Tumgik
#vorchristliche Zeit
logi1974 · 1 year
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Südengland 2023 - Tag 14
Ladies and Gentlemen!
Ach Du Heiliger Hasenbär! In unserem ganzen Leben sind uns noch niemals so viele esoterische Gestalten begegnet, wie am heutigen Tage.
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Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu dem sagenumwobenen Ort Avalon aus der Artussaga. 
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Darauf beruhen die Bücher der Avalon Triologie (Die Nebel von Avalon) und deren gleichnamige Verfilmung. Von unserem Cottage sind es gerade einmal nur 6 Kilometer mit unserem Auto.
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Glastonbury beherbergt nur knapp 9000 Einwohner und ist einer jener mystischen Orte, die Esoteriker und New Age People aus aller Welt anzieht.
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Es kommen also viele Menschen nach Glastonbury (es sind noch viel mehr, wenn das alljährliche Glastonbury Festival stattfindet), auf deren skurrile  Wünsche sich die Geschäftswelt der Stadt bestens eingestellt hat.
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Um den Glastonbury Tor, einen Hügel mit einem Turm darauf, ranken sich Mythen und Legenden, es wurden dort paranormale Erscheinungen beobachtet, UFOs gesichtet usw.
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Der kleine Ort gilt seit zudem als das Zentrum der Artuswelt und ist der Schauplatz zahlloser Legenden. Schon in vorchristlicher Zeit war Glastonbury ein heiliger Ort. Die Kelten nannten ihn „Ynys Witrin“, die Insel aus Glas.
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Wer in der heutigen Zeit nach Glastonbury kommt, wird hier jedoch keine Insel vorfinden. Der Ort ist umgeben von einer seichten Hügellandschaft mit idyllischen Feldern und Wiesen. 
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Doch noch vor Jahrhunderten lag Glastonbury mitten in einem Sumpfland und ragte als Insel daraus hervor. Auch der Name „Caer Wydyr“ wird mit Glastonbury assoziiert, einer der Namen für die keltische Anderswelt.
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Der keltischen Legende zufolge war Avalon diese Anderswelt, Heim des keltischen Gottes Afallach, der eben über die Anderswelt wachte. 
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Nach Avalon wurden die keltischen Helden oder Könige gebracht, wenn sie schwer verwundet waren. 
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Auch Artus soll der Legende zufolge nach Avalon gebracht worden sein, nachdem er in der Schlacht bei Camlann tödlich verletzt wurde. 
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Wer Glastonbury besucht, kommt an der Glastonbury Abbey nicht vorbei, der ältesten Klostergründung auf britischem Boden. 
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Direkt vor dem Kloster wird jeder Besucher von “Merlin” persönlich begrüßt, gerne auch mit Handschlag.
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Für alle Anderen, die dem Übersinnlichen nicht ganz so zugetan sind, tut es ein allgemeiner Segensspruch. 
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Der Legende zufolge ist sie von Josef von Arimathäa, dem Onkel der heiligen Jungfrau, gegründet worden, als dieser auf seinen Handelsreisen nach Britannien kam.
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Nicht überliefert ist, dass ein Hasenbär auf dieser Reise mit dabei war.
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Josef von Arimathäa brachte angeblich den Heiligen Gral nach England und baute dort, wo später die Glastonbury Abtei errichtet wurde, eine kleine Kirche, wo der Heilige Gral aufbewahrt und verehrt wurde. 
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Was ist der Heilige Gral? Ganz genau weiß es keiner. Der einen Überlieferung zufolge ist es das Gefäß, in dem Jesu Blut am Kreuz aufgefangen wurde, eine andere Legende besagt, dass es das Gefäß ist, welches Jesus beim letzten Abendmal verwendete.
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Josef von Arimathäa fing am Kreuz das Blut Jesu in einer Schale auf, welches aus der Wunde stammt, die Jesus von Longinus zugefügt wurde. Theorien gibt´s viele.
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Über Jahrhunderte hinweg galt der Ort, an dem er seinen Wanderstab in die Erde steckte und daraus ein Dornenbusch erwuchs, als der „heiligste Boden Britanniens“.  
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Hier entstand die mächtigste Abtei auf britischem Boden, ein Zentrum der Macht und Gelehrsamkeit. 
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Bis zum Ende der Sachsen-Periode war Glastonbury Abbey das reichste Kloster in ganz England.
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Der Dornbusch war Jahrhunderte ein beliebtes Pilgerziel, während der Reformationszeit wurde der angeblich noch ursprüngliche Strauch zerstört. 
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An dessen Stelle wurde im 19. Jahrhundert ein neuer Dornbusch gepflanzt, der die gleiche seltsame Eigenschaft haben soll: er blüht an Weihnachten.
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Die Idee von Avalon verschwand jedoch nicht mit den Christen: Eingeweihten sollte es noch immer möglich sein, die heilige Barke aus den Nebeln zu rufen, die sie nach Avalon bringen würde, während alle anderen immer nur bis Glastonbury gelangen konnten.
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Und so wundert es nicht, dass man überall auf dem Abteigelände Menschen sieht, die versuchen diese Geister zu beschwören. Es wird meditiert, es werden Bäume umarmt, oder man erfühlt die Spiritualität, in dem man barfuß läuft oder sich auf den Boden legt. 
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Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, um dem heiligen Bimbam zu huldigen. Uns fehlt dazu eindeutig der Zugang und der nötige Ernst. Aber merke: wer hier herum meditiert, zettelt wenigstens keine Kriege an.
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1184 zerstörte ein Feuer die Abtei bis auf die Grundmauern. König Heinrich II. verfügte den kompletten Wiederaufbau der Abtei. 
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1191 entdeckten die Mönche bei den Renovierungsarbeiten auf ihrem Friedhof einen Baumsarg und in diesem fand man menschliche Gebeine: die eines groß gewachsenen Mannes mit einer schweren Kopfverletzung und die einer Frau mit langen blonden Haaren.
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Die beiden darin liegenden Skelette wurden als angebliches Grab von König Arthur und seiner Gattin Guinevere bezeichnet. 
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Ein Kreuz aus Blei soll als Grabbeigabe gefunden worden sein, mit der Inschrift: „Hier liegt der berühmte König Arthur auf der Insel Avalon begraben.“  Seit dem erhebt der Ort den Anspruch, dieses sagenhafte Avalon zu sein.  
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Sowohl das Kreuz als auch die Gebeine, die 1278 im Beisein von König Edward I. und seiner Königin Eleanor im Herzen der Abtei beigesetzt wurden, verschwanden, als Heinrich VIII. alle Kirchen und Klöster auflöste. 
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Er ließ 1539 den damaligen Abt des Klosters hängen und die Anlage zerstören. Spätere Generationen nutzten Kirche und Klostergebäude als Steinbruch. Ein Schicksal, das Glastonbury mit vielen Abteien des Landes teilt.
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Ob das Kreuz nur eine mittelalterliche Fälschung war, weiß keiner, da es heutzutage nicht mehr existiert. Eine Steineinfassung und ein Schild markieren heute den Ort, an dem sich das Grab befunden haben soll.
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Bis heute aber ist der Mythos, Artus und seine Königin seien in Glastonbury begraben worden, lebendig geblieben und der kleine Ort, der einst das Zentrum der Gralssuche war, ist heute ein Pilgerziel für alle, die Britanniens heiligsten Boden unter den Füßen spüren und auf den Spuren des König Artus wandeln wollen. Natürlich wollen auch wir wandeln, deswegen sind wir schließlich hier!
