#ein haus das eigentlich viel zu groß ist für eine Person oder zwei oder drei
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recherchen-und-archiv · 3 days ago
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Finds immer krass wenn man so über die Verwaltung von Weimar ließt, dass das quasi Goethes Stadt war. Der Typ war Staatsminister und Geheimrat, Kultusminister (meine ich, bin aber Grade nicht mehr sicher ob das Amt wirklich so hieß), Wege- und Bergbaudirektor, Leiter der Kriegskommission, der Mann hat den Park an der Ilm mitentworfen und war am Bau der Fürstengruft in beaufsichtigender Position beteiligt (ebenfalls gesundes Halbwissen aus dem Bericht der Klassikstiftung. Der genaue Wortlaut entfällt mir.), Ministerpräsident war der glaube ich auch, sein Haus am Frauenplan hat er geschenkt bekommen weil die ihn unbedingt in der Stadt haben wollten, am Theater war er sehr präsent (Theaterleitung meine ich). Der Mann hatte (für damalige Verhältnisse) Geld wie Heu weil er einfach alles in dieser Stadt gemacht hat. Der Großherzog war sein Bestie. Sein Gartenhaus ist so gelegen dass er und der Herzog sich durch ihre Fenster verständigen konnten (erneut ungesundes Halbwissen von der einen Stadtführung die wir mit unserem Deutsch GK auf Weimarfahrt gemacht haben. Diese Frau war ein Engel sie hat mit mir fünf ganze Minuten über Marlene Dietrich geredet. Zurück zum Thema) und obendrauf war er halt auch noch irgendwie der lokale Aushängepromi. Wer ist Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach ich kenne nur JoWo von Goethe.
#kein wunder dass der mann andauernd in Kur wollte#was hat er bitte Nicht gemacht#daneben sehen die ganzen anderen großen weimarer Persönlichkeiten irgendwie segr viel weniger groß aus#aber nicht weil sie so wenig zum kulturellen und politischen Zentrum beigetragen haben sondern weil Goethe einfach so ein Titan war#erinnert mich immer an die eine Konversation mit der deutschlehrerin einer Stufenkameradin mit der ich mich mal drüber unterhalten habe#(die eine person mit der ich mal in thema weimarer klassik auf einer Wellenlänge war es war so schön)#und sie hat gemeint sie sei ja eigentlich eher team Goethe weil der Schiller ihr einfach ein wenig zu pathetisch gewesen sei#wobei er ihr als Mensch ein wenig sympathischer erscheint weil Goethe halt so eine überlebensgroße historische Prässnz hat und auch noch au#aus gutem hause kam und der Schiller sei da einfach ein wenig näher am allgemeinen 0815 Bürger dran gewesen#und ich kann's durchaus nachvollziehen#ich finde sie hatte das sehr schön formuliert#wobei ich Schiller jetzt nicht als pathetisch klassifiziert hätte#Sturm und Drang halt idk mir gefällt's sehr gut das leidenschaftlich dramatische#bin emotional selbst so abgestumpft und leer da sucht man's halt andererorts ne#ich wünschte ich könnte diese Leidenschaft haben aber nein alles was mein gehirn mir erlaubt ist nihilistische resignation und apathie#aber wo war ich#ach ja Goethe und sein Weimar#ich finde das auch so lustig dass die dem dieses Gigantische haus plus garten und Stall (obwohl der glaube ich erst danach kam?)#ein haus das eigentlich viel zu groß ist für eine Person oder zwei oder drei#weil sie ihn an die Stadt binden wollten#was sie nicht hätten müssen er wollte zu dem Zeitpunkt ohnehin ja schon da bleiben#kein wunder dass ein Mann so reich sein kann wenn er die H��lfte seiner Habe geschenkt bekommt#verrückt komplett verrückt
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eggi1972 · 14 days ago
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Klappentext: Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass die anderen, die in der abgelegenen Gegend leben, das nicht dulden werden. Skalde und ihre Mutter Edith gehörten selbst nie richtig zur Gemeinschaft, seit Edith vor mehr als zwei Jahrzehnten plötzlich triefend am Ufer des Flusses stand, von dem die Anderen sich erhofft hatten, er würde sie vor der im Chaos versinkenden Welt beschützen. Mutter und Tochter lieben einander auch, weil ihnen nichts übrig bleibt: Gegen die Bedrohung müssen sie zusammenhalten. Vor allem jetzt, da immer klarer wird, dass das Leben des Kindes - und ihr eigenes – in Gefahr ist … Helene Bukowski hat einen atemberaubenden Debütroman von so zeitloser Gültigkeit wie brisanter Aktualität geschrieben, einen Bericht aus einer verrohten Welt, die irgendwo auf uns zu warten droht. »Helene Bukowski hat ein modernes Märchen geschrieben. Warmherzig, doch nicht sentimental. Vertraut und doch geheimnisvoll. Für ein paar Tage lebte ich dort, in diesem alten Haus am Waldrand, mit Skalde, Edith und Meisis und als es vorbei war, musste man mich mit Gewalt vom Türrahmen lösen. Selten sind mir Figuren so ans Herz gewachsen.« Philipp Winkler »Ein Roman wie ein Wachtraum aus der verbotenen Zone. Wer sich hinein begibt, verliert sich darin. Und wird mit einem Finale belohnt, das zu Tränen rührt.« Thomas Klupp Rezension: Das Buch hatte ich ja auf einer Lesung vom Literarischen Zentrum Gießen kennengelernt, wobei mich die Lesung von Frau Bukowski nur bedingt neugierig auf das Buch gemacht hat. Aber irgendwie hatte ich so das Gefühl, der Roman könnte spannend sein. So zog das Buch auch bei mir ein und 220 Seiten kann man ja mal am Wochenende schnell lesen. Wie schon so oft wollte ich nur mal zwei oder drei Kapitel lesen und sehen, wie es mich reizt. Was soll ich sagen, ich habe das Buch angefangen und dann stand ich in der Gegend des Hauses von Edith und ihrer Tochter Skalde und konnte nicht mehr weg. Man erlebt die Geschichte aus Sicht von Skalde - mit all ihren Schwierigkeiten, die sie auch mit ihrer Mutter hat. Skalde bringt eines Tages ein Fremdes Kind mit, dem man sofort ansieht, dass es nicht aus der Gegend kommt. Sie hat leuchtend rote Haare und Edith warnt ihre Tochter, dass die Menschen in der Gegend nicht gerade freundlich zu Fremden sind. Sie durfte dies selbst erfahren, da sie selbst eine Fremde in der Gegend ist. Sie kam die in die Gegend, obwohl die einzige Brücke über den Fluss zerstört wurde. Edith erfuhr deswegen den Fremdenhass am eigenen Leib.  Das Ganze wird richtig kritisch, als zwei Töchter von Eggert, einem der Bewohner, verschwinden. Sofort wird die kleine Meisis als die Person ausgemacht, die daran schuld sein muss, obwohl sie ja noch ein Kind ist. Wie immer könnte ich noch viel mehr schreiben, aber nur selbst lesen weckt Emotionen und ja, auch ich war von dem Ende ziemlich angegriffen. Auch ich habe mich in verschiedenen Personen irgendwie wiedergefunden - und nein, nicht in Eggert, auch wenn er meinen Namen trägt. Es war spannend, den Überlebenskampf der Gegend zu betrachten. Es hat jeder eine bestimmte Aufgabe. Es ist erschreckend, aber auch faszinierend, wie groß die Angst vor allem fremden sein kann – sogar vor einem Kind, und wie dann die ganze Gemeinschaft aus den Fugen geraten kann. Ich bin froh, dass mein Bauchgefühl mir sagte, irgendwie waren vielleicht die Kapitel in der Lesung nicht gut gewählt und ich wollte es zumindest anlesen. Nein, sie waren eigentlich gut gewählt, aber das Buch wirkt in seiner Gesamtheit erst richtig. Es werden Emotionen geweckt, man hinterfragt sich selbst und man bekommt den Spiegel vor sein eigenes Gesicht gehalten. Wenn man ein Buch sucht, was auch unsere Gesellschaft hinterfragt, dann ist man mit „Milchzähnen“ gut beraten. Man sollte es aber auch aushalten können, mit unbequemen Selbsteinsichten konfrontiert zu werden, dann wird man mit einem Ende belohnt, welches man lange nicht mehr hatte. Was die Sprache des Buches betrifft, so ist sie nicht abgehoben oder gestelzt, sondern einfach angenehm zu lesen. Für ein Debüt, finde ich es äußerst gelungen und ich bin dankbar, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Titel: MilchzähneAutor/In: Bukowski, HeleneISBN: 978-3-7466-3737-2Verlag: Aufbau Taschenbuch VerlagPreis: 13,00 € Erscheinungsdatum: 15.März 2019 Bei unseren Partnern bestellen: Bei Yourbook.shop bestellen. Bei Genialokal.de bestellen. Bei Hugendubel.de bestellen. Bei Thalia.de bestellen. Die Buchhandlung Freiheitsplatz.de unterstützen! Die Büchergilde FFM unterstützen! Read the full article
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undsowiesogenau · 3 years ago
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Nachbarn
Seit ein paar Monaten nutze ich die App nebenan.de. Die Sekretärin im Büro hatte sie mir gleich an meinem ersten Arbeitstag in Berlin empfohlen. Sie war der Ansicht, die App würde helfen, sich in einer neuen Nachbarschaft zurechtzufinden. Ich war mäßig interessiert. Meine Ansprüche an Nachbarschaft waren gering. Ich war schon zufrieden, wenn ich von den Nachbarn nichts mitbekam, und hatte nicht vor, mich in ein Netzwerk zu integrieren, das ständig miteinander im Austausch war. Dafür wohnte man ja gerade in der Großstadt und nicht auf dem Dorf.
Ich vergaß die App dann einige Zeit, bis es in der Wohnung ein Bild aufzuhängen gab, das so groß und schwer war, dass es angedübelt werden musste. Wir besitzen keinen Bohrer und auch kein Geschick damit. Es musste also jemand anders das Bild aufhängen. Aber wer? Ich kannte zwei oder drei Leute, von denen ich vermutete, dass sie so etwas konnten, wollte sie aber nicht durch die halbe Stadt fahren lassen für diese Aufgabe. Mir fiel die App wieder ein. Wenn sie wirklich dafür da war, dass Nachbarn einander halfen, könnte ja vielleicht tatsächlich jemand aus der Nachbarschaft kommen und das Bild aufhängen. Wobei mir nicht ganz klar war, warum die Person das wollen sollte.
Ich legte ein Profil an, wozu auch gehörte, die Adresse zu hinterlegen, sodass die Anzeigen, die man aufgab, den entsprechenden Nachbarschaften angezeigt wurden. Wie ich sah, konnte man sowohl Gesuche als auch Angebote aufgeben, Dinge verschenken, verkaufen, Hilfe suchen, auf Veranstaltungen hinweisen. Jemand suchte Stehtische zum Ausleihen für eine Feier, ein anderer hatte eine Katze im Hof gesichtet, die da sonst nie war, und fragte, ob jemand sie vermisste. Ein Dritter wies darauf hin, eine Kiste mit Büchern, die zu verschenken waren, vor die Tür gestellt zu haben, nur für den Fall, dass jemand gezielt vorbeikommen wollte.
Ich verfasste meine Anzeige zum Thema Bild aufhängen und schrieb dazu, ich könne eine Aufwandsentschädigung zahlen. Wenige Minuten später meldete sich ein André. Er wollte am nächsten Abend das Bild aufhängen und betonte, dass er kein Geld nehme, da wir ja Nachbarn seien. Wie angekündigt kam André mit seinem Werkzeugkasten und hängte das Bild auf. Er war keiner von diesen Leuten, bei denen man ahnt, dass sie sonst nichts zu tun haben; wir redeten nur kurz über unsere Berufe – er war Grafiker – und die Vorzüge von Pankow; ich schenkte ihm eine Flasche Wein und er ging.
Seitdem habe ich über die App zum Beispiel Schlafsäcke ausgeliehen, eine kupferne Gießkanne geschenkt bekommen, wie ich sie schon lange gesucht hatte, und den Hinweis auf den geheimen Markt erhalten. Heute war ein anderer André, von Beruf Zauberkünstler, da und hat das Schlüsselbrett, das nicht mit Nägeln hielt, mit Schrauben festgemacht. Ich hätte ihn gern gefragt, warum er das tat, aber es kam mir vor, als gehörte sich das nicht, weil es von ihm anscheinend für selbstverständlich gehalten wurde.
Es beschäftigt mich aber, auch weil mir noch in Erinnerung ist, wie sehr sich viele freuten, als sie im ersten Lockdown eine neue Solidarität ausmachten. Es ging um Kleinigkeiten: Jemand hatte Essen für jemand anderen mitgekocht, half ihm mit Klopapier aus oder ging für ihn einkaufen. Es war, als hatten manche Menschen den Eindruck, wieder in einer Gemeinschaft zu leben, in der man sich füreinander interessierte. Was natürlich die Frage aufwarf, wie diese Gemeinschaft sonst lebte. Am selben Ort, aber jeder für sich?
Ich denke, der Gemeinschaft ging auf, dass sie ein Luxusproblem hatte. Der Luxus bestand darin, sich eigentlich alles leisten zu können, und das Problem war, dass das Leben dadurch nicht nur besser wurde. Bestimmte Leute erkannten, dass sie sich zwar Unabhängigkeit erkauft hatten, aber damit auch ein Unverbundensein einherging. Die Solidarität in der Pandemie war nur den Leuten neu, die in ihrem Alltag nicht ohnehin auf Solidarität angewiesen waren.
Das sah ich zum Beispiel an meinen damaligen Nachbarn, die, wie ich wusste, alle mit anderen im Haus verbunden waren in Solidaritätsgemeinschaften. Diese Nachbarn hatten kaum Geld. Wenn der eine Essen übrig hatte, gab er es dem anderen, statt es wegzuwerfen, und wenn jemand krank war, fand sich immer jemand, der für ihn zur Apotheke ging. Es war nicht die Frage, ob man dazu Lust hatte oder irgendetwas dafür bekam; man machte es, weil man darauf angewiesen war, dass andere es auch für einen machten.
Ich nehme an, nebenan.de ist in meiner alten Nachbarschaft ziemlich tot. Umgekehrt scheinen mir in Pankow hauptsächlich Leute die App zu nutzen, für die das – wie für mich – ein Spiel ist, das im besten Fall ein paar Dinge leichter macht. Die meisten sind nicht wirklich auf Hilfe der Nachbarn angewiesen, und die meisten wollen auch nur dann helfen, wenn es ihnen gerade passt. Ich finde das nicht verwerflich. Es ist wahrscheinlich menschlich. Wer Freiheit haben kann, will sie meist auch.
Mir kommt nebenan.de einstweilen vor wie eine gute Übung. Worin, weiß ich gar nicht genau. Vielleicht in Aufmerksamkeit. Ab Mittwoch passen wir für zehn Tage auf die Katzen von Conny auf. Auch sie hat in der App annonciert, und jetzt haben wir den Schlüssel zu ihrer winzigen Wohnung.
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agentdexter · 6 years ago
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Literatur 02/19
Wie eigentlich oft lese ich auch gerade wieder vieles parallel. Unter anderem die komplette Neuauflage aller Harry-Potter-Bände, jede Menge Comic-Bände (u.a. die PREACHER-Reihe oder die der Umbrella Academy) und habe ich seit einigen Wochen ein Abo der REPORTAGEN. Nebenbei lese ich aber eben auch den einen oder anderen Roman. Drei der letzten will ich euch nachfolgend kurz vorstellen. Da ich die Bücher, deren Vorstellungen an dieser Stelle immer folgen, sehr häufig Wochen oder zumindest Tage zuvor fertig gelesen habe, fällt es mir mitunter gar nicht mehr so leicht, das Gefühl wiederzugeben, dass ich beim Lesen der Geschichte hatte – was aber im Grunde ein guter Gradmesser dafür ist, ob ein Roman mich wirklich beeindruckt hat.
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Und dieser hier hat es. Der Däne Peter Høeg dürfte den meisten da draußen vielleicht noch wegen seines Romans Fräulein Smillas Gespür für Schnee bekannt sein. Nur ist der längst mehr als 25 Jahre alt und Høeg hat davor und danach eine Reihe Romane geschrieben, die es sich zu lesen lohnt. Da wären etwa Der Susan-Effekt, Die Kinder der Elefantenhüter, Die Frau und der Affe oder Der Plan von der Abschaffung des Dunkels zu nennen. Vor allem letzterer hat mich damals umgehauen, als ich ihn mit 16 oder 17 Jahren zum ersten Mal gelesen habe, weil einzelne Bestandteile der Geschichte auch Teile meines Lebens widerspiegeln. Dieses berühmte „man erkennt sich in etwas oder jemandem wieder“ hatte mich damals ergriffen, wie bis zu dem Zeitpunkt keine andere Geschichte. Nun hat Høeg mit Durch deine Augen wieder einen Roman veröffentlicht, der mich streckenweise an den Rand der Verzweiflung getrieben hat. Zugegeben, ich bin vermutlich sehr leicht an diesen Rand zu stoßen, immerhin flenne ich auch schon bei Filmen wie Christopher Robin. Aber dieser Roman hat es in sich. Er beginnt mit dem Suizidversuch eines Mannes. Der Erzähler offenbart sich schnell als ein Freund eben jener Figur und der Leser erfährt, dass die beiden und eine weitere Figur sich von klein auf kennen und damals unzertrennlich waren. Als der Erzähler Kontakt aufnimmt zu einer Therapeutin, die dem am Suizid gescheiterten Freund helfen soll, stellt sich irgendwann heraus, dass eben jene Therapeutin die mitterweile erwachsen gewordene dritte Person des damaligen Trios ist. Nur hat sich einiges geändert: Aufgrund eines Ereignisses ist sie ohne Erinnerungen an ihre Kindheit, weiß also nicht, wer da plötzlich vor ihr steht und dass dieser Mensch wegen der Behandlung eines einst gemeinsamen Freundes bei ihr ist. Hinzukommt, dass diese Frau eine angesehene Forscherin geworden ist, deren Interesse dem Aufarbeiten von Erinnerungen und Traumata gilt. In einer Spezialklinik forscht sie an einer Methode, mit der sie dank Hologrammen das Bewusstsein eines Menschen für andere Menschen sichtbar machen kann. So können auch andere Vergangenes eines Menschen nacherleben, nachempfinden und, wenn nötig, dabei helfen, diese Erfahrungen erfolgreich hinter sich zu lassen. Das klingt spannend? Ist es auch. Denn allzu wissenschaftlich wird es wirklich nicht. Es werden keine komplizierten Vorgangsbeschreibungen genannt. Trotzdem gelingt es Høeg mit seiner ganz besonderen Sprache durchweg den Eindruck zu erwecken, dass man einem wissenschaftlichen Durchbruch auf der Spur ist. Vor allem die Rückblicke in die Zeit der gemeinsamen Kindheit offenbart ein Geheimnis, das einem den Boden unter den Füßen wegzieht – zudem ist es die Wurzel all dessen, was die Gegenwart aller Hauptfiguren ausmacht. Manchmal, das ist das einzige Manko dieses beeindruckenden Romans, wird Høeg schrecklich esoterisch, verliert sich ein paar Sätze lang in spirituellem Geschwafel und verliert dabei auch mich. Aber spätestens dann, wenn der Leser den Vornamen der Erzählerfigur erfährt, durchfährt einen ein kleiner Schlag. Hinzukommen die überaus faszinierenden Rückblicke in die Kinderzeit der drei Hauptfiguren, in denen die allgemeine Wahrnehmung von Kindern beschrieben wird und der Leser einen Eindruck davon bekommt, wie Kinder Zeit und Realität erleben. Alles das summiert sich zu einem überaus packenden Twist, der – steht er erstmal im Raum – einem einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt. Jenseits von brutalen Mördern, Killern und Kommissaren gibt es nämlich deutlich beängstigendere Dinge, die unser allen Existenz aus den Angeln heben kann: das ganz gewöhnliche Leben und was wir daraus machen – vor allem dann, wenn uns etwas ganz Besonderes geschenkt wird. Eine Gabe etwa, über die schon der Onkel von Peter Parker zu sagen wusste: Aus großer Macht folgt große Verantwortung. Und auch, wenn das alles sehr groß und mysteriös klingt, ist es das einerseits überhaupt nicht und andererseits eben doch. Høeg erzählt diese Geschichte unaufgeregt und sehr aufgeräumt. Zwischendrin haut er ganze Absätze von Gedanken in das Fundament unserer Gesellschaft, die lange nachwirken. Eigentlich wollte ich zwei bis drei Absätze dieses Romans hier zitieren. Ich werde es nicht tun. Man muss diesen Roman lesen, aber nicht schnell. Er ist voller Sätze, die Zeit brauchen und es verdient haben, in einem nachzuhallen. So ist das.
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Über Ferdinand von Schirach muss man nicht viel sagen. Immer, wenn ich eine Erholung von Schachtelsätzen brauche, meinen eigenen oder fremden, dann hilft ein Roman von ihm. Seine Sätze sind kurz und selbst wenn einer über vier Zeilen geht, ist er so unkompliziert, wie aus einem Fenster zu blicken. Schirach wird entweder sehr geschätzt für seine Geschichten oder gilt als verpönt, weil die Sprache so einfach ist. Aber ich finde gerade diese Einfachheit gut. Jemand, der sich nicht daran aufhält, ein Haus, seine Räume und deren Einrichtung zu beschreiben, der dafür Menschen skizziert, mit wenigen Strichen und simplen Linien und es dennoch schafft, damit eine Wucht von Eindrücken und Gefühlen in einem auszulösen – das schätze ich sehr. Wobei das eben Geschmackssache ist. In Tabu erzählt Schirach die Geschichte eines Künstlers, der mit seinen Fotografien und Videoinstallationen immer wieder Grenzen sprengt – und plötzlich des Mordes verdächtigt wird. Es ist ein bisschen wie Magier-Geschichten, in denen der große Illusionist plötzlich einer schlimmen Tat verdächtigt wird. Nur dass in diesem Fall der Zauberer nicht allein aus seiner Nummer herauskommt, sondern einen Anwalt braucht. Die Geschichte ist dreigeteilt, liest sich unfassbar zügig, weil sie packend erzählt wird und schafft es, wie jeder von Schirachs Romanen, die vermeintlich klare Trennlinie zwischen Opfer und Täter plötzlich als gar nicht mehr so deutlich wahrzunehmen. Dieses Schwarz-Weiß-Ding, das eigentlich ein Ding mit vielen Grau-Tönen ist – das nach und nach offenzulegen, beherrscht Schirach unfassbar gut.
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Paul Auster ist vielleicht mein absoluter Lieblingsautor. Dieser zweite Band seiner Erinnerungen, Bericht aus dem Inneren, ist unterhaltsam, aber weil ihm starke rote Fäden fehlen, allenfalls etwas zum unregelmäßigen Lesen. Wirklich gepackt hat es mich nicht. Hin und wieder, wenn Auster sich an die Jahre seines Studiums erinnert, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, weil sich manches von damals bis heute und über Kontinente hinweg scheinbar nicht verändert hat. Ganz besonders zeigt dieses Buch, dass selbst eine Biografie wie die eines Paul Austers sich – bis auf wenige Ausreißer – kaum von der eines gewöhnlichen Menschen unterscheidet. Und die Lehre, die es daraus zu ziehen gilt, kann letztlich nur die bekannte sein, dass nicht die uns widerfahrenen Erlebnisse entscheiden, was aus uns wird, sondern immer noch wir selbst. Und das ist doch irgendwie beruhigend.
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kamuimegumi · 6 years ago
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MDZS Novel - German Translation
Kapitel 2: Reinkarnation Mit einem Tritt
Wei WuXian erhielt einen Tritt, als er die Augen öffnete. Eine Stimme donnerte neben seinem Ohr: „Hör auf, dich tot zu stellen!” Der Tritt warf ihn rückwärts, mit dem Kopf voran auf den Boden. Im Kampf gegen den Drang zum Erbrechen bildete sich ein Gedanke in seinem Kopf - Das ist eine ganze Menge Mut, den du haben musst, um mich, den Patriarchen, zu treten. Es war sein erstes Mal seit einigen Jahren, dass er eine menschliche Stimme hörte, und dann noch einen so lauten, heftigen Schrei. Sein Kopf schwirrte und die Ohren summten aufgrund des Echos der Stimme: „Auf wessen Land glaubst du, lebst du? Wessen Reis isst du? Wessen Geld gibst du aus? Was ist falsch daran, ein paar deiner Sachen mitzunehmen? Alles, was du besitzt, sollte sowieso meins sein!” Abgesehen von dieser jugendlichen, entenartigen Stimme gab es auch das Scheppern von plündernden Truhen und zerschmetternden Objekten. Seine Augen wurden allmählich klarer. Eine schwach beleuchtete Raumdecke erschien ihm vor Augen, gefolgt von einem aufgedunsenen Menschen mit einer kränklichen Körperhaltung, der ihn mit Spucke durchtränkte: „Wie kannst du es wagen, so etwas Vater und Mutter zu sagen? Hast du wirklich gedacht, dass dir jemand in diesem Haus zuhören wird? Du dachtest wirklich, ich hätte Angst vor dir!” Ein paar dienerhafte Kerle schoben sich zu ihnen hinüber: „Junger Meister, alles ist zerschlagen!” Der junge Meister fragte: „Wie habt ihr das so schnell geschafft?” Ein Diener antwortete: „In dieser Hütte ist sowieso nicht mehr viel drin.” Der junge Meister schien sehr erfreut zu sein und stieß Wei WuXian kräftig auf die Nase: „Du hast es gewagt, mich zu verraten, und jetzt sieh dich an! Spielst hier tot auf dem Boden! Für wen? Als ob jemand diese Haufen Schrott wirklich will! Jetzt, wo ich alles zerstört habe, lass uns sehen, wie du mich in Zukunft verraten willst! Bist du stolz auf dich, nur weil du ein paar Jahre lang Kultivierung studiert hast? Nun, wie fühlt es sich an, wenn man wie ein streunender Hund nach Hause getreten wurde?” Wei WuXian dachte müde nach. Ich gebe nicht vor, überhaupt tot zu sein, da ich eigentlich schon seit ein paar Jahren tot bin. Wer ist das? Wo bin ich? Wann habe ich etwas so Unmoralisches getan, als den Körper eines anderen zu besetzen?
