#aber mir braucht man zumindest nicht mehr mit 'Wir sind das Volk' zu kommen
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Rechte wenn sie ein paar 100 oder 1000 für eine Demo zusammenhaben: "WIR SIND DAS VOLK!"
Demos gegen sie:
#BundesTag#german stuff#politics#ich meine ich will es nicht kleinspielen das problem obv#aber mir braucht man zumindest nicht mehr mit 'Wir sind das Volk' zu kommen
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Hass, der seines gleichen sucht - wie eine Schauspieler Kampagne einen medialen Shitstorm los tritt
Die Kampagne #alles dicht machen von über 50 namhaften deutschen Schauspieler_innen um Jan Josef Liefers hat eingeschlagen, in vielerlei Hinsicht. Diese Schauspieler haben es gewagt sich auf künstlerische Weise kritisch hinterfragend über die Maßnahmen der Regierung zu äußern. Dabei bedienten sie sich ihrer Profession entsprechender schauspielerischer Instrumente wie Ironie und Übertreibung. Man möchte meinen: ENDLICH! Prominente aus der gerade mit am stärksten gebeutelten Branche zeigen endlich einmal Kante, kommen aus der Duckstellung heraus und äußern sich kritisch. Neben sehr viel Lob, erfolgte jedoch auch Kritik. "Oh nein, Prominente äußern sich GEGEN die Maßnahmen, das geht natürlich NICHT!" Oft hört man in diesen Tagen: wer sich öffentlich äußert, der muss auch mit dem Echo leben. So weit, so richtig. Wir leben schließlich in einem freien Land. Der mediale Shitstorm, der angesichts dieser Kampagne ausgelöst wurde, sucht jedoch seines gleichen. Da wird moralisch hyperventiliert und werden schnappatmend berufliche Konsequenzen für eben jene Schauspieler gefordert. Große Medien und Schauspielerkollegen werden nicht müde, die Aktion aufs schärfste zu verurteilen und sich von dieser "dreisten" und "verhöhnenden" Sache zu distanzieren. Gemeinsam stimmt in den Chor ein, dass die Schauspieler ein rechtes Narrativ benutzen würden. "Man spiele den Coronaleugnern und der AfD in die Karten. Der Applaus komme aus der rechten (falschen) Ecke. Ein gefundenes Fressen für Querdenker und Verschwörungstheoretiker." So der einhellige Tenor. Über 50 Schauspieler, die sich vermutlich eher links oder Mitte links verorten lassen, werden plötzlich in eine Ecke mit Nazis gestellt. Es ist das ewig leidige Thema der Kontaktschuld. Und eigentlich möchte man diesbezüglich gar nicht mehr viel sagen, weil dieses Thema einfach nur leidig und nervig ist. Außer, dass es einen sehr faden Beigeschmack hat, wenn Jemand einen anderen Menschen als rechts, als Leugner und Schwurbler diffamiert, laut "Nazi, Nazi!" brüllt und berufliche Konsequenzen fordert nur, weil die betreffende Person eine andere Meinung zur Coronapolitik äußert. Während die empörten, moralisch Erhabenen den besagten Schauspielern eine Spaltung der Gesellschaft vorwerfen, scharen sie im Netz unter ihren "zutiefst enttäuschten und erschütterten" Distanzierungsposts den Hater- und Lynchmob in den Kommentarspalten und werden es nicht müde zu "Labeln", indem sie unreflektiert mit Etiketten à la "rechts", "Coronaleugner", "Querdenker", "AfD-nah" oder "Verschwörungstheoretiker" um sich werfen als hätte es diese irgendwo gratis gegeben. Auf diese Weise machen sie genau das, was sie der "Gegenseite" vorwerfen: Spalten. Die ohnehin angespannte Stimmung aufheizen. Diffamieren. Nur dass sie sich dabei im Recht fühlen, auf der moralisch richtigen Seite. Und nun wurde doch wieder ein ganzer Abschnitt auf dieses "Rechts-links, Oben-Unten" - Schubladen Denken verwendet (Mir geht dieses "jeden Andersdenkenden als 'rechts' betiteln" aber so langsam auch auf meine nicht vorhandenen Eier, kann Euch bitte Mal was anderes einfallen?!). Man fragt sich fast (aber wirklich nur fast! ;)), ob diejenigen, die andere so gewissenhaft in rechte Schubladen einsortieren, selbst im tiefsten Inneren ein kleines bisschen Nazi sind. Ups, hat sie nicht gesagt (tja, hat sie doch).
Werfen wir Mal einen Blick auf weitere Argumente, womit die Aktion schlecht geredet wird:
Kommen wir als erstes zu dem absoluten Totschlagargument:
"Die Aktion verhöhnt die Pfleger und Ärzte, die an der Front um das Leben der Corona Kranken kämpfen und alle Corona-Opfer und deren Angehörige." Okay, also Kritik an den Maßnahmen der Regierung zu üben, schließt NICHT gleichzeitig aus, dass man höchsten Respekt vor der Arbeit des Pflegepersonals und der Ärzte sowie Mitgefühl für Betroffene hat. Diese Argumentations-Linie verbietet eigentlich jegliche Kritik und erstickt jede Diskussion direkt im Keim, was einfach nur Schwachsinn ist.
"Die Schauspieler sind keine Ärzte und haben keine Ahnung von der Thematik und sollten sich deshalb lieber raushalten." Dass die Schauspieler nicht vom Fach sind, verbietet ihnen noch lange nicht, sich eine eigene Meinung über das Handeln der Regierung zu bilden. Außerdem leben wir im Informationszeitalter: Jeder kann sich aus unterschiedlichen Quellen informieren und sich am Ende selbst ein Bild machen. Die Politiker sind im Übrigen auch nicht vom Fach und treffen trotzdem grundrechtseinschränkende Maßnahmen für 83 Millionen Menschen. Die EINE Wissenschaft, welche sich absolut einig ist, dass der beschrittene Weg absolut richtig und alternativlos ist, gibt es übrigens nicht.
Kritik ist ja okay, aber die Art und Weise ging gar nicht!" Nun ja, Satire tut eben auch Mal weh. Und wahrscheinlich ist sie in unserer sehr dünnhäutig gewordenen Gesellschaft gerade schwer auszuhalten. Letztlich sind Ironie und Sarkasmus nur Werkzeuge, die den Finger in die Wunde halten. Und die Reaktionen zeigen: Es wurde ein Nerv getroffen. Und in einer Zeit, in der viele Menschen sich vorkommen wie in einer Realsatire und eine Absurdität die nächste jagt, sind schwarzer Humor und Satire manchmal der einzige Weg diesem Wahnsinn zu begegnen. Mein Vater, Selbstständig und seit einem Jahr arbeitslos durch die hiesigen Maßnahmen, hat's jedenfalls gefeiert. Für ihn war es Balsam für seine durch Corona-Repressionen geschundene Seele. Ich für meinen Teil habe mich auch gefragt, ob Prominente, die sich über die allesdichtmachen Kampagne ausließen, dies auch bei Böhmermanns WDR-Kinderchor taten, wo Kinder die "böse Corona leugnende Oma" singend an's Beatmungsgerät wünschen. Hier war für mich persönlich eine rote Linie überschritten, da Kinder instrumentalisiert wurden und ganz klar nach unten ins Volk getreten wurde, statt nach oben. Zumindest weiß ich nichts von medialem Gegenwind und Kollegen die sich im großen Stil über den (in meinen Augen nicht das erste Mal geschmacklosen) Böhmi echauffiert hätten. Ich habe in diesem Zusammenhang auch viel gelesen bei dem ein oder anderen Promi: "Ich finde ja auch nicht alles gut, was die Regierung macht, aber die Art und Weise von #allesdichtmachen ging gar nicht." Das ist ja löblich, dass ihr auch nicht alles toll findet. Aber meine Frage: WO seid ihr alle? Wo sind eure Stimmen, liebe Prominente? Es gäbe so vieles zu hinterfragen und thematisieren, so viele haarsträubende Ungereimtheiten und politische Verfehlungen. Warum bezieht ihr nicht Stellung? Oder ist es so viel einfacher mit dem Finger auf die zu zeigen, die genau das tun? Zu schreiben: "Ich find ja auch nicht alles toll, aber ..." Und sich damit ja nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen? Ist die Angst zu groß plötzlich auf der anderen Seite als Aussetzige am Pranger zu landen?
"Es wurde nur gemeckert, konstruktive Vorschläge und Ideen für Verbesserungen kamen allerdings nicht." Ich denke nicht, dass Schauspieler in erster Linie die Aufgabe haben, fertig aus gearbeitete 12 Punkte Listen zu präsentieren. Vielmehr haben sie den Auftrag der Gesellschaft auf kreative Weise den Spiegel vorzuhalten. Diskussionen anzuregen und Begegnung zu schaffen. Sie dürfen auch gern ein bisschen ärgern und den ein oder anderen Nerv triggern. Und ich denke das war in aller erster Linie auch die Intention (und so sagt es ja auch Liefers): Zum Nachdenken anregen. Diskussionsräume schaffen. Kritische Auseinandersetzung anstoßen und auf die von der Regierung stiefmütterlich behandelten Opfer der Kollateralschäden aufmerksam machen. Verbesserungsvorschläge und Forderungen können sich immer noch aus den daraus resultierenden Dialog ergeben. Zumal sich zumindest über Liefers sagen lässt, dass er auch in Zusammenarbeit mit der Corona Beauftragten in Tübingen bereits Projekte unterstützt und viel im Austausch mit Personen vom Fach ist.
Abschließend sei zu sagen: Man kann von der Kampagne und den daran teilnehmenden Schauspielern halten, was man will. Es ist Jedermanns gutes Recht, das ganze nicht gut zu finden. Auch in angemessener Weise darüber diskutieren, ist völlig legitim. Das ist ja auch der Sinn der Sache. In's Gespräch zu kommen. Ob es allerdings Distanzierungs-, Empörungs- und Diffamierungsorgien inklusive der Forderungen beruflicher Konsequenzen jenen biblischen Ausmaßes seitens der Medien und Promi-Elite braucht, wie wir es gerade erleben, ist fraglich. Noch viel fraglicher ist, wie die Schauspieler auf Teufel komm raus in die rechte Ecke gedrängt und auf diese Weise konstruktive Diskussionen im Keim erstickt werden, der Diskurs einfach verunmöglicht wird. Wie dem auch sei: Mag die mediale Hass- und Hetzkampagne biblisch gewesen sein: Die überwältigende Anzahl an positiven Reaktionen, die die Negativreaktionen (in Form von Likes und Dislikes) um ein Vielfaches übersteigt, legt nahe, dass Liefers und Co. scheinbar irgendwie, irgendwo ins Schwarze getroffen haben. Es lässt auch vermuten, dass ein Großteil der Menschen sich in diesen Videos wieder finden. Dass diese Videos den Menschen aus der Seele sprechen. Die Aktion war also trotz allem nicht umsonst. Sie hat für Aufruhr gesorgt. Man redet darüber. Liefers kommt in Talkrunden zu Wort. Spricht mit Laschet. Politiker wie Spahn signalisieren Gesprächsbereitschaft. Menschen, die sich nicht gehört fühlen, haben eine Stimme bekommen. Die Kampagne hat etwas bewegt.
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Saugende Hilfsmittel bei Inkontinenz 2019+
Eine leichte bis mittlere Blasenschwäche wird bei Frauen sehr leicht mit sehr kleinen, zumeist dünnen, unscheinbaren Einlagen abgefangen, die sich quasi nicht von Damenbinden und Slipeinlagen unterscheiden. Männer bedienen sich an ähnlichen Hilfsmitteln oder an spezieller für Männer angepasste Taschen-Einlagen.
Die Lage ändert sich, wenn es sich nicht nur um leichte bis Anfang mittlere Blasenschwäche handelt, sondern sich der Schweregrad zwischen mittlerer und schwerster Inkontinenz bewegt.
Wer ein paar Tropfen Urin beim Lachen, Niesen oder Treppensteigen verliert, also vielleicht eine leichte Form von Stressinkontinenz (Belastungsinkontinenz, Giggle-Inkontinenz) hat (Mädchen, Frau) oder ggf. eine Überlaufinkontinenz (Mann) und meint, er verliere schon viel, der Stelle sich mal vor, aus jedem Tropfen würde ein ganzer Schwall.
Und wenn dieser Schwall dann mit oder ohne Drang bzw. mit oder ohne diese Trigger (vorgenannte Inko-Art) 30% bis sogar 100% des kompletten Blaseninhalts unaufhörlich nach sich zieht (Dranginkontinenz, pathologisch, psychologisch oder neurologisch, bis hin zu Reflexinkontinenz), dem wird dann klar, warum kleine und dünne Einlagen bis mittlere Vorlagen nicht mehr reichen, zumindest dann nach großen oder dicken Vorlagen bis Windelslips oder Pants verlangen, so lange man seinem Durst anständig bis ungebremst nachgeht und absichtlich ungesundes wenig-Trinken sein lässt! Außerdem kann die doch mal getrunkene Tasse Kaffee oder Earl Grey auch ein großes Stück Lebensqualität ausmachen, auch wenn man weiß, das der Verzicht auf diese und andere bestimmte Lebensmittel eine Inkontinenz abschwächen kann.
Ohne Frage sollte heute die größte Scham und das größte Tabu genügend überwunden sein, um sich nicht einfach diesem Problem und den Einlagen zu ergeben sowie stillschweigend untätig zu bleiben!
Heute fällt es viel leichter, sich damit aktiv auseinander zu setzen, darüber zu reden, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ohne Zweifel gibt es heute eine Vielzahl an Therapien (vor allem Toiletten- oder Blasentraining sowie Beckenboden-Training bis hin zu Neuromodulation), Medikamente (bis hin zu Botox in und um Blase), Eingriffe (Operationen mit und ohne Implantationen von Netzen, Maschen, Bändern, Blasenschrittmachern, künstliche Blase, Schließmuskeln usw.) und andere Alternativen (diverse Arten von externen Urinalen oder Kathetern). Wie wirksam diese sind, ob diese als „angenehmer“ empfunden werden, als andere Hilfen, ob es Risiken und Nebenwirkungen gibt, ob diese in Kauf genommen werden sollen, ob man da künftig später ständig die abhängige Nachsorge tragen will, all das will gut überlegt und mit Fachleuten diskutiert werden.
In vielen Fällen kann die Inkontinenz abgeschwächt werden, mit selteneren Verlusten und gleichzeitig geringeren Verlust-Mengen als Ergebnis, so dass man wieder mehr oder länger Kontinenz erleben kann.
Oft heißt es sogar, niemand müsse heute mehr inkontinent sein, Inkontinenz sei heilbar!
Also diese angesprochene Besserung kann fast jeder erleben. „Fast“ darf schon hier nicht verschwiegen werden. Aber wahrlich heilbar?
Ja, heilbar WÄRE die Inkontinenz, wenn man einmalig ein Mittel einnimmt, einen Eingriff machen lässt, ein körperliches oder psychologisches Training mitmacht und man dadurch OHNE monatliche bis jährliche Wiederholung oder Nachsorge oder Daueranwendung kontinent wird und bleibt.
Andernfalls ist und bleibt es nur eine alternative Anwendung, ein alternatives Hilfsmittel, um nach außen hin kontinent zu erscheinen.
Ja, heilbar IST es, wenn man durch Verhaltensänderung sowie Sport und Ernährung, z.B. Beckenbodenübungen oder Tätigkeiten wie schwimmen gehen die Kontinenz wiedererlangt oder schlicht eine klare Ursache erkannt und beseitigt wird.
Bis das soweit ist, kann eine Einlage, Vorlage, Pants oder ein Inkontinenz-Slip eine gute Hilfe sein und sei es sogar, für das Training selbst, denn wer jede Stunde mehrmals Harndrang spürt und noch ein wenig dagegen ankämpfen kann, sollte dies auch tun, hinauszögern, einhalten üben und damit das Risiko gering bleibt bzw. eine dann wahrscheinlichere Entleerung quasi egal bleibt, trägt man halt etwas wie eine Pull-Ups-Pants. Sollte man jedem Drang sofort nachgeben und zum WC rennen, verschlimmert man meist die Lage.
Für den Fall, dass die Inkontinenz nicht hinreichend zurückgedrängt werden kann oder ein saugendes Mittel unter diesen ganzen Alternativen das Hilfsmittel erster Wahl sein, bleiben oder werden soll, heißt es natürlich umso mehr, das richtige für sich zu finden.
Ich finde es wichtig, dass man nicht aufgrund Hirngespinsten, Psychostress und Gesellschaftszwängen ein schlechteres Hilfsmittel wählt, als eines, welches seine Aufgabe am besten erledigt. Gut geeignet oder eher ungeeignet?
Alle Arten von Windeln haben eigene Vor- und Nachteile:
Für leichte Inkontinenz sind alle größeren Vorlagen bis Windelslips eher übertrieben!
Mittlere Inkontinenz erzeugt einen Grenzbereich, wo alles denkbar ist und man einfach für sich selbst mal alles probieren sollte. um dann so das Beste für sich zu finden.
Bei schwerer Inkontinenz landen wir dann bei großen, manchmal auch dicken Formvorlagen, Pants und verschließbaren Inkontinenz-Slips, also den klassischen Erwachsenen-Windeln.
Bei schwerster und / oder vollständiger Urin-Inkontinenz oder Doppelinkontinenz sind letztere eigentlich obligatorisch.
Entgegen mancher Expertendarstellungen: Ob Vorlagen, Pants oder Windelslips besser geeignet sind, bestimmt weniger das Alter oder der Grad der Hilfsbedürftigkeit vs. Selbstständigkeit, Immobilität vs. Aktivität, Jugend vs. hohes Alter, als vielmehr die Art, Verteilung und Häufigkeit des Urinverlustes (und / oder Stuhlverlustes)!
Wer jede Stunde kleine bis mittlere Mengen Urin verliert oder x Mal am Tag große Mengen Urin, für den sind Pants nicht das Mittel erster Wahl. Dafür sind sie viel zu teuer, im Vergleich viel zu unsicher und immer nur anzuziehen, wenn man die Hosen darüber vollständig auszieht. Wer solche Pants nur zur Sicherheit braucht, aber es doch viel häufiger zum WC schafft oder wo mäßig große Urinschwalle zwar vorkommen, aber eigentlich recht selten bleiben, für den sind Pants viel praktischer als verschlossene Windelslips, die sich zwar auch so runterziehen lassen, aber dabei ausleiern und schnell aus der Form geraten, also mit viel Gefummel wieder angepasst werden müssen. Vorlagen haben je nur eine Einheitsgröße, nicht die unterschiedlichen Größen XS, S, M, L, XL die man bei Pants und Slips vorfindet. Zudem müssen sie mit Netz-, Stretch- und engen Unterhosen in Form gehalten werden. Manchmal auch mit einer Kombi. Manch einer kommt noch auf die Idee, eine Gummihose oder einen PVC-Slip darüber zu ziehen, um wieder zu der Stabilität und Sicherheit eines Inkontinenz-Slips zu kommen. Und trotzdem kann es genau wegen diesen genannten Punkten zu einen schlechten Gefühl (wie Gegenstand in der Hose, Pflaster auf der Haut usw.) kommen, sowohl psychisch als auch real empfunden. Bei mir kommen noch Unverträglichkeiten hinzu, welches mich schon bei gewöhnlichen Unterhosen zu 100% Baumwolle und weg von Lycra & Co zwingen!
So einiges an „Stretch-Fashion“, Kunstfasern vertrage ich schlechter, nicht gar nicht, aber auch nicht gut!
Oft heißt es, Pants wie auch Einlagen und Vorlagen seien für aktive, mobile, eigenständige und fitte Menschen oder junge Menschen ideal, fast egal wie stark die Inkontinenz ist, wenn nicht sogar die einzige Antwort.
Und im gleichen Atemzug heißt es, Inkontinenz-Slips seien nur für alte, behinderte, immobile oder stark hilfsbedürftige Menschen geeignet.
Nun, wenn ich Hilfe brauche, dann bekomme ich einen Inkontinenz-Slip unter Umständen gar nicht selbst angezogen. Wenn ich also so quasi gar nichts mehr könnte und eh 3-6x am Tag jemand kommen und mich pflegen muss, ja dann ist es auch egal, ob es ne Vorlage, Pants oder nen Slip ist. Klar dass dann AUCH Slips ideal sind, wobei auch die anderen Hilfsmittel vielleicht geeignet wären.
Anders herum, wenn ich fit und beweglich genug bin, dann ist das Anziehen eines Inkontinenz-Slips im Stehen, Sitzen oder Liegen auch gar nicht komplizierter, als das Runterziehen von Netz- und Überhosen, der Austausch der Vorlage, das Positionieren und Entsorgen der gebrauchten, hochziehen, anziehen… und sogar weniger kompliziert, als das komplette entkleiden und ankleiden, welches bei einer vollen Inkontinenz-Pants nötig wäre!
Betrachten wir nun die Hilfsmittel selbst, ihr Design, ihre Aufmachung.
Klassische Inkontinenz-Slips sehen vielen Betroffenen zu sehr nach Baby-Windel aus. Inkontinenz-Pants sehen mir meist zu sehr nach 75+ aus.
So versuchte die Industrie immer wieder, die Erscheinung smarter, stoffartiger, dünner, kleiner, luftiger usw. zu gestalten, oft mit extra Zusatzbezeichnung: „Diskret“.
Leider sinkt dadurch die Qualität, Leistung und der Komfort im Sinne der Anpassung und Stabilität im eigentlichen Einsatzzweck.
In Verbindung mit dem nötigen Schutz, um sich mit Inkontinenz trotzdem rauszutrauen, sicher unters Volk mischen zu können, aber auch zu Hause keine Flecken und mehr zu provozieren, kann es eigentlich keine Kompromisse geben, muss Sicherheit und Schutz an erster Stelle stehen.
Am Ende ist es sowieso eher ein psychosomatisches Problem, denn ist erst die Unterhose und die dicke Jeans darüber angezogen, sieht man kaum noch was davon und wäre die alternative dicke Einlage / Vorlage oder die sehr universelle Inko-Pants manchmal abzeichnender, als die großflächig und ideal angepasste Erwachsenenwindel und man sieht die eigentliche Gestaltung durch die Kleidung hindurch eh nicht.
Aber man möchte sich selbst doch wohlfühlen und bekommt so manches Gefühl auch nicht einfach so aus sich raus. Und auch wenn man selbst die eigentliche Optik des Hilfsmittels nur beim Wechsel und andere Leute sie gehofft und normalerweise auch tatsächlich niemals sehen, kann eine hübschere Gestaltung auch nicht schaden.
Inzwischen gibt es einzelne Pants für Männer und noch viel mehr für Frauen, die nicht mehr nur krankenhaus-weiß oder hellgrün oder so erscheinen, sondern mit Farben und Mustern versehen sind, die nicht mehr unbedingt nach Rentner, todkrank und schwerstbehindert aussehen. Und selbst Rentner und Schwerstbehinderte brauchen keine Hilfsmittel, die ein hohes Alter oder schwere Behinderungen soggerieren oder eben einfach noch unterstreichen!
Nun bleibt die Problematik, dass zwar einiges für den Bereich bis mittlere Inkontinenz gemacht wird, aber noch nicht bei Inkontinenz-Slips, also für den Bereich von mittelschwerer bis schwerster Inkontinenz.
Im folgenden Beitrag geht es dann spezieller um Inkontinenz-Slips: https://inkoleben.de/saugende-hilfsmittel-2019-inkontinenz-slips/
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Das wird man ja wohl noch Fragen dürfen?!
Neues aus der Rubrik Alltagsphilosophie.
