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shi1498912 · 2 years
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Um ein Problem zu erfassen und zu verstehen, wird gerne auf Statistiken geschaut: Wie groß ist der Hass gegen queere Personen, wie oft werden sie Opfer von Gewalttaten?
Queerfeindliche Taten landen in der Statistik zu politisch motivierter Hasskriminalität. Bedarf an solchen Zahlen gibt es: Nach Auskunft des hessischen Landeskriminalamts (LKA) gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Anfragen zu dem Thema aus Parlamenten, von Medien und aus der Wissenschaft. Nur: Ist die Statistik überhaupt aussagekräftig? [...]
Intimes geht die Polizei nichts an
Die Rolle der Polizei ist eigentlich klar: Sie müssen feststellen, ob eine Person angegriffen wurde, weil sie queer ist oder als queer wahrgenommen wurde vom Täter. Aber schon die Befragung des Opfers bringt in diesen Fällen Schwierigkeiten, weil Beamte und Beamtinnen niemanden diskriminieren dürfen.
"Als Polizeibeamtin bin ich nicht ermächtigt, einfach nachzufragen, was die sexuelle Orientierung ist", sagt Vanessa Ruth, die LSBT*IQ-Beauftragte des Polizeipräsidiums Nordhessen: "Jede Person darf selbst entscheiden, was sie von sich preisgibt und ob sie zu diesem intimen Lebensbereich Auskunft geben möchte."
Ob jemand schwul, lesbisch, trans oder intersexuell ist, geht den Staat nichts an. Es steht der Polizei auch nicht zu, Betroffene gegen ihren Willen zu outen. Es bleibt nur der Weg, dass Betroffene sich öffnen. [...]
In Frankfurt arbeiten Polizei und Community zusammen
In Frankfurt hat die LSBT*IQ-Community angefangen, Angriffe auf die queere Community im Szeneviertel nahe der Konstablerwache selbst zu dokumentieren für eine inoffizielle Statistik. Die Zahlen seien etwa doppelt so hoch wie die offiziellen Zahlen, sagt Georgios Kazilas vom Lesben- und Schwulenverband.
Die inoffizielle Statistik soll auch helfen, im Gespräch mit Stadt und Polizei das tatsächliche Ausmaß besser einschätzen zu können. Nachdem die Zahl der Angriffe in der Innenstadt zugenommen hat, gibt es in Frankfurt mittlerweile den Versuch, dass sich Community, Polizei, Staatsanwaltschaft und Stadt zusammensetzen, um Konzepte zum Schutz vor Übergriffen und zu erarbeiten. Kazilas ist Teil der Arbeitsgruppe Sicherheit und Schutz.
Die Initiative entstand aus der Not heraus: Viele trauten sich nicht mehr, alleine nach Hause zu laufen, erzählt Kazilas, aus Angst attackiert zu werden. "Wir haben uns frei gefühlt im Viertel", sagt Kazilas. Das sei vorbei, seit es immer mehr Belästigungen und Attacken gebe.
Meldestellen in anderen Bundesländern
Gleichzeitig machten Betroffene immer wieder schlechte Erfahrungen mit der Polizei, sagt Kazilas, etwa weil Beamte sich weigerten, eine Anzeige aufzunehmen, oder Betroffenen eine Mitschuld unterstellt werde.
Die Stadt und der Polizeipräsident nähmen die Angriffe ernst, sagt Kazilas, das zeige die neue Zusammenarbeit. In Hessen gebe es aber noch viel zu tun in Sachen Sensibilisierung und Aufklärung in der Polizei. In anderen Bundesländern gebe es bereits Internetseiten vom Land, wo Betroffene Übergriffe melden können, berichtet Kazilas.
Berlin habe da eine Vorreiterrolle, die queere Community sei groß. Es werde aber von öffentlichen Stellen auch mehr getan, sagt Kazilas. Die Fallzahlen von queerfeindlicher Gewalt in Berlin haben sich seit 2014 verfünffacht - was auch zeigt, dass mehr Menschen Anzeigen stellen. Im vergangenen Jahr wurden über 400 Straftaten gemeldet - achtmal so viele wie in Hessen.
