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Tod auf der Warteliste - Veit Heinichen
Eine italienische, hoch angesehene Schönheitsklinik verfällt dem anfangs noch leisen Vorwurf, illegale Operationen vorzunehmen, um Organe teuer auf dem Schwarzmarkt zu Geld zu machen.
Proteo Laurentis ermittelt in dem Fall, in welchem mehrere Todesfälle ineinander verwickelt sind. Während in Italien die Ermittlungen laufen, bahnt sich der Zwillingsbruder eines der verstorbenen Opfer der Klinik seinen Weg von Rumänien nach Italien, um sich an den niederträchtigen Ärzten zu rächen.
Ja, Ermittler Laurentis ist fragwürdig in Hinblick auf seine weiblichen Beziehungen, aber er gibt nichtsdestotrotz einen unaussprechlich amüsanten Protagonisten ab.
"Tod auf der Warteliste" zählt zu einem meiner absoluten Favoriten. Nicht nur versenkt Heinichens Schreibstil einen tief in das Geschehen, die Charaktere sind alle realistisch und unfassbar gut geschrieben, sie kommen einem wie reale Persönlichkeiten vor.
Das Buch bietet dem Leser eine spannende Handlung, facettenreiche Geschehnisse und eine vielgestaltige Mischung aus verschiedensten Charakteren.
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Warum und für wen sind Buchbewertungen wichtig?
Wir haben das ja alle schon mal erlebt: Wir sehen Werbung für ein Buch oder finden es im Buchladen und kennen weder Autor noch haben wir je von dem Buch gehört. Ich weiß nicht, ob du auch zu den Leuten gehörst: Ich gucke mir, wenn mich der Klappentext nicht direkt anspricht, aber doch interessant klingt, die Bewertungen beim großen A an. Erst einmal gucke ich, wie viele Bewertungen das Buch…
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Fluch der sieben Seelen - Adalyn Grace
Fluch der sieben Seelen – Adalyn Grace
Als Prinzessin des Inselkönigreichs Visidia hat Amora Montara ihr ganzes Leben damit verbracht, sich auf ein Ziel vorzubereiten: Sie soll zur obersten Hofmagierin werden. Im restlichen Königreich kann jeder seine bevorzugte Form der Magie frei wählen. Nur Amora hat keine Wahl. Als Tochter des Königs und zukünftige Thronfolgerin muss sie beweisen, dass sie die ebenso gefährliche wie tödliche…
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Hazel’s Fundstück: Negativkritik
In den letzten Tagen wurde in der Buchbubble diskutiert, wann Leser:innen den/die Autoren/-innen in negativen Rezensionen verlinken dürfen oder sollten. Ist es überhaupt angemessen, den/die Erschaffer:in eines Werkes zu verlinken und direkt mit der negativen Kritik zu konfrontieren? Was wird damit überhaupt bezweckt? Ich möchte mich im heutigen Fundstück mit diesem Thema befassen.
Gedanken zu Beginn: Literaturkritik vs. Rant
Wann gilt eine simple Meinungsäußerung als “rant” (engl. für Wutrede, Schimpftirade - auch: “leeres Geschwätz”) und wann als ernsthafte, respektvolle Kritik?
Grundsätzlich ist zu unterscheiden, was oder wer die schlechte Meinung verursacht: Ist es das Werk? Oder doch eher der/die Autor:in? Denkt eine:r schlecht über eine Geschichte, weil es subjektiv empfunden wird oder weil es anhand objektiver Maßstäbe so beurteilt wird? Diese vermeintlich simple Differenzierung zeigt bereits, wo es oft zu hapern scheint.
Freie Meinungsäußerung ist ein wertvolles Recht. Schließlich sind die Gedanken ja frei. Das ist auch bei der persönlichen Bewertung von Büchern so. Jede:r kann frei äußern, was einem nicht gefallen hat und warum. Eine Pflicht zur Begründung gibt es nicht. Denn jede:r ist frei zu entscheiden, ob ein “Das gefiel mir nicht” genügt oder ob ein “... weil ...” angefügt werden muss.
Demnach kann zu Beginn erst einmal festgelegt werden: ein klassischer rant gilt als “Verriss” und ist häufig gespickt mit persönlichen Ansichten, Werten und Einstellungen - typische “Meinungsmache” würde ich es u.U. auch nennen. Dagegen gilt Literaturkritik als seriös und ernsthaft. Etwas, bei dem sich der/die Verfasser:in solide Gedanken gemacht hat, die auf objektiven Argumenten basieren.
Dabei bietet die literarische Kritik durchaus auch eine Meinung, natürlich. Aber sie enthält eine, die zum argumentativen Diskutieren einlädt. Eine Literaturkritik ist nicht frei von persönlichen Urteilen. Aber sie werden mit gemeinhin nachvollziehbaren Argumenten hinterfragt und reflektiert, ins Verhältnis zum allgemein festgelegten Konsens gesetzt.
