#tintenfass
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スミツボ
墨壺(すみつぼ)は、主に建築や大工の分野で用いられる、直線を引きやすくするための道具です。伝統的な墨壺は、木や竹などでできた容器の中に墨が入っており、容器の先端から伸びる紐に付いた錘(おもり)を揺することで、紐に付着した墨を紙や木材などに引き延ばし、直線を描くことができます。古くから建築物や家具などの製作において、正確な直線を引くために用いられてきました。墨壺の紐はピンと張ることができ、その張力と揺動する錘の動きによって、まっすぐな線が描けるようになっています。
手抜きイラスト集
#墨壺#ink pot#calamaio#tintero#Tintenfass#encrier#手抜きイラスト#Japonais#bearbench#art#artwork#illustration#painting
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Biedermeier Judaica Glas Tintenfass
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Otto Muehl (Austrian, 1925-2013), Der Geist aus dem Tintenfass [The Ghost from the Inkwell], 1986. Oil on canvas, 90 x 90 cm.
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Solange I
Unter anderem ist das Unterschreiben ein Teil verfassender Kulturtechniken und das Tafeln wiederum ein Teil des Unterschreibens, zumindest solange das Unterschreiben auf und an Tafeln stattfindet.
Die Szene im Bild ist stehen geblieben. Die Tafel sieht immer noch so aus, wie Römer das in der notitia dignitatum entworfen aber dabei auch schon kopiert haben. Sogar das rituelle Tintenfass oder Gestell für das Schreibzeug steht immer noch da, auch wenn man es nicht mehr Kalamarion nennt. Der Ständer, das Gestell, der Stift, die Akten: alles so, als ob damit der Bestand gesichert und trotzdem ein Neuanfang möglich sei. Das Fähnlein übersetzt sogar Meteorologie ins Ständige und Stehende, nämlich so sicher, dass die Fähnlein im noch Wind still stehen und nicht klirren, nicht flattern würden. Man hat das Fähnlein zwei mal leicht gebogen, ihm sorgsam vague Oberfläche gegeben. Metall hält den Stoff sorgfältig und regelmäßig gewellt. Man hat das Vague und Vogue ins Fixe und Feste überstellt oder übersetzt.
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Am 13. April 1913 sitzt Rainer Maria Rilke an seinem Schreibtisch in Paris in der Rue Campagne. Es geht ihm natürlich auch heute nicht gut. Er blickt sich an in seinem Taschenspiegel, lange, sehr lange. Erschrickt selbst über die Untiefen seiner Augen. Dann nimmt er seinen Füller, tunkt ihn in das Tintenfass und schreibt die letzten Zeilen seines Gedichtes „Narziss“: „Denn, wie ich mich in meinem Blick verliere: ich könnte denken, dass ich tödlich sei.“
(Florian Illies: 1913 – Was ich unbedingt noch erzählen wollte)
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Martin Luther · Reformation · Legende
Martin Luther · Reformation · Legende · Wartburg
Martin Luther war eine der bedeutendsten Figuren der Reformation im 16. Jahrhundert. Eine bekannte Geschichte aus seinem Leben ereignete sich während seines Aufenthalts auf der Wartburg im Jahr 1521. Nach dem Reichstag zu Worms wurde Luther für vogelfrei erklärt, was bedeutete, dass jeder ihn straffrei töten durfte. Um ihn zu schützen, ließ Kurfürst Friedrich der Weise Luther heimlich auf die Wartburg bringen. Dort lebte Luther unter dem Decknamen »Junker Jörg« und trug zur Tarnung einen Bart und lange Haare. Während seines Aufenthalts auf der Wartburg widmete sich Luther einer monumentalen Aufgabe: der Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen ins Deutsche. In nur elf Wochen gelang es ihm, das gesamte Neue Testament zu übersetzen. Dies war eine bemerkenswerte Leistung, die den Grundstein für eine einheitliche deutsche Schriftsprache legte und es dem einfachen Volk ermöglichte, die Bibel in ihrer Muttersprache zu lesen. Legende vom Tintenfass: Eine berühmte, wenn auch wahrscheinlich legendäre Geschichte aus dieser Zeit erzählt von Luthers Kampf mit dem Teufel. Der Überlieferung nach soll der Teufel Luther während seiner Arbeit an der Bibelübersetzung erschienen sein, um ihn zu versuchen oder zu erschrecken. Luther, so heißt es, warf daraufhin sein Tintenfass nach dem Teufel, um ihn zu vertreiben. Diese Geschichte, obwohl höchstwahrscheinlich nicht wahr, veranschaulicht Luthers innere Kämpfe und seinen festen Glauben. Sie zeigt auch, wie Luther in der Volkstradition als mutiger Kämpfer gegen das Böse dargestellt wurde. Luthers Zeit auf der Wartburg war entscheidend für die Verbreitung seiner Ideen und die Entwicklung der deutschen Sprache. Seine Bibelübersetzung trug maßgeblich dazu bei, dass sich die Reformation in Deutschland ausbreiten konnte und hatte einen enormen Einfluss auf die deutsche Kultur und Sprache, der bis heute spürbar