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schadenfreudich · 6 months
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LSBT, das S steht für Salat.
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korrektheiten · 10 months
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Vier Eltern für ein Kind? Mehrelterngesetz einfach erklärt!
PI schreibt: »Die Ampel-Regierung will das Familienrecht auf den Kopf stellen: Abstammungsrecht, Namensrecht, Kindschaftsrecht und Unterhaltsrecht sollen nach den ideologischen Vorgaben der LSBT-Lobby umgestaltet werden. Die Ampel will fiktive Rechtsinstitute wie „Mitmutterschaft“, „Mehrelternschaft“ und „Verantwortungsgemeinschaft“ einführen. In weniger als drei Minuten veranschaulicht dieses Aufklärungsvideo die gefährlichen Folgen. Mehr Infos zum Thema unter demofueralle.de. Like http://dlvr.it/SzZ4w1 «
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aces-nrw · 2 years
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Hey RND Team, that's me! Sagt mal Eurer Redaktionsleitung, dass ihr die Paywall entfernt, wenn ihr es Ernst meint mit der asexuellen Sichtbarkeit und den Kampf gegen die diskriminierende Unsichtbarkeit! #Erasure #Asexualität Btw, die Person, die das Interview mit mir führte und ich waren uns schon zu Beginn einig, dass so ein Thema nicht hinter einer Paywall versteckt gehört. Ich habe erst mit der Onlineveröffentlichung erfahren, dass die RND-Leitung nicht d'accord war.
Wäre cool, wenn wir 'n bisschen dagegen protestieren könnten. Kein Profit mit queeren Realitäten!
Es ist echt hart kontraproduktiv, sich so einer Topic anzunehmen, die sich mit prävalentem Ace Erasure und Acefeindlichkeit auseinandersetzt, und das Ganze dann noch versteckt!
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just-a-strange-ace · 4 years
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Aufwachsen als asexuelle Person
Asexuell zu sein klingt vermutlich nach der Sexualität mit den wenigsten Problemen ;) Das ist leider nicht. 
Ich bin jetzt 20 Jahre alt und traue mich jetzt erst mich tatsächlich als asexuell zu bezeichnen und das zu akzeptieren. Ob ich auch aromantisch bin kann ich aktuell noch nicht sagen.
Ich war in der Entwicklung (sowohl körperlich als auch geistig) immer etwas früher als andere in meinem Alter, in der Pubertät schien sich das zu ändern ... Ich habe mich plötzlich einerseits wie ein kleines Kind gefühlt, weil sich alle verknallt haben und nur noch über Jungs geredet wurde, was mich absolut nicht interessiert hat. Andererseits habe ich mich erwachsen gefühlt, weil ich kein Interesse an Sexwitzen hatte und nicht bei allem in hysterisches Gekicher ausgebrochen bin. 
Wenn ich gefragt wurde welchen Schauspieler ich besonders heiß finde, welchen ich heiraten will etc., war alles was ich dachte: “Nach welchen Kriterien soll ich jetzt entscheiden, was heiß ist. Ich habe keine Ahnung, was das ganze werden soll.” und “Ihr denkt wirklich darüber nach einen wildfremden Typen zu heiraten nur weil er gut aussieht?”.
In solchen Situationen war ich vollkommen überfordert. Meine erste und vorerst einzige Schlussfolgerung war: Ich stehe nicht auf Jungs ... Ich muss wohl lesbisch sein...
Es hat nicht lange gedauert bis ich lesbisch sein ausgeschlossen habe. 
Bleibt also nichts anderes als weiter Panik zu schieben, wenn ich nach Jungs oder sogar einem Freund gefragt werde und zu hoffen, dass das ganze irgendwann noch kommt. 
Ungefähr zwei Jahre später habe ich das erste mal was über Asexualität gehört. Ich habe festgestellt, dass sich das ziemlich genau nach mir anhört. Aber ich bin ja erst ein Teenager, das Interesse an Jungs (oder Mädchen) kommt bestimmt noch. Außerdem hört sich das an als wäre ich den Rest meines Lebens alleine...