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Fast 15 Hektar umgeben die schönen Klosterruinen und mit einem Eintritt von 11 Pfund lässt sich hier richtig viel entdecken. Stündlich gibt es kostenlose Führungen, denen sich jeder, der mag, anschließen kann. 
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Die historische Kostümierung der Mitarbeiter bringt gleich mehr Authentizität in die ganze Angelegenheit.
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Die Glastonbury Abbey wirkt besonders bei schönem Wetter mit dem grünen Rasen, den Ruinen und dem blauen Himmel dahinter sehr beeindruckend. Über dem ganzen Gelände hängt irgendwie ein Hauch des Mystischen.
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Durch das Klostertor führt heute der Weg zu den Überresten der Anlage, deren Ruinen zwischen majestätischen Bäumen, umgeben von gepflegtem englischen Rasen, liegen. 177 Meter war die Klosterkirche Peter und Paul lang und 60 Meter war sie breit. 
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Die Kirche Peter und Paul entfaltet ihre Größe auch noch heute als Ruine. Von den Wohngebäuden der Mönche, dem Kreuzgang und dem Refektorium, dem Gästehaus und einer Schule zeugen leider nur noch Fundamente. 
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Die Jahrhunderte fast unversehrt überdauert haben lediglich eine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert, die Vierungspfeiler und Teile des Chorraumes.
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Eine Treppe führt in der Kapelle hinab. Im Mittelalter, der Glanzzeit der Abtei, führte hier der Weg der Pilger hinab zum angeblichen Grab des Heiligen Joseph (von Arimathäa).
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Es gibt zwei Teiche, aus denen die Mönche früher einen Teil ihres Bedarfs an Fisch deckten. Heute stehen an den Seerosen bewachsenen Gewässern ringsherum Bänke, auf denen man nett entspannen kann.
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Es gibt eine neu gebaute Hütte, in der es um das Wildlife innerhalb der Klostermauern geht. Große Infotafeln weisen auf die Tiere, die hier leben, hin.
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Es gibt auch ein Sightingsboard, auf dem man seine gemachten Sichtungen selbst eintragen kann. Irgendein Spaßvogel notierte darauf: 3 Dogs, 1 long-tailed Rat.
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Hinter der Wildlife-Hütte hat man einen fabelhaften Blick auf das Tor von Glastonbury. Der Turm scheint heute zum Greifen nahe.
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Wir können uns gut vorstellen, wie sich damals, vom Kloster aus, die Prozessionen auf den Weg machten, zur Kirche auf dem Hügel.
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Wir laufen noch bis zum hinteren Ende, bis an die Mauer, und gehen dann runter, um uns die Klostergärten anzuschauen. Neben einer großen Streuobstwiese, wird auch immer noch Gemüse angepflanzt.
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Selbstverständlich gibt es auch, wie in jedem Kloster, einen Kräutergarten, in dem die Mönche ihre Heilkräuter selbst anbauten.
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Diese Gärten liegen nahe der Klosterküche, die aus Brandschutzgründen immer abseits gebaut wurden.
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Die Küche ist in einem bemerkenswert gutem Zustand und dekoriert.
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Wir verlassen die Abtei durch das Museum, in dem ein Modell des Klosters steht, wie es einmal ausgesehen haben soll.
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Die Sagen über König Artus ziehen sich durch die gesamte Stadt, doch auch die Mythen über das legendäre Avalon sind überall präsent. 
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Rund um die Abbey in den netten Sträßchen hat sich diesbezüglich eine illustre Schar an mehr oder minder mystischen Profiteuren niedergelassen und verkauft heilende Amulette und Getränke, beseelte Bildchen und bunten Firlefanz für die eigene, ewige Erleuchtung.
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Schon nach wenigen Metern passieren wir einen kleinen Laden, in dem allerlei esotherische Utensilien angeboten werden – unter anderem kann man sich hier die Zukunft aus der Hand lesen lassen. 
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Während wir durch die Straßen schlendern, umgibt uns ein Duft von Räucherstäbchen und Weihrauch. Sehr bunt und alternativ: vegan, glutenfrei und viele Artikel aus Hanf.
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Glastonbury ist ein mystischer Ort, der Energie spendet!
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Am bedeutsamsten ist hierfür das Glastonbury Tor. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um ein echtes Tor, sondern es stammt vom altenglischen Wort torr, was soviel heißt wie "hoher Hügel." 
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Der Hügel liegt inmitten einer malerischen Landschaft und beherbergt einen einsamen Turm: das einzige Überbleibsel der St. Michaels Kirche aus dem 15. Jahrhundert, nachdem diese ebenfalls im Auftrag von Heinrich VIII zerstört wurde. Die legendäre Insel von Avalon soll hier gelegen haben, umgeben von Wasser.
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In unmittelbarer Nähe des Rural Life Museums befindet sich die Chalice Well, eine heilige Quelle, die eng mit der Gralslegende verflochten ist. Die Chalice Well oder "Kelchquelle” ist die älteste bekannte Quelle Großbritanniens.
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Seit über 2000 Jahren wird der Ort zwischen dem Avalon-Tal, Glastonbury Tor und Chalice Hill schon von Besuchern als Ruheort genutzt. Umgeben ist die Quelle von einem Hektar an wunderschönen Gärten.
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Einer weiteren Legende zufolge wusch sich Josef von Arimathäa im Wasser dieser Quelle, die sich daraufhin rot färbte. Der Quelle wird eine heilende Wirkung nachgesagt.
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Wahrscheinlicher als alle Legenden ist jedoch, dass das Wasser aufgrund des hohen Eisengehalts leicht rötlich gefärbt ist. 
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Natürlich tummeln sich hier auch zahlreiche Menschen mit Hang zur Esoterik.
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Überall wird sich mit dem Wasser gewaschen, die Füße gebadet oder auch - für den weiteren Gebrauch daheim - in Flaschen abgefüllt. 
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Das Wasser wird auch an Ort und Stelle von den Pilgern getrunken. Mich schüttelt es gleich, wenn ich nur an den Hygiene Aspekt denke.
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Der Garten windet sich einen Hügel hinauf und überall bietet sich die Gelegenheit zur Meditation. 
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Übrigens, wer jetzt keine Flasche zur Abfüllung dabei haben sollte, kann natürlich eine im dazu gehörigen Shop kostengünstig erwerben. 
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Gleich um die Ecke befindet sich die “weiße Quelle”. Aber dort ist gerade eine Prozession im Gange, angeführt von einem Bhagwan Jünger. Es ist kein Durchkommen. Man singt und tanz und blockiert die Straße.
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Uns reicht es jetzt auch mit diesem ganzen heiligen Klabautermann und wir treten den Rückweg an.
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In unserer Unterkunft am Brue River ist es sowieso viel schöner!
Good Night!
Angie, Micha und Mr. Bunnybear (Hasenbär)
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forestwitchnika · 11 months
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Samhain
An Samhain sind die Tore zur Anderswelt weit offen und wir gedenken⁹ an die Verstorbenen, die uns mal sehr nahe waren. In der Nacht zum 1. November ist es darum leicht, mit den Geistern der Verstorbenen in Kontakt zu treten.
Diese Nacht ist auch gut für Weissagungen. Orakelt wurde mit der Schafgarbe, Hanf, und dem Bilsenkraut. Nach dem Glauben früherer Völker beschützen unsere Ahnen ihre Familien und so gedachte man ihnen zu Samhain.