ist. Wendepunkt: Der entscheidende Wendepunkt in Martin Luthers Leben war seine sogenannte »reformatorische Entdeckung« oder »Turmerlebnis«, die zu seiner neuen Interpretation der Gerechtigkeit Gottes führte. Diese Erkenntnis hatte weitreichende Folgen für sein theologisches Denken und letztlich für die gesamte Reformation. Reformatorische Entdeckung: Luthers reformatorische Entdeckung ereignete sich, als er über den Römerbrief 1,17 nachdachte: »Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben«. Luther beschrieb dieses Erlebnis später als eine Art »Neugeburt«, bei der er das Gefühl hatte, »durch geöffnete Türen in das Paradies eingetreten« zu sein . Entgegen der romantisierten Vorstellung, dass diese Erkenntnis in seinem Studierzimmer stattfand, ereignete sie sich tatsächlich an einem sehr unerwarteten Ort: auf der Toilette des Klosters. Luther selbst berichtete: »Diese Kunst hat mir der Heilige Geist auf der Coca eingegeben«. Diese überraschende Ortsangabe unterstreicht die Botschaft, dass Gott den Menschen so annimmt, wie er ist, ohne Vorbehalte oder Bedingungen. Konsequenzen der Entdeckung: Diese neue Einsicht führte zu einem fundamentalen Wandel in Luthers Theologie: - Gerechtigkeit durch Glauben : Luther erkannte, dass die Gerechtigkeit vor Gott nicht durch gute Werke erlangt wird, sondern allein durch den Glauben. - Ablehnung des Ablasshandels : Diese Erkenntnis führte direkt zu seiner Kritik am Ablasshandel der katholischen Kirche. - Infragestellung der päpstlichen Autorität : Luther begann, die Macht und Autorität des Papstes in Frage zu stellen. Folgen für Luthers Leben: Luthers reformatorische Entdeckung hatte weitreichende Konsequenzen für sein persönliches Leben und seine Stellung in der Kirche: - Veröffentlichung der 95 Thesen: 1517 veröffentlichte Luther seine berühmten 95 Thesen, die den Ablasshandel kritisierten. - Konflikt mit der katholischen Kirche: Dies führte zu einem eskalierenden Konflikt mit der katholischen Kirche, der in seiner Exkommunikation am 3. Januar 1521 gipfelte. - Reichstag zu Worms: Am 17. und 18. April 1521 verteidigte Luther seine Lehre vor dem Reichstag zu Worms, was zu einem symbolträchtigen Moment der Reformation wurde. - Schutzhaft auf der Wartburg: Nach dem Reichstag zu Worms wurde Luther auf die Wartburg gebracht, wo er das Neue Testament ins Deutsche übersetzte . Luthers reformatorische Entdeckung war somit der Ausgangspunkt für eine Reihe von Ereignissen, die nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch die Geschichte der christlichen Kirche und Europas nachhaltig veränderten. Martin Luther · Reformation · Legende · Wartburg · Person Read the full article
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„Eis geht immer“- sagtest du jeden Freitag nach dem Essen, jeden Freitag nach der Schule war bei dir mein Zuhause. Schon in der letzten Stunde, hab ich mich schon aus Essen gefreut. Wenn ich mal wieder eine schlechte Note schreib, hatte ich gehofft sie freitags zu bekommen, damit du sie erste bist der ich sie zeigen kann, damit du Mama sagen kannst ,,ach lass das Kind doch, is doch nur ne Note“. Immer, ausnahmslos hast du mich so genommen wie ich bin, war ich laut und aufgedreht, hast du einen Beschäftigung gefunden, die mich zur Ruhe brachte, hab ich mir die Haare abgeschnitten, fandest du es schön, mein erstes tattoo war für dich ein Kunstwerk, mein outing war für dich wie ne frohe Botschaft. Du hast meiner Freundin was zu Weihnachten geschenkt ohne sie zu kennen. Du liebst mich, mit allem was mich ausmacht. Du liebst mich seit der ersten Sekunde und das spüre ich mit jeder Zelle meines Körpers. Du hast mir so viel beigebracht, ich weiß immer ich kann dich alles Frage und du hast eine Antwort…und ich will dich noch so viel fragen, ich will noch einmal alle geschickten von früher hören und wie Mama Petra den Zahn rausgeschlagenen hat und wie opa mir eine neue Sonnenbrille gekauft hat und wie du deine Klassenkameradin geschlagen hast, weil sie deine Haare ins Tintenfass gesteckt hat, ich will noch einmal hören wie du mit einem strahlen in den Augen erzählst wie du früher tanzen warst, ich will mit dir lachen, weil kaum ein Lachen ehrlicher ist als deins. Du bist die stärkste Frau die ich kenne und die intelligenteste noch dazu. Ich will noch einmal deine Spaghetti essen und dich sagen hören „Eis geht immer“.
