#konstitution
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Wischen
Wischen ist ein anders Wort für Kehren. Clousseau ist der Wischmann juridischen Stabsagens und Staubsaugens, jeder reinen Rechts(l)ehre schlechthin, Vismann ist seine Frau. Clousseau und Vismann sind die a priorische Paarung (ge-)lungenen Rechts.
Kann man an der Staatstheorie, der Verfassungstheorie, an der Rechtswissenschaft, an der Rechtsgeschichte und der Rechtstheorie etwas ändern. Ja sicher, sie ändern sich jeden Tag. Juridische Kulturtechniken, die Geschichte und Theorie juridischer Kulturtechniken nimmt dabei nur die Techniken in den Blick, um sich betrachten und betragen zu können. Sie funken auf anderen Frequenzen, sind peinlich wie das Putzen, wie das Putzen der Zähne oder der kleinen Ecken in der Küche. Eine Geschichte und Theorie der juridischen Kulturtechniken verrät lauter vertrauliche Informationen. Das tut mir limitiert leid, wie vermutlich allen.
Kehren
1.
Kluge, juridische Kulturtechnik: Kehren, Queren, Wenden, Kippen, Drehen. Wenn das eine gründliche Kulturtechnik ist, weil sie auch in Gründungen vorkommt, dann ist das eine verschlungene Technik, auch weil sie verschlingt. In den Undwissenschaften ist hier und da von 'grundlegenden Transformationen', grundlegenden Änderungen die Rede. Man streitet darum, wem das Primat zukomme, solche Grundlegungen und Änderungen bewältigen zu können. Man diskutiert Veränderung auch als Bereitschaften und fragt, wer dazu wodurch bereit sei, wer nicht. Wen erwischt es auch ohne Bereitschaft, wen treffen Blitze, wen sein Blitzen unvorbereitet? Wem, was und wodurch soll es jemandem oder einer Assoziation gelingen, etwas in der Geschichte, neues Wissen zum Beispiel, freizusetzen oder aber zu blockieren? Man versucht sogar, daraus Rezepte zu entwickeln und sogar eine Dogmatik, auch eine Bild- und Rechtswissenschaft, zum Beispiel eine Wissenschaft mit Bildern der schöpferischen Rechtssubjekte und einer Dogmatik ihrer Freiheitsrechte.
2.
Man schreibt teilweise, Grundlegung sei ein Paradox und versucht dann, das Paradox aufzulösen. Das heisst gleichzeitig, dass man der Kaskade von Austauschmanövern, denen das Dogma der großen Trennung aufsitzt, noch etwas draufsetzt. Autoren empfehlen zum Beispiel, solche grundlegenden Änderungskräfte nicht mehr bei Gott, sondern beim Menschen zu suchen, nicht mehr im Staat, sondern in der Gesellschaft, nicht mehr in Europa, sondern in Amerika, nicht mehr in den Konstitutionen, sondern den Institutionen, nicht mehr in der Politik, sondern in der Kunst.
Das berechtigte Interesse an Veränderung oder auch an der Generierung von neuem Wissen geht in seinen apologetischen Zügen (die man mit ihren Rückverweisen auf die Geschichte zurückliegender Erfolge auch wieder als Paradox markieren könnte, auch wenn das wenig erklärt) mit Gegenvorschlägen einher, die wie Gegenschläge kommen. Das ist eine vertrackte Situation. Ich glaube, dass man solche Situationen nur schlecht in Kategorien der Ablösung, der Erledigung, der Ausdifferenzierung und einer weiteren großen Trennung klären kann. Ich glaube aber gleichzeitig auch nicht, dass man heute noch einmal den Staat gegen die Gesellschaft oder aber die Politik gegen die Kunst und den Rest der Gesellschaft ausspielen kann. Können tut man immer alles, aber in jüngeren Texten zur Geschichte der Rechtsubjektivität zeigt sich eine kurzfristige Provokation, wenn einerseits die Offenheit der Zukunft beschworen wird und gleichzeitig versprochen wird, solche Institutionen identifizieren zu können, in denen die Zukunft sitzt. Der Gegensatz von gestern wird nicht der von morgen sein, unsere Übersetzungen werden zuerst uns übertölpeln.
2.
Kehren, das geht auch mit einer Bürste und gegen den Strich. Wenn Walter Benjamin in seinen Thesen zum Begriff der Geschichte auf ein verkehrtes Scharnier hinweist und dieses Scharnier den Angelus Novus nennt, dann ist das eine Idee, die schon einer Geschichte aufsitzt, die weder homogen noch leer ist. Er erfindet nichts, nichts aus dem Nichts. Er wendet etwas. Die Figur des Angelus Novus sitzt Figuren auf, ist aber nicht eine traditionelle Figur. Niemand beschreibt das wohl besser als Walter Benjamin selbst.
Ironie der Geschichte? Erst, als die Künstlerin R. H. Quaytman den Angelus Novus von Paul Klee nicht mehr als Bild im Sinne einer Ikone, eines Imago oder einer Pictura behandelt hat, sondern als ein geschichtetes, vages, verschlungenes und gewendetes Polobjekt, wurde entdeckt, dass das Bild von Paul Klee auf einer Graphik montiert wurde, die Martin Luther zeigt. Der Legende nach soll unter anderem die Welligkeit des Bildes, also seine 'vogueness' oder "vagueness" Quaytman stutzig gemacht haben und dazu gebracht haben, sich den Untergrund des Bildes genauer anzuschauen.
Nach fast 100 Jahren gibt es zu einem der meistkommentierten Bilder der Moderne noch eine Überraschung und eine neue Frage: Wußte das Benjamin? Wieso hat nix dazu gesagt? Ob das jetzt eine Ironie der Geschichte ist, oder nicht: Das empfiehlt eine Methode für Bild- und Rechtswissenschaft, die sich an Polobjekten orientiert, weil solche Objekte sowohl mit dem Bild als auch mit dem Bildgrund operieren. Sie operieren auf Schichten und durch Schichten, die vom römischen Recht getrennt werden. Sie operieren sowohl als imago, pictura oder scriptura, aber auch als tabula, d.h. mit den skalierbaren Operationsfeldern die man auch Tabelle oder Tablett(e), auch tab(u)linum oder tabulatorium nennen kann. Schon von da aus empfielt sich, auch eine Medienwissenschaft nicht als Wissenschaft großer Trennung zu betreiben, nicht Medien groß voneinander zu trennen, etwa um (sekundäre) Oralität gegen Schriftlichkeit so auszuspielen, wie man an anderer Stelle Kevin Kühnert gegen Steve Jobbs auspielt. Wenn andere Autoren Bild und Text mit "entscheidenden Gegensätzen" trennen, dann können sie das tun, aber sie sollten es nicht nur unter dem Dogma großer Trennung tun und sie sollten für alle Fälle mit Polobjekten rechnen.
3.
Aby Warburgs Begriff der Restitution sitzt quer zu einer Unterscheidung, die in manchen Wissenschaften eine Rolle bei Fragen nach den Veränderungen spielt. Dort unterscheiden Autoren mit unterschiedlichen Gewichtungen Konstitutionen von Institutionen. Teilweise wird daraus das Argument abgeleitet, dass Institutionen im Feld eines Primat gesellschaftller Praktiken lägen, sie seien für das 'Paradox der Gründung' dasjenige, was einer Gründung schon vorhanden sein muss, um etwas gründen zu können. Konstitution wird teilweise als Formalisierung, teilweise als Setzung und Akt gedacht. Als ein Begriff, der quer steht, ist der Begriff der Restiution nicht unbedingt ein Vermittler. Es ist aber auch kein Begriff, mit dem man etwas auslösen (oder aber herauslösen) könnte. Während die Unterscheidung zwischen Institution und Konstitution teilweise so gedeutet wird, sie liefe auf eine Fesselung oder aber Fesselbarkeit der Politik (einem ausdifferenzierten Element) und der Dynamisierung anderer ausdifferenzierter Elemente hinaus, entzieht sich ein Begriff der Restitution solcher Rollenverteilungen.
Die jüdische Kreuzestheologie operiert ohnehin anders als die katholische und erst recht anders als die protestantische Kreuzestheologie. Daneben gibt es auch unterschiedliche Techniken des Kreuzens. Ich mag zum Beispiel Kehren, Embleme oder aber die hochfetischistischen und schon perversen Tische von André Charles Boulle, aber auch Warburgs Staatstafeln, Klees Durchkreuzung und Stapelung und immer wieder Haufenbildung als Strukturprinzip. Das Dogma der großen Trennung oder die Theorien der Ausdifferenzierung haben meinens Erachtens nicht umsonst in Niklas Luhmann einen großen Autor gefunden, im Recht treiben nicht zufällig proTestierende und sogar Herrenhüter (Nicht Herrnhuter, sic! Anm. FS) und Landshuter Autoren das Geschichte der Kreuzungen auf immer neue Gipfel gelungener Trennung.
Neue Texte zur Ablösung identifizieren, wo was falsch läuft und wo die Ausgänge liegen. Teilweise nörgeln die Autoren geschickt über die Nörgler, die angeblich zu viel vom Schlechten und zu Wenig vom Guten in der Welt sehen würden. Das Schöne daran ist, dass sie schon immer verloren waren, da kann man sich an der Bar treffen.