Der junge Meister ließ genug Wut aus, indem er diese Person trat und ihr Haus zerstörte, und stolzierte dann mit seinen beiden Dienern heraus und schlug die Tür mit einem ‘Knall’ zu. Er rief seine Befehle: „Passt auf. Lasst ihn diesen Monat nicht raus, sonst macht er sich wieder zum Narren!” Als die Gruppe wegging, kam Stille in den Raum. Wei WuXian dachte darüber nach aufzustehen.
Trotz seiner Bemühungen konnten seine Gliedmaßen ihn nicht halten, also fiel er wieder hin. Er drehte sich auf die Seite und starrte schwindelig auf die seltsame Umgebung und das Chaos auf dem Boden. Ein Bronzespiegel lag neben ihm, wahrscheinlich auf den Boden geworfen. Wei WuXian packte ihn und schaute in den Spiegel, nur um ein schrecklich blasses Gesicht zu sehen, mit zwei asymmetrischen roten Flecken auf jeder Seite seiner Wange. Würde man eine blutrote, heraushängende Zunge diesem Gesicht hinzufügen, würde er wie ein gehängter Geist aussehen. Er warf den Spiegel zur Seite, wischte sich über das Gesicht und fand seine Hand mit einem weißen Pulver bedeckt vor. Glücklicherweise wurde der Körper nicht auf diese Weise geboren - es war nur eine der Vorlieben des Besitzers. Er war zweifellos ein Mann, aber er war mit Make-up bedeckt (ganz zu schweigen von schlecht aufgetragenem Make-up). Wie unerträglich!
Als der erste Schock verwunden war, kam auch etwas Energie zu ihm zurück, und er setzte sich schließlich auf und bemerkte die kreisförmige Anordnung unter ihm.
Die Anordnung war scharlachrot in der Farbe und schief in der Form, scheinbar von Hand gezeichnet, mit Blut als Medium, noch feucht und mit einem starken Geruch. Die Anordnung war gefüllt mit verzerrten, gekritzelten Beschwörungen, die von seinem Körper etwas verschmiert worden waren, aber dennoch grausig auf ihn wirkten.
Wei WuXian war schließlich als der Höchste Führer und der Großmeister der dämonischen Kultivierung bekannt, so dass er mit Sicherheit an abscheulich aussehende Anordnungen wie diese gewöhnt war. Es stellte sich heraus, dass er in der Tat den Körper eines anderen nicht besetzt hatte - ihm war einer angeboten worden. Es war eine alte, verbotene Technik. Im Vergleich zu einer Anordnung glich dies eher einem Fluch. Der Erschaffer der Anordnung musste sich selbst verletzen, indem er Schnitte auf seinem Körper schuf, dann diese Anordnung zeichnen, die Beschwörungen mit seinem eigenen Blut schreiben und sich schließlich in der Mitte der Anordnung setzen. So konnte man dann einen extrem gefährlichen Ghul rufen und dann darum bitten, dass er einen Wunsch erfüllte. Der Preis dafür war, ihren Körper dem bösen Geist anzubieten, wobei ihre eigene Seele zur Erde zurückkehrte. Dies war ebenfalls eine verbotene Technik neben dem Diebstahl eines anderen Körpers – das Opfern eines Körpers. Aufgrund des schweren Opfers waren nur wenige Menschen mutig genug, es in die Tat umzusetzen. Schließlich gab es kaum einen Wunsch, der so stark war, dass ein Lebewesen alles, was es besaß, gerne opfern wollte. Über Jahrtausende hinweg haben sich nur drei oder vier Beispiele als wahr erwiesen und wurden in der Geschichte festgehalten. Ohne Ausnahme waren die Wünsche der Menschen gleich - Rache zu üben. Wei WuXian weigerte sich, dies zu akzeptieren. Warum sollte er sich in die Kategorie der ‚extrem bösartigen Ghuls‘ einordnen lassen? Obwohl sein Ruf nicht sehr großartig war und er auf schreckliche Weise starb, verfolgte er weder die Lebenden noch suchte er nach Rache. Er könnte schwören, dass man keinen anderen herumwandernden Geist finden konnte, der so harmlos war wie er. Das Schwierige daran war, dass, sobald der böse Geist den Körper des Beschwörers übernommen hatte, der Vertrag standardmäßig besiegelt wurde. Der böse Geist musste seinen Wunsch erfüllen, sonst würde der Fluch einen Rückschlag verursachen. Der Geist, der im Besitz des Körpers ist, würde völlig vernichtet werden, um nie wiedergeboren zu werden! Wei WuXian hob die Hände, um festzustellen, dass, wenig überraschend, seine beiden Handgelenke mit mehreren Schnitten durchzogen waren. Er zog seinen Gürtel aus. Unter der schwarzen Kleidung waren auch seine Brust- und Bauchgegend mit sichtbaren Schnittwunden von einem scharfen Werkzeug bedeckt. Obwohl die Blutung gestoppt hatte, wusste Wei WuXian, dass es keine normalen Wunden waren. Wenn er den Wunsch des Körperbesitzers nicht erfüllen würde, dann würden die Wunden nicht heilen. Es würde sich mit der Zeit verschlimmern, und wenn die Zeit abgelaufen wäre, würden sowohl seine Seele als auch dieser Körper auseinandergerissen werden. Wei WuXian ging seine Situation mehrmals durch und wiederholte: „Wie kann mir das passieren” in seinem Herzen noch öfter, und konnte sich schließlich aufrecht hinstellen und an die Wand lehnen. Obwohl das Haus groß war, war es leer und schäbig, mit Laken und Decken, die so aussahen, als wären sie schon lange nicht mehr gewechselt worden. Da war ein Bambuskorb in der Ecke. Es sollte zur Lagerung von Müll dienen, aber nachdem er vorhin umgeworfen worden war, lagen die Abfälle alle auf den Boden. Wei WuXian erkundete den Raum und hob ein zerknittertes Stück Papier auf. Er entfaltete es und war überrascht, als er es voller Worte beschrieben sah. Er sammelte eilig alle im Raum verteilten Papiere auf. Die Worte auf den Papieren mussten vom Besitzer dieses Körpers geschrieben worden sein, um sich zu entspannen, wenn er sich gestresst fühlte. Einige Sätze waren zusammenhanglos und ungeordnet, und die Angst zeichnete sich deutlich von den Seiten ab durch die verzerrte Handschrift. Wei WuXian las jedes einzelne Blatt Papier durch und bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Er stellte ein paar Vermutungen an und verstand im Groben die Situation.
Es stellte sich heraus, dass der Besitzer dieses Körpers den Namen Mo XuanYu trug. Er befand sich an einem Ort namens Mo.
Mo XuanYu’s Großvater stammte aus einer reichen Familie der Gegend. Seine Familie war klein, und obwohl er sich um einen Sohn bemühte, hatte er nur zwei Töchter. Ihre Namen wurden nicht erwähnt, aber die Ältere war die Tochter seiner Hauptfrau, die einen Mann suchte, um in dessen Familie einzuheiraten, während die Jüngere die Tochter einer Dienerin war. Die Familie Mo wollte sie ursprünglich hastig jemandem geben, aber auf sie wartete ein anderes Abenteuer. Als sie sechzehn Jahre alt war, kam der Anführer einer bekannten Kultivierungsfamilie in die Gegend und verliebte sich auf den ersten Blick in sie. Alle bewunderten die Kultivierenden. Kultivierungsfamilien waren in den Augen des einfachen Volkes wie Menschen, die von Gott bevorzugt wurden, geheimnisvoll und doch edel. Am Anfang betrachteten die Leute von Mo das Ganze mit Verachtung, aber weil der Sektenführer oft aushalf, erhielt die Familie Mo viele Vorteile. Und so änderte sich die Richtung der Überlegungen über die Zukunft der Jüngeren, und die Familie Mo war stolz auf diese Angelegenheit, während alle anderen sie um die Möglichkeit beneideten. Die zweite junge Herrin von Mo bekam einen Sohn für den Anführer - Mo XuanYu. Aber nicht für lange, da der Sektenführer nur mit ihr zusammen war, um mal etwas Neues auszuprobieren und bald wurde er es nach ein paar Jahren leid. Als Mo XuanYu vier Jahre alt geworden war, kam sein Vater nie wieder zurück. Allmählich änderte sich die Meinung der Menschen von Mo wieder. Die ursprüngliche Verachtung und Abscheu kehrte zurück, zusammen mit verächtlichem Mitleid.
Die zweite junge Herrin von Mo wollte das nicht akzeptieren. Sie glaubte fest daran, dass der Sektenführer sich bei seinem eigenen Sohn nicht taub stellen würde. Als Mo XuanYu vierzehn Jahre alt wurde, nahm ihn der Sektenführer tatsächlich zurück. Die zweite junge Herrin steckte ihre Nase wieder in die Luft und sagte allen, dass ihr Sohn nun so schnell wie möglich ein Unsterblicher werden würde, was seinen Vorfahren Ruhm und Ehre einbringen würde. Wie auch immer, bevor Mo XuanYu Erfolge bei der Kultivierung erzielten konnte um die Position seines Vaters zu erben, wurde er wieder zurückgeschickt. Zudem wurde er in Schande zurückgeschickt. Mo XuanYu war homosexuell und hatte genug Mut, die anderen Schüler zu belästigen. Der Skandal wurde der Öffentlichkeit offenbart, und da er nur wenige Erfolge bei der Kultivierung vorzuweisen hatte, gab es für ihn keinen Grund, in der Sekte zu bleiben. Als würde man dem Schnee noch Frost hinzufügen, abgesehen von dem Ereignis selbst, als Mo XuanYu zurückkam, verhielt er sich oft verrückt, fast so, als hätte sich sein Leben aus Angst aus ihm heraus verflüchtigt. Die Geschichte war fast zu umfangreich, um sie in Worte zu fassen. Wei WuXians Augenbrauen zuckten. Nicht nur ein Verrückter, sondern auch noch ein homosexueller Verrückter. Das erklärte, warum er genug Rouge und Puder auf seinem Gesicht hatte, um ihn wie einen erhängten Geist aussehen zu lassen, und auch, warum niemand von der großen, blutigen Anordnung auf dem Boden Notiz genommen hatte. Auch wenn Mo XuanYu den ganzen Raum mit Blut rot angestrichen hätte, von den Fliesen am Boden über die Wände bis zur Decke, wären die anderen nicht allzu überrascht gewesen. Schließlich wusste jeder, dass er in seinem Kopf eine Schraube locker hatte! Nachdem er niedergeschlagen nach Hause zurückgekehrt war, wurde er mit Spott überhäuft. Die Situation schien unlösbar zu sein, und die zweite junge Herrin von Mo, die diesem Schlag nicht standhalten konnte, erstickte sich selbst kurzzeitig darauf durch das Trauma. Zu dieser Zeit war der Großvater von Mo XuanYu bereits gestorben. Die erste junge Herrin von Mo war für die Familie verantwortlich, aber schon seit jungen Jahren konnte sie ihre jüngere Schwester, einschließlich des Sohnes ihrer Schwester, nicht mehr ertragen. Sie hatte nur ein Kind, Mo ZiYuan, der zufällig derjenige war, der diesen Ort hier zuvor geplündert hatte. Als Mo XuanYu von seinem Vater weggebracht wurde, war die erste junge Herrin neidisch gewesen und wollte auch nur die geringste Beziehung zu einer Kultivierungssekte haben. Sie hoffte, dass die kommenden Kultivierenden Mo ZiYuan auch zur Kultivierung mitnehmen würden. Natürlich wurde sie abgelehnt, oder besser gesagt, ignoriert. Dies war sicherlich nicht wie beim Kohlhandel. Man konnte einfach nicht verlangen, dass man einen kaufte und einen anderen kostenlos dazu bekommen konnte. Seltsamerweise waren in dieser Familie alle der Meinung, dass Mo ZiYuan viel Potenzial und Talent hatte. Sie glaubten, dass er, wenn er stattdessen damals geschickt worden wäre, im Gegensatz zu seinem enttäuschenden Cousin, die Anerkennung von der Sekte erhalten hätte. Obwohl Mo XuanYu, als er ging, noch jung war, wurde ihm immer wieder solcher Unsinn eingeflößt und er glaubte von ganzem Herzen daran. Alle zwei bis drei Tage fand er Mo XuanYu und demütigte ihn, verspottete ihn, weil ihm sein Weg zur Kultivierung genommen wurde. Gleichzeitig fand er großes Interesse an den Talismanen, Elixieren und magischen Werkzeugen, betrachtete sie alle als seinen Besitz und tat mit ihnen, was er wollte. Obwohl Mo XuanYu oft Stimmungsschwankungen in seinem Wahnsinn hatte, verstand er, dass er von anderen erniedrigt wurde. Er tolerierte es, aber Mo ZiYuan intensivierte sein Verhalten weiter und leerte fast den ganzen Raum von Mo XuanYu. Seine Geduld war endlich erschöpft und er beschwerte sich bei seiner Tante und seinem Onkel, was Mo ZiYuans Aufregung von heute Morgen verursachte. Die Worte auf dem Papier waren klein und kompakt und überanstrengten Wei WuXians Augen. Er dachte bei sich selbst: „Wie abgefuckt ist das Leben dieser Person bitte?” Kein Wunder, dass Mo XuanYu lieber die verbotene Technik angewendet hatte, um seinen Körper zu opfern und einen bösartigen Ghul aufzufordern, Rache für ihn zu nehmen. Der Schmerz aus seinen Augen übertrug sich auf seinen Kopf. Angeblich würde der Beschwörer, während er die verbotene Technik anwendet, seinen Wunsch leise singen. Als der böse Geist, der gerufen wurde, hätte Wei WuXian in der Lage sein müssen, seine spezifischen Anforderungen zu hören. Es war jedoch wahrscheinlicher, dass Mo XuanYu heimlich fragmentierte Ausschnitte der Technik kopiert und so diesen Schritt übersprungen hatte. Wei WuXian vermutete, dass er sich an der Mo-Familie rächen wollte, aber wie sollte er das machen? In welchem Umfang? Um die Gegenstände zurückzuholen, die ihm genommen wurden? Oder um jeden mit dem Nachnamen Mo zu verprügeln? Oder.... um die ganze Familie auszulöschen? Aller Wahrscheinlichkeit nach war es wahrscheinlich, die ganze Familie auszulöschen. Schließlich wusste jeder, der die Kultivierungswelt berührte, mit welchen Sätzen er am häufigsten beschrieben wurde - undankbar, exzentrisch, gleichgültig gegenüber seinen eigenen Verwandten, unerträglich für die Herrschaft des Himmels und andere spektakuläre Begriffe. Gab es noch jemanden, der 'schurkischer' war als er? Wenn Mo XuanYu es gewagt hätte, ihn gezielt zu beschwören, war der Wunsch höchstwahrscheinlich nicht leicht zu erfüllen. Wei WuXian konnte nicht anders, als zu seufzen: „Du hast dir den Falschen ausgesucht...”
Informationen Anordnung: Eine magische Formation, welche auf dem Boden aufgezeichnet / gemalt wird um Rituale, Zauber und dergleichen durchzuführen. Sektenführer: Der Führer einer Organisation, die aus verschiedenen (Familien-) Clans besteht und sich der Praxis der Kultivierung widmet. Unsterblicher: Menschen, die Unsterblichkeit erreichen aufgrund der Ausübung und Verinnerlichung des Kultivierungsweges.
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laragoesforzambia · 7 years ago
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Trip nach Lusaka mit Quasi-Nahtoderfahrung
Eigentlich begann der Tag gestern gut. Ich musste zwar um 5:20 Uhr morgens aufstehen, aber eine Fahrt nach Lusaka dauert nun mal zwischen 2,5 und 3 Stunden, je nachdem wie der Verkehr und wie gut das Auto ist. Die Straße hat nämlich ziemlich viele Schlaglöcher.
Ich ging also um kurz vor 6 Uhr aus dem Haus, um den großen Reisebus nach Lusaka zu nehmen. Als ich an der Haltestelle ankam, berichteten mir zwei Männer, der Bus wäre kaputt, aber ihr Kleinbus würde auch nach Lusaka fahren. Sie wollten 50 Kwacha dafür. Nach kurzem Zögern, denn das Gefährt sah nur mäßig vertrauenswürdig aus, so wie die meisten Kleinbusse hier, und besaß keine Gurte an den Bänken, willigte ich schließlich ein. Ich musste recht früh in Lusaka sein, da die Behörde, bei der ich meine Aufenthaltsgenehmigung abholen musste, würde sonst sehr voll werden und die Deutsche Botschaft schloss um 11 Uhr bereits wieder ihre Sprechstunde.
Und los ging die wilde Fahrt! Der Bus, etwa so groß wie ein Neunsitzer, war durch Bänke so umgerüstet, dass 12 Personen, normal sitzend, darin Platz finden können. Neben dem Fahrer gibt es in solchen Bussen auch immer noch einen „Beifahrer“ der Leute aus dem Fenster aus auf den Bus aufmerksam macht und weitere Fahrgäste einsammelt. Neben quasi festen Haltstellen kann man per Zuruf aber auch überall eingesammelt und auf der Strecke rausgelassen werden. Als wir schließlich in Lusaka ankamen, waren bestimmt knapp 20 Personen mit teilweise großem Gepäck in dem Bus! Ich war dankbar wenigsten nur an einer Seite eine Person neben mir zu haben, da ich am Fenster saß.
Generell war ich aber überglücklich überhaupt in Lusaka angekommen zu sein! Mein Busfahrer pflegte einen Fahrstil mit dem übervollen, klappernden Gefährt, der mir die Haare zu Berge steigen ließ! Zwar gibt es in Sambia auch gestrichelte und durchgezogene Linien auf der Fahrbahn, die die selbe Bedeutung wie in Deutschland haben, nur schien ihn das in keinster Weise zu interessieren! Wir überholten bei durchgezogener Linie, vor Bergkuppen und nur mäßig langsamere Laster neben uns, nur um im nächsten Moment am Straßenrand stehen zu bleiben und jemand aus- oder einsteigen zu lassen. Noch zusätzlich klapperte der Bus munter vor sich hin und der Motor röhrt laut, da er kaum mit der Belastung und der von ihm geforderten Geschwindigkeit klarkam. Diese Geräusche konnten die quasi schreiend telefonierenden Passagiere oder die laut dudelnde Lobpreis Musik aus den Lautsprechern auch nicht überdecken. Immerhin, dachte ich so in einem Anflug von Galgenhumor, sei Gott bei dieser Fahrt nun wenigsten dabei.
Irgendwann entdeckte ich den Trick einfach nur noch auf die Kopfstütze des Fahrers, der direkt vor mir saß, zu gucken, um so die riskanten Überholmanöver nicht mehr ganz so sehr mitzubekommen. Das hat meinen Nerven wenigstens etwas geholfen. Den einen Stopp, weil etwas vom Auto, ich glaube ein Außenteil des Spiegels, abgefallen ist, habe ich trotzdem mitbekommen. Das Teil war übrigens nicht mehr zu retten, weil ein Laster darübergefuhr. Und bei einem der Bushaltestellen gab es fast ein Prügelei zwischen meinem Fahrer und einem andern Kleinbusfahrer. Sie schrien sich auf Bemba an und mein Fahrer wurde von dem anderen Fahrer am Hemd aus dem Bus gezogen. Ich glaube, es ging darum, dass mein Busfahrer den anderen Bus nicht auf die Spur gelassen hat, aber sicher bin ich mir nicht… Es passierte auch nichts weiter, da sich rechtzeitig Leute einmischten und die Kontrahenten wieder in ihre Busse verfrachteten.
Schließlich kam ich endlich und erfreulicherweise wohlbehalten in Lusaka an und suchte mir ein Taxi, dass mich zur Behörde bringen sollte. Das verlief einfach und problemlos, da die meisten Sambier und Smabierinnen, die ich bisher traf, unglaublich freundlich und hilfsbereit waren. Mit dem Taxifahrer unterhielt ich mich übrigens über Fußball und er bemängelte, dass in der Bundesliga zu wenig Afrikaner mitspielen würden. Abschließend erklärte er mir noch den Weg von der Behörde zur Deutsche Botschaft. Und so verliefen meine beiden Aufträge, weswegen ich überhaupt nach Lusaka geschickt worden war, problemlos und schnell. Nach nur einer Stunde war ich mit beiden Dingen fertig und bin nun stolze Besitzerin einer sambischen temporären Aufenthaltsgenehmigung!
Den Rest des Tages wollte ich in einer Mall verbringen und am späten Nachmittag mit Jakob und seiner Schwester zurückfahren. Jakob war nämlich 6 Stunden nach mir ebenfalls nach Lusaka aufgebrochen, um seine Schwester vom Flughafen abzuholen. Den Weg zur Mall legte ich ebenfalls mit Kleinbussen zurück. Dank vieler weiterer hilfsbereiter Sambier, die mir meinen Weg beschrieben, denn ich musste dafür sogar umsteigen, kam ich schließlich an meinem Ziel an. Der eine Kleinbus ist für mich sogar extra ein Stück zurückgefahren, da ich den richtigen Ausstieg verpasst hatte! Als Mzungu (Bezeichnung für nicht-farbige Personen auf Bemba) fiel ich in diesen Bussen ganz besonders auf, denn eigentlich fahren Mzunugs nicht mit solchen Bussen, laut einhelligem sambischen Verständnis, wie mir Mary heute erklärte, da man als solche/r ja reich sein müsste. 
Die Stunden bis zu meiner Rückfahrt verbrachte ich mit shoppen und essen. Es war herrlich! Vor allem der kalte Kaffee mit Vanillesirup und der Schokochip-Muffin bei Mug and Beans waren einfach grandios! Der Muffin wurde interessanterweise nicht nur warm, sondern auch mit Marmelade, Butter und geriebenem Käse serviert. Eine Kombination der ich nach wie vor skeptisch gegenüber stehe…
Von der Mall zur Intercity-Busstation wollte ich wieder einen Kleinbus nehmen. Der „Rufer“ meinte, ich könnte bei ihm mitfahren, müsste da und da aussteigen und dann noch ein Stück laufen. Ich stieg also ein und fragte den netten Herrn neben mir nochmal, wo ich aussteigen müsste, doch zu meinem Erschrecken wusste er es nicht! Er sah mir meine leichte Furcht wohl an und, ohne dass ich es wirklich mitbekam, fragte er wohl in Bemba im Bus herum, wer auch zur Intercity, Busstation müsste. Schließlich sprach er mich wieder an und deutete auf eine Frau, die ebenfalls dahin wollte. Im Nachhinein war ich für diese Führerin unglaublich dankbar, denn von da, wo wir ausstiegen, bis zu unserem Ziel liefen wir bestimmt noch mal 15 min quer durch Lusaka. Das alleine zu finden, wäre wirklich kompliziert geworden. Schließlich verabschiedete sie sich mit den Worten: „Bye, my sister!“ (Tschüss, Schwester!)
An der Busstation wartete ich dann auf Jakob und seine Schwester. Wieder hatten wir Pech, denn der letzte große Reisebus nach Kabwe war bereits abgefahren. Zum Glück gab es jedoch noch einen mittelgroßen Bus, so etwa für 24 Passagiere ausgestattet, der uns drei Platz bot. Diesmal war die Fahrt etwas angenehmer, da der dichte Verkehr und die Länge des Busses all zu kritische Überholmanöver ausschloss. Ich hatte auch etwas mehr Platz zum Sitzen, doch die Fahrt dauerte knapp vier Stunden!
Schließlich kam ich 16 Stunden nach meinem Aufbruch wieder heil in Kabwe an. Vor allem war ich Gott unendlich dankbar, diese Fahrt und die Aufträge ohne Schwierigkeiten überstanden zu haben. Ich bin mir jedoch sicher, seine schützende Hand nicht überstrapazieren zu wollen und habe deshalb beschlossen nicht noch einmal in so einem kleinen Kleinbus, wie auf der Hinfahrt, längere Strecken zurückzulegen.
Bis bald,
Eure Lara
 P.S.: Noch einen ganz lieben Gruß an meine nun technisch versierte Oma, die meinen Blog auf ihrem Tablet verfolgt. Ich bin stolz auf dich!!
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Junges Paar findet sich
Junges Paar findet sich
Ich bin Marvin 18 Jahre alt und wohne irgendwo in Niedersachsen, in der Schule bin ich der beste der Klasse, Aussehen tue ich eigentlich nicht schlecht, meine ich, nur meine Kumpels sehen das etwas anders. Ich bin 1,79m groß, schlank, sehr sportlich (zur damaligen Zeit). Das war es erst mal zu mir, jetzt zu              meiner halb wahren Geschichte (80% der Geschichte basieren auf             wahren Ereignissen).  
