#Madonna del Parto
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Madonna von O
You keep on pushing my law over the borderline.
1.
I miss Miss Vis so much, which is my mission to miss/ O vismanic I miss/ the man I can be to miss. the maniac oh, oh/ the more I miss I can/ the vis in O I see/ I act to see the scene.
I miss Miss Vis with wit. with what I see I miss: a sea, an ocean I miss. oh seen I have the scene/ the vision I can see/ aye, aye, oh eyes, I see.
I miss Miss Vis so much, my mission is too much. I miss, oh I miss so much. my mission to O, to O/ to the only one I see/ and o is for the sea/ o is for the O/ OO is for she. force me to the sea.
O to O, O O= O O O O O.
Oh too Oh, O O. O O' O O' O.
2.
two O, O O: for being fourioso: I miss O. four beings, four/ I owe so/ four keep O so short. O that is for four. see soon seas of O, seasoning OO. Seasons of oh O, soon I miss oO.
nor see I O ostensible/ sothering OO, wostering to see OO, oceans do I see.
what do I love O? for being four i love O/ like winding directions I love O/ for clapping four windows, for willow's weep/ in windows will: wildly I love O/ will, oh weep my O?
for liking to wind/ for winding four: I like O/ four O O O O O. O gets my out of sync, i sink in O, OO. let me sing to O, my sirenes sirene O.
I act to see the scene/ I lick, I lick OO/ I love o'scene O, O! I see in scenes Miss O/ countless miss i O/ i act to see the seen.
Oh Countess O, Oh Countess O: can't I miss Miss O? The vis in O I see, but can't I miss Miss O? the 'but' of O I see, but can't i miss Miss O? the 'can't' of O I see, but can't I miss Miss O?
3.
I miss one O, one O! the more I miss the one, the more I miss, oh, miss O/ I owe to miss O O. oh only one I know, oh that's the O I own. oh am I on my own, than let me miss O O'.
oh numbers I have drawn/ oh numbers of Miss O/ the numbers let me drown/ to numberless oo.
4.
only one, eau O/ fleeting, flattering O'. Oh let's, oh letters O, oh ject the letter O. Objects (let me let) that let, that led to O. subito OO! ject the letter O. subject letter O/ let my letters ject. ject, oh ject my O, subito Oh, OOOOOh!
5.
miss I or miss i O? that is the O eau.
Kommentar
Piero della Francesca, über den Hubert Damisch ein beinahe rettendes, glücklicherweise aber nur hilfreiches Buch (hilfreich auch für ab und zu dichtende, dann wieder dicht machende Leute) geschrieben hat, malt die Madonna del Parto, die unter anderem in Brasilien Madonna von O genannt wird.
Um die Hauptstadt der Schiff- und Lichtbrüchigen herum, also um Recife herum, auch in dieser rauhen und proletarischen Hafenstadt einer nur vergehenden Sklavengesellschaft, stehen haufenweise Kapellen und Kirchen, die dieser Madonna, genau ihr, gewidmet sind.
Della Francesca ist damit nicht nur einer der bekanntesten Maler von geteilten Bildern, also den Bildern, deren Grenzen mitten durch das Bild gehen und von denen man eines auf dem Cover der amerikanischen Ausgabe von Vestings Buch über Transformationen und Transfiguration des modernen Subjektes findet (da leider so beschnitten, dass man nicht mehr sieht, dass das Bild von Anfang an beschnitten war). Nicht nur die berühmte Gerichts- und Gesprächsszene aus Urbino ist so ein Bild. Auch diese Madonna ist so ein Bild. Und, ein Clou, Bingo! Piero hat, um die 'Beamten des Himmels', die Engel oder Angeln zu zeichnen, eine Schablone als Polobjekt verwendet, also eine wendbares Formular verwendet. Die Schablone für beide Figuren am Rand des Bildes war nicht die gleiche, sie ist die Selbe, die sich nicht gleicht.
Piero hat sie nur doppelt verkehrt, von links nach rechts geschoben und dabei umgedreht. Ich finde das genial, vor allem weil er das für die Sekretäre des Pavillons, der Faltarchitektur, eines diplomatischen Objektes gemacht hat. Die Angeln stehen nicht, sie sind gedreht und drehen, sie schließen nichts, was nicht öffnet und sie öffnen nichts, was nicht schließt. Das sind Falter, Kipper, Wender, Dreher, eben sehr hilfreiche Sekretäre. Da sieht man ein, zwei Kardinäle.
Dieses Bild ist hilfreich, weil es mit Polarität umgehen lässt, und es lässt mit Polarität umgehen, weil es Polarität nutzt.
Wenn ich nicht mit mir zusammen sein wollte, wie wollte ich das dann mit Dir? Hamlets Frage ist brutal, der ist zwar ein Zauderer, aber das heißt nicht, dass das Zaudern nicht brutal sein kann. Würde wollen. Würde wollen wir alle - nur sollte man dann frei sein, es zu können. Der Diskurs der Polarisierung läuft teilweise so, also wolle man immer anderen den schwarzen Kater zuschieben. Dass jemand polarisiert, das soll dann heißen, das ohne sein tun alles still und ruhig wäre, nichts drehen und verdrehen, nichts kehren und sich verkehren würde. Schlechtes Spiel für Krisen, schlechtes Spiel um zu kreisen, kein Spiel für Diplomaten, es sein denn, dass sie bluffen und Druckmachen wollen. Dann hat halt der Putin, die AfD, der Trump, die SPD, der Grüne oder der Schwarze, die Juden oder die Palästinenser, die Staatsrechtslehrervereinigung, der Mörder oder Ukrainer und immer der andere Schuld.
Meine These lautet, dass auch die Rechtswissenschaft, die nicht diejenige des Rabula Warburg ist, von der Polarforschung lernen kann, schon um das Vertrauen und die Wachheit dafür zu ermöglichen, dass das Gegenüber immer alles das können könnte, was man selber können könnte. Niemand ist doofer als man selbst.
Man kann das Recht symphatisch oder emphatisch machen, aber das wäre nicht mein Ziel. Mein Ziel wäre es, Techniken der Polarisierung aussüben und wahrnehmen zu können, um jede Verkehrung mitmachen zu können, ohne von ihr überrumpelt zu werden. Das wäre Neofabianismus: kommen lassen, mitdrehen, tanzen lassen. Man kann versteinerten Verhältnissen ihre eigene Melodie vorpielen. Wenn man dann aber glaubt, dass die Melodie nur den versteinerten Verhältnissen eigen oder man selbst nicht auch versteinert wäre, dann bringt das mit der Dialektik gar nüüscht, nichts hillft dann, auch der Witz nicht. Dann glaubt man nur an Rettung, Erlösung und nicht mehr an mutual aid. Ich brauche keinen Gott, keinen Meister, keinen der nicht tanzt. Mutial aid wird Millieu, wenn alle Referenzen lose los sind und tanzen.
