#weil sie ihn an die Stadt binden wollten
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Finds immer krass wenn man so über die Verwaltung von Weimar ließt, dass das quasi Goethes Stadt war. Der Typ war Staatsminister und Geheimrat, Kultusminister (meine ich, bin aber Grade nicht mehr sicher ob das Amt wirklich so hieß), Wege- und Bergbaudirektor, Leiter der Kriegskommission, der Mann hat den Park an der Ilm mitentworfen und war am Bau der Fürstengruft in beaufsichtigender Position beteiligt (ebenfalls gesundes Halbwissen aus dem Bericht der Klassikstiftung. Der genaue Wortlaut entfällt mir.), Ministerpräsident war der glaube ich auch, sein Haus am Frauenplan hat er geschenkt bekommen weil die ihn unbedingt in der Stadt haben wollten, am Theater war er sehr präsent (Theaterleitung meine ich). Der Mann hatte (für damalige Verhältnisse) Geld wie Heu weil er einfach alles in dieser Stadt gemacht hat. Der Großherzog war sein Bestie. Sein Gartenhaus ist so gelegen dass er und der Herzog sich durch ihre Fenster verständigen konnten (erneut ungesundes Halbwissen von der einen Stadtführung die wir mit unserem Deutsch GK auf Weimarfahrt gemacht haben. Diese Frau war ein Engel sie hat mit mir fünf ganze Minuten über Marlene Dietrich geredet. Zurück zum Thema) und obendrauf war er halt auch noch irgendwie der lokale Aushängepromi. Wer ist Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach ich kenne nur JoWo von Goethe.
#kein wunder dass der mann andauernd in Kur wollte#was hat er bitte Nicht gemacht#daneben sehen die ganzen anderen großen weimarer Persönlichkeiten irgendwie segr viel weniger groß aus#aber nicht weil sie so wenig zum kulturellen und politischen Zentrum beigetragen haben sondern weil Goethe einfach so ein Titan war#erinnert mich immer an die eine Konversation mit der deutschlehrerin einer Stufenkameradin mit der ich mich mal drüber unterhalten habe#(die eine person mit der ich mal in thema weimarer klassik auf einer Wellenlänge war es war so schön)#und sie hat gemeint sie sei ja eigentlich eher team Goethe weil der Schiller ihr einfach ein wenig zu pathetisch gewesen sei#wobei er ihr als Mensch ein wenig sympathischer erscheint weil Goethe halt so eine überlebensgroße historische Prässnz hat und auch noch au#aus gutem hause kam und der Schiller sei da einfach ein wenig näher am allgemeinen 0815 Bürger dran gewesen#und ich kann's durchaus nachvollziehen#ich finde sie hatte das sehr schön formuliert#wobei ich Schiller jetzt nicht als pathetisch klassifiziert hätte#Sturm und Drang halt idk mir gefällt's sehr gut das leidenschaftlich dramatische#bin emotional selbst so abgestumpft und leer da sucht man's halt andererorts ne#ich wünschte ich könnte diese Leidenschaft haben aber nein alles was mein gehirn mir erlaubt ist nihilistische resignation und apathie#aber wo war ich#ach ja Goethe und sein Weimar#ich finde das auch so lustig dass die dem dieses Gigantische haus plus garten und Stall (obwohl der glaube ich erst danach kam?)#ein haus das eigentlich viel zu groß ist für eine Person oder zwei oder drei#weil sie ihn an die Stadt binden wollten#was sie nicht hätten müssen er wollte zu dem Zeitpunkt ohnehin ja schon da bleiben#kein wunder dass ein Mann so reich sein kann wenn er die Hälfte seiner Habe geschenkt bekommt#verrückt komplett verrückt
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Wolfgang Borchert: Generation ohne Abschied (1947)
Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe. Unsere Tiefe ist Abgrund. Wir sind die Generation ohne Glück, ohne Heimat und ohne Abschied. Unsere Sonne ist schmal, unsere Liebe grausam und unsere Jugend ist ohne Jugend. Und wir sind die Generation ohne Grenze, ohne Hemmung und Behütung – ausgestoßen aus dem Laufgitter des Kindseins in eine Welt, die die uns bereitet, die uns darum verachten.