#prudentia bifrons#angelus novus#restitution#hendrick goltzius#institution#konstitution#Haufenbildung als strukturprinzip
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photo notes: berlin/ 2018-19 – photographs
#research#boring postcards 2#bauhaus schleef wittenau#wilhelmsruher damm#wittenau#gesobau#der postmeister#stutthof#treptower park#reenactment#stalker#erste und zweite wirklichkeit#über die konstitution von unfreiheit
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Mit den Statuswerten aus dem Quiz ließe sich zum Beispiel wizard (Magier*in) spielen. Bei denen hängt die Stärke ihrer Zauber (und damit der Großteil dessen, was sie tun) vom Intelligenzwert ab und 17 (plus Boni, die es durch die gespielte Spezies gibt) ist ein richtig guter Start. Ein bisschen schwierig könnte der Konstitutionswert von unter 10 werden, denn das bedeutet einen Malus auf Konstitutions(rettungs)würfe (z. B. Würfe, um Konzentration bei einigen bestimmten Zaubern aufrechtzuerhalten, oder um Vergiftungen etc. zu widerstehen) und auch verringerte Lebenspunkte, die bei Magier*innen eh schon gering sind.
Alternativ hängt bei Kleriker*innen das meiste von Weisheit ab und die haben mehr Lebenspunkte und können zumindest etwas Rüstung tragen, sodass du mit diesen Werten dann vielleicht nicht ganz so schnell außer Gefecht gesetzt würdest. Druid*innen definieren sich auch am meisten über Weisheit (d.h. wie erfolgreich sie spielmechanisch sind, hat viel, aber natürlich LÄNGST NICHT alles mit einem hohen Wert da zu tun) und da ließen sich wenige Lebenspunkte z. B. durch Tiergestalt kompensieren.
Waldläufer*innen und Mönche profitieren von sowohl einem hohen Weisheits- als auch einem hohen Geschicklichkeitswert. Der Geschicklichkeitswert bestimmt auch (mit) die Rüstungsklasse, d. h. wie einfach der Charakter zu treffen ist.
Kommt ein bisschen darauf an, ob du lieber nur zaubern (Magier*in), zaubern und mit Waffen kämpfen (Kleriker*in, Druid*in), nur mit Waffen oder unbewaffnet (Mönch) kämpfen möchtest, ein Tier werden willst (Druid*in)und eine tierische Begleitung mitnehmen möchtest (Waldläufer*in) (mal vereinfacht).
Wenn du noch mehr Fragen hast, antworte ich auch gern spezifischer :D
Nachtrag: Ich hatte mal wieder vergessen, dass die Klasse artificer existiert (erfindet und bastelt mit Magie). Die definiert sich auch erstmal über den Intelligenzwert. Im Gegensatz zum wizard kann die Klasse aber Rüstung und Schilde tragen, was hilfreich ist! und ist außerdem "geübt" in Konstitutionsrettungswürfen, was hilft, einen niedrigen Konstitutionswert auszugleichen. Das könnte also auch ganz gut zu den Werten aus dem Quiz passen!
Omg wie cool ist das, danke! Ich glaube davon klingt Druide am meisten nach etwas, mit dem ich mich persönlich identifizieren würde (Zaubern und mit Waffen und Tiergestalt! und halt sicher auch naturverbunden, so vom Fluff her). Entsprechend klingt auch Waldläufer gut, Aragorn als Streicher war schließlich einer meiner Kindheitshelden, aber in Systemen mit Magie mag ich eigentlich fast immer Magie ganz gerne. Trotzdem, tierischer Begleiter klingt auch gut (habe ich ja irl auch xD) und in einer Fantasywelt hätte ich bestimmt auch eine höhere Dex, ich bin nicht so fit wie ich sein könnte wenn ich keinen Bürojob hätte, aber habe ne ganz gute Koordination. Artificer finde ich in Spielsystemen immer interessant, aber passt wahrscheinlich nicht sooo gut zu mir.
Gehen wir mal von Druide aus, was für eine Spezies würdest du mir empfehlen? :D Und bei einem Waldläufer?
#ask#thelightinthesky#dnd#ttrpg#Ich könnte mich echt mal etwas mehr mit dem System beschäftigen so sehr wie es Teil des allgemeinen RPG-Bewusstseins ist#birdypersonal
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Freiheit. Eine Frage des Willens
Worüber sprechen wir, wenn wir „Freiheit“ sagen? Das kommt ganz auf das „System“ an, in dem der Begriff zum Tragen kommt. Der Verwendungszusammenhang gibt dem Konzept jeweils eine bestimmte Richtung. Politische Freiheit und Freiheitsrechte, bei denen es um Handlungsmöglichkeiten und Abwehrmaßnahmen gegen staatliche Willkür geht, das ist etwas anderes als Freiheit in der Ethik (hier steht das Verhältnis von Wille und Moral im Zentrum) und in der Handlungstheorie, in der die kausale Verkettung von Wille, Entscheidung und Handlung betrachtet wird. Individuelle Freiheit (den einzelnen Mensch betreffend) ist etwas anderes als kollektive Freiheit (eine Gemeinschaft oder die Gesellschaft betreffend), innere Freiheit (die Gelassenheit, die Abwesenheit von Zwang) ist etwas anderes als äußere Freiheit (also: nicht im Gefängnis zu sitzen), positive Freiheit (zu oder für) ist etwas anderes als negative Freiheit (von). All dies macht die Verständigung über das Thema Freiheit schwierig. Ich bin frei – das kann ganz Unterschiedliches bedeuten. Und je nach Kontext befassen sich unterschiedliche Disziplinen mit dem Begriff.
Freiheit und Wille
Die Philosophie geht an die Grundlagen der Freiheit: den Willen. In der Philosophie steht die Verbindung von Freiheit und Wille im Zentrum – und das bereits seit 2500 Jahren. Leider scheint dabei das zu gelten, was für so ziemlich alle zentralen Begriffe der Philosophie gilt, dass nämlich mit zunehmender Intensität der Debatte immer weniger klar wird, was sie bedeuten. In der Antike hatte man noch eine ziemlich deutliche Vorstellung von Freiheit.
Freie Handlungen galten als Ausdruck des sittlichen und vernünftigen Wollens – nach Sokrates ist derjenige frei, der sittlich und vernünftig handelt. Ähnlich Platon: Der von den Begierden Gefesselte ist unfrei; frei wird, wer sich davon lösen kann. Bei Aristoteles tritt der epistemische Aspekt hinzu: „Als unfreiwillig gilt also, was unter Zwang und auf Grund von Unwissenheit geschieht. Dementsprechend darf als freiwillig das gelten, dessen bewegendes Prinzip in dem Handelnden selbst liegt, wobei er ein volles Wissen von den Einzelumständen der Handlung hat“.
Es wird in der Antike also zwischen dem vernünftigen Willen und der unvernünftigen Begierde unterschieden, ganz so wie später Kant, der Freiheit als Unabhängigkeit von „der Nötigung durch Antriebe der Sinnlichkeit“ bzw. als Selbstbestimmung seitens der Vernunft, des vernünftigen Willens auffasst. Kant nennt eine solche Freiheit die „Freiheit im praktischen Verstand“. Das heute so schrankenlos verstandene (und oft auch zügellos gelebte) „Ich bin so frei!“ findet hier ein rationales Regulativ.
Die Verbindung von Freiheit und (vernünftigem) Willen prägt auch heute den philosophischen Diskurs. Freiheit ist hier schon mal die „Entdeckung des eigenen Willens“ (Peter Bieri).
Von Beginn an war diese Verbindung mit dem Problem des Determinismus konfrontiert, als metaphysischer Determinismus in der Stoa, als theologischer Determinismus bei Augustinus, weitergeführt von der Prädestinationslehre, aufgelöst von Gottfried Wilhelm Leibniz, der in seiner Theodizee Vorhersicht Gottes und Vorherbestimmung des Menschen voneinander trennt und damit das christliche Problem in der Debatte löst, nämlich die Frage, wie sich die Freiheit des Menschen angesichts der Allmacht Gottes verstehen lässt.
Die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Freiheit in einer Welt der Notwendigkeiten gehört zu den schwierigsten überhaupt. Eine echte Philosophenfrage. Es gibt kaum einen Denker, der sich ihr nicht gestellt und sie zu beantworten versucht hat. Heute sorgt die Gehirnforschung mit ihren neurowissenschaftlichen Experimenten für Zweifel, ob sich der reibungslose Übergang vom freien Willen zur frei gewählten Entscheidung und zur freiwilligen Handlung bis hin zur freien Konstitution einer freiheitlichen Gesellschaft so halten lässt. Bereits der freie Wille steht zur Disposition. Die Frage kann mit Peter Bieri wie folgt gestellt werden: „Untergräbt die Regie des Gehirns die Freiheit des Willens?“
Wir müssen uns beim Thema Willensfreiheit und Determination durch ein Gebiet durchkämpfen, das für unseren Freiheitsbegriff, also für die Art und Weise, wie Menschen „Freiheit“ verstehen, völlig irrelevant ist. Wir müssen aber diesen steinigen Weg gehen, um zu verstehen, warum es irrelevant ist. Die Beschäftigung mit neurowissenschaftlichen Angriffen auf die Willensfreiheit ist schwierig und ärgerlich, aber insoweit eben auch sehr wichtig.
