#Wie wollen wir leben
Explore tagged Tumblr posts
Text
Profitopolis oder der Zustand der Stadt: Berlin bis 28.02.2025
Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge nimmt seine Situation – die Kündigung der Kreuzberger Museumsflächen durch einen Immobilienfonds und den damit erzwungenen Standortwechsel zum Anlass, in einer ersten Sonderausstellung die Stadt zum Thema zu machen. Ob das Neue Bauen der 1920er Jahre, internationale Architekturausstellungen oder Debatten über historisierendes und industrielles Bauen – ein…
#Abriss#Bauen#Bürgerinitiative#Berlin#Bodenspekulation#Deutscher Werkbund#gestalten#Gestaltung#Museum der Dinge#Profitopolis#Stadtentwicklung#Stadtraum#städtische Initiativen#Werkbundarchiv#Wie wollen wir leben#Zustand der Stadt
0 notes
Text
moodboard
It's 1817, time to hit the dancefloor. Diamond of the season oder elf on the shelf? Was erwartet euch in der Ballsaison von 1817?
Es ist jetzt sicher kein schockierendes Geheimniss, wenn ich offenbare, dass hinter boaf keine gewiefte Crime, Mystery, Dark Romance oder Fantasy Story steckt. I mean ... vor Jahren hatte ich mal die Idee HP und Bridgerton zu kombinieren, aber boaf läuft ganz ohne Magie. Es soll eine Art feel good Regency RomCom sein, was leichtes mit einer Prise Drama — Grüße gehen raus an Lady Whistledown. Ingrid teasert jetzt auch nichts geheimnissvolles an. Die 4 Herren werden alle ihre "Themen" haben, die ihr für eure Lovestory nutzen könnt. Keine Sorge, im Steckbrief erwarte ich keine ausführliche Lovestory — i mean, ihr seid ja hier um sie zu lesen, nicht um sie zu schreiben.
boaf ist für Fans und Menschen, die es noch werden wollen, geeignet. Also ihr braucht weder Vorkenntnisse zu Bridgerton noch einen Abschluss in Geschichte. Die Story wird auch nicht zu 100% historisch akkurat sein — it's Bridgerton after all. Aber keine Sorge, total wild und Lady Khrystall wird jetzt nicht in Uggs auf dem Ball tanzen.
So, jetzt müssen manche vielleicht stark sein — vielleicht hat man es schon vermutet: Canon Bridgerton Charaktere wird es nicht geben. Ähnlich wie bei hp mmffs agiert boaf mehr in einem Paralleluniversum, ohne all die Canon Familie. Sadly, no Techtlemechtel mit Benedict Bridgerton. Ausnahmen sind: Queen Charlotte, Madame Delacroix und Lady Whistledown. Excuse me? Lady Whistledown? Wie soll das denn funktionieren? Nun ja. Es ergibt nicht viel Sinn. Aber sehen wir Lady Whistledown nicht als Person, sondern als Klatschblatt, welches von verschiedenen Leuten betrieben wird. Steckt euer OC hinter Whistledown? Who knows. The Ton weiß es nicht.
Historische Einordnung von boaf Wir schreiben das Jahr 1817 – die Koalitionskriege bzw. Napoleonischen Kriege sind seit zwei Jahren vorbei und während Napoleon den Rest seines Lebens auf St. Helena verbringt, haben die britischen Aristokraten wiedermal the time of their lives in den Londoner Stadtteilen Mayfair und Bellgravia. Königin Charlotte kann noch eine Debütantin zum Juwel krönen und die Ballsaison genießen, bevor sie Ende 1818 verstirbt – btw die zukünftige Königin Victoria wurde noch nicht geboren, sie erblickt erst zwei Jahre später, 1819, das Licht der Welt.
1816 veröffentlichte John Polidori seine Kurzgeschichte The Vampyre, während im Jahr zuvor Jane Austens Emma erschien. Noch dieses Jahr wird sich Northanger Abbey zu ihren Werken dazugesellen. Im deutschsprachigen Raum feierte z.B. 1815 Goethes Das Epidemische Erwachen Premiere. Hingegen erscheint E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann 1817.
Nice to know – Dank des Ausbruchs des Tamboras war 1816 nicht das beste Jahr für eine Ballsaison. Auf das Jahr ohne Sommer, welches ungewöhnlich eisig war, folgten Jahre mit Hungersnöten und anderen Problemen, die der kalte Sommer mit sich trug. Doch auch wenn der Vulkanausbruch viele Künstler*innen prägte, werden die Ereignisse und Folgen keine Rolle für die Story spielen. Btw frage ich mich gerade, ob Bridgerton – wenn wir irgendwann 1816 erreichen sollten – die Probleme aufnehmen oder ebenfalls ignorieren wird. (Falls es Einwände gibt, jemand das Jahr ohne Sommer haben mag, let me know.)
45 notes
·
View notes
Note
Gummimauer! Da ist Good Luck and Goodbye schon so lange online und wir haben noch gar keine Ask-Fragen dazu gestellt! Hast du Lust? Ich würde mich sehr über ein Moodboard und 3 Fakten freuen 😊
Es ist an der Zeit, die Tariq Antworten auf tumblr zu übertragen. 🌝✨ Ich tu jetzt mal nicht so, als hätte das Moodboard nicht schon länger hier gelegen und auf seinen Einsatz gewartet, wobei ich die Fakten immer mal wieder hin und her geworfen habe, weil ich mir unsicher war, was ein guter Fakt ist. 😂 Letzten Endes hab ich mich dann für Charakter, Background und Konzept entschieden. Plus natürlich all die Kleinigkeiten in den Boxen. Was mehr könnte man wissen wollen? Oh, außer natürlich ...
🦇 Tariq gehört offiziell zur Generation der Millenials, aber er ist so nah an den Zoomern, dass er mühelos als beides durchgeht 🦇 Er riecht eigentlich immer nach Moschus - und wenn man ihm nahe genug kommt, beim Umarmen zum Beispiel, dann kann man auch Feigenöl riechen 🦇 Eine von Tariqs schönsten Kindheitserinnerungen ist das gemeinsame Beten mit seinem Vater und seinen Brüdern 🦇 Seine Familie ist verdammt wholesome und funktional, mit einer guten Konfliktlösefähigkeit und hohen Menschenkenntnis gesegnet - natürlich heißt das nicht, dass sie sich alle immer verstehen 🦇 Tariq ist chronically online, wie sich das für unsere Generationen gehört. Das Internet hat ihm das Leben mit seiner Krankheit immens erleichtert, immerhin ist es online egal, ob es 12 Uhr morgens oder 12 Uhr mittags ist ...
18 notes
·
View notes
Text
Eine Dame fragt:
"Für wie viel verkaufst du deine Eier?" Der alte Verkäufer antwortet: "0,50¢ pro Ei, Madam". Die Frau sagt: "Ich nehme sechs Eier für 2,50 ç oder ich gehe." Der alte Verkäufer antwortet ihr: "Kaufen Sie sie zu dem Preis, den Sie wollen, Madam. Es ist ein guter Anfang für mich, weil ich heute kein Ei verkauft habe und ich es zum Leben brauche.
Sie kaufte ihre Eier zum Marktpreis und ging mit dem Gefühl, das sie gewonnen hatte. Sie stieg in ihr elegantes Auto und ging mit ihrer Freundin in ein elegantes Restaurant. Sie und ihre Freundin bestellten, was sie wollten. Sie aßen ein wenig und hinterließen viel von dem, was sie sich gewünscht hatten.
Also bezahlten sie die Rechnung, die 400 Dollar betrug. Die Damen gaben 500 Dollar und sagten dem Besitzer des schicken Restaurants, er solle das Wechselgeld als Trinkgeld behalten ....
Diese Geschichte mag für den Besitzer des Luxusrestaurants ganz normal erscheinen, aber sehr ungerecht gegenüber dem Eierverkäufer.......
Die Frage, die sich daraus ergibt, ist:
Warum müssen wir immer zeigen, dass wir Macht haben, wenn wir von den Bedürftigen kaufen? Und warum sind wir großzügig zu denen, die nicht einmal unsere Großzügigkeit brauchen?
Ich habe mal irgendwo gelesen:
"Mein Vater kaufte früher Waren von den Armen zu hohen Preisen, auch wenn er diese Dinge nicht brauchte. Manchmal hat er mehr für sie bezahlt. Ich war erstaunt. Eines Tages fragte ich ihn: "Warum tust du das, Dad?"
Da antwortete mein Vater: "Es ist eine Wohltätigkeit, die in Würde gehüllt ist, mein Sohn."
Ich weiß, dass die meisten von euch diese Botschaft nicht teilen werden, aber wenn ihr einer der Menschen seid, die sich die Zeit genommen haben, so weit zu lesen ... Dann wird diese Botschaft eines Versuchs der "Humanisierung" noch einen Schritt weiter gegangen sein .... in die richtige Richtung...
20 notes
·
View notes
Text
Wir schreiben das Jahr 45 nach Super-Papagei. tumblr user lalalenii nimmt ihr Leben in die Hand und macht "leb was du liebst" zur Realität. Ein Erfahrungsbericht.
Ich könnte jetzt hier ganz weit ausholen und alles aufzählen was zu diesem kathartischen Moment geführt hat aber das ginge zu weit. Gehen wir gleich zum juicy Stuff über.
Es. War. So. Toll. Anders kann ich es gar nicht beschreiben. Oliver war so unglaublich lieb, und sehr sehr wertschätzend und motivierend. Es fällt so schwer zu glauben, dass das alles wirklich nicht geprobt ist, aber irgendwie funktioniert es doch. Props nochmal dazu, denn so aus der Ferne einen so homogenen und harmonischen Cast aufzustellen ist sicher nicht einfach - aber es geht auf.
Nachdem wir von jemand aus dem LL Team abgeholt und Backstage gebracht wurden kam dann auch bald Oli, hat uns alle begrüßt und dann sind wir gemeinsam bisschen die Rollen durchgegangen, wie wir sie anlegen wollen, da hat Oli uns noch ein paar Tips gegeben. Dann gings auch schon direkt zum Mic bzw Soundcheck, dann wurde die erste Szene geprobt (wo alle mitsprechen, außer ich weil meine Rolle erst in Teil 2 vorkommt) Oliver meint, ich soll mir das einfach von den anderen abgucken, ich mach das schon. Gut xD.
Die Zeit vergeht wie im Flug, bevor es auf die Bühne geht, erzählt uns Oli noch ganz stolz, dass er vom Haus gerade einen Sold-Out Award bekommen hat, mitsamt handgemaltem Plakat. Kriegt nicht jeder. Für uns heißt das: Da vorne sitzen so 1.700 Leute, und wir müssen uns gleich neben einem Voll-Profi beweisen, gut.
(Auch ein Lieblingsmoment: Ich treffe Oliver am Klo, später erzählt er, dass er auch nach all den Jahren noch eine nervöse Blase hat. I feel you man.)
Ich habe Glück, im ersten Teil ist nix zu tun, also sitze ich und lausche ich. Und wow, es ist jetzt nicht das erste Mal, dass ich so Kontakt zu Theater habe, aber so ein Manuskript zum Leben erwachen zu sehen ist schon etwas sehr sehr magisches. Ich begnüge mich damit, zu lauschen. (Wir sind ja hier auch bei der Lauscher Lounge, hehe).
In der Pause werde ich dann doch ein bisschen nervös, und vor allem, als die Seiten bis zu meinem ersten Einsatz immer weniger werden. Aber dann bin ich dran, und alles was ich nur für leere Motivationsfloskeln von Oli gehalten habe - "Ihr werdet sehen, das macht so viel Spaß, spätestens in der Pause wollt ihr gar nicht mehr aufhören. Genießt es einfach" - bewahrheitet sich. ES MACHT SO VIEL SPASS!!!
Ich bekomme sogar Gelächter in meinen Szenen, und habe plötzlich richtig Bock. So schnell ist der Abend aber auch schon rum. Aber einen Abschlusslacher lachen zu dürfen, während das Vocoder-Intro einspielt? Un-be-fucking zahlbar.
Hinter der Bühne, sagt mir Oli mehrmals, dass ich das super gemacht hätte, nochmal richtig Schwung in die Szene gebracht hätte, und dass es ihm leid täte, dass ich nur so wenig Text hatte (🥹). Es wird signiert, Fotos gemacht, ich bin im siebten Himmel. Meinen Lanyard mit dem "CAST" Ausweis nehme ich mit ins Grab. Und diese Erinnerung.
Definitv ein reminder, dass man sich manchmal einfach trauen muss. Und dann passieren ganz ganz tolle Dinge.
#brb buying a Diary specifically to take down this memory#also im not gonna post any pics of me here but a) i love how i dont look /that/ small next zu Oli#b) if u wanna stalk me i'm the tiniest person on stage. They literally had to lower the stand for me
23 notes
·
View notes
Text
Okay, aufgehorcht und mitgemacht:
Ich hab grade rausgefunden, dass man bei Funk Formatideen einreichen kann: https://www.funk.net/formatidee 🤯
Ich würde mich mal dahinter klemmen, die Spin-off-Idee dafür aufzubereiten. Da steht zwar, dass sie aktuell alle Budgets verplant haben, aber nicht, dass man nichts einreichen soll, also ist es wohl einen Versuch wert 🤷
Meine Grundidee wäre, dass man die Gruppe um Colin, Noah, Joel, Julia und Ava bei ihrem Leben in Köln begleitet, zu dem Zeitpunkt, wo Colin und Julia gerade ihr Abi gemacht haben und ins Mathestudium (Colin) bzw Praktika und Vorbereitung für Vorsprechen (Julia) starten. Joel, Ava und Noah stecken im Abschlussjahr an der Schule.
Zwei Sachen dazu:
- Wenn ihr Ideen habt, welche Stories ihr mit den Fünfen gerne sehen würdet, schreibt sie mir gerne! Auch, wenn ihr Vorstellungen davon habt, wie sie in diesem Lebensabschnitt so drauf sind, wie ihre Wohnsituation ist (WG? Alle schlafen bei Julia auf der Couch?), wofür sie sich interessieren, was sie so neben der Schule/Uni noch machen - alles her damit! Ich schau, was ich mit reinverwursteln kann, außerdem hilft es, abzuschätzen, wie lang diese Serie ungefähr werden soll :)
- Teamwork makes the dream work! Ich freue mich natürlich sehr, wenn Leute mein Geschriebenes probelesen oder sich anderweitig einbringen möchten. Besonders, wenn ihr irgendwelche Qualifikationen im Bereich Film/Serie/Onlineformate/o.ä. habt, wär es super hilfreich, wenn ihr Teil des Teams werdet. Die wünschen sich nämlich bei fiktionalen Einreichungen einen künstlerischen Lebenslauf der Leute, die das machen wollen. Ich arbeite im Kulturbereich, hab schon Regie geführt und Theaterstücke bearbeitet und geschrieben (allerdings nur im Amateurbereich) - ein kleines bisschen was kann ich da also reinschreiben, aber so richtig beeindruckend ist das noch nicht. Also schmeißt eure Kompetenzen in den Ring! (Außerdem @mikkim22 falls du wirklich Lust auf das Spin-Off hast, wär's natürlich super cool, wenn wir das bei der Einreichung direkt mit erwähnen könnten? Aber falls du die Idee lieber in der Welt der lustigen Jokes aus dem bekloppten Tumblr SE Fandoms lassen möchtest oder von den anderen Vieren mitbekommst, dass sie das sowieso nicht mitmachen würden, please stop me? Ansonsten würde ich das nämlich tatsächlich versuchen, ernsthaft zu verfolgen 🙃)
48 notes
·
View notes
Text
Hey @shootingcookielover <3 ich war dein Secret Santa!!
—
Fröhliche Wächter-Weihnachten!
Eos und Ju beschließen, dass das Fest der Liebe der beste Zeitpunkt ist, um den restlichen Wächtern zu unterbreiten, dass sie in einer Beziehung sind. Allerdings scheint dieses Jahr an Weihnachten vor allem eins auf der Tagesordnung zu stehen: Chaos. Featuring: zu viele Fourth-Wall-Breaks von Zeke, Rhuns Geduldsfaden, der allwissende Klaus und ein sehr verstörter Fips.
—
„Julien, bitte beruhige dich. Meine Brüder werden es nicht verurteilen, dass wir in einer Beziehung sind.”
„Woher willst du das denn wissen?”
Eos hätte seinen Partner ernster genommen, wenn dieser nicht einen unreal schrillen Weihnachtspullover angehabt hätte. In dem neonblauen Kleidungsstück, das einen lachenden Schneemann vorne und eine lachende Schneefrau hinten drauf hatte, sah Julien sogar in diesem verstimmten Gemüt einfach zu witzig aus. Das Teil konnte sogar leuchten. Und blinken. (Wie das funktionierte, war Eos ein Rätsel.)
Mit einem Fingerschnippen holte Julien ihn wieder in die Realität zurück. „Hallo? Hörst du mir überhaupt zu?“
Eos blinzelte verlegen und sagte: „Äh, entschuldige. Ich war kurz gedanklich woanders.“
„Ich hab nur gesagt, dass ich nicht nur deswegen“, er zeigte bedeutungsvoll zwischen ihnen hin und her, „besorgt bin. Was ist, wenn deine Brüder meine Geschenke für sie nicht mögen?”
Eos nahm Juliens Hände in seine und versuchte, ihm ehrlich beruhigend zuzureden. „Das werden sie schon. Vertrau mir, du hast die perfekten Sachen ausgesucht.”
Julien schnitt eine Grimasse. „Ich– Mann, ich weiß gar nicht, warum ich so nervös bin. Ich will einfach, dass alles heute perfekt wird.”
Eos drückte einen zarten Kuss auf die Fingerknöchel seines Partners. „Mach dir keine Sorgen“, meinte er. „Wollen wir jetzt schon aufbrechen? Dann haben wir für alles, was noch erledigt werden muss, noch genügend Zeit.“
„Ja, das ist eine gute Idee.“ Julien lächelte Eos an, was eine angenehme Wärme in seinem Herzen auslöste. Vor einigen Monaten noch wäre es ihm undenkbar gewesen, so eine Verbindung zu einem Menschen aufzubauen, geschweige denn diesem Menschen – aber er und Julien zogen sich an wie zwei verschieden gepolte Magnete. Wächter und Kompass; wie vom Schicksal selbst verbunden.
