#heilige des tages
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lord-here-i-am · 2 years ago
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Heilige Cornelia
frĂŒhchristliche MĂ€rtyrerin † ? in Karthago, heute Vorort von Tunis in Tunesien (?)
Cornelia starb mit ihren GefÀhrten Theodoulos, Anesius, Felix sowie Portus, Abdas und Valeria als MÀrtyrerin.
Ihr Gedenktag ist seit alters her bekannt. Angebliche Reliquien werden in St-Malo verehrt.
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microposter · 2 years ago
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2. Mose 34. Kapitel 21-22
21 - Sechs Tage lang sollst du arbeiten, jedoch am siebten Tag sollst du ruhen! und ebenfalls wĂ€hrend der Zeit des PflĂŒgens und der Ernte sollst du ruhen ! -
22 - Auch das Wochenfest sollst du feiern, nÀmlich das Erstlingsfest der Weizenernte, sowie das Fest der Lese an der Jahreswende!
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susen70 · 3 months ago
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Am nĂ€chsten Morgen, als die Kinder aufwachen, ist Kearon bereits am packen. Es sind nur noch zwei Tage, dann werden die Kinder wieder abgeholt. 🌅
Neugierig schauen Willi und Jamie zu wie Kearon verschiedene Boxen und Kartons auf die LadeflĂ€che des Pickups hieft. "Was machen wir heute?" stellt Jamie dann die Frage. đŸ€”
Neugierig kommen auch die anderen Kinder nĂ€her. Kearon lĂ€chelnd: "Wir machen die beiden nĂ€chsten Tage etwas besonderes." 😊 Tom: "Wir passen doch gar nicht alle in die Fahrerkabine." đŸ˜Č Kearon: "Das stimmt. Deshalb fahren die Jungs auf der LadeflĂ€che mit und Sina und Casey vorne bei mir."
Tom entsetzt: "Wir sollen da hinten raufklettern?" 😩 Jona flĂŒstert leise: "Heiliges Kanonenrohr." 😹 Casey kichert leise. 😄
Willi und Jamie sind die ersten die auf die LadeflĂ€che klettern. "Das wird ein Spaß." Lachen sie beide zusammen. 😃 Etwas langsamer und besorgter klettern Tom und Jona hinterher.
Die beiden MĂ€dels kichern ausgelassen beim Einsteigen in die Fahrerkabine. 😄
Kearon: "Jungs haltet euch gut fest und bleibt vorallen sitzen."
Dann fĂ€hrt er vorsichtig und langsam mit der "kostbaren Fracht" ĂŒber die Insel. đŸ›»
Posen by @flowur-the-weirdo (tyvm)
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ruth-writes · 2 months ago
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Die Abenteur von Bruni dem BrathĂŒnchen: das Gurkenglas
“BRUNI!” schreit Hans.
Ich renne in die KĂŒche. Da steht Hans, vor einer offenen SchranktĂŒr, und schaut mich entsetzt an.
“Was ist denn los?” frage ich besorgt.
“Mein Gurkenglas ist weg!”
“FUCK.”
Hans Gurkenglas ist ihm heilig. Das hat ihm sein ex Fußballtrainer aus seiner Jugend geschenkt. Ja, Hans hat in seiner Jugend Fußball gespielt. Er war der Typ. Zum GlĂŒck hat er aufgehört weil er einen Lichtblick hatte und gemerkt hat das Fußball scheiße ist. Das Gurkenglas ist ihm aber immer unheimlich wichtig geblieben weil er damals auf seinen Trainer stand und dieser es ihm heulend gegeben hat wĂ€hrend er erklĂ€rt hat, dass er es selbst gemacht hatte und monatelang daran gearbeitet hat.
“Bist du dir sicher, dass es weg ist?” frage ich möglichst sensibel.
“JA.”
“FUCK.”
Wir suchen den Rest des Tages die ganze Wohnung ab, aber das Gurkenglas ist wirklich weg.
“Jemand muss es geklaut haben!” sagt Hans verzweifelt, als es schon dunkel ist.
“Aber wer wĂŒrde denn ein Gurkenglas klauen? Und wer wĂŒrde ein Gurkenglas aus unserer Wohnung klauen?”
“Keine Ahnung, aber wir leben seit einem Jahr hier und ich habe immer noch das GefĂŒhl, dass es so viel gibt das ich nicht ĂŒber BrathĂŒhnchen weiß. Vielleicht lieben sie GurkenglĂ€ser! Oder vielleicht ist es gar nicht mal eine allgemeine BrathĂŒhnchen Sache, vielleicht wollte ein spezifisches BrathĂŒhnchen einfach unbedingt dieses spezifische Gurkenglas!”
Ich seufze. “Ja, du hast recht. Okay, wir mĂŒssen ĂŒberlegen, wer alles in letzter Zeit in unserer Wohnung war.”
Wir machen die ganze Nacht eine Liste. Es stehen einige Freunde drauf, deshalb einigen wir uns darauf, beide erstmal nichts von der ganzen Geschichte unseren Freunden zu erzÀhlen. Wir machen uns mit der Liste auf dem Weg zur Bratpolizei.
Die Bratpolizei ist nicht wie die Polizei die Menschen kennen. Der Kernunterschied liegt darin, dass sie alle BrathĂŒhnchen, egal ob TĂ€ter oder Opfer, BrathĂŒhnchen oder BrathĂ€hnchen immer mit BrathĂŒhnchenrechten behandeln.
Wir unterhalten uns mit einer der Bratoffizieren, welche uns sagt, dass sie alle auf der Liste untersuchen werden. Wir kommen natĂŒrlich mit.
Zuerst klingeln wir bei Lola.
“Wo waren Sie gestern Abend um 18:00-19:00 Uhr?” fragt Bratoffizier Kay.
“Was?” fragt Lola. “Was geht’n hier ab? Bruni, was ist los?”
“Kann ich dir leider nicht sagen, wir haben beide versprochen, die Klappe zu halten,” erklĂ€re ich.
Lola rollt mit den Augen. “Ich schwöre, ich weiß echt nicht wieso ich mit euch befreundet bin. Ich war hier Zuhause und hab ein Film geschaut.”
Kay macht sich eine Notiz.
“Hast du noch mehr Fragen? Dann bitte schnell,” fĂŒgt Lola hinzu.
“TatsĂ€chlich schon, hast du das Gurkenglas von Hans geklaut?” fragt Kay.
“Äh
 nein?”
“Okay.” Kay macht noch eine Notiz und dreht sich dann zu Hans und mir. “Wer steht als nĂ€chstes auf der Liste?”
Ich hole sie raus. “Maya.”
“Auf zu Maya.”
“Auf zu Maya.”
Wir marschieren weiter.
Maya ist im Garten.
“Hey Hans, Bruni, Kay,” ruft sie uns zu.
“Kennst du schon Kay?” fragt Hans.
“Nö, aber Kay’s Name steht auf der Uniform.”
“Ach ja, stimmt.”
“Maya, wo warst du gestern Abend zwischen 19:00 und 20:00 Uhr?” fragt Kay.
“Ich war mit meiner Gruppe unterwegs,” erklĂ€rt Maya.
“Deiner Gruppe?” fragt Kay.
“Ja,” antwortet Maya.
“Was ist das fĂŒr eine Gruppe?”
“Naja, meine Gruppe halt.”
“Und was hast du mit der Gruppe gemacht?”
“Hot girl shit.”
“Hot girl shit?”
“Ja, wir machen immer hot girl shit. Jeden Mittwoch um 19:30 Uhr.”
“Ah, verstĂ€ndlich.” Kay macht sich eine Notiz. “Könnten wir vielleicht mit jemand aus der Gruppe reden um eine BestĂ€tigung deiner Geschichte zu haben?”
“Klar, ich rufe mal Johanna an.” Maya hĂ€lt sich ihr Handy eine halbe Minute ans Ohr und legt es dann wieder weg. “Sie kann gerade nicht, sie macht hot girl shit.”
“Und die anderen?”
“Die auch.”
ïżœïżœïżœOkay.”
Als nĂ€chstes gehen wir zu Klaus. Er macht die TĂŒr auf und starrt uns alle an. Wir starren zurĂŒck. Die Sache mit Klaus ist, dass man ihm stundenlang in die Augen schauen könnte. Wenn der Satz “die Augen sind die Fenster zur Seele” bei irgendjemand wirklich stimmt, dann bei Klaus.
“Äh
 könnten wir uns vielleicht mal bei dir umschauen?” fragt Kay endlich.
Klaus starrt uns an. Wir starren zurĂŒck.
“Ja, meinetwegen,” sagt er und geht aus dem Weg.
Wir gehen rein. Wir schauen uns um. Nirgends ist das Gurkenglas.
“Klaus, hast du das Gurkenglas von Hans geklaut?” fragt Kay.
“Nö,” antwortet Klaus.
Wir gehen wieder raus.
Hans ist sehr traurig.
“Das wird schon, wir finden das Gurkenglas auf jeden Fall noch. Versprochen,” versuche ich ihn aufzumuntern.
“Aber was wenn wir es nicht finden? Das ist das einzige was ich noch von meinem Trainer ĂŒbrig hab!”
“Wir finden es, auch wenn wir die ganze BrathĂŒhnchenwelt absuchen mĂŒssen,” sagt Kay. “Ich bin ja Expert in sowas, und ich finde in fast allen FĂ€llen die gesuchte Sache wieder.”
Hans schaut Kay hoffnungsvoll an. “Wirklich?”
“Wirklich,” sagt Kay und lĂ€chelt.
Wir gehen zu Margarete. Die TĂŒr ist offen also gehen wir einfach rein. Sie sitzt am Tisch vor einem Bunsenbrenner. Und ĂŒber dem Bunsenbrenner

“Mein Gurkenglas!” ruft Hans und will es aufheben, verbrennt sich aber dabei. “FUCK! MARGARETE, WAS ZUR HÖLLE MACHST DU MIT MEINEM GURKENGLAS UND EINEM BUNSENBRENNER?”
“Ich wollte schauen ob es schmilzt,” antwortet sie lĂ€ssig.
Hans sieht aus als ob er sie gerne köpfen wĂŒrde. “SCHMILZT? SCHMILZT? DU WOLLTEST MEIN GURKENGLAS SCHMELZEN?”
“Ja also es ging gar nicht so um dein Gurkenglas, eher um ein Gurkenglas. Ich hab schon ZitronenglĂ€ser, OrangenglĂ€ser, ApfelglĂ€ser, MangoglĂ€ser, ZuchiniglĂ€ser, BlaubeerglĂ€ser, TomatenglĂ€ser, LimettenglĂ€ser, BananenglĂ€ser, HimbeerglĂ€ser, KirschglĂ€ser, BohnenglĂ€ser, MaisglĂ€ser, KarottenglĂ€ser, PaprikaglĂ€ser, PilzglĂ€ser, KartoffelglĂ€ser, BlaukrautglĂ€ser, SalatglĂ€ser, BlumenkohlglĂ€ser, RotkohlglĂ€ser, BrokkoliglĂ€ser, SpinatglĂ€ser, MangoldglĂ€ser, MandarinenglĂ€ser und ErbsenglĂ€ser geschmolzen, aber noch nie ein Gurkenglas. Die sind irgendwie richtig schwer zu finden. Deshalb war ich richtig glĂŒcklich, als ich das bei dir gesehen hab.”
“UND DU HAST ES EINFACH-”
“Hans,” Ich lege meine Hand auf seine Schulter. “Komm, das bringt nichts.”
Ich nehme ein Topflappen und hebe das Gurkenglas auf, dann gehen ich und Hans nach Hause und Kay geht zurĂŒck in die Arbeit.
Das Gurkenglas ist jetzt in einer komplett sicheren Glasvitrine in unserer KĂŒche untergebracht. Wenn das Glas gebrochen wird oder so geht ein Alarm los. Hans ist sehr glĂŒcklich damit, weil er sich jetzt immer an seinen Fußballtrainer zudem er eine komische Beziehung hatte erinnern kann. Und ich bin glĂŒcklich, weil Hans glĂŒcklich ist.