Freiheit des Willens
Zunächst einmal sollten wir festlegen, was wir unter dem Willen verstehen möchten. Ich halte folgende Definition für brauchbar: Der Wille ist das subjektive Prinzip aller Freiheit, das die Freiheit im Menschen konstituiert. Man erkennt hier, dass der Begriff Wille direkt und untrennbar, so scheint es jedenfalls, mit dem Begriff der Freiheit verbunden ist, als das Prinzip der Freiheit, als das, was im Menschen der Freiheit eine Gestalt gibt und ihr Ausdruck verleiht. Freiwillig ist also eine Bezeichnung für das Wesen des konstituierenden Wollens eines Menschen, welches dieser von sich aus, also selbst, und vor allem frei bestimmt.
Willensfreiheit bedeutet eine Unabhängigkeit des Willens von jedweder zwingenden, beeinflussenden Kausalität, äußeren und inneren Ursachen in dem Sinne, dass der Wille als konstante Fähigkeit des Wollens einen Kern enthält, der nicht Produkt oder Wirkung irgendwelcher anderen Faktoren ist.
Und genau darin, in den „anderen Faktoren“, liegt das Problem, wie uns die Neurowissenschaftler zeigen möchten. Sie behaupten, das die neuronalen Prozesse im Gehirn genau solche Faktoren sind, die den Willen bestimmen. Sie sagen: Der Willensakt geht den neuronalen Prozessen nicht voraus, sondern ergibt sich aus ihnen. In entsprechender Weise folgt das Gefühl, eine Handlung intendiert zu haben – also der Willensakt – den für eine Willkürhandlung notwendigen kortikalen und subkortikalen Prozessen und tritt zusammen mit den nachfolgenden Handlungen auf.
Das Libet-Experiment
Der US-amerikanische Physiologe Benjamin Libet führte Anfang der 1980er Jahre Versuche durch, die darauf abzielten, die zeitliche Abfolge bei einer bewussten, willentlichen Handlung festzustellen. Die Probanden sollten entweder die rechte oder die linke Hand heben, nachdem sie sich für das eine oder andere entschlossen hatten. Diesen Entschlussmoment sollten sie durch drücken einer Taste zeitlich markieren. Libet stellte fest, dass kurz vor den Entscheidungen das Gehirn des betreffenden Probanden aktiv wurde.
Das nach ihm benannte „Libet-Experiment“ löste eine kontroverse Diskussion über mögliche Schlussfolgerungen hinsichtlich der Freiheit des menschlichen Willens aus. Hat das Gehirn die Entscheidung vorgenommen? Oder der Proband? Und was bedeutet das dann? Hätte sich der Proband auch anders entscheiden können oder musste er der „Entscheidung“ seines Gehirns folgen? Hat der Mensch einen freien Willen? Gibt es für ihn Freiheit?
In der Tat geht das Versuchsdesign des „Libet-Experiments“ aber am philosophischen Handlungsbegriff vorbei: In der dortigen Freiheitsdiskussion werden menschlichen Handlungen für wesentlich komplexer erachtet als das, was die Probanden in den Versuchen Libets zu tun hatten.
Das „Libet-Experiment“ erreicht den Handlungsbegriff nicht, denn Handeln ist mehr als einfachste Handbewegungen auszuführen. Damit sagt der berühmte Versuch im philosophischen Sinne auch nichts über Freiheit aus. Seine Bedeutung hat er dennoch, weil er eine ganze Forschungsrichtung motivierte.
Neurowissenschaftler wollen seitdem zeigen, dass es keinen freien Willen gibt, weil diesem etwas vorausgeht, nämlich neuronale Prozesse im Gehirn. Sie tun dies heute mit einem Haufen Technik, Bildern vom Gehirn bei der Arbeit und sehr viel Sendungsbewusstsein. Doch reichen ihre immer genaueren Messungen aus, um Freiheit in Abrede zu stellen? Was genau können sie zeigen? Wir sind nicht frei, sondern „Sklaven“ unserer Neuronen? Ist es das? Wir sind, wenn wir frei sein wollen, immer noch bestimmt durch unsere Vernunft, könnte man auch sagen, weit weniger spektakulär.
Soweit war die Antike auch schon, wenn wir uns an Platon und Aristoteles erinnern. Dennoch hat die Aussage „Der Willensakt geht den neuronalen Prozessen nicht voraus, sondern ergibt sich aus ihnen“ etwas sehr Gewöhnungsbedürftiges und Missverständliches, das es aufzuklären gilt, vor allem hinsichtlich der Reichweite dieser These für die Deutung des Freiheitsbegriffs.
Starker und schwacher Determinismus
Wir müssen zwischen dem starken und dem schwachen Determinismus unterscheiden. Das, was die Hirnforscher meinen, wenn sie behaupten, es gäbe keinen freien Willen, weil vorher stets unsere Neuronen in einer ganz bestimmten, festgelegten Weise feuern, kann man als starken Determinismus auffassen.
Was ist davon zu halten? Kurz gesagt: Nichts. Denn: Dem Postulat des starken Determinismus ist ein Zirkel inhärent, der es bereits aushebelt, sobald es formuliert wird. Jeder würde ja von sich behaupten, frei zu sein, aus freien Stücken auf etwas gekommen, zu etwas gelangt zu sein. Auch der Hirnforscher mit seinem starken Determinismus-Postulat.
Damit widerspricht er sich aber: Wenn er meint, das Determinismus-Postulat frei entwickelt zu haben, dann stimmt dieses Postulat nicht immer, es geht fehl mindestens in genau dem Fall, der hier zur Debatte steht: bei der Entwicklung eben dieses Postulats. Und dass es immer stimmt, ist ja gerade Inhalt des Postulats eines starken Determinismus, bei dem ja alles determiniert sein soll. Es wird also etwas behauptet, das bereits durch die Behauptung widerlegt wird.
Schwache Deterministen sind wir alle, weil wir ohne kausale Bindungen und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ereignissen überhaupt nicht sinnvoll leben könnten. Wenn ich essen will, muss ich den Mund aufmachen. Ich hab nicht die Möglichkeit, den Mund geschlossen zu halten. Wenn ich mich entscheide, etwas zu essen, dann ist mein Verhalten, was meinen Mund angeht, ziemlich festgelegt. So etwas nehmen wir nicht als Problem im Kontext des Freiheitsbegriffs wahr. Aber man könnte das ja mal als Problem auffassen.
Wenn ich zeigen will, dass jemand, der isst, determiniert ist, dann könnte ich ihn darauf hinweisen, dass er gezwungen ist, den Mund zu öffnen, wenn er essen will. Er ist also nicht frei. Wenn er dann nicht mehr isst, um den Mund geschlossen zu halten, reagiert er ja auch auf etwas, nämlich auf meine Intervention. Er ist dann also auch nicht frei.
Aber das ist nicht nur für das wirkliche Leben im Alltag irrelevant, sondern auch für die philosophische Analyse des Freiheitsbegriffs, denn wir bekommen das mit dem Zweck-Mittel-Denken im Rahmen der Handlungstheorie gut in den Griff. Wenn ich A will (also: „essen“), A geht aber nicht ohne B (nämlich: „Mund aufmachen“) und um diese Abhängigkeit weiß ich, dann muss ich B bereits wollen, wenn ich mich für A entscheide, dann bin ich frei in Bezug auf A und B.
Es gibt natürlich Fälle, in denen man B nicht oder nicht hinreichend genau kennt. Wo man sich durch A auf etwas einlässt und B einen dann möglicherweise überrascht. In solchen Fällen bleibe ich nur dann frei, wenn ich die Möglichkeit habe, von A zurückzutreten, wenn ich B nicht mehr realisieren kann oder will. Das ist manchmal nicht der Fall und dann empfinden wir deutlich eine Abhängigkeit, eine Unfreiheit (etwa bei Bindungen durch Verträge).
Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir grundsätzlich von vorne herein determiniert gewesen wären, sondern einfach damit, dass durch unser Handeln Bindungen entstanden sind, die unseren Freiheitsraum einschränken, die zum Zeitpunkt des Eingehens aber gewollt waren und damit freiwillig eingegangen wurden, soweit eben keine inneren und äußeren Zwänge maßgeblich waren.
Wer in eine bestimmte Wohnung einziehen will, der muss einen Mietvertrag unterschreiben. Findet sie oder er dann eine bessere Wohnung, bleibt die Person üblicherweise für eine bestimmte Zeit (Kündigungsfrist) an den unterschriebenen Vertrag gebunden.
Dann kann man zwar in die bessere Wohnung einziehen, muss aber für die erste Wohnung zusätzlich Miete zahlen, auch ohne sie zu nutzen. Man ist darin nicht mehr frei, weil man sich durch Handlung A („Mietvertrag abschließen“) zur Handlung B („Miete zahlen“) verpflichtet hat. Natürlich auch noch zu weiteren Handlungen, aber bleiben wir mal bei A und B. Die Person wusste von A und B und willigte in beides ein. Dann ist A zwar eine Determination für B, aber A erfolgte ja aus freien Stücken, und B war zum Zeitpunkt, wo A erfolgte, bekannt und gewollt, wurde also ebenfalls aus freien Stücken akzeptiert.