Das würden sie seinen Brüdern heute, am Fest der Liebe, Familie und Freude, unterbreiten.
Im Hotel zum Zahn herrschte eine regelrecht zauberhafte Atmosphäre – das sonst eher dunkle Gebäude war über und über mit Lichterketten, Weihnachtsbäumen und künstlichem Schnee dekoriert worden. Rhun hatte nach extensivem Betteln von allen ihren Brüdern widerwillig eingewilligt, das Hotel zur Location von ihrer Weihnachtsfeier zu machen. Eos war sich ziemlich sicher, dass Rhun trotzdem Zähne sammeln gehen würde, nur ein bisschen später als sonst. Aber wenn sie das glücklich machte, von ihm aus.
Eos und Ju kamen fast als Letzte an (Fips, so hatte Eos in den letzten Monaten gelernt, kam immer „fashionably“ zu spät) und trafen in der Lobby schon auf Zeke, der gerade einen Weihnachtsbaum mit schlangenförmigen Ornamenten behängte. Der Sandmann hatte einen weißen Bommel an das spitze Ende seiner Kapuze gemacht und sah jetzt ein bisschen aus wie Klaus mit einer sehr falschen Farbpalette.
„Na hallo, ihr beiden“, grüßte er Eos und Julien fröhlich. „Fröhliche Weihnachten!“
„Fröhliche Weihnachten”, erwiderte Julien ein wenig abgehackt. Eos legte ihm reflexartig eine Hand auf den Rücken, damit er sich auflockerte – tatsächlich entspannte sich Julien unter seiner Berührung und schenkte ihm ein kleines, dankbares Lächeln.
Zeke würgte lautstark. „Uäh, ich sehe, wie es ist. Ich bin das dritte Rad am Wagen in dieser Fic. Ne danke, ich hab freien Willen, ich verpiss mich.”
Eos sah verwirrt zu ihm. „Was?”
Zeke zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Wir haben fast keine Kekse mehr, weil Rhuns Mitarbeiter die alle fressen. Wollt ihr welche machen?”
Keine gute Idee.
Eos hatte sich seiner hohen Meinung nach recht gut an das Leben in dieser modernen Welt angepasst – er verstand manche Dinge zwar nicht (wie zur Hölle funktionierte Bluetooth. Das war mehr Magie, als es seine fliegende Insel jemals gewesen war), aber laut Julien hatte er sich beeindruckend schnell an das einundzwanzigste Jahrhundert als solches gewöhnt.
Aber Kochen hatte er schon im sechzehnten nicht gekonnt, und Backen sowieso nicht.
Irgendwie hätte er es kommen sehen müssen, dass irgendwas anbrennen würde. Trotzdem war er überrascht, als Ju ihn ohne jegliches Zögern mit einem Feuerlöscher Löschschaum frontal ins Gesicht sprühte.
Ehrlich jetzt. Eos hatte nicht mal gebrannt. Ju hatte ihn trotzdem von oben bis unten mit Löschschaum bedeckt.
Nachdem Rhun ihn mit einigen sehr gewählten Worten aus der Küche verbannt hatte (und seine Mitarbeiterin Minty laminierte Hinweise auf seine Verbannung an die Küchentür geklebt hatte) und Eos sich wieder halbwegs von dem Schaum befreit hatte, war er ein wenig wütend auf seinen Partner, der sich weigerte, sich für den Feuerlöscher-Stunt zu entschuldigen. „Wenigstens hab ich das Feuer gelöscht“, sagte Julien nur stur, und wenn Julien sich dafür entschied, stur zu sein, konnte Eos auch nichts mehr ausrichten. Darum ging er, eingeschnappt, wie er nun mal war, in das Foyer, wo Klaus an dem Weihnachtsbaum weiter dekorierte, den Zeke vor eineinhalb Stunden halb fertig stehengelassen hatte.
Als er Klaus so da stehen sah, fiel ihm etwas ein. Eos ging mit schnellen Schritten auf ihn zu, eine Idee in seinem Kopf formend.
„Hey“, sagte sein Bruder, als er ihn sah, „fröhliche–”
„Ich muss dich um Rat fragen”, unterbrach Eos ihn. Das war auch schon seine ganze Idee. „Es geht um ein Geschenk.”
Klaus zog die Augenbrauen hoch. „Ach? Welches denn?”
Eos erwischte sich dabei, wie er von einem Fuß auf den anderen trat, und hörte abrupt damit auf. Er sah sich um und sprach dann leiser als unbedingt nötig, obwohl er niemanden sah. „Es ist… na ja, es ist für Julien.“
Klaus sah ihn über den Rand seiner Brille hinweg wissend an. „Ah. Ich sehe. Nur raus damit, was hast du ihm denn besorgt?”
Eos wurde unangenehm heiß im Gesicht. „Einen Kompass.”
Er erklärte es Klaus zögerlich – der Kompass auf Jus Rücken zeigte nur vier Symbole. Wer auch immer ihn tätowiert hatte, hatte Eos natürlich nicht mit den Wächtern einbezogen. Also hatte Eos mit viel Aufwand (und dem Blut tausend katalanischer Mauereidechsen) einen Kompass gebaut, der immer auf ihn zeigte… falls Julien ihn mal aus irgendeinem Grund nicht finden konnte.
Klaus’ Augen hatten immer noch diesen viel zu wissenden Blick, als er am Ende von Eos’ Erklärung nickte. „Das ist ein sehr schönes Geschenk, Eos. Er wird sich bestimmt freuen.”
Eos atmete erleichtert auf. Es war ihm teilweise zu kitschig vorgekommen, aber wenn Klaus, der nichts von ihrer Beziehung wusste, es nicht so sah, musste es ja passen.
Klaus legte eine Hand auf seine Schulter und lächelte ihn beruhigend an. „Wollt ihr beiden nicht den Baum fertig schmücken? Ich suche derweil Rhun und versuche, sie davon abzuhalten, Meuchelmord zu begehen.”
Eos blinzelte und nickte. „Gute Idee.”
Wie sich herausstellte, war es eine miserable Idee. Nicht, Rhun von Meuchelmord abzuhalten, nach dem Küchendesaster war das eine exzellente Idee, aber Ju und Eos diesen Weihnachtsbaum fertig schmücken zu lassen, war nicht Klaus’ glänzendster Moment.
Denn Eos und Ju schafften es, auch den Weihnachtsbaum anzuzünden.
„Wie ist das überhaupt passiert–”
„Du wolltest die Kerzen anzünden!”
„Ja, um kurz zu sehen, wie das aussieht! Nicht, um sie lange brennen zu lassen!”
„Deswegen wollte ich elektronische Kerzen!”
„Wir haben aber keine!”
Während Ju und Eos so diskutierten, brannte der Weihnachtsbaum lichterloh.
Ju holte aus dem Nichts wieder einen Feuerlöscher raus. Eos sprang mit erhobenen Händen zurück. „Wag es ja nicht–”
Aber dieses Mal sprühte Ju nur den Baum voll. Eos überlebte es.
„Was zur Hölle ist hier los?”
Eos und Ju drehten sich gleichzeitig zu Fips, der entgeistert den schaumbedeckten Baum anstarrte.
„Öhh“, machte Ju. „Moderner Baumschmuck?“
Fips schnitt eine Grimasse. „Wir müssen einen neuen Baum besorgen. Sonst killt Rhun uns.”
Dass das Hotel von einem Wald umgeben war, spielte ihnen ziemlich gut in die Karten. Zu dritt stapften der Osterhase, der Hüter des Mondes und Julien durch den Wald und suchten nach einer jungen, schönen Tanne. Hörte sich vielleicht nach einer tollen Weihnachtsaktivität an, allerdings wurde es ein wenig dadurch versaut, dass Fips und Eos immer noch ein wenig unsicher miteinander umgingen (schon bisschen awkward, jemanden von den Toten zurückzuholen, aber… falsch) und Ju Eos jetzt eiskalt ignorierte.
Nach einer Stunde stiller Herumsucherei konnte er es nicht mehr ertragen. Eos ging langsamer als Fips, um auf Juliens Höhe zu landen, und stupste ihn an. „Wir hätten nach elektronischen Kerzen suchen sollen.”
„Wir hätten die blöden normalen Kerzen schon lassen können, wir hätten sie nur nicht anzünden sollen.” Julien sah ihn nicht an, als er sprach. Eos sah zum Himmel hinauf und bat irgendjemanden da draußen um Geduld.
Mit einem schnellen Blick nach vorne vergewisserte er sich, dass Fips zwischen den Bäumen verschwunden war – dann ergriff er Juliens Handgelenk und zog ihn in eine feste Umarmung. „Du hattest Recht”, sagte er, ein wenig gedämpft gegen Juliens Haare. „Es tut mir leid.”
„Halt die Klappe”, murmelte Julien. aber er zog nicht weg, was Eos als Gewinn zählte. „Ich hätte auch sehen können, dass die Kerzen zu niedrig brennen. Wir haben beide verschissen.”
Bevor Eos irgendetwas erwidern konnte, hatte Julien ihn ein wenig weggeschoben, sich auf seine Zehenspitzen gestellt und einen sanften Kuss auf Eos’ Mund gedrückt. Die Wärme, die sich in seinem Herzen ausbreitete, hätte den Schnee um sie herum glatt schmelzen können.
„Lass uns nicht streiten”, sagte Julien, als sie sich wieder trennten. „Es ist Weihnachten.”
Eos lächelte breit und nickte.
„ICH HAB EINEN GEFUNDEN!”
Sie schreckten genau rechtzeitig auseinander, bevor Fips zwischen den Bäumen hervorkam, über beide Hasenohren strahlend. Er zeigte auf den Wald hinter ihm.
„Der ist perfekt! Kommt mal und helft mir, ihn zurück zum Hotel zu bringen!”
Nach einigem Hin und Her war der neue Weihnachtsbaum sicher im Foyer des Hotels zum Zahn aufgestellt und Fips ging, um nach elektrischen Kerzen zu suchen. Eos und Julien einigten sich auf kunterbunt durchgemischten Schmuck für den Baum und hatten beim Dekorieren tatsächlich dieses Mal Spaß.
Als sie halb fertig waren, spazierte Zeke ins Foyer und blieb verdutzt im Türrahmen stehen. „Äh… was ist das denn? Hallo, Autor? Haben wir den Plot verloren oder was?”
„Mit wem redest du?”, fragte Julien ihn abwesend, während er Lamettafarben verglich.
„Niemand, den du sehen kannst. Ich hol mal die anderen, falls ihr wieder was anzündet. Würd es dieser Fic zutrauen.”
Und zack – er war wieder verschwunden.
Julien und Eos schmückten den Baum fertig und deponierten ihre Geschenke unter seinen tiefsten Zweigen. Als sie endlich fertig waren, stellten sie sich nebeneinander und sahen stolz auf ihr fertiges Werk.
„Der sieht ja wirklich schön aus”, meinte Julien fast schon verwirrt.
Eos betrachtete den Baum, den sie mit Kugeln in allen Farben behängt hatten – metallenes Orange, knalliges Violett, neonblau und blasses Pink nebeneinander – gepaart mit Zuckerstangen, goldenem Lametta und einer selbstgebastelten Spitze, die mehr als ein wenig Ähnlichkeit mit Eos hatte („Weil du mein Engel bist“, hatte Julien gewitzelt. Eos war rot geworden). Es war ein sehr seltsamer Weihnachtsbaum, aber Julien hatte Recht – irgendwie sah er schön aus.
„Fast so schön wie du”, sagte er.
Julien lächelte ihn an und zog ihn für einen Kuss runter. Eos war so damit beschäftigt, den Moment zu genießen, dass er nicht hörte, wie die Tür sich öffnete–
Bis Fips anfing, lauthals zu schreien.
Es war ein schönes Weihnachtsfest – die Brüder freuten sich über ihre Geschenke, Zeke sammelte von allen Seiten Wettengeld ein (er „kannte den Plot“, laut eigener Aussage), Julien küsste Eos für den Kompass halb besinnungslos, Klaus schien überhaupt nicht überrascht, Rhun sah aus, als ob der Weihnachtsbaum ihm physische Schmerzen bereiten würde, und Fips schien der Einzige zu sein, der wirklich keine Ahnung von Julien und Eos gehabt hatte.
Fröhliche Weihnachten bei den Wächtern.
13 notes
·
View notes
Text
in defence of Noah Temel* (Folge 1053 - 1055)
*weil Colin nicht verteidigt werden muss; er macht keine Fehler und wir alle lieben ihn <3
Eine Bemerkung vorab: Ich gehe in dieser Argumentation davon aus, dass Noah sich seiner Gefühle für Colin bewusst ist und weiß, dass diese Gefühle über Freundschaft hinaus gehen. Andere Interpretationen der Situation (z.B. diese) finde ich jedoch auch sehr interessant und plausibel, und zum Großteil würde meine folgende Analyse von Noahs Verhalten ebenso auf diese anderen Möglichkeiten zutreffen; man müsste nur die Begründungen demnach anpassen.
Ansonsten lest euch bitte auch alle die Analyse zu Noahs Charakter und Verhalten von June durch, falls ihr es noch nicht getan habt! Sie hat das ganze wirklich toll zusammengefasst und ich möchte nichts von dem widersprechen; eher noch ein paar Gedanken ergänzen.
Recap:
„Ich kann das alles nicht. Befreundet sein. Weißt du, der Kuss hat mir echt was bedeutet. Ich hab‘ sowas noch nie für irgendjemanden gefühlt. Und ich will nicht so tun, als wäre da nichts. Ich wollt‘ nur, dass du das weißt.“
[Abgang Colin]
So verlassen wir Noah und Colin am Ende von Staffel 26.
Wir, als Zuschauer:innen, wissen zu diesem Zeitpunkt also:
Colin ist in Noah verliebt, er ist sich seiner Gefühle bewusst und hat Noah seine Gefühle gestanden.
Noah ist in Colin verliebt, er ist sich seiner Gefühle (wahrscheinlich) bewusst, aber möchte diesen aus persönlichen Erfahrungen und Ängsten nicht nachgehen und lehnt Colin deshalb ab.
Colin glaubt aber, dass Noah auch etwas fühlen muss und kann deshalb nicht nur mit ihm befreundet sein.
Hier könnte die Geschichte zu Ende sein, denn…
… das Problem zwischen Colin und Noah ist offensichtlich nicht, wer in wen verliebt ist oder wer es nicht ist. … das Problem ist genauso wenig, ob sie sich selbst und dem anderen gegenüber die Gefühle (ein-)gestehen können. (Denn auch wenn Noah es bisher nie direkt ausgesprochen hat, so schwingt in mehreren seiner Aussagen bereits ein unterliegendes Geständnis mit und Colin ist sich sicher, dass Noah auch etwas für ihn empfindet).
Wir haben also zwei Personen, die ineinander verliebt sind und voneinander wissen, dass sie ineinander verliebt sind.
Die Grundlage des Problems ist, dass Noah und Colin zu diesem Zeitpunkt unterschiedliche Dinge in ihrem Leben und somit in der anderen Person suchen. Colin sucht Liebe, während Noah den Halt und die Unterstützung eines guten Freundes braucht; Gefühle hin oder her.
Es besteht also eine Art Interessenkonflikt (und so sehr wir Noah und Colin natürlich zusammen sehen wollen und hoffen, dass Noah seinen Schatten irgendwann überspringen kann), beide haben zurecht ihre Grenzen gesetzt und müssten damit leben können
- tun sie aber nicht.
Staffel 27:
Zu dem gerade angesprochenen Interessenkonflikt aus Staffel 26 kommt mit Beginn des neuen Schuljahres ein neuer Konflikt hinzu:
Wie kommunizieren Colin und Noah? Und vor allem: Wie interpretieren die beiden die Worte des anderen?
Wir erfahren in der Trust-Challenge, dass Noah Colin die gesamten Ferien über ghosted und dass Colin enttäuscht darüber ist.
Noah verbringt währenddessen die Ferien zuerst bei seiner Mutter, dann bei seinem Vater und hat dort eine „kack“ Zeit; genug Probleme also, mit denen er sich rumschlagen muss. Wahrscheinlich würde er Colin sogar gerne zur Ablenkung schreiben, aber: Er hält sich an Colins „Bedingung“. Sie können nicht einfach befreundet sein und da Noah ihm nicht das geben kann, was Colin möchte, zieht er sich zurück und lässt Colin in Ruhe.
Das neue Schuljahr beginnt und Colin ist als Erster zurück im gemeinsamen Zimmer. Mit Joel spricht er über die Situation und seine Gefühle. Wir erfahren hier:
„Ich werd‘ drum kämpfen. Das is‘ es mir wert.“
Colin ändert also seine Einstellung zu der Situation (kein Abstand mehr, sondern darum kämpfen) – setzt allerdings Noah nicht darüber in Kenntnis.
Als dieser - in dem Glauben, dass Colin nicht mit ihm befreundet sein möchte/kann - das gemeinsame Zimmer betritt, ist Colin die Person, die aufsteht und auf Noah zugeht, um ihn freundlich zu begrüßen.
Auf Noah wirkt das wie ein Friedensangebot, ein olive branch. Was letztes Jahr passiert ist, ist abgehakt. Zwischen uns ist alles gut.
Ehrlich froh, von seinen Eltern weg zu sein und wieder mit seinen Freunden vereint zu sein, schmeißt Noah sich auf sein Bett: „Wisst ihr was? Ich bin echt froh, wieder hier zu sein.“
Das nächste Gespräch geht somit von Noah aus. Er geht auf Colin zu und fragt, ob sie was unternehmen wollen; für einen Film brainstormen (Film drehen = vertraut und neutral = sicheres Thema). Man sieht deutlich, dass Noah nervös ist in der Unterhaltung und versucht Colins Reaktion zu interpretieren. Als Colin dem Treffen zustimmt, fragt Noah sicherheitshalber noch einmal nach: „Wirklich?“ Ist es wirklich okay, dass wir wieder Zeit miteinander verbringen? Als Freunde?
In Colins Antwort sieht er schließlich die Bestätigung darin, dass sie mit dem Thema Liebe abgehakt haben (wenn auch nicht zwangsläufig mit den Gefühlen selbst. Denn Noah weiß natürlich, wie er immer noch für Colin fühlt, aber sie sind sich einig, dass sie die Gefühle ruhen lassen und ihre Freundschaft das Wichtigste ist – denkt Noah.)
