#Sinnbild
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berlinverkehr · 26 days ago
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Straßenverkehr: 100 Jahre Verkehrsampel: Vom Verkehrspionier zum Alltagsheld, aus Yahoo
19.10.2024 https://de.nachrichten.yahoo.com/100-jahre-verkehrsampel-verkehrspionier-alltagsheld-071036650.html?guccounter=1 Es ist ein alltäglicher Anblick, den die meisten von uns kaum noch bewusst wahrnehmen: An der #Kreuzung leuchtet es Rot, Gelb, Grün. Die stille Dirigentin des Straßenverkehrs ist unscheinbar, doch unverzichtbar. Sie regelt nicht nur den Fluss von Autos, Fahrrädern und…
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my-life-fm · 11 months ago
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babajeza · 11 months ago
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Wollige Gedanken – Yarny Thoughts
Während ich also gestern am letzten Tag des Jahres 2023 gemütlich am Stubentisch sass und die vielen vielen Fadenenden der Socken vernähte, an denen ich die letzten Maschen gestrickt hatte, schauten die Resteknäuelchen in der Samlabox auf einmal wie ein Sinnbild aus. Jedes Knäuelchen, jede Farbe steht für eine Möglichkeit, wie mir das Leben jeden Tag viele Möglichkeiten präsentiert. Von den…
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taunuswolf · 2 years ago
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Auch Elstern sind Widerholungstäter: Alle Jahre wieder baut im Februar ein Elsternpaar in der Birke vor dem Haus ein Nest, dass spätestens in drei Wochen, wenn die Frühjahrsstürme einsetzen heruntergeweht wird. Selbst jetzt während des Bauens schwankt das Konstrukt gefährlich, wenn ein kleines Lüftchen die Zweige bewegt. Die Zweige, die das Nest halten sollen, sind gerade mal ein Zentimeter dick. Der Hauptast hat vielleicht 4 Zentimeter Durchmesser. Neben der Birke stehen hohe solide Weiden mit starken Astgabeln. Warum muss es dieses dünne Geäst sein? Verhalten sich Elstern inzwischen wie Menschen, die unbelehrbar und Beratungsresistent immer wieder den gleichen Fehler widerholen?  
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fabiansteinhauer · 11 months ago
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Solange I
Unter anderem ist das Unterschreiben ein Teil verfassender Kulturtechniken und das Tafeln wiederum ein Teil des Unterschreibens, zumindest solange das Unterschreiben auf und an Tafeln stattfindet.
Die Szene im Bild ist stehen geblieben. Die Tafel sieht immer noch so aus, wie Römer das in der notitia dignitatum entworfen aber dabei auch schon kopiert haben. Sogar das rituelle Tintenfass oder Gestell für das Schreibzeug steht immer noch da, auch wenn man es nicht mehr Kalamarion nennt. Der Ständer, das Gestell, der Stift, die Akten: alles so, als ob damit der Bestand gesichert und trotzdem ein Neuanfang möglich sei. Das Fähnlein übersetzt sogar Meteorologie ins Ständige und Stehende, nämlich so sicher, dass die Fähnlein im noch Wind still stehen und nicht klirren, nicht flattern würden. Man hat das Fähnlein zwei mal leicht gebogen, ihm sorgsam vague Oberfläche gegeben. Metall hält den Stoff sorgfältig und regelmäßig gewellt. Man hat das Vague und Vogue ins Fixe und Feste überstellt oder übersetzt.
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sonnenreich · 6 months ago
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𝐖𝐄𝐄𝐊𝐄𝐍𝐃 𝐀𝐓 𝐓𝐇𝐄 𝐎𝐕𝐄𝐑𝐋𝐎𝐎𝐊 𝐇𝐎𝐓𝐄𝐋
Do you dare to check in? 🛎️ The infamous Overlook Hotel, nestled in the isolated Colorado Rockies, has a dark and mysterious history. Known for its eerie atmosphere and paranormal activity, the hotel has attracted visitors looking for a thrilling experience. This weekend, a group of individuals, each with their own reasons, has checked in. As night falls, strange occurrences begin to happen, turning a weekend getaway into a nightmare. ⸻ imagine yourself in the situation and create your character as they are trapped in a horror movie come true. bonus: get your creative juices flowing and write a oneshot. what happened before the picture? where is your character headed now? are they searching for their friends/the people that arrived with them or are they investigating something different entirely? what else is lurking amongst the shadows?
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“This will be fun, he said”, murmelte er, ein viereckiges Glas in seiner Hand, dessen Boden so schwer war, dass es höchstwahrscheinlich noch als Waffe dienen könnte. Weswegen dieser Einfall von Relevanz für ihn war, erklärte er sich mit der plötzlichen und unerwarteten Abwesenheit jener Gesellschaft, für die er eigentlich angereist war. Isaiahs Euphorie nach waghalsigen Entdeckungen, die in Zeev den unstillbaren Drang hervorbrachte, eine davon zu sein, war letztlich ein Grund gewesen, weswegen er die Sicherheit seines eigenen Heims verlassen hatte.
Die Aussicht auf ungeteilte Aufmerksamkeit und das hautnahe Erlebnis eines sagenumwobenen verfluchten Hotels, hatten ihn auf einen entfernten Kontinent gelockt, der nicht ganz seiner englischen Höflichkeit entsprach — dafür aber seine Geschmacksknospen beanspruchten, wann immer er den zwanzig Jahre alten Whiskey öffnete und berauscht vom Geruch nachschenkte. Es überspielte das durchdringende Aroma vom billigen Bier, das unweit des Hotels an der nächsten Tankstelle unverschämterweise verkauft — und vermutlich auch im Keller gebraut — wurde. Zeev war wirklich nur kurz zur verlassenen Bar gegangen, hatte sich eine Flasche gegriffen und war augenblicklich zurückgekehrt, doch anstelle von erfreuten Gesichtern, wurde seine Rückkehr von betretener und gähnender Leere begrüßt. 
Als wäre es nicht mehr als ein jugendlicher Streich, lehnte er sich an den splitternden Türrahmen und bereute es, als sich die Fasern in sein Hemd bohrten. Mit gerümpfter Nase stieß er sich ab und fuhr mit der Hand über den Stoff. 
“If this is your understanding of fun, I'll have you know that I'm bored”, rief er in den Raum hinein und nippte vom Glas. Aufmerksam schwenkte er seinen goldenen Blick durch den Raum, sondierte ihn nach einem Zeichen dieser verwirrenden Wende der Ereignisse. Trotz seines humorvollen Kommentars, erwartete er keine Antwort. Unlängst war ihm bewusst geworden, dass seine Realität nicht mit jener übereinstimmte, in der er sich gegenwärtig befand. Ein Spuk war nur eine fehlerhafte Kopie, ein Sinnbild dessen, dem es entsprach. Selbst in der Magie war es unmöglich, Dinge zu erschaffen, die einander identisch waren. Dafür war sie zu unwillkürlich, in ihrer Kontrollierbarkeit limitiert. Zeev bemerkte, dass eine Bierdose fehlte, die Hayley beim turbulenten Diskurs mit Isaiah zu Boden gefallen und gegen den Fernsehtisch der Lounge gerollt war. Der Mond schien zu hell ins Zimmer, Zeit war nur eine flüchtige Idee, ein ungreifbares Konzept. Oftmals waren es Uhren, die in Träumen keinen Regeln folgten. Und auch diese schien befreit von Zeiger und Ziffernblatt. Je länger Zeev um sich sah, desto mehr fühlte er sich wie ein Gast des Uncanny Valleys.
Der blonde Hexer seufzte schwerfällig, obwohl die Aufregung der Neugierde seinen Puls erfasste. Zwar war die Gruppe — manche von ihnen nahmen eher unfreiwillig Teil — aus genau dem Grund in das Hotel eingefallen, eben weil es angeblich verwunschen war, nichtsdestotrotz bedeutet es nun für Zeev, dass er Bemühungen auf sich nehmen müsste, um sich dem Zauber zu widersetzen.
Er war schlichtweg zu faul für einen Spuk.