Ich habe in an einem Netzwerktreffen des Demokratiezentrums Hessen teilgenommen. Da gab es einen Vortrag von einem kritischen Geographen - und ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es so was wie kritische Geographie überhaupt gibt. In diesem Vortrag ging es um die regionalen Besonderheiten bei der Wahl rechtspopulisitischer Parteien.Dieser Vortrag war sehr interessant und hat mich in den letzten Tagen noch nachhaltig beschäftigt. Sinngemäß zitiert sagte der Vortragende, dass man, wenn man das Problem vom Erstarken der rechtpopulistischen Parteien betrachtet und dies mit einem allgemeinen Rechtsruck tituliert, dann schaut man auf dieses Problem immer eher aus einer globalen Perspektive. Interessant wäre es aber, dieses Problem Regional zu betrachten. Man muss also reinzoomen und sieht dann - zum Beispiel anhand der Wahlergebnisse in den einzelnen Gemeinden - krasse und sehr differenzierte Unterschiede zwischen den Gemeinden.Im nächsten Schritt kann man sich dann Fragen - und diese Frage ist bisher nicht konkret zu beantworten - woher kommen diese Unterschiede, warum wird in der einen Gemeinde so und in der Nachbargemeinde, ein paar Kilometer weiter ganz krass anders gewählt?Im Rahmen des Vortrages wurden auch einige Gründe benannt, warum es solche Entwicklungen gibt. Darauf möchte ich aber an dieser Stelle gar nicht eingehen, sondern hier anknüpfen mit eigenen Gedanken, die ich dazu hatte. Diese Gedanken, die hatten bestimmt auch schon andere vor mir …dennoch ist es ja wichtig, diese Gedanken zu teilen, darüber zu diskutieren und gemeinsam darum zu ringen Lösungen zu finden; zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Also, wir haben ja das Problem des allgemeinen Rechtsrucks hier im Land erkannt. Jetzt ist die Frage, wie können wir dem Begegnen? Wir müssen hier, meiner Meinung nach kurz-, mittel und langfristig ansetzten. Meine Gedanken beziehen sich eher auf die Zeitperiode des Mittel- und Langfristigen. Ich glaube Kurzfristig gilt: Sich klar positionieren und sich für Menschenwürde, Gerechtigkeit und unser Grundrecht stark machen.Ich glaube weiterhin, dass der Schlüssel zur Veränderung in jedem von uns selbst liegt. Es geht hier um die Entwicklung und die Reifung jedes einzelnen Menschen. Welche Werte, Verhaltensweisen, Haltungen entwickelt ein Mensch in seinem Leben und wie kommt er dazu? Da gilt es ganz individuell zu hinterfragen und zu betrachten. Es gibt da eine tiefenpsychologische Studie von Fritz Riemann, die sich mit den „Grundformen der Angst“ beschäftigt (Buchempfehlung an dieser Stelle!). Der Autor unterteilt hier in vier Grundformen der Angst, die jeder Mensch in sich trägt und es ist immer eine Frage der individuellen Biografie, welche dieser Ängste bei uns vorherrschen.Diese Grundformen der Angst sind: Angst vor Nähe, Angst vor Distanz, Angst vor der Dauer/Beständigkeit, Angst vor dem Wechsel/Veränderung. Die Angst ist jeweils so tiefsitzend, dass Sie von uns allen als existenzielle Bedrohung empfunden wird. Also platt gesagt, wenn wir uns mit Situationen konfrontiert sehen, die unsere Grundangst schüren, dann haben wir im schlimmsten Fall so etwas wie Todesangst. Angst ist, so will ich es mal behaupten, einer der mächtigsten Triebmotoren für unsere Handlungen. Vielleicht sogar der mächtigste Triebmotor. Die Angst ist, aus der Biologie heraus betrachtet, ja etwas Gutes, denn sie hilft uns dabei zu überleben. Angst und alles was damit zusammenhängt passiert ganz tief und häufig unbewusst in uns. Wir reagieren in Gefahrensituationen schneller, als wir mit unserem wachen Menschenverstand hinterherkommen. Das rettet unser Leben. Das ist gut.Nun ist es aber so, dass uns diese Angst aber auch dann im Nacken sitzt, wenn sie eigentlich gar nicht nötig wäre. Und Angst kann auch ziemlich viel Gutes im Leben verhindern. Wenn ein Mensch sich zu sehr von seinen Ängsten beherrschen lässt, dann schränkt ihn das ganz schön ein. Ich glaube, das kennen wir alle.Wir haben zum Glück durch die Evolution auch die Möglichkeit bekommen, mit unserem Bewusstsein, die Angst zu bearbeiten, zu reflektieren und zu überwinden. Wir können über uns hinauszuwachsen und gewisse Entwicklungsschritte machen. Wir reifen und werden im besten Falle weise Menschen. (Das mit dem Überwinden und der Reflexion ist das mit der Amygdala und dem Frontalhirn, falls Ihr Euch die biologische Komponente an dieser Stelle dazu ergoogeln wollt)Und jetzt stelle ich mal folgende Küchenpsychologische Hypothese in den Raum: Menschen, deren Ängste ganz stark an Dinge verknüpft sind, dass sich etwas Verändert, oder auch, Menschen die Ängste davor haben, dass ihnen jemand zu Nahe kommt, die könnten - wenn es die individuellen Lebensbedingungen hergeben - eine Tendenz haben rechtspopulistische Parteien zu wählen. Denn diese Parteien propagieren Dinge, die diesen Ängsten vermeintlich begegnen: Alles Fremde wird ausgesperrt, wir bewahren die alten Traditionen, Komm mir bloß nicht zu Nahe, Fremdes und Andersartiges…sonst setzt es was! Und sowas alles.Also, wir bedenken, dass diese Ängste wirklich richtig krasse Triebmotoren sind. Die Ängste entstehen durch Prägung und Erleben. Menschen die Angst vor Veränderung oder auch vor Nähe haben, haben also entsprechende Erlebnisse in ihrem Leben gehabt (besonders prägend sind Erlebnisse in der Kindheit und Jugend), so dass sie diese Ängste als Schutz- und Abwehrmechanismen entwickelt haben. Und denkt daran, diese Ängste werden - so sie denn nicht reflektiert und aufgearbeitet werden - als existenzbedrohend empfunden, obwohl sie es gar nicht sind. Gleichzeitig ist das alles verknüpft mit einer tiefen Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit. (Das sind weitere wichtige Triebmotoren in unserem Leben. Das nur am Rande.)Aber was bedeutet das jetzt eigentlich bezogen auf die Eingangssituation?Ein Schlüssel zum Wandel ist die individuelle Beziehungsarbeit. Eine Idealvorstellung wäre ja, dass sich jeder Mensch/jedes Kind bestmöglich entwickeln und angstfrei leben kann. So weltfremd bin ich jetzt aber auch nicht, dass ich denke, dass man das erreichen kann. Aber zumindest sollten wir, sollte der Staat, dies doch zumindest versuchen, sich dieser Utopie wenigstens mit aller Kraft anzunähern. Was jeder einzelne von uns tun kann: zu versuchen die bestmögliche Version seiner Selbst zu werden und anderen dabei zu helfen. Was der Staat tun kann: er kann die Bedingungen und Strukturen dafür schaffen, dass an der Basis eine enge und kontinuierliche Beziehungsarbeit im zwischenmenschlichen Bereich stattfinden kann.Welche Bedingungen braucht Beziehungsarbeit im zwischenmenschlichen Bereich? Sie braucht Zeit, Kontinuität und Individualität und ja, auch wenn es pathetisch klingt, es braucht auch Liebe. Kontraproduktiv sind: Druck, Stress, Zeitmangel, Egoismus, das Recht des Stärkeren, eine Leistungsgesellschaft die Konkurrenz schürt und Solidarität schmälert.Wenn die (Volks-) Politik auf Länder und Bundesebene also aktuell etwas ratlos darüber ist, warum die Wählerschaft abwandert. (Ich klammere bewusst die Kommunalpolitik aus, denn die gilt es individuell und regional zu betrachten - in manchen Orten läuft es grandios in anderen weniger…) dann würde ich mal behaupten, dass es genau damit zusammenhängt, dass es der Politik nicht mehr gelingt, diese Basisstrukturen zu schaffen, die es ermöglicht diesen Urängsten der einzelnen Menschen zu begegnen. Das Gegenteil ist der Fall. Liebe Politik, mein Appell an Euch: statt Euch von materiellen Werten, wirtschaftlichem Wachstum und Lobbyismus leiten und treiben zu lassen, besinnt Euch doch bitte mehr auf das, was ihr seid: vom VOLK gewählte Volksvertreter, deren Interessen ihr vertreten sollt. Mein Interesse ist es zum Beispiel, dass wir eine wirklich soziale und solidarische Struktur haben. Wir brauchen einen grundlegenden Wertewandel. Die Frage ist: Was ist denn wirklich wichtig im Leben? Müssen die Reichen denn immer reicher und mächtiger werden? Und müssen wir alle wirklich denken, dass es erstrebenswert ist, immer mehr Geld und Dinge und Kram und Sachen zu besitzen? Ist das wirklich wertvoll? Aktuell scheint uns das noch sehr erstrebenswert, denn ohne Geld ist man wirklich ziemlich am A***. Und wir wollen nicht am A*** sein, also wollen wir alle mehr Geld. Wir wollen Sicherheit. Und Geld suggeriert Sicherheit. Aber das ist ein Trugschluss. Das spüren wir und das macht und Angst. Und weil wir uns alleingelassen und nicht gehört und wahrgenommen fühlen in unserer Angst, sind wir richtig frustriert. Wir sind richtig sauer, weil man uns nicht (zu)hört. Aber genau dort gilt es anzusetzen. Ihr müsst uns HÖREN! Nehmt uns ernst. Begegnet unseren Ängsten. Schafft es die Strukturen zu verändern. Die Frage ist: Wie kann eine Gesellschaft aussehen, wenn doch glitzeglasklar ist, dass wir genau in diesem System so wie es jetzt ist, nicht mehr weitermachen können. Die Grenzen des Wachstums sind erreicht….und wenn wir nicht in Form von roten Knöpfen und Atombomben explodieren, dann implodieren wir in den Formen des menschlichen Miteinanders, wie wir sie aktuell schon tagtäglich in Form von Hass und Unmut und Aggression erfahren. Und wenn wir nicht handeln. Wenn nicht jeder einzelne von uns seine Werte überdenkt und sich auf seine Mitmenschlichkeit besinnt, dann wird das immer krasser und krasser.Wir sollten mutig sein. Wir sollten uns trauen höflich zu sein und wir sollten uns trauen Mitgefühl zu zeigen. Wir sollten uns trauen, Dinge zu hinterfragen die wir nicht verstehen. Ich weiss nicht wie es Euch so geht, aber mir ging es früher oft so, dass ich mich nicht getraut habe, Dinge zu erfragen, die ich nicht verstanden hatte, aus Angst mich zu blamieren und mich als richtig Dumm zu outen. Ich habe aber gelernt diese Angst zu überwinden. Meine Erfahrung aus der Jugendarbeit zeigt mir immer wieder, dass ich mit dieser Angst überhaupt gar nicht allein war. Ich habe meine Angst in dieser Hinsicht weitergehend überwunden. Viele andere aber noch nicht.Darum mein Shot out an alle da draussen: „Das wird man ja wohl noch Fragen dürfen!“ - Yesssss, dürft Ihr, traut Euch. Fragt nach. Lasst Euch nicht von Euren Ängsten treiben. Die Treiben uns sonst womöglich in eine Gesellschaft in der ich persönlich nicht leben möchte.
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Deutschland blickt auf Polen
Zugegeben, nicht alle Deutschen blicken jeden Tag auf das politische Geschehen in unserem Nachbarland Polen. Obwohl fast jede Woche in den Hauptnachrichten über die Demonstrationen gegen das neue Abtreibungsrecht oder auch das Veto Polens und Ungarns gegen den EU-Haushalt berichtet wird, nehmen manche Deutsche diese Nachrichten nicht anders zur Kenntnis als Nachrichten über einen Wirbelsturm in Mittelamerika. Die Mehrheit der Deutschen verfolgt das Geschehen in Polen aber mit großer Sorge, blickt ratlos auf die Politik der polnischen Regierung, die immer noch bei einem erstaunlich großen Teil der polnischen Bevölkerung auf Unterstützung stößt. Wir haben natürlich mitbekommen, dass die polnische Gesellschaft tief gespalten ist und dass der Widerstand und die Proteste gegen die Regierung von einem fast ebenso großen Lager mitgetragen werden. Vielen Deutschen ist auch bewusst, dass die Beurteilung politischen Geschehens in einem anderen Land – und sei es unser Nachbarland –von Außenstehenden zumindest schwierig ist. Wir leben nicht in dem Land, und wir kennen im besten Fall nur Ausschnitte gesellschaftlicher Befindlichkeiten. Zurückhaltung ist also angesagt, nicht Besserwisserei. Und dennoch: Es fällt vielen Deutschen schwer zu verstehen, warum eine Regierung es überhaupt soweit kommen lassen kann, im 21. Jahrhundert die Rechte der Frauen in Bezug auf Abtreibung derart stark zu beschneiden, dass es zu Massenprotesten kommt. Oder ein Veto gegen die Forderung der EU einzulegen, den EU-Haushalt mit der Einhaltung von rechtstaatlichen Prinzipien zu verknüpfen. Sind diese Werte nicht eine Selbstverständlichkeit? Sollte die Rechtsstaatlichkeit nicht schon so weit politischer europäischer Konsens sein, dass ihre Verknüpfung mit dem Haushalt eigentlich gar nicht erst nötig sein sollte? Gerade im einen Land, dessen Kampf um freiheilich-demokratische Werte noch gar nicht so lange her ist, sollte man doch nicht nach so wenigen Jahren zu dem Schluss kommen, dass es früher besser war, als die Ablehnung der Rechtstaatlichkeit politische Doktrin war. Was ist aus jenem freiheitsliebenden Volk geworden, dem man hierzulande zwar nicht immer den gebührenden Respekt entgegengebracht hat, dessen historischem Kampf gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft und insbesondere dessen Beitrag zum Fall des Kommunismus man doch ehrliche Bewunderung und Anerkennung zollt? Ist Ungarn, der treue Komplize und Vorreiter bei der Umgestaltung einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, wirklich ein gutes Vorbild? Die polnische Regierung mag einiges geleistet habe, was besonders im Ausland wenig oder gar nicht wahrgenommen wurde. Viele ihrer Bemühungen, das alltägliche Leben der Menschen konkret zu verbessern, waren sicher anerkennenswert und wurden gerade von jenem Ausland nicht immer gewürdigt, das jetzt so erstaunt nach Polen schaut. Doch rechtfertigen diese Maßnahmen den mehr oder weniger offen gestalteten Umbau eines politischen Systems, dass sich die Bevölkerung des Landes – damals noch in großer Eintracht - erkämpft hat? Ich hoffe, diejenigen Polen, die das politische Vorgehen der polnischen Regierung gutheißen, wissen wirklich genau, was sie tun. Auch im Hinblick auf ihre Kinder und Kindeskinder. Doch als Außenstehendem überkommen einen Zweifel. Politische Deals zwischen Kirche und Regierung sind keine angemessenen Mittel zur Durchsetzung von Entscheidungen. Noch dazu, wenn es um so fundamentale und existentielle Fragen geht wie die Abtreibung oder die Rechtsstaatlichkeit, deren Unterwanderung solche Entscheidungen erst möglich macht. Kirche als politisches Instrument bedient am Ende nur diejenigen, die diese Politik teilen. Und grenzt jene aus, die anderer Meinung sind. Die politische Spaltung führt dann unweigerlich auch zur einer Spaltung der Glaubensgemeinschaft. Und damit zu einer Abspaltung und Distanzierung jener von der Kirche, die diese kirchliche Wertepolitik nicht mehr mittragen. Was bleibt am Ende übrig? Ein Scherbenhaufen wäre keine gute Grundlage, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Es braucht – ähnlich wie in den USA – in Zukunft eine Politik, die wieder eint. Eine Kirche, die Menschen unterschiedlicher politischer Ansicht - wieder zusammenführt. Ich bin mir sich, das würden sich die meisten Deutschen für Polen wünschen. Und vielleicht die meisten Polen ja sich selbst auch.
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Du willst weg und kannst es nicht!
Plötzlich ist die Welt geschlossen!
Die Erde ist zu, hat Quarantäne. Hallo aus Uruguay, unser Slogan "Dir gehört die Welt" passt im Moment nicht mehr so ganz. Es gibt Mächte welche denken dass die Welt ihnen alleine gehört und diese brachten mit Lug und Trug unsere Welt sowas von in Panik, dass alle Regierungen ihre Länder aus Angst vor einem kleinen Nichts abschließen mussten. Forciert wurde das Ganze von einem Computer Nerd der mit seinem Fensterschrott am PC so viel Geld verdiente, dass er sich nun herausnehmen kann über eine Scheinorganisation, welche er finanziell kontrolliert, uns allen die Freiheit zu nehmen. Ich nenne bewusst keine Namen, Ihr wisst Alle wen ich meine. Nun sitzen Die, welche ihre Auswanderung gerade in der momentanen Zeit geplant haben buchstäblich auf ihren Koffern und kommen nicht weg. Schon länger Ausgewanderte, welche eigentlich in die alte Heimat wollen weil sie es normalerweise sogar müsste um ihre Pflichten als guter Deutscher zu erfüllen, sitzen ebenfalls auf ihren Koffern und bekommen keinen Flug. Die Welt ist abgeschlossen, wurde dicht gemacht. Ich hoffe nicht, dass man den Schlüssel weg geworfen hat. Und damit sich niemand großartig beschwert wurde auch noch fast weltweit eine Maulkorbpflicht eingeführt. Anders kann man den Stofffetzen, den sich 99% der Menschen als Zeichen ihrer Sklavenschaft vor die Fresse binden, nicht bezeichnen. Manch einer fühlt sich auch noch stolz mit so einem Teil rum zu laufen. Ganz Stolze greifen sogar nur um aufzufallen zu einem modischen Design.
Wer so was trägt, der hat se wirklich nicht mehr alle. Doch lasst Euch von mir, einem freien Menschen der noch niemals so ein Teil angezogen hat sagen, dass man im Moment am meisten auffällt wenn man sein natürliches Gesicht und lächeln zeigt, also auf den Maulkorb verzichtet und sich dagegen wehrt. Erstaunte und ungläubige Blicke sind Dir in diesem Moment sicher. Allerdings scheint es auch nicht so ganz ungefährlich zu sein, denn hier in Uruguay hat eine ganz Verrückter einem Arzt mit einem Messer verletzt weil dieser sich offensichtlich so wie ich geweigert hat, diesen Maulkorb zu nutzen. Guter Arzt! Und was machen die Menschen nun, welche nicht weg kommen? Sie fragen fast tagtäglich bei der Airline an ob Ihr Flug nun endlich geht. Für die welche aus Deutschland raus wollen, gilt nur weg aus dem momentanen Dreck und die welche wieder zurück müssen, fragen sich ob sie dann wieder weg kommen, wenn sie wieder zurück in die neue Heimat wollen. Ja ich kenne beide Parteien. Ich verfolge das im Moment. Selbst wenn ich derzeit keinerlei Bedürfnisse habe in meine alte Heimat zurück zu wollen, so bin ich bei Anderen mehr oder weniger so involviert, das ich das Drama, ja als solches kann man es durchaus bezeichnen was gerade abläuft, direkt mitbekomme. Die Einen werden von mir am Airport abgeholt und die Anderen von mir hingebracht. Das sind so kleine Freundschaftsdienste welche ich sehr gerne mache. Na ja wenn ich ehrlich bin, so ganz ohne Eigennutz läuft es natürlich auch nicht ab. Dafür bringt man mir wieder Dinge mit, welche ich hier entweder gar nicht oder eben nur sehr schwer bekomme. Auswandern in den heutigen Zeiten geht einfach nicht im Moment. Die Quarantäne gleicht einem Wegschluß oder einer Sicherheitsverwahrung, das sind zwar Begriffe aus dem Strafvollzug, sie treffen aber weitgehend zu. In eine Quarantäne kommen eigentlich nur kranke Menschen. Doch im Moment werden alle Gesunden weggesperrt und es sterben dieses Jahr weniger als in den Jahren davor. Komisch oder? Wie kann man das ändern? Dazu braucht man einen klaren Kopf, Mut und Ausdauer, den man muss sich gegen das Unrecht welches im Moment über die Gesunden dieser Welt geschüttet wird wehren. Wehren in dem man einfach nicht mitspielt und seinen eigenen Kopf durchsetzt. Zum Beispiel in dem man ohne Maulkorb aus dem Haus und zum einkaufen geht. Würden das Alle machen, oder zumindest ein Großteil, dann wäre dieser Maulkorb schon lange Geschichte. Leider aber gehen die Menschen den Weg des geringsten Widerstands und fügen sich in allen Wahnsinn welcher von der kriminellen Politik verordnet wird. Und Alle die raus oder wieder rein ins Land wollen müssen eben warten, was ja eigentlich auch schon wieder eine Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutet.
Freiheit-und-Verantwortung Apropos persönliche Freiheit! Die scheint dem einfachen Volk ja gar nicht mehr wichtig zu sein. Wäre sie das, dann wäre der ganz Mist im Moment schon lange erledigt und ich müsste nicht solch einen Artikel schreiben. Nun ja die Angst... Nur vor was bitte? Es gibt NICHTS vor dem wir Angst haben müssen. Wir Alle haben ein Immunsystem. Und wen wir wirklich eine Grippe bekommen na ja und, wer bitte hat noch keine Grippe gehabt? Was also ist daran so schlimm? Nichts! Schlimm ist das was die Politik und Medien daraus machen und wie sie die Menschen in Panik treiben, so sehr, das sie die Welt zumachen konnten und jegliches auswandern oder rückkehren momentan unmöglich machten. Ihr habt es in der Hand! Liebe Grüße aus Uruguay Peter Read the full article
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Orcfacers 4
Als wir an eine Weggabelung kamen, begann sich der Himmel gerade orange zu verfärben. Ein Wegweiser zeigte, dass wir uns, um nach Nightstone zu kommen, nach Osten wenden sollten, doch wir entschieden uns, vorher ein Lager aufzuschlagen um die Nacht zu verbringen.
Jeder von uns stellte ein einfaches Zeit auf, sodass sie einen Kreis um das Feuer bildeten, dass Aramil etwa 15 Minuten vom Weg entfernt entfacht hatte. Der fein gekleidete Städter schien magisch begabt zu sein, er sprach bloß ein kurzes Wort und schon leckten Flammen an den aufgeschichteten Scheiten.
Die Tiere, die Leagra für uns gejagt hatte, waren schnell gehäutet, über den Flammen gegart und fast noch schneller verputzt, zumindest bei Yogg und mir. Aramil und Leagra aßen gesittet und sorgfältig, Milo hatte das Fleisch seiner Wachteln sogar erst in einem kleinen Topf mit Wasser und einigen Kräutern gekocht. Mit vollen Mägen fiel es uns endlich leichter, und entspannt zu unterhalten. Milo holte eine Panflöte aus seinem Beutel, ich wickelte die Dulcimer aus ihrem Tuch und wir spielten einige Lieder - zwar mehr schlecht als recht, aber das Stück “Schmecken Jungfrauen besser?”, schmetterte ich aus voller Kehle und Yogg und Aramil stimmten bald mit ein.