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shape · 1 year ago
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Ägyptische Politologin im Interview: «Dass Israel diesen Krieg durchzieht, ist auch im Interesse der arabischen LĂ€nder»
Dalia Ziada, eine der bekanntesten Politologinnen im arabischen Raum, stellte sich auf die Seite Israels – und musste unter Todesangst flĂŒchten. Sie sagt, weshalb die Islamisten ihre Feinde sind und wo der Westen einer grossen LĂŒge aufsitzt.
von Rico Bandle
Tages-Anzeiger, 09.12.2023
In einem dicken Wollpullover und mit Kopftuch sitzt Dalia Ziada vor einer weissen Wand. Leider dĂŒrfe sie nicht sagen, wo sie sei, entschuldigt sie sich zu Beginn des Videointerviews. Vor einigen Wochen musste die 41-JĂ€hrige ihre Heimat Ägypten fluchtartig verlassen, nachdem sie öffentlich das Vorgehen Israels im Kampf gegen die Hamas verteidigt und unzĂ€hlige Morddrohungen erhalten hatte. Zaida ist MitbegrĂŒnderin des Liberal Democracy Institute in Kairo und kĂ€mpft seit Jahren gegen den Islamismus. Ihr Wort hat nicht nur in der arabischen Welt Gewicht, die US-Zeitschrift «Newsweek» setzte die Wissenschaftlerin und Buchautorin schon zwei Mal auf ihre Liste der einflussreichsten Frauen der Welt.
Frau Ziada, weshalb mĂŒssen Sie sich verstecken?
In Ägypten und ĂŒberhaupt in den arabischen Medien wurde der Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober völlig verharmlost. Sie stellten das Massaker von 1200 israelischen Zivilisten bloss als einen weiteren «Zusammenstoss» zwischen israelischen Soldaten und Hamas-KĂ€mpfern dar. Auch ich glaubte zuerst an diese ErzĂ€hlung. Einen Tag nach dem Anschlag lud das israelische Verteidigungsministerium Hunderte arabische Journalisten und Intellektuelle zu einer Videokonferenz ein, auch mich. Dort wurden uns Aufnahmen des Massakers von Überwachungskameras gezeigt, auch Handyvideos der Terroristen. Wie da unschuldige Zivilisten, darunter Kinder, auf brutalste Art und Weise abgeschlachtet wurden, Frauen vergewaltigt, HĂ€user niedergebrannt – das war der blanke Horror! So etwas Schlimmes habe ich in meinem Leben noch nie gesehen.
Und das haben Sie dann öffentlich gemacht?
Ich war danach unglaublich wĂŒtend darĂŒber, wie uns die Medien anlĂŒgen. Die Israelis wurden bei uns als verrĂŒckte SchlĂ€chter dargestellt, die völlig grundlos PalĂ€stinenser töten. Ich habe nichts anderes gemacht, als auf sozialen Medien und in Interviews die Wahrheit ĂŒber den 7. Oktober auszusprechen.
Und dann?
Erst wurde ich einfach beschimpft. Das bin ich mir gewohnt, schliesslich kÀmpfe ich seit Jahren gegen den politischen Islam. Dann aber begannen mich auch die etablierten Medien anzugreifen. So richtig schlimm wurde es, als ich dem israelischen Institute for National Security Studies ein Interview gab, das dann auf Arabisch und Englisch publiziert wurde und auf sozialen Medien viral ging.
Sie stellten sich in dem Interview auf die Seite der israelischen Armee.
Ich erhielt Morddrohungen, wurde öffentlich als «VerrĂ€terin» und als «Àgyptische Zionistin» beschimpft. Man muss wissen: Das Wort «Zionist» kommt bei uns einem Freibrief gleich, die Person zu töten. Das Blut dieser Person ist nicht mehr heilig. Dabei war ich – so glaubte ich zumindest – mit meiner Meinung gar nicht so weit entfernt von der Staatslinie: Ägypten bekĂ€mpft seit langem die Islamisten, auch die Hamas, zudem pflegt das Land gute Beziehungen mit Israel. Im Wirtschafts- und Sicherheitsbereich arbeiten beide LĂ€nder eng zusammen.
Ihnen blieb nichts anderes als die Flucht ins Ausland?
Die Lage eskalierte zusehends: Parlamentarier beschimpften mich im staatlichen Fernsehen, bekannte Moderatoren griffen mich in ihren Sendungen an. Ich wurde verklagt wegen Hochverrats, als «Spionin des Mossad». Es folgten zwei weitere Klagen, wonach ich eine «Bedrohung fĂŒr die nationale Sicherheit» sei. Als dann noch Islamisten das Haus meiner Mutter aufsuchten und nach mir fragten, blieb mir nichts anderes ĂŒbrig als die Flucht. Sonst wĂ€re ich nicht mehr am Leben oder im GefĂ€ngnis.
Setzt sich in Ägypten niemand fĂŒr Sie ein?
Sicher nicht von den Behörden. Wer Israel unterstĂŒtzt, ist fĂŒr sie kriminell – obschon Ägypten seit 40 Jahren einen Friedensvertrag mit Israel hat. Es bricht mir das Herz, meine Heimat verlassen zu mĂŒssen. Zum GlĂŒck habe ich viele Freunde in aller Welt, die mich grossartig unterstĂŒtzen und mich bestĂ€rken, weiterhin dafĂŒr einzustehen, woran ich glaube.
Stehen Sie nach wie vor hinter dem Vorgehen Israels?
Zu hundert Prozent. Noch am 6. Oktober, also einen Tag vor dem Terrorangriff, lief vieles in der Region in die richtige Richtung: Überall war von Deeskalation die Reden, ein Friedensabkommen zwischen Israel und Saudiarabien war in Griffweite, es wurde darĂŒber gesprochen, das Abraham-Abkommen – also den Friedensvertrag zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel – auf weitere LĂ€nder auszuweiten. Von einem Tag auf den anderen ist das alles zerstört. Genau das war die Absicht der Hamas-Terroristen und ihrer Sponsoren Iran und Qatar.
Trotzdem die Frage, die sich die Welt stellt: Ist das Vorgehen Israels verhĂ€ltnismĂ€ssig? Der Gazastreifen ist nur noch ein TrĂŒmmerhaufen, Tausende Zivilisten kommen ums Leben, auch Frauen und Kinder.
Jedes Land auf der Welt wĂŒrde nach einem so brutalen Angriff genau gleich reagieren wie Israel. Wer hat die palĂ€stinensische Bevölkerung diesem Risiko ausgesetzt? Allein die Hamas. Sie wusste genau, dass Israel auf diese Art zurĂŒckschlagen wird. Die Terroristen verstecken sich bewusst unter WohnhĂ€usern, SpitĂ€lern und Schulen – und beklagen sich dann, wenn Israel diese Ziele unter Beschuss nimmt. Diese Hamas-Ratten – ja, ich nenne sie bewusst Ratten – verkriechen sich feige in ihren Tunnels, wĂ€hrend die Zivilisten oben dem Bombenhagel ausgesetzt sind. WĂŒrde ihnen das palĂ€stinensische Volk wirklich am Herzen liegen und nicht ihre krude Ideologie, wĂŒrden sie es umgekehrt machen und den Zivilisten in den Tunnels Schutz bieten. Was mit der palĂ€stinensischen Bevölkerung gerade passiert, ist unendlich traurig.
Weshalb wehrt sich die Bevölkerung nicht gegen die Hamas?
Es gab tatsĂ€chlich einige Proteste in Gaza gegen die Hamas. Der Leitspruch der Demonstranten war: «Wir wollen leben.» Was oft vergessen geht, gerade bei den Hamas-UnterstĂŒtzern im Westen: Die Hamas ist eine Bewegung des islamistischen Widerstandes, nicht des palĂ€stinensischen. Ihr geht es nicht um einen palĂ€stinensischen Staat – die Islamisten lehnen den Begriff der Nation ab – sondern sie streben ein Kalifat an. Wenn in der jetzigen Situation von einem «palĂ€stinensischen Freiheitskampf» die Rede ist, ist das eine grosse LĂŒge. Der Hamas ist das palĂ€stinensische Volk völlig egal, das Leben der Menschen ist fĂŒr sie nichts wert.
Trotzdem gibt es im Westen keine Demonstration gegen die Hamas, nur gegen Israel.
Es deprimiert mich, zu sehen, wie in Europa und den Vereinigten Staaten die Hamas zum Teil blind unterstĂŒtzt wird, vor allem an den UniversitĂ€ten. Noch verstörender ist es, wenn Menschen aus der LGBT-Gemeinschaft und Feministinnen sich auf diese Seite stellen. Wissen sie, was mit ihnen in einem Kalifat geschehen wĂŒrde, so wie es die Hamas errichten möchte? Sie wĂŒrden abgeschlachtet! Einfach nur, weil sie eine Frau sind oder homosexuell.
Wie erklĂ€ren Sie sich diese UnterstĂŒtzung?
Zum Teil hat es sicher damit zu tun, dass die Islamisten die offenen Gesellschaften bereits infiltriert haben. Die Muslimbruderschaft hat schon in den 1990er-Jahren schriftlich ihre Strategie festgehalten, wie sie den Westen von innen heraus verĂ€ndern will: Indem die zweite Generation von Einwanderern in UniversitĂ€ten und anderen Institutionen integriert wird, die dann das islamistische Gedankengut einbringt und ihre LĂŒgen ĂŒber die Hamas und die PalĂ€stinenser verbreitet. Vor allem junge Menschen im Westen, die sich progressiv geben, sprechen gut darauf an. Ich glaube, wir sehen gerade, wie dieser Plan FrĂŒchte trĂ€gt.
Wir sprechen von Studenten an UniversitÀten, also hochgebildete, intelligente Menschen.
Besonders schlimm ist es an den US-EliteuniversitĂ€ten wie Harvard. Die Islamisten profitieren vom unterschwelligen Antisemitismus, der dort herrscht. Achten Sie mal, wie die Islamisten argumentieren: Sie sagen nie, «wir kĂ€mpfen fĂŒr die Scharia», «fĂŒr die UnterdrĂŒckung der Frauen» oder «fĂŒr den Hass gegen alle Nichtmuslime». Sie sprechen vom «Freiheitskampf» gegen das böse Israel. Und von der angeblichen «Islamophobie». Es tut mir leid, das sagen zu mĂŒssen: Aber im Westen fallen viele Leute auf eine grosse LĂŒge herein.
Auf Ihren Social-Media-Account erfĂ€hrt man viele HintergrĂŒnde zum Konflikt. Zum Beispiel, wie eng Ägypten mit Israel bei der TerrorbekĂ€mpfung zusammenarbeitet.
Viele Leute glauben, die Hamas kĂ€mpfe nur gegen Israel. Dabei leiden auch arabische Staaten unter ihrem Terror. In den Jahren nach dem Arabischen FrĂŒhling 2011 nutzte die Hamas die SchwĂ€che Ägyptens aus und drang von Gaza her auf die Sinai-Halbinsel ein. Dort grĂŒndete sie kleine Terrorzellen, die sich mit der Zeit zusammenschlossen und behaupteten, Teil des Islamischen Staats zu sein. Sie griffen die koptischen Christen an, töteten aber auch Muslime und lieferten sich KĂ€mpfe mit Ă€gyptischen Soldaten. 2017 forderte ein Anschlag auf eine Moschee ĂŒber 300 Tote. Das war eine schlimme Zeit fĂŒr Ägypten.
Was war die Rolle Israels?
In Absprache mit der Àgyptischen Regierung bombardierte Israel in verdeckten Operationen die Stellungen der Terroristen. PrÀsident Abdelfatah al-Sisi gab spÀter zu, dass wir ohne die Hilfe Israels die Terroristen nicht losgeworden wÀren.
Weshalb arbeiten die beiden LÀnder jetzt nicht wieder zusammen bei der TerrorbekÀmpfung?
FĂŒr mich ist das eine grosse EnttĂ€uschung. Alle arabischen Staaten des Nahen Ostens sollten Israel darin unterstĂŒtzen, die Hamas und die mit ihr verbĂŒndete Hisbollah im Libanon und die Huthi im Jemen zu besiegen. Dass Israel diesen Krieg durchzieht, ist auch in ihrem Interesse.
Könnte es sich ein arabischer FĂŒhrer leisten, öffentlich fĂŒr Israel einzustehen?
