#Subjektivität
Explore tagged Tumblr posts
inkognito-philosophin · 17 days ago
Text
Suche nach Wahrheit – Philosophie: Ist die Wahrheit relativ?
Der Begriff „Wahrheit“ gehört zu den faszinierendsten und zugleich herausforderndsten Konzepten der Philosophie. Bei der Wahrheitssuche befinden wir uns im Grenzgebiet zwischen dem, was ist, und dem, was wir darüber erkennen und aussagen können.
Wahrheitssuche hat Tradition
Große Denkerinnen und Denker kreisen seit Jahrhunderten um diese Begriffe. Das gilt für die Vorsokratiker, die mittelalterliche Scholastik, die Erkenntnistheorien der Aufklärung bis zu modernen und postmodernen Ansätzen.
Während „Wirklichkeit“ oft das tatsächlich Existierende bezeichnen soll und damit eine ontologische Dimension aufweist, umfasst „Wahrheit“ die Richtigkeit oder Authentizität von Aussagen, Überzeugungen und Theorien und bezieht daher einen ethischen Bereich mit ein.
Was ist Wahrheit?
Wahrheit ist ein schillernder Begriff. Für Platon war Wahrheit mit der Idee des Guten verbunden und ein absoluter Wert, ebenso unveränderlich und erstrebenswert wie das Schöne.
In der Bestimmung und Erkenntnis von Wahrheit stecken allerdings vielfältige theoretische und praktische Probleme. In der klassischen Philosophie wird die Wahrheit etwa als eine Aussage konzipiert, die eine Entsprechung in der realen Welt findet (Korrespondenztheorie).
Eine Alternative dazu bietet die Kohärenztheorie: Wahrheit als Stimmigkeit innerhalb eines Systems von miteinander harmonierenden Überzeugungen.
Wahrheit wird dabei Allgemeingültigkeit zugeschrieben, im Gegensatz zur subjektiven Meinung, die immer individuell geprägt ist.
Doch die Wahrheit besitzt für uns nicht nur theoretische, sondern auch handfeste praktische Relevanz: Eine ehrliche Aussage steht meist in Kontrast zur Unwahrheit oder Lüge.
Um Gewissheit zu erlangen, braucht es deutliche Abgrenzungskriterien. Etwas als evident zu erkennen bedeutet, dass eine Wahrheit direkt und offensichtlich erscheint.
Jedoch ist die Wahrheit in vielen Fällen nicht unmittelbar zu erfassen.
Im naturwissenschaftlichen Kontext bezieht sich Wahrheit meist auf Aussagen, die empirisch verifiziert oder falsifiziert werden können und die auf objektiven Beobachtungen und logischen Schlussfolgerungen beruhen.
Wahrheit im Altgriechischen
Im Altgriechischen wurde das Wort „ἀλήθεια“ (ausgesprochen: alétheia) genutzt. Eine Mischung aus
"λήθη" (Léthe), = "Vergessen" oder „Verborgenheit“
und dem Alpha-Privativum „α-“ (a-), das eine Verneinung ausdrückt.
Daher kann ἀλήθεια als „das Unverborgene“, “Enthüllte”, „Offenbarung“ interpretiert werden. „ἀλήθεια“ hat also eine Bedeutung, die auf eine Entdeckung der Realität hindeutet.
Wahrheit im Deutschen
Etymologisch leitet sich das deutsche Wort vom Alt- und Mittelhochdeutschen ab. Es ist eine Kreuzung
aus dem Adjektiv "wâr“, = "wahr", „echt“ oder „treu“
und dem Suffix „-heit“ = Zustand oder eine Qualität.
Damit einher geht eine moralische Dimension im Sinne von Verlässlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Gewissheit, Ehrlichkeit.
Ich meine, hierdurch ergeben sich 2 unterschiedliche Konnotationen:
Während das Altgriechische fest mit der Vorstellung einer Entschleierung verbunden ist (= Erkenntnis),
weist das Deutsche auf eine zuverlässige Verbindlichkeit hin (= Rückhalt, Bindung).
Beides vermischt sich oft genug in den Diskursen über Wahrheit.
Mehr über Wahrheit in der Psychotherapie findest du bei Dr. Michael Mehrgardt hier auf dem Blog.
Suche nach Wahrheit:
Was suchen wir, wenn wir die Wahrheit suchen?
Bei der Jagd nach Wahrheit verfolgen wir das Ziel, Klarheit zu erlangen, um uns in unserem Dasein besser zurechtzufinden und frei agieren zu können, dabei die Risiken auf ein Minimum reduzierend.
Die Wahrheitssuche dient grundlegend dem Aufbau von Urvertrauen, das eine tiefe Kongruenz zwischen individuellem Sein und der Welt vermittelt.
Macht Wahrheit frei?
Das glauben zumindest viele, wenn sie auf Wahrheitssuche sind. In der Philosophie gibt es keine einheitliche Ansicht darüber, die Ansätze variieren stark nach philosophischer Tradition.
In der Antike war die Vorstellung von Freiheit durch Wahrheit jedenfalls verbunden.
So wurde Sokrates nicht müde, das Streben nach Wahrheit und Wissen für ein gutes Leben zu betonen.
Platons Höhlengleichnis symbolisiert ebenfalls die geistige Befreiung durch Erkenntnis der Wahrheit.
Und auch Aristoteles glaubte, rationale Erkenntnis sei der Schlüssel zu einem tugendhaften und damit glücklichen Leben.
Epikur sah das sicher ähnlich, wenn er das Streben nach Wissen als Mittel propagierte, um Unlust abzubauen und inneren Frieden zu erlangen.
Lange Zeit später in der Aufklärung wird Wahrheit als Voraussetzung für Reflexionsfähigkeit und Autonomie angesehen. Wahrheitssuche, Vernunft und kritisches Denken galten als Werkzeuge, um sich von Unwissenheit und Aberglauben zu befreien.
Dagegen betonte der Existentialismus, zum Beispiel bei Sartre, dass die Erkenntnis bestimmter Wahrheiten – speziell die der eigenen Freiheit und Verantwortlichkeit – nicht nur befreiend, sondern auch beängstigend und belastend sein kann. Vgl. auch Existenzphilosophie
Postmoderne Philosophen wiederum hinterfragen die Möglichkeit einer objektiven oder universellen Wahrheit und betonen die Rolle von Machtstrukturen und Diskursen im Konstruieren dessen, was als „Wahrheit“ gilt.