Als das Feuer beinahe heruntergebrannt war, zogen sich Leagra und Milo in ihre Zelte zurück. Yogg gähnte herzlich, kratze sich grunzend den Bauch und schaute prüfend in Milos Topf, wohl in der Hoffnung, dort noch Reste des Abendessens zu finden. Als er missbilligend feststellte, dass der Halbling alles aufgegessen hatte, stapfte auch er zu seinem Zelt und ließ sich auf die dünne Matte fallen, die er unter der Plane ausgerollt hatte. Er vergingen keine fünf Minuten bis das lautstarke Schnarchen des Halborks aus dem Zelt zu Aramil und mir an die Feuerstelle drang.
Der vermeintliche Tiefling und ich saßen an der erkaltenden Glut, die nur noch wenig Licht spendete und waren still geworden. Die Dulcimer lag noch immer auf meinem Schoß und die Saiten tönten leise, als ich sie wieder in ihren Schutz einschlug. Aramil saß aufrecht wie immer und starrte gedankenverloren vor sich auf den Boden, auf den die Reste des Feuers Muster aus Schatten malten. Das Lachen, das eben noch seine Züge aufgehellt hatte, war verschwunden und ein melancholischer Zug lag um seine Mundwinkel.
Ich musterte das Gesicht unter der Perücke ausgiebig, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht sicher sein, welche Rasse mein Gegenüber nun hatte. Immer wenn ich gerade sicher einen Tiefling zu erkennen schien, flackerte das Licht kurz oder ich blinzelte und sein Gesicht schien wieder merkwürdig unidentifizierbar. Ein paar mal schickte ich mich an, ihn einfach danach zu fragen, immerhin wollte ich ihm ja nichts böses, doch sobald ich die Worte auf meiner Zunge spürte, konnte ich mich doch nicht mehr dazu durchringen.
Letztendlich blieb ich still und obwohl meine Mimik Bände gesprochen haben muss (ich gab mir keinerlei Mühe unauffällig zu starren), schwieg auch Aramil weiter. Nach etwa einer halben Stunde des unangenehmen Schweigens streckte ich meine steifen Knie und Klauen, wünschte Aramil eine gute Nacht und legte mich in mein eigenes Zelt. Der Tiefling-oder-nicht blieb am Feuer zurück. Als ich mich in meine Decke wickelte, die Wärme der Glut im Rücken und die frische Kälte des Wäldchens um uns herum im Gesicht beschloss ich, nicht weiter über ihn nachzudenken. In gegebener Zeit würde er seine Maskerade entweder fallen lassen, so er eine trug, oder seine Herkunft würde sich irgendwie anders zeigen; niemand konnte ewig verbergen woher er kam, davon war ich überzeugt. Ich sollte recht behalten.
In dieser ersten Nacht mit meinen neuen Gefährten träumte ich wild; von Bo und den Hallen des Clans, von Waffen und Feuer und Klängen von Flöten und Saiten. Plötzlich stand ich an einem Abgrund, tief und schwarz. Winden zerrten an mir, die verdächtig nach Rosen rochen und schienen mich nach unten zu ziehen. Als ich mich umdrehte, sah ich vor mir eine große flammende Pforte. Ich ging darauf zu und sah dahinter eine riesige Höhle voller Flammen. Neben mir bemerkte ich einen Pfad, der zwischen Abgrund und Pforte entlang führte. Ich ging eine Weile den Weg entlang und stand plötzlich auf einem Schiff, das in einer Bucht lag. Um mich herum sah ich niemanden, trotzdem fühlte ich mich beobachtet. Gleich neben meinem Ohr hörte ich ihn dann.
Den Ruf.
Der nächste Morgen kam und ich hatte den Gedanken an meine Träume schnell vergessen; ein Halbling-Frühstück hilft Wunder dabei. Während ich mich anzog und mein Bündel wieder verschnürte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Aramil, der gerade seinen Gehrock wieder angelegt hatte, innehielt und eine schnelle Bewegung mit den Händen vor Gesicht und Oberkörper machte. Dabei murmelte er wie zuvor beim Anzünden des Feuers ein nicht verständliches Wort und sofort stach mir der Rosengeruch, den ich zuvor bereits bemerkt hatte erneut in die Nase.
Tatsächlich ein Zauberer also, dachte ich. Yoggs Bekannter versprach ein Interessanter Begleiter zu werden. Ich hatte mich schon gefragt, wie er sich gegen eventuelle Gefahren zu wappnen gedachte. Milo und Leagra trugen jeweils ein Kurzschwert mit sich, Leagra außerdem natürlich ihren Langbogen. Es war allgemein bekannt, dass Druiden wie der Halbling Magie auch im Kampf einsetzen konnten; ebenso offensichtlich war Yogg wehrhaft. Einzig Aramil wirkte in seinem feinen Zwirn eher deplatziert. Als Zauberer standen ihm aber diverse Verteidigungen zur Verfügungen, die wir anderen nicht anwenden konnten, das wusste ich. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel mit richtigen Zauberern zu tun gehabt; beim Orden waren zwar natürlich magisch Begabte, aber vor allem andere Paladine und Kleriker, die einer bestimmten Gottheit dienten (meistens Tyr, Helm, Torm oder Hoar). Zauberer schöpfen ihre Kraft aber nicht aus dem Wohlwollen einer Entität, sondern aus einer Quelle der Kraft in sich selbst. Dieses seltsame Fehlen einer verpflichtenden Bindung hatte mich bereits früher irritiert. Es machte die Leute schwer einzuschätzen aber machtvoll und das war eine Kombination die ich nicht schätze.
Als wir unser Lager abgebaut hatten und wieder auf dem Weg waren, lief es sich bereits bemerkenswert leichter als am Tag zuvor. Milo erzählte von seiner Zeit in Goldenfields, wo er für etwa 10 Jahre im Dienst der Smaragd-Enklave gedient hatte; wunderliches Zeug, von laufenden Bäumen, weiten Feldern und einem Gasthaus, das von einem Yeti geleitet wird. Yogg interessierte sich vor allem für die Laufenden Bäume. “Und sie können sogar sprechen?” fragte er abwechselnd mit “Das glaube ich dir nicht, Halbling!”.
Aramil wollte mehr über die Smaragd-Enklave wissen, was ihre Ziele sind und wie die Druiden ausgewählt werden, die dort stationiert sind. Auf seine bohrenden Fragen lachte Milo bloß und erklärte: “Wir wollen, was das beste für alle ist; die Bürger von Faerun, und für alle anderen Wesen. Es ist eine Ehre für uns, unseren Dienst zu leisten, da braucht man keine besondere Auswahl für. Für alles andere, mein Freund, musst du unsere Oberen fragen; ich bin nur ein einfacher Halbling.”
Leagra und Yogg blieben auch heute eher schweigsam, aber von ihnen ging keine so abweisende Stille mehr aus, wie am Tag zuvor. Endlich erzählte sogar Aramil von seiner Familie, einem Diplomatenhaus aus Daggerford und gab zögerlich zuerst, dann aber mit wachsendem Selbstvertrauen eine Anekdote zum Besten.
“Einer der weniger bekannten Herrscher von Daggerford war Graf Dovenwind. Er sollte eine Herrschaft des Maldwyn Daggerfords verhindern, da letzerer bekanntlich völlig ungeeignet war für diese Aufgabe.”, erzählte der Zauberer.
“Dovenwind ist zwar eigentlich nur ein entfernter Verwandter des Hauses Daggerford nicht in der Nähe der Stadt aufgewachsen, aber zum Wohle des Volkes hat damals noch meine Mutter eine äußerst clevere Geschichte erdacht, um einen freundlicher gesinnten Herrscher ins Amt zu setzten. Leider war ich zu jung um mich an den genauen Plan zu erinnern, es hatte jedoch mit der Gründungsgeschichte von Daggerfall und nicht korrekt verzollten Waren zu tun. Jedenfalls wurde der Herrschaftsanspruch über eine Generation eimngefordert und erreicht. Die Bürger Daggerfords waren außer sich vor Freude und die “River Shining” Taverne hat zur Begrüßung des baldigen neuen Fürsten in der Stadt dessen Leibgericht für die ganze Stadt zubereitet, inklusive dem Ehrengast und gerade in der Stadt angekommenen Grafen Dovenwind.” fuhr Aramil fort und strich sich die Falten aus den Ärmeln der Jacke.
“Es wurde eine Farce von Kaninchen auf Gedünstetem Wurzelgemüse an kross gebratenen Pilzchips.” Ich grinste bei diesen Worten. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nichts gegessen, das von irgendjemandem so hätte bezeichnet werden können.
“Es stellte sich als keine leichte Aufgabe heraus, diese Zutaten in der Region um Daggerford aufzutreiben, aber die Taverne hat einen Koch, der in der ganzen Region bekannt ist. Das Mahl wurde bereitet die Gäste waren entzückt, der Graf wenig später tot.” Yogg hustete ein überraschtes Lachen bei dieser trockenen Formulierung. “Wie sich herausstellte wächst bloß eine einzigartige Sorte Steckrüben im Boden um Daggerford. Eine Sorte gegen an deren potentes Gift sich die Bewohner von Daggerford über Generationen gewöhnt hatten, Graf Dovenwind, der wie gesagt nicht in der Region aufwuchs, nicht. Und so kam es, dass Daggerford versehentlich den eigenen Grafen vergiftet hat und Maldwyn Daggerford doch noch an die Macht kam - bis zu seiner lang ersehnten Ablösung durch seine Schwester Morwen.” Er räusperte sich. “Die Bewohner von Daggerford reden natürlich nicht gerne über diese Affäre, da sie Angst habe, es schrecke etwaige Gesandte oder ähnliche Würdentrager ab. Idiotisch, da alle Karotten egal welcher Gattung seither innerhalb der Festen von Daggerford verboten sind.” Darüber lachten wir erst und dachten dann eine Weile darüber nach.
“Hey Milo, Leagra”, sagte Yogg irgendwann. “Ihr kennt euch doch mit Steckrüben aus, oder?” Beide dachten anscheinend gründlich darüber nach und nickten dann. “Allerdings... sollten wir wohl nicht in der Nähe von Daggerford nach ihnen suchen. Denn davon hatte ich noch nicht gehört...” erwiderte Milo nachdenklich.
Als wir an dem Abend das Reh verspeisten, das von Leagra geschossen und von Milo in einer vorzüglichen, steckrübenfreien Sauce gekocht worden war, war die Stimmung ausgelassen und fast freundschaftlich. Ich schlief traumlos in dieser Nacht.
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Hans-Joachim Mueller 17 Std. · Post von Müller, Die Zeit läuft immer rasanter ab, was vor Jahren noch Monate dauerte, geschah vor kurzem in Wochen und heute erleben wir eine derartige Beschleunigung, das jeden Tag bedeutendes geschieht. Queen darf die dem Vatikan verpfändete Krone nicht mehr tragen, wir bekamen Gewissheit, das dieses Gezerre um den EU -Austritt beendet ist. Die Drohung der EU über den Austritt der Schotten aus UK kann unter Ulk verbucht werden, in diesem „Weltuntergang“ klammert sich jedermann entweder bei Putin oder bei Trump mit den letzten Zähnen fest. Jedermann braucht Sicherheit, die Teutschen natürlich nicht, die haben das Mergelding. So wird es zumindest im Zionistischen Deutschen Fernsehen dargestellt, herrlich anzusehen, die Konfusität. Was meine Einschätzung zum „Zeitverzug“ der Troika (Trump/Putin/XI) betrifft, sie scheint zutreffend zu sein, das zeigt diese Meldung von EpochTimes: „Fake-Handelsabkommen? Verdächtiges Timing – China meint es nicht ernst“ Das bedeutet ernsthaft, der Goldstandard muß schneller kommen als geplant. Die Verhandlungen zwischen Kabale und der tripolaren Welt sind außer Plan beendet, Königin Elisabeth II (Großoberer der Malteser) gab offiziell auf. In den USA fordern mittlerweile 300.000 Menschen die Anklage Pelosis wegen Hochverrat, Guiliani redet live in Fox über Milliardenschwere Korruption über die Ukraine in die Taschen von Biden, Clinton, bis zu Obama hin, die Medien der USA scheinen die Betriebszeitung der Klapsmühle zu sein, das politische kulminiert noch vor dem neuen Jahr. „Russland und die Ukraine erzielen Grundsatzeinigung zum Gastransit“, das bedeutet Zelenski hat ebenfalls kapituliert, er braucht Geld, im freien Umlauf ist keines mehr, Ukraine flüchtet in die Arme von Putin. Über den schreibt ET: „gibt Putin sein Zepter aus der Hand? Heute stellt sich der Kremlchef der Presse“. Es wird eine Mammutveranstaltung des Führers von Herzland, man macht sich Sorgen, ob er 2024 abtreten wird, Kinder das ist soviel Zeit, wovor haben die Journalisten Angst? Natürlich vor der offiziellen Machtübernahme von „rechts“, die keiner der Mietmäuler des Mockingbird jemals für möglich hielt. Sie kommt 2020 unter Garantie. Trump scheint kein Interesse an geplantem Rückbau der EU zu haben, er setzt auf die Macht des Goldes, nunmehr ohne Umtauschkurs, was wiederum nach Gesara klingt. Was geschieht, wenn Gold offizielle Außenwährung wird, wissen wir, die EZB ist dann nur noch ein leerer Turm, nichts geht mehr. Ich bin sicher, das jedes Land des Korruptionsclubs „Euro“ lange schon die jeweilige neue Landeswährung im Keller liegen hat, natürlich noch ohne jeden „Wert“ und in lediglich der Anzahl, die zum kurzfristigen Warenerwerb dienen kann. Ich warte mit Genuss auf den neuen Standard, weil er die Traumtänzer in Germoney radikal aufwecken wird. Das Mergel mit gesamter grünroter Kamarilla splitternackt, die Linken Gestalten im Westen ohne Omas Konto auf der Bank. „Rund 80 Prozent der Deutschen glauben: Europas „Green Deal“ wird scheitern“, eine Meldung, die uns leise andeutet, das die Deutschen doch nicht ganz so Mergelgläubig sind. Es zeigt, das Unsicherheit doch bereits vorhanden ist. „Finnland: Vier Tage pro Woche und nur sechs Stunden – Regierungschefin Marin will Arbeitszeiten radikal verkürzen“ (NICHT ÜBELNEHMEN UND VOR ALLEM NICHT ANSPRECHEN, DER FRAUENCLUB RECHNET SICH, SELBST BEIM STURZ VON DER KLIPPE, ALLES NOCH SCHÖN) halte ich für gut, sie haben ja genug „Fachkräfte“ herein geholt, da passt die Gegenmeldung aus Germoney gut ins Bild: „Von wegen „Fachkräfte“: In Bad Dürkheim nur 3 von 500 Asylbewerbern in Arbeit“ „Realsatire: Millionen für Kinder im Ausland kassiert – Betrüger nicht greifbar“ Unserer rotgrünschwarzen Liga der korrupten Parteien muß die Hereinholung der „Fachleute“ irgendwie nicht gelungen sein. Leider sagt es auch aus, das „Fachleute“ in der deutschen Verwaltung nicht (mehr?) vorhanden sind. Kasse des Vertrauens mit offenem Staatstresor, ich glaub mich beißt ein Schwein. Herrlich anzuschaun. „Psychiater schockt Grüne: Aktionsplan für sexuelle Vielfalt dient der Umerziehung“, jetzt weiß ich leider nicht, ob die Kinderfresser Fachleute sind oder nicht, möglich ja, dann werden unsere Kinder fachgerecht in der Seele zerstört. Wahlergebnis 86 % für dieses Spiel mit den Kindern? Ich weiß mittlerweile, das dies ebenfalls gefälschte Wahlen waren, aber die Masse in Hessen (Beispiel) feiert und schwört immer noch auf Mergel und Roth, das DreamTeam der Bunten Republik. Ich will damit nicht sagen, daß die Sachsen heller sind, die schauen gelangweilt dem Sachsen-Dreamteam Kretschmar, Antifa, grün und natürlich Kretsches Eheweib (gerade Pöstchen geschaffen und eingestellt), als Maskottchen vornedrann oder nebenher, zu. Da muß man schon mal für den Mut und die Standhaftigkeit innerhalb des korrupten Machtzentrums der Mergel Hochachtung zeigen, die machen weiter, wie gewohnt, auch wenn ringsum alles in Scherben fällt. Nun noch einmal etwas grundsätzliches zu „Führung“. bevor Führung überhaupt losgehen kann muß ein Ziel fixiert sein, in Unternehmen ist dies gegeben, in Verwaltungen auf dem auslegungsfähigen Texten einer AGB formuliert (was gleichbedeutend übersetzt werden kann - eine Verwaltung wäre günstiger, regelt sie eine KI) in Regierungen sollte eine Führung vorhanden sein, falls die Darstellung souverän sein will, ansonsten braucht man sie nicht. In Germoney war das optimal geregelt, die Simulation ist seit 22.11. 2005 in Gestalt einer Merkel vorhanden, in der jedermann (solange die äußere Steuerung es gut heißt) machen und labern kann was er will. Anführer die Gallionsfigur, die recht und schlecht durch die Ausdrücke der deutschen ? Sprache flutscht, meist ohne Inhalt, dafür aber so, daß man darüber sinnieren kann was für Bedeutung herüber kommen soll. Es spielt keine Rolle, weil für Land deutsch Führung weder erwünscht noch sichtbar sein darf. Solange das Kapital aus der Arbeit der Menschen abgegriffen werden kann, ist für alle alles ok. Es geht also im Falle Germany nicht um Akzeptanz, sondern um Geld. Es konnte ohne jede Hemmung, sowohl in der BRD , als auch in der DDR durch die Medienmonopole Akzeptanz jederzeit vor gegaukelt werden und zur Not, waren die Besatzer bereit, ihr Goldstück „deutsch“ zu „verteidigen“. Daran merken wir, daß „deutsch“ durch das Mergelsystem im kontinuierlichen Status Angst (vor irgendwas) gehalten werden konnte, die Menschen sind „führungslos“ gewohnt. Setzen wir den Zustand „deutsch“, wo erfolgreich vollständig irrsinniger Astroturfing Atomgretel, Raketenschiffahrt und Extinction Rebellion-Kinderfresserei über die Bühne gehen können, in eins der drei Globalplayer, die Welt wäre morgen im Krieg und Zusammenbruch. Es geht nur in „deutsch“ weil wir völlig bedeutungslos sind, selbstverschuldet, nicht seitens Besatzersystem. So erkennen unsere Menschen auch nicht mehr was „Führung“ für eine Bedeutung hat. Recourcen werden in eine Richtung gebracht. Unsere Kakophonie hat natürlich auch ihren Zweck, die Produkte der Arbeit deutscher Männer und Weiber kann nach Lust und Laune geklaut werden, von jedem dem Mergel Zugriff gestattet, das ist die einzige Führung die in „deutsch“ derzeit existiert. Es geht also für unser Deutsches Reich darum, irgendeinen Startpunkt für eine Umkehr der Verhältnisse zu finden, dies kann nicht durch Revolution starten, da wir bereits am heute möglichen Ende der Fahnenstange angekommen sind. (heute schaut die Welt live über den Gartenzaun) Führung braucht die Einsicht der Allgemeinheit in die Notwendigkeit. Diese Einsicht besteht noch nicht, solange der Rotfunk Mergel in den herrlich bunten Kleidern sieht und an das Heil aus Mergel glaubt. Die Wende kommt 2020, keine Sorge, weil Trump, Putin, und Xi keine Rücksicht mehr auf die deutschen Leute nehmen können, ihnen wurden Signale gegeben, keine Reaktion außer dümmliche Klimarettung der Welt. Das ist Weltkrieg Nr 3, der den anderen Nationen zum Glück nicht schaden kann, ein wenig Lachen über die Deutschen ,ist besser, als in der Normandie oder vor Stalingrad Geschütze donnern zu lassen. Ich warte gern auf die Umkehr der Begeisterung, sie wird wirtschaftlich auch 2020 über die Bühne gehen, EIN FÜHRER muß her und eine Gallionsfigur, die mehr her gibt als das Steinbeisserding. Das Volk reiht sich dann von alleine ein, es ist halt typisch „deutsch“, sicher eine genetische Eigenschaft. Die Befreiung der Wirtschaft ist unabdingbar Voraussetzung für jeden Neubeginn, ein Lehrer, der sich mit Konzernbossen und Mittelstandsfamilien über Denkmäler unterhalten wird, ist sicher keine Führung, die ich meine. Auch kein Advokat der neue Korruptionsgesetze mit 700.000 Worten beschreibt. Das Wirtschaftsprogramm muß „Verantwortung“ und „Ehre“ und „Treue“ heißen, das gab es bereits im Deutschen Reich, der Bismarck, Gott hab ihn seelig, das war der richtige Mann. Heute heißt Bismarck Trump, einfach wissen, wie Unternehmen funktionieren, welche Produkte einen neuen Schub geben können und Energie nahezu kostenlos machen, das ist Führung, denn damit schafft man innere Sicherheit und Volkswohlfahrt, zu etwas anderem braucht kein Schwein einen Staat, souverän oder nicht. In Russland klappt das, in China klappt das, in den USA ist die Rekonstruktion nahezu ideal, nur in „deutsch“ da regieren die Pimpfe, die Industrie macht Gretl zur Geldgöttin, die Parteien brauchen die Asylindustrie, alles gut, denn diese Lotterwirtschaft übersteht kein Staat, keine Firma, kein heiliges Merkeldingsbums. Realität siegt immer über jede Irrenanstalt. Die Post heute etwas spät, ich hatte sehr viel Besuch, hoffe habe gedient. 220Du, Klaus Martin Steck und 218 weitere Personen 52 Kommentare 111 Mal geteilt Love Kommentieren Teilen Kommentare Heidrun Kupper Heidrun Kupper Danke......ich sauge jedes Wort..jeden Satz mit Genuß auf und schöpfe wieder ein Fünkchen Hoffnung für die Zukunft.. (..die Queen darf die Krone nicht mehr tragen...stimmt das,.?) 15 Diesen Inhalt verbergen oder melden Gefällt mir · Antworten · 17 Std. Karl-heinz Möbus Karl-heinz Möbus hat geantwortet · 10 Antworten Ilka Alexander Ilka Alexander Perfekt. Danke sehr! Diesen Inhalt verbergen oder melden Gefällt mir · Antworten · 17 Std. Alexander Linden Alexander Linden Hoffentlich läuft der Wechsel nun so schnell wie möglich ohne Rücksicht auf die Schlafschafe ab. Jeder Tag kostet Kinderseelen...... 32 Diesen Inhalt verbergen oder melden Gefällt mir · Antworten · 17 Std. Johann Sonnig Johann Sonnig hat geantwortet · 1 Antwort Wolfgang Reitinger Wolfg
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Reparaturen
