeschneit sind, stört Pia das nicht. Mit Esther ist es niemals langweilig und sie verbringen die Zeit damit, sich noch einmal auf komplett neue Weise kennen zu lernen. Sie sprechen auch viel miteinander. Esther erzählt ganz von alleine von ihrer Exfreundin und von ihren Eltern, ohne dass Pia danach fragen muss.
Als sie endlich wieder mit dem Auto fahren können, weil ein Räumfahrzeug es bis zu ihnen gepackt hat, machen sie auch einige von Esthers geplanten Ausflügen. Dabei macht es Pia überhaupt nichts aus, wenn jemand denkt, dass sie und Esther zusammen sind, denn das sind sie ja jetzt auch.
An Silvester stehen sie um Mitternacht mit Wunderkerzen im Schnee vor dem Holzhäuschen und küssen sie sich auch dort. Von allen Neujahrsküssen, die Pia in ihrem Leben hatte, ist das bisher der Beste und sie hofft, dass noch ganz viele Küsse mit Esther dazu kommen werden.
Beim nächsten Weihnachtsfest ist es selbstverständlich, dass Esther mit zu Pias Eltern kommt. Die Beiden lieben Esther und haben sie ohne zu Zögern an Pias Seite akzeptiert. Mit Esthers Eltern ist es nicht ganz so leicht, aber auch sie müssen Pia früher oder später akzeptieren, denn Pia und Esther gehören einfach zusammen.
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renemartens · 10 months ago
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Als CDU-Granden einmal die ARD aus den Angeln heben wollten
Da der Spitzenkandidat der AfD in Thüringen angekündigt hat, im Fall einer Wahl zum Ministerpräsidenten den MDR-Staatsvertrag zu kündigen, bietet sich ein historischer Exkurs an: Vor rund viereinhalb Jahrzehnten kündigten schon einmal Ministerpräsidenten einen Sender-Staatsvertrag. Betroffen damals: der NDR. Für das Medienmagazin „journalist“ (Ausgabe 12/20) habe ich einen Text geschrieben, in dem es u.a. um diese Staatsvertragskündidung ging. Aus aktuellem Anlass republiziere ich hier die entsprechende Passage (mit leichten Änderungen).
Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre drohte die Aufspaltung des NDR in einen Zwei-Länder-Sender und einen Sender für Hamburg. Es war „die dramatischste Situation, die es in der bundesdeutschen Rundfunkpolitik je gegeben hat“ , sagt der langjährige NDR-Intendant Jobst Plog, der seine Karriere beim Sender 1977 als Justiziar begann.
Die dramatischen Ereignisse begannen, nachdem das NDR Fernsehen 1977 die ersten Folgen einer Reihe mit dem nüchternen Titel „Der Betriebsrat“ ausgestrahlt hatte. Die Sendung hatte den Anspruch, Arbeitnehmern das Betriebsverfassungsgesetz nahezubringen. Der damals aus norddeutschen Ministern und vergleichbar hochrangigen Parteivertretern zusammengesetzte Verwaltungsrat des NDR forderte den Sender daraufhin auf, die Reihe „Der Betriebsrat“ abzusetzen – ohne die ausgestrahlten Filme überhaupt gesehen zu haben, wie Plog heute bemerkt. 
Als sich die Senderspitze weigerte, den Befehl der Parteienvertreter umzusetzen, kündigte Gerhard Stoltenberg, der damalige christdemokratische Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, 1978 den Staatsvertrag. Niedersachsens Ministerpräsident Albrecht (CDU) kündigte den Vertrag einige Zeit später ebenfalls - und beantragte beim Bundesverwaltungsgericht die Feststellung, dass es sich um eine Auflösung des NDR handele. „Wir werden über den NDR das ganze Rundfunkwesen in Deutschland verändern“, proklamierte Albrecht.