Das neurowissenschaftlich aufgebrachte Willensfreiheitsproblem erweist sich als hochgradig irrelevant in Bezug auf den philosophischen Freiheitsbegriff und dessen Bedeutung für Ethik und Handlungstheorie. Der starke Determinismus scheitert schon an sich selbst und an der Wirklichkeit, weil wir in der Wirklichkeit gar nichts von dem merken, was er beinhaltet, weil dort die äußeren Bedingungen bei weitem überwiegen. Könnte ich jemanden, der im Gefängnis sitzt, wirklich damit trösten, wenn ich ihm sagte: „Was hast Du denn, ich bin doch auch nicht frei!“ – wohl kaum. Der schwache Determinismus ist unproblematisch, ja sogar hilfreich, weil er Optionen auszublenden hilft und damit zu vernünftigem Freiheitsgebrauch befähigt.
Das, was Neurowissenschaftler mit dem Nachweis vorgelagerter Prozesse im Gehirn widerlegen können, absolute Willensfreiheit, ist nicht nur in der Tat unmöglich, sondern wäre auch nicht gut für uns Menschen. Ein absolut freier Wille wäre launisch, zufällig, unberechenbar, zusammenhanglos – ein Wille in kausalem Vakuum. Freiheit ist daher gar nicht primär die Frage nach dem freien, i.e. von nichts außer sich selbst bestimmten Willen, sondern ein Begreifen der paradoxen Freiheitserfahrung als Differenz von Freiheit und Unfreiheit im Rahmen universeller Bedingtheit.
Ein Möglichkeitsraum, der unendliche groß wäre, uns also alle Freiheiten ließe, würde uns schlicht überfordern. Einen Geschmack davon gibt im Alltag die „Qual der Wahl“. Sie ist die Kehrseite der Freiheit. Wenn nun alles möglich wäre, wäre die Qual unendlich groß. Wie gut, so könnte man sagen, dass da unser Wille durch die Vernunft – oder auch durch ein Neuronenfeuerwerk – in seiner Freiheit eingeschränkt ist!
Mit Hilfe der praktischen Rationalität müssen wir dort, wo nicht schon äußere Einschränkungen bestehen, das Ausblenden von zur Verfügung stehenden Optionen einüben, um überhaupt ein freies Leben führen zu können. Sonst unterliegen wir dem Zwang, nichts von diesen Optionen verpassen zu wollen und werden damit unfrei. Ich komme später darauf zurück.
Freiheit der Handlung
Es kommt bei der Frage, ob und inwieweit eine Handlung frei ist, nicht auf diese isolierte Einzelhandlung an, sondern auf das Geflecht von Handlungen, in das sie eingebettet ist. Wir müssen bei Handlungen immer den Kontext des größeren Handlungsrahmens sehen, wenn wir über Freiheit und Unfreiheit sprechen. Das meint auch der Rechtsbegriff der Handlungsfreiheit.
Die Neurowissenschaft trägt nichts zur Ergründung der Bedingungen der Möglichkeit von Handlungsfreiheit bei, da sie Handlungen auf isolierte Körperbewegungen beschränkt, ja: methodisch beschränken muss. Menschen definieren sich aber nicht darüber, wie sie sich bewegen, sondern wie sie handeln.
Robert Spaemann hat mal in einem unmittelbar einleuchtenden Beispiel zwei Dinge unterschieden: zum einen die Bewegung aus dem Bett, die meinetwegen um 7:05 erfolgt und von einem Neuronenfeuerwerk um 7:04:59 vorherbestimmt wird, und zum anderen der Wille zur Handlung „Aufstehen“, die dadurch motiviert ist, dass man danach etwas vor hat.
Das grundlegende Aufstehensmotiv selbst ist nicht eine ad hoc-Neuronenkonfiguration, sondern ergibt sich aus unserer Biographie, unseren Wünschen, Zielen etc. Die eine Entscheidung, die im Experiment gemessen wird, muss zur Grundeinstellung passen, sonst wird sie gar nicht erst erwogen.
Das ist die wirkliche Entscheidungsqualität im menschlichen Handeln: Entscheidungen sind Akte, zu denen ich mit meiner Persönlichkeit stehen muss. Und das hat mehr mit Gründen, Werten, Überzeugungen und meinem Selbstverständnis zu tun, als mit Neuronen, die in einer bestimmten Weise feuern.
Anders gesagt: Wenn die Entscheidungen und Handlungen insgesamt ein Bild ergeben, mit dem ich mich als Person identifizieren kann, also sagen kann, dass ich dies will, dann können wir von freien und damit auch verantworteten Entscheidungen und Handlungen reden. Damit sprechen wir über das eigene Ich, über eine Ebene personaler Integrität, die über den Willensfreiheitsbegriff, der der neurowissenschaftlichen Forschung zugrunde liegt, weit hinausweist.
Das Ich und das Selbstbewusstsein
Hier könnte man natürlich entgegnen, dass Ich gerade die Gesamtheit der neuronalen Reize ist. Doch, hält man das wirklich durch, sich selbst, das eigene Ich als von den Neuronen vorgegaukelt anzusehen? Hält man das auch durch, wenn man einen Literaturpreis empfängt oder sich verliebt? Oder, wenn man Zahnschmerzen hat?
Verweist man dann immer auf die feuernden Neuronen als letzte Quelle von Bedeutung und subjektivem Empfinden? Sagt man dann wirklich: „Meine Neuronen haben dafür gesorgt, dass ich mich gut (oder schlecht) fühle!“ oder sagt man dem Zahnarzt einfach: „Ich habe Schmerzen!“
Und meint man mit diesem „Ich“ mehr als die feuernden Neuronen? Meint man, umgekehrt, nur so etwas wie: „Bitte stoppen Sie das Neuronenfeuerwerk, das bei mir zum Empfinden von Schmerz führt!“ Und wer ist dann mit „Sie“ gemeint? Müsste ich nicht vielmehr an seine Neuronen appellieren, sie mögen ihn veranlassen, meine Neuronen am Feuern zu hindern?
Klar, man kann so denken und man wird den, der so denkt, nicht widerlegen können. Einzig scheint mir eine solche Sicht auf den Menschen – und damit auch auf sich selbst – recht gewöhnungsbedürftig, eigentlich auch ziemlich abwegig. Nimmt man sich selbst aus, gerät man in einen direkten Widerspruch zum Postulat des starken Determinismus‘: Alles ist vorherbestimmt.
Nimmt man sich nicht aus, ergibt sich der bereits erwähnte zirkuläre Widerspruch: Wenn alles vorherbestimmt ist, dann bin auch ich, dann sind auch meine Gedanken vorherbestimmt, also auch die Idee des Determinismus, die ich habe, die damit als determinierte Idee methodologisch ihren Inhalt präjudiziert. Man kann dann nicht anders als deterministisch denken – weil und soweit schon die Gedanken determiniert sind. Die Idee fällt auf ihre Prämisse zurück – es wird vorausgesetzt, was erwiesen werden soll. Das kann nicht überzeugen.
Stünde nicht so viel auf dem Spiel, könnte man die ganze Sache als Elfenbeinturmdebatte abtun und sich etwas anderem zuwenden. Doch wird die Antwort auf die Frage, wer oder was genau „Ich“ sein soll, ob es „Freiheit“ (und damit „Verantwortung“) gibt, unsere Moralität, unserer Rechtssystem, unsere gesamte Lebenspraxis beeinflussen. Deswegen ist die Frage wichtig, deswegen ist sie aber auch ideologisch aufgeladen, was eine Antwort nicht leichter macht.
In diesem Zusammenhang fällt auf, dass neurowissenschaftliche Fortschritte sehr bald, eigentlich vorschnell popularisiert werden, während die kritisch Stimmen aus der Philosophie des Geistes leise bleiben. Das hängt natürlich auch mit der Marktfähigkeit der Produkte zusammen. Die Neurowissenschaftler haben bunte Bilder, die Philosophen komplizierte Sätze.
Menschen gucken aber lieber bunte Bilder als dass sie komplizierte Sätze lesen. Somit steht es schon mal 1:0 für die Gehirnforschung. Auch Politiker und Entscheidungsträger in Stiftungen gucken lieber bunte Bilder als dass sie komplizierte Sätze lesen. Deswegen geht das Geld an die Neurowissenschaftler. Denn die bringen kommunizierbare und eingängige Ergebnisse.
Doch die Überlegungen zum „Ich“, die über die reistische, materialistische Sicht des Menschen hinausweisen und eine phänomenologische Dimension eröffnen, die an bestimmten Punkten den Geist erfordert, um überhaupt noch konsistent und ehrlich über sich nachdenken zu können, lassen sich nicht abstreiten. Es sind schließlich Erfahrungen, die wir mit uns selbst machen. Täglich.
Wie wir uns erfahren, hängt wiederum von uns ab. Wir fühlen, dass uns ein präreflexives Selbstverständnis innewohnt, das allem im Rücken liegt, was ich sonst noch über mein Ich erfahren und sagen kann: ein Bewusstsein meines Ichs, mein Selbstbewusstsein.
