Tumgik
#Leben mit Gott
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DIE THEATERSOMMERPAUSE IST VORBEI! FICK JA!
Ich bedanke mich herzlich beim DNT Weimar dafür, dass Sie die Vor-Spielzeit mit Ihrem Sommertheater einläuten, denn nach anderthalb Monaten Theaterpause hat mein Körper dann doch langsam Entzugserscheinungen entwickelt.
An dieser Stelle hauen wir uns mal alles mit einem kräftigen "So!' auf die Knie und schauen uns an was das DNT denn so mit "Hamelt, Prinz von Dänemark" fabriziert hat.
Hamlet! Hamlet im Sommertheater? Hamelt im Sommertheater! Muss das denn sein? Ja, es muss! Denn mit dieser Inszenierung wurde mir bewiesen das Sommertheater zwar durchaus simpler, aber nicht gleich super flach und niveaulos sein muss.
Inszeniert von Jan Neumann, der wohl vor zwei Jahren auch schon Schillers 'Die Räuber' erfolgreich auf die Sommertheaterbühne des DNT gebracht hat, folgt das Stück aktgenau seiner Vorlage und verzichtet dem (teilweise) theaterunbekanntem Publikum zuliebe an große, emotionale Neuinterpreatationen - was jedoch nicht heißt das die Adaption komplett frei von kreativen Einwürfen ist - später dazu mehr.
Gespielt wird ganz klassisch, wenn auch mit ein bisschen Ironie, nach der wortreichen August-Schlegel-Übersetzung, gespickt mit ein paar modernen, hier und da eingeworfenen Spitzen zur allgemeinen Erheiterung ("Hamelt, du bist recht spät." - "Der Zug aus Wittenberg hatte Verspätung."). Generell konzentriert sich die Adaption, wie fürs Sommertheater zu erwarten, eher auf die humoristischen Teile des Stücks und hebt diese - bis zum dramatischen Umschwung im letzten Akt - hervor, was für eine lockere, gute Stimmung sorgt. Ich selber bin ja durchaus Fan von ganz klassischen Shakespeare-Adaptionen, weshalb ich großen Spaß mit dieser Produktion hatte.
Nahuel Häfliger als Hamlet, für den man die Zeile "Er (Claudius) gleicht meinen Vater, wie Ich dem Herkules" aus dem Stück streichen musste, war ein absolutes Träumchen. Mit einer Performance irgendwo zwischen unterhaltsamen Spaßmacher und trotzigem Nicht-Teenager voller selbstgerechter Wut definitiv ein Highlight.
Weiterhin sehr gefallen hat mir Sebastian Kowski als Queen Carmilla äh meine furchtbare Tante aus Westdeutschland äh Königin Gertrud mit absurder blonden Perücke und einer fahrlässigen Gemächlichkeit. Und natürlich auch ziemlich super: Krunoslav Šebrek als Dänemark-Fähnchen-verteilender Polonius, mit einem Vibe irgendwo zwischen 'Schmieriger FDP-Politiker' und 'Irrer Staubsaugerverkäufer der Nachts in mein Haus eingebrochen ist und sich weigert zu gehen bevor ich nicht mindestens zwei Staubsauger gekauft habe'.
Als Spielort wird das großflächige Außengelände des E-Werks Weimar genutzt. So wird der vor den Zuschauertribünen befindliche Kiesplatz irgendwo zwischen einem alten Fabrikbau und einem Stückchen Wald zur Bühne - mit einer großen Pfütze. Die Pfütze was a paid actor btw. And so was the random Katze, die sich am Anfang des Stücks aufs Gelände verirrte und dann erst mal begeistert zwischen den Requisiten rumgeturnt ist.
Sowohl Set- als auch Kostümdesign waren recht minimalistisch gehalten und wirkten ein bisschen so als hätte man alles was optisch vage an 'Hamlet' erinnert aus dem Kostüm- und Requisitenfundus zusammengeklaubt und auf einen Haufen geworfen, was definitiv zum allgemeinen Vibe des Stückes gepasst hat. Kostümwechsel und Requistenumbau fanden grundsätzlich immer live statt, während drum herum das Stück weitergespielt wurde. Mein persönliches Kostümhighlight war definitiv Claudius' Königsmantel - ein Kleidungsstück aus augenscheinlich super billigem Polyesterstoff, mit einer absurd langen Schleppe, die sich einmal quer über den ganzen Platz spannte.
Weitere Dinge die ich großartig fand, zumindest vage chronologisch geordnet: (Nicht spoilerfrei)
- Allein für die Anfangsszene könnte ich jemanden knutschen. Unter lautem Motorengetöse fahren sämtliche Schauspieler, Bühnenarbeiter, Kostüme und Requisiten mittels verschiedenster Fahrzeuge auf dem Bühnenplatz ein. Hamlet und Horatio treffen auf alten Mofas ein, Rosencrantz und Guildenstern/Die Wachen folgen auf einem klapprigen Tandemfahrrad, das Königspaar lässt sich natürlich in einem blankgeputzem Mercedes vorfahren und so weiter und so weiter und sofort - viel Schönes dabei! Hätt ich mir nochmal anschauen können, allein um die zu den verschiedenen Fahrzeuge zu runteranalysieren, die wirklich gut zu den einzelnen Charakteren gepasst haben.
- Hamelt darf kurz Gitarre spielen und durch die Pfütze hüpfen. Fucking Emokind.
- Der Geist von Hamlet Sr. (der zumindest Anfangs vom selben Schauspieler gespielt wurde wie Claudius - which is peak Bildsprache) war - wie sich das für eine Hamlet Inszenierung gehört - ein großer Nebelmaschienenentusiast und wurde in seinem komplett absurden Plastikfolien-Geist-Kostüm die ganze Zeit von einem Bühnentechniker begleitet, der ihn von oben bis unten eingenebelt hat.
- Kurze, sehr cute Horatio und Hamlet-Interaktion a la "Pass auf dich auf." - "Ich werd' schon nicht sterben!" - allgemeines, unangenehmes Raunen geht durch die Zuschauerreihen.
- Während Hamlets ersten, großen Monologs sieht man Claudius im Hintergrund bei den Kleiderstangen der Kostümecke stehen und eine Banane essen. Peak Comedy.
- Hamlet wird mit dem Geist seiner Vaters konfrontiert, bevor dieser in seinem ansurden Plastikfolienkostüm im FUCKING SPRINT nach hinten weg die Bühne verlässt.
- Laertes darf sich offiziell nach Frankreich verpissen! Und läd deshalb n massiv cuntigen Leopardenmuster-Koffer in sein noch cuntigeres Schrott-Cabrio. Außerdem wird er von seinem Vater darauf hingewiesen das er keine Schulden machen soll - "Nicht schon wieder."
- Probs dafür das man sich an die Regieanweisung von Akt1Szene5 gehalten hat und den Geist von unter der Tribüne grusligen Shit hat murmeln lassen. Hat mir sehr gefallen und war gut umgesetzt.
- Die absolut nutzlose Szene mit Reynaldo und Polonius wurde nicht gecuttet! Sie hat auch nirgendwo hin geführt, aber sie wurde drin gelassen! Yay!
- Hamlet benutzt sein Schwert als Pogostick. Polonius, der sich mit ihm unterhalten will, ist von der Situation überfordert und hüpft neben ihm her - ohne Schwert oder Pogostick.