Aber sie gaben uns keinen Gott mit, der unser Herz hätte halten können, wenn die Winde dieser Welt es umwirbelten. So sind wir die Generation ohne Gott, denn wir sind die Generation ohne Bindung, ohne Vergangenheit, ohne Anerkennung.
Und die Winde der Welt, die unsere Füße und unsere Herzen zu Zigeunern auf ihren heißbrennenden und mannshoch verschneiten Straßen gemacht haben, machten uns zu einer Generation ohne Abschied.
Wir sind die Generation ohne Abschied. Wir können keinen Abschied leben, wir dürfen es nicht, denn unserm zigeunernden Herzen geschehen auf den Irrfahrten unserer Füße unendliche Abschiede. Oder soll sich unser Herz binden für eine Nacht, die doch einen Abschied zum Morgen hat? Ertrügen wir den Abschied? Und wollten wir die Abschiede leben wie ihr, die anders sind als wir und den Abschied auskosteten mit allen Sekunden, dann könnte es geschehen, daß unsere Tränen zu einer Flut ansteigen würden, der keine Dämme, und wenn sie von Urvätern gebaut wären, widerstehen.
Nie werden wir die Kraft haben, den Abschied, der neben jedem Kilometer an den Straßen steht, zu leben, wie ihr ihn gelebt habt.
Sagt uns nicht, weil unser Herz schweigt, unser Herz hätte keine Stimme, denn es spräche keine Bindung und keinen Abschied. Wollte unser Herz jeden Abschied, der uns geschieht, durchbluten, innig, trauernd, tröstend, dann könnte es geschehen, denn unsere Abschiede sind eine Legion gegen die euren, daß der Schrei unserer empfindlichen Herzen so groß wird, daß ihr nachts in euren Betten sitzt und um einen Gott für uns bittet.
Darum sind wir eine Generation ohne Abschied. Wir verleugnen den Abschied, lassen ihn morgens schlafend, wenn wir gehen, verhindern ihn, sparen ihn – sparen ihn uns und den Verabschiedeten. Wir stehlen uns davon wie Diebe, undankbar dankbar und nehmen die Liebe mit und lassen den Abschied da.
Wir sind voller Begegnungen, Begegnungen ohne Dauer und ohne Abschied, wie die Sterne. Sie nähern sich, stehen Lichtsekunden nebeneinander, entfernen sich wieder: ohne Spur, ohne Bindung, ohne Abschied.
Wir begegnen uns unter der Kathedrale von Smolensk, wir sind ein Mann und eine Frau – und dann stehlen wir uns davon.
Wir begegnen uns in der Normandie und sind wie Eltern und Kind – und dann stehlen wir uns davon.
Wir begegnen uns eine Nacht am finnischen See und sind Verliebte – und dann stehlen wir uns davon.
Wir begegnen uns auf einem Gut in Westfalen und sind Genießende und Genesende – und dann stehlen wir uns davon.
Wir begegnen uns in einem Keller der Stadt und sind Hungernde, Müde, und bekommen für nichts einen guten satten Schlaf – und dann stehlen wir uns davon.
Wir begegnen uns auf der Welt und sind Mensch mit Mensch – und dann stehlen wir uns davon, denn wir sind ohne Bindung, ohne Bleiben und ohne Abschied. Wir sind eine Generation ohne Abschied, die sich davonstiehlt wie Diebe, weil sie Angst hat vor dem Schrei ihres Herzens. Wir sind eine Generation ohne Heimkehr, denn wir haben nichts, zu dem wir heimkehren könnten, und wir haben keinen, bei dem unser Herz aufgehoben wäre – so sind wir eine Generation ohne Abschied geworden und ohne Heimkehr.