Realität und Wahrheit
Wir neigen dazu, die Wahrheiten, die wir ergründen möchten, als etwas bereits Existierendes zu betrachten – wie etwas, das nur darauf wartet, von uns entdeckt zu werden. Gerade den Wahrheiten, die in den empirischen Naturwissenschaften gesucht werden, werden messbare und beobachtbare Naturgesetze unterstellt.
Obgleich empirische Wissenschaftler sich eigtl. scheuen (müssten), explizit von „Wahrheit“ zu sprechen, gelten ihre “Erkenntnisse“ in der Gesellschaft als objektive Tatsachen. In jedem Fall profitieren die Naturwissenschaften vom gesellschaftlichen Ansehen, das wissenschaftlichen Erkenntnissen als vermeintlich absolute Wahrheiten entgegengebracht wird. (Und sogar einige Wissenschaftler scheinen so zu denken)
Das Streben der Naturwissenschaften ist es, ein Bild der Wirklichkeit zu konstruieren, das frei von subjektiver Färbung ist.
Die Wissenschaft stellt Fragen mit der Erwartung, dass die Natur eigenständig Antworten liefert.
Das Ziel ist es, Wahrheiten zu entdecken, statt zu erfinden.
Ähnliche Tendenzen finden sich in den heutigen Geistes- und Sozialwissenschaften: Sie sind auf der Suche nach Sinn und Bedeutung, als gäbe es diese unabhängig vom Suchenden in den Dingen selbst, als inhärente Eigenschaften.
Wahrheit als Glaubensfrage
Diese Annahme ist nicht allein auf wissenschaftliche Disziplinen beschränkt: Auch in unserer Gesellschaft, d. h. im Alltagsverständnis, herrscht die Vorstellung, dass Wahrheit eine fundamentale Charakteristik der Realität darstellt.
Allerdings gründet sich diese Beziehung zur Wahrheit mehr auf einem Vertrauensvorschuss in die Existenz von Wahrheit, eine Glaubensfrage sozusagen – insbesondere in die Fähigkeit von Fachleuten, die Wahrheit zu enthüllen.
Kritisch denkende Wissenschaftler haben eine abweichende Auffassung: Für sie ist Wahrheit nicht ein Merkmal der Realität an sich, sondern eine Charakteristik der Beziehung, die wir zur Realität entwickeln. Die Realität an sich ist neutral – nicht wahr, nicht falsch, sondern einfach gegeben.
Richtigkeit oder Falschheit können nur den Interpretationen zugesprochen werden, die wir von der Wirklichkeit bilden.
In der modernen Philosophie ist der Fallibilismus Goldstandard: Alles Wissen ist grundsätzlich revidierbar und selbst unsere besten wissenschaftlichen Theorien können fehlerbehaftet sein und sich in der Zukunft als falsch herausstellen.
Ist Wahrheit relativ?
Hat jeder seine eigene Wahrheit?
In einem subjektiven Kontext sprechen wir oft davon, dass jeder seine „eigene Wahrheit“ hat. Eigentlich meinen wir damit aber etwas anderes, nämlich dass Menschen unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Glaubenssysteme haben, die ihr Verständnis von Wahrheit beeinflussen.
Persönliche Werte, Überzeugungen und Emotionen sind natürlich grundlegend dafür, was jemand als „Wahrheit“ ansieht – zum Beispiel in moralischen oder ästhetischen Angelegenheiten.
Traditionell wird in der Philosophie zwischen Meinung (doxa) und absolutem Wissen (episteme) unterschieden. Dagegen betonte Kant, dass absolutes Wissen über die Realität selbst (das Ding an sich) nicht möglich ist.
Unsere Erkenntnisse sind geprägt von subjektiven Wahrnehmungen und mentalen Kategorien, die eine Filterblende zwischen Individuum und Realität bilden. Das bedeutet, dass wir nie die Welt allein in ihrer „reinen“ Form erkennen können – stets sind wir gefangen in der Struktur unserer eigenen Erfahrung.
Fazit: Was ist Wahrheit?
Der postmoderne Diskurs führte zur Erkenntnis, dass nicht nur unsere individuellen Wahrheiten variieren, sondern sogar die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die das Verständnis von Wahrheit beeinflussen.
Muss in einer Zeit der Informationsflut die Wahrheit neu verhandelt werden? Das ist eine echte Herausforderung. Und angesichts von Fake News und rassistischer Parolen dringender denn je.
Klar ist jedenfalls nur, dass jeder Mensch aufgrund seiner einzigartigen Lebensumstände, Erfahrungen und sozialen Kontexte ein eigenes Wahrnehmungsspektrum hat, das sich nicht einfach als wahr oder falsch abtun lässt.
Unser Wunsch, unsere Überzeugungen und Glaubenssätze als Wahrheit zu betrachten, ist menschlich und verständlich. Trotzdem sollten wir uns stets bewusst machen, dass jedes Wissen kontextabhängig und bedingt ist. Das Entscheidende ist Offenheit gegenüber anderen Meinungen, damit Meinungen nicht in Pseudowissen umschlagen.
Nur gemeinsam, nur im Dialog finden wir Wahrheit.
