SPECIAL FRIENDS đ€đŠ/ personal rpg blog / masterlist
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Yunhee und Eunsook sind Schwestern, die einer Organisation angehören, die Aufteagsmorde erledigt. Angestellt sind nur weibliche Waisen, die aus schlechten VerhĂ€ltnissen kommen. Yunhee und Eunsook mussten mit ansehen, wie ihre Eltern vor ihren Augen brutal ermordet wurden und sind dann durch viele, schlechte HĂ€nde gegangen, bis die Organisation sie auf der StraĂe aufgriff. Ihr neuestes Ziel ist Jeon Jeongguk, Sohn der in Seoul fĂŒhrenden Mafia. DafĂŒr sind die beiden und zwei weitere, Lisa und Jennie, auf ihn angesetzt worden. Allerdings geht in dieser Nacht einiges schiefâŠ
Chapter One
Die Musik war zu laut.
Das dachte Yunhee immer, aber heute Nacht war es besonders schlimm. Vielleicht war sie empfindlicher, weil es eine Weile her war, dass eunsook und sie in Soul waren. In letzter Zeit hatten sie viele AuftrĂ€ge in New York gehabt, dem Rest von Amerika und eine Weile Europa. Dort war Yunhee am liebsten, denn die StĂ€dte waren divers und ihr wurde nicht so schnell langweilig. Eunsook hingegen mochte Kanada der Landschaft wegen und Russland, da es ihr unheimlich warâŠ
Das Lied ging flĂŒssig in den nĂ€chsten, basslastigen Song ĂŒber und yunhee trat mit ihren beachtlichen Hacken die letzten Stufen der glĂ€sernen Wendeltreppe in die VIP Lounge.
Durch die verglaste Front des Towers, in dem der wohl teuerste und bekannteste Club der Stadt oder gar des gesamten Landes sich befand, sah man den aschfahlen, sternlosen Himmel oben und das bunte Flackern tausender Lichter und Autos viel zu weit unten. Neben ihr erschauderte jemand. Yunhee schnaubte belustigt, eunsook gab ein quengelndes GerÀusch von sich.
âWarum muss es immer ganz oben sein? In Zukunft nehme ich nur noch Keller Jobs anâŠ", knurrte ihre Schwester und reichte Yunhee einen Drink. Wortlos leerte Yunhee in zwei groĂen Schlucken das halbe Glas, nun war es an eunsook, belustigt zu schnauben.
"Und?"
"Ich hab die Vermutung, es ist entweder der Bartender oder der gut aussehende, der da hinten auf dem Podest in der Mitte der ganzen Schnitten und gefÀhrlich aussehenden Tatöwierten sitzt."
"Ich hab mir irgendwie eine eindeutige Antwort erhofft", seufzte Yunhee und wandte sich vom Fenster ab, rĂŒhrte mit dem goldstrohhalm in dem Cocktail und schob EiswĂŒrfel von links nach rechts, warf sich das lange, schwarze Haar ĂŒber die Schulter.
Eunsook zuckte mit einem leichten LĂ€cheln die Schultern, auf die kinnlanges, dunkelbraunes Haar fiel und nahm einen ausgiebigen Schluck ihres Drinks.
"Tja, manchmal ist das Leben halt spannend! Ich gehe zum Podest", sagte sie, so wie Yunhee sich erhofft hatte.
"Bin bei der Bar", erwiderte Yunhee und steuerte auf den glatte Holztresen zu mit den schicken Schemeln davor.
Der Bartender war ein junger Kerl mit halblangen, dunklen Locken, vielen tattoos und Piercings und als er sich wieder erhob, linsten riesigen Augen auf Yunhee herunter.
WĂ€re sie im Stande zu fĂŒhlen, wie Menschen fĂŒhlten, dann wĂ€re ihr Herz vielleicht fĂŒr einen Moment stehen geblieben und hĂ€tte dann wie wild weiter geklopft. Es war ein hĂŒbsches Gesicht, ein junges, das gerade vom Alter geschliffen wurde. Er grinste sie flĂŒchtig an und ein GrĂŒbchen bohrte sich in eine Wange.
Wirklich sĂŒĂ.
"Du hast noch?", nuschelte er und nickte auf ihr halb leeres Glas.
Sie nickte und sah desinteressiert zur Seite, ĂŒberschlug die Beine - sofern das in dem kurzen, schwarzen Kleid möglich war - und checkte ihr Handy.
Changkyun, der Typ aus der IT, hatte es personalisiert. Ihr eigentliches Handy lag natĂŒrlich in ihrem Hotelzimmer und hatte kein sĂŒĂes Kaninchen als Hintergrundbild. Also wirklichâŠ
"Nicht so deins?", nuschelte die sanfte Stimme und Yunhees Augen huschten wieder zu dem Jungen Gesicht. Etwas an dem kleinen grinsen und der Art und Weise, wie er beilĂ€ufig den Tresen wischte, sie aber mit groĂen Augen intensiv und amĂŒsiert musterte, gefiel ihr nicht.
"Meine Freundin liebt es, mein'n Hintergrund zu Ă€ndern⊠Ich hĂ€tte ihr mein Handy nich' geben sollen, als ich auf'm Klo war", lallte die gespielt und raufte sich das Haar, warf ihr Handy auf den Theresen und wĂŒhlte in ihrer clutch in dem Versuch, abwesend und angeheitert zu wirken.
"Klar⊠Deine Freundin⊠dein Handy⊠auf dem KloâŠ", murmelte der bartender und die sanfte Stimme lieĂ ihr GĂ€nsehaut den RĂŒcken herunter krabbeln.
Hier stimmte etwas nicht.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus und schlug dann mĂ€Ăig interessiert etwas schneller.
Yunhee luscherte hinter dem Schleier von schwarzem Haar zu ihm herĂŒber, er nahm gerade aufmerksam lĂ€chelnd die Bestellung einer anderen Dame entgegen - Yunhee erkannte ihre Stimme, es war Lisa. Auch sie war in ihrem Auftrag hier und auch sie bedachte der junge Kerl mit diesem gewissen Blick.
Riesige Unschuldsaugen. Das gefiel ihr ganz und gar nichtâŠ
Yunhee starrte auf den Handy Screen, das weiĂe Kaninchen leuchtete auf dem dunklen Tresen.
Dann wandte sie den Kopf um eunsook auszumachen. Sie saĂ inzwischen mitten unter den Frauen und MĂ€nnern, fast auf dem SchoĂ des Schönlings in der Mitte mit von ihm abgewandtem Gesicht, und flĂŒsterte einer hĂŒbschen, auslĂ€ndischen Blondine etwas ins Ohr. Diese kicherte mit roten Wangen, eunsook strich ihr das Haar aus dem Nacken und schien ihren SpaĂ zu haben. Sie war schon immer schlecht darin gewesen, ihre Absichten zu verstecken, wenn sie zu aufgeregt wurde, wenn sie Lust bekam - auf das ein oder andere.
Yunhee taxierte den Schönling neben ihrer Schwester, beobachtete sein zu lautes Lachen, sein selbstsicheres Auftreten, wie er eunsook gerade den Arm um die Schulter legte und sie zu sich zog. Sanft und langsam, er schien etwas zu murmeln mit abgewandtem Gesicht. Eunsook's LÀcheln vertiefte sich und nahm eine diabolische Note an.
Aber das des Schönlings auch. Etwas stimmte nicht.
Etwas stimmte ganz und gar nichtâŠ
Der junge Barkeeper schob sich wieder in ihr Blickfeld. Die riesigen, schwarzen Augen wirkten stumpf und kalt im Gegensatz zu dem geheuchelt verlegenen LÀcheln. Wie Knöpfe, die Augen eines TeddybÀrs.
"Deine Freundin ist schon ziemlich lange allein unterwegs, oder? Jemand so HĂŒbsches sollte nicht so lange ohne seine Begleitung herum sitzen, findest du nicht? Möchtest du noch was trinken?"
Eindeutig zu viele Fragen.
Yunhee schob die Unterlippe vor und legte den Kopf auf dem glatten Holztresen ab, machte ein quengeliges GerÀusch.
"Ich weeeeiĂ, sie ist schon viel zu lange da hinten⊠und niemand hier, um mit mir shots zu trinken, dabei war ich so lange nicht in Seoul und wĂŒrde so gern Soju trinken. Hast du Soju, Kleiner?", fragte sie seufzend und stĂŒtzte den gespielt schweren Kopf in die HĂ€nde, drĂŒckte ihre Wangen zusammen und blinzelte ihn trĂ€ge an.
Er hob die Brauen und fuhr sich durch's lockige Haar, griff unter den Tresen und holte zwei Shot GlĂ€ser hervor. Und eine Flasche klassischem Soju. Er wollte die Flasche gerade öffnen, da langte Yunhee herĂŒber und riss sie ihm mit geĂŒbtem Griff flink aus der Hand. Einige Sekunden hielt sie sie einfach zwischen ihnen, am Flaschenhals leicht erhoben, in der Luft. Und seine Hand schwebte wenige Zentimeter daneben, die sehnigen Finger streckten sich leicht.
Sie taxierten sich fĂŒr eine Sekunde oder zwei, die kalte Frau mit dem Puppengesicht und der junge Kerl mit den toten TeddybĂ€r Augen. Dann legte er mit einem sanften LĂ€cheln den Kopf schief und hob abwehrend die HĂ€nde. Und Yunhee renkte ihm nicht mit einem gezielten Hieb den Unterkiefer aus, sondern stellte die Flasche gerĂ€uschvoll ab.
"Ich mag nur peach flavoured", sagte sie schnippisch und warf sich die langen, sanften Locken erneut ĂŒber die Schulter. Das LĂ€cheln des jungen Kerls vertiefte sich und er ging ein paar Meter, griff wieder unter den Tresen und ein KĂŒhlschrank öffnete sich, dann eine Flasche.
Yunhee roch Pfirsich und lĂ€chelte ĂŒbertrieben zufrieden.
Vielleicht klopfte ihr Herz nun wirklich etwas schneller, im positiven Sinne.
"Peach flavoured, warst du in Amerika?", fragte er, sie nickte gespielt stolz.
"Hab dort studiert!"
"Verstehe. Wie heiĂt du?"
"Park Jisuk", schoss es aus ihr heraus und sie legte lÀchelnd den Kopf schief und sah ihn abwartend an, "und du?"
Da war das merkwĂŒrdige Grinsen wieder.
"Junghyun", sagte er und Yunhee sah das GrĂŒbchen, das ihn verriet, "Zum Wohl, Park Jisuk-ssi!"
Yunhee war sich nun sicher, ganz sicher.
Da war er, sie hatte ihn. Hase im KĂ€fig, mit einer Schleife drum herum. LĂ€chelnd beobachtete sie, wie er seinen Shot leerte, der breite Hals sich streckte, er das Gesicht kurz verzog bevor die dunklen Augen wieder auf ihr lagen.
"Cheers, Jeon Jeongguk", kicherte sie und leerte ihren Shot.
Mehrere Dinge passierten gleichzeitig: die schwarzen, toten Augen weiteten sich und Lichtreflexe tanzten in ihnen, lieĂen sie das erste mal lebendig wirken. Jeon Jeongguk's LĂ€cheln vertiefte sich, dann flog ein schweres Whiskey Glas von links auf seine SchlĂ€fe zu.
Lisa hatte gut gezielt, doch er schien damit gerechnet zu haben.
Erstaunlich wendig beugte er sich mit dem Oberkörper weit nach hinten, Glas splitterte, Alkohol floss und das GerÀusch eines Zipper-Feuerzeugs war zuhören.
Yunhee glitt von ihrem Hocker und presste sich an die Ă€uĂere Wand des Tresens als eine riesige, heiĂe Wolke aus Feuer darĂŒber hinweg schwappte. Wie ein Drache, der heiĂ und tödlich ausatmete. Die Hitze lieĂ ihr Nackenhaar stehen. Feuermelder schrillten, Wasser sprenkelte von der weit entfernten Decke. Verzweifelte Schreie und GebrĂŒlle Rufe waren zu hören, ein Körper fiel neben Yunhee zu Boden. Lisas lebloses Puppengesicht war halb verbrannt, aus einem Schnitt durch ihre Kehle floss das Blut. Yunhee zischte und griff in den Saum ihres Kleides, fĂŒhlte kaltes, scharfes Metall.
Schwere Boots landeten neben Yunhee.
Jeongguk sah noch besser aus im Schein des roten, sich ausbreitenden Feuers, das sich von den Holz Elementen der Bar ĂŒber teure FensterbehĂ€nge durch den Club nach unten fraĂ. Sein manisches Grinsen lieĂ ihr Herz kurz aussetzen. Dann erwiderte erwiderte es und stieĂ sich von dem Holz in ihrem RĂŒcken ab, langte nach vorn - doch er machte einen Ausfallschritt und rollte sich rittlings ab, winkte ein letztes Mal verspielt und griff dann nach dem stĂ€hlernen Seil eines Kronleuchters, glitt durch Flammen und Rauch aus ihrem Blickfeld und verschwand.
"Fuck", zischte sie und lehnte sich an die Absperrung des oberen Bereiches, doch sie konnte ihn im Gewirr der Körper, die nun nicht mehr zur Musik tanzten sondern verzweifelt versuchten, zum Ausgang zu gelangen, nicht mehr ausmachen.
"Fuck!"
Yunhee wirbelte herum und versuchte in dem dichter werdenden Rauch ihre Schwester auszumachen. Da war sie, wie in einem GemĂ€lde, umzingelt von Körpern. Der Schönling hatte sie am Haar gepackt und streckte ihren Hals, hob gerade die freie Hand, in der eine groĂe Glasscherbe blitzte.
"Nein!", rief Yunhee, doch Eunsook war vorbereitet.
Rasch griff sie nach dem Arm der jungen Frau, der sie eben noch liebliche Versprechungen ins Ohr geflĂŒstert hatte, und hielt diesen vor ihren Hals just in dem Moment, in dem der Mann die Scherbe durch die Luft surren lieĂ.
Blut spritzte, die Frau schrie und packte ihren aufgeschlitzten Arm, stand taumelnd auf und Eunsook stieĂ sie dem Kerl in die Arme. Dieser machte einen groĂen Schritt rĂŒckwĂ€rts und stolperte ĂŒber die sofalehne, ein anderer fing ihn auf und zerrte ihn auf eine schwere TĂŒr im hinteren Bereich zu. Der Schönling zeterte mit knallrotem Kopf vor sich hin und warf die blutige Scherbe nach Eunsook, die nicht mal ausweichen musste, um nicht getroffen zu werden.
"Ratte", keifte Eunsook und spuckte verÀchtlich in seine Richtung aus. Yunhee packte ihre Schwester am Handgelenk, als sie bei ihr war, und riss sie mit sich.
"Warte, wie haben ihn fast-", keuchte Eunsook mit zusammen gebissenen ZĂ€hnen.
Sie hatte wieder diesen Ausdruck im Gesicht.
"Das war er nicht", knurrte Yunhee und Eunsook riss sich los, sah enttĂ€uscht zu ihrer Schwester herunter. "Eh? Schade, den hĂ€tte ich gern umgebracht! Er war hĂŒbschâŠ"
"Der Barkeeper war's. Er wusste, dass wir auf ihn angesetzt waren, die haben uns ganz schön verarscht", knurrte Yunhee und riss einer am Boden liegenden Frau, die schreiend ihr verdrehtes Bein beklagte, die Jacke aus der Hand und warf sie ihrer Schwester zu. Eunsook drĂŒckte Yunhee einen leicht blutigen, breiten Schal in die Hand, sodass die beiden in etwas Atmen konnten, das nicht Rauch und Feuer war.
Durch eine TĂŒr gelangten sie auf die Feuertreppe, die in schwindelerregender Höhe lag und nach einigen Schreckenlauten von Eunsook kamen sie in die Garderobe und von dort gelangten sie in eine Gasse, in der es nach Urin und faulen Eiern stank.
Keuchend warf Eunsook die Jacke weg und sah an dem GebÀude hoch, Flammen tanzten hinter den riesigen Fenstern.
"War Lisa nicht bei dir?"
"Jeongguk hat sie aufgeschlitztâŠ"
"Und du bist ganz sicher, dass er es war?", halte Eunsook nach und blickte auf den zerbrochenen Screen ihres Handys.
Yunhee erstarrte - ein weiĂes Kaninchen. So wie auf ihrem Screen. Was zurâŠ
"Ich bin nicht nur sicher, dass der Barkeeper Jeon Jeongguk war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er wusste, dass wir kommen. Und wenn wir Pech haben, dann haben wir einen VerrĂ€ter in den eigenen ReihenâŠ", murmelte die Ă€ltere und hielt ihren erleuchteten Screen neben Eunsooks.
Sie stutzte und starrte auf die Hasen, fluchte dann ausgiebig und warf ihr Handy mit voller Kraft ĂŒber Yunheeâs Schulter. Als Yunhee den Aufprall hörte wandte sie sich ĂŒberrascht um: Jennie lag reglos am Boden, eine blutige, aufgeplatzte Wunde auf der Stirn.
"Was zurâŠ", stöhnte Yunhee und massierte sich die SchlĂ€fen.
"Ab jetzt ist jeder korrupt! AuĂer Teddy, hoffe ich. Das wĂ€re wirklich schadeâŠ", seufzte Eunsook und stieg ĂŒber Jennieâs leblosen Körper hinweg, Yunhee folgte ihr missmutig.
"Genauso schade, dass der Abend so schnell enden musste. Diese Blondine war sehr ansehnlich und dieser Nicht-Jeongguk auch-"
"-das erwÀhntest du bereits, Sookie. Pass mit deinen Schuhen auf!"
"Ne~ wohin gehen wir nun, Unnie?"
Yunhee trat auf die StraĂe und beobachtete das Treiben vor dem Club, scannte die unbekannten Gesichter, zog sich den Schal etwas fester um die Schultern und zog Eunsook hinter sich her.
"Erstmal suchen wir ein stilles Ărtchen. Und ich brauche ein paar Sneakers und Hosen, der Look isset nicht mehrâŠ"
"Relatierbar. Letâs go!", rief Eunsook und stolperte hinterher.
+
38 Stunden spĂ€ter hatte Yunhee eine Antwort auf Eunsookâs Frage, wohin es gehen wĂŒrde:
"Wir werden Zug fahren, Schwester", sagte sie als sie wieder in ihr Hotel Zimmer kam und warf eine schwere Sporttasche auf das Bett neben die lange, groĂe Gestalt ihrer Schwester.
Diese sah ĂŒberrascht von ihrem Hochglanzmagazin auf.
"Zug? Was, wohin denn?", rief sie strahlend und wedelte aufgeregt mit den Beinen.
"Einmal quer durch Russland. Das wird dir gefallenâ, lĂ€chelte Yunhee und öffnete die Tasche. Waffen blitzten hervor und Munition.
"Wer ist denn sonst noch so im Zug?", hakte Eunsook scharfsinnig nach und betrachtete zufrieden ein neues Visier.
"Ein gewisser⊠wie heiĂt er noch gleich? Jeon⊠Jeongguk?", sagte Yunhee und kratzte sich gespielt nachdenklich am Kopf.
Eunsook stutzte, dann brach sie in bellendes GelÀchter aus.
"Ich wusste, du wĂŒrdest es persönlich nehmen", grinste sie diabolisch und ohne eine Spur der Skepsis.
Dann schĂŒrzte sie die Lippen und fragte ganz nebenbei: "Das ist kein Auftrag, oder?"
Nun war es an Yunhee, bösartig zu lĂ€cheln. Sie betrachtete das neue hintergrundbild ihres privaten Handys: ein weiĂes Kaninchen.
"Nein, Sookie, das ist kein Auftrag. Das ist persönlich."
"Ich lieb's, wenn du so theatralisch bist", grinste Eunsook und stand auf, streckte sich.
"Wann gehts los?"
"In zwei Stunden. Fang am besten schon jetzt an zu packenâŠ"
Eunsook klatschte aufgeregt in die HĂ€nde und rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn herum, sammelte Klamotten und anderes vom Boden auf.
"Haben wir noch Zeit fĂŒr einen Abstecher zur Hotelbar?"
"Du wirst keinem deiner BetthÀschen auf Wiedersehen sagen, Schwester!"
"Mhpf. Na gut!"
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33.
Jeongguk und Yunhee tranken gerade ihren dritten Shot zusammen, als Eunsook durch den Barraum strakste, einen verwirrten Hoseok im Schlepptau.
âKomm schon, Hobi, den zeigen wirâs?!â âYah, Kim Eunsook?! Warum fĂŒhl ich mich so benutzt? Und eher so, als wĂŒrd man mich zum Schafott als zum Dancefloor schleifenâŠâ, schloss der Dunkelhaarige mit hĂŒpfender Stimme und sah sich verzweifelt im Raum um.
âYAH, JEONGGUK-AH! Hilf mir doch?!â âAch ich liebâs, wenn Hobi Hyungie so quietscht⊠Er ist ja so theatralisch veranlagtâ, kicherte der JĂŒngste der Bangtan Frat, Yunhee hob ihre Brauen. âDa kennâ ich noch jemandenâŠâ, murmelte sie als Eunsook sich eine verrutschte StrĂ€hne aus dem Gesicht pustete und Hoseok herum wirbelte als ob er die Dame wĂ€re und nicht sie. Plötzlich war die Ăltere froh, dass Eunsook nicht in all-black gekommen war. Ihr Auftreten war so schon dominant genug.
Ironischerweise verlangte Ariana Grande ĂŒber die Boxen lautstark nach Focus Eunsook warf mehr als einmal einen Blick ĂŒber die Schulter durch die groĂen, schmalen Fenster aufs Deck, wo ein gewisser Kerl in einem weiĂen Anzug sich ab und zu den Nacken zerrte bei dem Versuch am Leader der TWICE Frat vorbei ins Innere des Schiffes zu sehen.
âWhat theâŠâ, murmelte Yunhee und drehte sich auf ihrem Barhocker einmal um sich selbst als erwartete sie versteckte Kameras. Was fĂŒr ein K-Drama war das hier?
âHe Nuna, was, wenn wir behaupten, wir wĂ€ren wirklich im Couple Look-â â-BARKEEPER! âNE COLA BITTEâ, schrie Yunhee beinahe ĂŒber Jeonggukâs verwegene, Alkohol-gesteuerte Worte und knallte eine kleine Hand vor ihn auf den Tresen.
Er japste erschrocken, strauchelte â und wurde von einem Kerl wieder ruckartig nach oben gedrĂŒckt. Der Neuankömmling hatte ein gleichmĂ€Ăiges Gesicht mit einer stolzen Nase, mandelförmigen Augen und ehemals gebleichten Haaren, der Ansatz war bereits wieder dunkel und er schob sich eine verrutschte StrĂ€hne ĂŒber den Kopf.
Yunhee blinzelte ĂŒberrascht als er sie charmant anlĂ€chelte, es war diese Art schiefes Grinsen, die Gefahr bedeutete und ihr leider viel zu sehr gefiel.
âHey. Na?â, sagte er und auch seine Stimme war, entgegen der einfĂ€ltigen Worte, sehr angenehm. Yunhee warf sich schweigend das Haar ĂŒber die Schulter. Der Alkohol machte mutig und sie war nicht gewillt, hier irgendwem leicht in die HĂ€nde zu spielen â nicht Jeon Jeongguk aber erst Recht nicht irgendeinem gutaussehenden Fremden.
âKann sie nicht sprechen?â, fragte der groĂe Kerl hinter ihm verwundert. Yunhee kam die Kante vertraut vor, woher nur? Der Schönling stieĂ seinem gröĂeren Kumpel strafend die Elle vor die Brust, dieser Ă€chzte und der Kerl grinste Yunhee erneut strahlend an. âSei leise, Junhoe! Das ist eine der Amerikanerinnen⊠Hey, how are you? Iâm fine, thank you!â, sagte er laut und streckte ihr eine Hand entgegen.
Sie presste heftig die Lippen zusammen, musste dann aber doch losprusten und hielt sich kichernd eine kleine Hand vor den Mund. âMir gehtâs auch gut, danke der Nachfrageâ, antwortete sie spöttisch und flieĂend koreanisch, der Kerl guckte verdutzt â wurde dann rot und kratzte sich mit einem luftleeren Lacher am Nacken. Oh nein.
âEhm, achso! Im Hanbin, hiâ,stellte der Schönling sich erneut vor und diesmal lĂ€chelte Yunhee und es war echt. âLee Yunhee.â
Jeongguk stand wortlos auf, sein leeres Glas kippte um. Er ignorierte es, fuhr sich durchs blonde Haar und verschwand ĂŒber die kleine Treppe wieder nach drauĂen. Etwas landetete dumpf in Yunhees Magengegend. Vielleicht der Alkohol, vielleicht EnttĂ€uschung, sie wollte es nicht bewerten. Die Kante folgte ihm und begrĂŒĂte drauĂen strahlend Tzuyu â ah, Yunhee erinnerte sich.
âAlso, Lee Yunhee⊠erzĂ€hl doch malâ, fing Hanbin an nachdem er Jeongguks Platz eingenommen hatte. Yunhee wandte sich mit einem leichten LĂ€cheln, dass an eine Katze erinnerte, die noch versuchte herauszufinden wie unterhaltsam die gefangene Maus war, wieder Hanbin zu und hob fragend die Augenbrauen.
Hanbin zuckte die Schultern und grinste breiter. âHey, mir egal was! Fang an mit dem Inhalt deines Glases und hör auf mit deiner gröĂten Angst, aber rede mit mir, okay?â
Daraufhin musste Yunhee erneut lachen und bestellt zwei weitere Vodka-Sprite bevor sie eine geschlagene Stunde mit Hanbin an der Bar saĂ und sich köstlich amĂŒsierte.
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DrauĂen an Deck amĂŒsierten sich Jeon Jeongguk und Kim Namjoon eher weniger.
DafĂŒr hatten Jisuk und Eunsook neue GesprĂ€chpartner gefunden: Sungjin hatte einen guten Kumpel, Oh Hyuk, mitgebracht und Eunsook hing an seinen Lippen als wĂŒrde Honig davon tropfen.
Er errötete gerade als Eunsook schallend ĂŒber einen trockenen Kommentar ĂŒber die Inkompetenz der Schulleitung und Hyuk wusste nicht ganz, wo er hinsehen sollte. Dann deutete Eunsook auf eines seiner vielen Tattoos und er drehte und wendete den Arm und erzĂ€hlte mit seiner leisen, weichen Stimme wĂ€hrend sie ĂŒber die bunten Zeichnungen unter der Haut strich.
Mit angesĂ€uertem Blick wandte Namjoon den Blick ab â und sah wie Jeongguk die letzten Neuankömmlinge. Die erste war Jisoo, die bei Jinyoung untergehakt war. Jisuks Lachen erstarb und sie sah ĂŒber Sungjins Schulter in das Gesicht ihres Exfreundes, der ein blasiertes LĂ€cheln zur Schau trug.
Als er ihrem Blick begegnete wurde sein Blick kĂŒhl und er hob eine Braue.
Sie machte ein komisches GerÀusch, murmelte etwas von mehr Wein und stolperte unter Deck. Sungjin sah ihr erschrocken hinterher und musterte dann mit zusammengeschobenen Brauen die Neuankömmlinge, insbesondere den Schönling an der Front.
Mit drei groĂen Schritten war er bei ihm und taxierte ihn mit wachen Augen. Jinyoung regte sich nicht, hob lediglich leicht das Kinn. Sungjins Brauen zuckten, dann warf er Jisoo einen Blick zu und nickte knapp, wandte sich dann um und folgte Jisuk.
An dem fĂŒhrenden Paar vorbei trat Jennie in einem kleinen Lederkleid mit TĂŒll, in dem sie sĂŒĂ und gefĂ€hrlich auf einmal aussah. Ihre dunkel geschminkten Augen fanden Jeongguk und sie verzog keine Miene als sie, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, an ihm vorbei ging um einige der MĂ€dels zu begrĂŒĂen. Er wurde blass und exte rasch sein Glas um das Weite suchen zu wollen â allerdings Taehyung ihn auf, der sich in seinen Ărmel krallte und ihn mit steinernem Gesicht flehend ansah.
âHey Taehyungieâ, sagte Lisa hinter ihm mit kĂŒhler, glatter Stimme und Taehyung schloss langsam die Augen und wandte sich dann mit einem gequĂ€lten Grinsen um. âOh, hallo Lisa, ehm, lange nicht gesehen!â
WĂ€hrenddessen war die GröĂte von ihnen, mit vollem, blonden Haar, bei Namjoon und Jihyo angekommen.
âUnnieâ, zwitscherte RosĂ© und die Ăltere drĂŒckte sie quietschend an sich. âOh my god Roseanne! Ihr habtâs geschafft, wie schönâ, strahlte sie und deutete dann auf Namjoon. âDas hier ist der Leader der Bangtan Frat, Kim Namjoon!â âHiâ, sagte Namjoon mit einem falschen Grinsen, RosĂ© erwiderte es nicht und hob nur eine Braue unter den Haaransatz. âOh. Ja, wir kennen uns bereitsâŠâ âIst das so?â, fragte Jihyo mit einem hysterischen Kichern und wandte sich mit alarmiertem Blick um, las den Raum und schĂŒttelte fassungslos den Kopf, âwarum bin ich eigentlich so schlecht informiertâŠ?â, murmelte sie entrĂŒstet wie zu sich selbst und sah betrĂŒbt in ihr bereits leeres Aperol Spritz Glas.
+
Breit grinsend betrachtete Yunhee ihr gerötetes Gesicht im Spiegel der Damentoilette und dachte an den hĂŒbschen und witzigen Kerl, der an der Bar auf sie wartete und ihr die leckersten GetrĂ€nke zusammenmischen lieĂ â wo war Hanbin ihr ganzes Leben gewesen?
Warum konnte es nicht immer so leicht sein zu reden, so leicht sein, sich einfach zu verstehen? Sie musste nicht viel sagen und trotzdem verstand er sie und irgendwie schien er immer zu wissen, was er sagen musste, um sie zu besĂ€nftigen, zum Lachen zu bringen und erröten zu lassenâŠ
Vielleicht war in ihrem Bauch ja wieder Platz fĂŒr Schmetterlinge?
Zuversichtlich trug sie neuen Lipbalm auf, korrigierte mit einem Zeigefinger und trat mit einem leichten Schwanken wieder hinaus auf den Flur â und hörte, wie jemand die steile Leiter zum Dach nach oben wankte. Sie hörte eine ihr wohl bekannte, hohe Stimme fluchen, und dann ein Schluchzen. Er war doch nicht etwa am Weinen und das an seinem Geburtstag?
Entschlossen und nach wie vor wankend folgte sie der Person aufs Dach und tatsĂ€chlich: sich am Schornstein abstĂŒtzend stand Park Jimin. Er schiefte und schlug dann die FĂ€uste auf das helle Metall, das traurig knirschte.
âNa naâ, machte sie bemĂŒht besĂ€nftigend, allerdings lallte sie schon ein wenig und sprach viel zu laut. Erschrocken taumelte Jimin ein paar Schritte rĂŒckwĂ€rts und knallte mit der HĂŒfte gegen die Reling des Dachbalkons.
âYah, Park Jimin! Fall bloĂ nicht runter!â âSonst ist es so wie millionen Stecknadeln? Oder so Ă€hnlichâŠâ, kicherte Jimin, doch als sie nĂ€her kam sah sie, wie seine Augen verdĂ€chtig glĂ€nzten und auf seiner Stirn lagen Sorgenfalten. âNee, oder heiĂt dein Schiff Titanic?â, antwortete Yunhee und stellte sich neben ihn, lehnte sie Ellen auf die Reling und stieĂ ihn sanft mit der Schulter an. âHe, wasâ los?â, murmelte sie sanft.
Jimin starrte auf die lauten, lachenden GĂ€ste hinunter und presste die bebenden Lippen aufeinander. Fuhr sich dann mit den kleinen, beringten Fingern mit einem heftigen Einatmen ĂŒbers Gesicht und stieĂ die Luft zitternd wieder aus. Krallte die HĂ€nde an der Reling fest und beugte den Oberkörper, lieĂ den Kopf hĂ€ngen.
Es sah sehr dramatisch aus. Yunhee wartete mit hochgezogenen Brauen und blinzelte hektisch, als Jimin mit einem Schluchzer ausstieĂ: âAch⊠es ist nur⊠der arme Gukkie!â
Panisch griff Yunhee nach seiner Schulter, bereit, jede Information aus ihm heraus zu schĂŒtteln: âWas?! Was ist mit Jeongguk-ah? Fehlt ihm was, oder seiner Familie?â
Jimin runzelte die Stirn, heiĂe TrĂ€nen liefen ĂŒber seine Wangen und seine spitze Nase war schon gerrötet. Schniefend wischte er sich mit einem Ărmel darĂŒber. âWas? Nein! Nein, allen gehtâs gut, âs hat keiner Pest oder Cholera aber⊠ach, dass er ĂŒberhaupt noch gute Noten schreibt, guck dir die ScheiĂe doch mal an?!â, jammerte Jimin und deutete mit ausladender Geste hinunter.
Yunhee blinzelte nach unten: inzwischen wurde auch drauĂen getanzt, die Meute lachte und bewegte sich wie die leuchtenden, pulsierenden Innereien eines groĂen Tieres. Der Pool beleuchtete geschminkte und zurecht gemachte Gesichter ganz bizarr und ihr wurde kalt â da standen ein paar Gesichter mehr, die sie nicht kannte. Aber ein MĂ€dchen, in einem Kleid dass ihrem eigenen Stil nicht unĂ€hnlich war, stand klein und schön neben Jeongguk.
Sie sprachen nicht miteinander aber eine Aura umfasste sie, sodass niemand zu nah an ihnen stand, kein anderes MĂ€dchen und kein anderer Kerl forderte einen von beiden zum Tanzen auf.
Wer zur Hölle�
âDas isâ Gukkies Ex⊠und dann bald ist da ja⊠ach verdammt! HĂ€tte ich mich nicht so dazwischen gedrĂ€ngelt, dann wĂ€re er jetzt nicht in dieser Lage!â, schluchzte Jimin und lieĂ sich an der Reling hinunter rutschten, legte den Kopf auf die angezogenen Knie.
MitgefĂŒhl ĂŒbermannte Yunhee, sie lieĂ sich neben ihn sinken und legte eine kleine, warme Hand vorsichtig auf seine bebende Schulter. âAch Jiminie! Du gibst immer dein Bestes fĂŒr andere, mach dir doch nicht solche VorwĂŒrfeââ â-aber stimmt es nicht? Wenn ich nicht gewesen wĂ€re⊠dann wĂ€rt ihr⊠aish?!â, hickste er und fuhr sich erneut ĂŒber das nun leicht geschwollene Gesicht.
Es zerriss Yunhee das Herz; seine geröteten, glĂ€nzenden Augen waren dick, die Nase gerötet und er hörte einfach nicht auf, zu schniefen. Entschlossen griff sie nach seiner Hand und drĂŒckte sie, beugte sich vor: âYah, Park Jimin! Du kannst nichts fĂŒr das Schicksal anderer, Jeongguk muss seinen Weg selbst gehen! Was kannst du denn dafĂŒr, dass er sich von anderen immer die Entscheidungen abnehmen lĂ€sst? Er sollte gefĂ€lligst mal mutiger sein!â, rief sie entrĂŒstet und schnaubte sich wĂŒtend eine blonde StrĂ€hne aus dem Gesicht. Als Jimin erneut los schluchzte legte sie einen Arm um seine Schulter und tĂ€tschelte sie, drĂŒckte seinen Kopf an ihren Brust und kraulte sein vom FĂ€rben strohiges Haar.
âThere, there, Jiminie⊠Du kannst nun wirklich nichts dafĂŒr. Und du solltest nicht weinen an deinem groĂen Tag. Ich verbiete es dir!â, sagte sie energisch und schlieĂlich musste Jimin glucksen und richtete sich leicht auf, atmete tief und ruckelnd ein und wischte sich ein letztes Mal ĂŒber die Nase.
Sah hinauf zu den Sternen und wÀhrend seine letzten TrÀnen versiegten half Yunhee ihm mit geduldigen Fingern und langen JeansÀrmeln wieder etwas prÀsentierbarer auszusehen.
âDanke, Nuna. âs tut mir Leid, voll peinlichâ, murmelte er heiser, sie tĂ€tschelte ihm die weichen Wangen, eine Welle der Zuneigung schwabbte ĂŒber sie. Er war ja so putzig! âMuss dir nicht leidtunâ, sagte sie wegwerfend und zog ihn dann wieder hoch sodass sie wieder am GelĂ€nder lehnten und nach unten sahen.
âNuna, weiĂt du, mit wem ich gern tanzen wurde?â, murmelte er schelmisch aus dem Nichts, sie sah ĂŒberrascht zu ihm herĂŒber und verengte die Augen. Er wollte mit jemand anderem als ihr tanzen? Es zwickte in ihrer Mitte, aber sie wollte, dass er wieder lĂ€chelte also setzte sie ein verschwörerisches LĂ€cheln auf und spielte mit. âAni! Mit wem?â âNayeon Nunaâ, wisperte er und seine schmalen Augen fanden die kleine aber feine Gestalt, sie lachte ĂŒber etwas und warf dabei den Kopf in den Nacken.
âMh, gefĂ€hrlichâ, murmelte Yunhee stirnrunzelnd, âUnd ich glaube, sie ist so gut wie verlobt.â âWas?â, entfuhr es Jimin enttĂ€uscht, er klatschte sich die kleinen HĂ€nde auf die Wagen. âJa, leider. Aber ich kenne jemanden, der liebend gern mit dir tanzen wĂŒrde.â, flĂŒsterte Yunhee diabolisch grinsend und deutete auf eine schmale, blonde Gestalt.
ââŠYoongi Hyungie? Veraschen kann ich mich selbstâ, knurrte Jimin, Yunhee verdrehte die Augen und gab ihm einen Klapps auf den Hinterkopf. âJiminie Pabo! Ich meine Dahyunâ, korrigierte sie und deutete erneut auf die Menge.
Jimin hob ĂŒberrascht die Augen und betrachtete das MĂ€dchen neugierig. Das Haar fiel ihr gelockt ĂŒber eine Schulter und sie trug ein tiefrotes, langes Kleid, das sie etwas reifer aussehen lieĂ. Gerade streckte sie die Arme zu beiden Seiten aus wie ein Adler und zog eine Grimasse um einen merkwĂŒrdigen Tanz zu starten. Chaeyoung, Momo und Sana neben ihr brachen in GelĂ€chter aus und Jimin seufzte.
âAber sie ist so albernâŠâ âSie ist nervös weil ein gewisser Bootsbesitzer sie noch nicht zum Tanzen aufgefordert hatâ, fauchte Yunhee und schubste ihn zur Leiter, âund jetzt los! Geh und hab SpaĂ, ich befehle es!â âBist du neuerdings Königin?â, kicherte Jimin, gehorchte aber widerstandslos und taumelte nach unten, sie folgte ihm. âNein, aber ich hab Recht!â âWahrscheinlich jaâŠâ âGanz wahrscheinlich!â âAye aye, Nuna!â
So gingen die beiden wieder nach drauĂen und bemerkten nicht die beiden Figuren, die vor dem Eingang der Toiletten ineinander stolperten. Jisuk kniff die Lippen zusammen und wollte sich an Jinyoung vorbei schieben doch er machte einen Schritt und stand wieder vor ihr.
Sie schluckte und sah an dem dunklen Jackett hoch und wieder in sein Gesicht. âWas willst du?â, herrschte sie ihn an und verschrĂ€nkte die Arme. âDas KleidâŠâ, fing er an, die Stimme ruhig. âWas ist damit?â, fragte sie spitz. âEs steht dirâ, sagte er leise, die dunklen Augen waren unergrĂŒndlich, sein Gesicht glatt.
Ihre Wangen gewannen an Farbe und sie runzelte die Stirn. âOkay, was soll das?â Er schob ebenfalls die Brauen aufeinander zu. âWas soll was?â
Sie zischte entnervt und fuhr sich durch die honigfarbenen Locken. âWarum machst du mir Komplimente?â âDarf ich dir etwa nicht sagen, dass du schön bist?â, fragte er mit seiner tiefen Stimme langsam und hob eine Hand, streckte sie nach einer verrutschten StrĂ€hne aus, um sie ihr hinters Ohr zu streichen. Rasch fuhr sie mit dem Arm dazwischen und schlug seine Hand beseite. âIch bitte dich! Du bist mit ihr hier, das ist ja wohl Statement genug, oder?â âDu sagst das so, als ob er nicht hier wĂ€re und dir den ganzen Abend Komplimente machen darf!â
Jisuk warf sich das Haar ĂŒber die Schulter und reckte das Kinn. âAnders als Andere muss Sungjin Oppa sich nicht bei anderen durch Komplimente einschleimen. Mit ihm kann man sich nĂ€mlich ganz normal unterhalten ohne RĂ€tsel raten zu mĂŒssen, wann das NĂ€chste Mal etwas Gesagtes gegen einen verwendet wirdâ, zischte sie, ihre Augen funkelten wĂŒtend, sie schnaubte vor Wut.
Jinyoungs Lippen zuckten, seine Augen schimmerten hell. Sie wusste dass er es liebte, sie zu triezen, irgendeine Emotion aus ihr zu locken⊠aber sie war es so Leid. Mit resigniertem Blick sah sie zu ihm auf und hob ruhig die Stimme: âJinyoung-Oppa⊠Ich hab noch nie Drogen genommen-â â-Alokohol ist auch eine Droge, weiĂt du-â â-aber du bist der schlimmste Trip, den ich jemals hatte.â, unterbrach sie ihn bestimmt. In seinem Gesicht regte sich etwas, sie meinte, Schmerz darĂŒber flackern zu sehen.
Dann kam er einen Schritt nĂ€her und griff vorsichtig nach ihrer Hand â doch sie entriss sie ihm, umrundete ihn und drehte sich nicht einmal um, als sie entschlossen zur Bar ging und zwei GlĂ€ser Wein bestellte.
Eines fĂŒr sie und eines fĂŒr den Mann, der nicht mit ihrem Herz spielte als wĂ€re es ein gottverdammter Jojo.
#is thst.... a new part of the college au????#college au my beloved....... its not much but its honest work!!!!111elf#LONE SOMEBODY TOLD ME YOU GOT A PEN THAT U USE TO PUT THIS PILE OF WONDERFUL TRASH ON PAPER#gods work!!!!!!!!!!!!!! i would love to see a snippet.......#also iedk what we said who in blinkpank...black...whats their name i cant speak!#who was like the ex of who or so but!!!!!!!!!! that'll do :3c#i watched all the celebrity fun videos of vanity rolls on youtube it so silly but funny and got me in the mood to write#i was like 'i need rich kids pouring some drama like good wine'#lets see the chaos unfold : ) EHEHEHE!!! >: )
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32.
âBist du dir sicher?â, hakte Eunsook vorsichtig nach, als Chaeyoung eine weitere Tube in der SchĂŒssel auf dem Waschbeckenrand ihres geteiltes Bades entleerte. Der Geruch von Chemie erfĂŒllte den hell gekachelten, groĂen Raum und die jĂŒngere nickte eifrig.
âNa klar! Ich fĂ€rb mir stĂ€ndig selbst die Haare und ihr glaubt nicht, wie viel ergiebiger ein hochwertiges Produkt ist! AuĂerdem hab ich genug Fehler gemacht, um es nun besser zu wissen. Das Schwierigste wird es sein, Unnieâs Rotstich aus den Haaren zu bekommenâŠâ
âWelcher Rotstich?â, fragte Eunsook einfĂ€ltig und verengte die schmalen Augen noch weiter und rĂŒckte Yunhee auf die Pelle, bis ihre Nasenspitze fast ihren Hinterkopf berĂŒhrte.