Aber wir sind eine Generation der Ankunft. Vielleicht sind wir eine Generation voller Ankunft auf einem neuen Stern, in einem neuen Leben. Voller Ankunft unter einer neuen Sonne, zu neuen Herzen. Vielleicht sind wir voller Ankunft zu einem neuen Lieben, zu einem neuen Lachen, zu einem neuen Gott.
Wir sind eine Generation ohne Abschied, aber wir wissen, daß alle Ankunft uns gehört.


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Generation ohne Abschied


Generation ohne Abschied ∗ Wolfgang Borchert ∗ Jugend
Generation ohne Abschied ∗ Wolfgang Borchert ∗ Jugend
Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe. Unsere Tiefe ist Abgrund. Wir sind die Generation ohne Glück, ohne Heimat und ohne Abschied. Unsere Sonne ist schmal, unsere Liebe grausam und unsere Jugend ist ohne Jugend. Und wir sind die Generation ohne Grenze, ohne Hemmung und Behütung – ausgestoßen aus dem Laufgitter des Kindseins in eine Welt, die sie uns bereiten, die uns darum verachten. Aber sie gaben uns keinen Gott mit, der unser Herz hätte halten können, wenn die Winde dieser Welt es umwirbelten. So sind wir die Generation ohne Gott, denn wir sind die Generation ohne Bindung, ohne Vergangenheit, ohne Anerkennung. Und die Winde der Welt, die unsere Füße und unsere Herzen zu Gypsys auf ihren heiß brennenden oder mannshoch verschneiten Straßen gemacht haben, machten uns zu einer Generation ohne Abschied. Wir sind die Generation ohne Abschied. Wir können keinen Abschied leben, wir dürfen es nicht, denn unserem herumirrenden Herzen geschehen auf den Irrfahrten unserer Füße unendliche Abschiede. Oder soll sich unser Herz binden für eine Nacht, die doch einen Abschied zum Morgen hat? Würden wir den Abschied ertragen? Und wollten wir die Abschiede leben wie ihr, die anders sind als wir und den Abschied auskosteten mit allen Sekunden, dann könnte es geschehen, dass unsere Tränen zu einer Flut ansteigen würden, der keine Dämme hat und, wenn sie von Urvätern gebaut wären, widerstehen könnte. Nie werden wir die Kraft haben, den Abschied, der neben jedem Kilometer an den Straßen steht, zu leben, wie ihr ihn gelebt habt. Sagt uns nicht, weil unser Herz schweigt, unser Herz hätte keine Stimme, denn es spräche keine Bindung und keinen Abschied. Wollte unser Herz jeden Abschied, der uns geschieht, durchbluten, innig, trauernd, tröstend, dann könnte es geschehen, denn unsere Abschiede sind eine Legion gegen die euren, dass der Schrei unserer empfindlichen Herzen so groß wird, dass ihr nachts in euren Betten sitzt und um einen Gott für uns bittet. Darum sind wir eine Generation ohne Abschied. Wir verleugnen den Abschied, lassen ihn morgens schlafend, wenn wir gehen, verhindern ihn, sparen ihn – sparen ihn uns und den Verabschiedeten. Wir stehlen uns davon wie Diebe, undankbar dankbar und nehmen die Liebe mit und lassen den Abschied da. Wir sind voller Begegnungen, Begegnungen ohne Dauer und ohne Abschied, wie die Sterne. Sie nähern sich, stehen Lichtsekunden nebeneinander, entfernen sich wieder: ohne Spur, ohne Bindung, ohne Abschied. Wir begegnen uns unter der Kathedrale von Smolensk, wir sind ein Mann und eine Frau – und dann stehlen wir uns davon. Wir begegnen uns in der Normandie und sind wie Eltern und Kind – und dann stehlen wir uns davon. Wir begegnen uns eine Nacht am finnischen See und sind Verliebte – und dann stehlen wir uns davon. Wir begegnen