Ein Verstorbener musste über ein Jahr tot sein, um das an ihn mit Gaben gedacht wurde, denn nach ihrem Glauben benötigt man ein Jahr um sich von seinen physischen Körper zu lösen.
Wenn die Lebenden in diesem Jahr nicht loslassen oder übermässige Trauer tragen, werden die Verstorbenen viel zu lange in dieser Welt festgehalten und haben keine Möglichkeit in Ruhe zugehen.
Dieses Fest ist auch der Totengöttin Holle gewidmet. Eine Erdgöttin des Totenreiches. Sie wacht über die Verstorbenen und heisst sie willkommen.
Lug der keltische Gott, begibt sich jetzt in die Erde zurück und ihm folgt die Göttin Morrigan. Sie steht im Glauben der Kelten für die Behütung der Seelen und Samen von Mensch, Tier und Pflanze.
- Celticgarten
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Rübenlaternen (im Deutschen Rübenlichtle) mit eingeschnitzten Grimassen sollten den geliebten Verstorbenen den Weg weisen und gleichzeitig unleidliche Bewohner der jenseitigen Welt fernhalten. Diese Bräuche finden sich heute noch in Form von geschnitzten Kürbissen, Lampions und Laternen wieder. Verzierte Kürbisse (die Kelten selbst kannten keine Kürbisse) sollen ihren Ursprung in der schon christianisierten keltischen Tradition haben. Hier waren sie gedacht als Abschreckung gegenüber Elfen und Feen, die auf der Suche nach Kindern waren, die sie für würdig hielten, ihre Welt zu betreten. Besorgte Eltern höhlten die Gewächse aus und ritzten Zeichen und Fratzen hinein, die durch ihr schreckliches Aussehen alles Böse in die Flucht treiben sollten. In der Samhainnacht wurden Rüben (später Kürbisse) mit einer Kerze darin nun nicht mehr als Wegweiser ans Fenster oder vor die Tür gestellt, sondern dienten dazu, mißgünstige Naturgeister und unheilbringende Spukgestalten fernzuhalten. Es war zudem nicht ratsam, sich umzudrehen, wenn man Schritte hinter sich vernahm, denn die Verstorbenen konnten einen leicht versehentlich mit auf die andere Seite nehmen.
Wissenswert: Dabei muss man beachten, dass die vorchristliche jenseitige Welt oder keltische Anderswelt nicht gleichbedeutend mit der christlichen Hölle oder dem christlichen Himmel war, sondern ein Ort, an dem Götter, Ahnen und Feen wohnten und wo der ehrlich Suchende große Weisheit erfahren konnte. Die Anderswelt war ein Ort der Wunder, der aber auch große Gefahren barg, was die sichere Rückkehr betraf. Neugierige, die an Beltane oder Samhain in der Anderswelt verschwanden, waren nicht etwa Geistern und Dämonen zum Opfer gefallen, sondern einfach im Bruch des Zeitgefüges zur falschen Zeit am falschen Ort und landeten daher schon einmal auf der anderen Seite.
Aus: Das magische Jahr
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Experten vermuten die Wurzeln des Festes weit in vorchristlicher Vergangenheit und geben einen Zeitraum von 3000 bis 5000 Jahren v.u.Z. an. Damit wäre Samhain / Samhuinn / Samhraidhreadh eines der ältesten Feste der Menschheit. Von den historischen Kelten hat sich das Fest Trix Samonis überliefert, welches Anfang November gegangen wurde und weitestgehend dem Samhainfest entsprechen soll. Die Festlichkeiten erstreckten sich über mehrere Tage. Vergleichbar mit der heutigen Karnevalszeit nimmt man inzwischen (mit regionalen Unterschieden) einen ganzen Festzyklus zwischen Oktober / November und Januar / Februar an — ähnlich der nordischen Julzeit.
©️Claudia Liath
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Wissenswert: Vielen ist der Begriff Halloween geläufiger als Samhain, wobei Halloween nicht mit Samhain identisch ist, sondern eine nachfolgend in christlicher Zeit entstandene Abwandlung des Festes. Das Wort leitet sich ab von All Hallow’s Eve(ning), während das Fest selbst eine Verbindung aus Allerheiligen und Samhain darstellt - wenngleich eine Theorie existiert, die in Halloween oder Helloween Parallelen zur nordischen Unterweltsgöttin Hel entdeckt haben will.
Halloween vereint zahlreiche Traditionen, von alten germanischen, keltischen, römischen und griechischen Bräuchen, über christliche Sitten bis hin zu neuzeitlichen Jahreskreisfeiern und kann daher auf reichhaltiges Brauchtum zurückblicken. Es ist eine Mischung aus Herbst- und Erntebräuchen, Verkleidungsbrauchtum sowie Heischebräuchen (Bitten um Gaben, oft verbunden mit dem Versprechen, für die Toten zu beten). Einen großen Teil davon nimmt die Ahnenverehrung ein, die sich in ganz Nordeuropa in der Zeit vom Erntedankfest bis zur Fasnacht findet.
Die Thematik Todesfurcht, Geister und Grusel bringen die christlichen Feste Allerheiligen und Allerseelen ein. Möglich sind auch Parallelen zu den römischen Lemuralia, sowie zu den griechischen Anthesterien, deren dritter Tag von ausgeprägter Geisterfurcht bestimmt war. Das Umherziehen von Tür zu Tür, das klassische Trick or Treat, gehört zu den alten Heischebräuchen. Zusammen mit den Rauhnächten oder der Walpurgisnacht zählt man Halloween zu den Unruhenächten, in denen Streiche gespielt wurden und man sich allerhand Schabernack einfallen ließ.
Aus: Das magische Jahr
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Im Vergleich zu den Germanen wird Samhain dem Vetrnøttablót (Winternacht) und dem Mittwinterfest gleichgesetzt. Bei den Germanen wurden Herbst- und Totenfeuer entzündet, in denen Strohpuppen und geflochtene Körbe verbrannten. Den Verstorbenen legte man als Wegzehrung verschiedene Opfergaben auf die Gräber. Ein Brauch, der sich im Seelengebäck (Seelenbrot, Seelenzopf, Seelenwecken) zu Allerseelen erhalten hat. In diversen Ritualen hielt man Zwiesprache mit den Verstorbenen, riskierte einen Blick in die Zukunft oder versuchte, die destruktiven Wesenheiten gnädig zu stimmen.
Obgleich auch im Glauben der Germanen der Tod neues Leben barg, verbreitete er zugleich Schrecken. Ehe also der Winter anbrach, eine Zeit des Mangels, der Kälte und Dunkelheit wurde ein letztes Mal mit Verkleidungen und viel Lärm ausgelassen gefeiert. Maskierte verkörperten die Wilde Jagd, das Ahnen- und Geisterheer, das nun in Form der herbstlichen Stürme auszog um alles mitzureißen, was müde, krank, alt und morsch war und keinen Fortbestand mehr hatte. Auch stellte man den Kampf der Götter gegen die Winter- oder Eisriesen nach.
©️ Claudia Liath
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S A M H A I N / Ahnenfest
Wenn die Welten sich berühren,
Öffnet still die Ewigkeit
Ihre Tore und wir spüren
Es beginnt die dunkle Zeit.
 
All die ruhelosen Seelen
Strömen aus der Anderswelt,
Mit Gesang aus toten Kehlen,
Zu dem Licht, das sie erhellt.