âNaja, das karamellfarben ist halt warm und weiĂblond ist kĂŒhl, zumindest ist es so gedacht. Ich find ein paar warme StrĂ€hnen nicht schlimm, dass sieht mehr nach Punk ausâ, schmatzte Chaeyoung an ihrem Kaugummi vorbei und kratzte sich am eigenen Kopf. Ihre dunkelgrauen Haare hatten weiĂe Spitzen, die grĂŒn eingekleistert waren. Eunsook fragte sich, was sie heute abend auf Jiminâs Geburtstag tragen wĂŒrde, doch ihre Gedanken wurden erneut abgelenkt, als Chaeyoung die schwarzen Handschuhe anzog, in die HĂ€nde klatschte und diese dann in das SchĂ€lchen rammte um zu rĂŒhren.
Ein schmatzendes GerĂ€usch ertönte, Eunsook und Jisuk warfen sich einen amĂŒsierten Blick mit erhobenen Brauen zu. âSolltest du nicht den Pinsel dort benutzen? Immerhin gehören drei StĂŒck zu diesem teuren Setâ, wandte Jisuk von der Seite ein und linste ĂŒber Chaeyoungâs Schulter in das SchĂ€lchen.
âNur Amateure benutzen die Pinselâ, erwiderte Chaeyoung und nahm eine handvoll des Matsches, um ihn herzhaft auf Yunheeâs Kopf zu patschen.
+
Jooheon und Changkyun waren die ersten, die ĂŒber die schmale BrĂŒcke mit dĂŒrrem GelĂ€nder auf Jiminâs âkleineâ Yacht stiegen.
âWOOHOO!â, brĂŒllte Jooheon, das schwarze Satin-Hemd in die Jeans gesteckt sah er fesch aus und wollte dieses GefĂŒhl wohl mit allen teilen. Bis dato waren allerdings nur die Bangtan Mitglieder da und Jimin eilte rasch auf sie zu, ein breites Grinsen im bereits geröteten Gesicht. Sein beiger Mantel wehte hinter ihm her wie ein Superhelldencape, das bestickte T-Shirt rutschte lose um sein SchlĂŒsselbein, er hatte es in die schwarze Bluejeans gesteckt, die seine Beine lĂ€nger erscheinen lieĂen.
âAHH HELLO MY FRIENDS!â, rief er, um einiges höher als Jooheon aber mit einem grollenden Unterton und gab Jooheon gespielt ein paar Hiebe, die dieser gekonnt und lachend abwehrte.
âNa, wie gefĂ€lltâs euch? Kommt mit zur Bar, die ist unter Deck! Da vorn ist noch ân Pool, aber auĂer Beleuchtung und Ăsthetik ist dem heute bestimmt nichâ viel abzugewinnâ...â, schloss Jimin giggelnd und hing mit seinem ganzen Gewicht zwischen einem begeisterten Jooheon und einem eher resignierten Changkyun, der mit seiner motorradĂ€hnlichen Lederhose und dem hinein gesteckten, bordeaux-rot und schwarz kariertem Flannel fast schon underdressed war.
âHast du schon einen im Tee, Hyungie?â, fragte er mit ausdruckslosem Gesicht, Jimin schnaubte nur und linste schelmisch zu seinem Dongsaeng hoch.
âYah, Im Changkyun. Was meinst du, warum du hier bist? Um Bibelverse zu zitieren sicher nichtâŠâ
âWie war das mit Bibelversen?â, krĂ€hte eine Frauenstimme und eine kleine, alte Dame, in einen charmanten rosafarbenen Zweiteiler, der sie aussehen lieĂ wie die Queen höchstpresönlich, dackelte mit Babyschritten um die Ecke.
âKrassâ, rutschte es Kihyun hinter ihnen raus, der Ă€hnlich wie Changkyun einen Rockerstyle an den Tag legte mit Lederjacke und verwegenen Haaren. Minhyuk, der neben ihm in seinem weiĂen Kaschmirkragenpulli beinahe christlich aussah, stieĂ ihm die Elle in die Seite.
âMadam! Mit welchem Namen dĂŒrfen wir sie ansprechen?â, fragte er höflich und verbeugte sich tief. Die Ă€ltere Dame schlug ihm mit einem geschmeichelten Lachen auf den groĂen rosa Lippen, die Jimins sehr Ă€hnlich sahen, auf dem Oberarm.
âAch, ich bin nur die alte Oma Park! Und ihr seid Jiminieâs Freunde?â
âDieselbigen sind wir!â, rief Shownu.
Oma Park hakte sich bei Minhyuk und Shownu unter und sie waren fĂŒr die erste halbe Stunde des Abends erstmal beschĂ€ftigt.
Der Rest folgte Jimin unter Deck.
âYo, Park, ist das deine Omi?â
âOma Park ist immer einzuladen und auch immer Ehrengast. An meinem 16. Geburtstag hat sie alle unter den Tisch gesoffen. Und mein Ă€ltester Cousin und mein Onkel waren auch da, alsoâŠâ
â...also eine Familie mit einem Alkoholproblemâ, murmelte Hyungwon hinter ihnen gedeht und hob langsam die Brauen, als alle geschockt zu ihm aufsahen. Er zuckte trĂ€ge die Schultern.
âMeine hat eine Koffeinsucht, die anscheinend erbbar istâŠâ, begann er und nahm einen satten Schluck mit dem Strohhalm des Americanos, den er dabei hatte, â...ich hab da keine Vorurteile.â
Jimin schnaubte belustigt und winkte Seokjin zu, der in einem schwarzen Rollkragenpulli und dem karierten Jackett eher aussah Ende Mitte dreiĂig als Ende zwanzig aussah.
âHyungie, zeig den Jungs hier die Bar! Wir haben einen sehr tallentierten Barkeeper heute nacht, lasst es krachen!â
Nach einer weiteren halben Stunde, in der bereits Alkohol geflossen war und die Musik unter Hoseokâs liebevoller Hinweise zum DJ immer lauter wurde, lehnte sich Jooheon zu Jimin.
âHör mal, mein Freund! An der Location, der Mucke und den Drinks hab ich nichts auszusetzen, aber findest du nicht, dass die Frauenquote bis jetzt ziemlich mau ist?â
Jimin wies gekrĂ€nkt auf seine Oma, die gerade mit Shownu und Minhyuk Billiard neben der Bar spielte: âReicht dir meine Omi etwa nicht? Willst du damit sagen, sie ist hĂ€-â
âNein, Mann! Ich will Frischfleischâ, rief Jooheon verzweifelt und als haben die Götter seinen Wunsch ĂŒber die Musik und das PlĂ€tschern der Wellen wahrgenommen, war plötzlich das Zuschlagen mehrerer AutotĂŒren und das Kichern von weiblichen Vertretern ihrer Art zu hören.
âNa endlichâ, stöhnte Jooheon und stieĂ Wonho aus dem Weg, um als erster auf Deck zu stĂŒrmen.
âLADIES!â, rief er und breitete die Arme breit aus, jedoch stieĂ Jimin seinen Arm beiseite und verbeugte sich dann in einer wackeligen und ausschweifenden Geste vor der TWICE Frat, die gerade herausgeputzt auf das Deck kam. Ganz vorn ging Jihyo, die ihre KörbchengröĂe stolz zur Schau stellte, und strahlte Jimin an.
âHappy Birthday, Park Jimin! Hier eine kleine Aufmerksamkeit unsererseitsâ, flötete sie und reichte ihm einen groĂen, dicken Umschlag. NatĂŒrlich waren darin weder mit Stickern beklebte Briefchen noch Pralinen, es war mehr oder weniger vertragliche Kommunikation unter ihrer aller Eltern, die der Familie Park Gutes zuspielte im geschĂ€ftlichen Sinne.
âVielen lieben Dank! Folgen Sie mir, die Damenâ, zwitscherte Jimin und verbeugte sich erneut tief, wies hinter sich und die MĂ€dchen gingen kichernd vorbei, einige nickten ihm zu, andere lĂ€chelten nur und Jongyeon fĂŒr ihren Teil ignorierte ihn vollkommen - alles andere wĂ€re jedem Anwesenden aber auch komisch vorgekommen.
Irgendwo in der Mitte liefen Yunheeâs Beinchen vorbei und Jiminâs schmale Augen krabbelten von den ausdrucksstarken Boots an viel Bein bis zum Saum ihres Kleides hoch und seine Augen weiteten sich beinahe komisch. Kurz blieb sie stehen und winkte ihm lĂ€chelnd zu, ihre rosig geschminkten Lippen formten ein âHappy Birthdayâ und Jimin versuchte verzweifelt, nicht an der schmalen Kette vorbei auf ihr DekolteĂ© zu starren. Das oversized Jeanshemd rutschte ihr gerade von einer Schulter und er schluckte, raufte sich zusammen, lĂ€chelte schief und warf ihr Finger Guns zu.
Die MĂ€dchen liefen kichernd weiter und er fuhr sich durch das halblange Haar, dass vor einiger Zeit noch kunstvoll auf seinem Kopf drapiert war.
âAish⊠diese Nunaâ, murmelte er in die Nacht und folgte den MĂ€dchen mit einem KopfschĂŒtteln.
Einige standen noch auf Deck um den beleuchteten Pool herum, der bis auf ein paar kunstvoll eingesetzte Lampions und Beleuchtungen in den schicken Holzplanken des Decks, Licht spendete und unterhielten sich mit Mitgliedern der MONSTA oder BANGTAN Frats.
Andere hatten PrioritĂ€ten und so kamen Yunhee, Eunsook und Jisuk erst nach einer Weile von der Bar zurĂŒck, Jisuk ein riesiges Glas, wenn nicht schon einem Kelch gleichend, feinsten Rotweins, Yunhee mit einem Vodka-Sprite und Eunsook mit einem Gin Tonic. Jisuk lehnte sich mit der HĂŒfte an die Reling und winkte die beiden zu sich; sie sah mit der reinweiĂen Bluse unter einem samtigen, schwarzen Top und dem schwarzen Faltenrock fast unschuldig aus, doch die langen schwarzen Stiefel schmeichelten ihren Beinen auf eine sehr weibliche Art und Weise. Hyungwon, der ein paar Meter weiter stand, fand ihre Beine anscheinend sehr ansehnlich. Eunsook und Yunhee nahmen rechts und links neben ihr Platz und betrachteten mit eher reservierten Gesichtern die Umstehenden, doch Eunsook fing nach einigen Sekunden des genĂŒsslichen Stillschweigens sofort an zu plaudern, Jisuk kommentierte ab und zu etwas Sticheldes und Ă€rgerte ihre Unnie, Yunhee beobachtete die beiden mit einem entspannten LĂ€cheln und schĂŒttelte ab und zu kichernd den Kopf.
+
Knapp ĂŒber ihnen, auf dem Ausguck des Daches, lehnten Namjoon und Jeongguk, sie starrten auf die Menge hinunter. Jeonggukâs Augen wanderten ĂŒber den frisch blond gefĂ€rbten Schopf einer gewissen Nuna, wĂ€hrend er sich durch das eigens blond gefĂ€rbte Haar fuhr, dass ihm immer wieder in die Stirn fiel. In seiner Magengegend brannte es und das lag nicht an der Vodka-Sprite, sondern eher an Yunheeâs eng anliegendem Kleid. Transparente Ausschnitte lieĂen ihre Haut durchschimmern, das DekolteĂ© wurde nur dekoriert von einer einzelnen, silbernen Kette. Er erkannte auf die Entfernung, dass sie nicht stark geschminkt war, doch ihr voller Mund war rosig und ziemlich einladend. Sie lachte ĂŒber etwas, das Eunsook wild gestikulierend sagte, und das ĂŒbergroĂe Jeansflannel rutschte von einer Schulter. Es gab dem ausdrucksstarkem Look etwas verspieltes und die Boots waren einfach nur anbetungswĂŒrdig.
Stohnend lieĂ er den Kopf in die beringten HĂ€nde sinken.
âWie soll meine zukĂŒnftige Braut nur jemals dieses Level an Style und Coolness aufweisen? Das ist unfairâ, murmelte er wie zu sich selbst.
Jeder andere hÀtte wohl gefragt, doch Namjoon schob nur den Unterkiefer vor und nickte beipflichten.
âWo du Recht hastâŠâ, knurrte er mit tiefer Stimme.
Mit dĂŒsterem Gesicht musterte er Eunsook, die eine ĂŒbergroĂe weiĂe, beinahe transparente Bluse in einen knappen, weiĂen Bleistiftrock gesteckt hatte. Am anderen Ende von zu viel Bein waren knallrote Pumps mit drei Riemchen, ein sehr wirksamer Eyecatcher. Mit viel Schmuck oder Make-Up hatte sie sich nicht aufgehalten; das dunkle, schulterlange Haar fiel leicht gewellt ĂŒber ihren RĂŒcken und sie verzog die rot geschminkten Lippen zu einem ulkigen Gesicht, als Jisuk neben ihr sie aufzog.
âDas wird mit Sicherheit Kommentare gebenâŠâ, murmelte der Leader der Frat und strich sich mit einer Hand ĂŒber die weiĂe Bluse, bevor die Beine in der weiĂen Anzughose sich zur schmalen Wendeltreppe bewegten. Jeongguk folgte ihm zögerlich.
+
Als Jeongguk und Namjoon an den Pool traten, erstarrten sowohl Yunhee als auch Eunsook in der Bewegung und starrten unglĂ€ubig zu den beiden Herren. Es gab ein groĂes Hallo und man nickte sich zu, winkte und wechselte ein paar Worte und stieĂ an. Jihyo schob sich zwischen Eunsook und Namjoon, der es gerade geschafft hatte, sich von Oma Park zu lösen. Eunsook blinzelte und hob irritiert die Brauen und machte unauffĂ€llig einen Schritt zur Seite. Sie hatte wenig Lust, sich von Jihyoâs Pferdehaaren die Kontaktlinse rausreiĂen zu lassenâŠ
âDas ist ein schönes Hemd! Louis Vuitton?â, fragte Jihyo und linste auf den schmalen Spalt, der Namjoonâs Brust hinunter wanderte.
âPradaâ, murmelte Eunsook hinter ihr in ihr rundes Gin-Tonic Glas, Chaeyoung, die gerade vorbeilief, gab ihr Finger Guns.
âGute Augen, Unnie! Deins auch, oder? Seid ihr im Partnerlook?â, kicherte sie und drehte dann ab zur Bar ohne den Steinen, die sie losgetreten hatte, Beachtung zu schenken. Jihyo fĂŒr ihren Teil schenkte Eunsook nun Beachtung und gab ihr einen Up und Down, betrachtete dann unglĂŒcklich Namjoonâs passendes Outfit. Namjoon rĂ€usperte sich und kratzte sich verlegen am Nacken.
âAlso⊠geplant war das sicher nicht, haha⊠Stimmts, Eunsookie?â
âMeine Rede. Namjoonieâ, fĂŒgte Eunsook zynisch hinzu und zog eine Braue nach oben wĂ€hrend sie die roten Lippen sĂ€uerlich verzog. Namjoon wandte den Blick rasch auf den Abdruck ihrer roten Lippen am Rand des Glases, den sie mit einem langen Finger gespielt gelangweilt nachfuhr.
Jihyo schien dieser Wortaustausch noch weniger zu gefallen denn sie hakte sich rasch bei Namjoon unter.
âIch hab die Bar noch immer nicht gefunden, haha! Willst du mir zeigen, was fĂŒr eine hoffentlich breite Auswahl Park Junior heute fĂŒr uns bereits gestellt hat?â
âSicherâ, sagte Namjoon ĂŒber ihren Kopf, den Blick nach wie vor auf Eunsookâs wandernden Finger fixiert. Ihre roten Lippen verzogen sich zu einem kleinen LĂ€cheln und sie hob das Glas, er den Blick, und sie trank einen Schluck ohne die Augen von ihm zu nehmen.
Rasch zerrte Jihyo Namjoon fort in Richtung der Bar und er stolperte unbeholfen hinterher.
âWas. Zur Hölleâ, sagte Jisuk laut und sah beinahe angeekelt zu Eunsook hoch, die ziemlich zufrieden den Rest ihres GetrĂ€nkes exte und sich einen EiswĂŒrfel raus fischte, um ihn sich in den Nacken zu halten.
âPuh, echt heiĂ hier, oder?â
âDu hast gerade zehn Minuten kunstvoll damit ausgefĂŒhrt uns zu erlĂ€utern, wie kalt es hier ist.â, erwiderte Jisuk trocken und sah Yunhee abwartend an, wartete auf ihre Zustimmung. Yunhee nickte langsam.
âMhm. Voll warm hier, find ich auchâ, nuschelte sie in ihr Glas, der Blick eindeutig auf etwas anderes fixiert. Jisuk und Eunsook folgten ihrem Blick und Eunsook konnte sich ein Lachen, das Cruella Deville alle Ehre machte, nicht verkneifen.
Taehyung hatte einen Arm um Jeongguk geschlungen und ihn in unmittelbare NĂ€he gezerrt. Ăber seinen krĂ€ftigen Oberkörper bewegte sich schmeichelnd eine lockere Bluse, die aussah wie der Sternenhimmel, bestickt mit Silber. Der Kragen stand weit offen und eine silberne Kette blitzte ab und zu hervor, nebst den Andeutungen seiner Muskeln. Die Bluse war in eine Lederhose geschoben, die verboten gehörte und ĂŒber die Oma Park ein weiterer Kommentar heraus rutschte, der die umstehenden MĂ€dchen kichern lieĂ. Die Boots gaben ihm etwas verwegenes, doch der Grund, warum Eunsook so plötzlich zum Disney Bösewicht geworden war, war sein Haar. Es war nach wie vor halblang ĂŒber dem Untercut und leicht gelockt, uns es war weiĂblond. So wie Yunheeâs. Genauso wie Yunheeâs. Und mit dem Outfit in All-BlackâŠ
âNoch ein Couple Look! Na sowasâ, rief Sana neben Taehyung aus und deutete an ihm vorbei auf Yunhee. Die rasch den Kopf in den Nacken legte und ihr Glas exte.
Daraufhin war das Gegröle groĂ! Yunhee wischte sich mit dem HandrĂŒcken ĂŒber den Mund, schĂŒttelte sich das Haar zurĂŒck ins Gesicht, reckte das Kinn und wandte den Blick ab.
âBraucht ihr noch was? Also ich brauch noch einen. Oder zwei. Oder dreiâŠâ
âNee, du, Unnie. Mein Kelch ist noch halbvollâ, lĂ€chelte Jisuk und schaukelte leicht ihr Handgelenk, die blutrote FlĂŒssigkeit sah aus wie Blut und sie wie der junge Vampir, der heute nach auf Jagd ging. Eunsook schĂŒttelte ebenfalls den Kopf.
âNoch nicht, aber fang nicht mit Shots ohne mich an!â, rief sie Yunhee hinterher und fing dann Taehyungâs Hundewelpenblick auf.
âHast du dich mit Namjoonie-Hyungie abgesprochen?â, fragte er und schaffte es nicht, die EnttĂ€uschung in seinem Blick zu verstecken. Er sah leider sehr sĂŒĂ aus in seinem senfgelben Hemd, dem altroten BlĂŒmchenjackett und dem Rubin im Ohr. Seine dunklen Locken waren locker nach hinten gekĂ€mmt und mit seinen ausdrucksstarken Augenbrauen sah er erwachsener aus als sonst. Eunsook gefiel der Look.
âAch Taehyungie, was sagst du denn da!â, rief sie tröstend und schlug ihm auf den Arm. Da sie schon etwas einen im Tee hatte und die schwere Anschuldigung, sie sei mit einem gewissen anderen Kim im Partnerlook gekommen, auf ihr GemĂŒt drĂŒckte war der Schlag etwas zu heftig und Taehyung strauchelte, sodass Jeongguk ihn gerade hinstellte und dann etwas unschlĂŒssig Yunhee hinterher sah, bevor er sich hinterher schlich.
âIch bin doch nicht mit Kim Namjoon im Partnerlook!â
âSondern?â, fragte Taehyung und verschrĂ€nkte trotzig die Arme.
âSondern⊠mit Hobi hier!â, rief Eunsook aus und griff nach Hoseokâs Arm, der in einem knallroten Jackett - passend zu ihren Schuhen und Lippen - vorbei tanzte. Erschrocken lieĂ er sich einfangen und strahlte in die Runde.
âHi Girlz and Boyz! Fesch seht ihr aus! Hömma, Eunsook, heiĂe Schuhe! Wo haste die denn her?â, rief er enthusiastisch und Eunsook riss ihr Bein hoch, Jisuk schlug drauf und Eunsook hielt es in einer keuscheren Höhe und drehte stolz ihr FuĂgelenk.
âVivienne Westwood, die Gute! Dein Jackett ist aber auch köstlich, wunderbare Farbe!â
âAls ob das geplant gewesen wĂ€reâ, warf Namjoon laut ein, der trotz Jihyoâs BemĂŒhungen, an ihrer Gruppe vorbeizugehen, einlenkte und neben Taehyung stehen blieb und Eunsook spottend musterte.
Sie lieĂ die dĂŒnne Hacke wieder auf den Boden knallen und verschrĂ€nkte die langen Arme.
âKann ja keiner ahnen, dass du geschmack hast! Sonst wĂ€re ich All-Black gekommen!â
âAngespitzt wie eh und jeâ, murmelte Namjoon, der nach dem Bier ironischerweise einen Gin-Tonic in der Hand hatte, sodass er und Eunsook noch mehr wie zwei und dieselben aussahen.
Eunsook verdrehte nur die Augen und streckte Namjoon die Zunge raus, schnappte sich Hoseokâs Ărmel und zog ihn davon.
âKomm, Hobi! Um GerĂŒchte aus der Welt zu schaffen, wirst du meinen ersten Tanz haben dĂŒrfen.â
âLegen wir damit nicht eher ein Feuer in die GerĂŒchtekĂŒche?â, kicherte Hoseok mit unsicherem Grinsen und wildem Blick, doch Eunsook verstĂ€rkte ihren eisernen Griff um seinen Arm nur und zerrte ihn weiter.
+
An der Bar massierte Yunhee gerade ihre SchlĂ€fen. Sie hatte sich auf einen Barhocker gepflanzt, nachdem ihr Jooheon hochgeholfen und Changkyun neidisch zugesehen hatte, und die Beine ĂŒberschlagen und schaukelte missmutig mit einem schweren FuĂ.
âWie konnte das passierenâ, murmelte sie unglĂŒcklich und zwirbelte eine StrĂ€hne des neu gebleichten Haares zwischen den kleinen Fingern.
âDas frag ich mich auchâ, nuschelte eine ihr wohl bekannte, weiche Stimme und sie spĂŒrte seine WĂ€rme, bevor sein Ellebogen ihren streifte.
Jeongguk nahm auf dem Barhocker neben ihr Platz und deutete grinsend auf seinen, dann auf ihren Kopf.
âSame hatâ, sagte er kindisch und krĂ€uselte grinsend die Nase, die groĂen, dunklen Augen funkelten schelmisch. Sie schnaubte und legte plötzlich sehr mĂŒde den Kopf in die HĂ€nde. Konnte sie ihm wirklich böse sein? Oder die kalte Schulter zeigen? Wenn er sie so ansahâŠ
Unsicher schob er seinen Kopf auf der glatten, leicht gebogenen BarflÀche in ihre Richtung.
âHe, Nuna, wann hast du sie gefĂ€rbt.â
Yunhee nahm ihren Drink dankend entgegen, Jeongguk deutete rasch auf ihr Glas und rief: âDasselbe!â
âWoher..?â, fing sie an, doch er winkte ab.
âWodka-Sprite, hast du am Chuseok Wochenende stĂ€ndig getrunken. Der kleine aber nicht ganz so feine Bruder von Gin-Tonic⊠Danke, Mannâ, grinste er dem Barkeeper zu und stieĂ dann herzhaft mit Yunhee an, die erschrocken blinzelte und dann ebenfalls ihr Glas hob.
Jeongguk trank einen groĂen Schluck, Yunhee drei kleine, dann stellten sie ihre GlĂ€ser wieder ab und Jeongguk lehnte eine Elle auf die Bar, sah zu ihr herunter.
Sein zufriedenes LĂ€cheln gefiel ihr nicht und sein vorsichtiger Blick auf ihre Oberschenkel leider viel zu sehr.
âIch⊠also Chaeyoung⊠hat es heute gemacht. Sie hat sich ihre Spitzen neu gefĂ€rbt und wir haben drĂŒber geredet und da ich gerne impulsive Handlungen treffe um mir einzubilden, ich hĂ€tte Kontrolle ĂŒber mein LebenâŠâ, murmelte sie und seufzte, Jeongguk lachte leise und wackelte etwas auf seinem Stuhl. Er war ja so ein Spielkind, konnte keine drei Sekunden still sitzen.
âYoongi-Hyungie hat mir meine gefĂ€rbt.â
Yunhee sah ĂŒberrascht zu ihm auf und lehnte sich sogar zurĂŒck, legte eine Hand in den SchoĂ und schob sie zwischen die Schenkel, damit sie nicht anfing, am Saum ihres Kleides zu spielen und unfreiwillig den Blick darauf zu lenken.
âYoongi? Der kann Haare fĂ€rben?â
âBesser als jeden, den ich kenne! Der alte PunkâŠâ, grinste Jeongguk und sah in sein Glas, dann wieder zu ihr herunter.
âNuna, duâŠâ
âMh?â, machte sie und musterte seine Lippen, als er darĂŒber deckte.
âDu⊠siehst sehr schön aus heute. Also, immer. Aber ganz besonders heute! Die SchuheâŠâ, er deutete ĂŒberflĂŒssigerweise auf ihren schaukelnden FuĂ, â...die sind richtig cool.â
Yunhee erwiderte seinen schĂŒchternen Blick und als Hitze ĂŒber seinen Nacken und die groĂen, beringten Ohren in seine Wangen und das letzte bisschen Babyspeck kletterte, zog sich ihre Mitte zusammen und das Herz rutschte ihr in die Kehle.
âIch schick dir ân Linkâ, erwiderte sie mit heiserer Stimme einfĂ€ltig und als er laut lachte und dabei den Kopf in den Nacken legte und sie seinen Nacken betrachtete, schickte sie ein StoĂgebet zum Himmel und winkte den Barkeeper erneut heran.
âKann ich ân Vodka Shot haben? Und einen fĂŒr den jungen Herren in dieser illegalen HoseâŠâ, schloss sie, das Ende des Satzes in ihr fast leeres Glas genuschelt.
âDie Hose? GefĂ€llt dir, oder?â, fragte er mit tiefer Stimme und beugte sich zu ihr herunter, wackelte mit den Brauen. Sie stöhnte und verdrehte die Augen, er lachte lauthals und anstatt zu antworten hob sie verzweifelt das Glas und trank den letzten Schluck.
âUh, da kommen die Shots! Warte auf mich, Nunaâ, rief er und kippte ebenfalls den Rest seines Drinks herunter.
Yunhee wusste plötzlich, dass es eine ziemlich lange Nacht werden wĂŒrde.
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yunhee x x x x
eunsook x x x
jisuk x x x
jeongguk x x
jimin x
namjoon x x x
taehyung x
#I DIDDELY DID IT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!#i'll link the looks later on im schleepy now!#ahhhhhhhhhhh i hope it's good ahhh it's so nice to be baaaack cries
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31.
Synchron zu Yunhee duschte einen guten Kilometer weiter Jeon Jeongguk und kam dann frisch und guter Dinge in den vorderen Teil des Bungalows in das gemeinsame Wohnzimmer. Im anliegenden Esszimmer leistete Seokjin Namjoon an der groĂen Tafel Gesellschaft.
âJK, whatâs up?â, rief Seokjin ĂŒber den Rand seines Buches, die Biographie eines GroĂunternehmers. Namjoon sah nichtmal von seinen Unerlagen auf, sie waren ĂŒber das ganze Kopfende des Tisches verteilt. Eine grobe Ordnung war nicht ersichtlich.
âWhatâs poppinâ... Iâm all goodâ, summte Jeongguk im Vorbeischlendern und lieĂ sich in einen Stuhl neben Namjoon und schrĂ€g gegenĂŒber von Seokjin fallen. Mit dem Handtuch, das er ĂŒber die Schultern geworfen hatte, rubbelte er sich grob das Haar trocken. Es wurde immer lĂ€nger, und lockiger. Seokjin warf ihm einen verstohlenen Blick zu.
âUnd das trotz der bevorstehenden Hochzeit⊠an JK muss an sich ein Beispiel nehmen!â
âHyungâŠâ, knurrte Namjoon geistesabwesend und warf dem Ălteren einen anklagenden Blick zu. Jeonggukâs Kiefer knallten aufeinander und sein Blick wurde ernst.
âWas soll ich denn machen? Nonstop heulen?â
âDu könntest das Land verlassen und woanders dein GlĂŒck suchen - als freier Mann! Werd SĂ€nger in Amerikaâ, schlug Namjoon vor, nicht ganz bei der Sache. Jeongguk verdrehte schnaubend die Augen.
âNa klar, Hyungie⊠Danke fĂŒr dein Vertrauen in meine FĂ€higkeiten, aber du wĂŒrdest das auch nichâ machen⊠oder?â
âNeinâ, murmelte Namjoon ergeben und warf Jeongguk einen entschuldigenden Blick zu bevor er sich mit einem Schnalzen ĂŒber den Collegeblock beugte und das eng beschriebene Blatt heraus riss und zerknĂŒllte. Er sagte nichts weiter sondern warf die Papierkugel ĂŒber die Schulter, wo sie Jimin im Vorbeigehen an der SchlĂ€fe traf. Theatralische ging er keuchend in die Knie und presste eine Hand an den Kopf, fiel mit einem dumpfen GerĂ€usch auf die Seite und stieĂ einen schrillen Schmerzenslaut aus. Namjoon drehte sich nicht einmal um, als Jimin anfing sich von links nach rechts zu rollen. Seokjin warf einen mitleidigen Blick in seine Richtung, allerdings galt dieser wohl eher dem wunderschönen Seidenhemd von St.Lauren, das nun ordentlich Falten sammelte.
âKennst du deine Verlobte eigentlich?â, hakte Seokjin weiter nach, Jeongguk zuckte nur missmutig die Schultern. Jimin rappelte sich vom Boden auf, als sei nie etwas passiert und lieĂ sich neben Jeongguk auf einem Stuhl nieder. Kurz strauchelte er, blieb aber sitzen.
âWoher soll er die denn kennen? Die kommt aus China, MannâŠâ, mischte er sich ein, Busan Dialekt dick auf der Zunge. Es wirkte, Jeongguk musste schmunzeln und Jiminâs Grinsen vertiefte sich.
âWir haben uns mal gesehân als wir beide zehn oder so waren. Ich kann nichtmal chinesisch, bis auf die ĂŒblichen FloskelnâŠâ, stöhnte Jeongguk und legte den Kopf auf den Tisch. Jimin zog das Handtuch bis ĂŒber seinen Kopf und bekreuzigte sich, verschrĂ€nkte die HĂ€nde zum Gebet.
âDas interessiert deinen und anscheinend auch ihren Vater nicht sonderlichâ, bemerkte Seokjin spitz und befeuchtete den Finger um die Seite umzuschlagen.
âNicht wirklich⊠Ich versuchâ so wenig wie möglich drĂŒber nachzudenkenâ, murmelte der JĂŒngste, Namjoon schnaubte.
âVerdrĂ€ngung ist nicht wirklich BewĂ€ltigung, GukkieâŠâ
âWie soll ich eine ungewollte Hochzeit bewĂ€ltigen? Nichts bringt meinen Bruder zur Vernunft, ihn kĂŒmmert es nicht, wenn ichâs ausbaden muss. Wenn ich meinen Erzeuger erschlage, seh ich keinen Penny von dem Vermögen sondern nur Knast WĂ€nde⊠Es ist und bleibt ein Teufelskreisâ, stöhnte er deprimiert und wehrte sich nichtmal gegen Jimin, der ihm in kreisenden Bewegungen den Kopf massierte.
âMhh, irgendeine Lösung lĂ€sst sich sicher finden⊠Und wenn nicht: lĂ€sst duâs vorher ordentlich krachen? Jede Woche âne andere daten?â, rief Jimin euphorisch und piekste ihm in den muskulösen Bizeps, Jeongguk runzelte nur mit rotem Kopf die Stirn.
âIch versuche, mir so wenig wie möglich von dir abzugucken, Hyungieâ, antwortete er nonchalant, Jimin riss empört den Mund auf, musste aber schmunzeln und fuhr sich verlegen durchâs Haar, als Namjoon und Seokjin klatschten und lachten.
Jeongguk grinste verlegen, doch seine Augen waren nach wie vor dunkel und glĂ€nzten traurig, wie die Kopfaugen eines StoffbĂ€ren, den man irgendwo liegen gelassen hatte. Seokjin beobachtete ihn weiterhin ĂŒber den Rand seines Buches, er las die Zeilen, las sie doch nicht. Namjoon warf ihm einen verstohlenen Blick zu, Seokjin zuckte resigniert die Schultern. Was konnten sie schon machen?
Nach dem Abendessen war Jeongguk der Erste, der auf seinem Zimmer verschwand. Er ging zu der HĂ€ngematte, die er beim Fenster hatte, und lieĂ sich hinein sinken. In der Hand hielt er ein Foto, er hatte es selbst ausgedruckt. Eine junge Frau war darauf, ihr Gesicht klein und rund. Die vollen Lippen waren zusammengepresst, die Brauen aufeinander zugeschoben und die Wangen gerötet. Da sie sich bewegte, war ihr Arm in der Bewegung leicht verschwommen, doch ihre Augen waren scharf und ausdrucksstark. Da lag Wut in ihnen, EnttĂ€uschung, Scham, vielleicht Eifersucht? Jeongguk könnte es den ganzen Abend betrachten, aber er musste noch Hausaufgaben machenâŠ
Er atmete tief ein und legte das Foto kurz auf der Stirn ab, stellte sich vor, dass es ihre wĂ€re, und stieĂ den angehaltenen Atem wieder aus. Dann rappelte er sich auf und lieĂ das Foto wieder in einem kleinen, abgenutzten Notizbuch unter seinem Kopfkissen verschwinden. SorgfĂ€ltig schloss er sein Herz und versuchte, einfach nicht an all das zu denken, was ihm Sorgen bereiteteâŠ
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30.
She held his hear above the water, and then let the waves carry them wither they pleased.
Yunhee ĂŒberarbeitete ihre Aufzeichnungen, als Eunsook hereinplatzte.
Beziehungsweise ĂŒberarbeitete sie ihre Aufzeichnungen, auf dem Flatscreen an der Wand gegenĂŒber des Bettes lief ein Drama und aus ihrem iPhone plĂ€rrte die schrille Stimme eines LetsPlayers. Erschrocken presste sie eine Hand vor die Brust und blinzelte hektisch, bevor sie erleichtert die Luft ausstieĂ.
âFriend! Du musst damit aufhören, das ist echt nicht-â
â-ich muss dir was erzĂ€hlenâ, unterbrach Eunsook sie keuchend, schmiss achtlos ihre Tasche auf einen Designersessel in der Ecke und kickte ihre Gucci Schlappen hinterher bevor sie sich schnaufend neben Yunhee auf das Bett warf. Yunhee wurde ein wenig in die Luft gehoben und sie blinzelte, hob belustigt die Brauen.
âDas hört sich aber vielversprechend an. War die Nachhilfe so gut?â, kicherte sie und stieĂ Eunsook mit der Schulter an bevor ihr Blick abgelenkt zum Screen wanderte.
âĂhh, jaja, âs war ganz okay-
â-ganz okay? Und das von dir, du hast bestimmt zehn Minuten nur gejammert, bevor du los gelatscht bistâ, kicherte Yunhee und ihr Kugelschreiber klickte, als sie die Spitze wieder hineinfahren lieĂ und ihn zurĂŒck in ihr FedermĂ€ppchen schob.
Eunsook holte tief Luft und wischte sich nervös ein paar StrĂ€hnen aus den Augen, warf Yunhee einen unsicheren Seitenblick zu. Es hatte ihr unter den FingernĂ€geln gebrannt, ihr alles zu erzĂ€hlen, aber jetzt war sie sich unsicher. Die Neuigkeiten lagen wie ein schwerer Brocken in ihrer Kehle und sie hochzuwĂŒrgen bereitete ihr Bauchschmerzen - aber der Gedanke, dass Yunhee sich falsche Hoffnungen machte und Jeongguk weiterhin so mochte, wie Eunsook wusste, dass sie es tat⊠Das konnte sie nicht zulassen.
âFriend⊠als Namjoon und ich am Lernen waren, da kam Jin-Oppa raus und hat genervt, bis Namjoon was zu Trinken geholt hat und da hat Jin⊠mir was erzĂ€hltâ, fing Eunsook an, die Stimme hölzern und Yunhee warf ihr einen verstohlenen Seitenblick zu; ihre Brauen schoben sich aufeinander zu und sie hatte diesen fĂŒr sie typischen, ernsten Blick aufgesetzt. Eunsook holte tief Luft und leckte sich ĂŒber die Lippen.
âErst hat er mich geĂ€rgert, von wegen durchsichtige Bluse und schwarzer BH und so-â
â-so ein Arsch! Obwohl ich dir dasselbe gesagt habeâŠâ
â...ehm, ja. Und er meinte, dass ich mich beeilen sollte, hĂ€tte ich es auf Mister Big Brain abgesehen⊠weil einige von uns rich kids ja schon wem versprochen wĂ€ren⊠Du weiĂt schon, dieselbe Leier, ĂŒber die wir schon mit Jisukie gesprochen haben? Heiraten, um Status zu wahren, yadda yaddaâŠâ, ratterte Eunsook rasch herunter, sie stolperte beinahe ĂŒber ihre Worte. Yunheeâs Gesicht gefror und ihre Augen begannen abzustumpfen. Zögern hob sie die Stimme: âO...kay? Das ist ĂŒbel. Meinte er damit Namjoon, oderâŠ?â
Eunsook legte kurz den Kopf schief und runzelte die Stirn: âOh, gute Frage⊠das hĂ€tte ich in Erfahrung bringen sollenâŠâ, murmelte sie, schĂŒttelte dann den Kopf und fuhr rasch fort, ïżœïżœ-aber er hat als Beispiel nur Hobi genannt⊠was Sinn macht, immerhin hat er den Dollsten Knacks von uns wegbekommen, als wir damals in dem Haus⊠Naja, unsere Geschichte war in der Zeitung, das wirft wohl ein dunkles Licht auf all unsere Familien, aber⊠Er hat auch⊠Er hat Jeongguk erwĂ€hntâ, schloss Eunsook zögerlich und sah Yunhee ĂŒber den Rand ihrer Hornbrille, die mal wieder rutschte, mitleidig an.
Eine Weile regte Yunhee sich nicht und kurz dachte Eunsook, dass sie einfach aufhören wĂŒrde zu atmen. Ihre Augen wurden ein StĂŒck gröĂer und ihre Lippen formten ein geschocktes Oh bevor sie sie zusammenpresste und den Kopf senkte, ihr Laken betrachtete und das dichte Haar einen karamellbraunen Schutzschleier um ihr Gesicht bildete.
âEr meinte, dass sein Vater sich absichern will weil Jeonggukâs groĂer Bruder so ein Taugenichts ist. Seine bald Verlobte kommt wohl aus China.. keine Ahnung, ob das heiĂt, dass er nach seinem Abschluss auch auswandert oder so... Ich weiĂ nicht-â â-wann?â, fragte Yunhee, so leise, dass Eunsook sie erst nicht verstand.
â....was?â
âWann heiratet er?â, sagte sie lauter, ihre kleinen HĂ€nde ballten sich zu FĂ€usten. Eunsook betrachtete traurig ihren Hinterkopf.
âDie groĂe Feier findet nĂ€chstes Jahr im FrĂŒhling statt. Es kann aber sein, dass sie alles schon standesamtlich Ende diesen Jahres abwickeln wollenâ, antwortete Eunsook, ihre Stimme war leise. Vorsichtig legte sie eine Hand auf Yunheeâs Kopf, strich ihr vorsichtig ĂŒber âs Haar.
âEs tut mir Leidâ, flĂŒsterte sie und wusste das erste Mal nicht so wirklich, was sie sagen sollte. Yunheeâs hochgezogene Schultern sanken, Eunsook hörte, wie sie die angehaltene Luft ausstieĂ.
âIst⊠schon okay. Was kĂŒmmert es mich, wen er heiratet?â, stieĂ sie mit einem trockenen Lacher hervor, der sich eher wie ein Unfall anhörte. Eunsook verzog das Gesicht und beugte sich vor, versuchte, Yunhee ins Gesicht zu sehen.
âFriend, tu das nicht⊠ich weiĂ, was er dir bedeutet! Und ich weiĂ, dass du ihm-â
â-nein. Das war- ich mein, wir sind Anfang zwanzig, okay? Das ist kein Alter, in dem man es ernst meint, oder heiratet⊠nicht aus meiner Sicht zumindest⊠Wer bin ich, mich zwischen ihn und die WĂŒnsche seiner Familie zu stellen? WĂŒrde er es nicht wollen, wĂŒrde er sich wehrenâ, schloss Yunhee verbittert, die Anschuldigung verzerrte ihre Stimme. Eunsookâs Hand rutschte von ihrer Schulter als sie aufstand und zu ihrem angrenzenden Bad ging.
âDanke, dass duâs mir gesagt hast. Jetzt macht alles SinnâŠâ, murmelte sie und öffnete die TĂŒr, schloss sie wieder hinter sich und lehnte sich von innen gegen das helle Holz. Einige Sekunden wartete sie bis sie hörte, dass Eunsook ebenfalls aufstand. Die Schritte hielten vor der BadezimmertĂŒr inne.
âWenn⊠wenn du reden willst, oder auch nicht reden willst⊠Ich gehâ nochmal schwimmen, falls du mich suchst. Und friend? Denkâ dran, dass auch Jeongguk GefĂŒhle hat⊠GefĂŒhle fĂŒr dich, da bin ich mir sicher! Und ich glaube, es gibt Hoffnung-â
â-bitte!â, unterbrach Yunhee mit gepresster Stimme leise und Eunsook verstummte. SchlieĂlich murmelte sie: âSorry⊠bis spĂ€terâ und verschwand.
Yunhee war ihr dankbar dafĂŒr und wĂŒnschte sich zeitgleich, sie wĂ€re vehementer, wĂ€re geblieben. Genauso wie sie sich wĂŒnschte, dass Jeongguk es erzĂ€hlt hĂ€tte. Seit wann wusste er es? Warum hatte er nichts gesagt? Wollte er es nicht wahrhaben, nicht akzeptieren? Oder war es ihm egal, stimmte er dem stillschweigend zu? War sie ihm egal?
Schwer atmend ging sie auf die begehbare, ebenerdige Dusche zu und drehte den Strahl auf, kaltes Wasser spritzte erst stockend, dann voll aus dem Regenwasserduschkopf. Rasch zerrte sie die Klamotten vom Leib und ging in die Dusche, ihre Brust tat weh, ihr Bauch tat weh, ihre Knie taten weh und ihr Kopf schmerzte so sehr, sie hatte das GefĂŒhl, er wĂŒrde zerspringen!
Mit enger Kehle und brennenden Augen lieĂ sie sich an der Mosaik-Steinwand zu Boden sinken und zog die Beine an den Körper, schlang die Arme darum und presste die Stirn gegen die Knie, versuchte verzweifelt, sich zusammenzuhalten. Sie wollte an etwas anderes denken, wollte all den Druck und den Schmerz in sich behalten - doch es ĂŒberwĂ€ltigte sie und als ihre Sicht verschwamm und der erste Schluchzer aus ihrer Kehle brach, platzte sie.