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Die Geschichte vom armen Madonnen-Schnitzer, den guten Hirten und bösen Pfaffen (Teil 4)
Lange Zeit hatte Menna, sich unruhig im Bette hin und her werfend, mit dem Schlafe gerungen. Warum nur hatte ihr werter Herr, der stets den Verstand als höchste Geistesgabe pries, diese abscheuliche Freveltat begangen. War es der Satan, der ihn zu jenem Anschlag trieb? Sie weinte entsetzlich gleich einem armen Weibe, das ihr Kindlein verloren. Ihre Not vergrößerte sich noch in dergestalt, dass justament alle Widrigkeiten des Lebens gleich Dämonen vor ihrem Auge erschien. Welche Pein hatte die Frau in Permanenz erduldet? Wie viele Tränen waren seit ihrer Jugend im fernen Afrika geflossen? Ihre drei Mägdelein, die sie im Serail geboren, hatte man ihr grausam genommen, noch ehe sie entwöhnt. Das Knäblein, welches sie dem Magister geschenkt und heimlich entbunden, kam vor der Zeit tot zur Welt. Der Pater wollte es nicht einmal in Augenschein nehmen und ließ es vom Küster ungetauft gleich einem Kadaver im Walde vergraben.
Irgendwann nach dem ersten Hahnenschrei nahm sich Morpheus ihrer armen Seele an und die Ägypterin fiel in einen tiefen Schlummer. Erst das heftige Läuten der Hausglocke riss sie aus dem Reich angsterfüllter Träume. Sie fuhr erschrocken hoch. Die Bettstatt neben ihr war leer. Menna schlüpfte hastig in ihre Kleider und eilte die Treppe hinab zur Pforte. Draußen stand der Küster und machte ein verdrießliches Gesicht. „Heuer ist Maria-Himmelfahrt! In Bälde strömt das Volk mit den Kräuterbüscheln herbei. Wo bleiben seine Hochwürden. Ich habe den Altar geschmückt und wollte in Erfahrung bringen, ob alles wohlgefällig sei.“
„Ich habe Hochwürden heuer noch nicht gesehen“, sagte sie schleppend, nach Worten ringend. „Mir dünkt, er sitzt immer noch im Studierzimmer, wollte schreiben… langes Tractatus.“ Daraufhin bat sie den Küster, welcher ihr wohlgesonnen war, doch hereinzukommen, um selbst nach dem Pfarrer zu sehen, war es doch noch nicht lange her, dass der Magister ihr bei Strafe verboten hatte, ihn bei seinen Schreibarbeiten zu stören. Erst unlängst, als die Rührige gedankenverloren sich seiner Anweisung widersetzt, hatte der Gottesmann voller Zorn ein Tintenfass nach ihr geworfen.
Der Küster sah Menna mit verständigem Blick an und sagte: „Ich glaube euch jedes Wort, wertes Weib. Mir dünkt sein Vorgänger Cyprian war ein vom Himmel gefallener Engel. Welcher Heimat Pater Paul entsprungen, habe ich noch nicht herausgefunden.“
Beherzt schlug der Küster in Bälde gegen die schwere, mit zahlreichen Borten und Leisten verzierte Zimmertüre. „Guten Morgen Hochwürden, Pater Paul!“ rief er mit lauter Stimme. Hinter der Türe herrschte eisige Stille. Dies wiederholte er drei Mal. Nach einer geraumen Zeit hielt der gute Mann das Ohr an die Beschläge des Schlüssellochs, lauschte, ob er ein Lebenszeichen vernehme, äugte schließlich hinein und fuhr dann mit Entsetzen zurück. „Mir dünkt, im Raume hat es gebrannt. Es riecht nach Rauch und Schwefel. Wir müssen die Türe öffnen. Seine Hochwürden schweben allem Anscheine nach in allerhöchster Gefahr.“ Spornstreichs drückte der Küster die Klinke herunter. Aber ach. Die mächtige Türe ließ sich nur mit großer Mühe um eine halbe Handbreite öffnen. Etwas Schweres lag auf der anderen Seite und verhinderte, dass sich die Pforte weiter gen Zimmer bewegte. Jedoch reichte jener kleine Spalt hinlänglich aus, um einen Schwall schlimmen Schwefelgeruch zu verbreiten. „Mon dieu!“ rief die Ägypterin voller Entsetzen. „le diable!“
Der Küster war ein beherzter Mann. Er hatte als verdienter Soldat im Heer des großen Friedrich so manchen Schwefelgeruch auf den Schlachtfeldern des gebeutelten, zerrissenen Deutschlands gerochen, war durch manche abgebrannten Dörfer marschiert, und sagte daher hinfort nichts mehr, sondern setzte nun alle Kraft daran, die verhängnisvolle Türe vollends zu öffnen. Das Hindernis, welches den Weg versperrte, wich nach vielen Pressen und Stemmen, stets nur um Fingers Breite. „Weib, Ihr müsst mir helfen!“ stöhnte der Küster. Menna war ein stattliches Weibsbild und es mangelte ihr nicht an Kraft. Gemeinsam drückten nun beide das schwere Hindernis gen Zimmerinnern. Es war Anubis, der ihnen den Weg versperrt. Die gewaltige schwarze Dogge lag mit dem Rücken an der Tür. Die Beine gen Körper gepresst. Zuvorderst sah es so aus, als ob das Tier schliefe. Der Rüde war mausetot.