Quellen:
Metzler Lexikon der Philosophie, 2008
0 notes
toletoletole · 7 months ago
Text
Kybernetik dritter Ordnung? Entwicklung einer phänomenologisch angesetzten Theoriebildung und ihre Relevanz für die systemtherapeutische Praxis und Lehre
In der aktuellen Ausgabe von Psychotherapie Forum setzt sich Evelyn Niel-Dolzer aus Wien mit der Frage auseinander, wie die theoriebasierte Polarisierung von Subjekt und Sozialen Systemen, die in der Systemtheorie wie der Kybernetik praktiziert werde, aufgelöst werden könne. Im Editorial heißt es: „Mit Ludwik Flecks Konzept des Denkstils wird ein Vorschlag unterbreitet, Theoriebestände innerhalb…
View On WordPress
0 notes
megabif · 5 months ago
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Erwin Wurm
Discipline of subjectivity, 2006
Mixed media
Installation view Disziplin der Subjektivität, Kunstraum Innsbruck, Austria, 2006
Via
64 notes · View notes
hintergrundrauschen · 6 months ago
Text
Nach der europäischen Katastrophe sind die surrealistischen Schocks kraftlos geworden. Es ist, als hätten sie Paris durch Angstbereitschaft gerettet: der Untergang der Stadt war ihr Zentrum. Will man danach den Surrealismus im Begriff aufheben, so wird man nicht auf Psychologie, sondern auf die künstlerische Verfahrungsweise zurückgehen müssen. Deren Schema sind aber fraglos die Montagen. Leicht ließe sich zeigen, daß auch die eigentlich surrealistische Malerei mit deren Motiven operiert und daß das diskontinuierliche Aneinanderfügen von Bildern in der surrealistischen Lyrik Montagecharakter hat. Diese Bilder stammen aber, wie man weiß, teils buchstäblich, teils dem Geist nach, aus Illustrationen des späteren neunzehnten Jahrhunderts, mit denen die Eltern der Generation von Max Ernst Umgang hatten; schon in den zwanziger Jahren gab es, diesseits des surrealistischen Bereichs, Sammlungen solchen Bildmaterials wie 'Our Fathers' von Allan Bott, die an dem surrealistischen Schock - parasitär - teilhatten und dabei dem Publikum zuliebe die Mühe der Verfremdung durch Montage sich ersparten. Die eigentlich surrealistische Praxis jedoch hat jene Elemente mit ungewohnten versetzt. Eben die haben ihnen durch den Schreck das Vertraute, das: Wo habe ich das schon einmal gesehen? verliehen. Man wird also die Affinität zur Psychoanalyse nicht in einer Symbolik des Unbewußten vermuten dürfen, sondern im Versuch, durch Explosionen Kindheitserfahrungen aufzudecken. Was der Surrealismus den Abbildern der Dingwelt hinzufügt, ist, was uns von der Kindheit verlorenging: so sollen uns als Kindern jene damals selbst schon veralteten Illustrierten angesprungen haben wie jetzt die surrealistischen Bilder. Das subjektive Moment steckt dabei in der Handlung der Montage: diese möchte, vielleicht vergebens, aber der Intention nach unverkennbar, Wahrnehmungen herstellen, so wie sie damals gewesen sein müßten. Das Riesenei, aus dem jeden Augenblick das Monstrum eines jüngsten Tages ausschlüpfen kann, ist so groß, weil wir damals so klein waren, als wir zum ersten Mal vorm Ei erschauerten.     Zu diesem Effekt hilft aber das Veraltete. An Moderne wirkt paradox, daß sie, stets schon im Bann der Immergleichheit von Massenproduktion, überhaupt Geschichte hat. Diese Paradoxie entfremdet sie und wird in den »Kinderbildern der Moderne« zum Ausdruck einer Subjektivität, die mit der Welt auch sich selbst fremd geworden ist. Die Spannung im Surrealismus, die im Schock sich entlädt, ist die zwischen Schizophrenie und Verdinglichung, gerade nicht also eine psychologischer Beseeltheit. Das frei über sich verfügende, jeder Rücksicht auf die empirische Welt ledige, absolut gewordene Subjekt enthüllt sich im Angesicht der totalen Verdinglichung, die es vollends auf sich und seinen Protest zurückwirft, selber als Unbeseeltes, virtuell als das Tote. Die dialektischen Bilder des Surrealismus sind solche einer Dialektik der subjektiven Freiheit im Stande objektiver Unfreiheit.
Adorno, Theodor W. (1981/1956): Rückblickend auf den Surrealismus, in: ders.: Noten zur Literatur, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 102ff.
3 notes · View notes
fabiansteinhauer · 1 year ago
Text
Tumblr media
Bucerius Law School
1.
von Januar bis März 2024 wird die Bucerius Law School eine Lehrveranstaltung anbieten:
Warburgs Staatstafeln: Einführung in die Forschung am Beispiel der Bild- und Rechtswissenschaft.
Diese Lehrveranstaltung wird in 14-tägigem Rhythmus in Hamburg stattfinden. Sie wird teilweise in geschlossenen Räumen, teilweise in freier Luft und als Exkursion durch Aby Warburgs winterliches Hamburg stattfinden, teilweise also sitzend, teilweise stehend und gehend, in der Kälte wohl auch hoffnungsvoll hüpfend.
Adressaten sind kindische oder kindliche, jugendliche oder junge Studienanfängerinnen und -anfänger. Das heißt: die ersten beiden Semester.
Eines der Ziele ist es, von Anfang an zu forschen - von Anfang an die Annahme zu pflegen, das etwas mit dem Wissen und der Rechtwissenschaft nicht stimmt und sich aus einer unruhigen Stimmung oder Verunstimmung, einer Beunruhigung heraus Fragen stellen und Antworten geben lassen. Forschung ist ungesichert, ungarantiert, unversichert, verunsichert.
Die Lehrveranstaltung wird auch in der Exkursion wie ein Empfang organisiert: wer teilnimmt, nimmt teil, aber nur wer teilnimmt nimmt teil. Das Protokoll gibt vor, zu forschen. Wer nicht denken will, fliegt raus (Joseph Beuys). Wer denken will, fliegt - draussen und/ oder drinnen.
Spitzenforschung ist Grundlagenforschung, soll also von Anfang an betrieben werden. Die Erst- und Zweitsemester sind an der Bucerius Law School teilweise hochbegabte Überflieger und 16 Jahre alt, also kindisch oder kindlich, jugendlich oder jung. Man sagt, sie seien nicht volljährig, da müssen sie wohl halb- oder vierteljährig sein und in einem halben oder gevierteilten Jahr soviel wissen, wie andere im ganzen Jahr. Kinder und kindisch in Friedrich Nietzsches Sinne sind sie eventuell. Man sagt, sie seien noch nicht mündig, da muss man sie das Forschen händeln lassen.
2.
Wissenschaft bildet immer, jede Wissenschaft ist Bildwissenschaft. Das Wort Wissen ist den Wörtern Weisheit und Gewissheit, dem lateinischen vis und Visualität, Vision verwandt.
Man hat aus der Verwandtschaft zwischen Wissenschaft und vis teilweise Frage und Antworten zum Verhältnis zwischen 'Wisschenschaft und Kräftigkeit' und einen langen und bis heute unabgeschlossenen Bilderstreit abgeleitet.