All die EnttĂ€uschung, die Wut, die Verzweiflung und die Trauer, die Liebe, die sie in sich trug flossen aus ihr heraus und verschwanden wie das Duschwasser ungesehen und ungewĂŒrdigt im Ausfluss. Bilder flackerten an ihrem inneren Auge vorrĂŒber, Jeonggukâs Gesicht, wenn er lachte - mit LachfĂ€ltchen und HasenzĂ€hnen. Wenn er nachdachte - die kleine Falte zwischen den ernsten Brauen, der leicht geöffnete Mund. Wenn er wĂŒtend war - die Augen ein wenig schmaler und dunkler, die zusammengepressten Lippen, wie die Zunge von innen gegen die Wange stieĂ oder er abneigend den Kopf zur Seite ruckte und ein GrĂŒbchen sich in die Wange bohrte. Sein Gesicht, wenn er schlief, von allen Sorgen befreit, direkt neben ihr⊠so groĂ und warm, klein und weich, so nahe⊠und doch so fern. Und als die Anstrengung des Weinens und Leidens sie nach einer Weile verlieĂ, als ihre Fingerspitzen bereits runzlig waren und ihr Gesicht brannte und spannte vom Salzwasser ihrer TrĂ€nen und ihre Kehle schmerzte, schniefte sie und lieĂ die Beine sinken, streckte sie aus und legte die HĂ€nde neben sich ab. Plötzlich fĂŒhlte sie nichts mehr auĂer MĂŒdigkeit und die Leere der EnttĂ€uschung um sich herum. Und am Ende blieb nur eine Frage, verbissen nagte sie an ihr, unaufhörlich:
Bedeutete sie Jeongguk denn wirklich gar nichts?
#IS THIS DEPRESSING ENOUGH#i was listening to a playlist on yt called 'pov: you're a heartbroken mermaid' AND HONESTLY#also we hitting 30 lads the high school au had roughly 60 IS THIS HALFTIME BABEY?#the chapters are occassionally shorter and i'm here for it :3c#occasionally ... ah oki that's the correct way of spelling that! also necessary... yeah that was right too! so confusing#anyways here's wonderwall
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29.
Die Sonne stand schon recht tief und es wehte ein frischer Wind als Kim Eunsook die StraĂe vor der MĂ€delsfrat ein StĂŒck weiter nach oben marschierte. Sie war froh, dass sie in letzter Sekunde noch einen dunkelbraun karierten oversized Blazer ĂŒber die kurze, fast transparente weiĂe Bluse geworfen hatte. In den kurzen, schwarzen Stoffshorts im Marinestil war es doch etwas frisch und die offenen Gucci Latschen mit Zedernholzabsatz, der jeden ihrer Schritte mit einem Klack kommentierte, sorgten auch nicht zusĂ€tzlich fĂŒr WĂ€rme.
Am Tor angekommen linste sie durch die GitterstĂ€be und schnaubte belustigt bevor sie klingelte. Das Haus war im Bungalow Stil und besaĂ somit nur ein Stockwerk, doch sah es aus wie eine sehr niedrig gehaltene Burg. Der Teil der EingangstĂŒre war wie ein kleiner Turm - irgendwie albern. Ein Spielzeugschloss.
Plötzlich rauschte und knackte es und eine atemlose Stimme, die sie selbst durch die technische Verzerrung zu gut kannte, sagte âJa bitte?â
âEhm. Hi?â, antwortete sie etwas ĂŒberfordert und zuckte zusammen, als sich plötzlich die GitterstĂ€be mit einem lauten Surren öffneten. Namjoon am anderen Ende seufzte: âHab ich dir nicht gesagt, du sollst mich anklingeln?â
âWofĂŒr hat man eine TĂŒrklingel?â, erwiderte Eunsook pikiert doch das Rauschen war bereits verstummt.
Mit einem Seufzen ihrerseits quetschte sie sich durch die gerade breiter werdende Ăffnung und richtete den Riemen ihrer weiĂen MCM Ledertasche, strich sich das offene Haar auf die andere Seite und steuerte langsam auf das Haus zu. Die TĂŒr öffnete sich und Namjoon schob sich hinaus, schloss die TĂŒr hinter sich direkt wieder und warf ihr einen Blick zu. Nickte kurz und deutete mit seinem Collegeblock und dem Buch in der einen Hand auf einen schmalen, gepflasterten Weg am Haus vorbei.
âWir gehen in den Garten. An der frischen Luft lernt es sich immer noch am Bestenâ, murmelte er, die Stimme tief da er leise sprach. Eunsook nickte nur und folgte ihm, rechts und links wuchsen geordnet in ihrem Rahmen Succulenten und andere eher tropische StrĂ€ucher, abgedeckt mit Baumrindenstreu. Verstohlen musterte sie seine weiĂen Rick Owen Slip-ons, die beigen Leinenshorts und das helle Kaschmir Longsleeve, dass so gut wie transparent war. Es lieĂ seine Schultern irgendwie breiter und seine Haut besonders gesund aussehen. AuĂerdem war er beim Friseur gewesen; das Haar um seinen Kopf war kurz und dunkelbraun doch sie meinte zu erkennen, dass das Deckhaar etwas lĂ€nger und von einem sandbraun war. Das BedĂŒrfnis, ihn nochmal von vorn zu sehen, landete warm in ihrer Magengegend. Ihre Ohren wurden heiĂ und rasch besann sie sich wieder auf die Flora und Fauna um sie herum.
Hinten im Garten zentrierte sich alles um den groĂen, offenen Pool: Von der Terrasse an der Hinterwand des Hauses ausgehend zog sich das glatte, graue Pflaster um den Rand des Pools und bildete eine kleine Bar Area, wo ein steinerner, massiver Tresen - anscheinend mit eingebautem Gasgrill - stand. Namjoon schob einen der hohen BarstĂŒhle zurĂŒck fĂŒr Eunsook, die ein leises Danke murmelte, und kletterte dann auf den daneben. Er strauchelte kurz und sie musste schmunzeln. Da die Abendsonne den Sprung ĂŒber die Hecke und die dĂŒrren BĂ€ume noch schaffte und sich im klaren Wasser spiegelte, stand die Hitze und Eunsook legte den Blazer ab und hĂ€ngte ihn ĂŒber die Lehne, band sich das Haar in einen lockeren Dutt und zog dann schĂŒchtern ihre Hefte, BĂŒcher und FedermĂ€ppchen aus der Tasche. Namjoon beobachtete sie dabei mit zusammengekniffenen Augen und sie linste verstohlen zu seinem Haar hoch. Es beschrieb einen Bogen ĂŒber der Stirn, da es ungehindert dem natĂŒrlichen Wirbel folgen konnte und er sah gleichzeitig reifer aus, da man mehr auf seinen Hals und die Schultern achtete, aber auch um einiges jĂŒnger, kindlicher.
âWas bist du denn so still? Hast doch sonst immer was zu sagenâ, sagte er unwirsch doch in seinen Mundwinkeln zuckte es belustigt.
âMhâ, machte sie deprimiert und ĂŒberschlug ein Bein, sodass ihr FuĂ kurz sein Schienenbein streifte. Er lieĂ sich nichts anmerken und stĂŒtzte das Kinn in die Hand, grinste nun breit. âDas hört sich ja sehr motiviert an. Das nehmâ ichâ, sagte er dann nonchalant und zog ihre letzten Aufzeichnungen zu sich, ĂŒberflog sie stirnrunzelnd und griff nach seinem alten Heft vom letzten Jahr. Einige Sekunden schien er abzugleichen und Eunsook beobachtete nur verstohlen, wie er rasch hin- und herblĂ€tterte, synchron dazu das Buch öffnete. Ihre letzte benotete Ausarbeitung hervor zog und dann machte er sich kleine Notizen bevor er ihr bedeutete, ihren Collegeblock zu öffnen.
âOkay, schön zu sehen, dass ich nicht der Einzige mit einer Sauklaue binâ, fing er an, sie schnappte empört nach Luft.
âEntschuldigung?â
âNicht angenommen. Gib dir in Zukunft mehr MĂŒhe, das hinterlĂ€sst einen guten Eindruck beim Prof und ich muss mich schlieĂlich schon mit Taehyungieâs Gekritzel herum schlagenâŠâ
âAber-â
â-jetzt bin ich aber mal gespannt. Ja bitte, Ausredenkönigin?â
Eunsook zog einen Flunsch, fĂŒhlte sich innerlich aber unweigerlich geschmeichelt. Königin war Königin, richtig?
âNaja, wenn ich zu schnell denke, kommt der Stift halt nicht hinterher und dann schmiere ich-â
â-wenn du zu schnell- ah jinja! Du bist unmöglich, Kim Eunsookâ, prustete Namjoon und schĂŒttelte den Kopf, kratzte sich am Kinn und öffnete das Buch.
âWie auch immer⊠Du hast oft kein Problem mit dem Stoff an sich, sondern der Ăbersetzung, oder?â
Sie zog verwundert die Brauen hoch.
âDas kannst du aus meinen biologischen Kritzeleien ziehen?â
Er schnaubte: âDas ist mehr als offensichtlich. Du hörst dich oft so an wie Taehyung, wenn er spricht und dann kommt noch dein Akzent dazu, wenn du nervös bist. Yunhee kann das weitaus besser versteckenâŠâ
Eunsook schmollte erneut und legte den Kopf auf die Arme, zog die Brauen zusammen.
âUnd was hat das mit meinen Aufzeichnungen zu tun?â
âDu ĂŒbersetzt oft Worte falsch, oder sogar ganze Anweisungen⊠Hier hast du eine Frage falsch beantwortet, nicht, weil du es nicht wusstest, sondern weil du sie falsch interpretiert hast. Der Prof war ziemlich nett und hat dir einen halben Punkt fĂŒr richtiges Wissen am falschen Ort gegeben⊠Schenkst du ihm öfter mal SĂŒĂigkeiten?â
âSĂŒĂes und noch viel mehrâ, scherzte Eunsook und wackelte mit den Augenbrauen bevor sie sich prustend aufrichtete und abwehrend mit der Hand wedelte, den Anstand hatte, rot zu werden. Namjoonâs eine Braue zuckte nach oben, sein Mund stand leicht offen.
âEhmâŠâ
âBestimmt hat der einfach nur Mitleid, weil ich so dumm bin und nur das Privileg reicher Eltern genieĂe?!â, jammerte Eunsook theatralisch und schmiss sich wieder seitlich auf den Tisch, ein paar StrĂ€hnen lösten sich auf ihrem Dutt und kitzelten Namjoonâs Finger. Rasch legte er seine HĂ€nde auf die Oberschenkel und wischte sich die leicht feuchten Fingerspitzen an den Leinenshorts trocken.
âKomm, so dumm bist du gar nichtâŠâ
âAch, vielen Dank auch!â, schnaubte Eunsook und richtete sich empört auf, Namjoon schob rasch das Buch zu ihr rĂŒber.
âOkay okay, wir beginnen mit etwas Einfachem: wir wiederholen deine letzte Klausur und du liest mir die Aufgabenstellung laut vor. So können wir vielleicht eine RegelmĂ€Ăigkeit darin erkennen, was genau du falsch liestâŠâ
âNeâ, rief Eunsook gespielt niedlich und zur Abwechslung mal Ă€uĂerst kooperativ was Namjoon kurz aus dem Konzept brachte.
WĂ€hrend sie die Klausur parat legte und die erste Antwort sorgfĂ€ltig abdeckte, blinzelte er und hob ĂŒberrascht die Brauen, legte den Kopf zur Seite. Vielleicht wĂŒrde das Ganze doch gar nicht so schwer werdenâŠ
âAUFGEPASSTâ, rief Eunsook da und stemmte die HĂ€nde in die Seiten,
âdes Entertainmentâs Willen und weil ich verlegen bin werde ich die erste Aufgabe in einer Imitation unseres heiĂgeliebten PrĂ€sidenten Moon Jae-In vorlesen!â
Stöhnend lieà Namjoon den Kopf in die HÀnde sinken und bereute, jemals einen optimistischen Gedanken gedacht zu haben.
+
Sie waren gerade bei der letzten Aufgabe und die Lichter im Pool und die subtil gesetzte AuĂenbeleuchtung ging gerade an, als Seokjin zu ihnen herĂŒber schlenderte. Er trug ein rosanes Lacoste Polohemd und eine graue Jogginghose, was sich herrlich biss, dazu Gucci Badelatschen und sah frisch geduscht aus.
âYah, wenn das nicht Kim Eunsook ist! Mensch, Namjoon-ah, du gibst aber echt viel einer Freizeit fĂŒr das Wohl der Allgemeinheit⊠alles fĂŒr den guten Lebenslauf, aha hah ha!â, schloss er lauthals lachend und klatschte einmal in die HĂ€nde, nahm gegenĂŒber von ihnen Platz.
Namjoon zog nur Luft durch die Nase ein und stieĂ sie durch den Mund wieder aus. Sein Haar war etwas wirrer, er hatte die Ărmel hochgekrempelt und Eunsook ĂŒberlegte ihm den Bleistift, den er sich geliehen hatte, zu vermachen. Die Bissspuren am Ende waren eindeutig seineâŠ
âJin-OppaâŠâ, murmelte Eunsook und nickte grĂŒĂend, wĂŒnschte ihn aber insgeheim zur Hölle und wieder zurĂŒck. Seokjinâs LĂ€cheln wurde schief und er musterte sie abwechselnd, trommelte mit den Fingern auf der hölzernen Platte, die auf den Stein gefasst war. Sein Blick war der einer Katze, die spielen wollte, und er blieb an Eunsookâs Hemd hĂ€ngen. Es hatte feine LĂ€ngsstreifen, mal weiĂe Wolle, mal ein transparenter Stoff.
âOi, Sook-ah, willst du etwa deinen Lehrer verfĂŒhren?â, kicherte er und deutete auf ihr Hemd, sodass Namjoonâs Blick unweigerlich auf ihren Ausschnitt fiel, da sie natĂŒrlich vornĂŒber gebeugt saĂ. Sie runzelte die Stirn und setzte sich etwas aufrechter hin, stieĂ ein nervöses Lachen aus.
âOppa, was sagst du denn da?!â
âDu trĂ€gst diese Bluse und darunter einen schwarzen BĂŒstenhalter. Das wirkt ziemlich eindeutig!â
âWer sagt denn heutzutage noch BĂŒstenhalter? Hast du nichts besseres zu tun, Hyung?â, fragte Namjoon laut und Eunsook, die sich eine Hand auf die Goldkette im DekolteĂ© gepresst hatte, warf ihm einen dankbaren Seitenblick zu. Seokjinâs LĂ€cheln wurde breiter.
âHast du nichts zu trinken fĂŒr deinen Gast parat gestellt?â
âIch bin tatsĂ€chlich etwas durstigâŠâ, wandte Eunsook rasch ein und sah Seokjinn mit hochgezogenen Brauen abwartend an. Der wiederum Namjoon ansah und ihn zuckersĂŒĂ anlĂ€chelte.
âIch wĂŒrde auch eine eisgekĂŒhlte Limo nehmen, vielleicht ein Blatt Zitronenmelisse am Rand? Dankeâ, schloss er und sein Blick bohrte sich in Namjoonâs, der seine Kiefer aufeinander presste und den Stift fallen lieĂ, vom Hocker rutschte und Eunsook einen entschuldigenden Seitenblick zuwarf.
âAuch Limo?â
âGernâ, erwiderte Eunsook nicht minder enttĂ€uscht wie Namjoon und warf Seokjin einen bösen Blick zu.
Seokjin erwiderte ihn nur mit schief gelegtem Kopf lĂ€chelnd und wartete, bis er die eine TerrassentĂŒr zurollen hörte. Dann beugte er sich etwas vor und griff nach Namjoonâs Stift, spielte damit zwischen den Fingern.
âYah, Kim Eunsook, du solltest dich beeilen, falls du immer noch ein Auge auf Mister Big Brain 148 IQ geworfen hastâ, sagte er dann so schnell, dass Eunsook verwirrt blinzelte und sich mit einem atemlosen Lachen etwas zurĂŒcklehnte.
âBitte was? Ich bin hier wegen Nachhilfe, verstehâ das nicht falsch-â
â-glaub nicht, dass du mich tĂ€uschen kannst, Miss schwarzer BH unter transparenter Bluse Prada PerfĂŒm und kurze Shorts obwohl wir inzwischen 14Grad hier drauĂen haben!â, schnarrte Seokjin mit wissendem Blick und zog dann arrogant die Brauen hoch, lehnte sich wieder zurĂŒck und fuhr mit gelangweilter Stimme fort:
âIch sag ja nur, dass die Zeit knapp wird - einige von uns sind wem versprochen, weiĂt du? Wie Jeon Junior seiner Chinesin, oder Jung Hoseok-â
â-Jeongguk ist verlobt?â, rutschte es Eunsook laut heraus und sie vergaĂ alles, was Seokjin zuvor gesagt hatte, ihr vor Zorn und Scham rotes Gesicht wurde blass und rutschte fast vom Stuhl so weit lehnte sie sich vor.
In ihrer Aufregung merkte sie nicht, wie Seokjinâs Grinsen etwas schiefer wurde und seine Augen aufleuchteten - der Fisch hatte angebissen. Vielleicht war er doch der geborene Angler, allerdings war seine Beute diesmal kein Fisch. Rasch zuckte er die Schultern und sah gelangweilt zum Pool herĂŒber, setzte einen Plauderton auf und tat so, als ob er Eunsookâs Anspannung gar nicht wahrnahm:
âNaja, vorteilhafte Verbindungen und so⊠Sein Ă€lterer Bruder ist ein Taugenichts, also muss der kleine Mann eben ran und den Status des Familienunternehmens retten. Es ist erst seit kurzem beschlossen und so toll findet JK das nicht⊠wer wird schon gerne zwangsverheiratet?â, schnaubte Seokjin und schĂŒttelte den Kopf, wandte dann den Blick zur TerrassentĂŒr, durch die Namjoon gerade wieder in den Garten kam.
Eunsook lehnte sich rasch ĂŒber den Tisch und schlug die HandflĂ€che auf den Stift, mit dem Seokjin herum trommelte: âWann heiraten sie?â,wisperte Eunsook eindringlich, ein Tonfall, der keine Antwort nicht erlaubte. Seokjin linste ĂŒber ihre Schulter zu Namjoon herĂŒber und murmelte dann genauso leise: âNĂ€chstes Jahr im FrĂŒhling feiern sie groĂ. Kann aber sein, dass sie schon Ende diesen Jahres standesamtlich alles fest machen.â
Eunsookâs Augen wurden groĂ hinter der Hornbrille mit Leomuster, sie lehnte sich zurĂŒck und atmete tief ein. Seokjin gab sich innerlich selbst einen High-Five ĂŒber diese gute Partie und sagte dann beilĂ€ufig: âAber hĂ€ngâs nicht an die groĂe Glocke⊠Woah, Namjoon-ah! Das sieht ja richtig gut ausâ, rief er dann begeistert und griff sich eines der GlĂ€ser vom Stapel, dann die Glaskaraffe mit Limonade, in der auch EiswĂŒrfel und MelissenblĂ€tter waren und trank ein ganzes Glas auf einmal, seufzte genieĂerisch und sprang auf.
LieĂ das Glas, einen verĂ€rgerten Namjoon und eine besorgte Eunsook hinter sich zurĂŒck und rief: âViel SpaĂ noch beim BĂŒffeln, Love birds! Ich brauchâ meinen SchönheitsschlafâŠâ und verschwand mit einem Kichern wieder im Bangtan Palast.
âIch bin ehrlich gesagt auch ziemlich mĂŒdeâŠâ, gestand Eunsook zerstreut und nahm dankbar einen Schluck Limo.
âLass uns die letzte Aufgabe noch beenden, dann kannst du gehen, okay?â, wandte Namjoon ein und musterte sie besorgt von der Seite.
âHey, hat⊠hat Hyung irgendwas gesagt? Du wirkst⊠angekratztâ, schloss Namjoon, Eunsookâs Gesicht leuchtete auf als sie ihn schelmisch von unten angrinste: âDas fĂ€llt dir auf? Das liegt sicher an deinem harten Unterricht und nicht an Jin-Oppaâs nervigen Kommentarenâ, kicherte sie stichelnd und er kratzte sich verlegen am Kopf und lachte leise: âSolageâs nur das ist.. Okay, Endspurt!â
âNeâ, rief Eunsook erneut, streckte sich und schob die besorgniserregenden Gedanken erstmal in ihr HinterstĂŒbchen.
Insgeheim konnte sie es kaum erwarten, Yunhee davon zu erzĂ€hlen. Zugleich fĂŒrchtete sie sich, was die Worte mit ihrer Freundin anrichten konntenâŠ
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28.
Es war die dritte Woche nach Chuseok und Yunhee wurde das beklemmende GefĂŒhl, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, einfach nicht los.
Wenn man sie gefragt hĂ€tte, so wĂŒsste sie keine Antwort, konnte nicht sagen, woran genau es lag, aber⊠etwas stimmte nicht.
Jeongguk schrieb ihr und sie schrieb ihm, allerdings wurde es schleppender. Er antwortete oft erst Stunden spĂ€ter, wenn nicht sogar erst am nĂ€chsten Tag. Sie saĂen auch weiterhin in unmittelbarer NĂ€he voneinander, er lĂ€chelte sie an, wenn sie im Flur aneinander vorbei gingen und wenn sie so tat, als sĂ€he sie ihn nicht, rief er âHey, Nunaâ mit seiner sanften Stimme zu ihr herĂŒber, damit er sie anlĂ€cheln und ihr zunicken konnte.
Es war ganz wundervoll - und ein Alptraum. Das GefĂŒhl als wĂŒrde die Vergangenheit sich unweigerlich und unaufhaltsam widerholen konnte Yunhee einfach nicht abschĂŒtteln, und es quĂ€lte sie. Das Schlimmste war, dass sie nicht mal darĂŒber reden konnte. Sie fand einfach nicht die richtigen Worte und wenn es sie etwas weniger in der Magengegend zwickte redete sie sich ein, dass doch alles in Ordnung sei und sie sich nicht so einen Kopf machen sollte.
Und zwar sprachen Eunsook und auch Jisuk sie oft genug auf ihre ernste Gedankenverlorenheit an, aber sie winkte es stets ab und zwang sich zu lÀcheln.
Das hatte am Ende des Tages doch immer geholfen...
+
Die Tage wurden kĂŒrzer, und kĂ€lter. Der goldene Oktober stand vor der TĂŒre, die BlĂ€tter schienen lichterloh und farbenfroh zu brennen, die Sonne stand tiefer.
Yunhee war auf dem Weg zu ihrem Nebenjob und zog fröstelnd die Schultern in der schwarzen oversized Satinbluse hoch; auch ihr heller Jeansrock und die schwarze feine Strumpfhose darunter waren etwas gönnerhaft. Sie hĂ€tte zumindest einen Schal ĂŒberwerfen können, aber das ZimmermĂ€dchen, das ihre Ăbergangskleidung austauschte, war noch nicht ganz fertig und sie wollte nicht stören.
So stolperte sie mit kĂŒhlen Wangen in den Laden, die Glocke klingelte und sie steuerte auf die kleine Treppe hoch zum Kassenbereich zu, schob ihr Handy in die dunkle Prada UmhĂ€ngetasche. Sie hörte Jieun lachen und sah in einem erwartungsvollen LĂ€cheln auf.
Jeongguk stand vor Jieun, seine neue Kamera auf sie gerichtet und es machte Klick in dem Moment, in dem die Ăltere verlegen die HĂ€nde in seine Richtung streckte und eine vor das Gesicht hielt, ihm auf den Oberarm schlug.
Er lachte leise, ein sanftes Giggeln in der Kehle, und sah auf den Screen der neuen Fuji im Oldschool Look.
âHĂŒbschâ, murmelte er mit einem LĂ€cheln, âDu Schlingel!â, protestierte Jieun und fuhr sich geschmeichelt durchâs Haar. Plötzlich sah sie Yunhee an, die wie erstarrt ein paar Meter weiter stand und strahlte.
âYunhee-ah, schön, dass du da bist! Sieh mal, Jeongguk-ssiâs neue Kamera ist gekommen!â
âNennâ mich einfach Jeongguk, Nunaâ, sagte Jeongguk an Jieun gewandt, hob seine Kamera und richtete sie auf Yunhee. Als es blitzte zuckte sie zusammen als habe man sie geschlagen und steuerte auf die beiden zu nur um sich dazwischen durch zu drĂ€ngen.
âLass dasâ, murmelte sie leise aber mit scharfem Tonfall im Vorbeigehen zu Jeongguk, der verdutzt das Foto musterte, dann Yunheeâs RĂŒcken.
Jieunâs LĂ€cheln verrutschte leicht und sie trat verlegen einen Schritt zurĂŒck.
âViel SpaĂ damit! Ich mache dann mal weiterâ, verabschiedete sie sich rasch mit unbefangenen Tonfall aber ernstem Blick, wandte sich um und ging wieder in den Eingangsbereich, wo ein PĂ€rchen planlos vor ein paar Objektiven Halt gemacht hatte.
Yunhee verschwand im Hinterzimmer, pfefferte die Prada Tasche achtlos auf den Tisch, fuhr sich durch das glatte, frisch gestrĂ€hnte Haar und schlug die HandflĂ€cheln auf die Wangen. Atmete möglichst tief an ihrem wummernden Herzen vorbei ein und stieĂ die angehaltene Luft wieder aus. Ihr Bauch war trotzdem steinhart. So was DummesâŠ
Rasch klemmte sie ihr Namensschild an, stempelte sich ein und kam dann wieder in den Laden - wo Jeongguk artig an der Kasse stand und wartete. Yunhee bremste kurz, zog irritiert die Brauen hoch und ging dann langsam zum Tresen. Jeongguk lĂ€chelte leicht, als er sie entdeckte, LachfĂ€ltchen gruben sich neben seine dunklen, groĂen Augen. Sie versuchte verzweifelt, es zu ignorieren.
âWarum bist du noch hier? Noch nicht bezahlt?â, fragte sie, ihre eigene Stimme laut und schnippisch in ihren Ohren. Jeonggukâs Lippen wurden etwas dĂŒnner, seine Augen gröĂer. Er sah auf seine Kamera und hob sie, drehte sie leicht.
âNein, ich- ich hab sie nur schonmal ausprobiert. Hab die andere Nuna gefragt, wann du kommst, und wollte sie bei dir bezahlenâŠâ
Die andere Nuna. Wieviele es wohl noch gab?
So ein dummer Gedanke, und so ein spitzer, fieserâŠ
âHĂ€ttest du aber machen können, sie kann das genauso gut wie ichâ, rutschte es Yunhee weiterhin sehr schnippisch heraus bevor sie darĂŒber nachdenken konnte. Nun verrutschte Jeonggukâs LĂ€cheln endgĂŒltig, er blinzelte und sah sie einige Sekunden verwundert an bevor er beinahe hilfesuchend ĂŒber die Schultern sah und dann runter auf die Kamera. Eine kleine Falte grub sich zwischen seine gerunzelten Brauen, er presste die Lippen zusammen und ein GrĂŒbchen tauchte neben einem Mundwinkel auf bevor er den Mund wieder öffnete.
âEhm. Ja.. ich weiĂ. Wie auch immer⊠ich zahl mit Karteâ, murmelte Jeongguk und hörte sich irgendwie mĂŒde an. Yunhee presste die Lippen zusammen und bereitete den Zahlvorgang mit zitternden HĂ€nden vor. Ihr Herz trommelte wie verrĂŒckt, es wirkte wie ein eingesperrtes Tier, das von innen gegen KĂ€figwĂ€nde schlug. Sie wollte etwas sagen - dass es ihr Leid tat, dass sie wĂŒtend war, dass sie traurig war, dass sie ihn nicht mehr mögen wollte, dass er sie in den Arm nehmen sollteâŠ
âDas macht dann-â, begann sie stattdessen.
Und âIch weiĂâ, unterbrach Jeongguk mit weicher, endgĂŒltiger Stimme.
Kurz wollte sie lachen.
Wusste er es wirklich? Wie sie sich fĂŒhlte, dass sie genauso wenig verstand, was hier passierte? Sie bezweifelte es. Es war nicht nur der Tresen, der zwischen ihnen stand, oder?
âVielen Dank fĂŒr deinen Einkauf. Bis⊠dannâ, schloss Yunhee widerwillig und drehte sich rasch zur Seite, mied seinen Blick und beugte sich so, dass sie ihn ĂŒber den Bildschirm nicht mehr sehen musste.
Sie hörte, wie er schwieg und innehielt. Und dann ging er, seine Schritte wurden schneller und heftiger und vielleicht bildete sie sich das nur ein, aber die TĂŒr schlug schneller zu als sonst.
Einige Sekunden starrte sie auf den Bildschirm und die Buchstaben und Zahlen verschwommen, ihre Schultern hoben sich und sie spĂŒrte diese immense Anspannung ihre GliedmaĂen lĂ€hmen. Dann stieĂ sie einen Lacher aus, der auch ein Schluchzen hĂ€tte sein können und fuhr sich durchâs Haar, schĂŒttelte den Kopf.
Sowas Dummes aber auch. So richtig dumm.
âVergiss es, Lee Yunheeâ, wisperte sie zu sich selbst, richtete sich auf und atmete tief ein.
Vergiss ihn, wisperte eine resignierte Stimme in ihrem Kopf und zitternd stieĂ sie den angehaltenen Atem wieder aus.
Sie war es so Leid, ihn zu mögen, aber ihn zu verabscheuen war auch nicht einfacher. Vielleicht sollte sie ihm einfach gar keine GefĂŒhlsregung gegenĂŒber bringenâŠ
Das will ich sehen!, höhnte eine weitere Stimme in ihr, die sich verdĂ€chtig nach Eunsook anhörte. KopfschĂŒttelnd ging sie wieder nach hinten um einen Schluck Wasser zu trinken.
#im dropping hints that we are rich every now and then#that was kinda rude i mean i just wrote an angsty interlude didnt i.....#YUNHEE Y R U SO BAD AT CONVEYING YOUR FEELING JUS TELL JK U LOV HIM >:(
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27.
Die zweite Woche hatte bereits begonnen und so langsam konnte Eunsook sich nicht mehr auf ihren eher mittelmĂ€Ăigen Leistungen bezĂŒglich ihres Hauptfaches ausruhen. NatĂŒrlich hĂ€tte sie Namjoon einfach schreiben können, aber das kam ihr angesichts ihrer neu gewonnenen âFreundschaftâ irgendwie unpersönlich und respektlos vor. Doch Namjoon in Person zu fragen, wann und wo denn ihre Nachhilfe stattfinden wĂŒrde, hatte Eunsook sich etwas einfacher vorgestellt.
Im Gang begegnete sie ihm kaum und seinen Zeitplan kannte sie nicht. In der CafĂ©teria waren sie stets umgeben von drei anderen Frats und saĂen nicht direkt nebeneinander, im Gegenteil: Namjoon hatte brav seinen Platz auf einer Seite von Jihyo wieder eingenommen (auf der anderen saĂ Shownu, quasi die Linke und Rechte Hand der Königin).
Also blieb Eunsook nichts anderes ĂŒbrig, als beilĂ€ufig nach dem Essen hinter ihnen lang zu gehen und dann etwas awkward schrĂ€g hinter Namjoon stehen zu bleiben. Er unterhielt sich gerade mit Changkyun, der neben ihm saĂ, und blinzelte etwas verwirrt hinter seiner Hornbrille als Eunsook einfach ihre Hand zwischen ihre Gesichter schob und wedelte. Auch Changkyun machte ein ulkiges Gesicht und warf ihr einen verwirrten Blick zu.
âSorry, wollt nicht stören!â
âIch bezweifle esâŠâ, murmelte Namjoon, sein Tonfall halb belustigt. Eunsook ignorierte ihn und schenkte Changkyun ein zuckersĂŒĂes LĂ€cheln.
âYunhee Unnie möchte dich sprechenâ, zwitscherte sie und schickte ein StoĂgebet zum Himmel, dass Yunhee es ihr nicht so ĂŒbel nahm. Changkyun wurde rot und leckte sich die Lippen um dann Platz zu machen und in Richtung Yunhee und Jisuk zu eilen, die ihnen auf der anderen Seite des Raumes gegenĂŒber saĂen. Yunhee, die das ganze Treiben natĂŒrlich hinter dem Bildschirm ihres Handys und einem Schleier von karamelbraunem Haar beobachtet hatte, warf Eunsook einen vernichtenden Blick zu und lĂ€chelte dann Ă€uĂerst pikiert Changkyun entgegen.
Namjoon wandte belustigt den Kopf.
âKim Eunsook, was fĂŒr ein Spiel wird das hier?â
âDas Spiel heiĂt- oh, hi, Unnieâ, unterbrach Eunsook sich, etwas lauter, denn Jihyo hatte sich just in diesem Moment zu ihnen umgedreht und strahlte sie an, winkte und stĂŒtzte dann den hĂŒbschen Kopf in eine kleine Hand, um ihrem GesprĂ€ch völlig ungeniert zu lauschen. Eunsookâs Grinsen wurde zunehmend gequĂ€lter und sie bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Namjoon sich nervös auf die Unterlippe biss und ihr einen warnenden Blick zuwarf.
Was sollte das nun wieder bedeuten?
âEhmmmâŠ.â, machte Eunsook einfĂ€ltig und sah aus dem Augenwinkel beinahe hilfesuchend zu Namjoon herĂŒber, dann Ă€uĂerst interessiert wieder zu Jihyo.
â...ich wollte eigentlich nur wissen ob ihr schon entschieden habt, wo die monatliche Frat Party stattfindet?â
Jihyo blinzelte und schob die Unterlippe vor, warf sich das lange, dichte Haar ĂŒber die Schulter. Eunsook fragte sich unweigerlich, ob sie Extensions trug oder von Pferden abstammte. So dichtes Haar. Das Leben war ja so ungerechtâŠ
âWir haben noch nichts Konkretes ausgemacht, normalerweise posten wir es Mitte der Woche⊠Wieso?â
âDamit ich schonmal schauen kann, welche Schuhe ich trageâŠâ, platzte es Eunsook heraus und sie runzelte kurz ĂŒber sich selbst die Stirn. Wonho, der auf ihrer anderen Seite saĂ, drehte sich verwirrt um.
âStimmt was mit unserer Terrasse nicht, oder was?â
âEhh. Nee, aber wir haben ja viel Rasen, und ich bin gerne auf der Wiese. Das macht aber mit High Heels keinen SpaĂâ, erklĂ€rte Eunsook wichtigtuerisch und wirbelte den Kopf wieder herum, ihr nunmehr schulterlanges Haar traf Wonho im Gesicht und er blinzelte heftig und hustete theatralisch.
âDu trĂ€gst keine High Heelsâ, sagte Namjoon amĂŒsiert; er beobachtete sie wie ein besonders lustiges Zootier, eine Giraffe beim Wasser trinken oder so.
âWas wenn doch? Das geht bei euch besser!â
âDu warst aber noch nie bei uns?â, setzte Namjoon erneut dagegen, seine Brauen wanderten in die Höhe. Eunsook plusterte sich auf - warum arbeitete er denn so vehement gegen sie, wo sie doch gerade versuchte die Tatsache, dass er ihr Nachhilfe gab, vor der Welt zu vertuschen? Insbesondere Jihyo, was ihm ja besonders wichtig erschienâŠ
âWas weiĂt du schon, Leader? Dann entnehme ich dieser bezaubernden Konversation, dass die nĂ€chste Party in der Bangtan Frat stattfindet. Phantastischâ, schloss sie zynisch, ihre Lippen trieften sprichwörtlich vor Sarkasmus. Diesmal wirbelte sie Namjoon ihr Haar entgegen als sie aufstand und piekste im vorbeigehen Jihyo liebevoll in die Wange: âBis spĂ€ter, Unnie~â
âSei bravâ, rief Jihyo ihr in einer Mischung aus Belustigung und Sorge hinterher.
Als sie dachte, Eunsook sei auĂer Reichweite, hörte die JĂŒngere sie noch murmeln: âManchmal fĂŒhle ich mich wie eine alleinerziehende Mutter, weiĂt du?â âOder ein ZoowĂ€rterâ, warf Namjoon amĂŒsiert ein und sein tiefes Lachen und Jihyoâs Zwitschern passten ganz ausgezeichnet zueinander.
Eunsook warf Yunhee im vorbeigehen einen leidenden Blick zu, diese stand sofort auf und schenkte Changkyun ein letztes blasiertes LĂ€cheln bevor sie Jisuk hinter sich herzog und die drei MĂ€dchen sich auf den Weg in die BĂŒcherei machten.
+
Jisuk, Yunhee und Eunsook saĂen im besten Teil der Bibliothek, direkt unter dem verglasten Dach, und bĂŒffelten. Beziehungsweise versuchten sie das, aber nach einer Weile legte Jisuk seufzend die Wange auf die Tischplatte und starrte trĂŒbseelig zum Kaffeeautomaten herĂŒber
âJisukie, so wird das nichts mit deinem guten SchnittâŠâ, murmelte Eunsook und tĂ€tschelte ihr liebevoll und etwas geistesabwesend den Kopf. Jisuk seufzte erneut, diesmal noch schwerer und Yunhee warf ihr einen kritischen Blick zu.
âYah, Park Jisuk, was ist los?â
âMein Vater fragt, wieâs so gehtâŠâ, antwortete Jisuk zögernd und richtete sich langsam auf, massierte sich den verspannten Nacken und verzog das Gesicht. Eunsookâs Brauen wanderten nach oben, sie linste ĂŒber ihre BrillenglĂ€ser.
âIst doch nett, dass er fragt, wieâs dir geht?â
âOh, er fragt nicht, wieâs MIR gehtâŠâ, murmelte Jisuk, der sarkastische Unterton mehr als prĂ€sent. Yunhee verzog die Lippen zu einem zynischen Grinsen.
âEr fragt, wieâs deinen schulischen Leistungen geht?â
âEr fragt, wieâs Park Jinyoung gehtâŠâ, sagte Jisuk nun etwas lauter, damit ihre Stimme fester wirkte. Ihre Freundinnen hörten das leichte Zittern trotzdem heraus. Yunhee und Eunsook warfen sich einen besorgten Blick zu, Eunsook schob ihren angefangenen Eiskaffee zu Jisuk rĂŒber.
âDas ist aber nicht die feine Art⊠WeiĂ er nichts von eurer Trennung?â âDoch, ich habâs ihnen nach ein paar Wochen gesagt, aber⊠Es fĂ€llt insbesondere meinem Vater schwer, das zu akzeptieren.â, gab Jisuk zu, sie wirkte plötzlich sehr mĂŒde. Erschöpft stĂŒtzte sie den Kopf in eine Hand und griff dankbar nach dem koffeinhaltigen GetrĂ€nk, nahm drei volle SchlĂŒcke.
âAber was ist denn sein Problem? Ist nicht so, als ob du nicht jeden haben könntest, oder?â, fragte Eunsook verstĂ€ndnislos, Yunhee stief ihr eine Elle in die Seite. Eunsook zuckte irritiert die Schultern: âIst doch wahr! Wir sind rich kids, whatâs the problem?â
âMan könnte ja noch richer sein, wenn man vorteilhaft heiratet. Unsere Kinder und Kinder könnten ja noch richer werden, sollten wir heiraten und unser Hab und Gut mal eben verdoppeln. Sagt mir nicht, dass ihr solche Predigen nicht auch schon ĂŒber euch ergehen lassen musstet?â, hakte Jisuk unglĂ€ubig nach, eine unglĂŒckliche Falte zwischen den Augenbrauen. Yunhee biss sich auf die Unterlippe.
âNaja, mein Dad hat gesagt, dass ich mich nicht so behandeln lassen muss, nachdem Jaebum⊠Mist gebaut hat. Ein paar Monate spĂ€ter hat er aber auch gesagt, dass man manchmal Fehler verzeihen muss um der anderen Person den Raum zu geben, emotional an Reife zu gewinnenâŠâ, zitierte sie in einem ĂŒberaus sarkastischen Tonfall ihren Vater. Eunsook grunzte einen verĂ€chtlichen Lacher hervor und schĂŒttelte den Kopf.
âJaah, der gute Herr Lee. Mein Dad meinte nur, ich soll den nĂ€chsten, der mir ânen Antrag macht, auf jeden Fall nehmen. Und er meinte auch mal, dass er froh ist, dass ich die jĂŒngere Schwester binâ, schloss Eunsook mit einem ironischen, breiten Grinsen.
Die drei MĂ€dchen warfen sich amĂŒsierte Blicke zu - und brachen dann in GelĂ€chter aus. Nach und nach verebbte es und sie saĂen wieder stumm vor ihren Aufgaben, mit den Gedanken allerdings ganz woanders.
â...was, wenn ich am Ende doch Jinyoung wieder nehmen muss?â, murmelte Jisuk.
âWas, wenn ich einfach allein meinen Anteil des Erbes antrete?â, knurrte Yunhee trotzig, Eunsook dabbte und rief: âFUCK BOYS GET MONEY!â
Kihyun und Minhyuk, die gerade vorbei liefen, warfen ihnen befremdliche Blicke zu, Jisuk strahlte und winkte ihnen freundlich zu. Minhyuk zog Kihyun, der gerade zu ihnen gehen wollte, rasch am Ărmel weiter und sie meinten ihn schnarren zu hören: âNein, mein Freund, denen kannst du nicht trauen!â
Jisuk wandte sich wieder um, ihr Grinsen verblasste erneut: âJaah, vielleicht sollten wir drei einfach unsere Unternehmen vereinen und wirklich auf die Kerle scheiĂen⊠Wer braucht schon einen Ehemann? ObwohlâŠâ
âWas?â, fragten Eunsook und Yunhee aufmĂŒpfig, Jisuk blinzelte und hob abwehrend die Hand: âHey, ich bin nicht diejenige, die sich mit dem Freund verbĂŒndet und mit ihm in den Urlaub fĂ€hrt! Da sind die Hochzeitsglocken doch gar nicht so fernâŠâ
âHochzeitsglocken?! Hör mal, unsere Eltern sind Kindheitsfreunde, wir mussten mit denen fahren! Das muss noch lange nichts heiĂen!â
âSagt sie, nachdem sie permanent Monsieur Kim Namjoonâs NĂ€he suchteâŠâ, nuschelte Yunhee in ihren Eistee, Eunsook riss empört den Mund auf, hektische Flecken tauchten in ihrem Gesicht auf.
âUnd was ist mit dir? Checkst permanent, ob ein gewisser Jeon Junior sich bei der meldet, mh?â
âYah, hört auf, euch zu streiten! Es ist halt gar nicht so einfach, der MĂ€nnerwelt zu entsagen, okay? Sollte mich ein gewisser Musiker zu einem weiteren Date einladenâŠâ, gab Jisuk leise zu, Hitze krabbelte in ihre Wangen und Yunhee zog die Brauen hoch und sah mit alarmierten Blick zu Eunsook rĂŒber, nahm einen weiteren Schluck durch den Metall Strohhalm sodass das laute SchlĂŒrfen zu hören war.
Eunsook legte stöhnend die Stirn in ihre HandflÀchen.
âWenn das alles nur so einfach wĂ€re, ja⊠Ich verlangâ doch nicht viel, ich will nur einen Ort und eine Uhrzeit fĂŒr meine verdammte Nachhilfe-â
Ding machte Eunsookâs Handy.
Jisukâs zwitscherte.
Yunhee verdrehte die Augen und warf ihrem Handy, das eisern schweigte, einen verwurfsvollen Blick zu, wĂ€hrend die anderen beiden mit lesen beschĂ€ftigt waren. SchlieĂlich schlug Jisuk Yunhee kichernd auf die Schulter, Eunsook warf ihr Handy auf den Tisch und fuhr sich mit zuckenden Brauen und Mundwinkeln durchâs Haar und schnaubte: âSo ein arrogantes ArschâŠâ
âJetzt lasst mich schon sehenâŠâ, knurrte Yunhee lahm, Jisuk schob ihr Handy rĂŒber.
