Tumgik
#queerlig
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Hi, ich bin 13 und habe darüber nachgedacht, ob ich bi bin oder nicht. Ich bin ein Mädchen und ich identifiziere mich auch so, aber worüber ich mir nicht sicher bin ist, ob ich hetero bin und mir nur was einbilde, oder bi, oder einfach lesbisch und es nicht wahr haben will, oder irgendwas anderes, von dem ich nichts weiß. Ohmaannn, es ist alles so seltsam. Wie kann ich herausfinden, was ich bin?
 Frage eingereicht von Anonym
  Kristin sagt:
 Es ist verwirrend, nicht wahr? Uns werden diese Symbole in Buchstabenform gegeben, damit wir sie so zusammenmischen, dass sie uns und anderen Menschen Millionen von Gefühlen erklären, aber nicht immer „passen“ sie. Also, ich mag Buchstaben und Wörter, und ich glaube, sie geben uns unglaubliche Möglichkeiten, unsere Gefühle zu verarbeiten. Zum Beispiel ist es sehr hilfreich für mich, sagen zu können: „Ich heiße Kristin und Demi Lovato hat sich geoutet als nicht-hetero und das fühlt sich für mich EINFACH ZAUBERHAFT an.“
 Ich weiß schon, dass du mich nicht nach meinen Gefühlen bezüglich Demi Lovato gefragt hast, aber ich glaube, dass das wichtig ist. Hör mir zu. Jetzt gerade, im Jahr 2017, nenne ich mich selbst bisexuell, weil ich weiß, dass ich in der Lage bin, mehr als nur ein Geschlecht attraktiv zu finden. Ich nenne mich auch queer, weil ich das Wort liebe und es so unendliche viele Möglichkeiten bietet. In den vergangenen Jahren habe ich mich als Lesbe identifiziert, weil ich noch nicht alle meine Vorlieben vollständig verstanden hatte (tun wir das je?). Aber ich wusste, dass ich mich in den frühen 2000ern in der „Lesbenkultur“ zuhause fühlte (denk an The L Word, Fedoras, Nadelstreifen und Lip Gloss). Ich habe im Laufe der Jahre viele Wörter benutzt, um mich durch meine verschiedenen Selbstverständnisse zu bewegen, aber eine Sache ist immer wahr geblieben: Wenn ich denke, dass ein Mädchen schön ist (und vor allen, wenn dieses Mädchen gerne andere Mädchen küsst), fühlt sich das EINFACH ZAUBERHAFT an.
 Es gibt nicht wirklich ein Wort für dieses Gefühl, das ich schon habe seit ich mich erinnern kann. Es ist ein Gefühl, das ich schon hatte, bevor ich überhaupt wusste, dass ich es hatte, aber es hat auch sehr lange gedauert, bis ich es verstanden habe.
 Als ich 13 war, hatte ich eine beste Freundin namens Katie. Sie war superlustig und laut und stark und ihre Haare glänzten immer und rochen nach diesem einen unglaublich leckeren Conditioner, dessen Namen ich nicht mehr weiß, aber er kam aus einer blauen Plastikflasche. Ich habe nicht daran gedacht, Katie zu küssen, wirklich nie. Ich dachte daran, Jungs zu daten (das schien interessant zu sein). Und an diese Arschloch-Lehrkraft, die mich immer dazu zwang, meinen Kaugummi auszuspucken, selbst wenn es niemanden störte (furchtbar). Und wie sehr ich Musik liebte (sie gab mir das Gefühl, alles schaffen zu können). Und wie ich meine Haare in Knallfarben färben wollte (was natürlich meine Eltern schon wieder nicht erlaubt haben). Wenn ich an meine Freundschaft mit Katie zurückblicke, kann ich inzwischen Zusammenhänge erkennen zu der Art und Weise, wie ich über sie und ihre Haare fühlte, und warum ich alles tat, nur um den gleichen Conditioner wie sie zu benutzen, damit ich diesen wunderbaren Duft die ganze Zeit riechen konnte… Aber das liegt daran, dass ich jetzt 36 Jahre alt bin und eine Ehefrau habe und eine Katze und eine lange Geschichte von Verliebtsein und Dating und Sich-Fragen und -Wundern – und das ist das, was du jetzt tust!
 *trällert „Ein ewiger Kreis”*
 Ein Versprechen kann ich dir geben: Du bildest es dir nicht ein. Wenn du verwirrende Gefühle hast, wenn es um Menschen verschiedener Geschlechter geht, dann ist das auch wirklich so: Du hast verwirrende Gefühle bezüglich Menschen unterschiedlicher Geschlechter! Ich lehn mich jetzt mal so weit aus dem Fenster zu sagen, dass das waaaaaaaahrscheinlich bedeutet, dass du nicht zu 100000000% hetero bist, und dass sich das auch sehr wahrscheinlich verändern und verschieben wird, während du wächst. Und ich werd jetzt nicht anfangen mit irgendeinem „Du-bist-13-und-der-ganze-Scheiß-wird-noch-anders-du-bist-jetzt-jung“ – Quatsch. Sondern ich sage, dass deine Vorlieben und Begehren sich immer wieder verändern werden.
 Ein Teil unserer Identität ist das Sich-Fragen. Willst du das Mädel aus dem Chemieunterricht küssen? Cool! An dem Punkt war ich auch schon. Willst du die Hand des Jungen halten, der drei Häuser weiter wohnt? Macht absolut Sinn. Willst du kuscheln mit der nichtbinären Person, die in dem Coffeeshop in deiner Nähe arbeitet? Huuui, das versteh ich total. Für den Moment bedeutet das vielleicht, dass du dich für die Bezeichnung „bisexuell“ entscheidest. Selbst wenn du dieses Mädel aus der Schule küsst und es sich nicht wie ein Feuerwerk anfühlt, kannst du dich immer noch bisexuell nennen! Und hey, wenn du plötzlich merkst, dass du gar nicht auf mehr als nur ein Geschlecht stehst? DAS IST OKAY! Es bedeutet nicht, dass du dich zuvor selbst belogen hast über deine eigenen Gefühle, sondern einfach nur, dass du eine Offenheit für mehrere Möglichkeiten hast, die da draußen, in dieser krassen Welt existieren.
 Bevor ich jetzt abhaue und dich mit all den verwirrenden Gefühlen des Lebens zurücklasse, lass mich noch zwei Dinge tun, die dir durch dieses Labyrinth helfen sollen (Wir alle müssen da durch! Wirklich!).
 Zuerst lass uns deine Frage in drei kleine Teile teilen:
 Wie weißt du, wie du dich *nennen* sollst?
Ich glaube, die meisten von uns suchen sich ein Wort aus, das irgendwie ansatzweise passt und verändern es dann mit der Zeit, wenn wir etwas Passenderes finden. Es ist okay, das zu tun, und es ist nicht „um Aufmerksamkeit zu bekommen“ oder „dich selbst oder sonstwen belügen“. Du probierst nur Worte aus, um deine Identität zu beschreiben und schaust, wie sie sich anfühlen.