Leuten, die Rat und Hilfe suchen, schuldet man eindeutig Antwort, auch eindeutige Antwort, unbedingt. Man schuldet ihnen aber nicht, sie dumm zu halten, sie für dumm zu halten. Leute, die das Gesetz oder die Liebe suchen, was immer sie suchen, denen soll geraten werden, aber die sollen nicht geführt werden. Man schuldet niemandem ein Beweis dafür, dass man Gesetze oder die Liebe hat. Man schuldet Vertrauen und Kredit.
Friedrich Kittler hat in Bezug auf den Briefverkehr zwischen Leo Strauss und Alexander Kojeve auf ein Schreiben hingewiesen der verfolgt ist und darin zensiert, also zensiert ist und selber zensiert, also etwas an sich unterdrückt und dem Lesen unterdrückt. Dazu gibt es auch ein verfolgtes Lesen, also ein Lesen, das an sich etwas unterdrückt und damit dem Schreiben etwas unterdrückt. Egal welche Medien verwendet werden, die werden in Kulturtechniken verwendet, die Warburg Distanzschaffen nennt. Man schreibt, um etwas loszuwerden, und das ist unter anderem das, was das Schreiben sagt. Man kaschiert darum das Schreiben, kaschiert daran, was halbgeschrieben oder zweideutig sein soll. Das Distanzschaffen, wie Warburg es beschreibt, ist eine vague Technik: Sie verkehrt, macht Verkehr möglich. Sie verzehrt, macht Verzehr möglich. Sie begehrt, macht Begehr möglich. Man liest einen Text und liest was man begehrt, verzehrt, verkehrt, aber nicht, dass man den Text begehrt, verzehrt und verkehrt. Niemand will im Wahnsinn stehen, niemand will schwindeln. Und dann kommt es, dass an Unklarheiten und Zweideutigkeiten, an Spaltung der andere schuld sein muss. Hegel ist so unklar, Metaphern führen zu nichts, kein Mensch versteht, was da steht.
Die Menschheit steht nicht im Wald vor lauter Bäumen, die ist der Wald vor lauter Bäumen, und alles Rauschen darin, daran, dadurch, das ist sie mit.
#Madonna von O#Geschichte und Theorie Os#objects that let#letters#lawable#shakespeares omlett#shake speares#ohm letter#lawable oletters#madonna del parto#piero della francesca#letter
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Malerei vs. Film
Warum man malt, statt zu filmen? Die Malerei kann später immer nochmal in einem Film, der Film später aber nicht doch noch in der Malerei auftauchen.
Warum man sich mit der Geschichte und Theorie des Rechts befasst? Weil das Recht an allem klebt und haftet, das Recht alles verschlingt und allem auf verschlungenen Wegen verbunden ist, man darüber sich also auch mit allem anderen befassen kann. Allein der Blick in die austauschbereiten Loseblattsammlungen von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien lässt das Herz hüpfen, gibt es doch dort sowas wie des Bürgerlichen, der Arbeit, etwas für Milch und Käse, für Friedhöfe, Flugplätze und Flughäfen, für Ehe und Anlagenbetrug, für Wasser und Wein, dazu Grundrechte für Kunst und Wissenschaft zum Beispiel, die einem sogar die Möglichkeit bieten, Gutachten zur documenta zu schreiben. Das ist doch Luxus, was wollen die Neugierige denn noch?
La prima notte di quiete (Valerio Zurlini, 1972)
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Monterchi (AR): il Presepe Vivente nel paese di Piero della Francesca
Nel cuore dell’Alta Valtiberina, Monterchi, il borgo medievale che ha dato i natali a Piero della Francesca, ospita uno dei presepi più autentici della Toscana. Dal 26 al 29 dicembre e dall’1 al 6 gennaio, le Ville, una frazione di Monterchi, si trasforma in un palcoscenico a cielo aperto con 57 scene distribuite lungo un percorso di 1000 metri. Continue reading Monterchi (AR): il Presepe Vivente…
#Alta Valtiberina#arte rinascimentale#Betlemme#borgo medievale#fiaccole#Madonna del Parto#Monterchi#museo#Natale 2024#Piero della Francesca#presepe vivente#rappresentazione sacra
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La Madonna del Parto del Sansovino torna a splendere con la biopulitura – Michelangelo Buonarroti è tornato
#Madonna del Parto#books#books and art#Kunst#margininversi#writing#media#poetry#arte#museum#sculpture#art and writing
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Madonna del parto
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Painting on linen / sketch and notes in journal / my photo (Piero's Madonna del Parto)
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Attesa - Expectant

Attesa - At the window. Expectation | Sergey Tutunov (1925-1998, Russia)

Madonna del Parto, 1450-65 (Musei Civici, Monterchi, Italia) | Piero della Francesca (1412 ca.-1492, Italia)

Annunciata (Madonna dell’attesa), ante 1484 (Museo d'Arte Sacra, Camaiore, Italia) | Matteo Civitali (1436-1501, Italia)

Madonna del Parto, XIII-XIV secolo (13-14th century) - Mitreo di Sutri, Sutri (Viterbo), Italia
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Venerdì parto per l'ultima vacanza dell'estate, la più lunga e la più attesa. Vado via con cinque ragazze, quattro di loro conosciute due anni fa quando siamo state per una settimana a Madonna di Campiglio.
Quella volta non avevo aspettative, avevo solo voglia di viaggiare perché finalmente stavo bene dopo anni di depressione e un anno di antidepressivi, ma quello che ho vissuto è stato molto più di quanto mi aspettassi. Non posso dire che siamo amiche, non nel senso stretto del termine, ma ci vogliamo bene e ci rispettiamo. Si va d'accordo con semplicità, c'è solo voglia di stare insieme. Ogni volta che ci vediamo è una festa, se manca una di noi si sente la differenza, è come se mancasse un tassello.
Non vedo l'ora sia venerdì per vederci nuovamente, parlare fino a non avere più voce, sfidarci a dooble e cucinare tutte insieme.
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Fotoromanza 734 (ovvero l'arte in politica)
Mara Carfagna, Compiuta Donzella Raffaello Sgarbi, Deposizione René Magritte , ”Gli amanti” Piero Della Francesca, la Madonna del Parto

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Zettel von 1896
1.
Das Jahr 1896 fängt für Aby Warburg in Amerika an. Im Frühjahr zeichnet er dort, m.E. in San Francisco, einen Zettel, der zu dem berühmtesten und meistkommentierten Zettel von Warburg wird. Das ist der Zettel, den ich den Zettel von 1896 nenne, obwohl es mehrere aus dem Jahr gibt. Aber er ist eben nicht irgendein Zettel von 1896, sondern der Zettel von 1896, der Oberschlumpf unter Warburgs Zetteln aus diesem Jahr.
Man könnte ihn auch den Zettel von S oder (im Hinblick auf die Geschichte und Theorie von O) den Zettel von O nennen (einen Verwandten der Madonna von O ("Madonna del Parto"), dann wäre er auch ein Verwandter der Marquise von O). Didi-Huberman deutet das, was sich dort auf dem Zettel abspielt, als Begehren, explizit auch als Geschlechtsakt.
2.