Dieses lässt sich nicht mehr weiter aufschlüsseln und erklären, sondern bleibt uns eigentümlich fremd, obwohl uns nichts näher ist – ein Paradoxon, das uns schier um den Verstand bringen kann. Wirklich zur Ruhe kommen kann man dann wohl nur, wenn man sich, also das eigene Ich, in etwas geborgen weiß, das dieses Ich übersteigt, ein allumfassender Geist, der größer ist als die individuelle Seele. Dieser Geist wird in der christlichen Tradition Gott genannt.
Die Bezugnahme auf Gott ist eine, die dem Ich Ruhe und Geborgenheit gibt, ja, die das Ich als „Ich“ erst ermöglicht. Man sagt dann zwar: „Der Mensch ruht in sich“. In Wahrheit aber ruht er in Gott, denn es bedarf des Polsters einer höheren Dimension, um wirklich zur Ruhe zu kommen. Dies kann der Selbstbezug nicht leisten. Wer den Menschen als Person begreift, der nach der Vorstellung Gottes geschaffen ist, kann ihn unmöglich ohne diesen Bezug zu Gott verstehen.
Also: Wir wählen – frei, aber nicht ganz frei – und entscheiden uns für bestimmte Handlungen. Aus ziemlich freier Wahl und ziemlich freier Entscheidung erfolgen Handlungen, die uns als Personen zuzurechnen sind und die wir dementsprechend zu verantworten haben – vor Gott und den Menschen. Da beißt die Maus keinen Faden ab – trotz der Neurowissenschaften.
Freiheit ist relativ
Es zeigt sich zudem, dass lebbare Freiheit nicht absolut, sondern relativ ist. Es gilt: „Der Mensch ist frei wie ein Vogel im Käfig. Er kann sich innerhalb gewisser Grenzen bewegen“ (Johann Kaspar Lavater). Menschliche Freiheit ist relativ, denn sie ist immer an die Bedingungen gebunden, die durch Wille, Wahl und Entscheidung konstituiert werden.
Absolute Freiheit, wenn es sie denn für den Menschen gäbe, wäre – ich wiederhole mich gerne – eine Freiheit im kausalen Vakuum. Sie führte zu Entscheidungsunfähigkeit und damit zur Unfreiheit. Echte Freiheit gibt es nur unter Bedingungen. Nur eine solche Freiheit macht überhaupt Handlungen möglich, die über (messbare) Reizreaktionen hinausgehen.
Eine (paradoxe) Möglichkeit, ein Mehr an Freiheit zu erlangen, ist deshalb die freiwillige Selbstbindung. Ein schönes Beispiel ist das Verhalten des Odysseus, das ich in einer Arbeit meines Doktorvaters Thomas Gil erwähnt fand. Odysseus lässt sich von seiner Mannschaft an den Mast seines Schiffes fesseln, um dem Gesang der Sirenen lauschen zu können, ohne ihm anheim zu fallen. Ein „Mehr“ an Freiheit – hier und jetzt – führte, das erkennt der kluge Odysseus, ins Verderben, zur Vernichtung des Subjekts (und damit aller Freiheit), dessen Freiheit gerade durch die vom Subjekt gewollte Selbstbindung gerettet wird.
Eines der größten Probleme unserer Zeit scheint mir in deisem Kontext die Verbindung von Freiheit und Vielfalt zu sein. Dem Menschen immer mehr Möglichkeiten zu erschließen, bedeutet aber nicht, ihm immer größere Freiheit zu verschaffen. Das Gegenteil ist der Fall.
Es gehört zu den bekannten Paradoxien der Freiheit, dass sich mit der Zunahme an Optionen weder emotional noch faktisch mehr Freiheit einstellt. Zudem wird Freiheit heute oft mit „Offenheit“ in Verbindung gebracht. Offenheit ist aber nicht das gleiche wie Freiheit. Offenheit führt zu mehr Optionen, aber nicht zu mehr Freiheit. Und schon gar nicht zu einem gelungenen, glücklichen Leben.
Die Sorge, eine Option zu „verpassen“, die möglicherweise „besser“ ist als die gewählte, kann geradezu lähmend wirken und Entscheidungsprozesse erheblich erschweren. Es gab hierzulande noch nie so viele Möglichkeiten für eine Berufsausbildung und zugleich noch nie so viele Menschen, die mit Mitte Zwanzig immer noch nicht wissen, was sie tun wollen. Offenheit und Optionenvielfalt führt zu „lähmender Freiheit“.
Der Grundirrtum der Moderne, Freiheit sei Optionenvielfalt, kurbelt nicht nur die Wirtschaft an, und zwar viel stärker als das nötig wäre, er führt zudem zur Fehlbewertung von Lebensentwürfen, die bewusst auf Optionen verzichten. Freiwilliger Verzicht, gerade endgültiger Verzicht kommt nicht vor in der „Modalgesellschaft“, in der für alle alles möglich sein und bleiben muss.
#freiheit#handlungsfreiheit#willensfreiheit#wille#Selbstbewusstsein#selbstbestimmung#selbstwirksamkeit#lebenswirklichkeit
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Islamistische Rackets und Antisemitische Gewalt: Zum Kontext des 7. Oktober
[…{Um sich mit den grauenvollen Terrorangriffen vom 7. Oktober auseinandersetzen zu können, braucht es einen Blick auf ihren Kontext. Ausgegangen sind Taten wie die beschriebenen von einem Proto-Staat, den die Hamas im Gaza-Streifen errichtet hat: Sie hat in festen Grenzen die Herrschaft über den Küstenstreifen inne, sie stellt (mit Hilfe internationaler Hilfsorganisationen, aber auch das ist nichts ungewöhnliches) den Einwohnern des Küstenstreifens öffentliche Güter wie ein Gesundheits- und Bildungssystem zur Verfügung. Lediglich die Souveränität nach Außen fehlt ihr. Diese Proto-Staatlichkeit wird in der weltweiten Debatte über ein Ende der zum Nahost-Konflikt verharmlosten antisemitischen Gewalt gerne ignoriert. Nur wenn so getan wird, dass die Einwohner Gazas diskriminierte Bürger Israels seien, kann dem jüdischen Staat Apartheid vorgeworfen werden. Nur wenn man von den quasi-staatlichen Strukturen in den Händen der Hamas völlig absieht, kann die Mär aufrechterhalten werden, durch die Gründung eines palästinensischen Staates mit voller Souveränität auch nach Außen würde plötzlich Frieden in die Region einkehren.
Der Proto-Staat im Gaza-Streifen basiert auf einer Rentier- und Racket-Ökonomie (4). Anders als andere nationale Rentier-Ökonomien basiert diese nicht auf Ressourcen wie Öl oder Gas, die man mit geringem Aufwand fördern, exportieren und die so erzielten Gewinne unter dem geneigten Klientel verteilen könnte. Was die Hamas unter den Augen Israels in Gaza in den letzten Jahren unter die nationale Umma brachte war die Entwicklungshilfe westlicher und die direkte Unterstützung arabischer und islamischer Staaten. Damit diese sogenannten „sekundäre Renten“(5) fließen, muss der Konflikt am Köcheln gehalten, das Elend in den palästinensischen Gebieten reproduziert und die Gewalt gegen den jüdischen Staat Israel ständig fortgeführt werden. Das Agieren des Palästinenser-Flüchtlingshilfswerks UNRWA ist das deutlichste Beispiel für diese Verewigung des Elends. Die sich andeutende Aufnahme diplomatischer Beziehungen von mehr und mehr arabischen Staaten mit Israel ist hingegen eine akute Bedrohung dieser Rentier-Ökonomie. Auch dieser Politik galt der Angriff der Hamas.
Doch über ein Gewaltmonopol, über einen einheitlichen Herrschaftsapparat im Protostaat Gaza verfügt die Hamas nicht. Das zeigte nicht zuletzt der Angriff auf Israel am 7. Oktober: In den Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln im Tausch gegen inhaftierte Terroristen musste die Hamas zähneknirschend zugeben, dass sie nicht weiß, wo sich alle Geiseln befinden und wer sie eigentlich entführt hat (6). Ihre Verhandlungsposition dürfte das verschlechtert haben. Islamischer Djihad, Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden und nicht zuletzt erhebliche Spaltungen innerhalb der Hamas selbst multiplizieren die Protostaatsgewalt im Innern des Gaza-Streifens. Wo die Angriffe der Hamas und anderer am 7.10. an ein Pogrom erinnerten, lag das auch an dieser Racket-Struktur im Gaza-Streifen.
Diese Verbindung von Rentier- und Racket-Ökonomie im Proto-Staat Gaza wirkt sich auf die Konstitution der Gesellschaft und die individuelle Verfasstheit der Bürger aus. Der politische Islam ist nicht rein zufällig oder lediglich aus Tradition in dieser Gesellschaft so erfolgreich. Er hilft den Gläubigen, die ihre Arbeitskraft kaum verkaufen können, sich in ihrer ökonomischen Situation einzurichten, auch ohne produktiv im Sinne des Kapitals sein zu müssen (7). Er stabilisiert die familiären Strukturen zur Verteilung der Gewinne im Innern und sichert ideologisch die Verbindungen nach Außen, nach Qatar und in den Iran, ohne die ein Großteil dieser Gewinne nicht zu erzielen wäre. Es kommt zu einer Islamisierung der Racket- und Rentier-Ökonomie, bei gleichzeitiger Racketisierung und – wie man am 7. Oktober einmal mehr sah – permanenten Brutalisierung des politischen Islams. Denn für die Popularität in der islamistischen Internationalen konkurriert man mit IS und Taliban um die grausamsten Bilder. Auch vor diesen Gruppen wollten sich die Mörder vom 7. Oktober beweisen.