Colin hingegen interpretiert das Gespräch natürlich ganz anders. Er sieht in Noahs Verhalten Annäherungsversuche und wird in dessen Blicken natürlich auch bestätigt.
Somit kommen wir schließlich bei der Situation in Folge 1055 an: Colin versteht nicht, wie Noah ihm so verliebte Blicke zuwerfen und gleichzeitig so tun kann, als wäre nie was zwischen ihnen gewesen. Noah hingegen ist ehrlich überrascht, als Colin das Thema wieder anspricht.
„Ich hab‘ gedacht, wir haben das abgehakt!“
Er sagt es nicht aus Provokation oder Ablenkung, in seinen Augen hatten sie das Thema eben tatsächlich abgehakt.
Es kommt zum Streit.
Mit „Hab‘ ich dich darum gebeten, oder was?! Geh doch! Machst eh alles kaputt mit deinem Gefühlsscheiß! Ja genau, verpiss dich!“ schlägt Noah am Ende über die Stränge. Er fühlt sich eingeengt und aus Schutz teilt er lieber aus und verletzt Colin dabei aktiv.
Zuvor jedoch? Kann man keinem der beiden Schuld geben. Oder beiden zusammen. Beide haben nichts „falsch“ gemacht, beide wollten die andere Person nicht verletzen – tun es aber, weil sie nicht das für die andere Person sein können, was diese gerade braucht.
Noah hat dabei vielleicht in Kauf genommen, Colin falsche Hoffnungen zu machen. Colin hat dabei vielleicht in Kauf genommen, Noahs Ablehnung zu ignorieren. Beide tun dies nicht böswillig, sondern weil sie alles aus ihrer eigenen Perspektive interpretieren/beurteilen – und auch für den anderen mitdenken.
Sie interpretieren ihre Gespräche grundsätzlich verschieden. Beide legen die Worte des jeweils anderen so aus, dass sie zu ihrer eigenen Welt-(Wunsch-)Vorstellung passen. Es wird zwar das gleiche gesagt, aber sie ziehen unterschiedliche Schlussfolgerungen daraus (Noah deutet Colins Annäherungen als freundschaftliches Friedensangebot, Colin deutet Noahs Annäherungen als romantische Geste). Die beiden reden letztendlich aneinander vorbei und deshalb musste es in Folge 1055 auch zum Streit kommen.
Ein Streit mit eigentlich dem gleichen Ergebnis von Staffel 26: Noah kann sich nicht auf die Liebe einlassen, Colin kann nicht nur mit Noah befreundet sein. Dieses Mal zieht Colin jedoch die echten Konsequenzen daraus, und verlässt das Einstein.
Fazit:
Natürlich sind wir sauer auf Noah, weil Colin wegen ihm immer und immer wieder verletzt wird. Und natürlich könnte man sagen, dass es naiv von Noah ist, zu glauben, dass sie das mit der Liebe einfach so abhaken konnten. Aber letztendlich ist es nur
a) Folge seiner negativen Erfahrungen durch die Beziehung seiner Eltern (wie wir schon längst wissen)
b) Folge Noahs und Colins misslungener Kommunikation in Staffel 27 - und zwar von beiden Seiten aus. Beide sehen das, was sie sehen wollen (und mit ihren Lebenserfahrungen sehen können) und schaffen es nicht, sich vollständig in die andere Person hineinzuversetzen (they are 15, give them a break).
Aber das muss nicht so bleiben!
Colin hat nichts falsch gemacht und ist dementsprechend aus gutem Recht jetzt nach Köln gegangen, um Abstand zwischen sich und Noah zu bringen.
Noah hat (fast) genauso wenig falsch gemacht, muss/kann jetzt aber daran arbeiten, seine Ängste zu überwinden und Colin schließlich beweisen, dass er es ernst meint und bereit ist, für ihre Liebe zu kämpfen.
Und dann gibt es unser lang ersehntes Nolin Happy End, yay!
#schloss einstein#in defence of noah temel#bevor er heute abend wieder neue scheiße bauen kann lol#forever noah hater and noah defender at heart#noah und colin brauchen einfach eine feste umarmung#und ich dann auch bitte?#sorry für den rant aber es hat mich einfach nicht losgelassen
47 notes
·
View notes
Text
So, nachdem ich drüber geschlafen habe, muss ich unsere Ideen auch nochmal zu einer Interpretation zusammenfassen, mit der ich bis Ostern leben kann 😅.
Ich finde nach wie vor, dass die erste Hälfte der Folge Erwartungen aufbaut, die die zweite nicht hält, und Curacao kann man völlig ignorieren.
ABER: Wir haben echt viel Hanna-Martin-Beziehung bekommen und ich sehe es jetzt mal so: Zu Beginn der Folge ist die Zuneigung richtig klar (viel Dialog, Körperkontakt etc.). Aber nach Coco Island war definitiv Martin am Zug. Und da ist es wirklich logisch, wenn Hanna irgendwann die Geduld verliert und sich denkt, da ist jemand mit Initiative, warum also nicht? So gesehen hat sie Martin sowohl auf dem Boot als auch in der Kantine die Chance gegeben (oder ihn mit dem "Rat eines Freundes" sogar dazu provozieren wollen) zu kämpfen, was er nicht tut. Sie wirkt beide Male richtig enttäuscht! Und trotzdem konnte sie sich am Ende nicht gegen ihn entscheiden. Bei dem Gespräch im Büro könnte sie mit den Veränderungen meinen, dass sie eingesehen hat, dass sie seine zurückhaltende Art nicht ändern kann und ihn trotzdem liebt und dass er beruflich und privat doch über seinen Schatten gesprungen und in Zukunft vielleicht selbstbewusster ist. An der Reling und vorm Dinner wäre es dann quasi ein "Die Aktion tut mir leid, gib uns bitte noch eine Chance", was Max ja dann ausgesprochen hat, offenbar zu Hannas und Martins Zufriedenheit.
Puh, jetzt geht es mir besser 😂!
16 notes
·
View notes
Text
Russendisko-News
Schleichend frisst sich der sinnloseste Krieg aller Zeiten durch das öffentliche Leben Russlands, er vergiftet und zerstört alles. Will jemand wissen, wie sich die Fußballfans in Russland fühlen, von den Fußballspielern ganz zu schweigen? Sie feiern riesige Erfolge. Beim letzten Spiel der russischen Nationalmannschaft hat sie einen Weltrekord in Krasnodar aufgestellt: mit 11:0 gegen die Nationalmannschaft von Brunei. Der eigentliche Skandal ereignete sich nach dem Spiel, als die Brunei-Mannschaft sich in einer Shisha-Bar in Krasnodar unsittlich benahm und ein wenig randalierte. Nach einer polizeilichen Ermittlung wurde festgestellt, dass die Nationalmannschaft aus Brunei gar nicht aus Fußballern besteht. Es waren zwei Polizisten darunter sowie ein Taxifahrer und einige Jungs aus der Jugendmannschaft hatten ihre Freunde nach Russland mitgenommen. Die russische Seite zahlte nämlich für ein Freundschaftsspiel ansehnliche Honorare. Die Sache mit Brunei war jedoch zu peinlich für beide Seiten, deswegen wurde jetzt der Präsident der Fußball Assoziation von Brunei vom Sultan persönlich entlassen.
Das russische Problem wurde damit nicht gelöst, dem Land gelingt es immer schwerer, Freundschaftsspiele zu organisieren. Von allen internationalen Turnieren und Meisterschaften seit 2022 ausgeschlossen, sucht Russland aktiv nach potenziellen Partnern für die Freundschaftsspiele, aber es wird eng. Es gibt zwar einen Haufen Länder, die bereit sind, für Geld gegen Russland zu spielen oder zumindest auf dem Fußballfeld zu tanzen, aber es sind keine Fußballländer, vorsichtig gesagt. In der Presse wird diese Situation als ein großer Gewinn dargestellt, denn die russische Nationalelf stellt einen Weltrekord nach dem anderen auf. Das Jahr 2024 hat sie mit fünf Siegen in fünf Spielen abgeschlossen, mit einem traumhaften Gesamtergebnis an Toren: 26:00.
Die Russen konnten sich gegen Serbien und Belarus tapfer behaupten, Vietnam und Syrien wurden auf dem Feld beinahe vernichtet und dann noch als Kirsche auf der Torte das Spiel gegen Brunei, mit dem ersten Tor bereits nach sieben Sekunden Spielzeit, auch ein Weltrekord! Möglicherweise war der Torwart gleich in die Shisha-Bar gegangen?
Insgesamt hat die russische Nationalelf jedoch erstaunlich wenig gespielt. Ein paar Freundschaftsspiele waren zwar versprochen worden, fanden aber nicht statt. Das Spiel gegen Paraguay wurde wegen eines terroristischen Anschlags in Moskau abgesagt, das Spiel gegen Thailand fiel wegen eines Taifuns in Vietnam ins Wasser und die Verabredung mit Pakistan wurde zu einem Desaster: Kurz vor dem Spiel erklärte die Nationale Fußballakademie Pakistans, dass keine der Mannschaften es vorgehabt hatte, gegen die Russen anzutreten. Doch mit wem haben dann die russischen Fußballbürokraten überhaupt verhandelt? „Mit irgendwelchen Menschen aus Pakistan“ sagte der Sportminister. Seitdem sind „irgendwelche Menschen aus Pakistan“ zu einer Meme geworden und gelten als Bezeichnung für alle infrage kommenden Gegner der Nationalelf. Wie geht es nun weiter? Für das Jahr 2025 sind weitere Freundschaftsspiele geplant.
Die meisten Länder weigern sich aus politischen Gründen mit Russland zu spielen. Aber wie bereits Erich Honecker einmal sagte, „wir sind nicht allein auf der Welt“. Es werden Gespräche mit Israelis geführt, mit Kasachstan und Zypern. Sonst ist Europa durch und sogar Albanien hat abgesagt (wollen sie etwa auch in die EU?) Mit Afrika ist die Situation ebenfalls kompliziert.
Insider behaupten, ein Spiel gegen Nigeria wäre nächstes Jahr realistisch plus noch ein weiteres afrikanisches Land, das aber noch nicht genannt werden möchte. Das Spiel mit Venezuela findet höchstwahrscheinlich statt, Burkina Faso und die République de Côte d'Ivoire (die Elfenbeinküste) machen auch mit. Der Präsident wünschte den Mannschaften schon mal viel Erfolg. Auf zu neuen Rekorden!
13 notes
·
View notes
Text
Namibia, Botswana, Simbabwe 2024/25 - Vorbericht
Herrschaften und Oukies!!!
Bald geht es wieder los. Dieses Mal ganz in den Norden Namibias, durch den Caprivi Streifen an die Flüsse Okavango und Zambesi, bis zu den weltberühmten Victoria Fällen.
Wie immer, machen wir auch dieses Mal eine selbstgebastelte Rundreise mit einem 4x4 als Leihwagen - ohne Dachzelt, denn wir sind "Warmduscher" und wollen im weichen Bettchen schlafen.
Außerdem fährt auch in diesem Jahr noch einmal meine Mutter mit, die einmal im Leben die Victoria Fälle sehen wollte. Diesen Wunsch erfüllen wir ihr gerne.
Wenn alles klappt, wie geplant, die Airline Eurowings Discover (die Airline heißt seit neuestem nur noch Discover) auch schön mitspielt und sonst nichts dazwischen kommt, sollte dem Abflug nach Windhoek nichts im Wege stehen.
Der Abflug findet in diesem Jahr ausnahmsweise einmal ab Düsseldorf via Frankfurt statt. Der Zubringerflug in der Business Class nach Frankfurt kostete gerade einmal 50 Euro pP mehr und für uns entfällt so die aktuell elendige Anfahrt über die Sauerländer Dörfer, bedingt durch die Sperrung der A 45.
Ab dem 15.12. heißt es dann wieder für unsere kleine Reisegruppe:
youtube
Die geplante Tour führt uns auch dieses Mal zu verschiedenen Zielen, die wir schon immer einmal besuchen oder noch einmal besuchen wollten, da sie uns so gut gefielen.
Hier unsere Stationen der diesjährigen Reise:
1. Eagle Rock Lodge (2. Besuch): gelegen nur rund eine gute 1 Stunde westlich des Flughafens, im Khomas Hochland, und damit ideal zu Beginn oder zum Ende der Reise. Arianes Rouladen von der Oryx Antilope sind legendär.
2. Swakopmund, Chala Kigi (10ter Besuch): gelegen an der kalten Atlantikküste. Swakop wird wegen seiner Jugendstilarchitektur auch scherzhaft als das südlichste Seebad Deutschlands bezeichnet.
youtube
3. Sophienhof Lodge bei Outjo (2ter Besuch): Hier haben wir uns dieses Mal für das VIP -Haus mit eigenem Pool und Carport entschieden.
youtube
4. Kayova River Lodge (1ster Besuch), gelegen am mächtigen und ebenso berühmten Okavango River mit Blick auf Angola. Die Lodge bietet Unterkunft in nur 8 Bungalows. Es gibt es exzellente Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung und natürlich Bootsfahrten auf dem Okavango.
5. Namushasha River Lodge (1ster Besuch): Die Lodge liegt am Ufer des Kwando River im Ost-Caprivi, rund 24 km südlich von Kongola in der Nähe des Mamili und Mudumu-Nationalparks.
youtube
6. Chobe River Camp (1ster Besuch), nordöstlich des Grenzübergangs Ngoma am Ufer des tierreichen Chobe River mit Blick auf den Chobe National Park und Botswana situiert.
youtube
6. Sandpiper Villas Chobe (1ster Besuch), in der botswanischen Grenzstadt Kasane (2ter Besuch) und wie der Name bereits verrät direkt am tierreichen Chobe River gelegen.
youtube
7. Divava Okavango Resort & Spa (1ster Besuch), gelegen an den Popa Fällen (2ter Besuch) des berühmten Okavango Rivers und nur wenig Kilometer vom Mahango Nationalpark entfernt, bietet die Lodge den idealen Ausgangspunkt für Vogel- und Wildbeobachtung.
youtube
8. Wildacker Gästefarm (2ter Besuch): kleine mit viel Herzblut geführte Gästefarm. Mit nur 6 reedgedeckten Bungalows garantiert die Wildacker Gästefarm einen sehr persönlichen Service, unterhalb des Mangetti Nationalparks gelegen.
youtube
9. Otjikaru Gästefarm (1ster Besuch) am Waterberg (2ter Besuch). Die Gästefarm ist eine kleine persönliche Gästefarm und bietet Unterkunft für eine begrenzte Anzahl an Gästen in 4 Bungalows mit sehr guter namibischer Farmküche. Besucher können auf Pirschfahrten auf der Wildfarm gehen oder den Farmbetrieb kennenlernen.
10. Letzte Station wird dieses Mal Farm Heimat (2ter Besuch): gelegen nur rund 1 Stunde südöstlich des Flughafens, in der Kalahari, und damit ideal zu Beginn oder zum Ende der Reise. Heimat ist eine echte working Guestfarm vorwiegend mit Rindern, Ziegen und Schafen. Hier isst man gemeinsam mit der Farmersfamilie, die seit vielen Generationen hier lebt und wirtschaftet. Authentisch und echt!
youtube
Je nach Internet-Verbindung wird unser Blog dann möglichst täglich wieder über unsere Reise berichten. Traditionell ist das Internet in Namibia ja eher lahm, es wird gelegentlich sogar behauptet, dass hier noch mit Dampfmaschinen gearbeitet wird.
Unser Reisebericht ist für alle gedacht, die einen ähnlichen Urlaub planen oder die gern wissen möchten, was man auf so einer Reise erleben kann - und natürlich für unsere Lieben daheim & in der Ferne.
Wir wünsche viel Spaß beim Lesen, Mitreisen und Mitträumen.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama & der Hasenbär
12 notes
·
View notes
Text
Schloss Einstein Folge 1072
Marlon sucht sein Girlfriend, doch die versteckt sich in einem Schrank. Läuft da schon wieder ein Charakter, dessen Name mit N anfängt vor seinen Gefühle weg?
Leon und sein Boyfriend Kumpel Simon spielen Tischtennis gegen Frau Schiller, als Chiara vorbeikommt und Rat bei Frau Schiller sucht, weil sie keinen Bock mehr darauf hat, ständig in Elly und Joshuas Streitereien mit reingezogen zu werden. Joel, komm zurück, du musst wieder nen Escape Room machen!
Chiara hat keine Lust mehr, mit Joshi zusammenzuarbeiten. NEIN NICHT UNSER LIEBLINGSDUO!
CHIARA UMARMT JOSHI!
ER GUCKT SO ALS WÄRE ER NOCH NIE IN SEINEM LEBEN UMARMT WORDEN!
Nach dem Chemieunterricht kriegen wir JOSHI DEEP TALK: "Familie sucht man sich nicht aus. Elly und ich, wir sind halt einfach so."
JOSHI ENTSCHULDIGT SICH! I REPEAT ER ENTSCHULDIGT SICH!
Chiara will trotzdem nicht wieder mit ihm zusammenarbeiten, weil die Schatzsuche nur "Streit und Stress" bringt.
Währenddessen hat Reena versucht, mit Charlotte für die Präsentation zu üben, aber die hat wieder ne Panikattacke gekriegt. Für Reena ist klar: Charlotte will sich einfach nicht helfen lassen. Leon hält dagegen: "Je mehr Druck man ihr macht, desto mehr Stress macht sie sich selbst. Und dann geht gar nichts mehr."
Annika setzt sich zu Nesrin und bietet ihr eine Limo an.
Nesrin ist gerade damit beschäftigt, ihre Schuhe mit Regenbogenschnürsenkeln zu binden. Wollen die uns damit etwas sagen?
Nesrin: "Ich glaub, bei mir ist irgendwas kaputt. Erst küss ich Marlon und dann laufe ich vor ihm weg." Da bist du nicht die einzige.
Annika und Nesrin sprechen sich endlich aus und sind jetzt wieder BFFs.
Reena, Chiara, Ava, Tahmi und Mikka sprechen Charlotte Mut zu: Egal, wie die Präsentation verläuft, sie sind für sie da.
Der Freundschafts-Content diese Folge einfach <3
GRUPPENUMARMUNG!
ELLY WAS IST EIGENTLICH DEIN SCHEISS PROBLEM?