 Woher weißt du, dass du dich nicht selbst belügst?
Nunja, du hast anonym eine Ratgeberseite angeschrieben, um mehr über deine Gefühle herauszufinden. Das ist nicht das typische Verhalten einer Person, die sich selbst in Bezug auf ihre Gefühle belügt… Es ist das typische Verhalten von jemandem, der sehr echte Gefühle hat und sich diese ordnen will. Vertraue auf deine Gefühle. Die Welt hier draußen wird versuchen dir zu sagen, dass du ihnen nicht vertrauen sollst, vor allem wenn du ein Mädchen bist, und das ist ein Riesen Berg Bullllllllshitttttttt. Deine Gefühle sind echt. Verdammt verwirrend, klar, aber echt.
 Woher weißt du, was du bist?
Du bist du. Ich weiß schon, mein Nebenjob scheint es zu sein, Grußkarten zu schreiben… ABER ES STIMMT. Du bist du, und jetzt gerade hat dieses Du verwirrende Gefühle über Vorlieben und Sexualität und Identität. Manche davon werden immer verwirrend bleiben, und manche werden sich mit der Zeit festigen. Jetzt im Moment, erforsche diese Gefühle. Schreib sie auf. Denk daran, dir selbst zu vertrauen. Und denk daran, das du mehr als nur eine Sache sein kannst (zur gleichen Zeit! Zu unterschiedlichen Zeitpunkten! Ahhhh!).
  Und als Zweites etwas Musik. Ich habe vorhin erwähnt, dass Musik mir das Gefühl gegeben hat, alles schaffen zu können, als ich 13 war. Sie gibt mir noch immer dieses Gefühl. Und sie hilft mir auch, mich einer Welt zu stellen, die mir sagt, an mir selbst und meinen Gefühlen zu zweifeln. Musik hilft mir, mich diesen verwirrenden Gefühlen zu stellen und zu sagen: „Verpiss dich, Welt, ich kann etwas anderes sein als das, was du erwartest. Ich kann mich verändern. Ich kann eine Million Dinge auf einmal sein, und ich muss mich nicht für eins entscheiden und ich muss mich auch nicht dafür entschuldigen.“
 Letzte Woche hab ich alle meine Internet-friends nach Songs gefragt, die ihnen das Gefühl geben alles schaffen zu können, was immer sie wollen, und so haben wir zusammen dieses Mixtape [auf Spotify] für dich zusammengestellt. Wenn du diesen Zweifel aufkommen fühlst, setz deine Kopfhörer auf. Und denk dran, dass du bist, wer du sagst, dass du bist, und selbst wenn das bedeutet *nicht genau zu wissen wer du bist*, und wer immer das in Frage stellt, KANN DICH MAL.
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https://open.spotify.com/user/everyoneisgaymusic/playlist/2Cemyf75GJgI41akJa4oCo
Cover von Isabella Rotman!
 [ übersetzt von Anna (M) ]
Originaltext: http://everyoneisgay.com/ive-got-stripes-too/
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queerlig-blog · 7 years
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Seit heute: Gleichstellung der Ehe in Deutschland für gleichgeschlechtliche Paare. Hurra!
Since today: Marriage equality for same-sex couples in Germany. Hooray!
(drawing by Anna)
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Ich bereue es jetzt, aber ich habe einen 15-jährigen Jungen in meiner Klasse gemobbt, weil er schwul ist. Eine Gruppe von Freund*innen hat damit angefangen und ich habe mitgemacht. Er hat versucht, sich umzubringen und wurde glücklicherweise gerettet. Es hat mich schockiert und ich hab dadurch kapiert, was ich getan habe. Ich bereue es zu 100% und will ihm zeigen, wie leid es mir tut. Er hat die Schule gewechselt und obwohl ich weiß, wo seine Eltern wohnen, glaube ich nicht, dass ich dort hingehen sollte. Wie kann ich ihm zeigen, wie sehr es mir leid tut?“
Frage eingereicht von Anonym
  Dannielle sagt:
 Aw, schau dich an! Versuchst, das Richtige zu tun!! Ich finde dich toll.
 Wenn du weißt, wo er wohnt, warum schickst du ihm keine Karte oder einen Brief?? Nur um zu sagen, dass es dir leid tut und du hoffst, dass es ihm gut geht, und wenn du es zurücknehmen könntest, würdest du das tun, und dass du weißt, dass das, was deine Freund*innen gesagt haben, zu 100% falsch war… so ungefähr.
 ODER ESSBARE GESCHENKE. OBST IN DER FORM VON BLUMEN, LEUTE, DAS PASST FÜR ALLE ANLÄSSE.
 Ich glaube, egal, was du tust, ob du dich dazu entscheidest, bei ihm Zuhause vorbeizuschauen, ihm einen Brief zu schreiben, oder ihn bei der Arbeit besuchst… Er wird die Geste zu schätzen wissen. Erwarte von ihm nicht, dass er einfach und schnell vergibt und vergisst, aber es wird passieren. PLUS du wirst nicht glauben können, wie gut es sich für ihn anfühlen wird, eine Entschuldigung von dir zu bekommen. Du tust das Richtige und es bringt mich dazu, deine Eingeweide aus dir rauquetschen zu wollen (mit einer fetten Umarmung, Leute).
  Kristin sagt:
 Schreib ihm einen Brief.
 Manche würden vielleicht sagen, dass es der effektivste Weg wäre, mit ihm persönlich zu sprechen, aber ich bin anderer Meinung. Wenn ich ein fünfzehnjähriger Junge wäre, und du zu mir kämst und mir sagen würdest, wie leid es dir tut, wäre in mir wahrscheinlich ein Riesenchaos vermischter Gefühle, und ich würde wahrscheinlich einfach etwas herausstottern wie „Oh, ja. Wie auch immer. Danke.” Dann würdest du wieder gehen und ich würde mich unzulänglich1 fühlen, und wütend, und hundert andere Dinge, die ich nie mit dir teilen könnte… weil es zu schwer erscheinen würde, auf den Moment später wieder zurückzukommen.
 Ich bin mir sicher, dass diesen Jungen unglaublich viele Emotionen mit dieser Zeit in seinem Leben verbinden. In einem Brief anzuerkennen, dass du reumütig bist in Bezug auf deine Handlungen, wird ihm die Chance geben, deine Worte in seinem eigenen Tempo zu lesen und sie auf mehreren Ebenen zu verdauen, bevor er entscheiden kann, wie er darauf antwortet, wenn er überhaupt darauf antwortet.
 Was Dannielle sagt, stimmt. Egal, wie er auf deine Bemühungen reagiert, es wird ihn bewegen, dass du dir die Zeit genommen hast, ihm mitzuteilen, dass es dir leid tut. Außerdem: Wenn wir uns bei jemandem entschuldigen, helfen wir nicht nur, dass dieser Mensch heilt, wir helfen auch, uns selbst zu heilen.
 Danke dafür, dass du so stark bist zu erkennen, dass du die Fähigkeit besitzt, dich zu verändern.