Eine Wahl hatte er jedoch nicht und so schlenderte er in den Raum hinein, wandte der nächsten scheußlichen Tapete den Rücken zu und setzte sich gelassen auf den Sessel. Erneut nippte er an dem Whiskey, der ihm in diesem Abbild eines brüchigen Spiegels geblieben war und war drauf und dran auszusitzen, was auch immer das Hotel ihm zu bieten hatte.
Bis es im Flur polterte. Auf die niedrige Wahrscheinlichkeit hin, dass es sich um seine Begleiter handelte, wanderte er in einer fließenden Bewegung dem Geräusch entgegen und schwenkte das Glas nahezu geistesabwesend. “Enid?”, rief er unnötig dem Treppenaufgang entgegen, der in die altmodischen, aber doch recht geräumigen Hotelzimmer geführt hatte. Die Brünette hatte sich früher von der Gruppe verabschiedet und war zu Bett gegangen, vielleicht hatte auch sie die Veränderung bemerkt. Immerhin war sie genau wie er von magischer Natur. Doch anstelle ihres verschlafenen Gesichts, sah er nur einen dunklen Schemen, nicht mehr als ein Schatten. Erst als sich ihre Blicke trafen — wenn man einem Schatten einen Blick zuordnen konnte — verschwand dieser mit gewählten Schritten.
“Fine”, atmete Zeev aus. “I hope you got something good in store for me. Don’t hit me with those poor ass metaphors about how my self-consciousness will be my downfall and how my good looks are just a facade to hide my true feelings and trauma.” Er stapfte die Treppe hinauf, den gesamten Aufgang brummte er Beschwerden. “I won’t allow this kind of lazy writing, give me some Flanagan, will you?” 
Der obere Flur war breit, sodass damals genutzte Servierwagen neben Gästen unbeschwert nebeneinander Platz fanden, der Teppichboden hatte an Intensität verloren, ergraut vom Einfall des Sonnenlichts und des Schmutzes der Schuhe. Nicht, dass Zeev ihn in irgendeiner Form geschmackvoller gefunden hätte, als er noch vor Farbe getrotzt hatte. Im gleichen Zug bemerkte der exzentrische Hexer, dass alles an Intensität verloren hatte. Das sonst kräftig rote Mahagoni des Treppengeländers war fahl und kraftlos, brüchig und porös. Die Tapeten wirkten von Insekten zerfressen, die sonst auffälligen Muster und Farben waren nur ein verblasster Schein dessen, was damals als modern gegolten haben musste. Zeev blickte an sich hinunter. Nur er war wie immer. Auffällig, strahlend, wärmend — ein wandelnder Sonnenschein, selbst im kläglichen Schein des Mondes, der sich jeden Abend die Strahlen der Sonne borgte, um in ihrem Glanz zu baden.
Gelangweilt, aber mit wachsendem Interesse, schwebte er regelrecht über den Teppich, der jegliche Schritte erstickte, und passierte dabei mehrfach Zimmertüren. Vier zu seiner linken, vier zu seiner rechten. Alle, bis auf eine, waren verschlossen. Das leise Kratzen einer Nadel drang an sein Gehör, nur die Musik blieb aus. Stattdessen ein gleichmäßiges Rauschen, erfüllt von der Erwartung, den Raum mit Klängen zu füllen, die Gelassenheit, Entspannung oder Aufregung und Freude antrieben. 
Die Erwartung wurde allerdings nicht erfüllt, als er den Raum betrat. Die Musik blieb aus. 
Das Hotelzimmer wirkte verzerrt, als wäre der Spuk überrascht worden und hatte nicht genügend Zeit aufbringen können, um Gedanken in die Einrichtung fließen zu lassen. Das Bett war schief, der Teppich brüchig wie alter Marmor, die Regale überlappten einander und die Fenster bogen sich nach außen. Spätestens jetzt wäre er sich der Unwirklichkeit klar geworden. Statt Furcht stellte er sich die Frage, wie es möglich war. Und welche Macht nötig war, um es zu reproduzieren. 
Als wären seine Gedanken nicht verschlossen vor neugierigen Geistern, löste sich ein Laken von einem Standspiegel und gab die Oberfläche frei, dessen goldener Rahmen aus Blütenknospen zu bestehen schien. Er kannte sie besser als jede andere: Chrysanthemen. Die zulaufende Spitze wurde von einer filigranen Sonne akzentuiert. So schön der Rahmen war, so brüchig war das Glas. 
Je näher er trat — nicht ohne einen abschätzenden Blick über die Schulter zu werfen — desto klarer wurde das Bild. Tiefe Farben, schillerndes Licht. Der Raum wirkte so lebendig, wie der Teppich unter seinen Füßen womöglich niemals war. Das Sonnenlicht wirkte einladend, sodass sich jede Faser in seinem Körper danach sehnte. Er war so abgelenkt von dem deutlichen, unverzerrten Raum, dass er nicht bemerkte, dass er nicht alleine war. Als er die Hand hob, um seiner Sehnsucht nach dem Licht körperlich nachzugeben, begegnete sein Spiegelbild ihm mit einer tiefschwarzen Hand. 
Keuchend stolperte Zeev zurück und stürzte in den staubigen Ohrensessel. Sein Spiegelbild tat es ihm gleich. 
Allerdings konnte Zeev nicht akzeptieren, was er sah. Fahle blasse Haut und Haare so schwarz wie die Nacht. Sein Körper — obwohl es ihm widerstrebte, sich mit dem Abbild zu vergleichen — bewegte sich mit ihm, als er sich aufsetze. Seine Augen waren jeglichem Glanz beraubt. Es war, als würde er in das Nichts starren. Zeev schwieg, lehnte sich zurück und stellte mit Enttäuschung fest, dass sein Glas heruntergefallen war. Lange starrte er sein Spiegelbild an, unklar darüber, wie er fühlen sollte. Es war ein Spuk, nur welche Bedeutung hegte er für ihn? Was wollte er?
“The same as you”, antwortete sein Spiegelbild, losgelöst von den Fesseln des anderen, lehnte sich seine dunkelhaarige Erscheinung zur Seite, den Arm lässig über die Lehne gebeugt. Im ersten Moment reagierte Zeev nicht und starrte stattdessen weiterhin auf den ihm Fremden. 
“And what's that?”
“All and more”, säuselte er sich selbst zu. Zeev wusste, dass Hexen eine einnehmende Ausstrahlung besaßen — und er machte täglich Gebrauch davon — selbst dem ausgesetzt zu sein, fühlte sich merkwürdig falsch an. 
“Would you kindly be a bit more specific?”
Sein Spiegelbild lächelte lediglich.
“For someone who claims to be me you are oddly quiet.”
“Maybe we came to the conclusion that actions speak louder than words.”
Ein schwaches Lachen löste sich aus ihm. “Yeah, I doubt that. I tend to do both in equal measures.”
“Then this could be a memorable night for the both of us.”
Zeev räusperte sich. “I knew that I'd be one of those who'd sleep with myself, but ask me out first, would you?”
Sein Spiegelbild lächelte, eine gewisse Unmenschlichkeit glänzte in den pechschwarzen Augen. “Wouldn't you like to know what it's like to be me?”
“You're confusing”, schnalzte Zeev. “I thought you are me?”
“In a sense, we're much alike and closer than you could imagine.”
“I feel like there's a but in there.”
“There isn't, you'll get to know me quite well in a given time. However, I can give you a glimpse of what's to come for us.”
“Why should I want that?”
Sein Spiegelbild lehnte sich nach vorne, selbstbewusst fuhren die schwarzen Finger durch sein Haar. “Because there’s nothing you don’t want.”
“I highly doubt that, but keep going.”
“I’ve got an offer for you.”
Zeev überschlug die Beine, die Hände gefaltet, den Blick fest geradeaus. “Now you’ve got my undivided attention.”
“But you should know it always comes with a price.”
Diesmal war es Zeev, der seine strahlend weiße Zahnreihe offenbarte. “Didn’t expect anything else.”