 
Lausche, höre, wie sie singen,
Hörst du diesen Andersklang?
Stimmen, die voll Wehmut klingen,
Ein betörender Gesang.
 
Niemals darfst du sie verfluchen,
Niemals wirst du sonst erkennen,
Wonach ihre Seelen suchen.
Darum lass das Feuer brennen.
 
Samhain Fest der Jahreswende,
Fürchte nicht die Dunkelheit.
Nur das Gute siegt am Ende,
Beltane ist nicht mehr weit.
 
Stimme milde ihre Herzen,
Zeige ihnen dein Gesicht.
Säume ihren Weg mit Kerzen,
Führe sie zu deinem Licht.
©  Simone Wiedenhoefer 
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nordseehexe · 9 months
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Über die vorchristliche armenische Mythologie ist wenig bekannt. Sie wurde stark durch den Zoroastrismus (z. B. die Gottheiten Aramazd, Mitra und Anahit) und durch assyrische Traditionen (z. B. die Gottheit Barsamin) beeinflusst. Darüber hinaus lassen sich vereinzelte Spuren einheimischer Traditionen entdecken (z. B. die Gottheiten Hayk, Vahagn und Astlik). Eine der ältesten Quellen ist die Legende „Xorenatsi’s History“.
Götter
(ggf. mit griechischer Entsprechung)
Anahit (Artemis): Göttin der Fruchtbarkeit und der Geburt, wird mit Artemis oder Aphrodite gleichgesetzt, in früherer Zeit war sie eine Kriegsgöttin. Auch als Mondgöttin bezeichnet.
Ara Geghetsik („Ara der Schöne“): Der Gott des Frühlings, der Pflanzenwelt, Landwirtschaft, des Säens und Bewässerns.
Aramazd (Zeus): Göttervater, der Himmel und Erde schuf; auch Verehrung als Sonnengott. Das Fest ihm zu Ehren hieß Am’nor oder Neujahr und wurde nach dem alten armenischen Kalender am 21. März begangen.
Hayk: Bogenschütze und Ahne des armenischen Volkes, erschlug den babylonischen Titanen Bel
Aray: ein Kriegsgott
Astlik: Göttin der Liebe, Schönheit und des Wassers, symbolisiert durch das Tageslicht. Sie war die Geliebte beziehungsweise Gemahlin von Vahagn. Ihr Fest wurde Vardevar genannt und Mitte Juni gefeiert. Dabei gießt man Wasser auf nichtsahnende Vorübergehende.
Barsamin: Gott des Himmels und des Wetters, dessen Ursprung vielleicht beim semitischen Gott Baal Shamin liegt.
Naneh (Athena): Göttin der Weisheit, des Gemeinschaftssinnes, der Mutterschaft und Beschützer des Heims, Verwahrerin der Familie.
Tir (Apollo): der Gott der Literatur, der Wissenschaft und der Kunst, auch ein Traumdeuter
Tork Angegh (Ares): Gott der Kraft, Tapferkeit, des Krieges und des Militärs
Tsovinar: auch Nar genannt, Göttin des Regens, der See und des Wassers. Sie war ein Geschöpf des Feuers, zwang den Regen und rief ihn in ihrem wilden Zorn an, vom Himmel zu fallen.
Vahagn: (Hephaistos): ein herkulischer Held, der einige Drachen erschlug und ebenfalls als Sonnengott und Gott des Mutes galt.
Vanatur: Gott der Gastfreundschaft und der freigebigen Wirte
Andere Wesenheiten
Āl: zottelige und struppige Wesen. Es sind schmutzige Geister mit glühenden Augen, die ein paar Scheren in den Händen haltend, an sandigen Plätzen sitzen. Sie haben schlangenähnliches Haar, Fingernägel aus Messing, Zähne aus Eisen und einen Stoßzahn wie bei einem Eber. Sie leben in Wasser oder Feuchtigkeit, verschmähen aber auch Hausecken oder Ställe nicht. Es waren ursprünglich Krankheitsdämonen, die sich später auf ungeborene Kinder und deren Mütter beschränkten. Sie töten Babys oder stehlen diese oder verhindern den Milchfluss der Mutter. Sie dienen einem in der Hölle lebenden König, der angekettet ist und ständig schreit.
Dev: Ein Luftgeist der seine Herkunft von den Daevas der zoroastrischen Mythologie hat. Er teilt einige ähnliche Züge mit den Engeln. Er wohnt an steinigen Plätzen und Ruinen und halten sich voneinander fern. Zu den Devs gehören:
Aralēz, ein guter Geist in der Gestalt eines Hundes, der durch Lecken an Wunden (z. B. in der Schlacht) diese heilen oder sogar Verstorbene wieder ins Leben zurückholen kann.
Ays, er dringt in die Körper der Menschen ein, wodurch sie geisteskrank oder selbst zu Dämonen werden.
Čivał, der nachts Träume stört, um die Schlafenden in Angst zu versetzen.
K’aǰk’, leben in Höhlen, Schluchten, Bergen und führen die von den Menschen festgesetzten Strafen aus.
Uruakan, die Geister der Verstorbenen, die aus den Leichentüchern emporsteigen
Vischap, wird in Schlangengestalt dargestellt
Drachen: Ihre Heimat war der früher Masis genannte Berg Ararat. Die Drachen oder die Kinder der Drachen stahlen Kinder, um an ihre Stelle eigene böse, kleine Geister zu setzen, Nachkommen ihrer eigenen Brut. Man sagt, Artawasd I., Sohn des Artaxias I., Erbauer von Artaxata und Freund von Hannibal, wusste von seiner unheimlichen Abstammung. Als er eines Tages von den Klippen fiel, hieß es, dass die Berggeister bzw. Drachen ihn aufgefangen und wieder hinauf getragen hätten.
Hambarus: mysteriöse Geister, wahrscheinlich weibliche Bewohner von verlassen Plätzen oder Ruinen.
Javerzahlareses (Nymphen). Sie waren wahrscheinlich weibliche Kaches. Es waren unsichtbare Wesen mit einem unvergänglichen Wissen, allerdings unfähig, sich weiterzuentwickeln. Sie wanderten in der Grasebene zwischen Steinen und waren an Flussbänken zu finden.
Kaches: sie bilden ein Glied zwischen den armenischen Drachen und armenischen Devs. Tatsächlich sind sie wahrscheinlich mit den Devs identisch. Es sind unkörperliche, kleine Geister. Ähnlich wie die Devs bevorzugen sie steinige Plätze. Wie die Drachen haben sie Paläste auf hohen Stätten. Sie stahlen das gedroschene Getreide und Wein. Sie lieben es ihre Opfer zu prügeln und zu foltern und übten auch auf die Männer einen unheilvollen Einfluss aus. Sie waren musikalisch und man konnte sie oft singen hören.
Nhang: Der Name leitet sich vom persischen Wort für "Krokodil" ab. Es ist ein in einem Fluss lebendes, schlangenähnliches Monster. Es konnte sich verwandeln und trank Blut. Das Wort Nhang wird manchmal noch in der armenischen Literatur für ein Seemonster verwendet.
Piatek: ein großes, säugetierähnliches Wesen, ähnlich einem flügellosen Greif.
Shahapet: freundliche, bewachende Geister, erscheinen üblicherweise in der Gestalt einer Schlange. Sie bewohnen Häuser, Obstgärten, Felder, Wälder und einige andere Orte. Die Shvaz sind landwirtschaftlich orientiert, während die Shvod Hauswächter sind. Ein gut behandelter Shvod belohnt seinen Bewohner mit Gold, während Streit ihn dazu bringt, das Haus zu verlassen.