„Mon dieu! Mon dieu!“ schrie die Ägypterin erneut aus Leibeskräften und wollte sich sogleich in den von Rauch und Schwefeldünsten verschleierten Raume stürzen, aber der wackere Küster hielt sie beherzt zurück. „Bleibet um Himmels Willen auf der Schwelle, Weib!“ herrschte sie der alte Soldat an. „Ich habe im Kriege viele Menschen tot in ihren Häusern gefunden, die sind nicht vom Feuer verbrannt, sondern elend im Rauch erstickt.“ Er zog ein Schnupftuch aus der Tasche, holte tief Luft rannte in das Studierzimmer, riss die Fenster auf und kam dann nach Luft ringend wieder in die Eingangshalle. „Der Magister liegt mit dem Kopf auf dem Pult. Sein Tintenfass ist umgestürzt und hat einen riesigen Fleck auf dem Papier hinterlassen. Mir dünkt Hochwürden sind im Rauche erstickt. Sagt mir Menna, welcher Teufel hat der Pater geritten mitten im Erntling ein Feuer im Kamin zu entfachen. Ich wollte am zweiten Tag im Scheiding den Kamin gründlich inspizieren, weil im Herbstmond nächtlings der erste Frost sich auf die Wiesen legt. So war´s mit Hochwürden abgesprochen.“
„Er hat die Weihegabe verbrannt,“ schluchzte Menna. „Die Holzfigur am Kirchenfenster, gleich am Eingang. Dort wo so viele Menschen der HEILIGEN GOTTESMUTTER Dankestafeln gestiftet. Ich wollte ihn davon abhalten. Erst gestern habe ich heimlich eine Kerze vor dem wundertätigen Bild aufgestellt.“ Der alte Soldat sah sie ungläubig an und rief: „Menna, Ihr wart in unserer Kirche, sprecht von der GOTTESMUTTER? Ich habe geglaubt, ihr wäret eine Muselmanin. Hochwürden haben mir erzählt, Ihr stammt aus Ägypten, wäret eine Sklavin des Emirs gewesen. Der Gottesmann hätte euch als Geschenk erhalten für seine Gelehrsamkeit und Diplomatisches Geschick? Um Allerwelt seine Ideen von Toleranz, Menschenglück und Freiheit zu zeigen, habe er Euch nicht gezwungen die Christenreligion anzunehmen.“
„Ce n´est pas vrai. Dies ist nur die halbe Wahrheit,“ unterbrach ihn die Haushälterin. „Exactement sogar eine freche Lüge. Voulez-vous entendre la vérité? Wollt ihr die Wahrheit hören?“
„Ja! Gottverdammt zum Teufel tausendmal Ja!“, rief der alte Soldat erregt und faste die schwarze Schönheit sanft am Arm. „Ich habe schon die ganze Zeit gemerkt, dass hier irgendwas nicht stimmt. Ich kenne mich aus mit euch Weibsleuten. Ich habe Eure traurigen Augen gesehen und mir gesagt, eine schöne Frau wie Ihr, die so traurige Augen hat, muss schreckliche Dinge erlebt haben. Erzählt mir alles Madame. Ihr habt mein Vertrauen. Und solltet ihr fortan der Hülfe bedürfen, so werde ich alles tun, um weiteres Ungemach von euch fernzuhalten. Ich habe im Kriege zwei Offizieren das Leben gerettet. Wem ich mein Wort gebe, für den gehe ich, wenn´s die Not verlangt sogar durch die Hölle.“
Was der wackere Küster jetzo vernommen, könnte gewiss so manches Buch füllen. Zuvorderst erfuhr er, dass die Ägypterin, gar nicht vom Nil stammte, sondern aus Äthiopien, was schon ihre dunkle Haut hinlänglich bewies. Dann berichtete die Schöne, dass sie nicht Menna, sondern Mariam geheißen und eine CHRISTIN sei, ehe sie arabische Sklavenjäger, die ihr Dorf überfielen, die Männer abschlachteten und die jungen Frauen verschleppten, sie auf einem Markte gleich einem Stück Vieh feilboten. Auf diese Weise wäre sie in den Palast des Emirs gelangt, wo sie fortan als Sklavin lebte. Obwohl dieser bereits zwölf Frauen sein Eigen nannte, habe auch er sich, wegen ihres wohl gewachsenen Körpers, miniglich mit ihr vergnügt und drei Mägdelein gezeugt, welche ihr jedoch alsbald genommen wurden.“
Dieses und andere Ungeheuerlichkeiten erfuhr der gute Mann von der dunklen Schönheit und schickte sich sofort an, dem Schicksal der Frau, die er stets aus der Ferne mit heimlicher Bewunderung umhegt, eine gute Wendung zu geben. Zuvorderst eilte er zur Kirche und verriegelte sie gründlich, damit nicht alte Weiber vor der Zeit diese betreten, den Verlust der Figur entdecken und ein Furor verbreiten. Anschließend inspizierte er den Raume, welcher auf so tragische Weise zum Sarkophag des Seelenhirten geworden und stellte fest, dass ein verlassenes Dohlen Nest den Kamin in dergestalt verengt habe, dass der schädliche Rauch nicht in den nächtlichen Himmel abgezogen, sondern sich im inneren verteilt habe. Gehören nicht auch Dohlen zu den altbekannten Todesvögeln?