“I’ll teach you my ways and you’ll set me free. What do you think?”
“Sounds marvelous.”
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ambrosethepoet · 6 months ago
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Heiliger Sebastian
Du bist das sinnbild meiner kunst. Wenn nicht der künste überhaupt · Wie herbstlich sich ein baum entlaubt Ist meine dichtung ausgelaugt · Der letzte tropfen aufgesaugt Vom goldenen wein · der jugend hiess.
©️ Ambrose the Poet
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trauma-report · 4 months ago
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SUMMER SPECIAL
Create a short or long writing prompt about an experience your character made in a summer holiday. No matter if it's a childhood experience or a cocktail trip with friends, a traumatizing event or the best summer ever.
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Wärmende Sonnenstrahlen, 30 Grad im Schatten und ein paradiesisch blaues Meer, das an jeder Stelle so klar war, dass man bis auf den Grund sehen konnte schienen ein Sinnbild für den Sommer zu sein. Sonnenschirme am Strand und fließender Alkohol sprachen von Urlaubsstimmung, die selbst bei jenen Einzug gehalten hatte, die sonst hauptsächlich im Ausland waren, um dort ihre Arbeit zu verrichten, die in den meisten Fällen alles andere als nach Feiern schrie. Doch das Team um den Teamleader Artjom Kaminsky war zur Abwechslung mal nicht in Syrien, Tschetschenien oder einem anderen konftliktreichen Land unterwegs, sondern entspannte bei Drinks und gutem Essen in Kroatien. Nicht so weit wie Griechenland und trotzdem ehemals von ähnlich kommunistischen Ideologien geprägt wie Russland und bis zum Eisernen Vorhang während des kalten Krieges zwischen dem Ostblock und dem Westen auch im unmittelbaren Einflussbereich der Sowjetunion. Vielleicht war es das, was Russen wie Jascha und sein Team in das Land trieb und dafür sorgte, dass sie sich hier wohl fühlten oder aber die Tatsache, dass ein Urlaub hier nicht so sündhaft teuer war wie in anderen Ländern am Mittelmeer.  Während Juri nach Sonnencreme roch, haftete Jascha der Geruch von Aftershave an und im Gegensatz zum Scharfschützen sah sein Rücken bereits ziemlich verbrannt aus. Stören schien ihn das allerdings nicht und davon abhalten, weiterhin in der Sonne zu verbrutzeln, während er bereits das fünfte Bier intus hatte, anscheinend auch nicht.  Er hatte diesen Urlaub dringend nötig. Die letzen Monate waren kräftezehrend gewesen, sowohl körperlich, als auch mental. Vielleicht war die Truppe deshalb auf die Idee gekommen, gemeinsam einen Urlaub zu verbringen. Solange sie es noch alle zusammen konnten. Nur einer von ihnen fehlte noch. Artjom ließ auf sich warten, was hauptsächlich daran lag, dass er mit seiner Frau und den zwei Kindern kommen würde und sie noch die letzten Schultage seiner Tochter hatten abwarten müssen. Lilijenka war 11, Artjom’s Sohn Dimitirj erst 5 Jahre alt. 
“Und es ist echt ok, dass seine Kinder da sind?” fragte ihn Fjodor gerade, nachdem sie aus dem Wasser gekommen waren und er seinen Freund dabei beobachtete, wie er schon nach der nächsten Dose Bier griff. Jascha öffnete sie mit einem klackenden Geräusch und kippte sich erst zwei, drei Schlucke hinunter, bevor er ihm antwortete.  “Ja, klar. Er hat mich sogar gefragt, ob das wirklich klar geht und ich hab ihm gesagt, dass es echt kein Ding ist.” Er versuchte es wie beiläufig klingen zu lassen und tatsächlich wollte er auch nicht, dass sich irgendjemand Umstände wegen ihm machte oder sich seine eigenen freien Tage im Sommer versaute, nur weil eine Person zur Zeit nicht ganz so gut mit Kindern konnte. Und auch jetzt war Fjodor’s Blick eher zweifelnd, als dass er ihm wirklich abkaufte, dass seine Antwort ehrlich war.  “Mann, jetzt guck doch nicht so. Ich würd’s nicht sagen, wenn nicht alles cool wär. Das könnt ihr mir alle glauben”, fügte Jascha also noch hinzu und grinste ihn verschmitzt an, bis Fjodor schließlich seufzend die Augen verdrehte.  “Wir machen uns eben Sorgen”, sagte er.  “Müsst ihr nicht”, antwortete Jascha. “Ich komm klar. Wisst ihr doch. Alles gar kein Problem.”  “Nagut… Ich sag’s nur, weil Artjom nämlich in ner Stunde da sein wird.”  “Na dann sollten wir schonmal Bier für den Chef kaltstellen.”
Jascha trank einen weiteren Schluck von seinem Bier und lief zurück zur Unterkunft, um dort einige Dosen im Kühlschrank zu deponieren. Vielleicht war es keine gute Idee, wenn er sich so wegschoss. Doch bereits jetzt fühlte sich der Gedanke, dass er heute mit gleich zwei Bälgern konfrontiert wurde etwas leichter an. Es stimmte. Er konnte nicht gut mit Kindern. Bei allem was geschehen war, konnte ihm das jedoch auch niemand übelnehmen. Immerhin versuchte man ja schon Rücksicht auf ihn zu nehmen, wo er keine Rücksichtnahme wollte. Das hier war nicht nur sein Privatleben, sondern auch das von seinem Teamchef und wenn der mit seiner Familie Urlaub machen wollte, dann war er der Letzte, der dem im Weg stehen wollte. Außerdem fühlte er sich gut. Er war an der Adria, hatte gemütlich einen sitzen und der Sonnenbrand auf seiner ohnehin schon gebräunten Haut fühlte sich nach richtigem Urlaub an. Es war alles gut. Außerdem zwang ihn ja auch niemand dazu, sich mit Artjom’s Kindern zu beschäftigen. Und wenn es ganz schlimm wurde, konnte er sich immer noch Fjodor schnappen und in die Stadt abhauen. 
Vielleicht wäre alles gar kein so großes Problem gewesen, wenn nicht alle wegen ihm so einen Aufriss gemacht hätten. Die Sache, die sich in den Bergen des Himalaya abgespielt hatte war nun schon einige Monate her und schon als man ihn kurz nach jenem Einsatz befragt hatte, hatte er gesagt, dass es ihm gut ginge. Dass er getan hatte, was notwendig war. Er hätte nicht geschossen, wenn er sich nicht dazu in der Lage gefühlt hätte, denn eigentlich hätte dieser Schuss Juri gehört. Doch der hatte es nicht über sich gebracht, als er realisiert hatte, wer ihr Ziel war. Und vor allem wie alt es gewesen war. Und als sich das Zeitfenster, das ohnehin knapp bemessen war, zu schließen gedroht hatte, war Jascha es gewesen, der das Scharfschützengewehr an sich genommen und abgedrückt hatte. Vielleicht fragte man ihn deshalb so oft danach, ob es ihm gut ging. Denn er hätte im Affekt gehandelt, mit dem Drohnenpiloten über Funk im Ohr, der sie anbrüllte, dass ihr Zielobjekt bald außer Sicht war, während er selbst nur zum fassungslos erstarren Juri sehen konnte, dem im tief verschneiten Gebirge eine Schweißperlen über die Schläfe rann. Er hätte es getan, um ihnen beiden ein Verfahren wegen Befehlsverweigerung zu ersparen, was indirekt auch stimmte. Juri hätte angeblich als Scharfschütze direkt abdrücken müssen, hatte es aber in Anbetracht der Umstände nicht gekonnt, was die Tat für Jascha schrecklicher hätte machen müssen, da er nicht darauf vorbereitet gewesen war. Bullshit. Juri hatte ebenso wenig wie Jascha gewusst, dass ihr Ziel, ein religiöses Oberhaupt, eine angebliche lebende Göttin, erst 5 Jahre als gewesen war.  Vielleicht war er emotional einfach gefestigter als sein Kamerad und konnte innen richtigen Momenten sich selbst außen vor lassen, sein privates und sein Arbeits-Ich besser trennen. Das jedenfalls erzählte Jascha, wenn jemand näheres von ihm hatte wissen wollen und nicht locker gelassen hatte. Viel schlimmer sei die Zeit kurz danach gewesen, als die Rebellen von Trauer und Wut erfasst die beiden Russen durch die Berge gejagt hatten. Die Lawine, die durch die Gewehrsalven getriggert ins Tal gerast war und beinahe auch das Leben von Jascha's Kameraden ausgelöscht hätte. 