Es vergingen ein paar Wochen, während die Megaclite in der Werft lag. Diese lag weit ab von Brassika, wodurch Tiffany mit dem Shuttle immer wieder Ausflüge unternahm, um Besatzungsmitglieder zurückzuholen. Beim letzten Flug war auch Ruug dabei, doch leider waren Tiffany und er nicht alleine unterwegs. Tiffany dachte daran, wie krass wahrscheinlich der Flug, der immerhin mehrere Stunden dauerte, ausgefallen wäre, wenn sie mit Ruug ungestört gewesen wäre. Wahrscheinlich wäre sie in einer seltsamen Gangart aus dem Shuttle ausgestiegen. Ruug war es auch, der die Zeit sinnvoll genutzt hatte. Nicht nur, dass er guten Kontakt mit den Olympen gepflegt hatte, auch ihre Mythologie hatte er genau studiert. Grund genug, bei Krieger in seinem Raum vorbeizuschauen. Ein Druck auf den Knopf und Krieger wusste, dass da jemand zu ihm wollte. »Ja bitte?« Die Tür öffnete sich und Ruug kam herein geglitten. »Ruug! Ich freue mich sehr sie zu sehen. Ist auf Brassika alles gut verlaufen?« »Aber ja Kapitän! Die Olympen sind ein wirklich nettes Volk. Sie werden dem Ruf, den sie ausserhalb ihres Raums haben, in keiner Weise gerecht.« »Den Eindruck habe ich auch. Es sind grosse Krieger, aber kein blutrünstiges Volk. Sie wollene einfach nur keine Fremden in ihrem Raum.« »So ist es Kapitän. Allerdings sind ihre Methoden dabei etwas, sagen wir fragwürdig. Es steht mir aber nicht zu, über sie zu richten. Ich habe mich jedoch mit ihrer Mythologie vertraut gemacht. Es gibt einige Dinge, die durch unser Erscheinen in Bewegung geraten sind und nach dem, was mir Tiffany erzählt und wie ich die Megaclite hier vorgefunden habe, glaube auch ich langsam, dass es wirkliche Vorhersagen sind, die sich gerade erfüllen.« Das machte Krieger natürlich neugierig. »Und wie kommen sie darauf?« »Nun, ich habe die Texte genau studiert und wortgetreu interpretiert. Die Götter kehren zurück und führen die Brass aus dem Schatten ins Licht. Soweit das, was wir ja schon gehört haben. Es ist aber nur eine wirklich heftige Zusammenfassung des Textes. In der Tat wird beschrieben, dass die Götter in der Tat erst planen, dann in Aktion treten. Sie demonstrieren ihre Macht, aber auch ihre Verwundbarkeit.« »Verwundbarkeit. Ja, bei dieser Übermacht ist selbst die Megaclite verwundbar. Eigentlich war es fast nur Glück, dass wir überhaupt zurückgekehrt sind!« »Nun wird es jedoch interessant! Denn die Vorhersage geht noch weiter. Die Götter werden, bevor die Brass aus dem Schatten treten, erneut ihre Macht unter Beweis stellen, denn das Dunkle wird zurückschlagen. So, wie es niemand vorhersehen wird. Doch die Götter sind zur Stelle und schlagen das Dunkle zurück!« Kriegers Mine wurde eisern. Er tippte auf den Knopf für die Sprechanlage. »Barry, kommen sie doch mal bitte zu mir!« Kurz darauf betrat Barry Kriegers Raum. »Was gibt es Chef?« Krieger wollte natürlich sofort wieder anmerken, dass man ihn mit Kapitän ansprechen sollte, doch entschied er sich dagegen. »Barry, sagen sie doch mal Ruug, was wir im Moment planen.« »Gerne doch. Ruug, Krieger und ich sind der Meinung, dass die Thori einen Gegenschlag planen. Aber nicht in diesem System! Wir gehen davon aus, dass sie Brassika angreifen werden und die Vorbereitungen bereits laufen. Wir haben eine Sonde gestartet, die sich in der Flugbahn nach Brassika befinden. Hoffentlich ist die Megaclite wieder fit, wenn der Angriff startet.« »Also scheint sich auch diese Vorhersage zu bewahrheiten.« »Es scheint so Ruug. Die Frage ist nur, wie stark wird die Flotte sein, wenn sie Brassika erreicht.« »Haben sie schon mit Ray gesprochen Krieger?« »Kapitän Krieger. Nein, habe ich nicht!« Barry ging einfach an die Sprechanlage. »Ray, komm mal bitte in Kriegers Raum!« »Barry, haben sie jetzt das Kommando, habe ich vielleicht irgendetwas verpasst?« »Natürlich nicht Krieger. Aber warten sie ab, sie werden wissen wollen, was Ray zu sagen hat!« Krieger lehnte sich zurück. Auch wenn seine Mannschaft viel Respekt gewonnen hatte, über die Handlungen konnte er noch nicht hinwegsehen. Doch in diesem Fall war er neugierig. Ray brauchte jedoch einen Moment, um vom Maschinenraum zur Brücke zu kommen. »Ja? Kapi ... Ruug. Sie, also angenehm sie ...« »Atmen Ray! Ruug beisst nicht! Barry meinte, sie hätten etwas, was mich interessieren könnte?« »Ja Krie ... Kapi ... also Ruug ... ich meine ich ...« »Ray! Ruug ist Mitglied der Besatzung und ich erwarte, dass sie ihn auch so behandeln! Er sieht nicht aus wie wir, aber seine Stellung an Bord sollte mittlerweile klar sein!« Ray atmete noch einmal durch, drehte sich dann so zu Krieger, dass er Ruug nicht mehr sehen konnte. »Kapitän. Beim Austausch einiger Komponenten ist mir etwas aufgefallen. Der Ersatz, den die Brass für uns anfertigen, hat nicht die gleichen Spezifikationen wie die Teile, die sie ersetzen. Anfangs hielt ich das noch für bedenklich, doch habe ich zwischenzeitlich einige Simulationen laufen lassen. Die Energiekupplungen zum Beispiel. Sie sind in der Lage, ein vielfaches der Energie zu verkraften, wie unsere Pendants. Das liegt alleine daran, dass das Material der Brass sich weit weniger erwärmt. Ich habe es schon durchgerechnet. Wir können fast 200% mehr Energie an Schilde und Waffen leiten, als bisher.« Krieger machte grosse Augen. »200%? Um wie viel würde es den Schild verstärken?« »Im Prinzip gar nicht. Doch würden Verluste durch Einschläge viel schneller kompensiert und durch die höhere Rotationsfrequenz bilden sich auch erst bei 15% Lücken. Laut den Simulationen, ich habe unsere beiden Gefechte mit den neuen Spezifikationen simulieren lassen, hätten die Tori weniger als 50% des Schadens angerichtet. Die erste Welle hätten wir deutlich besser überstanden und in der zweiten Schlacht weit weniger Feuer abbekommen.« »Und bezüglich der Waffen?« »Die Feuerkraft der Waffen wird durch diese selbst bestimmt. Da würde sich also nichts ändern. Jedoch erhöht sich die Feuerrate deutlich! Laut den Simulationen wären viele Schiffe der Thori bei reinem Energie-Feuer zerstört worden und nicht nur beschädigt!« »Sehen sie Krieger? Ich hab doch gesagt, dass wird sie interessieren!« »Korrekt Barry. Ich rekapituliere. Durch die Energiekupplungen der Brass sind wir mächtiger als vorher? Um wie viel? 100%« »121,33457% Kapitän!« »Danke Ray. Angenommen, die Thori greifen mit einer Flotte an, die so stark ist wie alles, was wir bisher von ihnen gesehen haben. Wie würden wir abschneiden?« »Wir müssten in die Werft zurück. Aber ich bin mir absolut sicher, nicht so schlimm beschädigt wie dieses Mal. Mit unserer neuen Taktik und dem Wissen, dass die Thori sich schnell darauf einstellen können, würden wir schon fast einen leichten Sieg davontragen.« »Einen leichten Sieg und dennoch sprechen sie von der Werft?« »Krieger, Ray rechnet den Unsicherheitsfaktor mit ein. Wir wissen nicht, wie schnell sich die Thori wirklich auf Situationen einstellen können. Aber sie können es, wie wir erlebt haben. Es ist also nicht unmöglich, dass sie uns wieder in eine verfängliche Situation locken können. Ich selbst gehe auch davon aus, dass wir gewinnen, aber wieder einiges auf die Ohren kriegen.« »Okay. Aber was wäre, wenn wir alle Energiekupplungen austauschen?« »Nicht mehr viel Kapitän. Wir könnten einige Systeme schneller mit Energie versorgen, vielleicht die Sensoren dadurch etwas verbessern. Aber das Navigationssystem bliebe davon unbeeindruckt. Auch der Antrieb wäre nicht leistungsfähiger.« »Soll mir egal sein. Ray, sobald die Schäden behoben sind sorgen sie dafür, dass wir genug dieser neuen Energiekupplungen bekommen, um alles umzurüsten. Dann Stück für Stück.« »In Ordnung Kapitän.« »Kapitän, die Vorhersage scheint sich wirklich zu bewahrheiten. In dem Fall sollte ich die Mythologie weiter studieren und schauen, ob es noch Passagen gibt, die uns betreffen könnten.« »Ich bin dafür Ruug. Machen sie es so! Barry, sie arbeiten weiter an der Taktik und Ray, sie wissen Bescheid!« Alle Drei nickten, wenn man das bei Ruug sagen konnte, dann verschwanden sie im Gänsemarsch aus dem Raum. Krieger blieb zurück und dachte nach. War das alles ein Zufall? Was konnte aus der Megaclite noch werden, wenn sie wirklich hierbleiben würden? Zumindest eins war klar. Hier gab es keine GemSpa und keine Regeln! Read the full article
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Friedliche Weihnachten (TDW 51/2018)
Lesedauer: 4min
ON4U Adventskalender Türchen 4
Manchmal passieren an Weihnachten Wunder. Das zumindest versuchen Hollywood-Filme uns jedes Jahr einzutrichtern. Ich will dir heute aber von einem Weihnachtswunder erzählen, das sich wirklich so zugetragen hat. Lies bitte zuerst: Lukas 2,14
Hey du,
ich will heute eine Geschichte mit dir teilen. Eine Geschichte von Frieden und Freundschaft. Und sogar einem Hauch Vergebung. Eine Geschichte von der westlichen Frontlinie des ersten Weltkriegs. Zwischen der Schweiz und dem Ärmelkanal zog sich ein Geflecht von Schützengräben und Deutsche kämpften gegen Franzosen, Belgier, Engländer. Ein irrsinniger Kampf mit Millionen von Toten. Aber an Heiligabend 1914 passierte etwas Außergewohnliches. Der 24. Dezember 1914 war ein klarer Tag - im ausgehenden ersten Jahr des ersten Weltkrieges. Der ständige Regen hatte aufgehört und es war weitgehend still, nur vereinzelt waren noch Schüsse zu hören. Alle waren in ihren Schützengräben und es lag eine gewisse Magie in der Luft an diesem Abend. Jeder sehnte sich nach Weihnachten. Und irgendwann, als gar nicht mehr geschossen wurde, brach der Bann: Einige Soldaten riefen den Gegnern zu, sie wollten die Gefallenen aus dem Niemandsland zwischen den Schützengräben bergen. Unbewaffnet verließen Soldaten beider Seiten ihre Gräben und niemand wagte es auf sie zu schießen. Männer unterschiedlicher Nationen, zumeist Deutsche und Engländer gingen aufeinander zu und trafen sich im Niemandsland zwischen den Frontlinien. Zuerst sehr vorsichtig und mit spürbarer Anspannung begannen sie miteinander zu sprechen, zumeist auf Englisch, was viele der deutschen Soldaten konnten, weil der deutsche Kaiser immer eine Nähe zu England propagiert hatte. Aber vor allem friedlich. Weihnachtsfrieden Einfache Soldaten, aber auch Offiziere waren dabei: Einige der Vorgesetzten befahlen ihren Truppen sogar ausdrücklich während des Weihnachtsfestes nicht auf den Feind zu schießen. Dann kamen ein paar Soldaten auf die Idee, Tannenbäume zu schlagen und diese mit Kerzen zu schmücken. Die Deutschen sangen und am Ende der Lieder applaudierten die Briten. Einige Soldaten brachten den Feinden einen Schokoladenkuchen, den sie selber mit der Feldpost von zu Hause bekommen hatten. Andere Soldaten brachten Zigaretten. Man unterhielt sich, machte Witze. Es wurde gelacht, gesungen und gefeiert. An Weihnachten. Mitten im Krieg. Tagebuchaufzeichnungen dieser Tage belegen diese Ereignisse und drücken mit den Worten "unvorstellbar" und "unglaublich wunderbar" aus, wie besonders das für die Soldaten war, diesen Weihnachtsfrieden mitzuerleben. Statt Waffen sprechen zu lassen, redeten sie jetzt von Mensch zu Mensch miteinander. Am Morgen danach, am ersten Weihnachtstag 1914, haben dann die Briten eine friedliche Kugel ins andere Lager geschossen: einen Fußball. Deutsch und Engländer haben zusammen gekickt, gelacht und die Schrecken des Krieges für ein paar Stunden vergessen. Weihnachtsfrieden mitten im Krieg. Feiern mit denen, die gestern noch Feinde waren. Und ein paar Tage später war dann alles wieder vergessen. Feinde wieder Feinde, und nie mehr sollte ein solches Ereignis stattfinden; bis heute nicht. Der Weihnachtsfrieden war eben nur ein Nichtangriffspakt. Noch kein Frieden. Noch keine Versöhnung. Trotzdem zeigt diese Nacht, welche Kraft von Weihnachten, welche Macht vom einfachen Gespräch zwischen Menschen und welcher Friede von dem Kind in der Krippe ausgehen kann. Sie ist ein Vorgeschmack darauf, wie Frieden aussehen könnte. Holy Night
Die Bibel erzählt von diesem Frieden. In einer noch viel revolutionäreren Geschichte. In einer Nacht vor 2000 Jahren erfüllte Gott in Bethlehem, nach über 700 Jahren sein Versprechen, das er den Menschen gegeben hatte. In dieser Nacht hüten Hirten auf den Hügeln vor der Stadt ihre Herden. Plötzlich wird es hell, ein Engel erscheint ihnen und sagt: "Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die sich das ganze Volk freuen wird. Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden, es ist Jesus, der Messias." (Lukas 2,10-11). Jesus, der Retter, ist geboren! Er macht diese Nacht einzigartig! Friedensbeweger In der Bibel wird berichtet, dass die Engel ein Lied anstimmten, nachdem sie die Nachricht über die Geburt von Jesus überbracht hatten. "Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu!" Was für ein Friedensangebot! Und unsere Welt braucht Frieden, denn es wird viel gekämpft. Nicht nur auf den Schlachtfeldern dieser Welt, sondern auch zu Hause, in der Schule, in mir selbst, gegenüber Gott. Zuletzt hab ich ein Interview von einem Mann gesehen: 10 Jahre kämpfte er als Soldat im Krieg. Und der Reporter fragte ihn: Was ist Frieden? Er schaut irritiert in die Kamera und sagte: "Ich weiß es nicht." Wer immer nur im Krieg lebt, kennt den Frieden nicht. Die Bibel sagt über uns: "Den Weg des Friedens kennen sie nicht" (Römer 3,17). Wir sind untereinander und mit Gott verfeindet. Und so sehr wir es auch versuchen, wir machen doch Fehler, verletzen andere und denken egoistisch. Frieden schaffen? Das schaffen wir Menschen einfach nicht. Doch Jesus ist geboren, damit wir Frieden erfahren können und durch seine Liebe versöhnt werden.
Gottes Liebe hat die Macht, Frieden zu schaffen. Denn sie hat die Kraft dein Herz zu verändern.
Endlich mit Gott ins Reine kommen. Haben wir das etwa nötig? Ja, wir haben das nötig! Diese Rettungsmission musste sein. Weil wir Menschen nicht perfekt sind und im krassen Widerspruch zu Gott stehen. Aber Gott sehnt sich nach dir und schlug in seinem Sohn endlich die rettende Brücke zur Versöhnung. Weil Jesus als Retter geboren wurde, ist Versöhnung mit Gott und unter Menschen möglich. Was für ein Weihnachtswunder! Fest der Versöhnung Weihnachten - das Fest der Versöhnung. Es fängt bei Jesus an und setzt sich bei uns fort. In unseren Herzen, Köpfen und Taten, wenn wir Gottes Geschenk der Versöhnung annehmen und selbst zum Botschafter der Versöhnung werden. (Lies mal 2. Korinther 5). Jesus ist die große Einladung Gottes an uns, aus unseren Schützengraben herauszukommen. Er ist Gottes Friedensangebot. Auch an dich und mich und an alle Menschen. Damit aus Feinden Freunde werden. Und das Spielen, Lachen, Singen und Feiern kein Ende nimmt. So wird Weihnachten zu einer Begegnung mit Gott, zu einem Fest des Friedens.
PS: Falls du über die Feiertage mal wieder durch Netflix zappst und nicht weißt, was du anschauen sollst: Diese wahre Geschichte vom Weihnahctsfrieden von 1914 wurde 2005 in dem Film "Merry Christmas" mit Benno Furmann, Daniel Brühl und Diane Krüger verfilmt.
Be blessed Manuel Bildquelle: http://bit.ly/2EObEL6 from Blogger http://bit.ly/2EExQXc via IFTTT
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Aufbruch ins Ungefähre
Übernommen von Dagmar Henns Blog "Das kalte Herz".
Kritik eines Aufrufs
Am kommenden Samstag findet in Berlin eine Demonstration statt, zu der eine beeindruckende Liste von Organisationen aufgerufen hat; auch viele, die traditionell auf der Linken verortet werden. Das Ganze nennt sich „Unteilbar“, und die Hauptlosung lautet „Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung!“ Vorneweg – mich hätte bereits die Verwendung des Begriffs „offene Gesellschaft“ ferngehalten. Mein Gedächtnis raunt mir zu, dabei handele es sich um einen antikommunistischen Kampfbegriff; die Kombination „offen und frei“ gibt dem Ganzen schon einen starken Beigeschmack von McCarthy, zumindest, wenn die eigene historische Erinnerung bis zum Vietnamkrieg zurückreicht. Dass der erste und der zweite Teil der Hauptlosung sich eigentlich feindlich gegenüber stehen müssten, weil sie völlig entgegengesetzte politische Wurzeln haben (Solidarität ist eben nicht Caritas, nicht Mildtätigkeit, sondern wechselseitiger Beistand von Menschen identischer Interessenslage), ist auch noch recht offensichtlich. Ehe wir aber in die Tiefen des Textes steigen und versuchen, die Abgründe auszuleuchten, sind einige Erklärungen nötig, zumindest für all jene, die selbst keine Erfahrungen damit haben, wie solche Texte entstehen. Es handelt sich um einen Bündnisaufruf. Das ist der erste wichtige Punkt, denn von ihm lässt sich einiges ableiten, unter anderem das Recht, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Bündnisse sind nie eine einfache Sache; schlicht formuliert, stehen sie immer vor der Wahl zwischen Breite und Inhalt; je mehr beteiligt sind, desto unschärfer wird der größte gemeinsame Nenner. Jede einzelne beteiligte Organisation oder Gruppe muss die Entscheidung treffen, ob ihr der verbliebene Inhalt noch genügt, oder ob ein Punkt erreicht ist, an dem der Aufruf nicht mehr mitgetragen werden kann. Man kann und muss also davon ausgehen, dass jede beteiligte Organisation diese Frage positiv entschieden hat. Der Text eines solchen Bündnisaufrufs ist nichts, was eine einzelne Person mal eben geschrieben hat. Als Textform ist er mit einem Vertrag zwischen mehreren Parteien vergleichbar, der mit relativ viel Zeitaufwand ausgehandelt worden ist. Im Regelfall braucht ein solcher Aufruf mindestens eine Wochenendsitzung von Vertretern der auslösenden Organisationen, und danach noch wenigstens einen regen Mailverkehr, in dem um einzelne Sätze oder Worte gerungen wird. Im Gegensatz zu Texten, die von einzelnen Personen verfasst werden, ist also jeder Satz wohl abgewogen und mehrfach überprüft; damit besteht ein ganz anderer Grad von Verantwortung für den Inhalt, als bei einem Zeitungsartikel oder einem Kommentar. Es ist völlig legitim, diese Aussagen ernst zu nehmen und auf ihren Gehalt zu prüfen, bis hinunter auf die Ebene impliziter Aussagen und erkennbarer Auslassungen. Betrachten wir also diesen Aufruf so genau wie möglich. „Es findet eine dramatische politische Verschiebung statt: Rassismus und Menschenverachtung werden gesellschaftsfähig.“ Was behauptet dieser Satz? Vor allem, Rassismus und Menschenverachtung seien bis vor einem unbenannten Zeitpunkt in jüngerer Zeit nicht „gesellschaftsfähig“ gewesen. Man kann davon ausgehen, dass der Zeitpunkt, auf den Bezug genommen wird, die Grenzöffnung des Sommers 2015 ist, wenn nicht gar im Grunde auf noch später liegende Wahlerfolge der AfD angespielt wird. Aber ist dieser Satz wahr? War die bundesdeutsche Gesellschaft vor vier Jahren weniger rassistisch, als sie es heute ist? Ist die Menschenverachtung nicht spätestens seit der von Wolfgang Clement verantworteten ‚Parasiten‘-Broschüre „gesellschaftsfähig“? Die Langzeit-Studie von Heitmeyer zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit belegt durchgängig beeindruckende Werte. Wer diese Studien kennt, dem wird allerdings auffallen, dass in dem Aufruf zwar von Menschenfeindlichkeit gegenüber Muslimen die Rede ist; die Gruppe, die noch weit stärker Opfer besagter Menschenfeindlichkeit wird als jene wird im Aufruf aber nicht benannt – die ‚Langzeitarbeitslose‘ betitelten einheimischen Armen. Hier hat nicht nur Hartz IV dazu geführt, dass jede Wahrnehmung für Erwerbsgeminderte oder gar Alleinerziehende verschwunden ist, weil sie hinter dem Etikett ‚Langzeitarbeitslose‘ für HartzIV-Bezieher vollig verschwinden; es wurde unter dem heuchlerischen Titel ‚Fordern und Fördern‘ auch ein Sozialstrafrecht etabliert, das zu einer tiefen Verrohung der Binnenverhältnisse der besitzlosen Klassen führte. Wenn dieser Zusammenhang nicht erwähnt wird, dann deshalb, weil seine Benennung die Breite des Bündnisses verringert hätte. Fröhliches Rätselraten, welcher der Beteiligten hier die Verantwortung trägt. Festzuhalten bleibt jedenfalls, der erste Satz ist eine blanke Lüge. „Was gestern noch undenkbar war und als unsagbar galt, ist kurz darauf Realität.