>Yah Park Jisuk! Ich musste an dich denken, als ich heute in der Vorlesung saĂ. Und danach, als ich auf Wonpil gewartet hab. Und gestern beim Essen, und vorgestern und den Tag davor. Gehst du heute abend mit mir essen? Sungjin
Yunhee rollte die Augen so weit, dass man kurzzeitig nur das WeiĂe in ihnen sah. âOkay, soviel dazu. Sook?ââ
Eunsook lieĂ ihr Handy zu Yunhee herĂŒberschlittern, als sei es etwas AbstöĂiges.
>Ich nehme an, dass du heute fragen wolltest, wann und wo die Nachhilfe stattfindet? Du bist lustig. Heute abend 19:00Uhr bei mir, klingel mich an, wenn du da bist. LG KNJ
Yunhee machte ein angewidertes Gesicht und warf Eunsook einen Seitenblick zu wÀhrend sie ihr das Handy wiedergab.
âHört sich sogar noch besser an, toll!â, kommentierte sie ironisch, Eunsook streckte ihr die Zunge raus.
âBesser als nix, nĂ€?â
Daraufhin herrschte schweigen; Yunhee schĂŒrzte die Lippen und warf ihrem schweigsamen Handy einen wĂŒtenden Blick zu. Jisuk sortierte vorsichtig ihre Sachen zusammen und erhob sich dann mit einem sĂŒffisanten Grinsen.
âAlso bei dem Start-Up Unternehmen bin ich trotzdem dabei, aber essen gehen⊠das gönnâ ich mir!â, trĂ€llerte Jisuk und wirbelte herum, honigblonde Locken flogen und dann verlieĂ sie beschwingten Schrittes die Bibliothek. Eunsook stapelte ihre Hefte und BĂŒcher um einiges unvorsichtiger und stĂŒtzte dann die Arme darauf und ihr Kinn auf den Armen, sah zu Yunhee herĂŒber.
âDu, UnnieâŠâ
âMh?â âWenn JK dir nicht schreibt, schreib du ihm doch?â
Yunhee holte tief Luft und stieĂ sie frustriert aus der Nase wieder aus, nickte langsam und machte nur widerwillig zustimmend: âMhmâŠâ
Eunsookâs Grinsen vertiefte sich und sie musterte wissend das Profil ihrer besten Freundin. Dann tĂ€tschelte sie ihren Kopf und erhob sich, winkte ĂŒber die Schulter und strauchelte, fluchte und verlor zwei BĂŒcher, hob sie schnaubend wieder auf.
âIch gehâ nochmal duschen⊠Bis spĂ€ter dann!â
âMhmâ, machte Yunhee erneut, dann herrschte Stille.
Da war das Ticken der Uhr an der Wand, das Zwitschern der Vögel von drauĂen und das Wispern von Studenten hier und da, Schritte auf dem Teppichboden, StĂŒhle, die zurĂŒck geschoben wurden und ihr Handy, dass mit dunklem Bildschirm dalag und schwieg, eisern schwiegâŠ
Mit einem genervten Schnalzen schob sie heftig den Stuhl zurĂŒck, erhob sich und kramte ihre Sachen zusammen um ebenfalls zu gehen. Es konnte nicht schaden, wenn sie um einiges frĂŒher auf der Arbeit war als sonst.
#this is somewhat depressing......... the fun times are ĂVER let the draama slowly UNLEASH#mayhaps i will add to this later we'll see!
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GBAU: Act 2
Eigentlich hatte Seokjin sie am Bahnhof abholen wollen allerdings bekam Namjoon zehn Minuten vor ihrer Ankunft Nachricht, dass er âanderweitig beschĂ€ftigtâ sei. Namjoon runzelte die Stirn und schob seinen Unterkiefer leicht nach vorn, wandte sich Hoseok zu.
âHe, hat Seokjin eine Freundin oder was soll âanderweitig beschĂ€ftigtâ heiĂen?â
Hoseok machte ein langes Gesicht und zuckte die Schultern.
âKeine Ahnung, nichts auf SNS oder so gesehân. Könnte bei Jinnie aber alles Mögliche sein, vielleicht hat er spontan Essen bestellt oder hat einfach keinen Bock - nobody knowsâ, schloss er nonchalant und grinste schief aus dem Fenster, Namjoon brummte nur.
âJa, alles ist möglichâŠâ, murmelte er.
âToyotaâ, wisperte Jimin und Taehyung neben ihm machte ausladene Handbewegungen und lieĂ ein âBeam Beamâ, verlauten. Yunhee gab alles, um nicht zu lachen, prustete aber schlieĂlich los als Taehyung giggelte.
âWird schon schiefgehen, da stehen doch genug Taxen am Bahnhof rum. Zur Not nehmen wir den Bus und laufen den Restâ, schlug Eunsook beschwichtigend vor und legte ihre Hand auf Namjoons, der ihr ein dankbares LĂ€cheln schenkte und ihre Finger verschrĂ€nkte. Jimin tat so, als wĂŒrde er sich in seinen Iced Coffee erbrechen, er nahm dafĂŒr sogar den Plastikdeckel ab; Hoseok lachte lauthals. Dann folgte die Durchsage, dass sie bald ankamen und die Gruppe wurde, wie der Rest des Zuges, unruhig und jeder kramte seine sieben Sachen zusammen.
Die Luft im Bahnhof war zwar trocken und warm, doch als sie endlich aus dem Gewusel in den Hof traten pfiff ein frischer Wind durch die Gassen. Yunhee zog sich ihren Beanie ĂŒber, Eunsook zerrte schaudernd die Jeans Jacke fester ĂŒber das Flannel und Taehyung meinte, dass er froh sei, feste Schuhe zu tragen und keine Schlappen oder Sandalen, so wie sonst. Nach ein paar Metern hielten sie inne, um sich zu orientieren, Yunhee checkte nervös ihr Handy. Sie hatte Jeongguk zum letzten Mal vor drei Monaten gesehen, und inzwischen war ein Jahr seit ihrem Kennenlernen vergangen. Sie wusste, dass sein Haar inzwischen kĂŒrzer war und sie reckte den Kopf, versuchte unter den hundert Köpfen diesen einen auszumachen. Hinter ihr hĂŒpfte Jimin Taehyung auf den RĂŒcken und winkte dann wie wild wĂ€hrend Taehyung strauchelte und japsend versuchte, sie auszubalancieren. Jeongguk kam mit einem breiten Grinsen angelaufen, in einem hellgrauen Longsleeve, Bluejeans und schwarzen Balenciagas, einen Wanderrucksack auf dem breiten RĂŒcken. Er presste rasch einen Finger auf die Lippen, klatschte Jimin auf Taehyung ab, zerwuschelte seinem Hyung das Haar und lieĂ sich von Namjoon in die von ihm typisch awkwarde Umarmung ziehen, warf Eunsook finger guns zu, die sie mit einem Augenrollen erwiderte und verbeugte sich artig vor Hoseok, der lachend abwinkte und ihm auf die Schulter klopfte.
Und dann stand der JĂŒngere aber wesentlich GröĂere hinter Yunhee und linste gespielt konzentriert ĂŒber ihre Schulter. Jimin hielt hinter ihnen kichernd seine Handykamera auf die beiden, Eunsook drĂŒckte seinen Arm mit einem vernichtenden Blick nach unten.
SchlieĂlich linste Jeongguk zu ihr herunter und fragte schelmisch: âNach wem halten wir denn Ausschau?â Yunhee zuckte erschrocken zusammen und schlug ihm mit einem âYah!â auf den Unterarm, allerdings strahlte sie dabei zu ihm auf und klammerte sich an seinem Arm fest, lehnte sich etwas an ihn und musste dann lachen sodass der Rest auch in GelĂ€chter ausbrach. Jeongguk strahlte genauso wie sie und einige Sekunden lĂ€chelten sie sich einfach nur an bevor der Wind besonders heftig prustete und Yunheeâs Beanie flöten ging - rasch wetzte Jeongguk hinterher, entstaubte ihn und setzte ihn Yunhee vorsichtig wieder auf den Kopf und lieĂ seine groĂen HĂ€nde einige Sekunden an ihren Wangen liegen. Sie grinste so breit, dass ihre Wangen sich zusammendrĂŒckten und Jeongguk kicherte und zog die Nase kraus: âSĂŒĂe Nuna!â
âOoookay. Wir mĂŒssen echt los! TAXIâ, rief Jimin hinter ihnen etwas sĂ€uerlich und sprang auf die StraĂe. Hoseok zuckte erschrocken zusammen, als der Taxifahrer zuerst empört hupte und hielt sich eine Hand an die Brust. Er war in Eunsook gestolpert, die ihm unbeholfen die Schulter tĂ€tschelte.
âHe, alles gut?â
âOh, haha, ja alles fit! Ich bin einfach sehr schreckhaftâ, seufzte Hoseok und blinzelte nervös, Eunsook warf Namjoon einen verstohlenen Blick mit gehobenden Brauen zu. Dieser zuckte unglĂŒcklich die Schultern und kratzte sich am Kopf, rĂŒckte die FischermĂŒtze gerade.
+
Sie fuhren in zwei Taxen aus dem Kern der Stadt auf die Autobahn, und von dort aus auf die LandstraĂe. Dieser folgten sie erst am Meer entlang und schlieĂlich bogen sie bei einem ĂŒberwucherten, offen stehendem Tor auf eine holprige, schlampig geteerte StraĂe. Von hier aus krabbelten sie emsig in Schlagenlinien den Berg hinauf, um sie herum nur BĂ€ume und GeĂ€st, hier und da ein altes, traditionelles Haus, die gröĂtenteils verlassen aussahen. Hinter ihnen glitzerte das Meer, die Sonne wanderte langsam aber zielstrebig auf den Horizont zu.
Die Stimmung in den WĂ€gen wurde gedĂ€mpfter, Hoseok war der erste, der neben Taehyung in ein grĂŒbelndes Schweigen verfiel und sich mit groĂen Augen und langem Gesicht unglĂŒcklich umsah.
âIch dachte immer, Jin-Hyung wohnt etwas zentraler⊠Wir sind ja mitten im Nichts! Was ist der nĂ€chste Ort, das Jenseits?â, stieĂ er mit einem Huster von Lachen hervor, keiner lachte.
âDer nĂ€chste Ort isâ knappe zehn Kilometer entfernt, Junge. Meine GroĂmutter wohnte da. Hat immer jesacht, dasset hier verflucht isâ... Der Berg isâ verfluchtâ, murmelte der Taxifahrer und schmiss seinen Zigarettenstummel aus dem Fenster und lieĂ es wieder hochfahren, sperrte die gespenstische Stille von drauĂen aus. Keiner der anderen sagte was, Jimin fing Hoseokâs verstörten Blick und verdrehte die Augen, machte eine wegwerfende Handbewegung.
Auf dem Berg angekommen hielten sie vor einem modernen, matten Eisentor an dessen Seite zur Mauer eine Sprechanlage glĂ€zte, ein roter Knopf leuchtete ĂŒber dem goldenenen Klingelknopf. Die Fahrer warteten, bis sie alle ihr GepĂ€ck aus den Taxen gehievt hatten, dann fuhren sie langsam nacheinander wieder um sie herum und dann emsig den Berg hinunter. Vielleicht kam es ihnen nur so vor, aber sie gaben ganz schön Gas.
Eunsook stellte sich zu Yunhee ans Tor und sie sahen hindurch. Vor ihnen tat sich ein gepflasterter Weg auf, mit breiten, ungleich groĂen Steinenen. Die RasenflĂ€chen zu beiden Seiten waren ungemĂ€ht, es war nicht ĂŒberwuchert aber man sah, dass es auf den Herbst zuging und die Familie Kim im Winter keinen Wert darauf legte, was die Natur hier tat. Das lieĂ die alten Statuen, Trinkbrunnen und Blumentöpfe nur noch gespenstischer erscheinen. Nach ein paar Worten an der Sprechanlage öffnete sich das Tor und die beiden MĂ€dchen blinzelten, warfen sich einen Blick zu und gingen dann vorran. Namjoon ĂŒberholte sie mit seinen langen Beinen und gestikulierte mit der freien Hand, die nicht sein GepĂ€ck zog, umher.
âSie haben das alte GebĂ€ude eines EuropĂ€ers, der ums neunzehnte Jahrhundert hier das Anwesen gebaut hat, aufgekauft. Davor stand es fast hundert Jahre leer, aber da es aus Stein und sehr robust war, blieb zum GlĂŒck mehr als das Fundament ĂŒbrig⊠seht mal, da ist es!â
Als sie um eine Kurve an roten AhornbĂ€umen und HagebuttenstrĂ€uchern vorbei gingen, kam das Haus in Sicht: es war ein langes, zweistöckiges SteingebĂ€ude, ein typisch europĂ€isches Herrenhaus seiner Zeit, mit einer doppelten EingangstĂŒre ĂŒber einer kleinen, ausladenen Treppe. Davor war sogar ein kleiner Springbrunnen, auf dem ein dicker, kleiner Engel Wasser spuckte - allerdings plĂ€tscherte dort kein Wasser und Moos bedeckte bereits den Brustkorb und eine HĂ€lfte des steinernden Gesichtes.
Als Namjoon seinen Koffer stehen lieĂ und die Stufen hochstieg, sich die HĂ€nde am Hosenboden abwischte, wurden beide TĂŒren aufgerissen und ein hĂŒbscher Kopf schob sich aus dem Spalt, sah aufmerksam in die Runde und dann blinzelte er rapide ihren AnfĂŒhrer an - bevor er breit grinste und die TĂŒren aufstieĂ, die langen Arme von sich streckte in einer einladenden Geste.
âAhhh, Joon-ah und Friends - schön, dass ihrâs rauf geschafft habt! Willkommen, willkommen! Jin fĂŒr euch, kommt rein, kommt schon reinâŠâ, rief er mit nasaler Stimme und die Euphorie in ihr war so gespielt wie sein Enthusiasmus. Er warf immer wieder Blicke ĂŒber ihre Köpfe, spĂ€hte nervös in den Garten und als Jeongguk als Letzter im groĂen Eingangsbereich stand, stieĂ der Spross der Hausbesitzer die TĂŒren direkt wieder zu. Drehte den SchlĂŒssel zweimal herum und befestigte die TĂŒrkette.
Hoseok warf Jimin einen Ă€uĂerst fragenden Blick zu.
Jimin schenkte Hoseok ein Ă€uĂerst schiefes Grinsen.
Seokjin löste sich gerade aus Namjoonâs Umarmung und blinzelte ĂŒberrascht, als Eunsook ihm mit einem koketten Grinsen die Hand mit ihren zerdrĂŒckte und âHallo!â, zwitscherte. Zwinkern tat sie glĂŒcklicherweise nicht, aber es war offensichtlich, dass ihr gefiel, was sie sah.
Zumindest schien es allen auĂer einem aufzufallen.
Namjoon legte Eunsook lĂ€chelnd eine Hand auf den RĂŒcken und deutete dann ungeniert auf die SicherheitsmaĂnahmen hinter Seokjinâs RĂŒcken.
âHyung, warum so paranoid? Bist du doch sonst nichtâŠâ, scherzte Namjoon doch Seokjinâs nervöse Mine verschwand nicht sondern wurde nur noch ernster.
âNein, sonst nicht. Aber Jisukie ist hier und ich will nichts riskieren, weil es seit ein paar Tagen wirklich schrĂ€g hier istâŠâ, murmelte er wie zu sich selbst, ging dann vorraus und winkte sie hinter sich her, âaber kommt doch erstmal rein! Lasst eure Koffer gern im Foyer stehen, zwei der Angestellten bringen sie gleich rauf in die Zimmer. Sie haben auch noch etwas zu Essen gemacht, bevor sie gleich wieder fahren, das Wochenende sind wir ja immer allein. Jisuk-ah, unsere GĂ€ste sind da!â, rief er dann und eine weibliche Stimme rief halb genervt und ĂŒberspielt lieblich âNE!â bevor es ĂŒber ihnen polterte als jemand die Wendeltreppe zum Foyer herunter rannte.
Sie waren inzwischen durch ein Zimmer mit Kamin und Sitzgelegenheiten aus dem Jahre 1900 oder so vorbei gegangen und durch einen hohen TĂŒrbogen gingen sie in ein groĂes Zimmer in dem eine gigantische, dunkle Tafel stand. Die WĂ€nde waren petrol, der Boden dunkles Holz mit purpurnen Teppichen und Akzenten. Das Essen war bereits aufgedeckt und sie alle hĂ€tten sich wahrscheinlich maĂlos underdressed gefĂŒhlt - wenn Seokjin selbst nicht einen pinken Hoodie, ripped Bluejeans und Nike Socken getragen hĂ€tte. Sein Haar wirkte so, als habe er frisch geduscht. Sie nahmen alle Platz an der Tafel unter dem modernen Kronleuchter, der wohl romantisches Licht spenden sollte - allerdings wirkte es im Zusammenspiel mit dem indigoblauen DĂ€mmerlich von drauĂen und der angespannten Stimmung eher ein wenig schaurig.
Gerade hĂŒpfte ein kleines, blondes MĂ€dchen, das in ihrem Alter sein musstee, zur TĂŒr herein. Ihr haselnussbraunes Haar war leicht gelockt und sie sah Seokjin sehr Ă€hnlich mit ihren vollen Lippen und den groĂen, braunen Augen.
âOppa, die Wand ist immer noch nassâŠâ, murmelte sie bedrĂŒckt und nahm zwischen ihm und Jimin Platz, der ihr rasch den Stuhl zurĂŒckschob. âIch bin mir sicher, es tropft nur noch nach und lĂ€uft nicht mehrâ, antwortete Seokjin mit beschwichtigender Stimme, doch der Schatten ĂŒber seinem Gesicht sagte etwas anderes.
Als sie alle saĂen, schwiegen und Seokjin abwartend ansahen, hob er rasch seine geöffnete Dose Mangosaft, die so gar nicht in das edle Ambiente passen wollte.
âWo bleiben meine Manieren! Wie schön, dass ihr da seid. Bevor wir zwei euch die Ohren volljammern, wollen wir essen. Guten Appetit!â, rief er lauthals aus und sie alle stimmten lauthals mit ein und bedankten sich.
#thats all i could manage!!!!!! jeez my arms hurt??? but i rippped wall paper off the wallz tthat could be iit#ENJOYYY
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Ghostbusters AU
ACT 1
GHOSTBUSTERS
[LYH, KNJ, KES, PJM, KTH, JJG]
KNJ> Hey Leute! Wisst ihr noch, damals? PJM> da musste schon spezifischer werden hyugie ă
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JJG> meine geburt? bestes datum
KES> nee er meint safe die erfindung von eiscreme oder so
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KNJ> Ich meinte den Vorfall in der Provinz damals, als wir Goo kennengelernt haben...
JJG> Very good times! Loved that <3
KTH> Wie stellt Mann seine Tastatur auf Englisch???ĂĂ
PJM> klar wissen wir das noch *v* wie könnte ich gukkieâs babyface vergessen :3c
LYH> Ich hab das ungute GefĂŒhl, du meinst weder das Treffen mit Jeongguk, noch die liebreizende Provinz an sich....
KES> ...sondern eher das, was da vorgefallen ist?
KNJ> Leider meine ich genau das, ja. Wisst ihr auch noch, was wir uns damals geschworen haben?
KTH> genau deswegen hat meine oma immer gesagt ich soll nicht schweren!!!!11
PJM> schwören
KES> *schwören
KNJ> Meinst du âschwörenâ?
KTH> Ihr seit alle doof
JJG> *seid
PJM> seid
KES> seid
KTH> [Antworten] Ihr seit alle doof
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JJG> ă
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KNJ> KINDER, KONZENTRIERT EUCH!
LYH> Banmal?
KNJ> Sorry, Nuna ă
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Ich wollte euch nur an euer Versprechen erinnern. Dass, sollte es nochmal irgendwo komisch werden und wir in der NĂ€he sein, wir da sein wĂŒrden um das Ganze zu checken?
PJM> kann mich nicht erinnern nen vertrag unterschrieben zu haben O_O
KTH> VertrÀge sind immer an Bedingungen gebindet, da mache ich nicht mit.
KES> *gebunden. Mhh jaa nee sounds shady! fĂŒr jeden wĂŒrde ich nicht meinen kopf hinhalten, letztes Mal wurde es ganz schön brenzlig!
LYH> Um wen oder eher Was geht es denn eigentlich? KNJ> [Bild] Das ist Kim Seok Jin, ein sehr guter Freund, kenne ihn von der Uni. Seine Eltern sind kurz gesagt reich und haben ein altes Anwesen in Busan aufgekauft und renoviert, besagter Freund kennt es von Kindesbeinen an. Und es wurde im Alter leider nicht weniger komisch, sondern eher immer seltsamerâŠ
KES> Bin dabei!
JJG> ??? was hat das denn jetzt getriggert
KTH> Was heiĂt getiggert??
LYH> Ich kannâs mir denkenâŠ
KES> er sieht irgendwie lustig aus? Und er hat n Ferienhaus in Busan, Hallo??? allein aus der Perspektive eines Kunst- und Architekturliebhabers ist das ein JA
KTH> Du kannst einen Besuch in einer Spukvilla doch nicht von deiner Vorliebe zu Schöner Wohnen abhĂ€nging machen???ĂĂ
KES> Wer hÀlt mich auf?
PJM> Joarrrr bin dabei!
LYH> Ihr seid wahnsinnig.
JJG> wenn ihr nach Busan kommt bin ich natĂŒrlich erst Recht dabei, freu mich auf euch <3
KES> heiĂt unnie ist safe dabei yay <3
LYH> -_-
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JJG> ă
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KNJ> Ich dachte nur, da ja bald Semesterferien sind und wir Jeongguk-ah lange nicht gesehen haben, könnten wir ja einen gemeinsamen Urlaub planen. Seokjin-Hyung hat nichts dagegen, seine Eltern erst Recht nicht und wir könnten einem RÀtsel auf die Spur gehen, das wÀre doch cool?
PJM> Besessen zu sein fand ich eher semi-cool.
KTH> Shame
JJG> *same
KES> Same
KNJ> Lasst den armen Kerl doch mal leben! Vielleicht ist es ja auch etwas NatĂŒrliches am Haus oder so, das sehen wir dann. Also, was meint ihr?
KES> ich mein wir treffen uns morgen erstmal auf nen bubble tea und quatschen mal drĂŒber!
PJM> geht auch iced coffee? ich kenn n café da krieg ich den immer gratis ;)
KES> auf deine f*ckboy rabatte kann ich eigentlich verzichten ;3c
PJM> RUDE???
KTH> wie geht das mit dem englichs???ĂĂ
JJG> ich glaube das wĂŒrde dich nur noch mehr ĂŒberfordern, hyungieâŠ
LYH> Bubble tea hört sich gut an. Um 7PM Myeongdong an der Togil-ro?
KNJ> Hört sich gut an!
PJM> SĂ!
KTH> welche sprache ist das nun wieder??? aber JA!
KES> yesss
JJG> haha oki!
LYH> Sorry, Goo, wir laden dich natĂŒrlich virtuell ein :â)
JJG> alles klar <3
PJM> dann bis morgen kinners! schlaft fein und schaut keine gespensterfilme vorm zubettgehen!!!! :*
KES> wenn ich nicht schlafen will, scroll ich durch deine selfies :3c nachtiii
PJM> ich hasse dich auch sook sook :*
KTH> schlaft gut seit nett zueinander ich hab euch lieb <3
KNJ> Wo er recht hat! Und wir dich auch, Taetae. <3
LYH> :â) <3
JJG> gn8 <3
+
Drei Wochen spĂ€ter saĂen sie zu fĂŒnft im Zug nach Busan, mit ein wenig GepĂ€ck und groĂer Erwartungshaltung - zumindest bei einigen. Taehyung zog sich zum hundersten Mal nervös das eige Stirnband vom Kopf, schĂŒttelte die dunklen Locken und zog es dann wieder in die Stirn, fuhr mit den langen Fingern durch das Haar wĂ€hrend er mit groĂen Augen und abwesendem Blick die anderen GĂ€ste beobachtete. Jimin neben ihm hatte seine MĂŒtze zu Beginn der Fahrt auf den Tisch geworfen, hatte sich aus dem Wollcardigan mit Mosaikmuster geschĂ€lt und seine kurzen GliedmaĂen ausgebreitet. Er war, wie man so schön sagt, at Peace mit der ganzen Situation, stupste mit seinen Doc Martens ab und zu Yunheeâs Balenciagaâs unter dem Tisch an, die ihnen gegenĂŒber saĂ, und zwinkerte ein paar Teenagern zu, die kichernd vorbei gingen.
âWie kannst du nur so entspannt sein⊠Was, wenn wir es schon wieder mit Geistern zu tun haben?â, murmelte Taehyung mit Ă€ngstlichem Blick aus dem Fenster und zuckte heftig zusammen, als der Bahnmensch vor dem Fenster laut pfiff und die TĂŒren des Zuges sich erneut schlossen um emsig den Schienen bis in den nĂ€chsten Bahnhof zu folgen. Jimin kicherte und Yunhee beugte sich vor und tĂ€tschelte Taehyung beruhigen die Hand.
âAber wer sagt denn, dass es auf jeden Fall Geister sind? Nur weil einige von uns sich das wĂŒnschenâŠâ, sagte sie mit einschneidender Stimme und sah vorwurfsvoll zu Namjoon herĂŒber, der, die schwarze FischermĂŒtze schief auf einem Ohr, neben Eunsook auf einem Doppelsitz saĂ und aufmerksam seine Aufzeichnungen im MacBook studierte. Eunsook, die neben ihm Kaugummi kauend Videos auf dem Handy schaute, stieĂ ihm unsanft eine Elle in die Seite. Er zuckte zusammen, blinzelte irritiert zu ihr herĂŒber und dann zu den anderen.
âNeâŠ?â
âNuna meinte nur gerade zu Taehyungie, dass er sich keine Sorgen machen soll und es bestimmt keine ĂŒbernatĂŒrlichen VorfĂ€lle bei diesem Jin-ssi sind - auch wenn du dir das noch so sehnsĂŒchtig wĂŒnscht!â, schloss er mit vor Zynismus triefender Stimme und lĂ€chelte lieblich. Namjoon zuckte die Schultern.
âIch weiĂ nicht, es sind schon gewisse RegelmĂ€Ăigkeiten und Sonderheiten inn Jin-Hyungâs Schilderungen⊠a-aber es ist bestimmt nichts Wildes!â, schloss er stotternd und grinste Taehyung breit und versucht beschwichtigend zu bevor er sich vorbeugte und sich rĂ€usperte: âUnd ganz unter uns, Hobi erzĂ€hlt ihr besser gar nichts. Weder von unseren, ehm, Erfahrungen, noch von unserem Check-Up. Er glaubt, dass wir einfach Urlaub bei Jinnie machen und da nichts ĂbernatĂŒrliches vor sich geht. Ich glaube ja, dass er eigentlich ein sehr gutes GespĂŒr fĂŒr sowas hat, aber davon will er leider nichts wissenâŠâ, schloss Namjoon murmelnd, Eunsook sah ihn mit gehobenen Brauen liebevoll von der Seite ab.
âJoon-ah, du driftest abâŠâ
â...oh. Ehm, also sagt Hoseokie am Besten nichts, okay?â
âAber ich kann nicht lĂŒgen!â, rief Jimin mit panisch geweiteten Augen.
âWas sind Gespenster?â, fragte Yunhee todernst und legte mĂ€Ăig interessiert den Kopf schief.
âIch glaube, eine Art Vogel⊠hab nur davon gehört, nie einen gesehenâ, ging Taehyung sofort auf ihr Schauspiel ein und zuckte nonchalant die Schultern, lehnte sich tiefenentspannt zurĂŒck. Allerdings musste er kichern, als Jimin ihm empört auf die Schulter schlug.
âYAH! Auf einmal, hm? Ihr Schauspieler! Also darf ich GAR NICHTS zu diesem Hoseokie sagen, bevor ich mich verspreche?â
âHoseokie? Redet ihr etwa ĂŒber MICH?â, sagte plötzlich eine unbekannte, laute Stimme enthusiastisch und ein Kerl etwas gröĂer als Jimin und Yunhee stand im Gang und poste wortwörtlich.
Er trug kurze Joggers, Chucks im Vintage Look, eine Cap ĂŒber dem sĂŒĂen Gesicht und hatte beide Arme in einer Geste der BegrĂŒĂung von sich gestreckt - sodass der Schriftzug auf dem khakifarbenen Sweater fĂŒr alle gut lesbar war: Lucky Me, I See GHOSTS!
Eunsook machte ein ulkiges GerĂ€usch in der Kehle bevor sie giggelte, prutete und dann laut heraus lachte. Taehyung biss sich krampfhaft auf die Lippe und Yunhee trat ihm unter dem Tisch leicht auf den FuĂ als sie Platz machte, damit besagter Hoseok sich neben sie setzen und den Gang wieder frei machen konnte Verdutzt verstaute dieser seine Tasche ĂŒber ihnen und setzte sich gegenĂŒber Jimin, der sich die HandflĂ€chen auf die Wangen schlug, den Kopf heftig schĂŒttelte und Hoseok dann anstrahlte.
âOh hi! Iâm Jimin - Iâm very cool guy!â
âOooh! Ich wusste nicht, dass du internationale Freunde hast, Joon-ah!â, scherzte der Neuankömmling und lachte ein etwas zu lautes und etwas nervöses Lachen. Namjoon stimmte mit ein, allerdings war sein LĂ€cheln echt er freute sich, seinen Freund zu sehen und sprang auf um ihm eine seltsame Halb-Umarmung zu geben bevor ein GeschĂ€ftsmann sich rĂ€usperte und Namjoon den Gang rasch wieder frei machte.
âHab ich auch nicht! Mann ist das schön, dich zu sehen, ist viel zu lang her! Das sind Lee Yunhee Nuna, Kim Taehyung, Park Jimin und ehm, Kim Eunsook? Ich hab dir von ihr erzĂ€hlt, glaub ichâŠâ, schloss Namjoon und Hitze krabbelte ĂŒber seine Ohren in sein Gesicht. Eunsook grinste breit und winkte hinter Namjoon Hoseok zu. âHi Hobi-Oppa! Viel von dir gehörtâ, grinste sie frech und Hoseok stieĂ einen erstaunten Lacher ĂŒber die Vertrautheit hervor.
âHoffentlich nur Gutes! Echt cool, dass ich mitkommen kann. Hab Jin-Hyung auch ewig nicht gesehen⊠aber ich hab Bock! Das wird SUPER!â, rief er und stieĂ einen Arm in die Luft und machte ein GerĂ€usch, dass einer Sirene Ă€hnelte. Jimin und Taehyung brachen sofort in GelĂ€chter aus, auch Yunhee blinzelte erst erschrocken, musste dann aber kichern und als Hoseok ebenfalls nervös lachte, stimmten ach Namjoon und Eunsook mit ein.
âIch sagâs euch, mit Hoseok wirdâs nie langweilig! Und mit denen hier wirst du auch deinen SpaĂ habenâŠâ
âKann nur gut werden!â, rief nun auch Jimin und Hoseok und er klatschten ein. Dass Jimin einen nervösen Blick in die Runde warf, sah Hoseok entweder nicht, oder er interpretierte es anders. Und dass sein Sweater wie auf ihr Abenteuer zugeschnitten war, konnte in dem Moment auch noch keiner ahnenâŠ
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CSAU: 5
âOkay⊠Ăbelâ, kommentierte Namjoon am Ende ihrer Zusammentragungen und scrollte durch die Fakten. Das Licht des Laptops erhellte sein Gesicht auf gespenstische Art und Weise, das Sonnenlicht drauĂen war schwindend. Als hĂ€tte er es gespĂŒrt blickte er auf und sah nach drauĂen, setzte sich etwas auf.
âAber keine Zeit zum Verschnaufen! Meiner EinschĂ€tzung nach wĂ€re das Sicherste, Sam Yunaâs Grab aufzusuchen, ihre Gebeine zu bergen und zu verbrennenâ, erklĂ€rte er nĂŒchtern. Jimin riss Mund und Augen auf, Yunhee blinzelte leicht und ruckte den Kopf etwas ĂŒberfahren nach hinten. Jeonggukâs riesige Augen spiegelten alles, was leuchtete und seine Zunge stieĂ immer wieder gegen das Innere seiner Wange. Allein Taehyung nickte nur langsam wĂ€hrend Eunsook mit leicht angewiderten Gesicht skeptisch den Kopf schief legte: âOkay, Monsieur DĂ€monologe, aber du weiĂt schon wie scheiĂe anstrengend es ist ein Grab auszugeben? Geschweige denn ein Lagerfeuer zu veranstalten wenn es nach Regen aussiehtâŠâ
Der Blick der anderen huschte synchron zum Fenster: die ĂŒber dem Horizont schwebende Sonne wurde verdrĂ€ngt von einer grau-blauen Wolkenfront, die Luft war lauwarm, drĂŒckend und auffĂ€llig still. Es roch nach Gewitter.
Namjoon zuckte unglĂŒcklich die Schultern: âIch gebâ ja zu, dass wir nicht gerade die besten Bedingungen haben⊠aber ich wĂŒsste nicht, was wir sonst tun können. Meine These ist nĂ€mlich folgendeâ, sagte er hastig und richtete sich etwas auf, die Finger bereits in der Luft gestikulierend.
âWenn Jemand sich selbst das Leben nimmt, hat man einen weitaus beschwerlicheren Weg ins Jenseits. An der Seele haftet Reue und macht sie schwer und es ist einfacher fĂŒr fremdartige IdentitĂ€ten und boshafte Wesen, sich an sie zu heften und sie zu verwirren. DĂ€monen ist es möglich, ĂŒber TrĂ€ume und Schlafparalyse in unsere Welt zu finden, aber noch einfacher ist der Geist eines Selbstmörders. Der DĂ€mon verspricht ein Wiedererleben ein Aufwachen oder aber Rache⊠Letzteres macht das BĂŒndnis umso stĂ€rker, da beide IdentitĂ€ten dieselben Absichten haben.â
âWarum kommtâs mir so vor, als wĂ€re genau das der FallâŠâ, murmelte Yunhee ironisch und massierte ihre SchlĂ€fen mit kreisenden Bewegungen.
âWeil wahrscheinlich genau das der Fall ist. Ein DĂ€mon hat Yuna entweder versprochen, dass das alles nur ein böser Traum ist und dass wenn sie ihm folgt, ihr Kind und sie am Leben sind. Oder aber er bestĂ€tigte ihr die Wahrheit - ihr Kind und sie sind tot und verloren - und versprach, dass wenn sie ihm folgen wĂŒrde, sie sich rĂ€chen könne. Was sie offensichtlich tut. Unsere MĂŒtter mussten sterben, als sie Kinder bekamen, also uns. Nun sehen einige von uns sie⊠Was bedeuten könnte, dass der Spuk nicht bei unseren Eltern aufhört. Möglicherweise sind wir Teil von einem generationenĂŒbergreifendem Fluch. Was ziemlich scheiĂe wĂ€reâŠâ, schloss Namjoon etwas resigniert seine angeregte These, die anderen blickten nur finster drein und nickten zustimmend.
âFeinâ, murmelte Jeongguk, seufzte tief, stand auf und streckte sich, bewegte den Oberkörper von links nach rechts und spannte die Muskeln an, âdann buddeln wir mal lieber, bevor es anfĂ€ngt zu regnen!â
âMeine Redeâ, rief Jimin enthusiastisch und sprang auf, Taehyung stolperte semi-motiviert von seinem Platz auf Eunsookâs Bettrand. Die MĂ€dchen sahen sich zweifelnd an, doch Jeongguk streckte eine Hand in Yunheeâs Richtung und beugte sich leicht vor. âMadam, wollen sie mit mir ein Grab ausheben?â
Yunhee schĂŒttete kichernd den Kopf und lieĂ sich von Jeongguk hochziehen, sodass Eunsook augenrollend die Bettdecke zur Seite schlug und in ihre weiĂen, ausgelatschten Sneakers stieg. Taehyung half ihr wĂ€hrend sie nach der Infusionsnadel griff und sie mit weiĂem, verbissenen Gesicht langsam rauszog. Namjoon hielt inne im BĂŒrotasche packen und sah sie entgeistert an.
âYah, Sook, was machst du da?â
âIch, liebster Joon, entlasse mich hiermit selbstâŠâ, murmelte sie zynisch und die Nadel hing traurig ĂŒber dem Boden, tropfte zweimal. Dann stand sie auf, schenkte Taehyung ein dankbares LĂ€cheln und zerwuschelte ihm das halblange Haar, bevor sie die Bettdecke aufschĂŒttelte.
âNicht, dass noch jemand denkt, ich wĂ€re entfĂŒhrt wordenâŠâ
âSag doch einfach Hasta la Vista und dass du dich selbst entlĂ€sst? Die dĂŒrfen dich wohl kaum gegen deinen Willen hier behaltân, oder?â, schnaubte Jimin und wandte sich an das Hirn der Gruppe wĂ€hrend er die ZimmertĂŒr fĂŒr die anderen aufhielt. Namjoon zuckte mit einem witzigen Gesicht die Schultern.
âKeine Ahnung, Mann. Rechtslage spĂ€ter, erstmal mĂŒssen wir uns Schaufeln besorgen!â
âDie gelben Sandkasten Schaufeln von meinem Cousin helfen bei unserem Unterfangen nicht wirklich, oder?â, fragte Taehyung mit ernstem Gesicht, musste aber grinsen, als Jeongguk kicherte.
âNee, du, Hyungie, aber danke fĂŒrâs Angebot! Ich weiĂ, wo in der GĂ€rtnerei die groĂen Spaten liegen und eine Plane, unter der wir das Feuer machen können.â, bot der JĂŒngste an und drĂŒckte mehrmals den Fahrstuhlknopf bevor Yunhee ihn am Ărmel weiterzog und sie allesamt rasch die Treppe runter huschten.
âWoher weiĂt du von der GĂ€rtnerei?â, fragte Jimin ĂŒberrascht und blinzelte gegen die Sonne, als sie an der Seite des GebĂ€udes heraus stolperten.
âWar mein erster Nebenjob diesen Sommer, aber sie haben mich raus gekickt.â
âLass mich raten, du hast zwei linke HĂ€nde?â, vermutete Jimin spöttisch mit einem Blick auf Jeonggukâs sehnige Schaufeln. Der JĂŒngere grinste in einer Mischung aus Verlegenheit und Schelm.
âNee⊠Meine Oma hat immer gesagt, man muss mit Blumen reden, damit sie wachsen. Allerdings dachte der eine Angestellte, dass ich einen an der Murmel hab, von wegen SelbstgesprĂ€che und Teufelsbeschwörung, mega der aberglĂ€ubische Typ⊠Da haben se mich rausgeschmissen.â
âGutâ, murmelte Yunhee geistesabwesend und öffnete die BeifahrertĂŒr, lieĂ die Jungen nach hinten krabbeln.
âWieso gut?â, fragten Jimin und Jeongguk zeitgleich mit ĂŒberraschten Gesichtern.
âWer weiĂ, ob du sonst jemals wĂ€hrend meiner Schicht in den Laden gekommen wĂ€rst und das alles hier so passiert wĂ€re?â, murmelte Yunhee etwas verlegen und zuckte die Schultern bevor sie mit stoischem Gesicht mit nach hinten stieg.
âYah yah yah, Nuna, was wirdân das?â, rief Jimin ĂŒberrascht und wurde gegen Taehyung gedrĂŒckt, der Ă€chzend eine Hand ans kleine RĂŒckfenster presste, das fettige Schlieren bekam.
âWir sind einer zu viel fĂŒr Namjoonâs Baby Honda. Nimm mal einen Arm da weg, Gukkieâ, knurrte Yunhee unwirsch und Jeongguk, der sich mit einem breiten Grinsen gegen das andere RĂŒckfenster drĂŒckte, legte einen Arm langsam aber sicher um ihre Schulter und schenkte Jimin, der ihm einen Todesblick zuwarf, nur ein Zwinkern und wackelnde Augenbrauen.
âHe, nichts gegen mein Baby!â, protestierte Namjoon schwach, âich schmeiĂ euch drei bei der GĂ€rtnerei raus und fahr mit den MĂ€dels schon mal zum Berg, wo wir das Lagerfeuer machen. Ihr kommt dann nach und wir werden buddelnâŠâ
â...bis zum MorgengrauenâŠâ, seufzte Eunsook theatralisch, die Namjoonâs Laptoptasche vorn auf dem Beifahrersitz vor die Brust gepresst hatte.
â...und noch viel weiter?!â, imitierte Jimin Buzz Lightyear mit tiefer Stimme, was sie alle kichern lieĂ.
Vielleicht war ihr Unterfangen hirnlos und gefĂ€hrlich, aber hier waren sie, und ein ZurĂŒck gab es nun nicht mehr. Aber sie waren zu sechst, und Yuna war nur eine.
Zumindest dachten sie das.
+
âIst das anstrengend?!â, keuchte Jimin zum dritten Mal lauthals ĂŒber das Prasseln des Regens und die SchlĂ€ge der Spaten gegen die grobe Erde.
Er, Taehyung und Jeongguk waren nun schon seit fast einer Stunde stetig am Schaufeln knapp vor Kim Yunaâs schief stehendem, alten Grabstein. Andere Steine, einige von Wetter und Gezeiten zernagt und schief, ragten wie unheilvolle Omen aus dem Boden. Um das Oval des inzwischen weglosen, unebenen alten Friedhofes wuchsen riesige BĂ€ume empor, die sich dem tosenden Regen, den grauen Wolken und den Blitzen und Donnergrollen entgegen streckten. Dort, wo Namjoon, Yunhee und Eunsook im Schutz der BĂ€ume eine Plane mit zwei Stöcken zu einem Unterschlupf auf einer Seite hoch gesteckt hatten, sah man im Hintergrund den abfallenden HĂŒgel und in der Ferne weitere Berge, die gegen das Wolkenspiel klein und gedrungen aussahen. Der Vollmond streckte hier und da sein gleiĂendes Antlitz aus den Wolkenfronten, doch ohne die Taschenlampen hĂ€tten sie wohl ziemlich im Finstern gestanden.
âNobody⊠said... it was⊠easyâ, stieĂ Jeongguk zwischen Hieben mit dem Spaten hervor, Taehyung gab nur sowas wie ein trockenes Schluchzen von sich. Er bereute, nicht öfter mit Jimin laufen gegangen zu sein und massierte seine schmerzende, rechte Hand. Sie hatten vielleicht einen Meter tief geschafft, die Erde wurde glĂŒcklicherweise etwas aufgeweicht vom warmen Sommerregen.
Unter der Plane war es nur bedingt besser. Namjoon versuchte gerade verzweifelt ein paar BlĂ€tter aus seinem Collegeblock als Anmacher fĂŒr das Feuer zu nutzen, allerdings waren viele der trockenen Ăste vom letzten Regen von vor ein paar Tagen noch etwas morsch und auĂer Rauch, der ihnen immer wieder ins Gesicht stob durch den unsteten Wind, regte sich nicht viel.
Eunsook hatte sich an die eine Seite gehockt, Yunhee an die andere, um den anfallenden Regen zu blockieren. Yunhee sah sich immer wieder um, zerknibbelte Ăste mit nervösen Fingern und blinzelte böse zu den fallenden Regentropfen hoch. Eunsook schnaufte resigniert, als das kleine bisschen Glut, das sie gerade noch hatten, jĂ€mmerlich erlosch.
âJoon, wird das heute noch was?â
âEntschuldige bitte, dass ich nicht schnell genug fĂŒr Ihre AnsprĂŒche bin, Miss Kimâ, zischte Namjoon mit rotem Kopf und wischte sich mit dem Unterarm ĂŒber die Stirn, verteilte Erde darauf. Eunsook hob die Hand und wischte die KrĂŒmel nachsichtig weg.