Tukh Manuk: Kult des „schwarzen Jünglings“, dem bis heute Schreine auf dem Land gewidmet sind.
Vushkapariks: ihr Name kennzeichnet sie als halb dämonische, halb tierische Wesen, ähnlich den Devs, die eine sinnliche Neigung haben.
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schorschidk · 2 years
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Biikebrennen 2023: Wo die Feuer an der Nordsee lodern
An der nordfriesischen Küste brennen am 21. Februar traditionell die Biikefeuer. Wo können Gäste den alten Brauch erleben?
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korrektheiten · 7 months
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Die Goldene Regel
Manova: »Seit wir begonnen haben, uns in immer unübersichtlicheren Gemeinschaften zu individualisieren, suchen wir nach Regeln, die unser Zusammenleben verbessern. Der Gedanke, der seit der Zeit der Aufklärung als kategorischer Imperativ bekannt ist, entstand in vorchristlicher Zeit in verschiedenen Kulturen: Handle nur nach derjenigen Maxime, von der du zugleich willst, dass sie zu einem allgemeinen Gesetz wird. Das grundlegende Prinzip moralischen Handelns wurde zu einem geflügelten Wort, das heute gerne belächelt wird: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Die Autorin macht deutlich, warum wir gerade jetzt gut daran tun, uns an das bewährte Prinzip zu erinnern. http://dlvr.it/T32wpN «
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astra-and-lilith · 1 year
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Das Verwischen von Freund-Feind-Schemata
... entzieht sich manchmal der öffentlichen Wahrnehmung. Der Permalink lautet https://twitter.com/maxotte_says/status/1663441170448412672 - Wenn die Grenzen derart auch im Politischen verwischen, dann können ja auch die eher etwas ängstlichen unter uns den russischen Ivan-Kuppala-Tag als ein Teil der Feste feiern, die in der Zeit rund um die Sommersonnenwende auch in anderen osteuropäischen Staaten zum Anlass genommen werden, den Sommer zu begrüssen mit teilweise sehr sinnlich anmutender Tradition und Ritualen. Die religiösen und spirituellen Grundlagen sind wohl auch in Werken von Johannes dem Täufer zu finden. Und dieser bezog sich in seiner Lehre auf vorchristliche, christliche und jüdische Ideen. Der Johannistag findet am 24. Juni statt. Und natürlich: Auch die Nationalsozialisten feierten und vereinnahmten dieses Jahreszeitenfest. Darf ich dennoch Shakespeares "Midsummer Night's Dream" lesen? Wenn ich denn mal Zeit dazu finde?
Auf dem Board "Celtic Nations - Keltische Nationen" ein Podcast zum Thema, die Bilder - Suche zur Summer Solstice oder Midsummer war bis jetzt leider noch nicht so erfolgreich wohl auch deshalb, weil zur Abwechslung mal wieder meine kognitiven Fähigkeiten etwas eingeschränkt sind? Mit Dank den "Friends"! KI hilft hin und wieder! Selbst bei geblockten Fähigkeiten. Das Zauberwort war "Celtic". Geblockte kognitive Fähigkeiten? Nicht zum ersten Mal auch in diesem Themen-Bereich! Morgen darf ich mich dann aber doch an meinen Namen erinnern? Auch, wenn dieser bald geändert wird in Erinnerung an gute alte Tradition! Ohne nähere Angaben, ja, auch Mehrfachaktenführung wirkt Wunder... ! Das sublime Gebrabble gegen 01 : 17 Uhr, das aus welchen Gründen eher nicht einverstanden ist mit was ... ? Sie möchten den Protest noch lauter und deutlicher kundtun? Es darf andeutungsweise auch noch mal am Unterleib einer Ermittlerin welches Niveau soeben unterschritten werden gegen 01 : 19 Uhr mit welcher Symbolik und begleitendem Gebrabble? Sind Sie sicher ...? Nun denn:
Mehr wohltuendes Bildmaterial folgt, auch in Irland tobt übrigens der Kampf der Kulturen nicht erst seit gestern, und manches Kulturfestival wirkt dann doch eher abschreckend. Auf den Bildern. Das gilt beispielsweise auch für die Bretagne. Solche Bilder nehme ich nicht für die Lernumgebung. Ich bevorzuge Bilder, die eher den Respekt vor der Tradition andeuten. Der Permalink auf das Board, welches ich wieder auf den Status "öffentlich" unter etwas geändertem Namen gesetzt habe, lautet https://www.pinterest.de/AstraandLilith/mystik-magie-magickal-moments
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lotharulsamer · 2 years
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Geschichte wird an Dunmore Head, dem westlichsten Punkt des irischen Festlands erkennbar. Die Betonstruktur in Größe eines Gartenschuppens war im Zweiten Weltkrieg eine Beobachtungsstation. Der Ogham Stone stammt aus der vorchristlicher Zeit. Mehr zu Lookout posts und Signal stations aus den Tagen der napoleonischen Bedrohung unter www.deutschland-geliebte-bananenrepublik.de #dunmorehead #lookout #lookoutpost #signalstation #irland #kerry #napoleon #zweiterweltkrieg #ogham #oghamstone (hier: Dunmore Head) https://www.instagram.com/p/CoQeCb1tXGE/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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schmuckhoelle · 2 years
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Namenstag 24.11.2022: Clemens
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Buchstaben-Schmuck für den Namen Clemens In unserem Shop finden Sie Ketten-Anhänger für den Buchstaben C in Silber und Gold. Sehr zu empfehlen als Geschenk oder um sich selbst zu beschenken  Einen Ketten-Anhänger aus Silber oder Gold. Die Anhänger können ganz klassisch als Halskettenanhänger getragen werden oder sehr modisch als Armbandanhänger. Herkunft und Bedeutung Der Name leitet sich von lat. clemens (sanftmütig, mild) ab und bedeutet somit der Sanftmütige, der Milde, der Gnädige. Der Name stammt bereits aus vorchristlicher Zeit. Weitere Schmuck-Buchstaben-Anhänger In unserem Shop finden Sie auch für weitere Buchstaben Anhänger: A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z Außerdem bieten wir Ihnren auch noch passende Ketten dazu an Zu den Ketten und Armbändern aus Silber | Zu den Ketten und Armbändern aus Gold   Quelle: Wikipedia Lesen Sie den ganzen Artikel
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velthurvik · 6 years
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Osterfeuer in Klingmühl/Niederlausitz Ein Feuer anzuzünden ist eine lange Tradition in der Niederlausitz. Seine Ursprünge reichen zurück bis in die vorchristliche Zeit. Sie wurde viel von den slawischen Völkern wie Lusizern , Sorben bzw. Wenden in der Lausitz gepflegt.
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pommologie · 3 years
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Dieses Stillleben von Georg Flegel wirkt irritierend, doch nicht durch den wie beiläufig abgebildeten Apfel — aber Waffeln? Offenbar gab es die also schon im frühen 17. Jahrhundert. Der einzige mir bekannte Waffelforscher, Wilhelm Meyer zu Venne vermutet in seiner Waffelgeschichte Die Welt der Waffel den Ursprung allen waffelartigen Gebäcks sogar in vorchristlicher Zeit und dabei auch noch im Orient.