Charlotte hat ihre Präsentation erfolgreich überstanden. Es war zwar etwas holprig, aber sie hat den Vortrag von Anfang bis Ende gehalten. Leider hat es trotzdem nicht geklappt - das Komitee hat sich für ein anderes Projekt entschieden.
Trotzdem wollen Charlotte und ihre neue Gang noch nicht aufgeben - der Share Space muss gerettet werden!
Annika hat für Nesrin ein romantisches Date mit Marlon arrangiert - in Liegenstühlen auf dem Volleyballplatz mit einem aufblasbaren Herz.
ELLY HÖR AUF SO ÜBER CHIARA ZU REDEN. NOCHMAL: WAS IST DEIN PROBLEM?
Joshi: "Die Lage ist erst aussichtslos, wenn man den Glauben an sich selbst verliert." Das klingt wie etwas, was Joel sagen würde. Wenn er hier wäre.
Eigentlich ist es aber ein Zitat von Xander Solaris aus Joshuas Lieblingsbuchreihe. Kontext: Sie merken, dass die die Zerstörung der Lebenssphäre nur verhindern können, wenn sie aufhören, sich gegenseitig zu bekriegen.
Und so kommen Chiara und Elly auch auf die Erkenntnis, das sie ja keine besten Freundinnen werden und sich auch nicht mal mögen müssen. Sie müssen einfach aufhören, sich ständig zu bekriegen.
Und am Ende sehen wir Marlon und Nesrin, glücklich und zufrieden beim Händchenhalten. Durchhalten, Leute! Bald ist es auch bei Nolin soweit!
Diese Folge war so richtig wholesome <3
29 notes
·
View notes
Text
This is my gift for the Bungou Stray Dogs Gift exchange 2024!
For @tilskkarishma !
Ich hoffe diese Fanfiction gefällt dir, bringt dich etwas zum Schmunzeln und hilft dir dich etwas über die Feiertage zu entspannen!
Ich habe mich so gefreut auf Deutsch zu schreiben. Ich hoffe es gefällt dir!
Liebe Grüße,
Schneefloeckchenuniverse!
And thanks for organizing everything @bsdholidayexchange2024 ! I hope you also have a great holiday time!
______________________
A very Bungou Christmas
“Herzlich willkommen zu unserem Meeting”, begrüßte Kunikida die versammelte Gruppe im Konferenzraum. Sie saßen gemeinsam um den großen Tisch herum. Die letzten Formulare waren ausgefüllt, die Ordner fürs erste verschlossen.
Keine Aufträge mehr in der nächsten Zeit. Normalerweise ein Grund zur Besorgnis, aber zwischen den Jahren eine gern gesehene und angenehme Abwechslung.
Nicht einmal die Mafia schien in diesen Tagen aktiv sein zu wollen.
Der Tisch, der ursprünglich für Besprechungen aller Art vorbereitet war, stand nun geschmückt mit Tannenzweigen und einer rot-silbernen Tischdecke in der Mitte des Raumes. Jetzt würde es nicht um die schlimmstne Abgründe der Menschheit, Morde, Entführungen oder Erpressung gehen.
Es musste nichts aufgeklärt werden.
Alles war geschafft.
Trotzdem stand Kunikida, wie sie es gewohnt waren, an einer Seite des Tisches, während Yukichi Fukuzawa sich an der anderen befand. Die anderen Mitglieder der Detecitve Agency saßen auf ihren Angestammten Plätzen.
Auch wenn sich wohl kein Mitglied der Agentur wirklich dem christlichen Glauben zugehörig fühlte, wurde diese westliche Tradition des Festes gerne und wohlwollend angenommen, wie fast überall in Japan.
Auch wenn es größtenteils um den Gewinn ging, den die Geschäfte zu jener Zeit machten, befand Yukichi dieses Fest als eine angenehme Angelegenheit und eine Chance sich gegenseitig Respekt und Anerkennung für die harte Arbeit zu zeugen, die ein jeder in der Agentur in diesem Jahr vollbracht hatte.
Da sich etwa dreiviertel der Kollegen und Freunde an dem Tisch, trotz regelmäßiger Arbeit, nicht einmal ein eigenes gutes Essen, geschweige denn eine Wohnung, leisten konnten, wurde beschlossen, dass sie sich gegenseitig einen Wichtel zogen. So musste jeder nur ein Geschenk besorgen.
In Momenten wie diesen dachte Fukuzawa oft daran, die Bezahlung zu erhöhen. Doch auch er hatte nicht unendlich Geld zur verfügung und die Wohnungen für die Mitglieder der Agentur bezahlten sich nicht von alleine.
Bisher hatte auch noch nie einer von ihnen nach einer Gehaltserhöhung gefragt.
Nicht einmal Kunikida, obwohl er ihm diese wirklich gegönnt hätte. Jedem, der mit Dazai zusammenarbeiten musste, sollte eine Prämie zustehen.
Seine Gedanken schweiften noch weiter ab. An seine ersten Tage mit Ranpo Edogawa im Schlepptau. Für diese Zeit hätte er auch gerne eine Entschädigung bekommen. Mittlerweile hatte er sie in Form der Detective Agency erhalten. Diese Organisation war mehr, als nur eine Entschädigung. Es war ein Neuanfang, Fukuzwas Leben, seine Familie.
Er brachte seine Finger an seine Glabella und fing leicht an, den Akupressurpunkt zwischen seinen Augenbrauen zu massieren, um sich wieder in die Gegenwart zu bringen. Sentimentalität wäre in diesem Moment fehl am Platz gewesen.
Kunikidas Rede hatte Fukuzawa gefangen in seiner Gedankenblase fast vollständig verpasst. Er hört nur noch die letzten Worte: “... und dann bekommt der oder die nächste sein oder ihr Geschenk überreicht.”
Alle nickten Kunikida zu. Auch Yukichi gab Kunikida Nicken, was dieser als Aufforderung dazu nahm, sich ebenfalls zu setzen.
“Soll jeder von uns ein Weihnachtslied singen, bevor wir die Geschenke öffnen?”, schlug Junichiro Tanizaki vor und erntete von allen Seiten alles, von unwilligen Gegrummel bis zu Blicken, die getötet hätten, wenn das möglich wäre.
Naomi, Haruno und Atsushi waren die einzigen, die dafür waren. Die Demokratie hatte gesiegt. Die Weihnachtslieder wurden ihnen allen erspart.
“Schade, ich kenne kaum welche und hätte gerne Neue gelernt”, merkte Atsushi an, doch winkte sofort ab: “Ist aber nicht so wichtig. Fangen wir an?”
Junichiro nickte und hob sein Geschenk als Erster an. Wer beschlossen hatte, dass er anfangen sollte, hatte Fukuzawa nicht mitbekommen. Wahrscheinlich war die Reihenfolge vollkommen zufällig gewählt. Der Rothaarige überreichte sein Geschenk an Kunikida.
Es war ein Kalender. Wie Fukuzawa Junichiro kannte, hätte ihm klar sein können, dass der rothaarige Junge sich für die sicherste Option entscheiden würde. Es passte fast schon zu gut zu ihm.
“Vielen Dank, Tanizaki”, Kunikida legte den Kalender ordentlich auf einen anderen Kalender, der einen Stapel Papiere zusammenhielt. Dann nahm er ein Päckchen aus der Innentasche seiner Weste. Bewahrte er da nicht sonst sein Notizbuch auf? Ein wenig neugierig blickte Fukuzawa auf das flache, eckige Päckchen, das er Naomi überreichte.
Sie öffnete es und strich sanft darüber.
“Du Kannst es auf deinen Schreibtisch stellen, oder den Nachttisch zuhause”, schlug Kunikida vor und schob seine Brille zurecht.
Alle Anwesenden beugten sich über den Tisch und betrachteten das nun auf dem Tisch liegende Bild. Es war ein Schnappschuss von ihrem letzten Ausflug im Frühling, an dem sie sich die Kirschblüten angesehen hatten. Fukuzawa fühlte Wärme in sich aufsteigen und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er hätte solche Ausflüge gerne häufiger unternommen, leider kamen nur immer irgendwelche Aufträge dazwischen. Was im Prinzip ja etwas Positives wäre, wenn Gruppenbildende Maßnahmen darunter nicht leiden würden.
Doch um die Gruppe brauchte er sich gar nicht zu sorgen, so harmonisch, wie es an diesem Abend zuging. Es gab aber auch nichts, worüber es sich zu diskutieren lohnte.
Nach ein paar weiteren Sekunden des gebannten Hinsehens legte Naomi das Bild schließlich zur Seite: “Ich danke dir sehr, Herr Kunikida. Es bedeutet mir sehr viel.”
Sie war so höflich und gefasst. Sie alle schienen ihr Bestes zu geben, ein wirklich ‘besinnliches’ Weihnachtsfest zu verbringen.
Wem wollte Fukuzawa was vormachen? Sobald das hier vorbei war, würden mindestens drei von seinen Angestellten sich zu einer Bar begeben und alle Besinnlichkeit sein lassen. Und was die Tanizakis zu Hause machen würden, wollte sich Fukuzawa lieber nicht ausmalen. Denn alles, was über gemeinsam Brettspiele spielen hinausging, wäre für ihn wahrscheinlich doch zu abenteuerlich. Er schmunzelte über seinen eigenen Gedankengang.
Nachdem sie sich bei Kunikida bedankt hatte, reichte Naomi Atsushi ein großes Päckchen. Dieser wirkte ob der Aufmerksamkeit, die nun auf ihn gerichtet war, ein wenig unbehaglich. Doch wie alle anderen vor ihm, gab er den Erwartungen nach und riss das Geschenkpapier auf.
Er zog einen selbstgestrickten Weihnachtspullover hervor und auch wenn seine Wangen gerötet waren, streifte er ihn schnell über. Vorne auf dem Kleidungsstück befand sich ein Tigerkopf mit Weihnachtsmütze. Die Knopfaugen, die Naomi dem Tierchen gegeben hatte, verliehen ihm ein sehr niedliches Aussehen.
Atsushi bedankte sich ebenfalls höflich und kramte ein wenig in seiner Tasche: “Es ist leider nur etwas kleines, aber ich habe- na ja, du wirst es ja selbst sehen.”
Kenji wurde von Atsushi ein Briefumschlag in die Hand gedrückt. Er öffnete ihn mit aufgeweckter Miene und lachte: “Ein neues Hutband!”
Mit spitzen Fingern zog er es aus dem Umschlag und ließ es sich vor aller Augen entfalten: “Du kannst sticken?!”
Tatsächlich waren auf dem Hutband kleine Symbole für Glück, Zufriedenheit, gute Ernte und allerlei andere schöne Wünsche für die Zukunft zu lesen, die Atsushi in den Stoff hinein gestickt hatte.
“Ich hatte viel Zeit im Waisenhaus”, war die einzige Antwort, die er dazu gab.
Die anderen nickten verständnisvoll.
Kenji schenkte Yosano ein kleines Päckchen, in dem sich ein Schlüsselanhänger in Form einer Kettensäge befand, breit grinsend holte diese ihr Schlüsselbund hervor und hängte ihr Geschenk an eben jenes. Dort baumelten schon ein kleines Beil, eine Mini-Guillotine und ein Skalpell. Jedes Jahr schenkte ihr ein anderer einen dieser sehr geschmackvollen Schlüsselanhänger. Und jedes Jahr freute sie sich aufs neue.
Das Päckchen, welches Yosano Kyouka überreichte, legte das jüngere Mädchen bei Seite: “Ich möchte es zuhause öffnen, wenn das in Ordnung ist.”
Alle Anwesenden wechselten stumme Blicke, oder zuckten leicht mit den Schultern. Was sollten sie auch anderes machen? Kyouka dazu zwingen?
“Das ist vollkommen in Ordnung, ich hoffe nur sehr, dass du es gern magst”, lächelte Yosano dem Mädchen zu.
Dieses nickte einmal zur Antwort, dann gab sie Ranpo eine Tüte, die verdächtig nach Schokolade roch. Aber auch Zimt und künstliche Fruchtaromen glaubte Fukuzawa zu erahnen. Allein von dem Geruch und den Gedanken an den möglichen Inhalt, bekam der ältere Mann Zahnschmerzen.
Fukuzawa beobachtete, wie Ranpo einen Umschlag aus einem Hefter zog und ihn an Dazai überreichte. Auch dieser legte ihn nur beiseite, ohne ihn auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, als wisse er genau, was sich darin befand: “Sehr aufmerksam von dir.”
“Du hast Glück, dass ich dich gut leiden kann”, gab Ranpo zurück und öffnete die Tüte von Kyouka. Wie erwartet war sie bis zum Rand gefüllt. Ranpo griff beherzt hinein, während Fukuzawa wieder in Gedanken versank.
Der ganze Süßkram musste doch auch ein kleines Vermögen gekostet haben… Oder hatte sie einen Süßigkeitenladen überfallen? Fukuzawa hoffte, dass diese Aktion für ihn und die Agentur keine weitreichenden Folgen haben würde.
Dazai gab Haruno mit den Worten: “Für eine unserer besten Sekretärinen" ein eingewickeltes Katzenspielzeug für ihre Katze. Dann fügte er hinzu: “Ich hoffe du kommst nachher noch auf ein Getränk mit Kunikida, Yosano und mir mit?”
“Gerne, wenn ihr mich da haben wollt! Ich bin mir sicher, Mii wird sich sehr über das Geschenk freuen. Danke nochmal Dazai.”
Er grinste nur etwas zur Antwort, was Haruno dazu brachte die Übergaberunde zu beende. Sie drückte Junichiro ein quadratisches Paket in die Hand. Er öffnete es mit strahlenden Augen und hob eine selbstgemachte Tasse in seinen Händen: “Ich werde nur noch daraus trinken!”
“Nun haben sich also alle etwas geschenkt”, dachte der Leiter der Detective Agency für sich selbst. Er fühlte sich stolz. Wie kreativ und angenehm die Gruppe war. Es machte ihn glücklich. Sie schienen mittlerweile wirklich zu einer Familie zusammengewachsen zu sein.
Nach dem Verteilen der Geschenke fingen alle an, sich langsam zu verabschieden.
Sie erhoben sich nach einander. Kunikida sammelte seine Papiere zusammen, Yosano, Dazai und Haruno standen noch an der Tür und warteten, bis er fertig war, dann winkten sie Fukuzawa zu. Aus dem Eingangsbereich der Agentur, wo die jüngeren Mitglieder gerade in ihre Jacken schlüpften, hörte Fukuzawa, dass auch sie planten noch gemeinsam irgendwo hin zu gehen. Naomi hatte wohl große Lust auf Baumkuchen. Wer konnte ihr das verübeln?
Wohin Ranpo ging wusste Fukuzawa nicht, aber er hatte schon lange aufgehört danach zu fragen. Ihn ging es nicht an und solange Ranpo sicher war, konnte er beruhigt seinen eigenen Tätigkeiten nachgehen.
Die angeregten Stimmen wurden mit jeder vergehenden Minute leiser, bis sie vollkommen verstummten. Jetzt hörte Yukichi Fukuzawa nur noch das Ticken der Uhr im Hauptbüro der Agentur.
Er stand eine Weile in der Tür des Besprechungsraums und sah die Tür zum Ausgang an. Was sollte er jetzt noch machen? Auf ihn wartete niemand zuhause. Er hatte keine wirklichen Freunde außerhalb seiner Organisation. Na gut, da war dieser eine alte Freund, den er anrufen könnte, aber…
Kopfschüttelnd wandte er sich zurück zu dem Besprechungsraum und fing in Ermangelung anderer Beschäftigungen an den Verpackungsmüll der Geschenke einzusammeln. Er stopfte das Papier in den Papierkorb neben der Tür, begab sich zu seinem Büro am anderen Ende des Arbeitszimmers und hielt inne.
Seine Augen verengten sich, er zog seine Augenbrauen zusammen und spannte seinen Körper an.
Die eigentlich abgeschlossene Bürotür stand einen Spalt breit offen. Doch außer ihm sollte eigentlich niemand da sein. Er hatte sie doch abgeschlossen, oder?
Sein Herz begann zu rasen, seine Ohren waren gespitzt und seine alten Instinkte flackerten wieder auf. Er trat vorsichtig auf die Tür zu.
Im nächsten Moment spürte er ein Paar Arme, die ihn beiseite zogen.
Eine Hand legte sich auf seinen Mund.
2. Kapitel:
Ein großer Saal voller Menschen im Hauptquartier der Mafia. In allen Ecken und an allen Enden standen Menschen in großen und kleinen Grüppchen. Wenige von ihnen trugen die schwarzen Anzüge, die für die Organisation für gewöhnlich angedacht waren. Heute waren elegante Kleider, bunte Anzüge, sogar Weihnachtsmützen oder Glitzer angesagt. Der größte Teil hielt sich am Buffet auf und stopfte kleine Häppchen in sich hinein, die immer wieder nachgefüllt wurden. Einige andere holten sich an der eigens dafür eingerichteten Bar in der Ecke des Saals ihre Getränke, um sich den Abend, die Kollegen, das Leben oder auch nur ein einsames Weihnachtsfest schön zu trinken. Chuuya Nakahara hing mehr auf seinem Barhocker, als dass er saß. Er ließ seinen Blick über die Menge an Menschen in seiner Umgebung schweifen. Seit er in der Hierarchie aufgestiegen war, hatte er sich von seinen Untergeordneten begonnen, zu distanzieren. Zu oft hatte er sich von seinen Freunden, Partnern oder Mitarbeitern verabschieden müssen. Er hatte seine Gefühle meistens unter Kontrolle, nun, zumindest wenn es um den Umgang mit seiner Vergangenheit ging. Doch an Abenden wie diesen holten ihn die Geister der Vergangenheit immer wieder ein, egal was er versuchte. Das Weinglas vor ihm hatte er seit bestimmt zehn Minuten nicht angerührt. Er wusste nicht einmal, ob er es bestellt hatte. Wahrscheinlich kannte der Barmann ihn einfach schon so gut, dass er gar nichts mehr sagen musste. Wenn er an das letzte Jahr dachte- War das der gleiche? Dann war es schon fast unangenehm, dass sie sich wieder sahen.
Aber nicht unangenehm genug, dass er sich von seinem Platz fortbewegen würde.