- Rosencrantz und Guildenstern treten auf! Ma bois! Optisch irgendwo an die Oslenbande erinnernd und mit einem fucking Quietscheentchen. Das Quitscheentchen wurde immer gedrückt wenn einer von beiden (I'm honestly not 100% sure wer jetzt genau wer war) aufgeregt war. Das Quitscheentchen wurde sehr, sehr oft gedrückt. Es ist jedoch ein Verbrechen gegen mich das die "Geh mal Flöte spielen"-Interaktion gestrichen wurde.
- Die fahrenden Schauspieler treffen ein! Yippie! Die absolut nervraubende Stelle aus dem Original (Akt 2 Szene 2) die einfach nur mehrseitiger Only-True-1600s-Kids-will-understand-this elisabethanischer Theaterbeef ist, wurde eingekürzt und gegen einen Schuss gegens eigene Theater und die anstehenden Sanierungsarbeiten ausgetauscht. So muss ne Modernisierung eines klassischen Textes aussehen! Bravo!
- Im Hintergrund spielen Claudius und Gertrud im übrigen Golf.
- Hamlet hat btw zwischendurch eine (von vielen) Sinnkriese (sein wir ehrlich, sein ganzes Leben ist eine Sinnkriese) und hat sich seine Haare blond gefärbt - aka ne absurde Perücke aufgesetzt.
- Jetzt kommen wir zu meinem persönlichen Highlight des Abends: Hamlet schnappt sich an dieser Stelle einen abgewrackten Renault (und die Soufleuse) für eine kleine Spritztour von der einen Ecke des Geländes, zur anderen. Ok, er steigt aus dem Auto aus. Was will er denn jetzt mit dem Hula-Hoop-Reifen? ....OH GOTT ES IST KEIN HULA-HOOP-REIFEN ES IST EIN FUCKING SCHLAUCH. Jap. Und dann hatten wir da auf der Mitte des Platzes auf einmal einen fucking erweiterten Suizidversuch mittels Renaults, der für sehr unangenehme zwei bis drei Minuten von innen heraus zunebelte. Holyfuckingshit. Hamlet steigt dann doch noch aus und setzt sich, den altbekannten "Sein oder Nicht-Sein"-Monolog haltend, auf die Motorhaube des vor sich hin dampfenden Fahrzeuges, während ich mir denke: Auf ner Nicht-Sommertheaterbühne wäre das jetzt das absolute, unübertroffene, für den weiteren Spielverlauf tonangebende Highlight des Abends gewesen. Hier geht das aber irgendwie ein bisschen in der Leichtigkeit der Adaption unter.
- Die darauffolgende "Geh ins Kloster"-Szene zwischen Ophelia und Hamlet fand ich persönlich n bisschen unspektakulär. Da hätte ich mir n Müh' mehr Emotionen von Ophelias Seite gewünscht.
- Bin immer noch insane über die Renault-Selbstmordversuch-Szene.
- Anyway! Das Theaterstück im Theaterstück wird auf der provisorisch aufgebauten Bühne auf der Bühne aufgeführt. Claudius darf wieder seinen absurd langen Polyestermantel anziehen, der sich einmal quer die Zuschauertribühnen hinaufspannt, und Carmilla Gertrud bekommt einen extrem hässlichen Hut. Das Stück im Stück wird abgebrochen, denn Claudius findets gar nicht so cool auf der Bühne zu sehen wie er seinen Bruder ermodert. "Wir dürfen nicht weiterspielen. Dem König hats wohl nicht gefallen." - "Komisch. In Sangershausen wars ein voller Erfolg." Allgeimes Gelächter. Pause.
- Die Pause nutze ich im übrigen dazu um endlich einen Mitarbeiter zu finden der Programmhefte verkauft und um einen Aperol auf ex zu trinken, denn das Konzept von "Ihr dürft Getränke mit zum Platz nehmen" finde ich immer noch sehr suspekt. Die Programmhefte sind im übrigen klein, aber fein und ordnen das Stück sowohl geschichtlich ein und geben einen schönen Umriss des Plots ab.
- Stück geht weiter! Claudius versucht zu beten! Betonung liegt bei 'versucht', denn in klassischer Slapstick-Action schafft er es nicht mal sich richtig hinzuknien. Das ist alles in allem zwar ein bisschen arg flach, optisch aber eine sehr effektive Art seine korrupte Seele darzustellen
- Hamlet ersticht recht unspektakulär den Polonius. Gertrud ist damit so überfordert das sie sich erstmal auf dem lokalen Dixiklo einsperrt. Peak Comedy. Nach einiger Diskussion erklärt sie sich dann doch bereit - sehr gemächlich natürlich - mit anzupacken und den im Vorhang eingewickelten Polonius auf einen Handkarren zum Abtransport zu verladen.
- "Hamlet hat den Polonius umgebracht." wirft Gertrud Claudius schon fast gleichgültig entgegenzunehmen trottet dann lustlos von der Bühne. Ihr ist das jetzt wohl doch alles zu viel und so richtig Bock scheint sie auf ihren aktuellen Mann auch nicht mehr zu haben
- Polonius Wurmparty kam inhaltlich zumindest bei einem Teil des Publikums gut an
- Auf dem Weg ins Fanstsialand nach England zum Softeis essen um defintiv nicht auf geheiß seines Onkels umgebracht zu werden rennen unser Protsgonist und Rosencrantz und Guildenstern in die norwegische Armee hinein! Richtig! Akt 4 Szene 4 und damit eine meiner Lieblingsszenen wurde auch drin gelassen! Mein Gott hab ich mich darüber gefreut. Allein visuell, die schwedischen Statistentruppen haben sich in der uhrzeitbedingten Dunkelheit mit Maschinenpistolen und Taschenlampen bewaffnet einmal über das nach hinten offene Feld nach vorne zum Kiesplatz geschlichen, absolut schön anzusehen. Das gab dem ganzen eine gruselige, ja schon fast hetzjagdmäßige Stimmung - was ja durchaus zu Hamlets übereilter Abreise aus Dänemark passt.
- Laertes und sein scheiß cunty Cabrio sind zurück! Und er ist pissig weil sein Vater tot ist. Deshalb hat er auch gleich Verstärkung mitgebracht um Claudius gegebenfalls aufs Maul hauen zu können - in Form des Publikums! Schön gelöst, Umsetzung gefällt mir. Ophelia liegt im übrigen derweile im Hintergrund auf dem Karren rum auf dem ihr Vater weggeschafft wurde und wird wahnsinnig
- Speaking of Ophelia: Die darf jetzt, nunmehr vollkommen wahnsinnig, Blümchen verteilen! Nur das sie keine Blümchen verteilt, sondern random Säbel und Messer! Ahhh, die gute Bildsprache!
- Totengräberszene! Der Totengräber hat..... EINEN BAGGER (und in meinem Kopf ruft eine entrüstet Christine Hoppe "WARUM STEHT DA EIN BAGGER IN UNSEREM VORGARTEN") und buddelt damit ein Loch für Ophelias Grab, denn die ist zwischendurch Offscreen Hopps gegangen. Der Totengräberdialog wurde fast vollständig modernisiert und durch aktuellere Thematiken ersetzt, was ich absolut verstehen kann, denn der Originaltext ist für modernes Publikum n bisschen irrelevant.
- Hamlet ist back! Das hatte er vorher per Eilpost angekündigt, aber irgendwie ist das in der Hektik n bisschen untergegangen. Er hat seinen scheiß Renault dabei!