In Anbetracht dieser islamistischen Konkurrenz nach Außen garantiert nicht zuletzt der Antisemitismus sowohl die relative und zumindest punktuelle Einheit der Rackets (8) innerhalb des Gazastreifens als auch die Rente aus der Welt. Er spielt gemeinsam mit einem häufig national-islamisch konnotierten Opfer- und Märtyrermythos, der Geringschätzung des diesseitigen Lebens sowie Expansions- und Missionierungsgelüsten eine erhebliche Rolle bei der Legitimierung von islamistischer, genozidaler Gewalt nicht nur, aber insbesondere gegen Juden. Der gemeinsame Feind Israel lässt die Feindschaft zwischen Islamischer Djihad, Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, PFLP und anderen kurz in den Hintergrund treten. Zugleich wäre es wohl undenkbar, dass die Palästinenser die gleiche finanzstarke Pseudo-Solidarität erführen, wenn ihre Angriffe nicht ungläubigen Juden, sondern einem muslimischen Nachbarstaat gelten würden.
Die Individuen können dieser islamisierten Racket-Gesellschaft nicht entkommen. Für die Psychologie der Einwohner Gazas als Racketeers (9) bedeutet das einen erheblichen Druck zur unmittelbaren Identifikation mit der Macht sowie zur bewussten Anpassung an die Herrschaft der Rackets. Kritische Reflexion ist kaum möglich, wenn bereits Distanz zu den Führern der Rackets mit dem Verlust der Existenzsicherung sanktioniert werden kann. Zweckrationales Verhalten muss sich an die Racket- und Rentierökonomie anpassen. Die Familie ist kein Gegenstück zu dieser Racket-Gesellschaft, sie ist als Großfamilie (‚Clan‘) längst in die Racket-Struktur eingegliedert. Nicht ohne Grund überlegt die israelische Regierung, nach dem Krieg die Macht im Gaza-Streifen an von der Hamas-distanzierte Clans zu übertragen, und so die familiarisierte Racketstruktur für sich nutzbar zu machen […]
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„Zwei Millionen Finger, alle miteinander verhakt, alle vom selben Willen durchpulst, mitzumachen, sich einzureihen, dabei zu sein, formten sich zum Leiter für einen mächtigen emotionalen Kraftstrom. Von 200.000 wie Monozellen in einem Batteriesatz hintereinandergeschalteten Leibern gespeist war die Spannung am Ende so stark, dass der Funke auf die Berichterstattung übersprang… Der störungsfreie, friedliche Ablauf der Großveranstaltungen fand in der Öffentlichkeit ein so ungeteilt positives Echo, daß man rückschließend fast daraus folgern könnte, die Nürnberger Reichsparteitage wären zum Beispiel nichts anderes gewesen als eine ununterbrochene, gigantische Wirtshausschlägerei. Der Grund des positiven Echos war der Beweis, daß die Friedensbewegung Massen nicht nur begeistern, sondern auch kontrollieren und disziplinieren kann. Damit hatte sie nicht die Sympathie, aber den Respekt der Machthaber von Carstens bis Zimmermann erobert. Es ist der Respekt vor der Tüchtigkeit des Rivalen, gegen den man auf dem gleichen Markt um denselben Erfolg konkurriert. Der Preis, der dem Sieger winkt, ist die Macht. Deren Erwerb wiederum ist ans strenge Befolgen der Grundregel gebunden, daß man die Massen nur zum Zwecke ihre Selbstentmündigung mobilisieren darf. Sie sollen sich ausdrücken und einreihen, sie sollen mitmachen, mitsingen und mitreden, aber nie zu ihrem Recht kommen dürfen. Also kein Generalstreik, keine Fabrikbesetzung, kein Sturm auf die Bastille, sondern: Massenaufmärsche, Großkundgebungen, Fackelzüge, Menschensterne, Menschenketten als monumentales Selbstdarstellungstheater in der Freizeit. Die Regie setzt den Einzelnen dabei als Gesinnungsträger, als willigen Zuhörer, als disziplinierten Pfötchengeber voraus.“
Wolfgang Pohrt schrieb vor fast genau 40 Jahren über das Massenornament als konstitutive Darstellungsform deutscher Erweckungsbewegungen. Alles daran ist aktuell, auch wenn man sich damals für den Frieden einhakte, während man heute auf Antifaschismus und Demokratieschutz im Zeichen des Machterhalts macht – oder wie es im aktuellen SPIEGEL mit dem Titel „Die Wehrhaften“ so schön autoritär heißt: „Ein Land hakt sich unter“ und „Warum es mehr Disziplin braucht, um die Demokratie zu schützen“.
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Wolfgang Pohrt schrieb vor fast genau 40 Jahren über das Massenornament als konstitutive Darstellungsform deutscher Erweckungsbewegungen. Alles daran ist aktuell, auch wenn man sich damals für den Frieden einhakte, während man heute auf Antifaschismus und Demokratieschutz im Zeichen des Machterhalts macht – oder wie es im aktuellen SPIEGEL mit dem Titel „Die Wehrhaften“ so schön autoritär heißt: „Ein Land hakt sich unter“ und „Warum es mehr Disziplin braucht, um die Demokratie zu schützen“. Dazu Pohrt:
„Zwei Millionen Finger, alle miteinander verhakt, alle vom selben Willen durchpulst, mitzumachen, sich einzureihen, dabei zu sein, formten sich zum Leiter für einen mächtigen emotionalen Kraftstrom. Von 200.000 wie Monozellen in einem Batteriesatz hintereinandergeschalteten Leibern gespeist war die Spannung am Ende so stark, dass der Funke auf die Berichterstattung übersprang… Der störungsfreie, friedliche Ablauf der Großveranstaltungen fand in der Öffentlichkeit ein so ungeteilt positives Echo, daß man rückschließend fast daraus folgern könnte, die Nürnberger Reichsparteitage wären zum Beispiel nichts anderes gewesen als eine ununterbrochene, gigantische Wirtshausschlägerei. Der Grund des positiven Echos war der Beweis, daß die Friedensbewegung Massen nicht nur begeistern, sondern auch kontrollieren und disziplinieren kann. Damit hatte sie nicht die Sympathie, aber den Respekt der Machthaber von Carstens bis Zimmermann erobert. Es ist der Respekt vor der Tüchtigkeit des Rivalen, gegen den man auf dem gleichen Markt um denselben Erfolg konkurriert. Der Preis, der dem Sieger winkt, ist die Macht. Deren Erwerb wiederum ist ans strenge Befolgen der Grundregel gebunden, daß man die Massen nur zum Zwecke ihre Selbstentmündigung mobilisieren darf. Sie sollen sich ausdrücken und einreihen, sie sollen mitmachen, mitsingen und mitreden, aber nie zu ihrem Recht kommen dürfen. Also kein Generalstreik, keine Fabrikbesetzung, kein Sturm auf die Bastille, sondern: Massenaufmärsche, Großkundgebungen, Fackelzüge, Menschensterne, Menschenketten als monumentales Selbstdarstellungstheater in der Freizeit. Die Regie setzt den Einzelnen dabei als Gesinnungsträger, als willigen Zuhörer, als disziplinierten Pfötchengeber voraus.“
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Deutsches Warmblut.
Ostpreußische Stutbuchgesellschaft für Warmblut Trakehner Abstammung (e. V.). Verband ostpreußischer Warmblutzüchter, Königsberg,
„Casca.“
Geb.: 1925. V.: Cancara v. Master Magpie xx. M.: Paste (VI V.-R. II 184) v. Patriot - Veilchenfresser. Züchter: Backhaus - Enskehmen, Kreis Stallupönen. Aufzüchter: Frhr. v. d. Goltz-Kallen, Kreis Fischhausen. Seit 1929 Landbeschäler in Braunsberg. Wird von Züchtern stark benutzt. In der Hengstprüfungsanstalt Zwion erhielt der Hengst folgende Noten: Schritt: sehr gut, Trab: sehr gut, Galopp: gut, Konstitution: schwerfuttrig, hart, Temperament: lebhaft, eigenwillig, trotzdem leicht zu reiten und zu fahren.
Züchtungskunde, 1931, Band VI.
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Weil es kein apriorisches (soziales) Subjekt der gesellschaftlichen Fetischform gibt und das Wesen der zweiten Natur gerade in ihrer subjektlosen Konstitution besteht, kann auch die Aufhebung dieser Konstitution nicht von einem sozial definierbaren apriorischen Subjekt im Stil des früheren »Arbeiterklassen«-Subjektkonstrukts getragen werden. Alle sozialen Subjekte des warenproduzierenden Systems sind als solche »Charaktermasken« der Fetischform. Eine Aufhebungsbewegung kann sich daher nicht an einem apriorischen und schlecht immanenten, form-konstituierten »Interesse« entzünden, sondern nur anhand einer Kritik der vorausgesetzten blinden Interessenform.
Kurz, Robert (1993): Subjektlose Herrschaft. Zur Aufhebung einer verkürzten Gesellschaftskritik, in: Krisis, Nr. 13, S. 93, mittlerweile hier online.