 [ übersetzt von Anna (M) ]
Originaltext: http://everyoneisgay.com/how-do-i-make-amends-for-bullying-someone/
 _________________
 1) Inhaltswarnung: Ableismus.
Im Originaltext steht hier “feel like an idiot”, also „wie ein Idiot fühlen“. Aufgrund der Verbindung des Begriffs „Idiot“ zur Eugenik und des damit zusammenhängenden Ableismus habe ich diese Stelle nicht wörtlich übersetzt.
Content Warning: Ableism.
The original text says here „feel like an idiot“. Because of the connection of the term “idiot” to eugenics and ableism, I have not translated this part literally and changed it to “feel inadequate”.
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„Also, hi, ich bin gerade an die Uni gekommen. Ich war wirklich überhaupt nicht nervös, bis ich gemerkt habe: ICH BIN SOWAS VON UNVORBEREITET, WAS MEIN LESBISCH-SEIN BETRIFFT. Ich hab noch nie ein Mädel geküsst/ hatte noch nie eine Freundin und ich fange an, ein bisschen auszuflippen. Hilfe?“
Frage eingereicht von Anonymous
Dannielle sagt:
Du und ALLE ANDEREN, weißt du!?!? Es ist egal, mit wem du Händchen gehalten hast oder nicht, wen du geküsst, mit wem du geschlafen hast oder wer dein Herz gebrochen hat usw. Die Uni ist eine ganz andere Situation. Man fühlt sich immer vorbereitet, bis man vor einer Person steht, die man mag, einer neuen Person, auf die man soooooooo arg steht, die einen auch gern hat. ATMEN ATMEN SPUCKE VERTEILEN ATMEN.
Das macht nichts. Du könntest denken, dass du super-über-vorbereitet bist und würdest dann sehr schnell merken, dass du es nicht bist. Du bist also schon voll gut dabei, indem du CHECKST, dass du nicht vorbereitet bist. Die meisten von uns tun einfach so, als ob wir wissen würden, was wir tun und werden dann völlig von allem Neuem überrascht. Die meisten von uns gucken zwei Folgen L Word und sagen so "Oh, ich weiß es, Shane sieht aus, als ob ihr das nichts ausmachen würde, aber in Wirklichkeit tut es das... das wäre bei mir auch so".  Wir schmollen herum, tragen viele Halsketten und alle denken, dass wir geheimnisvoll sind, aber dabei ist es nur Verwirrung und unser Nervenkostüm, das innerlich zusammengebündelt gern so nach außen treten würde: „OK, ICH GEBS ZU. ICH HABE NOCH NIE EIN MÄDCHEN GEKÜSST.“
Steh dazu. Steh zu dieser Angst und diesem Nervenkostüm, denn das ist eigentlich ziemlich toll, wenn du jemanden kennenlernst. PLUS: Egal wie vorbereitet du denkst zu sein, wäre das nicht so wichtig. Bei einer neuen Liebe sind wir alle unvorbereitet. Sei cool, frage ein Mädchen nach einem Date, küsse sie, wenn du dich danach fühlst und komm klar damit, dass du vielleicht die ganze Zeit vor Angst zittern wirst.
  Kristin sagt:
Hör mal. Ich habe dem nichts dazu hinzuzufügen - Dannielle hat dir die wahrsten Worte der Weisheit geschrieben, die existieren: niemand ist mehr oder weniger vorbereitet als jede andere Person. Und das Beste, was du tun kannst, ist zu wissen, dass du momentan von einer Menge an Menschen umgeben bist, die, wenn sie mit der Aussicht konfrontiert werden, mit jemandem zum ersten Mal zu interagieren, den sie wirklich mögen, so sind:
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Also, in diesem Sinne:
Mach eins nach dem anderen, ein Kuss nach dem anderen, ein Herzflattern nach dem anderen. Sei so offen wie möglich. Wisse, dass Dinge zum ersten Mal zu erforschen und entdecken magisch ist, auch wenn es komisch oder schrecklich oder alles auf einmal ist.
[ übersetzt von Anja ]
Originaltext: http://everyoneisgay.com/unprepared-in-my-gayness/
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Wie kann ich sicher wissen, dass ich lesbisch bin? Ich meine, alle sagen irgendwie, dass sie es schon als kleine Kinder wussten, aber kann man auch später herausfinden, dass man irgendwie auf Frauen steht? Ich hab meiner Mutter von meinen Gefühlen erzählt, weil ich geglaubt hab, dass sie mir damit helfen würde, aber sie sagte zu mir, dass sie mich kennt und ich nicht auf Frauen stehen kann, weil es nicht offensichtlich war, dass ich Mädchen mochte, als ich klein war. Ergibt das wirklich Sinn? Ich bin echt durcheinander, ich denke nicht, dass ich meine Gefühle nur erfinde, aber was, wenn sie Recht hat?
 Frage eingereicht von Anonym
  Kristin sagt:
  Deine Mum liegt falsch.
 Willst du wissen, woher ich das weiß? Ich weiß das, weil ich ziemlich krass gay bin (genau genommen eine queere, bisexuelle, cisgender1 Frau, die mit einer queeren cisgender Frau verheiratet ist, falls du die Einzelheiten wissen willst), und ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas anderes als die winzige Kristin Russo gewesen zu sein, als ich noch die winzige Kristin Russo war.
 Als ich 4 ½ war, traf ich einen Jungen namens Peter und er war auch 4 ½, und ich dachte, dass das die herrlichste Sache war, die ich je gehört hatte und so haben wir unseren Eltern gesagt, dass wir fester Freund und feste Freundin seien und dann für ein paar Jahre eine Brieffreundschaft geführt. Später, in der Schule, war ich einige Male Hals über Kopf verliebt in Jungs und ich liebte meine allerbeste Freundin auf der Welt über alles – die ein Mädchen war. Als sie von New York nach Ohio zog, war es, als würden all unsere Glieder von unseren Körpern gerissen werden. Verstehst du? In der zehnten Klasse küsste ich einige Mädchen als Mutproben, und dachte dann „Ooooooh Mann, ich bin ganz bestimmt nicht lesbisch… aber es war ein SUPER EXPERIMENT!“ Dann, im letzten Jahr der High School, küsste ich noch ein Mädchen und hatte dieses Gefühl in meinem Bauch und dachte „OH WARTE SCHEISSE OH OH ICH STEHE SO AUF DIESES MÄDCHEN AHHHH.“
 Du kannst einiges von den Dingen, die danach passiert sind, wie mein Coming Out bei meinen Eltern, auf unserer Seite nachlesen. Aber ich will eigentlich darauf hinaus, dass ich – obwohl ich zurückdenken kann und einige tiefe Verbindungen zu anderen Mädchen hatte (wie meine beste Freundin in der Middle School) und mir vielleicht sagen könnte „Oh, möglicherweise hätte ich es damals schon wissen sollen…“ – dass ich es damals nicht wusste. Ich hab es überhaupt nicht gewusst! Ich saß nicht nachts wach rum und dachte „Oh, wenn doch nur meine beste Freundin mich eines Tages küssen würde, wäre das nicht fein?!“ Ich wollte sie nicht küssen! Ich wollte nur für immer ihre allerallerbeste Freundin sein!!