Warburg legt den Zettel in Spalten und Zeilen, also tabellarisch an, diese Anlage ist eine kleine oder mindere Tafel, ein Täfelchen. In einer Spalte taucht O auf. O wird eine Zeichnung zugeordnet, die wie das chinesische Zeichen für China, für das Reich der Mitte, wie die Skizze einer glossatorischen Kommentarseite oder aber, das drängt sich mir auf, selbst wie eine kleine Tafel aussieht, durch die in der Mitte und über ihre Ränder hinaus eine Linie geht, als solle diese Linie die Tafel teilen, spalten, verdoppeln, durchziehen oder durchschneiden. Ich spreche im folgenden Verlauf von einer geteilten Tafel.
S wird ebenfalls ein Zeichnung zugeordnet, die diesmal wie ein Wirbel, ein Strudel oder eine nach unten hin spitz zulaufende, leicht trichterförmige Spirale aussieht. Ich spreche im Folgenden von einem Wirbel. Das sind die ersten beiden Zeilen des Zettels, aufgeteilt in Spalten. Ich beginne nun die Zählung noch einmal neu.
Danach folgen drei weitere Zeilen, deren linke Spalte diesmal für die Zeichnungen genutzt wird, genauer: um die beiden Zeichen für S und O unterschiedlich ineinander und zueinander zu setzen. Die rechten Spalten werden diesmal für kurze Formulierungen, vermutlich Beschreibungen oder Erläuterungen der zusammengesetzten Zeichnungen verwendet. Warburg bezieht die Zeichnungen dort auf ein mehrfach auftauchendes warburgeskes Begriffzusammenhanges, Der Zusammenhang wird aus Tragen, Getragen werden, Trachten, Tragik (einem Scheiterhaufen aus Aktion und Passion?) einerseits und aus dem Pendeln (hier ist es ein "Perpendikel") gebildet. Mit ihm versucht Warburg zu fassen, was er an anderer Stelle auch mit Begriffen zur Polarität zu fassen versucht.
In der ersten Zeile von diesen dreien sind S und O wie der Atlas und der Globus zusammengesetzt. Warburg hat die geteilte Tafel auf den Wirbel gesetzt, wie auf seine Schultern. Dafür hat Warburg die rechteckige Tafel um neunzig Grad gedreht, quasi hingelegt. Er legt die Tafel sogar perspektivisch an. Warburg wendet und kippt die Zeichnung aus einer vertikalen in eine horizontale Stellung. Aus dem Rechteck wird ein Parallelogramm, das lese ich als Einführung einer Perspektive, mit der Warburg aus der Fläche des Zeichens ein Zeichen macht, das einen Körper hat. Geometrisch ist das Parallelogramm zwar ein zweidimensionales Zeichen, aber in dem Unterschied, den Warburg zwischen Rechteck und Parallelogramm mach,t und indem er das Zeichen um 90 Grad kippt, deutet er doch eine Räumlichkeit, also eine dritte Dimension an.
Beides, die Veränderung der geometrischen Form und ihr Kippen, assoziiere ich auch mit den Schreiben von Thomas Hensel, der sich besonders mit Warburgs Tischen befasst hat und der immer wieder betont, wie wichtig für Warburgs Schreiben und seine Graphien Tafeln sind, die man horizontal legen und vertikal aufstellen kann. Das alles lässt mich dieses Zeichen nicht nur als abstraktes Zeichen für ein/ das Objekt lese, sondern als Zeichen einer Tafel und immer auch als Zeichen für ein Zeichen, eine Zeichnung und ein Zeichnen.
In der zweiten Zeile macht er es genau so, kehrt aber das Verhältnis noch einmal um: diesmal ist die gekippte Tafel unten und der Wirbel oben. In der dritten Zeile richtet er die Tafel wieder aus der Horizontalen in der Vertikale, zeichnet sie wieder flach (ohne perspektivische Andeutung, das Parallelogramm ist wieder ein Rechteck) und durchzieht die Tafel (um die teilende Linie herum) mit dem Wirbel.
3.
Warburg durchdenkt das Verhältnis zwischen S und O auf diesem Zettel meteorologisch. Das ist ein vager Zettel und/oder ein Zettel zu dem Vagen im Sinne des Verkehrenden, Verzehrenden, Begehrenden, Bekehrenden, also im Sinne des lateinsichen vagire oder im Sinne des veralteten eingedeutschten Wortes fagieren.
An Warburgs Denken lässt sich das Vage anders bestimmen, als es im umgangssprachlichen und sorglosen Gebrauch verstanden wird. Das Vage ist in diesem Sinne entweder nicht das Unbestimmte oder die Freiheit von einer Bestimmung resultiert in diesem Fall nicht aus einer Leere und nicht nur aus einer Negation.
Das Vage ist nicht das Unpräzise. Die Schnitte (Szissionen), die das Vage macht, sind nur doppelt bewegt, also bewegt, weil Schneiden (dieser Weise einer Operationalisierung von Differenz) hier eine durchgehende Bewegung ist und weil die Schnitte bei aller Schärfe sich in der Reproduktion nicht vollständig decken, nicht perfekt aufeinander aufsitzen. Präzision ist die Qualität einer Reproduktion, zwischen dem Vorschnitt und dem Nachschnitt bleibt im Falle des Vagen Differenz bemerkbar, auch wenn die zwei Schnitte scharf durchgehen.
Das Vage ist in diesem Sinne nicht das Ungefähre und Ungenaue. Das Vage ist in diesem Sinne, einem Sinne, den wir durch die Auseinandersetzung mit Warburg aus seinem Denken, Schreiben und Skribbeln extrahieren, etwas, das Bestand hat und doch unbeständig ist. Seine Unbeständigkeit resultiert als auch nicht aus einer Leere und aus einer reinen Negation, ist nicht utopisch und uchronisch, sondern heterotopisch und heterochronisch. Dieses Vage erscheint bewegt und bewegend. Seine Form geht mit Linien einher, die verschlungen sind und die verschlingen. Die Differenz des Vagen, also dasjenige, was in der Aneignung und Bestimmung von Differenz einen Unterschied ausmachen soll, bleibt ungelöst oder unvollendet. Wie bei einem Händel, in dem man dasjenige, was man abgibt, nicht los wird und dasjenige, das einem gegeben wird nicht erhält (also letztlich wie bei jenem Deal, der als Mythos der Gründung der KBW von Max Warburg erzählt wurde und seitdem herumgeistert, bis hin zu Texten, die lebenslänglich aufgehängt gehören) ist das Vage unruhig, weil seine Unbeständigkeit nicht damit einhergeht, dass etwas an ihm weg kommt. Es kommt nicht weg, nicht einmal im Vergehen. Es insofern Effekt eines Distanzschaffens, das die Entfernung, die es schafft, nicht zurücklegt.