Eine ernsthafte Kritik bewertet meiner Ansicht nach außerdem das Werk für sich, unabhängig vom/von Autor:innen. Haben Literaturkritiker oder die durchschnittlichen Leser:innen nun das Recht oder gar eine Pflicht gegenüber Autoren/-innen, diese an ihren gedanklichen Ergüssen teilhaben zu lassen? Ich sage, nein.
Wann das Verlinken eines/einer Autor:in angemessen erscheint - und wann nicht
Als Autorin kann ich sagen, dass ich nicht gerne persönlich - wann der/die Sender:in es zeitlich bestimmt - zu negativen Bewertungen verlinkt werden möchte (bisher wurde ich von dieser Praxis dankbarerweise verschont). Und so wie mir geht es mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit vielen Autoren/-innen.
Schließlich möchte niemand bei sich zuhause überfallen werden. Erst wer von sich aus vor die Tür geht, riskiert aus freien Stücken, in eine Schusslinie zu geraten. Ist der Vergleich zu hart gegriffen? Ich denke nicht. Warum? Weil ein echter Verriss, ein rant, sich oft entweder ohnehin schon auf hauchdünnem Eis bewegt, was das Thema “konstruktive Kritik” angeht, oder ganz eindeutig und bewusst persönlich wird. Da geht es mitunter nicht um das Werk als solches, sondern um die persönlichen Ansichten und Meniungen des/der Autor:in. Und wer begibt sich schon gerne (überrumpelt, wohlbemerkt!) in eine solche “Kampfsituation”?!
Bedeutet dies, das Verlinken von Autoren/-innen ist grundsätzlich falsch, wenn ein Buch bewertet wird? Nein, aber (!) jede:r sollte für sich überlegen, welche Rolle er/sie einnehmen möchte, wenn ein solcher Link gesetzt wird oder der/die Autor:in direkt über die eigene Meinung in Kenntnis gesetzt wird.
Wann ist es (meiner Meinung nach) okay, Autoren/-innen die eigenen Ansichten zum Buch wissen zu lassen?
... wenn es der/die Lektor:in (oder sonstige verlegerisch involvierte Berufsgruppen) ist und der/die Autor:in auf deren fachliche Meinung angewiesen ist, um das Werk überarbeiten zu können, ehe es in den Verkauf kommt.
... wenn es ein/e Testleser:in ist, der/die abschließend das vor-veröffentlichte Werk zu Gesicht bekommt und bei dem der/die Autor:in ganz besonders auf eine ehrliche Einschätzung des Werkes angewiesen ist.
... wenn es sich um eine vorher klar abgesprochene Besprechung handelt, bei der der/die Autor:in sich VORHER bewusst ist, dass diese Besprechung/Literaturkritik natürlich auch negativ ausfallen kann.
In allen anderen Fällen (sprich: End-Leser:innen, Buchblogger:innen und Rezensenten/-innen) geht es NICHT darum, dem/der Autor/in zu erklären, warum das Buch mies sein soll.
Leser:innen sind in erster Linie eine Entscheidungshilfe für andere potentielle Leser:innen - nicht mehr, nicht weniger! Sie bestimmen (im Idealfall) nicht darüber, wann Autoren/-innen sich einer negativen Bewertung aussetzen müssen.
Dementsprechend ist es im Regelfall nicht in Ordnung, wenn Leser:innen ungefragt Autoren/-innen mit ihrer schlechten Meinung über ein Buch behelligen.
Das hat auch nichts mit Kritikfähigkeit von Autoren/-innen zu tun. Vielmehr hat es etwas mit menschlicher Rücksichtnahme und Respekt zu tun (manche nennen so eine Kombination auch Anstand, Taktgefühl oder Höflichkeit, you know). Wenn ich als Autor:in mich gewappnet fühle, einer negativen Wertung gegenüberzutreten, DANN mache ich das und lese die schlechten Meinungen bei z.B. Am*zon und Co (vorausgesetzt, es gibt welche, natürlich, hehe). Ich möchte als Schriftsteller:in sicher nicht vom sprichwörtlichen Hinz und Kunz mit ihrer Ansicht über die Welt “überfallen” werden - solch ein Verhalten ist einfacher Selbstschutz (neudeutsch: Selfcare).
Stellt euch nur mal vor, ein/e Leser:in ist dermaßen mies auf ein Buch zu sprechen, dass sie einen regelrechten Brandbrief absetzt. Der/die nichts ahnende Autor:in sieht sich der ungefilterten Kritik (bzw. Sicht der Dinge) entgegen. Wird ein/e Autor:in dann auch noch an einem generell schlechten Tag damit konfrontiert (weil er/sie ja gar keine andere Wahl hat, als es nichtsahnend um die Ohren geklatscht zu kriegen), kann das ungeahnte Auswirkungen haben (natürlich hoffen wir alle, dass der/die Betroffene drüberstehen kann, aber getroffen ist man selbstverständlich dennoch).