Als Artjom mit seiner Frau Ekaterina und den beiden Kindern ankam, herrschte kurzzeitig helle Aufregung. Lilijenka sprang vom Sitz des Taxis, kaum dass sie die Tür geöffnet hatte und hüpfte freudig in Richtung der Villa, die sie sich gemeinsam mieteten und die auch genug Platz für jeden von ihnen bot. Ihr kleiner Bruder folgte ihr auf den Schritt, auch wenn er etwas tollpatschiger wirkte, als die große Schwester. Bis auf das Speznas-Team um Artjom waren noch Anastasiya, ihr bester Freund Ivan und ihre Freundin Nadja da, alle aus der gleichen Ballett-Company unter Ekaterina als Trainerin, die von den beiden nun empfangen wurde. Ihre Älteste hingegen, strotzend von Selbstbewusstsein und Aufregung begann gleich direkt Fjodor zu erzählen, dass sie auf der Überfahrt mit der Fähre auf die Insel einen Delfin gesehen hätte. Jascha’s bester Freund konnte sich etwas besser auf Kinder einstellen als er. Das war schon immer so gewesen und es hätte ihn auch nicht verwundert, wenn sich die Kleine auf eine unschuldige, kindliche Art Hals über Kopf in den freundlichen, sanften Riesen verliebte, dem es obendrein auch noch mit Leichtigkeit gelang, sich auf das Kind einzustellen. 
Jascha hielt sich eher im Hintergrund und sein Bier fest in der Hand. Und der Griff verfestigte sich schlagartig, als Dimitrij plötzlich mit seiner übermütigen Begrüßungsrunde bei Jascha angekommen war. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich die kleinen Kinderarme um seine Beine schlangen meinte er, dass alles gut war. Dass es okay war, Kinder um sich herum zu haben, aber vielleicht spielte sich unterbewusst doch mehr ab, als er sich selbst zugestanden hätte. Sonst hätte er das Kind vielleicht auch wahrgenommen, bevor es auf ihn zugekommen wäre. Das dünne Blech der Dose zerbeulte sofort, als Jascha reflexartig zudrückte, kaum dass ihn ein unangenehmes und in Anbetracht des Wetters unerwartetes Frösteln ergriff, das sich von seiner Wirbelsäule ausgehend bis vor in seine Hand ausgebreitet hatte. Er verschwappte etwas Bier, das sich über seinen Handrücken ergoss und zwischen seinen Fingern klebte, sodass auch Dimitrij ihn etwas verwundert ob der Reaktion auf seine Umarmung ansah. Ein einzelner Blick nach unten genügte, damit Jascha in den feinen Gesichtszügen des kleinen Jungen nicht seinen Vater, sondern eine andere Fünfjährige sah. Viel zu nah wie durch das Visier eines Suchfernrohrs. Er wandte den Blick sofort ab, entschuldigte sich mit der Ausrede, sich die Hände zu waschen und verschwand nach drinnen, noch bevor er seinen Teamchef und seine Frau überhaupt begrüßt hatte. 
Wieder in der Küche angekommen drehte er den Wasserhahn voll auf und tat einen Moment lang gar nichts. Statt sich die Hände zu waschen starrte er einfach ins laufende Wasser in der Spüle und rührte unbewusst keinen Muskel, während er sich am Rand des Beckens abstützte und atmete. Einfach nur atmete, während das Rauschen des Wassers immer lauter und lauter wurde, mehr und mehr einem tiefen Grollen glich. Dem von Schnee, der einen Abhang hinab rollte und auf seinem Weg alles unter sich begrub. Das Gefühl von Kälte war nicht von ihm gewichen und eine Gänsehaut breitete sich auf seinem ganzen Körper aus. Seine aufgestützten Arme zitterten und er hörte seinen eigenen Atem plötzlich wesentlich lauter als vorher. 
“30 Sekunden. Zeitfenster schließt sich”, hörte er die Stimme des Piloten der Aufklärungsdrohne, so als stünde er direkt neben ihm, doch als er sich umwandte stand da Nadja in der Tür und legte den Kopf schief. 
“Alles klar bei dir?” fragte sie ihn und strich sich dabei eine blond gefärbte Strähne hinters Ohr. Ihr Haar war schulterlang, die Augen haselnussbraun. Er hatte sie erst auf diesem Tripp kennen gelernt und sie war eine hübsche Abwechslung zu den Dämonen, die sich gerade in seinem Kopf einnisteten. Sie wusste nichts von dem, was ihm vor einigen Monaten widerfahren war und es wäre wohl auch besser, wenn das so blieb. Sofort switchte er um, setzte ein Grinsen auf und wusch sich endlich die Hände, statt den Wasserstrahl nur anzustarren, als würden die Hände davon von alleine sauber werden.  “Ja klar. Die Dose war nur schwächer als ich”, witzelte er, in der Hoffnung das aufgekommene Frösteln zu vertreiben und für den Moment gelang es ihm. Nadja lachte, holte sich selbst ein Getränk aus dem Kühlschrank und die beiden gerieten ins Plaudern. Er musste dringend mehr trinken. Er musste sich ablenken. Er durfte nicht mehr länger an etwas denken, was jetzt ohnehin keine Relevanz mehr hatte. Es war Vergangenheit und dort musste es auch bleiben. 
Doch trotz seiner Vorsätze, das Geschehene im Urlaub in der gedanklichen Versenkung zu lassen, ließ es ihn dennoch nicht los. Sicherlich, weil er ständig darauf angesprochen worden war. Wenn das nicht passiert wäre, dann hätte er bestimmt nicht in genau dem Augenblick als er die Kinder gesehen hatte daran gedacht.  Er versuchte sich zusammen zu reißen. Das versuchte er wirklich, doch mit der ständigen Konfrontation fiel ihm das weiß Gott nicht leicht. Der Alkohol machte es vermutlich auch nicht besser, doch er hatte dennoch die Hoffnung, dass seine eigene innere Stimme dadurch irgendwann genauso betrunken war wie er. 
Mörder. Du bist ein scheiß Kindsmörder. Und jetzt sollst du auf heile Welt machen und diese beiden Bälger bespaßen, während das Kind in den Bergen nicht mal mehr atmen durfte. 
Er wandte den Blick ab von Lilijenka und Dimitrij, die mittlerweile im Wasser planschten, während er am Rand der Terrasse saß, die Beine baumeln ließ und schließlich ins klare Wasser unter ihm blickte. Blau. Gletscherblau.  Tief atmete er durch, versuchte sich auf das Rauschen des Meeres zu konzentrieren und auf das Kreischen der Zikaden in den Sträuchern und Bäumen. Er war nicht auf dem dach der Welt, er war in Kroatien, verdammt. Er hatte Urlaub und neben ihm stand schon wieder ein Drink. Wie viele er jetzt genau schon hatte wusste er nicht. Er hatte aufgehört zu zählen und die Wellen verschwammen immer mal wieder vor seinen Augen. Dann wurde ihm klar, was er in der Zeit nach seinem letzten Einsatz von sich geschoben hatte. Der Grund, warum alle so ein großes Ding aus der Sache machten war der, dass es eine große Sache war. Er hatte etwas Schreckliches getan, etwas abgrundtief Grauenerregendes. Etwas, was gegen alles ging, wie man ihn erzogen hatte. Wenn seine Eltern nur wüssten… Wenn sie auch nur eine Ahnung davon  hätten, wozu er offensichtlich in der Lage war, sie würden ihn nicht wiedererkennen. Vielleicht würden sie ihn sogar verstoßen. Niemand könnte ihm so etwas verzeihen und wenn Nadja, Anastasiya oder Artjom's Frau davon erfahren sollten, sie würden ihm nicht mehr in die Augen sehen können. Für sie wäre er vermutlich gestorben und sie wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er könnte niemals Kinder haben. Niemals. Sie würden ihn immer daran erinnern, was er falsch gemacht hatte. Die Sünde, die viel zu tief saß, um jemals vergeben werden zu können. Egal von wem.