Es war ein schöner Sommertag, es war kurz vor der Schule war nicht mehr viel los, so 3 Wochen vor den Sommerferien, ich ging zur Schule wie immer, der Unterricht begann, alles war wie sonst. In der 3 Stunde musste ich aufs WC,       ich fragte den Lehrer ob ich mal auf die Toilette gehen dürfte, er hatte nichts dagegen meinte nur ich solle mich beeilen. Ich musste ein großes Geschäft verrichten also ging ich in die erste Kabine in meiner Eile vergas ich die Tür abzuschließen, ich merkt es erst als auf einmal die Tür aufging und ein Mädchen stand vor mir. Sie wurde rot und ging sofort wieder aus der Kabine raus und ging in die letzte, ich konnte mir schon denken warum Sie auf der Jungen Toilette ist, da die Mädchen Toiletten Umgebaut werden, ist nur eine auf der anderen Seite der Schule offen und das auch noch ganz unten und da wir in 3. Stock waren,     wäre es ein weiter Weg gewesen. Aber ich war in dem Moment auch        erschrocken und habe gleich nachdem sie die Tür hinter sich  geschlossen hatte, abgeschlossen. Ich war fertig und ging raus, sie saß noch auf der Toilette.                 Nach der schule als ich nach Hause ging merkte ich das mir jemand folg und sich nähert, ich drehte mich nicht um da ja viele diesen Weg nehmen. Doch als diese Person neben mir ging sah ich, dass es das Mädchen von der Toilette war, sie wollte sich noch mal entschuldigen, sie musste dringen. Ich entgegnete,  dass es ja nicht so schlimm gewesen sei und es ist ja nichts             passiert. Wir Unterhielten und noch eine Ganze Weile, sie sagt das sie Alina heißt und in die 13 Klasse bald kommt, der Rest war egal, wir Unterhielten uns über alles mögliche. Kurz bevor ich zu Hause war fragt sie mich ob ich ihr nicht Nachhilfe geben könnte, denn sie hatte ihre Freundin von dem Vorfall erzählt und die meint das ich der beste Schüler der 13. Klasse sei, in Englisch, Mathe und Französisch , ich sagte zu und fragt wann sie Zeit hätte. Sie meinte das Freitag gut wäre, darauf fragte ich bei wem wir uns dann treffen wollen, sie meint das sie am Freitag und 15 Uhr zur mir kommen wolle. Danach trennten uns unsere Wege.                 Am Freitag Punkt 15 Uhr klingelte es an der Tür, meine Eltern waren noch arbeiten und kommen erste spät nach Hause, ich öffnete und Alina stand vor mir mit ihrer Tasche. Wir gingen in mein Zimmer, dass ich extra aufgeräumt hatte, sie setzte sich auf mein Bett und fragte womit wir anfangen wollen. Darauf          entgegnete ich das Mathe am Anfang besser sei. Sie holte ihren Block und das Mathebuch raus, ich fragt was sie jetzt grade für ein Thema hätten? Als antwort zeigte sie nur ablehnend auf eine Seite im Buch: Körperberechnung von Quadern und Pyramiden. Also erklärte ich ihr alles und gab ihr eine Aufgabe die sie lösen sollte. Ich saß ihr gegenüber und konnte ein Auge voll von ihrem           Ausschnitt nehmen, da sie nur ein knappes Top anhatte und schon eine üppige Oberweite hatte. Sie merkte nichts. Später als wir auch mit Englisch und Französisch Fertig waren, so gegen 20 Uhr, fragt ich sie ob wir noch etwas essen wollen, da meine Eltern mir immer noch was kochen bevor sie zu arbeit gehen und dies immer reichlich war. Sie sagte zu und ich erwärmte schnell zwei Portionen, nahm diese dann mit hoch. Beim Essen unterhielten wir uns noch über die schule und unsere Eltern, so gegen 21:30 Uhr wollte sie dann nach Hause. Wir verabschiedeten uns unten an der Tür und sie bedanket sich noch mal für die Hilfe und das Essen. Als ich die Tür wieder schließ dachte ich, ich würde sie nie mehr wieder sehen, doch das sollte sich schon am nächsten morgen ändern.                 Es war Samstagmorgen um 9 Uhr ich lag noch im Bett als auf einmal mein Telefon klingelte. Ich ging zum Telefon und hörte die Stimme von Alina, sie fragt ob ich nicht zu ihr kommen möchte ihre Eltern wären Weggefahren und ihre Freundinnen hätten kein Lust und Zeit mit ihr etwas zu Unternehmen. Zu erst fühlte ich mich wie die zweite Wahl aber ich sagte zu und versprach um 11 Uhr bei ihr zu sein.                  Ich duschte, zog mich an und aß noch ein Brötchen mit Nutella, in der Zwischenzeit war es schon halb elf und ich ging los. Bei ihr angekommen klingelte ich sofort, sie öffnete gleich als wenn sie hinter der Tür stand. Sie hatte wieder ihr knappes Top an und eine Knie lange weiße Hose. Sie zeigte mir ihr Zimmer und wir setzten uns erst mal auf ihr Bett und erzählten wieder sie            fragt ob sie nicht Musik anmachen sollte, ich meinte ja warum nicht. Sie stand auf und ging an ihren Schrank, ihre Anlage stand im untersten Fach, sie kniete sich hin und ich konnte durch die weiße Hose sehen das sie keinen String oder Tanga trägt sondern nichts, es zeichnete sich zu mindestens nichts ab, und da ich wusste das sie auch keine BH trägt war es sehr wahrscheinlich. Sie legt Musik ein und fing an zu tanzen, was ich recht lustig fand und lachte. Einige Momente später setzte sie sich wieder neben mich, und sie fragte mich ganz schön aus, meine Interessen, mein Freunde und alles mögliche Private von mir. Es war warm geworden und sie macht den Vorschlag im Wald zugehen, der nur 200 Meter von ihrem Haus entfernt war. Also gingen wir zum Wald, noch neben einander ohne jeglichen Körperkontakt. Im Wald gingen kreuz und quer, bis wir an einen flachen Bach kamen, er war ca. 5 Meter breit aber nur 30 cm tief, sie wollte zuerst nicht durch den Fluss gehen , doch ich überredete sie. Ich war schon drüben und sie war erst in der Mitte als sie plötzlich ausrutsche und ins Wasser fiel. Ich ging sofort wieder zurück und half ihr raus, ihre Hose war komplette nass geworden und ich konnte jetzt genau sehen, dass sie nicht         drunter trägt. Ich fragt ob wir erst mal wieder zurück gehen wollen und sie sich was trockenes anziehen möchte, sie meinte nur das es ja nur Wasser sei und es bei der Wärm schon schnell wieder trocknen wird. Also gingen wir weiter und ich nahm immer mal ein Auge von ihren Hintern, der sehr schön war und man konnte ihn gut sehen durch die nasse Hose. Als wir so gegen drei Uhr wieder bei ihr zu Hause waren fragt sie mich ob ich nicht heute Nacht bei ihr schlafen möchte, ich sagt das ich erst mal mein Eltern fragen müsste, daraufhin gab sie mir gleich das Telefon und meinte dann kannst du ja gleich fragen oder? Also     rief ich meine Eltern an und fragte, sie hatten kein Problem damit und ich sollte nur Sonntag um 18 Uhr wieder zu Hause sein. Alina hatte mich nicht ohne Grund gefragt, denn sie wusste dass ihre Eltern erst Montag wieder kamen und sie sonst alleine gewesen wäre. Sie fragt was wir dann heute Abend essen wollen, ich antwortet sie solle sich was Leckeres ausdenken. Nach dem               Abendessen setzten wir uns ins Wohnzimmer auf das Sofa und sahen fern, nach einer Stunde, fragte sie mich ob wir nicht eine DVD gucken wollen, ich sagte zu und fragte was wir schauen wollen. Sie sagte dass sie sich grade Honey ausgeliehen hat. Als wir uns nun Honey ansahen rückte sie immer näher zu mir bis sie sich an mir anlehnte, ich legte einen Arm über ihre Schulter und wir kuschelten jetzt miteinander.                 Als der Film zu Ende war stand sie auf und kramte in einer Schublade wo viele DVDs und VHSs drin lagen, bist sie endlich eine gefunden hatte, ich erschrak als ich den Titel lass "Extrem Hardcore XXX" sie lachte nur und sah in meinem Gesicht das entsetzen, sie sagte das sie sich den schon öfters angesehen         hatte und sie ihn geil fand. Ich dachte nur. Mit 18 Jahren schon so Versaut, ich schaue mir so was noch nicht mal an, vielleicht auch weil wir nicht solche Filme haben oder ich sie noch gefunden habe. Sie legte also den besagten Film rein, und es ging gleich zur Sache. Sie lehnte wieder an mir und ich streichelte ihren Arm. Nach ca. 30 Minuten stellte sie auf Pause, und setzte sich auf meinen Schoß und küsste mich, im ersten Moment wich ich noch aus, aber dann küssten wir uns innig und sehr lange unsere Zungen spielten miteinander und ich merkte wie mein kleiner Freund in der Hose langsam anfing sich zu              erheben. Auf einmal lehnte sie sich etwas zurück und zog ihr Top aus und ich sah ihre Brüste die ich schon immer durch das Top betrachtet habe jetzt frei von jeglichen Stoff, sie wahren wunderschön und fest, ich fing gleich an sie zu massieren, sie genoss das richtig. Wir küssten uns und sie zog mir dann mein     T-Shirt aus. Sie fragte mir leise ins Ohr ob ich nicht Lust hätte mit ihr eine Szene nachzumachen das wollte sie schon immer mal machen. Ich konnte gar nicht antworten und nickte nur, sie drückte noch mal ihre Lippen an meine, meine Hände wanderten an ihren Hosenknopf und öffneten ihn dann den Reisverschluss, jetzt war ich mir sicher ich fühlte nichts unter ihrer Hose, wie ich schon gedacht hatte trug sie nichts drunter. Jetzt wanderten ihre Hände an meine Hosen und öffneten sie auch, mein kleiner Freund wurde nur noch durch die Shorts zurück gehalten. Sie stand jetzt auf und zog ihre Hose jetzt komplett aus und sie stand jetzt nackt vor mir, sie kniete sich hin und zog an meiner        Hose, jetzt waren wir beide fast nackt nur das ich noch die Shorts an hatte, sie setzte sich wieder auf meinen Schoß und wir küssten uns. Meine Hände umfassten ihren süßen und knackigen Po, eine Hand suchte die Mitte und fand sie auch sie wanderte weiter runter an ihrer Rosette vorbei bis es schon merklich feucht wurde, mir war jetzt klar das ich sie jetzt an ihrer Intimsten          Stelle berühre, meine Hand verdrehte sich fast. Doch sie schob jetzt ihren Po nach hinten raus so hatte ich leichteres Spiel und meine Finger machten sich auch gleich an die Arbeit und tasteten ihre Pussy gründlich ab.               
Plötzlich stand sie auf und ging aus dem Zimmer, ich dachte ich hätte etwas falsch gemacht, doch da sah ich einen Finger der mich heranholen sollten ich stand auf und ging ihr hinter her, sie ging nicht in ihr Zimmer sondern in ein mir Unbekanntes es stellte sich heraus das es das Schlafzimmer der Eltern war. Sie legte sich gleich in die Mitte des großen Doppelbettes ich legte mich neben sie und küsste sie erst auf den Mund dann ging ich immer weiter runter dann ihre Brüste und ihre Nippel, die schon ganz hart wurden, dann ging ich zwischen ihre Beine, wo kein einziges Haar zu finden war sie war blitze blank rasiert. Sie genoss es wie ich sie verwöhnte, als ich wieder hoch kam merkte sie bestimmt meinen jetzt richtig harten Pint, sie flüstert mir ins Ohr ich solle mich jetzt aus den Rücken legen sie wolle mich jetzt ein wenig verwöhnen, das tat ich auch gleich und sie legte sich jetzt über mich und küsste und leckte mir der Zunge von meinem Mund bis zur Shorts die sie dann mit geschickten Händen              runter zog und mein kleiner Pint nun völlig frei war und ihr  entgegensprang. Sie schaute sich ihn in ruhe an, er war nicht der größte, das wusste ich, er ca.14 cm lang und 4 cm dick, sie kam mit dem Mund näher und fuhr mit ihrer Zunge über die Eichel, es schoss gleich noch mehr Blut in ihn und er wurde dicker und die Adern kamen deutlich hervor. Sie nahm ihn jetzt in den Mund und spielt mit ihren Zähnen und der Zunge an ihm, es war einfach toll, das war mein erstes Mal mit einem Mädchen und dann gleich so was tolles. Ich merkte das es gleich kommen würde und sagte ihr das auch, doch sie kümmerte das kein bisschen und machte weiter. Es kam wie es kommen musste ich entlud mich in ihrem Mund und ich sah an ihrem Gesichtsausdruck das sie nicht vorbereitet war, sie schluckte aber trotzdem und es hat ihr sichtlich Geschmeckt, denn sie lutschte jeden Tropfen von meinem Pint bis er wieder sauber war. Mein Pint wurde langsam schlaff doch das sollte nicht lange so bleiben sie legte sich auf mich       und ihre kleinen Brüste streichelten meinen Oberkörper ich merkte beim Küssen wie er wieder langsam stärker wurde , sie auch und umklammerte ihn mit ihrer Beinen, dabei berührte er ihre Pussy und ich merkte das sie extrem feucht war ich glaube sie war jetzt auf den Geschmack gekommen. Wir langen noch ein       paar Minuten eng umschlungen so auf dem Bett, bis ich sie um drehte und ich wieder oben lag. Jetzt wollte ich es wissen und nahm meine Hand und führte meinen Pint zur ihrer Pussy, ich kam auch gleich ein stück rein doch dann ging nichts mehr. Ihr Jungfernhäutchen war im Weg, ich versuchte es mit leichtem     drücken doch es ging nicht. Sie merkt es und drückte auf einmal ihren Unterleib gegen mich und mein Pint ging durch ihr Häutchen durch, in diesem Moment kullerten ihr ein paar Tränen übers Gesicht, ich küsste sie noch mal herzhaft und blieb einen Moment ruhig in ihr, als ich merkte das es ihr nicht mehr so sehr weh tat fing ich langsam an. Ich merkte schon bald das ihre Lust jetzt dem Schmerz überwiegte und popte sie jetzt schneller, sie fing an zu Stöhnen und machte richtig mit. Schon nach wenigen Minuten stöhnte sie dass es komme, ich machte schneller und heftiger denn es kam mir auch gleich. Nach 3 weitern Stößen kam es mir und sie verkrampfte ihre enge Pussy und Stöhnte auf  Leibeskräften, sie zitterte am ganzen Körper. Nach mindestens 5 Schüssen in ihre Pussy war ich erst mal wieder leer. Danach lagen wir neben einander und sie genoss den heißen Samen in ihrer Grotte. Es hat zwar die Stimmung etwas versaut aber ich fragte sie ob sie die Pille nimmt. Sie sah mich verwirrt an und     sagte dass sie die Pille schon ein paar Jahre nimmt und sonst hätte sie wohl auch nicht mit mir ohne Kondom geschlafen. Danach gingen wir duschen und ich war überrascht was sie für eine große dusche hatte, da hätten mindestens 5 Personen reingepasst, an den Seiten waren Sitzmöglichkeiten und sie erklärte mir das dass auch ein Dampfbad ist, und das auch aus den Seiten Wasser kommt ich war erstaunt da ich so etwas nur bei Stars die ihre Wohnungen vorstellen gesehen hatte. Sie schaltete an einem Bedienelement die Dusche ein und es kam gleich schönes warmes Wasser. Wir seiften uns gegenseitig ab und genossen das Wasser auf unseren Körpern. Sie stellte auf einmal etwas um und Dampf kam in die Kabine er war so dich das wir uns fast nicht mehr sahen, ich setzte mich auf einen der Sitzmöglichkeiten und sie setzte sich sofort wieder auf meinen Schoß. Sie nahm meinen kleinen in ihre Hand und brachte ihn sofort wieder zum stehen und lenkte ihn in ihre Scheide die immer noch heiß war als ich immer mehr in ihr versunken war merkte ich ihren warmen Muschisaft der sich um mein Pint legte und an ihm raus lief. Sie fing an auf mir zu reiten und es macht mir spaß mal nur dazu sitzen und mich auf meine Gefühle zu konzentrieren und sie zu spüren. Ihre Brüste wippten schön und ich streichelte ihre Nippel. Sie zog ihre Muschimuskeln zusammen und mein Pint war                jetzt richtig fest eingeschlossen, mein Puls lies ihn schon pulsieren, so geil war ich. Es war einfach geil wir stöhnten im dampf bis wir wieder kamen, sie hatte einen noch intensiveren Orgasmus. Als ich auch fertig wir stand sie auf und kniete vor mir, mein Pint wollte schon wieder schlaff werden doch daraus    wurde nichts, sie legte wieder Mund an und schleckte ihn sauber als sie fertig war setzte sie sich neben mir und spreizte ihre Beine, das war eine eindeutige Aufforderung die ich auch gleich nach kam. Ich schleckte ihre Pussy sauber und ihr Saft mit meinem Samen vermischt roch und schmeckte nicht schlecht. Ich  hätte sie gerne Trocken geleckt doch das war unmöglich denn es kam immer wieder Muschisaft aus ihr raus, es war einfach geil.                                 Wir trockneten und ab und setzten uns wieder ins Wohnzimmer wo  immer noch der Porno im Pausen Modus wartete, sie drücke Play und wir sahen ihn in ruhe weiter an.               
Am nächsten Morgen weckte sie mich in ihrem Bett zärtlich mit dem lecken meines wieder steifen Pintes. Sie setzte sich wieder auf mich und ich merkte das mein Pint mit Gel beschmiert war, ich wunderte mich, sie führte ihn an ihr Loch und ich drang ein doch es war so eng und warm, ganz anders als ihr Pussy, die ich noch gut in Erinnerung habe. Ich stellt fest das ich sie jetzt             anal ficke, auf ihrem Willen hin das hat mich wieder mal ziemlich verwundert das sie versaut ist. Sie ritt mich und ich merkte schnell das ich bald kommen würde, aber sie war auch schon wieder heftig am stöhnen, und ich sah das sie geil war   ihre Pussy lief nämlich schon wieder über. Ich kam auch gleich nur sie nicht sie ging etwas höher und mein Pint flutschte mit lauten Geräuschen raus und der Samen quoll auf ihrem After hervor ich leckte sie wieder denn sie sollte ja auch ihren Höhe Punkt haben.               
Nach dem Frühstück im Adams- und Evaskostüm fragte sie mich ob wir nicht wieder Wald spazieren wollen ich wundert mich warum sie wieder in den Wald wollte, ich sagte aber zu, so zogen wir uns etwas an und gingen in Richtung Wald. Sie hatte heute ein trägerloses Top an und einen Minirock ich wusste das sie nichts drunter trägt dar wir uns zusammen angezogen hatten. Es machte       mich heiß das zu wissen. Wir waren schon ein Stück durch den Wald gegangen bis wir auf eine Lichtung zu kamen, sie fand sie so toll das wir uns ins Hohe Gras setzten und uns lange küssten. Ihr Rock hatte sich hoch geschoben so das ich ihre schone Pussy  wieder sah, sie sah es das meine Auge wieder unten waren und drehte sich weiter zu mir und fragte mich ob wir es nicht so wie die Tiere treiben wollen und drehte mir ihren Po hin, ihre Pussy drang schön zwischen ihren Beinen hervor es war richtig einladend. Ich Zog meine Hose runter und nahm meine Pint in die Hand und führte ihn in die Richtung ihr Pussy als ich drin war um fasten meine Hände ihr Becken und drücken es bei jedem Stoss noch näher an mich an. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und genoss wieder mal, so kamen wir recht schnell. Als wir noch ein paar Stunden nackt im Grass lagen und uns gegenseitig beglückten mussten wir wieder los da ich ja um 18 Uhr wieder zu hause sein sollte. Vor der Tür küssten wir uns noch einmal und sie schaute mir hinterher als ich nach Hause ging. Für mich stand fest das   dass mein geilstes Wochenende war das ich bis dahin je erlebt hatte und ich dachte den ganzen Weg nur an sie.                                Am Montag sahen wir uns leider nicht denn sie hatte Wandertag.                               
Am Dienstag holte sie mich ab und wir gingen Arm in Arm zur Schule und alle mein Kumpels schauten nicht schlecht, denn ich hatte ihnen nichts über mein geiles Wochenende erzählt, es sollte auch unser Geheimnis bleiben, erst mal. Auf dem Weg hatten wir vereinbart das wir uns Beide 10 Minuten nach beginn     der 3. Stunde auf den WC treffen wollen. Ich war pünktlich dort gewesen doch sie kam 2 Minuten Später, da sie noch einen Moment warten sollte um die Aufgabe mitzubekommen. Sie zog gleich ihre Hose und ihren String aus und öffnete mir die Hose und zog sie bis zu den Knien runter die Shorts zog sie nur so weit runter das mein kleiner Freund frei war. Sie nahm ihn schnell in den         Mund um ihn in Form zubringen als es soweit war steuerte sie ihn sich in ihre Pussy und ritt mich schnell und heftig, sodass wir schon nach wenigen Sekunden beide kamen und als sie stöhnen wollte küsste ich sie schnell. Als wir fertig waren zogen wir uns schnell an und gingen in unsere Klassen zurück. Auf dem Heimweg gingen wir noch mal zu mir und ficken ausgiebig bis sie nach Hause musste.
                               Das machen wir heute noch und sind schon 2 Jahre zusammen.
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eggi1972 · 5 years ago
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[Rezension] Milchzähne – Helene Bukowski
Inhalt: Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass die anderen, die in der abgelegenen Gegend leben, das nicht dulden werden. Skalde und ihre Mutter Edith gehörten selbst nie richtig zur Gemeinschaft, seit Edith vor mehr als zwei Jahrzehnten plötzlich triefend am Ufer des Flusses stand, von dem die Anderen sich erhofft hatten, er würde sie vor der im Chaos versinkenden Welt beschützen. Mutter und Tochter lieben einander auch, weil ihnen nichts übrig bleibt: Gegen die Bedrohung müssen sie zusammenhalten. Vor allem jetzt, da immer klarer wird, dass das Leben des Kindes - und ihr eigenes – in Gefahr ist … Helene Bukowski hat einen atemberaubenden Debütroman von so zeitloser Gültigkeit wie brisanter Aktualität geschrieben, einen Bericht aus einer verrohten Welt, die irgendwo auf uns zu warten droht. »Helene Bukowski hat ein modernes Märchen geschrieben. Warmherzig, doch nicht sentimental. Vertraut und doch geheimnisvoll. Für ein paar Tage lebte ich dort, in diesem alten Haus am Waldrand, mit Skalde, Edith und Meisis und als es vorbei war, musste man mich mit Gewalt vom Türrahmen lösen. Selten sind mir Figuren so ans Herz gewachsen.« Philipp Winkler »Ein Roman wie ein Wachtraum aus der verbotenen Zone. Wer sich hinein begibt, verliert sich darin. Und wird mit einem Finale belohnt, das zu Tränen rührt.« Thomas Klupp
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Rezension: Das Buch hatte ich ja auf einer Lesung vom Literarischen Zentrum Gießen kennengelernt, wobei mich die Lesung von Frau Bukowski nur bedingt neugierig auf das Buch gemacht hat. Aber irgendwie hatte ich so das Gefühl, der Roman könnte spannend sein. So zog das Buch auch bei mir ein und 220 Seiten kann man ja mal am Wochenende schnell lesen. Wie schon so oft wollte ich nur mal zwei oder drei Kapitel lesen und sehen, wie es mich reizt. Was soll ich sagen, ich habe das Buch angefangen und dann stand ich in der Gegend des Hauses von Edith und ihrer Tochter Skalde und konnte nicht mehr weg. Man erlebt die Geschichte aus Sicht von Skalde - mit all ihren Schwierigkeiten, die sie auch mit ihrer Mutter hat. Skalde bringt eines Tages ein Fremdes Kind mit, dem man sofort ansieht, dass es nicht aus der Gegend kommt. Sie hat leuchtend rote Haare und Edith warnt ihre Tochter, dass die Menschen in der Gegend nicht gerade freundlich zu Fremden sind. Sie durfte dies selbst erfahren, da sie selbst eine Fremde in der Gegend ist. Sie kam die in die Gegend, obwohl die einzige Brücke über den Fluss zerstört wurde. Edith erfuhr deswegen den Fremdenhass am eigenen Leib.  Das Ganze wird richtig kritisch, als zwei Töchter von Eggert, einem der Bewohner, verschwinden. Sofort wird die kleine Meisis als die Person ausgemacht, die daran schuld sein muss, obwohl sie ja noch ein Kind ist. Wie immer könnte ich noch viel mehr schreiben, aber nur selbst lesen weckt Emotionen und ja, auch ich war von dem Ende ziemlich angegriffen. Auch ich habe mich in verschiedenen Personen irgendwie wiedergefunden - und nein, nicht in Eggert, auch wenn er meinen Namen trägt. Es war spannend, den Überlebenskampf der Gegend zu betrachten. Es hat jeder eine bestimmte Aufgabe. Es ist erschreckend, aber auch faszinierend, wie groß die Angst vor allem fremden sein kann – sogar vor einem Kind, und wie dann die ganze Gemeinschaft aus den Fugen geraten kann. Ich bin froh, dass mein Bauchgefühl mir sagte, irgendwie waren vielleicht die Kapitel in der Lesung nicht gut gewählt und ich wollte es zumindest anlesen. Nein, sie waren eigentlich gut gewählt, aber das Buch wirkt in seiner Gesamtheit erst richtig. Es werden Emotionen geweckt, man hinterfragt sich selbst und man bekommt den Spiegel vor sein eigenes Gesicht gehalten. Wenn man ein Buch sucht, was auch unsere Gesellschaft hinterfragt, dann ist man mit „Milchzähnen“ gut beraten. Man sollte es aber auch aushalten können, mit unbequemen Selbsteinsichten konfrontiert zu werden, dann wird man mit einem Ende belohnt, welches man lange nicht mehr hatte. Was die Sprache des Buches betrifft, so ist sie nicht abgehoben oder gestelzt, sondern einfach angenehm zu lesen. Für ein Debüt, finde ich es äußerst gelungen und ich bin dankbar, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben.  Verlag: Blumenbar ISBN: 978-3-351-05068-9
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fannys-reise · 6 years ago
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Vierzehnter Blogeintrag RSA
Freitag: Direkt nach der Arbeit fuhr mich ein Mitbewohner zum „Civic Center“, von wo aus meine Fahrt nach Atlantis begann. Und nein, es handelt sich dabei nicht um die geheimnisvolle Unterwasserstadt, sondern um ein Stadt an der Westküste Südafrikas oberhalb von Kapstadt. Mit dem Myciti-Bus (Myciti ist ein sehr gut ausgebautes Busnetz mit Kartensystem zum bezahlen) fuhr ich 2 Stunden und wurde anschließend in Atlantis von zwei Freiwilligen des Camphills abgeholt.
Abends lernte ich die Residents (behinderten Bewohner des Camphills) beim Abendessen kennen und wurde herzlich willkommen geheißen.
Samstag: Am Samstag zeigte mir meine Freundin (Freiwillige dort), das Camphill. Ein sehr großes Gelände mit Farm, Kapelle, Bäckerei, Laden etc. und natürlich den Wohnhäusern (in independent/unabhängig und care/hilfe benötigend eingeteilt). Bei dem Rundgang wurde mir auch klar, warum das Ganze als Dorf bezeichnet wird, es handelte sich nämlich um ein sehr großes Gelände.