Was dann? Die Entfernung, die dieses Distanzschaffen schafft, pendelt. Seine Maße sind skalierbar, stehen noch bei der größten Präzisionnicht fest, sie bewegen sich mit der Form, sie schwanken, schwillen an und schwillen ab. Das Distanzschaffen kann also eine große Distanz schaffen, es kann die Ferne verschwinden machen, also machen, was Heidegger die "Ent-Fernung" nennt und als Verschwindenmachen der Ferne definiert. Das Distanzschaffen schafft kleine Entfernungen, winzige Entfernungen und symbolische Nähe, schafft noch einen Abstand der auftaucht, als ob er keiner sei. Das Distanzschaffen kann auch transgressiv sein, den Abstand lässt das Distanzschaffen immer symbolisch, nur und immerhin symbolisch auftauchen.
Das Vage ist sprachlich dem Lateinischen und dem Griechischen verwandt, dort den Wörtern, die eine schwache Bewegung bezeichnen, schwach nur in dem Sinne, weil an ihr deutlich noch etwas anderes als Bewegung stattfindet. Das Vage ist bewegt, verstellt auch was, führt auch von Stelle zu Stelle, führt aber auch nicht von hier nach da, nicht fort, zielt nicht (führt irgendwie nicht zum Ziel). Der Vagabund streut so herum, das die Zielführenden und Beständigen sagen würden, er könnte es auch lassen. Der Pendel wiederholt sich und lässt doch die Frage offen, ob und inwieweit seine Schwünge nicht jedes mal andere sind, wo sie doch mit der Zeit gehen. Die Verwandtschaft zum Lateinischen setzt sich in den Sprachen fort, die durch die Latinität gegangen sind, die das Latein korrumpiert haben oder vom Latein korrumpiert wurde. Vagor ist dem deutschen Wort vage nahe verwandt, es ist dem französische vague und Vogue verwandt, es ist dem Englischen vague verwandt. Es ist sogar dem englischen wage verwandt, wage wie in Wages Of Fear (das sage ich, weil beide Versionen dieses Films dieser oft verkannten Verwandtschaft ein monumentales Denkmal errichtet haben, inklusive Zittern, Wackeln, Pendeln, Verschlingen und Explosion).
Es ist den deutschen Wörtern Vage und Waage, Wagen (Fahrzeug wie in Bilderfahrzeug) und wagen und damit auch dem Wiegen, Wogen, Wägen, es ist der 'Wegung' verwandt, wie sie in den Wörtchen Bewegung und verwegen auftaucht. Es ist der Abwägung verwandt. Das Vage ist dem griechischen phagein verwandt, das ist fressen, verschlingen, verzehren. Auch das ist in dem Sinne eine schwache Bewegung, weil an dem Vorgang noch etwas anderes als Bewegung deutlich wird (mehr noch: dessen Deutlichkeit bedrängt). Das soll ein Essen sein, das noch etwas anderes als ein Essen sein soll. Didi-Huberman hat eine Typologie des Essens entworfen, in dem es mehrere Typen gibt, in denen man nicht isst, um satt zu werden, das wären alles Weisen, zu Fressen oder zu Verschlingen, also unersättliches Essen, unersättlich schon darum, weil es noch etwas anderes als Essen ist. Vom Essen, das stattfindet, um dem Anderen ähnlich zu werden ( wie manche Bullen fressen, um stark zu werden) über das Essen, das stattfindet, um aufzuerstehen und dann auf ewig im Himmel zu leben bis hin zum Essen, das zum Kotzen ist, sind alle diese Vorgänge immer auch schwache Bewegungen, nicht weil sie nicht intensiv wären oder nicht intensiv vorkämen, sondern weil ihre Deutlichkeit dadurch bedrängt wird, noch etwas anderes als Bewegung zu sein. Die bedrängte Deutlichkeit ist nicht undeutlich, sie ist deutbar, gibt der Deutung Raum, Zeit, Schub und Aufenthalt.
Wörter sind verwandt, so wie die Menschen verwandt sind. Die meisten Morde finden innerhalb der Verwandtschaft statt, diese Verwandtschaft heißt also ziemlich viel und ziemlich wenig. Eins ist sicher: immer, wenn diese Verwandtschaft etwas heißt, kann man und soll man der Präzision darin nachgehen.
Alles Vage, das bei Warburg auftaucht, taucht in der Nähe der Polarität auf. Der Zettel von 1896 ist auch ein Zettel zur Polarität: Die Linie, die die Tafel teilt, ist eine Achse, der Wirbel läuft an auf einer Achse spitzt zu; wenn S ein Subjekt ist, ist es ein polares Subjekt wenn O ein Objekt ist, dann ist es ein Polobjekt.
4.
Zum Vagen, zur Polarität: nicht über das Vage und nicht über die Polarität. Ich behaupte nicht, das Warburg expliziert, was ich gerade expliziert habe. Warburg kommt in der Erläuterung, die ich gerade gemacht habe, S näher und rückt von S ab, kommt O näher und rückt von O ab, ist stellenweise eher das Subjekt der Erläuterung, stellenweise eher das Objekt der Erläuterung. Stellenweise, ich spekuliere, könnte er begreifen, was ich aus dem Zettel extrahiere, stellenweise könnte es sein, dass er es nicht begreift.
5.
Nach seiner Seereise mit Melchior beschliesst er, aus den Zetteln einManuskript zu machen. Oben habe ich also fotografiert, alles abgezeichnet und abgeschrieben im Manuskript der grundlgenden Bruchstücke auftaucht. Das Scöne im Archiv sind unter anderem die Listen, die man selbser ausfüllen muss um an Material zu kommen und die auch wieder im Archiv landen. Im Kriegsarchiv in Wien etwa habe ich mich eine Liste eingetragenum um Fritz Saxls Personalakten aus der Armee zu bekommen, in der Liste stand sonst nur Dorothea McEwan, die Vorgängerin von Claudia Wedepohl. Man sieht also, wer vor einem der Material gesehen hat. In großen Zeitabständen schauen die Leute beim Zettel von 1896 vorbei. Wie am Mond sich die Blicke der Verliebten treffen, auch wenn sie an unterschiedlichen Ufern des Mittelmeeres stehen, so treffen sich am Archivmaterial und seine Listen die Blicke der Verliebten, auch wenn sie durch lange Zeiträume getrennt sind. Mitten im Archiv beginnt der Zettel von 1896 mich zu verzetteln und ich mit ihm mich.
6.