“Jo, Jascha.” 
Er zuckte so heftig zusammen, als man ihn an der Schulter berührte, dass er seinen Drunk umwarf diesmal tatsächlich restlos leerte. Und seine explosionsartig Reaktion darauf, die eigentlich überhaupt nichts mit dem jungen Ivan zu tun hatte, der ihn eigentlich nur zu den anderen zum Essen holen wollte, war unverhältnismäßig. Er sprang auf, packte den Balletttänzer vorne am T-Shirt und schrie ihn an.  “Was ist dein Problem? Was zur Hölle habt ihr alle? Mir geht's gut, nahui. Verdammt nochmal gut!”  Ivan schien gar nicht recht zu wissen, wie ihm geschah. Verdutzt und erschrocken blickte er den Mann vor sich an, die Hände beschwichtigend erhoben, während auch die anderen sofort auf die Situation in unmittelbarer Nähe aufmerksam wurden. Fjodor reagierte gleich direkt, legte das Geschirr, das er gerade auf dem Tisch auslegen wollte zur Seite und lief schnurstracks zu dem sich immer weiter hochschaukelnden Jascha zu. Juri hingegen blieb wie angewurzelt stehen, fast so als würde ihn selbst etwas lähmen. Das Gleiche wie das, was Jascha gerade antrieb. 
Fjodor lief zu ihm, versuchte ruhig auf ihn einzureden, er solle Ivan loslassen, doch Jascha wurde dadurch nur noch lauter, stieß Ivan dabei aber von sich, sodass der Blonde zu Boden fiel und sich gerade noch abfangen konnte, bevor er mit dem Kopf aufschlug.  “Lasst mich verfickt nochmal alle in Ruhe!” schrie er speichelspritzend, während er sich die Haare raufte.  “Jascha, beruhig dich, Bruder”, versuchte es Fjodor ruhig weiter, fasste ihn vorsichtig beim Oberarm, doch Jascha schlug die Hand weg, in Gedanken immer wieder zwischen einem kalten, heiligen Ort, an den er Terror gebracht hatte, und dem Urlaubsparadies, in dem ihn vermutlich niemand verstehen konnte und auch nicht sollte, hin und her. Und es machte ihn wahnsinnig. Er war wie von Sinnen. Auch Artjom, der gerade erst nach draußen gekommen war, weil er nur am Rande mitbekommen hatte, was für ein Trubel gerade vor der Villa abging, bemerkte das und näherte sich nun ebenfalls langsam.  “Wir können über alles reden, Chernykh. Ganz in Ruhe”, probierte auch er sein Glück, doch er wurde schnell eines Besseren belehrt, dass in Jascha gerade alles andere als Ruhe zu finden war.  “Ich will nicht reden!” rief er. “Ich will, dass ihr mich alle in Ruhe lasst!” 
Seine Schritte führten ihn weiter nach hinten, weiter fort von seinen Freunden, während ihn die erdrückenden Bilder des Grauens zum Ersticken brachten. Er wollte nur noch weg und wandte sich ab von seinen Kameraden, seinen Freunden, seiner zweiten Familie. Fjodor wollte ihm hinterher, nachdem er Ivan wieder auf die Beine geholfen hatte, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass sein alkoholisierter Freund auf Fluchtmittel wie das Auto in der Einfahrt zurückgreifen würde. 
Weg. Du musst weg von hier. Sonst kriegen sie dich. 
“Jascha! Halt an!” Fjodor schlug gegen die Fahrertür, während Jascha ein Wendemanöver einleitete, um auszuparken, doch der fuhr unbeirrt weiter und ließ die Villa hinter sich.  Die mit Kiefern gesäumte Landschaft, immer wieder durchbrochen durch dichtes Buschwerk, zog an ihm vorbei, wurde immer heller, immer weißer und die Lichtreflexion der Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen wirkte immer mehr wie fallende Schneeflocken. Er war wieder in der weißen Hölle. Wieder auf der Flucht. Wissend, dass er ein Kind getötet hatte, das noch nie im Leben Entscheidungen für sich selbst getroffen hatte. Vielleicht sollte er doch anhalten. Vielleicht sollte er sich stellen. Vielleicht wäre es besser, wenn ihn die Rebellen fanden und für sein Vergehen über ihn richteten.  Sonderlich schnell fuhr Jascha nicht, dafür verschwammen die Fahrstreifenbegrenzungen der Straße viel zu sehr vor seinen Augen. Dass er Schlangenlinien fuhr bemerkte er erst, als er in den Gegenverkehr geriet und ein wild hupendes Auto ihn auf seinen Fahrfehler aufmerksam machte. Jascha riss das Lenkrad rum und verlor durch die plötzliche Bewegung die Kontrolle über den SUV. Es holperte, als die Räder statt glattem Asphalt über grobe Steine fuhren und das Fahrzeug schließlich im Graben neben der Straße abrupt gestoppt wurde. Einen Moment lang war Jascha wie benommen, spürte, wie ihm etwas Warmes die Schläfe hinab lief und er glaubte, mit dem Kopf aufs Lenkrad aufgeschlagen zu sein. Vielleicht wäre der Unfall schlimmer gewesen, wenn er schneller unterwegs gewesen wäre, denn angeschnallt hatte er sich nicht. 
Noch immer etwas benebelt öffnete Jascha die Fahrertür und fiel mehr, als dass er ausstieg, aus dem Wagen. Irgendjemand kam auf ihn zu, wohl der, den er im Gegenverkehr fast gestreift hatte, und sprach ihn auf kroatisch an. Vermutlich wollte er nur wissen, ob bei ihm alles in Ordnung war, doch Jascha schon ihn zur Seite, lief einfach weiter und ignorierte den Mann, der gerade sein Handy rausgeholt hatte, um vielleicht die Polizei zu rufen. Jascha aber lief, getrieben von seiner inneren Unruhe und dem Film, den er gerade schob, immer weiter voran. Immer weiter die Straße entlang und obwohl ihm den 33 Grad Außentemperatur der Schweiß auf die Stirn trat, fühlte sich für ihn noch immer alles kalt an. Ohne Ziel lief er einfach immer weiter bis er in den nicht weit entfernten, nächsten Ort kam, einer kleinen Hafenstadt, in der trotzdem das Leben und vor allem der Tourismus blühte. Menschen tummelten sich am Hauptplatz, der direkt am Wasser gelegen war un dwo sich Segelboote an die Yachten der Reichen reihten. Pärchen machten Bilder mit Selfiesticks zusammen, Leute erkundigten sich bei Bootsführern nach der nächsten Inseltour und Kinder rannten kichernd und sich gegenseitig jagend über den Platz. Jascha erstarrte. Noch mehr Kinder. Noch mehr Ziele. 
Sie haben Schussfreigabe, hörte er wieder die Stimme des Drohnenpiloten. Schießen Sie, verdammt. Das Zeitfenster schließt sich. 
Doch nicht nur die sich durch Funk beißend verstellte Stimme gesellte sich dazu. Weitere folgten, die teilweise durcheinander sprachen. Wie wahr gewordene Alpträume redeten sie auf ihn ein und wurden immer lauter, während er den Hafen um sich herum gar nicht wirklich wahrnahm. 
Das hätte ich niemals von dir erwartet, hörte er Ekaterina, Artjom’s Frau, sagen. Dass du zu so etwas Grauenvollen in der Lage bist… 
Ich meine, ich bin dir dankbar dafür, dass ich es nicht tun musste, kristallisierte sich Juri heraus. Aber hast du überhaupt gezögert? Wolltest du vielleicht derjenige sein, der es tut, um den Ruhm dafür einzuheimsen? 