- Yorics Schädel wird einmal quer über den Platz geyeeted und er wird als "Verrückter Hurensohn" bezeichnet
- Naja. Erstmal wird sich auf Ophelias Grab geprügelt! Echt schöne Kampfszene an dieser Stelle
- Osric wurde auch nicht rausgestrichen! ....aber ihm wurde im Gegenteil zu Gertrud kein hässlicher Hut gegeben. Ich finde das ist ein Verbrechen gegen die Menschheit!
- Nachdem Hamlet beiläufig erwähnt das er die Olsenbande Rosencrantz und Guildenstern hat hinrichten lassen verpisst sich Horatio ein bisschen disgusted und heartbroken in den Hintergrund und bleibt dort deprimiert bis zum Ende sitzen
- Dann kommen wir zum Showdown, zum letzten Akt, zum großen Finale! Und ganz ehrlich: So geil ich es finde einem einzigen Typen zuzusehen wie er die komplette letzte Szene ne halbe Stunde lang alleine vorträgt - es macht halt auch Spaß zuzuschauen wie sich zwei Leute mit ner richtig guten Kampfchoreografie aufs Maul hauen. Man war das schön anzusehen! Das hat richtig Spaß gemacht. Hamlets Reaktion als er die vergiftete Klinge von Laertes bemerkt, Gertrud die sich gemächlich und beiläufig nebenbei vergiftet, Claudius der in der FUCKING PFÜTZE verreckt, Hamlets und Horatios letzte Interaktion? Geil. 10/10. Das war ne richtig gute, action-, emotions- und dramageladene Abschluss-Szene. So hab ich mir das vorgestellt. Keine Ergänzungen. Schönes Ende.
- Nur das es nicht so endet, ne? Denn die norwegische Armee unter Fortinbras fährt spontan noch mit einem Armee-Lkw vor (die Autos die für die Vorstellung genutzt wurden waren wirklich 10/10) und naja. Fortinbras war einfach nur... n random Kind in nem übergroßen Fellmantel? ICH LEBE FÜR DIESE INTERPRETATION. Hab mir den Kerl bisher immer als militärischen Mittzwanziger vorgestellt, von daher kam das überraschend unerwartet. Feuerwerk wird abgefackelt! Yay
- Und der Rest ist Schweigen
Alles in allem viel Schönes dabei und ein gelungener Einstieg in die neue Spielzeit!
Habe gerade noch festgestellt das man 70% der von mir beschriebenen Szenen ausschnittsweise im Backstage-Reel auf der Instagramseite des DNT bestaunen kann. Huppala.
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The bustle in a house The morning after death Is solemnest of industries Enacted upon earth, -- The sweeping up the heart, And putting love away We shall not want to use again Until eternity-
Emily Dickinson
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racing-twinks · 2 years
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It's Wednesday so that means a new episode of Bergdoktor and the question is
WHAT THE FUCK HAVE YOU DONE MARTIN
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ich esse gerade diesen cookie Proteinriegel von DM den ich bestimmt schon seit.... 5+ Jahren nicht mehr gegessen habe und ich habe mich einfach selbst damit schockiert dass ich noch genau wusste, wieviele Kalorien der hat. Die Nummer kam mir einfach so in den Sinn, ohne drüber nachzudenken.
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deutsche-bahn · 1 month
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Die "oh gott mein job vergiftet mich so'n bisschen"-Situation nimmt ihren Lauf, eine medizinische Fachangestellte starrt ein bisschen zu lange auf das Display des Ultraschall-Geräts und ruft dann ihren Chef in's Zimmer, und ich habe keinen Bock mehr.
Währenddessen werde ich an anderer Front zum Scheidungskind-in-spirit, obwohl die Personen um deren Trennung es geht weder verheiratet noch meine Eltern waren. Egal, die niedergeschlagenen Whatsapp-Nachrichten mit den Fragen, ob's an der anderen Person liegt dass ich mich nicht mehr blicken lasse bekomme ich trotzdem. Bin mal gespannt wer das Sorgerecht bekommt. Bullshit, ich weiß es schon: es wird die Person die auf die Frage "Und was ist mit Ezra?" antwortete, dass Ezra ein gottverdammter erwachsener Typ ist, dessen Verbleib nicht ausdiskutiert werden muss als wäre er ein zusammen angeschaffter Kaffeevollautomat, oder der gemeinsam adoptierte Labrador Retriever. Aber vielleicht habe ich Glück und er zahlt demnächst Kindesunterhalt für mich.
Es ist sein Glück dass ich die ganze Geschichte so absurd lustig finde- ansonsten wäre ich doch irgendwo beleidigt. Aber wie witzig dass er die Frage überhaupt stellt. Als müsste ich mich wenn dann nicht ohnehin zwischen ihm- dem Typen mit der übergriffigen neuen Partnerin- und seinem besten (ehemaligen? ex-besten?) Freund entscheiden. Welcher widerum der Typ ist, der mir monatelang Daunendecken und Wollmäntel hinterherschleppte weil mir eh kalt wird, und es erst sein ließ als er einsah dass ich eh bei ihm schlafe, und dessen Akkordeon nebenbei das einzige Instrument ist welches ich vernünftig begleiten kann. Die Frage stellt sich nicht.
Das Polykül sprang mir übrigens vor kurzem vollkommen unerwartet um den Hals. Hatte nicht vor ihn dieses Jahr nochmal zu sehen, aber auf einmal stand er da. Er freute sich 'nen Ast und fragte dann, ob ich vielleicht eine Couch für ihn frei hätte. Zum ersten Mal in meinem Leben hörte ich mich nein sagen.
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cherry-posts · 14 days
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Mit fünfzig Jahren erträgt man keine Zwänge mehr. Du erträgst keinen zu engen BH, keine gezwungenen Abendessen mit der Schwägerin, die deinen Staub in den Ecken kontrolliert, keine hohen Absätze und keine gezwungenen Lächeln mehr.
Mit fünfzig hast du keine Lust mehr, irgendetwas zu beweisen. Du bist, wer du bist: Die Dinge, die du getan hast, und die, die du noch tun willst. Wenn es anderen gefällt, umso besser, wenn nicht, ist es auch egal.
Mit fünfzig spielt es keine Rolle mehr, ob du Kinder hast oder nicht. Du wirst ohnehin die Mutter sein: die Mutter deiner eigenen Mutter, deines Vaters, einer Tante, die allein gelassen wurde, deines Hundes oder einer Straßenkatze, die du aufgenommen hast. Und wenn all das nicht da ist, wirst du deine eigene Mutter sein. Denn im Laufe der Jahre lernst du, dich um einen Körper zu kümmern, den du endlich lieben gelernt hast – auch wenn er in den Augen anderer immer unvollkommener wird. Ist doch egal, ob die Hälfte des Kleiderschranks nicht mehr passt? Das Wichtigste ist, dass dein Rücken nicht allzu sehr knarzt, wenn du aufstehst.
Mit fünfzig willst du Freiheit. Die Freiheit, Nein zu sagen, die Freiheit, den ganzen Sonntag im Pyjama zu verbringen, die Freiheit, dich schön zu fühlen – für dich selbst und nicht für andere. Die Freiheit, allein deinen Weg zu gehen: Diejenigen, die dich lieben, werden in deinem Tempo bleiben, die anderen in ihrem eigenen. Du bist frei, laut im Auto zu singen, auch wenn die Leute an der Ampel dich anschauen. Du wirst wieder träumen wie in deinen Zwanzigern und jeden Gott um mehr Zeit bitten, um diese Träume erneut zu verwirklichen.