Fazit - gute Gründe und schlechte Gründe fürs Verlinken von Verfasser:innen
Ich habe das heutige Fundstück relativ spontan verfasst, weil ich die Diskussion ums Verlinken von Schriftsteller:innen auf Twitter mehr oder weniger mitbekommen habe. Ich bin der Meinung, der gesunde Menschenverstand, gepaart mit dem altbekannten Sprüchlein
“Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.”
sorgt bereits für höfliche Zurückhaltung bzw. angemessene Wortwahl, sobald sich das Gegenüber aufgrund der eigenen (ungefragten!) Meinungsäußerung verletzt oder gar gekränkt fühlen könnte. Insbesondere, wenn sich die Kritik nicht auf sachlichem Niveau bewegt, sondern emotional und persönlich (praktisch wie eine Waffe) geäußert wird.
Deshalb plädiere ich ganz klar dafür, sich VOR dem Abschicken von Texten aller Art zu fragen: Ist das, was ich in diesem Text von mir gebe, jetzt und in dieser Form dem Anlass angemessen?
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Buch 11: “Who I Am Not” von Ted Staunton
Meine Bewertung: ★★★☆☆ (3/5)
Genre: Jugendroman
Inhalt: Er weiß nicht, wie er wirklich heißt. Er ist 15 und auf der Suche nach sich selbst. Doch er hat ein Talent: er kann in jede Rolle schlüpfen. Als es mal wieder brenzlig wird, gibt er sich für den vermissten Danny aus. Sie sind im gleichen Alter, sonst ähneln sich die Jungen kaum. Dennoch glaubt die Familie Dellomondo sofort, in ihm ihren Sohn wiedergefunden zu haben. Ist seine Täuschung wirklich so echt oder hat auch die Familie etwas zu verbergen? Als er begreift, was hier gespielt wird, ist es fast schon zu spät.
Meine Lieblingscharaktere: Gillian
Ist jetzt tatsächlich schon wieder etwas her, dass ich das Buch zu ende gelesen habe, aber vorher bin ich leider nicht dazu gekommen eine Rezension zu schreiben. Viel zu sagen habe ich über den Roman tatsächlich auch gar nicht. Erst einmal muss festgehalten werden, dass ich Bücher in diese Richtung eher selten lese und mich vor allem Fantasy und Sci-Fi Bücher begeistern können. Dennoch war das Buch definitiv nicht schlecht, ich bereue es nicht, es gelesen zu haben und kurz war es zudem auch noch, dass es eigentlich durchgehend unterhaltsam blieb. Das ganze baut sich vielleicht etwas langsam und “unnötig” auf aber die Auflösung der ganzen Mysterien und der Höhepunkt haben es doch noch geschafft mich in die Geschichte hinein zu ziehen, was am Anfang gar nicht funktioniert hat. Außerdem gefielen mir die Charakterentwicklungen in der Geschichte wirklich gut und die letztendlich Moral oder Message, die das ganze überliefern soll fand ich einfach super. Die letzten paar Seiten haben mich dann doch noch fast zum weinen gebracht, was schon was heißen soll. Wie eben schon angerissen konnte ich aber die ganze Zeit über nicht wirklich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen und “Danny” hat mich größtenteils eher angekotzt, als dass er mir als Protagonist gefiel, was aber definitiv vom Autor auch so gewollt sein könnte.
Alles in allem fand ich das Buch aber definitiv unterhaltsam und es lohnt sich meiner Meinung nach es zu lesen, vor allem wegen der ganzen Message und Bedeutung die dahinter steckt. Kann “Who I Am Not” jedem empfehlen der realistische und spannende Jugendromane mag bei denen auch die nicht so schönen Seiten des Lebens eine wichtige Rolle spielen. Dazu muss wohl gesagt sein, dass auch Themen behandelt werden (Missbrauch, Drogen, Suizid) die vielleicht nicht für jeden etwas sind. Da also Vorsicht!
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📚Buchrezi📚 Ich melde mich zurück aus dem Urlaub und hab gleich noch eine Rezi für euch dabei. Die beiden Vorgänger hatte ich hier bereits vorgestellt und rezensiert. Als ich zufällig sah, dass es einen dritten Teil gibt, war ich sofort Feuer und Flamme, denn die Reihe gefällt mir sehr gut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Anders als bei den beiden ersten Büchern, geht es in diesem Band etwas düsterer zu. Beide Protagonisten, Mats und Finja, entwickeln sich stark nach vorne und werden in ihren Entscheidungen erwachsener. Als Loki, der Gott der Missgunst, es schließlich schafft, seine menschliche Gestalt zurück zu bekommen, scheint der Untergang für Rulantica doch endlich gekommen zu sein. Lokis Auftreten ist wie man es sich vorstellt. Seine Beschreibung war auf den Punkt gebracht und macht ihn zu einem verhassten, aber mächtigen Gegner. In einer rasanten Geschichte mit etlichen Wendungen, fantastischen Wesen wie die Feuerelfen, den Kobolden und Riesen, sowie den altbekannten Charakteren zauberte die Autorin erneut ein spannendes Buch, das ich nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich freue mich auf einen eventuell vierten Band. 5/5 ⭐⭐⭐⭐⭐ . . . #buchrezension #buchrezi #rulanticabuch #rulantica #europaparkbuch #germanbookstagram #bookstagramfantasy #bookstagramdeutschland #bookstagramgermany #bookstagram #buchbewertung #buchblogger #ichlesefantasy #jungefantasy #jugendbuch #coppenrath #bücherbücherbücher https://www.instagram.com/p/ChZpBaXL-jt/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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Heiko Maas: Sorgenkind auch bei Amazon
Heiko Maas: Sorgenkind auch bei Amazon
Heiko Maas, Muttis gestriegelter Ziehsohn aus dem ultra-linksextremen Lager der Bundesregierung, sein Sohn soll sogar bei der linken Krawall -und Schlägertruppe Antifa aktiv sein, hat es in diesen Tagen nicht leicht. Nicht nur das meine Co-Autorin, Anna Schuster, just wieder kübelweise Frust über ihren “Lieblingspolitiker” aus der bunten Berliner Politik, vergoß, so tut sich Ungemach, auf…
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Aidas Buchreview zu: Die Flockenleserin von Mike Powelz
Die Bewertungen für die Flockenleserin auf Amazon liegen bei 4,4 von 5 Sternen. 460 Leser haben dort den Roman bereits bewertet.