uns auf einem Gut in Westfalen und sind Genießende und Genesende – und dann stehlen wir uns davon. Wir begegnen uns in einem Keller der Stadt und sind Hungernde, Müde, und bekommen für nichts einen guten satten Schlaf – und dann stehlen wir uns davon. Wir begegnen uns auf der Welt und sind Mensch mit Mensch – und dann stehlen wir uns davon, denn wir sind ohne Bindung, ohne Bleiben und ohne Abschied. Wir sind eine Generation ohne Abschied, die sich davonstiehlt wie Diebe, weil sie Angst hat vor dem Schrei ihres Herzens. Wir sind eine Generation ohne Heimkehr, denn wir haben nichts, zu dem wir heimkehren könnten, und wir haben keinen, bei dem unser Herz aufgehoben wäre – so sind wir eine Generation ohne Abschied geworden und ohne Heimkehr. Aber wir sind eine Generation der Ankunft. Vielleicht sind wir eine Generation voller Ankunft auf einem neuen Stern, in einem neuen Leben. Voller Ankunft unter einer neuen Sonne, zu neuen Herzen. Vielleicht sind wir voller Ankunft zu einem neuen Lieben, zu einem neuen Lachen, zu einem neuen Leben und zu einem neuen Gott. Wir sind eine Generation ohne Abschied, aber wir wissen, dass alle Ankunft uns gehört. Generation ohne Abschied ∗ Wolfgang Borchert ∗ Jugend und Hoffnung Read the full article
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Warum ich aushalte, dass mein Freund mit meiner besten Freundin schlafen will Fast jeder zweite Deutsche hatte schon mal eine Affäre. Mein Freund und ich wissen von allem. Das ist hart. Und gut. “Viel Spaß, Baby”, rufe ich meinem Freund hinterher, als er sich mit einem Kuss zu seinem Date verabschiedet. Er wird mit einer sehr heißen Frau etwas trinken gehen und dann mit ihr ins Bett. Das klingt nach Spaß, oder? Vor drei Jahren wäre diese Szene für mich unmöglich gewesen. Bis dahin wusste ich noch sehr genau, wie sein Glück daherzukommen hatte: ausschließlich in meiner Gestalt. Wie man sich das eben so vorstellt, wenn man eine Beziehung eingeht: Ich, und nur ich, werde dich ab jetzt glücklich machen! Es hat etwas von einem gegenseitigen Eigentumsverhältnis. Unseres war ein sehr angenehmes. Eine Vorzeige-Beziehung, sagten unsere Freunde, weil wir so liebevoll miteinander umgingen. Selbst wenn wir darüber stritten, wer abwäscht, waren wir so rücksichtsvoll, dass wir uns eher die Zungen abgehackt hätten, als den anderen zu verletzen. Bei den großen Fragen des Beziehungslebens (grünes Sofa oder graues, Meer oder Berge, von vorn oder von hinten?) redeten wir uns so lange nach dem Mund, bis keiner von uns mehr wusste, was er ursprünglich gewollt hatte. Wir beschränkten uns permanent selbst, um alles für das Glück des anderen zu tun. Macht man das nicht so, wenn man jemanden liebt? Mein Freund hörte irgendwann damit auf, sich zu beschränken, und startete eine heimliche Affäre. Er steht damit nicht allein: Laut einer Studie der Universität Göttingen geht jeder zweite Deutsche im Laufe seines Lebens mindestens einmal fremd. Affären sind dabei deutlich häufiger als One-Night-Stands – obwohl man für sie noch öfter lügen muss. Die Affäre meines Freundes flog auf und mit ihr all das, was sich in ihm aufgestaut hatte. Plötzlich erfuhr ich, dass er schon immer die Schokolade gehasst hatte, die ich zu seiner Lieblingssorte erklärt hatte. Dass er mehr reisen wollte und viel mehr Sex. Wir hatten uns über Kleines wie Großes nie richtig ausgetauscht. Und das stellte