Und jetzt, nachdem du die Hälfte deines Lebens in Hektik gelebt hast, wirst du den Wunsch verspüren, den Zucker und das Salz der Tage, die vor dir liegen, langsam zu kosten ... ❣️
Irène Renée
@gedankenzuender
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thisis-elijah · 3 months
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𝐀 𝐖𝐄𝐄𝐊𝐄𝐍𝐃 𝐀𝐓 𝐓𝐇𝐄 𝐎𝐕𝐄𝐑𝐋𝐎𝐎𝐊 𝐇𝐎𝐓𝐄𝐋
Do you dare to check in? 🛎️ The infamous Overlook Hotel, nestled in the isolated Colorado Rockies, has a dark and mysterious history. Known for its eerie atmosphere and paranormal activity, the hotel has attracted visitors looking for a thrilling experience. This weekend, a group of individuals, each with their own reasons, has checked in. As night falls, strange occurrences begin to happen, turning a weekend getaway into a nightmare. ⸻ imagine yourself in the situation and create your character as they are trapped in a horror movie come true. bonus: get your creative juices flowing and write a oneshot. what happened before the picture? where is your character headed now? are they searching for their friends/the people that arrived with them or are they investigating something different entirely? what else is lurking amongst the shadows?
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Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre ihr nächstes Ziel nicht 𝐂𝐎𝐋𝐎𝐑𝐀𝐃𝐎 gewesen. Weitere Gesellschaft hätte er vermutlich auch nicht eingeladen. Elizabeth hatte ihm gesagt, dass sie, Pavel und irgendein Internetfreund von ihr einen Trip zum 𝐎𝐕𝐄𝐑𝐋𝐎𝐎𝐊 𝐇𝐎𝐓𝐄𝐋 geplant hatten – einem heimgesuchten Resort, irgendwo im Nirgendwo, wo sich paranormale Phänomene zutragen sollten – und ob er nicht Lust hatte mitzukommen. “It’s gonna be fun”, hatte sie gesagt, “And you and Pavel haven’t seen each other in forever. I think you guys have a lot of catching up to do, huh?”  Wie hätte er ‘Nein’ sagen können. Als sie den Chat mit den zwei anderen las, hatte sie so versunken gewirkt, das war so hübsch an ihr: wenn sie in ihrer Arbeit oder ihren Hobbies verlor und ihm wenig später euphorisch davon berichtete. Auch, wenn es ihm lieber war, sie widmete ihre ganze Aufmerksamkeit den Sims 4 und keinen verlassenen, spukenden Orten, an denen Gott weiß was auf sie wartete. 
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Sie hatten sich in Boulder, einer kleinen Stadt an den Ausläufern der Rocky Mountains, getroffen, dort hatte Elijah Isaiah das erste Mal kennen gelernt. Er und Liz hatten sich über Reddit kennen gelernt (zugegeben noch immer eine Plattform, mit der er nur– langsam warm wurde), auch Pavel kannte den Blonden zuvor nicht. Eine illustre Truppe, geradewegs auf den Weg zu einem Hotel, in dem eine undefinierte Anzahl an Menschen bereits ihr Leben gelassen hatte. Großartig.  Sie alle fuhren in Liz’ RV in Richtung des Hotels, der Brünette hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen und unterhielt sich immer Mal wieder sporadisch mit der Fahrerin, die meiste Zeit schwieg er aber, während sich Elizabeth mit Isaiah und Pavel über ihre Leidenschaften austauschte: Geister, Kryptiden, okkulte Rituale, Dämonen oder seltsame Gestalten, die die Wälder von Nirgendwo beherbergten. Irgendwann ging es darum, dass sie beide irgendeinem Podcast beiwohnen sollten und sicherlich fantastische Geschichten zu erzählen hatten, woraufhin Elijah kaum merklich die Augen verdrehte und aus dem Fenster sah, sein Buch auf seinen Oberschenkel legte und sich den Nasenrücken massierte. ‘If this kid ain’t gonna shut up for one second, I think I’m gonna–’, dachte er, doch brach den Gedanken ab. Ein Innehalten, das er nicht selbst zu verantworten hatte. Sein Blick ging zu Elizabeth, die ihre Hand auf seine legte und ihm aufmunternd zulächelte. Momente wie diese waren so hübsch an ihr; wenn man sie nur gut genug kannte, konnte man ihr alles ansehen, dachte er, jedes Gefühl in allen Nuancen. “I like your sweater”, lächelte sie breiter auf und er sah an sich herunter, schmunzelte und nickte. Natürlich mochte sie ihn, sie hatte ihm den grobmaschigen blauen ‘Apollo 11’-Pullover geschenkt.
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“Gods, this is the coolest thing I’ve seen in ages, you’re a genius for suggesting this!”, kommentierte der Blonde irgendwann und hatte sich zwischen Fahrer- und Beifahrersitz niedergekniet, “Pavel, take a look at this beauty!” Der Blick, der zu dem Podcast-Host hinüber ging war nur ein flüchtiger, auch Elijah kam nur schwer darum herum ebenfalls das Haus vor sich zu betrachten: doch im Gegensatz zu den anderen beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Irgendetwas hatte dieser Ort an sich, was ihn unwohl sein ließ. Als eine Schönheit würde er das Overlook nicht unbedingt bezeichnen. Das Gebäude ragte fast schon bedrohlich in den dämmernden Himmel, die Wolken zogen schneller als sonst. Als sie ausstiegen schien eine unheilvolle Brise die Luft zu durchziehen. In dem Gemäuer vor ihnen schien stumm die Vergangenheit des Hotels wiederzuhallen, das hier Geschehene hing schwer in der Luft, als hätten sich die Tragödien in der Beschaffenheit des Bodens festgesetzt⸺ Elijah schluckte schwer. Für eine Weile hoffte er, dass der Schnee so hoch liegen würde, als dass der Eingang nicht mehr zugänglich war. Aber vergebens.  Gedanken, Gefühle und Eindrücke, die die drei anderen offensichtlich nicht zu teilen schienen. Er machte ein Foto von der Szenerie, ehe sein Blick ging zu ihnen ging, während er an seiner Zigarette zog.
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Im Inneren hatten sie darüber nachgedacht, dass sie sich aufteilen könnten: Etwas, was Elijah nicht ganz verstand. Auch, wenn er kaum Horrorfilme in seinem Leben gesehen hatte, so war ihm schon während dem ‘Blair Witch’-Filmabend bewusst geworden, dass aufteilen immer die denkbar schlechteste Idee war. “I have a bad feeling about this”, hatte er Elizabeth irgendwann in das Vertrauen gezogen, während sich der Geisterjäger und der Podcaster unterhalten hatten. “I’ll be with you shortly, Eli, promised. There should be a maze around here, I bet there’s some scary stuff to investigate there, too. I’ll be with you in five, just let me get a look at the foyer, will ya?” Ihr Lächeln wurde breiter, seines ebenfalls. Behutsam strich er über das Haar der Brünetten, küsste ihre Schläfe und nickte.  “Be careful in there, alright?”, hatte er ihr noch leise gesagt. “Took you long enough. So where we wanna go first?”