Gleich nach dem 7. Oktober blieben die Machthaber auffallend still – wahrscheinlich hofften sie, dass Israel die Hamas rasch auslöschen wird. Als der Krieg lĂ€nger dauerte und immer mehr Meldungen von toten Zivilisten und Bilder der Zerstörung aus Gaza kamen, begannen sie, Israel in feurigen Reden zu attackieren. Damit wollen sie sich beim Volk beliebt machen. In vielen LĂ€ndern gibt es eine Wut auf die Diktatoren. Gegen Israel und die Juden zu hetzen, war bei den Machthabern immer schon ein beliebtes Mittel, um von den eigenen Problemen abzulenken.
Schon frĂŒher kam es vor, dass arabische Machthaber Israel in der Öffentlichkeit verdammten, im Geheimen aber kooperierten. Ist das jetzt auch so?
Zumindest kooperieren sie nicht mit der Hamas, obschon sie sich öffentlich mit grossen Worten auf ihre Seite stellen.
Die arabischen Staaten wehren sich vehement dagegen, FlĂŒchtlinge aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Weshalb?
Jedes Land hat andere GrĂŒnde. Jordanien und Ägypten geht es wirtschaftlich schlecht, die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch, da möchte man sich nicht noch um FlĂŒchtlinge kĂŒmmern. Einige der möglichen ZufluchtslĂ€nder haben zudem bereits sehr viele FlĂŒchtlinge aufgenommen aus Libyen, dem Sudan oder Syrien. In Ägypten ist man ausserdem besorgt, dass sich Hamas-Terroristen unter die FlĂŒchtlinge mischen könnten. Und die reichen Öl-Staaten sind der Meinung, ihre Rolle sollte sich darauf beschrĂ€nken, aus der Distanz Hilfe zu leisten.
Es wird auch gesagt, die Israelis wollten die PalĂ€stinenser fĂŒr immer vertreiben, dafĂŒr dĂŒrfe man nicht Hand bieten.
Das wird stĂ€ndig behauptet, doch das ist eine Propaganda-LĂŒge. 2014 flĂŒchteten viele PalĂ€stinenser aus Gaza ĂŒber die Grenze nach Ägypten. Dort wurden sie medizinisch versorgt. Als die KĂ€mpfe vorbei waren, kehrten fast alle zurĂŒck.
Wie sehen Sie die Rolle Katars? Einerseits finanziert das Land die Hamas, andererseits vermittelt es zwischen den beiden Kriegsparteien?
Katars Politik ist höchst manipulativ. Das Land hat zusammen mit dem Iran erst ermöglicht, dass die Hamas so stark werden konnte. Katar spielt sich nun als Mediator und Friedensstifter auf, dabei trĂ€gt das Land eine grosse Verantwortung fĂŒr das Chaos, das die Hamas am 7. Oktober im gesamten Nahen Osten angerichtet hat.
Wird sich der Krieg ĂŒber Gaza hinaus ausbreiten?
Davon gehe ich nicht aus. In den ersten Tagen des Konflikts haben die Hisbollah und die Huthi Israel bombardiert, um neue Kriegsfronten zu eröffnen. Doch bald schon hörten sie auf, wahrscheinlich wurden sie vom Iran zurĂŒckgebunden. Einer Ausweitung des Konflikts wĂŒrde vor allem Saudiarabien verĂ€rgern, das möchte der Iran unter allen UmstĂ€nden verhindern. Der Iran tut zurzeit alles dafĂŒr, die Beziehungen zu den arabischen Staaten zu normalisieren und damit den Platz Israels einzunehmen, das sich diesen LĂ€ndern immer mehr angenĂ€hert hatte. Die Iraner wollen die arabischen Staaten als VerbĂŒndete fĂŒr ihr grosses Ziel gewinnen: Israel auszulöschen.
Wird Israel mit seiner Zerstörungsstrategie in Gaza Erfolg haben? Die Kriege im Irak, in Afghanistan und Libyen haben gezeigt, dass es nicht so einfach ist, das Böse wegzubomben.
Das ist zurzeit die entscheidende Frage. Erst muss man aber definieren, was Erfolg in diesem Fall ĂŒberhaupt bedeutet. Wenn es bedeutet, die Hamas komplett zu eliminieren, ist das tatsĂ€chlich sehr schwierig. Die Erfahrung aus den von Ihnen erwĂ€hnten Kriegen zeigt: Man kann die Terroristen zwar von der OberflĂ€che verschwinden lassen, bald darauf tauchen sie aber wieder irgendwo auf, manchmal unter neuem Namen. Als al-Qaida verschwand, kam der Islamische Staat auf. Die Taliban wurden jahrelang bekĂ€mpft, jetzt sind sie die Herrscher Afghanistans.
Was heisst das fĂŒr Israel?
Ich traue Israel zwar zu, die Hamas vollstĂ€ndig zu zerstören, ein solcher Krieg wĂ€re aber sehr kostspielig und wĂŒrde Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauern. Eine zweite, realistischere Variante wĂ€re, sich damit zu begnĂŒgen, die Hamas mit militĂ€rischen Mitteln in den Untergrund zu verdrĂ€ngen und der Weltöffentlichkeit das wahre, hĂ€ssliche Gesicht dieser Terrororganisation zu prĂ€sentieren.
Was meinen Sie mit die Hamas in den Untergrund drÀngen?
Dass die Hamas die Macht in Gaza abgeben muss und man eine neue Regierung einsetzt – möglichst mit neuen Gesichtern, die auch nichts mit der korrupten palĂ€stinensischen Autonomiebehörde zu tun haben. Dies wĂŒrde aber viel politische Arbeit erfordern. Die USA, Europa und die arabischen LĂ€nder mĂŒssten dabei mithelfen. Eine dritte Möglichkeit wĂ€re, dass Israel langfristig die Kontrolle in Gaza ĂŒbernimmt und somit die Besatzung ausweitet. Das wĂ€re militĂ€risch einfach machbar, wĂŒrde aber die arabische Welt erzĂŒrnen.
Sie wĂŒrden die zweite Variante bevorzugen.
Ja. Israel sollte die Hamas möglichst rasch militĂ€risch zurĂŒckbinden und dann unter Einbezug der PalĂ€stinenser nach einer politischen Lösung suchen. Man sollte sich schon jetzt ĂŒberlegen: Wer auf palĂ€stinensischer Seite könnte in Zukunft die FĂŒhrung in Gaza ĂŒbernehmen?
Gibt es in der arabischen Welt viele Leute, die so denken wie Sie und Israel unterstĂŒtzen? Oder gehören Sie zu einer winzigen Minderheit?
Es ist eine Minderheit, doch ganz so klein ist sie nicht. Nur getraut sich kaum jemand, offen zu reden. Ich verstehe das: Niemand soll erleben mĂŒssen, was ich jetzt durchmachen muss.
Es ist ungewohnt, dass ausgerechnet eine glÀubige Muslimin, die sogar Kopftuch trÀgt, sich so stark gegen den Islamismus engagiert.
Darauf werde ich oft angesprochen. Ich bin zutiefst ĂŒberzeugt: Wer wirklich an Gott glaubt – egal in welcher Religion –, der weiss, dass Gott nicht will, dass man einander tötet. Ich als glĂ€ubige Muslimin fĂŒhle mich angegriffen durch die seit Jahrzehnten verbreitete Rhetorik, Muslime mĂŒssten Juden hassen, es gebe einen ewigen Kampf zwischen den zwei Religionen. Seit ich klein bin, habe ich guten Kontakt zu Juden – es waren alles sehr liebevolle Menschen. Deshalb lautet meine Mission: Die Juden sind nicht unsere Feinde, wir können zusammenleben!
Ihre Feinde sind die Islamisten.
Die greifen mich sogar wegen meines Kopftuchs an. Sie sagen, das sei nur Show, ich könne keine echte Muslimin sein. FĂŒr mich ist kein echter Muslim, wer Hass schĂŒrt. Als die MuslimbrĂŒder vor einigen Jahren in Ägypten an die Macht kamen, diskriminierten sie Frauen, koptische Christen und schiitische Muslime. Und sie liessen den Terrorismus zu. Die Islamisten sind eine Plage in der ganzen muslimischen Welt – und sie werden es zunehmend auch in Europa. Ihr solltet vorsichtig sein!
Zweifeln Sie manchmal an Ihrem Glauben, wenn Sie sehen, was alles im Namen der Religion angerichtet wird?
Meine Verbindung zu Gott ist etwas sehr Persönliches. Ich lebe den Glauben ganz auf meine Art, sehr friedlich, ohne andere davon ĂŒberzeugen oder jemandem etwas aufzwingen zu wollen. Das unterscheidet mich von den Fanatikern.
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galleriaartethule · 2 years ago
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Auf seinem Schild sterben
Ihr stillen KĂ€mpfer edleren Vaterlands! BekrĂ€nzt ihr euch? Die heilige Irrfahrt ward noch nicht beendet. Unser Teil heißt nimmer: Zu leben und heimzukehren. Ein armes Dasein rettet sich ewig in des feilen Tages feileres Erbe: Groß ist nur das Opfer unser. Selbst die Erde verweht und die Götter sterben. Doch Dauer hat der Tod. Die Vergeblichkeit hat Dauer. Dauer hat, die uns hĂŒllt, die Nacht. Zu fragen ziemt uns nicht. Uns ziemt zu fallen; jedwedem auf seinem Schilde.
Gedicht von Josef  Weinheber
https://gedichte.xbib.de/
http://galleria.thule-italia.com/wilhelm-petersen/
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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You're always a summa to me!
1.
Manuela Klaut hat nicht bei mir promoviert, sondern bei Wolfgang Hagen und Claus Pias, Drittgutachterin war Ute Holl. Ich sehe die Dissertation heute und bin in Rage!
Manuela hat mir kein Wort erzĂ€hlt! Ich hĂ€tte doch mit bestem Champagner und feinsten Speisen vor der TĂŒr gestanden und ein Feuerwerk gezĂŒndet. Manuela Klaut hat mit mir zusammen bisher die beste Tagung organisiert, die sie je alleine organsiert hat, wenn ich das so ehrlich sagen darf.
Sie hat hat nĂ€mlich alles organisiert, ich war nur ihre mĂ€nnliche Muse damals, wie nennt man sowas? Moishe? Keine Ahnung, auf jeden Fall war ich das. Bei Rotkohl und Roulade obendrauf in Weimar habe ich nur ganz, ganz zaghaft angeregt, doch ein Festival des nacherzĂ€hlten Falls mit anschließender Tagung zu organisieren. Alle folgenden Ideen dann waren ihre. Und nicht nur das. Gesagt, getan, alles von Manuela Klaut im Alleingang, irre! Immer cool geblieben, völlig unverzagt! Ich bin abends immer mĂŒde (aber morgens bin ich wach!), bei der Tagung war ich immer um 20.00 Uhr schon im Bett, Klaut hat alle GĂ€ste die Nacht lang weiter begleitet. Ich denke, alle sind damals ein StĂŒcken weiter in ihrem Leben gekommen, hoffe es zumindest. Wer dabei war sitzt nun auch in meinem Herzen und gibt schönste AnlĂ€sse fĂŒr Selbst- und FremdgesprĂ€che.
2.
Sabine MĂŒller-Mall hatte damals einen tollen Auftritt, Kathrin TrĂŒstedt, Kent Lerch war da, Rainer Maria Kiesow hat sich sogar her getraut, der große Michael W. [wie vague und vogue Wellenlinien] mit seinem fantastischen und unabschließbaren Projekt ĂŒber den perfekten Mord war da. Manuela hat es sogar geschafft, Herrn Ex-Staatsanwalt Dietrich Kuhlbrodt von der VolksbĂŒhne dazu zu bewegen, mitzumachen - und eine Vorsitzende Richterin vom Verwaltungsgericht in Weimar. Wir hatten zwei oder drei Tage etwas, von dem ich dachte, dass das zuletzt 1972 passiert wĂ€re: Happening, and Wissenschaft may happen too. Wissenschaftstheater wie in Mantua 1698. Da hĂ€tte sogar Brock einmal auf mich stolz sein können, wenn ich es organisiert hĂ€tte, dabei habe ich nur eine kleine Anregung gegeben.
Manuela hat mir damals ganz nebenbei einen großen, riesigen Traum erfĂŒllt, nĂ€mlich nur einmal in meinen Leben eine Tagung zur Kasuistik in Weimar und dann da im schönsten Kino der Stadt zu veranstalten. Einmal im Leben Wissenschaftstheater im Weimaraner Kino, mehr brauche ich nicht. Wenn es öfters stattfindet, gut so. Das war alles nicht fĂŒr mich gemacht und trotzdem das allergrĂ¶ĂŸte Geschenk, dass ich in den vier Jahren von den Kolleginnen und Kollegen in Weimar bekommen habe. Kein Idiot war da, keine von denen, die nur an das MittelmĂ€ĂŸige glauben, um an das Schlechte zu glauben. Wir hatten ein RiesenglĂŒck! Keine Verhinderer! Keine Bremser! Keine Sorgen!