“ Dieser Satz spielt mit dem Unbewussten. Denn die Steigerung undenkbar-unsagbar-Realität macht nur Sinn, wenn sie das Bild eines Genozids aufrufen soll. Unsagbarkeit, das ist ein gesellschaftliches Tabu, etwas Unsagbares ist etwas, das von den Hörern der Aussage mit Ausgrenzung oder Verachtung geahndet wird. Undenkbar, da bewegen wir uns im Bereich psychischer Verbote. Was heute Realität sein soll, muss gestern als so ungeheuerlicher Verstoß gegen jedes Ethos gegolten haben, dass es nicht einmal als Fantasie, ja, nicht einmal als Dystopie vorstellbar war. Nun, mir fallen aus der jüngeren Geschichte einige Dinge ein, die diesen Kriterien zumindest ansatzweise entsprechen. Die Bombardierung Belgrads beispielsweise. Die ökonomische Strangulation des griechischen Volkes. Der militärische Aufmarsch der NATO an der russischen Grenze. Alles Dinge, die undenkbar waren und sein mussten, weil sie Variationen über das Thema der Brandschatzung Europas durch die Hitlerfaschisten darstellen. Die aber die Strecke vom Undenkbaren zur Realität relativ mühelos hinter sich gebracht haben. Allerdings ist diese Realität sicher nicht gemeint; Kriegsführung und deutsche Beteiligung daran, militärisch oder ökonomisch, kommen im Aufruf nicht vor. Was kann also dann gemeint sein? Unterhält die AfD irgendwo in Deutschland geheime Vernichtungslager, die nur mir bisher entgangen sind? Werden quer durch die Republik Flüchtlinge durch die Straßen gehetzt und erschlagen? Nein, diese Realität gibt es nicht. Der Kontext des Aufrufes erzwingt eine Verortung dieses Tabubruchs auf dem Feld des Rassismus. Nur leider hat, wenn man mal von der hysterischen Willkommenspropaganda absieht, die wohl bei einigen den Eindruck erweckte, jetzt sei alles gut, gar keine massive Veränderung stattgefunden. Wer erinnert sich noch an die Kampagne der hessischen CDU gegen die doppelte Staatsangehörigkeit? An die vor Rassismus triefenden Artikel über die ‚Pleitegriechen‘ quer durch die deutsche Mainstreampresse? Oder die ebenfalls sehr traditionelle Darstellung Russlands und seiner Menschen, die entweder idiotische Alkoholiker oder verschlagene Finsterlinge sein müssen? Nichts davon kollidierte auch nur ansatzweise mit der ‚Willkommenskultur‘. Eine auffällige Veränderung der gesellschaftlichen Debatte gab es allerdings. Die Wahrnehmung der Grenze zwischen Reden und Handeln wurde (und ich fürchte, zielgerichtet) geschliffen. Tendenzen dazu gab es bereits davor; sie äußerten sich in unsauberen Losungen wie „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“, dessen eine Lesart ein legitimer Hinweis auf die historischen Verbrechen ist, dessen andere Lesart aber tatsächlich eine Meinung zum Verbrechen erklärt. In meinem Text „Die dunkle Seite“ habe ich versucht, anhand der Kämpfe im Donbass herauszuarbeiten, wo die Frontlinie zwischen Faschisten und Antifaschisten verläuft. Der Kernpunkt, das Konzentrat gewissermaßen, war die Haltung Menschen gegenüber. Die antifaschistische Position erkennt an, dass Menschen lernfähig sind; dass sie Fehler begehen, aber Fehler auch korrigieren können. Es liegt außerhalb der historischen Kenntnisse der Meisten heute, aber Organisationen wie das Nationalkomittee Freies Deutschland konnten nur unter dieser Vorgabe existieren, so wie der Aufbau eines antifaschistischen Staates auf deutschem Boden nur unter dieser Vorgabe überhaupt möglich war. Die Schwelle, ab wann dem ehemaligen Feind Erkenntnis und Entwicklung abgesprochen wurden, lag sehr hoch, definitiv oberhalb von Mord; wie sonst hätte man mit ehemaligen Wehrmachtssoldaten umgehen können, die an der Ostfront eingesetzt waren – nur wenige von ihnen konnten sich dem mörderischen Geschehen entziehen. Der historische Antifaschismus gibt sein Gegenüber selbst dann nicht völlig auf, wenn es Blut an den Händen hat. Der historische Faschismus handelte entgegengesetzt. Für die Nazis waren Worte bereits todeswürdige Verbrechen; in den letzten Jahren gab es Todesurteile, die auf in privaten Gesprächen geäußerten Witzen beruhten. Da der Mensch, an diesem Punkt ganz nach konservativer Lesart (konservativ hier im Sinne von Burke) als determiniert, von Rasse und Abstammung unabänderlich geprägt gesehen wurde, konnten Worte mit Taten gleichgesetzt werden, da die Gesinnung bereits feststeht und ihre Umsetzung in eine Tat nur noch vom günstigen Zufall abhängt, der Träger falscher Gesinnung also unausweichlich zukünftiger Täter ist. Wir haben oben bereits festgestellt, dass die ‚Realität‘, auf die sich der zitierte Satz des Aufrufs bezieht, nur in Aussagen bestehen kann. Während der Satz Assoziationen an sehr reale physische Verbrechen aufruft, meint er Ereignisse auf dem Feld der Worte. Durch die eröffnete Spanne zwischen der Assoziation und der wirklich möglichen Aussage setzt er aber Worte mit Handlungen gleich. Auf welcher Seite der Frontlinie zwischen Faschisten und Antifaschisten befindet sich also dieser Satz? „Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat werden offen angegriffen.“ Wer ist der Angreifer? Auf dieses Merkmal stößt man immer wieder im Text dieses Aufrufs. ‚Es findet statt‘, ‚es wird‘. Würde man mir diesen Satz einzeln vorlegen, ich würde den Angreifer in der herrschenden Klasse und ihren politischen Handlangern sehen, anders formuliert, in der Regierung Merkel und den Länderregierungen. Ja, selbst im Bereich der Religionsfreiheit, auch wenn mir hier eher die Freiheit von Religion und das Recht darauf einfällt, und die Leidenschaft von Regierungen selbst unter Beteiligung der Linkspartei, auf mehrheitlich nicht religiösem Gebiet Kindergärten, Jugendhilfeeinrichtungen, Krankenhäuser den Kirchen zuzuschanzen; eine administrative Zwangschristianisierung. Gemeint ist sicher einzig die Religionsfreiheit der Moslems, und auch hier insbesondere die Freiheit, den rechten Flügel des politischen Islam hierzulande auszuleben. (Übrigens wiederholt sich auch im Zusammenhang mit der Frage des Islams das Muster, das so etwas wie Pegida überhaupt möglich macht: da Einwände gegen die Zwangschristianisierung in der eingewesteten Gesellschaft nicht möglich sind, verschiebt sich die vorhandene Wut darüber auf das nächstgelegene ähnliche Objekt. Der Diakonie auf die Pfoten hauen, wenn sie sich in fremdes Gebiet hineindrängt, geht nicht; dann will man sich wenigstens den Islam vom Leib halten… wenn es eine klar säkulare Linke gäbe, wäre weder die religiöse Kolonisierung noch der Sekundärnutzen aus der tabuisierten Wut möglich). Ja, es gibt Angriffe auf den Rechtsstaat. Ich würde sogar behaupten, die Rechtsstaatlichkeit dieser Republik befindet sich im Zustand fortgeschrittener Auflösung. Das zeigt sich, nicht überraschend, besonders deutlich am Rechtsgebaren der Jobcenter, die massenweise rechtswidrig bescheiden, aber im Falle einer Klage (und erst dann, und nur im jeweiligen Einzelfall) plötzlich ihre Fähigkeit entdecken, rechtskonform zu bescheiden, um Präzedenzfälle zu vermeiden, die die rechtswidrige Praxis als Ganze beenden könnten. Oder ich denke an einen Bundestag, der durch Überhangmandate wächst wie ein Krebsgeschwür, obwohl seit vielen Jahren Verfassungsgerichtsurteile vorliegen, die eine Einschränkung dieser Praxis verlangen. Oder ich denke, ja, auch, an die Grenzöffnung, die legal hätte sein können, aber auf illegale Weise passierte. Ich denke an den Verfolgungsunwillen gegenüber organisierter Kriminalität wie Cum-Ex-Geschäften; an Geheimverträge wie bei Toll-Collect und demnächst sicher bei den Autobahnen. Es gibt viele Punkte, an denen sich diese Republik weit von dem entfernt hat, was einmal als Rechtsstaatlichkeit galt. Aber auch das ist wieder nicht gemeint. Nur, wer kann tatsächlich Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat angreifen? Doch nur jemand, der die Macht dazu hat. Die Formulierung lautet ja nicht, ‚in Frage gestellt‘ oder ‚schlechtgeredet‘, nein, sie heißt ‚angegriffen‘. Bei einem ‚normalen‘ Text wäre das unbedeutend. Die Meisten schludern hier und da beim Schreiben (die Verfasserin nicht ausgeschlossen). Aber bei einem Text, der durch die Hände vieler Korrektoren gegangen ist, hätte die Unterscheidung zwischen Wort und Tat gewahrt bleiben müssen. Und warum, um des Himmels Willen, ist diese gigantische Bündelung von Organisationen sogar noch zu feige, AfD zu schreiben, wenn sie AfD meinen? Oder geht es dabei genau darum, dass dieses unscharfe Geraune weder klare Belege verlangt, noch eine Begrenzung durch die Wirklichkeit erfährt, sich also jeder das Bild so schwarzbraun zu malen vermag, wie ihm gerade genehm ist? Denn eins ist klar, die Bundesregierung können sie nicht meinen mit ihrer Kritik. Das könnte man ja nun wirklich hinschreiben. „Es ist ein Angriff, der uns allen gilt.“ Aha. Uns allen. Mir und anderen Armen genauso wie Frau Klatten und Herrn Otto oder Herrn Piech, verstehe ich das richtig? Also, mal abgesehen von den Angreifern natürlich. Unser aller Menschenrechte sind gleichermaßen von den unbenannten Finsterlingen bedroht. Abgesehen davon, dass es außer der Zugehörigkeit zur gleichen Gattung wenig gibt, das mich und Frau Klatten verbindet, und im Allgemeinen das, was mir gut tut oder täte, das ist, was ihr zum Nachteil gereichte und umgekehrt – wer konstituiert dieses ‚uns‘? Alle Bewohner dieses Landes? Alle Bewohner minus AfD und ihre Anhänger? Der nebulöse Angreifer kann ja schließlich nicht gleichzeitig Angegriffener sein; also muss er vom ‚uns‘ subtrahiert werden. Volksgemeinschaft minus one, sozusagen. Und, oh je, das ist erst der erste Absatz. „Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden.“ Wieder ein Satz, den man mit der Lupe betrachten muss. „Wir lassen nicht zu“ impliziert, dass der Zustand, dessen Abwehr angekündigt wird, noch nicht eingetreten ist; sonst müsste es heißen, „wir lassen nicht länger zu“. Die erste Aussage ist also, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegenwärtig nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern dass dies nur droht. Vielleicht kann mir jemand die Adresse der Republik geben, von der hier die Rede ist. Ich kenne ein Land, dessen Regierung zwar fähig war, über eine Million Menschen ins Land zu holen, die aber leider mindestens ebenso fähig ist, die Tatsache zu ignorieren, dass Menschen ein Dach über dem Kopf benötigen und dass es bereits viel zu viele gibt, die ebendort keines haben. Ich kenne ein Land, in dem Flüchtlinge vom Mindestlohn ausgenommen werden. Ich kenne ein Land, dessen Industriekapitäne anfangen, von Fachkräftemangel zu jammern, sobald es nur noch zwei Ingenieure auf eine Stelle gibt, weil ihnen dann womöglich das Elend droht, anständig bezahlen zu müssen. Und wenn es zu wenige Tellerwäscher, Straßenkehrer oder Putzfrauen gibt, könnte auch dort das gleiche Ungemach drohen, eine Bezahlung, von der man leben kann. Ich kenne ein Land, in dem Politiker (und zwar nicht von der AfD) immer wieder laut darüber nachdenken, man müsse die Renten weiter kürzen, schließlich müssen ja die Flüchtlinge finanziert werden… Aber vielleicht ist das nur ein böser Traum, den ich alleine träume, und in Wirklichkeit versucht niemand, Flüchtlinge als Brechstange am Sozialstaat anzusetzen, und niemand setzt sich mit elegantem Schweigen über reales Elend hinweg. Überhaupt gibt es ja in diesem Satz das übliche Problem, dass nicht benannt wird, wer hier wen gegen wen ausspielt. Es ‚wird‘, und ‚wir‘ werden das nicht zulassen. So selbstbewusst, wie sich dieses ‚wir‘ in diesem Satz in die Brust wirft, kann man sich nur fragen, wo es denn die letzten drei Jahre verbracht hat, in denen in der Wohnungsfrage gar nichts voranging. Übrigens, und da wird es wirklich unheimlich, die Zuordnung der Begriffe ist uneindeutig; es ist nicht klar, dass nur Sozialstaat gegen Migration gestellt wird, es entsteht vielmehr ein Dreieck zwischen den Punkten Sozialstaat, Flucht und Migration, und es stellt sich die Frage, wie ein Ausspielen von Flucht gegen Migration oder von Migration gegen Flucht beschaffen sein könnte. Leider fällt mir dazu nur die Vorstellung ein, dass reale Flucht (die für die Flüchtenden selbst ein vorübergehender Zustand mit Rückkehrabsicht ist) in Migration umgewandelt werden soll, und dass ein gegeneinander ausspielen nur bedeuten kann, dieser Umwandlung zu widersprechen. Ich kann aber im Nicht-Widersprechen, also im Übergehen des Wunsches, den Flüchtende üblicherweise haben, keinen menschenfreundlichen Akt erkennen, im Gegenteil. Schon gar nicht, wenn die deutsche Industrie wieder das Lied vom… ihr wisst schon. „Wir halten dagegen, wenn Grund- und Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden sollen.“ Und schon wieder kein Täter, kein Schuldiger, kein Gegenüber. Sie sollen eingeschränkt werden. Von wem? Wart ihr euch darüber nicht einig? Weil ja auch die SPD daran beteiligt ist? Weil auch die Regierung Merkel mit ihren Zensurbemühungen Grundrechte attackiert? Ach, wie angenehm und klar sind doch Texte, die eine Haltung haben und nicht so amöbenhaft dahergekrochen kommen. Sklavensprache, nannte man das einmal, in den Anfängen des 19.Jahrhunderts, als Veröffentlichungen noch einem Zensor vorgelegt werden mussten und bestimmte politische Äußerungen nur verdeckt möglich waren. Das hübsche Kinderlied ‚Oh hängt ihn auf‘ legt davon Zeugnis ab. Oder hat es damit zu tun, dass die Regierung Merkel ja irgendwie zu den Guten gezählt werden muss, also zum ‚uns‘ dazugehört, und nur die böse AfD die Grundrechte einschränkt – halt, die regieren ja gar nicht, die können nicht – pfui, weg mit dieser bösen Realität, wenn sie die Moral stört. „Das Sterben von Menschen auf der Flucht nach Europa darf nicht Teil unserer Normalität werden.“ Das ist, auf eine Distanz von wenigen Sätzen, das vierte Mal, dass eine unmittelbare Vergangenheit behauptet wird, die es so nie gab. Eine Vergangenheit, in der es in Deutschland keinen Rassismus und keine Menschenverachtung gab (in ganz Deutschland, nicht nur in der DDR), in der Humanität und Menschenrechte gesichert waren und nichts gegen den Sozialstaat ausgespielt wurde (auch keine schwarze Null oder Demografie oder Bankenrettung oder…). Üblicherweise wird eine Utopie in die Zukunft gelegt; in diesem Fall liegt die Utopie in der Vergangenheit. Nun, auch wenn es meine persönlichen Fähigkeiten übersteigt, zu erkennen, an welchem Zeitpunkt wir uns in dieser Utopie befanden, die Autoren des Aufrufs werden schon gewusst haben, wann sie meinen. Die Transsahararoute existiert seit 25 Jahren, seit einem Vierteljahrhundert ertrinken Menschen im Mittelmeer, die sich, aus welchen Gründen auch immer, auf den Weg nach Europa machten; das ist kein Teil unserer Normalität? Wann wäre es das, nach fünfzig Jahren? Nach hundert? Da wird nichts, da ist. Und was ist mit dem Sterben, das abseits der Transsahara-Mittelmeerroute geschieht, im Jemen zum Beispiel, mit deutscher Billigung und unter Einsatz deutscher Waffen? Welcher Partikel zum Menschsein fehlt jenen Opfern auch deutscher Politik, dass ihr Sterben als Normalität kein Problem darstellt? Ist es der unbedingte Wille nach Europa, diese innere Unterwerfung unter den Kolonialherren, der dazu führt, dass der eine Tod so viel näher geht als der andere? Die Tatsache, dass die verhungernden Kinder im Jemen nicht in der Tagesschau gezeigt werden? Seit wann lässt sich eine (zugegeben, irgendwie) oppositionelle Bewegung von den geopolitischen Entscheidungen ihrer Regierung vorgeben, welchen Opfern sie ihr Mitgefühl widmet? „Europa ist von einer nationalistischen Stimmung der Entsolidarisierung und Ausgrenzung erfasst.“ Ja, es sind wieder nicht die sozialen Barbareien gemeint, die diversen europäischen Nachbarn aufgezwungen wurden. Nicht diese Entsolidarisierung und Ausgrenzung ist gemeint, nicht die jungen Spanier oder Griechen, die keine Arbeit finden, oder die griechischen Rentner, denen jüngst die 23. Rentenkürzung verordnet wurde. Nein, nicht die deutschen Spardiktate sind die nationalistische Stimmung. Es ist auch nicht der Aufmarsch an der russischen Grenze. Soll ich raten? ‚Entsolidarisierung‘ bezieht sich auf die Weigerung anderer europäischer Länder, von Deutschland Flüchtlinge zugeteilt zu bekommen oder die politische Position zur Migration nachzuvollziehen. Ja, es gibt wirkliche nationalistische Stimmungen, aber es gibt auch wirkliche Fragen der Souveränität; und Merkeldeutschland und jeder, der sich mit Merkeldeutschland identifiziert, mit seiner gnadenlosen Exportwalze, seiner Spargarotte und seiner großdeutschen Überheblichkeit, sollte das Wort ‚Nationalismus‘ als Vorwurf gegen andere gänzlich aus seinem Sprachschatz streichen. Übrigens, die Ukraine ist mit diesem Satz bestimmt nicht gemeint. Diese echten Nazis gelten als gute Demokraten. Das haben sie mit syrischen Kopfabschneidern gemein… „Kritik an diesen unmenschlichen Verhältnissen wird gezielt als realitätsfremd diffamiert.“ Es sind, das versteht sich von selbst, keine unmenschlichen Verhältnisse in Deutschland, sondern bei unseren Nachbarn. ‚Wir‘ sind schließlich moralisch überlegen (AfD und Sympathisanten ausgeschlossen). Nachdem sich der Satz nicht auf die ‚nationalistische Stimmung‘ beziehen kann, muss er sich auf das ‚Sterben von Menschen auf der Flucht nach Europa‘ beziehen. Die Herstellung des Zusammenhangs gelingt nur rückwärts, durch Nachdenken darüber, was als ‚realitätsfremd diffamiert‘ wird. Da fällt mir ein einziger Punkt ein. Die Forderung nach offenen Grenzen, die in so gut wie jedem anderen europäischen Land tatsächlich als völlig realitätsfremd gilt. Interessant, dass sie in diesem Aufruf nur implizit auftaucht. Das lässt zwei Schlussfolgerungen zu, zwischen denen ich, ehrlich gesagt, unentschlossen bin: entweder die gesamte Autorengruppe des Aufrufs ging davon aus, dass sich dieser Punkt von selbst versteht und daher nicht mehr explizit erwähnt werden muss, oder die Aussage wurde so gut verborgen, weil sonst die Breite des Bündnisses darunter gelitten hätte. Auch hier muss man die Aufmerksamkeit auf das nicht Gesagte lenken. Es sind nicht die Verhältnisse, die Menschen zur Flucht treiben, die als Ziel der Kritik benannt werden, sondern die Ausgestaltung der Fluchtstrecke. Wie an allen anderen Stellen, die sich dafür anbieten würden, unterbleibt jede Stellungnahme gegen die Bundesregierung, ihre Kriegspolitik, die deutschen Konzerne und die Folgen ihrer wirtschaftlichen Macht; nicht einmal der militärisch-industrielle Komplex und seine Waffengeschäfte dürfen benannt werden. „Während der Staat sogenannte Sicherheitsgesetze verschärft, die Überwachung ausbaut und so Stärke markiert, ist das Sozialsystem von Schwäche gekennzeichnet: Millionen leiden darunter, dass viel zu wenig investiert wird, etwa in Pflege, Gesundheit, Kinderbetreuung und Bildung.“ Der Staat. Es wird zu wenig investiert. Gibt es noch Menschen in Berlin, oder werden wir von einer anonymen künstlichen Intelligenz regiert? „Das Sozialsystem (ist) von Schwäche gekennzeichnet“ – hat es sich eine Grippe zugezogen? Leidet es unter Rheuma? Man kann es mit dem Motiv der ‚unsichtbaren Hand‘ auch wirklich zu weit treiben. Aber es ist an der Zeit, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, was eine solche Darstellung mit Sätzen ohne Handelnden bewirkt und bedeutet. Die Assoziation mit der ‚unsichtbaren Hand‘ des Marktes kommt nicht von ungefähr; sie ist ein Kerngedanke der neoliberalen Ideologie; der Reichtum der Reichen und die Armut der Armen sind gleichsam naturgegeben und daher weder zu kritisieren noch zu ändern (was übrigens nur noch wenig mit den Vorstellungen von Adam Smith, der den Begriff der ‚unsichtbaren Hand‘ im 18. Jahrhundert erfunden hat). Es ist nicht sicher, ob es nur die Feigheit vor dem Feind ist, die dazu führt, dass Handelnde in diesem Text so konsequent zum Verschwinden gebracht werden, oder ob es eine tiefe innere Nähe zum Neoliberalismus ist, eine Textvariante auf „es gibt keine Alternative“. Auf jeden Fall aber hat eine solche Beschreibung der Wirklichkeit keine befreiende Wirkung, weil sie ein Gefühl eines unabänderlichen Schicksals fördert, nicht das Wissen um die Gestaltung der menschlichen Verhältnisse durch den Menschen. „Unzählige Menschen werden jährlich aus ihren Wohnungen vertrieben.“ Wer? Für wen? Gut, die Frage muss ich nicht jedesmal wiederholen, das wird inzwischen öde. Interessant ist, in welche Widersprüchlichkeit sich dieser Satz begibt. Unklar, ob es einem der vielen Verfasser aufgefallen ist. „Ihre Wohnungen“ sind umgangssprachlich ganz selbstverständlich die Wohnungen, in denen sie wohnen. Die Mehrzahl derjenigen, die aus einer von ihnen bewohnten Wohnung vertrieben werden, wird dies allerdings gerade, weil es nicht ihre Wohnung ist, nicht ihr Eigentum, sondern das eines Anderen, dessen Anrecht auf Verzinsung in dieser Gesellschaft höher steht als das menschliche Bedürfnis nach einer Behausung. (Und man muss hier präzise sein, denn die früher nicht grundlos ‚Mietzins‘ genannte Wohnungsmiete ist die Verzinsung eingesetzten Kapitals und berührt das Eigentum am eingesetzten Kapital selbst nur über eine sehr lange Zeitspanne hinweg. Verteidigt wird mit der Rechtsstellung der Vermieter also nicht das Recht am Eigentum, sondern der Anspruch auf das Geld, das durch Geld geheckt wird, obwohl das Grundgesetz zwar ein Eigentumsrecht kennt, aber kein Verzinsungsrecht. In Unkenntnis dieser Tatsache gerieren sich nicht nur die Freunde der Vermieter, sondern auch die kläglichen Reste ihrer Gegner stets so, als ginge es um das Eigentum selbst. Eine gesetzliche Mietobergrenze, wie sie in Deutschland immerhin jahrzehntelang bestand, ist nur ein Eingriff in den Zinsanspruch, nicht in das Eigentum). „Die Umverteilung von unten nach oben wurde seit der Agenda 2010 massiv vorangetrieben.“ Es gibt Aktivsätze im Deutschen. Wirklich, auch wenn man es angesichts dieses Textes kaum mehr glauben möchte. „Steuerlich begünstigte Milliardengewinne der Wirtschaft stehen einem der größten Niedriglohnsektoren Europas und der Verarmung benachteiligter Menschen gegenüber.“ Hier muss ich einmal loben (keine Sorge, es dürfte dabei bleiben): irgendwer in dieser trauten Runde erinnerte sich noch an das schöne deutsche Wort „benachteiligt“, durch das hindurch man den Vorteil geradewegs riechen kann; eigentlich hätte ich bei einem sonst so ungefähr schwebenden Text das abscheuliche „sozial Schwache“ erwartet. Aber dennoch: selbstverständlich steht die Verarmung nicht den Milliardengewinnen gegenüber, sondern sie bedingen sich wechselseitig, die Verarmung durch die Hartz-Gesetze war unmittelbare Vorbedingung für die Milliardengewinne der deutschen Exportwalze, die Armut der einen ist Vorbedingung des Reichtums der anderen. „Gegenüberstehen“ ist im Deutschen allerdings keine Formulierung für kausale Zusammenhänge. „Wir treten für eine offene und solidarische Gesellschaft ein, in der Menschenrechte unteilbar, in der vielfältige und selbstbestimmte Lebensentwürfe selbstverständlich sind.