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Elijahs Laune sank minütlich. Ihm war kalt, er hatte keine Lust auf irgendetwas Paranormales und wäre deutlich lieber einfach abends in ein Pub gegangen und hätte es sich bei einem Bier gut gehen lassen. In der fünften Minute hatte er tief durchgeatmet und sich daran erinnert, dass er all das hier für Liz tat, die viel Wert darauf legte, dass er hier war. Und irgendwo rührte es ihn auch, dass sie ihn dabei haben wollte. Bei Minute dreizehn war ihm gänzlich die Lust vergangen. Er dachte daran, wie Isaiah seinen Arm um Liz’ Hals gelegt hatte, als die Texanerin die letzten Meter zu ihren Freunden aufgeholt hatte. “You’re a genius for suggesting this, I bet you have fantastic stories to tell, Do YoU wAnNa JoIn My PoDcAsT?”, äffte er leise den Blonden nach, als er an seiner Zigarette zog, eine Weile lang auf und ab ging. “Fuck off. I listen to these stories, not some pretentious kid from Michigan. LoOk At Me I hAvE sO aNd So MaNy MoNtHlY lIsTeNeRs. Who gives a shit”, fluchte er und warf die Zigarette in den Schnee, ehe er sich umdrehte und zum Eingang des Labyrinths sah. Er musterte Liz, die hinter einer der Hecken stand und für einige Augenblicke befürchtete er, dass sie ihn gehört hatte. “What took you so long? I thought you’d stand me up for a fucking hotel.” Sie lächelte breiter und verschwand hinter der Hecke, was ihn zum Lächeln brachte und er ihr hinterher ging. Manchmal sah er nur einen Schatten von ihr, bat sie darum langsamer zu laufen und kam die meiste Zeit kaum hinterher, bis sie in der Mitte des Labyrinthes angekommen waren. Sie stand in der Mitte, sie hatte ihren Schal und die Jacke abgelegt und stand im weißen Kleid vor ihm. “Love…”, sagte er leise und ging ein paar Schritte auf sie zu, zog sich seine Jacke aus und legte sie ihr um, ehe er ihr die Mütze aufsetzte und über ihre Schultern rieb, um sie aufzuwärmen. Ihre Lippen waren blau, ihre Nasenspitze rot und sie fror am ganzen Körper. “Liz, we need to get you back to the RV. You’re freezing.” Sie nickte ruhig und sah zu ihm hoch, lächelte selig auf und lehnte sich an ihn. “Don’t you wanna stay a while?”, fragte sie ihn und lächelte ihm zuckersüß entgegen, strich mit ihren kalten Fingern sanft über seine Wange. Ein kalter Schauer lief ihn über den Rücken, ehe er ihre Hand nahm und sie zwischen seine legte. “It’s 20°F, love, and even though the sweater’s comfy and all, it ain’t the solution for these temperatures. Your RV’s all nice and toasty for you, hm?”“But I want you to stay, Elijah.” Sie nannte ihn selten bei seinem vollen Vornamen. Eigentlich nur, wenn sie wütend auf ihn war. Oder verzweifelt. “Take this”, fuhr sie fort und legte behutsam etwas in seine Hand, verdeckte den Gegenstand aber.
Ì̷̞͍̦͎͖͆̐͒̿̊ ̸̻̘̗̔̈̏n̷͉͖̝͒̓̑̀͛́e̴͈̐̋͆̾͗͜͠͝e̶̻̼̜͍̓̿͝ͅd̸̼̅ ̷̄͂͠ͅy̸͇̠͊̌̿o̵̱̬̤̺͈̮͕͆̆͠ú̶̻̚͝ ̴̢̧̦̩̝̍̓̾̅̈́͗̚ͅṯ̶̹͕͛̉̌͂o̸̧̡̮͈͕̿̉̽ ̴̟͎̱̋̍͝f̶͉̺̏į̵̯͕̪́̓͐́́͒n̶̢̼̟̱͚̖̺̄ḍ̴̜̺̘̻͓̰̊͛͊ ̵̢̫̭̀̊́̄̑̐ṃ̵̈́́͑ê̷̩̈́̎͝ ̴͙̝̘̬͖̬̔t̶̢̻͓͔̼̘̝̄̈̈͊̄h̴̨̛̛̙͗̉̈ę̴͓̪͇̯̻͊͋̈́̔̆͐r̵̢̥̝͂͗̈̔̍͗̊e̵̡̙̙͐̽͒̒.̷̖͙͇̦̯̼͐̌̈́̚͜ ̷̭̟̩̖̘̰͜͝I̵̛̥̝̐̕ͅ’̸̠̝͎̥̟́̕͜ͅm̷̱̞͈̎̔̎̎͗̆͜ ̷͙͕̰͖̜̍̋͛̅͒ş̵̭̜̥́̒̈́̎͆c̷͈̹̏̈́ą̵̪́̂͗̋͝r̴̢̨̞̠͓͓͎͑̉͌̈͝e̷̢̝̔̀͌d̵͙̜̣͚̃̽̈̅̓̕̚ͅ,̴͔̬̬̻͖͈͊̃͑͋̒̆͗ ̵̢̨̬̔͒͑͑͂͝E̶͔͉̲͌̄̓̄͊̾̚l̷͈̊͆͝ĭ̵̥͙̮͎̹̥͔̃́̈́̋̕j̶̺̮̍a̴͕̽́̒̂̚h̷̙̤̱͖͉͙̏.̶͔̞̫̙̇”̷̡̰̭̭̤̺̃ Ihre Gesichtszüge veränderten sich, wurden seltsam weit, verzerrt, er hatte das Gefühl, als entglitt sie ihm. Es war, als würden Realität und Albtraum willkürlich die Plätze tauschen. “Elijah, I don’t know where I am. I’m scared. Where are you? Ẃ̶̨͕̏͋̈̄̓͝h̶̛͙̠̙̳ͅy̵̢̙̣̣͉̎͊̋̑̋͜ ̷̬̂d̵̹̮̦̩̘͑͆͜͝ỉ̶̛̩͍̞̑͜͝d̵̰͈̉̔͊͊͊̆ ̸̖̝̰̙̣́́̊̽͆̐ͅy̶̫͚͇̾̊̃͛̈̏ò̷͙̘͍͈̜̯u̸̘̖̬̳̙͌̇́͠͝ ̸̢̱̝͍̖͚̜̾̎̓L̸̢̰͍͔̞̱̗͋̂̕Ẽ̸͚̖̎͆̿̏̕͝Á̷̢̟̪̹̳̟̇̽̀͠ͅV̶̜̂͜Ë̷̱̋̈̅ ̴̡̪͖͕̼̾M̵̢͍̙̟̟̖̪̑̐͑̓̔̄Ė̶̼̹͛̇̀?̵̡̟̠̫͌̂͂͑̆̔͒͜!̴̺͓̋” Die Mimik des Brünetten wandelte sich von Zuneigung in Irritation und schließlich in Furcht. Auch, wenn er zuvor schon Berührungen mit Terror gehabt hatte, schien er sich nie wirklich daran zu gewöhnen. Elizabeth fiel in sich zusammen, ihre Gelenke bogen sich in schier unbeugsame Richtungen, ihr Kopf lag auf dem Boden auf, sah mit weit aufgerissenen Augen zu ihm hoch.  Sein Atem ging flach. Es war schwer seinen Augen zu trauen. Für eine Weile verharrten sie so, ehe sie sich auf allen Vieren über das schneebedeckte Kiesbett davon stahl, ihr Kopf und die langen, braunen Haare zogen den Schnee mit sich, bis sie hinter einer der Hecken verschwand.  Minutenlang hatte er in der Eiseskälte gestanden, seine Fingerglieder wurden allmählich blau. Sein Blick fiel auf den Schlüssel mit einem roten Anhänger in seiner Hand.  𝐙𝐈𝐌𝐌𝐄𝐑 𝟐𝟑𝟕.