âSind ja gar nicht meine AnsprĂŒche, aber ohne Feuer kein DĂ€monenbratenâŠâ
âMeint ihr wirklich, das funktioniert?â, murmelte Yunhee und ĂŒber den pfeifenden Wind hörte man sie kaum. Eunsook zuckte die Schultern.
âWir haben keine Wahl, oder?â
âNicht wirklichâŠâ, seufzte Yunhee und sah unglĂŒcklich auf das Feuer bevor sie Namjoon das Feuerzeug aus der Hand riss.
Verlegen sah er dabei zu, wie sie einen weitaus feinfĂŒhligeren Zugang zum Element des Feuers fand. Aus einer kleinen Glut wurde eine kleine, zĂŒngelnde Flamme und nachdem Eunsook vor Freude aufgeschrien hatte und sie nĂ€her zusammenrutschten, um das brennende Herz ihres Vorhabens mit vollem Körpereinsatz vor den Gezeiten zu beschĂŒtzen, fiel er rittlings von der Hocke auf den Hosenboden und sah auf.
Erst dachte er neben dem Grab sei ein sehr merkwĂŒrdiger Baum gewachsen. Doch als der Mond sich durch die Wolken schob sah er, dass es ein Mensch war - oder sowas in der Art. Mit langen, dĂŒnnen GliedmaĂen und einem Lumpen von langem, dreckigen Kleid stand es gebeugt ĂŒber dem Loch, kauerte ĂŒber den drei fleiĂigen Jungen und streckte die Arme mit langen, dĂŒrren Krallen nach ihnen aus.
Namjoon stieĂ einen warnenden Ruf aus und Taehyung, der am nĂ€chsten stand, wandte sich um und sah zu ihnen herĂŒber. Als er Namjoon zappeln und gestikulieren sah, Yunhee die HĂ€nde vor den Mund schlug und Eunsook einen groĂen Schritt auf sie zumachte, packte die Kreatur ihn bereits. Ihre Hand passte einmal auf Taehyungâs dicken Schopf und hob ihn hoch. Seine Augen weiteten sich und er keuchte, seine Nackenwirbel knirschten und er hob die Arme und schlug verzweifelt um sich. Bevor Eunsook nĂ€her kommen konnte, flog Taehyung in ihre Richtung und mit einem âUff!â landeten sie zusammen im durchnĂ€ssten Gras. Jimin schĂŒttelte gerade Jeongguk aus seiner Schockstarre und bedeutete ihm, weiter zu buddeln.
âGRAB! Wir haben sie bestimmt gleich?!â
Als das dĂŒrre Wesen langsam den Arm nach Jimin ausstreckte hob dieser angriffslustig die Schaufel, holte aus - und traf. Mit einem hohlen, tiefen Heulen des Wesens knirschten die Finger wie trockenes Holz, das brach. Zwei StĂŒck landeten im Gras nahe Eunsook und Taehyung. Rasch schob Eunsook den benommenen Jungen von sich, um durch Gras und Schlamm hinĂŒber zu krabbeln und warf sie dann rasch Namjoon und Yunhee zu. Namjoon fing nicht, aber Yunhee und sie lieĂ den alten, runzligen Finger rasch ins Feuer fallen. Es leuchtete giftgrĂŒn auf und fauchte; Flamen stoben nach oben und beulten die Plane fĂŒr einige Sekunden aus, Yunheeâs Haare flogen und sie presste die Augen zusammen und hob schĂŒtzend die Hand als Namjoon den anderen Finger ebenfalls rasch ins Feuer warf.
Die Kreatur röhrte und machte dem Tyrannosaurus in Jurassic Park alle Ehre. Jiminâs siegessicheres Gesicht gefror als die Kreatur weiter wuchs und sich dann wĂŒtend wieder ĂŒber sie beugte. Gelbe Augen mit roten RĂ€ndern und einer winzigen, schmalen Pupille sahen aus tiefen Augenhöhlen unter wulstigen Brauen zu ihm herunter, der lippenlose Mund war aufgerissen und voller langer, gelber und spitzer ZĂ€hne von denen dickflĂŒssiger, schwarzer Speichel tropfte.
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Die Stimme war hohl und tief, schrill und hoch zugleich und schmerzte in den Ohren, bereitete ihnen GĂ€nsehaut und Ăbelkeit. Die bloĂe PrĂ€senz des DĂ€mons machte sich körperlich mehr als bemerkbar. Die DĂ€monin richtete sich auf, ihr Buckel knackte und es sah so aus, als wĂŒrden sich ihre Schultern einrenken. Dann spreizte sie eine Hand und legte sie rasch ĂŒber Jiminâs Gesicht, der sofort wie erstarrt war.
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Als das Wesen die Hand wegriss, waren Jiminâs Augen ebenso gelb, mit roten RĂ€ndern und Ăderchen, dieselben kleinen Pupillen. Langsam wandte er den Kopf und starrte Yunhee einige Sekunden an bevor er sich zu Jeongguk umdrehte - und mit der Schaufel nach ihm schlug. GlĂŒcklicherweise konnte Jeongguk ausweichen und Jimin schlug mit einer Wucht in die Erde, die nicht menschenmöglich war. Als er die Schaufel mĂŒhelos wieder heraus riss legte er etwas frei - den zerbrochenen Decke eines Sarges! Rasch machte Jeongguk einen Satz und mit einem Knacken brach er den Deckel entzwei und stolperte rĂŒckwĂ€rts in den besessenen Jimin, der Ă€chzend gegen Matsch und Erde gedrĂŒckt wurde. Dabei lag seine Hand, die den Spaten hielt, oben auf. Taehyung griff danach - doch der Arm des DĂ€mon wurde lang und packte ihn erneut, diesmal an der Kehle. Keuchend lieĂ Taehyung die Schaufel fallen und griff verzweifelt nach der knochigen Klaue.
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Es half nicht, dass Jeongguk das StĂŒck des Sargdeckels nach dem Kopf des DĂ€monen warf, der kurz nach hinten knickte und Taehyung fallen lieĂ - seine Augen waren bereits gelb mit roten Ăderchen und er wandte sich wie ein Betrunkener zu Eunsook, die noch im Gras kauerte. Ihre Augen wurden groĂ und sie nahm die Beine in die Hand. Im Matsch schlitternd lief sie um die Grube herum und rief an Jeongguk gewandt verzweifelt âGRAB?! SUCH IHREN KOPF!â Taehyung folgte ihr ohne zu blinzeln und den Blick von ihr zu wenden langsam. Namjoon warf Yunhee einen verzweifelten Blick zu, doch diese rief gerade mit schriller Stimme Jiminâs Namen. Der hatte einen groĂen Stein aus der Erde gezogen und hielt ihn mit beiden HĂ€nden hoch ĂŒber den Kopf - und ĂŒber Jeonggukâs Kopf, der fluchend mit den HĂ€nden Erde und morsches Holz von den knochigen Gebeinen wĂŒhlte.
TatsĂ€chlich sah Jimin kurz zu ihr herĂŒber, die gelben Augen taxierten sie leblos - dann blinzelte er und das gelb schwand beinahe gĂ€nzlich, er lieĂ den Stein langsam sinken⊠doch die grausige Gestalt des DĂ€mons beugte sich erneut aus den Schatten ĂŒber ihn und rief mit markerschĂŒtternder Stimme: "̶ÌÍÍÌÍÍSÌ·ÍÌŻÌÌČÌ CÌ”ÌÍÍ̧̚ÌH̶ÌÌżÌÌÌL̶ÌÌÍÌżÌÍÌ°ÍÌ„AÌ”ÌÍÌČGÌžÌÍÍÌȘÌșÌÌ» ÌŽÌÍÍÍÍÌčÌ©ÌZ̶ÍÍÌÌÌ Í
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Jiminâs verzweifelte Brauen glĂ€tteten sich, er wandte sich um und ein dumpfes GerĂ€usch ertönte, als der Stein Jeonggukâs SchlĂ€fe traf. Mit einem gebrochenen Stöhnen taumelte Jeongguk rittlings gegen Jimin, der den Stein fallen lieĂ - und entgĂŒltig aus seiner Schockstarre erwachte.
âJeon⊠gukkie? Jeongguk?! JEONGGUKâ, rief er verzweifelt, die heisere Stimme trĂ€nenerstickt und er sankt an der Wand ihres geschaufelten Grabes zusammen, bettete Jeonggukâs Kopf in seinem SchoĂ und strich mit zitternden HĂ€nden ĂŒber das glatte Gesicht - seine Finger klebten und mit schockgeweiteten Augen starrte er auf das warme Blut an seinen dreckigen Fingern. Yunhee am Feuer schrie auf, laut und schrill - und wĂŒtend. Die Flammen neben ihr loderten erneut grĂŒn auf und blindlings griff sie nach einem brennenden Scheit und warf ihn nach dem DĂ€mon.
Als der Scheit die Brust traf brĂŒllte die Kreatur auf und fing Feuer, sie brannte lichterloh in schrillem GrĂŒn. Eunsook presste sich die HĂ€nde vor die Ohren und ging in die Knie, bei ihr angekommen beugte sich Taehyung ĂŒber sie und lieĂ sich auf sie fallen wie ein menschlicher KĂ€fig; er griff nach ihren Handgelenken und hielt sie ganz fest.
Und als der DĂ€mon so lichterloh brannte und der Himmel mit Blitzen ĂŒberzogen war, der Regen sich am Boden der Grube sammelte, in der ein verzweifelter Jimin den Ărmel vor Jeonggukâs blutender Wunde presste - da erhob sich aus der Erde eine weitere, gleiĂende Gestalt. Kim Yuna, mit wehendem Haar und einem weiĂen Kleid, tauchte auf als wĂŒrde sie durch die OberflĂ€che eines Sees brechen und schwebte einige Zentimeter von den beiden Jungen entfernt ĂŒber ihren Gebeinen und starrte dem DĂ€mon in die gelben Augen.
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Sie griff mit einer Hand zurĂŒck in die Erde und Holz splitterte, Brocken rollten beiseite und platschten in den Matsch als sie einen menschlichen SchĂ€del - ihren menschlichen SchĂ€del - herauszog und in die Höhe hielt.
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Yuna reckte das Kinn und schwebte erneut hoch in die Luft, ihre Gestalt war so grell, dass die Freunde blinzeln mussten. Ihr Haar wirbelte um ihr Gesicht wie ein Heiligenschein und sie hielt den SchÀdel hoch in die Luft, beinahe abwartend.
Yunhee zögerte nicht. Rasch rappelte sie sich auf und schlitterte auf dem rutschigen Boden darauf zu, glitt dem DĂ€mon durch die Klauen und machte einen Satz. Jimin staunte nicht schlecht, als sie ĂŒber ihn hinweg flog und im Flug den traurig grinsenden, grĂŒnlichen SchĂ€del schnappte. Auf der anderen Seite landete sie mit einem Schnaufen auf der Seite und schlitterte auf Eunsook und Taehyung zu, knockte sie um. Taehyung rollte seitlich in die Grube und als er sich erhob, um mit manisch gelben Augen wieder nach Eunsook zu suchen und wie ein Ertrinkender aus der Grube krabbeln zu wollen, griff Jimin entschlossen nach seinen Knöcheln und hielt fest.
Yunhee sah sich der DĂ€monin gegenĂŒber, die die Klauen gierig nach dem menschlichen SchĂ€del ausstreckte. Nun machte sich auf Namjoon nĂŒtzlich - er versuchte es zumindest. Rasch griff er ins Feuer, stellte fest, dass es heiĂ war, und stolperte fluchend zurĂŒck. Wo er auf den Saum des zerrissenen Gewandtes des DĂ€mons trat und diesen zum Straucheln brachte. ErzĂŒrnt schrie die Kreatur auf und wirbelte herum, packte Namjoon am Kragen und warf ihn Yunhee entgegen. Sie duckte sich rasch und schlitterte auf dem Hosenboden unter dem Arm des DĂ€mons hindurch, krabbelte ein paar Meter, zielte - und warf den SchĂ€del genau ins Feuer. Diesmal waren die Flammen so hoch, dass sie die Planen zerrissen und ĂŒber die Baumspitzen hinaus aufloderten. Das grelle Licht blendete sie und der DĂ€mon röhrte und es war, als wĂŒrde etwas in der Kreatur aufleuchten und nach auĂen brechen. GleiĂendes, weiĂes Licht strömte aus Rissen, die faulige, runzlige Haut blĂ€tterte von den Knochen und schwebte traurig dem dichten Wolkentreiben entgegen.
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Und mit diesen Worten griff der DĂ€mon ĂŒber die Grube nach Yunaâs Geist und streckte die Krallen nach dem Licht aus. Yuna hob rasch die Hand und setzte dagegen, eine unsichtbare Macht schien die Kreatur davon abzuhalten, nach der Lichtgestalt greifen zu können.
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Verwirrt blickten die Freude sich an. Namjoon war in Eunsook geworfen worden, die sich aufgerappelt hatte und entgeistert zu Yunhee rĂŒber sah.
âHat der SchĂ€del nicht gereicht? Was soll das heiĂen-â
âJoonie Hyungie, tu doch was?!â, unterbrach Jimin Eunsook schrill, seine Stimme gezeichnet von den Strapazen Taehyung davon abzuhalten, Amok zu laufen. Dieser krallte sich in Schlamm und Gras und streckte die dreckigen HĂ€nde verzweifelt nach Eunsook aus wĂ€hrend er hohle GerĂ€usche von sich gab.
Namjoon warf einen Blick von dem DĂ€mon zu Yuna, dann blinzelte er auf Eunsookâs Hinterkopf und mit gehobenen Brauen wieder zu dem Geist hinauf. Sie lĂ€chelte und nickte einmal. Entschlossen schlitterte Namjoon los und rief Eunsookâs Namen, die schon auf der anderen Seite der Grube Yunhee zur Hilfe eilen wollte. Sie wirbelte herum und Namjoon streckte ĂŒber dem ausgehobenen Grab die HĂ€nde nach ihr aus. Verwirrt trat sie ebenfalls an den Rand und ihre HĂ€nde fanden zögerlich Namjoons, sie pressten die HandflĂ€chen gegeneinander, wie um sich gegenseitig zu stĂŒtzen damit sie nicht hinein fielen. Namjoon holte tief Luft und blinzelte gegen den Regen an.
âSorry, Eunsookie, ich hĂ€tte das gern in einem passenden Moment gemacht und nicht so, aber-â
âNamjoon?!â, bellte Yunhee empört ĂŒber den Versuch einer Ansprache zu solch wichtiger Stunde und der JĂŒngere blinzelte hektisch, dann beugte er sich rasch zu Eunsook herĂŒber und presste dem erstaunten MĂ€dchen die Lippen auf den leicht geöffneten Mund. Erst zog sie den Kopf mit einem Japsen zurĂŒck, doch als Namjoon dadurch strauchelte und drohte zu fallen, kam sie ihm erschrocken entgegen und presste den Mund wieder auf seinen.
Nebimysh schrie auf, das Röhren wurde menschlicher und schlieĂlich brach der DĂ€mon gĂ€nzlich auf, das grĂŒne Licht wurde weiĂ und seine ledrige Haut und die morschen Knochen bröckelten und schwebten gen Gewitterhimmel. DafĂŒr wurde Kim Yuna umso heller, ihr gleiĂendes Licht zentrierte sich und bildete mit einem dumpfen StoĂ, der durch Mark und Bein ging und die umstehenden BĂ€ume durch schĂŒttelte, einen Strahl in den Himmel. Langsam stieg sie empor, lĂ€chelte ein letztes Mal auf die Freunde herab und sagte mit sanfter Stimme, die laut und wummernd ĂŒber den Berg schallte: "đđŹđ± đđȘđ·đŽđź đźđŸđŹđ±."
Dann war sie verschwunden und es wurde dunkel und still, selbst das Gewitter lieĂ nach und der Regen wurde schwach. Taehyung rutschte ab und lag nun erschöpft neben Jimin und Jeongguk, Letzterer blinzelte und stöhnte schmerzerfĂŒllt auf. Yunhee rappelte sich auf und rutschte achtlos ebenfalls in die Grube, nahm Jeonggukâs Kopf von Jimin entgegen, der Taehyung aufhalf.
Und Namjoon und Eunsook hielten sich nach wie vor an den HĂ€nden und sahen einander verwundert an, wie Blinde, die das erste Mal sehen konnten. Bis Jimin eine Hand voll Schlamm nahm und sie Namjoon ans Hosenbein klatschte.
Dieser lieĂ Eunsook instinktiv los die strauchelte und ebenfalls in die Grube rutschte. Wo sie sich ĂŒber Taehyung beugte und ihm das Haar aus der Stirn strich, er sah aus wie Jemand, der gerade aus dem Koma erwacht war.
âEy?!â, machte Namjoon lahm.
âDas hĂ€ttest du auch frĂŒher tun können, Hyungie!â, stieĂ Jimin hervor.
âWoher hĂ€tte ich wissen sollen, dass man dĂ€monische KrĂ€fte mit Knutschen schlagen kann?â, setzte Namjoon mit hoher Stimme dagegen und wischte sich das nasse Haar aus der Stirn, half Jimin heraus, der mit seinen kurzen Beinen am Rand strauchelte.
âSag das nicht so?!â, zischte Eunsook und begann dann beinahe hysterisch zu kichern, Yunhee warf ihr einen befremdlichen Blick zu bevor sie Jeongguk auf half, der sich mit der Hand an den Kopf fassen wollte. Rasch griff Yunhee nach seiner Hand.
âDas lĂ€sst du lieber! Wir sollten das checken lassen, nicht, dass es genĂ€ht werden mussâŠâ
âWas zur Hölle⊠ist hier eigentlich passiert?â, murmelte Jeongguk verwirrt und sah um sich, am Horizont ging gerade die Sonne auf, vertrieb die Wolken und tauchte die Szene langsam aber sicher in indigoblaues Licht.
âGanz ehrlich? Keine Ahnung. Aber der fiese DĂ€mon ist besiegt, Kim Yuna hat Frieden und wir sind der Talk der Town!â, triumphierte Jimin und stieĂ eine Faust in die Luft.
âI donât know about thatâŠâ, murmelte Namjoon.
âMir ist schlechtâ, sagte Taehyung und gerade als Jeongguk Yunhee aus der Grube gezogen hatte, ĂŒbergab sich Taehyung einmal krĂ€ftig in die Grube; es plĂ€tscherte und ein allgemeines âUÀÀh!â kam von den anderen. Jimin senkte langsam die Faust und griff nach der Schaufel, begann, die aufgehĂ€ufte Erde wieder in die Grube zu schieben.
Namjoon war wĂ€hrenddessen wieder zu der zerrissenen Plane und dem inzwischen erloschenen Feuer geeilt und hob sein leicht feuchtes, mit Dreck beschmiertes Handy auf, das er gegen einen der Ăste gelehnt hatte.
âVerdammt⊠Es ist umgefallen, als der DĂ€mon das erste Mal gesprochen hat⊠Und man hört uns und die GerĂ€usche zwar, aber jedes Mal wenn einer der beiden spricht rauscht es nurâŠâ, murmelte er enttĂ€uscht, spulte vor und zurĂŒck. Eunsook, die Taehyungâs Arm um ihre Schulter geschlungen hatte und den blassen Kerl hinter sich her schleifte, tĂ€tschelte Namjoon mit der freien Hand kurz die Schulter.
âMach dir nichts draus! Hauptsache, der Spuk hat ein EndeâŠâ
âHat er das?â, fragte Jeongguk mit hoher Stimme, die sich zum Ende hin verrĂ€terisch brach. Yunhee tĂ€tschelte seinen RĂŒcken, also eher seine HĂŒfte und fast seinen Hintern, da sie Ă€hnlich wie Eunsook bei Taehyung Jeonggukâs Arm um ihre Schulter gelegt hatte und den freien Arm um seine Mitte um ihn zu stĂŒtzen.
âVorerst zumindest, und jetzt lasst uns verschwinden! Jiminie?â
âNEâ, rief Jimin lieblich und warf achtlos die Schaufel in die halb zugeschĂŒttete Grube, stolperte schlitternd auf sie zu bevor er sich Jeonggukâs anderen Arm um die Schultern legte, Eunsook und Namjoon stĂŒtzten wĂ€hrenddessen Taehyung.
âWas ist der Plan?â, fragte Eunsook an Namjoon gewandt, der etwas ĂŒberfordert blinzelte.
âEhm. Ărztliches Check-Up fĂŒr Jeongguk-ah, Taehyung-ah - und auch fĂŒr dich, Jiminie! Du scheinst das Besessen sein zwar besser wegzustecken, aber man weiĂ ja nieâŠâ
âBin halt ân kernigerâ, knurrte Jimin mit tiefer Stimme verspielt, Yunhee schnaubte und verdrehte grinsend die Augen.
âKonzentrierâ dich lieber auf den Weg, es ist-â, Jimin stolperte und war mir nichts dir nichts auf dem Hosenboden gelandet, wo er theatralisch die Arme ĂŒber das Gesicht legte und ein langgezogenes Jammern von sich gab, â-rutschigâŠâ
âZu spĂ€tâ, kicherte Jeongguk mit mĂŒdem Gesichtsausdruck aber einem schiefen Grinsen auf dem Gesicht; auch Taehyung giggelte erschöpft und der Rest stimmte mit ein.
+
Im Krankenhaus durften sie sich anhören, wie gefÀhrlich es war, nachts bei diesem Wetter irgendwo herum zu stromern.
âWo haben sie sich nochmal aufgehalten?â, fragte die Ărztin mit scharfer Stimme und begutachtete die dreckigen FuĂspuren auf dem mintgrĂŒnen Vynilboden, ihre zerzauste Erscheinung und die BlĂ€tter, die Jeongguk Yunhee gerade vorsichtig aus den Haaren zupfte.
âDas Haus meiner GroĂmutter grenzt an den Berg und wir dachten es wĂ€re lustig, den Wald etwas zu erkunden⊠Eine dumme Idee, das wissen wir jetzt!â, gab Eunsook reumĂŒtig zu und schenkte der Ărztin ein entschuldigendes LĂ€cheln. Namjoon staunte nicht schlecht ĂŒber das astreine Geflunkere.
âDiese viral Horror-Videos sind ja gerade so im Trend, das wollten wir mal am eigenen Leibe erfahren⊠wirklich eine dumme Idee, zugegebener MaĂenâ, fĂŒgte Yunhee ebenso verlegen hinzu und wurde sogar ein bisschen rot, grinste verkniffen.
âGut, dass ich dabei war⊠Ich bin ziemlich stark fĂŒr meine GröĂe, wissen Sie? Bin halt ân Kernigerâ, schloss Jimin mit einem charmanten LĂ€cheln, das seine Augen in zwei Halbmonde verwandelte.
Der Rest sah angespannt zur Ărztin herĂŒber.
Die kicherte wie ein junges SchulmÀdchen und Jimin mit dem Klemmbrett auf den Oberarm schlug, der sie verlegen mit gesenktem Kopf angrinste und sich durch das nasse, leicht mit Matsch verklebte Haar fuhr.
âJaja, die Jugend⊠ich kenne das, war schlieĂlich selbst mal jungâ, sagte die gute Frau ĂŒberflĂŒssigerweise und Jimin, der der Einzige zu sein schien, mit dem sie redete, nickte bekrĂ€ftigend und sein schiefes Grinsen vertiefte sich. Taehyung, der neben Jeongguk auf der Liege schrĂ€g hinter der Ărztin saĂ, presste sich eine Hand vor den rumorenden Bauch und verzog das blasse Gesicht, lieĂ kurz die Zunge raushĂ€ngen. Jeongguk neben ihm schĂŒttelte sich und deutete mit gestreckten Fingern eine Enthauptung an - reicht jetzt auch, Hyungie!
âNun denn, Sie kommen wieder, Mister Jeon, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie können von GlĂŒck reden, dass wir nichts nĂ€hen mussten! Und der Rest von Ihnen sollte eine Dusche aufsuchen. Sie riechen allesamt sehr unchristlich!â
Die Ărztin rauschte mit einem letzten koketten LĂ€cheln in Jiminâs Richtung aus dem Raum und die anderen warfen Jimin belustigte Blicke zu, bevor sie einer nach dem anderen aus dem Raum trampelten und nichts ĂŒbrig blieb auĂer der sterile Krankenhausgeruch und ein paar matschiger FuĂspuren auf dem Boden.
+
Der Rest der Sommerferien verlief so normal, wie es irgend möglich war.
Vielleicht war es die Tatsache, dass sie einen DĂ€mon besiegt und einen Geist befreit hatten, der schon so lange hier fest hing - aber sie hatten das GefĂŒhl, dass es insgesamt leichter und unbeschwerter in dem Dorf zuging. Sie sahen abends nach Einbruch der Dunkelheit noch Leute vor den HĂ€usern sitzen, hörten GelĂ€chter und entspannte GesprĂ€che und kein Wispern und das Zuklappen von FensterlĂ€den mehr. Auch hörten sie vermehrt von dem gleiĂenden, weiĂen Strahl, der wĂ€hrend der Gewitternacht auf dem Berg getroffen war und möglicherweise ein gĂŒtiger Geist war, der hier heimatlich geworden war.
Sie belĂ€chelten diese Geschichte allesamt und wĂ€hrend Namjoon weiterhin frustriert versuchte, in dem verschwommenen, unvollstĂ€ndigen Video und der rauschenden Tonaufnahme irgendetwas NĂŒtzliches zu finden, so war der Rest von ihnen doch froh, dass es ein Ende hatte.
Am letzten Tag der Ferien saĂen sie mal wieder auf dem Spielplatz. Jimin und Taehyung wippten, immer schneller und enthusiastischer und flogen abwechselnd giggelnd in die Luft. Jeongguk saĂ auf der Schaukel, Yunhee seitlich auf seinem SchoĂ und hatte den Kopf gegen seine Brust gelehnt; mit geschlossenen Augen genoss sie die Sonne auf ihrem Gesicht wĂ€hrend Jeongguk leise vor sich hin summte und sie ab und zu etwas abstieĂ, sie vor und zurĂŒck schaukelte. Namjoon saĂ am Ende der Rutschte, das MacBook auf dem SchoĂ und Eunsook rutschte gerade in ihn hinein. Er Ă€chzte nur leicht, sie hĂ€ngte ihre langen Beine links und rechts von der Rutschte und stĂŒtzte ihr Kinn auf seinen Oberarm.
âWas machst ân du da?â
âInformationen ĂŒber den DĂ€mon zusammentragen und wie wir ihn besiegt habenâŠâ
âDas hast du schon die letzten Tage getanâ, seufzte Eunsook und lieĂ sich nach hinten Fallen, mit einem Klonk landete ihr Kopf auf der Schulter und sie legte schĂŒtzend die Arme gegen das Sonnenlicht vor das Gesicht.
âUnd du hast mich immer wieder erfolgreich davon abgehaltenâ, knurrte Namjoon geistesabwesend. Taehyung fiel aus dem Momentum und krachte mit dem GesÀà ÀuĂerst unvorteilhaft auf den Holzsitz der Wippe, wimmerte und lieĂ sich zur Seite auf den roten Gummiboden fallen. Jimin quietschte vor Lachen, Jeongguk machte nur âIhh!â und Namjoon hatte den Anstand auf Eunsookâs empörten Schlag auf den RĂŒcken blinzelnd rot zu werden.
âSo meinte ich das doch gar nicht! Ihr PerversenâŠâ
âKönig der Perversenâ, murmelte Eunsook trietzend und rappelte sich auf.
âUnd was macht ihr, wenn der Sommer vorbei ist?â
âWeiter studieren natĂŒrlich. Noch âne Runde, Runde, RundeâŠâ, seufzte Yunhee und streckte sich, strauchelte und Jeongguk legte rasch einen Arm um ihre Mitte und presste das Kinn auf ihren Kopf, um sie sicher zu halten.
âVorsicht, Nuna! Also ich geh erstmal zurĂŒck nach Busan. Meine Oma hat âne HĂŒft-OP hinter sich, ich geh ihr im Restaurant zur Hand und such mir ânen anderen Nebenjob. Nebenbei mach ich meine Mappe fertig, hab ich Nuna zumindest versprochenâŠâ
â...braver Gukkieâ, stimmte Yunhee zufrieden zu und tĂ€tschelte liebevoll den Arm, den er um sie gelegt hatte. Er grinste verlegen und legte den Kopf auf die Seite, die Wange auf ihr Haar.
âAlso ich hab endlich âne Zusage bekommen und darf nĂ€chste Woche bei der zweitbesten Tanzschule Seols anfangen! Ob ich dann Idol oder Teacher werde⊠das vermag nur die Zeit zu sagenâ, endete Jimin theatralisch; er war aufgestanden und endete seine Ansage in einer dramatischen Pirouette, einem Kniefall und streckte die kleinen Finger nach dem ungnĂ€dig brennenden Orb am Himmelszelt aus. Taehyung klatschte langsam, Jeongguk machte âUuuuh!â und die beiden kicherten albern.
âFĂŒr uns gehtâs auch wieder zur Uniâ, seufzte Eunsook.
âAber nicht zur selben, leider. Du könntest genauso gut zu kreativem Schreiben wechselnâŠâ, bot Namjoon hoffnungsvoll an, doch Eunsook lachte nur leise.
â...aber ich passe mein Studium nicht deinem Standort an und mit der Bahn ist nichts weit weg, Joonieâ, lĂ€chelte sie zur Sonne hoch, Namjoon seufzte nur ergeben und nickte langsam. Dann hob er blinzelnd den Blick.
âUnd du, Taehyungie?â
âIch hab auch eine Zusage von der Uni, also teilen Jiminie und ich uns eine kleine Wohnung. Das wird super!â
âOh, welche Uni denn?â, fragte Eunsook erstaunt, Jimin sprang wieder auf und deutete in einer Mischung aus Dramatik und Stolz auf den nach wie vor am Boden hockenden Taehyung.
âTaetae wird KĂŒnstler!â
Die anderen staunten nicht schlecht.
âOooh! Ich wusste nicht, dass du malstâ, gab Jeongguk mit glĂ€nzenden Augen zu, Taehyung lĂ€chelte verlegen.
âIch zeichne nicht so gut wie du, ich male lieber. Wir könnten mal zusammen Fotos machen, oder ich filme dich beim Singen?â âDas wĂ€r toll!â, strahlte Jeongguk und Taehyungâs LĂ€cheln vertiefte sich.
âAlso sind wir alle in Seoul, bis auf Goo? Das hört sich nicht richtig anâŠâ
âEs ist ja nur vorĂŒbergehend. Ich finde es verantwortungsbewusst, dass du deiner GroĂmutter hilfstâ, sagte Namjoon beinahe sanft zum JĂŒngeren, der dankbar lĂ€chelte.
âObwohl es schon ein bisschen schade ist⊠Aber Busan ist ein prima Urlaubsort!â, stimmte Yunhee zu und lĂ€chelte aufmunternd, Jeongguk erwiderte es erleichtert.
âIch helfâ Omi so gut, dass sie schnell wieder gesund wird! Und dann komm ich zu euch nach Seoul, versprochen!â
âUnd versprochen ist versprochenâŠâ, fing Jimin inbrĂŒnstig an, â...und wird auch nicht gebrochen!â, rief Taehyung mit ebenso tiefer, dramatischer Stimme und die beiden reckten die kleinen Finger in die Luft und streckten sie einander entgegen. Jimin winkte den kichernden Rest herbei.
âNa los, kleine Finger her! Wir schwören uns jetzt, dass wir uns immer aufeinander verlassen können und da sind, wenn wir einander brauchen! Und wenn wir nochmal von Geistern und DĂ€monen hörenâŠâ
â... dann rufen wir die Ghostbusters.â, unterbrach Namjoon rasch und kicherte, als Eunsook ihm entgeistert vor die Brust schlug.
â...dann nehmen wir uns der Sache so kompetent und voller Ehre an, wie wir es auch hier getaten habenâ, schloss Taehyung mit ernstem Gesicht.
âGetanâ, korrigierten mehrere Stimmen ihn und seine heroische Maske brach und er grinste beschĂ€mt woraufhin die anderen lachen mussten.
So genossen sie den letzten Tag, denn die Sonne schien und alles war gut.
HĂ€tte man ihnen damals gesagt, dass der Spuk noch lange kein Ende hatte und ihre Reise erst begonnen hatte, hĂ€tten sie wahrscheinlich etwas weniger ausgelassen ihren ersten aber nicht letzten Sieg gefeiertâŠ
#TEEHEE teh end#VORRĂBERGEHEND... nothing ever stopts does it?? love how uhhh lighthearted this is tbqh#it's just. silly brain go blabla nothing too serious. lov it!#let me tell what u think :3c
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26.
Der erste Tag nach ihrer Ankunft war ein verregneter Montag. Nachdem Yunhee und Eunsook am Sonntag einen Sleepover in Jisukâs Zimmer gehabt hatten, da sie nach ihrer ErzĂ€hlung der merkwĂŒrdig friedlichen Ereignisse ihres langen Wochenendes ĂŒber einem K-Drama eingeschlafen waren, fuhr das Shuttle am nĂ€chsten Morgen beinahe ohne sie.
Zumindest ohne Eunsook.
âOh fuck, shit, fuck-â, keuchte sie und hĂ€mmerte auf dem Knopf des Fahrstuhls herum, besinnte sich dann eines Besseren und hastete die Stufen herunter. Dabei stolperte sie fast in einen Zombie, der sich bei nĂ€herem Hinsehen als Jeongyeon herausstellte.
âJoâ, machte diese, Eunsook drĂ€ngte sie nur mit einem âSorry, Unnie!â beiseite und stolperte nach drauĂen. Jisuk, die in dem dunklen Faltenrock mit der weiĂen Bluse und weiĂen Stoffschuhen sehr natĂŒrlich und sĂŒĂ aussah, verdrehte die Augen und stieg in das Shuttle. Eunsook dankte ihr keuchend und lieĂ sich zwischen ihre Freundin und Yunhee fallen, die ĂŒber ein bordeauxrotes Top in einem dunklen Jeansrock ein karriertes Flannel geknotet hatte, an den FĂŒĂen helle Sneaker. Eunsook zupfte an dem kurzĂ€rmeligen, hellen Leinenhemd, das sie in einen konjakfarbenen Highwaist-Rock geschoben hatte, und wackelte mit den Zehen in den dunklen Doc Martens Sandalen.
âMann, ist das warmâŠâ
âHast du eigentlich keinen Wecker oder machst du die immer alle der Reihe nach aus?â, fragte Jisuk gespielt unwissend, Yunhee schnaubte und Eunsook machte lahm âHahaâ bevor sie Jisuk die Zunge rausstreckte.
Es war merkwĂŒrdig zurĂŒck zu sein. Der Weg zum HauptgebĂ€ude war derselbe und die Schar an MĂ€nnlein und Weiblein, die ihnen nachsahen und tuschelten, als sie vorbei gingen, war auch wie immer. Sie gehörten zu der Elite SĂŒdkoreas, Kinder reicher Eltern, die bewundert von der Seite angeschaut wurden und eine glĂ€nzende Zukunft vor sich hatten - und doch fĂŒhlten sich die drei MĂ€dchen nicht wirklich so. Vielleicht war das so, wenn all das NormalitĂ€t warâŠ
Yunhee saĂ in ihrer ersten Vorlesung zwischen Nayeon und Hoseok und dass sie sowohl mit der einen als auch dem zu ihrer rechten quatschte, war total normal. Sie lachten ĂŒber Seokjinâs Scherze und es war angenehm, mal nicht so angespannt in der NĂ€he der Jungen zu sein weil sie vermuten musste, dass ein grummeliger Jeongguk um die Ecke kam, um sie mit bösen Blicken zu bombardieren.
Und Eunsook saĂ bequem zwischen Taehyung und Jeongguk und alberte ausgelassen mit ihnen und Jimin und Jooheon in der Reihe vor ihnen. Es war fast befremdlich, wie einfach es war, keinen Streit zu haben. Auch wenn sie Taehyungâs Blicke bemerkte und wie er ihr körperlich auswich. Er gab ihr die Stifte, die sie ihm lieh, nie zurĂŒck in die Hand sondern schob sie ĂŒber den Tisch und wich merklich aus, wenn sie kicherte und sich zu ihm rĂŒber lehnte. Zwar akzeptierte sie es und versuchte, nicht allzu anhĂ€nglich zu sein, doch es zwickte in ihrer Magengegend und gab ihr einen bitteren Beigeschmack.
Sie sah Jeongguk ab und zu mit seinem Handy rumspielen und fast zum Ende der Stunde wandte er sich plötzlich an sie:
âEy, Kim Eunsook!â
âBanmalâŠâ
âHaste Bock, mir Nachhilfe zu geben?â
Eunsook wandte den Kopf ganz und blinzelte ihn verwirrt an. Er sah weiterhin nonchalant nach vorn und schrieb eifrig weiter ab, was der Prof vorn mit dem Beamer an die Wand warf.
âEhh. Ich?â
âJa, du. Kim Eunsook?â
Eunsook verdrehte ĂŒber sein gespielt ernsten Ton die Augen und schlug ihm auf die Schulter, er grunzte einen Lacher hervor und strich sich mit dem Ende des Tisches das lange Haar aus den Augen.
âHab Joonie-Hyungie gefragt, aber der sagt, ihm reichen zwei Leute⊠Ich weiĂ, dass er Tae-Hyungie Nachhilfe gibt, frag mich, wer die zweite Person istâŠâ, murmelte er zum Ende hin eher zu sich selbst. Eunsook schrumpfte neben ihm und rĂ€usperte sich: âKeine AhnungâŠâ, machte sie lahm was Taehyung nicht entging, der die Stirn runzelte und die Arme verschrĂ€nkte.
â...wahrscheinlich Park Jihyo Nuna⊠Mit der hat er doch bestimmt was am LaufenâŠâ
âYah, Jeon Jeongguk?! Setz keine GerĂŒchte in die Weltâ, zischte Jimin. Er hatte seinen Stuhl auf die hinteren Beine gekippt und strauchelte nun mit den Armen, kurz davor, die Balance zu verlieren - hĂ€tte Jooheon ihn nicht wieder nach vorn gerissen. Es knallte laut und Jimin stieĂ gegen den Tisch, der leicht wackelte. Frau Professor unterbrach sich und sah mit gehobenen Brauen ĂŒber den Rand ihrer Brille zu ihnen hinauf.
âEheheh, sorry sorry!â, zwitscherte Jooheon mit einem GrĂŒbchengrinsen und warf ihr zwei Finger Hearts zu. Die MĂ€dchen im Umkreis kicherten, die Jungen schnaubten und Frau Professor verdrehte die Augen und fuhr fort.
Eunsook hatte die Stirn gerunzelt und versuchte Jeonggukâs Worten nicht allzu viel Bedeutung zu schenken. Dass Jihyo und Namjoon Kindheitsfreunde waren wusste sie, es war sicherlich der Hauptgrund, warum sie so viel miteinander zu tun hatten⊠Ihre Eltern waren sicherlich auch gut befreundet⊠Beste Vorraussetzungen fĂŒr-
â-aish?!â, stoppte Eunsook ihre Gedanken und klopfte sich mit dem Ende ihres Tisches heftig auf die Stirn, zuckte zusammen, rieb sich diese und wandte sich dann mit SchmerzestrĂ€nen in den Augen zu Jeongguk um.
âWenn du Nachhilfe in Englisch willst, warum fragste dann nicht deine Lieblingsnuna?â
âDich?â, sĂ€uselte Jeongguk, Eunsook ahmte ein WĂŒrggerĂ€usch nach und Jeongguk kniff sich Daumen und Zeigefinger in die Nasenwurzel und sog zischend Luft ein.
âOkay, der war flach⊠Naja, ich hab Yunhee-Nuna schon gefragt, aber sie meinte, sie hat keine ZeitâŠâ, murmelte Jeongguk. Eunsook entging nicht, dass er so unbefangen wie möglich sprach und ihren Blick mied. Und das zarte Rosa auf seinen Wangenknochen und den Ohren war auch ziemlich offensichtlich.
Eunsook presste die Lippen zusammen, um nicht zu breit zu grinsen. War ihm klar, warum Yunhee es meiden wollte, mit Jeongguk allein zu sein? Musste sie ihn wirklich daran erinnern, was das letzte Mal passiert war, als sie Hausaufgabenhilfe gespielt hatte�
Rasch presste sie die Finger vor die Lippen und machte wieder ein gespielt neutrales Gesicht wĂ€hrend eine diabolische Stimme in ihrem Kopf wisperte. Es wĂ€re tatsĂ€chlich ein wenig lustig, wenn Jeongguk bei ihnen in der Frat ein und aus spazieren wĂŒrde weil sie ihm Nachhilfe gab. Und Yunheeâs stille Fragen und Neugierde - die sie NIEMALS laut aussprechen wĂŒrde - konnte Eunsook nonchalant beantworten. Vielleicht gar keine so schlechte Idee, wenn sie auch mal zu ihm in die Frat mĂŒsste...
âNa gut, Jeon Jeongguk⊠Ich kannâs versuchen. Aber versprichâ dir nicht zu viel!â, unterbrach sie sein gezischtes âYesss!â und den Faustschlag in die Luft.
âAlles klar! Danke, Nuna. Wann sehân wir uns das erste Mal und wieviel kriegste?â
Eunsook blÀtterte ihren Collegeblock um und fuhr fort, sich Notizen zu machen.
âIch bekomme einen freundlichen HĂ€ndedruck und das Versprechen, dass duâs nicht an die groĂe Glocke hĂ€ngst. Keinen Bock auf irgendwelche Wanna-Beâs, die sich ĂŒber Nachhilfe bei mir in unseren Frat-Kreis schmuggeln wollenâŠâ
Jeongguk verzog gespielt angeekelt das Gesicht. âEw, bist du fies! Jemand wie du hat meinen HĂ€ndedruck nicht verdient, erst recht keinen freundlichenâŠâ
âAls ob ich zulasse, dass du mein zartes HĂ€ndchen mit deiner Pranke zerquetschtâŠâ
Die beiden warfen sich einen Blick aus den Augenwinkeln zu - und kicherten los. Taehyung sah aus den Augenwinkeln sehr angesĂ€uert zu ihnen rĂŒber und stöhnte dann theatralisch, rauft sich mit seiner Hand die Lockenpracht und stĂŒtzte den Kopf in die Hand wĂ€hrend er mal so gar nicht mitschrieb.
Eunsook bemerkte es nicht einmal.
+
Jisuk schlenderte vom HauptgebĂ€ude hinĂŒber zu ihrem nĂ€chsten Kurs, nichtsahnend und guter Dinge. Der Regen hatte aufgehört und nun tröpfelte es links und rechts des Weges aus den StrĂ€uchern und BĂ€umen, es roch nach nasser Erde und nassem Asphalt. Die Vögel zwitscherten und ein paar Sonnenstrahlen reflektierten sich in der verglasten Seite des HauptgebĂ€udes.
Was fĂŒr ein schöner TagâŠ
...um von Park Jinyoung eingeholt zu werden. Sie sah seine Reflektion in den unteren Fenstern des GebÀudes, auf das sie zusteuerte und das Herz rutschte ihr in die Hose. Rasch beschleunigte sie ihre Schritte und kramte ihre AirPods hervor - einer fiel ihr herunter. Fluchend blieb sie stehen und hockte sich rasch hin.
Ein Windzug und eine groĂe Hand schob sich in ihr Blickfeld.
Mit zusammengepressten Lippen erhob sie sich langsam und streckte die Hand weit von sich um Abstand zwischen sie zu bringen. Jinyoung legte den AirPod in ihre HandflÀche und sie lieà ihn beinahe erneut fallen so schnell, wie sie die Hand wegzog.