“ Entwerfen kann man viel, in der Umsetzung liegt das Problem… und die Verwendung des Begriffs ‚Lebensentwürfe‘ besagt genau dies, dass man sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Umsetzung gerade nicht befassen will. Wer eine ‚offene und solidarische Gesellschaft‘ wünscht, könnte aber schon am Entwurf scheitern. Hier ist er wieder, der Begriff der ‚offenen Gesellschaft‘, bei dem man an die Soros-Stiftung und Farbrevolutionen denkt, und der im Kern das Gegenteil von ‚solidarisch‘ meint. Denn Solidarität setzt die Bildung einer größeren Gruppe von Gleichen voraus, das, was man ein Kollektiv nennt; der Erfinder der ‚offenen Gesellschaft‘, Popper, war hingegen jeder Form des Kollektivs abhold. Der Begriff ‚offene Gesellschaft‘ und die mit ihm verbundene Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus (realer ethischer Gegenpole, wie weiter oben beschrieben) dienten vor allem einem Zweck – den Liberalismus von jeder Nähe zum Faschismus reinzuwaschen. Das ist so weit gelungen, dass inzwischen selbst der Neoliberalismus, der als siamesischer Zwilling des putschenden chilenischen Faschismus die politische Bühne betrat, sich im Denken einstmals fortschrittlicher Organisationen einnisten konnte wie ein Fuchsbandwurm. ‚Offen‘ ist die Gesellschaft vor allem, indem getan wird, als gäbe es keine sie prägenden kollektiven Interessen, und als gäbe es nicht in jeder Gesellschaft eine deutlich umrissene soziale Gruppe, die ihre kollektiven Interessen durch ihre wirtschaftliche Macht um ein vielfaches besser durchsetzen kann als der ganze übrige Rest. In der wirklichen Welt hat eine Studie der Princeton-University längst statistisch den Beweis geführt, dass die USA (und ohne Zweifel auch die BRD) Oligarchien sind, keine Demokratien, weil die Wahrscheinlichkeit, dass sich Interesse und Willen der Bevölkerungsmehrheit in politisches Handeln umsetzen, um Größenordnungen niedriger ist, als dass sich Interesse und Willen der Kaste der Milliardäre durchsetzen. Die ‚offene Gesellschaft‘ kennt keine Solidarität, und Selbstbestimmung wird im echten Leben durch den Geldbeutel ermöglicht, ist also, wie der Inhalt desselben, höchst ungleich verteilt. Es wirkt, als hätten die Autoren in der ganzen beeindruckenden Breite noch nie von den Käfighaltungsvorgaben von H4 gehört, nach denen jedes Verlassen des Wohnortes vom Jobcenter genehmigt werden muss… vielfältig und selbstbestimmt, aber hallo. Vor einigen Jahren, als aus WASG und PDS die Linkspartei gegründet wurde, schien es so, als sei der Antikommunismus (eine verbrecherische Ideologie, die als Oberbegriff unter anderem den italienischen, deutschen und spanischen Faschismus umfasst) kurz davor, zu verschwinden; statt dessen hat er schlicht eine neue Lage Schminke aufgelegt. Heute unterzeichnen Vertreter von Organisationen Aufrufe mit antikommunistischen Kernvokabeln, die sich mit Grausen davon abwenden sollten, wenn ihnen ihre eigene Geschichte auch nur einen Pfifferling wert ist (ja, die VVN steht unter diesem Aufruf). „Wir wenden uns gegen jegliche Form von Diskriminierung und Hetze.“ Ich nicht. Gegen die Oligarchen darf man hetzen, und man sollte sie diskriminieren. Ich bin sogar entschieden für eine scharfe Form der Diskriminierung, für den Entzug jedes Eigentums an Produktionsmitteln und eine scharfe Kontrolle über den Zugang zu politischem Einfluss, für diese Oligarchen selbst und ihre Funktionsträger. Wer einmal deutsche Journalisten im Gespräch mit einem dieser überlebten Ex-Feudalherren mit irgendeinem von und zu erlebt hat, wie ihm der innere Bückling die Stimme verformte, dem ist klar, dass die Spuren einer Oligarchie nicht gleichzeitig mit ihren Voraussetzungen verschwinden. Ich würde auch keinen Aufruf ‚Gegen Hass‘ unterzeichnen. Was ist mit dem Hass auf Ungerechtigkeit? Ist das keiner? „Auch der Haß gegen die Niedrigkeit Verzerrt die Züge. Auch der Zorn über das Unrecht Macht die Stimme heiser“, schrieb einmal Brecht in An die Nachgeborenen. Dennoch sind sie nötig. „Gemeinsam treten wir antimuslimischem Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Antifeminismus und LGBTIQ*-Feindlichkeit entschieden entgegen.“ Lange detaillierte Listen haben einen Nachteil. Wenn ich, statt zu sagen, ich bin angezogen, erkläre, ich trüge einen Büstenhalter, eine Hose, eine Strumpfhose und eine Bluse, dann erkläre ich damit gleichzeitig, dass ich barfuss bin und keine Unterhose anhabe. Im Englischen gibt es einen Begriff für Diskriminierung aus Klassendünkel; er lautet ‚classism‘. Es ist Klassendünkel, wenn wieder vom Pöbel die Rede ist; wenn über das Unterschichtfernsehen schwadroniert wird; es ist Klassendünkel, wenn man es für erforderlich hält, Arme zu drangsalieren, weil wer nicht arbeitet auch nicht essen soll, bei jenen Empfängern von Milliarden, deren einzige Leistung im geboren werden bestand, aber schamhaft zur Seite zu blicken, wenn sie die mittlerweile verzwergten Steuern darauf auch noch hinterziehen. Es ist Klassendünkel, wenn man gerade jener Bevölkerungsgruppe, die die Hälfte ihres Einkommens schon in der Miete verliert, Rassismus vorwirft, wenn sie weitere Konkurrenten um bezahlbaren Wohnraum nicht begeistert in Empfang nimmt. Wer wissen will, wie ausgeprägt der Klassendünkel ist, dem sind die Heitmeyer-Studien zu empfehlen. Und auch wenn ich mich mit dieser Aussage wiederhole: von allen Varianten der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ist diese in der Bundesrepublik die stärkste, die Verachtung der Habenichtse. In einem Aufruf, der vermeintlich sozial sein soll, wurde zwar penibel auf die aktuelle Erweiterung von LGBT(…)xyz*=³ geachtet, die Diskriminierung der Habenichtse kommt aber nicht einmal als Andeutung vor. Man ist solidarisch, aber nicht mit den Habenichtsen. Denn um der Erkenntnis ausweichen zu können, dass man es in einer Gesellschaft, in der der Mensch dem Menschen Wolf ist, mit den erfolgreichen Wölfen hält, solange das eigene Gesäß noch im Trockenen sitzt, muss man so tun, als hätten die erfolglosen Wölfe diese ihre Stellung frei gewählt. Denn dann, und nur dann, hätte man das Recht, sie zu verachten. Und nun bitte ich Entschuldigung für den langen Satz, der folgt. Ich habe seine Länge nicht zu verantworten, aber sie bedrängt mich dennoch. „Ob an den Außengrenzen Europas, ob vor Ort in Organisationen von Geflüchteten und in Willkommensinitiativen, ob in queer-feministischen, antirassistischen Bewegungen, in Migrant*innenorganisationen, in Gewerkschaften, in Verbänden, NGOs, Religionsgemeinschaften, Vereinen und Nachbarschaften, ob in dem Engagement gegen Wohnungsnot, Verdrängung, Pflegenotstand, gegen Überwachung und Gesetzesverschärfungen oder gegen die Entrechtung von Geflüchteten – an vielen Orten sind Menschen aktiv, die sich zur Wehr setzen gegen Diskriminierung, Kriminalisierung und Ausgrenzung.“ Uff. Ja, wirklich ein Satz. Und eine Matschepampe aus Selbstorganisation und Caritas, aus demokratischen Strukturen und den durchaus problematischen NGOs, mit einem Themenbündel, das das große Thema Armut weitgehend draußen hält… noch eine Liste der Variante barfuß ohne Unterhose. Wobei nach der vorhergehenden Aufzählung der Satz nach dem Spiegelstrich wieder einen Widerspruch mit der vorhergehenden Liste enthält. Denn ‚Menschen (…) die sich zur Wehr setzen gegen Diskriminierung, Kriminalisierung und Ausgrenzung‘ können nur Betroffene sein. Nicht Betroffene können sich dagegen einsetzen, aber sich nicht dagegen zur Wehr setzen. Die Liste enthält aber nur zu einem kleinen Teil Selbstorganisationen; NGOs fallen in der Regel gar nicht darunter. NGO ist ohnehin ein Stichwort. Meine Generation wurde ja bereits darauf konditioniert, NGOs besser zu finden als Parteien. Unsere Helden waren bei Greenpeace. Die Frage, wer darüber entscheidet, mit welchen Themen sich eine NGO überhaupt befasst, ob sie demokratisch strukturiert ist und welchen Einfluss eventuelle Großspender auf die Ausrichtung ihres Handelns haben, all das wurde von der Heroisierung der ‚spektakulären Aktion‘ überlagert. Inzwischen sollte man allerdings gelernt haben, dass manche Arten von NGOs mit äußerster Vorsicht zu behandeln sind, und dass Großspenden relativ leicht dafür sorgen können, dass unmittelbaren privaten Interessen des Spenders gefolgt wird. Wer miterlebt hat, wie politischer Protest sich in manchen Fällen auf fünfminütige Fototermine von Mandatsträgern verkürzt, schon auf der kommunalen Ebene, der lernt auf einmal die zähen Prozesse in ordentlich demokratischen Organisationen zu schätzen. Eine demokratische innere Verfasstheit ist aber keine Voraussetzung für Bündnisfähigkeit, das belegt auch die Liste der Unterzeichner dieses Aufrufs. Erstaunlich, in den 1970ern wurden gegenüber den damals noch zahlreicheren Kommunisten in der BRD gern der Vorwurf erhoben, demokratischer Zentralismus sei „nicht richtig demokratisch“. Inzwischen werden mühelos Strukturen in politischen Zusammenhängen akzeptiert, die eigentlich dem folgen, was die Nazis „Führerprinzip“ nannten. Religionsgemeinschaften sind übrigens meist auch keine demokratischen Vorzeigeobjekte, da muss man nicht einmal die DITIB bemühen, die eingeborenen Geschmacksrichtungen genügen. „Gemeinsam werden wir die solidarische Gesellschaft sichtbar machen! Am 13. Oktober wird von Berlin ein klares Signal ausgehen.“ Weißes Rauschen. „Für ein Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit!“ Also gegen den EU-Vertrag? Dem völlig fremd ist, was immer mit ‚sozialer Gerechtigkeit‘ gemeint ist, der nur vier Grundfreiheiten kennt, die Freiheit des Kapitalverkehrs, des Warenverkehrs, der Dienstleistungen und als letztes die Arbeitnehmerfreizügigkeit… mehr Freiheit ist nicht vorgesehen. Oder doch nicht? Und wie steht es denn mit den Artikeln 23 bis 27 der UN-Menschenrechtscharta? Recht auf Arbeit, irgendwer? Hat die elende Lage der Alleinerziehenden in Deutschland irgend etwas mit „Mütter und Kinder haben Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung“ zu tun? Diese Artikel 23 bis 27 passen nicht in die Welt der EU-Verträge. So einfach ist die Nummer nicht mit den Menschenrechten. Da sollte schon etwas klarer sein, welche Menschenrechte gemeint sind, und in welcher Form sie in Bezug zu Europa gebracht werden sollen… aber pfui, das ist ja konkret und stört beim Träumen. „Für ein solidarisches und soziales Miteinander statt Ausgrenzung und Rassismus!“ Und wer sorgt dafür? Wer steht dem im Weg? „Für das Recht auf Schutz und Asyl – Gegen die Abschottung Europas!“ Schutz ist schon wieder ein Begriff, der ins Endlose ausdehnt. Wer ist wovor zu schützen? Ist wirklich die „Abschottung Europas“ das Problem oder nicht vielmehr die skrupellose Ausdehnung seiner wirtschaftlichen Macht, die erzwungenen Freihandelsverträge, die blanke Ausbeutung? Hätte man nicht wenigstens, wenn man es schon nicht schafft, gegen Kolonialkriege Stellung zu beziehen, ein klitzekleines „gegen Freihandel“ einfügen können? „Für eine freie und vielfältige Gesellschaft!“ Ich bin auch für gutes Wetter. Und weil ich Kälte nicht mag, bitte in der Variante Sommer und Sonnenschein. „Solidarität kennt keine Grenzen!“ Doch. Kennt sie. Die Grenzen zwischen den Klassen. Kennt sie die nicht mehr, handelt es sich nicht um Solidarität, sondern um Wohltätigkeit. Man kann es sich lebhaft vorstellen, die Versammlung schon etwas angejahrter Autorinnen und Autoren, wie sie über dem Aufruf brüten und meinen, man müsste doch einmal für etwas sein. Aber eine Demonstration hat immer ein Gegenüber, das, durch die Menge beeindruckt, etwas anders tun soll als bisher. Wer also soll etwas anders tun? Die Regierung kann nicht gemeint sein, die wird ja sogar an Stellen zum Verschwinden gebracht, an denen sie unbestreitbar verantwortlich ist. Die Teilnehmer der Demonstration selbst können es auch nicht sein, denn die sind ja schon die Guten, und klopfen sich in großer Zahl wechselseitig auf die Schulter, weil sie die Guten sind. Bleiben also die Bösen. Jene, die mit dem ‚uns‘ und ‚wir‘ nicht gemeint sind. Wenn wir den Normalfall einer Demonstration nehmen, beispielsweise eine Demonstration gegen das bayrische Polizeigesetz, dann ist alles klar. Der Gegenstand des Streits ist das Gesetz, die Forderung besteht darin, dieses Gesetz nicht zu verabschieden oder zumindest wesentlich zu ändern, und die Adressaten der Forderung sind notwendigerweise jene, die sie umsetzen können, also die Landtagsabgeordneten und die Staatsregierung. Bei einer Streikdemonstration ist der Adressat der jeweilige Unternehmer. Wie gesagt, die Regierung ist erkennbar nicht Adressat der Forderungen; es ist eher eine Konsensdemonstration, und jene, die das zu einer Art Wertewestenprozession erklären, liegen nicht völlig daneben. Die Zustimmung zur bestehenden Regierung entsteht mindestens so sehr durch das Nichtgesagte wie durch das Gesagte – weil von Kriegseinsätzen, wirtschaftlicher Machtausübung, der Verantwortung für Verarmung etc. gar nicht erst die Rede ist, wird der nötige Widerspruch von vorneherein unterlassen. Und selbst mit einer überwältigenden Teilnehmerzahl wird diese Demonstration keinen Druck aufbauen können, denn – wohin, wofür, wogegen? Jede Kraft braucht eine Richtung, das lernt man im Physikunterricht. Der einzige Adressat, der erahnt werden kann, ist aber die AfD und ihre Anhänger. Denen wird in ein und demselben Atemzug mitgeteilt, dass sie nicht dazugehören, aber gefälligst für ein „Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit“ zu sorgen hätten. Da das als Botschaft völlig absurd ist, ist das, was übrig bleibt, ein leeres Ritual zur Selbsterhöhung, das auf der einen Seite der ohnehin scharfen Spaltung innerhalb der beherrschten Klassen zusätzlichen Schwung verleiht, auf der anderen Seite die herrschende Klasse von jeder Verantwortung, gar Schuld freispricht. Im günstigsten Fall ein reaktionäres Spektakel; im ungünstigsten Fall, wenn man die Aussagen zum Verhältnis zwischen Wort und Tat betrachtet, ein weiterer Baustein auf dem Weg zu Faschismus Variante B. Das wahrhaft Erschütternde daran ist, wenn man anhand der Liste der Unterzeichner feststellen muss, wie klein die Zahl derjenigen ist, die das erkennen. Read the full article
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Nach jahrelangem Warten hat Avril Lavigne endlich auch nochmal was neues. Ich muss sagen, ich fand sie und ihre Musik ja immer irgendwie cool, obwohl sie mir oft wie ne eingebildete, zickige Tussi vorkam. Aber jetzt?! Sorry, es fehlt nicht mehr viel, dann is auch die bei mir unten durch. Eine weitere Sängerin die ich einst mochte, die verloren geht.
Erstmal: WTF, warum fangen auf einmal alle an so religiös zu werden?! Letztes Jahr Kesha (deren neue Lieder aber immernoch besser sind als ihr alter Party-Sauf-Dreck), und jetzt sie. Generell hab ich das Gefühl die ganze Gesellschaft wird wieder konservativer. Auf einmal werden so viele wieder streng gläubig und denken das ist wahr... WTF! Durch diesen Text hat das Lied ja schon nen ziemlichen CCM Touch. Und sowas pisst mich gerade an! Ja ich weiß, sie war krank, und der Song ist auch sehr persönlich, man merkt gut wie hilflos sie gewesen sein muss... Gerade die Stelle “I'm too young to fall asleep” finde ich sehr berührend. Ich glaube ihr auch, dass sie Todesangst hatte. Wenn ich gelähmt wäre und schmerzen hätte, hätt ich die wohl auch. Allerdings kann ein junger, sonst gesunder Mensch nicht an Lyme Borreliose sterben. Deswegen finde ich es maßlos übertrieben wie sie behauptet eine Nahtoderfahrung gehabt zu haben. Sie war nie klinisch Tod, aber Kopf hoch. (Außerdem ist man wenn man “klinisch Tod” ist noch längst nicht richtig tot, deswegen kriegt man ja auch noch alles mit!) ... Ich jann ja verstehen, dass man betet wenn man total hoffnungslos ist und sonst nichts mehr hilft,- schaden kann es schließlich nicht. Aber warum muss auch sie gleich mit einer vor tausenden Jahren zur Unterdrückung erfundenen Figur (Gott) anfangen?! Meiner uninteressanten und bescheidenen Meinung nach sind Religionen was für Leute denen die Wissenschaft zu hoch ist. Für Leute, die lieber auf ein Wunder warten anstatt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. (Der Einzige der dir helfen kann bist du selbst! Glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung, sei lieber dein “eigener Gott”) Und für Leute die Angst vorm Tod haben, die nicht damit klar kommen, dass Dinge endlich sind. Die ihr Nicht-Wissen nicht aushalten können. Ja, die Wissenschaft widerspricht sich manchmal. Und widerspruch und Unsicherheit mag unser Hirn wohl nicht. Deswegen steigern sich Menschen wohl auch so gern in Meinungen hinein und beharren dann darauf egal wie viele und wie gute Gegenargumente es gibt. Sowas ist Fanatismus. Und ich finde es schon gefährlich, wenn es nur um Musik geht und naiv-blinde Fans sich die Köppe einhauen. Aber wenn es um Religionen geht ist das Ganze nochmal ne ganze Ecke gefährlicher! Der Mensch braucht wohl irgendwie irgendetwas, an das er sich festklammern kann. Nur ist es NIEMALS gut, einfach blind zu glauben. Dadurch blockt man ab, schaut nicht mehr über seinen Tellerrand und wird besessen. Besessen von der Idee von einem Gott. ... Ich glaube an keinen Gott. Zumindest nicht wie er in der Bibel beschrieben wird. Ich denke viel zu wissenschaftlich dafür. Ich hinterfrage. Und für Gott gibt es eben keinerlei richtigen Hinweise, außer, dass man etwas das nicht existiert, weder beweisen, noch nicht beweisen kann. Für sämtliche anderen Theorien gibt es allerdings schon Hinweise. Man weiß sogar heute, dass vieles aus der Bibel so garnicht stimmt. Und dennoch halten Menschen an diesen uralten Märchen fest. Es ist schon verrückt, wer sagt er glaubt an Einhörner oder den Weihnachtsmann, wird ausgelacht und verspottet. Aber wehe es sagt jemand was gegen Gott... -,-
OK, nehmen wir einfach mal für einen Moment an es gäbe einen Gott: Warum lässt er denn dann all die Scheiße zu die auf dieser Welt passiert? Leute fangen Kriege an wegen Religionen, die Menschheit zerstört ihren Planeten und sich selbst. Wenn es einen Schöpfer gäbe, hätte der da was nicht richtig gemacht! Das ist, als wenn ich eine Maschine baue, die sich einfach selbst zerstört. Das macht keinen Sinn, warum sollte jemand sowas tun? Haha... selbst wenn ich von einem Gott ausgehe komme ich darauf zurück, dass eigentlich alles Sinnlos ist, und das Leben ein Fehler war, welch Ironie! Was ich sagen will, gäbe es einen Gott, wäre der ein ziemlich rücksichtsloses Arschloch! Zumindest bin ich und alle die mir wichtig sind ihm scheiß egal!
Der Mensch kennt nichtmal genau sich selber und seinen Planeten, aber dann wollen wir wissen wie das Universum entstand und, dass es irgend einen Gott geben soll? Das ist Blödsinn! Wir sollten uns eingestehen, dass wir viel zu klein und viel zu dumm sind um das zu wissen! Warum sollte alles genau so sein, wie sich das irgendwer vor tausenden Jahren mal gedacht hat? Was wahrscheinlich auch noch falsch verstanden und übersetzt wurde. Ich halte das alles für extremst unwahrscheinlich!
Oha, jetzt bin ich aber weit abgeschweift. Naja, wie ihr seht, habe ich so meine Probleme mit Gott und Religionen. Auch wenn Religionen einige gute Aspekte haben, wie z.B. dass man niemand was schlechtes tun soll, (Gesetze sind ja da um Gebrochen zu werden, also muss man den Leuten eben mit der Hölle Angst machen) haben sie doch mehr Fragwürdiges. Frauen- und Schwulenunterdrückung. Rassenfeindlichkeit, kranke Traditionen, das Volk klein machen.. etc. .. vieles ist so falsch daran.
Und deswegen geht mir auch so geistliche Musik so gehörig gegen den Strich. Ab einem gewissen Punkt ist das Maß einfach voll, und an diesem Punkt ist Avril. Aber auch viele andere. Bei Spotify & Co wird mir manchmal so eine scheiße vorgeschlagen. So ein Lyrischer Dünnschiss. Manchmal klingen die Lieder ja voll geil, aber alles was textlich in Richtung CCM geht ist für mich einfach ein absoluter abturner! Sie kann ja an Gott glauben wenn ihr das hilft. Jeder soll glauben was er will. Aber es heißt ja eben Glauben und nicht Wissen, dem sollte man sich bewusst sein. Man hätte die Lyrics auch neutral formulieren können, ohne den Fans gleich eine Idiologie aufs Auge zu drücken. Solche Musik kann ich leider nicht gut hören weil ich mir immer vorkomme als wolle man mich einer Hirnwäsche unterziehen. ...
Irgendwie ist das echt komisch mit der Popmusik heutzutage. Endweder, die Texte sind pervers und es geht immer nur um das Eine, oder es ist so ein CCM Kack, oder es heißt gleich wieder Illuminati und so. Singt denn keiner mehr was normales? Storys ausm Reallife, no?!