Bilderstreit, Machtstreit, Rechtsstreit: Was so zusammen kommt ohne jemals zu verschmelzen, aber immer anzustoßen und anstössig zu bleiben, das nennt man unter anderem Ikonoklasmus, auch wenn darin nicht nur Bilderfeinde oder Bilderzerstörer, sondern auch Bilderverehrer und Bildermacher vorkommen. Darin wird auch nicht nur um Macht, nicht nur um Bilder und nicht nur um Recht gestritten. Der Händel, der Streit: man nennt einen Händel auch einen Akt, wie man eine Akte nennt und visualisierte Nackte. Händeln ist auch Bilden. Schildermacher, so nennt man in Hollland Maler, sind auch Händler des Streites, wie Juristen das sind.
Man hat um Formen des Wissens und Techniken der Assoziation, der Verbindungen und Verbindlichkeiten, der Trennungen und Unterscheidungen, um das Öffentliche und Offensichtliche, das Private und Privatsichtliche gestritten.
3.
Der Franzose Foucault hat das unter anderem in einem Buch über juristische Wahrheitsformen getan; Thomas Vesting hat das jüngst in einem Buch über die Transformation der Subjektivität in der Moderne getan, beide haben dabei unterschiedliche Vorstellungen vom Wissen des vis, vom Wissen dessem, was vis sein soll entwickelt, unterschiedlich Beispiele im Sinn gehabt.
In den letzten Jahren hat sich Rechtswissenschaft nicht nur als ein Betrieb entwickelt, der sagen soll, was Recht ist und was Unrecht ist, was gerecht sein soll und was ungerecht sein soll. Innerhalb der Rechtswissenschaft hat sich eine historische Epistemologie entwickelt, die die Geschichte und Theorie von Recht auch als Geschichte und Theorie des Wissens, der Wissensproduktion, Wissensreproduktion oder Wissensfabrikation beschreibt. Was weiß man vom Mord - und wie weiß man etwas vom Mord, wie teilt ud überträgt man eine Wissen vom Mord - unter anderem mit Leuten, die keine Juristen sind und nie Jura studiert haben, die allenfalls kindisch und wie 16-jährige vor dem Recht stehen, obschon sie schon 45 Jahre alt sind und jahrelang Philosophie oder Naturwissenschaft studiert haben.
Die Gesellschaft ist uralt, benimmt sich dem Rechtswissen und der Rechtswissenschaft gegenüber aber oft geradezu kindisch. Man muss doch wissen, dass Verträge verbindlich sind und es in der Not kein Gebot gibt, den Unwissen schützt nicht vor dem Recht. Man muss doch wissen, dass der Mord verboten und dem Opfer zu helfen geboten ist, die Verteidigung heldenhaft sein soll. Rechtwissenschaft entwickelt all' das Wissen für die Geselllschaft, und wie dankt ihr das die Gesellschaft?
In der sie laienhaft nichs vom Recht zu wissen scheint, weil sie sich auf die faule Haut legt und glaubt: Wenn es Juristen gibt, müssen wir ja nichts vom Recht wissen, reicht ja, wenn die Experten das tun. Macht mich ganz närrisch.
4.
Spitze für die Spitzenforschung, die Grundlagenforschung ist, sind Kinder, sind kindische Subjekte, das sagt nicht nur Friedrich Nietzsche. Spitze der Spitzenforschung, die Grundlagenforscung ist, das ist garantiert nicht der fertige Staatsrechtslehrer oder der mit 25 Ehrendoktorwürden beschwerte Professor Dr. Dr. Hörtnichtauf von Hörtnichtzu.
Das sind die Kinder, die Anfänger, die Idioten, Phantastischen, wahnsinnig Träumenden und Laien - das sind Spitzenforscher der Grundlagenforschung. Als solche werden sie empfangen und sind hochwillkommen. Endlich Spitzenforschung, die Grundlagenforschung ist! So etwas ist so nicht einmal am MPI möglich, weil man bei uns erst arbeiten und forschen darf, wenn man volljährig ist. Ich freie ....und freue mich frei auf 2024!
5.
Keine Sorge, wir fangen kindlich und kindisch an, werden Forschung aber nicht führen. Dass die Veranstaltung eine Einführung ins Forschen genannt wird, ist nur ein Bild. Wir führen keinem Teilnehmer und keiner Teilnehmern was ein, machen niemanden besofffen, setzen niemanden unter Drogen. Alles, was im eigentlichen Sinne und nicht im bildlichen Sinne Einführung ist, ist auch Ausführung. Spitzenforschung, die Grundlagenforschung ist, kann irritieren, die ist ja auch irrtitiert. Rechtswissenschaft muss nicht diktieren, muss nicht diktatorisch erfolgen. Das beste für die Rechtswissenschaft ist, wenn niemand den anderen für doof und dumm, für umwissend hält.
Die Jugend von heute kann ja gar nix mehr, nicht lesen, schreiben, malen: Wer blöd denkt, bleibt blöd, solange er blöd denkt. Die Jugend von heute verblödet vor dem Bildschirm: Wer so verblödet denkt, verblödet - und gibt zu erkennen, dass er eventuell noch gar nicht weiß, was das Lesen, Schreiben und Denken, alles das, was Markus Krajewski das LSD der Wissenschaft nennt, heißt.
Gut, so ein LSD werden wir den entweder reichen oder reichgeförderten Hamburger Spitzenkindern schon verabreichen, in hohen Dosen, damit die bloß nicht verdorben, etwas wohlstands- oder wohlanständigkeitsverdorben werden.
2 notes · View notes
hoerbahnblog · 16 days ago
Text
Great Shorties: "Komische Drei Heilige Könige" – von Hans Ulrich Hirschfelder
Great Shorties: "Komische Drei Heilige Könige" – von Hans Ulrich Hirschfelder
Great Shorties: “Komische Drei Heilige Könige” – von Hans Ulrich Hirschfelder In den späten 1970er Jahren stießen wir in Berlin aufeinander. Zwei junge Lyriker in der Zeit der neuen Subjektivität. Es gab Lesungen in der Galerie Bloom in Kreuzberg, im Buchhändlerkeller in Charlottenburg, in der Wolff’s Bücherei in Friedenau. Wir wurden Freunde und spürten, dass wir viele Gemeinsamkeiten hatten,…
0 notes
dannart37 · 1 month ago
Text
Kalauer & Kapitalismus CDXXXII
Literatur. Immer wieder Literatur. 