Das Wort «Waffel» selbst aber dringt um die Zeit der Entstehung dieses Stilllebens erst in den deutschen Sprachschatz ein. Es wird sich also um eine Auftragsarbeit gehandelt haben, bei der Maler Flegel die exotische Köstlichkeit als Statussymbol zu verewigen hatte. Der Apfel bringt etwas Farbigkeit in sein ansonsten streng flämisch monoton gehaltenes Bild; vermittels seines garantierten Wiedererkennungseffektes dient er, als Frucht an sich, zudem noch der Verortung des futuristischen Motivs in einer sattsam bekannten Realität. Man könnte sich schon fragen, was die Menschen hier in unseren Breiten eigentlich zu sich genommen haben, bevor der Apfel und im Grunde auch die Waffel aus dem Orient zu ihnen gebracht worden waren.
Übrigens ist Waffelforscher Meyer zu Venne von Beruf selbst Waffelfabrikant. Und zwar in zweiter Generation mit «Waffel Meyer», angeblich sogar das größte Waffelunternehmen der Welt.
Die wichtigen Pomologen, wie Richard Cox, Carl Julius Fintelmann, Johann Knoop und Caspar Tobias Zollikofer waren auch allesamt Männer der Praxis.
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janas-grimoire · 4 years
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Frau Holle im Volksglauben
Adolf Wuttke / Der deutsche Volksglaube der Gegenwart
deutsche Hauptgöttin
später: “milde Helferin der Menschen im häuslichen Leben”, erscheint als Spinne, Weben usw.
entspricht der nordischen Freya, dt. Frouwa (Frau, Herrin), Freys Schwester
Göttin der heiteren Jahreszeit, vielleicht ursprünglich des Mondes, dann der freundlichen Seite des Lebens überhaupt, der Liebe und der Ehe
Namen: Freya, Frigg, dt. Fria, Fria, Fricke, Wodans Gattin, Holda (die Freundliche), Frau Holle, Halle, Hausmutter (Harz), Wolle, Wulle (Thüringen), Frau Wauer (Mecklenburg), Bertha, Perchta, Berche (die Glänzende, Süddeutschland, Thüringen, im Bergischen), Harke, Arke, Stempe, Stampa (Tirol), Pudelmutter (Steiermark), Frau Code (Norddeutschland), Mutter Rose (in Kinderspielen); wenn sie Woran als Kriegsgott zur Seite steht: Hilde, die Kämpferin, oder Hildeberthe (Bayern)
ernährende, fruchtbare Natur ist der Grundgedanke --> deswegen die Assoziation mit der Wolke oder der befruchteten Erde
Als Wolkengöttin und “Windsbraut” treibt sie die wilde Jagd (oder wird selbst von Woran auf wilder Jagd gejagt) --> Gewitter ist ihr Metier
sie fährt auf einem Wagen (den Wolken), trägt ein langes weißes Gewand und einen weißen Schleier
als Sturmesgöttin wild und hässlich, mit langer Nase und großen Zähnen, wirres Haar (deshalb nennt man wirres Haar auch “Hollezopf” oder “Hollerkopf”), ihr Tier ist die Eule
von der Wolkengöttin entwickelt sich Frau Holle zur Himmelsgöttin und wird mit der Sonne assoziiert, die die Wolken durchbricht; Erscheinung: langes goldenes Haar, oft blaues Kleid wegen dem blauen Himmel
in manchen Sagen steht Frau Holle als Sommergöttin in Verbindung zu Erdbeeren, in ihnen erscheint sie gerne
alternativ lebt sie auch im Getreide und Flachs, weil der Wind das Feld optisch so eindrucksvoll bewegt
waltet “über die weibliche Seite des Lebens, über die häusliche Arbeit des Spinnens und Webens, ist die Wächterin über die häusliche Ordnung, eine Göttin des Fleißes, des Friedens und der Liebe”, ihr Sinnbild ist die Spindel
seit dem 15. Jahrhundert Bezeichnung als Venus, sie lebt im Venusberg bei Eisenach
als Wolkengöttin hat Frau Holle “das Reich des lebenserzeugenden Wassers unter sich”, lebt gerne in Brunnen und Seen
sie pflegt ungeborene Kinder, die sie den Menschen bringt, ihr Tier ist der Storch und der Sommerkäfer; sie sammelt die Seelen der ungetauft gestorbenen Kinder um sich “im wilden Heere”, sie haben eine Ähnlichkeit mit Elfen und werden auch “Heimchen” oder “Schräzl” genannt
in den Rauhnächten/Zwölfnächten zieht sie “in weißem, langfaltigem Leinwandgewande durch das Land und sieht durch die Fenster in die Häuser, ob die Mädchen fleißig seien; und wenn sie bis zum heiligen Dreikönigstag Ohren Rocken nicht abgesponnen haben, so zerkratzt sie die Frauen oder verbrennt ihnen die Hände, oder besudelt den Rocken mit Pferdemist”
am letzten Jahrestag, “Perchtentag”), d.h. 30.12. oder meistens 6.1.) muss man Fische und Klee oder Brei mit Heringen essen, sonst schneidet sie den Menschen den Bauch auf
in den Rauhnächten backt man Frau Holle Kuchen, um sie zu ehren, darunter Brötchen in Zopfform
nach dem Tod kehren Seelen zu ihr zurück und insofern ist sie auch die Todesgöttin, ähnlich wie Hel
die Mühen um sie als Himmelsgöttin gingen viel in die christliche Maria über, die auch Donner und Blitz verwaltet und mit goldenen Kugeln wirft
am Weihnachtsabend erscheint oft eine verschleierte weibliche Gestalt an der Seite von Knecht Ruprecht, Nikolaus oder Joseph, das ist oft Marie, aber oft auch “Frau Bertha” oder “Frau Hulda” (Franken) o.ä.; sie beschenkt Kinder mit Äpfeln, vergoldeten Nüssen u.ä. oder straft sie mit der Rute
die meisten Erinnerungen an Frigg oder Holda in ganz Deutschland findet man in den Sagen von der “Weißen Frau”, oft Bertha genannt, die teilweise Wolkengöttin oder Sonnengöttin ist; sie gilt meistens als verwunschene Prinzessin, die sich nach Erlösung sehnt in Form von drei Küssen
in Süd- und Mitteldeutschland heißt die Weisse Frau Urschel Ursel, Orschel, Horsel oder Ursula und bewacht Schätze
Zusätzliches online
die “Holden” waren ursprünglich mythische Zauberfrauen, die nachts auf wilden Tieren ritten, aber ohne eine bestimmte Führerin. Unter dem Einfluss des römischen Volksglaubens wurden sie kollektiviert und als Führerin entsteht Frau Holde oder Holle
in Mitteldeutschland ist sie als Frau Holle bekannt, in Oberdeutschland gibt es die Perchta
Frau Holde ist mal gnädig und freundlich, mal böse und strafend
Sie fährt vor allem in den Winternächten durch die Lüfte, erregt Sturm, wird oft vom wilden Jäger verfolgt, bestraft faule Dirnen, die ihren Flachs nicht abgesponnen haben, bringt Segen und Fruchtbarkeit über die Lande, verlangt aber auch, dass während der Zeit ihres Umzuges die Alltagsarbeit ausgesetzt werde
“Weiße Frauen” spielten trotz der Christianisierung noch lange eine wichtige Rolle; sie gehen auf die Jungsteinzeit zurück und später auf die germanische Gottheit Nerthus, der/die geschlechtslos ist
Frau Holle & Perchta sind die beiden Weißen Frauen in der deutschsprachigen Sagenwelt
Sie sind Göttinnen der “Regeneration und des Wandels”
Frau Holle und Perchta stehen für den Zyklus von Geburt und Tod, sind die Göttinnen der Hausfrauen und der Hausarbeit, Schirmherrinnen der Weber und Spinner und nehmen sich vor allem der Kinderseelen an: Die Kinder kommen aus ihren Brunnen oder Seen auf die Welt. Wenn ein Kind stirbt, kehrt es über den Brunnen oder das Gewässer zurück und die Weiße Frau nimmt es mit in ihren Garten, in dem es schöner ist als auf der Welt. Dort gibt es Äpfel und Gebäck.