Fakten: Die Flockenleserin ist das erste Buch von Mike Powelz. Da es mit Amazon veröffentlicht wurde, ist es auch nur auf Amazon oder auf anderen Internetseiten und nicht in der heimischen Bücherei erhältlich.
Inhalt: Es wird die Geschichte von der alten Dame Minnie erzählt, die an Krebs erkrankt ist und nur noch auf das Ende warten kann. Sie zieht in “Haus Holle”, einem Hospiz, ein, lernt wichtige Dinge über das Leben, das Sterben, Freundschaften und auch über die Liebe. Als sich mysteriöse Todesfälle im Haus ereignen, sieht sich Minnie dazu berufen, die Morde aufzuklären. Sie kämpft gegen die Zeit, die ihr verbleibt, und gegen einen seltsamen Greis, den nur sie sehen kann.
Aidas Meinung: Selten war ich derart von einer Geschickte gefesselt wie bei “Die Flockenleserin”. Die Lektüre dieses Buches verändert einen, man nimmt sich vor, weniger über die Vergangenheit nachzudenken und mehr im Hier und Jetzt zu leben.
Mike Powelz beschreibt diverse Krankheiten, von denen man meist noch nie gehört hat. Sehr einfühlsam schneidet er Tabuthemen an, wird geradezu philosophisch bei vielen Lebensbereichen, was ich die erste Hälfte des 500 Seiten Wälzers richtig toll gefunden hatte. Mit der Zeit waren mir die detaillierten Erzählungen der vielen kranken Menschen doch etwas zu anstrengend und ich fragte mich: Muss das sein? So wird beispielsweise bei jedem neuen Patienten dessen Lebensgeschichte früher oder später beschrieben. Ein Kapitel drehte sich nur um zwei Neuzugänge im Haus Holle, wobei der eine direkt starb und ich nach dem Kapitel angefangen habe, kleinere Kritikpunkte zu sehen (vorher war ich euphorisch gewesen).
Bis zu einem gewissen Punkt wirkte das Buch noch immer sehr positiv auf mich, doch das Ende (ohne zu spoilern) hat mir gar nicht gefallen. Überhaupt nicht. Ich denke, die Leserschaft wird gespalten sein. Die einen werden es grandios finden und andere, wie ich, sitzen einfach nur da, denken: ach du sch***e, klappen das Buch zu bedauern den Ausgang, denn es wäre mehr drin gewesen.
Die Erzählperspektive bleibt auf den ersten ca. 300 Seiten konstant auf Minnie. Es wird intern auf sie fokalisiert, dann taucht Mike Powelz (basierend auf dem Autor höchstpersönlich) auf und für die nächsten 200 Seiten ist er wichtiger als die alte Dame.
In der Erstausgabe gibt es zwischen 5 und 10 kleinere Zeichenfehler (vergessene Anführungsstriche, Punkte zu viel). Das darf nicht passieren.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch inspiriert und bewegt. Ich empfehle das Buch jedem, der Angst vor dem Tod - oder dem Leben hat.
Kurz und knapp:
Pro:
Schöner Schreibstil
Behandlung tabuisierter Themen
Philosophieren über Gott und die Welt
Tolle Dialoge
Wunderbare Charakterisierungen
An manchen Stellen GENIAL geschrieben (aus einer besonderen Sicht)
Kontra:
Zeichenfehler
Wechselnde Erzählperspektive, hinter deren Rhythmus man nicht kommt
Schwieriges Ende
Nicht sicher, inwiefern die Geschichte autobiografisch ist
Leseempfehlung: Definitiv!
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Hunde von Riga - Henning Mankell
Henning Mankells Krimi "Hunde von Riga", welcher im Jahr 1992 erstmals in Schweden veröffentlich worden ist, spielt in Ystad, einer Stadt an der schwedischen Südküste.
Seemänner finden eines Nachts ein herrenloses, planlos herumtreibendes Rettungsbot auf - beladen mit den Leichen zweier Männer und einer kleinen Menge an Drogen.