Die beiden damaligen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens hätten die „Axt an die Wurzel“ gelegt, sagt Plog. Im Februar 1980 unterzeichneten Stoltenberg und Albrecht einen Zwei-Länder-Staatsvertrag, den der damalige NDR-Intendant Martin  Neuffer als Ausdruck eines „etatistischen Denkens“ bezeichnete. Dass „ein unabhängiger kritischer Journalismus Leitziel der Programmgestaltung“ sei, lasse dieser Staatsvertrag nicht erkennen. Der damalige nordrhein-westfälische Innenminister Burkhard Hirsch (FDP) war der Ansicht, Albrecht und Stoltenberg wollten einen „Staatsrundfunk“ etablieren.
Im Mai 1980 war der Spuk vorbei, als das Bundesverwaltungsgericht im Sinne des NDR entschied. Innerhalb relativ kurzer Zeit einigten sich Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf einen neuen gemeinsamen Staatsvertrag.
#NDR #MDR #AfD #CDU #Niedersachsen #Schleswig-Holstein
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nihmue · 10 months ago
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dit hieronder is een heel ruwe eerste aanzet tot een schrijfsel, ik weet nog niet goed waarom maar ik ratelde het razend snel uit in reeksen die zichzelf aaneenvlechtten, alsof ik niet eens hoefde te denken:
een 'ideatieve abstractie', een soort fantaserend variëren zonder einde, om zo de in-variant te naderen, de Eidos, het liefdesobject
Maar:
eerst was ik verdoofd en verbijsterd, pas dan kwam de nuchtere walging: het is onkenbaar, we weten zelfs niet zeker of het wel bestaat of niet - meer nog: we mogen niet vragen naar de objectieve realiteit van het Ding. Inter-dit.
Ik geloof andere mensen niet zo snel, en ze weten het. Het is vooral dat laatste dat me in de problemen brengt. Husserl zag (en volgens hem mag je dat 'zien' best letterlijk nemen) dat een al te positivistisch misgrijpen van het lijf, Leib, desastreuze gevolgen zou hebben. "Van 'mens' schiet er niets meer over!" Wat overblijft zijn cellulen die informatie uitwisselen, gecoördineerd gelijk een massief Cartesiaans vlak bezaaid met ontelbaar veel discrete torentjes die geen deuren maar wel ramen hebben en van waaruit elk Punt het andere Punt slechts met grote vraagtekens kan aanzien: 'Hoe kan ik nu weten of de andere denkt of leeft zoals mij? Hoe kan ik überhaupt zeker zijn dat de ander niet anders is? Verstaan we elkaar of is dit zo'n MatrixReloaded-situatie, of iets zoals de Trueman Show? En wat met de grote Vraag: als hij lacht naar me, lief en uitdagend, wilt dat dan niet zeggen dat hij me wilt?' Het positivistisch misdrijf, zeker van zijn sciëntistisch stuk, noodzaakte zijn uitvoerders beroep te doen op magische noties: 'empathie', de inductieve berekening dat, aangezien ik lach wanneer ik blij ben, de ander blij is omdat hij lacht. Echter, sommigen lachen wanneer ze zich ongemakkelijk voelen. Empathie is een pleisterconcept. Husserl had gelijk dat de naturalisten niet de kritische reflectie maken op de natuurlijke attitude (waarin a=a, zonder meer en op zich), d.w.z. de zaken zoals ze zich voordoen. Hun 'zelfanalyse' is vertekend door een intern belangenconflict. Waar Husserl verschilt van iemand als Freud, is dat de laatste het conflictueuze van een 'interniteit', van een geesteshuis (psyche), als constitutief voorstelt. Voor Husserl is het belangenconflict intern maar niet hopeloos intern, zoals het dat wel is voor Freud en Kant (de onvermijdelijke want noodzakelijke zelfillusies van de zuivere rede).
kom, zei de muze, zing me een lied tot nu onbezongen door elke dichter, zing me het universele
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