Der Holunder ist Frau Holle geweiht und möglicherweise kommt sein Name von ihr; er war bis vor einigen Jahrzehnten noch “Sitz der Ahnen”. Jedes Haus hatte seinen Hollerstrauch, der niemals abgeholzt werden durfte und beim Vorbeigehen gegrüßt wurde. 
Frau Perchta kommt in der „Perchtennacht“ – der letzten Rauhnacht –  in der Nacht vor dem Dreikönigsfest und nimmt in dieser Nacht die Seelen verstorbener Kinder mit in die Anderswelt, welche mit dem Totenreich gleichgesetzt wurde. Im Zuge der Christianisierung wurde Frau Hollas oder Perchtas “Anderswelt”  – der schöne Apfelgarten –  zur „Hölle“ dämonisiert, also einem Ort, an den die Heiden und Nicht-Gläubigen kommen und die Dämonen wohnen.
als Todesgöttinnen sollten sie eher tröstlich sein für trauernde Mütter
die italienische Befand kommt auch in der Nacht auf den 6.1. und gilt als Parallelgestalt der alpenländischen Perchta.
Jacob Grimm beschäftigte sich mit den Ursprüngen der Frau Holle und fand etliche mittelalterliche Belege, die die These untermauern, dass es sich bei Frau Holle um eine vorchristliche Göttin ohne speziellen Aufgabenbereich handelte. Er sieht bei der Sagentradition um Frau Holle einen Zusammenhang zum Kult um die nordrömische Göttin Diana, 1466 durch Johannes Herolt belegt. Oder zu altergemanischen Überlieferungen nordischer Fruchtbarkeitsgöttinen, denn unsere Vorfahren sahen in ihr die allumfassende Natur, die Mutter Erde.
Links:
http://www.goettin-holle.de
https://silo.tips/download/geheimnisvolle-frau-holle
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forestwitchnika · 11 months
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Rübenlaternen (im Deutschen Rübenlichtle) mit eingeschnitzten Grimassen sollten den geliebten Verstorbenen den Weg weisen und gleichzeitig unleidliche Bewohner der jenseitigen Welt fernhalten. Diese Bräuche finden sich heute noch in Form von geschnitzten Kürbissen, Lampions und Laternen wieder. Verzierte Kürbisse (die Kelten selbst kannten keine Kürbisse) sollen ihren Ursprung in der schon christianisierten keltischen Tradition haben. Hier waren sie gedacht als Abschreckung gegenüber Elfen und Feen, die auf der Suche nach Kindern waren, die sie für würdig hielten, ihre Welt zu betreten. Besorgte Eltern höhlten die Gewächse aus und ritzten Zeichen und Fratzen hinein, die durch ihr schreckliches Aussehen alles Böse in die Flucht treiben sollten. In der Samhainnacht wurden Rüben (später Kürbisse) mit einer Kerze darin nun nicht mehr als Wegweiser ans Fenster oder vor die Tür gestellt, sondern dienten dazu, mißgünstige Naturgeister und unheilbringende Spukgestalten fernzuhalten. Es war zudem nicht ratsam, sich umzudrehen, wenn man Schritte hinter sich vernahm, denn die Verstorbenen konnten einen leicht versehentlich mit auf die andere Seite nehmen.
Wissenswert: Dabei muss man beachten, dass die vorchristliche jenseitige Welt oder keltische Anderswelt nicht gleichbedeutend mit der christlichen Hölle oder dem christlichen Himmel war, sondern ein Ort, an dem Götter, Ahnen und Feen wohnten und wo der ehrlich Suchende große Weisheit erfahren konnte. Die Anderswelt war ein Ort der Wunder, der aber auch große Gefahren barg, was die sichere Rückkehr betraf. Neugierige, die an Beltane oder Samhain in der Anderswelt verschwanden, waren nicht etwa Geistern und Dämonen zum Opfer gefallen, sondern einfach im Bruch des Zeitgefüges zur falschen Zeit am falschen Ort und landeten daher schon einmal auf der anderen Seite.
Aus: Das magische Jahr
t.me/HueterderIrminsul
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nordseehexe · 9 months
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Neuheiden leben zumeist in den westlichen Industriestaaten. Über den Bezug zum „Heidentum“ grenzen sie sich von Revitalisierungsbewegungen indigener Religionen anderer Länder ab. Frühe Vertreter waren Intellektuelle, Literaten und Künstler. Dem Neopaganismus werden mittelbar Einflüsse auf die westliche (Populär-)Kultur Ende des 19. wie im 20. Jahrhundert zugeschrieben. Er wurde und wird auch von einzelnen rechts- und linksgerichteten politischen Strömungen rezipiert.
Der Neopaganismus wird von seinen Anhängern als Wiederbelebung (Revitalisierung) ethnisch-vorchristlicher Religionen gesehen, die aufgrund der christlichen Missionierungen, der Christianisierung und Zwangstaufen – teils verfolgt und gewalttätig – untergingen. Die neuheidnischen Lehren und Praktiken werden von ihren Anhängern sowohl als „Urreligion“ der Menschheit als auch als Religion für die Zukunft betrachtet. Da es nahezu keine historischen Aufzeichnungen aus der Zeit des vorchristlichen Europas gibt, werden unter anderem nordische und keltische Mythen, Märchen und Sagen als Quellen herangezogen sowie auf Traditionen und exotische Rituale der „Naturreligionen“. Besonders asiatische, indianische und keltische Elemente werden aufgegriffen und – häufig ohne Rücksicht auf den historischen oder geographischen Kontext – den eigenen Vorstellungen angepasst. Demnach ist eine authentische Rekonstruktion untergegangener Religionen nicht möglich, sondern im besten Fall nur eine Quellen interpretierende „spirituelle Rückbindung“.
Die Flut an Veröffentlichungen und Kursen ermöglicht es den dafür aufgeschlossenen Menschen, eine Vielzahl von neuheidnischen Ideen zu konsumieren, ganz individuell zusammenzustellen und zu verändern. In der Szene finden sich auch etliche Vertreter indigener Gruppen, die ihr „archaisches Wissen“ gewinnbringend an neue Heiden verkaufen. Viele dieser Neoschamanen werden in ihrer Heimat nicht als religiöse Autoritäten anerkannt und beispielsweise in Nordamerika abwertend als Plastikschamanen betitelt. Darüber hinaus sind auch ihre Kenntnisse der eigenen Überlieferungen im Zuge der häufig zwangsweisen christlichen Missionierung unvollständig, so dass sie vielfach auf jüngere Entwicklungen (siehe beispielsweise Peyote-Religion) aufbauen, die jedoch ihrerseits schon synkretistische Mischreligionen aus verschiedenen ethnischen und christlichen Elementen sind.