Der Zettel von 1896 ist für das Verständnis der Gespräche zwischen dem Juristen Sally Georg(e) Melchior und dem mit frischer anthropologischer (Warburg spricht freilich von Ethnographie, nicht von Anthropologie) Lehre ausgestatteten Kunsthistoriker Aby Warburg wichtig, weil es dort um ein Symbol geht, das eine Formel ist und ein Protokoll hat, in dem etwas gegriffen und der Griff gezeigt und gesehen werden muss, in dem Differenz über Nähe und Ferne operationalisiert wird, um etwas zu übertragen. Dieses Symbol heißt mancipatio, Warburg deutet es in kurzen Bemerkungen als ein Problem des Distanzschaffens. Für das Verständnis der Staatstafeln ist der Zettel wichtig, schon weil sie auch eine Summe dessen darstellen, was Warburg vom Recht wissen will und vom Recht zu wissen schafft, das ist die Summe einer warburgesken Rechtswissenschaft. Es kann sein, dass Warburg Tafel 78 als O anlegt, denn das ist eine Tafel, deren Form und Ordnung dem Subjekt Warburg, dem Individuum, eher fern liegt. Die nahezu aristotelische Einheit der Tafel, die eindeutig ausgerichtete chronologische Ordnung der Tafel, der Umstand, dass alle Linien dort entweder horizontal oder vertikal, nicht aber kurviert sind, das spricht dafür. Tafel 79 wäre dann S, da sind sie, die Kurvierungen, Warburg legt Bilder elliptisch um die Messe von Bolsena herum an, die Ellipsen kommen zwar zur tabellarischen Ordnung hinzu, auch finden sich vertikale und horizontale Spalten und Zeilen, dazu eine Achse in der Mitte, um die herum Gesten spiegelverkehrt werden. die Polarität bedrängt hier aber die Deutlichkeit und die Deutbarkeit der Tafel auf eine Weise, dass man gleich sagen möchte: Das ist Warburg, typisch Warburg. Man könnte einwenden, dass O doch selber eine unendliche Kurvierung ist, aber deswegen zeichnet Warburg ja O als geteilte Tafel, als Rechteck und Parallelogramm, durch das eine Linie zieht (und dank derer eine Linie Zug hat). Eine geteilte Tafel ist bei Warburg nicht nur Ding oder Unding, das ist ein skalierbares Operationsfeld. Weil die Tafel nicht nur flach ist, sondern auch einen Körper hat, kann man auch von einem skalierbar operablen Objekt sprechen. Nicht nur das Objekt, auch das Operable daran ist skalierbar.
7.
Einer der Texte von Aby Warburg, die für die Verständniss dieses Zettels wiederum wichtig sind, wird viel später geschrieben, nämlich im März 1923, in der Schlussphase seines Aufenthaltes in Kreuzlingen. In diese Zeit fällt nicht nur der Vortrag zum Schlangenritual und die Beschäftigung mit Sternglauben und Bilddeutung (mit Fortuna, Dorens und Wilamowitz Vorträgen in der KBW). In dieser Zeit taucht auch wieder der Gegenstand der Gespräche mit Melchior auf. Warburg macht Vorschläge für die Vorträge (von deren Planung er zuerst ausgeschlossen war). Und genau in diesem Zeitpunkt schlägt er vor, Conrad Borchling solle doch in der KBW einen Vortrag zur Rechtsymbolen halten. Wie in den Notizen zu den grundlegenden Bruckstücken die Passagen zu den Rechtssymbolen in großer Nähe oder kleiner Entfernung zum Zettel von 1896 und zu den Eindrücken aus Oraibi auftaucht, so taucht nun, 1923, das Thema der Rechtsymbole wieder in Nähe zum Schlangenritual auf. Es ist, als sei die Wende dieser Zeit (nämlich die Wendung zur Entlassung, die Restitution Warburgs) auch eine jener Kehren, von denen man sagt, da kehre etwas wieder. Der Text, den ich meine, stammt aber nicht aus der Korresponenz mit Borchling, sondern aus der mit Doren, ich meine den inzwischen edierten und kommentierten Brief an Doren vom 31. März 1923.
Die Suche nach der Causa: Der Text istfür das Verständnis des Zettels (und damit auch für das Verständnis der Staatstafeln) wichtig. In den Brief beschreibt Warburg, mal wieder, warum Polarität ihm Fragen stellt, warum Polarität nicht einfach privatisierbar (also letzlich nur in Psyche aufzuheben und gleichzeitig zu pathologisieren ist). Warburg beschreibt Polarität dort als meteorologisches Problem (wie immer in einem Sinne, der vom heutigen Gebrauch über Descartes bis hin zu Hobbes' Leviathan reicht), also als ein Problem von Körpern, deren Vorübergehen und deren Bewegung notorisch schwer kalkulierbar bis unberechenbar ist. Warburg spricht von Wind und geblähten oder geschwellten Segeln. Das Distanzschaffen, das was ich als elementare juridische Kulturtechnik zu verstehen versuche, soweit es Differenz operationalisieren soll, das beschreibt Warburg in diesem Brief als Suche nach der Causa, als Frage nach dem Grund und das wiederum als Umfangs- und Richtungsbestimmung. Das Verhältnis zwischen S und O zeichnet Warburg als Suche nach der Causa und als Umfangs- und Richtungsbestimmungen, also in zwei Fragen aufteilbar: (1.) Bestimmt S O oder O S, ist man Subjekt einer Geschichte oder Objekt, ist man dem Schick- und Kippsalen gegenüber aktiv oder passiv? Hamletsche Fragen, zaudernde und fabianistische Fragen sind das, aber eben auch warburgeske Fragen. (2.) Wieweit bestimmt S O, wo verläuft jeweils die Trennung zwischen S und O, vor allem dann, wenn die Grenze von S ohnehin wirbelt und die Grenze von O auch mitten durch O geht?
Der Zettel von 1896 ist aus vielen Gründen für das Verständnis der Staatstafeln wichtig, nicht nur weil die beiden Tafeln etwas von S und O haben oder sogar selbst S und O seien können. Warburg beschäftigt sich dort doch mit etwas, was mehr als Suche nach einer Causa, mehr als Frage nach dem Grund ist. Er zeigt doch eine Gründerszene, also neben der Suche nach dem Grund noch dessen Stellung. Die Vertragsparteien, der Heilige Stuhl und das Königreich Italien, stellen ja schließlich einen Grund, stellen ihn durch den feierlichen Abschluß der Lateranverträge her und dar. Sie geben einen Grund. Die römische Frage scheint beantwortet, sie wird mindestens normativ bis höchstens dogmatisch beantwortet. Warburg zeigt: Die Szene ist in Rom, und Rom ist ein alter und in dieser Szene neu gegründeter Staat. Was manche das Paradox des Grundes nennen, das bildet einen Pol und Pole noch dazu, einen Pol, der aus Polen besteht, wie Wellen aus Wellen bestehen können. Warburg, der die Staatstafeln in ein Protokoll und einen Kommentar unterteilt, zeigt Szenen, in denen mit der Gründung ein Grund eingerichtet wird. Dieser Grund, so könnte man sagen, wird konstituiert. Warburg würde vermutlich eher von Restitution sprechen, also sagen, dass dieser Grund restituiert wird. Den Begriff der Restitution verwendet Warburg an einer Stelle seiner Schreiben aus Kreuzlingen synonym mit dem Begriff des Nachlebens. Der Grund lebt nach, ist polar d.h. hier: polarisiert und polarisierend; dieser Grund ist vage in einem warburgesken Sinne. Der Begriff des Nachlebens bezieht die Unbeständigkeit und das Meteorologische des Grundes auf die Assoziation und die Referenzialität.