Wir leben in einer Diktatur des Realen. So vieles will sich darüber legitimieren (als ob Literatur einen Pass bräuchte, um Grenzgängerin sein zu können), dass es „tatsächlich“ stattgefunden hat. Die authentische Ebene des Materials. Zugleich dürsten wir nach Subjektivität, nach Individualität, die wir Verdichtung, Zuspitzung nennen, um uns einen letzten Ausweg vermeintlicher Freiheit offenzuhalten, der in Wahrheit (ach, Pilatus!) Abstumpfung bedeutet. Gegen die Wut jenes Realen, die uns jederzeit in der Zufälligkeit des Textes überfallen kann, überfallen muss.
Es hat alles so stattgefunden, wie ich es erzähle. Aber zugleich kann es auch ganz anders gewesen sein. Ich will mich nicht festlegen, denn man weiß nie, wo der Graben des Widerspruchs, der sich notwendig auftut im Realen, aufbricht. Dann muss ich springen können, um nicht ins Bodenlose meiner eigenen Behauptungen zu fallen.
Denn die Details, welche ich weiß wie heute, obwohl ich sie damals kaum wahrgenommen habe..
So stumpfen wir die Waffe Literatur gleich an beiden Enden ab. Einmal, um uns nicht zu verletzen. Und einmal, um auch sonst alle und alles heil, unberührt zu lassen. Wir sind keine Krieger mehr. Wir sitzen am Leuchtfeuer, das andere entfacht haben und das nicht wärmt, sondern nur aus-leuchtet und fürchten den wirklich realen Moment, da andere mit spitzen Waffen kommen, uns aufzuspießen und mit dem Feuer alles um uns herum niederzubrennen, auf dass es wirklich finster und kalt werde.
Die Sorge, dass wir selbst diese anderen sein könnten, haben wir lange verloren..
0 notes
horax · 3 months ago
Text
Tumblr media
mal kieken ob dussmann „subjektivität & wahrheit“ hat, herr hegel.
(26.10.2024)
0 notes
denk-weisen · 3 months ago
Text
SELBSTGESTALTUNG UND MACHT
"...neue Formen der Subjektivität zu fördern“ - das war eines der Projekte von Michel Foucault, von denen er sich unter anderem versprach, den vielen subtilen Formen der Macht entkommen zu können - denn verschleierte, indirekte, Macht aller Art zu erkennen und sich davon befreien zu können braucht neue Formen der SelbstGestaltung.
0 notes
fundgruber · 3 months ago
Text
In den simulierten Welten des hyperindustriellen Zeitalters besitzt das Dividuum Vorrang gegenüber dem Individuum. Gleichzeitig verschwindet die klassische Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt, und in dem Maß, in dem eine solche Unterscheidung simuliert wird oder sogar ein Simulakrum ist, ist diese auch als eine Funktion des Superjekts zu verstehen, das wiederum das Produkt oder der Ausdruck der digitalen Hyperrealität ist. Objektlose Objekte bzw. Objektile wiederum sind Teile von Vektoren, die imstande sind, so etwas wie eine Art Pseudo-Subjektivität zu erzeugen, und dies heißt auch, dass kybernetische Maschinenkomplexe und Zeichen den a-subjektivierten Dividuen bestimmte Aktionen vorschlagen, ermöglichen oder verbieten, diese dazu ermuntern und anstiften, womit wir es mit Machtrelationen im Sinne von Michel Foucault zu tun haben, in denen Aktionen auf andere Aktionen einwirken. Diese Machtbeziehungen drücken keineswegs intersubjektive Beziehungen aus, sondern inkludieren prä-individuelle Aktionen auf Aktionen innerhalb von maschinellen Agencements, in denen Maschinen, Objekte und Zeichen nicht nur selbst wie Agenten auftreten, sondern zunehmend die Praktiken und Aktivitäten der Dividuen determinieren. Wir haben es einerseits immer noch mit Maschinen zu tun, die stabile, standardisierte Objekte erzeugen, andererseits gibt es nun Maschinen, die einen Fluss produzieren und Identität aufschieben oder auflösen. Wenn es nun eine Reibung gibt, der durch das gleichzeitige Funktionieren der beiden Maschinen entsteht, dann bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass die eine Maschine die andere aufhebt. Das Funktionieren der Disziplin bleibt hinsichtlich des Gesamteffekts, den die Kontrolle ausmacht, ebenso wichtig wie die Operationen der Modulation.
Achim Szepanski Bemerkungen zum Superjekt/Objektil bei Deleuze/Guattari. 2023 https://non-milleplateaux.de/bemerkungen-zum-superjekt-objektil-bei-deleuze-guattari/
0 notes
camellasstory · 4 months ago
Text
Die Rolle der Technologie im Autobewertungsdienst in Bottrop
Die Autobewertungsbranche hat in den letzten Jahren bedeutende Veränderungen durch technologische Fortschritte erfahren. In Bottrop nutzen Autobewertungsdienste die Technologie, um die Genauigkeit, Effizienz und den Komfort ihrer Dienstleistungen zu verbessern. Hier werden wir die Rolle der Technologie im Autobewertungsdienst in Bottrop untersuchen und erklären, warum PKW Ankauf 24h die erste Wahl für Autobesitzer ist, die zuverlässige und vertrauenswürdige Bewertungsdienste suchen.
Tumblr media
Der traditionelle Autobewertungsprozess
Traditionell stützten sich Autobewertungsdienste auf manuelle Inspektionen und subjektive Bewertungen, um den Wert eines Fahrzeugs zu bestimmen. Dieser Ansatz war zeitaufwändig, fehleranfällig und führte oft zu inkonsistenten Bewertungen. Der Prozess umfasste in der Regel eine physische Inspektion des Fahrzeugs, gefolgt von einem schriftlichen Bericht, der den Zustand des Fahrzeugs, seine Merkmale und den geschätzten Wert detailliert darlegte.