Ich besuchte fast alle Häuser (vielleicht 10) und lernte dabei die anderen Freiwilligen kennen. Außerdem durfte ich anmelken und lernte den weiteren Ablauf mit den Melkmaschienen am Nachmittag.
Nachdem wir abends noch gefüllte Pfannkuchen gemacht hatten (diese wurden sehr gelobt und mir wurde danach verboten zu gehen) und noch kurz in einer Bar waren, ging es gegen 23 Uhr in die Bäckerei zum Brotbacken. Dabei lernte ich einige interessante Knet- und Formtechniken der Bäckerkunst.
Sonntag: Nach einem frühen Frühstück und einem Nickerchen ging der Camphill-Markt los. Von Brot, über Kosmektik und Milchprodunkten ging die Diversität der Stände bis hin zu Klamotten. Die meisten Produkte waren Camphill-eigene und wurden auch von den Residents verkauft. Natürlich schlug ich kräftig zu.
Mittags brachte mich ein Freiwilliger netterweise zur Busstation und so war ich nachmittags wieder in Kapstadt. Von dort aus wurde ich dann abgeholt und wir gingen noch kurz einen Café mit meinen Mitbewohnern trinken.
Dienstag: Nach Crafts hatten wir mit einer Ansprechpartnerin des Centers eine Besprechung zu unserem Sicherheitsempfinden, denn am Wochenende hatte erneut jemand versucht bei uns einzubrechen, indem er ein Schlupfloch in der Alarmanlage nutze und die Tür aushebelte. Das machte glücklicherweise recht viel Lärm und führt dazu, dass zwei Mitbewohner aufwachten und den Einbrecher verscheuchen konnten.
Einer Mitbewohnerin ging es mit den Einbrüchen gar nicht gut, sie schlief schlecht und fühlte sich nicht mehr sicher. Deshalb wurde ihr, trotz des Übernachtungsverbotes erlaubt, für einige Tage in Fischhoek zu schlafen. Des weiteren wurden Maßnahmen zu unserem und dem Schutz unserer Wertgegenstände getroffen und besprochen.
Mittwoch: Wahltag in Südafrika. Wir hatten frei und ich gammelte entspannt Zuhause um mich von den letzten Tagen mit wenig Schlaf zu erholen.
Donnerstag: Bereits als wir Zuhause ankamen, fing für mich die Zeit an, in der ich ausgeschlossen wurde. Keiner aus der WG gesellte sich mehr zu mir, alle sprachen hinter meinem Rücken über mich. Die wirklich harte Zeit dauerte bis zum nächsten Nachmittag an, aber ich möchte nicht vorgreifen.
Freitag: Für den Kindergarten hatte ich den am Vortag gebackenen Kuchen mitgebracht. Jedes Kind und jede Person, mit der ich mehr zu tun habe, bekamen ein Stück. Für die Kinder waren die Stücke viel zu groß und so wurden fleißig Kuchenstücke in Brotbüchsen verstaut.
Zur Mittagszeit konnte ich aufgrund eines Kurses für junge Mütter in den Kindergarten-Räumlichkeiten nicht essen. Deshalb zog ich mich ins Lehrerzimmer zurück. Dort bekam ich das zweite Geburtstagslied an diesem Tag zu hören. Diesmal nicht von den Kindern, sondern den Lehrern der Schule. Anschließend entbrannte eine spannende Diskussion zum Thema Stolz sein auf das eigene Land und kulturellem Identitätsverlust.
Nach der Arbeit fuhren wir direkt in Richtung Champs Bay zu einer Braii-Area am Meer.
Dort begann der zweite Teil meiner Isolation von der Gruppe. Während ich mir die Gegend ansah und auf den Felsen am Meer herum kletterte, wurden zwei Picknickdecke mit Geburtstagskuchen, Geschenken und den Braii Zutaten darauf vorbereitet.
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Als mir dann endlich die Erlaubniss erteilt wurde zu kommen, stand meine WG und einige Freunde um die Decke herum und sangen „Happy Birthday“. Ich durfte den Sekt öffnen. Ein Anruf meiner Eltern folgte dem Geschenke auspacken, wozu eine Trinkflasche (ich habe hier bereits ca. 4 verloren), eine Kuscheldecke, eine wunderschön bemalte Karte und natürlich Schokolade gehörten. Dazu passend ein Gutschein für einen Lindt-Backkurs.
Samstag: Surfen stand endlich wieder auf dem Programm. Diesmal mit den kleinsten Wellen, die ich je in Strand gesehen habe. Den Abend verbrachte ich in Begleitung einer Mitbewohnerin und ihrem Freund zuerst in einem griechischen Restaurant und dann scherzend und lachend in der Braii-Area unseres Gartens. Unsere neue Methode der Einbrecher-Abschreckung.
Später konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang ins Meer beobachten, ich in meine neue Decke eingewickelt. Dann ging es bereits nach Hause.
Mit einem Film ließ ich den Tag entspannt ausklingen.
Sonntag: Erste Vorarbeiten in Richtung Uni-Bewerbungen erfolgten.
Dienstag: Dieser Tag war schwül und unangenehm warm, ohne Wind. Folge war, dass sich über die Hälfte der WG krank fühlte oder Kopfschmerzen hatte und nur drei Personen zu Crafts gehen konnten. Das Abendessen verlief sehr ruhig.
Freitag: Als Belohnung nach der Arbeitswoche gingen wir zu viert im „Tigers Milk“ essen. Für mich gab es u.a himmlische panierte Mozarella-Käse-Bällchen.
Samstag: Eine Segeltour mit einem Katamaran stand für diesen sonnigen Samstag auf dem Programm.
An der Waterfront angekommen, fanden wir den Stand recht schnell und wurden herzlich von einem Mann begrüßt. Dieser war ganz begeistert von meinem Namen, denn einer der Käptens hatte den selben. Dieser wurde mir später auch gezeigt, als dieser auf einem benachbarten Boot losfuhr.
Die Tour begann mit Motor im Hafen und als wir uns ein Stück davon entfernt hatten, wurden die zwei Segel hochgezogen und nur noch der Wind trug uns voran. Mit zwei anderen Besuchern konnten wir den Blick vom Wasser auf die Waterfront genießen, mit dickem Pulli, bzw. Windjacke. Es war nämlich recht frisch. Wir konnten Hubschraubern beim Landen zuschauen (überteuerte umweltunfreundliche Rundfahrten über Kapstadt starten von dort aus), andere Segelboote beobachten, große Mengen einer Vogelart am Kai sitzen sehen und einer Robbe beim tauchen zuzuschauen. Es war der perfekte Tag zum segeln.
Nach einer knappen Stunde war die Tour auch schon zu Ende und wir konnten uns ein kostenloses Bier (erhält man gratis zu der Segeltour) in einem am Hafen gelegenen Restaurant abholen. So saßen wir dort vor der Fensterfront des edlen Restaurants und waren weder passend gekleidet noch verhielten wir uns dementsprechend.
Im Anschluss beschlossen wir, noch den Lions Head zu erklimmen und kauften uns ein wenig Proviant dafür. Auf dem Weg nach oben wurde eine herabsteigende Frau, die mit der Luft zu kämpfen schien von einer aufsteigenden  Frau ganz liebevoll unterstützt. Atemanweisungen inkusive. Nette Leute die Südafrikaner.
Von oben hatten wir eine weite Sicht über ganz Kapstadt, doch aufgrund des kühlen Windes hielten wir es nicht all zu lange dort oben aus.
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Abends war ich dann ziemlich fertig von dem Tag und fiel erschöpft ins Bett.
Sonntag: Gegen Mittag ging ich in Strand surfen, in Begleitung von zwei Mitbewohnern, die am Strand ein bisschen Ich-Zeit verbrachten. Dank des Neoprenanzugs fror ich in den wilden Wellen unter einem unheimlichen dunklen Himmel nicht. Ich war die einzige Surferin, jedoch befanden sich einige Kitesurfer ebenfalls im Wasser. Eine fast unheimliche, aber gleichzeitig beeindruckende Stimmung herrschte!
Dienstag: Wie immer erwartete ich auch an diesem Tag einen „normalen“ Tag. Jedoch standen plötzlich über 10 Personen in orangenen Anzügen vor dem Kindergarten. Sie gehörten zu einer Organisation, die Schulen renoviert und wieder schön macht.
Bei uns lag der Fokus der Renovierung auf den Toiletten und der Bibliothek (eigentlich nur ein Raum mit vielen Büchern). Die Kinder waren an diesem Tag entsprechend unruhig und das am Vortag eingeführte Zähne putzen konnte ich auch vergessen. Dafür führte ich eine interessante Unterhaltung zum Thema Muttersprache und Zweitsprachen.
Die Männer waren bis Ende der Woche an der Schule tätig und veränderten einiges, aber verbesserten nichts. Bestes Beispiel waren die Schlösser für die Toiletten, die kleine Riegel (diese funktionierten einwandfrei) ersetzten sollten und für welche viel zu große Löcher gebohrt wurden. Deshalb hatte man immer Angst gegen die geschlossene Tür zu stoßen und das letzte Holz, welches dort stehengelassen wurde, wegzubrechen (mittlerweile ist es durchgebrochen). Stattdessen hätten sie lieber das undichte Dach reparieren sollen. Manchmal ist Absprache dann eben doch ganz gut.
Mittwoch: Ich muss an dieser Stelle nochmal einen kurzen Sprung zum Mittwoch machen, denn ich bekam am Nachmittag einen beunruhigenden Anruf unserer Nachbarin, welche mir berichtete, dass sie jemanden in unserem Garten gesehen hätte. Daraufhin rief ich meinen Mitbewohner an, den ich hinter diesem „jemand“ vermutete (er war aus Krankheitsgründen zuhause geblieben). Dieser erklärte mir, dass er es nicht gewesen sei und auch niemanden gesehen hätte. Als er jedoch aus dem Wohnzimmerfenster auf die Straße blickte und mir von mehreren Männern mit Metallstange und Hockeyschläger erzählte, die Bilder vom Haus machten, bekam ich einen großen Schreck. Ebenso wie meine Mitfahrer im Auto. Anschließend verschwanden sie auf der Seite unseres Hauses, von der aus man wegen der hohen Mauer keinen Einblick auf die dahinter liegende Straße hat. Als mein Mitbewohner dann berichtete, dass einer von ihnen (der mit der Metallstange) in unserem Garten war (trotz vor kurzem angebrachter Spikes) und ich ihm geraten hatte sich in der Toilette einzusperren, ging unser Fahrer (Mitbewohner) im Auto von 100km/h auf 140km/h.
Glücklicherweise (ich weiß, dieses Wort erwartet man an dieser Stelle eher nicht) handelte es sich, wie sich kurz darauf herausstellte, nur um die Neighborhood-Watch. Diese war von der Nachbarin geholt worden.
Die ganze Situation klärte sich auf, als der ABC (Sicherheitsservice) kam, weil unser Mitbewohner im Haus den Panic-Button gedrückt hatte.. Wir tauschten im Anschluss mit den vermeintlichen Einbrechern noch Nummern aus, falls wir sie in Zukunft brauchen sollten.
Samstag: Ein Wochenend-Frühstück durfte an diesem Morgen nicht fehlen. Wir nahmen es an der Stellenbosch Waldorf School ein, wo Samstags immer ein Markt ist. Ein Jogurt, Brot und Salat durfte bei dem Einkauf danach auch nicht fehlen.
Anschließend fuhr ich mit einer Mitbewohnerin surfen und besuchte einen Second-Hand-Market, um ein Geschenk für den Freund dieser Mitbewohnerin zu besorgen.
Sonntag: Einem entspannten Morgen folgte ein schöner Nachmittag, an welchem der Freund meiner Mitbewohnerin mit uns seinen Geburtstag feierte. Es gab Kuchen, Kerzen und Geschenke, für ihn als Südafrikaner etwas sehr ungewöhnliches, denn in der Kultur hier (oder zumindest in der Xhosa-Kultur) wir der Geburtstag nicht so zelebriert. Was ich auch an diesem Nachmittag lernte, war, dass eine Feier nur mit Rede vollständig ist. Demzufolge gab er uns eine kurze Dankes-Rede.
Montag: Nach der Kindergartenzeit hatte ich nachmittags endlich Zeit, mich um das Ansetzten des Komposts zu kümmern. Dabei fühlte ich mich recht unprofessionell, aber stolz.
Gegen Abend konnten wir uns dann endlich mit dem Geburtstag eines Mitbewohners auseinander setzten. Bei dem Herstellen von Flammkuchen am Abend verzweifelte ich jedoch, als wir 24 Uhr immer noch nicht fertig waren.
Dienstag & Mittwoch: Am nächsten Tag war ich dann krank. Oder eher erschöpft und super müde. Deshalb blieb ich Zuhause und schlief den größten Teil der Zeit. Gegen Abend schlug das Fieber zu und so blieb ich am Folgetag auch noch Zuhause. Ein Arztbesuch, bei welchem mir eine Zahnärztin ihre Stärke per Handdruck bewies und meinte, diese würde von ihrem Fleischverzehr herrühren, folgte. Und übrigens: „Chicken is a vegetable“.
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nikooktaetab · 6 years ago
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hill house au 6
[College]
Eunsook wartete.
Eunsook wartete, dass Yunhee's Mutter endlich den Raum verlassen würde und sie wusste, dass Yunhee auch darauf wartete.
„Hier ist ein Plan von den Essenszeiten hier, vergiss bloß nicht, zu essen!“
„Ja“, sagte Yunhee artig doch der Ton ihrer Stimme und ihr resignierter Gesichtsausdruck wollten nicht zusammen passen und Eunsook biss sich in die Wangeninnenseite, um nicht zu lachen.
„Na gut, ich sollte nun wahrscheinlich los.. Dein Vater braucht sein Abendessen!“
„Ja“, sagte Yunhee erneut, diesmal waren ihre Augenbrauen in die Höhe gewandert so als ob sie sagen wollen würde Da er sich allein ja nicht ernähren kann und nun sicher vom Fleisch fällt.. Sie war sich ziemlich sicher, dass das bei dem Mann, der sie adoptiert hatte, nicht so schnell passieren würde.
Als die Tür sich hinter ihrer Adoptivmutter schloss, schnaubte Yunhee durch die Nase und ließ sich rittlings auf ihr Bett fallen. Ihr langes Haar legte sich wie ein Heiligenschein um ihren Kopf.
„Wir sollen so schnell wie möglich zurück in die Aula“, murmelte Eunsook, die selbst allerdings ebenso auf ihrem Bett lag und durch ihr Notizheft blätterte.
„Gib mir 'ne Minute...“
„Ich bin nicht diejenige, die sich ständig verläuft“, kommentierte Eunsook mit zuckenden Mundwinkeln und linste amüsiert über ihre Brille zu Yunhee. Die die Augen verdrehte und mit einem Kissen nach der jüngeren warf.
„Hau schon ab!“
„Pffhaha! Bis gleich“, kicherte Eunsook.
Sie schnappte sich ihren Universitätsschlüssel und ging zurück auf den steril wirkenden Flur. Es war schummrig geworden, draußen war ein verregneter Septembertag und Eunsook fröstelte leicht. Mit einer Hand schlang sie ihre Strickjacke enger um den Oberkörper, mit der anderen tastete sie an der Wand nach dem Lichtschalter. Flackernd ging das kalte, weiße Licht an und beleuchtete den blassen Flur mit den gräulich weiß überstrichenen Wänden und den blassgrünen Böden, dass hier und da ausbeulte.
Eunsook wusste, was unter der schlampig aufgetragenen Farbe für Tapeten waren.
Und sie wusste, dass unter dem Plastik das Parketts auf dem Boden Dielen waren, das Knirschen noch dumpf unter ihren Füßen, als sie sich nach rechts Richtung Aufzüge und Treppen wandte.
Es waren noch drei weitere Zimmer auf dem Flur und an dessen Ende ein kleiner Gemeinschaftsraum, an den angelehnt noch eine Besenkammer und ein Balkon waren. Als sie das Klacken einer Türklinke vernahm, drehte sie sich im Gehen um und sah gerade noch eben, wie ein anderer Student sein Zimmer verließ und ihr hinterher schaute.
Ohne sich noch einmal umzudrehen nahm Eunsook die Treppe anstatt den Aufzug.
+
Jeongguk blickte dem schlaksigen Mädchen, dass die Treppe anstatt den Aufzug nahm, hinterher bis sie um die Ecke verschwunden war. Dann steckte er seinen Zimmerschlüssel in die Hosentasche und checkte noch einmal das Türschild:
Nummer 094, die Namen JEON und KIM standen in großen Lettern auf Schildern, die man einschieben konnte, darunter. Er schnaubte durch die Nase; Kim könnte jeder sein. Zumindest war es anscheinend ein koreanischer Student, kein Austausschüler mit Stipendium oder so.
Als Jeongguk den Flur weiter herunterging, öffnete sich die Tür neben ihrem Zimmer, 093, ebenso und er beschleunigte seinen Schritt. Beim Fahrstuhl angekommen drückte er hastig den Knopf, doch mit dem Geräusch des langsam hochfahrenden Fahrstuhls mischten sich die leisen Schritte der Person, die Zimmer 093 verlassen hatte.
Rasch und ohne einen Blick zurück nahm Jeongguk ebenfalls die Treppe.
+
Yunhee blickte mit gerunzelten Brauen dem muskulösen Rücken und wirrem Schopf hinterher, der sich in die Dunkelheit des Treppenhauses gewagt hatte und zuckte die Schultern, wartete stattdessen auf den Fahrstuhl.
Es machte Pling, die Türen öffneten sich und Yunhee sah Füße vor sich auf dem Boden. Mit einem verkniffenen Grinsen machte sie Platz und aus einer Pfütze aus Regenwasser heraus gingen die Sneakers quietschend an ihr vorbei in den Flur. Rasch betrat sie den Fahrstuhl, bedacht darauf mit ihren neuen Turnschuhen nicht in die Pfütze zu treten, und drückte den Knopf ins Erdgeschoss.
„Noona?“, sagte eine hohe Stimme ungläubig und Yunhee zuckte zusammen.
Als sie ruckartig aufsah blickte sie in das gereifte, ihr wohlbekannte Gesicht von Jimin.
Der Jimin mit den zu langen Ärmeln und dem quietschenden Lachen und den merkwürdigen Geschichten über Kinder mit großen Augen und Mündern...
Sie öffnete den Mund, doch seine großen Augen, das wachsende Grinsen und das nasse Haar, dass er sich nachlässig mit einem viel zu langen Ärmel aus dem Gesicht wischte, wurden versperrt von den sich schließenden Fahrstuhltüren.
Unfähig zu agieren drückte Yunhee nicht erneut den Knopf sondern wartete, dass der Fahrstuhl ruckelte und sie das Kitzeln im Bauch spürte, das ihr sagte dass es runter ging.
„Jimin“, murmelte sie sehr verzögert und wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
Derweil stieß ein triefend nasser Jimin nun zwei Stockwerke höher einen hässlichen Fluch aus, nahm die kurzen Beine in die Hand und die Treppe.
+
Taehyung lief schon ziemlich lange diese Treppe herunter.
Eigentlich zu lange, und dieser Gedanke gefiel ihm ganz und gar nicht.
Zwar hatte er das weder seiner zerstreuten Mutter noch seinem nicht vorhandenen Vater gesagt, aber er kannte die Wände und den Boden um sich herum, kannte, was sie mal waren und fürchtete, was sie unter all der Verkleidung immer noch sein könnten.
Er spürte es bereits.
Wie es immer noch atmete unter all den Bandagen, das alte Haus auf dem Hügel, wie eine Mumie im Grab...
„Verdammt, verschlossen“, hörte er plötzlich eine Stimme zu seiner linken und fuhr herum. Die blanke Wand, die eben noch einfach nur blanke Wand gewesen war, wies nun eine kleine Nische vor, in der Jemand stand.
Der Jemand trug ein altmodisches, übergroßes Herrenhemd, das Taehyung skeptisch machte. Die neuen Nike Turnschuhe an seinen Füßen beruhigten ihn allerdings.
„Was denn?“, hakte er nach und lief die letzten Stufen wieder zurück nach oben, sodass er sehen konnte, dass in der Nische eine Tür war.
Verwirrt drehte der jemand sich um und blickte um Taehyung herum, drückte die große Brille wieder zurück auf den kleinen Nasenrücken und sah noch verwirrter aus.
„Es geht noch weiter nach unten...? Aber eben-“
„-ja, das macht das Haus öfter“, antwortete Taehyung nebensächlich und musterte den Kerl, der in seinem Alter seinen musste, etwas genauer. Irgendwie kam er ihm bekannt vor...
Der Gegenüber taktierte Taehyung mit einem scharfen Blick.
„Was sagst du da, das Haus? Du sagst das so, als ob.. Warte mal-“
„Hyung!“, rief Taehyung plötzlich aus und zeigte auf Namjoon's Gesicht, ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Taehyungie? Gott, schneid dir doch mal die Haare, man erkennt dich gar nicht!“, stieß Namjoon hervor und wischte Taehyung grob die langen Strähnen aus der Stirn wodurch seine Brauen etwas nach oben gezogen wurden und das eine Auge noch größer wurde als das andere.
Taehyung stieß ein kehliges Lachen aus, das ihm im Halse stecken blieb, als es zu ihrer Linken plötzlich klackte und dann leise quietschte. Das Geräusch war so langgezogen, dass den beiden Schauer über die Rücken krabbelten.
Die Holztür, alt und groß im Kontrast zu all den Glastüren und den weißen, die sie sahen, war aufgegangen. Ein Spalt warmes Licht fiel in den dämmrigen Flur. Die beiden sahen sich verstohlen an.
„Das sollten wir nicht tun, Hyungie“, sagte Taehyung mit vertrauensvoller Stimme, als lägen zwischen ihrem letzten Treffen nicht über zehn Jahre sondern lediglich Tage.
Und auch wenn Namjoon das schleichende Gefühl hatte, dass Taehyung recht hatte, seine Neugierde war zu groß.
„Was soll schon dabei sein? Glaubst du, das Haus verschlingt uns?“, stieß Namjoon mit einem heiseren Lacher hervor und drängte sich durch den Spalt hinein. Taehyung presste die Lippen zusammen und nickte ein paar Mal. 
Dann folgte er Namjoon.
+
Yoongi war sich ziemlich sicher, dass er sich verlaufen hatte.
Das Schlimmste daran war, dass hier keine Lichtschalter waren.
Alle paar Schritte drehte er sich in dem langen Gang um, sprintete von Wandlampe zu Wandlampe. Die Schatten dazwischen waren tief und das Rascheln seiner zu lockeren Hose, das Quietschen der Schuhe, sein eigener Atem, waren zu laut in seinen Ohren.
Er meinte Schemen in der Dunkelheit zu erkennen, wohlbekannte aber verhasste Schemen. Gebeugte Schultern, dürre Arme mit langen Fingern, die nach seinen Füßen griffen. Das Glimmen von zu Schlitzen verengten Augen.
Plötzlich zog ihm etwas die Füße weg und er fiel, ungebremst und hart, auf die Holzdielen.
Wo kamen die Dielen her, war hier vorhin nicht noch Parkett?
„Ah.. Shit“, fluchte er, als er ein Wispern direkt neben seinem Ohr hörte, kalter, stinkender Atem, der über seine Haut strich und er schauderte, keuchte und wirbelte herum und -
- da war nichts. Außer ein großer, breiter Schatten, der langsam auf ihn zukam.
„Wer ist da?“, krächzte Yoongi und seine Füße versuchten verzweifelt, seine wackeligen Beine wieder hochzuhieven, die Gestalt kam immer näher.
„Stehen bleiben?!”
Mit knarzenden Schritten trat die große Gestalt ins Licht der Wandleuchte, die schräg ober Yoongi's Kopf an der Wand war, und er erkannte einen jungen Mann in seinem Alter. Die beeindruckenden Augenbrauen waren unter einem etwas zu kurz geschnittenen Pony gerunzelt und ein paar krumm geratene Finger streckten sich zu Yoongi aus.
Er wich zurück und der Jemand hielt inne und schließlich begriff Yoongi, dass der andere ihm aufhelfen wollte. Zischend stieß er die angehaltene Luft aus und griff mit seiner verschwitzen Hand nach der anderen. Sie war warm und ziemlich echt.
Und kräftig genug, ihn hochzuhieven.
„Keine Panik auf der Titanic, das Wasser reicht für alle“, sagte der andere und Yoongi starrte ihn einen Moment an, bevor der andere quietschend lachte (wobei seine Schultern auf und ab ruckelten) und dann in die krummen Hände klatschte bevor er sich räusperte und den Kopf leicht zur Seite ruckte.
„'tschuldigung. Hast du dich auch verlaufen? Dieser Gang sieht ziemlich anders aus als der Rest der Schule...“
„Liegt vielleicht daran, dass es ein unbenutzter Gang ist. Früher sah hier alles so aus“, antwortete Yoongi etwas leiser als Seokjin, skeptisch starrte er über dessen Schulter in die Schatten hinter ihnen. Er traute dem Frieden nicht...
„Oh kennst du die Schule schon? War sie früher nicht ein Waisenhaus?“, fragte der andere neugierig, doch Yoongi ignorierte ihn und drehte sich um, um weiterzugehen.
„Das hab ich jedenfalls gelesen! Ich war früher auch mal in einem Waisenhaus, den Großteil davon habe ich allerdings verdrängt... Naja, hoffentlich finden wir bald- ja huch!“
Yoongi wirbelte herum, als eine Tür quietschte und fand den anderen vor, wie er mit einer Türklinke in der Hand in einen dunklen Raum blinzelte. Ein hohles, pfeifendes Geräusch war zu hören und Yoongi fühlte, wie kalte Luft sanft an seinen Klamotten zog.
Ganz so als würde der Raum sie einatmen.
„Wir sollten da auf keinen Fall-“
„Lass uns mal hier lang gehen!“, sagte der andere laut und bestimmt über Yoongi's Murmeln hinweg und er fluchte innerlich und schnalzte mit der Zunge.
Als er jedoch einen Blick über die Schulter warf, sah er eine der Wandleuchten in guter Entfernung flackern. Im Schatten sah es so aus, als warte eine hagere Gestalt an die Wand gepresst nur darauf, dass Yoongi weiterging.
Rasch folgte Yoongi dem anderen in den Raum und schloss bestimmt die Tür hinter sich.