 Manche Menschen wissen es schon in sehr jungem Alter, klar. Sie fühlen sich anders, sie haben eindeutige Schwärmereien, und sie machen vielleicht Dinge, durch die ihre Eltern oder Familien denken: „Sie wird lesbisch sein.“ (Und das ist – SPOILER ALARM – ziemlich problematisch, weil man die Sexualität einer anderen Person nicht nur durch ihr Verhalten erkennen kann, klaro?).
 Manche Menschen können vielleicht sagen: „Also, ich heiße Tina und ich bin lesbisch, ich hab das schon immer gewusst, es ist klar wie Kloßbrühe.“ Und dann klebt sie einen fetten Regenbogen-Sticker auf ihren Laptop. Das ist supertoll für Tina. LOS TINA.
 Trotzdem, es gibt superviele Leute, die, so wie ich (und du!), sich durch ihre Sexualität etwas komplizierter (und manchmal sehr verwirrend) manövrieren. Vielleicht wirst du nie das Gefühl haben, dass du weißt, wer du für immer sein wirst, und das ist ok. Vielleicht bist du dir nicht sicher, wie genau du dich gerade jetzt fühlst, und auch das ist ok. Was du gerade sagst ist, dass du vielleicht Mädchen attraktiv findest, und du hast noch keinen Begriff für diese Gefühle. DAS. IST. OKAY. Das ist super! Das heißt, dass du etwas richtig Tolles über dich selbst weißt, und es heißt, dass du vielleicht diese Gefühle mit der Zeit mit anderen Menschen erforschen wirst. Dieses Nachforschen könnte dir noch mehr über dich selbst beibringen – was du magst, und was nicht – und dir helfen, deine Identität besser zu verstehen.
 Du erfindest deine Gefühle nicht. Wenn du diese Gefühle unterdrücken und nicht darüber reden oder sie gar nicht erst anerkennen würdest, dann wäre das ziemlich schwierig und das würde dich dazu bringen, dir bestimmte Gefühle „einzureden“ (zum Beispiel dich zu zwingen, mit einem Jungen zusammen zu sein, damit du nicht so oft an deine Schwärmereien für Mädchen denken musst). Wenn du neugierig bist oder interessiert oder total begeistert bist von dem Gedanken, eines Tages mit einem Mädchen zusammen zu sein, dann ist das nicht erfunden! Selbst wenn du eines Tages mit einem Mädchen zusammen bist und denkst „Ähm, irgendwie mag ich das jetzt doch überhaupt nicht“, dann waren diese Gefühle trotzdem nicht erfunden!! Es waren nur Gefühle, die sich mit der Zeit verändert haben.
 Es ist ok, deiner Mum zu sagen, dass du selbst noch kein Wort dafür hast (und vielleicht auch nie haben wirst). Es ist ok, deiner Mum zu sagen, dass nicht alle homosexuellen Menschen „immer schon wussten“, wer sie waren. Es ist ok, deiner Mum zu sagen, dass du jetzt ihre Unterstützung brauchst und ihre Liebe, während du daran arbeitest, dich selbst besser zu verstehen, und dass du wirklich gern offen mit ihr darüber sprechen können würdest, während du diese Dinge herausfindest.
 Hier ist ein Video, in dem ich über meinen eigenen Weg in Bezug auf meine Sexualität spreche [bald auch mit deutschem Untertitel!], und hier ist eines, das ich mit meiner Mum zusammen aufgenommen habe über unseren gemeinsamen Coming Out Prozess [hier gibt es schon deutsche Untertitel!].
 Das Coming Out uns selbst gegenüber und anderen gegenüber kann manchmal sehr verwirrend sein, und das ist total und absolut ok.
 All meine Liebe an dich und deine Mum, und ich hoffe, dass dir 2017 einen ganzen Packen neue Fragen bringt, neue Antworten und vielleicht sogar eine feste Freundin, WER WEISS.
 xo.
  [ übersetzt von Anna (M) ]
 Originaltext: http://everyoneisgay.com/i-didnt-know-when-i-was-young/
 1) cisgender bedeutet, dass man sich dem Geschlecht zugehörig fühlt, dem man bei der Geburt zugeordnet wurde.
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„Ich brauche kein Geschlecht“
Ein Essay von Tyler Ford
 Als Kind gab es zwei Dinge, die ich mir jede Nacht vor dem Einschlafen gewünscht habe: eine Zahnspange (ich war seltsamerweise besessen von der Kieferorthopädie) und andere Geschlechtsteile. Ich wusste noch nicht so viel über Geschlecht, aber ich wusste, dass das Wort „Mädchen“ so unpassend war wie die Röcke, die ich mich weigerte zu tragen. Ab dem dritten Lebensjahr bestand ich darauf, dass mein Körper nicht mein eigener war und nicht der, den ich wollte.  Was „da unten“ war, hat sich in einer Weise falsch für mich angefühlt, die ich nicht beschreiben kann, aber ich wusste, dass es Menschen da draußen gab, die andere Geschlechtsteile hatten als ich und ich dachte, dass ich diese wollen könnte. Alle haben mich „Tomboy“ genannt; ich gab mich nur damit zufrieden, weil „Junge“ die Hälfte dieses Wortes ausmachte.
Doch als ich älter wurde, wollte ich Dinge erleben, die Mädchen erleben. Ich wollte dazugehören, ich wollte ein normales Teenagerleben führen – so wie ich es in Filmen gesehen habe. Und ich wollte von meinen Freund*innen wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Vor allem wollte ich erwachsen werden um eine Frau zu sein, weil ich die Frauen, die in meinem Leben waren, liebte und ich wollte mich mit ihnen identifizieren. Mein Wunsch als Junge zu leben und meine Unfähigkeit mich wie ein Mädchen zu fühlen, haben mich in die eine Richtung gedrängt und mein Wunsch, mich endlich in das einzufügen, was andere „Realität“ nennen – scheinbar der einzige Weg zur Normalität – drängten mich in die andere.
Manchmal habe ich mich wie Schaumgummi gefühlt – mit einem wirklich beschissenen Geschmack- das so lange gezogen wurde, bis ich mich nicht wiedererkennen konnte.
Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich wie auf einem Pendel hin- und herschwingend, um herauszufinden, auf welcher Seite – Junge oder Mädchen – ich mich zwangsweise wohl fühlen würde.
Ich war jahrelang verzweifelt auf der Suche nach irgendeinem Gefühl von Stabilität, einem Gefühl von Zugehörigkeit zu einem dieser beiden Geschlechter, einem Gefühl, dass ich überhaupt irgendwo hingehörte.
Ich habe ein Jahr in BHs und Miniröcken verbracht und das nächste mit dem wöchentlichen Spritzen von 200mg Testosteron. Ich konnte meinen Körper verändern, andere Kleidung anziehen, meine Angewohnheiten und meine Sprache ändern und nichts davon konnte mein verwirrtes Herz ändern, das jedes Mal wie verrückt geschlagen hat, wenn ich versucht habe bei einem Geschlecht zu bleiben und ihm beibringen wollte sich richtig zu verhalten.