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Dante e il suo fantastico viaggio 1: Un incontro speciale


Arrivato in Paradiso, Dante incontra uno spirito beato, è quello di Cacciaguida Degli Elisei; un cavaliere crociato suo lontano parente. A parte qualche documento risalente agli inizi del 1200, le poche notizie su di lui che abbiamo, sono proprio quelle che ci dà Dante sulle pagine del Paradiso. Insignito cavaliere da Corrado III di Svevia, Cacciaguida fece al suo fianco la Seconda Crociata in Terra Santa (1147-1149), dove trovò la morte. Quando lo spirito incontra Dante, gli parla subito di un suo bisnonno, tale Alighiero, che ancora vessa in Purgatorio per scontare un peccato di superbia. Lo invita dunque a pregare per lui così da abbreviargli il soggiorno in quel luogo e velocizzargli l’espiazione. Lo spirito si presenta al Sommo poeta come suo trisavolo dicendogli: “Tu sei la fronda nuova dell'albero di cui io fui la radice…”, prosegue raccontando a Dante che ai suoi tempi Firenze era solo quella compresa nella cerchia delle antiche mura, di cui ora resta solo l'abbazia. Parla di una Firenze pacifica, sobria, onesta e dalle semplici abitudini. Non c’erano i palazzi che conosce Dante, sproporzionati ai reali bisogni dei cittadini.

Firenze era una città dove la nascita di una figlia non era considerata una preoccupazione per la famiglia. Il padre sapeva che avrebbe fatto sposare la ragazza ad un’età giusta, fornendola di una dote ragionevole, che non avrebbe compromesso le finanze familiari. Nel medioevo invece la nascita di una figlia era spesso vista come una sventura. Questo lieto evento comprometteva l’economia di una famiglia mettendola spesso in crisi. Non tutti infatti potevano offrire una ricca dote, dunque la scelta era tra la rovina finanziaria, o la condanna ad una figlia al nubilato. La città non era ancora stata infettata da quella depravazione sessuale mirante al solo piacere personale, responsabile di un forte decremento delle nascite. Una città che aveva raggiunto la prosperità e il lusso e che rapidamente già precipitava verso la decadenza. I cittadini, anche quelli più nobili racconta Cacciaguida, si accontentavano di indumenti semplici, non appariscenti, mentre loro donne erano riservate e pudiche, filavano la lana, governavano la casa e non portavano monili, diademi o gonne ricamate, tantomeno erano vanitose o appariscenti. Non vivevano poi nella preoccupazione di poter essere abbandonate a se stesse da un marito condannato all’esilio per motivi politici. Insomma una città tranquilla, dove tutta la popolazione si distingueva per essere pura ed onesta, dalla persona più nobile a quella più umile e dove i politici si impegnavano con il loro potere esclusivamente per la prosperità dei concittadini, senza perpetrare imbrogli, soprusi, o pretendere tangenti per arricchirsi. Una città dove un politicante corrotto o una donna scostumata sarebbero stati una vera e propria eccezione.

Cacciaguida racconta poi a Dante della sua vita, di essere nato nel sestiere di Porta San Pietro nel 1091 tra i dolori del parto della madre, che sofferente invocava l’aiuto e la benedizione della Madonna. Racconta di essere stato battezzato a San Giovanni e di aver avuto due fratelli: Moronto ed Eliseo. In seguito ricorda di aver sposato Alighiera, una donna ferrarese della famiglia Aldighieri. Uno dei figli, Alighiero, fu tanto virtuoso da renderlo fiero per il suo operato presso la corte dell'imperatore Corrado III, lo stesso che fece cavaliere Cacciaguida e con il quale partì per la crociata in Terra Santa per poi rimanere ucciso. Ma la sua morte gli fece raggiungere la beatitudine e un posto in Paradiso, come ricompensa per aver preservato e difeso i valori cristiani in battaglia dagli infedeli. Dante manifesta al lettore tutta la sua gioia nel conoscere il suo progenitore con cui può parlare in fiorentino antico. In questo confronto avviene qualcosa di insolito, Dante da del “Voi” al suo avo in segno di rispetto, usanza ci racconta, nata tra gli antichi Romani, per esprimere reverenza nei confronti di un personaggio di caratura. Il primo a beneficiare di questo onore fu Giulio Cesare, omaggiato in questo modo per le sue vittorie e la sua grandezza. Cacciaguida tornerà poi a suo sfogo, che vuole condividere con il suo discendente, lamentandosi che la decadenza della città è la diretta conseguenza dell’immigrazione e della mescolanza tra fiorentini e gente esterna come quella di Campi di Certaldo, di Figline, o delle borgate di Galluzzo e di Trespiano. Tra loro, indica gente come Baldo da Aguglione della val di Pesa o Fazio da Signa, persone opportuniste e senza scrupoli che hanno portato con loro in città la decadenza. Con amarezza lo spirito rivela che Firenze sarebbe rimasta la città pura che era se non si fosse mescolata con queste genti che l’hanno imbarbarita ed imbastardita per poi trascinarla inevitabilmente verso la rovina. Si rammarica poi dell’atteggiamento della chiesa che si comporta come una matrigna invece che come una buona madre. Ostacolando l’impero ha creato ulteriore caos politico e divisione tra i concittadini. Ricordati, dice Cacciaguida a Dante “ Che un toro cieco cade prima di un agnello cieco, e che spesso una sola spada colpisce più e meglio di cinque. Fra due stati egualmente privi di saggezza, crollerà prima quello con la popolazione più numerosa ed arrogante. Una cittadina piccola è più compatta e unanime, è più forte di una moltitudine confusa e senza senno…” Così è accaduto anche a molte grandi famiglie che Cacciaguida elenca. Tra loro: Berti, Bellincione, Ardinghi, Bostichi, Donati, Cerchi.