Ich glaube nicht, dass ich mit einem Kindesmörder befreundet sein kann, sagte Fjodor und die wohl schlimmsten Worte für ihn fand die Stimme von Anastasiya, die sich aus dem Wirrwarr herauskristallisierte. 
Du bist ekelhaft. Du bist ein Monster. Ich hasse dich. 
Jascha presste sich beide Hände auf die Ohren, brach auf die Knie hinab und spürte kalten Schnee an seinen Knien. Er zitterte. Seinem Glauben nach vor Kälte, die in den Höhenlagen des Himalaya mitten im Schnee und Eis so typisch war. Erdrückende Achttausender türmten sich drohend über ihm auf und zu dem Weiß vor ihm hatte sich Blut gesellt. Blut und Hirnmasse eines unschuldigen Kindes.  Dass er in einem dissoziativen Schub einer posttraumatischen Belastungsstörung litt und dass das, was er gerade sah und hörte nicht real war, bemerkte er nicht. Wie auch? So etwas war ihm vorher noch nie passiert. Für ihn erlebte er die Situation, die sich während seines letzten Einsatzes ereignet hatte, als wäre sie frisch und gegenwärtig. So bekam er nicht wirklich mit, wie ihn jemand ansprach, sich erkundigte, ob es ihm gut ginge, da ihm nach wie vor Blut von seinem Unfall im Gesicht und am Oberkörper klebte und er sich augenscheinlich nicht normal verhielt. Er bemerkte nicht, wie man die Polizei rief, nachdem er jenen Menschen, der ihm zu nahe kam zur Seite stieß, als ihn dieser vorsichtig beim Unterarm berührte und es dauerte noch eine ganze Weile, eine Polizistenstreife, den Rettungsdienst, ein Behandlungsraum in einem Krankenhaus, dortige Ärzte und ein starkes Beruhigungsmittel, um ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Und als ihm wieder wirklich bewusst war, wer er war, wo er sich gerade befand und was eigentlich passiert war, fühlte er mit einem Mal nichts als Abscheu gegen sich selbst. Nicht unbedingt wegen dem, was er getan hatte, sondern weil er sich genauso schwach fühlte wie jene, die sich von ihren Erlebnissen übermannen ließen. Er hatte eine Furcht gespürt, die ähnlich zu der war, die er als Kind empfunden hatte, als er viel zu jung Zeuge eines Terroranschlags geworden war. Zur Handlungsunfähigkeit verdammt, voller Angst vor dem Blut an seinen Händen. 
Jetzt starrte er hinaus aus dem Fenster ins Urlaubsparadies, in dem er geglaubt hatte, vergessen zu können. Die Hitze, die durchs geöffnete Fenster drang, trotz dass seine Seite des alten Krankenhauses gerade auf der Schattenseite lag, wurde nur spärlich vom Deckenventilator vertrieben, dessen stetiges Wummern einlullend und beruhigend auf ihn wirkte. Aber vielleicht lag das auch nur an der Tavor, die man ihm hier wie ein Tictac vor die Nase gehalten hatte. Trotzdem war hier in diesem Raum nichts als Meeresrauschen und Ruhe. Die paar Schürfwunden, die er von seinem Autounfall hatte waren halb so wild, nichts im Vergleich zu dem, was sich auf gedanklicher Ebene abgespielt hatte. Während man den Cut an seiner Augenbraue mit drei Pflasterstreifen hatte fixen können, schien ihn das andere wesentlich länger verfolgen zu können. Sein Zeitgefühl hatte er verloren. Er wusste nicht, ob er seit einer Nacht hier war oder seit einer Woche. Ein Gespräch mit einem Arzt kam ihm wieder in den Sinn. Ein Kroate mit bereits ergrauendem Haar und freundlichem Gesicht, der unter seinem weißen Kittel kurze Hose, Polohemd und Latschen getragen hatte. 
“Sobald Sie wieder in Ihrer Heimat sind, sollten Sie sich dringend psychologische Hilfe holen”, hatte er zu ihm gesagt. “Es ist keine Schande Hilfe anzunehmen, vielmehr kann das dafür sorgen, dass sich die Lebensqualität wesentlich verbessert.”
Hilfe. Er hatte nie Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Nicht wegen etwas, das gar nicht real war. Wenn es danach ging, dass er hin und wieder im Zivilleben austickte, wo er keinen Fokus hatte, dann hätte er schon seit seiner Kindheit eine posttraumatische Belastungsstörung. Bisher hatte er damit leben können, ohne dass seine Lebensqualität seiner Meinung nach gelitten hatte. Nichts, was ein wenig Alkohol nicht regeln konnte, wenn es ihm zu viel wurde. Nachher nahm man ihn noch aus dem Dienst, wenn er sich als mental zu schwach herausstellen sollte und das konnte und durfte er nicht zulassen. Ohne seine Arbeit war er nichts. Wenn er arbeitete, waren diese Symptome nicht da. Dem war er sich sicher. 
Erst als er die vertrauten Stimmen von Artjom und Fjodor auf dem Flur hörte, wandte er den Blick zur einen Spaltbreit offen stehenden Tür. Kurz setzte sein Herz wieder einen Takt lang aus, als er glaubte, sein Kopf würde ihm wieder Streiche spielen, als jedoch der eine Polizist, der vor seiner Tür stand antwortete, wandelte sich die Furcht vor dem eigenen Verstand in Erleichterung um. Doch allzu hochschaukeln konnte sich dieser Gedanke, gedämpft vom Medikament nicht. Stattdessen dachte er darüber nach, dass er verstehen konnte, warum Menschen mit psychischen Erkrankungen anfällig dafür waren von solchen Medikamenten, wie das, was er bekommen hatte, süchtig werden konnten. Er konnte es ihnen nicht verdenken. Alles, was einen gedanklich angeschrien hatte war wie auf Knopfdruck ruhig gestellt worden und eben dadurch fühlte man sich wieder freier. Müde und ausgelaugt, aber zumindest in Frieden gelassen.  Als seine Kameraden den Raum betraten war er ruhig. Fjodor sah erleichtert aus, dass Jascha nicht so schlimm aussah, wie er offensichtlich erwartet hatte bei der Erzählung, die er wohl von irgendjemandem bekommen hatte. Artjom hingegen sah nach wie vor besorgt aus. Vermutlich weil er weiter dachte als an diesen Moment, diesen Urlaub oder nur bis zur nächsten Woche. Er sah dem Mann, seinem Soldaten an, dass ihm etwas zu schaffen machte, dass er in den letzten Wochen erfolgreich verdrängt hatte und das sich jetzt explosionsartig einen Weg nach draußen gesucht hatte und dafür nur einen kleinen Trigger gebraucht hatte.  Fjodor schloss ihn fest in die Arme, als klar war, dass von Jascha kein Zorn mehr ausging, während Artjom sich eher im Hintergrund aufhielt.  “Die sagen, wir können dich wieder mitnehmen”, sagte Fjodor nach der kurzen Begrüßung. “Der Typ, den du geschubst hast sieht von einer Anzeige ab. Dachte sich wohl, dass das eh nichts bringt, wenn derjenige betrunken war.” 