Naja, so schlecht kann es um Avril wirklich nie gestanden haben! Solange sie noch kackdreist klauen kann,- von OneRepublic “Lets hurt tonight”! Wer auch immer dafür verantwortlich ist gehört verklagt! So ein dreistes Plagiat! Die Melodie ist 1:1 die gleiche! Leider fast die Norm heutzutage. Sorry, ich finde sowas immer wieder lächerlich. Ein ach so persönlicher, emotionaler und aufrichtiger Song... und der is dann einfach nur geklaut. BJ lässt güßen. ... Head above water vereint somit gleich 2 No-Gos für mich: Religiöse Scheiße und Plagiarismus! Schade schade.
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Hass, der seines gleichen sucht - wie eine Schauspieler Kampagne einen medialen Shitstorm los trittDie Kampagne #alles dicht machen von über 50 namhaften deutschen Schauspieler_innen um Jan Josef Liefers hat eingeschlagen, in vielerlei Hinsicht. Diese Schauspieler haben es gewagt sich auf künstlerische Weise kritisch hinterfragend über die Maßnahmen der Regierung zu äußern. Dabei bedienten sie sich ihrer Profession entsprechender schauspielerischer Instrumente wie Ironie und Übertreibung. Man möchte meinen: ENDLICH! Prominente aus der gerade mit am stärksten gebeutelten Branche zeigen endlich einmal Kante, kommen aus der Duckstellung heraus und äußern sich kritisch. Neben sehr viel Lob, erfolgte jedoch auch Kritik. "Oh nein, Prominente äußern sich GEGEN die Maßnahmen, das geht natürlich NICHT!" Oft hört man in diesen Tagen: wer sich öffentlich äußert, der muss auch mit dem Echo leben. So weit, so richtig. Wir leben schließlich in einem freien Land. Der mediale Shitstorm, der angesichts dieser Kampagne ausgelöst wurde, sucht jedoch seines gleichen. Da wird moralisch hyperventiliert und werden schnappatmend berufliche Konsequenzen für eben jene Schauspieler gefordert. Große Medien und Schauspielerkollegen werden nicht müde, die Aktion aufs schärfste zu verurteilen und sich von dieser "dreisten" und "verhöhnenden" Sache zu distanzieren. Gemeinsam stimmt in den Chor ein, dass die Schauspieler ein rechtes Narrativ benutzen würden. "Man spiele den Coronaleugnern und der AfD in die Karten. Der Applaus komme aus der rechten (falschen) Ecke. Ein gefundenes Fressen für Querdenker und Verschwörungstheoretiker." So der einhellige Tenor. Über 50 Schauspieler, die sich vermutlich eher links oder Mitte links verorten lassen, werden plötzlich in eine Ecke mit Nazis gestellt. Es ist das ewig leidige Thema der Kontaktschuld. Und eigentlich möchte man diesbezüglich gar nicht mehr viel sagen, weil dieses Thema einfach nur leidig und nervig ist. Außer, dass es einen sehr faden Beigeschmack hat, wenn Jemand einen anderen Menschen als rechts, als Leugner und Schwurbler diffamiert, laut "Nazi, Nazi!" brüllt und berufliche Konsequenzen fordert nur, weil die betreffende Person eine andere Meinung zur Coronapolitik äußert. Während die empörten, moralisch Erhabenen den besagten Schauspielern eine Spaltung der Gesellschaft vorwerfen, scharen sie im Netz unter ihren "zutiefst enttäuschten und erschütterten" Distanzierungsposts den Hater- und Lynchmob in den Kommentarspalten und werden es nicht müde zu "Labeln", indem sie unreflektiert mit Etiketten à la "rechts", "Coronaleugner", "Querdenker", "AfD-nah" oder "Verschwörungstheoretiker" um sich werfen als hätte es diese irgendwo gratis gegeben. Auf diese Weise machen sie genau das, was sie der "Gegenseite" vorwerfen: Spalten. Die ohnehin angespannte Stimmung aufheizen. Diffamieren. Nur dass sie sich dabei im Recht fühlen, auf der moralisch richtigen Seite. Und nun wurde doch wieder ein ganzer Abschnitt auf dieses "Rechts-links, Oben-Unten" - Schubladen Denken verwendet (Mir geht dieses "jeden Andersdenkenden als 'rechts' betiteln" aber so langsam auch auf meine nicht vorhandenen Eier, kann Euch bitte Mal was anderes einfallen?!). Man fragt sich fast (aber wirklich nur fast! ;)), ob diejenigen, die andere so gewissenhaft in rechte Schubladen einsortieren, selbst im tiefsten Inneren ein kleines bisschen Nazi sind. Ups, hat sie nicht gesagt (tja, hat sie doch).Werfen wir Mal einen Blick auf weitere Argumente, womit die Aktion schlecht geredet wird:Kommen wir als erstes zu dem absoluten Totschlagargument:"Die Aktion verhöhnt die Pfleger und Ärzte, die an der Front um das Leben der Corona Kranken kämpfen und alle Corona-Opfer und deren Angehörige."Okay, also Kritik an den Maßnahmen der Regierung zu üben, schließt NICHT gleichzeitig aus, dass man höchsten Respekt vor der Arbeit des Pflegepersonals und der Ärzte sowie Mitgefühl für Betroffene hat. Diese Argumentations-Linie verbietet eigentlich jegliche Kritik und erstickt jede Diskussion direkt im Keim, was einfach nur Schwachsinn ist."Die Schauspieler
sind keine Ärzte und haben keine Ahnung von der Thematik und sollten sich deshalb lieber raushalten."Dass die Schauspieler nicht vom Fach sind, verbietet ihnen noch lange nicht, sich eine eigene Meinung über das Handeln der Regierung zu bilden. Außerdem leben wir im Informationszeitalter: Jeder kann sich aus unterschiedlichen Quellen informieren und sich am Ende selbst ein Bild machen. Die Politiker sind im Übrigen auch nicht vom Fach und treffen trotzdem grundrechtseinschränkende Maßnahmen für 83 Millionen Menschen. Die EINE Wissenschaft, welche sich absolut einig ist, dass der beschrittene Weg absolut richtig und alternativlos ist, gibt es übrigens nicht.Kritik ist ja okay, aber die Art und Weise ging gar nicht!" Nun ja, Satire tut eben auch Mal weh. Und wahrscheinlich ist sie in unserer sehr dünnhäutig gewordenen Gesellschaft gerade schwer auszuhalten. Letztlich sind Ironie und Sarkasmus nur Werkzeuge, die den Finger in die Wunde halten. Und die Reaktionen zeigen: Es wurde ein Nerv getroffen. Und in einer Zeit, in der viele Menschen sich vorkommen wie in einer Realsatire und eine Absurdität die nächste jagt, sind schwarzer Humor und Satire manchmal der einzige Weg diesem Wahnsinn zu begegnen. Mein Vater, Selbstständig und seit einem Jahr arbeitslos durch die hiesigen Maßnahmen, hat's jedenfalls gefeiert. Für ihn war es Balsam für seine durch Corona-Repressionen geschundene Seele. Ich für meinen Teil habe mich auch gefragt, ob Prominente, die sich über die allesdichtmachen Kampagne ausließen, dies auch bei Böhmermanns WDR-Kinderchor taten, wo Kinder die "böse Corona leugnende Oma" singend an's Beatmungsgerät wünschen. Hier war für mich persönlich eine rote Linie überschritten, da Kinder instrumentalisiert wurden und ganz klar nach unten ins Volk getreten wurde, statt nach oben. Zumindest weiß ich nichts von medialem Gegenwind und Kollegen die sich im großen Stil über den (in meinen Augen nicht das erste Mal geschmacklosen) Böhmi echauffiert hätten. Ich habe in diesem Zusammenhang auch viel gelesen bei dem ein oder anderen Promi: "Ich finde ja auch nicht alles gut, was die Regierung macht, aber die Art und Weise von #allesdichtmachen ging gar nicht." Das ist ja löblich, dass ihr auch nicht alles toll findet. Aber meine Frage: WO seid ihr alle? Wo sind eure Stimmen, liebe Prominente? Es gäbe so vieles zu hinterfragen und thematisieren, so viele haarsträubende Ungereimtheiten und politische Verfehlungen. Warum bezieht ihr nicht Stellung? Oder ist es so viel einfacher mit dem Finger auf die zu zeigen, die genau das tun? Zu schreiben: "Ich find ja auch nicht alles toll, aber ..." Und sich damit ja nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen? Ist die Angst zu groß plötzlich auf der anderen Seite als Aussetzige am Pranger zu landen?"Es wurde nur gemeckert, konstruktive Vorschläge und Ideen für Verbesserungen kamen allerdings nicht."Ich denke nicht, dass Schauspieler in erster Linie die Aufgabe haben, fertig aus gearbeitete 12 Punkte Listen zu präsentieren. Vielmehr haben sie den Auftrag der Gesellschaft auf kreative Weise den Spiegel vorzuhalten. Diskussionen anzuregen und Begegnung zu schaffen. Sie dürfen auch gern ein bisschen ärgern und den ein oder anderen Nerv triggern. Und ich denke das war in aller erster Linie auch die Intention (und so sagt es ja auch Liefers): Zum Nachdenken anregen. Diskussionsräume schaffen. Kritische Auseinandersetzung anstoßen und auf die von der Regierung stiefmütterlich behandelten Opfer der Kollateralschäden aufmerksam machen. Verbesserungsvorschläge und Forderungen können sich immer noch aus den daraus resultierenden Dialog ergeben. Zumal sich zumindest über Liefers sagen lässt, dass er auch in Zusammenarbeit mit der Corona Beauftragten in Tübingen bereits Projekte unterstützt und viel im Austausch mit Personen vom Fach ist.Abschließend sei zu sagen: Man kann von der Kampagne und den daran teilnehmenden Schauspielern halten, was man will. Es ist Jedermanns gutes Recht, das ganze nicht gut zu finden. Auch in angemessener Weise darüber diskutieren, ist völlig legitim. Das ist ja auch der Sinn
der Sache. In's Gespräch zu kommen. Ob es allerdings Distanzierungs-, Empörungs- und Diffamierungsorgien inklusive der Forderungen beruflicher Konsequenzen jenen biblischen Ausmaßes seitens der Medien und Promi-Elite braucht, wie wir es gerade erleben, ist fraglich. Noch viel fraglicher ist, wie die Schauspieler auf Teufel komm raus in die rechte Ecke gedrängt und auf diese Weise konstruktive Diskussionen im Keim erstickt werden, der Diskurs einfach verunmöglicht wird.Wie dem auch sei: Mag die mediale Hass- und Hetzkampagne biblisch gewesen sein: Die überwältigende Anzahl an positiven Reaktionen, die die Negativreaktionen (in Form von Likes und Dislikes) um ein Vielfaches übersteigt, legt nahe, dass Liefers und Co. scheinbar irgendwie, irgendwo ins Schwarze getroffen haben. Es lässt auch vermuten, dass ein Großteil der Menschen sich in diesen Videos wieder finden. Dass diese Videos den Menschen aus der Seele sprechen. Die Aktion war also trotz allem nicht umsonst. Sie hat für Aufruhr gesorgt. Man redet darüber. Liefers kommt in Talkrunden zu Wort. Spricht mit Laschet. Politiker wie Spahn signalisieren Gesprächsbereitschaft. Menschen, die sich nicht gehört fühlen, haben eine Stimme bekommen. Die Kampagne hat etwas bewegt.
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Was ist links, was ist rechts?
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Was ist links, was ist rechts?
Im Blogbeitrag „Deutschland kapituliert vor dem Islam“ wurde wir wegen seiner angeblichen „Nazi-Sprache“ kritisiert.
→ Bassam Tibi: Deutschland kapituliert vor dem Islam
Hansjörg Pfister erwiderte dem Betreffenden u. a. Folgendes: „Im Übrigen denke ich, dass man in diesem Blog mal eine Zusammenfassung der nationalsozialistischen Ideologie, nebst einem Vergleich Rechts-Links, bringen sollte, damit Ihnen und Ihresgleichen mal ein Licht aufgeht.“ Herr Pfister, Softwareentwickler in einem deutschen Konzern nach Studium der Philosophie, vergleichenden Religionswissenschaften und Politologie, hat sich hingesetzt und die Gedanken zu Papier gebracht. Hier sind sie:
Das moderne Narrativ lautet – salopp gesagt, aber auf den Punkt gebracht: Links ist menschenfreundlich und gut, rechts ist menschenverachtend und böse und alles, was nicht links ist, ist rechts und alles, was rechts ist, ist „Nazi“. Aber wie ist es nun wirklich? Die meisten wissen, die Begriffe „links“ und „rechts“ haben ihre historischen Wurzeln darin, dass jene Politiker, die „rechte“ Weltanschauungen vertraten, im französischen Parlament nach der Französischen Revolution von 1792 rechts saßen und die „Linken“ eben links. Linke und rechte Weltanschauungen lassen sich mit den folgenden Begriffen typischerweise beschreiben:
Gleichheit / Ungleichheit
Rechte Weltbilder gehen von einer natürlichen Ungleichheit des Menschen aus und die Gesellschaft solle dieser natürlichen Ungleichheit Rechnung tragen. Die Vertreter der älteren Variante dieser Weltanschauung propagieren die Ständegesellschaft, jeder solle sich mit dem begnügen, was der Stand, in den er hineingeboren wurde, ihm bietet und das Beste daraus machen. Besonders begabte Individuen sollen erkannt, besonders gefördert werden und so die Möglichkeit zum Aufstieg geboten bekommen. Modernere Varianten dieser Ideologie wollen zwar keine Ständegesellschaft mehr, sie akzeptieren aber extreme Ungleichheiten, die ihrerseits wieder zu einer Art Ständegesellschaft führen. Linke hingegen glauben typischerweise, dass die beobachtbaren Ungleichheiten des Menschen ihre Ursache in den gesellschaftlichen Verhältnissen haben bzw. wenn nicht, so sollen diese Ungleichheiten möglichst gesellschaftlich kompensiert werden (alle sollen gleichgemacht werden). Der Rechte ist tendenziell für die Starken und verachtet die Schwachen, das macht ihn für den modernen Zeitgeist unsympathisch. Der Linke ist für die Schwachen, was ihn sympathisch macht. Das ist er aber in seiner idealtypischen Ausprägung nicht um der Schwachen willen, sondern um seiner Ideologie willen. Der von Linken als Schwacher auserkorene, ist niemals und zu keinem Teil irgendwie für seine Lage selbstverantwortlich, noch ist sie äußeren Umständen geschuldet, für die niemand etwas kann. Immer gibt es einen Sündenbock, der für alles Elend herhalten muss: Die Kapitalisten, der Kolonialismus, die Zionisten, der (alte) weiße Mann usw. Der Kampf für die Entrechteten und Unterdrückten dieser Welt ist für den Linken identitätsstiftend, deshalb darf auch niemals der Nachschub an vermeintlichen Opfern ausgehen. Die Linken haben zwar nicht die Exklusivrechte für diese Mentalität, sie haben sie aber perfektioniert. Viele Grüne und Linke verbinden die beschriebene Mentalität zudem mit einem irrationalen Selbsthass auf die eigene westliche Kultur.
Individualismus / Kollektivismus / Totalitarismus
Rechte Weltanschauungen sind typischerweise individualistisch, d. h. sie vertreten die Meinung, dass es mehr auf den Einzelnen ankomme und weniger auf das Kollektiv, also die Gesellschaft. Ein Teil der Anhänger dieser Weltanschauung setzt dennoch auf einen starken Staat (Polizei, Militär, Verwaltung), während der andere Teil zumindest „den Staat“ möglichst weit zurückdrängen [1], wenn nicht sogar abschaffen möchte. Autokratische rechte Herrscher verlangen in der Regel nur Loyalität zu den Herrschenden, was das Individuum sonst noch so treibt, ist ihnen egal [2]. Zum Wenigen, was mir vom Lateinunterricht im Gedächtnis haften geblieben ist, gehört der Ausspruch eines römischen Kaisers „Oderint dum metuant“, was übersetzt heißt „Mögen sie mich auch hassen, wenn sie mich nur fürchten“. Dieser Kaiser war offensichtlich ein „Rechter“, ihm ging es um seine Macht und nicht darum, was seine Untertanen wirklich von ihm halten. Wäre er ein Linker gewesen, hätte er gesagt: „Mögen sie erst gar nicht auf die Idee kommen, mich zu hassen.“ Insofern sind rechte Herrschaftssysteme tendenziell zwar nicht totalitär, was aber nicht heißt, dass sie nicht genauso oder noch wesentlich repressiver sein können, als linke Systeme.
Die linken Ideologien sind meistens kollektivistisch angelegt, d. h. hier zählt der Einzelne wenig, das Kollektiv dafür umso mehr. Bekanntlich glauben die Marxisten, dass der Staat am Ende abstirbt, da der „neue Mensch“ ihn nicht mehr braucht, aber auf dem Weg dorthin setzt man doch auf einen starken Staat [3], denn diesen braucht man, um den neuen Menschen zu formen. Hier zeigt sich auch der Unterschied zwischen einem linken und einem rechten Staat. Anders als bei einem rechten Staat, zielt die Gesetzgebung, deren Durchsetzung usw. eines linken Staates auf die Auslöschung der überkommenen Identität seiner Bürger ab. Deshalb sind linke (neuerdings auch grüne) Herrschaftssysteme in der Regel totalitär, denn wenn der Mensch Produkt der gesellschaftlichen Verhältnisse ist und es gilt einen neuen Menschen zu schaffen, dann muss seine Umgebung total, d. h. alle Bereiche seines Lebens umfassend, auf ihn einwirken. So ist z. B. der totale Kampf gegen vermeintliche Diskriminierungen innerhalb der Gesellschaft, das ständige Ausgraben von neuen vermeintlichen Opfern und die Ausweitung allerlei ideologischen Blödsinns in immer mehr Bereiche des Lebens (z. B. Gender-Mainstreaming), Symptom des linken und grünen Totalitarismus. Die Linken haben den Totalitarismus und den Kollektivismus allerdings nicht erfunden, man findet ihn schon in einer radikalen Form in Platons „Staat“.
Nationalismus / Internationalismus
Moderne rechte Ideologien setzen auf den Nationalstaa t[4], sie sehen in ihm die optimale Form des Zusammenlebens, in der Menschen gleicher kultureller Identität nach ihrer eigenen Façon selig werden können.
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts propagierten auch Denker, Politiker usw., die man heute eher als links ansieht, die Idee des Nationalstaats [5]. Der Nationalstaat galt als progressiv, mit dessen Hilfe sollten die Kleinstaaterei und die Fürstenwillkür beseitigt werden. Linke Ideologien geben sich hingegen heute meistens internationalistisch. Da nach dieser Meinung alle Menschen im Prinzip gleich seien (der Rest sei „Folklore“), gibt es außerhalb praktischer Gründe nicht nur keine Basis für einen Nationalstaat, er wird vielmehr auch für die großen Kriege des 20. Jahrhunderts (und nicht nur für diese) verantwortlich gemacht. Historisch gesehen ist das natürlich eine Verleumdung, als ob vor der Zeit des Nationalstaats die Menschen sich nicht ständig gegenseitig die Schädel eingeschlagen hätten!
Elitarismus
Der Elitarismus besagt, dass das „Volk“, die Arbeiterklasse oder wem auch immer die bestmögliche Gesellschaftsform zu Teil werden soll, zu dumm ist, um die selbige zu realisieren. Deswegen bedürfe es einer kleinen Elite, die das für die zu Beglückenden erledigt (die Partei hat immer recht!). Im Extremfall ist das dann ein Einzelner (Personen / Führerkult). Rechte wie linke Ideologien sind dafür empfänglich, Anarchisten ebenso wie bürgerlich – liberale Kreise eher nicht.
Rassismus
Da rechte Ideologien von der natürlichen Ungleichheit der Menschen ausgehen, sind diese für Rassismus empfänglich, linke Ideologien dagegen nicht. Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Da meiner Meinung nach dem Rassismus, ebenso wie seiner Schwester, der Fremdenfeindlichkeit, dieselbe psychologische Wurzel zugrunde liegt und diese dem Menschen an sich zukommt, zeigt sich der „linke Rassismus“ als pauschale Herabwürdigung anderer Gruppen. Da bekommt jeder Feld- Wald- und Wiesengauner doch zumindest mildernde Umstände zugesprochen, da ja erst die Gesellschaft ihn zum Bösewicht gemacht hat, der politische Gegner, die Kapitalisten oder wer auch immer, sie sind dagegen an sich böse da „rechts“ usw. Überspitzt formuliert halten sich viele Linke und Grüne für die besseren Menschen, was dem „Blutsdünkel“ von der „besseren Rasse“ schon nahekommt, also eine Art moralisches Herrenmenschentum darstellt. Es mangelt ihnen, wie allen Ideologen, an intellektueller Demut und der Einsicht, dass alle Menschen, Linke wie Rechte, für dieselben psychologischen Defizite anfällig sind.
Antisemitismus
Der Antisemitismus wird gerne dem rechten Spektrum zugeordnet, was meinen subjektiven Eindrücken nach, so nicht stimmt. Demnach gibt es im rechten Spektrum sehr wohl eine große Zahl von Antisemiten, trotzdem sind auch viele „Rechte“, vielleicht sogar die meisten, heutzutage sogar ausgesprochen israel- und judenfreundlich. Das liegt daran, dass Dinge wie Leistung und Selbstbehauptung bei „Rechten“ hoch im Kurs stehen. In der Tat können die aschkenasischen Juden hier einiges vorweisen. Unter ihnen gab es viele berühmte Wissenschaftler, Komponisten usw. Sie sollen, so behauptet die einschlägige Intelligenzforschung [6], auch einen überdurchschnittlichen IQ aufweisen. Der Staat Israel trotzt seit Jahrzehnten einer arabischen Übermacht, ohne deren Ölreichtum zu besitzen usw. Alles dies imponiert einem „Rechten“ mächtig, während dem „Linken“ so etwas eher suspekt ist, er ist ständig auf der Suche nach Opfern, für die er kämpfen kann. So versteckt sich der linke Antisemitismus hinter dem Kampf für die Rechte der Palästinenser und Ähnlichem. Der klassische Antisemitismus durchsetzte alle Gesellschaftsschichten ubiquitär. Auch Marx äußerte sich bekanntlich antisemitisch.
Dostojewski und die „Ausnahmemenschen“
Durch meine Lektüre von Dostojewskis „Schuld und Sühne“ bin ich auf einen Gedanken gestoßen, der seine Relevanz bis heute nicht verloren hat. In diesen Roman doziert der Doppelmörder Raskolnikow gegenüber dem Untersuchungsrichter Porfiri Petrowitsch, dass es zwei Hauptarten von Menschen, nebst zahllosen Unterarten, gäbe. Die meisten seien „Normalmenschen“, sie hätten sich an Recht und Gesetz zu halten. Es gäbe aber auch einige wenige „Ausnahmemenschen“, ihnen komme es zu, für die Menschheit wichtige Fortschritte voranzubringen. Zu diesem Zweck dürfen sie sich über jedes Recht und jeden Vertrag hinwegsetzen bis hin zum Massenmord. Mit diesem explizit linken Gedankengut (Dostojewski selbst war auch ein Linker) sind nun alle Dämme gebrochen. Während ein rechtes Regime sich auch über Recht und Gesetz hinwegsetzt, dies aber tut, weil es dies kann und weil ihm das jeweils nützlich erscheint, so tut ein linkes Regime dies, weil es sich geradezu dazu verpflichtet sieht, wo es doch um den gesellschaftlichen Fortschritt geht und dieser jedes beliebige Opfer rechtfertigt. Liegt hier nicht die Hauptwurzel der ungeheuerlichen Verbrechen eines Stalinb[7], eines Mao, eines Pol Phot? Ich will nun unsere verantwortlichen Politiker nicht mit den letztgenannten Herrschaften vergleichen, aber weist die Denkweise, mit der die ganzen Rechts- und Vertragsbrüche der letzten Jahre, von der Eurorettung bis zur Grenzöffnung, gerechtfertigt wurden, nicht eine gewisse Ähnlichkeit mit der eines Raskolnikow auf? Ging es da nicht auch immer um einen angeblichen gesellschaftlichen bzw. moralischen Fortschritt, der sie als „Ausnahmemenschen“ dazu berechtigt, über bestehende Verträge und geltendes Recht hinweg, anderen ein beliebiges Opfer aufzuerlegen? War das alles nicht etwa alternativlos?