Interessante è l’aneddoto raccontato sui Buondelmonti e gli Amidei. Buondelmonte de’ Buondelmonti mancò di presentarsi il giorno convenuto per le nozze con una giovane degli Amidei. A peggiorare le cose il giovane optò per sposare la figlia di Forese Donati di cui si era innamorato. Così Buondelmonte il giorno di Pasqua del 1215 mentre si recava verso il duomo per sposarsi con la sua nuova fiamma, fu assalito e ucciso da alcuni componenti della famiglia oltraggiata. Questa bega famigliare divenne la scintilla per quella che diverrà una vera e propria guerra civile. Fu infatti questo per Dante il prodromo che portò la cittadinanza a dividersi in due fazioni: i Guelfi e i Ghibellini. E pensare che Buondelmonte poco tempo prima era quasi annegato nel fiume Ema vicino al castello di val di Greve, evidentemente il destino volle altrimenti. Cacciaguida poi con amarezza rivelerà a Dante che presto dovrà lasciare Firenze. Sarà colpito da accuse infamanti ed ingiuriose che seppur false lo porteranno ad essere esiliato. Responsabile del suo destino sarà anche Bonifacio VIII, pessimo papa, dedito più a fare mercato della religione e della chiesa che esserne il rappresentante e il protettore. Tramerà affinché i Guelfi Bianchi siano sconfitti dai Neri e cacciati dalla città. Dante come sappiamo, dovrà lasciare la sua amata Firenze, accusato addirittura di essere stato d'accordo con i tuoi nemici! Ma sarà ben accolto dal signore di Verona: Bartolomeo della casata degli Scaligeri, che si dimostrerà oltre che un protettore, suo grande amico. Bartolomeo cercherà sempre con molto tatto, di alleviare il peso della sua situazione del suo protetto, senza fargli mai pesare la sua condizione o fargli mancare niente. Dante avrà però così la grande fortuna di conoscere Cangrande, lo rincuora il suo avo, il fratello di Bartolomeo, uomo dalle straordinarie capacità che diventerà signore di Verona nel 1312. Un anno infausto, perché vedrà anche Clemente V favorire la discesa in Italia di Arrigo VII per una missione imperiale, che si rivelerà però del tutto fallimentare. Cacciaguida facendosi sempre più luminoso nella sua beatitudine, inviterà Dante a raccontare quanto ha saputo da lui, senza preoccuparsi della reazione di chi lo ascolterà: “Chi ha la rogna si gratti” gli dice e aggiunge: “Si vergogni chi ha motivo di farlo”. La voce di Dante dovrà colpire le cime più alte e denunciare i vizi dei più potenti, permettendogli così di riflettere, redimersi e di poter tornare sulla retta via. L’esilio di Dante durerà ben vent’anni, dal 1301 al 1321 quando morirà a 56 anni a Ravenna per essere sepolto nella basilica di San Francesco. Nel 1396, nel 1428 e poi nel 1476 i fiorentini, forse pentiti della condanna inflitta a Dante, reclameranno i resti del poeta ma sempre senza successo. Neanche con Leone X e con Clemente VII entrambi papi fiorentini, Firenze riuscirà a riavere le spoglie di Dante. Anzi, nel 1519 Leone X fu addirittura beffato; dopo aver fatto costruire da Michelangelo un monumento funebre per il poeta, il papa scoprì che all'interno del sarcofago consegnatogli erano sparite le ossa del Sommo poeta, trafugate dai frati francescani ravennati che le tennero ben nascoste nel loro convento fino al 1677. Quando nel 1810 i frati a causa di un editto napoleonico dovettero lasciare il convento, nascosero le spoglie in una porta murata del Quadrarco di Braccioforte. Queste furono ritrovate poi per caso nel 1865 e deposte definitivamente a Ravenna in quella che oggi è conosciuta come tomba di Dante. Neanche da morto Dante coronerà il sogno di tornare alla sua Firenze.

Riccardo Massaro Read the full article
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23.06.24
Se ci penso migliorerà a breve questa sensazione devastante. Mi attanaglia ed io penso seriamente di non aver mai passato un periodo così nella mia vita.
Mi distrugge, anche se la sera un po' si ammortizza, ma poco.
Oggi il tempo non è granché.
Alle 18.30 mi vedo con mia cugina per quell'incontro tra cristiani.
Sinceramente so che non dovrei, ma mi sento con un piede nella fossa.
Ognuno ha i suoi momenti no, ma Dio santissimo questo mi uccide.
Mancano 23 giorni all'inizio del nuovo lavoro, non so se ho fatto bene a dare 15 come data di inizio, forse dovevo bruciarmi le vacanze, forse ho fatto bene non so sinceramente, ma oramai quel che è fatto è fatto.
E se quella davvero ci prende con le tempistiche entro questi 23 giorni ne stanno 21 corrispondenti a 3 settimane.
L'ipotesi era 2-4 quindi che dire.
Non so se andarmene in palestra ma credo di sì (?) a questo punto.
Stasera esco con Miriam e appunto prima con mia cugina.
Ma sono ancora 6 ore da "sopravvivere".
Non sto mangiando bene, difficilmente mangio possiamo dire.
Ho fatto un sogno lucido stanotte, ho chiamato nonno, nonna e mamma. Nonno dice che sto sempre al telefono, nonna stava un po' così e mamma non ricordo.
Poi c'era Gabriele, ci siamo baciati e lui piangeva mentre gli dicevo che era la persona che amerò per sempre.
Assurdo che stia per sposarsi.
Rimpianti no, ma certo è un po' come metterci una vera croce pesante sopra.
Lo paragonerei a quando sono stata male per Damiano, ma per quanto dolorante fosse, mh era comunque differente.
C'è da dire che 10 anni di differenza fanno.
Non pensavo di starci così, anche perché mi sono vista con altre persone nel mentre.
E poi la cosa assurda direi, è che non piango, perché se uscisse qualcosa da questo corpo lo scaricherei. Ma non esce niente, rimane nello stomaco.
Domani sera ho la visita ADHD e questo è un ottimo passo avanti, poi dopo il 10 farò l'altra e finalmente dovrei avere la mia ricetta, ma non prima di aver fatto degli esami a quanto pare.
Vediamo se riesco a partire per Parigi quei 3 giorni, vorrei tanto.
Poi finalmente il 16 parto e devo trovare qualcuno che mi tenga i gatti.
Penso che lavorare mi aiuterà tantissimo, sarà proprio riprendersi la propria vita.
Certo un po' di paura ci sta, ma penso sia normale.
Avere le medicine prima di quel giorno significa fare tutto in 5 giorni.
Farò del mio meglio, ma non dipenderà solo da me.
Poi dipende che esami, spero di poterli fare all'Artemisia.
Quindi domani commercialista e ad un orario mai sentito prima, le 22.20, la visita con lo psichiatra.
Sono shockata da questo orario meschino.
Poi l'Universo mi sta proprio sfidando, mi dà un amico come Francesco e poi me lo fa partire per tutto sto tempo.
Si tratta in primis di resistere fino al 10 che è lo stipendio, quindi 17 giorni.
Madonna mi sembra un tempo immondo ed infinito.
E poi lavorare.
Voglio essere positiva e dire che mi entusiasma molto l'idea di partire per lavoro, e poi vedrò Verona che non ho mai visto e mi sembra pazzesco.
Sono le 12.30, non ho fame purtroppo.
Amira mi ha dato buca per il 29 che ovviamente è festa ed io non so che fare.
Troverò una quadra anche a questo.
Sicuramente martedì e giovedì andrò a fare zumba, forse dovrei appunto fare più corsi in palestra.. mi aiuterebbe.
Marco mi dava una strana stabilità che seppur non mi faceva stare in modo eccellente, appunto mi stabilizzava.
Erano anni che non mi sentivo così semmai mi ci sia sentita.
Ieri tutto il giorno a casa da dopo pranzo di papà.
Vorrei piovesse con i fulmini, mi rasserenerebbe.
Oggi sarei potuta andare a Rainbow MagicLand, da una parte bene perché sovrascrive un ricordo dando molteplici forme al luogo e non focalizzandolo, es. su Marco, dall'altra quella comitiva mi stressa da morire ed è su un livello dove io non sono attualmente, appunto stressandomi.
Ti direi che se tornasse lo prenderei così, senza pensarci due volte, ma si creerebbero le basi per un malessere doppio a quello che sto vivendo.