3.
Auf dieser Tagung, das Kino war rappelvoll, waren nur Wahnsinnige, die an das MittelmĂ€ĂŸige glauben, die reinen und unreinen Mittel, um an das Heilige, das DĂ€monische, die Sterne und eine gute Kalbsleber zu glauben. Ich habe viele dazu eingeladen, die ich sehr liebe und schĂ€tze, sehr viele von denen sind nicht gekommen, das hat mich traurig gemacht, aber nicht auf dieser und nicht wĂ€hrend dieser Tagung. Viele von denen sind gekommen, viele andere, die Manuela geladen hatte, kannte ich noch gar nicht, ab da ganz gut.
Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder so ein Tagung anregen werde. Ich glaube auch nicht, dass ich jemals wieder einer Wissenschaftlerin so gut Muse oder Moishe, Dackel oder Diener sein kann, wie der Manuela Klaut. Very stolz bin ich darauf, das zĂ€hlt mehr als jede akademische Auszeichung, mehr als jeder Preis, mehr als jede Reputation. Wenn man mit Leuten tanzen kann, ist das Luxus, großer Luxus.
An einem Tag durften die Leute FĂ€lle erzĂ€hlen, wir haben dann in den Kategorien ZufĂ€llig, BeifĂ€llig, AllfĂ€llig, AbfĂ€llig, ÜberfĂ€llig, UnfĂ€llig, GefĂ€llig und FĂ€llig Preise verliehen, einen Publikumspreis gab es oben drauf, den bekam die fantastische GefĂ€hrtin von Kent Lerch. Alles im Zettelkasten, nur ihr Name nicht, wie kann das sein? Schande ĂŒber mich! ich habe damals auch einen Fall erzĂ€hlt, den meines Hörsturzes und der plötzlichen Rechnungen und unbestellten Fernseher, die ich wĂ€hrend des Hörsturzes zugesendet bekam. Hörsturz ging vorbei, danach kamen auch keine Rechnungen und unbestellen Dinge mehr. ZufĂ€llig hatte jemand meine Adresse fĂŒr einen Trickbetrug genau in dieser Zeit verwendet, sich aber zu doof angestellt - nur ich dachte kurz mal, ich wĂ€re jetzt nicht nur melancholisch begabt, sondern auch noch schizoid.
Ich (s)aß damals erzĂ€hlend auf der BĂŒhne im Kino, Manuela hatte einen kleinen Tisch mit einer Wohnzimmerlampe da aufgestellt - und ich werde nie vergessen, wie das Publikum, knabbernd, nicht wissen wollte, ob ich gerade Wahnsinn zeige oder nicht, ob es nur Spiel oder die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist. Ehrlich gesagt: Nur von so einer Wissenschaft trĂ€ume ich immer, von anderen Wissenschaften trĂ€ume ich nur fallweise. Ein Preis hĂ€tte ich schon gerne bekommen, aber mal wieder gescheitert. Die Tagung wurde sogar von einem angesehen MĂŒnchner Verlag plagiiert, die haben dreist und frech die Texte, die wir geschrieben hatten, kopiert und dann in MĂŒnchen das gleiche organisiert. Unsere Tagung war auch eine Kontrafaktur, nĂ€mlich Kontrafaktur des Festivals des nacherzĂ€hlten Films. Wir haben die nur vorher gefragt und alles selbst geschrieben, nichts von denen kopiert. Wir entwenden alles, frech, aber mit Respekt und großer WĂŒrdigung unserer Vorbilder - wenn sie Geld fĂŒr ihre Ideen brauchen, helfen wir ihnen. Anarchismus ist mutual aid, kein RaubĂŒberfall. Der seriöse MĂŒnchner Verlag hat der Klaut die Tagung geklaut, ohne zu fragen und zu zahlen. Alles im Namen der Kunst und Literatur. So wurde aus dem Festival des nacherzĂ€hlten Fall wieder mal ein juristischer Fall. Wir haben uns gerade darum mit dem Verlag gĂŒtlich geeinigt und bewahren Stillschweigen ĂŒber die Bedingungen. So viel kann gesagt werden: Geld fĂŒr Champagner und feine Speisen ist immer da, voher und nachher, denn das Dasein des Geldes liegt in der Ausgabe. Man kann es nicht vorhersehen, aber ahnen kann man alles, denn die ganze Welt ist sowieso ein Witz.
Großer GlĂŒckwunsch an Manuela Klaut, you are always a summa to me! [Warum sagt mir denn nie jemand was? Wieso muss ich immer alles googeln?]
Edit: Das ist ein alter Zettel, jetzt war es nur an der Zeit, ihn einmal hervorzuholen.
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puufpuuf · 2 years ago
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Hallo Papa,
Weißt du ich hĂ€tte niemals gedacht, dass wir mal zu den Familien gehören werden denen so etwas passieren kann. Wie oft hat man darĂŒber nach gedacht das so etwas so unwahrscheinlich ist und einem das doch nicht passieren kann. Tja leider weit gefehlt. Es ist uns passiert...schlimmer und heftiger als ein Mensch das ertragen kann. Die erste Vermutung, Krebs. Die erste Diagnose, Krebs. Nein schlimmer als das, kleinzelliges Lungenkarzinom. Deine Lebenserwartung lag da schon nur noch bei höchstens 6 Monaten. Der erste Schock, die ersten TrĂ€nen, die erste Trauer, der Beginn des Kampfes. 70% der Lunge waren innerhalb von 4 Wochen schon befallen. VerrĂŒckt wenn man jetzt darĂŒber nochmal nachdenkt. Was hast du gemacht? Du hast gekĂ€mpft! Oh Gott wie sehr du gekĂ€mpft hast. Unfassbar woher du diese Kraft nahmst. Du nahmst den Kampf auf und dir war egal wie es ausging. FĂŒr mich hast du den Kampf ganz klar gewonnen!! Entgegen aller Erwartungen hast du 2 Âœ Jahre ĂŒberlebt! Du hast deine Lebenserwartung einfach verfĂŒnfacht. Du hast es allen gezeigt, aber wie das nun mal so ist mit einem Krebs der ein Todesurteil ist. Das Todeurteil kommt, egal wie viel gekĂ€mpft wird. RĂŒckblickend könnte man sagen, dass es sich langsam anschlich. Doch das stimmt nicht, es kam mit geballter Power, von jetzt auf gleich wurdest du SchwĂ€cher, deine Diagnosen wieder schlimmer und dein Körper versag. Der letzte klare Tag war heilig Abend, da warst du ein letztes Mal mein Papa, so wie ich ihn kannte. Ab da ging es sehr schnell, du verlorst von Tag zu Tag mehr FĂ€higkeiten. Wir sahen dir beim Sterben zu und konnten nichts tun. Das schlimmste was ich jemals durchmachen musste in meinem Leben. Dich zu sehen, wie du nicht mehr mein Vater warst. Und doch zwischendurch Lichtblicke wo du mich ganz deutlich ansprachst, mir sagtest dass du mich lieb hast und meine Hand drĂŒcktest. Ich saß jeden Tag an deinem Bett, jeden Tag fĂŒhrte ich mein Leben weiter so gut wie es ging und fuhr anschließend zu dir. Jede freie Minute die ich hatte wollte ich bei dir verbringen. Es kamen die Tage wo uns allen klar war, dass der Krieg bald zu Ende sein wird. Von da an waren wir von morgens bis abends bei dir. Wir wichen dir nicht mehr von der Seite. Du solltest die Liebe deiner Familie spĂŒren und wissen, dass du nie alleine sein wirst. Es war uns allen an deinem letzten Tag klar was passieren wird. Der Anruf in der Nacht kam also nicht ĂŒberraschend und doch schlug es mir den Boden unter den FĂŒĂŸen weg. Wir kamen alle zu spĂ€t, du warst gegangen. Aber weißt du Papa, ich glaube das war dein Wunsch. Wir sollten das nicht sehen, du wolltest uns schĂŒtzen. Mit allen deinen Taten, mein ganzes Leben lang wolltest du uns schĂŒtzen, bis zu deinem letztem Atemzug... Deine Hand war noch warm als wir kamen, wie surreal in diesem Moment neben dir zu stehen und zu wissen, dass du nicht mehr da bist. Was ein GefĂŒhl in mir entstand, dass ich noch nie gefĂŒhlt hatte. Dieser Schmerz, diese Atemlosigkeit, diese Trauer, dieses UnverstĂ€ndnis, so viele TrĂ€nen, so viele Erinnerungen, so viel Verzweiflung... diesen Anblick werde ich wahrscheinlich nie wieder vergessen... innerhalb kĂŒrzester Zeit war deine Hand dann kalt... was ein schlimmes GefĂŒhl deine kalte Hand zu halten.
Dann deine Beerdigung, es hat mich innerlich zerrissen, denn verstanden hatte ich es immer noch nicht... so viele Menschen waren da und niemand konnte diesen schmerzen empfinden wie wir ihn hatten und haben. Ich war letztens das erste mal an deinem Grab. Nach zwei Monaten seit deinem Tod stand ich da und weinte. Ich hörte nicht auf zu weinen, ich kann es nicht verstehen. Wie kann man einer Familie einen der wichtigsten Menschen im Leben so frĂŒh nehmen. Wir kĂ€mpften mit dir gemeinsam 2 Âœ Jahre und haben genau wie du den Krieg verloren. Du kannst nun gehen, du kannst endlich wieder Luft holen, du kannst endlich los lassen und musst nicht mehr kĂ€mpfen. Scheiße wie sehr wĂŒnsche ich mir, dass es dir jetzt wieder gut geht, du auf uns herab schaust und stolz auf uns bist. Habe keine Angst um uns, wir werden irgendwann lernen damit umzugehen, aber es wird eine lange harte Zeit bis uns das gelingen wird. Es wird RĂŒckschlĂ€ge geben, aber wir werden nicht aufgeben. Eins verspreche ich dir, vergessen werden wir dich nie!! Mit den letzten Worten die ich zu dir sagte und wo du mich das letzte mal anschautest werde ich diesen text hier beenden.
Ich hab dich lieb Papa!
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taxil · 1 year ago
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27.-29.10.2023
Worum's geht: Die ersten NĂ€chte auf meinem 6-Tages-Trip im Dschungel ("Softcore Amazonas"), Poledancers & bush negros
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Habe die erste soweit geruhsame Nacht am Rande des Dschungels hinter mir, nachdem wir gestern von Atjonie fĂŒnf Stunden den Suriname River stromaufwĂ€rts gefahren sind, und zwar fast ohne Pause (eine Ausnahme bei der wir wegen des Wasserstands aussteigen und laufen mussten). Mir tat, gelinde gesagt, der Arsch weh. Die Sitzbank in dem dachlosen Taxiboot besteht aus einer einfachen Holzplanke und der Motor brummt unangenehm durch den ganzen Bauch. Wir sind in einem schönen Lodge in dem schwarzen Dorf Goejaba untergebracht; der Flair ist hipp aber einfach, Strom zum Handyladen sporadisch verfĂŒgbar und die einzigen GĂ€ste sind junge modisch tĂ€towierte Damen in bunten StrandtĂŒchern, die mit ihren Tourguides kichernd baden gehen. SpĂ€ter werde ich mich bei dieser Erinnerung etwas angeekelt schĂŒtteln, denn da schwamm noch ordentlich viel MĂŒll im Fluss; kein Vergleich zu dem trinkbaren Wasser am Sintiadam.