Während meines ganzen Lebens (und jetzt immer noch), haben die Leute mich als Zwischending zwischen männlich und weiblich betrachtet. Ich bin bei nichts „zwischendrin“ – außer den Grenzen der westlichen Geschlechterbinarität.
Meistens möchte ich die Tatsache, dass mein Körper überhaupt existiert, ignorieren. Ich bin ein wandelndes Gehirn; ich bin eine Sterngalaxie; ich bin unfähig, darin festgehalten und durch etwas so Begrenztes definiert zu werden. Meine Pronomina (they/them, [ neutrales Pronomen im Englischen ]) sind sowohl ein gellender Schrei gegen eine Geschlechterzuweisung ohne meine Zustimmung, als auch eine Art, wie ich sowohl alles, was ich bin und alles, was ich nicht bin, einschließen kann. Ich brauche nicht in eine oder zu einer Identität passen um zu existieren, um zu überleben, um es anderen Menschen recht zu machen. Ich brauche Platz und ich brauche Freiheit; ich brauche Mitgefühl und ich brauche Herzlichkeit; ich brauche Offenheit und ich brauche Verständnis; ich brauche meine eigene Liebe. Ich brauche kein Geschlecht.
[ Übersetzt von Anja ]
Originaltext: http://everyoneisgay.com/i-do-not-need-gender/
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Meine Freundin und ich machen bald unseren Abschluss und haben vor, im selben Bereich Fuß zu fassen. Ich liebe sie, aber sie bekommt momentan mehr Angebote als ich und manchmal ist es schwer für mich, mich für sie zu freuen. Habt ihr einen Rat, wie ich sie unterstützen kann, während ich gleichzeitig unzufrieden mit meiner eigenen Situation bin?
Frage eingereicht von Anonym
  Dannielle sagt:
Oh, das ist eine großartige Frage. Es fühlt sich an, als würden sehr viele Menschen auf so viele verschiedene Arten mit so vielen verschiedenen Menschen damit zu kämpfen haben. Vielleicht ist es dein*e Freund*in, vielleicht dein*e Arbeitskolleg*in, vielleicht deine Schwester, oder vielleicht eine ehemalige Bekanntschaft; es passiert ständig und überall und es ist so schwer, sich das auszureden, aber es ist auch voll im Bereich des Möglichen.
Wenn du erst einmal an einem Punkt angelangt bist, an dem du dich einfach nur über ihren Erfolg freuen kannst, wirst du das Leben verdammt nochmal lieben. Es gibt kein schöneres Gefühl, als Freude und Stolz bezüglich der Person, in die du wie verrückt verliebt bist. Es ist in Ordnung, wenn das nicht sofort passiert und es ist auch in Ordnung, dass es hin und wieder mal schiefgeht. Allerdings solltest du immer daran denken, dass es genug Erfolg für alle gibt.
Der Erfolg einer Person ist nicht gleichbedeutend mit einem Versagen deinerseits. Rihanna ist nicht weniger erfolgreich, nur weil Katy Perry auch erfolgreich ist. Sie haben beiden auf eine ähnliche Art im gleichen Geschäft Erfolg, aber sie machen sich nicht gegenseitig fertig und stehen sich nie gegenseitig im Weg. Rihanna's Reklame für Kokosnusswasser nimmt Katy Perrys Werbung für Adidas und WAI (was auch immer) nichts weg; sie waren beide mit ihren Anzeigen auf einem Cover...sie haben also...sie haben ihr eigenes Ding gemacht, was beweist, dass sie erfolgreich sind und DANN haben sie weitere ähnliche Dinge gemacht, die beweisen, dass sie beide erfolgreich sind.
ES. IST. GENUG. FÜR. ALLE. DA. So ist es einfach, und ich weiß, dass deine Freundin dir helfen will. Außerdem glaube ich, dass es okay ist, wenn du mit ihr darüber reden willst. Es ist in Ordnung zu sagen „Ich freu mich so verdammt für dich und es ist einfach großartig und ich bin ein bisschen neidisch, weil ich das natürlich auch alles erreichen will, aber schlussendlich stellt mein verdammter Stolz auf dich all den Neid in den Schatten.“
Vielleicht kann deine Freundin dir dabei helfen, deinen Lebenslauf ein bisschen aufzupeppen, oder besser bei Vorstellungsgesprächen zu werden, oder vielleicht habt ihr coole Ideen, wie ihr zusammenarbeiten könnt und die euch beide weiterbringen. Es gibt 20.000.000 Wege, wie man auf einem Gebiet erfolgreich sein kann, weißt du? Helft euch gegenseitig, kämpft gegenseitig für euch, seid gegenseitig stolz auf euch, unterstützt euch gegenseitig. Das wird so wahnsinnig gut. 
  Kristin sagt:
Zuerst will ich nochmal Danielles Anmerkung, dass genug Erfolg für alle da ist, unterstreichen. Jenny und ich reden sehr viel darüber, weil auch wir (wir ALLE) mit diesen Gefühlen zu kämpfen haben, und wir müssen uns immer wieder daran erinnern. Aus irgendeinem Grund scheinen Menschen dazu veranlagt zu sein, sich mit anderen zu vergleichen...obwohl diese Vergleiche in Wahrheit doch gar nichts darüber aussagen, wer wir wirklich sind, welche Möglichkeiten wir haben, oder welche Chancen noch vor uns liegen.
Die andere Sache, die ich noch betonen möchte, hat mit deiner Beziehung zu tun. Deine Freundin und du, ihr seid Partnerinnen. Das bedeutet, dass, wenn du Erfolg hast, sie ebenso Erfolg hat...und andersherum. Das gilt nicht nur für romantische Beziehungen. Dannielle und ich arbeiten jetzt seit fast fünf Jahren gemeinsam an Everyone is Gay. Letztes Jahr haben wir begonnen, getrennt voneinander an neuen Projekten zu arbeiten. Ich weiß, dass wir beide Momente erleben, in denen wir verwirrt sind, uns verloren fühlen und wir besorgt sind, dass wir vielleicht weniger erfolgreich als die Andere sein könnten, aber wir halten uns an dem Wissen fest, dass unsere individuellen Erfolge tatsächlich Erfolge für beide von uns und unsere gemeinsame Arbeit sind.
 Das ist nicht leicht, und man muss sich selbst immer und immer wieder daran erinnern und auch darüber sprechen, wie man sich fühlt. Du musst dich mitteilen!
Dannielle und ich haben diese Worte zueinander gesagt: „Ich weiß nicht, ob ich irgendwas alleine auf die Reihe bringe, ich habe Angst, dass ich keinen Erfolg haben werden, ich bin mir unsicher, ich bin traurig, ich bin verwirrt.“ Wir sprechen über diese Dinge, wir denken darüber nach, wir überdenken sie. Du und deine Freundin müsst dasselbe tun. Du kannst deine Gefühle zum Ausdruck bringen, ohne ihr das Gefühl zu geben, dass sie keinen Erfolg haben sollte, und du kannst diese Gefühle auch zum Ausdruck bringen, während du gleichzeitig unendlich stolz auf das bist, was sie erreicht hat.