das Leben, das wir zusammen führten, grundlegend in Frage. Ich war wütend auf ihn. Weniger wegen der Affäre als wegen der Tatsache, dass er sie und all das andere Zeug verschwiegen hatte. Bis mir klar wurde, dass ich nicht viel besser war als er. Ich gab zu, dass ich die sauteure goldene Kette, die er mir zum Geburtstag geschenkt hatte, hässlich fand, und dass sein Hintern in den meisten seiner Hosen fett aussah. Dass ich am liebsten in eine andere Stadt ziehen würde. Und irgendwann: dass auch ich Lust auf andere hatte. Einen Arsch darf man noch fett finden. Aber jenseits der Beziehung vögeln zu wollen, das bringt einen gleich an den moralischen Rand der Gesellschaft. Wir sprachen es trotzdem aus. Innerhalb von drei Wochen erfuhren wir mehr übereinander als in den drei Jahren unserer Beziehung davor. Möglicherweise ist es kein Problem für dich, deiner Partnerin zu erzählen, dass du auf Rihanna stehst. Aber wie sieht es damit aus, wenn du dein Ding nur zu gern mal in ihrer besten Freundin versenken würdest? Genau das erzählte mir mein Freund. “So bist du also, du kleines Arschloch!”, dachte ich in dieser Zeit immer wieder. Es war nicht schmeichelhaft. Weder für den, der die Dinge aussprach, noch für den, der es hörte. Aber es war mindestens genauso schlimm, dass wir uns all die Jahre etwas vorgemacht hatten. Angefangen bei dem Satz: “Du bist die einzige Person auf der Welt, mit der ich bis ans Ende meiner Tage schlafen will.” Er stimmte einfach nicht. Jetzt, wo wir alles wussten, konnten wir entscheiden, ob wir gehen oder bleiben wollten. Und zu bleiben erschien uns eindeutig als die bessere Variante. Wir beschlossen, uns gegenseitig ein aufregendes Leben zu ermöglichen. Wenn das bedeutet, dass wir monatelang alle 50 Schattierungen von Blümchensex durchexerzieren, dann ist das völlig OK. Genauso OK ist es aber auch, wenn wir uns durch die Clubs unserer Stadt vögeln. Oder einen Job weit weg annehmen. Warum sollte man sich einschränken, wenn man jemanden liebt? Unsere Gesellschaft hängt einem Beziehungsbild hinterher, das in der Realität kaum noch bestehen kann: der monogamen Beziehung auf Lebenszeit. Früher war das finanziell und gesellschaftlich nötig, heute hängen wir einem romantischen Beziehungsbild nach. Da gibt es den einen Richtigen, mit dem wir in die Verschmelzungshölle reiten. Wer soll das bitte noch wollen in einer Generation, die den größten Teil ihrer Lebenszeit damit verbringt, sich auf sich selbst einen runterzuholen? Eine Freundin, die seit Jahren überzeugter Single ist, sagte letztens zu uns: “Ihr seid das lebende Beispiel dafür, dass mein Leben nicht vorbei sein muss, wenn ich mich eines Tages mal binden sollte.” Und sie hat Recht. Wir leben in einer Langzeitbeziehung, nehmen uns aber alle Freiheiten, die wir sonst im Leben eines Singles erwarten: Tinder-Dates, Gelegenheitssex. Ohne die Gefahr, dass die eigenen Sachen aus der vierten Etage auf die Straße geflogen kommen oder wir vor lauter Schuldgefühlen nicht mehr schlafen können. Ich weiß genau, wie sehr mein Freund den Sex mit der Blondine genießen wird, die er gleich trifft. Ich freue mich für ihn. Dass wir alles sagen können, was wir denken und tun, macht unsere Beziehung nur tiefer. Wir haben mehr Sex. Wir sind bessere Freunde geworden. Wir streiten häufiger. Aber kennen uns auch besser. Wir sind weniger abhängig. Und gleichzeitig viel näher.