Meine Lodge-Nachbarn in Goejaba sind drei Surinamesen aus Paramaribo, die fĂŒr das Wochenende ausspannen. Ich komme kurz mit ihnen ins GesprĂ€ch. Kevin, einer der drei, ist hocherfreut, als ich ihm von meinem IT-Job erzĂ€hle. Er selbst habe gerade seinen Abschluss in Informatik gemacht. Ich: "Really? I would not have guessed!" Warum ich das sage? Weil Kevin nicht dem Stereotypen des Informatikers entspricht. Er erinnert mich an die Theaterstudenten aus meiner Unizeit, allein von der körperbewussten Art, wie er sich bewegt, und von den kunstvollen Tattoos auf der nackten Brust. Kevin zuckt mit den Schultern, er nimmt mir meinen Kommentar nicht ĂŒbel, da habe ich nicht Unrecht, meint er. Seine Reisebegleiterin (und Trainerin), die sich ĂŒber das GelĂ€nder der Terrasse beugt, sagt, dass sie eine Truppe von Poledancers seien. Es dauert nicht lang, da zeigen sie mir verblĂŒffende Videos ihrer Choreografien. Die Dame hat ihre eigene Tanzschule aufgemacht, obwohl der Stangentanz (noch) keinen guten Ruf in ihrem Heimatland genießt. Siehe Insta-Video unten (eventuell nur sichtbar mit Instagram-Konto).
instagram
Unsere Reisegruppe ist alles andere als sexy. Sie besteht aus mir, zwei jungen niederlĂ€ndischen BrĂŒdern, die die meiste Zeit ĂŒber ihre eigenen FĂŒĂŸe stolpern, weil sie den Blick vom Handy nicht heben können, und Sensi, unserem gemĂŒtlichen und logistisch leider völlig untalentierten Buschmann und Tourguide. Morgen stoßen dann noch die BootsmĂ€nner Hesti und Freddy hinzu. Am Ende der Reise werde ich erfahren, dass Sensi und ich wohl die einzigen waren, die so etwas wie Seife zum Waschen benutzt haben. Sensi fĂŒhlt sich im Regenwald merklich wohler als in der Logistik. Ich erlebe ihn in der Zivilisation als hektischen Mann, der bei der An- und Abfahrt im Hafen von Atjonie umkehren muss, weil er etwas vergessen hat einzupacken, oder der entgegen der persönlichen Planung plötzlich kein Eis fĂŒr die KĂŒhlbox (die 6 Tage lang halten muss!) auftreiben kann und auf der Autofahrt zum Hafen dreimal anhĂ€lt, schließlich bei Familie/Freunden. Sogar das eigene Mittagessen vergisst er, also zeige ich Erbarmen und teile meins mit ihm. Ich erzĂ€hle dies mit aller Zuneigung und dem Respekt, der ihm fĂŒr seine Leidenschaft gebĂŒhrt, denn er ist ein ganz hervorragender und menschlicher FĂŒhrer, der fĂŒr seine KundInnen auch bereitwillig die Extrameile geht. Die kleinen Diskrepanzen haben das Dschungelerlebnis in keiner Weise geschmĂ€lert, sondern mir eher gezeigt, unter welcher Arbeitslast ein Freelancer wie er steht. Ab dem dritten Tag, als wir das letzte Dorf hinter uns gelassen haben und nur noch Regenwald vor uns liegt, fĂ€llt die letzte Hektik von Sensi ab und er wird der stille Meister mit der Machete.
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Pic: Sensei Sensi sensing the wild.
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Pic: Das Periodenhaus fĂŒr die menstruierende Frau. In dieser Zeit darf sie nicht fĂŒr die Gemeinde kochen. Fast wie Urlaub. Pic 2: Der Ceiba pentandra - ein heiliger Baum, unter dem sich die HĂŒtten der Saramaccaner ducken.
Aber eins nach dem andern. Auch die zweite Nacht verbringen wir noch unter den Saramaccanern (einer der großen Afro-StĂ€mme Surinams) und genießen den "Luxus" einfacher HolzhĂŒtten mit der unzuverlĂ€ssigen Strom- und Wasserversorgung doch dafĂŒr mit der köstlichen surinamesischen KĂŒche aus Fisch, Kassava und verschiedenen Soßen und Suppen. Aber keine Sorge, brummt Sensi und ein Grinsen stiehlt sich langsam auf seine Lippen, das werde sich am dritten Tag Ă€ndern. "Then you will have to work, guys. On the third day we will have left the last village behind. After that we are in the wild." Wenn ich nach diesen sechs Tagen feststelle, dass mich der Dschungel nicht in die Knie gezwungen hat, könne ich darĂŒber nachdenken, auf eine seiner mehrwöchigen Expeditionen in unerschlossenes Terrain mitzugehen. Die Sintiadam-Tour ist ein Amazonas-Training in ultrasoft. Nicht ganz so weichgespĂŒlt wie die Resort-Touristen, sagt er ganz barmherzig. Doch im Vergleich zu einer Expedition noch Pipifax. SpĂ€ter, als wir im Dschungel am Lagerfeuer, das in dieser Hitze niemals richtig ausgeht, sitzen, wird er uns von den deutschen Bundeswehrlern erzĂ€hlen, die bei ihm Survival-Trips in entlegene Gebiete machen, oder von einem der grĂ¶ĂŸten GeflĂŒgelfleischproduzenten Deutschlands, mit dem er fast jĂ€hrlich in den Amazonas verschwindet, zuletzt zum ĂŒber 100 Jahre alten Grab des niederlĂ€ndischen Kartografen Johan Eilerts de Haan.
Sensi ist selbst Saramaccaner und hat in fast jedem Dorf dieser Ecke Verwandte. Am zweiten Abend nĂ€chtigen wir in Kosindo/Kajana, in dem gerade der Tod eines Gemeindemitglieds betrauert wird, und zwar ganz nach irischer Art: mit Musik und Alkohol. Auch eine zu Ehren des Toten bemalte Fahne wird durch das Dorf getragen und es bildet sich eine lange, jubelnde Schlange, die durch die unbefestigten Straßen zieht. Wir sollen, so Sensi, es lieber unterlassen Fotos von den bunt bekleideten Einwohnern zu machen; Auf der anderen Seite halten grölende Halbstarke uns ihr Smartphone ins Gesicht und filmen uns wie die Affen im Zoo. Nun ja, unser Tourguide besucht an dem Abend noch seine Großmutter im Nachbardorf. Ich frage ihn, ob er Geschwister habe. Er gibt eine lange Antwort. Unterm Strich: Er hat viele Halbgeschwister. Aber die "bush negros", wie er sich selbst bezeichnet, leben selten monogam.
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logi1974 · 1 year ago
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SĂŒdengland 2023 - Tag 14
Ladies and Gentlemen!
Ach Du Heiliger HasenbÀr! In unserem ganzen Leben sind uns noch niemals so viele esoterische Gestalten begegnet, wie am heutigen Tage.
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Nach dem FrĂŒhstĂŒck machen wir uns auf den Weg zu dem sagenumwobenen Ort Avalon aus der Artussaga. 
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Darauf beruhen die BĂŒcher der Avalon Triologie (Die Nebel von Avalon) und deren gleichnamige Verfilmung. Von unserem Cottage sind es gerade einmal nur 6 Kilometer mit unserem Auto.
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Glastonbury beherbergt nur knapp 9000 Einwohner und ist einer jener mystischen Orte, die Esoteriker und New Age People aus aller Welt anzieht.
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Es kommen also viele Menschen nach Glastonbury (es sind noch viel mehr, wenn das alljĂ€hrliche Glastonbury Festival stattfindet), auf deren skurrile  WĂŒnsche sich die GeschĂ€ftswelt der Stadt bestens eingestellt hat.
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Um den Glastonbury Tor, einen HĂŒgel mit einem Turm darauf, ranken sich Mythen und Legenden, es wurden dort paranormale Erscheinungen beobachtet, UFOs gesichtet usw.
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Der kleine Ort gilt seit zudem als das Zentrum der Artuswelt und ist der Schauplatz zahlloser Legenden. Schon in vorchristlicher Zeit war Glastonbury ein heiliger Ort. Die Kelten nannten ihn „Ynys Witrin“, die Insel aus Glas.
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Wer in der heutigen Zeit nach Glastonbury kommt, wird hier jedoch keine Insel vorfinden. Der Ort ist umgeben von einer seichten HĂŒgellandschaft mit idyllischen Feldern und Wiesen. 
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Doch noch vor Jahrhunderten lag Glastonbury mitten in einem Sumpfland und ragte als Insel daraus hervor. Auch der Name „Caer Wydyr“ wird mit Glastonbury assoziiert, einer der Namen fĂŒr die keltische Anderswelt.
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Der keltischen Legende zufolge war Avalon diese Anderswelt, Heim des keltischen Gottes Afallach, der eben ĂŒber die Anderswelt wachte. 
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Nach Avalon wurden die keltischen Helden oder Könige gebracht, wenn sie schwer verwundet waren. 
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Auch Artus soll der Legende zufolge nach Avalon gebracht worden sein, nachdem er in der Schlacht bei Camlann tödlich verletzt wurde. 
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Wer Glastonbury besucht, kommt an der Glastonbury Abbey nicht vorbei, der Ă€ltesten KlostergrĂŒndung auf britischem Boden. 
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Direkt vor dem Kloster wird jeder Besucher von “Merlin” persönlich begrĂŒĂŸt, gerne auch mit Handschlag.
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FĂŒr alle Anderen, die dem Übersinnlichen nicht ganz so zugetan sind, tut es ein allgemeiner Segensspruch. 
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Der Legende zufolge ist sie von Josef von ArimathĂ€a, dem Onkel der heiligen Jungfrau, gegrĂŒndet worden, als dieser auf seinen Handelsreisen nach Britannien kam.
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Nicht ĂŒberliefert ist, dass ein HasenbĂ€r auf dieser Reise mit dabei war.
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Josef von ArimathÀa brachte angeblich den Heiligen Gral nach England und baute dort, wo spÀter die Glastonbury Abtei errichtet wurde, eine kleine Kirche, wo der Heilige Gral aufbewahrt und verehrt wurde. 
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Was ist der Heilige Gral? Ganz genau weiß es keiner. Der einen Überlieferung zufolge ist es das GefĂ€ĂŸ, in dem Jesu Blut am Kreuz aufgefangen wurde, eine andere Legende besagt, dass es das GefĂ€ĂŸ ist, welches Jesus beim letzten Abendmal verwendete.
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Josef von ArimathĂ€a fing am Kreuz das Blut Jesu in einer Schale auf, welches aus der Wunde stammt, die Jesus von Longinus zugefĂŒgt wurde. Theorien gibtÂŽs viele.
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Über Jahrhunderte hinweg galt der Ort, an dem er seinen Wanderstab in die Erde steckte und daraus ein Dornenbusch erwuchs, als der „heiligste Boden Britanniens“.  
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Hier entstand die mÀchtigste Abtei auf britischem Boden, ein Zentrum der Macht und Gelehrsamkeit. 
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Bis zum Ende der Sachsen-Periode war Glastonbury Abbey das reichste Kloster in ganz England.
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Der Dornbusch war Jahrhunderte ein beliebtes Pilgerziel, wĂ€hrend der Reformationszeit wurde der angeblich noch ursprĂŒngliche Strauch zerstört. 
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An dessen Stelle wurde im 19. Jahrhundert ein neuer Dornbusch gepflanzt, der die gleiche seltsame Eigenschaft haben soll: er blĂŒht an Weihnachten.
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Die Idee von Avalon verschwand jedoch nicht mit den Christen: Eingeweihten sollte es noch immer möglich sein, die heilige Barke aus den Nebeln zu rufen, die sie nach Avalon bringen wĂŒrde, wĂ€hrend alle anderen immer nur bis Glastonbury gelangen konnten.
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Und so wundert es nicht, dass man ĂŒberall auf dem AbteigelĂ€nde Menschen sieht, die versuchen diese Geister zu beschwören. Es wird meditiert, es werden BĂ€ume umarmt, oder man erfĂŒhlt die SpiritualitĂ€t, in dem man barfuß lĂ€uft oder sich auf den Boden legt. 
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Der KreativitÀt sind keine Grenzen gesetzt, um dem heiligen Bimbam zu huldigen. Uns fehlt dazu eindeutig der Zugang und der nötige Ernst. Aber merke: wer hier herum meditiert, zettelt wenigstens keine Kriege an.
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1184 zerstörte ein Feuer die Abtei bis auf die Grundmauern. König Heinrich II. verfĂŒgte den kompletten Wiederaufbau der Abtei. 
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1191 entdeckten die Mönche bei den Renovierungsarbeiten auf ihrem Friedhof einen Baumsarg und in diesem fand man menschliche Gebeine: die eines groß gewachsenen Mannes mit einer schweren Kopfverletzung und die einer Frau mit langen blonden Haaren.