Gemeinsam verließen sie das Krankenhaus, das von außen aussah wie ein altes Herrenhaus aus dem späten 19. Jahrhundert. Keiner sagte etwas, aus Furcht, in Jascha erneut etwas triggern zu können. Das eine böse Wort, das als Auslöser für das ganze Schlamassel fungiert hatte wurde nicht mehr gesagt.  “Hat jemand ‘ne Kippe?” fragte Jascha plötzlich die beiden Männer, die ihn sehr irritiert anstarrten.  “Du rauchst doch gar nicht”, murmelte Fjodor, doch Jascha zuckte mit den Achseln.  “Es gibt für alles ein viertes Mal”, antwortete der Fragesteller, woraufhin FJodor achselzuckend seine Zigarettenschachtel aus der Tasche zog und Jascha eine mit Feuerzeug reichte. Er musste stark husten, als er an dem Glimmstängel zog. So sehr, dass ihm Tränen in die Augen stiegen.  “Außerdem kannst du immer noch nicht rauchen”, fügte Fjodor seiner vorherigen Aussage noch hinzu, während sich sein Freund einfach auf den Bürgersteig setzte und zum Meer blickte, während er einen erneuten Versuch unternahm. Er war wirklich ein miserabler Raucher, hatte das ungesunde Zeug eigentlich auch immer abgelehnt, weil ihm Alkohol als Laster schon reichte und Rauchen sich auf Dauer doch ordentlich auf die Ausdauer legte, die er während der Arbeit brauchte. Jetzt gerade sehnte er sich allerdings nach einem Entspannungseffekt, der allerdings nicht ganz wie erhofft eintrat. Fjodor ließ sich neben ihm nieder, folgte seinem Blick über das Urlaubsparadies, das sich für Jascha in einem gewissen Zeitraum in die Hölle auf Erden verwandelt hatte. Vielleicht hatte er deshalb diesen für ihn starken Reiz einer Zigarette gewollt, obwohl Rauchen für ihn untypisch war. Um sicher zu gehen, dass er jetzt gerade nicht mehr träumte und sich in der glitzernden Oberfläche des Meeres die Realität spiegelte. 
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gold-nblush · 4 months ago
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Kiss And Tell
Eine Verbindung, die über Freundschaft und Liebe hinausgeht. Wenn ich Lily ansehe, dann sehe ich ihr ganzes Selbst. Alles, was ich sie sein könnte, wenn sie es möchte. Die Möglichkeiten, die sich in ihrem Leben ergeben werden. Die Momente, die wir noch gemeinsam haben. Und ich sehe etwas, was tief in uns beiden verborgen liegt und uns zueinander zieht. Unsere Seelen kennen einander. Wenn ich mir eines sicher bin, dann das: Wir gehören zusammen, Lily. Manchmal kann auch ein Kuss genau das aussagen.
Das ist einfach nur ein Sinnbild für meine Leidenschaft. Wenn ich jemanden begehre, dann hingebungsvoll.
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bernhard-brause · 1 day ago
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Verloren
Nachdenken über das was vergangen ist, Momente, die in den Nebeln der Erinnerungen verschwinden. Alles scheint im Wandel zu sein, die Veränderungen offensichtlich, teils von uns selbst verursacht, teils durch die Zeit gezeichnet.
Der Blick nach innen, als würden wir nach etwas suchen, das jenseits des Sichtbaren liegt – nach einer Erinnerung, die zu verblassen droht, oder nach einem Gefühl, das längst vergangen scheint.
Das Gewand wie ein leeres Blatt Papier, bereit für einen Neuanfang oder Sinnbild für Verletzlichkeit und die Zerbrechlichkeit von Gefühlen. Einst war es beschriftet, nun jedoch leer und bereit, neue Geschichten aufzunehmen - oder alte zu verlieren.
Um uns herum der Wald unseres Lebens, zuerst lebendig und dicht, doch mit der Zeit gelichtet, bis nur noch Fragmente bleiben.
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footballandfiasco · 1 year ago
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ich komm gar nicht drauf klar, dass irgendwelche pfosten auf twitter jetzt thomas gottschalk & seine letzte wetten dass sendung als sinnbild für den angeblichen "untergang der meinungsfreiheit" in deutschland nutzen & feiern?? also wenn gottschalk jetzt wieder total bescheuert gendert & zeigt, dass er das konzept dahinter überhaupt nicht versteht bzw auch nicht verstehen will, und zu cher sagt, heutzutage dürfe man frauen ja nicht mehr anfassen, bastian schweinsteiger zu seiner sportkarriere befragt aber dessen frau ana nur fragt, ob schweini denn im haushalt helfe, und sich dann aus der sendung verabschiedet & sagt, er hört auf, weil er das gefühl hat, er dürfe nicht mehr das sagen, was er wirklich denkt...dann ist das ein zeichen, dass wir keine meinungsfreiheit haben????? wo sind wir denn ey
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blauweissdystopisch · 11 months ago
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Sinnbild
großer leerer Raum die Treppe, die ins Nichts führt Menschen im Konflikt
B.W. Dystopisch
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nordseehexe · 11 months ago
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Innerhalb des Neopaganismus existieren viele unterschiedliche Konzepte des Göttlichen. Häufig wird vor allem dem Pantheismus (Welt = Gott) ein großer Einfluss auf den Neopaganismus zugesprochen oder generell dem Pantheismus eine neopagane Tendenz bescheinigt. Strömungen, welche die Götter lediglich als Allegorien, Bilder, Prinzipien, Verkörperungen von Naturkräften oder Sinnbilder auffassen, können als prinzipiell atheistisch angesehen werden, andererseits lassen sich neopagane Strömungen, in denen die reale Existenz der Gottheiten weder bejaht noch verneint wird, als agnostisch bezeichnen. Während in der Göttinnenspiritualität oder Wicca der Kosmos bzw. die Erde mehr oder weniger mit dem Göttlichen identifiziert wird, sind andere Richtungen wie Ásatrú prinzipiell kosmotheistisch und die Götter sind nicht allmächtig, sondern prinzipiell wie der Mensch den Gesetzen des Universums unterworfen.
Einige Beispiele:
Hexentum und Wicca: Der Wicca-Glaube wird manchmal, aufgrund seiner Ausrichtung auf die Verehrung von Gott und Göttin, als „Duotheismus“ oder „Bitheismus“ bezeichnet, in der Praxis kann sich dieser jedoch unterschiedlich auswirken, von pantheistischen oder monistischen Konzepten bis hin zu Polytheismus und Henotheismus und, wo die Götter primär als Prinzipien aufgefasst werden, sogar als Form von Atheismus.
Göttinnenspiritualität: Innerhalb der Gaia-Religion oder Pandea existieren sowohl monotheistische als auch polytheistische Sichtweisen. Teilweise wird die Göttin auch mit dem weiblichen Selbst identifiziert.
Keltische Religion: Der keltische Rekonstruktionismus betrachtet sich selbst als polytheistische und animistische Religion, das Druidentum hingegen hat seine Wurzeln in universalistischen und pantheistischen Glaubensvorstellungen, ist heute jedoch auch polytheistischen, duotheistischen oder monistischen Vorstellungen gegenüber aufgeschlossen. Der OBOD nimmt sogar explizit Christen und Buddhisten in seine Reihen auf.
Germanische Religion: Asatru und der Theodismus verstehen sich vor allem als polytheistische Religionen, wobei im Ásatrú mit dem Konzept des „Fulltrui“ auch henotheistische Tendenzen bestehen. Die Ariosophie hingegen ist monotheistisch ausgerichtet oder im Spezialfall sogar agnostisch, wenn ein besonderer Gottesbezug gar keine Rolle mehr spielt.
Thelema: Da in Thelema das Göttliche zumeist mit dem Ich identifiziert wird, betrachtet sich Thelema oft als atheistische Lehre, den Göttern kommen hierbei lediglich Rollen als Prinzipien zu.
Diskordianismus: Der Diskordianismus hat seine Wurzeln im Atheismus, wobei mittlerweile jedoch einige Anhänger begonnen haben, Diskordia als reale Göttin zu begreifen.
Einen großen Einfluss auf den Neopaganismus hatten auch die Theorien des Psychologen Carl Gustav Jung, welcher die verschiedenen Gottheiten als Archetypen der Seele aller Menschen interpretierte. C. G. Jung wird in vielen Strömungen, wie z. B. Wicca, rezipiert: So wird sein Mutterarchetyp mit der Göttin und der Vaterarchetyp mit dem Gott identifiziert und sogar Jungs Theorie selbst ein inhärenter Paganismus attestiert. Andererseits gibt es jedoch auch scharfe Ablehnungen einer reinen Betrachtungsweise der Götter als Teilen der menschlichen Seele.