Vollkommene Dunkelheit schluckte sie und drückte sich auf ihre Augen.
„Shit“, fluchte Yoongi und taste mit den Händen hektisch vor sich herum, stieß mit den Fingern gegen etwas warmes und der andere Kerl machte ein erschrockenes Geräusch und seine warmen, grabbelnden Finger wuselten über Yoongi's Gesicht und sein Haar.
„Oi, warum ist es plötzlich so dunkel? Wo bist du denn, Anderer?!“
„Ich heiß' Yoongi, Min Yoongi, zweites Jahr – und ich hab keine Ahnung!“
„Nun Min Yoongi, ich bin Kim Seokjin und ein Jahrgang über dir. Lass uns einen Lichtschalter finden – oh!“
Yoongi blinzelte und fand Kim Seokjin, dessen Name etwas in seinem Herzen bewegte, Zentimeter vor seinem Gesicht. Weiße Deckenbeleuchtungen hingen von einer hohen Decke tief in den Raum hinein und sie standen in einer Lagerhalle.
Einer Lagerhalle für alte Schaufensterpuppen. Hier und da hingen lange Plastikstreifen zur Abtrennung in den Raum hinein, es flackerten einige Lampen und sogar ihr Atem schien von den Wänden widerzuhallen.
„Shit“, zischte Yoongi zum dritten Mal und löste Seokjin's Finger grob von seinem Jackenkragen.
„Yah“, machte Seokjin lahm, allerdings suchten seine großen Augen bereits ihre neue Umgebung ab.
Ihre Schritte hallten von den blechernen Wänden wider und jede Schaufensterpuppe, die ihnen zugewandt war, schien sie anzuglotzen. Es waren ganz verschiedene Modelle, einige mit Gesichtern, andere mit bröckelndem Putz. Keine schien vollständig, einige mehrere Jahrzehnte alt, andere sehr neumodisch. Einige hatten sogar Perücken auf, was Yoongi's Gefühl der Beengtheit und Nervosität nur schürte.
„Lass uns wieder gehen“, rief er Seokjin zu und seine Stimme hallte von den Wänden wider. Doch Seokjin antwortete nicht und als Yoongi sich umdrehte und in den Raum blickte, sah er den anderen nicht mehr.
Yoongi wollte erneut fluchen, doch er fand die Kraft nicht.
Die Lampe direkt über seinem Kopf flackerte und als er den Blick hob, sah er aus dem Augenwinkel wie eine der Schaufensterpuppen ihren Kopf ruckartig in seine Richtung bewegte.
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Eunsook hatte sich verlaufen.
Zwar hatte sie schon auf dem altmodischen Flur gedacht, dass sie mit Sicherheit die falsche Tür erwischt hatte, doch als die andere hinter ihr ins Schloss fiel und sie sich in einer Lagerhalle voller Schaufensterpuppen wiederfand, war sie sich sicher.
Das hatte sie nicht gewollt.
Bereits bei ihrer Ankunft auf dem Berg hatte sie mit schreckensgeweiteten Augen durch die alten Gitterstäbe des Tors auf das ihr wohlbekannte Gelände geschaut. Der Terror, der sie damals heimgesucht hatte, saß ihr immer noch in den nun größeren Knochen, doch was hätte sie tun sollen?
Dem Taxi-Fahrer sagen sollen, er solle umkehren? Ihre Eltern anrufen und sagen, dass sie leider das einzige College, dass sie aufgenommen hatte, nicht besuchen konnte weil ihre Kindheitserinnerungen sie heimsuchten, da der Campus ironischerweise auf dem alten Gelände des verfluchten Waisenhauses verlegt wurde? Wohl kaum.
Und doch, jetzt, wo sie sich in diesem Raum wiederfand und sich so fühlte, als hätte sie dem alten Gemäuer und seinen teuflischen Schatten genau in die Hände gespielt, würde sie am Liebsten die Beine in die Hände nehmen und diesen verfluchten Berg für immer hinter sich lassen.
„Warum immer ich..“, murmelte sie hilflos und presste die Hände auf die Wangen, sodass ihre Hornbrille leicht auf der Nase verrutschte.
Plötzlich fiel etwas zu ihrer Rechten zu Boden und sie sah einen Arm, der sich von einer der Puppen gelöst hatte. Der Putz sprang in alle Richtungen und hinterließ hautfarbene Sprenkel um sich herum, das Echo hallte laut in der hellhörigen Halle wider. Ein wenig weiter weg vom Arm und noch näher an Eunsook heran raschelten ein paar der Plastikstreifen, die in den Raum hingen.
Eunsook schnürte es die Kehle zu und sie holte tief und zitternd Luft, bevor sie die eingefrorenen Beine in die Hand nahm und rasch nach vorne davon stob.
Und da ihr nichts anderes einfiel, fing sie erst leise, dann immer lauter an zu rufen.
„Hallo? Ist hier jemand?“ Ihre Schritte halten laut vom geteerten Boden wider, ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren. Ihr Mund war trocken und ihre Hände kalt.
Um sie herum starrten ihr gläserne und aufgemalte Augen entgegen, einige sahen menschlicher aus als andere. Einigen fehlte ein Auge, waren die Perücken verrutscht. Keine trug auch nur ein Kleidungsstück, was die entstellten Körper nur noch deutlicher zeigte.
Sie versuchte ihren Fokus nicht auf die gruseligen Gestalten zu legen sondern in dem Meer aus Puppen eine weitere Tür auszumachen, da die andere hinter ihr versperrt gewesen war.
Verzweifelt versuchte sie, die Puppen nicht zu berühren, während sie sich hastig weiter einen Weg durch sie hindurch bahnte.
Da bewegte sich plötzlich etwas neben ihr, ein paar Reihen weiter, genauso schnell wie sie. Sie erkannte eine Welle aus langem, dunklen Haar und steuerte instinktiv darauf zu.
„Warte?!“, rief sie aus und streckte die Hand aus. Sie griff in Stoff, der Stoff eines Stoffkleides und der Körper darunter gab ein wenig nach – keine Puppe. Das Mädchen, oder eher die Frau denn sie hatte Eunsook's Größe – blieb stehen und stellte sich langsam wieder aufrecht hin. Eunsook's kalte Finger rutschten von dem noch kälteren Arm und verstohlen musterte sie das altmodische Kleid und die Lederschuhe, die die andere trug.
„Hast du dich auch verlaufen?“, fragte sie atemlos doch die Frau antwortete nicht.
Dann drehte sie langsam den Kopf. Langes Haar fiel über die Schulter und gab ein glattes, nasenloses Profil frei. Ein Gesicht, das doch keines war, starrte Eunsook bleich entgegen.
Da Waren keine Augen, keine Nase, kein Mund – da war nichts.
Nur weiße Haut, die sich spannte als sich etwas darunter wölbte und es sah fast so aus, als würde sich unter der Haut ein Mund auftun bin er sperragelweit auf war und als würden sich Brauen runzeln, sodass sie zornig aussahen – und dann stöhnte etwas tief und dumpf und es wurde immer lauter, bis das erstickte Schreien Eunsook in Mark und Bein schoß.
Als die Frau die klauenähnlichen Hände nach Eunsook ausstreckte fiel diese in die Hocke und kniff die Augen zusammen, presste die Hände auf die Ohren und schrie das einzige, was ihr in ihrer Panik einfiel.
+
„UNNIE?!“
Taehyung wirbelte herum und das gläserne Auge, das er in der Hand gehabt hatte, fiel zu Boden und zerbarst. Der weibliche Schrei drang ihm durch Mark und Bein, er war so menschlich in dieser Halle voller Schaufensterpuppen, dass er sofort in die Richtung steuerte, aus der er glaubte die Stimme gehört zu haben.
Hinter sich hörte er Fußstapfen.
„Namjoon?“, rief er. Die beiden hatten sich irgendwie in dem Wirrwarr aus Puppen verloren. Als er sich umdrehte, sah er nichts.
Was nichts neues war, das kannte er ja bereits – doch als auf beiden Seiten Schaufensterpuppen zur Seite gerissen wurden, sie ihre Gliedmaßen verloren und sogar umfielen, blieb ihm kurz das Herz stehen um dann in doppelter Geschwindigkeit weiter zu hüpfen.
Adrenalin schoss in seine Venen und er hetzte weiter, das Rufen des Mädchens schien mal aus der einen, dann aus der anderen Richtung zu kommen.
„Wo bist du?“, rief er keuchend und griff nach der nächsten Puppe, warf sie hinter sich auf den Boden. Ihr brach ein Bein ab, dann trat ihr jemand mitten auf's Gesicht – jemand, den er nicht sehen konnte.
„Oh“, keuchte Taehyung mit vor Schreck geweiteten Augen und hüpfte über eine Puppe, die ihm plötzlich in den Weg fiel. Einer der Porzellanfinger blieb in seinem Hosenbein hängen, brach ab und Taehyung strauchelte.
Als er mit beiden Händen auf dem Boden landete, sah er plötzlich jemanden vor sich auf dem Boden kauern. Die junge Frau war in der Hocke, hatte die Hände auf die Ohren gepresst und das Gesicht in die Knie gedrückt.
Rasch sah er über die Schulter.
Zwar sah er die Schneise der Verwüstung, die er und sein ungebetenes Anhängsel durch die Puppen gezogen hatte, doch es war mucksmäuschenstill und nichts bewegte sich. Erneut sah Taehyung auf die zitternde Frau vor sich. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Schulter – sie zuckte heftig zusammen und hob den Kopf.
Taehyung kannte die mit Tränen gefüllten Augen, erinnerte sich an die lange, schmale Nase und musste grinsen. Sie öffnete den Mund und ein Schluchzen drang aus ihrem Mund, sie griff mit langen Armen nach ihm und drückte ihr Gesicht in seine Halsbeuge.
„Taehyungie“, flüsterte sie mit zitternder Stimme, „bitte sag mir, dass das alles nicht echt ist!“
„Ich fürchte, das kann ich nicht“, antwortete Taehyung murmelnd und atmete, um sich selbst zu beruhigen, tief den Duft ihres Haars ein.
Ein paar Meter von ihnen entfernt näherten sich Schritte.
+
Jeongguk brach einer weiteren Schaufensterpuppe den Arm ab und schleuderte ihn hinter sich. Das Kichern wurde nur lauter, es hallte aus allen Richtungen auf einmal und Jeongguk hielt sich die Ohren zu und taumelte weiter.
„Lasst mich in Ruhe?!“, rief er verzweifelt und stolperte, als ein kleiner Schatten über seinen Weg lief. Aus dem Augenwinkel sah Jeongguk, wie das blasse Kind mit den alten, blassen Kleidern sich umdrehte und die tiefschwarzen Löcher, die Augen und Mund waren, sich nach unten verzogen als liefe Schwarz aus ihnen heraus.
Rasch fing er sich wieder und rannte weiter, wedelte die zerrenden, kleinen Hände von den Jackenärmeln ab und versuchte, ihnen nicht in ihre kleinen, schrecklichen Gesichter zu sehen.
Ihr hässliches, schrilles Lachen nicht zu hören, das Pusten in seine Ohren und das Greifen nach seinen Füßen.
„Spiel mit uns, Gukkie“, riefen sie im Chor und ihr Echo hallte von den Wänden wider, war mal dumpf dann klar, direkt neben seinem Ohr, über und unter ihm.
Jeongguk wurde schwindelig davon und er taumelte erneut, rammte mit der Schulter eine der Schaufensterpuppen und fiel hinein. Es splitterte hässlich unter ihm und ein stechender Schmerz zuckte seinen Arm hoch.
Als er mit verschwommener Sicht den Ärmel seines zerrissenen Hoodies hochschob, sah er einen langen Schnitt auf seinem Unterarm, aus dem rot und heiß Blut quoll. Es war also echt, es war alles echt.
War damals dann auch echt gewesen? Die Alpträume, die er als Kind immer gehabt hatte, die ihn bis ins junge Erwachsenenalter quälten? Sollte es alles wahr sein?
„Verdammt“, wisperte er mit wegbrechender Stimme, packte mit einer bebenden Hand seinen Unterarm, Blut rann über seine Finger und seine Sicht verschwamm noch mehr.
„Gukkie?“, hörte er da eine erneute Stimme durch das Giggeln und Kichern, das plötzlich verstummte.
„SEI STILL!“, fuhr er die Stimme an und sah ruckartig auf – um eine junge Frau vor sich stehen zu sehen. Ihr verunsicherter Blick festigte sich und sie ging in die Knie neben ihm, schob sich das lange Haar aus dem Gesicht hinters Ohr und Jeongguk hielt den Atem an.
Doch ihre Finger auf seiner Haut waren warm, ihre Wangen voller Farbe und ihr Geruch erinnerte ihn an irgendwas.
„Woher...“, krächzte er, doch sie schüttelte leicht den Kopf.
„Nicht so wichtig. Wie hast du das gemacht?“, fragte sie und nickte auf seinen Arm.
„Das war ich nicht“, murmelte Jeongguk und wischte sich unauffällig mit dem freien Ärmel übers Gesicht, wobei er einen Striemen Blut über seine Wange zog.  
Die Ältere nickte und sie sah wahrhaftig so aus, als wüsste sie genau, was er meinte.
Eine unglaubliche Welle der Erleichterung und Sicherheit strömte durch Jeongguk und als sie aufstand und ihm die Hand entgegenstreckte, ergriff er sie.
Anstatt sich hochziehen zu lassen, schüttelte er die Hand verunsichert und murmelte mit einem kleinen Grinsen: „Jeon. Jeon Jeongguk, erstes Jahr.“
Das Mädchen blinzelte, schnaubte amüsiert durch die Nase und schüttelte die Hand ebenso, bevor sie ihn mit erstaunlicher Stärke hochzog.
„Das weiß ich doch, Dummbatz. Ich bin's, Yunhee-Noona!“
„Yun..hee.. Noona?“, wiederholte Jeongguk mit gerunzelter Stirn und beobachtete, wie sie den Ärmel seines Hoodies hochkrempelte. Er hatte das Gefühl, etwas sehr Wichtiges nicht zu begreifen, etwas entging ihm, glitschte ihm immer wieder durch die Finger...
Und dann hörten die beide einen lauten Schrei, einen weiblichen Schrei, weiter mittig.
Yunhee streckte die Nase und stellte sich auf die Zehenspitze, ihr Gesicht wurde noch ernster und ihre Brauen sahen doch griesgrämiger drein. Sie ließ seinen Ärmel los und ging rasch weiter. Als er ihr nicht folgte, drehte sie sich nach einigen Metern um und winkte ihn ungeduldig zu sich heran.
„Na komm schon!“, zischte sie.
Jeongguk hielt inne. Hinter sich hörte er ein Wispern. 
Ohne sich nochmal umzudrehen folgte er dem Mädchen.
+
„Min Yoongi“, sagte Namjoon ohne mit der Wimper zu zucken, richtete seine Brille und sah weiter zu dem Größeren, „und Kim Seokjin! Was macht ihr denn hier?“
„Was macht irgendjemand hier?! Wer zur Hölle bist du und warum sind wir hier?“, fuhr Yoongi Namjoon an und kam wie ein Terrier in Angriffshaltung auf Namjoon zu, stieß ihm einen Finger vor die schmale Brust.
Namjoon wich zurück und rieb sich darüber, runzelte die Stirn.
„Erinnert ihr euch denn gar nicht? Wir kennen uns von früher!“
Seokjin lachte ein freudloses Lachen und verschränkte die Arme vor der Brust: „Das wage ich zu bezweifeln! Ich bin nämlich Waise und bin in einem Waisenhaus aufgewachsen-“
„-das sind wir alle.“, sagte Jimin, der plötzlich aus dem Schatten hinter einer Schaufensterpuppe hervorkam und Seokjin zuckte zusammen, Namjoon wirbelte herum und Yoongi zischte drohend.
Allerdings sah der verhältnismäßig kleine junge Mann mit dem übergroßen Pullover, der seine Hände bedeckte, nicht besonders erschreckend aus im Gegensatz zu ihrer restlichen Umgebung.
„Park Jimin!“, riet Namjoon auch diesmal richtig und deutete auf die überlangen Ärmel.
„Wenigstens einer erinnert sich“, grinste Jimin und sah vorwurfsvoll auf Yoongi und Seokjin. Ersterer schnalzte entnervt mit der Zunge: „Ja scheiße, ich kann mich doch nicht an alles erinnern?! Ich weiß ja nich', wie's euch geht, aber ich versuch meine Vergangenheit zu verdrängen verdammte Kacke!”
„Oi, vielleicht ist er älter als du, sei mal ein bisschen freundlicher“, fiel Seokjin dazu nur ein und er beäugte einen aufgewühlten Yoongi skeptisch, wandte sich dann wieder an Namjoon und Jimin.
„Fein, angenommen wir waren alle im selben Waisenhaus – wir sind jetzt auf derselben Uni und ich würde gerne die Anfangszeremonie mitbekommen! Weiß irgendjemand, wo hier der Ausgang ist?“
Taehyung tauchte hinter Jimin auf, eine verstörte Eunsook stolperte an seinem Ärmel hängend hinterher. „Wir wissen's jedenfalls nicht. Hallo, Hyungie's!“, grinste er die beiden anderen strahlend an.
Seokjin sprangen fast die Augen aus dem Kopf, als ihn noch jemand unbekanntes auf einmal zu erkennen schien, Yoongi verengte die seinen und taxierte Taehyung mit einem skeptischen Blick. Zeigte dann drohend mit einem Finger auf ihn:
„Dich kenn' ich doch! Du hast mir früher mal Farbe ins Waschwasser gekippt. Meine Haare haben tagelang blau auf meine Klamotten und mein Bettzeug abgefärbt und ich hab 'n Scheißärger dafür bekommen?!“
Taehyung's Grinsen verrutschte ein wenig, dann fiel sein Blick auf Jimin.
Der ihn anstarrte, als könne er seinen Augen nicht trauen.
„Tae.. tae?“
„JIMINIE!“, rief Taehyung und schoss auf Jimin zu, um ihn in eine halsbrecherische Umarmung zu ziehen. Jimin lachte atemlos und presste die langen Ärmel auf Taehyung's Rücken zusammen, nickte über die Schulter des Größeren Eunsook zu.
„Lange nicht gesehen, Eunsookie!“, grüßte er das verschreckte Mädchen.
„Ich hätte ehrlich gesagt drauf verzichten können, diesen Ort jemals wiederzusehen... Aber schön zu sehen, dass selbst du wächst. Wenn auch nur wenig.“, antwortete Eunsook mit einem schwachen Grinsen.
„Wenn ich so drüber nachdenke, hätte ich auf dich auch verzichten können“, antwortete Jimin trocken und ließ Taehyung los.
Plötzlich zerrte jemand von hinten Eunsook an den Haaren – sie schrie auf und wirbelte herum, nur um Lee Yunhee ins grinsende Gesicht zu sehen.
„YAH! Lee Yunhee?!“
„Banmal“, erwiderte Yunhee nur ungerührt und trat dann ebenfalls in den Schein, der die eine Leuchte über ihnen kreisförmig um sie herum gestaltete. Es wurde immer dunkler und bis zum nächsten Kreis waren es einige, gute Meter.
Das gefiel Yunhee nicht und dem Kerl mit den gebleichten Haaren und der Lederjacke offensichtlich auch nicht. Unruhig beobachtete er die Schatten und Figuren um sie herum.
„Noona! Da bist du ja wieder“, grinste Jimin, Yunhee zuckte nonchalant mit den Schultern.
„Park Jimin. Ewig nicht gesehen.“
„Park.. Jimin-Hyung..? Tae-Hyungie? Und-“, begann Jeongguk ungläubig, während sein Finger den Personen, die er ansprach, langsam folgte. Doch ein ungläubiger Seokjin unterbrach ihn heftig, sein Kopf wurde immer roter und seine Worte immer lauter und er begann albern mit dem Kopf zu rucken:
„YAH! Sag du mir nicht auch noch, dass du mich kennst! Wenn ihr mich alle kennt, warum kenn' ich euch dann nicht? Wo zur Hölle sind wir?! ICH WILL HIER ENDLICH RAUS!“
„Jin-Hyungie ist immer noch sehr temperamentvoll“, sagte Jimin hinter einer gehobenen Hand in Taehyung's Richtung, allerdings so laut, dass sie es alle hörten. Yoongi schnalzte genervt mit der Zunge, fuhr herum und pikte Jimin fast das Auge aus, als er auf ihn zeigte.
„Hör mir mal gut zu, du kleiner Scheißer. Ich find' das hier ganz und gar nicht lustig, hier stinkt's gewaltig nach NICHTS ist okay, und wenn du noch einen Spruch-“
Doch plötzlich stockte er und starrte mit riesigen Augen über Jimin's Kopf hinweg aus etwas hinter ihnen. Jimin, Taehyung, Eunsook, Jeongguk und Yunhee drehten sich ebenfalls um und Seokjin wurde plötzlich blass, während Namjoon eine Hand an den Mund hob.
„Hoseok?“
Eine Schaufensterpuppe, die anscheinend die ganze Zeit dort gestanden hatte, stand wohlerhalten so, wie man sie gemacht hatte. Im Gegensatz zu den anderen Puppen war es ein Mann, und die Haut war dunkleres Porzellan. Außerdem hatte die Puppe keine Augen, sie waren geschlossen angedeutet. Und das Haar war keine Perücke sondern fest und dunkel. Das Gesicht war so detailliert von der Kopfform, der Form der Ohren und der einzelnen Attribute darin, dass es unverkennbar eine ältere Version von jemandem war, den sie alle kannten.
Viele Dinge passierten auf einmal:
Seokjin begann erst leise, dann laut zu schreien als Erinnerungen auf ihn einprasselten und seine Augen wurden immer größer bis sie drohten, aus seinem Kopf zu springen, den er mit beiden Händen festhielt während er in die Knie ging.
Namjoon ging langsam rückwärts, die Brille rutschte ihm den Nasenrücken herunter und er griff in sein Hemd und zerrte daran, als ob ihm die Luft zum Atmen fehlte.
Eunsook ging an Taehyung's Ärmel in die Knie, der wie erstarrt mit tränengefüllten Augen auf die Schaufensterpuppe starrte. Yunhee hatte eine Hand vor den Mund geschlagen  und hielt Jeongguk am Ärmel fest, der die Hand verzweifelt nach der Puppe ausstreckte.
Und als Yoongi mit einem erneuten, verzweifelten Aufschrei nach vorn ging, griff Jimin mit den nackten Händen nach oben und fasste der Puppe auf die Wangen.
Die geschlossenen Augen öffneten sich schlagartig, tiefschwarz stierte sie ins Nichts und die Lichter um sie herum begannen zu flackern, die Plastikstriemen flackerten und da war ein Wispern in der Luft, Fußspuren näherten sich aus allen Richtungen und in den Schatten sahen sie alle ihren Ängsten entgegen:
Seokjin wirbelte herum und im Flackern des Lichts stand eine Frau, eine riesige, dürre Frau, deren Kopf erst langsam, dann immer schneller auf ihrem Hals wackelte und ruckelte, während ein erbärmliches, langgezogenes Jammern immer lauter widerhallte. Die langen, dürren Beine bewegten sich unter dem dreckigen Stoff eines Nachthemdes ruckartig auf ihn zu.
Namjoon erkannte Schemen in den Schatten, klauenartige Hände und eine verkrümmte Gestalt die sich bei jedem Flackern eines Lichts weiter auf ihn zubewegte. Er erkannte das lange, fettige Haar. Die schwarzen, bösen Augen. Er hörte ihr Zischen aus der Ferne und sie kam immer schneller.
Jeongguk hörte das Kichern wieder, das Giggeln der toten Kinder. Sie liefen durch die Schaufensterpuppen hindurch, hüpften von einem Schatten zum nächsten. Ihre Münder waren schwarze Löcher, die Augen wie ausgestochen, leer und grausam. Sie luden ihn zum Spielen ein und er wusste, würde er ja sagen, dann würde er nie wieder Tageslicht sehen.
Yunhee zuckte zusammen, als sie etwas Schweres neben sich auf den Boden schlagen hörte. Zitternd drehte sie sich um und sah eine Gestalt im Schatten liegen. Dann erhob sich der Schatten wieder, allerdings nicht aus eigener Kraft – ein Seil zerrte an dem krummen Hals einer Frau, ihr Haar fiel lang und fettig aus dem aufgedunsenen Gesicht. Ihre roten Augen starrten tot in zwei verschiedene Richtungen, die blaue Zunge lag aufgequollen im weit geöffneten, schwarzen Schlund. Ihre bereits verwesenden, langen Arme streckten sich Yunhee entgegen, während die Schlinge sie ungnädig weiter nach oben zog und ihren gebrochenen Hals bereits einmal mehr knacken ließ.
Eunsook kniff die Augen fest zusammen, doch wenn sie das tat wurde es ganz still und sie glaubte, es sei vorbei. Als sie die Augen blinzelnd öffnete, packten sie zwei kalte Hände am Kopf, gruben sich lange Nägel in ihre Wangen. Ein glattes Gesicht, das keines war, nur Zentimeter von ihrem entfernt – und der schmale, lange Kopf legte sich auf die Seite und stierte sie an, während der lange Mund unter der gespannten Haut sich langsam öffnet.
Yoongi wollte zu Hoseok. Er wusste, es war nur eine Puppe, doch sie hatte die Augen geöffnet und auch, wenn sie tiefschwarz wie die Hölle selbst waren, musste er zu seinem besten Freund. Er schrie erneut seinen Namen, so laut wie noch nie zuvor, als ihn plötzlich etwas zwang, nach oben zu sehen.
Da war er.
Er hatte ihn Jahre nicht gesehen, fast vergessen, verdrängt um weiterzuleben.
Doch Dämonen vergessen nicht und dieser hatte Yoongi nicht vergessen.
Ein zweiter, langer Arm mit verwesender, dunkler und runzeliger Haut kommt von oben herab und die langen, dürren Finger entwirren sich und Yoongi sieht den Zeigefinger, der geformt ist wie ein Schlüssel.
Verzweifelt presst er die Lippen zusammen und die Hände vors Gesicht, doch er spürt den dämonischen Finger, der sich durch sein Fleisch bohrt. Er hört das Klacken in seinem Kopf, als der Schlüssel sich zur Seite dreht und und seine Stimmbänder still stehen.