Da der Küster von Amts wegen auch als Bader in Krähenberg tätig war – Er hatte als Feldscher im Kriege zuhauf Erfahrungen mit Sterbenden und Toten gesammelt – war es ihm gestattet die Todesursache des Paters genau zu protokolieren. Auch den Kadaver des Anubis ließ er nicht unerwähnt, war er doch mutmaßlich an der gleichen Ursache gestorben wie sein Herr. Zu seiner großen Überraschung war die Figur der HEILIGEN GOTTESMUTTER nicht von den Flammen verzehrt, sondern nur verkohlt, ein Umstand, welcher im Glasmacherdorf gewiss den Geister- und Teufelsglauben weiter entfachen könnte. Um diesen Umstand zu unterbinden, drehte er die geschwärzte Holzfigur gen Kamin, so dass ein hereinkommender nur ihre gesichtslose Rückseite in Augenschein nehmen konnte. Seine wichtigste Aufgabe sah der Küster jedoch darin, nicht alles, was er entdeckte zu verbreiten. So war ihm beim Inspizieren des Toten nicht entgangen, dass die Pupillen des Paters ungewöhnlich groß waren, was auf eine schwere Vergiftung mit Bella Donna hinwies, ausgelöst durch jene Beere, Tollkirsche geheißen, welche der Pater auf dem Wege zum unglücklichen Köhlerpaare leichtsinnig gegessen und seinem Mund und Halse jeglichen Speichel geraubt. Dieser Umstand freilich könnte die Haushälterin in arge Bedrängnis bringen, war sie doch für das leibliche Wohlergehen des Paters verantwortlich. Wie leicht hätte man sie als Giftmischerin und Hexe verleumden können, zumal man ihrer Hautfarbe und Herkunft wegen, solche bösen Verleumdungen nur zu gerne verbreitet. Es galt also zu verhindern, dass ein studierter Medikus mit dem Fall betraut werde, ebenso wenig wie ein Polizeiamtmann aus der fernen Residenz. Er allein, Küster, Bader, ehemaliger Feldscher musste ausreichen, um den Fall nach allen Seiten als Verkettung unglücklicher Umstände erscheinen zu lassen, was ja auch in Fülle der Wahrheit entsprach.
Nachdem er den Schultheiß über den Tod des Priesters informiert, ihm die Leiche und den Kadaver des Hundes gezeigt, ebenso wie den von Todesvögeln versperrten Kamin, schwang er sich munter auf einen Apfelschimmel, welcher ihm ein Zehnthof ausgeliehen und ritt geschwind für dahin in die Kleine Stadt am Rande des Waldgebirges, um der dortigen Geistlichkeit vom Ableben des Amtsbruders, der ja zu den angeseheneren Klerikern zählte, zu berichten, verbunden mit der Frage, ob auch sie den Leichnam sehen wollen oder es der Glasbläsergemeine überließe, was mit den sterblichen Überresten des Gottesmannes geschehen sollte. Am Ende des Tages machte als letzter der Stadtdekan, der mit einer Kutsche anreiste, dem Glasmacherdorf seine Aufwartung, besah den Schreckensort, bestätigte alle Berichte über die Todesursache und sandte noch am gleichen Tag eine dringliche Depesche an den Fürstbischof, in welchem er den Tod des großen Aufklärers, Diplomaten und „Bruders“ wortreich mitteilte.
Alsdann bereitete der Küster die Beerdigung des Weltpriesters vor, ließ ein Grab ausheben, bestellte den Eichensarg und kümmerte sich für dahin um die Haushälterin, welche nur Fremden gegenüber dem Anschein eines trauenden Weibes verbreitete ihm gegenüber jedoch einen wahrhaft frohgemuten Eindruck machte.