Der Protagonist Kurt Wallander, der ermittelnde Kommissar, reist in die lettische Hauptstadt Riga, um die Mörder der beiden aufzufinden.
Da ich mittlerweile einige Krimis gelesen habe, alle mehr oder weniger nach dem gleichen Schema à la deprimierter Single-Geschiedener-Kommissar in Midlife-Crisis, bin ich eher vorsichtig, sobald ich im Klappentext das Wort Kommissar entdecke.
Jedoch muss man dem Autor lassen, dass er unfassbar packende Bücher schreiben kann.
Alles an "Hunde von Riga" war von der Handlung, den Charakteren und dem Schreibstil regelrecht aufwühlend und das Lesen der insgesamt 349 Seiten verging wie im Fluge.
Eine klare Empfehlung x3
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Respekt vor der Arbeit anderer
Jeder, der Rezensionen auf einem Bewertungsportal oder dem eigenen Blog veröffentlicht, steht früher oder später vor der Frage, wie er das soeben rezensierte Buch bewerten soll. Woran mache ich fest, ob das Buch, das ich kürzlich zu Ende gelesen habe, besser ist als das Buch davor? Ich habe eigentlich gar keine Lust Bücher miteinander zu vergleichen. Meist sind ja schon die agierenden Charaktere…
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Verlagstext:
Die unendliche Geschichte war ein Welterfolg und machte Michael Ende zum Star. Jim Knopf und Momo begeisterten als Puppenspiel, Film und Musical. Ende entdeckte die phantastische Kinder- und Jugendliteratur für Deutschland und vermochte auch erwachsene Leser zu fesseln. Aber er war nicht unumstritten. Weltflucht und Realitätsverweigerung lautete der Vorwurf. Birgit Dankert hat für diese Biographie umfangreiches Archivmaterial ausgewertet und mit Weggefährten gesprochen. Sie zeichnet Endes Leben sorgsam nach: die Kindheit in München, den Zweiten Weltkrieg, das Scheitern auf der Bühne, den Durchbruch als Autor, Krise und Neuanfang in späten Jahren. Das Resümee ist nicht ohne Tragik. Michael Ende sah sich als Künstler, doch die ersehnte Anerkennung als Theaterautor und Regisseur blieb ihm versagt. Er bediente mit seinen weltanschaulichen Botschaften die Erwartungen der Fans und blieb gefangen in einer fremden Rolle. Birgit Dankert ist ein einfühlsames Porträt gelungen, das uns Michael Ende so nahe bringt wie nie zu vor.
Normalerweise schreibe ich keine Bewertung, wenn ich nur 30 Seiten in einem Buch gekommen bin. Aber diesmal bin ich überzeugt, schon jetzt eine Beurteilung abgeben zu können. Vorblättern und Querlesen hat keine Hoffnung aufkommen lassen.
Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mehr über Michael Ende und sein Leben zu erfahren. Und ich bin mir sicher, dass das Buch prinzipiell dieser Erwartung gerecht wird. Leider liest sich das Buch wie eine Mischung aus Wikipedia-Artikel und Doktorarbeit: Fakten werden an Fakten gereiht und selbst potentiell auflockernde Anekdoten (Jungenstreiche) werden in ein, zwei kurzen Aufzählungen abgehandelt. Dafür wird viel mit komplexen Satzstellungen und hochtrabenden Wörtern gearbeitet. Alles ist extrem trocken. Muss wirklich zu jeden Ort die genaue Adresse genannt werden (inlusive dem heutigen Namen der Straße, falls sich dieser geändert hat)? Am besten noch das Baujahr des Hauses (ernsthaft!)?
Ich hätte hellhörig werden sollen, als die Autorin schon am Anfang schrieb: “Schilderungen individueller Kindheit folgen der subjektiven Erinnerung. Sie können also in weiten Teilen nicht mehr sein als Kompilation, Strukturierung, ein Weiterspinnen und Deuten von persönlichen Rückblicken.” Anscheinend war dies der Anlass, die Fakten erst gar nicht durch die Fehler behaftete “individueller Kindheit” zu beeinträchtigen und solche Schilderungen auf kurze Erwähnungen zu reduzieren. Vom Menschen hinter dem Künstler erfährt man so fast nichts. Sehr schade.
In wie weit das Buch gut recherchiert ist kann ich nicht beurteilen, dazu bin ich zu wenig vertraut mit der Materie. Will man ganz viele Informationen über Michael Ende erhalten ist es sicherlich sehr gut geeignet. Nur leider ist der Schreibstil, meiner Meinung nach, nicht für flüssiges und langes lesen geeignet. Fesselnd ist etwas anderes.