Yoongi hörte nichts mehr, und er kann nichts mehr sagen. Doch er sieht ihn.
Er sieht dem Dämon in die bösartigen, schwarzen Augen und meint das aufgerissene Gesicht mit den faulenden, spitzen Zähnen grinsen zu sehen. Eine Träne rinnt aus seinem Augenwinkel und als die zweite, langfingrige Klaue ihn wieder zu Boden wirfst, beben seine Lippen doch sie öffnen sich nicht.
Und als sie schon alle zu Boden gegangen waren, gebeutelt von ihren wiederkehrenden Alpträumen, wurde es plötzlich ganz still. Keine Bewegung war mehr um sie herum, da waren nur noch Jimins Hände an der schwarzäugigen Puppe, die sich nicht bewegten.
Keuchend sahen sie sich um, suchten zitternde Hände nach den anderen, stolperten sie weiter aufeinander zu in die Mitte des Lichtkegels, in dem sie saßen. Als plötzlich, wie durch ein Megafon erst verzerrt und wackelig, dann immer klarer, ein Kirchenchor zu hören war.
Gänsehaut lief ihnen über die Schultern, Taehyung griff vorsichtig nach Jimins Bein, doch Jimin rührte sich nicht. Sie sahen sein Gesicht nicht, doch plötzlich näherte sich ein großer Schatten hinter der Schaufensterpuppe, an der Jimin förmlich klebte.
Der Schatten hatte die Silhouette einer großen Frau, die ein weit ausfallendes Kleid und etwas auf dem Kopf trug.
Es war eine Nonne.
Hinter Hoseok machte sie Halt, durch die Dunkelheit um sie herum sahen sie ihr Gesicht nicht, doch dann schob sie sich vorwärts, in die Puppe hinein – und die schwarzen Iriden der Schaufensterpuppe wurden schlagartig weiß.
Die Nonne verschwand. Stille.
„Ist.. ist es vorbei?“, flüsterte Namjoon mit zitternder Stimme.
Jimins Kopf fiel ruckartig nach hinten auf seine Schultern. Es knirschte, als sein Kopf sich weiter nach hinten bewegte und seine Wirbelsäule sich durchbog. Seine Hände fielen vom Porzellan und an seine Seiten, es sah widernatürlich aus, wie weit er den Rücken durchdrücken konnte.
Eunsook schrie auf, Taehyung fiel zurück nach hinten als sie Jimins Gesicht sahen.
Seine Augen waren tiefschwarz und er grinste, schief und breit, während auf seinem Hals bereits Venen der Anstrengung pumpten. Er drehte den Kopf und starrte sie alle der Reihe nach an.
Dann ertönte eine tiefe Stimme, auf der Jimins schrill und hoch mitschwang:
„W̶̨̲̭͈̱͚̪̝̃͐͋͜͜͝͝ì̷̢̲͎͈̰̫̞̯̋́͊́́̏̀̿̕l̸̜̗̼̻̮̫̻̖̜̊̓̂͂̊͛͌̎̽ͅḽ̵̨͓̼̩̩̣̝̠̈́̀k̴̤͈͈̔ö̵̢͇̙̿͐̇̀͂m̵̨̘͎̞͉̰͑͒͛ͅm̵̛͎͇̝̞̟̗͎̝̮̏̓̾́́͋̓̕͝e̷̢̡̘̲̓͛͌͜n̷̗͈̯͓̩̻̓̇̊̑́̆̀̐͋̚͜ ̸̣͓̘͉̜̥̪̞͂̇̀̑́̏͘͠͠z̵̡̠̜̱͔̖̜̋͋͐́̃͜ư̶̬͔͒̑̀̃͒͒ ̵̛̱͓̠̲̳̻̔̀̀͋̇̾̇͌͠Ḧ̸̪͇̭̲̹̹͚́͐a̶͖̦͍̻̻̮̎̍̽́͂̈͒̚̚͠ú̶͕̥̩̟̤̹̺̣̭͌̎̓͂̈́̐͊̂̈́s̷͓̀̈́̋͝ḛ̷̡̬̃ ̶̻̙̘̲̭͛͊̍̈́̔“
Dann drehte sich das Schwarz seiner Augen zurück in seinen Kopf, bis sie weiß waren, sich schlossen, und er rittlings zu Boden fiel.
part 7 
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leserreise-namibia · 8 years ago
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8.2.2017 – Teil 3 – Die Schwarzen auf unserer Reise
Ich kann es nicht länger hinaus schieben. Es wird Zeit, eines der schwierigsten Kapitel dieses Blogs zu schreiben. Ich will es mit einer Frage beginnen, die mir ein sehr guter Freund nach den ersten paar Tagen unserer Reise auf WhatsApp gestellt hat: „Trefft ihr auf eurer Reise eigentlich auch Schwarze?“
Ich fühlte mich ertappt. Jetzt fahren wir nach Afrika und der „Südtiroler Landwirt“ will der Reisegruppe ein möglichst breites Bild vom Leben im Lande vermitteln – und dann gibt es praktisch keine Bilder mit Schwarzen.
Dabei ist es nicht so, dass wir dem dunkelhäutigen Teil der Bevölkerung – und der macht ja den weitaus größten Teil hier aus – nicht begegnen. Alle Grenzbeamten am Flughafen und auch praktisch das gesamte andere Personal waren Schwarze, bei der Einreiskontrolle übrigens ausschließlich Frauen. Unser Busfahrer Imanuel ist ein Herero. Von den vier Fahrern, die uns auf die Steindünen der Namib-Wüste gefahren haben, war einer ein Ovambo, der andere ein Nama, der dritte stammt aus dem Caprivi-Zipfel. Den vierten Wagen hatte Imanuel gelenkt. Es waren also vier verschiedene dunkelhäutige Stämme, die jeweils einen der ihren dafür ausersehen hatten, uns dorthin auf diesen magischen Ort zu begleiten. Sie plauderten einhellig und wie selbstverständlich miteinander und auch mit Bernhard, einem Spross des erst ab 1884 eingewanderten weißen Stammes der Deutschen, der uns als unser Tour-Guide ja auch mit von der Partie war.
Wir sahen in Windhoek schwarze Männer im Nadelstreif auf der Straße. Wir sahen gut gekleidete Frauen aus den Regierungsgebäuden kommen. Wir sahen Schwarze an den Kassen der Supermärkte und Tankstellen, in denen wir Proviant gekauft haben und in den Hotels und Lodges, in denen wir untergebracht waren. Einige hatten Führungspositionen inne, andere nahmen uns das Gepäck ab.
Was ich damit sagen will: Namibia wird nicht mehr von Weißen beherrscht. Die Regierung besteht aus Schwarzen und die Regierung versucht stark, Schwarzen die Verantwortung in diesem Land zu geben. Das geht so weit, dass Weiße oft sagen: Wir haben ohnehin keine Chance. Die Deutschen zum Beispiel, die meist die Farmer sind: Sie sagen: Unsere Kinder wollen sich das schwere Leben draußen in der entlegenen Öde ohnehin nicht mehr antun. Die Kinder ziehen in die Stadt, ins Ausland zum benachbarten großen Bruder Südafrika oder am besten gleich nach Deutschland oder zumindest in ein anderes europäisches Land.
Dennoch: Warum kommen Schwarze bisher in unserem Blog nur als Randfiguren vor? Es gibt dafür mehrere klare Gründe: Zum ersten ist es einfach wichtig und praktisch, dass wir eine deutschsprachige Reisebegleitung haben. Alles andere wäre Nonsens. Zum zweiten gehört zu einer Leserreise des „Südtiroler Landwirt“, dass wir interessante Landwirtschaftsprojekte besuchen. Es gibt zwar ein Programm der Umverteilung des Landes, aber viele interessante Projekte sind tatsächlich noch in der Hand von Weißen. Sie haben die Farmerei in Namibia groß gemacht. Ob das auf gerechtem oder ungerechtem Wege geschehen ist, darüber kann man streiten. Sicher wurden z.B. den Buschleuten Ländereien weggenommen, durch die sie streiften. Sicher haben die ersten Farmer Fehler gemacht und die grünen Steppen des Landes ausgebeutet und somit zu einem guten Teil auch regelrecht ver-wüstet. Aber das wäre ein anderes Thema. Tatsache ist: Erfolgreiche Landwirtschaft ist heute meist noch eine Angelegenheit von Weißen. Und so waren unsere Ansprechpartner bisher tatsächlich vor allem der weiße Teil der Bevölkerung.
Am nun beschriebenen Nachmittag – den ich zwei-drei Tage später erst beschreibe – hatten wir nun endlich Gelegenheit, das zu ändern.
Nandé, ein freundlicher, hochaufgeschossener, schlanker jünger Mann empfängt uns am Treffpunkt im Zentrum von Swakopmund und wird uns bis in den späten Abend begleiten. Auch Jonas und Costa sind dabei, zwei weitere Fahrer, die uns – aufgeteilt auf drei Kleinbusse – durch Mondesa fahren werden, die Township von Swakopmund.
Wir haben den Kopf und das Herz noch voll von den Informationen über den Naturschutz und von den Eindrücken in den breiten Straßen einer etwas altmodisch gebliebenen, nur leicht exotischen, sonst aber durchaus europäisch anmutenden Stadt, die durchaus mit Wohlstand gesegnet ist. Nach nur einer Viertelstunde Fahrt stehen wir plötzlich in einer anderen Welt. Unweigerlich drängt sich das Gefühl auf: Hier sind wir in Afrika! Weil wir Europäer mit Afrika vielfach Armut und die entsprechenden Bilder von Slums verbinden.
Hier, in der Township Mondesa, sind diese Bilder nicht zur Gänze, aber doch weitgehend Realität.
Nandé erklärt uns, dass hier in der Township 40.000 der rund 60.000 Einwohner von Swakopmund leben – im Gegensatz zum weitläufigen Zentrum dicht gedrängt, Hütte an Hütte. Es sind Holzhütten und Wellblechbaracken darunter, ein umgebauter, hellblau bemalter Camper, aber auch Ziegelhäuser, einige bereits fein herausgeputzt und mit grell-bunter Farbe bestrichen. Auch das eine oder andere ansehnliche Familienhaus ist darunter. Das können sich die Familien leisten, in denen viele einen Job haben und fest zusammenlegen. Dann ist es auch möglich, dass ein Mercedes davor steht: Es gibt durchaus Menschen hier mit einem einträglichen Job! An ihrer Zahl erkennen wir aber, dass das die Ausnahme ist. Insgesamt begegnet uns das harte Leben jener afrikanischen Bevölkerung, die offensichtlich mit der Armut kämpft.
Entstanden ist diese Township im Zuge der Apartheit. Die Südafrikaner waren ja Kolonialherren und betrachteten Namibia als 9. Provinz. Swakopmund war im Kleinen wie Windhoek im Großen ein Anziehungspunkt für Schwarze gewesen. Sie waren schon damals in der Hoffnung auf Arbeit hierher gezogen. In der Stadt selbst aber hatten sie für die südafrikanische Regierung nichts zu suchen. Ja, arbeiten durften sie dort für die Weißen, nicht aber wohnen. So errichtete die Verwaltung die Township Mondesa. Auch die drei wichtigsten Volksstämme wurden fein säuberlich in verschiedene Stadtviertel getrennt. Und: Die einen bekamen größere Behausungen mit einer Toilette pro Familie im Haus, die anderen etwas schlechtere Bedingungen und die dritten bekamen Hütten von wenigen Quadratmetern für jede Familie und jeweils eine Toilette außerhalb des Hauses für zwei Familien zusammen.
Dies entsprach nicht etwa dem jeweiligen Sozialverhalten der Stämme. Nein, es folgte ganz einfach der perfiden Logik des „Divide et impera!“ Die Regierung wollte Neid schüren und Spannungen unter den Stämmen schaffen. Dann waren sie untereinander beschäftigt und kamen nicht auf die Idee, sich gegen die Regierung zu wenden! Heute leben alle gemischt – aber die Township ist geblieben. Und während unserem Rundgang haben wir hier außer unserer Gruppe selbst keinen anderen Weißen gesehen.
Unser erster Weg führt vorbei an Frauen und einigen Männern, die auf einem kleinen Markt selbst verarbeitete Speisen verkaufen: getrockneten Spinat oder gedörrten Fisch zum Beispiel, aber auch die frittierten Raupen, von denen wir uns vor allem hier – wo sich auf allem jede Menge Fliegen niederlassen – nicht vorstellen können, dass wir sie einige Stunden später selbst essen werden. Für die selbsternannten Marktleute hier ist jeder Verkauf eine Möglichkeit, das Familienbudget durch ein bescheidenes Zubrot etwas aufzubessern.
Vieles hier ist entmutigend. Und wir hegen Zweifel, ob so eine Tour schon das Richtige ist: Sind wir hier einfach, um „Armut zu schauen“? Nandé beruhigt uns: Wir haben für die Tour bezahlt. Alle Menschen, denen wir begegnen, bekommen etwas davon ab. Sie können das Geld gut gebrauchen. Es ist eine Erklärung, warum das angeboten wird – aber nicht alle fühlen sich nun wohler …
Wie auch immer, wir kehren in einer kleinen Bar ein, holen uns an der Theke Säfte, Bier oder Cider. Nandé wirft die Jukebox an und stellt auf die hier übliche Lautstärke. Mit einem Grinsen im Gesicht. Wir verstehen schnell, warum: Danach können wir uns nur mehr schwer verständigen! Nächster Halt ist bei Herero-Frauen. Eine von ihnen, wir schätzen sie auf knappe 18 Jahre, hat die typische Herero-Kleidung angelegt, die dennoch nicht ursprünglich ist, sondern von den Kolonialherren so gewollt – weil die weißen Kolonial-Männer früher kaum bekleideten Frauen immer Blicke nachwarfen, war das nicht sittlich. So würde für sie eine Kleiderordnung entworfen, die sich an den ausladenden Gewändern der Weißen orientierte. Später gaben sich die Herero-Frauen noch den breiten Hut aus bunten Stoffen, dessen spitze Dreiecke an beiden Seiten an Hörner und somit an den Reichtum an Rindern erinnern soll.
Interessanter für uns ist die Fahrt zum nächsten Halt, einem Frauen-Hilfsprojekt mit angeschlossenem Kindergarten. Auf dem Weg dorthin sehen wir einen Kindergarten, den Angelina Jolie unterstützt, seit sie vor Jahren hier war. Wir erfahren, dass es früher Probleme mit den öffentlichen Wasserbrunnen gab. Immer wieder vergaß jemand, den Wasserhahn zu schließen oder er war defekt. Die Folge: Viel Wasserverlust. Und das ist in einem Land wie Namibia besonders schlimm! Heute gibt es ein System mit Chips, die man wie ein Mobiltelefon oder eine Wertkarte aufladen kann. Um eine symbolische Summe von fünf Namibian-Dollar-Cent pro Liter kann man sich dann maximal so viel Wasser herunterladen, wie der Kredit auf dem Chip eben zulässt.
Im Frauen-Sozialprojekt COSDEP empfangen uns Frauen, die gerade mit großer Ausdauer singen und tanzen. Sobald wir eintreffen, übernimmt eine energische Frau das Kommando, begrüßt uns und macht uns gleich zu ihren Schülerinnen und Schülern. Auf einer Wand – die als Tafel dient – erklärt sie uns die vier Knacklaute, die es in ihrer Sprache gibt. Wir sollen sie nachahmen, wir schnalzen und knacken mit der Zunge, dass wir sie uns fast verrenken. Unsere Zuschauer lachen – nicht spöttisch, sondern einfach so herzlich, wie alle hier sehr herzlich sind.
Sie erklärt uns, dass sich die Frauen hier vor allem nach der Schule um die Kinder kümmern. Das Projekt will aber auch die Frauen selbst unterstützen, Arbeit und ein kleines Einkommen zu finden. Eine Gelegenheit, ihnen dabei zu helfen, bietet sich uns gleich selbst: In einem Nebenraum bieten die Frauen selbstgebastelte Schnitzereien, selbstgemalte Bilder, bemalte T-Shirts und jede Menge anderes Kleinkunsthandwerk und Souvenirs an. Auf jedem der Stücke steht der Name der Frau, die es geschaffen hat. Der Erlös aus dem Verkauf wird fein säuberlich notiert und geht direkt an sie.
Die energische Gründerin dieses kleinen Hilfswerks erinnert uns daran, ihre Website und Facebook-Seite zu veröffentlichen, damit möglichst viele sie anschauen. Wir kommen dem Wunsch gerne nach: Ihr findet sie auf Facebook unter „Dantago Communities Rising“ und im Internet unter www.Gofundme.com sowie www.Crowdnse.com.
Spannend auch das lokale Essen, das den Abend für uns abschließt. Es ist reichlich anders als in den Hotels und für einige durchaus gewöhnungsbedürftig. Es ist einfach nicht selbstverständlich, dass hier die Filetstückchen auf den Tisch kommen, sondern weniger edles Fleisch. Aber es ist herzhaft für uns zubereitet, dazu gibt es Maisbrei, Kartoffelsalat, gemischten Salat … Den meisten hat es also durchaus gemundet, und viele von uns haben dann auch den – aus exotisch-kulinarischer Sicht – absoluten Höhepunkt als Herausforderung genommen, und von den frittierten Raupen gekostet. Sie sind außen knusprig, innen weich – und der Geschmack ist ziemlich neutral. Sicher sehr nahrhaft, man kann sich daran gewöhnen, aber die Delikatesse wird es wohl für keinen von uns.
Begeisterung hingegen erntete die A-Capella-Gruppe, die für uns auftrat. Reine Stimmen sangen voller Herz und Seele afrikanische Lieder von Liebe, Trauer und Freude, von Jungfrau Maria und eine ganz eigene, mitreißende Version des „Lion sleeps tonight …“. Wir sind begeistert und kaufen fleißig selbstgebrannte CD’s.
Der Abschied ist herzlich und das Eis zwischen Schwarz und Weiß ist inzwischen etwas gebrochen, umso mehr, sobald wir unsere inzwischen bereits zur Tradition gewordenen Südtirol-Käppchen und blauen Schurze überreichen. Auf der Heimfahrt aber hängt jeder von uns so seinen eigenen Gedanken nach. Und wohl jeder kommt zu anderen Schlüssen. Vor allem aber bleiben wohl bei jedem von uns viele Fragen offen!
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hidden-gefuehlschaos · 7 years ago
Text
Arijanas Geschichte
16. April 2016
Arijana ist groß, schlank, blond und hat einen muskulösen doch weiblichen Körperbau. Sie hat lange Beine und ist zudem sehr gelenkig. Sie hat eine Narbe die über ihr rechtes Auge führt. Doch diese verunstaltet ihr sonst schönes Gesicht nicht, nein sie gibt ihr sogar einen gewissen Charme und lässt sie vertrauter wirken. Ihr Haar hat sie zu einem Zopf zusammengeknotet und ihren Pony lässt sie auf ihre rechte Gesichtshälfte fallen, gerade genug um ihre Narbe etwas zu verdecken ohne ihre Sicht zu behindern.  Ihren Körper schützt sie durch eine Lederrüstung, und trägt einen Gürtel an dem ihre Waffenscheiden befestigt sind. Von der linken Schulter herunter zur rechten Hüfte trägt sie einen am Harnisch befestigten Ledergurt an dem sie ein kleines Messer, Verbandszeug, eine kleine Tasche mit getrockneten Heilkräutern und drei Wurfmesser befestigt hat. Bewaffnet ist sie mit einem Jagdmesser und einem Kurzschwert. Ich habe ihr alles über das Spurenlesen beigebracht und sie übertraf mich innerhalb kürzester Zeit. Sie ist eine Meisterin ihres Fachs und auf Grund ihres Talents ist sie die Kundschafterin unserer Gruppe. Sie ist eine sehr glücklich wirkende und aufgedrehte Person. Sie gibt nicht viel aus ihrem Leben, ihrer Vergangenheit oder ihrer Gefühle preis. Sie vertraut nicht vielen blind nur mir und Kay. Im Schlachtgetümmel weis sie genau was zu tun ist. Sie ist entgegen ihrer sonst aufgedrehten Art ruhig und jede Bewegung ist bis aufs genauste geplant und durchdacht bis hin zum tot des nächsten Gegners. Dabei führt sie ihre Klingen wie ein Teil ihres Körpers.
Sie stieß zu uns als wir noch zu zweit waren, nur ich und Kay, ohne Mission oder Ziel. Zwei knapp 17 Jährige die die Welt erkunden wollten und denen kein Abenteuer zu schade war um mit dem verdienten Geld ihre Bäuche zu füllen. Sie war damals ein kleines Mädchen von gerade mal neun Jahren als wir mitbekamen wie sie sich, nur mit einem Jagdmesser bewaffnet, von einer art kleinwüchsigem Mischung aus Luchs und Mensch wehrte. Dies war auch der Moment in dem wir das erste mal ein Jungtier eines Waldkobolds zu Gesicht bekamen. Sie kämpfte wie eine Heldin bis das Untier ihr in die Hand biss und dabei war zu ihrem Gesicht über zu gehen. Doch innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde reagierten Kay und ich. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher und spannte ihn in seinen Langbogen während ich losstürmte, mein Schwert schon fest in der Hand. Dies bekam der Kobold mit und sprang auf weshalb Kays Schuss ihn nur in die Hüfte statt des Kopfes traf. Das getroffene Tier schlug wild um sich wodurch er mit seinen Scharfen klauen Arijanas rechtem Auge eine tiefe Wunde verpasste. So kam es zu ihrer Narbe. Zum Glück wurde ihre Sehfähigkeit dadurch nicht beeinträchtigt. Ich sprang auf das am Boden liegende, immer noch um sich schlagende Biest und rammte mein Schwert in seinen Hals womit ich sein leiden sofort beendete.
Wir halfen dem halb verhungerten Mädchen auf, Versorgten ihre Wunde, gaben ihr Verpflegung und fanden heraus wie es dazu kam. Sie erzählte das ein grausamer General des Königs ihr Haus nieder brannte und ihre Eltern vor ihren Augen tötete. Bevor die Wachen sie schnappen konnten griff sie nach ihres Vaters Jagdmesser, stach ihn in das knie der auf sie zu kommenden Wache welche sie gerade ergreifen wollte und verschwand im Unterholz des Waldes nahe ihres Hauses. Seitdem streifte sie, für nicht weniger als 5 Tage, alleine durch den Wald mit nicht mehr als den Sachen die sie am Leib trug und ernährte sich von Bachwasser und Gefundenen Beeren die sie vielleicht hätten töten können.Sie zeichnete mit einem Stück Ast und etwas farblich passendem Beeren Saft auf ein abgerissenes Stück Stoff ihres weißen Kleides auf die eine Seite die guten auf die andere Seite die schlechten Beeren. So schaffte sie es nach anfänglichen blinden versuchen nur die zu pflücken die ihr halfen. Kay zückte sein angefangenes Notizbuch, welches er sich provisorisch selbst gebunden hatte und verglich alles was er bereits eingetragen hatte und ergänzte fehlendes. Danach drückte er es ihr in die Hand und schenkte es ihr mit der bitte, es stets weiter zu führen, da es ihr auch eine große Hilfe sein kann, falls sie in freier Wildbahn noch einmal auf sich alleine gestellt sein sollte. Arijana hat seit diesem Tag bis Heute mehrere Bücher mit ihrem Wissen gefüllt.
Nach stundenlangem Gerede und Geschichten die wir ihr zu ihrer Beruhigung erzählten, fragte sie ob sie bei uns bleiben könne und wir willigten sofort ein. Sie war schon mit 10 Jahren nach einer kleinen Grundausbildung im Nahkampf von mir unsere Kundschafterin da sie alleine schon durch ihre Zierlichkeit und Größe durch die kleinsten spalten im Unterholz kam und gut klettern konnte. Irgendwann, als sie circa 12 war, ließen Kay und ich Ihr, von etwas erspartem, ein Kurzschwert schmieden, da sie mit ihrem Jagdmesser und einem bearbeiteten Knüppel bewaffnet die Führung zweier Waffen lieben lernte. Durch tägliches Training und kleinere Scharmützel mit Wegelagerern und Strauchdieben war sie mit 16 schon eine ausgezeichnete Kämpferin. In Städten verdiente sie Gold bei Turnieren während Kay jagte oder mit mir eine Aufgabe erledigte um uns ebenfalls Gold und andere Dinge einzubringen. Wir waren keine Gruppe mehr, nein, wir entwickelten uns immer mehr zu einer Familie. Als wir sie damals fanden und aufnahmen, wusste ich das sie was besonderes ist, doch mir kam nie in den Sinn das sie mir eines Tages das leben retten würde und gleichzeitig ihres aufs Spiel setzte.
Es Geschah vor ungefähr zwei Jahren als sie 18 war. Wir sind in Richtung Aleria unterwegs, im Norden Raenas. Die Umgebung um Aleria ist bekannt dafür das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt zu sein da es weit im norden des Landes und sehr hoch gelegen war. Aleria selbst ist eine Stadt mit zwei Gesichtern. Auf der einen Seite ist Sie ein Meisterwerk der Architektur, Eine Stadt die mit dem Berg in den sie gemeißelt scheint im Einklang lebt und jeden nutzen des Berges ausschöpft. Außerhalb dieser Bergfestung liegt der Rest der Stadt. Der Markt, diverse Handwerker, Hütten der Bewohner und jede menge provisorisch zusammen gebaute Unterkünfte der Bergarbeiter die in dieser Umgebung, welche die reichste Umgebung an Erzen im Land ist, ausgebeutet werden bis aufs letzte. Das gesamte Land war eine einzige Fels-Wüste voll von Gebirgen und großen Felsbrocken.