Katja Lewina
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Reisebericht Nr. 4: how to manage Cuba
Meine Lieben, dies ist eine Homage an Douglas Adams "Hitchhikers Guide to the Galaxy" (per Anhalter durch die Galaxis) mit dem Untertitel "and how to manage Kuba". Für alle, die dieses Buch nicht kennen, ein kurzer Input: Arthur Dent ist Bewohner der Erde, der sich im Sitzstreik gegen Bulldozer zur Wehr setzt, die sein Haus zwecks einer Umgehungsstraße abreißen sollen, als sein Freund Ford Perfect zu ihm kommt, um ihm mitzuteilen, daß sie per Anhalter auf ein Raumschiff müssen, da die Erde für eine interstellare Umgehungsstraße pulverisiert werden soll. Daß die Erdenmenschen mangels Kenntnis von außerirdischem Leben natürlich die Bebauungspläne auf Beteigeuze nicht eingesehen haben ist dabei irrelevant - ihre Widerspruchsfrist ist ohnehin bereits abgelaufen. Jedenfalls rezitiert Ford Perfect aus dem Handbuch per Anhalter durch die Galaxis das wesentlichste aller Utensilien, um als Anhalter von einem Raumschiff mitgenommen zu werden - das Handtuch: "Einmal ist es von großem praktischem Wert - man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; (...) und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen (...) bei Gefahr kann man sein Handtuch als Notsignal schwenken und sich natürlich damit abtrocknen, wenn es dann noch sauber genug ist. Was jedoch noch wichtiger ist: ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Nicht-Anhalter dahinter kommt, dass ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er automatisch annehmen, er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompass, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw., usw. Und der Nicht-Anhalter wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade »verloren« hat." Übertragen wir diese Grundsätze einmal auf Kuba: wenn man keinen Pauschalurlaub auf Kuba gebucht hat (, wovon ich dringendst abraten würde) ist Kuba quasi das Land, wo man am besten per Anhalter von A nach B kommt, man auch am besten schläft, wenn man einfach die Türen der Casas klopft und nach einem Zimmer fragt und man am besten isst, wenn man einfach fragt, ob und was es hier essbares zur einheimischen Währung gibt. Dabei macht es sich gut, zumindest den Anschein zu erwecken, gut ausgestattet zu sein. Denn trotz der inzwischen gelockerten Handelsbestimmungen fehlt es noch an allen Ecken und Enden. Von daher sind Kubaner stets daran interessiert, ihre Netzwerke zu pflegen und auszubauen. Denn was der eine kann, kann er evtl gegen etwas tauschen, das ein anderer hat. Erst seit kurzem ist es auf Kuba für Kubaner erlaubt, sich im kleinen Rahmen selbstständig zu machen, wobei nach wie vor die Anhäufung von Privatvermögen vermieden werden soll. Wer eine Casa particolar betreibt, zahlt unabhängig von der Auslastung des Hauses eine hohe Gebühr und zusätzlich auf die Einnahmen Steuern, das anbringen eines Werbeschildes kostet extra. Die Daten der Gäste müssen täglich an eine Verwaltung gemeldet werden (seit einem Jahr reicht zum Glück die telefonische Meldung aus). Eine Nacht kostet zwischen 16-max. 30€ im Doppelzimmer. Nicht viel... Die Betreiber versuchen daher das Geld durch Frühstück und Abendessen zu erwirtschaften, das schlägt mit 5-7€ pro Person richtig zu buche, von daher sollte man allenfalls nach Kaffe am Morgen fragen und sich zum Frühstück Bananen oder Ananas für n paar Cent kaufen oder auf ein cafe für einheimische Ausweichen. Milch ist dabei sehr schwer und eigentlich nur als Pulver erhältlich 😣 Das eigentliche Problem daran ist, daß es hier ab 10uhr viele Bars gibt, die bereits Rum und Cocktails, aber keinen cafe anbieten...