Er sah, wie immer, atemberaubend gut aus. Dabei trug er nur ein weiĂes T-Shirt, dass er sich in den Bund seiner Bluejeans geschoben hatte, und hielt in einer Hand den Kragen des royalblauen Jackets, dass er sich ĂŒber die Schulter geworfen hatte. Die aufmerksamen, dunklen Augen lagen auf ihrem Gesicht, seines lag ausdruckslos unter den stolzen brauen, seine Stirnfransen waren in einer sanften Welle aus dem Gesicht geschoben. Durch das BĂŒcken hatte sich eine gelöst, die ihm nun in die Stirn fiel. Warum sah er nur so gut aus? Es irritierte sie.
Als er nach einigen Sekunden nichts sagte, stieĂ sie resigniert die Luft aus der Nase aus und schob sich den AirPod in das freie Ohr, umrundete ihn rasch und senkte den Kopf - bevor ein Ruck durch sie ging, da er nach ihrem Handgelenk gegriffen hatte und sie festhielt.
âYah, warte!â
Mit funkelnden Augen starrte sie wĂŒtend zu ihm hoch, abwartend.
Er wandte den Blick an und seufzte, lockerte seinen Griff und sie entriss ihm sofort ihren Arm. Drehte sich aber halb zu ihm um.
âSunbaenimâ, sagte sie steif, ein höflicher GruĂ und Aussage zugleich. Ein merkwĂŒrdiges Wort, hatte sie ihn doch schon anders genanntâŠ
Er bemerkte es auch, unter seinem linken Auge zuckte es und er kratzte sich am Nacken bevor er die Hand sinken lieĂ und die Finger der Hand, die sie gepackt hatten, durchstreckte. Sie kannte diese Angewohnheit von ihm. Er hatte mal behauptet, dass seine Finger brennen wĂŒrden, wann immer er sie berĂŒhrte. Sie hatte das mal sehr liebenswĂŒrdig gefunden. Jetzt wollte sie nur einen Ausweg aus dieser Situation findenâŠ
âDu gehst mir aus dem Weg. Warum?â, fragte Jinyoung mit tiefer Stimme.
âWeil wir nichts miteinander zu tun haben. Nicht mehrâŠâ, antwortete Jisuk abweisend und verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust, verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein und machte einen Schritt rĂŒckwĂ€rts, von ihm weg.
Man könnte meinen, dass es ihn nicht bewegte. Doch Jisuk kannte ihn, wusste die mikroskopisch feinen Emotionen und wie sie sich zeigten zu deuten. Seine Lider flatterten, nur kurz und sein Adamsapfel hĂŒpfte, als er schluckte.
âDas war mal anders, und es liegt nicht an mir, dass es so ist, wie es ist.â, sagte er, seine Stimme noch tiefer, ein leiser Vorwurf darin. Jisuk schnaubte freudlos und sah fassungslos in die nahen StrĂ€ucher, die ihr auch nicht helfen konnten. Sie wĂŒrde ihn gern hineinschubsenâŠ
âNein, natĂŒrlich liegt es nicht an dir, dass du so eifersĂŒchtig bist, dass es unsere ganze Beziehung zerstört hatâŠâ
Jinyoung hob die HĂ€nde zum Kopf und faltete sie dahinter, drehte sich einmal um sich selbst. Sie wusste, wie er aussah, wenn er gereizt war. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, war sein Gesicht wieder regungslos. Schauspieler.
âIch bin nicht eifersĂŒchtig! Ist es verwerflich, dass ich die meiste Zeit mit dir verbringen will?â
âAber mich anzurufen und mir stĂ€ndig zu schreiben, wenn ich mal mit Freunden unterwegs bin oder keine Zeit habe, ist Psychoterror! Mal ganz abgesehen von unseren StreitsâŠâ
âPsychoterror!â, höhnte Jinyoung und schnaubte spöttisch, Jisukâs Augen brannten und sie schĂŒttelte leicht den Kopf, versuchte, die Erinnerungen zu verdrĂ€ngen.
âSieh mal⊠Ich erwarte nicht, dass duâs kapierst. Aber du musst es akzeptieren! Wir sind nicht mehr⊠Es gibt kein WIR mehr, okay?â, stieĂ sie hervor und starrte verzweifelt zu ihm hoch. Erneut blinzelte er, langsam diesmal, wĂ€hrend Schmerz und dann Taubheit ĂŒber sein Gesicht wusch. Und Jisuk hĂ€tte beinahe die Arme ausgebreitet, um ihn in den Arm zu nehmen, damit der groĂe, breite, starke Mann sich an ihren kleinen Körper lehnen konnte und sich auffangen lieĂ.
Doch dann war sein Gesicht wieder leer und sein Blick stumpf. EnttĂ€uscht schĂŒttelte sie den Kopf und schob sich die AirPods in die Ohren, nickte einmal schwach
âSunbaenimâ, sagte sie und das Wort stand laut zwischen ihnen. Als sie sich umdrehte um ihm einen letzten Blick zuzuwerfen stand er reglos da und sah ihr nach. Die Sonne war zwar noch da doch es begann gerade wieder zu nieseln, doch er regte sich nicht.
Jinyoung war noch immer der schönste Mann, den Jisuk je gesehen hatte. Doch ihr Herz klopfte nun viel schneller beim Anblick eines anderen.
+
Yunhee war auf dem Weg zur Arbeit und nahm, wie so oft, die AbkĂŒrzung durch den Park. Er war technisch gesehen keine AbkĂŒrzung sondern eine VerlĂ€ngerung, aber da sie wie immer viel zu frĂŒh dran war, gönnte sie sich den entspannten walk through the park. In einer Hand hatte sie den zum GlĂŒck gerade eingeklappten Schirm und in der anderen hielt sie ihr Handy.
Jeongguk hatte ihr gerade geschrieben.
[JJG] Nuna biste heute im laden? ^_^
[LYH] On my way, hab SpÀtschicht :)
[JJG] Cool! C u there
[LYH] :)
LĂ€chelnd schob sie ihr Handy wieder in die UmhĂ€ngetasche - und wĂ€re beinahe in einen Busch gerannt. Der zischte und âPssst!â machte. Irritiert linste sie darĂŒber hinweg - und sah, in einer im Schutz der BĂŒsche liegenden Sitzecke, Yoongi und noch jemanden. Yoongi hatte etwas ausgepackt, ein kleines PĂ€ckchen. Sie sah nur eine dicke, spitze Nadel blitzen und japste erschrocken auf.
âYahâŠâ
âAh, Yunhee-ah! Du bistâs nurâŠâ, murmelte Yoongi und stieĂ einen erleichterten Lacher hervor. Sie hatte den Busch umrundet und sah mit strengem Gesicht auf das PĂ€ckchen herunter.
âYah, Min Yoongi. Sag mir nicht, dass es das ist, fĂŒr das ich es halteâŠâ
Yoongi machte ein ehrlich erstauntes Gesicht und schlug die Pappverpackung beiseite - es war nicht irgendeine Nadel, es war eine kleine TĂ€towiermaschine. Yunhee seufzte erleichtert auf und stieĂ einen Lacher hervor, presste sich eine Hand vor die Stirn und schĂŒttelte leicht den Kopf.
âAh, ich dachte, es wĂ€r etwas SchlimmesâŠâ, murmelte sie.
âSie sieht⊠erfreut aus?â, stellte Hyuk erstaunt fest.
Die Stimme des anderen war rau er sprach beinahe zart. Yunhee lĂ€chelt etwas blasiert und der groĂe, breite Kerl deutete rasch eine halbe Verbeugung im Sitzen an.
âOh. Das ist Hyukie, das ist Yunhee-ah⊠Unsere Familien kennen sich. Keine Sorge, sie verpetzt uns nichtâ, beschwichtige Yoongi den anscheinend JĂŒngeren und die Schultern des Giganten senkten sich sichtlich.
âWer sagt dasâ, rutschte es Yunhee trocken heraus und sie setzte sich zwischen die beiden, sie rĂŒckten verunsichert auseinander und wĂ€hrend Hyuk mit seinen spitzbĂŒbischen, steilen Brauen und den kleinen Knopfaugen eher neugierig aus der WĂ€sche schaute, war Yoongiâs sonst so melancholisches Gesicht plötzlich Ă€uĂerst vorsichtig.
âHahah, mach keine Scherze⊠Du sagst es doch wirklich keinem, oder?â, bat Yoongi sie mit einem nervösen Seitenblick und kratzte sich im Nacken. Yunhee verdrehte grinsend die Augen.
âWas hĂ€tte ich den davon? Allerdings unter einer Bedigung!â, rief sie aus und machte die Erleichterung des GegenĂŒber gleich wieder zunichte, piekste ihm mit dem Finger beinahe in die Nase. Er hob abwartend die Brauen.
âIch will auch eins.â
Oh Hyuk lachte, heiser und laut und nickte heftig.
âDas gefĂ€llt mir! In Ordnung, machen wir so.â
âYah, Oh HyukâŠâ, machte Yoongi lahm, doch auch er hatte ein ĂŒberraschtes Grinsen in den Mundwinkeln hĂ€ngen, sah Yunhee erstaunt von der Seite an bevor er die Maschinen sorgfĂ€ltig wieder einpackte und nickte, nach seinem Handy griff.
âFein, ich schick dir, wo du uns findest. Da duâs Sookie sowieso erzĂ€hlst, bring sie direkt mit. Aber wehe, ihr petzt! Dann bin ich sowas von dran⊠und dann seid ihr sowas von dranâ, knurrte Yoongi ohne Biss, Yunhee lĂ€chelte zuckersĂŒĂ und machte lieblich âNe!â, bevor sie sich enthusiastisch erhob und ĂŒber die Schulter winkte.
âWird keiner erfahren - solange ich mein Tattoo kriege. Bis dann malâ, zwitscherte sie und stapfte von dannen.
Durch das GeĂ€st hörte sie Oh Hyuk noch sagen: âIhr Vibe gefĂ€llt mir. Wer ist sie?â
âAmerikanerinâ, antwortete Yoongi so trocken, dass Yunhee sich in die Unterlippe beiĂen musste um nicht laut loszulachen.
#welcome to this filler ep! we have slice of life#agst and uhhhhhhhhhhh CRACK lamo yunhee thought they were doing NASTY NASTY STUFF... sniffy dust or so?!#luckily they're just doing illegal tattooing yay :>#college au
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25.
Es klickte als Yunhee ein Polaroid vom letzten Sonnenuntergang ĂŒber dem See ihrer Mini Vacation machte. LĂ€chelnd beobachtete sie, wie das schwarze Wasser im Hintergrund glitzerte wĂ€hrend man im Vordergrund Taehyung, Jimin und Jeongguk als verwischte Gestalten ĂŒber den Rasen jagen sah. Sie lehnte sich kichernd zu Eunsook herĂŒber, die neben ihr auf einem der Camping Schemel hockte, und diese begann bellend zu lachen und wedelte damit in die Richtung der Jungen.
Die Luft wurde bereits frisch und Seokjin stocherte mit zusammengekniffenen Augen im Lagerfeuer herum, das ein letztes Mal Verwendung fand. Sie hatten die Reste des Essens schon verspeist und jetzt nur noch Snacks und den Rest ihrer alkoholischen GetrÀnke da; die Stimmung war nur minder mit der Melancholie des Abschieds des wundervollen Ortes behaftet. Es war friedlich, beinahe wunderlich wie friedlich angesichts der Konstellation, aber keiner stellte es in Frage.
Yoongi und Yunhee sahen sich ĂŒber einen gespielt hitzköpifgen Wortwechsel zwischen Seokjin und Eunsook amĂŒsiert an und mussten beide kichern, Jimin humpelte mit einem klitzekleinen StrauĂ GĂ€nseblĂŒmchen auf Yunhee zu und streckte sie in einer tiefen Verbeugung in ihre Richtung wĂ€hrend Taehyung und Jeongguk klatschten und lachten. Namjoon hatte die Kontrolle ĂŒber die Box und somit die Musik und sang Ă€uĂerst textsicher und schief mit wĂ€hrend Hoseok im Hintergrund allerlei beeindruckende und unpassende Tanzmoves ausfĂŒhrte.
Die Stimmung war ausgelassen, sie redeten und tranken, man saĂ beieinander und wĂ€rmte sich am Feuer und nichts lieĂ darauf schlieĂen, dass sie sich vor 2 Jahren mal ziemlich scheiĂe gefunden hatten. Oder dass sie vor 1 Âœ Jahren schreckliches zusammen erlebt hatten, oder dass vor 1 Jahr einige von ihnen starke Differenzen miteinander gehabt hatten, um es milde auszudrĂŒcken.
Dieser Abend und diese Nacht kannte nichts von alledem; alles, was sie waren, war ein Haufen junger Erwachsener mit zu viel Bier und guter Laune, die den letzten Abend ihres Kurzurlaubs auskosteten.
Es war Taehyung, der es schlieĂlich ansprach: âHe⊠wenn wir zurĂŒck auf der Uni sind, mĂŒssen wir uns dann wieder scheiĂe finden?â
âTaehyungieâŠâ, stieĂ Jimin betroffen hervor und griff sich an die Brust, Namjoon auf Taehyungâs anderer Seite nickte nur eifrig.
âNein, lass ihn! Er stellt die richtigen Fragen. Sag uns, was dich bewegt, Taetae..â
Yunhee machte ein Gesicht als wĂŒrde sie starke Bauchschmerzen haben.
âGenauâ, murmelte Seokjin zwei PlĂ€tze weiter und fing hysterisch an zu kichern als Yunheeâs Brauen in die Höhe wanderten und sie den Rest ihres Dosenbiers exte.
âDu bist so philosophisch, wenn du gesoffen hastâ, stellte Eunsook mit einem schrĂ€gen Blick auf Namjoon fest und es war unmöglich zu sagen, ob sie angewidert oder verknallt drein schaute. Manchmal lag das ziemlich nahe beieinander, besonders bei Eunsook.
âAber⊠ich meinâ ja nur. Uns gehtâs doch jetzt gut, es ist doch schön so? Ich hab keine Lust auf RumzickenâŠâ, murmelte Taehyung; seine Augen waren bereits glasig und seine Wangen gerötet. Jetzt sah Eunsook eindeutig sehr verknallt aus. âNichâ ihr Hundewelpen-Gesichtâ, jammerte Yunhee und lieĂ die Stirn in die Fingerspitzen sinken wĂ€hrend Eunsook ein hohes Quietschen ausstieĂ und Taehyungâs dicken, lockigen Kopf an ihre flache Brust drĂŒckte und ihn beinahe gewaltsam hin und her ruckte.
âAber Taehyungieee, wir haben uns doch alle immer lieb?!â
âSagt werâ, sagten Seokjin und Yunhee wie aus einem Munde, einer trockener als der NĂ€chste. Jimin tat so, als wĂŒrde er nach den beiden schlagen und verteilte dabei Wein auf seinem blĂŒtenweiĂen Ărmel. Warum ausgerechnet er weiĂ trug wusste niemand so genau.
âSchwörste?â, nuschelte Taehyung mit stechendem Blick zu Eunsook herauf dumpf in ihren Ărmel, sofort lieĂ sie von ihm ab und griff nach Namjoonâs Weinglas, das dieser gerade frisch eingefĂŒllt vom Tisch nahm. Seine zufriedene Miene und die leicht gespitzten Lippen erstarrten als Eunsook das Glas feierlich in die Luft riss und den RĂŒcken durchdrĂŒckte um dramatisch in die Runde zu schielen, die Brille schief auf der Nase, das Haar wirr vom letzten Mal schwimmen vor dem Essen.
âGENOSSEN⊠Lasst uns hiermit das Kriegsbeil ein fĂŒr alle Mal begrabenâŠâ, fing sie mit schriller Stimme an und wirkte dabei wie das Stammesoberhaupt eines Clans. Jeongguk taumelte zum nahen GemĂŒsebeet und hatte eine Hand bereits knöcheltief in der schwarzen Erde bis Jimin ihn am T-Shirt heraus riss und Seokjin mit hochrotem Kopf gackernd rief: âNicht wortwörtlich, Gukkie, wir verbuddeln jetzt nichts Himmelherrgott nochmal?!â
Jeongguk ignorierte das quietschende Lachen des Ăltesten und dass Jimin abschmierte um Grass landete vor Lachen und zog sich zwei der dreckigen Finger mit heroischem Gesicht ĂŒber die Wange - Kriegsbemalung. Nein, Friedensbemalung.
Namjoon hatte eine Hand vorsichtig nach seinem Glas ausgestreckt.
âOkay okay, sounds good! Kann ich⊠das wiederha-â
âUND HIERMIT SCHWĂRT EIN JEDER VON UNSâŠâ, fuhr Eunsook dramatisch fort und taumelte einen Schritt zur Seite aus Namjoonâs Reichweite auf Hoseok zu, der sie rasch mit einem Arm zu stĂŒtzen versuchte und letzendlich Eunsookâs freien Arm auf der Schulter liegen hatte und sie mit geschocktem Gesicht an Ort und Stelle zu halten versuchte. Jimin auf dem Boden erlitt einen mittelschweren Atemnotstand, Yunhee warf eine ihrer Blumen nach ihm und traf ironischerweise genau in seinen geöffneten Rachen. Hustend rollte er herum und wĂŒrgte, Jeongguk klopfte ihm als artiger Dongsaeng auf den RĂŒcken Schwarze HandabdrĂŒcke zeichneten sich auf dem weiĂen Hoodie ab. Wirklich ein sehr unpassender Hoodie fĂŒr so einen Ort zu solch einer Stunde.
â...EIN JEDER SCHWĂRTâŠâ, röhrte Eunsook erneut.
âSookie, wir fallen gleich die Ohren ab?!â, bellte Hoseok gequĂ€lt.
âOops. Sorry, Hobi!â, giggelte Eunsook, ihre Nase berĂŒhrte beinahe seine.
âNo Problem. Uh, Go off!â, grinste Hoseok nervös, seine Brauen zuckten.
âEs heiĂt âGo onâ in diesem Kontext-â, hob Namjoon ungefragt die Stimme.
â-Joon-ahâŠâ, murmelte Hoseok aus dem Mundwinkel gereizt.
âHm?â âHalt die Fresse.â
âOh. Okayâ
âAuf jeden Fall schwören wir jetzt! Hebt die Tassen hoch und die Flossen auch und wir feiern weiter bis zum Morgengrauen?!â
â...wolltest du nicht irgendwas ĂŒber Freunde sagen? Das war die Topicâ, unterbrach Namjoon das allgemeine, hirnlose Gejubel und das Klirren der GlĂ€ser. Eunsook sah beinahe angeekelt zu ihm herunter.
âHĂ€, keine Ahnung? Sag doch selber was wenn duâs besser weiĂt, Schlaumeyer!â
Das allgemeine Augenmerk war auf Namjoon gefallen, der plötzlich sehr klein in seinem Pulli wurde und dessen Nacken eine unangenehm rote Farbe annahm.
âEhm. Ja. Ich finde, Taehyung⊠und irgendwie auch Eunsook⊠haben Recht. Wir sollten unser Kriegsbeil endlich begraben⊠Jeongguk, komm weg von dem Beet da, setz dich! Ja, so istâs gut⊠Ehm. Und wenn wir wieder im College sind mĂŒssen wir nicht an die groĂe Glocke hĂ€ngen, dass wir hier echt âne gute Zeit hatten, denn die hatten wir zweifellos! Aber wir mĂŒssen auch nicht mehr allerschlimmste Erzfeinde sein. Unsere Eltern sind gute Freunde und wir sollten uns damit anfreunden, dass wir uns in diesem Leben noch öfter ĂŒber den Weg laufenâŠâ
â...isâ der nichâ betrunken? Also ich bin betrunken! Du auch, oder? Hier, die auch. Alter, isâ er der EINZIGE nichâ Betrunkene?â, unterbrach Yunhee nicht halb so leise Namjoonâs emotionalen Monolog, den die meisten mit weggetretenen Blicken sabbernd lauschten, und der Bann war gebrochen.
Jimin hatte mit einer erneuten, diesmal schweren Atemnot zu kĂ€mpfen und Jeonggukâs Lachen kam dem Balzruf einer Möwe sehr nahe. Eunsook wĂŒrgte einen saftigen Schluck von Namjoonâs Wein durch ihre Nase wieder hervor und die HĂ€lfte landete bei Taehyung auf dem Kopf, der Rest in Hoseokâs T-Shirt. In das Chaos machte Yoongi noch monoton âZum Wohlâ und hob sein Bier; das war auch Seokjin und Yunhee zu viel und schlieĂlich lachten sie alle aus tiefstem Herzen und bis sie heiser waren.
+
âGoo, vorsicht?!â, kicherte Yunhee und griff nach Jeonggukâs Ărmel bevor dieser ĂŒber die BrĂŒstung in den See stolpern konnte. Er taumelte in ihre Richtung und sein Arm landete ganz selbstverstĂ€ndlich auf ihrer Schulter, ihrer um seine Mitte. Sie musste lĂ€cheln und als er schnaubte musste sie nicht zu ihm hochsehen um zu wissen, dass er ebenfalls grinste.
Die Luft war frisch, es roch nach SpÀtsommer und die Grillen zirpten, die Welt drehte sich ein bisschen und ihr war ganz warm - besonders da, wo sein Körper gegen ihren gepresst war.
âDann wollân wir maâ in unser Bettchen, wa?â, rief Jeongguk, sie presste einen Finger vor den Mund und machte theatralisch âPSSST!â was ihn giggeln lieĂ.
âIch weiĂ nicht, was du meinst! Aber steckâ die WĂ€rmedecke schonmal ein, ich duschâ zuerstâ, lallte Yunhee gebieterisch und er kicherte mĂŒde.
âAlles klar, Boss, wird gemacht, Boss!â
Als sie frisch geduscht unter dem Moskitonetz lagen und Jeonggukâs Arm ganz selbstverstĂ€ndlich ihre Mitte suchte, um sie zu sich ranzuziehen (was sie mit einem theatralischen âUff!â kommentierte), wurde Yunhee warm ums Herz. Das Grinsen tat in den Wangen weh, sie konnte die Augen schon nicht mehr offen halten. Emsig klopfte Jeonggukâs Herz gegen ihren RĂŒcken, sein warmer Atem strich ĂŒber ihren Haaransatz. Als der Schlaf sie zu ĂŒbermannen drohte und sie meinte, dass er schon lĂ€ngst dösen musste, brummte er plötzlich mit so tiefer Stimme, dass es in ihrem Körper vibrierte: âNuna?â
âMhâ, machte sie, nur ein Hauchen.
âDas wird ganz schön leerâŠâ
âMh?â
âIn meinem Bett zuhauseâŠâ
âMhmâŠâ
â...wenn du nicht mehr da bistâŠâ
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, es stolperte und war glĂŒcklich und traurig zugleich. Ein merkwĂŒrdiges GefĂŒhl.
âJeongguk-ahâŠâ
âMh?â
âIch bin ja gar nicht wegâ, sagte sie so beleidigt, dass er leise lachen musste und er strich mit einer Hand, die vorsichtig ihren Schopf fand, das Haar ĂŒber ihre Schulter in einer beschwichtigenden Geste.
âDas stimmtâŠâ
Und als die beiden schon lange geschwiegen hatten und der Schlaf ganz nahe war, murmelte sie schlaftrunken: âIch bin immer daâŠâ
Jeongguk lĂ€chelte in ihr Haar und rĂŒckte noch ein StĂŒck nĂ€her bevor er ebenfalls einschlief.
+
âDas Lied isâ scheiĂeâ, schmatzte Eunsook an ihrem Chupa Chup vorbei und hob einen besockten FuĂ auf den Beifahrer-Autositz. Namjoon, der aus GrĂŒnden, die ihr unbegreiflich waren, die HĂ€nde um das Steuer gelegt hatte wie ein Ertrinkender nach einem Rettungsring griff, seufzte entnervt.
âJa, manche Dinge sind halt ein bisschen scheiĂe, Eunsookâ, knurrte er an zusammengepressten Kiefern vorbei, Eunsookâs Mundwinkl zuckten und sie rĂŒckte ihre Sonnenbrille gerade bevor sie in ironischem Tonfall murmelte: âWarum fĂŒhle ich mir nur so angesprochenâŠ?â
Seokjin warf Taehyung, der in der Mitte saĂ, einen gewichtigen Blick zu, den dieser geflissentlich ignorierte. Yoongi zu seiner rechten döste offensichtlich, sein Kopf wippte immer wieder nach vorn.
âDu wirkst angespanntâ, stellte Eunsook mit einem Seitenblick auf Namjoonâs sehnige HĂ€nde fest. Namjoon stöhnte erneut und wechselte die Spur - beziehungsweise hatte er das vor, jedoch röhrte von hinten die Hupe eines LKWâs und mit einem krĂ€ftigen Sog und einem Donnern rauschte dieser mit hundertachzig Sachen an ihnen vorbei. Yoongi schreckte aus seinem Sekundenschlaf, allerdings könnte das auch an Seokjinâs Gezeter liegen der scchimpfe wie ein Rohrspatz. Taehyungâs Augen waren noch gröĂer als sonst - und Eunsook, die die HĂ€nde noch immer schĂŒtzend auf das Amaturenbrett gepresst hatte, begann zu kichern. Dann lachte sie laut heraus und schlug einem Rotz und Wasser schwitzendem Namjoon auf den Arm.
âYah?! Warum wolltest du denn unbedingt fahren?â
âUm dir zu beweisen, was fĂŒr ein kompetenter Familienvater er mal werdenn wirdâ, warf Seokjin schnippisch von den billigen PlĂ€tzen ein, Taehyung warf ihm einen angesĂ€uerten Blick zu und beobachtete Eunsookâs Reaktion. Ihre Brauen wanderten unter den Haaransatz und sie schĂŒrzte die Lippen um nicht zu grinsen.
âIch weiĂ wirklich nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat, aber fein. Du hast genug bewiesen, denke ichâ, sagte Eunsook beinahe sanft und tĂ€tschelte Namjoonâs Schulter, wies nach vorn.
âDa kommt ein Rastplatz. Jin-Oppa, du fĂ€hrst doch super gerne, oder?â
âIch hasse dich, Kim Eunsook.â
âAww, ich dich auch! Bist nichâ der Einzige, bild dir also nichts drauf ein. He, Oppa, wenn du mit mir PlĂ€tze tauschst kriegst du ânen Lolli!â, sagte Eunsook noch an Yoongi gewandt, der schlaftrunken schmatzte und die Augen verdrehte.
âSag doch einfach, dass du neben Joon-ah sitzen willst, wo ist euer verdammtes ProblemâŠâ
âVielleicht will ich auch einfach zu Taehyungie!â, zwitscherte Eunsook, Taehyung rollte mit den Augen und verschrĂ€nkte schmollend die Arme.
âTaehyungieâŠâ, grummelte er eingeschnappt, doch als Eunsook auf dem Rastplatz angekommen nicht ausstieg sondern ĂŒber die Mittelkonsole nach hinten krabbelte um sich halb ĂŒber seinen SchoĂ zu hĂ€ngen und ihn zu kitzeln musste er trotzdem kichern. Namjoon nahm trĂŒbselig auf Taehyungâs anderer Seite Platz, schnaufte und kratzte sich den Nacken.
Yoongi machte seine Hip-Hop Musik an und Seokjin zeterte darĂŒber, sie wirkten wie ein altes Ehepaar. Doch sie fuhren entspannter, sodass Taehyung bald derjenige war, dessen Kopf immer nach vorn rollte. SchlieĂlich packte Eunsook vorsichtig seine Locken und schob seinen Schopf auf ihre spitze Schulter, sie lehnte sich ebenfalls zur Seite und bettete die Wange auf seinen Kopf wĂ€hrend sie einen Knopf im rechten Ohr hatte und YouTube-Videos schaute. Namjoon bedachte es nur mit einem griesgrĂ€migen Blick und stĂŒtzte die Wange in die Hand, starrte auf die Autoâs, die vorbei zogen. Jeongguk ĂŒberholte sie gerade von links, Yunhee, die vorne saĂ, richtete ihre Sonnebrille mit einem schelmischen Grinsen, Jimin und Hoseok hinten zogen Grimassen und winkten wie die Irren. Auch das munterte ihn nicht so wirklich auf. Plötzlich vibrierte sein Handy. Eunsook hatte ihm geschrieben:
[KES]: he was schmolllste?
Er sah zu ihr herĂŒber und zog unglĂ€ubig die Augen hoch. Sie deutete vielsagend auf den schlummernden Taehyung und presste sich einen Finger vor die Lippen, wedelte vielsagend mit dem Handy. Er verdrehte die Augen und sah wieder aus dem Fenster. Sein Handy vibrierte erneut.
[KES]: ist es weil du nicht 1 guter Fahrer bist? find ich nicht schlimm! ist doch viel lustiger so :o)
Namjoon hÀtte beinahe gelacht.
[KNJ]: Jemand, der selbst nicht fÀhrt, hat gut reden, oder?
[KES]: ich weiĂ, dass ich nicht so supi bin, deswegen sitz ich ja hier hinten :âD gibt halt solche und solche. dafĂŒr kannst du andere dinge supi gut ^_^
Namjoon blinzelte und sah mit erhobenen Brauen unglĂ€ubig zu ihr herĂŒber, sie linste ĂŒber Taehyungâs Schopf und sah aus, als wolle sie ihn ĂŒberzeugen.
[KNJ]: War das ein Kompliment?
[KES]: eins pro tag war ausgemacht, oder?
Namjoon presste sich den HandrĂŒcken vor den Mund, um nicht zu prusten. Er schĂŒttelte den Kopf und sah aus dem Fenster. Aber grinsen musste er trotzdem, und besser fĂŒhlte er sich auch ein wenig. Eunsook beobachtete das ĂŒber Taehyungâs dichte, dunkle Locken hinweg und grinste ebenfalls zufrieden in sich hinein bevor sie den unverkennbaren Duft von Taehyungâs Baby-Strawberry-Shampoo einatmete und selbst ein wenig die Augen zumachte.
#listen i just wanted us to have a good ass tiem and here we are! b4 skoolstress commes defuq back and we're all SAD again#i'm back into the main au teehee PARKOUR WITH FRIEND TAG ALONG!!!!!!!!!!#but now they're back at college and sugar it can go back down!!! >>:o)
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REV: iii
"Okay⊠können wir kurz zusammenfassen, was zur Hölle hier vorgeht?â, zischte Eunsook auf der einen Seite des massiven Holztisches, der in der Mitte einer recht altertĂŒmlichen, verwahrlosten KĂŒche stand. Darauf waren Schlieren von Blut, bereits trocken und braun, und anderes. Töpfe mit KrĂ€utern, Pötte mit GewĂŒrzen und von der Decke hingen neben irgendwelchen GewĂ€chsen und Pilzen auch Knochen und anderes getrocknetes Viehzeugs. Es roch nach Kompost, Kraut und Verwesung.
Yunhee hob einen rostigen Eisentopf in der GröĂe eines HipposchĂ€dels an den Haken ĂŒber dem offenen Feuer und stocherte in den Kohlen darunter herum wĂ€hrend Eunsook mit angeekeltem Gesicht dreckige Messer in einem kleinen Holzeimer mit Wasser reinigte.
âWas ich mit ziemlicher Sicherheit sagen kann ist, dass Umbrella uns fĂŒr tot hĂ€lt jetzt wo die Watches nur noch Staub und Asche sind. AuĂerdem wundert michâŠâ, hier verstummte sie. Eunsook runzelte die Stirn.
âWas denn?â
âIch fĂŒhl mich komisch, seit ich die Watch nicht mehr trage.â âDie letzten zwei Tage waren auch nicht gerade Urlaub, oder?â
Yunhee verdrehte die Augen und klopfte sich RuĂ von den HĂ€nden, die tanzenden Flammen lieĂen ihr Gesicht orange glimmen.
âHast du ân blauen Fleck am rechten Handgelenk?â
âMh? Oh, ja. Aber ich hab ĂŒberall welche-â
â-da war eine kleine Injektionsnadel in der Uhr. Nicht lang, wie bei diesen Pikern fĂŒr FrĂŒhstĂŒckseier⊠sie haben nicht nur unser Blut kontrolliert und wussten immer, wo und in welchem Zustand wir sind, sondern waren so auch in der Lage, uns etwas zu injektieren.â, unterbrach Yunhee leise und hielt Eunsook ihr Handgelenk hin. Sie hatte, genau wie die jĂŒngere, einen kleinen, blauen Fleck, der am Rande schon gelb wurde, am rechten Handgelenk innen.
âWir haben zwei Tage lang geschlafen laut diesem Jimin. Unsere Verletzungen und die Strapazen haben uns so lange schlafen lassen - aber dieses krasse GefĂŒhl von Hangover kann nur von einer Art Entzug sein.â
Eunsook starrte wie hypnotisiert auf ihr Handgelenk bevor sie sich blinzelnd wieder umwandte und sich wahllos schon runzeliges GemĂŒse aus einem groĂen Korb nahm, um es zu schĂ€len und klein zu hacken.
âDu bist die Ărztin und Biologin, ich vertraue dir. Du bist die Einzige, der ich vertraueâŠâ, sagte Eunsook ĂŒberfĂ€lligerweise, Yunhee nickte nur zustimmend, â...also gehen wir mal davon aus, Umbrella hat uns benutzt. Und wahrscheinlich auch Ethan⊠was sollen wir hier?â
âWenn wir nicht unseren Tod finden dann wahrscheinlich spionieren, recherchieren⊠schwer zu sagenâŠâ
âWas sind die?â, fragte Eunsook und Yunhee seufzte, zuckte die Schultern.
âAuch schwer zu sagen⊠Sie sind alle verschieden. Dieser JK zum Beispiel, er wirkt wie ein Werwolf, sein Körper kann sich deformieren.â âSo wie die seiner Gefolgsleute?â
âDie sind eher wie Zombies⊠Sie sind infiziert. Ich glaube, dass hier etwas Ăhnliches passiert wie in Louisiana. Ein Virus, Bakterien, Fungus⊠So etwas in der Art. Aber ohne Labor und erst Recht der Kooperation der TestpersonenâŠâ
Yunhee zuckte nonchalant die Schultern, Eunsook schnaubte.
âWo du Recht hast. Jeongguk wird uns wohl kaum zur TĂŒr hinaus geleiten und sich wieder in der Zivilisation angekommen eine Blutprobe abnehmen lassenâŠâ
âWohl kaumâ, murmelte Yunhee zustimmend und sah sich stirnrunzelnd um.
âMann, ist das alles eingerostet⊠Wenn die so alt sind wie das Schloss haben sie sich gut gehalten.â
Eunsook schnaubte und schob das GemĂŒse in den blubbernden Topf.
âAlso gehen wir davon aus, dass Umbrella uns nicht zur Hilfe eilen wird. Sollen wir es mit Flucht versuchen?â
Yunhee haderte und Eunsook verstand, warum.
âSelbst wenn wir aus dem Schloss kommen⊠Da drauĂen wimmelt es bestimmt von diesen Lykanern und ĂŒber das Dorf hinaus ist nur Einöde. Der Wagen stand jetzt drei Tage lang im Schnee, und es schneit immer noch⊠Ich weiĂ nicht.â
Eunsook seufzte. âAlso spielen wir ein Spiel?â
Yunhee wandte sich irritiert um. Eunsook grinste beinahe manisch und senkte den Kopf, hob das Hackebeil.
âSpielen wir brave Maid, bis wir einen besseren Plan haben?â
Yunhee verdrehte grinsend die Augen.
âDas scheint der Plan zu sein, der mir am wenigstens lebensmĂŒde erscheint, jaâŠâ
âNa dann⊠Meinst du, wir sind unartige MĂ€dge wenn wir kein Fleischgericht zaubern? Siehst du irgendwo Pökelfleisch, Fisch oder sonst was? Eine KĂŒhltruhe werden sie nicht habenâŠâ
Yunhee wischte mit der kleinen Hand ĂŒber eines der beiden eingestaubten, winzigen Fenster und sah in den Burghof.
âMhh, gute Frage⊠Was ist mit der Bodenluke? Oder der TĂŒre da, ist da eine Speisekammer?â
Die Bodenluke lieĂ sich nicht öffnen, also ging Eunsook zu der schweren TĂŒr zur Linken nebst den FĂ€ssern voll Kartoffeln, RĂŒben, Mehl und anderen Körnern. Sie stieĂ sie auf und presste sich sofort den Ărmel vor das Gesicht, taumelte einen Schritt zurĂŒck.
âShit?!â
âWill ichâs wissen?â, murmelte Yunhee und kam vorsichtig nĂ€her.
In der dunklen Kammer, schmal und mit einem vergitterten Fenster weit oben, das karges Licht spendete, hingen Leiber. EnthĂ€utete und zerstĂŒckelte Leiber; RĂŒmpfe, Beine und hier und da ein Kopf. Es roch nach Eisen und salzig konserviertem Fleisch und ein bisschen nach Verwesung. Eunsook griff nach einem StĂŒck Pergament, das auf einem Fass in der Ecke lag in dem Gott weiĂ was war. Namen waren dort gelistet, in einer kursiven, verschnörkelten Schrift Und zu den Namen waren Notizen gemacht, anscheinend charakterliche Eigenschaften. Und dann Beschaffenheiten wie der Eigengeschmack von Wein oder verschiedenen FleischsortenâŠ
âYunheeâŠâ
âMh?â
â...ich glaubâ, wir mĂŒssen besonders artig sein. Sonst sind wir die nĂ€chsten, die hier drauf stehenâŠâ
âDas erklĂ€rt das Gelaber von wegen halbtrocken und lieblich und so⊠Du magst sie doch so⊠Das war wortwörtlich gemeintâ, stellte Yunhee resigniert fest, Eunsook wĂŒrgte, stemmte die HĂ€nde auf die Knie und hustete ein wenig. Allerdings war ihr Magen so leer, dass nichts kam.
âFuuuck. Warum immer wir? Seit LouisianaâŠâ
âBlame it on Umbrella. Ich wusste doch gleich, dass die nicht ganz koscher sind. Von wegen tiefes Vertrauen in unser Fachwissen und unsere FĂ€higkeiten und psychologischer Betreuung und Wiedereingliederung in ein normales Leben⊠das hier ist das Gegenteil von alldem!â
âIch hĂ€tte auf dich hören sollenâŠâ, stöhnte Eunsook und tunkte einen Humpen ins Wasserbecken unter dem Fenster, trank gierig ein paar Schlucke und gab an Yunhee weiter.
âWir könnenâs gerade nicht Ă€ndern, aber wir sollten definitiv auf uns aufpassen. Und sei gefĂ€lligst nicht so provokant!â, drohte Yunhee und zeigte warnend mit dem Zeigefinger auf Eunsook, die die Augen verdrehte.
âDas liegt in meiner Natur! Aber fein, wennâs um mein Leben geht sollte ich wohl an mich halten können⊠Also, machen wir jetzt eine Fleischbeilage oder nicht?â
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Das erste Essen, dass die neuen MĂ€gde ihren Lords zauberten, war zwar nicht rein vegetarisch aber auf jeden Fall nicht kannibalisch. Sie brieten Schweinespeck und es gab Spiegelei zu GemĂŒsesuppe und kleinen Teigtaschen gefĂŒllt mit Obst. Die Herren schmatzten und kauten, rĂŒlpsten und benahmen sich wie eine Horde Wilder mit den Fingern essend und sich durch das Essen wĂŒhlend. Insbesondere Jeongguk schoss den Vogel ab; er hatte Eigelb in den vorderen Spitzen der halblangen Haare. Eunsook und Yunhee standen zu beiden Seiten der langen Tafel, erstere schrĂ€g hinter Namjoon, zweitere neben Jeongguk mit einem Sicherheitsabstand, um nicht auch noch etwas abzubekommen.
Am Ende wischte sich Jeongguk mit der roten Tischdecke ĂŒber den Mund und schmatzte zufrieden. Dann sah er Yunhee abwartend an. Sie wurde blass und ihre Augen tanzten zu Eunsook und wieder zurĂŒck bevor sie die Brauen leicht hob. âMein⊠Herr?â
Jeongguk lachte leise. âDas war gut, echt gut! Ich denke wir sind bereits fĂŒr die Hauptspeise, oder was sagt ihr?â
âDefinitiv!â, zwischerte Jimin und leckte sich genĂŒsslich die Finger ab, Jin und Taehyung nickten heftig und Hoseok stöhnte gierig.
âDie HauptspeiseâŠ?â, rutschte es Eunsook dĂŒmmlich heraus und sie duckte leicht den Kopf, als Namjoon sich zu ihr umwandte und sie dann nĂ€her heran winkte. Mit zusammengepressten Lippen trat sie zu ihm, die HĂ€nde hinter dem RĂŒcken verschrĂ€nkt beugte sie sich leicht vor - und japste auf, als er ihr ins Haar griff und ihr Gesicht zu seinem zog.
âIch werde euch verzeihen, denn ich habe mich wohl nicht ganz klar ausgedrĂŒckt⊠Habt ihr einen Blick in die Kammer geworfen?â
Eunsook konnte dank des festen Griffes nicht nicken, machte also nur dumpf âMhm!â
âDann wisst ihr, was ab morgen allabendlich die Hauptspeise ist. Haltet euch an die Liste und lasst uns nicht an zwei Tagen hintereinander vom selben Leib speisen, verstanden?â
â âtĂŒlich, Herr, also natĂŒrlich -au!- natĂŒrlich nicht, Herr!â, presste Eunsook hervor und holte erleichtert Luft, als Namjoon sie los lieĂ. Rasch machte sie einen groĂen Schritt zurĂŒck, Taehyung giggelte und zeigte spottend mit dem nachgewachsenen Zeigefinger auf sie.
âFein, da das nun geklĂ€rt wĂ€reâŠâ
âDu bist so mild gestimmt, Joonie! Und dein Teint wirkt auch viel lebendigerâ, unterbrach Jin Namjoon amĂŒsiert, der nachdenklich den Kopf schief legte und dann lĂ€chelte.
âIch fĂŒhle mich tatsĂ€chlich sehr gut, seit ein paar Tagen! Wenn ich so darĂŒber nachdenke⊠dann seit der Ankunft unseres Frischfleischsâ, schloss er beinahe liebevoll und betrachtete Eunsook ungeniert. Sie bekam hektische Flecken im Gesicht und blinzelte bevor sie die Lippen mit der Zunge befeuchtete. Jin kicherte verzĂŒckt.
âWas nur verstĂ€ndlich ist! Ein wahrer GlĂŒcksgriffâŠâ
âMir gehtâs auch einfach saugut! Ich fĂŒhlâ mich viel energetischer seit ân paar TagenâŠâ, stimmte Jeongguk ungeniert vom einen Ende zu und kratzte sich den gut gefĂŒllten Bauch. Jimin seufzte theatralisch. âBeneidenswert! Das Essen war ohne Frage akzeptabel, aber ein wenig Frischfleisch wĂ€re vitalisierend gewesen⊠Morgen dannâ, zwitscherte er und zwinkerte Yunhee zu, die schluckte und leicht den Kopf neigte in einer angedeuteten Verbeugung.
âNun. Solltet ihr nicht mit Kochen beschĂ€ftigt sein oder damit, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen, solltet ihr entstauben oder die nĂ€chste Mahlzeit vorbereiten sollte der Vorrat in der Speisekammer knapp werden. Dazu geht ihr ins Kellergewölbe. Geht niemals allein, am Besten begleiten euch Hoseok oder Yoongi. Ihr wisst, wo ihr nĂ€chtigt. Ihr dĂŒrft ruhen, wenn die Sonne untergeht, und kommt aus eurem Loch, wenn ihr gerufen werdet. Verstanden?â
Yunhee verbeugte sich tief und Eunsook beeilte sich, es ihr nachzutun.
Sichtlich zufrieden mit dem Gehorsam der neuen Bedienung machte Namjoon eine ausladende Geste ĂŒber den Tisch. Rasch kamen die Frauen in Bewegung und begannen, den Tisch abzurĂ€umen.