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gefuehls-wirr-warr · 6 months
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Ich wollte dir nur nochmal sagen das es eine unglaublich schöne Zeit mit dir war. Ich verstehe es nicht, vielleicht soll ich es nicht, vielleicht ist es besser so, vielleicht hast du deine Gründe, vielleicht soll ich sie nicht wissen, vielleicht habe ich Fehler gemacht, vielleicht konntest du mir nie verzeihen, wenn ich welche gemacht habe, vielleicht war das was zwischen uns war, einfach nicht echt, vielleicht wollte ich das mehr, als du, vielleicht. Vielleicht habe ich viele Fehler gemacht, ich weiß das ich nicht perfekt bin, ich weine, ich schreie, niemand sieht es, auch du nicht, doch du wusstest das ich es tue, vielleicht hat grade das, all das so kompliziert gemacht. Vielleicht hast du das Bild, was du früher von mir hattest, einfach verloren und wolltest mit dem Bild, was du heute hast, nichts mehr zutun haben, vielleicht bist du deswegen gegangen. Ich wollte nie, dass es so zwischen uns läuft, ich wollte immer nur das beste für dich, ich war für dich da, wenn es dir nicht gut ging, ich habe dich abgelenkt, so gut ich konnte. Heute bin ich nichts für dich, du bist gegangen, hast dich nicht umgedreht, hast dich nicht bedankt, bist einfach gegangen, hast tausende Fragen da gelassen und einen Menschen, der dich mehr als je zuvor gebraucht hätte. Du warst mein Halt, meine Kraft, meine Quelle, meine Luft, mein Wasser, meine Sonne, meine Nacht, mein Essen, meine bessere hälfte, doch all das ist vorbei. Ich weiß nicht, vielleicht sollte ich dir nicht nachtrauern, vielleicht tuen all diese Gedanken mir nicht gut, vielleicht. Ich frage mich so oft, ob es an mir lag, das der Kontakt so endete, denn du hast dich nicht umgedreht, du bist einfach gegangen, hast dein Ding durchgezogen, obwohl du mir versprochen hast, dass du bleibst, dass du nicht so wie alle anderen bist, dass du besser bist, weil du so bist, wie du bist, das waren deine Worte. Ich zweifel wegen dir so oft an mir, an dem was ich tue, an meinem Leben, ich frage mich oft, ob all das einen Sinn hat, je einen Sinn hatte. Ich frage mich, was ich hier soll, ich bin alleine, ich bin gerne alleine, aber nicht wenn ich es muss. Ich mag nicht mehr alleine sein, doch wegen dir, ja wegen dir, ist es nun so, dass ich es nicht mehr schaffe, jemanden an mich heran zu lassen. Bevor du gegangen bist, hast du mich wie den letzten Dreck behandelt, so, als ob ich nichts wert wäre, so undankbar und respektlos. Ich war für dich nur eine Tür, durch die du gehen musstest, um neue Kraft zu schöpfen, damit du endlich glücklich werden willst. Ich verstehe das, wirklich, doch ich weiß nicht, ob ich das gleiche getan hätte, weil mir bewusst ist, was das für einen Schaden anrichtet. Du hast mir einen Grund gegeben, wieder zur Schule zu gehen, diese Scheiße vielleicht doch zu schaffen, doch du gingst und ich hatte keinen Grund mehr. Wieso soll ich mein Versprechen halten, wenn du mich so behandelst, mit mir tust was du willst und dich dann so laut verabschiedest? Ich habe mich Wochen, Tage, Monate verdammt scheiße gefühlt, ich wusste nichts mit mir anzufangen, ich ritt mich immer mehr in die Scheiße hinein, ich konnte nicht mehr, mich hat das so extrem mitgenommen, dass du mich so behandelt hast. Ich dachte immer, ich würde dir genauso viel bedeuten, wie du mir, wie du mir immer sagtest, du sagtest immer ich würde dir die Welt bedeuten, was war davon echt? Du hast mir oft genug die Hand gereicht, ich nahm sie an, doch wieso gabst du sie mir und hast mich dann wieder losgelassen? Es war wie ein Stich in meinen Bauch, nein, wie mehrere Stiche in meinen ganzen Körper. Du hast mich zerstochen, ich habe geblutet, stark, sehr stark, doch dich hat es nicht interessiert. Einst gabst du mir so enorm viel Kraft, doch dann fingst du an sie mir zu nehmen. Langsam aber sicher, ging die Kraft, sie ging mit dir. Ich wollte nicht mehr, nein, mir war all das zu viel, die Sache mit dir, die ganze andere scheiße, du wusstest bescheid und gott verdammt, trotzdem hast du all die scheiße abgezogen. Ich habe so einen Hass auf dich, doch das schlimme ist, ich würde all das wieder tun, wenn du mir die Chance gibst. Die Zeit mit dir war unglaublich schön, auch wenn sie nicht intensiv war, ich habe sie genossen, doch heute weiß ich, das du das nicht getan hast. Ich weiß, ich bin naiv, sehr sogar, wenn ich sage, dass ich es immer wieder tun würde, weil ich weiß, dass du mich am Ende stark verletzten wirst. Doch auch weiß ich, dass ich es nicht nochmal schaffe, das durch zu stehen, vielleicht ist es besser so, vielleicht sollte es nicht so sein, vielleicht gingen wir diesen Weg nie zusammen, sondern haben uns nur an der Straße getroffen und sprachen, weil wir niemanden hatten. Danke, danke für alles, danke das du mich zu dem gemacht hast, was ich heute bin, danke, ohne dich, wäre ich nicht, ich. Ich weiß nicht, ob ich es bereue, dich getroffen zu haben, ich weiß nicht, ob es mir besser gehen würde, wenn du nicht da gewesen wärst, und ich weiß auch nicht, ob es mir schlimmer gehen würde, ob ich ich wäre oder nicht.
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NEIN NEIN NEIN NEIN ICH KDUHBjejdjdkdjdkdjdjdkd COLIN MEIN KIND MEIN BABY MEIN EIN UND ALLES OMG OH MEIN GOTT WAS MACHEN DIE BLOSS MIT MIR
MITTEN IN DER UBAHN AUFM WEG IN DIE STADT SEHE ICH DASS 1077 ENDLICH HOCHGELADEN WURDE. ALSO KLICKE ICH AUF DIE FOLGE UND SKIPPE VOR UM EINFACH ALLE NOAH SZENEN ZU SEHEN. ICH STAND DA WIE EIN PSYCHO GRINSEND AN MEINEM HANDY WEIL NOAH SO FUCKING SÜSS WAR UND SO EINE GUTE CHARACTER DEVELOPMENT HAT UND WEIL JOEL SO TOLL IST.