Viele Neuheiden lehnen allerdings diese theologischen Spekulationen rundweg ab. Wie in den antiken Religionen haben für sie ein bestimmtes Bekenntnis und ein Set von Dogmen keine besondere Relevanz in der Praxis. Viel wichtiger ist ihnen richtiges Handeln, also dass Kulthandlungen sorgfältig und ehrfürchtig durchgeführt werden.
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fabiansteinhauer · 11 months ago
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Sinnbild Verfassung
1.
In Frankfurt wird im Sommer, im Juli, eine Tagung zur Verfassung der Sinnbilder, in dem Fall zum Sinnbild Verfassung organisiert. Kulturtechnikforschung strikes back, unter anderem alle diejenigen, die behaupten, dass Rechtwissenschaft keine Bildwissenschaft sei und von Kulturtechnikforschung nicht profitieren könne.
Das Wort Sinnbild gilt als Übersetzung des Wortes Emblem, als Bezeichnung für Insignien, Wappen oder Schilder. Da bin ich gespannt, wie das Thema ausgeschöpft wird. Ein bisschen skeptisch bin ich immer ziemlich. Ab und an werden Begriffe nämlich mit großem Bedacht gewählt, nimmt man den Begriff aber zu ernst und bohrt zu dringend nach, wird abgewiegelt: Man habe das eher bildlich und den Begriff so wörtlich gemeint oder eben schlicht ein Signal für eine Tagung gebraucht. Juristen tendieren dazu, auf den Ernst der Begriffe zu pochen, bis jemand kommt, der die Begriffe noch ernster nehmen kann, dann tendieren dazu zu sagen, mal solle das alles pragmatischer verstehen. Die Schlingel!
Meine Anregung zu dieser Tagung wäre es, das Thema archäologisch und mit Mitteln der Kulturtechnikforschung anzugehen, also nach den verfassenden Techniken zu fragen, konkret und historisch im Zusammenhang mit Insignien, Emblemen, Wappen und Schildern, mit sog. stemmata und imagines, mit pictura und mit tabula picta vorkamen. Mein Anregung: keine Theorie ohne Geschichte, sonst wird es Schwierigkeiten geben, zu relativieren.
2.
Verfassen ist eine Kulturtechnik, die unter anderem durch graphische und choreographische Akte wahrgenommen und ausgeübt wird. Sie wird nicht nur durch Akte wahrgenommen und ausgeübt, auch durch Akten und Tafeln, durch Urkunde, Protokolle, Kommentare und Urteile, durch Berichte und Bilder, durch Bauten und Pläne, durch alles das, was dabei kooperiert, zu fassen und damit zu verfassen. Dieter Grimm und andere sprechen bei diesen Fassungen von der relativen Autonomie des Rechts, wir verstehen das auch als relative Heteronomie des Rechts. Etwas setzt über, etwas ist übersetzt, aber dabei sind nicht nur das Recht und die Politik im Spiel.
Grimm fokussiert die Politik, weil er an konstituierten Foren und Organisationen der Politik denkt (nicht an das Politische) und weil er vor allem die Assoziation fokussiert, die man Staat nennt. Das erklärt eventuell, dass er bei den Relationen, Autonomien und Heteronomien nur das Recht und die Politik erwähnt - und nicht von Religion, Kult, Mythos, Aberglaube, Moral, Weltanschauung, Kultur, Wirtschaft, Technik, Ökologie und allen weiteren Normen spricht.
3.
Warburg entwirft auf den Staatstafeln eine Theorie und Geschichte der Verfassung, auch wenn das gegenüber der Geschichte und Theorie des Vertrages nicht so schnell zu erkennen ist. Warburg fokussiert zuerst den Vertrag, das Tragen und Trachten, das hat mehrere Gründe. Einer davon ist der Umstand, dass die Lateranverträge als Gründungsdokument des neuen römischen Staates gelten und dieser Staat seine Gründung über den Abschluss und die Ratifikation der Verträge markiert. Keine Verfassungsgebung soll den neuen Staat konstituiert und die alte Idee einer Assoziation als Körperschaft restituiert haben. Ein zweiter Grund: Warburg hatte auch vor dem Februar 1929 und seit 1896 immer wieder das Tragen und Trachten in den Vordergrund seiner Überlegungen gerückt, das Fassen und Greifen, auch das schauende Erfassen, das Blicken und Bilden als Fassen und Greifen tauchen nicht so häufig in Warburgs Notizen auf. Aber sie tauchen auf, prominent etwa in den Notizen zum Schlangenritual und zum Greifmenschen sowie in den editierten Notizen zu den Fragmenten der Ausdruckskunde, den grundlegenden Bruchstücken.
3.
Dennoch ist Aby Warburgs Beitrag als Beitrag einer Verfassungsgeschichte und Verfassungstheorie zu lesen und dabei auch als Beitrag aus der Geschichte der Rechtswissenschaft. Warburg macht sich nicht nur Gedanken über die Rechtswissenschaft, wer macht sich rechtswissenschaftlich Gedanken, seine Methoden sind auch rechtswissenschaftliche Methoden: Juristische Quellen identifizieren und methodisch auslegen, etwa nach hermeneutischen, logischen Methoden. Besonders hilfreich wird Aby Warburgs Beitrag, wenn man die Übersetzungschritte und den Austausch beobachten möchte, der stattfindet und wegen dem das Dogma der großen Trennung eingerichtet wird. Wenn man beobachten möchte, wie etwas zwischen Kunst, Religion, Politik, Moral, aus Animalischem oder Physischem ins Recht übersetzt wird und mit dem Recht Austausch treibt und man darum sagt, dass müsse man aber trennen und ausdifferenzieren, damit solche Übersetzungen und so ein Austausch nicht ungeschieden, ungeschichtet, ungemustert oder gar maßlos vorgehe, dann ist Warburgs Arbeit hilfreich. Hilfreich ist sie auch dann, wenn man nicht unterstellt, dass das Recht Bestand hätte, beständig sei oder aber Verhaltenserwartungen kontrafaktisch stabilisieren würde. Wenn man eher davon ausgeht, dass das Recht unbeständig, meteorologisch und polar ist, dann, vielleicht nur dann, ist Warburg hilfreich. Wenn die Polizei weder dein Freund noch dein Feind, sondern mal dein Freund und dann wieder dein Feind oder auch ganz ohne Freundschaft und Feind schlicht jene verkehrende Weise der Polarität ist, die man als Polizei begreift, dann ist Warburg hilfreich, auch für eine Geschichte und Theorie der Verfassung.
Vor allem, wenn man Verfassung als nomen actionis (als das Verfassende) begreifen möchte und dann zu denjenigen Techniken forschen möchte, die etwas auch dann noch passioniert tun, wenn sie als aktiv begriffen werden sollen, dann ist Warburg hilfreich, denn er hat dafür einen Begriffsapparat und Vorarbeiten geliefert.
Keine Theorie ohne Archäologie, keine Theorie ohne Geschichte und ohne sedimentäre Geschichte. Sonst kommen Verflachungen dabei raus, die mir nicht hilfreich sind und es würde mich arg wundern, wenn sie anderen besonders hilfreich wären.
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felixkummer-fake · 1 year ago
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Sinnbild wie ich mich fühlen würde, wenn ich Steffen treffen würde
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sowlmates · 1 year ago
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So sehr ich Adam Schürk und Vincent Ross als Charaktere mag, die Idee einer Schürk/Ross WG erscheint mir so abwegig. Ich mag den headcanon, keine Frage, aber ein Adam, der von Vincent über mehrere Jahre liebevoll pseudo-therapiert wurde, hätte doch NIEMALS solche Kommunikationsprobleme. Der hätte das Geld ausgebuddelt und direkt mit Leo reinen Tisch gemacht. Allein eine Freundschaft zwischen Adam und Vincent klingt für mich implausibel: Vincents Ziel bei der Polizei ist es, dass "sich einfach alles ändern muss." Adam würde nicht davon profitieren, wenn sich alles ändert. Er ist das Sinnbild schlechter Polizeiarbeit.
Aber mir fällt jemand anderes ein, mit dem Adam in Berlin schon eher Bekanntschaft gemacht hätte: Robert Karow.
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