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Im Laufe des Abends durfte Eunsook sich halb im Schloss verlaufen, um Wein zu holen, und Yunhee derweil ausschlieĂlich Jin und Jeongguk erheitern, indem sie ihnen von der âAuĂenweltâ erzĂ€hlte.
âUnd du warst eine Doktorin fĂŒr Tiere? Faszinierend! Warst du eine gute?â
âGelernte Biologin im Bereich fĂŒr Tier und Pflanzen, ja. Ich war⊠ziemlich gutâ, schloss Yunhee, verunsichert, wie gut man sie verstehen wĂŒrde wenn sie im morderen Fachchinesisch der Neuzeit sprechen wĂŒrde.
Eunsook kam gerade wieder herein mit einem Tablett gefĂŒllt mit WeinglĂ€sern und ging von Herr zu Herr. Jeongguk, der wie vorhin auf dem LĂ€ufer vor dem Kamin saĂ und ihre Waffen inspizierte, schĂŒttelte den Kopf.
âNee danke. Ich magâs lieber frisch!â
Eunsook warf Yunhee durch den Raum einen eindeutigen Blick zu.
âWein wird dadurch so edel, dass er lange steht und zieht, Bruderâ, tadelte Taehyung ihn und nahm einen Schluck, schmatzte genĂŒsslich. Jimin prostete ihm zu und winkte dann Eunsook herbei, damit sie ihm nach schenkte. Irritiert folgte sie seiner Aufforderung, hatte sie ihm nicht gerade erst ein volles Glas gegeben?
âSanguis Virginis ist so erlesen, dass sie aus der ganzen Welt importieren⊠Ich habe jĂŒngst gelesen, dass sie unsere Transportwege fĂŒr sehr⊠Was war das Wort? Nachhaltig? ...nun, wir seien sehr nachhaltig, da die FĂ€sser nur in geringer Zahl mit PferdeanhĂ€ngern aus dem Tal in die nĂ€chste Stadt gebracht werden. Was auch immer das bedeutetâŠâ, kicherte Jin und plötzlich starrte er Yunhee und Eunsook sehr eindringlich an. Als wolle er etwas kommunizieren, nonverbal.
Eunsook und Yunhee warfen sich einen kurzen Blick zu bevor die JĂŒngere mit der Flasche zu Namjoon hastete, da er ihr das leere Glas hinhielt. Sie beobachtete, wie er trank und sich das tiefe Rot von den Lippen leckte. RĂŒckstĂ€nde blieben kleben und fĂ€rbten die fast grĂ€uliche Haut burgunder. Sie runzelte die Stirn und versuchte den eisernen Geruch, der ihr aus der bauchigen Flasche entgegenkam, zu ignorieren. Den unverkennbaren Geruch von Blut. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ăffnete den Mund, ignorierte Yunheeâs warnenden Blick und Jinâs ĂŒberaus amĂŒsierte Miene und rĂ€usperte sich: âHerr⊠Darf ich sprechen?â
Namjoon sah nicht auf von den Papieren in seinem SchoĂ und erst dachte Eunsook, dass er sie mit Schweigen strafte und sich ihre Frage somit erĂŒbrigt hatte. Doch dann holte er tief Luft und stieĂ sie mit einem Seufzen wieder aus.
âDas hast du nun bereits getan⊠Aber ich vermute, dass du Fragen hast. Und um MissverstĂ€ndnisse und meine damit einhergehende Wut zu vermeiden⊠Erlaube ich dir, ausgewĂ€hlte Fragen zu Ă€uĂern. WĂ€hle weise, mein Geduldsfaden ist kurzâ, schloss er mit aalglatter Stimme spottend, Yoongi neben ihm schnaubte belustigt, es summte kurz und ein paar KĂ€fer verirrten sich in ihre Richtung. Eunsook duckte sich ein wenig und ihre Augen wanderten hektisch durch den Raum, sie schien nachzudenken.
âHerr, seid ihr⊠seid ihr auf menschliches Fleisch und das Blut angewiesen oder genieĂt ihr es schlichtweg hin?â
Yunhee schloss langsam die Augen und ihre Nackenmuskulatur spannte sich merklich an. Was fĂŒr eine töricht ehrliche Frage. Sie sah sich verstohlen im Raum um und plante bereits, was sie um sich schlagen konnte, sollte Namjoon entscheiden Eunsook nun den Kopf abzureiĂen.
Doch nichts dergleichen passierte. Im Gegenteil: Namjoon erstarrte, faltete dann sorgfĂ€ltig die Papiere zusammen und drehte sich in seinem Sessel herum um Eunsook direkt anzusehen. Seine weit aufgerissenen Augen spiegelten AmĂŒsement und Gereiztheit gleichermaĂen wider, eine seltsame Mischung.
âEines muss ich euch lassen⊠Auf den Kopf gefallen seid ihr nicht, keine von beiden. Wie unterhaltsam!â
Jin und Jimin sahen sich an und kicherten, beide auf seine Art quietschend, Taehyung und Jeongguk giggelten und das Feuer flackerte und warf Schatten an die WĂ€nde um sie herum. Sie alle verstummten als Namjoon die Hand hob, seine stumpfen, schwarzen Augen begannen purpur zu leuchten, ganz viel Rot mit einer viel zu kleinen Pupille.
âZwar haben wir noch nicht allzu lang das VergnĂŒgen, aber ich denke, es ist ZeitâŠâ
Yunhee wurde schlecht, Eunsook starrte Namjoon mit weit aufgerissenen Augen Àngstlich an.
â...euch eurer neuen Situation bewusst zu werden. Eunsook, richtig?â
Eunsook antwortete nicht, beugte sich schlieĂlich Namjoonâs eindringlichen Blick und neigte artig den Kopf.
âVergiss diesen Namen. Wenn ich Elena rufe, meine ich dich.â
âOh, wie passend!â, gurrte Jin, Hoseok machte gespielt dramatisch âOooh!â und klatschte langsam, Taehyung kicherte. Namjoon riss den Kopf herum und starrte nun Yunhee ins Gesicht.
âUnd du - Yunhee, wie nennen wir dich?â
âYessenia möglicherweise? Ihr rostbraunes Haar erinnert mich an Rosen und BeerenâŠâ, gurrte Jimin verspielt und hob eine beringte Hand, um sich einige der langen StrĂ€hnen um die Finger zu zwirbeln. Yunhee ignorierte es geflissentlich.
âYleniaâ, murmelte Jeongguk vom Boden ohne aufzusehen, hauchte zĂ€rtlich den Lauf der Shotgun an und wischte andĂ€chtig mit dem schmutzigen Lappen darĂŒber.
Namjoon und Jin tauschten einen gewichtigen Blick bevor Namjoon leicht nickte. âYlenia, wie Licht? Wie du meinst, Bruder. Elena und Ylenia - vergesst, wer ihr wart. Ihr seid nun neugeboren und dieses neue Leben hat bei weitem mehr Regeln als euer altes. Merkt sie euch gut und ihr steht in unserer Gunst. Und jetzt geht mir aus den Augen, ich will mit meinen BrĂŒdern allein sein!â
Rasch huschte Eunsook umher und sammelte die WeinglĂ€ser ein wĂ€hrend Yunhee sich tief verneigte und bei der geöffneten TĂŒre auf sie wartete.
âAch, und feuert oben im Foyer die Kaminöfen an. Wir haben es gern warmâŠâ, rief Yoongi ihnen hinterher, Hoseok brummte zustimmend.
Ohne ein weiteres Wort verlieĂen die Frauen rasch das Wohnzimmer.
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RE:V ii
Yunhee wachte auf, weil sie fror.Â
Erst war da die KĂ€lte und ihre HĂ€nde und FĂŒĂe zuckten, dann der stechende Schmerz in ihrem Kopf. Sie fĂŒhlte sich so als hĂ€tte sie am Vorabend zu tief ins Glas geguckt, der Ăbelkeit inklusive.
Stöhnend bewegte sie sich - und taumelte. Sie lag in einer HÀngematte, eher ein grober Mehlsack oder so etwas in der Art, aufgeschlitzt und an der Wand befestigt. WÀhrend Bilder der Geschehnisse auf sie einprasselte und sie feststellen musste, dass das alles leider kein böser Traum gewesen war, luscherte sie aus ihrem Nest heraus in das Zimmer.
Zimmer war gut gemeint, es sah eher aus wie ein Dachboden. Die Holzdielen waren dreckig und mitgenommen, die WĂ€nde waren nur grobes GemĂ€uer und nicht verkleidet. Ein kleiner Kamin hatte mal WĂ€rme gespendet, war aber inzwischen erloschen. Ăberall stand Krempel herum und eine der dicken Burgmauern war arg mitgenommen; ein paar Steine fehlten und Tageslicht schien herein, eisige Luft pfiff durch die Schlitze und es heulte hohl.Â
Unter Yunhee zuckte und zappelte es und mit einem dumpfen GerĂ€usch andete Eunsook auf dem Boden. Ein paar Sekunden herrschte Stille - dann stöhnte die JĂŒngere dumpf in die staubigen Dielen.
â âunhee?â, krĂ€chzte sie dann und drehte sich herum, blinzelte nach oben. Yunhee winkte aus ihrem Beutel herunter und streckte dann vorsichtig die Beine aus ihrer HĂ€ngematte, lieĂ die Gelenke knacken und sprang dann zu Boden. Sie strauchelte kurz; sie mussten lange geruht haben denn ihre Muskeln fĂŒhlten sich an wie Wackelpudding. Instinktiv griff sie sich an den vernarbten Hals, Eunsook betrachtete mit leicht angeekeltem Gesicht ihren dreckigen, sipschigen Verband. Blut schimmerte brĂ€unlich hindurch, es roch stark nach Eisen und einem hohen Bakterienhaushalt.
âScheiĂeâ, knurrte Eunsook, Yunhee stieĂ resigniert Luft aus der Nase aus. Irritiert musterte sie Eunsookâs Aufzug: sie trug ein schlichtes, weiĂes Leinenkleid was fĂŒr das vorletzte Jahrhundert wahrscheinlich angemessen gewesen wĂ€re. Eng und gerade ĂŒber der Brust, darunter gerade abfallend und sich leicht weitend und luftige Ărmel, die am Handgelenk wieder gebunden waren. Als Eunsook auf die FĂŒĂe kam und sich mit gehobenen Armen verwirrt um sich selbst drehte, erkannte Yunhee den Knoten auf dem RĂŒcken. Sie griff sich in den eigenen Leinenrock und riss diesen hoch; sie trug keine Hosen und Socken, lediglich ihre eigene UnterwĂ€sche noch. Das war ein kleiner Trost.
âWas zur HölleâŠâ
âIch wollte schon immer mal als Maid gehenâ, seufzte Yunhee trocken, Eunsook stieĂ ein halbherziges Grunzen aus. Sie sahen sich ein paar Sekunden an, ein stummer Wortaustausch. Dann wandten sie sich beide um und stellten das KĂ€mmerchen auf den Kopf.
Allerdings fanden sie weder einen Ausgang noch etwas, das waffentauglich gewesen wÀre. Frustriert lieà Eunsook sich irgendwann vor den Kamin fallen und untersuchte die grauen, kalten Kohlen.
âEs muss doch irgendeinen Weg irgendwohin geben!â, zischte sie und rutschte mit den Knien weiter vor, presste die HĂ€nde gegen die ruĂigen WĂ€nde und blickte in den Schornstein. Dabei fĂ€rbte sich das weiĂe Leinenkleid schwarz, sie hinterlieĂ ĂŒberall FingerabdrĂŒcke. Yunhee musterte die Steine um den Kamin herum und runzelte die Stirn.
âSook, die Steine⊠Die sind neu!â, sagte sie langsam und presste die HĂ€nde an die Wand, drĂŒckte. Da kam Luft zwischen den Steinen hervor obwohl es die entgegengesetzte Wand war, die löchrig war.
âHĂ€?â, machte Eunsook dumpf und krabbelte wieder hervor, strauchelte und griff instinktiv nach einem Hebel, der aus dem Schornstein ragte und den Eunsook fĂŒr die Luftzufuhr gehalten hatte. Doch mit einem Grollen des GemĂ€uers bewegte sich plötzlich der ganze Kamin inklusive der Platte davor. Rasch sprang Yunhee auf die Platte und die beiden Frauen starrten sich angespannt um, als sie sich herum drehten und in einem prunkvollen Raum landeten, der dem Rest des Schlosses wieder gerecht wurde.Â
Die WĂ€nde waren Bernstein und Gold, der Boden purpurner Samt.Â
Und in einem verschnörkelten Sessel saĂ, die Beine ĂŒberschlagen und eine lokale Zeitung die eher in dieses Jahrhundert passte aber so gar nicht in das Bild, das sich ihnen bot, einer der MĂ€nner von gestern.Â
Er senkte die Zeitung und die schmalen, hellen Augen des Kleinsten offenbarten sich. Er grinste schelmisch und die Augen wurden noch schmaler, er faltete die Zeitung zusammen und richtete sich auf, fuhr sich mit einer Hand durch das schwarze Haar, das im Tageslicht mitternachtsblau schimmerte.
âIch war ĂŒberzeugt, dass ihr den Weg in den angenehmen Teil unseres bescheidenen Heims auch selbst finden wĂŒrdet⊠und ich sollte Recht behalten!â, schnurrte er mit seiner hohen, rauen Stimme und schĂŒrzte die Lippen. Das Grinsen sah man trotzdem deutlich in den hellen Augen glimmen. Er machte einen Schritt auf sie zu und Yunhee stellte sich instinktiv vor Eunsook, die auf die nĂ€chste Kommode zustĂŒrzte und sich einen goldenen Kerzenleuchter schnappte. Der Mann lachte leise, sichtlich amĂŒsiert, und hob abwehrend die kleinen HĂ€nde.
âAber, aber! Ich werde euch nichts tun, zumindest, wenn ihr euch zu benehmen wisstâŠâ, schloss er und die angenehme Stimme wurde ein paar Nuancen tiefer und als er den Kopf schief legte, glommen die Augen in einem animalischen Gelb. Eine eindeutige Drohung.
Es summte und die Luft schien zu Vibrieren. Die beiden Fliegen-MĂ€nner manifestierten schlichtweg aus der Luft und wĂ€hrend der spitznasige mit einem Strahlen neben Yunhee auftauchte und ihre Arme packte, riss der kleine mit dem leidenden Gesichtsausdruck Eunsook gelangweilt den Kronleuchter aus der Hand und platzierte ihn andĂ€chtig wieder auf der Kommode.Â
âUnd da wir keine Zeit mehr mit Streit vergeuden wollen - kommt, wir wollen euch euren Arbeitsplatz zeigen!â
âArbeit?â, keuchte Eunsook so geschockt, dass Yunhee beinahe gelacht hĂ€tte. Wenn sie nicht so beschĂ€ftigt damit gewesen wĂ€re, ihre Arme so zu halten, dass der Fliegenmann sie nicht aus Versehen brach. Entweder hatten die eindeutig nicht allzu menschlichen MĂ€nner lange keine Menschen mehr in den Fingern gehabt oder es war ihnen egal, wenn sie zerbrachen. Dem Alpha der Lykaner war es ziemlich egal gewesenâŠ
Sie verlieĂen den Raum und es begann ein langer FuĂmarsch durch das Schloss. Yunhee und Eunsook warfen sich immer wieder Blicke zu, eindeutige Blicke. Wenn einer von ihnen ein Fenster sah, dass nahe von BĂ€umen stand, wenn eine heroische Dekoration sah, die man als Waffe hĂ€tte nutzen können. Sie versuchten sich möglichst viel einzuprĂ€gen, aber je weiter sie gingen, Treppen rauf und runter, desto verwirrender war es sich Wege zu merken.Â
âUm euch nicht ins offene Messer taumeln zu lassen, werde ich euch ein bisschen was erzĂ€hlen. Merkt es euch gut!â, begann Jimin irgendwann und drehte sich einmal im Kreis, grinste sie breit an. Seine ganze Art wirkte ein wenig wie ein dauerhaft Angetrunkener. Er taumelte und tanzte beim Gehen, machte ausladende Handbewegungen mit seinen beringten Fingern und kicherte gelegentlich.Â
âIhr seid im Schloss der Lady Alcina Demetrescu. Sie ist zurzeit auĂer Haus, wird aber in einem Mond zu uns zurĂŒckkehren. Sie lĂ€sst ihre Söhne nicht gern alleinâŠâ, schloss er in einem merkwĂŒrdigen Tonfall und Eunsook meinte den Fliegenmann, der sie umher schubste, schnauben zu hören.
â...ihre Söhne sind Namjoon, der euch vor zwei NĂ€chten so liebevoll willkommen hieĂ. Ihr habt auch Jeongguk kennengelernt. Er nennt sich selbst JK, fĂŒr euch ist er natĂŒrlich der Lord, so wie wir alle. Meine Wenigkeit ist Jimin-â und hier drehte er eine Pirouette um sich selbst; einer der FliegenmĂ€nner gackerte, der andere verdrehte mit einem mĂŒden Schmatzen die Augen- âund ihr werdet geleitet von Hoseok-â, der mit der spitzen Nase zwinkerte Yunhee grinsen zu- âund Yoongi.â Der immermĂŒde blinzelte und nickte ein paar Mal langsam.Â
âAuĂerdem gibt es noch unseren Schönling Taehyung, der schon die ein oder andere Magd verfĂŒhrt hat, und der Ălteste und wahrscheinlich auch merkwĂŒrdigste, ist Jin. Eigenlich Seokjin, aber Jin wird ihm vollends reichen Im Dorf ist er bekannt als Duke, aber hier sind wir unter uns, nicht wahr?â
Sie kamen ĂŒber die ausladende Treppe wieder in die Eingangshalle, der Kronleuchter glitzerte und ein Feuerchen glomm im Kamin. Jimin steuerte auf die schwere DoppeltĂŒre zu, die ins Herz des Schlosses fĂŒhrte und drehte ein letztes Mal den Kopf zu ihnen herum. Die gelben Augen leuchteten, dass er nicht blinzelte, machte es noch schauriger.
âNicht, dass sie von Wert wĂ€ren⊠aber eure Namen. Nennt sie mir.â
Die beiden MÀdchen schwiegen eisern. Yoongi griff Eunsook von hinten an die Kehle und hob sie in die Luft wobei sein Arm sich unter Summen und Knacken verlÀngern musste, es sah grotesk aus. Eunsook gurgelte und strampelte, Yunhee sah rasch zu Jimin.
âN-Nicole! Nicole und Tabitha.â
Eunsook fiel zu Boden, wo Yoongiâs helfende Hand ignorierte und taumelnd wieder auf die FĂŒĂe fand, sich keuchend den Hals rieb. Jimin musterte ausschlieĂlich Yunhee, sein Blick bohrte sich in ihren. Dann legte er mit einem leichten LĂ€cheln den Kopf schief.
âIhr habt Biss⊠schade eigentlich. Ich mag sie lieber zart.â
Mit diesen Worten wandte er sich um und stieĂ die DoppeltĂŒren auf. Ein mit dunklem Holz vertĂ€felter Saal tat sich auf, eine gigantische Tafel aus ebenso dunklen Holz in der Mitte, vier TĂŒren zu jeder Wand, fensterlos. Drei Kronleuchter spendeten Licht, Tischchen und Sessel standen an den WĂ€nden, ein Feuer glomm im Kamin. Inzwischen war es Yunhee egal, dass sie nur dieses Kleidchen und nichtmal Schuhe trug - es war beinahe schon unertrĂ€glich warm in den Teilen des Schlosses, wo sich die Herrschaft aufhielt. Eunsook schien dasselbe zu denken denn sie holte tief Luft.
âAh, endlich. Ich dachte schon es gĂ€be ProblemeâŠâ, murmelte die tiefe Stimme des Kopfes der Bande, Namjoon, und er legte ein paar Papiere vor sich auf den Tisch. Neben ihm saĂ, in seinem gigantischen Rollstuhl, Jin, der sie freundlich anlĂ€chelte und winkte. âAber, aber, Joonie, ich habe vollstes Vertrauen in unsere BrĂŒder!â
âIch auch, und dennoch⊠Eunsook und Yunhee haben sich lediglich als störrische Untergebene erwiesen. Bis jetzt zumindest...â, murmelte Namjoon und spielte mit etwas in der rechten Hand. Als Yunhee und Eunsook nĂ€her geschoben wurden, erkannten sie, dass ihre alten Klamotten, ihre Waffen und alles andere auf dem Tisch ausgebreitet war. Einige Waffen fehlten, doch ein Klackern vom Feuer erregte ihre Aufmerksamkeit.
Jeongguk saĂ wie ein kleiner Junge am Weihnachtsmorgen im Schein des Feuers und inspizierte gerade Yunheeâs Magnum, er hatte sie beinahe vollends auseinander genommen und reinige gerade den Schaft mit einem öligen Lappen. Als er ihren Blick spĂŒrte, hob er ruckartig den Kopf und taxierte sie mit seinen schwarzen Augen. Dann grinste er so breit, dass FĂ€ltchen neben seinen Augen auftauchten und leckte sich dann ĂŒber die Lippen. Rasch wandte sie den Blick ab.Â
âBis jetzt hat noch jede neue Magd ihren Platz bei uns gefunden. Hab ein wenig Vertrauen!â, sagte Seokjin mit einem verspielten LĂ€cheln in die Richtung der MĂ€dchen. Er drehte eine der Umbrella Watches in der Hand, das kleine Viereck leuchtete nicht mehr, der Bildschirm war zersprungen.
âEs mangelt mir nicht an Vertrauen in die menschliche Natur⊠aber das Vertrauen in meine eigenen BrĂŒder, wenn ich an die jĂŒngsten Geschehnisse denkeâ, knurrte Namjoon und warf einen Blick ĂŒber die Schulter. Jeongguk duckte den Kopf ein wenig, Taehyung, der in einem Sessel ein paar FuĂ weiter saĂ, kicherte schadenfroh. Plötzlich schrie er auf und einer seiner Finger fiel auf den hellen Teppich, schwarzes Blut sprenkelte ĂŒberall hin.
âSieh in den Spiegel bevor du andere verurteilst, Taetae⊠Darf ich dich daran erinnern, wer das letzte Mal entgegen Mutters Warnung eine Magd ganz allein vernascht hat?â
âJa, Taetae, weiĂt du noch?â, höhnte Jeongguk und krabbelte herĂŒber, griff nach dem Finger und warf ihn ins Feuer bevor Taehyung reagieren konnte. Er presste die Hand vor die Brust und trĂ€nkte die weiĂe Bluse mit schwarzen BlĂŒten, die sich kreisförmig ausbreiteten, riss den Kiefer auf und fauchte Jeongguk an. Seine ZĂ€hne wurden dabei spitz, das Gesicht grau und dunkle Venen entstellten sein schönes Gesicht. Jeongguk duckte sich nur lachend weg und sammelte seinen Krempel vom Boden.
âGenug!â, rief Namjoon und wandte sich wieder zu seinen GĂ€sten.
âNun. Ich werde euch sagen, was nun passieren wird, und erwarte euer Gehorsam. Ihr werdet als MĂ€gde eingestellt und fleiĂig fĂŒr uns arbeiten. Eure Namen sind irrelevant, vergesst sie. Ich werde euch neue geben wenn die Zeit reif ist und Mutter euch abgesegnet habt. Sie ist etwas⊠eigenâ, schloss er mit tiefer Stimme und lĂ€chelte dann. GrĂŒbchen bohrten sich in sein blasses Gesicht und machten es etwas interessanter.Â
âIch glaube nicht, dass ich darauf warten möchteâ, sagte Eunsook, Yunhee sah sie warnend von der Seite an.Â
Namjoon zog die Brauen hoch, Seokjin kicherte amĂŒsiert und wandte sich zu Taehyung um. âYah, Taetae⊠ich glaube, die hier kommt ganz nach deinem Geschmack! Halbtrocken war doch dein Favorit, oder?â
âMeiner auchâ, murmelte Yoongi hinter Eunsook, GĂ€nsehaut krabbelte ihr ĂŒber den RĂŒcken.
âWo ist Ethan Winters?â, fragte sie laut und trat einen Schritt auf Namjoon zu. Ihr Hab und Gut, das auf dem Tisch lag, bewegte sich. KĂ€fer ĂŒbersĂ€ten und zerlegten alles, es blubberte und Löcher Ă€zten sich in den Tisch.
âIch widerhole mich ungern, MĂ€dchen. Und jetzt zeigt ihnen die KĂŒche, ich habe Hunger!â
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RE:Village AU i
Der Jeep kam ruckelnd zum Stehen und der Motor verstummte, wĂ€hrend die Scheinwerfer weiterhin grell gegen die Schneewand schien, die sich vor ihnen auftĂŒrmte.
âIch sagâs ja nur ungerneâŠâ, fing Eunsook an, Yunhee, die neben ihr saĂ, stöhnte genervt.
âDann sagâs nicht!â
â...aber von hier aus mĂŒssen wir anscheinend zu FuĂ weiter.â
Die GröĂere stĂŒlpte eine MĂŒtze ĂŒber das kinnlange Haar, die Kleinere zerrte ihr langes Haar aus dem Kragen ihrer dunklen Armee Jacke und band sich einen strengen Pferdeschwanz. Sie schwiegen wĂ€hrend sie ihre AusrĂŒstung klar machten und ihre RucksĂ€cke möglichst leicht packten.
Eunsook griff nach der Shotgun, Yunhee schnaubte.Â
âWas? Wir sind nicht zum SpaĂ mitten in einem alten Dorf in RumĂ€nien, oder?â
âJa, aber was wĂŒrdest du als Dorfbewohner tun, wenn dir jemand âne Shotgun unter die Nase hĂ€lt?â
âWollte die ja niemandem unter die Nase halten⊠Zumindest nicht direktâ, murmelte die JĂŒngere etwas verlegen und griff stattdessen, wie Yunhee, die etwas handlichere Magnum.Â
AusgerĂŒstet stapften sie die leichte Anhöhe hinauf durch die Dunkelheit, Yunhee mit Blick auf ihre Umbrella Watch voran. Die Koordinaten auf dem kleinen, grĂŒn leuchtenden Screen zeigten nur noch knapp einen halben Kilometer bis zu ihrem Zielort - dem Dorf, in dem Ethan Winters zuletzt gesehen worden war. Die beiden und zwei andere Einheiten waren geschickt worden, um ihn zu finden. Die anderen sollten sich von zwei anderen Standorten ebenfalls hinein schleichen. AuĂer ihren Atem, der dicht in der Luft stand, und ihren knirschenden Schritten hörten sie nichts, es war merkwĂŒrdig still. Es war mehr als die Stille vor dem Sonnenaufgang; es war fast schon⊠leblos.Â
Plötzlich knackte es zu ihrer rechten, Eunsook scheinte sofort ins Dickicht. Nichts. Doch auf dem Boden vor ihnen tauchten nach ein paar weiteren Schritten dicke, rote Tropfen auf der glitzernden Schneedecke auf.
Yunhee stieĂ resigniert Luft durch die Nase aus, Eunsook machte zustimmend âMhm..â bevor sie weiter gingen, nun mehr darauf bedacht, leise zu sein, und beinahe ĂŒber ein paar KrĂ€hen stolperten. Sie lagen zerrupft und mit gerissenen Körpern auf dem Boden verstreut, hingen in den Ăsten. Einer fing laut und verzweifelt an zu krĂ€chzen, als sie vorbei gingen und flatterte wild mit dem, was von seinen FlĂŒgeln ĂŒbrig war.
âWölfe?â, wisperte Eunsook, Yunhee vor ihr zuckte die Schultern.
Sie kamen auf dem Wall zum Stehen, der Blick auf das Dorf und die Landschaft gab. Die Sonne ging gerade auf und der Blick war fantastisch: auf dem steilen Berg gegenĂŒber tat sich majestĂ€tisch und gigantisch das Schloss Dimitrescu auf. Die einzige Info, die sie hatten, war dass das Dorf abgeschnitten vom Rest der Welt war und Grund dafĂŒr der Landlord, oder eher die Landlady, des Schlosses war, der das Land seit Generationen gehörte. Im Jahre 2021 eine sehr altmodische Vorstellung. Doch als sie die erste StraĂe, oder eher den ersten ungepflasterten Weg, in das Dorf gingen, kam ihnen nicht nur das Schloss altmodisch vor.
Das Dorf bestand aus HĂŒtten; HĂ€usern aus Holz und Stein wie es vielleicht zu Beginn des letzten Jahrhunderts auf dem Land Gang und GĂ€be war. Hier und da stand auĂerhalb eines Hauses ein Generator, standen moderne aber arg mitgenommene Trucks oder lagen Benzin- und Wasserkannister herum. Auch waren viele der GrundstĂŒcke auf ĂŒbertriebene MaĂe eingezĂ€unt und verbarrikadiert und auĂerhalb der kleinen Höfe und HĂ€user sah es nicht so aus, als ob die Bewohner viel auf den StraĂen wĂ€ren. Hier und da waren hastige FuĂspuren. Und Schleifspuren⊠und Sprenkel von Blut, eindeutige Kampfspuren.
âHalt dich bereitâ, murmelte Yunhee und steckte ihre Taschenlampe an die Hose, griff stattdessen nach der Waffe und entsicherte sie. Auch Eunsook griff nach ihrer und ging im angespannten, seitlichen Schritt neben ihr her. Sie kamen bei der Kirche an, eine kleine, alte. Eine der schweren TĂŒren war leicht geöffnet und als sie die flachen, unebenen Treppenstufen hochstiegen, erschien ein Stock mitt rasselnden Knochen und Federn und hintendrein strakste eine alte, krumme Frau. Yunhee blieb sofort stehen und warf Eunsook einen Blick zu. Eunsook lieĂ die Waffe sinken, richtete sich auf und zog sich das dunkle Tuch von Mund und Nase, schob sich die MĂŒtze aus der Stirn.
âEt...schuldigen Sie?â, rief sie in gebrochenem Romani, die Frau blickte nicht einmal auf. Sie kicherte in sich hinein und kam zu ihnen gehumpelt, kam neben ihnen zum Stehen und starrte den Gehweg hinauf, der anscheinend rauf zum Schloss fĂŒhrte.
âEntschuldigen Sie bitteâŠâ, begann Eunsook erneut, diesmal in klarem Englisch, doch die Frau wedelte nur ungeduldig mit den langen, runzeligen Fingern.
âStill, MĂ€dchen, ganz still! GenieĂe die Ruhe⊠denn sie kommen. Sie kommenâŠâ, wisperte sie und riss den Kopf herum, starrte sie abwechselnd an und dann breitete sich ein manisches Grinsen auf ihren runzeligen ZĂŒgen aus.
âSie kommen⊠und euer Blut wird flieĂen! Einzigartiges Blut⊠genau wie Ethan Winterâs!â
Yunheeâs Brauen zuckten aufeinander zu, sie richtete rasch die Waffe zwischen die Augen der alten Frau.Â
âWo ist Ethan Winters? Wenn sie etwas wissen, sagen Sie es besser jetzt.â
Die Alte stierte auf den roten Punkt auf ihrer Stirn und schielte dabei, ihr Grinsen wurde nur noch breiter.Â
âEr ist dortâ, gackerte sie und ihr langer Finger deutete zwischen den beiden den Berg hinauf. âDimitrescuâŠâ
Plötzlich tauchten Schatten in den umliegenden BĂ€umen auf, das Trappeln von vielen, schweren Leibern war spĂŒrbar im Boden. Die Schatten rannten mal wie Tiere auf allen vieren, dann wieder aufrecht. Sie kletterten in die BĂ€ume und sprangen von den DĂ€chern - und sie steuerten genau auf sie zu. Ihr Schreien und Knurren wurde immer lauter, Yunhee riss den Arm mit ihrer Waffe herum und Eunsook neben ihr tat es ihr nach einem âWhat the fuck!â gleich.
Die erste der merkwĂŒrdigen Kreaturen schaffte es bis auf drei Meter, sodass sie die weiĂen, toten Augen, den Haarwuchs und vor allem das vor Speichel triefende Maul mit den blutigen, spitzen ZĂ€hnen sehen konnten bevor Yunhee ihm eine Kugel in den Rachen pustete. Gurgelnd wurde der Leib nach hinten geworfen und bremste einen weiteren aus. Eunsook zielte auf die Beine der Kreaturen, die winselnd zusammen brachen, Yunhee gab einem weiteren einen gezielten Kopfschuss. Die alte Frau humpelte gackernd wieder zurĂŒck in die Kirche, dessen TĂŒren sich mit einem endgĂŒltigen GerĂ€usch schlossen.Â
Nachdem sie mindestens zehn der Kreaturen verwundet und getötet hatten, hielt das weitere Dutzend inne. Sie schlichen in Halbkreisen um die Frauen herum, fletschten die ZĂ€hne und zeigten ihre grausigen Gesichter.Â
âGanz ruhig, ihr Freaks⊠Wir sind nicht hier zum Spielenâ, sagte Eunsook laut, damit ihre Stimme nicht zitterte. Yunhee versuchte alle auf einmal im Blick zu haben, was in dem blĂ€ulichen Licht gar nicht so einfach war. Die Sonne war noch nicht im Tal angekommen.Â
âMeinst du, sie verstehen uns?â, zischte Eunsook.
âWillst duâs mit ânem Halt Stop probieren?â, höhnte Yunhee und machte einen drohenden Schritt auf einen zu, der sich aufgerichtet hatte. Er knurrte, ihre Nackenhaare stellten sich dabei auf. Was waren diese Kreaturen? Sie sahen aus, wie halb fertige WerwölfeâŠ
Plötzlich wurde es sehr, sehr still. Die Kreaturen zogen die Köpfe ein und hoben witternd die Nasen. Ein Surren ertönte, es wurde immer lauter - und ein langer Pfeil landete in Yunheeâs Bein. Sie keuchte auf und knickte ein, griff mit einer Hand nach ihrem Bein und hielt mit der anderen verzweifelt die Waffe weiterhin erhoben. âYunhee!â, rief Eunsook und trat halb vor die andere, schoss drohend einen weiteren der Wilden nieder. Es krachte und als sie sich umdrehten lieĂ sich ein riesiger Schatten vom Kirchdach fallen. Ein riesiger Mann mit einem gigantischen Hammer auf die Schulter gestemmt richtete sich vor ihnen auf und sah durch halblanges, wirres Haar mit starren, dunklen Augen auf sie herunter. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, die blutigen Lippen teilten sich und es tropfte, als er sich ĂŒber sie beugte um sie besser sehen zu können. Yunhee erwiderte den Blick mit starrem Gesicht, sie zuckte lediglich kurz als ein Striemen Blut auf ihrer Wange landete.Â
Eunsook riss ihre Waffe hoch und schoss dem Golem in die SchlĂ€fe. Es spritzte ein wenig und ein Schreien ging durch die Meute, die Wilde scharrten mit FĂŒĂen und HĂ€nden. Das Ungeheuer drehte langsam den Kopf herum und die stumpfen Augen mit den milchigen Flecken in der Mitte starrte auf sie herunter. Es öffnete den Mund und von einer langen Zunge fiel ein Brocken Blut, Fleich - und in der Mitte war die Kugel, die Eunsook ihm in den Kopf gejagt hatte.
âScheiĂeâ, rutschte es ihr heraus bevor die blutigen ZĂ€hne sich teilten und die Kreatur ihr die Knarre aus der Hand riss, dabei nahm er den kleinen und den Ringfinger direkt mit.
Yunhee rief Eunsookâs Namen und Eunsook schrie schmerzerfĂŒllt auf bevor sie in die Knie ging und ihre Hand zu sich riss; es spritzte und der Golem spuckte die Waffe ein paar FuĂ weit, bevor er brĂŒllte. Der Boden bebte und die Meute tobte, die riesige Hand griff nach Yunhee, die gigantischen Finger schlossen sich um ihre Mitte und dann richtete er den Hammer und ging leicht in die Knie um mit einer Wucht, die Eunsook Wind um die schwindelige Nase pustete, auf das nĂ€chste Dach zu springen. Die Kreaturen folgten ihm und sie verschwanden zurĂŒck von wo sie gekommen waren.
Keuchend blickte Eunsook auf ihre Hand herunter, ihr Ă€uĂeres Sichtfeld pulsierte gleiĂend, sie hörte ihren Herzschlag in den Ohren. Rasch hielt sie ihre zerrupfte Hand in das eiskalte Rinnsal unterhalb der Kirchtreppe. Dass es höllisch brannte wĂ€re untertrieben gewesen, sie presste ihre Kiefer zusammen und wĂŒhlte mit der heilen Hand fahrig in ihrem Rucksack, riss ein kleines, grĂŒnes FlĂ€schchen heraus und biss die Kappe ab um mindestens ein Drittel ĂŒber die blutigen StĂŒmpfe zu kippen. Rasch biss sie in den Ărmel ihrer Jacke und brĂŒllte einmal bevor sie tief Luft holte und rhythmisch durch die Nase Luft holte und sie durch den Mund ausstieĂ als wĂŒrde sie einen Marathon laufen. Rasch riss sie mit den ZĂ€hnen eine in Plastik eingepackte Mullbinde auf und schaffte es sie halbwegs sinnvoll mit Kompresse um ihre rechte Hand zu wickeln. Dann warf sie den Rucksack wieder ĂŒber und taumelte zu der blutigen Suppe, in der ihre Finger und die Knarre lagen. Ihre Magnum hatte ein paar Kratzer, aber es ging ihr gut und sie machte sie rasch sauber und steckte sie wieder ein bevor sie die ZĂ€hne zusammenbiss, ein paar Tabletten einwarf und ihre Uhr checkte. Ihr Blutdruck stabilisierte sich wieder, der Zustand ihrer Hand war unschön aber nicht lebensbedrohlich.
Was man von Yunheeâs Zustand eventuell nicht mehr sagen konnte, wenn sie sich nicht beeilen wĂŒrde. Zielstrebig joggte sie den verworrenen Weg zum stĂ€hlernen Tor ein, der sie hoffentlich zu Yunhee bringen wĂŒrde.
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âHĂ€tte nicht gedacht, dass duâs bis hierher schaffst! Vermisst du deine kleine Freundin?â
Eunsook wirbelte herum und sah sich in den dunklen Kellergewölben der gigantischen Kreatur von eben gegenĂŒber - allerdings war der Kerl um einiges geschrumpft, auĂerdem hatte er keine Klauen, spitzen ZĂ€hne und stumpfe Augen mehr. Es war einfach nur eine groĂe Kante mit einem gigantischen Hammer und einem irgendwie albernden Cowboy Hut. Mal ganz abgesehen von dem Blut auf seinem Sweatshirt und Mantel⊠und das in den Mundwinkeln.
Eunsook wollte gerade nach der Waffe greifen, als ein Pfeil aus dem Nichts schoss und sich in ihren Oberschenkel grub. Keuchend musste sie zusehen, wie metallene Platten, Schrauben und GegenstĂ€nde auf die zuschwirrten und sie gĂ€nzlich einfingen, bis sie nichts mehr sah. Krachend ging sie in ihrem Panzer zu Boden und spĂŒrte gerade noch, wie sich Fesseln um ihre Handgelenke schlossen und man sie bergauf zerrte. Ihr wurde ĂŒbel, dann schwindelig, und dann verlor sie die Besinnung.
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Als sie wieder zu sich kam fiel sie auf alle Viere und fand sich in einer Höhle wieder. Fackeln hingen an den WĂ€nden, hier und da öffneten sich Tunnel. Es sah aus wie eine Miene, die schon lang nicht mehr in Betrieb war. Jedenfalls hatte diese Miene noch nie eine von Menschen gemachte Maschine gesehenâŠ
Der Kerl richtete sich vor ihr auf und plötzlich fiel Eunsook ein BĂŒndel zu ihrer Linken auf - Yunhee saĂ, wie sie gefesselt mit den HĂ€nden allerdings hinter dem RĂŒcken, auf den Knien. Ihr Rucksack und die Winterjacke fehlten, ihr Gesicht glĂ€nzte vom kalten SchweiĂ und war blass mit einem leichten GrĂŒnstich. Als sie den Kopf wandte und Eunsook besorgt ansah, erkannte die JĂŒngere auch, warum: Yunhee hatte eine klaffende Wunde am Hals, aus der es lief und lief und lief. ScheiĂe!
âHier seid ihr nun wieder - vereint!â, rief der junge Mann, seine Stimme war ohne das grollende Echo darin merkwĂŒrdig weich, beinahe jungenhaft. Auch das kantige aber glatte Gesicht wirkte zu jung fĂŒr einen Mann, der sich anscheinend in eine Golem Ă€hnliche Kreatur verwandeln konnte, die sich in den Kopf schieĂen lieĂ nur um die Kugel dann ohne mit der Wimper zu zucken auszuspucken.
âWas bist du?â, keuchte Eunsook, die Stimme eine Mischung aus Faszination und Ekel. Der Kerl grinste breit und hockte sich vor sie, im Hintergrund huschten Schatten, hangelten sich an den WĂ€nden entlang.Â
âIch? Nennt mich JK! Ich wohnâ hier mit meinen⊠BrĂŒdern. Und ich bin der Alpha einer Armeeâ, endete er seine euphorische Ansprache mit weit aufgerissenen Augen, einem leichten LĂ€cheln, das ein GrĂŒbchen in seine schmutzige Wange drĂŒckte, und breitete die Arme in einer ausladenden Geste aus. Es fauchte und knurrte, gurgelte und schrie. Die Kreaturen schienen doch ein wenig der zivilisierten Sprache mĂ€chtig zu sein.Â
âWo ist EthanâŠâ, murmelte Yunhee verbissen, ihr Blick auf den Mann war beinahe manisch, sie wĂŒrde jeden Moment ohnmĂ€chtig werden, das spĂŒrte sie.
âEthan? Ethan Winters?â, rief JK und sprang auf die FĂŒĂe, lief in einem Kreis langsam um sie herum und schleifte seinen Hammer hinterher. Es quietschte und Funken stoben ĂŒber den unebenen Boden.
âEthan Winters, der eurem Blut so Ă€hnlich riecht⊠und schmecktâ, fĂŒgte der Mann wispernd hinzu und neigte sich zu Yunhee herunter, zĂŒngelte dreckig neben ihrem offenen Hals herum. Sie neigte sich leicht zur Seite, ignorierte ihn aber sonst geflissentlich und starrte nur böse zu ihm hoch. Das konnte sie ziemlich gut und mit einem Glucksen richtete JK sich wieder auf und ging weiter, sodass er um Eunsook herum schlenderte und interessiert in ihren Rucksack luscherte.Â
âDer gute Ethan hat seinen Urlaub bei uns sehr genossen⊠Wir waren zwar nicht vorbereitet auf GĂ€ste, aber⊠ich glaube, er hat sich sehr wohl gefĂŒhltâ, grinste er und wischte sich nachsichtig das lockige, halblange Deckhaar aus den groĂen Augen, musterte das kleine grĂŒne FlĂ€schchen. Er schraubte es auf und schnupperte interessiert, rĂŒmpfte die Nase, warf es auf den Boden wo es davon rollte und neben Eunsookâs Knie liegen blieb.Â
Vorsichtig griff sie danach, schraubte es auf und schaffte es, die Flasche in den Mund zu bekommen. Das Zeug brannte tierisch in ihrem Rachen und sie drehte sich sofort zur Seite und ignorierte Yunheeâs angeekeltes Gesicht als sie die Augen zusammen kniff und Eunsookâs SprĂŒhregen ĂŒber sich ergehen lassen musste. Stille trat ein. Der Mann beugte sich vor und musterte mit seinen groĂen, dunklen Augen, wie unter den BlutbĂ€chen die Hautfetzen von Yunheeâs Hals wieder zusammen wuchsen und das Blut verebbte.Â
Ein fasziniertes Grinsen breitete sich auf dem dreckigen, jungen Gesicht aus.