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schorschidk · 6 months
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Die Symbolik des Ostereis: Hoffnung und Neubeginn
Das Osterei ist eines der bekanntesten Symbole des Osterfestes und steht für Hoffnung, Neubeginn und Wiedergeburt. Die Tradition, Eier zu bemalen und zu verschenken, geht auf alte Bräuche zurück, die bereits in vorchristlicher Zeit existierten.
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korrektheiten · 1 year
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Die Externsteine: Ein germanischer Kultort
Compact:»Die Gesteinsformation im Teutoburger Wald erinnert uns an die Glaubenswelt und Naturverehrung unserer Ahnen. Bis heute bestreiten germanophobe Wissenschaftler ihren Status als vorchristliche Kultstätte. Dass sie aber genau dies war, zeigt der Sammelband „Im Kampf um die Externsteine“. Eine spannende, faszinierende und aufklärende Reise in die Zeit unserer Vorfahren. Hier mehr erfahren.   _ Von Amelie [...] Der Beitrag Die Externsteine: Ein germanischer Kultort erschien zuerst auf COMPACT. http://dlvr.it/SlqRzM «
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futurenewsblog · 3 years
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ALPINE ALIENS
Kasermandl from out of space? Eine neue Publikation kombiniert Volkskunde und Ufologie und wirft Licht auf rätselhafte Phänomene im Alpenraum.
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Die alpine Sagenwelt wird von einer Vielzahl seltsamer Kreaturen bevölkert: mysteriöse Schnabelmenschen im Defreggental, Alber der feuerspeiende Flugdrache vom Reschenpass, Venediger-Mandln, die mittels sogenannter Bergspiegel ins Gestein blicken und nicht zuletzt das vielbesungene Kasermandl auf der Umbrüggler Alm, eine weitere kleinwüchsige Gestalt unbekannter Herkunft, in deren Umfeld anscheinend Raumzeit-Verkrümmungen stattfinden. Was steckt hinter diesen mysteriös-dubiosen Gestalten und Geschehnissen, wie sie der Volksmund überliefert? Handelt es sich um phantasievolle Märchen, um erzählerische Verarbeitungen einer gefahrvollen, unberechenbaren Umwelt oder verweisen sie auf vorchristliche Mythen oder ein kollektives Unterbewusstsein? Dr. Erwin Beutelschneider sieht das anders. Der Krypto-Mythologe am Institut für Exo-Ethnologie an der Bob Lazar Privatuniversität in Matrei am Brenner fordert, dass diese Überlieferungen endlich als historische Berichte ernst genommen werden. In seinem neuen Buch ALPINE ALIENS, das eben im Verlag Bauernfänger erschienenen ist, verknüpft Beutelschneider Volkskunde und Ufologie. Alles macht Sinn, wenn wir nur akzeptieren, das SIE schon seit geraumer Zeit unter uns sind. Besondere Aufmerksamkeit widmet er dabei den Erzählungen rund um das Kasermandl auf der Umbrüggler Alm bei Innsbruck. Die Geschichte ist landläufig bekannt:
2 Kinder werden beim herbstlichen Feuerholzsuchen oberhalb von Hötting von einem frühen Schneefall überrascht und finden in der Umbrüggler Alm Unterschlupf. Dort bewirtet sie das Kasermandl mit einem ausnehmend wohlschmeckenden "Muas" (traditionelles, breiartiges Almgericht aus Schmalz, Mehl und Milch) worauf sie satt und zufrieden einschlafen. Am nächsten Morgen machen sie sich bei strahlendem Sonnenschein auf den Heimweg ins Tal. Fassungslos empfängt ihre von Sorgen und Selbstvorwürfen gezeichnete Mutter die Kinder. Es stellt sich heraus, dass sie den ganzen Herbst und Winter abgängig waren. Inzwischen ist es Frühling und man hatte die Hoffnung auf ihre sichere Rückkehr bereits aufgegeben. Für die Kinder hingegen war nur eine Nacht vergangen ...
Für Erwin Beutelschneider handelt es sich eindeutig um eine klassische Nahbegegnung der vierten Art (engl. close encounter of the fourth kind, kurz CE-4) also eine Entführung durch Ausserirdische oder alien abduction experience (AAE) wie der ufologische Fachterminus lautet. Der erste moderne Fall dieser Art betraf das US-amerikanische Ehepaar Betty und Barney Hill, die nach eigenen Angaben in der Nacht vom 19. zum 20. September 1961 in den White Mountains in New Hampshire entführt wurden. Die Geschichte kam aber erst Ende 1963 ans Licht, als das Ehepaar aufgrund von Alpträumen und Angstzuständen den Psychiater Benjamin Simon aufsuchte. Unter Hypnose kam dann die Geschichte der Entführung durch kleinwüchsige, grossäugige Aliens (genannt "Greys") zum Vorschein. In den folgenden Jahrzehnten kam es weltweit zu tausenden weiteren ähnlichen Fällen. Gleichbleibendes Motiv: Gedächtnis- und Zeitverlust. Der Argumentation Beutelschneiders folgend wurden die Kinder also vom Kasermandl, das nichts anderes als einer der Greys ist, entführt und ihre Erinnerung daran hinterher ausgelöscht. Wie aber konnten Monate vergehen während denen die Kinder offensichtlich nicht gealtert sind? Des Rätsels Lösung sieht Beutelschneider in der sogenannten Zeitdilatation, wie sie von Albert Einstein im Rahmen der speziellen Relativitätstheorie 1905 formuliert wurde. In jedem physikalischen System, das sich relativ zu einem Beobachter schneller bewegt, vergeht die Zeit langsamer. Relevant wirksam wird dieses Phänomen erst bei sehr hohen Geschwindigkeiten. Für den Krypto-Mythologen steht also ausser Frage, dass die Kinder sich in besagter Nacht mit annähernder Lichtgeschwindigkeit bewegt haben, also in einem Raumschiff mitgeflogen sind. Hier kommt Alber der feuerspeiende Flugdrache vom Reschenpass ins Spiel, bei dem es sich um nichts anderes als um ein UFO handelt. Was aber haben die Greys mit Tiroler Almen am Hut? Da sind einerseits die Erzählungen von den Venediger Mandln, wobei es sich ebenfalls um Aliens handelt, die mit ihrer hoch entwickelten Technologie (Bergspiegel) nach seltenen Metallen und Kristallen suchen. Andererseits verweist Beutelschneider auf die sogenannten cattle-mutilations,wie sie vor allem von der Skinwalker-Ranch in Utah (USA) bekannt sind. Immer wieder wurde dort von unerklärlichen Verstümmelungen von Kühen berichtet, denen mit hoch präzisem Werkzeug Gewebsproben entnommen wurden. Hier schliesst sich der Kreis zur alpinen Almwirtschaft. Wozu hingegen die Aliens Kuh-DNA brauchen ist bislang unklar. Vielleicht zur Herstellung des bewusstseinsverändernden Alien-Muas, das den Kindern vom Kasermandl vorgesetzt wurde, spekuliert Beutelschneider. Und die Schnabelmenschen? Aliens von einem Planeten mit anderer Atmosphäre, die Atemgeräte tragen ...
Wer all diese Geschichten ohne einschlägige Deutung nachlesen will, dem sei www.sagen.at ans Herz gelegt. Wer die "Wahrheit" will, der besorge sich ALPINE ALIENS von Erwin Beutelschneider erschienen im Bauernfänger Verlag.
Monsieur Charles Atan
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