Die Einschränkungen traditioneller Autobewertungsmethoden
Traditionelle Autobewertungsmethoden haben mehrere Einschränkungen, darunter:
Subjektivität: Manuelle Inspektionen und Bewertungen sind subjektiv, was zu inkonsistenten Bewertungen führen kann.
Zeitaufwändig: Physische Inspektionen können zeitaufwändig sein, was den Bewertungsprozess verzögert.
Fehleranfälligkeit: Manuelle Inspektionen können fehleranfällig sein, was zu ungenauen Bewertungen führen kann.
Begrenzte Datenanalyse: Traditionelle Bewertungsmethoden stützen sich oft auf begrenzte Datenanalysen, was zu unvollständigen Bewertungen führen kann.
Wie Technologie das Autobewertungsfeld verändert
Technologie revolutioniert Autobewertungsdienste auf bemerkenswerte Weise. Traditionelle Methoden stützten sich oft auf manuelle Inspektionen und subjektive Urteile. Heute vereinfachen technologiegetriebene Lösungen diese Prozesse.
Digitale Werkzeuge ermöglichen schnellere Bewertungen, indem Algorithmen sofortige Bewertungen basierend auf Marktdaten liefern. Dieser Wandel reduziert menschliche Fehler und erhöht die Genauigkeit.
Mobile Apps sind zu echten Spielveränderern geworden und ermöglichen es Kunden, Bewertungen bequem von zu Hause aus zu erhalten. Durch das Hochladen von Fotos und Details über ihre Fahrzeuge können Nutzer in Echtzeit Schätzungen erhalten, ohne eine persönliche Besichtigung zu benötigen.
Darüber hinaus integriert fortschrittliche Software verschiedene Datenquellen, um umfassende Berichte zu erstellen. Diese Einblicke ermöglichen Käufern und Verkäufern transparente Informationen über die Fahrzeughistorie und aktuelle Markttrends.
Mit fortschreitender Technologie eröffnen sich weitere innovative Funktionen, die noch mehr Effizienz im Autobewertungsbereich versprechen. Die Zukunft sieht vielversprechend aus, da die digitale Transformation im Mittelpunkt der Automobilindustrie in Bottrop steht.
Die Auswirkungen der Technologie auf Autobewertungsdienste
Technologie hat den Autobewertungsprozess revolutioniert und ermöglicht es Diensten, schnellere, genauere und umfassendere Bewertungen anzubieten. Zu den wichtigsten Technologien, die in Autobewertungsdiensten eingesetzt werden, gehören:
Künstliche Intelligenz (KI): KI-gestützte Algorithmen können große Mengen an Daten analysieren, einschließlich Markttrends, Verkaufsdaten und Fahrzeugspezifikationen, um genaue Bewertungen zu liefern.
Maschinelles Lernen (ML): ML-Algorithmen können aus historischen Daten lernen und ihre Genauigkeit im Laufe der Zeit verbessern, wodurch Autobewertungsdienste ihre Bewertungen verfeinern können.
Computer Vision: Die Computer Vision-Technologie ermöglicht es Autobewertungsdiensten, Bilder und Videos von Fahrzeugen zu analysieren, um deren Zustand zu bewerten und Schäden zu erkennen.
Mobile Apps: Mobile Apps ermöglichen es Autobesitzern, Bilder und Informationen über ihre Fahrzeuge hochzuladen, was den Bewertungsprozess vereinfacht und die Notwendigkeit physischer Inspektionen reduziert.
Datenanalyse: Datenanalysetools ermöglichen es Autobewertungsdiensten, Markttrends, Verkaufsdaten und andere Faktoren zu analysieren, um genaue Bewertungen zu liefern.
Die Vorteile technologiegetriebener Autobewertungsdienste
Technologiegetriebene Autobewertungsdienste bieten mehrere Vorteile, darunter:
Verbesserte Genauigkeit: KI-gestützte Algorithmen und ML-Algorithmen können große Mengen an Daten analysieren, um genaue Bewertungen zu liefern.
Erhöhte Effizienz: Mobile Apps und Computer Vision-Technologie können den Bewertungsprozess vereinfachen, die Notwendigkeit physischer Inspektionen reduzieren und die Durchlaufzeiten verbessern.
Erhöhter Komfort: Mobile Apps ermöglichen es Autobesitzern, Bilder und Informationen über ihre Fahrzeuge hochzuladen, was die Ermittlung einer Bewertung erleichtert.
Umfassende Berichte: Computer Vision-Technologie und Datenanalysetools können umfassende Berichte liefern, einschließlich detaillierter Bewertungen des Fahrzeugzustands und des geschätzten Wertes.
Wie PKW Ankauf 24h Technologie für Autobewertungsdienste in Bottrop nutzt
Bei PKW Ankauf 24h erkennen wir die Bedeutung der Technologie für die Bereitstellung genauer und effizienter Autobewertungsdienste. Unser Expertenteam nutzt die neuesten Technologien, darunter KI, ML und Computer Vision, um umfassende Bewertungen bereitzustellen. Hier sind einige Gründe, warum Sie sich für PKW Ankauf 24h für Autobewertungsdienste in Bottrop entscheiden sollten:
Genauere Bewertungen: Unsere KI-gestützten Algorithmen analysieren Markttrends, Verkaufsdaten und Fahrzeugspezifikationen, um genaue Bewertungen zu liefern.
Schnelle Durchlaufzeiten: Unsere mobile App ermöglicht es Autobesitzern, Bilder und Informationen über ihre Fahrzeuge hochzuladen, was den Bewertungsprozess vereinfacht und die Durchlaufzeiten reduziert.
Umfassende Berichte: Unsere Computer Vision-Technologie ermöglicht es uns, Bilder und Videos von Fahrzeugen zu analysieren, um deren Zustand zu bewerten und Schäden zu erkennen, und umfassende Berichte zu liefern.
Lokale Kenntnisse: Unser Expertenteam verfügt über lokale Kenntnisse und Expertise in Bottrop, was sicherstellt, dass unsere Bewertungen durch Markttrends und -bedingungen informiert werden.
Transparenter Prozess: Wir bieten transparente und detaillierte Berichte, die sicherstellen, dass Autobesitzer den Bewertungsprozess verstehen und fundierte Entscheidungen treffen können.