âHey, sowas konnte Ethan auch⊠Ihr seid ihm tatsĂ€chlich Ă€hnlich! Unter diesen UmstĂ€ndenâŠâ, seufzte er enttĂ€uscht und richtete sich wieder auf, zog Eunsookâs Rucksack nach vorn sodass sie Ă€chzend auf den Boden gepresst wurde und das Bein, in dem nach wie vor der Pfeil steckte, schmerzhaft angespannt wurde.
â...sollte ich wahrscheinlich Namjoon von euch erzĂ€hlen, damit erâs Mami erzĂ€hlt⊠auf der anderen SeiteâŠâ
Ein bestialisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht auf und seine Augen wurden gröĂer, das schwarz seiner Pupille weitete sich und verschluckte die braune Iris, das weiĂ des Augapfels vollkommen und er grollte sodass der Boden kurz bebte. Als er weitersprach war seine Stimme unterlegt mit einem tiefen Knurren: âAber was Namu nicht weiĂ, macht ihn nicht heiĂ⊠Und meine Lykaner sind hungrigâŠâ, wisperte er, es schoss ihnen durch Mark und Bein. Er richtete sich schwungvoll auf und stemmte den Hammer in die Luft.Â
âGentlemen and Lycans! Willkommen zu dieser ganz besonderen Showeinlage: zwei Damseln in Distress, die nun die Qual der Wahl haben⊠Entweder sie zeigen uns, dass ihr ach so besonderes Blut es wert ist⊠oder sie werden zermalmt?!â, schloss er mit tiefer Grabesstimme, das Wort nur ein hohles Grollen und als er sich umdrehte war sein Gesicht eine Fratze, das Haar wilder und borstig mit drahtigen, silbernen StrĂ€hnen und buschigen Brauen, die Augen schwarz und böse. Das Gesicht glĂ€ttete sich und das Grinsen wurde wieder charmanter - wenn man das unter den gegebenen UmstĂ€nden so nennen konnte. Er deutete eine ironische Verbeugung an:
âWerte Damen, der Countdown startet: 10⊠9âŠ. 8âŠâ
Eunsook rappelte sich auf und stolperte rĂŒckwĂ€rts, hatte breits den heiĂen Atem einer der Kreaturen im Nacken. Rasch packte sie den Pfeil in ihrem Bein, der ganz eindeutig gegen einen Nerv rieb, und zog ihn mit einem Ruck heraus. Bevor sie dem Flimmern am Rande ihres Sichtfeldes zu viel Aufmerksamkeit schenken konnte, taumelte sie auf Yunhee zu und packte ihren Arm, zerrte sie auf die FĂŒĂe. Da war ein Loch im Boden, ein Tunnel, der nach unten fĂŒhrte.Â
âWo willst du- warte- aaAAH?!â, rief Yunhee aus als Eunsook sie hinunter stieĂ. Sie drehte sich ein letztes Mal um und sah einer der Kreaturen in die toten Augen und sprang dem sabberndem, schnappenden Maul davon als JK gerade bei eins angekommen war.
Die nĂ€chsten Minuten fĂŒhlten sich an wie wahlweise ein paar Sekunden oder aber Stunden. Sie taumelten durch enge GĂ€nge, die mit Holzplanken verkleidet waren, durch die spitze Krallen griffen und ihre Kleider und Haut zerschnitten. Sie fielen und sie kletterten, sich gegenseitig mit den Körpern stĂŒtzend und Eunsook zog Yunhee die Meiste Zeit neben sich her. Man merkte, dass die Ă€ltere viel Blut verloren hatte. Am Ende taumelten sie in eine Grube, Yunhee landete auf Eunsook und die JĂŒngere Ă€chzte schwer.
âSind wir endlich tot?â, keuchte Eunsook, Yunhee blinzelte in dem verzweifelten Versuch, bei Besinnung zu bleiben und in der Dunkelheit etwas zu sehen. Ein Rummsen ertönte, dann blitzten spitze Pflöcke in der Dunkelheit auf. Eine Walze, bestĂŒckt mit Eisenpickeln, rollte auf sie zu und die Erde bebte. Mit riesigen Augen kam Yunhee auf die FĂŒĂe und stieĂ Eunsook mit dem FuĂ an, sah sich panisch um.
âNoch nicht, aber wenn du nicht aufstehstâŠâ, rief sie und tastete sich mit der Schulter an der Wand entlang. Da, eine Nische!
âSook! Komm gefĂ€lligst her?!â
âSchon daâ, keuchte die GröĂere und drĂŒckte sich rasch neben die Kleinere.
âBeten wir, dass die Dinger nicht zu lang sind? Oder haben wir ânen anderen Plan?â
âBeten hört sich gut an!â
Eunsook presste die Augen zusammen und hielt die HĂ€nde vorâs Gesicht, Yunhee presste sich mit dem Gesicht zuerst in die Wand. Es klirrte und Funken stoben, Eunsook bemerkte einen Ruck - und dann war es still. Eine Spitze hatte ihre Fesseln durchtrennt, sonnst war nichts passiert. Rasch zerrte sie an Yunheeâs Fesseln, platzierte die Mitte auf einem Zacken und stampfte dann krĂ€ftig oben drauf. Es klirrte erneut und Yunhee lieĂ die Handgelenke kreisen, sofort legte sie eine Hand in die glitschige Halsbeuge. Blut war ĂŒberall, aber ihr Hals war bereits vernarbt und zu.
âGott sei Dankâ, murmelte Yunhee und Eunsook nickte.
âOb der so viel damit zu tun hatâŠâ
âUnsere ĂŒberirdische Kompetenz bestimmt nicht!â
âLass mal ânen Ausgang finden, ich mag weder diesen JK noch seine Lykaner besonders gernâŠâ, knurrte Eunsook und sie schoben sich abwechselnd unterhalb der Walze durch. Dreckig, schwitzend, blutig und mit zerrissener Kleidung taumelten sie auf ein eisernes Tor zu. Yunhee wĂŒhlte in Eunsookâs Rucksack und kramte das groĂe Messer heraus um das Schloss zu knacken. Rasch verlieĂen sie die Mienen. Vor ihnen lag ein eingeschneiter, kurzer Weg zu einem weiteren, gusseisernen Tor. Dieses war allerdings reichlich verziert und offensichtlich der richtige Eingang zum Schloss. Links uns recht waren nur die rutschigen, eingeschneiten WĂ€nde des Berges. Sie saĂen in der Falle.
âWenn kein Weg zurĂŒck fĂŒhrtâŠâ
â...kannâs nur weiter gehen. Hat der Kerl nicht BrĂŒder erwĂ€hnt? Das wird superâ, murmelte Yunhee so trocken, dass Eunsook hysterisch kichern musste. Sie machten eine kurze Verschnaufpause und verbanden so gut es ging ihre Wunden, nahmen Medizin und aĂen die Reste von Eunsookâs kargen Mahl. Dann verscharrten sie den Rucksack nahe des Eingangs in einem toten Busch und Yunhee zog aus ihrem DekolteĂ© einen groĂen, schweren SchlĂŒssel an einem mĂŒrben Lederband.
âWo hast du den her?â, hakte Eunsook verwundert nach, Yunhee zuckte die Schultern und verzog schmerzhaft das Gesicht, rollte leicht den Kopf.Â
âAls dieses Monster mich probeweise gebissen hat, hab ich auch zugebissen. Er hatte das Band um den Hals hĂ€ngen und ich musst mir das nur zwischen die Beine fallen lassen und in die Finger bekommen⊠So, still jetzt!â
Mit einem Quietschen fiel die gusseiserne TĂŒr hinter ihnen ins Schloss.
Sie standen in einem kleinen Eingangsbereich doch allein dieser war wahrscheinlich tausende von Euronen wert. Der Teppich war roter Samt, die WĂ€nde Marmor und Gold. Ăberall war der viktorianische Touch zu sehen; da hingen GemĂ€lde, die die Wand bedeckten und standen Vasen so groĂ wie Yunhee. AuĂerdem war es warm; um einiges wĂ€rmer als drauĂen.Â
âAlles klarâ, wisperte Eunsook mit bitterer Stimme doch Yunhee riss eine Hand hoch. Eunsook legte den Kopf schief und hörte es auch: da spielte jemand Klavier. Es klimperte mal leise, dann wieder laut, ernsthaft dann verspielt. Es war schwer auszumachen woher das Spiel kam, es schien beinahe so, als wĂŒrde das GerĂ€usch sich bewegenâŠÂ
Als sie langsam die Stufen der breiten Treppen hochstiegen und durch einen gigantischen TĂŒrbogen, der mit einem schweren, purpurnen Vorhang geschlossen war traten, standen sie in einer beeindruckenden Eingangshalle. Die Decke war sehr weit weg, der Boden schwarz-weiĂe Marmor Kacheln und ein riesiger Kachelkamin spendete WĂ€rme wĂ€hrend ein albern groĂer Kronleuchter unter dem Himmel glitzerte. Eine Treppe fĂŒhrte in einem Halbbogen ins nĂ€chste Stockwerk, ausgelegt mit noch mehr rotem Samt. Ein BĂ€renfell lag vor dem Kamin und sie steuerten genau auf eine Reihe sehr edler Sitzgelegenheiten und einem reichlich verzierten Glastisch zu. Auf dem Tisch stand eine Flasche Wein, ein merkwĂŒrdig metallener Geruch lag schwer in der Luft nebst dem MĂŒffeln von jahrhundertealten Möbeln.Â
Eunsook inspizierte die Flasche etwas nÀher und zog probeweise am Korken, roch daran. Sie wurde blass und sah Yunhee an.
âDas ist Blut.â
âWas?â
âBlut.â
âScheiĂe.â
âJa.â
Yunhee blinzelte und sah sich alarmiert um - das Klavierspielen hatte aufgehört. Just in dem Moment, in dem Eunsook es auch gemerkt hatte, hörten sie das Surren von⊠Fliegen? Und da waren sie: hunderte, tausende! Sie schwirrten vom Kronleuchter herab und surrten systematisch um die beiden herum, die um sich schlugen und husteten. Die Fliegen versuchten in ihre Ohren, Nasen und MĂŒnder zu krabbeln, sie zwickten ihre nackten Finger und Wangen und dann hörten sie ein hysterisches Gackern. Ein kleines Gesicht mit einer spitzen Nase schob sich auf Yunhee zu und die Augen blitzten rot auf, die Haut des jungen Mannes war blass und seine Lippen dafĂŒr dunkel, beinahe schwarz, das leicht gewellte Haar grau. Eunsook sah ĂŒber sich ein rundes Gesicht mit melancholischen, schwarzen Augen schweben, das Haar ein stumpfes weiĂ.
âGuckguck! Verlaufen?â, rief der mit dem spitzen Gesicht und presste einen Finger gezielt auf die wulstigen Narben an Yunheeâs Hals. Sie keuchte und taumelte zurĂŒck, erwischte ihn mit dem Messer. Es spritzte schwarz und die Fingerkuppe, die sie erwischt hatte, wurde einer der tausenden KĂ€fer und fand seinen Weg zum Schwarm zurĂŒck, in dem die beiden MĂ€nner sich bewegten.
âJa huch! Das war aber nicht besonders zuvorkommend, immerhin seid ihr hier herein spaziert als wĂ€rt nicht IHR die GĂ€ste! Warum so garstig?â, zwitscherte der Kerl mit durchdringender Stimme. Er erinnerte Yunhee stark an den infizierten Lucas Baker aus Louisiana mit seinen Clowns und explodierenden Torten.Â
âHosiki, ermĂŒde mich nicht⊠Bringen wir sie zu Namuâ, murmelte der mit den melancholischen Augen. Seiner Stimme lag das Summen von tausenden Insekten inne, es drehte Eunsook innerlich den Magen um. Plötzlich zuckte ein stechender Schmerz durch ihr Bein und Yunheeâs Schrei entnahm sie, dass auch sie eine Sense im FuĂ stecken hatte.Â
Da war dieser Schmerz, sie lag auf dem RĂŒcken, ĂŒberall waren widerliche Fliegen und das kreischende GelĂ€chter des Einen und das Jammern des Anderen. Dass sie noch bei Bewusstsein war nachdem die Tortur ein Ende fand grenzte an ein Wunder.
Und als der Schmerz in den FĂŒĂen ein Ende fand ging Blei durch ihre HĂ€nde und sie baumelten mit den Kronleuchtern von der schillernden Decke. Nicht ganz so hoch, aber hoch genug, um ihr Gewicht gegen ihre Sehnen, Nerven und Muskeln zerren zu spĂŒren. Der Tinnitus in Yunheeâs Ohren und das Glitzern der Diamanten an der Decke trĂŒbten ihre Sinne aber als sie hinunter sah, erkannte sie die beiden in Fliegen gehĂŒllte MĂ€nner wieder - und den Wilden.
âJeongguk, wolltest du Mutter wirklich vorenthalten, was sich durch einen glĂŒcklichen Zufall hier wieder gefunden hat? Wie leichtfertig von dirâŠâ, murmelte der GröĂte von ihnen, beinahe so groĂ wie besagter Wilder, Jeongguk. Er war schmal mit einem langweiligen, kleinen Gesicht und hellem, nach hinten gegelten Haar. Er trug, wie sie alle, dunkle Kleidung. Eine Bluse mit stehendem Kragen und einer hoch auf die HĂŒfte geschnĂŒrten Hose. Diamanten hingen in seinen Ohren, waren an den langen Fingern. Die Augen, das sahen sie selbst durch den trĂŒben Schleier des Schmerzes und auf die Entfernung, waren von einem leuchtenden rot. Â
âVorenthalten hört sich ein wenig böse an, findeste nicht, Namu?â, schnurrte JK auf einmal sehr kleinlich und kauerte im Schatten des Anderen. Der ihn ignorierte und zu ihnen hoch starrte. âSie riechen fast ein wenig⊠um. Sicher, dass sie vom gleichen Blute sind?â
âIch habâs doch geschmeckt!â, rief JK und der hysterische Fliegen Kerl gackerte los; ein weiterer tanzte aus den Schatten und kicherte. Er war von allen der kleinste doch seine schmalen Augen hatten etwas drohendes, seine Bewegungen waren flieĂend und lautlos, das dunkle Haar hatte einen mitternachtsblauen Schimmer und die vollen Lippen verzogen sich zu einem diabolischen LĂ€cheln. Der Mann, den sie Namu nannten, wirbelte herum und er schien ein wenig zu wachsen, sein Schatten an der Wand jedenfalls nahm auf einmal die gesamte Wand ein und tauchte das Zimmer beinahe gĂ€nzlich in Dunkelheit.
âDu hast WAS? Bist du des Wahnsinnsâ, zischte er und sein HandrĂŒcken pfefferte gegen Jeonggukâs Kiefer und renkte diesen sichtlich aus. Das Muskelpaket wurde zur Seite geschleudert und er spuckte Blut auf den Teppich, hustete und es knackte laut, als er seinen gebrochenen Kiefer wieder in Position brachte. Mit dicker Zunge versuchte er jaulend zu protestieren doch ein weiterer Schatten glitt ĂŒber den Boden und nahm neben JK Gestalt an. Der Mann war schön, mit ebenmĂ€Ăigen GesichtszĂŒgen und halblangem Haar, das er nach hinten geschoben hatte mit einer kurzen Weste ĂŒber dem Hemd wirkte er fast modern in dem eher viktorianischen Kleidungsstil.
âWar Goo ein böser Hund?â, murmelte er mit tiefer Stimme bevor die roten Augen ebenfalls die Beute fanden und ein Auge sich komisch weitete, der groĂe Mund ein âOhâ formte.Â
âGoo hĂ€tte beinahe unser kostbares Geschenk an Mutter in eine hirnlose Bestie verwandeltâ, kicherte der kleine mit den schmalen Augen; seine Stimme war hoch und nasal.Â
âKeine gute Idee! Die beiden sind zweifelsohne von Ethan Wintersâ Typ Menschâ, röhrte eine weitere, nasale Stimme. Ein ĂŒberaus fetter Mann rollte in einem hölzeren Fahrstuhl durch die TĂŒr und blieb beinahe stecken. Der GroĂe sah zu ihm herĂŒber: âWoher weiĂt du, dass sie so wie er sind?â
âRiechst du das denn nicht? Köstlich, ganz köstlich!â, rief der Fette und atmete theatralisch ein bevor er mit einem lĂŒsternen Stöhnen die angehaltene Luft wieder ausstieĂ und sich zufrieden auf den Wanst trommelte.Â
âDas wird ein Festmahl! Wenn Mutter sie ĂŒberhaupt speisen möchteâŠâ
âSolange ich mir nicht sicher bin wird hier niemand Mutter Bescheid geben. Lasst die runter, die noch nicht von Parasiten angeknabbert wurdeâŠâ, knurrte Namu und warf JK einen gereizten Blick ĂŒber die Schulter zu; der Hund duckte sich merklich hinter die schlanke Gestalt seines hĂŒbschen Bruders was den Kleinsten wieder zum Kichern brachte.
Eunsook erwachte aus ihrer Trance als ein Ruck durch ihre Fesseln ging und sie zischte und biss die ZĂ€hne zusammen. Die roten Augen des GegenĂŒber gefielen ihr gar nicht; trotz der intensiven Farbe schienen sie leblos, tot. Es brannte kaum als der melancholische Fliegenmann ihr in die HandflĂ€che schnitt, da ihre HĂ€nde sowieso eingeschlafen waren und kribbelten wie von Ameisen benetzt. Vielleicht waren sie das auch, inzwischen war es schwer die RealitĂ€t von Fieberwahn zu unterscheiden. Eine eisige, lange Hand packte ihre und Namu leckte ihr ĂŒber die HandflĂ€che, presste die brennende Wunde gegen seine Zunge. Eunsook spĂŒrte sofort, dass sein Speichel eine betĂ€ubende Wirkung haben musste denn das Brennen lieĂ sofort nach und sie bildete sich ein,dass der Puls in ihren Ohren ebenfalls ruhiger wurde. Mit starrem Gesicht erwiderte sie seinen Blick und beobachtete, wie seine Pupille erst schrumpfte und dann riesig wurde, das rot beinahe vollkommen fraĂ. Er lieĂ ihre Hand fallen und leckte sich ausladend ĂŒber die Lippen, das Blut ĂŒberall verteilend, und nahm dann von einem seiner BrĂŒder ein Taschentuch entgegen.Â
Er musste nichts sagen, anscheinend spĂŒrten die anderen seine Reaktion. Rote Augen leuchteten; der mit den schmalen Augen gab beinahe sowas wie ein Schnurren von sich, der Schönling grinste schief und JK wackelte mit den Brauen und zwinkerte Yunhee zu, die trĂ€ge von der Decke baumelte und sich verzweifelt fragte, was sie nun tun solltenÂ
âDann ist es entschieden⊠Ich werde ein Schreiben fĂŒr die Lady Dimitrescu aufsetzen und ihr⊠ihr sorgt dafĂŒr, dass unsere GĂ€ste sich schnell einleben.â
âGĂ€ste?â, machte der Fliegenmann mit dem spitzen Gesicht enttĂ€uscht und sah zu dem Melancholischen herunter, âIch dachte, wir essen sie!â
âJetzt nicht, Hobi, erstmal pĂ€ppeln wir sie ein wenig auf. Wir hatten schon ewig keine Maid mehr!â, freute der Kleine mit der hohen Stimme sich und drehte eine kleine Pirouette.Â
âIch erinnere mich schon gar nicht mehr, wie man sie lebendig hĂ€lt. Sie sind so⊠fragilâ, sagte der Schöne mit tiefer Stimme; er sprach langsam, so als habe er es lange nicht getan. Wahrscheinlich entsprach das der Tatsache.
âErstmal holt ihr sie da runter und bringt sie in die Kammer. Der Anblick ist ja jĂ€mmerlichâ, seufzte Namu und wedelte wegwerfend mit einer Hand, lieĂ das Taschentuch achtlos fallen und verlieĂ den Raum. Die beiden FliegenmĂ€nner folgten ihm und auch der Fette rollte quietschend hinterher, allerdings nicht, ohne ihnen noch einmal euphorisch grinsend zuzuwinken.Â
â...und nun?â, fragte der Schöne etwas ĂŒberfordert.
âNa, wir holen sie runter, Taetae, was denn sonst! Und dann ab in die Kammer mit ihnen. Haben wir noch ein paar von den sĂŒĂen Kleidchen? Oh, und heile machen sollten wir die vorher auchâŠâ, schlug JK vor. Er lispelte leicht, vielleicht durch Namuâs strafenden Schlag vorhin. Vielleicht von einem anderen.Â
Als man Yunhee herunter lieĂ war sie der festen Ăberzeugung, dass sie durch den Boden direkt in die Hölle sinken und sterben wĂŒrde. Das passierte nicht. Ohne Vorsicht, wie Kinder, die aus Versehen einen Frosch beim Spielen zerquetschten, rissen die drei Kreaturen die MĂ€dchen von den Haken und wĂ€hrend JK sich Yunhee ĂŒber die Schulter warf und ihr dabei einen Finger brach, schleifte der Schönling Eunsook an der kaputten Hand hinter sich her. Durch den Schleier der Ohnmacht sah Eunsook zu Yunhee hinauf und Yunhee zu Eunsook herunter. Eunsook hob die schwache, freie Hand und streckte den kleinen Finger aus - ein stummes Versprechen.Â
Wir komme hier gemeinsam raus.
Yunhee stieà ein Kichern aus, was dem Golem einen interessierten Blick nach hinten entlockte, und dann sackte ihr Kopf gegen seinen Oberarm und sie wurde ohnmÀchtig.
ii
#idek anymore i almost passed out TWICE writing fhasjasl#does it make ANY sense?? i don't know :-) BUT HERE WE ARE--#re village au
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CSAU: 4
â...deswegen wĂ€re es angemessen, dass Miss Kim sich noch weitere zwölf Stunden in unserer Obhut befindetâ, beendete der in die Jahre gekommene Doktor mit schleppender Stimme und linste durch seine alles ums dreifache vergröĂernde Brille auf die Gruppe hinunter.
âEhm. Klar. Okayâ, murmelte Eunsook und nickte, die weit aufgerissenen Augen auf den Tropf in ihrem Arm gerichtet Der Doktor verlieĂ das Zimmer und die Augen der Allgemeinheit wandten sich auf das MĂ€dchen im Bett.
Was sie nicht wirklich bemerkte; sie schob mit verzogenem Gesicht ihr Mittagessen ein wenig auf Seite. Taehyung, der auf der einen Seite auf dem Bettrand saĂ, griff vorsichtig danach und sie nickte ermutigend. Namjoon, der auf der anderen Seite seinen Laptop auf die Matratze pfefferte und sich in seinem Klappstuhl vorbeugte, rĂ€usperte sich.
âFangen wir mal an, die Fakten zu sammeln⊠Es geht um eine weibliche Erscheinung und die eines Kindes, die womöglich zusammen gehören. Beides erscheint erst, seit Jeongguk im Dorf istâŠ. oder zumindest erscheint beides nur uns. Eunsookie- Eunsook. Eunsook, hast du wĂ€hrend deines Schlafwandelns irgendwas gesehen..?â
Eunsook blinzelte hektisch und legte den Kopf schief.
âNaja, ja. Ich hab⊠getrĂ€umt? Es waren keine schönen TrĂ€umeâŠâ
Emsig tackerten Namjoonâs lange Finger auf dem Keyboard.
âOkay⊠Was genau oder wen genau hast du in den TrĂ€umen gesehen?â
Eunsook leckte sich ĂŒber die Lippen.Â
âEs hat angefangen mit einer Gruppe MĂ€dchen⊠Sie mĂŒssen hier zur Schule gegangen sein, denn sie trugen die lokale Uniform. Es waren fĂŒnf, und sie haben eine andere⊠naja, ich glaub, sie haben sie gemobbt. Aber so richtig! Mit Kopf in die Toilette und soâ, erzĂ€hlte Eunsook mit gequĂ€ltem Gesichtsausdruck. Die Schatten unter ihren Augen waren tief, ihre Stirn glĂ€nzte.
âHast du eines der MĂ€dchen wieder erkannt?â, fragte Namjoon und musterte Eunsook eindringlich. Sie schĂŒttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf.
âNein, aber sie kamen mir bekannt vor. Ein paar zumindest⊠Sie haben⊠Ich glaub, sie haben sie umgebracht, indirektâŠâ
âWas?!â, entfuhr es Jimin, er fiel fast vom Stuhl, âWĂŒsste man nicht von einem Mord an einer SchĂŒlerin? In so ânem Dorf stirbt sowas doch nie!â
âIch hab nur gesehen, dass ihr Opfer etwas mit einem gutaussehenden SchĂŒler aus der Oberstufe hatte. Sie mochten sich, und das hat insbesondere einer von ihnen nicht gepasst. Ich⊠glaube, sie war schwangerâ, murmelte Eunsook mit glasigen Augen, ihr Blick lag starr auf den tanzenden Fingern in ihrem SchoĂ.
âWoher weiĂt du das?â, fragte Yunhee nach; ihr Tonfall verriet, dass sie eine dunkle Vorahnung hatte. Eunsook sah sie an und zog eine Braue hoch, ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten.
âSie haben das MĂ€dchen hinter der Turnhalle zusammengeschlagen und ihr in den Bauch getreten. Danach hat sie sich die StraĂe runter bis zum Laden geschleppt und Eis, Pflaster und einen Schwangerschaftstest gekauft.â
Sie schwiegen. Taehyung und Namjoon warfen sich einen finsteren Blick zu, Jeonggukâs riesige Augen lagen beinahe angsterfĂŒllt auf Eunsook. Jimin mahlmte die Kiefer aufeinander, seine dĂŒstere Miene machte ihn Ă€lter.Â
âDer Test war negativ und sie hatte eine Fehlentbindung in dem Schuppen hinter dem Laden⊠Eigentlich hĂ€tte sie in ein Krankenhaus gemusst, aber sie⊠sie war so bestĂŒrzt, ich hab das selber gefĂŒhlt⊠das war furchtbarâ, wisperte Eunsook mit bebender Stimme und lieĂ den Kopf hĂ€ngen, holte zitternd Luft.
âUnd dann hat sie angefangen, das Rattengift zu fressen, das hinter dem Laden ausgelegt war. Sie ist ziemlich langsam gestorben, in dem alten Schuppen... Dann bin ich auf der StraĂe zu mir gekommen, als ich gerade aus der Böschung gekrabbelt binâ, schloss Eunsook mit tonloser Stimme und sah wieder Namjoon an, der inzwischen nicht mehr mitschrieb, sondern Eunsook nur ebenso entgeistert und schockiert ansah wie manch anderer.
Yunhee seufzte tief und fuhr sich mit den kleinen HĂ€nden durchâs Gesicht und dann das Haar, ihre Augen tanzten durch den Raum.
âScheiĂe. Das ist wirklich miesâ, schloss sie dumpf, Jimin stieĂ einen freudlosen Lacher aus.Â
âDas kannst du aber laut sagen! Wie bitter ist das denn bitte⊠Und das hier, im Dorf, in dem immer die Sonne scheint und alle sich lieb haben, yadda yaddaâŠâ
âEs muss Aufzeichnungen ĂŒber diesen Vorfall geben. Es kann nicht sein, dass das ganze Dorf ĂŒber die VorfĂ€lle schweigt, das muss alles zusammenhĂ€ngen⊠Der Spuk im Laden, der zweite Friedhof, dass⊠wir alle mutterlos sind⊠Das gehört bestimmt alles zusammenâŠâ, murmelte Namjoon geistesabwesend und presste die Finger vor die geschĂŒrzten Lippen bevor er blinzelte und sich aufrichtete.
âAlso gut⊠zwölf Stunden, bis dahin ist es Abend und wir sollten einiges herausgefunden haben. Am Besten teilen wir uns in Teams aufâ, legte er direkt los und deutete mit seinem Kugelschreiber auf Yunhee und Jeongguk.
âIhr beide könntet euch im Krankenhaus etwas umhören, insbesondere unter den Ă€lteren Ărzten. Vielleicht hat einer von ihnen damals die junge Frau behandelt. Wenn ihr hier nichts findetâŠâ, er warf Jeongguk seine AutoschlĂŒssel zu, â...fahrt VORSICHTIG zur BĂŒcherei, in den Stadtarchiven mĂŒssten Zeitungsartikel rumliegen, ihr findet schon was. Taetae, Jiminieâ, fuhr er fort und warf beim Zeigen aus Versehen seinen Kugelschreiber nach Taehyung, den dieser reflexartig auffing und sich von Jimin feiern lieĂ, der johlte und klatschte.
âIhr beide stattet Mrs.Kim mal einen Besuch ab, die weiĂ mehr, als sie uns sagen will und scheint mir sehr redselig⊠Wer was hatâŠâ, schloss er und winkte bedeutend mit seinem Handy.
Die vier erhoben sich, Yunhee tĂ€tschelte noch unbeholfen Eunsookâs FuĂ unter der Bettdecke, die ihrer Unnie ein aufmunterndes LĂ€cheln und ein Peace Zeichen schenkte. Dann wandte Eunsook sich an Namjoon:
âUnd was machst du solange?â
Namjoon musste nicht lange ĂŒberlegen: âAuf dich aufpassenâ, kam es wie aus der Pistole geschossen bevor er rot wurde und etwas peinlich berĂŒhrt zu ihr hoch blinzelte. âAlso, naja, irgendjemand muss ja hier bleiben⊠Und die Fakten zusammen tragenâŠâ, murmelte er, Eunsook presste die Lippen zusammen, um nicht zu grinsen.
âOh, verstehe⊠He, ich hab die Nacht nicht geschlafen, machtâs dir was aus, wenn ichâŠ?â
âOh, ehm. Nein, natĂŒrlich nichtâ, grinste Namjoon verkniffen, nahm seinen Laptop auf den SchoĂ und lehnte sich auf dem Klappstuhl etwas zurĂŒck, damit Eunsook sich richtig hinlegen konnte. Sie legte sich auf die Seite, die Augenlider bereits schwer gĂ€hnte sie und kuschelte sich in die steifen, kratzigen Krankenhauslaken. Eine Weile beobachtete sie, wie Namjoon tippte und scrollte, die schmalen Augen ĂŒber Buchstaben huschten und das Sonnenlicht, das durch die schmalen Schlitze des Rollos herein kamen, seinen Hinterkopf beleuchteten.Â
Dann ĂŒbermannte der Schlaf sie und mit einem letzten Seufzen schlief sie ein.
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âSieh mal, hier ist ein Artikel⊠Ein Leichenfund, vor fast vierzig JahrenâŠâ, murmelte Yunhee und schob einen der schweren Ordner, die vor ihnen ausgebreitet lagen, in Jeonggukâs Richtung. Der Junge beugte sich herĂŒber und die groĂen Augen fanden sie Stelle, die Yunhee mit einem kleinen Finger markierte.
âEine Weibliche Leiche mit Schuluniform⊠Die SchĂŒlerin Sam Yuna. Was fĂŒr ein merkwĂŒrdiger Name, ob sie AustauschschĂŒlerin war?â, murmelte er geistesabwesend und beugte sich weiter vor um besser lesen zu können Yunhee spĂŒrte seinen heiĂen Atem auf der Hand und zog sie verstohlen wieder in ihren SchoĂ.
âEs passt alles. Das MĂ€dchen ist bei ihrer GroĂmutter aufgewachsen, die, nachdem Yuna nicht nach Hause kam, nichtmal der Polizei Bescheid sagte⊠erst, nachdem die Lehrerin sie zwei Wochen lang vermisste, fragte sie persönlich bei der GroĂmutter nach und erfuhr so, dass sie gar nicht mehr zuhause war⊠Wie furchtbarâ, murmelte sie verstört und öffnete dann die metallenen Ringe, nahm die Seite aus dem Ordner und sah sich verstohlen um, bevor sie sie einsteckte. Jeonggukâs Augen wurden noch gröĂer, auch er sah sich um.
âNuna, was machste?â, hakte er zischend nach, sie stand rasch auf und winkte ihn hinter sich her. âInformationen sammeln natĂŒrlich! Der 13. Oktorber 1974, merk dir das mal!â
âIch kann mir aber keine Zahlen merken-â
â-es ist streng gesehen nur EIN Datum, Goo, das schaffsteâ, kicherte sie und presste sich verlegen die Hand vor den Mund, als die Bibliothekarin ihnen einen vernichtenden Weg zuwarf. GleiĂendes Sonnenlicht lieĂ sie die Augen zukneifen, als sie aus den staubigen, abgedunkelten RĂ€umen der Bibliothek kamen und zu Namjoonâs kleinem Honda gingen.Â
âRuf du schonmal Jiminie und Taehyung an, wir können sie auf dem RĂŒckweg einsammelnâŠâ, wies Yunhee den JĂŒngeren an, der artig nickte und auf dem Fahrersitz Platz nahm. Er hatte darauf bestanden, zu fahren, und Yunhee hatte zugestimmt unter der Bedingung, dass er rechts ranfuhr und parkte, sobald sie den Dorfpolizisten sahen. Gerade fotografierte sie den Zeitungsartikel ab und machte eine rasche Sprachnachricht in den Gruppenchat, da ging Jeongguk mit quietschenden Reifen wieder in die Bremse und Jimin klopfte grinsend gegen Yunheeâs Fensterscheibe.
âHuhu Jagi, hier sind wir wiedeâ, zwitscherte Jimin grinsend und Yunhee stöhnte, stieĂ die TĂŒr auf und kletterte heraus, damit die beiden Jungen einsteigen konnten.Â
âWart ihr schon bei Mrs.Kim oder wo kommt ihr her?â
âNö, aber die hat uns zum Tee eingeladen. Wir haben se im Laden getroffen und sie hat sich ein Taxi genommen und wollte schonmal Teewasser aufsetzen. Ihr könnt bestimmt mitkommen!â
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Frau Kim war die Art von alter Dame, die sich bereits in Zeitlupe und einem neunzig Grad Winkel haltend fortbewegten, aber immer noch alles alleine machen wollten. Sie kraxelte in ihrer kleinen Wohnung nahe des Spielplatzes zwischen Herd und niedrigen KĂŒchentisch hin und her und servierte ihnen Tee in unterschiedlichen Tassen und stellte GebĂ€ck bereit, das bereits staubtrocken und hart war. Allerdings war der Honig, den sie zum SĂŒĂen parat stellte, von einem Imker aus dem Dorf und sehr lecker. Jeongguk hĂ€ufte sich gerade den zweiten Löffel in seine suppenschĂŒsselgroĂe Tasse.
âNun Mrs.Kim, ich möchte nicht mit der TĂŒr ins Haus fallenâŠâ, fing Jimin mit seiner einschmeichelnden Stimme beschwichtigend an und machte sein herzallerliebstes, verschmitztes Gesicht.
â...ach, hör mir auf, Bengelchen! RĂŒckt schon raus, was kann die alte Kim fĂŒr euch tun?â, fragte die alte Frau und ihr runzeliges Gesicht war mindestens genauso spitzbĂŒbisch wie Jiminâs.
âSagt Ihnen der Name Sam Yuna etwas?â, fragte Yunhee unvermittelt und legte den Zeitungsartikel mitten auf den Tisch. Stille trat ein, die Jungen sahen nervös zwischen Frau Kim und Yunhee hin und her.Â
Frau Kim schien wie erstarrt, mit geweiteten Augen und unglĂŒcklich verzogenem Mund starrte sie auf das vergilbte Papier auf ihrem KĂŒchentisch. Und setzte sich dann schwer atmend zwischen Jimin und Taehyung auf die Bank, letzterer tĂ€tschelte ihr unbeholfen den RĂŒcken.
âSam Yuna⊠Ja natĂŒrlich sagt mir das was⊠Jedem in meinem Alter sagt der Name hier etwas⊠Arme Yunaâ, seufzte sie und schĂŒttelte den Kopf, zog den Artikel zu sich herĂŒber und ĂŒberflog ihn rasch. Dann linste sie ĂŒber ihre Brille zu Yunhee herĂŒber, schĂŒrzte die Lippen.
âSag, MĂ€dchen, wie kommst du hierzu?â
Yunhee presste die Lippen kurz aufeinander und sah hilfesuchend zu den Jungen bevor sie sich unbeholfen rÀusperte.
âAlso, das MĂ€dchen⊠Yuna⊠Ich glaubâ, sie will uns was sagen. Ich⊠wir haben sie gesehen. Sie hat letzte Nacht Eunsook entfĂŒhrt und ihr etwas⊠gezeigtâ, schloss sie, die Stimme wurde immer leiser. Dann schwieg sie und Frau Kim schĂŒrzte die Lippen, die Falten auf ihrer Stirn vertieften sich wenn möglich noch. Dann lehnte sie sich vor und zeigte mit einem Finger drohend auf sie.
âHör zu, MĂ€dchen, wenn das ein Witz sein soll-â
â-ist es nicht. Ich habâs gesehen. Was auch immer damals geschehen ist, irgendwas⊠ist davon ĂŒbrigâ, unterbrach Jeongguk Frau Kim und legte schĂŒtzend einen Arm um Yunheeâs Schulter, schob sich ins Sichtfeld und tippte mit einem Finger auf den Zeitungsartikel. âEs⊠Sie... ist wĂŒtend. Warum?â, fragte er so unvermittelt, dass Frau Kim nach Atem griff und blinzelte.
âSie hat allen Grund, wĂŒtend zu sein! Es ist schrecklich, was damals passiert ist, wirklich schrecklich!â
âYuna hat ihr Kind verloren. Sie haben es ihr weggenommen, sie haben es⊠getötetâ, erlĂ€uterte Taehyung, denn sie kannten die Geschichte schlieĂlich schon. Zumindest grob. Frau Kim sah ihn entgeistert an, sah dann in die Runde.
âAber⊠davon steht in dem Zeitungsartikel nichts, mit keinem Wort wird ihre Schwangerschaft und Fehlgeburt erwĂ€hnt, woherâŠ?â
âEunsook hat es getrĂ€umtâ, erklĂ€rte Jimin ehrlich, musterte ganz genau Frau Kimâs Reaktion. âSie hatâs getrĂ€umt und uns davon erzĂ€hlt. Stimmt es? Wer waren die MĂ€dchen, die sie gepiesakt haben, die sowas schreckliches tun konnten?â
Frau Kim sah auf ihre gemusterte Plastik Tischdecke, seufzte schwer und setzte ihre Brille ab, wischte sich ĂŒber die kleinen Ăuglein und setzte die Brille wieder auf, bevor sie zur Wand blickte. Da hingen ein paar eingerahmte Urkunden und Bilder, sie stand auf und ging langsam hinĂŒber und griff nach einem Bild. Es war ziemlich weit oben und rasch stand Taehyung auf und half ihr, sie setzten sich wieder zu den anderen und sie alle hatten Blick auf das Foto einer jungen Klasse, die SchĂŒler mussten in ihrem Alter sein.Â
âIch war damals Lehrerin einer Oberstufe, als es passierte. Sieben junge MĂ€dchen hatten Yuna stĂ€ndig zu packen, natĂŒrlich immer so, dass es keiner mitbekam. Yuna war schwanger, und sie hatte ihr Kind kurz vor ihrem Selbstmord verloren, das konnten die Doktoren und Ermittler feststellen⊠Eine gute Kollegin von mir, die Klassenlehrerin von Yuna und ihren Peinigern, konnte danach nicht mehr arbeiten⊠Sie war lange in psychiatrischer Behandlung⊠Und ich ĂŒbernahm ihre Klasseâ, erzĂ€hlte Frau Kim, ihr Tonfall geistesabwesend, ihr Blick weit fort. Sie musterten die junge, strahlende Lehrerin auf dem Foto, unverkennbar Frau Kim in jungen Jahren.
âWisst ihr, die MĂ€dchen bereuten es sehr, sie waren danach nicht mehr dieselben. AuĂer das eine⊠Sie war einfach⊠Ich bin ĂŒberzeugt, dass sie durch und durch böse war. Da war nichts Gutes in ihr. Sie starb zuerstâ, fuhr die alte Frau unvermittelt fort und Jimin zog geschockt die Brauen hoch.
âWas? Aber wie?â
Die alte Frau schĂŒttelte leicht den Kopf und bekreuzigte sich plötzlich, kramte den AnhĂ€nger ihrer Kette aus dem Polohemd und murmelte ein paar Worte eines Gebets.Â
âEs war⊠merkwĂŒrdig. Sie alle wurden erwachsen, fanden die Liebe und wollten eigene Familien grĂŒnden, doch⊠Sie starben einfach. Sie alle. Sobald eine von ihnen schwanger war starb eine jede nachdem sie das Kind ausgetragen hatten. Wirklich unheimlich!â, wisperte sie und schĂŒttelte erneut den Kopf.Â
Dann hob sie wieder den Blick und musterte Yunhee.
âWenn Yuna sich deiner Freundin anvertraut hat, kann das nichts Gutes bedeuten. Wer ist das MĂ€dchen, diese Eunsook? Hat sie Verwandschaft hier?â
âOh, wir kommen alle von hier. Das war meine Mutterâ, sagte Taehyung plötzlich und deutete auf ein junges MĂ€dchen auf dem Foto. Alle erstarrten, Jimin drehte langsam den Kopf zu seinem besten Freund.
âTaetae... Das nichâ gut.â
Frau Kim sprang auf.
âNein⊠nein, nein, nein! Ich will NICHTS damit zu tun haben, geht bitte!â
âAber-â
â-SOFORT!â
Rasch erhoben sich die Freunde und lieĂen sich von Frau Kim zur TĂŒre geleiten. Jimin drehte sich noch einmal um und schob seinen zu groĂen Schuh in die TĂŒr.
âOh, eine Sache noch: liegt Yuna auf dem alten Friedhof?â
âIhr solltet keine schlafenden Geister wecken!â, mahnte die alte Frau Jimin verzweifelt.
âWenn doch niemand den Geist je zur Ruhe gelegt hatâŠâ, entgegnete Jimin mit sturem Gesicht und wandte sich um.
âVielen Dank fĂŒr ihre Zeitâ, lĂ€chelte Taehyung und verbeugte sich, bevor er hinter den anderen her hastete.
Jeongguk lieĂ den Wagen bereits an als Yunhee noch die TĂŒr schloss.
âNa super, das war nicht das, was ich herausfinden wollteâŠâ, seufzte Jimin und betrachtete, den Kopf auf Yunheeâs Sitz, den Zeitungsartikel in ihrem SchoĂ. Taehyung hielt sein Handy auf der Mittelkonsole, Jimin und Yunhee japsten auf.
âDu hast ein Foto gemacht?â
âJa, von der ganzen Wand⊠Frau Kim war voll der Oberflieger. Und zweite Kassenlehrerin unserer Muttis⊠Oh Mann, haben die ScheiĂe gebautâŠâ, murmelte er gedankenverloren, der Rest murrte nur zustimmend.
âDas sind auf jeden Fall âne Menge Neuigkeiten. Namu Hyungie kann uns nicht vorwerfen, wir hĂ€tten nichts getan!â, rief Jimin aus und lieĂ sich schwer in seinen Sitz fallen.
âDas nicht, nein. Fragt sich, ob erâs wissen will, wenn er weiĂ, was wir ihm erzĂ€hlenâ, fĂŒgte Taehyung hinzu und hatte einen Gedanken mal wieder so verschachtelt, dass Jeongguk eine steile Fallte zwischen den Brauen bekam und Yunhee die Augen verdrehte.
âEs sind News. Keine Good News, aber immerhinâ, seufzte Yunhee und machte die Musik lauter. Sie Sonne brannte ihnen im Nacken, kĂŒndigte bereits ihren Untergang an, und das Krankenhaus tauchte als groĂes GebĂ€ude in der Ferne auf.
Sie wussten nicht, was die kommende Nacht bringen wĂŒrde, aber sie wussten, dass es ungemĂŒtlich werden wĂŒrde.
#what is hi ha happening sadhkajhds#i was so bored in between i hOPE THAT DOESNT CONVEY INTO THE WRITING#i had to find better music but then it was too spoopy saidhakdh im ridiculous buut ENJOY!#csau
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