Später habe ich Leute in meinem Alter (zu dem Zeitpunkt ungefähr 16 Jahre) gefunden, die auch noch nie in einer Beziehung waren und sich deswegen auch keine Sorgen gemacht haben. Das hat mich deutlich beruhigt, es blieb aber der große Unterschied, dass für alle Anderen eine Beziehung, und alles was dazu gehört, selbstverständlich ist. Ich war weiterhin so ziemlich die einzige, die Niemanden anhand des Aussehens als möglichen Partner ausgesucht hat. 
Irgendwann bin ich erneut auf das Thema Asexualität gestoßen und habe mich näher damit beschäftigt. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass ich asexuell bin und habe mich auch getraut mit Freunden darüber zu reden. Ich glaube, dass meine Freundschaften deutlich stabiler sind, als die meisten Beziehungen (zumindest in unserem Alter) überhaut sein können, wodurch ich keine Angst habe, dass meine Asexualität bedeutet, für immer alleine zu sein.
Was mich stört ist, dass viele Freunde mir gesagt haben, ich würde noch den richtigen finden. Ich weiß, dass das nett gemeint ist. Es führt aber dazu, dass ich meine Asexualität weiterhin in Frage stelle. Es ist eine Form von: “du bist zu jung, um zu wissen, dass du *beliebige Abweichung von cis und Heterosexuell einsetzen* bist”. 
Falls sich jemand den ihr kennt als asexuell oder anderes outet, sagt der Person bitte nicht, dass sie es nicht wissen kann. Denn das würdet ihr auch niemals zu einer Heterosexuellen Person sagen.
Als letztes noch: Ja es wirkt vielleicht als hätte eine asexuelle Person deutlich weniger Stress, weil sie nicht dauernd irgendein Beziehungsdrama hat. Aber bevor man sich sicher ist asexuell zu sein und vor allem wenn man den Begriff noch nie gehört hat, kann es Stress pur sein. 
Es heißt es in erster Linie sich dauerhaft zu fragen, was mit einem selbst nicht stimmt: “Warum bin ich die einzige, die sich in niemanden verknallt? Warum denken alle nur an Sex? Und wie können die sich sicher sein, dass sie es wollen? Haben sie es sogar schon getan? Was ist bei mir schief gelaufen? Wenn ich mich oute und doch jemanden finde, denken sie es wäre ne Lüge, wenn nicht, halten sie mich für verklemmt, altmodisch oder was auch immer... “
Asexualität ist keine Entscheidung sondern eine sexuelle Orientierung. Bitte respektiert das und setzt es nicht mit Zölibat/ Enthaltung oder sonstigem gleich.
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queerlexikon · 6 years
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Freundliche Erinnerung. 😘😘
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christinloehner · 5 years
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Meine Autobiographie ist nun als eBook und Paperback erhältlich!!!
Hier ist sie erhältlich:
https://www.amazon.de/trans-parent-Normvariante-Natur-findet/dp/3746032210/
Oder hier:
https://www.bod.de/buchshop/transparent-christin-s-loehner-9783746032214
Erhältlich auch auf #Amazon und in über 1000 anderen Onlineshops mit der ISBN: 9783746032214
Wer eine handsignierte Ausgabe der Paperback-Version (Buch) möchte, schreibt mir bitte eine E-Mail oder PN. Dann kann man bei der Buch-Bestellung meine Adresse angeben, ich signiere es und schicke es dir dann zu!
Im örtlichen Buchhandel ist es natürlich ebenfalls bestellbar.