Fazit
Die Technologie hat die Autobewertungsbranche revolutioniert und ermöglicht es Diensten, schnellere, genauere und umfassendere Bewertungen anzubieten. Bei PKW Ankauf 24h nutzen wir die neuesten Technologien, um zuverlässige und vertrauenswürdige Autobewertungsdienste in Bottrop anzubieten. Unser Expertenteam verfügt über lokale Kenntnisse und Expertise, was sicherstellt, dass unsere Bewertungen durch Markttrends und -bedingungen informiert werden. Wählen Sie PKW Ankauf 24h für Autobewertungsdienste in Bottrop und erleben Sie die Vorteile technologiegetriebener Bewertungen.
Da Gutachter neue Werkzeuge wie KI-Algorithmen und mobile Anwendungen annehmen, profitieren Verbraucher von schnelleren Durchlaufzeiten und verbesserten Bewertungen. Diese Transformation erfüllt nicht nur die Anforderungen moderner Käufer, sondern ebnet auch den Weg für ein nahtloses Erlebnis beim Verkauf oder Kauf von Fahrzeugen.
0 notes
bluestblau · 5 months ago
Text
"Das Messer als Objekt drückt den Zorn meines Feindes aus. Es verschafft mir zu ihm als Subjekt Zugang, obwohl ich schlief, als er es warf, und obwohl ich ihn nicht sah, denn er floh nach diesem »Schein«-Treffer. Wenn ich das Objekt nun lasse, wo es ist, kann ich es am Morgen wieder anschauen, und wieder bringt es den Zorn des Mannes, der es geworfen hat, zum Ausdruck .... Die Waffe als Objekt ist also sowohl ein menschliches Zeugnis als auch eine Objektivation menschlicher Subjektivität"
Berger & Luckmann; Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit (S. 37)
0 notes
hintergrundrauschen · 2 years ago
Quote
Der Satz „Das Teilhaben am Elend der Welt und die Bereitschaft, die neurotische Flucht aus diesem Elend zu demaskieren, sind der tiefere Sinn der Analyse des Psychoanalytikers“ (Igor A. Caruso, Soziale Aspekte der Psychoanalyse, Reinbek 1972 S. 139) hebt auf diskrete aber nachdrückliche Weise die gängige, verhängnisvoll falsche Trennung zwischen „gemeinem Elend“ und „privat-persönlicher Neurose“ auf: - nicht um familialistisch das allgemeine Elend zu psychologisieren, indem es auf familiales Versagen reduziert wird und auch - nicht um objektivistisch die Besonderheit von Neurose und Psychose im allgemeinen Elend aufgehen zu lassen, indem man nur auf die gesellschaftlichen Bedingungen des Elends der Individuen starrt, ohne die Struktur der Persönlichkeitsbeschädigung zu beachten. Die Feststellung faßt vielmehr differenziert die Wirklichkeit jenes Elends ins Auge, bei dem die gesellschaftliche Zumutung in die Menschen eindringt und die Struktur ihrer individuellen Praxis beschädigt. […] Eine Analyse der gesellschaftlichen Zusammenhänge und eine politisch-revolutionäre Praxis auf der einen Seite, eine Analyse der Individuen in ihrer konkreten Geschädigtheit und eine emanzipative Veränderung auf der anderen Seite lassen sich weder umstandslos zusammenwerfen, noch auch ersetzen sie einander. Vielmehr fordern sie sich gegenseitig heraus. Gerade weil die Untersuchung des Elends der Welt, um nochmals diese Formel zu benutzen, in den Individuen liegt, aber nicht nur in den Individuen, gerade weil das Elend den Menschen aufgezwungen und in sie hineingezwungen wird, der Zwang aber von den Menschen abgeschüttelt werden muß, ist die Analyse der konkreten Individualität in ihrer Durchflechtung von Freiheit und Unfreiheit Teil einer Analyse der zu ändernden Verhältnisse. Ein nach Verfahren wie Gegenstand eigenartiges, aber niemals unabhängig-eigenständiges Problemfeld, dessen hohe Bedeutung uns von Tag zu Tag deutlicher wird: je mehr wir uns vergegenwärtigen, daß die Zerstörung der Subjektivität in den Subjekten, die strukturelle Unfreiheit in den Menschen selbst, die feste Basis einer verhängnisvollen Entwicklung bildet, desto mehr müssen wir uns klarmachen, daß eine Umwälzung der versteinerten Verhältnisse in den Individuen ansetzen muß.
Lorenzer, Alfred (1979): Variationen zum Thema „Wer nicht hören will, muß fühlen“, in: Englert, Ewald H. (Hg.): Die Verarmung der Psyche. Igor A. Caruso zum 65. Geburtstag, Campus Verlag, Frankfurt a. M./New York, S. 102ff.
[Ich möchte hier anmerken, dass der Bezug von Lorenzer auf Caruso nicht unproblematisch ist aufgrund der NS-Vergangenheit von Caruso. Auch wenn Caruso in seinen späten Jahren eine Art Wende zu Marx, Marcuse etc. gemacht hat, steht diese Phase nicht getrennt von dessen Rolle im NS. Inwiefern damals, als 1979 der hier zitierte Band zu Caruso 65. Geburtstag, dessen NS-Vergangenheit den Beiträgern des Buches bekannt war, kann ich nicht beurteilen.]
6 notes · View notes
fabiansteinhauer · 2 years ago
Text
Zombie Anthropofagie
In ihrem Text Zombie Anthropofagie behauptet Suely Rolnik, dass die Anthropofagie ein praktischer Mythos gewesen sei. Es sei, so schreibt sie, ein Mythos gewesen, der in einem von den Indigenen praktizierten Verschlingen wortwörtlich zu verstehen gewesen sei. Einst, so kann man das verstehen, hätten Menschen in Brasilien wirklich Menschen in Brasilien gefressen.
Dieser praktische Mythos, er soll nicht nur ein Märchen sein. Er soll ein Mythos sein, der nicht nur darin besteht, dass sie Leute davon erzählen und er im Raunen (wie ein Gerücht) reproduziert wird. Der Mythos soll praktisch vollzogen werden, als sei er selbst Handlungsanleitung oder eine Art höheres Manual. Dieser Mythos muss in Rolniks Augen allerdings irgendwann (aus-)gestorben oder einen Teil seiner Vitalität verloren haben. Sie sagt nämlich, er sei dann wiederbelebt worden, in den 1920 Jahren, nur anders als zuvor.