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Schneezubehör für die perfekte Schneeräumung: Tipps und Empfehlungen
Der Winter bringt nicht nur zauberhafte Schneelandschaften, sondern auch die Herausforderung, Wege, Einfahrten und Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Damit die Schneeräumung effizient, sicher und möglichst rückenschonend gelingt, ist das richtige Schneezubehör entscheidend. In diesem Blogbeitrag stellen wir die wichtigsten Hilfsmittel und Geräte vor, die bei der Schneeräumung unverzichtbar sind.
1. Schneeschaufeln und Schneeschieber
Schneeschaufeln gehören zu den Klassikern unter den Winterwerkzeugen. Für kleinere Flächen wie Gehwege oder Terrassen sind sie die erste Wahl. Moderne Schneeschaufeln sind aus robustem Kunststoff, Aluminium oder Stahl gefertigt und verfügen über ergonomische Griffe, die die Belastung der Hände und des Rückens minimieren. Für größere Flächen bieten Schneeschieber eine praktische Alternative, da sie es ermöglichen, größere Schneemengen vor sich herzuschieben, anstatt sie zu heben.
2. Schneewannen
Wer größere Mengen Schnee auf einmal bewegen möchte, greift zur Schneewanne. Diese breiteren Geräte erleichtern die Arbeit auf weitläufigen Flächen wie Parkplätzen oder großen Einfahrten. Durch ihre große Schaufelfläche können sie auch schwere Schneelasten bewältigen, ohne dass der Anwender zu viel Kraft aufwenden muss.
3. Schneefräsen
Für Regionen mit hohem Schneefall oder wenn größere Flächen regelmäßig geräumt werden müssen, ist Schneefräse die ideale Lösung. Diese motorisierten Geräte sind in verschiedenen Größen und Leistungsklassen erhältlich – von handlichen Modellen für den privaten Gebrauch bis hin zu leistungsstarken Maschinen für den professionellen Einsatz. Sie bewältigen auch tiefen, festen Schnee und werfen ihn gezielt an den Rand der geräumten Fläche.
4. Schneeräumschilder
Für Eigentümer von Traktoren oder Geländewagen bieten Schneeräumschilder eine effiziente Möglichkeit, große Mengen Schnee schnell zu beseitigen. Diese Schilder können direkt an Fahrzeugen montiert werden und eignen sich besonders für lange Zufahrten, Höfe oder Straßenabschnitte.
5. Streuwagen und Streumittel
Nach dem Räumen des Schnees ist es wichtig, die geräumte Fläche vor Glätte zu schützen. Streuwagen erleichtern das gleichmäßige Verteilen von Streusalz, Sand oder anderen rutschhemmenden Materialien. Dies sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern schont auch die Umwelt, da das Streugut gezielt eingesetzt werden kann.
6. Schneeschieber mit Rädern
Ein Schneeschieber mit Rädern ist die perfekte Wahl für alle, die größere Flächen ohne viel Kraftaufwand räumen möchten. Die Räder nehmen das Gewicht der Schaufel auf, sodass das Schieben mühelos gelingt. Besonders ältere Menschen oder Personen mit Rückenproblemen profitieren von dieser Innovation.
7. Schneebesen und Kehrmaschinen
Für leichten Schneefall oder dünne Pulverschnee-Schichten sind Schneebesen oder motorisierte Kehrmaschinen eine hervorragende Wahl. Sie sind sanft zu empfindlichen Oberflächen wie Pflastersteinen oder Terrassenfliesen und hinterlassen eine saubere, schneefreie Fläche.
8. Elektrische oder beheizte Schneeräumlösungen
Innovative Schneeschmelzsysteme bieten eine weitere Möglichkeit, Flächen schnee- und eisfrei zu halten. Diese Systeme erhitzen die Oberfläche und lassen Schnee und Eis schmelzen, ohne dass manuelle Arbeit nötig ist. Sie eignen sich besonders für Treppen, Einfahrten oder schwer zugängliche Bereiche.
Tipps für eine sichere und effektive Schneeräumung
Beginnen Sie frühzeitig mit dem Räumen, um zu verhindern, dass der Schnee festtritt oder vereist.
Tragen Sie rutschfeste Schuhe, um Stürze zu vermeiden.
Achten Sie auf eine ergonomische Arbeitshaltung, um Rückenbeschwerden vorzubeugen.
Verwenden Sie Geräte, die zu Ihrer körperlichen Konstitution und der Größe der zu räumenden Fläche passen.
Mit dem richtigen Schneezubehör wird die Winterarbeit nicht nur einfacher, sondern auch sicherer. Ganz gleich, ob Sie eine kleine Fläche vor Ihrem Haus räumen oder größere Grundstücke von Schnee befreien möchten – gut ausgestattet kann der Winter kommen!
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Gaudenzio Ferrari
Am Anfang des 16. Jahrhunderts pendelt Ferrari von Norditalien, Mailand, nach Rom und wieder zurück nach Norditalien. Auf dem Weg sieht er und sammelt er alle Muster der Meister, die er zu fassen bekommt. Er soll die Formulare Botticellis, Ghirlandaios, da Vincis, Raffaels gesammelt haben, aber nicht nur von denen, von allen. Ferrari macht aus allen Stilen einen Stil, einen populären, deutlichen Volksstil, mit burlesk-pastoralen Elementen. Das ist Volksspektakel, keine höfische Repräsentation. Gaudenzio arbeitet für die Franziskaner und für randständige, kleine Orte. Varallo liegt im Tal der Sessia, das ist keines der Durchgangstäler. Hier kommt man nicht so leicht über die Alpen, das ist eher eine Sackgasse. Genau das richtige für Ferrari. Im Moment laufen hier die Restaurationen. Glücklicherweise gab es die Moderne, darum kam hier nämlich niemand mehr hin. Warburg interssieren solche Orte, weil er nicht an dem interessiert ist, was jeweils auf der Höhe der Zeit ist. Der ist Archäologie und Logistiker, kommt aus dem Wechselgeschäft, nicht der höfischen Repräsentation und nicht, wie etwa Carl Schmitt, aus der Welt der Staatsrechtslehre, der Staatsräteund ihrem Fokus auf die Spitzen der Konstitution und der Institutionen. Bei Warburg kann man was sehen von Ferrari, aber in den Überblicksdarstellungen der Kunstgeschichte taucht er nicht auf, zu sekundär, nicht kreativ genug, zu exzessiv und zu niedrig die Mimesis.
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#research#boring postcards 2#bauhaus schleef wittenau#wilhelmsruher damm#dannewalder weg#wittenau#gesobau#hausmeisterbüro#ber26#tempelhof#alexanderplatz#mz#uhw#reenactment#stalker#erste und zweite wirklichkeit#über die konstitution von unfreiheit#kz-olaf?
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„Ich denke, also bin ich.“ Cogito ergo sum.
Und wir sind, was wir denken.
Wäre es möglich, dass schon Descartes mit seinem wohl berühmtesten Zitat auf die Möglichkeit zu Manipulation oder Modifizierbarkeit des Selbst verwies. Damit wäre er nahe an der Theorie des Initialentwurfs von Sartre, der gerade in Bezug auf die Freiheit manifestiert, dass stets selbst in das Ich und seine Konstitution eingegriffen werden kann.
Ich denke, also bin ich — wurde als Begründung des Rationalismus gesehen und fortan in einer dualistischen Debatte vom Empirismus abgegrenzt, in der Lehre ging es primär darum, Unterschiede zwischen diesen beiden Erkenntnistheorien ausfindig zu machen und akribisch zu katalogisieren. Es negiert aber notwendig alles andere, wenn eine Fokussierung vorgenommen wird.
Nun nehmen wir dieses Cogito aus allen erschaffenen Sinnzusammenhängen hinaus, in die die Universität es gesperrt hat.
Die Macht der Gedanken ist, bei richtiger Nutzung, das wohl Größte Gut, das der Mensch - neben seinen Händen - besitzt. Empirisch entdecken wir die sinnliche Welt mit den Händen. Rationalistisch erforschen wir sie mit dem Geist durch die Gedankenwelt.
Ja, es gibt diese Gedankenwelt, in der man sich nur noch schwer aufhalten kann, wenn so viel Leid und Dämonisches sich angesammelt hat. Man verweilt nicht gerne dort, wo es einen ängstigt. Daher trinken viele Menschen und verbringen endlose Zeit vor dem Fernseher: denn dieser liefert uns das, was die eigene Fantasie temporär nicht mehr vermag vermeintlich.
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TCM Zürich
Suchen Sie nach ganzheitlichen Heilmethoden in Zürich? Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet einen umfassenden Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden, der auf der Harmonisierung der Lebensenergie, auch Qi genannt, basiert. Mit ihren Wurzeln, die Tausende von Jahren zurückreichen, umfasst die TCM verschiedene Praktiken wie Akupunktur, Kräutermedizin, Ernährungsberatung und Tai Chi.
Was ist TCM?
Die TCM basiert auf der Überzeugung, dass ein harmonisches Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele für optimale Gesundheit unerlässlich ist. Praktizierende beurteilen die individuelle Konstitution und den Gesundheitszustand jedes Einzelnen, um maßgeschneiderte Behandlungen anzubieten. In Zürich finden Sie erfahrene TCM-Praktiker, die sich dafür einsetzen, Ihnen zu besserem Wohlbefinden zu verhelfen.