🍸Prost 😉 aber auch der kostet hier nyschts...der Mojito ist ab 1 € zu bekommen 🍸🍸aber gerade das macht ja den Spaß des Reisens aus: sich mit den Begebenheiten vor Ort auseinandersetzen und darin zurecht finden. Sicher hat das ganze auch seine Kehrseiten. Die Kubaner haben schon erkannt, daß bei den Touristen einiges zu holen ist und so ziehen viele Schlepper durch die Stadt, die einen zu einer Casa, einem Taxi oder Restaurant bringen wollen, alles aus Nächstenliebe natürlich - die Provision zahlt ja dann auch hinter dem Rücken der jeweilige Gewerbetreibende. Leider ist es gar nicht so leicht, diese Leute wieder los zu werden. Kaum haben sie einen als nicht Kubaner erkannt, fallen sie über einen her. Abwimmeln lassen sie sich nicht, denn dann gibts ja keine Provision. Also laufen sie einem hinterher und behaupten dann im Restaurant, eine Provision als Mittler verdient zu haben...da muß man konsequent sein und schon mal laut werden 😔 in einer kleinen Stadt auf dem Weg nach Las Terrazas haben wir nach 50km versucht, ein Taxi zu bekommen und fanden sogar einen Fahrer. Zeitgleich kam ein Bus, der sagte, ihr könnt auch bei uns mitfahren. Der Taxifahrer enttäuscht über unsere Entscheidung, wollte nun pro Person 10€ dafür, daß er unsere Fahrräder in den Bus hob. Dem hab ich auf auf italienisch ordentlich die Leviten gelesen und mich von seinem angeblichen Polizeiausweise nicht die Bohne beeindrucken lassen. Die Fahrt hätte nämlich tatsächlich nur 2€ für beide mit Rad gekostet, wir haben dann 5€ gegeben, als wir 30km später abgesetzt wurden.... Was die Qualität des Essens in den Restaurants angeht, muß man sich übrigens kaum Sorgen machen, auch wenn das Fleisch vorher bestimmt frisch vom Marktstand an der "Frischluft hängend" erworben sein sollte. Da man als Kellner durch die Trinkgelder inzwischen mehr verdient als als Arzt oder Professor (wie in jedem Bereich, der mit Tourismus zu tun hat) kann man davon ausgehen, daß in fast jeder Kneipe/restaurant mindestens sehr gut ausgebildeter 1 Arzt kellnert, sollte man grün werden, der wird's schon schnell wieder richten 😉💉💊🔪 mal zu Vergleich: Ärzte und Professoren erhalten in Kuba gerade mal ca 20-30€ Monatsgehalt...wer eine Casa betreibt und fürs Frühstück pro Person 5€ und beim Abendbrot 7€pP nimmt....Wie gesagt, man muß aber nicht in der Casa essen und bekommt bei den Locals auch 2 Mittagessen mit Salat und Schweinerkruste als Häppchen vorneweg, dazu 4 Bier schon für 5€ insgesamt. Viele Touris sind aber natürlich bequem und zahlen dann zur Unterkunft noch das Essen mit. Daß das künftig auch Auswirkungen auf die Anzahl der gut ausgebildeten Akademiker haben wird, kann man sich leicht denken. Was wir einerseits als unangemessen empfinden, macht andererseits doch recht traurig, weil es in gewisser Hinsicht auch die Not der Menschen offenbart....und die ist zum Beispiel in Havanna oder Santiago de Cuba allgegenwärtig sichtbar. wenn man durch die Städte läuft, hat man das Gefühl, durch ein Kriegsgebiet zu laufen. Von den Häusern stehen teils nur noch die Fassaden und dennoch wird bewohnt, was noch mit Phantasie bewohnbar scheint. Die Befürchtung vieler, noch schnell dorthin zu müssen, ehe sich alles ändert, kann ich nehmen. Selbst