Linker und rechter Staatsterrorismus
Linke und rechte Regime terrorisieren ihre Bevölkerung. Ein rechtes Regime tut dies, um seine Macht zu erhalten und seine Gegner auszuschalten. Es gibt aber ein Alleinstellungsmerkmal des linken Staatsterrorismus, es handelt sich um den sogenannten „Grande Terreur“ der Französischen Revolution. Dem „Grande Terreur“ geht es nicht darum, den tatsächlichen Regimegegner auszuschalten, vielmehr soll ein allgemeiner kollektiver Schrecken herrschen. Dem „Grande Terreur“ kann jeder zum Opfer fallen, auch der treueste Lakai des Regimes. Einem rechten Regime geht es hingegen immer um den Einzelnen, also darum herauszufinden, wer tatsächlich ein „Feind“ ist. Ein extremistisches linkes Regime bestraft auch unterschiedslos solche, die in seinem Sinne eigentlich „unschuldig“ sind, gemäß der Devise von Lenin „Bestrafe einen, erziehe hundert“.
Nationalsozialismus
Der Nationalsozialismus (NS) ist vom Kern seiner Ideologie her gesehen weder eine rein rechte noch eine linke Weltanschauung. Der NS als kollektivistische und totalitäre Ideologie ist in diesen Eigenschaften eher als links einzuordnen, während der nationalsozialistische Chauvinismus als perverse Form des Nationalismus, sowie sein extremer Rassismus eher rechts zu verorten ist. Bezüglich der Gleichheit / Ungleichheit der Menschen geht der NS zunächst von einer extremen Ungleichheit aus, ist also diesbezüglich „rechts“, andererseits propagierte er auch die „Volksgemeinschaft“, in der die „Volksgenossen“ eine aus Gleichschaltung hervorgehende Gleichheit untereinander aufwiesen, das ist dann eher wieder „links“. Die Zugehörigkeit zur Volksgemeinschaft wurde auch wesentlich über das „Blut“ definiert, das entspricht wiederum eher einer rechten Ideologie. Der Kult des Starken und die Verachtung des Schwachen in der NS – Ideologie ist nun wieder eindeutig rechts einzuordnen. Auch bezüglich Dostojewskis „Ausnahmemenschen“ verhielt sich der NS wie ein rechtes Regime. Die Verbrechen Hitlers wurden von seinen Anhängern nicht dadurch gerechtfertigt, dass er als Ausnahmemensch das Recht dazu hatte, vielmehr wären ihm seine Schandtaten „aufgezwungen“ worden und schließlich habe er auch nicht alles gewusst. Auch der NS – Staatsterrorismus war, entgegen dem kollektivistischen Ansatz des NS, rechter Natur. Der Gestapo ging es immer darum herauszufinden, ob der Delinquent in ihrem Sinne tatsächlich „schuldig“ war, wer wirklich Jude ist usw. Bezüglich anderer Ideologiebestandteile des NS, insbesondere des wahnsinnigen NS-Antisemitismus und zum Thema Elitarismus, wage ich keine eindeutige Zuordnung in das Rechts-Links Schema.
Die moderne Gretchenfrage: Wie hältst du es mit der Moral?
Aus Gründen, die hier in aller Breite auszuführen zu weit ginge, bin ich der Ansicht, dass man im politischen Bereich (im weitesten Sinne) nicht mit den Kategorien moralisch gut oder schlecht, sondern sachlich/logisch richtig oder falsch argumentieren soll. Da die moralische Argumentationsweise uns aber vom modernen Manichäismus unserer Tage aufgezwungen wird, will ich mich dem stellen. Also, wer ist böser oder besser, „Rechts“ oder „Links“? Zumindest für die Zeit, seitdem es diese Unterscheidung gibt, fällt das Urteil angesichts von 100 Millionen Toten, die linke Ideologien laut „Schwarzbuch des Kommunismus“ zu verantworten haben, eindeutig aus, selbst wenn man den Nationalsozialismus, der keine rein rechte Gesinnung ist, sachlich inkorrekt zu den rechten Ideologien zählt. Nur, ich denke nicht so. Da solche Gräuel in dieser Größenordnung für niemanden weder denk- noch vorstellbar sind, sollte man auf irgendwelche Vergleiche, wer nun schlimmer war, verzichten und – in Anlehnung an Wittgenstein [8] – betroffen schweigen. Rechte wie linke Paradigmen gehören für mich zu den legitimen Weltbildern, sofern sie nicht in extremen Erscheinungsformen daherkommen. Der grün-linke Mainstream wäre in seinem eigenen Interesse gut beraten, es genauso zu halten. Um die moralisch richtige Haltung zu zeigen, bedarf es keiner intellektuellen Anstrengung. Es genügt das nachzuplappern, von dem man annimmt, dass es auf ein allgemeines gefühliges Wohlwollen trifft. Oder man skandalisiert Aussagen von „Rechten“ oder solchen, die man zu Rechten machen möchte, um sich dann ob der eigentlich harmlosen Begriffe oder Statements zu empören. All dies nur, um der Gemeinschaft der Guten, Gebildeten und Klugen anzugehören. Darüber verlernt man aber das sachlich und logisch richtige Argumentieren. Das Ergebnis ist dann der naive und dumme Grüne oder Linke. Am Ende gewinnt aber immer die Realität.
Dr. Daniel Stelter – think-beyondtheobvious.com
[1] z. B. amerikanische „Tea Party“.
[2] Sehr schön kommt diese Haltung durch den Ausspruch Friedrich des Zweiten von Preußen zum Ausdruck: „Räsoniert, soviel ihr wollt, aber gehorcht!“. Damals gab es zwar noch keine Unterscheidung zwischen links und rechts, aber die entsprechenden Denkmuster gab es schon.
[3] Auch hier gibt es Ausnahmen, z. B. linke Anarchisten, Anarcho – Syndikalisten.
[4] Radikalere rechte Ideologien sehen das Heil hingegen wieder im Tribalismus.
[5] z. B. Heinrich Heine
[6] Siehe: https://www.laenderdaten.info/iq-nach-laendern.phpsowie iq-vergleich-zwischen-europaeern-asiaten-und-ashkenazi-juden-auswirkungen-durch-einwanderung
[7] Raskolnikow über die „Ausnahmemenschen“: „Solche Menschen sind wie Erz“. Gab sich Stalin („der Stählerne“) diesen Namen, weil er diese Textstelle kannte?
[8] Ludwig Wittgenstein, Tractatus Logico-Philosohicus, Satz 7: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Politik – Die Unbestechlichen Dr. Daniel Stelter Quelle
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D: „Ein Seminar braucht schon eine gewisse Größe“
Riesige, neugotische Gebäude. Drinnen hohe Flure, Hunderte von Zimmern – aber nur eine Handvoll Bewohner. Manche Priesterseminare haben etwas Alptraumhaftes: Früher quirlte in ihnen das Leben, heute stehen sie fast leer.
Der Vatikan will das ändern, schreibt die französische Tageszeitung La Croix. Künftig sollen Seminare, in denen weniger als 17 oder 20 Anwärter aufs Priesteramt leben, geschlossen werden. Dafür soll sich auf der Vollversammlung der französischen Bischofskonferenz in Lourdes Jorge Carlos Patron Wong eingesetzt haben – der mexikanische Erzbischof ist Sekretär der vatikanischen Kleruskongregation.
„Nun, ich glaube, unter den Regenten und wohl auch unter den Bischöfen im deutschsprachigen Raum ist dieser Gedanke lange schon präsent.“ Das sagt uns an diesem Donnerstag Jesuitenpater Stefan Dartmann. Er leitet das deutschsprachige Priesterseminar „Collegium Germanicum et Hungaricum“ in Rom. „Ich weiß jetzt nicht genau, über welche Zahlen wir im Einzelnen reden – aber soweit ich verstanden habe, sind das durchaus Überlegungen, die in Deutschland auf offene Ohren treffen. Wahrscheinlich ist es noch einmal ein Anlass, jetzt auch Entscheidungen zu treffen.“
Dabei hat Dartmann gut reden: Sein traditionell von Jesuiten geleitetes „Germanicum“ in der Nähe der Piazza Barberini ist sozusagen ausgebucht. „Ich habe als Leiter eines recht großen Seminares in Rom (das kein deutsches, aber ein deutschsprachiges ist) eine völlig andere Ausgangsposition: Wir haben 66 Leute im Haus. Ich möchte mich also gar nicht über die deutschen Verhältnisse äußern, die ich nicht im Einzelnen kenne.“
Von Frankreichs 32 Priesterseminaren oder ähnlichen Ausbildungszentren haben derzeit nur 15 mehr als 17 Seminaristen oder Diakone in Ausbildung. Wenn 17 wirklich die Mindestzahl von Priesteramtskandidaten in einem Seminar sein sollte, dann müsste folgerichtig knapp die Hälfte der Häuser schließen. Allerdings: Erzbischof Patron selbst hat gar keine Zahl genannt; die Angabe „17 bis 20“ kommt von dem Weihbischof, der in Frankreich für die Priesterausbildung zuständig ist.
Dartmann will sich zur Lage in deutschen Seminaren nicht äußern. „Ich würde nur behaupten wollen: Ein Seminar, das doch letztlich noch das tridentinische Seminar ist, braucht schon eine gewisse Größe; ich hätte sie sogar bei über dreißig angeordnet. Ich weiß von Seminaristen, die aus recht kleinen Seminaren kommen, dass sie es doch manchmal als bedrückend erleben in so großen Häusern mit kleinen Gruppen und einem starken Betreuungsverhältnis, wo also mehrere Offizielle sozusagen den wenigen Seminaristen beim Essen tagtäglich gegenübersitzen. Das ist, glaube ich, für alle Beteiligten nicht unbedingt gut, und außerdem ist der Austausch unter denen, die im Seminar doch auf recht engem Raum leben, dann gering.“
Nichtsdestotrotz – wie sollen Bischöfe jetzt umgehen mit dieser Empfehlung, zu kleine Seminare doch lieber zu schließen? Noch mal ein Seitenblick nach Frankreich: In den sechs größten Priesterseminaren dort wohnt mehr als die Hälfte aller Priesteramtskandidaten. Den Großen geht’s gut, die Kleinen darben, mancher Bischof könnte das als Damoklesschwert über seinem Haupt empfinden.
„Damoklesschwert? Das klingt mir alles so negativ. Ich sehe Chancen darin, dass wir in dieser Situation zu neuen Formen finden – auch zu neuen Formen der Zusammenarbeit! Und es gibt natürlich Bischöfe, die sich fragen, ob überhaupt das alte Modell noch zeitgemäß ist und ob wir nicht vielleicht auch „Seminare des Volkes Gottes“, wie es jemand einmal genannt hat, oder ähnliche Dinge gründen müssen – wo Leute, die in irgendeiner Form später zusammenarbeiten, von vornherein ausgebildet werden, wo also Laien und Priester zusammen ausgebildet werden. Ich finde, man sollte das sehr offen und vorbehaltslos diskutieren!“
Und noch ein Punkt liegt Dartmann, der bis 2015 Provinzial der deutschsprachigen Provinz der Jesuiten war, am Herzen:
„Dass internationale Seminare auch einen Vorteil haben und dass es gut ist, wenn zumindest einige Priesteramtskandidaten in einem internationalen Kontext ausgebildet werden. Das kann als Werbung pro domo (für das eigene Haus) aufgefasst werden, ist aber wirklich ernst gemeint, weil ich befürchte: Länder, die sich in der Ausbildung nur noch auf die eigenen Seminare beschränken, verlieren auch eine bestimmte Weite.“
Ein Blick auf die Zahlen in Deutschland, wie die deutschen Bischöfe sie in ihrer jüngsten Statistik präsentieren: Danach geht die Zahl der Priesteramtskandidaten bundesweit zurück. Doch Ende des Jahres 2016 konnten für die deutschen (Erz-)Diözesen 103 Neuaufnahmen verzeichnet werden – im Vergleich zum Jahr 2015 sind dies sieben Männer mehr. Auch die Zahl der Neupriester stieg von 58 im Jahr 2015 auf 77 im Jahr 2016. Doch insgesamt geht die Zahl der Seminaristen zurück, von 573 (2015) auf 546 (2016). Und ähnliches ist bei der Priesterausbildung der zur Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) gehörenden Gemeinschaften festzustellen.
Was konstant steigt, ist die Zahl der Laien im pastoralen Dienst: So hat sich die Zahl der Pastoralreferenten in Deutschland etwa seit 1990 verdoppelt. Damit sind in Deutschland so viele Männer und Frauen im pastoralen Dienst tätig wie nie zuvor.
(rv 09.11.2017 sk)
from Radio Vatikan http://ift.tt/2Aw1vxd
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Hans Mayers Ausflug an den rechten Rand
Was passiert in diesen rechten Filterblasen auf Facebook? Drei Wochen lang sind zwei Hauptstadtkorrespondenten des ZDF darin eingetaucht. Es ging erschreckend leicht: Zutritt zu geschlossenen Gruppen, Hetze, Holocaust-Leugnung – ihre Erlebnisse haben die Journalisten entsetzt.
"Krass, hast Du das gesehen?!!!"Diese Nachricht schreiben wir uns zum ersten Mal nach knapp einer Woche. Da kriegt unser neues, virtuelles Ich erste Nachrichten, hat Brieffreundschaften mit echten Menschen. Mit Leuten, die vor allem eins antreibt: der Hass auf Flüchtlinge – und auf die "Volksverräter" in der Bundesregierung. Unsere Sorge wächst dabei von Tag zu Tag.
Wir, das sind zwei Hauptstadtjournalisten des ZDF aus Berlin. Für ein Experiment haben wir zusammen eine neue Identität angenommen: Hans Mayer, Jahrgang 1983. Sein Profilbild auf Facebook: Eine Herz mit Deutschlandfahne. Mehr weiß niemand über diesen Hans Mayer. Außer, dass ihm ziemlich wahllos alles gefällt, was am rechten Rand unterwegs ist: die Junge Freiheit, der Kopp-Verlag, der Blog "Politically Incorrect", die Identitäre Bewegung. Seiten, die sagen "Ich bin stolz Deutscher zu sein" oder "Nein zum Heim". Und natürlich die Facebook-Seiten der AfD und ihres Spitzenpersonals.
Phase 1: Die andere Realität
Es reichen ein paar Klicks auf Facebook, fertig ist unsere alternative Medienrealität. Das, was wir abends in den 19-Uhr-Nachrichten sehen und teils selbst berichten, spielt auf einmal keine Rolle mehr. In Hans Mayers Facebook-Welt machen Seiten wie die "Epoch Times" oder "Anonymous" Schlagzeilen - mit Geschichten frei von jedem Wahrheitsgehalt.
"Umgangsrecht: Merkel-Regime will Kritik an Asylpolitik mit Kindesentzug bestrafen" – heißt es da zum Beispiel. Wenn es so wäre, ein unglaublicher Skandal!Als
Quelle
des Artikels, der auf einer Seite namens „Anonymous News Rundbrief“ erscheint und auf Facebook tausendfach weiterverbreitet wird, dient ein Artikel des Magazins "Deutsche Anwaltsauskunft". Das Magazin gibt es wirklich: ein durch und durch seriöses Portal des Deutschen Anwaltvereins.Tatsächlich findet sich dort ein
Artikel
, der die Frage thematisiert, ob sich die Teilnahme an Demos gegen Flüchtlinge auf das Umgangsrecht mit dem eigenen Kind auswirken könne. Die Antwort des Artikels ist eindeutig: eine kontroverse Meinung "reicht nicht aus", um das Umgangsrecht auch nur einzuschränken. Nichts also rechtfertigt die reißerische Überschrift, die Verdrehung vom "Anonymous News Rundbrief". Aber dem Kosmos, in den Hans Mayer eingetaucht ist, ist das egal.
Karneval abgesagt, Merkel "angewidert" von ihrem Volk ...
Beispiele wie dieses finden wir täglich. Mal wird der Kölner Karnevel aus Angst vor sexuellen Übergriffen durch Flüchtlinge abgesagt, mal ein gefälschtes Zitat der Kanzlerin verbreitet, wonach sie "angewidert" von ihrem Volk sei. Das Muster der Falschnachrichten ist oft dasselbe: Immer gibt es irgendwo eine Quelle, die sich zumindest irgendwie mit diesem Thema beschäftigt. Diese Meldung wird dann verfälscht, zugespitzt, aus dem Kontext gehoben. Passend gemacht für die rechte Blase.
"Menschen haben die Neigung, Informationen, die unserer Einstellung entsprechen, eher zu glauben als andere", sagt der Kommunikationswissenschaftler Wolfgang Schweiger, der zu rechten Filterblasen forscht und gerade ein Buch über die Gefahr dieser Blasen veröffentlicht hat. "Wenn man also erwartet, dass dieses politische System zu solchen harten Schritten bereit ist - Kritikern der eigenen Politik die Kinder zu entziehen - dann verbreitet man so eine Nachricht auch auf Facebook." Erst recht, so Schweiger, wenn in der eigenen Filterblase viele andere einen in dieser Haltung bestärken.
Phase 2: Neue Freunde
Hans Mayers Nachrichtenkosmos macht schlechte Laune. Ziemlich. Er braucht, da sind wir uns einig, dringend Freunde, Gleichgesinnte, um mit diesem Wahnsinn fertigzuwerden. Doch wie findet ein Facebook-Profil, das nur eine Deutschland-Fahne als Profilbild hat, überhaupt Freunde? Erschreckend leicht, stellen wir fest. Auf AfD-Fanseiten wird in den Kommentarspalten heftig über Merkel geschimpft. Wir klicken bei einigen Kommentaren auf "Gefällt mir", schreiben die Personen an. "Super Kommentar zu der Merkel!" Zack, haben wir neue Freunde.Von da an läuft es rund für Hans. Die Freundschaftsanfragen prasseln jetzt täglich auf ihn ein - ohne, dass wir etwas unternehmen müssen. Sie kommen von Menschen, die uns nicht persönlich kennen können. Die nur annehmen, dass wir ihre politische Meinung teilen. Und sie kommen, soweit wir das feststellen können, von echten Menschen, nicht von Fake-Profilen oder Social Bots. Von Menschen, die zwischendurch auf Facebook von Verlobungsfeiern berichten oder Katzenfotos posten – und dann gegen Merkel oder Flüchtlinge hetzen.Da ist etwa Barbara, eine Rentnerin aus Nordbrandenburg, die uns persönliche Nachrichten schreibt. Sie freue sich auf den Austausch, schreibt sie, und hängt ein Foto an. Sie selbst in der Sonne, karierte Bluse, Sandalen. "Man trifft hier so viele, die ähnlich denken", schreiben wir ihr. Darauf sie: "Genau, das braucht man auch, denn was einem so mit der Gehirnwäsche im TV verpasst wird, ist die reine Manipulation! Ich bilde mir meine Meinung lieber selbst!"
Phase 3: Wir sind die Mehrheit
Wenn wir ehrlich sind, können wir uns dem Sog dieser Parallelwelt für ein paar Tage kaum noch entziehen. Morgens checken wir als erstes nicht mehr unsere eigene Facebook-Filterblase, sondern die von Hans. Was dort passiert, davon hatten wir vorher zwar immer wieder gelesen, es natürlich auch auf den Facebookseiten von Politikern oder Medien beobachtet. Trotzdem: in dieser geballten Form hätten wir es nicht für möglich gehalten.
Wir beobachten, wie alle Hemmungen fallen.
Als wir eine angebliche Geschichte über Flüchtlingskriminalität auf seiner Seite posten, kommentieren unsere neuen Freunde: "Gleich erschießen diesen Abschaum!" Und darauf der nächste: "An die Wand und Feuer frei!" Schließlich werden wir sogar eingeladen in geschlossene Gruppen, die offen zum Widerstand gegen das System aufrufen. Es mischt sich Hetze gegen Flüchtlinge mit offener Holocaust-Leugnung. Keiner widerspricht."In den Echokammern von Facebook bewegen sich viele nur noch in Blasen, in denen alle einer Meinung sind", erklärt uns der Kommunikationswissenschaftler Schweiger. In den rechten bis rechtsextremen Blasen schaukele man sich dann etwa gegenseitig hoch: "Wer noch gräulicher hassen kann, ist der König." Die Folge sei eine Polarisierung der Gesellschaft, wie wir sie aus den USA kennen.
Phase 4: Und wenn wir widersprechen?
Nach gut zwei Wochen hat Hans Mayer über 200 Freunde. Die Blase wächst täglich, die Hetze wird radikaler, und wir fragen uns: War es das nun? Haben wir dieses Experiment jetzt sozusagen durchgespielt? Oder geht noch was? Vielleicht, so überlegen wir uns, können wir die Blase ja irgendwie von innen sprengen. Oder zumindest ein bisschen in Unruhe versetzen.Wir starten ganz sachlich mit einer Grafik, die zeigt, dass die Zahl der Zuwanderer deutlich gestiegen ist – nicht aber die Zahl der Straftaten. Quelle: Bundeskriminalamt, hochseriös also. Dazu fragen wir Hans Mayers Freunde: "Also sind die Flüchtlinge doch gar nicht so kriminell?" Doch wo wir sonst auf flüchtlingskritische Nachrichten Zustimmung und teils dutzende Kommentare erhalten, bleibt dieser Post bei Facebook folgenlos. Er wird ignoriert.
Dann widersprechen wir Fake News, die unsere Freunde posten. In den Kommentarspalten verweisen wir auf die Originalquellen, die die Falschnachricht widerlegen. Manchmal erhalten diese Kommentare ein, zwei Likes. Kommentiert werden sie nicht. Und dass einer unserer Freunde daraufhin eine Falschnachricht wieder löscht oder seine Facebook-Bekanntschaften darauf hinweist, dass es sich um eine Falschnachricht gehandelt habe? Passiert nicht. Die Posts bleiben stehen.Und schließlich werden wir ganz mutig. Widersprechen, auch im geschlossenen Widerstands-Forum von Facebook, der schlimmsten Islam-Hetze, posten Artikel aus der Qualitätspresse. Wir wollen sachlich dagegenhalten. Doch was der Widerspruch uns einbringt, sind bloß ein paar Beschimpfungen für den "Schwachsinn". Sachliche Diskussionen gibt es nicht. Hans Mayer, so stellen wir ernüchtert fest, hat keine Chance.
Zurück in die andere Welt
Drei Wochen hat unser Ausflug in die rechte Filterblase gedauert. Es ist ein Experiment, das uns frustriert und entsetzt hat. Die Welt des Hans Mayer hat mit unserer kaum etwas zu tun. Müssten wir on- oder offline mit ihm diskutieren, wäre das eine große Herausforderung. Wir könnten uns nicht mal über die Fakten einigen. Hans Mayer meldet sich von Facebook wieder ab. Seine rechte Filterblase bleibt. Für die Demokratie ist das eine Gefahr. http://www.heute.de/zdf-journalisten-recherchieren-undercover-in-rechten-filterblasen-auf-facebook-46475764.html
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