An sich war es nicht einmal so, als würde er es vermissen, sich mit anderen Mafiosi auszutauschen. Angst davor, neue feste Bindungen einzugehen, hatte er auch nicht. Er war einfach mit seiner Situation ins Reine gekommen. Für so 360 Tage im Jahr zumindest. An die übrigen 5-6 konnte er sich im Nachhinein manchmal nur an Bruchstücke erinnern. Genauso wenig wie er sich unter den Untergebenen wirklich Freunde suchen wollte, hatte er das Bedürfnis mehr Zeit mit seinem Oberboss zu verbringen, als nötig. Wer wollte Mori schon länger als nötig um sich haben?
Die Antwort war so klar, wie das Wasser, welches sich gerade neben Chuuyas Weinglas gesellte.
Der stellt mir das ganz sicher auch in Rechnung…
Auch das Wasser rührte er erst einmal nicht an, sondern versuchte in dem Gewirr an Fremden irgendwelche bekannten Gesichter zu erkennen. Kouyou unterhielt sich weiter hinten mit einer untergeordneten Person, von der Chuuya überzeugt war, dass sie sich bald als Doppelagent oder Spion zu erkennen geben würde. Kouyou war dies sicher auch bewusst.
Sie hatte sich für diesen Abend ebenfalls schön hergerichtet, aber an ihrer Haltung konnte Chuuya erkennen, dass sie nicht so entspannt war, wie sie sich vielleicht versuchte zu inszenieren. Blieb nur die Hoffnung, dass der Untergeordnete es nicht durchschaute.
Seine Augen wanderten weiter, blieben an den Akutagawa Geschwistern hängen, während seine Hand doch nach dem Glas fischte. Er brachte es an seine Lippen und benetzte sie mit dem ersten Schluck. Er entspannte sich sofort und lächelte in sich hinein. Was solls. War heute doch einer der 5 Tage, an denen er es sich erlauben würde.
Während er den zweiten Schluck nahm begutachtete er die Geschwister genau.
Ryunosuke fiel auf, da er seine so wie so schon auffällige Kleidung gegen einen eleganten Anzug mit tailliertem Mantel verziert mit silbernen Ornamenten getauscht hatte. Versuchte er so etwa weihnachtlich auszusehen? Oder hatte Gin das veranlasst? - Diese trug ihr Haar offen und hatte, ebenfalls in silber, dünne Fäden um ein paar ihrer Haarsträhnen gebunden. Ansonsten trug sie, im Gegensatz zu ihrem Bruder, weiß. Einen weißen Hosenanzug.
“Die kleine Gin sieht echt erwachsen aus, oder?”, fragte eine Stimme neben Chuuya.
Chuuya nickte zustimmend und murmelte: “Sie ist zu einer wirklich schönen Frau herangewachsen.”
Er konnte Higuchi, welche zwischen den Geschwistern stand und ihre Blicke von beiden nicht abwenden konnte, sowie Tachihara, der sich gerade komplett vor Gin zum Affen machte, ein wenig nachvollziehen. Auch wenn er nicht das geringste romantische Interesse an einem der Geschwister hegte, als jemand der etwas von Mode verstand, konnte er zugeben, dass sie genau zu wissen schienen, was sie taten. Wenn der Bruder nur etwas gesünder aussähe, stünden wahrscheinlich sehr viele Frauen und möglicherweise einige Männer bei ihm Schlange.
Wenn die beiden lange überlebten, würden sie im hohen Alter vielleicht auch nicht alleine sterben. Er trank den dritten kleinen Schluck, als sich seine Gedanken zu verdüstern begannen. Im selben Moment spürte er ihn: einen Arm, der sich von hinten um seine Taille legte.
Sein erster Impuls wäre es gewesen, die Person hinter sich gegen die nächste Wand zu schmettern. Welcher lebensmüde Schwachkopf würde es wagen-? Er musste die Frage nicht einmal zuende denken, als ihm die Antwort schon in den Kopf schoss.
Die Stimme neben ihm, nur ein paar Minuten zuvor!
“Finger weg, Dazai, oder ich schneide sie dir ab, in drei… zwei…”
Die Hand verschwand und der Angesprochene lehnte sich stattdessen an die Bar. Chuuya sah ihn noch immer nicht an, spürte aber, wie durch den Schwung des anderen Körpers das Holz der Bar leicht bebte. Er stellte sein Glas ab, hielt den Blick aber weiterhin auf die anderen Menschen gerichtet, bevor er leise fragte: “Habt ihr keine eigene Weihnachtsfeier?”
“Doch, aber sie ist vorbei, meine Leute sind schon betrunken und ich finde die von euch immer etwas amüsanter, wenn ich ehrlich bin.”
Chuuya leerte sein Glas.
“Genau deswegen”, der Mann zu dem die Stimme gehörte klang amüsiert.
“Ich wünschte, irgendwer in diesem Raum wäre nicht zu besoffen, um zu realisieren, dass du hier nicht her gehörst”, zischte Chuuya und blickte nun doch über seine Schulter, um den anderen anzusehen.
“Du freust dich doch auch, dass ich da bin”, Dazai schmollte.
Chuuyas versuchte nicht zu sehr zu zeigen, wie wütend ihn diese Aussage machte: “Wer hat dir diesen Floh ins Ohr gesetzt?”
Dazai antwortete nicht auf die Frage. Warum sollte er auch? Chuuya konnte sich schon denken, dass sein alter Partner ihn lesen konnte, wie ein offenes Buch. Die Wut auf ihn konnte er vielleicht verstecken, aber dass er es etwas genoss, endlich jemanden neben sich zu haben, der seine Situation ein wenig nachvollziehen konnte, das musste ihm klar sein. Chuuya wendete seinen Körper nun ganz zur Bar und griff nach der Weinflasche, um sein nun leeres Glas neu zu befüllen, doch als er nach dem Stil eben dieses Glases greifen wollte, wurde ihm des von einem paar langer Finger einer bandagierten Hand weggeschnappt.
Im nächsten Moment hatte Osamu Dazai es irgendwie geschafft, sich zwischen Chuuya, das Glas und die Bar zu manövrieren. Etwas verwundert, die Weinflasche noch in der Hand haltend sah er den Anderen an, der ihm eindeutig etwas zu nahe war. Zu allem Überfluss stand er auch noch zwischen den Beinen des Sitzenden.
“Ich weiß, welchen Wein wir dir besorgen werden. Nichts im Vergleich zu diesem Fusel hier. Lass den stehen.”
Die Augen des Mannes ihm gegenüber funkelten in diebischer Vorfreude und Chuuya konnte nicht anders als etwas zu lange in sie zu starren. Adrenalin fing an, in seinem Körper aufzusteigen und sich mit seiner Wut und dem Alkohol zu vermischen.
“Was für Scheiße hast du jetzt wieder geplant, Makrele?”
“Lass dich überraschen?”, mit einer flüchtigen Bewegung hauchte er Chuuya einen kurzen Kuss auf die Lippen und griff im gleichen Moment nach Chuuyas Weinflasche, um auch diese auf der Theke der Bar abzustellen.
Chuuya hatte die Berührung kaum gespürt, so schnell war sie vorüber. Dieser Mistkerl hatte es tatsächlich gewagt, vor allen Menschen in diesem Raum einen Kuss von ihm zu stehlen. Wenn das jemand gesehen hätte, wären sie geliefert gewesen. Hatte der Barmann, vielleicht?
“Mach nicht so ein Gesicht, Slug. Oder hast du Angst?”
“Dumme Fragen beantworte ich nicht, du Hohl-”, er unterbrach sich: “Sag mir einfach, wo wir hingehen.”
“Das Büro eines gewissen Mori. Er ist schließlich gerade nicht anwesend~.”
“Und woher genau weißt du das?”
“Hör auf Fragen zu stellen und komm mit.”
Resigniert sprang Chuuya rückwärts von seinem Barhocker und schwebte mit Hilfe seiner Fähigkeit grazil zu Boden, während Dazai sich aus der Enge zwischen Barhocker und Bar hervor schob. Letzterer ging voraus und Chuuya folgte seinem ehemaligen Partner in den Fahrstuhl, der zu dem obersten Stockwerk führte.
Im Fahrstuhl stehend blickte Chuuya in Dazais Augen und fragte noch einmal: “Woher weißt du, dass er nicht da ist?” Doch wieder antwortete er ihm nicht auf die Frage. Stattdessen sah er Chuuya von oben nach unten an, als würde er ihn das erste Mal überhaupt richtig sehen oder wahrnehmen. Als sich die Fahrstuhltüren öffneten und sie den kleinen, engen Raum verließen, atmete Chuuya beruhigt aus. Sie gingen den langen Weg zum großen Büro von Mori entlang, dort angekommen merkte Chuuya sofort, dass weder Sicherheitskräfte, noch sonstige Maßnahmen getroffen worden waren um den Raum zu schützen. Dazai öffnete die Tür, die nicht einmal verschlossen war?! Seelenruhig schlenderte er durch das leere, dunkle Zimmer zu einem verschlossenen Schrank im hinteren Bereich des Büros. An diesem Schloss begann er herum zu werkeln, als hätte er alle Zeit der Welt.
Chuuya blieb misstrauisch in der Tür stehen. Das konnte doch nicht sein verdammter Ernst sein.
“Mach die Tür zu, es zieht”, rief Dazai ihm zu.
Chuuya ging aus der Tür raus, ließ sie hinter sich zufallen und lehnte sich nun an den Schreibtisch in der Mitte. Die ganze Sache war mehr als merkwürdig. Chuuya fühlte sich in diesem Raum nie besonders wohl. Eher im Gegenteil. Hier zu stehen, erinnerte ihn jedes Mal daran, dass er hierher entführt worden war. Außerdem befand sich sonst zumindest eine Wache vor dem Zimmer. Dieses Mal - Nichts.
Die konnten doch nicht auch auf der Weihnachtsfeier sein. Das wäre unverantwortlich. Andererseits wusste Mori eigentlich immer, was er tat.
Wo war der überhaupt, wenn er nicht hier war? Chuuya hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, was sein Boss in der Freizeit tat. In seiner Vorstellung hatte er hier in dem Büro gelebt.
Ob das alles irgendein komischer Plan war? Ein abgekartetes Spiel?
Steckten Mori und Dazai wieder unter einer Decke, obwohl die dämliche Makrele schon seit Jahren nicht mehr Teil der Mafia war?
Nachdenklich griff Chuuya nach einem der teuren Füller auf Moris Tisch und ließ ihn zwischen den Fingern kreisen. Auch er hatte sich für diesen Tag etwas formeller angezogen als sonst, was zur Folge hatte, dass er seine Hände in keinerlei Taschen vergraben konnte, sondern sie beschäftigen musste. Welches Genie hatte sich zugenähte Taschen ausgedacht?
“Brauchst du noch lange?”, fragte der Kleinere, in seiner Stimme schwang unverhohlene Ungeduld mit einem Einschlag von Wut und Genervtheit mit. Normalerweise war Dazai doch auch nicht so langsam, wenn es um Schlösser ging. Eher im Gegenteil, das war sonst doch immer seine leichteste Übung.
“Ich habs gleich”, antwortete der Angesprochene und tatsächlich sprang die Tür des Schrankes in der Ecke mit einem leisen Klacken auf, im gleichen Moment, als er die Worte ausgesprochen hatte. Aus dem Inneren des Schranktresors holte Dazai eine Flasche und sofort fielen Chuuyas eh schon niedrige Erwartungen in den Keller. Er ließ seine Schultern hängen und seufzte.
“Du weißt, dass es Whisky ist, oder?”
“Ja?”
“Du hattest mir Wein versprochen.”
“Da habe ich mich wohl geirrt und du musst damit Vorlieb nehmen.”
Chuuya sah Dazai dabei zu, wie er sich durch den Raum bewegte, als gehöre er ihm. Als hätte er vor vier Jahren nicht die Mafia verlassen. Als wenn Mori keine Rede mehr spielen würde.
So ein egozentrischer Mistkerl.
Alles an seinem Verhalten brachte Chuuyas Blut zum Kochen und er konnte nicht einmal sagen, ob es ein positives oder negatives Gefühl war. Jedes Treffen mit Osamu Dazai war, als würde man die Büchse der Pandora ein Stück mehr öffnen. Nur wusste Chuuya noch nicht, ob am Boden dieser Büchse auch noch Hoffnung zu finden war, oder ob sie bei diesem Mann einfach verloren war.
Etwas Kaltes an Chuuyas Stirn ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken: “Was zum?”
Dazai hatte irgendwo Gläser gefunden und diese mit dieser goldbraunen Flüssigkeit gefüllt, die sich ein Getränk schimpfte. Jetzt, wo das Glas gefüllt war, konnte er wohl schlecht nein sagen. Das wäre ja schade.
“Wo zur Hölle hast du das Eis her?”, war die nächste, sehr logische, Frage, die er Dazai stellte.
Er nahm ihm das Glas ab, da das Gefühl an seiner Stirn wirklich unangenehm wurde.
“Du stellst zu viele Fragen heute, Slug.”
“Weil du zu wenige Antworten gibst”, zischte Chuuya zurück: “Du hättest sicher besseres zu tun, als dich hier herumzutreiben. Keine Ahnung was du sonst tust, aber deine Leute haben scher etwas zu tun für deinen faulen Arsch. Oder haben sie dich etwa auch rausgeschmissen? Ich könnte das sehr versgtehen.”
“Im Gegenteil, ich bin ein sehr geschätztes Mitglied der Agency. Wir haben unsere Bescherung beendet, alle sind nach Hause gegangen und die Mafia scheint heute ja auch nicht ihrem Geschäft nachzugehen. Also was sollen wir untersuchen, wenn es nichts Neues von unseren Lieblingsfeinden gibt? Wobei ich mir sicher bin, dass Ranpo schon drei Viertel eurer zukünftigen Pläne durchschaut hat, bevor ihr überhaupt angefangen habt, sie umzusetzen.”
Während Dazai seinen kleinen Monolog hielt, bewegte er sich wieder durch das Zimmer. Er schien rastlos und folgte seinen eigenen Gedankengängen, die Chuuya beim besten Willen noch nie vorhersehen konnte. Die langen Finger seines ehemaligen Arbeitskollegen - etwas in ihm sträubte sich plötzlich ihn, wenn auch nur in Gedanken, “Partner” zu nennen - legte einen Schalter um, im nächsten Moment fiel ein Streifen Licht durch die sich langsam aber stetig aufschiebenden Vorhänge.
Die große Glasfront von Moris Büro entblößte einen Ausblick über Yokohama, von dem jeder andere Mensch nur träumen konnte. Während sich das Mondlicht durch die Fenster einen Weg in den Raum hinein bahnte, zeichnete sich auf Dazais Gesicht ein selbstzufriedener Ausdruck ab.
“Spinnst du?! Mach den sofort wieder zu, ich habe echt keine Lust mich mit dem Boss anzulegen, nur weil du beschlossen hast wieder zu kommen.”
“Hat Chuuya etwa Angst?”
“Jetzt hör mal zu, Dazai, ich-”
Ein langer Finger landete auf Chuuyas Lippen, was ihn für einen Moment tatsächlich so überraschte, dass er schwieg, dann verdüsterte sich sein Blick: “Wenn deine Hand noch eine Sekunde länger mein Gesicht in irgendeiner Art und Weise berührt, kannst du dich von deinem Finger verabschieden.”
Die Hand verschwand und Chuuya atmete durch. Jetzt war es auch egal, die gesamte Glasfront war jetzt geöffnet und Chuuya konnte alles sehen, was er in den Jahren, in denen er auf der Welt war, lieb gewonnen hatte. Die Stadt, die ihm sein Leben mehr als einmal ruiniert hatte, doch in der er es auch wieder aufgebaut hatte und er hatte nicht vor zu bald damit aufzuhören…
Vor diesen Fenstern hatten er und Dazai sich unzählige Male fast die Köpfe abgerissen. Das diese Fenster ihre Diskussionen ohne Schaden überstanden hatten, war ein Wunder.
Jetzt standen sie hier, allein und schweigend. Keiner schrie, keiner wollte etwas werfen.
Chuuya ging nun langsam etwas näher an das Fenster, um sich die Schönheit der Stadt noch einmal zu Gemüte zu führen.
Als Dazais Arm jetzt den Weg um Chuuyas Taille fand, zuckte dieser nicht zurück, lehnte sich sogar leicht an den warmen Körper neben sich. Er löste den Blick nur kurz von dem Anblick Yokohamas, um Dazais Gesicht zu betrachten, er lächelte ein wenig und sah ebenfalls geradeaus. Doch musste er die Bewegung des anderen wahrgenommen haben, denn im nächsten Moment blickte er ihm direkt in die Augen.
“Du hättest all das irgendwann haben können”, die Worte fielen aus Chuuyas Mund, ohne dass er überhaupt darüber nachdachte, was er da von sich gab.
“Ich wollte es nie.”
“Ich weiß”, Chuuya biss sich auf die Unterlippe und wendete seinen Blick wieder ab. Mit den Augen fest auf die Stadt gerichtet, hob er sein Glas an.
Ein leises klingen durchbrach die nun entstandene Stille, als Dazai seines leicht gegen Chuuyas stieß: “Ich habe alles, was ich immer wollte.”
“Ich trinke darauf, dass du endlich aufhörst zu lügen”, murmelte Chuuya und hob sein Glas an seinen Mund.
“Das war kein-”
Chuuya hustete.
Dazai trank nun ebenfalls, um das Lachen, welches aus seinem Inneren auszubrechen versuchte, zurückzuhalten.
“Das schmeckt wie verdammter Räucherfisch!”
“Man sollte meinen, dass du als Raucher an diesen Geschmack gewöhnt bist.”
Die Situation hätte schön sein können. Fast romantisch, wenn Chuuya ehrlich war. Doch mal wieder musste Dazai alles ruinieren.
Auch wenn es theoretisch nichts zu ruinieren gab.
Ärger über sich selbst und seine Gedanken stiegen in Chuuya auf, doch als Dazai ihn etwas näher an sich zog, ebbten die Gefühle plötzlich wieder ab.
Vorsichtig nahm er einen weiteren Schluck und genoss ihn dieses Mal mehr. Es war noch immer ein furchtbar unangenehmes Gefühl, fast als würde er dieses Getränk atmen. Doch er würde sich nciht mehr die Blöße geben, Dazai zu zeigen wie abstoßend er es eigentlich fand.
“Hast du von Mori etwas geschenkt bekommen?”, fragte Dazai unvermittelt.