wenn alle handwerksfirmen der Welt dort einfielen, das Restaurieren der Häuser und Straßen in den Städten würde Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern....diesen Charme begründen aber auch die vielen Pferdekutschen, mit denen sich die Kubaner - allgegenwärtig auch als Taxi Collectivo - fortbewegen sowie die noch in Betrieb befindlichen Ochsenkarren, teils noch ohne Gummibereifung schlicht auf Metallrädern oder Holzschlitten. Insbesondere in der Mitte der Insel bis hin in den Osten hat man das Gefühl, in alten Westernstädten angekommen zu sein, wenn die Cowboys mit Hut und Lasso in ihrer Lederkluft durch die Stadt reiten und die Rinder übers Land treiben. Auch die Oldtimer werden die Kubaner nicht aufgeben. Diese haben sie bereits als einträgliche Geschäftsgrundlage erkannt und motzen sie, soweit möglich, bestmöglich auf, auch wenn inzwischen meist Wartburgmotoren darin brubbeln. Von Feinstaubbelastung kann man hier dennoch nicht reden. Zutreffender ist die Grobstaubbelastung, deretwegen man sich nach dem Urlaub besser nicht auf die Waage stellen sollte, denn selbst bei Nulldiät nimmt man durch die Luft gewaltig - ich sag mal - Gewicht auf😷 70% der Kubaner leben in Städten. Meine Empfehlung wäre der Westen der Insel, wo es den Menschen auch schon viel besser geht. Hier ist es herrlich idyllisch und paradiesisch schön (außer in der Stadt Viniales: die Stadt besteht quasi ausschließlich aus Casa particolares 🏡🏡🏡🏡🏡🏡🏡🏡🏡🏡 eins neben der anderen) Trotz dieser Modernisierungen ist der Geist der Revolution, mit der Fidel, Raúl, Vilma Espin, Camillo Cienfueges, Ernesto Che Guevara und andere die Welt gerechter machen wollten, noch überall zu spüren. An den Hauswänden sind die guerillias und die Sprüche verewigt: Hasta Vittoria Siempre! Socialismo y Patria o muerte! Dem Geist der Revultion ist es auch zu verdanken, daß man als Tourist auf Kuba sehr sicher lebt. Kleine Einheiten zur Verteidigung der Revolution sind ähnlich wie bei der ehemaligen Stasi, aber offen sichtbar initiiert. Diese wachen in ihrem District sehr genau, über das, was da geschieht. Und so sehr die Kubaner auch flirten (mir hat eine Mutter sogar ihren 34 jährigen erstgeborenen Sohn angedient, der sich ihrer Meinung nach nicht hinreichend, um mich bemühte und damit Muttis laut geäußerten Zorn auf sich zog 😂) , sie werden nicht übergriffig und bleiben charmant. So bestand einer während einer 7 ständigen Busfahrt darauf, daß ich sein Nackenkissen zumindest mit-benutze, da es gemütlicher sei, ebenso wenn man an der Autobahn steht und mit dem Bus trampt (2€ für ca 60km mit Fahrrad pro Person im Sattelschlepperbus), springen sofort die Insassen raus und tragen Taschen sowie Fahrrad rein, ehe man es sich versieht. Kuba ist schon spannend, aber um ehrlich zu sein....ich möchte meinen Reisebericht schließen, wie ich ihn begann. Bei Asterix und Obelix in der Schweiz war Obelix so betrunken, daß er von den Bergen gar nichts mitbekommen hat. Auf die Frage von Miracolix, wie ihm die Berge gefallen haben, sagte er nur trocken: "flach!" Wenn mich jemand fragt, wie ich Kuba fand, bleibt mir als Resümee nur: "eiskalt!" Man...dafür, daß ich in der Karibik war, habe ich echt ganz schön gefroren! Brrrrrrr..... Übrigens: liebe Grüße aus der Schweiz! Bin schon wieder weitergeflogen und kann sagen: die Berge sind nicht flach - zumindest die Schweizer Rigi nicht 😘 💕💖🎶 Jane
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