Versuch, wenn möglich, daran zu denken, dass du fähig und stark bist. Unsere Wege sind alle sehr unterschiedlich und du und deine Freundin werden auf unterschiedliche Arten mit dem Erfolg auf und ab schwimmen. Dann denk daran, dass ihr gemeinsam einen Weg geht. Das bedeutet, dass jeder eurer Erfolge euch beide ein Stückchen vorwärts bringt. Sie wird aus deinen Erfolgen lernen und du kannst aus ihren lernen <3
  [ übersetzt von Anna (T) ]
Originaltext: http://everyoneisgay.com/being-jealous-of-your-partners-success/
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queerlig-blog · 7 years
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Heute hat die Rapperin Sookee dieses Video auf ihrer Facebook-Seite geteilt. Weil wir finden, dass in diesem Gespräch sehr viele wichtige Dinge super erklärt werden, wollten wir es auch hier zeigen.
Das Interview wurde von der Jugendredaktion DIGGA geführt. Die haben sich ziemlich gute Fragen überlegt und das Interview supersouverän geführt (wir wären viel aufgeregter gewesen, weil wir uns alle neulich auf dem Konzert Hals über Kopf in Sookee verliebt haben ;) ). Wir sind ganz begeistert und wollten das Gespräch deshalb auch unbedingt mit euch teilen:
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queerlig-blog · 7 years
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Everyday Feminism: Über 20 Schwierigkeiten psychisch kranker Menschen an der Universität - Hier lesen!
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queerlig-blog · 8 years
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Wir sind vor Kurzem auf einen wunderbaren YouTube-Kanal gestoßen: Annie Elainey beschäftigt sich dort unter anderem mit Queerness und Ableismus (Diskriminierung aufgrund von Behinderungen oder chronischen Erkrankungen). In diesem Video geht sie auf alltägliche ableistische Sprache ein und darauf, was diese bewirken kann.
Viele ihrer Videos haben deutsche, spanische und/oder französische Untertitel!
Just recently, we have come across a wonderful YouTube Channel: There, Annie Elainey is dealing with issues like ableism and queerness. In this video, she speaks about casual ableist language and what impact it can have.
Many of her videos have German, Spanish and/or French captions!
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queerlig-blog · 8 years
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Verbunden bleiben | Stay connected | Ein Kommentar zum 19.Dez | A comment on Dec19
Gestern gab es einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin.
Gestern gab es ein Attentat auf einen russischen Botschafter in Ankara.
Gestern gab es eine Schießerei in einer Moschee in Zürich.
Gestern wählte das Electoral College in den USA Donald Trump zu ihrem nächsten Präsidenten.
Yesterday, there was an attack on a Christmas Market in Berlin.
Yesterday, there was an assassination of a Russian ambassador in Ankara.
Yesterday, there was a shooting in a Mosque in Zurich.
Yesterday, the Electoral College of the USA voted for Donald Trump as their next president.
Lest den Rest hier | Read the rest here: http://queerlig.de/19dez/
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Für mich ist es voll in Ordnung, dass ich schwul bin, aber ich bin auch eher feminin – meine Stimme, meine Eigenheiten, sogar die Art, wie ich gehe. Menschen in der Gay Community haben mir gesagt, dass „ich es für alle anderen nur schwerer mache, akzeptiert zu werden“, und Menschen in meiner Schule sind super offen, doch trotzdem machen sie sich über mich lustig, weil ich „mädchenhaft“ bin. Ich bin an dem Punkt, an dem ich im Unterricht nichtmal mehr meine Hand heben möchte. Es ist für mich in Ordnung schwul zu sein, aber das ist furchtbar. Was soll ich tun?“
 Frage eingereicht von Ubuntu
   Dannielle sagt:
  Hier stimmen so viele Dinge auf einmal nicht.
 Erstens, die Tatsache, dass irgendwelche Menschen in der Gay Community dir sagen, dass du nicht du selbst sein sollst, weil du sie schlecht aussehen lässt? SCHEISS. DA. DRAUF. Nichts pisst mich mehr an als wenn IRGENDWER von IRGENDWOHER JEMALS sagt: “Hör auf damit, du selbst zu sein, es wirft ein schlechtes Licht auf mich” … ENTSCHULDIGE WAS? WIE WÄR’S WENN DU DICH AUF DICH KONZENTRIERST UND ICH MICH AUF MICH. Igitt.
 Ich will für einen Moment auf deine Schulfreund*innen eingehen. Es ist wahrscheinlich, dass sie glauben, dass Witze über die Art, wie du dich verhältst / sprichst, dir zeigen werden, dass sie sich mit dir wohl fühlen. Wir alle machen an irgendeinem Punkt Witze, die zeigen sollen, dass für uns voll in Ordnung ist, was auch immer los ist.. Ich erinnere mich an einen Freund am College, ein schwuler Mann, und er machte immer Kommentare darüber, dass ich so „lesbisch“ sei UND ES WAR MIR SO UNANGENEHM. Ich hatte damals nicht die Möglichkeiten, etwas zu sagen, aber so wie ich jetzt bin, würde ich nur sagen: „Hör zu, ich weiß, du meinst es nicht böse, wenn du das sagst, aber es gibt mir irgendwie ein ganz seltsames Gefühl und es würde mir die Welt bedeuten, wenn du dich stattdessen über meine Liebe für Popstars oder so lustig machen könntest.“
 Wenn deine Schulfreund*innen mit dir kein Problem haben, dann haben sie das auch nicht. Es klingt nicht danach, dass sie dich verletzen möchten, es klingt eher danach, dass sie versuchen, witzig zu sein und dabei versagen. ALSOOOOO… Sag einfach irgendwas, gib ihnen nicht ein ganz beschissenes Gefühl oder so, sondern lass sie es einfach nur auf eine sanfte und freundliche Weise wissen, sie werden das kapieren.
  Kristin sagt:
 Auf diese Frage hin möchte ich alle Tische in meinem Haus umschmeißen. Ich hab nur einen Küchentisch und einen Couchtisch, also wäre es nicht ganz so dramatisch wie es sich anhört… ABER DU VERSTEHST, WORAUF ICH HINAUS WILL.
 Zuallererst: Mobbing ist Mobbing ist Mobbing (ist scheiße sein ist gemein sein ist unbedacht sein ist Menschen das Gefühl geben, anders zu sein ist entscheiden, was normal ist) ist Mobbing ist Mobbing. Wenn du dort draußen bist und denkst, dass du mit jemandem nur „Spaß machst“, wenn du Dinge hervorhebst, die du als „anders“ als andere Menschen empfindest, halte einen Moment inne und reflektiere, was du da tust. Weißt du, ob die Person, mit der du Spaß machst, diese Witze überhaupt auch witzig findet? Erzählst du diese Witze vor anderen Leuten, die deinen Sarkasmus vielleicht nicht ganz verstehen? Woher kommt dein Sarkasmus überhaupt, und ist das eine Sache, die du in dieser Welt hervorheben möchtest? Das sind wichtige Dinge für uns ALLE, um darüber nachzudenken.