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Die beiden darin liegenden Skelette wurden als angebliches Grab von König Arthur und seiner Gattin Guinevere bezeichnet. 
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Ein Kreuz aus Blei soll als Grabbeigabe gefunden worden sein, mit der Inschrift: „Hier liegt der berĂŒhmte König Arthur auf der Insel Avalon begraben.“  Seit dem erhebt der Ort den Anspruch, dieses sagenhafte Avalon zu sein.  
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Sowohl das Kreuz als auch die Gebeine, die 1278 im Beisein von König Edward I. und seiner Königin Eleanor im Herzen der Abtei beigesetzt wurden, verschwanden, als Heinrich VIII. alle Kirchen und Klöster auflöste. 
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Er ließ 1539 den damaligen Abt des Klosters hĂ€ngen und die Anlage zerstören. SpĂ€tere Generationen nutzten Kirche und KlostergebĂ€ude als Steinbruch. Ein Schicksal, das Glastonbury mit vielen Abteien des Landes teilt.
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Ob das Kreuz nur eine mittelalterliche FĂ€lschung war, weiß keiner, da es heutzutage nicht mehr existiert. Eine Steineinfassung und ein Schild markieren heute den Ort, an dem sich das Grab befunden haben soll.
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Bis heute aber ist der Mythos, Artus und seine Königin seien in Glastonbury begraben worden, lebendig geblieben und der kleine Ort, der einst das Zentrum der Gralssuche war, ist heute ein Pilgerziel fĂŒr alle, die Britanniens heiligsten Boden unter den FĂŒĂŸen spĂŒren und auf den Spuren des König Artus wandeln wollen. NatĂŒrlich wollen auch wir wandeln, deswegen sind wir schließlich hier!
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Fast 15 Hektar umgeben die schönen Klosterruinen und mit einem Eintritt von 11 Pfund lĂ€sst sich hier richtig viel entdecken. StĂŒndlich gibt es kostenlose FĂŒhrungen, denen sich jeder, der mag, anschließen kann. 
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Die historische KostĂŒmierung der Mitarbeiter bringt gleich mehr AuthentizitĂ€t in die ganze Angelegenheit.
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Die Glastonbury Abbey wirkt besonders bei schönem Wetter mit dem grĂŒnen Rasen, den Ruinen und dem blauen Himmel dahinter sehr beeindruckend. Über dem ganzen GelĂ€nde hĂ€ngt irgendwie ein Hauch des Mystischen.
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Durch das Klostertor fĂŒhrt heute der Weg zu den Überresten der Anlage, deren Ruinen zwischen majestĂ€tischen BĂ€umen, umgeben von gepflegtem englischen Rasen, liegen. 177 Meter war die Klosterkirche Peter und Paul lang und 60 Meter war sie breit. 
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Die Kirche Peter und Paul entfaltet ihre GrĂ¶ĂŸe auch noch heute als Ruine. Von den WohngebĂ€uden der Mönche, dem Kreuzgang und dem Refektorium, dem GĂ€stehaus und einer Schule zeugen leider nur noch Fundamente. 
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Die Jahrhunderte fast unversehrt ĂŒberdauert haben lediglich eine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert, die Vierungspfeiler und Teile des Chorraumes.
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Eine Treppe fĂŒhrt in der Kapelle hinab. Im Mittelalter, der Glanzzeit der Abtei, fĂŒhrte hier der Weg der Pilger hinab zum angeblichen Grab des Heiligen Joseph (von ArimathĂ€a).
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Es gibt zwei Teiche, aus denen die Mönche frĂŒher einen Teil ihres Bedarfs an Fisch deckten. Heute stehen an den Seerosen bewachsenen GewĂ€ssern ringsherum BĂ€nke, auf denen man nett entspannen kann.
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Es gibt eine neu gebaute HĂŒtte, in der es um das Wildlife innerhalb der Klostermauern geht. Große Infotafeln weisen auf die Tiere, die hier leben, hin.
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Es gibt auch ein Sightingsboard, auf dem man seine gemachten Sichtungen selbst eintragen kann. Irgendein Spaßvogel notierte darauf: 3 Dogs, 1 long-tailed Rat.
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Hinter der Wildlife-HĂŒtte hat man einen fabelhaften Blick auf das Tor von Glastonbury. Der Turm scheint heute zum Greifen nahe.
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Wir können uns gut vorstellen, wie sich damals, vom Kloster aus, die Prozessionen auf den Weg machten, zur Kirche auf dem HĂŒgel.
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Wir laufen noch bis zum hinteren Ende, bis an die Mauer, und gehen dann runter, um uns die KlostergĂ€rten anzuschauen. Neben einer großen Streuobstwiese, wird auch immer noch GemĂŒse angepflanzt.
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SelbstverstÀndlich gibt es auch, wie in jedem Kloster, einen KrÀutergarten, in dem die Mönche ihre HeilkrÀuter selbst anbauten.
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Diese GĂ€rten liegen nahe der KlosterkĂŒche, die aus BrandschutzgrĂŒnden immer abseits gebaut wurden.
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Die KĂŒche ist in einem bemerkenswert gutem Zustand und dekoriert.
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Wir verlassen die Abtei durch das Museum, in dem ein Modell des Klosters steht, wie es einmal ausgesehen haben soll.
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Die Sagen ĂŒber König Artus ziehen sich durch die gesamte Stadt, doch auch die Mythen ĂŒber das legendĂ€re Avalon sind ĂŒberall prĂ€sent. 
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Rund um die Abbey in den netten StrĂ€ĂŸchen hat sich diesbezĂŒglich eine illustre Schar an mehr oder minder mystischen Profiteuren niedergelassen und verkauft heilende Amulette und GetrĂ€nke, beseelte Bildchen und bunten Firlefanz fĂŒr die eigene, ewige Erleuchtung.
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Schon nach wenigen Metern passieren wir einen kleinen Laden, in dem allerlei esotherische Utensilien angeboten werden – unter anderem kann man sich hier die Zukunft aus der Hand lesen lassen. 
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WĂ€hrend wir durch die Straßen schlendern, umgibt uns ein Duft von RĂ€ucherstĂ€bchen und Weihrauch. Sehr bunt und alternativ: vegan, glutenfrei und viele Artikel aus Hanf.
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Glastonbury ist ein mystischer Ort, der Energie spendet!
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Am bedeutsamsten ist hierfĂŒr das Glastonbury Tor. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um ein echtes Tor, sondern es stammt vom altenglischen Wort torr, was soviel heißt wie "hoher HĂŒgel." 
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Der HĂŒgel liegt inmitten einer malerischen Landschaft und beherbergt einen einsamen Turm: das einzige Überbleibsel der St. Michaels Kirche aus dem 15. Jahrhundert, nachdem diese ebenfalls im Auftrag von Heinrich VIII zerstört wurde. Die legendĂ€re Insel von Avalon soll hier gelegen haben, umgeben von Wasser.
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In unmittelbarer NĂ€he des Rural Life Museums befindet sich die Chalice Well, eine heilige Quelle, die eng mit der Gralslegende verflochten ist. Die Chalice Well oder "Kelchquelle” ist die Ă€lteste bekannte Quelle Großbritanniens.
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Seit ĂŒber 2000 Jahren wird der Ort zwischen dem Avalon-Tal, Glastonbury Tor und Chalice Hill schon von Besuchern als Ruheort genutzt. Umgeben ist die Quelle von einem Hektar an wunderschönen GĂ€rten.
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Einer weiteren Legende zufolge wusch sich Josef von ArimathÀa im Wasser dieser Quelle, die sich daraufhin rot fÀrbte. Der Quelle wird eine heilende Wirkung nachgesagt.
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Wahrscheinlicher als alle Legenden ist jedoch, dass das Wasser aufgrund des hohen Eisengehalts leicht rötlich gefÀrbt ist. 
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NatĂŒrlich tummeln sich hier auch zahlreiche Menschen mit Hang zur Esoterik.
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Überall wird sich mit dem Wasser gewaschen, die FĂŒĂŸe gebadet oder auch - fĂŒr den weiteren Gebrauch daheim - in Flaschen abgefĂŒllt. 
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Das Wasser wird auch an Ort und Stelle von den Pilgern getrunken. Mich schĂŒttelt es gleich, wenn ich nur an den Hygiene Aspekt denke.
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Der Garten windet sich einen HĂŒgel hinauf und ĂŒberall bietet sich die Gelegenheit zur Meditation. 
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Übrigens, wer jetzt keine Flasche zur AbfĂŒllung dabei haben sollte, kann natĂŒrlich eine im dazu gehörigen Shop kostengĂŒnstig erwerben. 
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Gleich um die Ecke befindet sich die “weiße Quelle”. Aber dort ist gerade eine Prozession im Gange, angefĂŒhrt von einem Bhagwan JĂŒnger. Es ist kein Durchkommen. Man singt und tanz und blockiert die Straße.
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Uns reicht es jetzt auch mit diesem ganzen heiligen Klabautermann und wir treten den RĂŒckweg an.
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In unserer Unterkunft am Brue River ist es sowieso viel schöner!
Good Night!
Angie, Micha und Mr. Bunnybear (HasenbÀr)
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gwendolynlerman · 1 year ago
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Deutschribing Germany
Public holidays
Public holidays can be set by the federal government or the LĂ€nder. Only the Day of German Unity is set by federal law; the rest of them, even those celebrated all over Germany, are made holidays by state legislation. As a result, there are between ten and thirteen (in Bavaria), depending on the state. Most states have either ten or eleven public holidays.
The nine holidays observed nationwide are the following: 
January 1 - Neujahrstag (New Year’s Day)
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Karfreitag (Good Friday)
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Ostermontag (Easter Monday)
May 1 - Tag der Arbeit (Labor Day)
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Christi Himmelfahrt (Ascension Day): it commemorates the ascension of Jesus into Heaven and takes place 39 days after Easter Sunday.
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Pfingstmontag (Whit Monday): it celebrates the descent of the Holy Spirit and marks the resumption of ordinary time. It takes place fifty days after Easter.
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October 3 - Tag der Deutschen Einheit (German Unity Day): this holiday commemorates German reunification in 1990.
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December 25 - Weihnachtstag (Christmas Day)
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December 26 - Zweiter Weihnachtsfeiertag (Boxing Day)
Public holidays observed in only some states include:
January 6 - Heilige Drei Könige (Epiphany) - Baden-WĂŒrttemberg (BW), Bavaria (BY), and Saxony-Anhalt (ST): it celebrates the visit of the Three Wise Men after the birth of Christ. Groups of children dressed as the Three Wise Men known as Sternsinger (star singers) go from door to door to sing, ask for donations for worthy causes, and perform the traditional house blessing by marking the year over the door with chalk.
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The numbers indicate the year, while the letters mean either the names of the Three Wise Men (Caspar, Melchior, and Balthazar) or the Latin phrase Christus mansionem benedicat (May Christ bless this house).
March 8 - Frauentag (Women’s Day) - Berlin (BE) and Mecklenburg-Vorpommern (MV)
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Fronleichnam (Corpus Christi) - BW, BY, Hesse (HE), North Rhine-Westphalia (NW), Rhineland-Palatinate (RP), and Saarland (SL): it celebrates the Eucharist, that is, the body and blood of Christ embodied in sacramental bread and wine. It takes place sixty days after Easter Sunday.
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August 15 - MariĂ€ Himmelfahrt (Assumption of Mary) - BY and SL: this holiday celebrates Virgin’s Mary ascension into Heaven after her death.
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September 20 - Weltkindertag (World Children’s Day) - Thuringia (TH)
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October 31 - Reformationstag (Reformation Day) - Brandenburg (BB), Bremen (HB), Hamburg (HH), MV, Lower Saxony (NI), Saxony (SN), ST, Schleswig-Holstein (SH), and TH: it celebrates the onset of the reformation, as Martin Luther nailed his Ninety-five Theses on this day.
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November 1 - Allerheiligen (All Saints’ Day) - BW, BY, NW, RP, and SL: this holiday commemorates all Christian saints.
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Buß- und Bettag (Repentance and Prayer Day) - SN: it falls on the second Wednesday before the First Sunday in Advent.
While Father’s Day has a fixed date (Ascension Day), Mother’s Day takes place on the second Sunday of May. Furthermore, there is another unofficial holiday, Rosenmontag (“rose Monday”), which takes place on the Monday before Ash Wednesday. It is a de facto holiday in Catholic western and southern Germany, and especially celebrated in Carnival strongholds such as Aachen, Bonn, Cologne, DĂŒsseldorf, and Mainz.