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Rezension: “Dreizehn Wünsche für einen Sommer” von Morgan Matson
Dreizehn Wünsche für einen Sommer by Morgan Matson My rating: 4 of 5 stars "In einem wohlgeordneten Universum ..." Inhalt Emily ist 17 Jahre alt und eine schüchterne Einzelgängerin, die im Grunde keine Freunde hat. Erst durch ihre beste Freundin Sloane blüht sie auf und lässt sich zu mitreißen - sie verlässt durch die lebhafte Sloane ihr eigens gefertigtes Schneckenhaus. Das ändert sich, als Sloane von heute auf morgen ohne ein Wort aus ihrem Leben verschwindet. Das einzige, was Emily bleibt ist eine Liste mit 13 Aufgaben/Wünschen, die sie im Sommer machen soll, wie z.B. reiten gehen (trotz ihrer Angst vor Pferden), nackt baden, etwas klauen oder jemanden, der Jamie heißt, umarmen. Da Emily scheinbar nichts übrigbleibt, hofft sie, Sloane taucht wieder auf, sobald alle Aufgaben erledigt sind. Und damit beginnt für Emily ein Abenteuer, von dem sie nie erwartet hätte, dass dies für sie (die sozusagen immer im Schatten von Sloane lief) überhaupt im Bereich des Möglichen liegen könnte... Meinung Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen! Ich konnte mich gut mit Em identifizieren (ich grüße mein 17-jähriges Ich, lol) und hatte viel Freude daran, sie dabei zu begleiten, wie sie die Liste abarbeitet - was definitiv nicht so einfach ist. Mir hat auch die Rolle von Frank sehr gefallen. Er ist in einer langjährigen Beziehung und zugleich Jahrgangssprecher der Schule. Er lernt Em kennen und daraus entwickelt sich mit dem Sommer eine ganz tolle Jugendliebe, die sich vor allem Zeit nimmt, um von Freunden zu Liebenden zu werden! Das gefiel mir richtig gut. Oft habe ich noch keine Geschichten gelesen, in denen zunächst die Freundschaft im Fokus steht. Von daher war dieser Roman eine sehr angenehme und schöne Abwechslung. :) Das ist sowieso das große Thema des Romans: Freundschaften und das Gefühl des Alleinseins als Jugendliche:r. Dieser trügerische Eindruck, allen gefallen zu müssen und dass einen keiner mag, beschäftigt auch Emily streckenweise immer wieder. Mir hat gefallen, dass sie durch diese Liste genau den richtigen Schubs bekam, um sich selbst und damit auch andere kennenzulernen. Fazit Ein herrlich sommerlicher Jugendroman! Ich mochte ihn sehr. Dennoch vergebe ich hier 4 statt 5 Sterne, weil das Ende mir persönlich dann doch etwas zu vorhersehbar erschien und weil das letzte Kapitel (verglichen mit den anderen) ziemlich kurz ausfällt (auch wenn trotzdem alles gesagt ist darin, was zu sagen bleibt). Alles in allem ist dieser Roman genau so, wie das Cover es verspricht: locker, leicht, nah an den Problemen junger Erwachsener und voll mit Freundschaft und der ersten Verliebtheit. Ich bereue absolut nicht, das Geld dafür ausgegeben zu haben. :) View all my reviews
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*möf möf möf* Was könnte ich denn mal wieder so buchtechnisch bloggen? Meine Testleserinnen der ersten Kapitel von „Schrei so laut du kannst!“ entschuldigten sich bereits, denn es kommt zu Verzögerungen. Doch das ist kein Problem, schließlich gibt es vieles, worüber ich schreiben kann ☺️
Für den heutigen Post habe ich also wieder einmal „Death Base“, mein Wochenprojekt hergenommen. Dieses ist auf @amazon erhältlich und wird erfahrungsgemäß vom Leser entweder geliebt, oder verteufelt 😏
Die Geschichte findet ihren Aufbau in einer schlichten Geschichte wieder und lässt dem Leser sehr viel Interpredationsspielraum. Doch das ist nicht jedermanns Sache. Wer abgeschlossene, runde Geschichten, ohne großartige Überlegungen sucht wird hier nicht fündig. Doch all jene, die sich gerne Fragen: „Was wäre wenn?“, kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten 💯
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Ich durfte "Schockverliebt" von Nele Hansen alias @tippnerthomas lesen. Zu Beginn war ich etwas skeptisch, ob ich es überhaupt durchhalten würde. Aber dann hat sich der anfängliche Knoten gelöst und ich wurde auf eine herzergreifende Reise geschickt. Volker, die Hauptfigur, war mir von Anfang an sympathisch. Durch Zufall lernt er Eva kennen, für ihn die Frau seiner Träume und er ist "schockverliebt". Ob die beiden es schaffen, zu einander zu finden und welche Hürden sie dabei meistern müssen... lest selbst. Es ist eine flüssig geschriebene und doch schnuckelige Geschichte, die aus dem Leben gegriffen ist, weshalb man sich gut mit der ein oder anderen Situation identifizieren kann. Empfehlenswert. 4/5 ⭐⭐⭐⭐ . . . #bookstagram #bookstagrammer #bookstagramdeutschland #bookstagramdeutschland #bücherbücherbücher #bücheraufinstagram #liebesgeschichte #kurzgeschichten #booksnack #ebook #buchrezension #buchbewertung #lesercommunity #romantik https://www.instagram.com/p/CZrna6gA--2/?utm_medium=tumblr
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"Canto" Paul Nizon
„Canto“ von Paul Nizon (Rezension)
„Der Hurenhirt oder Hirt der Huren“ Suhrkamp veröffentlicht 56 Jahre nach der Erstausgabe eine Neuausgabe von „Canto“, anlässlich des 90. Geburtstages von Paul Nizon. Dieses Werk steht schon lange auf meiner Leseliste. Ich hörte schon einiges über "Canto", wusste aber nichts Konkretes, aber dieser Kommentar auf Seiten des Verlags, „Paul Nizon nennt für sich zwei Geburtsdaten: das Jahr, in dem er in Bern zur Welt gekommen ist, und das Jahr, in dem er sich mit dem Canto selber zur Welt gebracht habe. 1929 und 1963.“ Auszug aus: Nizon, Paul. „Canto.“ hat mich neugierig gemacht. Warum hat es dem Autor dieses Gefühl gegeben? Und ich begann zu lesen. Schon nach wenigen Seiten geriet ich in einen Strudel der Emotionen und konnte nicht glauben, dass dieses Werk tatsächlich Anfang der sechziger Jahre entstanden ist. „Canto“ verstehe ich als Teil von Paul Nizon. „Canto“ kommt man nur dann nahe, wenn man sich auch mit seinem Autor beschäftigt. Also beginnen wir erst einmal mit Paul Nizon an.