UND DANN DIREKT 2 MINUTEN VOR SCHLUSS HÄLT MEINE BAHN AN UND ICH GEHE RAUS ABER ICH AHNE SCHON BÖSES, ALSO SETZE ICH MICH EXTRA DAHIN BEIM STOCKHOLM HAUPTBAHNHOF WO TAUSEND MENSCHEN SIND UND GUCKE DIESE LETZTE SZENE UND DANN MERKE ICH DASS COLIN KOMMT UND FANGE AN ZU QUIETSCHEN WIE SO EINE ENTEEEEEEEE UND DIE LEUTE NEHMEN MIR GUCKEN MICH SCHON AN UND FRAGEN SICH WAS FÜR NH BESCHEUERTE KACKE ICH DA GUCKE UND WAS MIT MIR FALSCH IST 😭😭😭
UND JETZT SCHREIBE ICH DAS HIER GEHEND UND KOMM ABSOLT GAR NICHT MEHR AUF MEIN LEBEN KLAR. OH MEIN GOTTTTTTT KIKA IST SOOOO SICKKKKK. THEY KNEW EXACTLY WHAT THEY WERE DOING WITH THAT PLOTTWIST OH MEIN GOTTTTTT WIE SOLL ICH BLOSS DIE NÄCHSTE WOCHE ÜBERLEBEN?!?! WIE UM ALLES SOLL ICH JETZT SO TUN ALS WÄRE ICH EIN NORMALER MENSCH UND WIE SOLL ICH SOZIALISIEREN OHNE DIE GANZE ZEIT ÜBER DIESE KIKA SERIE RUMZUHEULEN FUCKKKKKKKKIJZjjkkjdhdhrjehejdjdjdjdnddjbdbdnddjdjrjrjrjrjdjfjfjfj
NOLIN ENDGAME IST SO REAL. WE FUCKING MADE IT. MY SUICIDE IS OFFICIALLY POSTPONED
!!!!!!!!!!!!!!!!!
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seelenzwist · 4 months
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Harek Thormundson ── selective, independent portrayal of a nordic viking, who fought every battle to achieve to be chosen to go to valhalla, but was cursed by the god Loki to live a life without any honour and a twisted soul. now seeking for his own healing or an end to all of the gods above. 
 #a study in: nordic mythology, twisted souls, curses, war and cruelness
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Es begab sich, dass die Zwillinge Harek und Skialg Thormundson auszogen, um einer schrecklichen Bestie, die in den Landen ihrer Heimat ihr Unwesen trieb, den Garaus zu machen. Einem Wolf von solch fürchterlicher Gestalt und Grausamkeit, dass er Kinder wie Weyber, Schuldige wie Unschuldige einem wilden Rausch gleich verschlang und ganze Dörfer zerstörte.  Die Brüder, sich gleichend bis aufs Haar und eins im Geiste, verbunden durch zahllose gemeinsam gefochtene Schlachten, folgten ihrem Sinn nach Blutrache den Spuren des Wolfes bis zu einer Höhle in den Bergen, tief im Herzen der Nordvege, wo sie das Ungetüm, mit schwarzem struppigem Fell und vom Blut seiner Opfer glänzenden Augen, auch fanden. Sie kämpften einen erbitterten Kampf, voll von Schmerz, Entkräftung und Zorn. Immer tiefer begaben sie sich dabei in die Höhle des Wolfes und schließlich war es Skialg, der trotz seiner berüchtigten Geschicklichkeit mit den Schwertern der Bestie zum Opfer fiel. Harek, erfüllt von Trauer und Leid ob des Todes seines geliebten Bruders wegen, erschlug den Wolf und beendete damit dessen Leben. Doch die Gram, die mit dem Tod von Skialg kam, ward selbst durch Harek’s Rache nicht gestillt.  Und es war erst jetzt an der Zeit, da er bemerkte, dass die Beben, die die Erde erschüttert hatten nicht durch die Bestie gekommen waren und dass dies die Höhle war, in der die Asen den Verlästerer der Götter, den Anstifter allen Betrugs, den Gott Loki, gefangen hielten, der Schuld am Tode Baldurs war.  Da sprach Loki: “So hast du Unrecht gesät und Unrecht geerntet, Sohn des Thormund. Denn der Wolf, den du erschlagen hast, der ward mein Sohn Vali, der von den Asen in einen Wolf verwandelt worden war. Seiner neuen Gestalt verfallen riss er seinen Bruder Narwi in Stücke, an dessen Gedärmen ich nun hänge und die zu Eisen wurden, während ein Giftwurm mir fortwährend das Antlitz beträufelt. Hier hänge ich nun bis ans Ende der Götterdämmerung.” Und Harek, der nichts von der wahren Herkunft des Wolfes gewusst hatte fiel auf die Knie, bat den Gott um Vergebung für seine Missetat, die er an ihm begangen habe. Gleichsam flehte er um seinen verschiedenen Bruder, ohne den sein Leben bedeutungslos und trüb sei. Er bat darum, dass er fortan für immer bei ihm sein möge und erst der Tod die beiden voneinander trennen würde.  Da lächelte der Gott, der seines Sohnes beraubt, seiner Rache ein anderes Gesicht geben wollte.  Und so sprach Loki, Gott der Heimtücke und der List: “So soll es sein. Dein Bruder wird fortan bei dir sein bis zum Tode.” Und so verbannte er den Geist des Skialg in dem seines noch lebenden Bruders. Fortan lebten zwei Seelen in einem Gefäß und Harek Thormundson ward getrieben von Wahnsinn, den ein Geist ihm zuflüsterte und der ihm sagte, Rache an Loki und allen Göttern zu nehmen.
[blog is work in progress]
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nomoreessays · 6 months
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Es ist Sonntagabend. Da niemand in meinem näheren Umfeld so etwas wie einen richtigen Job hat oder generell ein ehrbares Leben führt, sind alle offen für Drinks. Die Kneipe, in die wir wollen, hat zu, aber die Betrunkenen schützt der liebe Gott und so weiter, also finden wir eine Andere ganz in der Nähe. Die haben Sonntags alle Getränke unter drei Kröten, sie wissen, wie man sich Studenten fängt. Sie wissen allerdings auch, dass sie bei dem Preis mit guten Getränken keinerlei Umsatz mehr machen würden, dementsprechend schmeckt das Bier. Mein deutscher Nationalstolz meldet sich, ich schwinge eine kurze wenn auch leidenschaftliche Rede zu dem Thema. Meine Mitsäufer folgen mir mehr oder weniger konzentriert, all (wo)men are not created equal und sie spüren schon die Drinks zischen.
Im Hintergrund läuft währenddessen ein Best Of White Girl Pop von den Neunzigern bis heute, wir gehen alle trotz prätentiösem Musik-Snobismus ordentlich mit. Am Tisch neben uns ist ein (eben noch knutschendes) Mädel aufgestanden, um in der Mitte des Raumes ihrerseits ein Best Of darzubieten, und zwar eins von den zu den Songs gehörenden Just Dance Choreos. Ihr Date lächelt starr und betont supportive, wünscht sich aber offensichtlich, wieder zu der für ihn deutlich spannenderen Beschäftigung von eben zurückzukehren. Ich scheitere derweil daran, mir alle Lichter auszuschießen.
Nachdem unsere letzte Runde leer ist und zum vierten Mal ein gruseliger Song kommt, den wir nicht kennen, beschließen wir, dass es Zeit wird, zu gehen. Da ein Teil unserer Truppe das Bedürfnis nach Eiscreme verspürt, ist unser nächster Halt einer dieser 24-Stunden-Märkte, in denen bekanntermaßen das Raum-Zeit-Kontinuum außer Kraft gesetzt ist. Da mir mehr nach salzig ist, verschwinde ich in einer beliebigen Regalreihe und schaue dort zweifelnd eine Packung Hotdog-Brötchen an. Ein Kerl Ende zwanzig, auf welche Art auf immer bewusstseinserweitert, taucht neben mir auf und fragt mich nach der Uhrzeit. Nachdem ich sie ihm nenne, bedankt er sich und schaut nun seinerseits auf die Brötchen. „Fucking love these, bro. Hotdog buns, yeah?“. Ich stimme ihm zu, sind ja in der Tat Hotdog-Brötchen. Er verschwindet und ich habe den plötzlichen, wenn auch starken Impuls, sie zu kaufen.