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Some public holidays (Good Friday, All Saints, and Prayer and Repentance Day) are quiet days (stille Tage), which means that public dancing, live music at inns, and noisy activities around the house, such as playing loud music, vacuuming, and construction with electric tools, are prohibited.
Holidays that always fall on Sunday are not determined by law but are quiet days: Volkstrauertag (Memorial Day), which takes place two Sundays before the first day of Advent and commemorates people who died in armed conflicts, both military and civilian, and Totensonntag (Sunday of the Dead), which is the Protestant equivalent of All Souls’ Day that commemorates the faithfully departed and falls on the last Sunday of the liturgical year in the Evangelical Church.
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Some days that are not designated as public holidays are quiet days in certain states, such as Ash Wednesday, Holy Thursday, Holy Saturday, All Souls’ Day, and Christmas Eve (beginning in the afternoon).
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lord-here-i-am · 2 years ago
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Hl. Perpetua und Hl. Felizitas
MĂ€rtyrinnen † 202 oder 203 in Karthago, dem heutigen Vorort von Tunis in Tunesien
In der Christenverfolgung des Kaisers Septimius Severus wurden Perpetua und Felizitas am 7. MĂ€rz 203 den wilden Tieren vorgeworfen, dann mit dem Dolch getötet. Perpetua war eine jungverheiratete Patrizierin aus Karthago. Ihr alter Vater besuchte sie im GefĂ€ngnis und wollte sie mit dem Hinweis auf ihr einjĂ€hriges Kind zum Abfall bewegen. Felizitas war eine Sklavin und hatte im GefĂ€ngnis kurz vor der Hinrichtung eine Tochter geboren. Über das Martyrium der beiden haben wir Nachrichten aus erster Hand, teils von Perpetua selbst, teils von Augenzeugen. Eine jugendliche Glaubensfreude spricht aus diesen berichten.
Bauernregeln: Perpetua und Felicitas, / die bringen uns das erste Gras. Perpetua kalt, Winter lang.
Worte der Heiligen
Perpetua hat selbst aufgezeichnet, wie ihr heidnischer Vater und der römische Statthalter vergeblich versuchten, sie vom Martyrium abzuhalten: Wenige Tage spĂ€ter ging das GerĂŒcht um, dass wir verhört werden sollten. Da kam mein Vater aus der Stadt, von Gram verzehrt. Er war zu mir heraufgekommen, um mich zu Fall zu bringen. Deshalb sagte er: "Hab Mitleid, MĂ€dchen, mit meinen grauen Haaren, hab Mitleid mit deinem Vater! Ich verdiene es doch wahrhaftig, dein Vater genannt zu werden. Wenn ich dich mit diesen meinen HĂ€nden bis zu deinem blĂŒhenden Alter aufgezogen, wenn ich dich allen deinen BrĂŒdern vorgezogen habe, so mache mir doch jetzt keine Schande vor den Menschen! Denke an deine BrĂŒder, denke an deine Mutter und deine Tante, denke an dein Kind, das ohne dich nicht leben kann! Lege deinen Starrsinn ab, richte uns nicht alle zugrunde! Niemand von uns kann sich ja noch sehen lassen, wenn dir etwas zustĂ¶ĂŸt." Das sagte er als Vater in seiner Zuneigung zu mir, dabei kĂŒsste er mir die HĂ€nde; er warf sich mir zu FĂŒĂŸen und nannte mich unter TrĂ€nen nicht mehr Tochter, sondern Herrin. Mein Vater tat mir leid, weil er allein von meiner ganzen Verwandtschaft [die christlich geworden war] sich nicht ĂŒber meine Passion freuen konnte. Ich sprach ihm Mut zu und sagte: "Auf jenem SchaugerĂŒst wird nur das geschehen, was Gott will. Du musst nĂ€mlich wissen, dass wir nicht in unserer Gewalt sind, sondern in der Macht Gottes stehen." Da ging er betrĂŒbt von mir weg.
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fettereise · 1 year ago
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Osaka Tag 2 und Nara, 24. + 25.8.
Der Donnerstag startet mit einem Besuch der Burg von Osaka. Das GelĂ€nde ist sehr schön, aber auch sehr weitlĂ€ufig, und es ist gewohnt heiß und heute auch sehr schwĂŒl. Wir kommen nur langsam voran und mĂŒssen öfter mal Trinkpausen einlegen. Als wir bei der Burg ankommen, steht davor eine lange Schlange an Menschen. Wir fragen uns gerade noch, ob die Burg das Warten in der Sonne und den Eintrittspreis wert ist, da hilft uns der ReisefĂŒhrer weiter: "Von außen schöner als von innen" war genau das, was wir hören mussten. Wir bewundern die tolle Architektur also nur von außen und machen dann stattdessen lieber einen Abstecher in den sehr ruhigen und von Touristen ignorierten Burggarten. Hier können wir in Ruhe im Schatten sitzen und einfach rumspazieren. Bei der Gelegenheit haben wir das sĂŒĂŸe Spontantreffen des Tages, denn in einer Art Restaurant mitten im Park findet gerade eine Hochzeit statt. Als wir an der TĂŒr vorbeigehen, steht das Brautpaar dort, und eine japanische Reisegruppe kommt uns draußen entgegen. Die Reisegruppe, grĂ¶ĂŸtenteils Senioren, fĂ€ngt begeistert an zu klatschen, als sie das Brautpaar sieht, und das Brautpaar verneigt sich und ruft dankbare GrĂŒĂŸe zurĂŒck. So ein sĂŒĂŸer Moment, und die Braut sieht umwerfend aus in ihrem traditionell japanischen Kleid!
Auf dem RĂŒckweg zur Metrostation entlĂ€dt sich die SchwĂŒle in einem heftigen Gewitter, wir können gerade noch vor dem Regenguss in den Untergrund fliehen. Und falls jemand denkt, dass uns hier jetzt langweilig werden wĂŒrde: falsch gedacht! Es ist unglaublich, wie langgezogen und umfassend das Metronetz mit seinen GĂ€ngen hier ist. Es ist wie eine zweite Stadt unter der Stadt. Man kann wirklich kilometerlang unter der Erde (mehrere Stockwerke darunter!) laufen und dabei alles erdenkliche einkaufen, essen gehen, WĂ€sche in die Reinigung bringen, eine Reise buchen.. wirklich alles. Und man kann hier auch Mochi mit Obst drin kaufen, woran ich natĂŒrlich nicht vorbeigehen kann.
Das Regenwetter hÀlt sich, weshalb wir unterirdisch bis zum Shoppingcenter weiterlaufen und einen Abstecher ins Pokémon-Center (Torben) und zum Nintendo-Store (ich) machen. Da schlagen Nerd-Herzen wirklich höher! (Ich sage nur Zelda...)
FĂŒr Freitag haben wir einen Tagesausflug nach Nara auf der Agenda. Nara war die erste Kaiserstadt in Japan, und seither werden Rehe und Hirsche hier als heilig verehrt und dĂŒrfen nicht gejagt werden. Das Resultat ist, dass die Stadt mit etwa 350 000 Einwohnern voll von den tierischen Mitbewohnern ist, die sich mittlerweile völlig an Menschen gewöhnt haben und in großen Gruppen in Parks, Tempelanlagen und an Straßen anzutreffen sind. Man kann hier fĂŒr die Tiere auch Futter kaufen, und wenn man es hochhĂ€lt, verbeugen die Tiere den Kopf vor einem. Wenn man sich dann selbst auch verbeugt hat, darf man die Tiere fĂŒttern. Wir haben super viel Spaß in Nara und verbringen einen tollen Tag. Der Umgang mit den zahmen Rehen, die man auch streicheln kann, bereitet viel Freude. Auch sĂŒĂŸe Rehkitze gibt es hier, diese sind allerdings noch etwas schĂŒchtern und lassen sich nicht fĂŒttern (auch wenn Torben es eisern versucht).
Abgesehen von den Rehen hat der Park in Nara auch noch jede Menge Tempelanlagen zu bieten. Obwohl wir uns nach drei Wochen Japan schon relativ "ausgetempelt" fĂŒhlen, entscheiden wir uns zu einem Besuch des Todai-Ji-Tempels- zum GlĂŒck. Die 15m hohe Buddhastatue und der entsprechend riesige und hohe Holztempel sind wahnsinnig beeindruckend, von den ganzen Goldverzierungen und den weiteren Statuen und Bildnissen mal ganz zu schweigen.
In der Innenstadt von Nara gibt es außerdem noch ein GeschĂ€ft, in dem meine heißgeliebten Mochi von Hand hergestellt werden. Durch die Schaufenster kann man den Prozess hier auch live beobachten.
Auf dem Weg von Nara zurĂŒck nach Hause steigen wir nochmal in der Stadtmitte aus und durchforsten den Kuromon Market nach einem Japan-Mitbringsel. NatĂŒrlich fĂ€llt die Wahl auf tolle handgemachte EssstĂ€bchen, die wir nach langer Suche und noch lĂ€ngerer Entscheidungsfindung dann auch mitnehmen.
Morgen geht es weiter nach Nagano. Unsere finale Station in Japan!
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Nara:
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thisis-elijah · 2 years ago
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ㅀㅀㅀDer Januar 1999 war kĂ€lter als die vorherigen. Ein Blizzard hatte Fairbanks und dessen Randbezirke heimgesucht und der Schnee lag meterhoch. Die feinen Flocken tĂŒrmten sich zu einer hohen, dichten Schneedecke auf und legten sich wie eine weiße Decke ĂŒber die HĂ€user, die Straßen, die Botanik umzu. Der arbeitende Teil der Bewohner waren nicht sonderlich angetan von dem nĂ€chtlichen Schneefall. Die Winterferien dauerten noch einige Tage lĂ€nger, weshalb die Kinder lĂ€nger zu Hause blieben und somit vielen Frauen und MĂ€nnern die Arbeit erschwert wurde. FĂŒr Elijah hingegen gab es, mit seinen fĂŒnf – fast sechs! – Jahren, kaum etwas schöneres, als lĂ€nger der Schule fern zu bleiben und draußen sein zu können. Er war schon immer ein aktives Kind gewesen, er war viel draußen und auch, wenn er ein Junge war und, ginge man von Klischees aus, wild sein musste, so war er fĂŒr seine Mutter und seinen Stiefvater zu wild. Zu laut. Zu aufgeweckt. Zu aktiv. Alex Mason, ein athletischer, groß gebauter Mann Mitte zwanzig, blieb es auf Grund des Blizzards verwehrt zurĂŒck nach Philadelphia zu fliegen und auch, wenn da seinerseits nie viel Bedarf bestand viel Zeit mit seinem leiblichen Sohn zu verbringen – etwas, was Elijah erst spĂ€ter verstehen konnte –, so nahm er sich am 6. Januar 1999 abends Zeit fĂŒr ihn. Alex war, ebenso wie Elijah in spĂ€teren Jahren, kein Mann der großen Worte. Ihm war es fremd mit einem Kind Zeit zu verbringen. Über was solle er mit einem fĂŒnfjĂ€hrigen reden? Über den Beruf? Über sein Leben in Philly mit Frauen, die nicht seine Mutter waren? Warum er nicht in Fairbanks und Elijah nicht bei ihm leben könnte? Nein. Wenn sie zusammen waren, dann redeten sie nicht viel. Doch fĂŒr Elijah war das in Ordnung.