Die modernistischen Avantgarden in Sao Paulo hätten ihn zwar wiederbelebt, ihn aber von einer "wortwörtlichen Bedeutung" befreit. So kann man das verstehen: Jetzt seien nicht mehr wirklich Menschen von Menschen gefressen worden, man sage das nur so, meine es im übertragenen Sinne, d.h. nicht im Sinne der Übertragung alter Tradition, sondern der Übertragung einer anderen Praxis. Rolnik spricht insoweit von kulturellen Vorstellungswelten, Ritualisierungen und nennt die Anthropofagie schleißlich eine Formel. Die Formel fordere, den 'anderen zu verschlingen' (diese Formulierung findet man übrigens auch in Pierre Legendre Buch Gott im Spiegel) oder ihn sich selbst überlassen. Man soll denjenigen 'verschlingen', der die eigene Lebenskraft verstärke, von allen anderen solle man sich entfernen.
Das Verschlingen im übertragenen Sinne, das soll nach Rolnik etwas sein, bei dem man dem Anderen auf "körperlichste Weise' begegne. Man nehme seine Lebenskräfte auf, verleibe sich eine bewunderte und begehrte Differenz ein, integriere sie in die Alchemie [besser mit Rudof v. Ihering gesagt: die Scheidekünste, Anm FS] der Seele, um seine eigene Verfeinerung, Erweiterung und Entwicklung zu stimulieren.
Rolnik beschreibt das Verschlingen als Hybridisierung und nennt es respektlos: die respektlose Verschlingung einer immer schon vielfältigen und veränderlichen Alterität.
Dieses respektlose Verschlingen des Anderen assoziiert Rolnik auch mit Wesenzügen zeitgenössischer Subjektivität, deren enthusiastischer Empfang bisweilen dazu neige, in eine allgemeine Verblendung umzukippen, deren Kehrseite eine Entfremdung darstelle, die äußerst perverse Effekte zeitige.
3 notes · View notes
blog-aventin-de · 8 months ago
Text
45 · Stil als Kriterium der Symbolik
Tumblr media
Stil als Kriterium der Symbolik · Alltagspsychologie
Wir haben den Reiz, aber auch die Schwierigkeiten darzustellen gesucht, die in der Erfassung der Symbolik der Seele liegen. Der Reiz besteht darin, dass uns die toten Dinge lebendig werden, wenn wir einfühlend die lebendigen Beziehungen aufspüren, die sie mit den Seelen verbinden, deren Symbole sie sind. Die Schwierigkeiten liegen nun darin, dass wir uns oft narren lassen durch die Vielseitigkeit aller Symbolik, dass wir Leben auch dort noch vermuten, wo die Symbolik schon lange fossil geworden ist. Wer aber sagt uns, ob wir uns nicht täuschen? Wie können wir die Probe machen, ob ein Symbol richtig oder falsch gedeutet ist? Ob wir nicht Totes für lebendig und Lebendiges für tot angenommen haben? Nun, es gibt ein solches Kriterium, ein Kriterium, das uns zugleich die Berechtigung bestätigt, die Seele auch in toten Dingen aufzuspüren. Und dieses Kriterium ist die merkwürdige, wiederum oft nur dem Gefühl in den letzten Tiefen aufzeigbar, Einheit der gesamten Symbolik eines Lebenskreises, sei es der eines Individuums oder der einer kleineren oder größeren sozialen Gruppe. Ja, oft tritt gerade dann, wenn die Symbolik die einer großen Gruppe ist, die Einheit noch deutlicher hervor als beim Individuum. Wir haben den Ausdruck »Stil«, um diese Einheit zu erfassen, diese Einheit, die sich in allen Einzelheiten findet wie eine Grundtonart in allen Akkorden eines Musikstücks, auch dort noch, wo diese in fremde Tonarten hinüber modulieren. »Stil« als Einheit wird nur begriffen, wenn man zurück geht auf die lebendige Subjektivität, die ihn hervor treibt wie ein Baum Zweige, Blätter und Blüten, die, so verschieden sie gestaltet sein mögen, doch Wirkungen der gleichen Lebenspotenz sind. Man hat das Wesen des Stils als einer Einheit zunächst in der am reinsten symbolhaften Lebensäußerung, in der Kunst, erblickt. Wir betonten schon früher, dass nicht nur die Kunst ihren Stil hat, sondern dass alle Kulturformen den gleichen Stil verraten. So zeigt sich der Stil des Barock nicht nur in Architektur oder in Bildnerei und Malerei, sondern nicht minder in der Philosophie eines Leibniz, in der Religion der Jesuiten, in der Politik Ludwigs des Vierzehnten und in der Allongeperücke. Alle diese Kulturformen, so verschieden sie sich auch darstellen mögen, sind Äußerungen einer Vitalität, die sie durchdringt, wie die schöpferische Entelechie den Stamm ebenso wie die Blätter und Blüten, die sie hervor treibt. Was ein Ding als Symbol eines Seelentums bedeutet, kann somit nur aus der Einheit aller ihrer Symbole begriffen werden, und dass es sich einfügt in solche höhere Einheit ist auch die Probe darauf, ob sein Symbolwert wirklich richtig erfasst ist. Dort jedoch, wo der Verstand sich selbstherrlich vom Leben löst, in der »Zivilisation« geht diese Einheit verloren, da herrscht Stillosigkeit und Unkultur. Da verlieren die lebendigen Symbole ihr Leben, da werden sie zur Maskerade. Stil als Kriterium der Symbolik · R.M.F · Alltagspsychologie Read the full article
0 notes
hoerbahnblog · 26 days ago
Text
Great Shorties: "Carrera" – von Hans Ulrich Hirschfelder
Great Shorties: “Carrera” – von Hans Ulrich Hirschfelder In den späten 1970er Jahren stießen wir in Berlin aufeinander. Zwei junge Lyriker in der Zeit der neuen Subjektivität. Es gab Lesungen in der Galerie Bloom in Kreuzberg, im Buchhändlerkeller in Charlottenburg, in der Wolff’s Bücherei in Friedenau. Wir wurden Freunde und spürten, dass wir viele Gemeinsamkeiten hatten, trafen uns bei jedem…
0 notes