 Zweitens: wenn du jemals zu einem Menschen gesagt hast, er solle nicht er selbst sein, sich nicht ausdrücken, oder irgendeinen Teil seiner selbst verstecken, weil du dir über deinen eigenen Ruf oder den Ruf einer Community Sorgen gemacht hast: Schäm dich. Dieser Kampf, unser Kampf, dreht sich um Akzeptanz. Das BEDEUTET NICHT die Akzeptanz von Dingen, die immer noch „normal erscheinen“; und es BEDEUTET NICHT, zu beweisen, dass „wir“ so wie „die“ sein können. Versuche nicht, deine Gleichheit zu beweisen. Sei du selbst und verlange Akzeptanz. Lass andere sie selbst sein und verlange, dass auch sie akzeptiert werden.
 Drittens: Mein Rat (Sorry wegen der Schimpferei). Bezüglich anderer Menschen aus der LSBTTIQ Community, die auf dir herumhacken, würde ich dir raten, einige dieser Worte auszusprechen, die ich oben gesprochen habe. Sag ihnen, dass sie gegen sich selbst kämpfen, und dass du immer du sein wirst. Wenn sie das nicht verstehen, dann finde Menschen, die das verstehen – es gibt uns und zwar reichlich. Bezüglich deiner Mitschüler*innen denke ich, dass es gut wäre, ein paar von denen zur Seite zu nehmen denen du am meisten vertraust und ihnen erklärst, wie du dich fühlst. Bitte sie, als deine Unterstützenden zu agieren, sodass es nicht dir allein überlassen ist, es allen zu erklären. Sag es diesen wenigen, und, da du bereits auf ein gewisses Level an Akzeptanz stößt, schau, ob dieses Gespräch an Boden gewinnen und die anderen auf die Tatsache aufmerksam machen kann, dass ihre Worte schmerzhaft sind.
 Ich verstehe, warum du Angst hast, deine Hand zu heben. Sei dir zumindest bewusst, dass es tausende von Menschen gibt, die das hier gerade lesen, die diese schmerzhaften Worte niemals sagen würden und die jeden Tag dafür kämpfen, dass du du selbst sein kannst, ohne diese furchtbaren Gefühle fühlen zu müssen.
 <3
  [ übersetzt von Anna (M) ]
 Originaltext: http://everyoneisgay.com/teased-for-being-girly/
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Wir haben uns getrennt und jetzt fühlt es sich an, als würde mein Herz aus meinem Hintern rausfallen. Wir waren eine ganze Zeit lang zusammen und haben gelernt, wie wir zusammen „Erwachsene“ sein können. Wie kann ich lernen, eine eigenständige erwachsene Person zu sein?
Frage eingereicht von Anonym
  Kristin sagt:
  Langsam. Vorsichtig. Schmerzhaft. Triumphierend.
 Vor kurzem haben wir unser neuestes Magazin „I Broke Up Like This“ (dt. „So habe ich mich getrennt“; Wortspiel mit „So bin ich aufgewacht“) in Zusammenarbeit mit Autostraddle veröffentlicht. Hier ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Aufsatz, den ich für das Magazin geschrieben habe, in dem ich darüber spreche, wie ich aus der gemeinsamen Wohnung mit meiner Freundin, mit der ich fünf Jahre zusammen war, auszog.
  ...wir haben uns ein gemeinsames Leben aufgebaut. Ein echtes, lebendiges, atmendes Leben, in dem unsere Familien, unsere Freund*innen, unsere Klamotten und, am allerallerwichtigesten, meine Katze Trey, vereint waren. Für beide von uns war es ein gewaltiger Schritt, zusammenzuziehen. Es war das erste Mal, dass wir eine bessere Hälfte in Familienangelegenheiten hatten, das erste Mal, dass wir uns Einkaufslisten und Fitnessstudiomitgliedschaften teilten, das erste Mal, dass wir über den Kauf neuer Decken oder Weihnachtsbäume mit jemandem diskutierten. Nach Ende unseres jeweiligen Arbeitstages sind wir beide immer heim in unsere Wohnung geeilt und kochten wie die Erwachsenen, für die wir uns hielten. Brathähnchen! Hühner Cordon Bleu! Nudeln mit Hühnchen! Wir. Waren. Zivilisiert. (Und, wie ihr vielleicht bemerkt habt, wir aßen viel zu viel Hühnchen. Wir sind zusammen in den Urlaub gefahren. Wir sind zusammen in die Notaufnahme gefahren. Wir sind zusammen in Waschsalons gegangen. Sie war mein ein und alles, und ich war ihres.
 Wie du und deine Ex, Anonym, haben wir gelernt, wie wir zusammen Erwachsene sein können. Nachdem wir uns getrennt hatten, hab ich in der U-Bahn geheult, mich unter Bettdecken vergraben, ich habe alle boshaft angestarrt, die mir als solche, „die ich vielleicht einmal daten möchte“, vorgeschlagen wurden, ich hab meine Fingernägel schwarz lackiert, ich hab die Möbel in meiner neuen Wohnung umgeräumt, ich habe unseren Jahrestag in die Platte meines Esstischs geritzt und hab mich komplett und absolut verloren gefühlt. Ich habe mich wie eine halbe Person gefühlt.
 Ich weiß, dass es jetzt vielleicht zu einfach oder zu klischeehaft klingen könnte, aber die einzige Möglichkeit, wie du lernen kannst, im Angesicht eines gebrochenen Herzens wieder eine Person zu sein, ist, deine ganze Energie darauf zu konzentrieren, dass du einen Fuß vor den anderen setzt. Denk nicht an nächste Woche oder nächsten Monat, denk einfach nur an heute. Vielleicht wird es ein großartiger Tag werden, oder vielleicht wird es so ein Tag werden, an dem du deine Spaghettisoße auf den Boden fallen lässt und danach vier Stunden lang schluchzt, ohne sie aufzuwischen. Falls es ein großartiger Tag ist, lass es zu. Geh spazieren, geh in ein Museum, kauf Sonnenblumen für die Küche.
 Sobald die erste Schicht geheilt ist, erlaub dir selbst, ein bisschen mehr zu planen. Denk darüber nach, einen Kurs in irgendwas zu machen, das du schon immer mal machen wolltest. Meld dich zusammen mit einem*r Freund*in an, damit du jemanden hast, um dich an den Spaghettisoßentagen zu motivieren. Hör Musik. Plane einen Roadtrip.
 Es braucht Zeit, also musst du dem Ganzen auch Zeit geben.