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wildwechselmagazin · 5 years
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CSD Mittelhessen - Füreinander in Marburg
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Regenbogen-Fahne zeigen beim CSD Mittelhessen in Marburg In Marburg werden die Regenbogen-Flaggen gehisst. Hier kommt nämlich der Christopher Street Day Mittelhessen das erste mal nach Marburg. Der CSD feiert schon seinen 50. Geburtstag. Neben einer Demonstration mit politischer Kundgebung, gibt es ein Straßenfest mit Ständen auf dem Marktplatz. Abends kann man dann zur CSD-Party im KFZ feiern. Die darauf folgenden Tage finden im Rahmen der Stonewall-Woche noch weitere Veranstaltungen statt. Angefangen hat alles damals im Juni 1969 in der New Yorker Bar Stonewall Inn. Dort haben vor allem nicht-weiße Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Intersexuelle (kurz: LSBT*I), sowie Stricher und Sexarbeiter gegen Polizeigewalt und Unterdrückung protestiert. Seitdem finden jährlich Veranstaltungen überall auf der Welt statt. Begriff Christopher Street Day wird allerdings eher im deutschsprachigen Bereich benutzt. In anderen Ländern sprichte man meist von Gay Pride oder Pride Parades. Auch heute steht der CSD noch wie kein anderer für Solidarität, Sexualität und Sichtbarkeit. Auch in Mittelhessen kämpfen wir für eine Welt, in der Platz für Alle ist und wir in aller Verschiedenheit gut zusammen leben können. Leider leben wir in einer Zeit in der Hass und Hetzte gegen Minderheiten zunimmt. Betroffen sind hier neben den Leuten der LSBT*I-Szene auch Frauen und Menschen, die sozial und ökonomisch benachteiligt sind. Das Motto des CSD Mittelhessen lautet dieses Jahr „Füreinander“ und möchte sich für eine Gesellschaft einsetzen, in der wir ohne Angst verschieden sein können. Die Jahre zuvor war der CSD Mittelhessen in Wetzlar und Gießen.
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Bild vom CSD in Hamburg   Jahr der Jubiläen Dieses Jahr feiert man nicht nur 50 Jahre CSD gefeiert, sondern auch 100 Jahre Frauenwahlrecht, 40 Jahre „Homolulu“-Treffen, 30 Jahre Autonomes Schwulenreferat im AstA Marburg, 25 Jahre Streichung des Schwulenparagrafen (§175 StGB) und 10 jahre „noplace“ Bündnis. Das Homolulu - Die Geburt eines Vulkans oder die Versuchung eine Utopie konkret zu machen - war das erste internationale Homosexuellen-Treffen in Frankfurt am Main und war damals politischer Zündfunke für weitere lesbische und schwule Projekte. Der sogenannte Schwulenparagraf stellte damals sexuelle Handlungen zwischen Personen männliches Geschlechts unter Strafe. Der Paragraf wurde mehrmals verändert. In der DDR wurde er schon 1988 komplett aufgehoben. Die alten Bundesländer haben erst 1994 nach der Wiedervereinigung den Paragrafen ersatzlos gestrichen. Das "noplace" Bündnis in Marburg setzt sich gegen Sexismus, Homophobie und religiösen Fundementalismus ein.   CSD-Party Die offizielle Abschlussparty des Christopher Street Days findet im KFZ statt, welches in die Farben des Regenbogens abtaucht. Hier kann man auf der Cheer Queer Party ab 20 Uhr zu Musik aus Pop, den 80s, den 90s, Electro, Jackin, Bassline, House und Techno abfeiern. Wer hier erstrahlen möchte, kleidet sich am besten in weiß oder neonfarben. Hier darf man das Motto "Füreinander" auch als "verführt einander" auslegen. Auch hier gilt natürlich: Kein Raum für Sexismus, Rassismus, Homofeindlichkeit, trans*Feindlichkeit und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. » 22.6.2019, CSD Mittelhessen, Marburg » CSD-Party im KFZ » Webseite des CSD Mittelhessen » Alle CSD Termine in Deutschland Read the full article
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dernisseznirp · 6 years
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squeeegs · 2 years
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knife
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Hi, ich bin 13 und habe darüber nachgedacht, ob ich bi bin oder nicht. Ich bin ein Mädchen und ich identifiziere mich auch so, aber worüber ich mir nicht sicher bin ist, ob ich hetero bin und mir nur was einbilde, oder bi, oder einfach lesbisch und es nicht wahr haben will, oder irgendwas anderes, von dem ich nichts weiß. Ohmaannn, es ist alles so seltsam. Wie kann ich herausfinden, was ich bin?