Der Platz, wo die verstorbenen Priester der alten Filialkirche ihre letzte Ruhe fanden, lag, den meisten Blicken verborgen, direkt hinter dem prachtvollen Pfarrhause. Die Erde war dort tiefgründig und allendhalben fruchtbar. Das Grab von Hochwürden schien derowegen besonders tief ausgefallen. Als der Küster und die Haushälterin die Grube in Augenschein nahmen sagte der wackere Mann zum Weibe: „Nun müssen wir nur noch für Anubis einen Ort finden. Wo wir ihn zur letzten Ruhe betten können.“
„Ist dieses Grab nicht tief genug. Mir dünkt einen besseren Ort für Anubis können wir gar nicht finden,“ sprach die Haushälterin zum Küster und lächelte dabei ein wenig schelmisch in sich hinein. „Mir dünkt, dass er seinen Hund besser behandelte als so manchen Menschen, da wäre es doch schicklich, wenn beide, Herr und Hund, wie Mann und Frau im gleichen Grabe ruhen.“ Gesagt getan. Als die Nacht hereingebrochen, schleppten beide Kirchendiener mit vereinten Kräften die schwere Dogge über die Schwelle des Hauses, luden sie auf einen Leiterwagen, hoben das Grab noch ein wenig tiefer aus und legten hernach den toten Körper des Tieres dort hinein, darüber eine Schicht Erde, welche sie feststampften. Während sie die Erde feststampften, die Körper dicht an dicht im engen Grabe, nahm der Küster die schöne Frau genauer in Augenschein, warf ihr einen buhlerischen Blick zu und sagte: „Mir dünkt Madame, der Tod von Hochwürden scheint euch nicht sonderlich erschüttert. Ihr wirkt so frohgemut als sei eine große Last und Bürde von eurem Busen gefallen. Habt ihr nicht das Bett mit Hochwürden geteilt?“
„Ich habe auch das Bett mit dem Emir geteilt“, sagte sie mit grausamem Spott: „Glaubt Ihr wirklich ich hätte die Männer, die mich in ihr Bett zwangen, geliebt? Je suis un esclave! Ich bin eine Sklavin. Ich wurde vom Emir gekauft, wie eine Kuh und vom Emir verschenkt wie eine Hündin. Hochwürden hat mich nicht aus dem Serail befreit. Ich wurde verschenkt. J´ai changé un harem avec un presbytère. Ich habe den Serail nur mit dem Pfarrhaus getauscht. Freiheit war für Hochwürden nur eine Lüge. Er hat einem muslimischen Sklavenhalter die Freundschaft erwiesen und bei seiner Aufwartung das Kreuz unter dem Talar verborgen. Kann es eine größere Lüge, einen größeren Lügner und Verleumder geben?“
„Für mich seid Ihr fortan eine freie Frau,“ rief der Küster erregt. „Jeder Mensch ist frei geboren, schrieb unlängst ein kluger Mann in Frankreich. Ihr König dort hat ein Parlament geschaffen und seinen Bürgern die Freiheit längst geschenkt. Wenn ihr nicht frei seid, werte Frau, so werde ich hinfort dafür sorgen, dass ihr frei werdet. Egal welchen Weg ihr auch einschlagen wollt. Ich für mein Teil will nicht länger ein Fürstenknecht sein. Ich werde dieses Land bald verlassen und nach Paris gehen, wo ein Oheim einen guten Handel unterhält. Wenn ihr wollt, könnt ihr mit mir gehen.“
Die schöne Äthiopierin, deren Gesicht in der Dunkelheit nun vollends schwarz ward, dass nur ihre wunderschönen Augen gleich Sterne leuchteten öffnete ihre wohlgeformten Arme und sprach: „Mon dieu. Monsieur. Ihr seid der erste Mann, bei dem ich mich frei fühle.“
Was hernach im offenen Grabe geschah? Es ist nicht schicklich es in allen Einzelheiten hier wiederzugeben, nur so viel sei gesagt, dass die beiden für dahin ein Paar wurden, welches in später Liebe vereint von nun an gemeinsam ein Leben in Glück und Freiheit genossen. „L ´Allemagne est perdue“, waren ihre letzten Worte im Flickenteppichreich kleiner, tumber Tyrannen, ehe sie nach Passieren unzähliger Schlagbäume und aufgeblähter Schergen bei Straßburg den Rhein überquerten und den Weg nach Paris einschlugen.