Vorteile der TCM
1. **Schmerzlinderung**: Die TCM ist besonders effektiv bei der Behandlung von chronischen Schmerzen wie Rückenbeschwerden, Migräne und Arthritis. Akupunktur stimuliert bestimmte Punkte, um natürliche Schmerzlinderung zu fördern.
2. **Stressabbau**: Der ganzheitliche Ansatz der TCM hilft, Stress und Angstzustände zu reduzieren, indem er Entspannung und geistige Klarheit durch Akupunktur und Kräutertherapie fördert.
3. **Verdauungsgesundheit**: Viele Menschen in Zürich suchen TCM Zürich Behandlung von Verdauungsproblemen. Kräutermedizin und Ernährungsberatung helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die Darmgesundheit zu verbessern.
4. **Immunsystem stärken**: TCM stärkt das Immunsystem und ist eine hervorragende Wahl zur Vorbeugung saisonaler Erkrankungen.
Warum TCM in Zürich wählen?
Zürich beherbergt zahlreiche Kliniken, die auf TCM spezialisiert sind, in denen qualifizierte Praktiker personalisierte Behandlungen in einer ruhigen Umgebung anbieten. Egal, ob Sie Linderung von einem spezifischen Anliegen suchen oder Ihr allgemeines Wohlbefinden steigern möchten, TCM bietet eine sichere und effektive Alternative oder Ergänzung zur Schulmedizin.
Erleben Sie TCM noch heute
Wenn Sie die Vorteile der Traditionellen Chinesischen Medizin erkunden möchten, sollten Sie einen Termin in Zürich buchen. Mit einem Fokus auf patientenorientierte Betreuung begleiten TCM-Praktiker Sie auf Ihrem Weg zu mehr Wohlbefinden und helfen Ihnen, Balance und Vitalität wiederherzustellen. Entdecken Sie einen neuen Weg zu Gesundheit durch die alte Weisheit der TCM im Herzen von Zürich.
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8. Quartalsbericht Klein-Tyler
(Eigentlich 8. Quartal plus einen Monat. Ich habe es leider nicht schneller geschafft. Aber tun wir mal so, als wäre es Anfang September.)
Klein-Tyler ist jetzt zwei Jahre alt und nun auch offiziell ein richtig großes Kleinkind. Ich zitiere kurz aus dem Wochenbericht, in dem ich die vorgeschriebene siebte Untersuchung erzählte: „Der Kerl sprengt die Skalen. Die Größe passte gerade noch auf den oberen Rand der Grafik im Untersuchungsheft, beim Gewicht wurde das Kreuz schon leicht außerhalb platziert. Der Kinderarzt gab sich generös: ‚Ist noch im erlaubten Rahmen.‘ Na denn. Hauptsach’ g’sund, wie man in meiner Heimat sagen würde.“
Der junge Mann beginnt seine Trotzphase. Bei einem Kind, das schon vorher einen äußerst ausgeprägten Willen besaß, ist das besonders lustig. Wenn ihm etwas nicht passt, setzt oder legt er sich an Ort und Stelle hin, manchmal bäuchlings mit trommelnden Fäusten, wie in so einem Film. Auch mal mitten auf die Straße, was dann nicht so viel Freude bereitet. Oder er schlägt und tritt um sich, was bei seiner körperlichen Konstitution eine echte Herausforderung sein kann.
Pünktlich wie im Kinderratgeber verzeichnet, begann er auch, erste Wörter zu sprechen. Aber nicht nur einige Laute, die man mit Kenntnis der Umgebungsvariablen irgendwie dekodieren kann, sondern auch schon Minisätze mit drei, vier Wörtern. Das sind dann gleich zwei Entwicklungsschritte auf einmal. Wundert mich allerdings auch nicht, denn Klein-Tyler ist ein pfiffiges Kerlchen, das schnell Zusammenhänge begreift, sich Neues ohne Probleme aneignet und stets bemüht ist, zu seiner Schwester aufzuschließen.
Tyler musste durfte im vergangenen Quartal aus dem elterlichen Schlafzimmer in sein eigenes Gemach umziehen. (Dieser ganze Umbaustress im vergangenen Jahr muss sich ja irgendwann mal auszahlen.) Ihm machte das deutlich weniger aus als seiner Mutter. Ganz schnell hat er verstanden, dass er nach mir rufen muss, um morgens aus dem Bett geholt und eine Morgenmilch ausgehändigt zu bekommen. Und er hat nun besser verinnerlicht, dass das sein Zimmer ist. Auch wenn er sich am liebsten immer noch dort aufhält, wo seine Schwester ist.
Der junge Mann ist außerdem sehr gewissenhaft. So zieht er mich nach dem Frühstück zum Zähneputzen, denn das muss ja sein. Er legt sein Kuscheltier ordentlich in sein Bett, wenn wir zur Kita aufbrechen und bringt seiner Schwester die Jacke, damit sie auch mal in die Puschen kommt. Überhaupt hat er sehr genau verinnerlicht, wann was im Tagesablauf passieren muss – ohne dabei unflexibel zu werden. Im Gegenteil ist er Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen und freut sich, andere Orte zu entdecken oder mit anderen Menschen umzugehen.
Ansonsten ist der Kerl ein echter Charmeur. Wer ihm ins Gesicht blickt, gerät augenblicklich in Verzückung. Kann ich verstehen, ich bin ihm auch vollständig verfallen. Er besitzt eine einmalige Lache, die derart ansteckend ist, dass man sofort mitlachen muss. Klein-Tyler ist durch und durch ein wunderbares Kind. Ein kleiner Abzug in der Gesamtbewertung folgt nur aus der Tatsache, dass er totales ein Mama-Kind ist. Ich bin meistens nur dann gut genug, wenn die Mutter nicht in der Nähe ist.
(Ich danke Alex Matzkeit für die Idee des Quartalsberichts. Hier gibt es alle von Klein-Tyler. Und hier zum Vergleich die seiner Schwester.)
���� Lass dich über neue Beiträge per E-Mail informieren! 🐖 Du findest das hier gut? Wirf was ins Sparschwein meiner Kinder! Vielen Dank! 🫶
(Original unter: https://1ppm.de/2024/10/8-quartalsbericht-klein-tyler/)
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Kannst Du es mit deinem Gewissen vereinbaren?
Habe Vertrauen in deine Fähigkeit Dinge zu gestalten.
Im Herzresonanzfeld der bedingungslosen Liebe höre und sehe ich Fröhlichkeit, Lachen, Freude, diese Parameter sind z.B. wichtig um Dich an dieses Resonanzfeld anzugleichen.
Es ist die Frequenz auf der Du schwingst, die deine Realität verursacht, im Grunde genommen geht es darum Dich auf eine andere Frequenz einzustellen, die dein Herz ebenso singen lässt und Dir Fröhlichkeit, Lachen, Freude bereitet.
In dem diese Lebensfrequenzen für Dich natürlich geworden sind bilden sie ein Resonanzfeld das bereits mit dem Herzenergiefeld schwingt.
Die bedingungslose Liebe ist hierbei die Basis.
Was ist wichtig, um in dieses Feld zu kommen?
Liebe, Hingabe, Freude, Leichtigkeit, Wohlsein, Wohlergehen, je höher Du schwingst, desto leichter ist es für Dich die Schwingungsparameter des Herzenergiefeldes aufzunehmen.
Im Feld lösen sich alte Strukturen und dein Leben erblüht auf vollkommene Weise.
Deine Konstitution verwandelt sich. Das ist der heilige Akt der Alchemie, der Veredelung, der Transformation und Verwirklichung ins göttliche Licht deiner wahren Natur. ☀️
Wenn Du aufhörst zu werten und zu urteilen löst Du Dich aus niedrigen Regionen, was Dich zusammen mit deinem Fokus aufs Positive befreit.
Das Leben ist für Dich!
"Das Leben ist für mich."
Sprich den Satz, wenn Du willst und spüre den positiven Effekt.
Wenn Du zum göttlich weiblichen blickst, wirst Du Liebe, Güte, Herzlichkeit, Mitgefühl, Vertrauen, Anteilnahme, Verständnis, Weisheit und Wissen, Wärme, Mütterlichkeit und all die großartigen Eigenschaften fühlen, ihre Schönheit sehen und den Spiegel ihrer Essenz in deinem Wesen erkennen.
In der Aufwärtsspirale geht es um dein liebevolles Einbringen, dein Engagement, deine liebevolle Anteilnahme, "dein heiliges Interesse", welches Dich Dinge tun lässt, die mit deinem Gewissen, deinem Innersten, deiner Lauterkeit, Integrität, der heiligen Quelle in Dir vereinbar sind.
Die Szene aus Avatar beschreibt das ganz gut, als die Pilotin mit dem Hubschrauber abdreht und ihrem Ruf des Herzen folgte.
Dein Einbringen macht den Unterschied in welcher Welt wir leben und unseren liebevollen Segen hineingeben. ❤️
In welcher Welt willst Du leben?
Was ist deine Wahl?
Manfred Josef Schuster Experte für den Schwingungsaufstieg und für Frequenzwissen. ❤️ https://www.xn--lichterfllteglckseligkeit-mwcg.com/
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