 Wir haben das alle schon einmal erlebt, und wir alle überstehen es irgendwie.
  xoxo
  [ übersetzt von Anna (T) ]
Originaltext: http://everyoneisgay.com/buy-sunflowers-for-your-kitchen/
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Wie weiß ich, ob ich ihn mag, oder nur das Gefühl gemocht zu werden?
Frage eingereicht von Anonym
  Dannielle sagt:
 Ich kann mir vorstellen, dass du dir diese Frage wahrscheinlich gar nicht stellen würdest, wenn du jemanden WIRKLICH magst. Ich meine, wir haben alle Angst, wenn wir etwas Neues beginnen und vielleicht gibt es einen Teil deines Gehirns/ Herzens, dass dich davor bewahren möchte überhaupt etwas zu fühlen…ABER LEUTE, man kann wahre Gefühle für gewöhnlich erkennen, sogar dann, wenn man sie gar nicht fühlen möchte. Geh einen Schritt zurück und denk darüber nach, was du wirklich möchtest. Es ist okay, jemanden zu daten, weil die Person dich mag; daran ist nichts falsch, weißt du? Alle möglichen Beziehungen beginnen aus allen möglichen Gründen und es ist absolut in Ordnung, wenn ihr zwei noch nicht an auf demselben Level seid, ABER es ist wichtig, dass du zumindest zu dir selbst ehrlich bist. Du möchtest nicht in eine Situation kommen, in der du nicht so auf die andere Person stehst und dein SCHOKOKEKS (dein Schwarm) voll auf dich steht und ihr die Beziehung für 100 Jahre (übertrieben gesagt) weiterführt und letztendlich beide verletzt werdet. Lass dir Zeit und erinnere dich daran, dass es nichts Schlimmes ist, das Gefühl ‚gemocht zu werden‘ zu genießen: Du bist cool, zieh aber keinen Vorteil aus dieser Situation und sei mit deinen Gefühlen immer offen.
  Kristin sagt:
 Mach eine Liste. Ich denke, dass es viele Dinge gibt, die sehr schwer durchzustehen sind, wenn es um Gefühle geht, aber ich glaube, dass sich diese Frage -zumindest teilweise- lösen lässt, indem man sich mit einem Stift und Zettel (da bin ich oldfashioned) hinsetzt und diese Worte aufschreibt: „Dinge, die ich an meinem SCHOKOKEKS mag“ und dann einfach eine Liste macht. Denk nicht viel nach. Schreib die kleinen Dinge auf und die großen, die oberflächlichen und die bedeutungsvollen, die komplexen und die albernen. Und nun guckt dir die Liste an…
Wenn deine Liste erschreckenderweise voller Dinge ist, die auf dich zurückweisen (Ich mag die Art wie er mir sagt, dass ich schöne Augen habe), dann KÖNNTE es sein, dass du das Gefühl magst gemocht zu werden – ABER STOP. Es gibt noch einen weiteren Schritt. Wenn du die Art magst, wie er dir Komplimente zu deinen Augäpfeln macht, weil du dieses Kompliment magst und du Menschen magst, die dir nette Sachen sagen, dann könnte es sein, dass du nicht so sehr auf ihn stehst. Wenn du aber nicht dasselbe fühlst, wenn du an andere Personen denkst, die dir dasselbe Kompliment geben; wenn die Weise, wie er dich ansieht anders ist als die Weise wie andere dich ansehen und es SEIN Blick ist oder das Gespräch mit IHM, das in dir so ein schönes Gefühl auslöst, dann magst du ihn wahrscheinlich.
Wir mögen es alle gemocht zu werden. Es ist ein wichtiger Bestandteil, wenn wir jemanden mögen, dass diese Person einen auch mag und man mag, wie dieses ganze Konvolut an Gefühlen sich anfühlt. #fühlenfühlenfühlen Das Allerwichtigste ist, was für eine Rolle diese spezielle Person bezüglich dieser Gefühle spielt. Wenn dich die Art wie diese Person lächelt, wenn sie mit dir spricht, nicht so berührt; wenn deine Knie nicht ab und an ganz weich sind, weil die Person auf ganz besondere Weise deine Hand hält… das wären Dinge, die es wert wären ein bisschen mehr nachzudenken.
  [ Übersetzt von Anja ]
 Originaltext: http://everyoneisgay.com/like-him-or-like-being-liked/
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“Gestern”
Gedanken und Reflektionen
Von Kristin Russo
  Gestern bin ich aufgewacht nach einer Nacht voller Tränen, und sah dutzende E-Mails und Spenden, die in Unterstützung meiner Arbeit mit LSBTTIQ-Jugend bei mir eingegangen sind.
  Gestern trug ich mein „Nasty Woman“ T-Shirt im Coffeeshop, und ein Schwarzer Mann kam zu mir und sagte, er wolle so ein Shirt für sich und seinen Sohn. Ich sagte zu ihm, dass ich immer für ihn kämpfen werde.
  Gestern rief mich meine Mom unter Tränen an. Sie sagte, sie fühle sich allein. Sie sagte, sie liebt micht. Sie sagte mir, dass ich früher, als ich ein kleines Kind war, immer die Schlümpfe angesehen habe, und dann sie anblickte und sagte: „Schau, Mom, sie halten sich alle an den Händen. Dadurch weiß man, dass sie gewinnen werden.“
  Gestern bin ich zur Therapie gegangen.
  Gestern habe ich Familienmitglieder auf Social Media geblockt.
  Gestern habe ich geweint. Ich habe meine Frau, Jenny, festgehalten. Ich habe noch mehr geweint.
  Gestern war ich live auf Facebook, um einen Raum für andere in unserer Community zu schaffen, die Angst haben. Wir haben geredet. Wir haben Ressourcen geteilt. Jenny hat die “Rainbow Connection” gesungen.
  Gestern habe ich gearbeitet und gearbeitet und gearbeitet und gearbeitet.
  Gestern habe ich eine Sprachmemo aufgenommen als Versuch, ein sechsjähriges Kind zu trösten, das weinend aufgewacht ist und seine beiden Moms gefragt hat, wie wir es zulassen können, dass ein böser Mann unser Präsidenten ist.
  Gestern habe ich mein Privileg als weiße, cisgender Frau wiedererkannt und anerkannt.
  Gestern hatte ich Angst um meine Braunen*, Schwarzen, behinderten, eingewanderten Freund*innen, meine Freund*innen ohne Einwanderungspapiere und meine muslimischen Freund*innen. Meine trans Freund*innen. Meine Freund*innen, die sexuelle Gewalt überlebt haben. Meine Freund*innen.
  Gestern war der 9. November 2016.
  Heute werde ich kämpfen. Morgen werde ich kämpfen.
  Ich werde niemals, niemals aufhören zu kämpfen.
  [ übersetzt von Anna (M) ]
* ”Braun” bezieht sich im Englischen auf Menschen mit “brauner” Hautfarbe, im Deutschen bekommt die Farbe leider eine etwas andere Konnotation als Farbe der Nazis - da es sich um eine Übersetzung aus dem Englischen handelt, ist dieser Bezug hier natürlich nicht vorhanden.”
Originaltext: http://everyoneisgay.com/yesterday/
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