 Frage eingereicht von Anonym
  Kristin sagt:
 Es ist verwirrend, nicht wahr? Uns werden diese Symbole in Buchstabenform gegeben, damit wir sie so zusammenmischen, dass sie uns und anderen Menschen Millionen von Gefühlen erklären, aber nicht immer „passen“ sie. Also, ich mag Buchstaben und Wörter, und ich glaube, sie geben uns unglaubliche Möglichkeiten, unsere Gefühle zu verarbeiten. Zum Beispiel ist es sehr hilfreich für mich, sagen zu können: „Ich heiße Kristin und Demi Lovato hat sich geoutet als nicht-hetero und das fühlt sich für mich EINFACH ZAUBERHAFT an.“
 Ich weiß schon, dass du mich nicht nach meinen Gefühlen bezüglich Demi Lovato gefragt hast, aber ich glaube, dass das wichtig ist. Hör mir zu. Jetzt gerade, im Jahr 2017, nenne ich mich selbst bisexuell, weil ich weiß, dass ich in der Lage bin, mehr als nur ein Geschlecht attraktiv zu finden. Ich nenne mich auch queer, weil ich das Wort liebe und es so unendliche viele Möglichkeiten bietet. In den vergangenen Jahren habe ich mich als Lesbe identifiziert, weil ich noch nicht alle meine Vorlieben vollständig verstanden hatte (tun wir das je?). Aber ich wusste, dass ich mich in den frühen 2000ern in der „Lesbenkultur“ zuhause fühlte (denk an The L Word, Fedoras, Nadelstreifen und Lip Gloss). Ich habe im Laufe der Jahre viele Wörter benutzt, um mich durch meine verschiedenen Selbstverständnisse zu bewegen, aber eine Sache ist immer wahr geblieben: Wenn ich denke, dass ein Mädchen schön ist (und vor allen, wenn dieses Mädchen gerne andere Mädchen küsst), fühlt sich das EINFACH ZAUBERHAFT an.
 Es gibt nicht wirklich ein Wort für dieses Gefühl, das ich schon habe seit ich mich erinnern kann. Es ist ein Gefühl, das ich schon hatte, bevor ich überhaupt wusste, dass ich es hatte, aber es hat auch sehr lange gedauert, bis ich es verstanden habe.
 Als ich 13 war, hatte ich eine beste Freundin namens Katie. Sie war superlustig und laut und stark und ihre Haare glänzten immer und rochen nach diesem einen unglaublich leckeren Conditioner, dessen Namen ich nicht mehr weiß, aber er kam aus einer blauen Plastikflasche. Ich habe nicht daran gedacht, Katie zu küssen, wirklich nie. Ich dachte daran, Jungs zu daten (das schien interessant zu sein). Und an diese Arschloch-Lehrkraft, die mich immer dazu zwang, meinen Kaugummi auszuspucken, selbst wenn es niemanden störte (furchtbar). Und wie sehr ich Musik liebte (sie gab mir das Gefühl, alles schaffen zu können). Und wie ich meine Haare in Knallfarben färben wollte (was natürlich meine Eltern schon wieder nicht erlaubt haben). Wenn ich an meine Freundschaft mit Katie zurückblicke, kann ich inzwischen Zusammenhänge erkennen zu der Art und Weise, wie ich über sie und ihre Haare fühlte, und warum ich alles tat, nur um den gleichen Conditioner wie sie zu benutzen, damit ich diesen wunderbaren Duft die ganze Zeit riechen konnte… Aber das liegt daran, dass ich jetzt 36 Jahre alt bin und eine Ehefrau habe und eine Katze und eine lange Geschichte von Verliebtsein und Dating und Sich-Fragen und -Wundern – und das ist das, was du jetzt tust!