Verblüfft sah Chuuya auf, schluckte und brachte all seine Willenskraft auf sein Gesicht nicht zu verziehen: “Nein, wieso sollte er mir etwas schenken? Die Geschäfte laufen momentan so gut wie lange nicht.”
“Ah, gut zu wissen.”
“Wenn du zum Spionieren hier bist, kannst du dir deinen Whisky sonst wohin stecken und dich verpissen.”
“Ich führe hier Konversation”, lachte Dazai leise. Seine Hand, mit der er Chuuya an sich gedrückt hatte, verschwand von einem auf den anderen Moment. Chuuya streckte seine Hand nach Dazais Arm aus, vermisste er die Berührung doch etwas mehr, als er hätte zugeben wollen.
Es war nur die plötzliche Abwesenheit der Berührung, die ihn dazu brachte.
Dazai nutzte den Moment, in dem Chuuya seine Hand hob, griff sie und zog ihn mit sich. Einen Wimpernschlag später fand Chuuya sich auf Dazais Schoß wieder.
In Moris Sessel.
Der Boss würde ihn umbringen.
Oder zumindest darauf bestehen, dass er den Fusel bezahlte, den Dazai als “ausgezeichnet” betitelt hatte. Nur weil das Zeug schmeckte, als würde man Rauch trinken, bedeutete es noch lange keine hohe Qualität.
Jetzt saß er da und zwang sich noch mehr als zuvor, ihn nicht anzusehen. Was ihm zumindest eine Weile auch gelang. Wenn er wenigstens nicht so ein seltsames Herzrasen gehabt hätte.
Scheiß Adrenalin.
“Sieh mich an, Chuuya”, verlangte Dazai leise.
Er zögerte. Trank etwas mehr Whisky.
“Komm schon~”
Chuuya gab nach.
Kapitel 3:
Er versuchte sich zu wehren, doch die Arme, doch sie ließen nicht locker. Warmer Atem streifte sein Ohr und seine Wange, als eine Stimme zu ihm sprach: “Bleib ganz ruhig, sonst bemerkt er, dass wir da sind und das Überraschungsmoment ist nicht mehr auf unserer Seite.”
Die Stimme beruhigte ihn ein wenig und er nickte.
“Du bist nicht bewaffnet”, stellte die Stimme fest. Fukuzawa war immer beeindruckt davon, wie intelligent diese Person war.
Da sie einfach nur entspannt Weihnachten feiern wollten, war sein Schwert natürlich nicht bei ihm. Sein Kopf arbeitete auf Hochtouren. Womit sollte er den Eindringling vertreiben, wenn er keine Waffe hatte? Seine Augen schweiften, suchend, durch das Büro seiner Mitarbeiter, über die Schreibtische der anderen.
“Hör zu, wir gehen zusammen rein, ich zuerst, du folgst. Ich halte ihn hin, bis du dein Schwert hast.”
Er nickte.
Die Stimme ließ ihn los und bewegte sich so geräuschlos auf die Tür zu, wie er sich eben noch an Fukuzawa herangeschlichen hatte. Fukuzawa streckte Hand nach der Waffe aus, die er auf dem ihm nächsten Tisch erspäht hatte, bevor er dem Schatten vor sich folgte. Nur für den Fall, dass er nicht an sein Schwert heran kam.
Wenn der Feind davor stand, hätte er eine andere Möglichkeit.
Gerade als er durch die Tür trat sprang es ihn an-
Und im nächsten Augenblick auch an ihm vorbei.
Ein Waschbär?
Seufzend änderte Fukuzawa den Plan und ging zielstrebig auf den Schatten zu, der ihn eben noch festgehalten hatte. Er musste schnell handeln, bevor der andere bemerkte, was sein Plan war.
Ohne weitere Umschweife fasste er den Stift in seiner Hand fester. In einer geübten Bewegung ließ er die Tür hinter sich zufallen, flog beinahe auf den Mann vor sich zu und presste ihn innerhalb weniger Sekunden an die gegenüberliegende Wand. Den Stift hielt er an dessen Kehle gedrückt. Er war nicht schnell genug gewesen.
Eigentlich wollte er ihn mit dem Gesicht gegen die Wand gedrückt halten. Selbst innerhalb der wenigen Sekunden, die Fukuzawa brauchte, um an ihn heranzukommen, hatte der andere es geschafft, sich ihm zuzuwenden.
Jetzt waren ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
“Wenn dir dein Leben lieb ist, sag mir was du von mir willst? Du hast 20 Sekunden.”
“Leg das weg, Yukichi. Das ist doch lächerlich. Und ich gebe dir 10 Sekunden”, kam prompt die Antwort von Fukuzawas ‘Besucher’.
Ogai Mori höchstpersönlich.
Er blickte in die violetten Augen des ihm viel zu bekannten Mannes. Selbst wenn Fukuzawa gewollt hätte, hätte der Stift an Moris Hals ihm nicht mehr als einen Kratzer zufügen können. Das kalte Metall kurz hinter Fukuzawas Ohr hingegen könnte jeder Zeit Fukuzawas Todesurteil bedeuten. Ogais Reaktionsgeschwindigkeit war wahrlich beeindruckend, selbst wenn Elise ihn nicht unterstützte.
Ganz langsam ließ Fukuzawa den Stift sinken, sich im Bewusstsein befindend, dass er sich jetzt vollkommen angreifbar gemacht hatte.
Das Metall verschwand jedoch genauso schnell, wie es erschienen war und wurde durch eine sanfte Hand an seiner Wange abgelöst: “So ist es doch viel besser…”
“Was möchtest du hier?”
“Ich wollte dich nur besuchen kommen. Schließlich ist man doch gerade an Tagen wie diesen am einsamsten, nicht wahr?”
“Hast du nicht anderes zu tun?”
“Während Weihnachtsfeiern arbeitet doch niemand. Nicht einmal wir. Zumindest hatte ich keine Lust zu arbeiten.”
“Ich könnte dir genug Berufsgruppen aufzählen.”
“Ich weiß, ich weiß”, er seufzte übertrieben und das Ausstoßen der Luft kitzelte Fukuzawa im Gesicht. Die Position, in der er sich befand, war alles andere als bequem und er sollte sich vielleicht zumindest hinsetzen, aber die Hand an seiner Wange, der fesselnde Blick des anderen. Er hielt ihn gefangen, ohne ihn überhaupt festhalten zu müssen.
“Wir sollten unseren freien Tag nutzen, findest du nicht?”, fragte Mori und schob seine Hand von Fukuzawas Wange in seinen Nacken, um ihn zu sich zu ziehen.
Am Anfang blieb er etwas steif, konnte sich einfach nicht dazu durchringen, sich zu entspannen.
Es war weiß Gott nicht das erste Mal, dass sie sich in so einer Situation befanden. Und Fukuzawa würde lügen, wenn er es nicht auch vermisst hätte hätte diesem Mann so nahe zu sein.
Ogai war immer von seinen Wächtern umringt und Fukuzawa selbst ertrank gerade in der letzten Zeit immer mehr in Arbeit. Es war also unmöglich geworden, sich außerhalb der Arbeit zu begegnen.
Das vertraute Gefühl, welches ihn durchströmte, als er die Lippen des Bosses der Mafia auf seinen spürte, war mit keinem zu vergleichen, das er sonst erfahren durfte. Er hatte ja auch nur wenig Zeit sich diese Erfahrungen woanders zu holen.
Wenn er ehrlich war, hatte er auch kein großes Bedürfnis dazu. Er wollte nichts anderes als seine Agency, die für ihn fast schließlich wie eine Familie war, etwas Ruhe für die Zukunft, zufriedene Klienten und manchmal… manchmal diese seltenen, angenehm aufregenden Momente mit einem seiner ältesten Bekannten…
Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und sahen sich lange in die Augen. Mori lockerte seinen Griff ein wenig.
“Möchtest du Tee?”, bot Fukuzawa an, als die Stille sich bis zum Zerreißen angespannt hatte.
Mori schüttelte leicht den Kopf: “Etwas Stärkeres. Hast du Whisky da? Ich habe meinen heute leider im Büro vergessen.”
“Du weißt, dass das nicht unbedingt meinen Geschmack trifft”, Fukuchi trat einen Schritt zurück und Mori ließ seine Hände sinken.
Mori richtete sich etwas auf und trat auf das Sofa zu, das für Besucher vorgesehen war. Fukuzawa legte den Stift, den er noch immer in der Hand hielt, auf den Tisch vor dem Sofa und begab sich zu einem Schrank mit Geschirr, welches er ebenfalls nur seinen Gästen vorbehielt. Dort holte er wortlos ein paar kleine Gläser hervor.
“Sake?”, fragte Ogai, seine Stimme klang nicht gerade begeistert. Yukichi brauchte ihn nicht einmal anzusehen, um die fehlende Begeisterung wahrzunehmen.
“Heute ist Feiertag. Ich habe Tamagozake im Kühlschrank, wenn du einen Moment wartest, bringe ich ihn rüber. Die anderen haben ihn kaum angerührt. Oder, besser gesagt, habe ich vergessen ihn ihnen überhaupt anzubieten.”
“Ich hatte das lange nicht mehr”, jetzt konnte Yukichi das Lächeln raushören. Er genoss es, Mori so zu erleben. Unverhohlene Gefühle. Einfach er selbst.
Schließlich konnte auch er selbst sich bei ihm entspannen.
Zumindest hoffte er, dass er diesen Mann mittlerweile wirklich so gut lesen konnte, wie er dachte.
Von Außen mochte es vielleicht nicht so wirken, doch so losgelöst wie in diesen Momenten konnte er sich einfach selten leisten zu sein.
Natürlich konnte Mori diese Augenblicke auch ausnutzen, aber ihnen beiden war bewusst, dass der Versuch ihm wahrscheinlich nicht gut tun würde.
Beide wären wahrscheinlich in der Lage, den jeweils anderen unschädlich zu machen, wenn sie es wirklich einmal ernst meinten. Doch dafür gab es schon lange keine Gründe mehr. Das Gleichgewicht zwischen ihnen war etwas, welches um jeden Preis beibehalten werden musste.
“Lass mich das nur machen”, durchdrang Moris Stimme die Gedanken von Fukuzawa. Er sah auf und einen Wimpernschlag später erschien das kleine Mädchen neben ihm auf dem Sofa. Mit verschränkten Armen sah sie die Schälchen an, die Fukuzawa mittlerweile auf den Tisch gestellt hatte.
“Was willst du, Rintarou?”, fragte sie schmollend, obwohl sie es wahrscheinlich schon wusste.
Sie hatte es wahrscheinlich nicht gern an einem Tag wie Weihnachten einfach verschwinden und auftauchen zu müssen, wie Mori es wollte. Warum Ogai seiner Fähigkeit so viele Freiheiten gab, konnte Yukichi selbst nicht so wirklich nachvollziehen, doch würde er es niemals wirklich verurteilen. Jeder hatte seinen eigenen Weg, mit seinen Fähigkeiten umzugehen.
“Elise, wärst du so lieb uns aus der Küche die Flasche Tamagozake zu bringen?”
Sie sprang auf, blickte zwischen den Männern hin und her, das Schmollen verschwand nicht, als sie fragte: “Bekomme ich dafür ein Weihnachtsgeschenk oder ist das nur euch vorbehalten?”
“Natürlich bekommst du etwas”, versprach Fukuzawa, was seine Besucher beide etwas verwundert aufblicken ließ. Auf Moris Gesicht breitete sich ein Lächeln aus: “Siehst du Elise? Yukichi und ich haben beide etwas für dich besorgt.”
Mit dem resigniertesten Seufzer, den man sich in ganz Japan hätte vorstellen konnte wandte sich das Mädchen ab und lief in die Küche. Yukichi nahm nun neben Mori Platz und sah ihn aus dem Augenwinkel an.
Eine Minute verstrich.
Noch eine.
“Schaut ihr dieses Jahr wieder gemeinsam das Neujahrsfeuerwerk?”, fragte er schließlich.
“Aber natürlich. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie Chuuya und Dazai sich wieder um den besseren Platz streiten”, Yukichi spürte wie Ogai etwas näher an ihn heran rutschte, er spürte den Arm des anderen, wie er seinen leicht streifte.
“Ach ja, natürlich nur wegen ihnen”, schmunzelte der Mann mit den weißgrauen Haaren.
“Weshalb sonst?”, Ogai grinste leicht zurück.
Fukuzawa beschloss, dass die Frage rhetorischer Natur war, weshalb er einen anderen Gedanken aussprach, der in seinen Kopf gekommen war: “Kann Elise eigentlich auch einen Herd bedienen? Tamagozake muss-”
“Warm serviert werden. Ich weiß. Sie weiß es auch. Ich mag mir zwar westliche Gewohnheiten angewöhnt haben, aber ich habe auch einige Traditionen beibehalten.”
Yukichi schloss die Augen, zufrieden mit der Antworte und endlich entspannt, da spürte er, wie eine weiche Hand sich in seine schob. Für einen Augenblick wusste Fukuzawa nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte.
Ein Mann in Moris Alter sollte nicht so weiche Hände haben. Man hätte meinen mögen, dass er zumindest ein paar leichte Schnitte in der Haut haben sollte, schließlich hantierte er mit den schärfsten den Menschen bekannten Gegenständen und doch spürte Yukichi keine Unebenheiten, keine Schwielen oder Narben von Schnitten, während seine Finger sachte über die Hand in seiner wanderten. Es war faszinierend.
Für ein Paar Minuten saßen sie schweigend nebeneinander und betrachteten den Schnee, der mittlerweile angefangen hatte, vor dem kleinen Fenster hinter Fukuzawas Schreibtisch zu fallen. Es war schon interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Räume, in denen sie den größten Teil ihrer Zeit verbrachten, eingerichtet waren. Dieses Mal fühlte sich die Stille angenehm an.
Yukichi spürte, wie der Mann neben sich Luft holte, als wenn er die Stille durchbrechen und etwas sagen wollte. Doch im gleichen Augenblick tauchte das blonde Mädchen im roten Kleid wieder auf. Sie trug eine dampfende Kanne in ihren Händen.
Sobald Elise endlich ihre Schälchen befüllt und dann eine Kanne auf dem Tisch abgestellt hatte verschwand sie auch sofort wieder.
“Wird sie nicht wütend, wenn du das machst? Ich dachte, sie möchte noch ihre Geschenke.”
Mori zuckte leicht mit den Schultern: “Solange sie wirklich noch ihre Geschenke bekommt, wird es schon nicht so schlimm werden… hoffe ich.”
“Du kennst sie wohl am besten.”
“Du hast also keinen Scherz gemacht, als du meintest du hättest ein Geschenk für sie?”
“Natürlich”, lächelte Yukichi sanft und versuchte, seine Hand aus der des anderen Mannes zu entziehen. Doch die kräftigen Finger hatten ihn innerhalb einer Sekunde wieder im Griff. Wenn das so war, musste er das Glas eben mit der anderen Hand hochheben. Er nahm das heißes Glas Tamago-zake an sich und trank einen vorsichtigen Schluck. Seine Lippen noch am Rand des Glases sagte er: “Ich lüge kleine Kinder nicht an. Auch wenn es sich nur um mordlustige kleine Fähigkeiten handelt. Sie haben auch Gefühle.”
“Bemerkenswert.”
Fukuzawa schmunzelte nochmal und trank einen weiteren Schluck, während Mori sich etwas vorsichtiger an seinem Getränk bediente. Er roch an dem Getränk, schwenkte es leicht in dem kleinen Glas herum und beobachtete, wie es sich bewegte und Spuren auf den niedrigen Rändern des Glases hinterließ.
“Vertraust du deiner eigenen Fähigkeit nicht?”
“Wenn du niemandem vertrauen kannst, verlierst du manchmal auch das Vertrauen in deine eigene Fähigkeit”, gab Mori zurück, bevor er seinen ersten Schluck zu sich nahm: “Gar nicht schlecht.”
“Du klingst, als wenn du das zum ersten Mal trinkst.”
“Wie gesagt, oft trinke ich traditionelle Getränke nicht mehr.”
“Bevor Elise aus der Küche kam, wolltest du mir etwas sagen”, ein weiterer Themenwechsel. Yukichi wurde wirklich gut darin, befand er für sich selbst und klopfte sich innerlich ein wenig auf die Schulter.
Mori zog die Augenbrauen ein wenig zusammen. Er hatte gar nicht erwartet, dass Fukuzawa das merken, oder sich daran erinnern würde.
In der Tat hatte er ein paar Sekunden vor Elises Rückkehr den Mund geöffnet, um Yukichi etwas zu erzählen, doch sein Versuch hatte sich von geplanten Worten zu einem ungeplanten, tiefen Luftholen gewandelt: “Du kennst mich zu gut.”
“Das gleiche sage ich immer über dich.”
“Ich bin gespannt, wer von uns beiden als erstes das Zeitliche segnen wird”, Mori trank wieder und ließ langsam Yukichis Hand los.
“Darüber würde ich lieber nicht nachdenken. Sprechen wir lieber darüber, was dir auf dem Herzen liegt”, erinnerte Fukuzawa Mori, da er seiner Frage versucht hatte auszuweichen.
“Deine Familie.”
“Du meinst die Agency?”
“Wir wissen beide, dass du sie mehr magst, als einfache Mitarbeiter…”
“Hör zu, Ogai. Wenn du mir jetzt damit drohen willst, dass ich einen von ihnen nicht wieder sehen werde, wenn ich auf irgendeine Erpressung deinerseits nicht reagiere, bitte ich dich jetzt zu gehen.”
Mori schüttelte nur den Kopf. Es war amüsant zu sehen, wie sich die Entspannung seines alten Freundes von einem zum nächsten Augenblick ändern konnte, wenn es um seine Schützlinge ging: “Ganz ruhig, ich bin wirklich nur mit friedlichen Absichten gekommen, du brauchst nicht wieder nach deinem Stift zu suchen.”
“Was willst du denn mit deinen Worten ausdrücken?”
“Was haben sie vorhin bei der Feier gemacht?”, stellte er die Gegenfrage.
“Sich beschenkt”, Fukuzawa leerte sein Glas.
“Und was hast du bekommen?”
“Warum fragst du?”
Mori runzelte die Stirn: “Weil ich mich für dein Leben interessiere.”
“Hast du etwas bekommen?”
“Natürlich, meine Untergebenen respektieren und schätzen mich schließlich.”