Zuhause angekommen setze ich mich hin und probiere zweifelnd ein Brötchen. Es ist eine außerkörperliche Erfahrung. Fast möchte ich weinen. Ich esse die ganze Tüte. 24-Stunden-Markt-Mann; die Welt war noch nicht bereit für deine Vision.
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clouds-of-wings · 9 months
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Heinz Erhard - Weihnachten 1944 (Als ich keinen Urlaub bekam)
Teil des WortWeg Warburg, eines Projekts von Jutta Seifert. Volltext unter dem Cut.
Weihnachten 1944 (Als ich keinen Urlaub bekam)
Wenn es in der Welt dezembert, und der Mond wie ein Kamembert Gelblich rund, mit etwas Schimmel angetan am Winterhimmel heimwärts zu den Seinen irrt und der Tag stets kürzer wird— sozusagen wird zum Kurztag— hat das Christkind ein Geburtstag!
Ach wie ist man dann vergnügt, wenn man einen Urlaub kriegt. Andrerseits, wie ist man traurig, wenn es heißt: „Nein, da bedaur ich.“ Also greift man dann entweder zu dem Blei oder der Feder und schreibt schleunigst auf Papier ein Gedicht wie dieses hier:
Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben hat Gott zum Geschenk uns gemacht; doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben, das hat er nicht fertiggebracht! Wir tasten und irren, vergehen und werden, wir kämpfen mal so oder so… Vielleicht gibt’s doch richtigen Frieden auf Erden?… Vielleicht gerade jetzt? Aber wo?
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curtaincallchronicles · 2 months
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!!!BILANZ!!!
Anfang des Jahres wurde ich unwissend ins D'Haus geschleppt und habe es seitdem gefühlt nicht mehr verlassen...
Hier ist die Liste mit allem was ich seit dem 03.02.24 gesehen habe:
Macbeth [2]
Ödipus
Hamlet [3]
Dorian [3]
Der Sandmann [3]
Keine Sorge (Religion)
Alice
Prima Facie
Cabaret
Der Besuch der alten Dame
Richard III.
Peer Gynt
Gott {meh}
Die fünf Leben der Irmgard Keun
Arbeit und Struktur
Woyzeck
Die Physiker {wtff}
Glaube, Liebe, Fußball {wtfff}
25 mal in 23 Wochen!!
Ab heute 55 Tage voll schrecklicher Leere </3
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unwuerdig · 23 days
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Es ist ein Elend, dass man erst realisiert wie dumm man in seiner Jugend war, wenn man Erwachsen ist. Man hält sich für so klug, mit 16,17,18,19 Jahren und eigentlich ist man dumm wie ein kleines Kind. Denkt, man hat die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Glaubt, man hat so viel Erfahrung, weiß vermeintlich wie das Leben läuft.
Diese Euphorie im Körper; die erste große Liebe, Beziehungen, Partys, Sex, Bekanntschaften, Reisen, Ausbildung, Studium. Alles so aufregend und neu. So unglaublich aufregend. Rebellion und Widerstand gegen alles und jeden, vorallem gegen jegliche Autorität.
Gefühle, Entscheidungen, so überwältigend. Endlich ist man Erwachsen. Selbstbestimmend, selbstständig, selbstlos. Endlich ist man Erwachsen und doch waren wir eigentlich Kinder in erwachsenen Körpern, deren Ausweise sie dazu bemächtigt haben, sich Alkohol zu kaufen und Verträge abzuschließen. Was für Pflichten auf einen zukommen, welch Verantwortung man trägt, wie schwer das Ganze sein kann, wird und ist, waren immer nur die Worte von Erwachsenen die uns ins eine Ohr rein und ins andere raus gehuscht sind. Augenverdrehend hat man sie halbherzig zur Kenntnis genommen, gelacht und abgewunken. Bei mir wirds anders. So anders.
Aus heutiger Sicht bereut man so viel. Worte und Handlungen die verletzend waren, naiv und dumm. Entscheidungen die zu schnell, zu voreilig getroffen wurden. Einfach gemacht ohne darüber nachzudenken. Dinge die scheiße gelaufen sind. Über die man heute den kopfschütteln, sich vor die Stirn schlägt und sich denkt "Junge, was hast du dir dabei nur gedacht?". Vermutlich nichts. Man denkt nicht nach, man macht einfach. Handelt aus dem Herzen, geleitet von Liebe, Euphorie, Naivität, Großmütigkeit. Da war keine Vernunft, keine Rationalität. Da war einfach Lust und Neugier und das große Abenteuer.
Man kann nicht im Vorfeld wissen, wie es läuft. Welche Gefühle man hegt, wie intensiv und berauschend das ist. Man muss da durch. Ein Kind weiß auch nicht wie heiß und schmerzhaft eine Herdplatte sein kann, solange es nicht darauf fasst und den Schmerz spürt. Am eigenen Körper, mit Leib und Seele.
Der einzige Unterschied ist, dass man jetzt nicht heulend in die schützenden Arme seiner Mama flieht. Die sagt: "Ich hab es dir ja gesagt", pustet und uns tröstet. Wir müssen uns selbst verarzten, selbst Tränen trocken, selbst klar kommen.
Gott, wie dumm war man nur.
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Komme gerade von der Wurzelbehandlung nach Hause die ich wegen der Bulimie brauchte die ich mit 16 hatte juhu
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deutsche-bahn · 9 months
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Meine Mutter hat mir beim Umzug geholfen, und irgendwie war das dann auch schon das Hauptproblem.
Ich habe eine Wohnung gefunden, in this economy. Also, durch meinen Chef vermittelt bekommen. Und ok- Wohnung ist auch gelogen, ich miete den umgebauten Stall eines skurrilen Engländers, den er selbst zusammengezimmert hat.
Setting the scene: ich habe nicht geschlafen, hatte meinen letzten Zug in der Nacht verpasst und war bis 8 Uhr dementsprechend unfreiwillig unterwegs. Ich bin bereits tot. Wir fahren mit Stiefvater's Firmenbulli zu meiner neuen Adresse. Wie Gott damals aus seinem scheiss brennenden Dornbusch tritt plötzlich mein Chef zwischen zwei Autos hervor. Wir schreien. Ich, weil mein Chef da ist, mein Stiefvater, weil er fast den komischen Mann auf der Straße umfährt, und meine Mutter, weil sie es schön findet wenn wir mal was zusammen machen. Schreien zum Beispiel. Ich bekomme Fluchtgedanken. Mein Chef winkt fröhlich.
Er hat uns einen Parkplatz freigehalten, und möchte doch nur kurz beim Einzug helfen. Die Tochter des Engländers ist seine Frau, erfahre ich. Im Soundtrack der Blockbuster-Verfilmung meines mageren kleinen Lebens spielt an dieser Stelle Numb von Linkin Park.
Wir machen Schlüsselübergabe, meine Mutter schleppt Umzugskartons, mein Stiefvater begutachtet Balken und Tapeten. Ich komme mit drei arg mitgenommenen Pflanzen unter dem Arm die Treppe hoch. Dort steht meine Mutter mit meinem Chef, sie zeigt ihm ganz begeistert den Karton mit meinen Larp-Sachen, inklusive Schwertern. Ich bekomme spontanes Herzrasen. Meine Armbanduhr fragt ob ich meinen Workout aufzeichnen möchte. Nein, ich möchte nichts aufzeichnen, ich möchte jetzt bitte fristlos kündigen.
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