E sinceramente non voglio sfidare questa cosa.
Fra 2 settimane sarà 7 luglio e là sarà un mese che non ci vediamo.
Per lui giugno è stato una giostra, fra viaggio, matrimonio e compleanno, ma figurati.
Quindi quando le acque si saranno calmate si darà, credo, il tempo di riflettere sull'emozione, sulla mancanza.
Più di 10 se non 15 persone diverse hanno detto che tornerà e non è chiusa. Devo crederci.
Ma devo anche lavorare sul presente che comunque non c'è.
Ma il fatto assurdo è che il problema è ciò che lui ha rappresentato più che lui di per sé. È questo che mi ha distrutta, ovvero: ciò che lui è mi ha portato anche ad associarlo ecco.
Siamo vicini alle 13 ed ho fatto una sciocchezza da mangiare.
Lo stomaco è ancora sotto stress, ho sentito Giorgia e forse ci vediamo dopo.
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/introduzione
Questa storia inizia con la Luna, Luna piena su un cielo azzurro, di notturno luminoso, poco dopo il tramonto. Dai finestrini della macchina in movimento la Luna rimbalza sui Monti Sibillini. La storia raccontata nel libro nasce da questa immagine e cosi anche la storia del libro stesso che racconto qui.
Questa sara’ una indagine sulle idee e le suggestioni che hanno generato il racconto, esplorando e traducendo questa parte istintiva, ponendomi io per primo la domanda di dove arrivi. Il racconto nasce istintivamente, nasce ascoltando, guardando e mettendo insieme, non progettando o costruendo.
L’immagine che evoca l’azzurro di quel cielo è questa :

E un’illustrazione di Carlo Chiostri per un libro che non ho letto: La formica nera, scritto da Tommaso Catani nel 1924, cento anni fa.
Questa immagine è anche sulla copertina di un altro libro: Guardare le figure di Antonio Faeti.
Quest'ultimo l'ho studiato come testo d'esame durante il percorso in Accademia, durante il triennio, era circa il 2015 ed è stato il mio primo incontro con Chiostri.
La figura di Chiostri che emerge dalla descrizione di Faeti è estremamente affascinante, fascino amplificato dal fatto che, pur avendo prodotto una quantità di libri illustrati, quasi nessuno di essi è facilmente reperibile oggi, con la grande eccezione di Pinocchio.
Chiostri è stato il secondo illustratore di Pinocchio, quello che ha meglio definito la sua immagine e il mondo in cui vive le sue avventure. Nonostante le infinite reinterpretazioni, il pinocchio ‘originale’ è quello che si muove nella toscana di fine 800, quello tratteggiato in pochi ma puntualissimi dettagli da Chiostri.
Pinocchio è una della figure più familiari e riconoscibili dell’immaginario collettivo italiano e occidentale. Il resto della produzione di Chiostri oltre Pinocchio è come un angolo sconosciuto in un ambiente familiare. Come quando si sogna un luogo che si conosce bene e si scopre una stanza mai vista prima.
Questo riassume l’idea alla base del mio racconto: familiarità e straniamento.
Lo stesso contrasto che è anche una delle caratteristiche della stessa produzione di Chiostri, il suo approccio al fantastico a partire dalla descrizione del reale quotidiano.
Il viaggio che inizia qui si muove quindi in diverse direzioni: la ricerca dei testi perduti che compongono il mondo raccontato da Chiostri, l'interpretazione del mio racconto e dei frammenti di immaginario che ci sono finiti dentro, cercando di capire come e perché; e la messa in relazione delle due cose, il dialogo tra me e un artista di un secolo fa, e di come il suo mondo sia più vicino di quanto può sembrare.
La bussola di questo viaggio è l’Azzurro. Il cielo pallido di quella sera sui monti Sibillini, il cielo dei notturni luminosi dipinti da Chiostri, la luce divina della Fata Turchina e della Madonna.
Ora, parto dall' inizio rileggendo Guardare le Figure.
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Il Duomo di San Donato

Il Duomo di San Donato è uno dei monumenti più importanti di Arezzo e un simbolo della città. Questo splendido edificio si trova nel cuore del centro storico di Arezzo e rappresenta uno dei più imponenti edifici religiosi della Toscana. La costruzione del Duomo di San Donato risale al XIII secolo, quando venne realizzata una grande cattedrale romanico-gotica. Nel corso dei secoli, il duomo è stato oggetto di numerosi interventi di restauro e di ampliamento, che ne hanno preservato la sua bellezza e la sua grandiosità. La facciata del duomo, in marmo bianco e verde, è caratterizzata da splendidi decori scolpiti e da una serie di guglie, che conferiscono all'edificio una grande imponenza. L'interno del duomo, a pianta basilicale, è caratterizzato da tre navate, separate da grandi colonne in marmo bianco e dal transetto, che si estende con le sue quattro braccia verso l'altare maggiore. Alcune delle opere d'arte di maggior importanza presenti all'interno del duomo sono il ciclo di affreschi di Piero della Francesca, che raffigura la Leggenda della Vera Croce, la Madonna del Parto di Piero della Francesca, la tomba di Guido Tarlati e la cappella della Madonna del Conforto, che contiene una Statua lignea della Vergine risalente al XIV secolo. Tra le altre opere d'arte presenti all'interno del duomo si possono citare anche la preziosa fonte battesimale in marmo bianco e nero, realizzata da Andrea Orcagna nel XIV secolo, la cappella dei Pucci, che contiene numerosi affreschi di Francesco di Giorgio Martini, e la cappella di San Giovanni Battista, con affreschi del XIV secolo. Il Duomo di San Donato è anche l'edificio più alto di Arezzo, grazie alla grande torre campanaria, alta ben 52 metri. Questa torre, accessibile dai visitatori, offre una vista panoramica sulla città di Arezzo e sui suoi punti di interesse turistico. Rappresenta non solo un importante sito di interesse storico e artistico, ma anche un luogo di culto molto frequentato dai fedeli. La cattedrale, infatti, è ancora oggi officiata in molte occasioni importanti, come il Natale e la Pasqua, ma anche in occasione di importanti cerimonie religiose e culturali. Il Duomo di San Donato è raggiungibile con facilità dal centro storico di Arezzo, grazie alla sua posizione centrale. Inoltre, la città di Arezzo è ben collegata con il resto della Toscana e dell'Italia, grazie alla presenza di una stazione ferroviaria e di un'ampia rete di collegamenti stradali. Grazie alla sua architettura imponente e alla ricchezza delle opere d'arte presenti al suo interno, il duomo attira ogni anno numerosi visitatori da tutto il mondo. La città di Arezzo, inoltre, è il luogo ideale per trascorrere una piacevole vacanza alla scoperta della cultura, della storia e della bellezza dell'Italia. Read the full article
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Piero della Francesca -Madonna del parto
Chi ti tradì? Qual arte qual fatica O qual tanta possanza Valse a spogliarti il manto e l’auree bende? Come cadesti o quando Da tanta altezza in così basso loco?
G. Leopardi
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