 *trällert „Ein ewiger Kreis”*
 Ein Versprechen kann ich dir geben: Du bildest es dir nicht ein. Wenn du verwirrende Gefühle hast, wenn es um Menschen verschiedener Geschlechter geht, dann ist das auch wirklich so: Du hast verwirrende Gefühle bezüglich Menschen unterschiedlicher Geschlechter! Ich lehn mich jetzt mal so weit aus dem Fenster zu sagen, dass das waaaaaaaahrscheinlich bedeutet, dass du nicht zu 100000000% hetero bist, und dass sich das auch sehr wahrscheinlich verändern und verschieben wird, während du wächst. Und ich werd jetzt nicht anfangen mit irgendeinem „Du-bist-13-und-der-ganze-Scheiß-wird-noch-anders-du-bist-jetzt-jung“ – Quatsch. Sondern ich sage, dass deine Vorlieben und Begehren sich immer wieder verändern werden.
 Ein Teil unserer Identität ist das Sich-Fragen. Willst du das Mädel aus dem Chemieunterricht küssen? Cool! An dem Punkt war ich auch schon. Willst du die Hand des Jungen halten, der drei Häuser weiter wohnt? Macht absolut Sinn. Willst du kuscheln mit der nichtbinären Person, die in dem Coffeeshop in deiner Nähe arbeitet? Huuui, das versteh ich total. Für den Moment bedeutet das vielleicht, dass du dich für die Bezeichnung „bisexuell“ entscheidest. Selbst wenn du dieses Mädel aus der Schule küsst und es sich nicht wie ein Feuerwerk anfühlt, kannst du dich immer noch bisexuell nennen! Und hey, wenn du plötzlich merkst, dass du gar nicht auf mehr als nur ein Geschlecht stehst? DAS IST OKAY! Es bedeutet nicht, dass du dich zuvor selbst belogen hast über deine eigenen Gefühle, sondern einfach nur, dass du eine Offenheit für mehrere Möglichkeiten hast, die da draußen, in dieser krassen Welt existieren.
 Bevor ich jetzt abhaue und dich mit all den verwirrenden Gefühlen des Lebens zurücklasse, lass mich noch zwei Dinge tun, die dir durch dieses Labyrinth helfen sollen (Wir alle müssen da durch! Wirklich!).
 Zuerst lass uns deine Frage in drei kleine Teile teilen:
 Wie weißt du, wie du dich *nennen* sollst?
Ich glaube, die meisten von uns suchen sich ein Wort aus, das irgendwie ansatzweise passt und verändern es dann mit der Zeit, wenn wir etwas Passenderes finden. Es ist okay, das zu tun, und es ist nicht „um Aufmerksamkeit zu bekommen“ oder „dich selbst oder sonstwen belügen“. Du probierst nur Worte aus, um deine Identität zu beschreiben und schaust, wie sie sich anfühlen.
 Woher weißt du, dass du dich nicht selbst belügst?
Nunja, du hast anonym eine Ratgeberseite angeschrieben, um mehr über deine Gefühle herauszufinden. Das ist nicht das typische Verhalten einer Person, die sich selbst in Bezug auf ihre Gefühle belügt… Es ist das typische Verhalten von jemandem, der sehr echte Gefühle hat und sich diese ordnen will. Vertraue auf deine Gefühle. Die Welt hier draußen wird versuchen dir zu sagen, dass du ihnen nicht vertrauen sollst, vor allem wenn du ein Mädchen bist, und das ist ein Riesen Berg Bullllllllshitttttttt. Deine Gefühle sind echt. Verdammt verwirrend, klar, aber echt.
 Woher weißt du, was du bist?
Du bist du. Ich weiß schon, mein Nebenjob scheint es zu sein, Grußkarten zu schreiben… ABER ES STIMMT. Du bist du, und jetzt gerade hat dieses Du verwirrende Gefühle über Vorlieben und Sexualität und Identität. Manche davon werden immer verwirrend bleiben, und manche werden sich mit der Zeit festigen. Jetzt im Moment, erforsche diese Gefühle. Schreib sie auf. Denk daran, dir selbst zu vertrauen. Und denk daran, das du mehr als nur eine Sache sein kannst (zur gleichen Zeit! Zu unterschiedlichen Zeitpunkten! Ahhhh!).