Wir waren in einem starken Schneesturm gefangen und suchten Zuflucht in einer Höhle, mitten im nichts. Doch leider bekamen wir mit, nachdem wir die Höhle betraten, das die Höhle voller Aleria-Fledermäuse hing die in ausgewachsenem Stadium eine Größe von zwei Metern erreichten. Eigentlich hätten wir es schon vor dem eindringen am extremen Gestank mitbekommen sollen welchen die Heimstätte dieser Biester mit sich bringt doch auf Hoffnung nach einem Trockenen Lager handelten wir überstürzt und fahrlässig. Wir wollten uns gerade hinaus schleichen als ein schätzungsweise drei meter großer Schnee-Troll im vom Mondlicht beleuchteten Höhleneingang erschien und offensichtlich hörte was dort vor sich ging. Er patrouillierte wohl diesen Berghang. Für Schnee-Trolle nicht ungewöhnlich. Immerzu patrouillieren sie in einem Radius von einem Kilometer, drei mal am tag um ihre Zuflucht. Nur ihre Absicht ist mir noch immer nicht gewiss, wieso in diesem Radius? Wir hofften das er uns in dieser Dunkelheit nicht erkannte, doch als mir eben diese Hoffnung kam war es auch schon zu spät und das Untier brüllte und schnaufte, kurz davor auf uns los zu stürmen. Wir zogen unsere Waffen und stürmten Hinaus nachdem Kay versuchte dem Troll zwei Pfeile in die Knie zu schießen. Da Kay ein Mensch und kein Elf oder Zwerg ist spielte ihm jedoch die Natur dazwischen, denn ein Mensch sieht in dieser Dunkelheit nicht so gut wie manch andere Rasse. Dadurch gingen beide Pfeile ein stück über die knie und fanden ihr Ziel in seinen Oberschenkeln. Es Machte dem Troll zwar nicht viel aus aber es reichte um ihn für einen Kurzen Moment abzulenken. Da ich all das Gepäck trug und Rüstzeug ohnehin schon viel wog lahmte ich etwas. Da die Ablenkung nur von kurzer dauer war sah der Troll mich, holte mit seiner riesigen Pranke aus und schmetterte mich mit einem schlag an eine Felsformation außerhalb der Höhle. Diverse Felsbrocken fielen nach meinem Aufprall herunter.
Als ich die Augen wieder öffnete schmeckte ich Blut, mein gesamter Körper schmerzte und mein linker arm lag unter einem heruntergestürzten Felsbrocken begraben. Ich versuchte mich mit meinem rechten arm aus dieser Falle zu befreien doch vergeblich. Als ich mich umsah, sah ich das ich von mehreren riesen Fledermäusen umgeben war die sich offensichtlich durch kleine Kämpfe darum stritten wer mich wohl zuerst reißen dürfe. Ich dachte das es aus sei als ich sah das Kay alle Hände voll zu tun hatte sich gegen den Troll zur Wehr zu setzen und Arijana bei der übereilten Flucht spurlos im Schneesturm verschwunden war. Eine der Fledermäuse war nun schon in unmittelbarer nähe und fauchte mich an während ihr das Wasser schon das Maul herunter lief. Sie kam langsam mit ihrem Kopf näher, das Maul weit geöffnet aus dem ich noch die Überreste ihrer letzen Mahlzeit riechen konnte. Sie roch an mir, fauchte und bäumte sich auf und wollte mich zerreißen. In diesem Moment dachte ich, es wäre mein Ende. Getötet von einer zwei meter großen Fledermaus wegen der eigenen Unachtsamkeit. Einen Heldentod sterben habe ich mir anders vorgestellt. Doch plötzlich hörte ich einen lauten Schrei und sah nur noch wie zwei Klingen in den Schädel des Ungetümes einfuhren und es herum rissen. Es war Arijana. Das Biest quälte sich mit letzter Kraft ein ätzendes und grelles Jaulen aus dem Körper bevor Arijana ihm die Kehle durchschnitt und es endgültig zum schweigen brachte.
Durch dieses Jaulen beendeten die restlichen Fledermäuse ihren Beute Kampf und ihre Aufmerksamkeit lag direkt auf ihrem getöteten Artgenossen und dessen Henkerin.
Dieses Jaulen lenkte ebenfalls den Troll ab was Kay sich zu nutze machte und dem Troll eines seiner Augen mit seinem Dolch heraus stach. Halb blind trat der Troll seinen Rückzug an und stürmte in die Eisige kälte. Kay rannte leicht hinkend zu mir, befreite mich aus meiner Falle löste unser Proviant von mir und trug mich davon. “Lass mich zurück ich bin sowieso nur eine last rette Arijana und flieht” schrie Ich doch Kay wollte nicht hören. Also verpasste ich ihm mehrere gezielte Stöße mit meinem Ellbogen bis er mich fallen ließ und zu Boden fiel. Ich versuchte aufzustehen doch der Schmerz riss mich immer wieder zu Boden. Ich dachte für Arijana war es nun zu spät da einzelne blutige Fetzen zwischen der Fledermaus Meute herum flogen. Doch dann sah ich wie sie Blutüberströmt aus der Menge aus der Gefahrenzone hinaus sprang. Kay warf mich über seine Schulter und trug mich durch den immer stärker werdenden Schneesturm, dicht hinter uns Arijana immer wieder zurückblickend das uns ja nichts folgte. Ich fiel während der Flucht in Ohnmacht.
Als ich erwachte lag ich im Bett einer Herberge, mit Kay wachend neben mir, wartend das ich aufwache. Auf meine Frage ob er denn geschlafen hatte schüttelte er den Kopf und sagte  “Ich schlafe nicht bis ich nicht weiß das du mir weiter auf die nerven gehen kannst. Aber das du nach zwei Tagen Bewusstlosigkeit ohne Probleme aufwachst sagt mir genug” und lachte. Ich spürte das ich vom Brustkorb abwärts bis zu den Oberschenkeln Komplett Bandagiert war und mein linker Arm in einer Schlinge lag. “Iss, trink und Ruh dich aus” riet er mir und verließ daraufhin den Raum. Als ich mich umsah, sah ich Arijana schlafend auf einem Sessel sitzen. Ich sagte ihren Namen und sie öffnete die Augen. Als sie mir das genaue ausmaß meiner Verletzungen näher brachte, fragte ich sie wie sie aus dieser Hölle entkam. Sie meinte sie habe einfach nur auf ihr wissen vertraut. Sie wusste das die Fledermäuse sich durch ihren Geruch orientieren also sprang sie zu der erlegten Fledermaus, schob sich unter sie und wartete auf den richtigen Moment. Als eine der Fledermäuse schließlich die Schwinge des Kadavers vom Körper riss und weg schleuderte, hielt sie sich an dieser fest und nutzte den Schwung um aus der Todesfalle zu entkommen. “Deine Sorge ist unnötig.” fügte sie an, “ich kann doch nicht einfach sterben und euch zwei alleine lassen. Ihr könnt nicht mal auf euch selbst aufpassen wie wollt ihr da auf euch gegenseitig aufpassen?” Wir sahen uns an und lachten.
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schreibtherapie · 7 years ago
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Nur kurz nachdem sich Nathan wieder zu uns an den Tisch gesetzt hatte, wurde der magische Moment zwischen Cas und mir dann doch unterbrochen. Meine Mom tippte mir leicht auf die Schulter, ohne dass ich es hatte kommen sehen, und holte mich damit wieder in das Hier und Jetzt zurück. „Liebes,“, sagte sie und legte mir dabei eine Hand auf die Schulter, „dein Vater denkt, euch könnte langweilig sein. Ihr müsst nicht bei uns am Tisch sitzen bleiben. Wenn ihr wollt, könnt ihr gern in den Garten gehen.“ Sie nahm ihre Hand wieder von meiner Schulter und lächelte mich an. Ich kannte dieses Lächeln, es war eines von der mütterlichen Sorte. So lächelte sie mich an, wenn wir ein Geheimnis teilten, nur über unsere Gedanken miteinander kommunizierten, Dad an etwas dachte, was wir beide lustig fanden, oder aber dann, wenn sie ganz genau wusste, was in meinen Gedanken gerade vor sich ging. Dieses Lächeln konnte nur bedeuten, dass es nicht unbemerkt geblieben war, wie sehr ich mich zuvor in Cas‘ Augen verloren hatte.
Die Frage war nun, ob es nur Mom mitbekommen hatte oder ob es an diesem Tisch noch weitere Personen gab, die die Blicke, die ich Cas zugeworfen hatte, bemerkt hatten. Sophia und Madison unterhielten sich noch immer. Mary hatte sich mittlerweile in ihr Gespräch eingebracht und Tony hatte sich anscheinend in das Gespräch von Dad und Kai eingemischt. Sie alle hatten weder auf mich noch auf Cas geachtet. Doch erst jetzt bemerkte ich, dass Nathan wieder bei uns am Tisch saß. Offenbar hatte er Moms Vorschlag mitbekommen, denn er saß aufrecht und vorgebeugt, jederzeit dazu bereit vom Tisch aufzustehen und mit Cas und mir im Garten zu verschwinden. Er wartete nur noch darauf, dass ich Mom zustimmen und mich selbst erheben würde. Nur Cas hatte seinen Blick auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne gerichtet. Aus Angst, mein Blick könne wieder an ihm hängen bleiben, schaute ich schnell zurück zu Mom, doch so hatte ich Cas‘ Gesicht nicht sehen können und konnte nicht sagen, was wohl gerade in ihm vorging. Ich verfluchte meine Gabe dafür, dass sie es mir erlaubte die Gedanken jeder x-beliebigen Person auf dieser Welt zu hören, doch nicht die meines besten Freundes. „Das ist eine gute Idee, Mom!“, antwortete ich endlich und stand auf. Schon war auch Nathan auf den Beinen. Nur Cas war noch immer so tief in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, dass wir bereits aufgestanden waren. Erst als Nathan ihm auf die Schultern klopfte, löste sich sein Blick vom Horizont. Er schaute kurz auf und erhob sich dann ebenfalls. Ich ließ die Jungs vorausgehen und folgte einige Schritte hinter ihnen. Ich wollte es ihnen überlassen, zu entscheiden, wohin wir uns zurückziehen würden, denn unser Garten war groß und es gab viele Ecken, in denen wir ungestört und unter uns sein konnten. So hatte ich noch einen Augenblick Zeit, über einige Sachen nachzudenken. Beispielsweise darüber, wie ich mich wohl für den Rest des Abends Cas gegenüber verhalten sollte. Als Nathan ihm auf die Schulter geklopft und ihn somit aus seinen Gedanken gerissen hatte, hatte er zuerst zu ihm aufgeschaut, dann hatten sich unsere Blicke wieder getroffen und erst als Nathan ihm ein weiteres Mal auf die Schulter geklopft hatte, war er wieder voll und ganz bei sich gewesen und von seinem Stuhl aufgestanden. Seitdem hatte er jeden Blick in meine Richtung gemieden und lief nun schweigend neben Nathan, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Von der Terrasse aus liefen wir über einen gepflasterten Weg zwischen einigen Büschen hindurch, die die Terrasse vom Rest des Gartens abteilten, und am Gartenhaus vorbei, in dem einige Gerätschaften untergebracht waren. Dahinter lag ein Pool, der durch seine Holzverkleidung von unserem Teich abgetrennt war, in dem man ebenfalls baden konnte. Darüber führte eine kleine Brücke in einen offenen, aber überdachten Pavillon mit einem Tisch, ein paar Stühlen und einigen Sonnenliegen darin. Sowohl vom Rande des Pavillons, als auch von der Brücke aus, konnte man seine Füße im Wasser baumeln lassen. Zwar war heute nicht einer dieser Sommertage, die so drückend heiß waren, dass man sich den ganzen Tag lang nicht aus dem Haus wagen konnte, doch gegen eine kleine Abkühlung im Sonnenuntergang hatte im Sommer nie jemand etwas einzuwenden. Natürlich war Nathan der Erste von uns, der keine Schuhe mehr trug. Er ließ sich mitten auf der Brücke nieder und tauchte, ohne zu zögern, seine Füße in das angenehm kühle Wasser des Teiches. Sofort begann er damit kleine Strudel zu bändigen und mit der Temperatur des Wassers zu spielen. Cas setzte sich neben Nathan, direkt neben den Eingang zum Pavillon und zog sich nun ebenfalls die Schuhe aus. Ich selbst streifte mir die Ballerinas, noch während ich die kleine Brücke überquerte, von den Füßen und setzte mich dann auf meinen Lieblingsplatz direkt am Rande des Pavillons. Von der Terrasse her hörten wir noch einige Male das Gelächter der Erwachsenen. „Hey, wollt ihr mir nicht von eurem Urlaub bei Matty erzählen?“, fragte ich schließlich in die Runde und Nathan ergriff sofort das Wort. Matty, eigentlich Matthew, aber alle nannten ihn einfach nur Matty, ging zusammen mit ihm und Cas in dieselbe Klasse, eine Jahrgangsstufe über mir. Ich hatte Matty durch Cas und Nathan kennengelernt und mittlerweile war auch ich locker mit ihm befreundet, doch die Jungs kannten Matty schon viel länger und besser als ich. Sie waren mittlerweile zu so guten Freunden geworden, dass Matty sie in diesem Jahr sogar zu sich nach Hause nach Jacksonville in Florida eingeladen hatte.  Dort hatten sie zwei Wochen bei ihm zu Hause verbracht. Er wohnte nicht weit vom Strand entfernt und dank Instagram und Whatsapp wusste ich bereits, dass sie dort auch einen Großteil ihrer Freizeit verbracht hatten. Doch der Tag, an dem sie aus Florida wieder zurück nach Hause gekommen waren, war dummerweise auch der Tag vor meiner Abreise nach Deutschland gewesen. Während ich am Nachmittag damit beschäftigt gewesen war, die Koffer zu packen, waren sie damit beschäftigt gewesen, ihre Koffer wieder auszupacken. Erst am Abend hatten sie Zeit gehabt, bei mir vorbeizuschauen, doch sie waren müde von der langen Reise und ich wollte schon früh ins Bett, um ausgeschlafen und erholt zu sein, wenn der lange Flug nach Deutschland anstand. Wir hatten also keine Zeit gehabt, lang und ausführlich über ihren Urlaub zu plaudern, doch nun lag noch die ganze Nacht vor uns und es gab viel zu erzählen. Nathan ließ noch immer einige kleine Strudel durch den Teich sausen und erzählte mir von der Anreise und von Mattys Zuhause, einem großen, eleganten Haus mit Pool und weitläufigen, stilvoll eingerichteten Zimmern, besonders von Mattys Zimmer und dann von seiner kleinen Schwester, seiner Mutter und dem Stiefvater. Er erzählte davon, wie er und Cas sich im Gästezimmer ein Ehebett teilen mussten und auch noch das Bad. Ich musste lachen. Dann erzählte er davon, wie Matty ihnen das Longboardfahren beigebracht hatte und wie sie damit jeden Tag zum Strand gefahren waren, wie er ihnen die Grundlagen des Surfens zeigte und davon, wie Cas und er mit jedem Tag besser wurden. Cas nickte immer wieder und an einigen Stellen ergänzte er Nathan oder unterbrach ihn, wenn er Nathans Variante davon, wie etwas geschehen sein sollte, nicht zustimmen konnte und erzählte stattdessen, wie es aus seiner Sicht abgelaufen war. Immer wieder zeigten sie mir Fotos vom Strand oder von ihren Surfboards. Einige davon hatte ich bereits auf Instagram gesehen. Zwei oder drei der Bilder hatte mir Cas sogar schon per Whatsapp geschickt. Als Nathan vom Surfen sprach, warf Cas immer wieder ein, wie viel besser Nathan surfen konnte als er und wie schnell er es gelernt hatte. Immer wieder erzählte Nathan vom Strand und vom Meer und seine Augen strahlten. Er erzählte vom Wasser, von den Wellen und den Strömungen und wie sie ihn aufgenommen hatten als wäre er ein Teil davon. Immer wieder unterbrach er sich dabei und dachte, wir würden ihn nicht ernst nehmen oder denken, was er da erzählte, sei übertrieben, doch Cas forderte ihn immer wieder dazu auf, weiterzureden und dabei nicht zu viel darüber nachzudenken und uns stattdessen einfach davon zu erzählen, wie er sich im Wasser gefühlt hatte. Er wusste, dass Nathan eine ganz besondere Verbindung zu seinem Element hatte, eine viel stärkere Verbindung als er oder ich es uns überhaupt vorstellen konnten. Dass Nathan zögerte, offen über seine Verbindung zum Wasser zu sprechen, kam nicht von ungefähr. Viele an der Akademie beneideten ihn - besonders die anderen Wasserbändiger. Viele gingen ihm einfach aus dem Weg, doch einige Andere hatten es sich zum Ziel gesetzt, Nathan fertig zu machen, auf die eine oder andere Art. Auch Cas und ich wurden von vielen beneidet. Viele sahen nur die Vorteile, die es mit sich brachte, ein Priester zu sein und somit alle vier Elemente bändigen zu können. Niemand wollte etwas davon wissen, wie anstrengend es war, wie viel mehr Zeit man im Unterricht verbrachte als die anderen und wie groß der Druck, die Erwartungen, die Verantwortung waren. Zu unserem Glück gab es nicht viele, die dumm genug waren, sich offen gegen uns zu stellen. Doch es war nicht leicht für uns, unsere Mitschüler kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen, wenn wir uns nie wirklich sicher sein konnten, wer es ehrlich mit uns meinte und wer sich lediglich Vorteile aus einer Freundschaft zu uns erhoffte. Nun ja. Für Cas war es nicht leicht. Für mich schon. Ich konnte immerhin Gedanken lesen. Schließlich hatte Nathan alle Erlebnisse ausführlich geschildert und auch Cas konnte nichts mehr hinzufügen. Der Teich lag nun ruhig vor uns. Cas und ich hatten unsere Füße bereits aus dem Wasser gezogen und auch Nathan ließ seine Füße nicht länger im Wasser baumeln. Stattdessen stellte er sie auf die glatte Wasseroberfläche, sodass nur seine Fußsohlen das Wasser berührten. Noch während ich mich darüber wunderte und gespannt abwartete, was er wohl als nächstes tun würde, schaute er zu mir auf. „Jetzt haben wir die ganze Zeit über unseren Urlaub gesprochen. Es wird Zeit, dass du mal ein paar Worte zu deinem Urlaub verlierst. Du hast uns noch gar nichts erzählt und dabei bist du schon seit fast einer Woche wieder hier!“ „Hey! Keine Vorwürfe!“, antwortete ich, „Ich hab euch vorhin schon erklärt, dass ich meinen Jetlag auskurieren musste!“ „Ausreden!“, konterte Nathan. „Gar nicht wahr!“, antwortete ich. „Als wir aus Florida wieder nach Hause gekommen sind, haben wir dich noch am selben Abend besucht!“ „Und wie lange seid ihr geflogen?“ „Etwa zweieinhalb Stunden? „Ach ja? Nun, allein der Flug vom Flughafen Leipzig/Halle nach Frankfurt dauerte eine Stunde, dann mussten wir einen anderen Flug erwischen von Frankfurt am Main nach New York City. Wir sind über achteinhalb Stunden geflogen und dann lag noch eine Fahrt von über anderthalb Stunden vor uns. Eure Heimreise war ein Spaziergang dagegen.“ „Der Punkt geht an Lil“, warf Cas ein. „Außerdem ist das das erste Mal seit Jahren, dass Tony und Sophia uns hier zu Hause besuchen. Nachdem wir unsere Jetlags auskuriert hatten, haben wir einige Ausflüge zusammen unternommen. Aber von denen kann ich euch erzählen, nachdem ich euch von meinem Urlaub in Deutschland erzählt habe . . .“ Also erzählte ich von meinem Urlaub, von den ersten zwei Wochen, die ich bei Eva in Lübeck verbracht hatte, von unseren Ausflügen zum Strand, unserem Tag im Hansa Park, dem Ausflug nach Berlin und von dem besten hausgemachten Eis außerhalb Italiens im Eiscafé Venezia in Bad Schwartau. Dabei fiel mir wieder ein, dass ich den Jungs ein Geschenk aus Lübeck mitgebracht hatte, Niederegger Marzipan. Natürlich forderten sie ihr Geschenk sofort ein, schließlich ging es um Süßigkeiten aus Europa und die waren alle Male besser als die von hier. Besonders die Süßigkeiten mit Schokolade waren einfach nicht zu übertreffen. Ich versprach, ihnen das Marzipan zu geben, sobald die Party zu Ende war und sie wieder nach Hause gehen würden, denn ich saß gerade genau richtig auf meinem Platz im Pavillon und hatte einfach keine Lust, nun aufzustehen und ins Haus zu gehen. Ich machte also da weiter, wo ich zuvor aufgehört hatte und erzählte von den letzten zwei Wochen, die ich mit Tony und Sophia verbracht hatte. In der ersten der beiden Wochen, hatten sie mir Köln gezeigt und ich erzählte vom Kölner Dom, vom Rheinufer, dem Schokoladenmuseum, dem Ludwig Museum, dass eine unglaubliche Sammlung an deutscher Kunst aus dem Expressionismus beherbergt, der Kölner Seilbahn und von dem Musical, dass wir zusammen besucht hatten. Natürlich zeigte auch ich ihnen einige Fotos, die ich noch nicht auf Instagram gepostet hatte. Meine letzte Woche in Deutschland hatte ich dann in Leipzig bei Tony und Sophia zu Hause verbracht. Jedes Jahr, wenn ich nach Leipzig kam, gefiel mir die Stadt noch besser. Auch wenn ich dort meist nur ein oder zwei Wochen im Jahr verbrachte, war sie für mich wie eine Art zweites zu Hause geworden. Im Stadtzentrum kannte ich mich mittlerweile sogar richtig gut aus. Auch dieses Jahr war ich wieder einige Male dort gewesen und durch die Einkaufsstraßen gebummelt. Ich hatte die Woche vor allem genutzt, um mich von dem ganzen Trubel und der vielen Aufregung der letzten Wochen etwas zu erholen. Deshalb gab es auch nicht viel, wovon ich den Jungs erzählen konnte und so war ich schon bei unserer Heimreise angelangt und wollte schließlich von den Ausflügen erzählen, die ich in den vergangenen Tagen mit meiner Familie gemacht hatte, doch ich kam nicht dazu, denn ich wurde abgelenkt. Nathan, der mir die ganze über Zeit aufmerksam zugehört hatte, hatte nun all seine Konzentration auf seine Füße gerichtet, die noch immer fest auf der Wasseroberfläche standen. Nun verlagerte er sein Gewicht auf seine Füße und versuchte sich langsam aufzurichten. Mit beiden Armen stützte er sich dort auf der Brücke ab, wo er zuvor noch gesessen hatte. Immer weiter richtete er sich auf, bis er sich nur noch auf seine Fingerkuppen stützen konnte und mit einem Mal stand er auf dem Wasser wie auf festem Untergrund. Ich hielt gespannt den Atem an. Nach einigen Augenblicken des Ausbalancierens schaute Nathan wieder auf und sah uns erwartungsvoll und lächelnd an. Erst jetzt konnte ich mich wieder entspannen und endlich ausatmen. Cas applaudierte. „Nathan! Das ist unglaublich! Wann hast du das gelernt?“, fragte ich begeistert. „In den letzten vier Wochen. Irgendwie musste ich mir ja die Zeit vertreiben.“ Nathan strahlte mich an. „Nathan, ich kann das nicht glauben! Soll ich dich jetzt Jesus nennen?“ Ich konnte mir diesen Scherz einfach nicht verkneifen. „Nein, keine Sorge! Es ist auch in Ordnung, wenn du mich weiterhin Nathan nennst!“, antwortete er lächelnd. Nun machte er sich daran, einen ersten Schritt zu versuchen. Wieder hielt ich den Atem an, doch es ging alles gut. Er verlor nicht den Halt und fiel auch nicht ins Wasser. Er stand fest auf der Wasseroberfläche des Teichs und wagte nun den zweiten Schritt, dann den dritten und einen vierten. „Weißt du, ohne dich war Cas und mir ganz schön langweilig und irgendwie mussten wir uns ja vorm Lernen drücken“, sagte er schließlich, während er weiter Schritt für Schritt über das Wasser lief. „Oh nein! Lasst uns jetzt bloß nicht über die Prüfungen reden!“, warf Cas ein und seufzte. „Die Prüfungen! Die hatte ich ja ganz verdrängt!“, fiel es mir wieder ein. Seitdem wir die Kurse zu Beginn der Ferien belegt hatten, hatte ich so gut wie nichts für die Prüfungen getan und auch im Urlaub hatte ich keine Lust gehabt, zu lernen. Nun standen schon bald die Prüfungen an und ich fühlte mich genauso unvorbereitet wie jedes Jahr um diese Zeit. So war das nun mal, wenn man ein Anderweltler war und eine Gesegneten-Akademie besuchte. Ein Abschluss an einer solchen Akademie war zwar vielleicht in der Anderwelt sehr hilfreich, in der Welt der Menschen jedoch wertlos. Deshalb waren wir dazu gezwungen zu Beginn der Ferien an Lehrkursen und, sobald sich die Ferien ihrem Ende neigten, an verschiedenen Prüfungen teilzunehmen und diese auch möglichst zu bestehen, um so auch einen Abschluss in der Menschenwelt machen zu können. Aufgrund unserer erhöhten Lern- und Aufnahmefähigkeit war das nicht wirklich ein Grund zur Sorge. Was normale Menschen sich hart über ein ganzes Schuljahr hinweg erarbeiteten mussten, wurde uns innerhalb weniger Kurse vermittelt, einiges mussten wir uns dann mit speziellen Lehrbüchern oder über das Internet selbst erarbeiten und schließlich kamen die Prüfungen, deren Ergebnisse dann in Form eines gültigen Zeugnisses ausgestellt wurden. Trotzdem war die Prüfungsphase immer sehr stressig und deshalb bei uns genauso unbeliebt wie auch bei den Menschen. „Habt ihr denn schon angefangen, für eine der Prüfungen zu lernen?“, fragte ich nach. „Geschichte und Biologie“, antwortete Nathan. „Mathematik und Physik“, fügte Cas hinzu. „Wir wollen dann gemeinsam den Stoff noch einmal durchgehen und derjenige, der für das eine Fach gelernt hat, muss dann dem anderen, der nicht dafür gelernt hat, Fragen zum Stoff beantworten. Du kannst dir auch noch zwei oder drei Fächer aussuchen, dann kannst du dich uns anschließen!“, bot Nathan an. „Gerne, ich werde gleich morgen mal nachschauen, welche von den übrigen Fächern mir liegen könnten.“ „Lass dir bei der Entscheidung nicht zu viel Zeit, du hast einiges nachzuholen, kleine Lili.“, antwortete Nathan, der nun auf dem Wasser neben mir stand, und boxte mir leicht gegen die Schulter. „Wie geht es nach den Prüfungen eigentlich bei dir weiter?“, fragte mich Cas plötzlich. „Was meinst du damit? Nach den Prüfungen genieße ich die letzten Ferientage und dann beginnt schon wieder das neue Schuljahr“, antwortete ich verwirrt. Worauf wollte er hinaus? „Ich habe meine Eltern darüber reden hören, dass die oberste Priesterin Zenobia deinen Eltern angeboten hat, an der Akademie zu unterrichten, die sie ab dem nächsten Schuljahr auf der Blessed Island leiten wird.“ „Oh, ja. Davon haben sie mir erzählt, als ich aus Deutschland zurück gekommen bin . . .“ Eva hatte ich noch am selben Abend, an dem ich davon erfahren hatte, davon erzählt. Sie war hellauf begeistert gewesen, denn die Direktorin der Deutschen Akademie, die Eva besuchte, hatte ihr bereits von der Akademie auf der Blessed Island erzählt. Nur die begabtesten Schüler sollten dort aufgenommen werden und anscheinend hatte Eva gute Aussichten darauf, einen Platz an dieser Elite-Akademie zu ergattern. Die Direktorin hatte sich sogar bereits bei Zenobia dafür eingesetzt und wollte Eva sogar ein Empfehlungsschreiben ausstellen. Den Rest des Abends hatten wir uns dann ausgemalt, wie es wohl wäre, wenn meine Eltern das Angebot tatsächlich annehmen und ich mit ihnen auf die Blessed Island ziehen würde. In unseren Gedanken lebten wir schon längst zusammen in einer Wohngemeinschaft und saßen im Unterricht nebeneinander. Doch an eine Sache hatte ich an diesem Abend nicht gedacht. Würden meine Eltern das Angebot annehmen, dann würden wir New York verlassen, unser zu Hause verlassen. Ich würde nicht länger die Akademie in New York besuchen und Nathan und Cas, meine besten Freunde, nur noch in den Ferien sehen. „Aber ich weiß nicht, ob sie sich schon entschieden haben“, fügte ich leise hinzu. Für ein paar Augenblicke sagte niemand ein Wort. Unsere ausgelassene Stimmung war dahin. Nathan schaute nachdenklich auf das Wasser zu seinen Füßen. Cas hatte seinen Blick wieder in die Ferne gerichtet. Auch ich blickte nun in die Ferne in Richtung Horizont, wo die Nacht bereits angebrochen war und die ersten Sterne am Himmel standen. „Dann hast du dich also auch noch nicht entschieden?“ Ich schaute zurück zu Cas. Er sah mir direkt in die Augen, das erste Mal, seitdem wir vorhin vom Tisch aufgestanden waren. Er bemühte sich, gefasst zu wirken und hatte eine Maske der Ausdruckslosigkeit aufgesetzt, doch ich musste seine Gedanken nicht lesen können, um zu wissen, was sich hinter der Maske abspielte, denn ein Blick in seine Augen genügte, um zu wissen, wie er fühlte. Er war traurig. Etwas in meiner Brust verkrampfte sich schmerzlich, als mir klar wurde, dass es meinetwegen war. Erst heute Abend hatte ich realisiert, was ich zurücklassen würde, wenn ich auf die Akademie auf der Blessed Island gehen würde. Was Cas verlieren könnte, dass war ihm vielleicht schon in dem Moment durch den Kopf geschossen, als er seine Eltern hatte davon reden hören. Wahrscheinlich war ihm dieser Gedanke seitdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen und er hatte ihn seitdem mit sich rumgetragen. Und ich hatte nicht einmal daran gedacht, Nathan und ihm persönlich davon zu erzählen, als ich es erfahren hatte. „Nein, noch nicht“, antwortete ich und ein Lächeln huschte über Cas‘ Lippen. Ein neues Gefühl hatte sich zu der Traurigkeit in seinen Augen gemischt, ein Funken Hoffnung. Ich konnte New York und die Akademie hier nicht verlassen. Nicht ohne Cas und Nathan. Mehrere helle Töne, die vom Haus her kamen, holten uns schließlich wieder ins Hier und Jetzt zurück. „War das eure Haustürklingel?“, fragte Cas. „So hat es sich angehört, ja“, antwortete ich. „Kommen etwa noch weitere Gäste?“, wunderte sich auch Nathan. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Es ist schon nach Elf und alle Gäste, die Dad eingeladen hat, sind bereits da. Ich wüsste nicht, dass er noch jemanden eingeladen hätte.“ Anscheinend wunderten nicht nur wir uns über den späten Besuch. Auch auf der Terrasse war es plötzlich ruhig geworden. Das ausgelassene Gelächter, das von Zeit zu Zeit bis zu uns in den Garten zu hören gewesen war, war nun verstummt. Ich wollte mich gerade von meinem Platz am Rande des Pavillons erheben, da hörte ich Moms Stimme in meinen Gedanken: Lili, kommt zurück auf die Terrasse. Anscheinend haben wir einen Überraschungsgast. Ich wollte gerade nachfragen, wer denn der Überraschungsgast sei, doch sie hatte die Verbindung schon wieder gelöst, also blieb mir wohl keine andere Wahl, als ihrer Aufforderung einfach nachzukommen. „Anscheinend haben wir einen Überraschungsgast und sollen sofort zurück zur Terrasse kommen“, eröffnete ich den Jungs. „Ach ja? Wer ist der Überraschungsgast?“, fragte Nathan. „Ich habe keine Ahnung, aber es hat sich so angehört, als sei diese  Person ziemlich wichtig. Mom klang jedenfalls sehr aufgeregt.“ Mit einem großen Schritt stieg Nathan vom Teich in den Pavillon. Obwohl er die ganze Zeit auf dem Wasser gestanden hatte, waren seine Füße nicht einmal nass und er konnte sofort seine Schuhe anziehen. Auch Cas‘ und meine Füße waren schon längst wieder trocken und wir machten uns sofort auf den Weg zurück zur Terrasse. Schon von weitem konnte ich die Stimme meines Dads hören. Anscheinend war unser Überraschungsgast nicht unerwünscht, denn er klang sehr erfreut. Als wir dann am Gartenhaus vorbeiliefen, konnte ich durch die Büsche einen ersten Blick auf unseren unerwarteten Gast werfen, der gerade meinem Vater zum Geburtstag gratulierte. Es war eine Frau, groß und schlank, mit schwarzem Haar. War das etwa . . . ? Schon kamen wir auf der Terrasse an und Mom kam lächelnd auf uns zu und führte uns zu unserem neuen Gast, der mittlerweile Cas‘ Eltern begrüßte und uns dabei noch immer den Rücken zukehrte. „Hier sind sie! Lilith, Castiel und Nathaniel“, stellte uns Mom vor, doch das war gar nicht nötig, denn wir kannten unseren Gast bereits und sie kannte uns. Das letzte Mal war ich ihr vor einigen Jahren begegnet, als sie mir zu meiner Segnung gratuliert hatte und ich dem Kreis der Priester vorgestellt worden war. Sie wandte sich nun zu uns. Es war, als wäre sie keinen Tag älter geworden, seit unserer letzten Begegnung. Noch immer sah sie aus, wie eine junge Frau Anfang Dreißig und dabei war sie schon über zweitausend Jahre alt und die älteste Frau im Kreis der Priester und die einflussreichste noch dazu. Es war Zenobia höchst persönlich.