Epilog
Hier ist die Geschichte eigentlich zu Ende, aber sicher fragt sich so mancher, was aus dem armen Holzfäller und Köhler geworden ist, welcher zusammen mit seinem Weibe Anna vor den Nachstellungen des Paters in den tiefen Wald floh. Nun, sie sind in Bälde zurückgekehrt. Schon als sie das wahnsinnige Lachen und das jämmerliche Jaulen des Hundes hörten, wussten sie, dass der Magister den Verstand verloren hatte. Wenig später überbrachten Glasmacher ihnen die Kunde, dass der Kleriker und sein Cerberus im Rauch erstickt seien. Auch das Verschwinden der MUTTERGOTTES wurde ihnen beizeiten kundgetan. Für Anna war dies ein untrügliches Zeichen, dass ihre Zeit im Waldgebirge endgültig vorbei sei. Sie schrieb noch am gleichen Tage einen langen Brief an Pfarrer Cyprian und schilderte ihre Not. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Es war der Fürst L, der ihnen durch seinen Verwalter ausrichten ließ, dass in Bälde eine Kutsche unterwegs sei, welche sie unverzüglich nach Mähren bringen soll.
Am Tage, als sie ihre Habseligkeiten gerichtet, hat sich widererwarten noch etwas Wundersames ereignet, was an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben soll. Als Anna am Morgen der Abreise aus der Tür trat, entdeckte sie vor der Gartentür einen schwarzen Holzklotz. Beim Näherkommen erkannte sie, dass es die angebrannte MARIA und ihr KIND waren, die zwar übel zugerichtet aber nicht zerstört den Weg in den Wald zurückgefunden hatten. An der Figur klebte ein Papier mit den Worten „Excusez-moi. Bonne chance - Mariam.“ So trat die verstoßene Dankesgabe, sorgsam verpackt, ihren Weg zu den tiefgläubigen slawischen Untertanen am Rande des Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation an, wo sie hinfort als „Köhlermadonna“ die Kirche des Pfarrers Cyprian zierte. Im Herzen des gottlosen, zerrissenen Landes, in welchem schon bald wieder mal schreckliche Kriege tobten, war kein Platz mehr für sie.
Wenige Jahre nach dem Wegzug der Köhler eröffnete ein schlauer Mann in der kleinen Stadt am Rande des Waldgebirges eine große Glashütte. Die meisten Glasmacher zogen dorthin, um fortan als Knechte eines Fabrikherrn zu verdingen. Zurück blieben drei Bauern, die auf den kargen Wiesen ihre Kühe weideten. In Bälde waren auch sie verschwunden und der Wald verschluckte den Talgrund. Einzig auf dem Hollaberg erhob sich noch, von der Linde beschattet, die Glasmacherkirche, bewahrte für dahin das Gnadenbild. Besucher erzählten, dass Antlitz der HEILIGEN MUTTERGOTTES habe sich verändert. Das feine Lächeln wäre aus ihrem dunklen Antlitz verschwunden. Jäger berichten, sie hätten nach einer verspäteten Heimkehr aus dem Haag einen Hund vom Hollaberg herab erbärmlich jaulen hören. Zuerst hatten sie geglaubt es wäre ein Hund ihrer Meute, der sich verlaufen habe. Jedoch war diese vollständig. Andere berichteten sie hätten zur gleichen Zeit einen Mann mit schwarzen, zerfetzten Kleidern durch den Wald irren sehen, der in einer fremden Sprache etwas in den Wald rief und dabei ein wahnsinniges Gelächter vernehmen ließ.
#diktatur#doppelte moral#meinungsfreiheit#Staatskirche#Madonna#islamisierung#Märchen#Gottesmutter#Pfaffen#Gute Hirten#Madonnen-Schnitzer#Bilderstürmer#Freimaurer#Illuminaten#schwarze Romantik
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Explora Journeys drückt in den Markt der Luxus-Kreuzfahrten
Exolora Journeys Werft – Kaum ist das Tintenfass trocken nach der Nachricht von der Auslieferung der EXPLORA I, schon präsentiert uns die MSC-Gruppe die nächsten Meilensteine. Diesmal mit gleich zwei Neuigkeiten – dem Float-Out der EXPLORA II und dem Stahlschnitt der EXPLORA III. Explora Journeys scheint auf dem besten Weg, den Markt der Luxus-Kreuzfahrten im Sturm zu erobern. Doch wie richtig…
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Blauweiße Scherben
Es gibt Vorlieben, die kann ich nicht erklären. Da sind zum Beispiel Dosen und Döschen, die ich sammle. Gerne alt und verbeult. Dinge mit kleinen Schubladen führen zu Spontankäufen (wo stell ich das Ding hin?) und alles, wirklich alles, was man an edlen Dingen auf dem Schreibtisch gebrauchen kann, inklusive Ziehfüller und Tintenfass. Und ich mag blauweißes Porzellan. Das Muster ist dann erstmal…
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Très rare Waterman de 1905 en ébonite. Ce stylo est le premier stylo à pompe de la marque. Ce modèle historique provient du musée Waterman et à été vendu lors de la vente d’Artcurial en 2010. #waterman #watermans #watermanpen #encre #encrier #encriers #encrierancien #inkstand #inkwellpress #inkwellpressplanner #inkwells #inkwell #inkwell_decor #inkwellarts #inkwelldesigners #inkpot #inkpots #Tintenfass #tintero #calamaio #bolígrafo #boligrafo #fountainpen #stylo #Styloplume #pens (at 17e arrondissement de Paris) https://www.instagram.com/p/CgTtWncoJAX/?igshid=NGJjMDIxMWI=
#waterman#watermans#watermanpen#encre#encrier#encriers#encrierancien#inkstand#inkwellpress#inkwellpressplanner#inkwells#inkwell#inkwell_decor#inkwellarts#inkwelldesigners#inkpot#inkpots#tintenfass#tintero#calamaio#bolígrafo#boligrafo#fountainpen#stylo#styloplume#pens
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Tools for handwriting: Desk Set, 1895-1910. For example seal, inkstand, sand brush holder or sand caster with brush top. Silver, copper, glass. Made by La Pierre Manufacturing, USA, Via Philadelphia Museum of Art
#writing gear#stationery#hand writing#work space#schreibtischgarnitur#schreibtisch#tintenfass#1900s#art nouveau#american art nouveau
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Tu es infiniment nombreux
Celui qui méprise, celui qui blesse, celui qui aime, celui qui cherche [...]