Mit einem leichten Augenrollen und einem traurigen Blick auf das geleerte Glas fragte nun Fukuzawa, mehr aus Pflichtgefühl als aus Interesse: “Was hast du bekommen?”
“Eine Flasche ausgezeichneten Whisky. Auch wenn sie noch nicht wissen, dass ich ihnen dafür ein wenig das Gehalt gekürzt habe. Jetzt bist du dran, Yukichi.”
“Ich habe nichts von ihnen bekommen, aber ich habe auch nicht an ihrer Wichtelaktion teilgenommen und ich hätte auch nichts von ihnen haben wollen. Geschenke zu verschenken ist eine teure Angelegenheit.”
“Und du glaubst wirklich, dass sie dir nichts geschenkt haben?”, auf Moris zugegebenermaßen nun sehr ernstem Gesicht wurde etwas wie Besorgnis oder Verwunderung sichtbar, während er sein Glas ebenfalls abstellte und erneut nach Fukuzawas Hand griff, dieses Mal jedoch nicht vorsichtig sondern von Anfang an mit festem Griff und einer Energie, die Fukuzawa nicht erwartet hatte. In einem Moment saßen sie noch, im nächsten hatte Ogai es geschafft, ihn auf die Beine zu ziehen und zu seinem Schreibtisch hinüber zu schieben. Dort zog er den Schreibtischstuhl zurück und enthüllte einen kleinen Stapel Kartons.
“Nein…”, hauchte Yukichi fast. Das kam unerwartet.
“Willst du sie alleine öffnen?”, fragte Mori, als er selbst eine kleine Schachtel aus seiner Jackentasche dazu legte.
“Warum fragst du, wenn ich dich doch nicht los sein werde, bevor du auch sehen darfst, was die anderen mir geschenkt haben…”
Noch während Fukuzawa die Frage stellte, hatte Mori sich bereits die Hälfte der Geschenke genommen und sie zu dem Besuchertisch getragen.
Sich seinem Schicksal ergebend nahm er die übrigen Kisten an sich und setzte sich wieder auf seinen alten Platz. Mori hatte die Gläser noch einmal gefüllt und bevor sie die Geschenke öffneten, stießen sie noch einmal gemeinsam an und tranken etwas.
Das erste kleine Päckchen enthielt eine selbstgemachte Weihnachtskarte mit den Worten: “Vielen Dank für alles, Sir.” Daneben lag ein kleiner Glücksbringer mit Katzenkopf. Fukuzawa lächelte leicht und öffnete das nächste Geschenk.
Es hätte seltsam sein können, dass Ogai bei ihm saß, doch ganz im Gegensatz zu den Erwartungen fühlte es sich vertraut an. Er fühlte sich nicht einsam.
Als er noch für ihn gearbeitet hatte, hatten sie oft gemeinsam zusammen gesessen. Angespannt. Immer in Erwartung eines unangenehmen Zwischenfalls war Fukuzawa, auf hoher Alarmstufe, Mori hingegen nach außen entspannt.
Und beide ganz allein.
Heute war das anders.
Im nächsten Karton befanden sich Laserpointer und eine humorvolle Anmerkung in furchtbarer Schrift, dass er es ja für ein Training mit Atsushi verwenden könnte. Dazai hatte auch schon bessere Ideen.
Er legte es ebenfalls beiseite und schüttelte den Kopf darüber.
Mori hob eine Augenbraue: “Also wenn wir schon für dein neues Haustier Geschenke machen, hätte ich wenigstens ein Halsband geschenkt. Osamu lässt nach.”
“Er lässt uns das nur glauben”, murmelte Yukichi, klang weniger überzeugt, als er wollte und öffnete die nächsten Geschenke.
Ein in leder Gebundenes Notizbuch mit einem Schriftzug mit dem Namen der Agency, eine kleine Packung Süßigkeiten inklusive einer Liste mit Schokolade, die er gerne mit Ranpo teilen konnte, falls er sie nicht mochte, eine recht teure Schachtel mit Kräutertee, ein selbstgestricktes Paar Handschuhe und ein dazu passender Schal von den Tanizaki Geschwistern, ein Gutschein für einen Töpferkurs von Haruno, eine Packung selbstgebackener Kekse von Kenji.
Das vorletzte Kästchen enthielt einen simplen gefalteten weißen Origami-Kranich, der Glück symbolisieren sollte. Dabei lag keine Karte, keine Anzeichen auf die schenkende Person. Trotzdem wusste er genau, wer ihm das Geschenk gemacht hatte und ein warmes Gefühl des Glücks hatte sich in seinem Herzen ausgebreitet.
Nun war da noch ein einziges Geschenk übrig. Die flache Schachtel von Mori.
Leichte Nervosität stieg in ihm auf, als er sie in seine Hände nahm und aufklappte.
Überrascht holte er das Geschenk heraus: “Ein USB-Stick?”
“Nächstes Jahr gibt es den Verlobungsring”, schmunzelte Mori, was Fukuzawa innerlich erschaudern ließ. Doch Mori sprach weiter, als wäre, was er gesagt hatte, nicht von Bedeutung: “Auf diesem Stick befinden sich Informationen über eine rivalisierende Gruppe. Wir wären euch verbunden, wenn ihr euch darum kümmern würdet.”
“Wir arbeiten nicht für euch.”
“Das ist mir doch bewusst, Yukichi”, er tippte auf ein gefaltetes Blatt, welches unter dem Stick auf dem Boden der Kiste lag.
Fukuzawa entfaltete es, ließ seine Augen über den Inhalt des Briefes schweifen und nickte dann leicht: “Wenn wir sie noch dieses Jahr an die Polizei ausliefern, bleibt unsere Agentur für die nächsten sechs Monate von euren Angriffen verschont?”
“Stell dir vor, wie viele Renovierungskosten du sparen würdest.”
“Deal”, sagte Fukuzawa, ohne auch nur einen Moment länger darüber nachzudenken.
Sie schüttelten einander die Hand.
Dann begann Fukuzawa, alles wieder zu verstauen. Mori beobachtete ihn eine Weile und erhob sich dann: “Ich würde dann gehen?”
“Warte…”, Fukuzawa stellte seine Kisten auf den Tisch und folgte Mori zu der Tür: “Hast du etwas dagegen, wenn ich dich begleite?”
“Zu mir, oder zu dir?”, grinste der dunkelhaarige Mann und zwinkerte ihm sogar zu.
Yukichi straffte seine Schultern: “Das Frühstück bei dir wird wahrscheinlich besser ausfallen.”
Kapitel 4:
Die Hand in seinen Haaren ruinierte seine sorgfältig zurecht gelegte Frisur. Warum hatte er bloß entschieden, dass sein Outfit heute ohne Hut komplett war? Doch zur gleichen Zeit war ihm das Ganze so scheiß egal. Er wusste nicht einmal, wie es dazu gekommen war, doch die Gläser waren irgendwann aus ihren Händen verschwunden. Chuuya hatte sich auf dem Sessel umgedreht und nach Dazais Kragen gegriffen, um ihm ins Gesicht zu sagen, was er von dem hielt, was er ihm gerade gesagt hatte.
Verdammt er hatte sogar vergessen, was ihn wütend gemacht hatte.
Als sich Osamu plötzlich vorgebeugt und ihre Lippen miteinander verbunden hatte. Ähnlich wie beim ersten Mal im Partyraum, nur unterbrach er den Kuss nicht sofort wieder.
Chuuya auch nicht.
Auch wenn er sich innerlich dafür verfluchte, wie sehr er die Hand in seinen Haaren genoss. Das Geräusch, welches Dazais Lippen verließ als er auf dessen Unterlippe biss. Die Worte, die er murmelte, als Chuuya sich auf Dazais Kiefer konzentrierte und seine Lippen ihren Weg bis zu seinem Ohr fanden. Dazais Hand hatte den Weg in Chuuyas Haar gefunden dann wusste dieser Mistkerl auch noch ganz genau wie er sie berühren musste.
Chuuya wurde heiß, und er wollte nicht, dass das endete. Die Hand aus seinem Haar wanderte sein Gesicht entlang und umschloss Chuuyas Kinn, um ihn wieder in einen Kuss zu verwickeln. Chuuyas Hände tasteten blind nach den oberen Knöpfen von Dazais Hemd und er fing fast schon ungeschickt an, sie aufzuknöpfen.
Plötzlich hielt er inne.
Neben Dazais Atem und dem Rascheln von Kleidung drangen nun andere Geräusche an Chuuyas Ohren.
Das wars dann wohl, er war zu hellhörig geworden.
Das hier ist das Büro vom Boss, rief er sich ins Gedächtnis.
Er lehnte sich zurück und sah Dazais fast schon verzweifelt-flehendes Gesicht an. Wenn die Umstände anders gewesen wären hätte Chuuya ihn deswegen ausgelacht.
“Danke für das Getränk, ich denke, ich habe jetzt genug von dir”, verkündete er stattdessen und befreite sich fast mühelos aus Dazais Griff. (Dank des Überraschungsmoments, vermutete er.)
Gleich darauf setzte er seine Fähigkeit ein, um sich aus der Reichweite des anderen zu entfernen: “Du hast mir lang genug keine Fragen beantwortet. Außerdem kann ich auf weitere deiner blöden Ideen verzichten.”
“Du hast doch angefangen”, gab der Dazai zurück, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. Er stand auf und griff nach den Gläsern.
“Du hast angefangen.”
“Ja, red dir das ruhig weiter ein. Ich kann genau sehen, wie ‘genug’ du wirklich von mir hast”, Dazai wackelte etwas mit den Augenbrauen.
Zu gerne hätte er ihn lieber weiter verdutzt gesehen. Dass er jetzt so selbstbewusst aussah brachte Chuuya fast wieder dazu sich auf ihn zuzubewegen. Doch er hielt sich auf Abstand.
Dazai sah auf die zwei Whisky Gläser in seinen Händen. Chuuya wusste tatsächlich auch nicht so recht, was er jetzt mit ihnen anfangen wollte, aber an sich war ihm das genauso egal, wie alles andere, was Dazai anging.
Alles hier war ihm mehr als nur unangenehm und er wollte einfach nur weg hier.
Dazai stellte die Gläser stumpf auf die Tischplatte von Moris Tisch, schob die Whiskyflasche daneben und nahm den Stift zur Hand, mit dem Chuuya vorher noch gespielt hatte, um eine kleine Nachricht darauf zu hinterlassen.
“Das ist doch nicht dein fucking ernst?”, stieß Chuuya aus und wollte gerade zum Tisch laufen, um Schadensbegrenzung zu betreiben, als die Stimmen, die er vorhin wahrgenommen hatte, näher kamen.
Das war der Moment, in dem Chuuya realisierte, dass die Bürotür nicht richtig geschlossen worden war. Zusätzlich zu der Tür, die nur angelehnt war, waren die Gardinen aufgezogen worden. Das machte es mehr also offensichtlich, dass jemand Unbefugtes sich in diesem Raum aufhielt.
“Also, du schlägst die Personen k.o. und ich renne so schnell ich kann zu der Party und mische mich unter die Gäste?”, schlug Dazai vor und knöpfte sich die obersten Knöpfe seines Hemdes zu.
“Hör auf Witze zu machen…”, zischte Chuuya und machte sich bereit genau das zu tun, was Dazai gerade vorgeschlagen hatte, als sich die Tür aufschob.
Chuuya war bereit, es jetzt mit seinem Boss aufnehmen zu müssen. Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt.
Im nächsten Moment entspannte er sich jedoch wieder. In der stand kein anderer als Akutagawa, der eine mehr oder weniger lebendige Higuchi in der Luft hinter sich schweben ließ, eingewickelt in Rashomon.
Es würde keinen Kampf geben.
“Ach, du bist es, Chuuya? Mit Dazai-san?”, Akutagawas müder Blick wanderte durch den Raum: “Higuchi hat zu viel getrunken. Ich weiß nicht wohin mit ihr.”
“Wir helfen dir natürlich”, grinste Dazai und begab sich kurzerhand zur Tür.
Chuuya konnte die Absurdität der gesamten Situation nicht wirklich greifen, was ihn dazu brachte leise zu lachen: “Wir bringen sie nachhause. Und wenn wir schon dabei sind können wir den Freak auch abliefern.”
Er landete neben Dazai und griff nach seinem Telefon, um einen der vielen Chauffeure der Mafia zu informieren, dass sie gleich zu ihm herunterkommen würden.
Ohne es laut auszusprechen, war zumindest Chuuya und Dazai, wenn nicht sogar Akutagawa, mehr als klar, dass die ehemaligen “Arbeits”-Partner sich nicht einfach im Wagen verabschieden würden.
Glücklicherweise würde Akutagawa nie etwas gegen seinen tun, was seinem Executive tun oder was Dazai schaden würde.
Ohne viele weitere Worte zu verlieren, schlossen sie die Tür des Büros hinter sich, fuhren mit dem Fahrstuhl bis in das Erdgeschoss und setzten Higuchi in den Wagen. Pflichtbewusst setzte sich ihr Vorgesetzter neben den Fahrer, um ihm die Adresse seiner Angestellten zu nennen, während Dazai und der noch immer ziemlich zerzauste Chuuya neben Higuchi Platz nahmen.
“Nimm deine Hand da weg, Makrele”, fauchte Chuuya, als sich die langen Finger des anderen auf sein Bein verirrten: “Du wirst es ja wohl noch ein paar Minuten aushalten.”
Als das Auto sich in Bewegung setzte, glaubte Chuuya kurz den Wagen seines Bosses in der Nähe parken zu sehen. Aber wahrscheinlich bildete er sich das nur ein.
Warum sollte der Oberboss der Detective Agency aus dem Auto seines Vorgesetzten steigen?
Lächerlich, beschloss er, als er zum wiederholten Mal Dazais Hand von seinem Bein schob.
#bungou stray dogs#fukumori#soukoku#bsd#bsd holiday gift exchange#bungou stray dogs holiday gift exchange 2024
16 notes
·
View notes
Text
Trennung - Tag 7
Ich habe lange überlegt, wie ich diesen Blog anfangen möchte und was eigentlich mein Ziel ist. Mein Ziel ist es zu zeigen, dass es viele schwere Phasen im Leben gibt, aber genau so gibt es auch viele schöne Phasen. Ich habe viel in meinem Leben erlebt und ich würde euch ein paar Themen gerne näher bringen und wenn ich es schaffe, nur einer Person in einer schweren zeit, einen Funken Hoffnung zu geben, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Lange war mir nicht klar, mit welchem Thema ich beginnen möchte, doch jetzt befinde ich mich selber wieder in einer schweren Zeit und ich möchte euch mit auf diese Reise nehmen.
Fast 1 Jahr lang hatte ich den Mann meiner Träume an meiner Seite. Ein Mann, der alles für mich war und ich für ihn. Wir haben beide noch nie so starke Liebe empfunden, wir haben uns gezeigt, was es bedeutet zu lieben und geliebt zu werden. Die ersten paar Monate war alles wunderbar, wir hätten glücklicher nicht sein können. Alles war perfekt, ich erinnere mich gerade an einen Moment zurück, wo er zu mir meinte: „ich würde dir am liebsten direkt einen Heiratsantrag machen, weil ich weiß, das du die Liebe meines Lebens bist, du bist die Frau, mit der ich alt werden möchte.“ dieses Gefühl hatten wir beide noch nie, obwohl er bereits 2 mal eine 5 jährige Beziehung geführt hat, hatte er noch nie diesen Gedanken und ich ebenfalls nicht.
Doch dann kam alles anders als wir dachten, ihm ging es psychisch nicht gut, mir ging es psychisch nicht gut und dadurch das ich ihn so sehr geliebt habe, bzw. Es immer noch tue, hatte ich immer unglaubliche Angst ihn zu verlieren. Angst den Menschen zu verlieren, mit dem ich mir eine Zukunft ausgemalt habe. Die Angst, vermischt mit meiner psychischen Gesundheit, hat mein Verhalten extrem beeinflusst. Eifersucht hat meinen Tag bestimmt, obwohl es gar nicht notwendig war. Selbstzweifel, ob ich genug bin, bin ich schön genug usw. All das hat dazu geführt, das ich mich selber verloren habe. Ich war nicht mehr die lockere, selbstbewusste Frau die er kennen und lieben gelernt hat.
Streit stand auf unserem Tagesprogramm und das über mehrere Monate. Oft entstand dieser durch mein Verhalten. Ich will nicht sagen das ich an allem schuld bin, aber oft hat sich sein Verhalten einfach nur angepasst und war eine Reaktion auf mein Verhalten. Über Monate ging das so weiter, immer haben wir gesagt, komm, wir arbeiten an uns und geben diese Beziehung nicht auf. Doch irgendwie haben wir immer ein Stückweit gegeneinander gekämpft und nicht miteinander.
Ab Februar diesen Jahres, wurden die Streitigkeiten weniger, doch glücklich waren wir dadurch noch lange nicht. Die letzten Monaten saßen tief im Unterbewusstsein und haben weiterhin unser Verhalten geprägt, auch wenn wir es nicht wollten. Wir wollten beide wieder so glücklich sein wie wir es mal waren, doch es hat einfach nicht funktioniert.
Letzte Woche Donnerstag, hat er dann den Schlussstrich gezogen, er hat die Beziehung beendet. Nicht weil er mich nicht mehr liebt, sondern weil er nicht glücklich ist und er dieser Beziehung zum aktuellen Zeitpunkt, einfach keine wirkliche Chance mehr geben kann.
Als er aus der Wohnungstür raus war, brach eine Welt für mich zusammen. Ich habe die Liebe meines Lebens verloren. Doch auf ein Mal machte es klick bei mir. Erst dann wurde mir bewusst, was die letzten Monate eigentlich passiert ist. Das ich mich total verloren habe und ich ihn verstehen kann. Ich habe ihm keinen Freiraum mehr gelassen und habe ständig und ewig unnötigen Stress angefangen. Warum habe ich das erste jetzt gemerkt, dachte ich mir. Wieso hat es nicht schon vorher Klick gemacht, so das man hätte dran arbeiten können.. Ich weiß es nicht, vielleicht weil mein Verhalten nie eine richtige Konsequenz bekommen hat. Nun hatte ich sie, die Konsequenz die ich brauchte, um zu merken, das ich nicht mehr ich war und das ich mich selber wieder finden muss.