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©schreibtherapie This is a birthday gift for my dear friend @livingbrina.
Enjoy!
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diekartographiederleere · 7 years ago
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Der Eingang
Zunächst hieß es wie bei jeder vernünftigen Party, anstehen. Der eigentliche Ort der Party war geheim und so musste man auf jeden Fall zwischen 23 und 24 Uhr am Treffpunkt sein. Wer später kam, hatte Pech. Der Treffpunkt war im Keller eines verlassenen Hauses, welches hier ziemlich verlassen und alleine Stand. Weit und breit hatte kein anderes Haus hier die einstige Berliner Mauer überlebt, so stand es hier einsam mitten in Berlin. Von der Reinickendorfer Straße aus kommend, hatten sie den Kanal überqueren müssen, um dann hier ein paar Meter in Richtung Hauptbahnhof das Haus zu erreichen. Ewig wird das Haus hier sicherlich nicht mehr so verlassen rum stehen, aber erstmal war es da und trotzte der Zeitgeschichte. Tab kannte das Haus natürlich und hatte es auch schon ordnungsgemäß in seiner Karte hinterlegt. So wusste er, dass sich hinter der Tür, vor der sie anstanden, eine kurze Treppe hinunter in einen Keller befand. Der Keller war nicht groß, dafür aber schlecht beleuchtet und ziemlich verwinkelt. Er hatte auch drei weitere Ausgänge, einen der erst gut 100 Meter weiter wieder aus dem Untergrund heraus führte. Ursprünglich hatten hier dem Anschein nach zwei Häuser mit verbundenen Kellern gestanden. Heute gab es vom zweiten Haus nur noch einen Teil des Keller und eben diesen Ausgang.     Sie waren relativ früh und mussten nur so zirka 20 Menschen vor sich in der Schlange den Vortritt geben. Wie man es so machte wenn man in einer Schlange stand, man kam ins Gespräch mit der wartenden Leidensgemeinschaft. Tetsu hatte die Gruppe hinter ihnen angesprochen und nach den Bewussten gefragt. Die Gruppe schien genauso wenig etwas von diesen Bewussten zu wissen und hatte wie Tab auch nur den Vorschlag auf Lager, dass es sich bei den Bewussten doch um die Besitzer handeln müsste. Es sah nicht so aus, als ob Tetsu da die Antworten bekam nach denen er auf der Suche zu sein schien, es ergab jedoch zumindest eine zeitweilige Beschäftigung für Tetsu. Tab hatte sich ausgeklinkt und einige Anmerkungen in seinem Atlas der leeren Orte gemacht. Bis ihn die Frau vor ihm in der Schlange ansprach.
„Hey! Hast du eine Ahnung was heute passiert?“ fragte sie ihn mit einem deutlich erkennbaren amerikanischen Akzent „Nee, keine Ahnung. Ich bin eigentlich nur hier um mir mal den Kopf durchzublasen" „Durchblasen? Du meinst Sex oder wie?“ So halb war er noch mit seinen Notizen beschäftigt gewesen, damit war jetzt aber Schluss. Ihm war die Überraschung wohl anzusehen als er aufblickte und die Frau erst mal genauer betrachtete. „Kein Problem, ich bin da offen, Sex ist im Prinzip mein Beruf“ Das war nun keine weiterführende Information die half seine Überraschung zu vermindern „Äh, nee, also, eigentlich meinte ich mal den Kopf frei machen und so" „Ah du meinst Party? Oder Drogen? Also Kopf frei machen geht auch gut mit Sex denke ich, voll machen allerdings auch manchmal“   Tab hatte wirklich nicht damit gerechnet ohne große umschweife in eine Unterhaltung über Sex verwickelt zu werden. Das war wirklich nicht der gewöhnlichste aller möglichen Einstiege in eine Unterhaltung. Die Frau die da vor ihm Stand war aber auch optisch nicht unbedingt als gewöhnlich zu beschreiben. Sie war relativ zierlich, allerdings auch nicht unmuskulös, schien eigentlich sogar ziemlich kräftig zu sein. Sie machte eine relativ androgynen Eindruck, war aber trotzdem deutlich erkennbar eine Frau in ihrem dunklem, fast wahllos von Löchern durchsetzten Kleid. Ihr Gesicht war der eigentliche Blickfang. Ihre tiefen Augenhöhlen waren bunt geschminkt und auf dem Kopf truck sie ihre Haare in der Mitte Gold und Orange gefärbt und hochgestylt, an den Seiten und hinten hatte sie die Haare hingegen abrasiert. Ihr Blick war gerade und direkt ohne ein flackern von Ungewissheit. „Ja, Sex funktioniert im Prinzip auch denke ich. Aber mein Plan war erstmal eher Party und ein bisschen trinken. Drogen sind nicht so meins" „Alright, klingt vernünftig" „Kann ich fragen, was du machst wenn du sagst, dass Sex dein Beruf ist?" „Klar kannst du. Macht ja jeder wenn ich das sage. Ich beschäftige mich mit dem Körper und meinen poly queer identities, auch meinen sexuellen, you know?“ Tab wusste nicht und musste wohl oder übel weiter Fragen. „Und wie beschäftigst du dich damit" „Ich schreibe und singe und performe. Ich mache später auch ein Performance hier bei der Pornceptual Party. Die kennst du vielleicht?" „Nee, hab ich nicht gehört, klingt ein wenig wie KitKat?“ Den KitKat Club kannte Tab immerhin mit seinen Fetischparties in Lack und Leder und vor allem viel nichts. Das KitKat war ja im Prinzip eine Institution seit mehr als zwei Jahrzehnten. „Ein bisschen ähnlich denke ich, aber mehr kreativ würde ich sagen, komm einfach hin wenn du magst, ich habe noch ein paar Plätze auf der Guestlist, sag einfach, dass du zu Mad Kate gehörst“ sagte sie und hielt ihm einen Flyer hin. So hatte er schon die zweite Party für einen Abend am Start. Das Schicksal hatte unbeschreitbar eine Partynacht für ihn vorgesehen. „Ich überleg es mir, danke! Und du performst da?" „Ja! Aber erst so um 3 oder so. Ich will auf jeden Fall hin heute. Da ist diese Crazy Puppenmacherin aus Japan. Die macht eine Revolution für was Körper bedeutet. Crazy shit, echt eine eigene Dimension" „Ok, das klingt auf jeden Fall mal ungewöhnlich" „Was ist schon gewöhnlich. Ah, wie heißt du?" „Tab" „Also was ist den schon gewöhnlich Tab" „Und was machst du in deiner Performance Kate?" „Also ich beschäftige mich eigentlich mit Aliveness. Wie sind andere Menschen Alive für uns, was sind wir, wo sind die Grenzen zwischen uns, unseren Körpern und in uns. Es wird auf den Fall Laut und extrem. Wenn ich das einfach so in ein paar Worten erzählen könnte brauchte ich keine Performance mehr, you know. „Das macht Sinn. Also so um drei bei der Pornceptual Party. Vielleicht schaffe ich es ja wirklich hin." „Ich kann dir nur empfehlen! Auch diese Puppenmacherin is echt Hardcore.“ Nach einer kurzen Pause setzte Kate dann noch mal an. „Aber wenn du nicht weißt was hier heute passiert, wie bist du gekommen? Wie kennst du die Besitzer meine ich, das ist ja nicht eine öffentliche Party" „Ah, also ein Freund hat mich hier her geschickt. Kennst du Karpfen?" „Ja klar Karpfen ist cool, er macht diesen Waschsalon. Echt er ist ein außergewöhnlicher Typ. Ich denke es gibt nicht so viele Japanische Rastafari" „Ja, keine Ahnung, ich denke wohl eher nicht" „Also er hat dich hierher geschickt?" „Ja genau, zusammen mit Tetsu da hinter mir, wir sehen uns heute aber auch zum ersten mal" „Na ja, Karpfen wird schon seine Gründe haben, die hat er ja immer irgendwie" „Ja ich denke auch" 
Noch bevor er jetzt zur Gegenfrage ansetzen konnte, trat ein Mann mit Kapuzenpulover und einer diese Anonymus Masken aus dem Keller und winkte die ersten 10 Gäste durch die Tür, blieb selber jedoch vor der selbigen stehen. „Ihr seid sofort dran, nur einen Moment“ rief er ihnen zu und wirklich kaum 2 Minuten später winkte er die nächste Gruppe durch, Kate schaffte es gerade noch als letzte in diese zweite Gruppe, Tab und Tetsu mussten noch eine Runde warte, aber dann geht es auch für sie los. 
Und so geht es runter in den dunklen, lichtlosen Tunnel, Sichtweite zwei Meter vielleicht. Immer vorwärts  niemals zurück. Ein zweiter Mann mit Kapuzen Pulli und Anonymous Maske vorne weg, sie hinterher. Falls der Führer plötzlich verschwinden würde, wäre das keine schlechte Analogie für sein Leben. Eine relativ zufällige Gruppe von Menschen mit denen er ohne große Sicht durch die Dunkelheit stolperte, danach kam ein wenig Licht für einen Moment, bis es mit ein paar der gleichen und ein paar neuen Menschen direkt in den nächsten Tunnel ging. Manche Begleiter blieben für den Moment, andere nicht, wieder andere stießen dazu. Der größte Unterschied zu seinem Leben war, die absolute Abwesenheit von maskierten Führer, es gab nur einen Haufen Menschen die unzuverlässige Richtungsempfehlungen anzubieten hatten, eigentlich aber genauso wenig Ahnung von nichts hatten. Gefühlt ging er auch rückwärts durch diesen Tunnel, schaute permanent auf das was er gerade hinter sich gelassen hatte. Einige schmerzvolle Erinnerungen leuchteten auch noch in der ferne, nur so, um sicherzugehen, dass er sie auch ja nicht vergessen würde.     Nach dem Tunnel ging es über eine Brücke, durch einen Park und schließlich standen sie vor einem Bauzaun, was scheinbar der Einsatz für ihren Führer war "So, hier haben wir also den Eingang zur eigentlichen Party. Dazu muss ich aber was sagen. Da das Gebäude hier mal vom BND bezogen werden soll, wird auch die Baustelle schon intensiv bewacht. Um den Sicherheitsdienst haben wir uns für heute schon gekümmert, da kommt niemand, aber die Kameras gibt es noch. Wir haben hier eine Lücke im Bauzaun untergebracht, dahinter kommt dann eine Schwenkkamera die uns ein Fenster von zirka 20 Sekunden gibt, um im Totenwinkel ins Gebäude zu kommen. Drinne sind dann keine Kameras mehr. Also, wenn ich los sage geht ihr direkt hinter mir in eine Schlange hinterher. Keiner tanzt aus der Reihe oder irgendwas. Wenn wir duch die Tür sind, ist alles geregelt und ihr könnt euch entspannen. Alles kapiert, irgendwelche Fragen?" Die meisten Leute der Gruppe hatten keine, ein etwas jüngerer Kerl mit langen braunen Locken und einem Megdeath Hoodie hatte aber doch noch eine Frage. "Und was passiert wenn was schief geht und wir doch auf der Kamera drauf sind?" "Na ja, das ist nicht so ganz einfach zu sagen. Erst mal passiert gar nichts, das Kamerabild wird ja nicht direkt überwacht. Morgen wird die Polizei die Daten aber sicherlich einsammeln und falls es jemand auf das Kamerabild geschafft hat, werden sie sicherlich versuchen die Person zu finden. Du kannst dir zur Sicherheit auch noch den Hoodie tiefer ins Gesicht ziehen, aber wie gesagt, eigentlich ist es einfach der Kamera zu entgehen. Folgt mir einfach zügig und alles ist easy. OK? Sonst noch Fragen?"
Die gab es nicht und so gings jetzt los. Der Maskenmann schaute durch die Spalte im Bauzaun, der Rest der Gruppe schaute ihn stumm und erwartungsvoll an. Nach ein paar Momenten des konzentrierten Warten, ging es los. Der Mann hob den Arm, schaute über die Schulter zurück zur Gruppe und deutete mit einem Winken an, dass jetzt der Moment gekommen war ihm zu folgen. Und so ging die stumme Menschenschlange zügig über das zirka 10 Meter lange, gut gepflegte, Rasenstück und durch die Tür, direkt in das dunkle Loch, dass sich hinter der modernen Sicherheitstür befand. Der Führer wartete direkt am Eingang und klopfte jedes einzelne Mitglied der Gruppe beim eintreten mit einem ab. Wie um die Echtheit jeder einzelnen Person zu bestätigen oder zumindest das erfolgreiche Eintreffen an dieser obskuren Partylocation. Nachdem sie es jetzt alle ins innere geschafft hatten, gab er noch ein „Den Rest klärt ihr mit der Garderobe" von sich und verschwand wieder hinaus in die Nacht. Wenn er vom Maskenmann gefragt worden wäre, hätte Tab ihm auch von dem nicht überwachten Tunnel, direkt vom Keller des BND zum Bundeswehrkrankenhaus, erzählen können. Dort gab es auch noch keine Überwachungsanlagen. Wahrscheinlich war er so geheim, dass selbst der Sicherheitsdienst nichts von ihm wusste. Tab hatte den Eingang neben dem Bundeswehrkrankenhaus vor ein paar Wochen entdeckt und pflichtbewusst samt des Innenleben der BND-Baustelle kartographiert. Die Garderobe, war wahrlich nicht zu verfehlen. Sie standen in diesem kleinen Vorraum quasi schon direkt davor. Eigentlich hatte er nicht viel abzugeben, es herrschte allerdings ein Handyverbot und so musste jeder Gast hier vorne neben den 5 Euro Eintritt auch sein Telefon abgeben. Fotos und Anrufe waren hier nicht erwünscht.
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Teil 10: Kwa heri
Um etwa 5:30 beginnt die Sonntagmorgenmesse in der Kirche direkt neben dem Jugendzentrum. Da die Kirche anscheint nicht groß genug für alle ist, wird die Messe per Lautsprecher nach draußen übertragen, damit auch die davor Stehenden alles mitbekommen. Demnach werden wir durch dröhnende Gebete und Gesang eher unsanft aus dem Schlaf gerissen. Nach einer Katzenwäsche ohne fließendem Wasser treffen wir uns mit dem anderen, um mit den Schwestern eine Messe zu feiern. Das Gelände der Nonnen ist nicht weit entfernt am Rande Mbingas. Hinter Zäunen befinden sich Gebäude, wie Schlafhäuser und Kapellen, wie man sie bei uns finden würde. Über das Gelände strecken sich ordentlich gepflegte Gärten mit vielen Blumen und statt Bucksbäumen wachsen hier riesige runde Kakteen. Die Kirche, in der die Messfeier stattfindet, ist rund und von außen in einem sanften rosa gestrichen. Vor dem Eingang steht ein eckiger hoher Glockenturm. Innen ist der Boden rot gefliest und vielen dunkelbraune Holzbänke stehen in Blöcken geordnet, zum Altar hin gerichtet. In die weißen Wände sind ringsum große Fenster eingelassen, durch die die Sonne während der Messfeier langsam wandert. Hinter dem massiven Steinaltar und -ambo ist eine große alleinstehende Wand gelb angestrichen und die Jesusfigur (dieses Mal eher eine Mischung aus schwarz und weiß) am Kreuz hängt davor. Auf den beiden mittleren Bankblöcken sitzen um die zehn Dutzend Nonnen. Jede trägt ein weißes langes Kleid mit einer individuellen hellen Jacke und einer weißen, hellblauen oder hellgrauen Haube. Mit Trommelschlägen beginnt die Messe, als der indisches Pfarrer hinter der gelben Wand hervortritt, woraufhin der vordere rechte Anteil der Nonnen mit Rasseln und Triangel musiziert. Schließlich beginnen sie alle schön und unglaublich harmonisch zu singen. Die gesamte Messfeier ist auf Kisuaheli, doch ist der Ablauf und die Melodik der gesungenen Gebete wie zuhause und so weiß man trotzdem, was passiert. Eine Nonne mit einer besonders klarer und glockenhellen Singstimme trägt die Fürbitten vor. Es ist echt ein schöner Morgen und Oma, wenn du das hier liest, ich musste die ganze Zeit an dich denke. Dir würde es hier so gut gefallen mit den Gärten, der Stille und den Rhythmen.
Nach etwa einer Stunde gehen wir zurück zum Haus und frühstücken die restlichen Chapati von gestern mit Erdnussbutter und viiiiel zu künstlicher und süßer Ananasmarmelade. Gleich danach gehen wir quasi wieder zurück, aber jetzt in den Laden der Schwestern, wo es selbstgemachte Taschen, Topfuntersetzer und Freundschaftsbändchen gibt. Am Ende der Straße ist der große Sonntagsmarkt, auf dem ein paar von uns Stoffe kaufen, um wieder etwas schneidern zu lassen. Die Auswahl ist riesig und manche wollen nichts kaufen, was das stressfreie entscheiden ein wenig erschwert. Jetzt habe ich aber drei schöne Stoffe und muss mal schauen, was ich so alles daraus machen lassen möchte.
Schon geht es dann wieder zum Mittagessen und dann zu einem Waisenhaus, wo auch mal eine Freiwillige aus Deutschland gearbeitet hat. Die Kinder sind zu dem Zeitpunkt aber fast alle im Bett, nur etwa fünf Paar verschlafene Kinderaugen gucken uns groß an.
Nach einem Besuch bei einem Schneider, wo die Jungs sich, bevor sie Heim kehren noch Anzüge machen lassen, trinken wir noch einen letzten anständigen Kaffee und machen uns dann auf den Rückweg nach Litembo. B bleibt in Mbinga, da er zusammen mit F die nächsten Tage eine Gruppe aus Würzburg begleiten und dolmetschen wird. Nächste Woche möchte er aber mindestens noch einmal nach Litembo kommen. Ein viel zu kurzer Abschied von ihm und den anderen und A, S, C und ich sitzen im Dalladalla, nun ohne KisuaheliKenntnisse und ohne AlibiMann.
Auf dieser Fahrt sind wir in einem Auto für eigentlich acht Leute mit insgesamt 14 Leute, plus einem Kind auf dem Schoß: vier in jeder der drei Reihen, bei einer Person ein Kind auf dem Schoß und noch zwei Herren im 30 cm tiefen Kofferraum. Entsprechend gequetscht, miefig und unglaublich staubig ist die Fahrt, doch mit Musik im Ohr, dem Ausblick, Vertrauen und einer Hand, die bereit ist den Körper bei einer ordentlich mitgenommenen Bodenwelle abzufangen, ist alles super machbar.
Am frühen Abend kommen wir in unserem Gästehaus an und treffen auf Rebecca und Joanna, zwei Medizinstudentinnen aus Göttingen, die Samstag angereist sind und ebenfalls einen Monat bleiben werden. Beide scheinen normal, nett und ruhig zu sein, sind aber natürlich auch so zu zweit schon ein eigenes kleines Team. Der Abend vergeht ohne Californiacation oder Film, ohne großen Kuschelhaufen, ohne “verrückt” oder “wewe” oder “E-E!”(…) und wir sind vor zwölf Uhr alle im Bett. (B du fehlst jetzt schon!)
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