Wer ist Paul Nizon?
1959 veröffentlicht der Schweizer Schriftsteller Paul Nizon bei Scherz in Bern seinen Erstling, den Prosaband, „Die gleitenden Plätze“. Einige Persönlichkeiten des Literaturbetriebs, Ingeborg Bachmann, Max Frisch, Carl Seelig und weitere, werden auf ihn aufmerksam. Er wird mit einem Stipendium des Schweizer Instituts nach Rom eingeladen. Diese „römischen“ Erlebnisse verändern sein Leben. Er kehrt zurück in die Schweiz, wird leitender Kunstkritiker bei der Neuen Zürcher Zeitung. Aber er kann die Enge des Berufs- und Ehelebens nicht dauerhaft ertragen. Seine Frau verlässt ihn, er kündigt bei der Neuen Zürcher Zeitung und schreibt „Canto“ – über sein römisches Jahr. 1962 gibt er das Manuskript dieser Auftragsarbeit bei Suhrkamp ab. Siegfried Unseld (Verleger / Suhrkamp) hält ihn für ein Genie. Doch entgegen der Voraussage bleibt Paul Nizon in Deutschland ein Geheimtipp. Die Franzosen lieben ihn. Zu einer ausführlicheren Zeittafel über Paul Nizons Vita verweise ich auf die Suhrkamp Verlagsseite. Jan Küveler („Welt“ Feuilleton) schrieb über ihn: „Es wäre ein Irrtum, Nizon für eitel zu halten. Nizon pflegt stattdessen ein erotisches Verhältnis zum eigenen ich, eins von der unstillbaren Art, er spürt in sich hinein, tastet sich ab und wird mit der Skulptur doch nie fertig.“ Zum Inhalt „Canto“ von Paul Nizon Dieser Prosaband erzählt das Jahr in Rom, das Paul Nizon so beeindruckte. Es ist keine Geschichte, es hat keinen Plot – und doch bin ich beim Lesen unglaublich nah beim Autor. Ich glaubte, selbst zu spüren, was Paul Nizon beschreibt. Worum geht es dann? Es geht um Paul Nizon. Er durchlebt Rom, mit allen seinen Sinnen. Es ist ein manisches Aufsaugen sämtlicher Gefühlswallungen und Empfindungen, erzeugt von einer sich immer schneller drehender Helix mit Namen Paul Nizon. Wirklich außergewöhnlich dabei ist, dass er den Leser nicht nur bei Lesen auf diese Reise mitnimmt, sondern auch beim Fühlen. Man könnte versucht sein zu sagen, die Spiegelneuronen springen umgehend auf Paul Nizons Worte an und lassen dich die Emotionen umgehend spüren. „Den wir als Ich leben ließen, den lassen wir laufen, uns zu suchen. Zusammenzusuchen aus den Plätzen für Lebensminuten, den Minutenplätzchen in Rom. Der ist Stipendiat in Rom. Der liegt auf dem Bauch unter dem Baum mit dem Ding. Der möchte hinaus aus dem Bann, der ihn auf Bauch warf und hinein in das Ding. Das hier Rom heißt.“ Auszug aus: Nizon, Paul. „Canto.“ Der Autor schlendert durch Rom. Wie ein Minnesänger betet er die Geliebte an. Wer aber ist die Geliebte? Die Stadt Rom? Oder sind es die (geliebten) Gefühle, Empfindungen, Reize und Begegnungen, ihm die diese Stadt beschert? Die sprachliche Gewalt in „Canto“ von Paul Nizon - oder Literarisches Action Painting Paul Nizon spricht eine bildgewaltige Sprache. Er bereichert und formt die Sprache in einer Art Rausch zu überwältigenden Bildern, denen man nicht fliehen kann. Dieser Text ist für jeden Sprachwissenschaftler ein Füllhorn an literarischen Stilmitteln. Der Autor erzählt uns von „zirpender Milch“ und „fauchender Maschine“. Und er beschreibt Rom, wie er die Stadt empfindet. Er erzählt auch von Frauen, Huren, Gabriella. „Lacht. Mit Schluchzern in der Stimme. Über sich, über Mauro, über die Rosen, über dies verrückte, heiße, schöne Tier Rom, dessen Glieder von dunkel gekleideten Menschen wimmeln, dessen Kadaver von losgelassenen Wagen juckt, dessen Leib dampft, kocht, blendet. Und sie muß nun wirklich zurück. Um die Koffer zu holen. Mit dem Rosenstrauß in durchsichtigem Zellophan. Wie eine Gefeierte. Allein nach dem Applaus.