Et puis comment je ferais sans toi moi?
Et puis comment l’univers il ferait sans toi?
Ça ne pourra jamais fonctionner. C’est impossible
Alors faut pas pleurer! Faut pas pleurer
Parce que ça va aller je te le promets, ça va aller
Parce qu’on est de ceux qui guérissent
[...]
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Das Nachmachen der Antike
In einem von Warburgs Zettelkästen finden sich Mitbringsel von der Reise nach Rom. Ein Schnipsel zeigt ein Doppelbildnis , wie es im römischen Verwaltungsrecht der notitia dignitatum nach, etwa auf dem kalamarion (einem Tintenfass oder einem Federhalter) dem Kaiser reserviert war. Für diese Reservierung gibt es mehrere Thesen. Die notitia dignitatum kommt aus einer Zeit, in der Rom schon nach West und Ost geteilt ist und das kaiserliche Amt darum verdoppelt und gespalten ist. Eine andere These sagt, dass Doppelung und Spaltung das Prinzip der Referenz, der Repräsentation, eines Symbols und einer Norm sei, dafür stehe das empirische und kaiserliche Amt ein. Warburg, der auf Tafel 79 vage oder murmelnd an den Gründungsmord der faschistischen Diktatur erinnert, bringt Zeugnisse der monarchischen und diktatorischen Regierung mit.
Warburgs Vorstellung von Nachleben hängt an dem, was mit dem Begriff Technik übersetzt und mit Mimesis assoziert wird: An einem artifiziellen, künstlichen, künstlerischen oder kunstvollen Vorgang, der 'referenziert', Referenzen kopiert, imitiert oder nachahmt oder nachmacht. Nachleben ist keine natürliche Angelegenheit. Warburg spricht vom Nachleben der Antike, nicht vom Nachmachen der Antike. Aber in beiden Fällen wählt er schon in der Formulierung einen Genitiv, der offen hält, wo die Aktionen und die Passionen sitzen. Sowohl im Bild als auch den Personen können sie sitzen. Man kann die Formulierung so lesen: sie, die Antike, würde nachleben. Man kann sie auch so lesen: Wir würden sie nachleben. In beiden Fällen wird Warburgs Vorstellung Teil seiner Polarforschung und Teil seiner Geschichte und Theorie des Vagen, das bei ihm aber nicht unbestimmt oder leer, sondern verschlungen und verschlingend ist. Da ist das Verhältnis zwischen dem Subjekt und dem Objekt polar bewegt und vage. Dieses Verhältnis ist ein technisches, normatives, symbolisches, protokollarisches, diplomatisches Verhältnis: es ist 'distanzgeschafft' und nachgemacht.
Wenn man die Staatstafeln nutzt, um daraus eine Bild- und Rechtswissenschaft zu extrahieren, die sich für juridische Kulturtechniken interessiert, also für die Frage, wie das Wissen des Rechts übertragen und geteilt wird, dann rückt neben dem Distanzschaffen das Nachmachen in den Fokus der Aufmerksamkeit. Distanzschaffen plus Nachmachen gleich Referenzieren: das könnte eine Gleichung sein.
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Schreibmaschine anno dunnemals !(Typewriter anno) by Cracktrue
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Tintenfass und Feder
Tintenfass und Feder - Hans Christian Andersen
Tintenfass und Feder Tintenfass und Feder – Hans Christian Andersen Parabel von Hans Christian Andersen – Das Tintenfass und die Feder Quelle: Tintenfass und Feder
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