Wir wissen beide nicht was in ein paar Wochen ist. Wir wollen den Abstand nutzen um zu uns selber wieder zu finden, er für sich und ich für mich. Und wenn die Liebe stark genug ist, setzt man sich in ein paar Wochen noch mal zusammen und gibt dieser Liebe eine echte Chance, die Chance die sie verdient hat. Denn all das was wir gefühlt haben, war echt. Und es hat einen Grund wieso wir die Menschen sind, mit denen Wir uns eine Zukunft ausgemalt hatten, dass was wir vorher noch nie getan haben.
Ich nehme euch ab heute mit, auf den Weg, wie es mir geht mit der Trennung, keinen Kontakt mit ihm zu haben, was meine Gedanken sind und wie ich wieder zu mir finde.
Ich hoffe ihr begleitet mich. ✨
36 notes
·
View notes
Text
I'm 87% sure about Nolin endgame, here's why:
Guten Morgen, schönen Montag. Why are you all giving up?
Ja, Joel und Noah kommen jetzt wohl erstmal nicht mehr vor und ja, es wird deswegen auch unheimlich schwierig Noahs Story weiter auszubauen aber! Wir sind uns doch alle bewusst, dass 1062 alles andere als ein Ende für Noah und Colin darstellt, oder?
Theoretisch hätte uns das Schloss Einstein Team auch einfach nach 1056 im Regen stehen lassen. Colin ist weg, Noah hat geweint und gibt dann später zu, dass Colin nicht hätte gehen dürfen. (Es wäre ein echt mieses Ende gewesen aber als wären solche Enden nicht schon öfters in dieser Serie passiert.)
Das Gespräch mit Ava wäre eine zweite Möglichkeit für ein Ende gewesen. Wir bringen noch etwas mehr über Noahs Leben und seinen Hintergrund in Erfahrung und werden dann mit dem Satz stehen gelassen "Er [Colin] bedeutet mir viel."
Hier auch wieder; es wäre mehr als bei anderen Charakteren und deren Beziehungen.
Beide Instanzen wären (für Schloss Einstein Verhältnisse) gute Enden zu Noahs und Nolins Story gewesen. Klar hätten wir sie doof gefunden, aber seit wann macht Kika denn etwas, was wir wollen?
Sie hätten das ganze am Ende auch anders machen können. Noah ruft Colin an, Colin geht dranne, Abspann spielt. Hätten wir nicht gesehen, dass Noah auflegt bevor er etwas gesagt hat, wúrden wir jetzt wahrscheinlich alle vermuten, die beiden hätten geredet und könnten uns so selbst ein Ende ausmalen.
Aber! Das ist eben auch nicht passiert. Wir haben diese Bereitschaft von Noah, dass er Colin anrufen will. Wir wissen, er hat Colin was zu sagen. Und trotzdem macht er es nicht. Und warum? Weil er es noch nicht kann.
Das ist doch alles andere als ein Ende. Noah mag Colin und das wissen wir jetzt endlich. Noah ist bereit mit Colin zu reden und weiß nur noch nicht wie. Und das passt doch viel mehr zu seinem Charakter, als dass er sich jetzt bei dem ersten Telefonat direkt entschuldigt, oder?
Und jetzt wo Noah sich einigermaßen seinen Gefühlen bewusst ist, oder zumindest auf dem Weg dahin ist, wird er doch Colin nicht einfach weiter ignorieren und ihn jetzt nie wieder anrufen, weil Schloss Einstein entschlossen hat seine Story wäre jetzt an dieser Stelle vorbei. (zumindest hoffe ich das... schloss einstein team pls i'm defending you w my life don't disappoint me)
Maybe I'm alone w this but this is everything but the end.
so und jetzt erstmal schatzsuche kollegen!
#schloss einstein#nolin#why are you all giving up like we're literally winning#i put too much trust into this show#you all just don't watch this show like i do: with delusion and hope#in defense of the schloss einstein team
27 notes
·
View notes
Text
Alles was war – ein Blick in den Rückspiegel
Nun sind wir also auf der Zielgeraden. Und damit – und weil es sich zeitlich gerade fast perfekt ausgeht – möchte ich euch heute dazu einladen, auf das vergangene Jahr meines Lebens zurückzuschauen. Etwaige Parallelen dürft ihr danach selbst ziehen. Also, macht es euch bequem, nehmt euch ein paar Snacks – und los geht’s.
Winter 2023
„Das mit uns, das passt einfach nicht mehr.“
Diesen Satz glaube ich am Rosenmontag des vergangenen Jahres aus dem Mund des Mannes zu hören, der mir um 8.15 Uhr in unserem gemeinsamen Wohnzimmer gegenübersitzt. Auf der Couch, die er selbst bezahlt hat, und die er nie leiden konnte, weil lila keine schöne Farbe für ein Sofa ist. Trägt den dunkelblauen Mantel, den wir wenige Monate vorher noch gemeinsam in einem Designer-Outlet kurz hinter der holländischen Grenze gekauft haben. Dazu den unverhältnismäßig teuren Pullover, den wir vierzehn Tage zuvor gemeinsam in München gekauft haben. Auf der äußersten Kante sitzt er, als ob er nur zu Besuch wäre, guckt mich mitleidig an, und ich denke, nein, das kann nicht sein.
Du träumst.
Das hat er gerade nicht zu dir gesagt, der Mann, mit dem du seit sechzehn Jahren zusammen und seit zehn Jahren verheiratet bist. Der noch vor zwei Tagen auf der größten Karnevalsparty der Stadt mitten auf der Tanzfläche eine Knutscherei mit dir angefangen hat, die wir anschließend daheim fortgeführt haben. Und waren wir nicht erst gestern noch gemeinsam auf einem Kindergeburtstag? Nein, so ein Blödsinn, das hier, das passiert hier gerade nicht wirklich. Totaler Bullshit.
Und während ich noch darauf warte, dass dieser absurde Traum endet, fällt schon hinter ihm die Tür ins Schloss. Instinktiv schaue ich auf die Uhr: 8.32 Uhr. Siebzehn Minuten hat er für die Aktion gebraucht. Aha. Na dann.
Eine Stunde später setze ich mich an den Laptop. Homeoffice. Meine beste Freundin fragt an, ob wir später zum Karnevalsumzug wollen. Ich rede mich darauf raus, dass ich heute keine gute Gesellschaft sei.
Am Abend kommt er nach Hause. Ich setzte das Kind vor den Fernseher, folge ihm ins Schlafzimmer, wo er anfängt, eine Tasche zu packen. Ich frage ihn, ob das ein Scherz war. Nein, sagt er, kein Scherz. Er bleibt dabei.
Also koche ich das Abendessen, während er in den Keller zieht. Decke den Tisch, wir essen gemeinsam, räumen anschließend zusammen auf. Er bringt unsere Tochter ins Bett.
Anschließend sitze ich allein auf der Couch, starre meinen Ehering an. Rufe ihn im Keller an, frage, ob das jetzt wirklich meine neue Realität sein soll. Er bejaht. Ich lege auf und telefoniere anschließend zwei Stunden mit meinen Eltern.
Hello Darkness, my old friend, denke ich, als ich ins Bett gehe.
Und nun?
Die vier Wochen darauf sind die schlimmsten meines Lebens. Ich lebe unter einem Dach mit einem Mann, der noch konsequenter als zuvor alles hinter sich stehen und liegen lässt. Wohne einem Gespräch bei, in dem meiner Tochter von ihrem Vater erklärt wird, dass Mama und Papa sich nicht mehr liebhaben. Stimmt nicht, denke ich, nur du hast mich nicht mehr lieb. Ich hab dich lieb, vielleicht lieber, als jemals zuvor, bleibe aber stumm.
Ende März komme ich von einem sehr späten Pressetermin nach Hause, als meine Mutter anruft und mir sagt, dass mein Opa gestorben ist. Sie selbst wird eine Woche später operiert, weil sie wieder Krebs hat. Meiner Schwester steht ebenfalls ein größerer Eingriff bevor. Ja, sonst noch was, du Scheißjahr?
Zwischendurch bleibt mir die Flucht in die Münster-Storyline von Aww. Wenn gar nichts mehr geht, häufig nachts, und ich nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen, schreibe ich die Liebesgeschichte zweier Medizinstudenten auf. Habe Angst vor der Berlin-Timeline, aber die hat ja noch Zeit. Die wird mich schon früh genug einholen, wie ich annehme. Genauso wie mein reales Leben.
Anfang April hat er endlich eine Wohnung, und nach fast sechs Woche, in denen wir im eigenen Haus wie Falschgeld umeinander rumgelaufen sind, werfe ich ihn endgültig raus. Er zieht innerhalb von zwei Stunden aus. Zum Abschluss kommt er noch einmal ins Esszimmer und fragt, ob er den Fernseher – der mir gehört – mitnehmen darf. Ich stehe am Rande einer Existenzkrise.
Und dann ist er weg.
Sommer 2023
„Dein Zimmer ist leer wie die Stadt am Sonntagmorgen“, singen Fettes Brot Anfang Mai in der Halle Münsterland. „Schön wär’s“, raune ich meiner Freundin zu, die neben mir steht, und die lacht. Denn ja – schön wäre es.
„Ich ziehe nicht einfach die Tür hinter mir zu“, hat er gesagt – und dann genau das getan.
Die ersten Monate des Frühlings bis in den frühen Sommer hinein bin ich also damit beschäftigt, hinter ihm her zu räumen. Und was mich zuerst noch nervt, wird bald zu einem absurden Hobby: seine Bachelorarbeit? Scheinbar uninteressant, weg damit. Kaufvertrag unserer ersten Küche? Müll. Hochzeitsbilder? Ciao, ein paar wenige hebe ich für unsere Tochter auf. Ah, schau an, unser Bausparvertrag, den kündige ich doch mal direkt.
Irgendwann bin ich fertig. Kurz vor der Schlüsselübergabe – meine Eltern sind unsere Vermieter – rufe ich ihn an und bitte, mit dem Sprinter aus der Firma zu kommen und den Müll mitzunehmen. Ich hätte da ein wenig aussortiert.
Er kommt, lädt ein. Und schaut mich anschließend mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Kommst du mit zur Müllverbrennungsanlage?“ – „Äh? Nein?“ – „Äh, doch? Das ist nicht nur mein Müll? Na gut, denke ich, einfach auch deshalb, weil mir die Kraft für irgendeine Diskussion fehlt. Also gesagt, getan, wir fahren gemeinsam zur Müllpresse. Unsere Tochter sitzt in der Mitte, trägt ihr Prinzessin Elsa Kleid und isst Quarkbällchen. Wenn das hier eine Serie oder ein Film wäre, denke ich, würde ich sofort umschalten.
Und dann fliegt alles, was ich aussortiert habe, in die Müllpresse. Wir reden nicht, wir werfen. Im Gegensatz zu ihm weiß ich, was er da wegschmeißt. Und so fliegen sie, die Kirchenblätter unserer Trauung, die Menükarten, die Reiseunterlagen vergangener Urlaube, die Babyschlafsäcke unserer Tochter, die Steuerunterlagen aus dem Jahr 2010.
Es ist absurd. Und befreiend.
Im Juni fliege ich für eine Woche nach Sardinien, allein mit meiner Tochter. Sitze früh morgens am Gate und frage mich ernsthaft, ob ich vielleicht bescheuert bin. Was ich mir wohl denke, und was sein soll, wenn hier irgendwas schief geht. „Du machst jetzt gar nix. Und da geht auch nix schief. Du steigst jetzt ins Flugzeug, und ihr macht euch eine schöne Woche“, lautet der Rat aus einer bestimmten Chatgruppe, und den befolge ich.
Es soll die beste Woche des gesamten Jahres für meine Tochter und mich werden.
Am Tag unserer Rückkehr verkündet mein Mann, dass er eine neue Freundin hat. Aha, hat sie den Sprung von der Affäre zur Freundin also doch noch geschafft. Interessant. Glückwunsch.
Da ich logischerweise den weiteren Verlauf von Aww kenne, verabschiede ich mich in die Pause. Aus der ich, so denke ich, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht noch mal zurückkommen werde.
Herbst 2023
Der Sommer vergeht. Ich verbringe Zeit mit meinem Kind, aber auch mit meinen Freunden, besuche Schützenfeste, Dorfpartys und eine Menge Konzerte. Unsere Tochter wird eingeschult, betretenes Schweigen auf dem Schulhof. „Machen wir noch ein Bild zusammen, als Familie?“ – „Familie. Selten so gelacht. Aber ja, bitte, lass uns ein Foto machen.“
Ich arbeite viel, komme gefühlt zu nichts. Daheim bekomme ich zwei neue Badezimmer. Der Rasen muss gemäht, die Wäsche gewaschen, die Bude geputzt werden. Ich stelle Möbel um, mitten in der Nacht. Und auch sonst läuft mein Leben fantastisch.
Zwischendurch öffne und schließe ich immer wieder die Dateien von Aww. Soll ich? Soll ich nicht? Ich soll, sagen die Reviews und Nachrichten.
Also dann, denke ich. Wer weiß, vielleicht macht es die Sache ja nur noch realistischer und authentischer. Und selbst wenn nicht, macht das Schreiben vielleicht wenigstens den Kopf frei.
Winter 2023/2024
Meine Tochter geht gerne zur Schule, lernt rasch. Ist aufmerksam und empathisch und fröhlich und mein Ausgleich zu allem anderen. Mein Anker, mein Ruhepol. Der Teil meines eigenen Herzens, der auf dem Bürgersteig vor mir herläuft.
Zu Weihnachten bekommt sie von mir das erste Harry Potter Buch, und seitdem verbringen wir gemeinsam eine Menge Zeit in Hogwarts. Wir schauen Filme, kochen und backen. Als ich es an Heiligabend immer noch nicht geschafft habe, die restliche Deko aufzustellen, übernimmt sie das für mich. Sie muss mich nur anschauen und weiß, wie es mir geht. Und sie fragt nicht, sie handelt. Ich versuche, sie vor den meisten Dingen zu bewahren, aber unsere Verbindung ist zu eng dafür. War sie immer schon, aber sie ist noch enger geworden seit der Trennung. Sie erklärt mir in einem Nebensatz, in der allmorgendlichen Hektik, dass sie weiß, dass ich ihre Mama bin. Und keine andere Frau das jemals sein wird. Ich gehe ins Badezimmer, mache die Tür hinter mir zu und heule. Wir kommen deshalb fast zu spät Schule, aber was soll’s.
Nachts schaue ich sie an und frage mich, was und wo ich ohne sie wäre.
Auf dem Weg zum Co-Parenting
Wenn der Mensch, der dir fast 20 Jahre näherstand als jeder andere, einfach geht, nimmt er einen Teil von dir mit. Und dieser Teil ist für immer verloren.
Wir haben uns gestritten, persönlich, am Telefon, per WhatsApp. Rechtsanwälte wurden eingeschaltet, Unterhaltszahlungen berechnet. Es gab Schuldzuweisungen, Beschimpfungen, Vorwürfe.
Aber, das alles – zu jeder Zeit – außerhalb der Kinderohren. Verabschiedung im Flur unseres ehemals gemeinsamen Hauses, ich wünsche ihr viel Spaß mit dem Papa, obwohl ich genau weiß, dass sie heute Abend bei einer mir völlig fremden Frau übernachten wird. Die ihr die Nägel lackieren und Zöpfe flechten und sie am nächsten Tag vielleicht sogar zur Schule bringen wird. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf beiße ich die Zähne zusammen, und kaum, dass die Haustür hinter ihr und ihrem Vater ins Schloss gefallen ist, greife ich zu meinem Handy und nehme eine wütende Sprachnachricht auf. Acht Minuten lang, voller Beschimpfungen, für meine beste Freundin.
Dennoch – das Kind gehört nicht zwischen die Fronten. Sie darf bei der neuen Freundin ihres Vaters reiten? Prima, viel Spaß. Sie bringt Sachen mit, die sie dort gebastelt hat? Na, das hast du aber toll gemacht. Danke dafür. Mein Ego leidet, natürlich. Aber das ist mein Problem. Ich möchte ein glückliches Kind, und keine Feindbilder erschaffen. Koste es, was es wolle.
Die erste Zeit war schwierig. Oft war er nicht verfügbar, mit allen möglichen anderen Dingen beschäftigt, die plötzlich wichtiger waren als sein Kind.
Aber, heute, ein Jahr später, ist es okay. Noch nicht gut, aber so wenig er am Anfang da war, so sehr ist er es jetzt. Er ist und bleibt ein guter Vater.
Wir schaffen es mittlerweile, uns auf einer neutralen Ebene zu begegnen – mit kleinen Ausreißern. Manchmal ruft er an, weil er mir etwas erzählen möchte, was nur ich verstehe. Weihnachten klagt er über seine anstrengende Familie, ich weise darauf hin, dass ich mit den Leuten nichts mehr zu tun habe. Er lacht und sagt, dass er mich beneidet.
Wir lieben uns nicht mehr, nicht im klassischen Sinne.
Und trotzdem habe ich noch ein Zitat für euch, was euch – sehr ähnlich oder genauso – in der nächsten Zeit noch einmal begegnen wird: „Ich werde immer sauer auf ihn sein. Aber er ist der Vater meines Kindes.“
Will sagen – diese Verbindung, die werden wir nicht verlieren. Nicht, solange wir beide leben, ganz egal, wie alt unsere Tochter ist.
Diese Verbindung ist sehr speziell und mit keiner anderen zu vergleichen.
Und lieben, lieben werden wir uns auch immer, auf irgendeiner Ebene. Weil wir für immer eine besondere Position haben werden für den jeweils anderen – egal, wie oft wir übereinander schimpfen oder sauer sind.
Danke
Das vergangene Jahr war eine Reise. Vor allem zurück zu mir selbst.
Mein ständiger Begleiter: Aww – und ihr.
Diese Reise wird nun also innerhalb der nächsten Wochen zu Ende gehen – und ich möchte euch danken.
Für jedes Review, jede Diskussion, jeden Shitstorm, jede Nachricht.
Dafür, dass ihr diese selbsterfüllende Prophezeiung genauso liebt und hasst wie ich.
Dafür, dass ihr nicht nur Team Klako, Team Joko oder Klaas seid, sondern auch Team Jens und Team Amelie. Oder auch schon mal Team Thomas Schmitt.
Danke für die ungebrochene Liebe, die ihr dieser Fanfiction entgegenbringt, und die mich niemals nicht verlegen machen wird.
Danke.
Wir lesen uns.
42 notes
·
View notes