“ Auszug aus: Nizon, Paul. „Canto.“ Warum bezeichnet sich Paul Nizon in „Canto“ als „Der Hurenhirt oder Hirt der Huren“? Er selbst sagt, es sei „ein vorübergehendes Amt ehrenhalber“. Der Hurenhirt „kennt die Stunden des Schichtwechsels“. Er kennt die Mädchen und sieht keine Huren, sondern Frauen, Menschen. Ja, wie man sehen kann, ist der Text so aussagekräftig, dass ich eigentlich gar nicht zum Ende kommen kann. Ich höre jetzt damit auf und sage nur noch: „Canto“ ist der erste Teil der siebenbändigen Ausgabe der „Gesammelten Werke“. „Canto“ – Warum dieser Titel? Der Titel bedeutet: Ich singe. Was hat das mit dem Inhalt zu tun? Es ist mir unbegreiflich, dass es kein Hörbuch zu „Canto“ gibt. Wenn man den Text laut liest, hört man, dass sich der Text in eine Art Ballade verwandelt. Aus dem rein visuellen Text, wird eine hörbare Botschaft. Ich stelle es mir als Hörbuch, gelesen von einem Sprecher, wie z. B. Burghard Klaußner, großartig vor.
Kritik „Canto“ von Paul Nizon
Eine Buchbewertung finde ich immer schwierig. Habe ich wirklich alle Fakten objektiv gesehen und bewerte ich angemessen? Aber dieses Buch ist so außergewöhnlich, dass man es nur lieben oder schrecklich finden kann. Ich liebe es, wenn ein Autor mit der Sprache spielt. Ich liebe es, wenn der Autor mit Worten malt, und sich vor meinem inneren Auge, andere nennen es Kopfkino, ein Film entwickelt, der einzigartig ist. Aber hier entwickelt sich noch dazu eine Filmmusik! Also halten wir fest: Es ist ein einzigartiges Buch. Paul Nizon steht in dem Ruf, ein Egomane, ein Erotomane zu sein, der sich um die „Nizon-Republik“ dreht. Ich würde es ein klein wenig anders sehen. Paul Nizon liebt die Abgründe und Höhen, die Gefühle, Begegnungen, das Leben überhaupt und vor allem, wie der „Mensch Paul Nizon“, darauf reagiert, und das möchte Paul Nizon „in einer Sonate ähnliche Struktur“ dem Leser darreichen. Und er liebt die Freiheit, die für ihn über Allem steht. Du, als Leser, musst entscheiden, ob du dieser Form eine Chance geben möchtest. Ich empfehle es, du triffst einen sehr offenen empathischen Autor, dem es sehr wichtig erscheint, im Hier und Jetzt des Augenblicks zu leben und alles aus diesem Wimpernschlag herauszusaugen und für die Ewigkeit festzuhalten und zu verschriften. Ein Leseerlebnis, der etwas anderen Art eine Lautmalerei der Gefühle. Bei der Recherche zu „Canto“ stieß ich auf das Buch „Die Republik Nizon" Eine Biographie in Gesprächen, geführt mit Philippe Derivière.“, zur Hilfe. In diesem Buch spricht Paul Nizon selbst über seine Bücher. Das Buch ist im Haymon Verlag erschienen. Ein herzliches Dankeschön geht an den Suhrkamp Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Canto Paul Nizon Erschienen: 11.11.2019 Leinen, 254 Seiten ISBN: 978-3-518-42904-4 Auch als erhältlich
Video mit Paul Nizon "Schreiben ist Leben", Neue Zürcher Zeitung
Weitere Rezensionen und Links zum Buch Der Autor bei Suhrkamp Der Autor auf Wikipedia Deutschlandfunk Kultur "Meine Bücher sind einige der besten der Welt" FAZ "Zum Neunzigsten Geburtstag von Jürg Altwegg NZZ Der Schriftsteller Paul Nizon wird nicht müde, das Hohelied der Freiheit zu singen Zum 90. Geburtstag von Paul Nizon: aus dem Archiv von literaturkritik.de Literaturkritik "Sich die Sprache erlaufen" Dietmar Jacobsen Read the full article
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