ㅀㅀㅀ"Dad?", fragte er leise in die Stille hinein, bewegte sich leicht, wobei seine Jacke ein wenig raschelte und sein Vater einen Arm vor ihn hielt, ihn musterte und den Kopf schĂŒttelte. "Not now, Elijah", sprach er ruhig und legte wieder an, sah durch das Zielfernrohr seines ScharfschĂŒtzengewehrs und zielte auf ein Tier in der Ferne, welches Elijah mit bloßem Auge nicht mal erkennen konnte. Der Blick des Jungen ging wieder empor zum Himmel. Über ihren Köpfen, umgeben von Unmengen an Sternen, erstreckte sich ein Farbenspiel von Leuchterscheinungen in hellen GrĂŒntönen, die gelegentlich von feinen Violett–Tönen gebrochen wurden. Die LichtvorhĂ€nge tanzten am Nachthimmel und Elijah hatte die Polarlichter zwar zuvor schonmal gesehen, aber nie so schön, wie an diesem Abend. Er legte seinen Kopf an die Schulter seines Vaters, der ihn kurz musterte, dann ebenfalls gen Himmel sah und die Waffe niederlegte ohne einen Schuss getĂ€tigt zu haben. ㅀㅀㅀ"It's beautiful, isn't it?", sagte er leise und Elijah nickte stumm, wĂ€hrend sich die grellen Farben in seinen Augen spiegelten. ㅀㅀㅀ"Can you see them in Philly, too?", fragte er in die Stille und sein Vater sah erneut hoch zu den Polarlichtern, schĂŒttelte dann verneinend den Kopf. ㅀㅀㅀ"You gotta watch 'em for me, too, kid", sagte er ruhig in die Stille und lĂ€chelte ihm leicht zu. "You promise me that?", fragte er ihn und Elijah sah zu ihm hoch, nickte und versprach es ihm. ㅀㅀㅀHoch und heilig. 
wanted to give you a nice one, too, because it wasn't all bad back then.
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ulrichgebert · 1 month ago
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Obwohl Hazel Flagg gerade erfahren hat, daß sie doch nicht an einer Radiumvergiftung sterben muss, kann sie der Einladung des Reporters, der daraus eine auflagensteigernde ergreifende Geschichte machen will (Reportern ist nichts heilig), mit ihm fĂŒr ihre letzten Tage nach New York zu fahren, nicht widerstehen. Die Stadt nimmt regen Anteil. In prĂ€chtigstem, ganz neuen Drei-Farben- Technicolor. Wie sollen sie da bloß wieder rauskommen?
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Bildrecht
1.
Am juristischen Bilderstreit kann man verfolgen, wie juridische Kulturtechniken dabei kooperieren, das Wissen vom Recht zu reproduzieren. In Ă€lteren AnsĂ€tzen heißt es, dass das Recht am eigenen Bild um 1900 entstanden sei. Vorher sei die Beziehung zwischen einer Person und ihrem Bildnis nicht verrechtlicht gewesen. Vorher gab es EigentĂŒmer eines Bildes. Vorher gab es Leute, denen ihr Bild nicht gehörte, EigentĂŒmer konnten verhindern, dass sie ĂŒber das Bild verfĂŒgen, das sei aber kein Recht gewesen. Am Anfang, sagt Luhmann, war kein Unrecht. Glaube ich nicht, meint Luhmann vielleicht nicht so. Vorher habe es kein eigenes Recht am eigenen Bild gegeben, vorher habe das eigene Bild immer etwas mit einem bildfremden Recht zu tun gehabt, aber mit der Verrechtlichung sei ein eigenes Recht am eigenen Bild entstanden, eine gelungene Eigenheitsverdoppelung. Glaube ich nicht. Nur weil ich nicht ans Nichts glaube, glaube ich gleich an alles, vor allem nicht ans Eigene und nichts ans Eingemachte, das verschlinge ich. Verstellt kommt etwas nicht ganz zu sich, das glaube ich; vorsorglich fĂŒhre ich aber einen römischen Kalender, um nicht die Übersicht darĂŒber zu verlieren, woran ich glaube und woran ich nicht glaube. Es ist ja auch mal der heilige Fabian (20. Januar) und dann der Nikolaus, dann der 1. Mai oder der Umstand, dass es Montage gibt und dass Lew Kuleshov eines Tages geboren wurde.
2.
Die Verrechtlichung sei durch gerichtliche Entscheidungen, Gesetzgebung und juristische Literatur, wie zum Beispiel Hugo Keyssners namensgebenden Text Das Recht am eigenen Bild erfolgt, erfolgreich gewesen. Traditionelle AnsÀtze markieren den Anfang dieses Bildrechts mit dem Bismarckfall. Leute, die nicht ans Nichts glauben, Leute wie ich, scheint diese Geschichte seltsam bis nicht nicht glaubhaft. Leute, die glauben, dass das Recht aus dem Nichts kommt oder erst da richtig anfÀngt, wo alles andere aufhört, scheint die Geschichte der Verrechtlichung glaubhaft. Polarforscher wie Warburg glauben, dass nicht jedem Anfang ein Zauber innewohnt, aber jedem Anfang ein Kippen. Machen die Leute den Anfang, tun sie, was Duchamp tat, sie machen Ready-made, machen etwas lesbar, wie man etwas lesbar macht, wenn man ein Pissoir (schon weil man nicht mehr reinpinkeln kann, muss man es lesen, das ist so derartig symbolisch), eine Scherbe oder eine Leber, einen Zettel oder eine Seite im Buch wendet. Sie machen Gemachtes, das ist ein Effekt, der toll funktionieren kann.
2.
Es gab vorher schon rechtliche Beziehungen zwischen einer Person und einem Bild. Es gab sogar vor dem Bismarckfall schon Gerichtsentscheidungen, die ein Persönlichkeitsrecht als Recht am eigenen Bild anerkannt haben und die rechtskrÀftig wurden. Die FÀlle bilden in der Literatur aber 'VorfÀllle', die nicht erwÀhnenswert erscheinen. Zum einen war die Person in so einem Fall eine Frau, zum anderen die Fotografie pornographisch und das Gericht nicht das Reichsgericht. Das Reichsgericht hat ein Bildrecht gerade nicht anerkannt (das haben das LG und das OLG in Hamburg getan), aber so kann man sagen, das Reichgericht habe die Geschichte und den Gesetzgeber angestossen.
Es gibt Rechte, die nicht Recht genug sind, weil man nie genug Recht haben kann, das Recht soll ja nicht aufhören, zu existieren. Man kann ungenĂŒgende Rechte als falsche Rechtsgeschichte bezeichnen, man kann auch behaupten, die Autoren hĂ€tten nicht richtig recherchiert oder, wie so oft, bei anderen Autoren die Geschichte vom Bismarckfall einfach abgeschrieben. So sollte man das aber nicht abtun. Wie letztinstanzlich ein Urteil auch immer ist, wie rechtskrĂ€ftig es auch ist: Es ist die Aufgabe der Juristen, Recht zu bestreiten und Rechte vorzubehalten. Auch eine juristische Technik ist normativ, weil sie Differenz operationalisiert, aber Differenz nicht ausbĂŒgelt. NatĂŒrlich kann auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von Autoren als falsches oder nicht richtiges Urteil und das dort behauptetet Recht als unrichtiges Recht bezeichnet werden. Das gilt fĂŒr alle Gewalten, soga fĂŒr die gewaltige Masse an rechtshistorischer Literatur. Sogar Historiker und Nichtjuristen kooperieren dabei, Rechte nie genug sein zu lassen. Aus dem normativen Kosmos gibt es keinen Ausstieg, es gibt ja auch keinen Einstieg. Insofern gibt es schon juristisch betrachtet ein Recht neben dem Recht. Das bezeichnen viele Autoren als Politik, aber darin geht diese 'zweite Rechtlichkeit' nicht auf. Sie geht auch im Recht und seinen Eigenheiten nicht auf. Dieses SekundĂ€re ist nicht SekundĂ€r, weil es einem PrimĂ€ren Vortritt lĂ€sst oder das PrimĂ€re ihm vorgeht. Es ist sekundĂ€r, weil es reproduziert und reproduziert ist. Es ist darum nicht einmal das einzige oder eigentlich SekundĂ€re am Recht.
3.
Weil dieses SekundĂ€re nicht nur darĂŒber mitentscheidet, wie Juristen entscheiden, sondern weil es auch darĂŒber miteintscheidet, wie plausibel etwas erscheint, ob sich jemand die MĂŒhe macht, im Archiv weiter zu suchen, weitere Zeugen zu befragen, weitere Quellen zu suchen, oder ob Energie verbraucht ist, wĂŒrde ich das weder als Politik bezeichnen, aber auch nicht als juristische Methode. Ich gehe davon aus, dass alles am Recht, alles außerhalb des Rechtes mindestens zweimal vorkommt. Das Recht wird reproduziert und ist reproduziert, auch die Reproduktion lĂ€uft auf mindestens zwei Bahnen. Darum bietet es sich an, nicht nur vom Juristischen, sondern auch vom Juridischen zu sprechen. Zwei Wörter, deren Vorteil darin liegt, so Ă€hnlich zu klingen, verwechselbar zu sein, die bieten sich an. Eine juridische Kulturtechnik kann Recht zurĂŒckhalten, kann sogar FĂ€lle zu solchen VorfĂ€llen machen, dass sie nicht in der Geschichte eines Rechtes auftauche, auch wenn alle Einzelheiten an ihnen juristisch sind. Die Welt ist nicht nur widersprĂŒchlich, man kann dank sekundĂ€rer Technik auch widersprechen. Foucault spricht von Dispositiven, anderem vom Kontext: es gibt verschiedene Angebote, das zu benennen, was noch jenseits des Rechts sitzt und doch rechtliche Aussagen ermöglicht (oder eben hemmt). Was an diesem SekundĂ€ren selbst wiederum in eine Geschichte des Rechts involviert ist, das interssier mich, das nenne ich Teil juridischer Kulturtechniken. Was aus dem Fall einer Frau und einer pornographischen Aufnahmen keinen Fall, nur einen Vorfall macht, das kann an ener juridischen Kulturtechnik hĂ€ngen, zu der man in den rhetorischen Anleitungstexten Überlegungen findet. Die sind dort unter anderem mit dem Begriff des decorum oder mit dem der energeia verknĂŒpft, sind also Techniken der Musterung oder Techniken, etwas vor Augen zu laden. Sie sind mit Stratifikation verbunden. Die Frau und die Pornographie werden damit niedrig gehalten, zu niedrig um ĂŒber die Schwelle der Rechtsgeschichte zu kommen, zu niedrig um Bismarck als denjenigen zu verdrĂ€ngen, dem die Deutschen nicht nur ein Reich verdanken sollen, sondern dessen Tod auch noch das Opfer gewesen sein soll, das den Deutschen ein Recht am eigenen Bild gebracht hĂ€tte. Sind wir nicht alle ein bisschen reich, ein bisschen fĂŒrstlich, ein bisschen souverĂ€n und ein bisschen davon bedroht, zu sterben und dabei gestört zu werden? Das kann schon sein, wir sind aber auch alle ein bisschen Gaga und ein bisschen Bluna. Ein besseres Bild vom Recht am eigenen Bild als das oben Gezeigte, habe ich persönlich nie geschossen. Da könnten ReichsbĂŒrger wohnen, mĂŒssen sie aber nicht. Wie sich juristische Fiktionen vom Rest der Fiktionen unterscheiden, ist ein RĂ€tsel, wenn einem Kreuzungen Fragen stellen: und die Fiktion ist eine Technik, die kreuzt und kreuzen lĂ€sst, die, wie es in der analytischen Philosophie heißt, querweltein geht.
4.
Die Beziehung zwischen einer Person und einem Bild war immer schon verrechtlicht, seitdem es Personen und Bilder gibt. Das ius imaginum markiert nur einen Auschnitt aus dieser Geschichte. Die Forschung zu den juridischen Kulturtechniken ist eine Forschung zu Kreuzungen, zur ArchĂ€ologie und zur Genealogie des Rechts, zum Beispiel zu Kreuzungen von Recht, Bild und Rhetorik. Ich glaube nicht, dass Foucault sich irgendwann vom Saulus zum Paulus gewandelt, in der NĂ€he des Silicon Valley endlich sein richtiges Erweckungserlebnis gehabt und schließlich die volle Freiheit entdeckt hĂ€tte. Die Geschichte ist ein Witz, LSD ist witzig, das auf jeden Fall. Der Foucault war aber immer schon auch böse und blieb es glĂŒcklicherweise bis zu seinem Tod und immer weiter. Der war immer schon einer fĂŒr Wendungen, vom Saulus zum Paulus und vom Palus zum Saulus. Die Forschung zu den Kulturtechniken schuldet Foucault was, aber sicher nicht einem epochalen Foucault, sondern dem phasenweisen Foucault, dem Foucault mit dem Sinne und der Weisheit fĂŒr Phasen und Kippen, mit dem Sinn fĂŒr Zeit-, Spiel- und DenkrĂ€ume, die vielem aufsitzen und keinem aufruhen, deren GegenwĂ€rtigkeit auch nur, aber immerhin Partei genommen hat.
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