  Und als Zweites etwas Musik. Ich habe vorhin erwähnt, dass Musik mir das Gefühl gegeben hat, alles schaffen zu können, als ich 13 war. Sie gibt mir noch immer dieses Gefühl. Und sie hilft mir auch, mich einer Welt zu stellen, die mir sagt, an mir selbst und meinen Gefühlen zu zweifeln. Musik hilft mir, mich diesen verwirrenden Gefühlen zu stellen und zu sagen: „Verpiss dich, Welt, ich kann etwas anderes sein als das, was du erwartest. Ich kann mich verändern. Ich kann eine Million Dinge auf einmal sein, und ich muss mich nicht für eins entscheiden und ich muss mich auch nicht dafür entschuldigen.“
 Letzte Woche hab ich alle meine Internet-friends nach Songs gefragt, die ihnen das Gefühl geben alles schaffen zu können, was immer sie wollen, und so haben wir zusammen dieses Mixtape [auf Spotify] für dich zusammengestellt. Wenn du diesen Zweifel aufkommen fühlst, setz deine Kopfhörer auf. Und denk dran, dass du bist, wer du sagst, dass du bist, und selbst wenn das bedeutet *nicht genau zu wissen wer du bist*, und wer immer das in Frage stellt, KANN DICH MAL.
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https://open.spotify.com/user/everyoneisgaymusic/playlist/2Cemyf75GJgI41akJa4oCo
Cover von Isabella Rotman!
 [ übersetzt von Anna (M) ]
Originaltext: http://everyoneisgay.com/ive-got-stripes-too/
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weißt jemand, warum “transgeschlecht” nicht mehr benutzt ist ? obwohl es gibt keine unterschied zwischen sex und gender als in Englisch, es war immer entweder transsexuel oder transgender....
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aces-nrw · 4 years
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Ich benutze keine Neopronomen. Ich nutze NEON-Pronomen. Meine leuchten nachts 😎😊
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yourwallposter · 4 years
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Hi! Meine Freundin macht gerade eine Umfrage für ihren Bachelor zum Thema Arbeitsmotivation von LSBTI+ Personen und sucht noch unbedingt Teilnehmer*innen. Ich wollte fragen ob du vielleicht den link dazu teilen kannst, die Umfrage dauert auch nur 5 Minuten. Vielen Dank schon mal im Voraus!
https://forms.gle/Wf8q3ryn1dguBq6VA
Gerne gerne!
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queerlexikon · 6 years
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Juhu, ein neues Projekt!
Hallihallo!
Heute haben wir für euch ein brandneues Projekt, auf das wir uns riesig freuen! Wir wollen einen Blog starten. "Einen Blog?", fragt ihr euch jetzt sicher. "Aber ihr habt doch schon zwei Podcasts, ein Lexikon, vier Social Media-Accounts und (hoffentlich) ein Leben? Wieso denn jetzt auch noch ein Blog?"
Ganz einfach! Vor einer Weile sind wir über diesen Tweet gestolpert:
https://twitter.com/epicLouT/status/1010540168615522304
Und da dachten wir uns, hey, das sollten wir unbedingt machen! Wir wollen eine Bravo, eine Cosmopolitan, eine Jugendzeitschrift, die queer und feministisch ist. Aber wir wollen noch mehr als das - wir wollen euch eine Plattform geben, um eure Essays, Gedichte, Erzählungen, Bilder, Listen, Tips, Infos und alles Mögliche zu teilen. Ihr wolltet schon immer mal über eure Erfahrungen mit Bi+feindlichkeit rumpöbeln? Oder eure 10 besten Tipps, wenn die Dysphorie mal wieder zuschlägt? Dos und Don'ts im Umgang mit Hetze im Internet? Ein Gedicht über Gender-Euphorie? Eure coole, queere Kunst?
Schickt uns gerne alles an [email protected] und wir veröffentlichen die Beiträge auf unserem Blog.
Wir freuen uns auf eure Beiträge!
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