#kleine archäologie
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Hinter dem Gericht
Hinter dem Landgericht in Wuppertal hatten zwei Forscher und Lehrer in einem Gebäude ihr Büro, auf der Rückseite des Landgerichtes. Man musste nur von der Insel herunter, auf der das Landgericht stand - schon konnte man die Büros oder Studios der beiden betreten. Der eine war Bazon Brock, Frankfurter Schule, Abteilung: Unsystematisch. Der andere war Wolf Erlbruch, Frankfurter Schule, Abteilung: Liniert.
Erlbruch hat eine Institution vorgeschlagen, ein kindisches Lehrbüchlein für alle kleinen Archäologen. Es wird zur Lektüre mit Nachdruck empfohlen. Ab ovo: uns wundert nur, was uns wandern und Züge machen lässt
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logi1974 · 1 year ago
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Südengland 2023 - Tag 12
Ladies und Gentlemen!
Nach dem Frühstück räumen wir unser Appartement und verstauen unser ganzes Gerödel wieder in unserem Auto, das unten im Hof auf einem privaten Parkplatz steht.
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Unterkünfte mit privatem Parkplatz sind im historischen Teil von Windsor ungefähr so häufig wie karierte Maiglöckchen. Da waren wir froh, dass unsere Kriterien in dieser Unterkunft in etwa alle erfüllt werden konnten, inklusive des Parkplatzes.
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Nachdem unser ganzer Krempel wieder im Auto verstaut war, verlassen wir Windsor in westlicher Richtung. Zum Mittag wollen wir in Avebury sein. Hin und wieder überqueren wir die Themse, die idyllisch in Richtung London fließt.
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Versteckt zwischen den sanften Hügeln im Norden Wiltshires liegt das malerische und ein wenig mysteriöse Dorf Avebury. Es befindet sich inmitten eines neolithischen Steinkreises (2.600 v.Chr.) - um genau zu sein, sind es sogar mehrere.
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Rings herum befinden sich verschiedene antike Grabstätten und Menhire, deren religiöse Bedeutung heute nicht mehr bekannt ist. Avebury ist zwar nur ein kleines Dorf. Trotzdem zählt es zu den Highlights in der Region Wiltshire und ist unbedingt einen Besuch wert.
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Im Gegensatz zu Stonehenge (27 km südlich) ist Avebury kaum bekannt, dabei ist Avebury der größte Steinkreis der Welt und eines der spirituellen Zentren des mystischen Englands.
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Avebury war als Kultstätte schon sehr lange in Gebrauch, als die heutige Anlage dort vor 4.600 bis 4.300 Jahren errichtet wurde. Avebury ist von einem Wall umgeben, der noch viel älter ist als der Steinkreis und dessen Zweck heute vollkommen unbekannt ist.
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Neben diesen neolithischen Sehenswürdigkeiten bietet Avebury einen reizenden Herrensitz aus dem 16. Jahrhundert, der öffentlich zugänglich ist und vom National Trust betreut wird, eine hübsche normannische Kirche sowie malerische Landschaften, wohin das Auge auch blickt. 
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Avebury verfügt über drei Steinkreise, denen mehr als 1500 Jahre lang eine religiöse Bedeutung zukam: ein großer Außenring, der dem Festungsgraben sowie dem Bergkamm folgt, sowie zwei kleinere Kreise innerhalb dieses größeren.
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Den Außenkreis bilden 98 Menhire mit einem Umfang von 1,6 km. Die beiden kleineren Kreise bestehen aus insgesamt 83 Steinen. Besuchern ist es hier sogar gestattet, die alten Steine zu berühren, auf den alten Pfaden zu wandern.
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Überall sieht man Leute, die versuchen mit den Steinen zu kommunizieren oder deren Schwingungen zu erfühlen oder in eine andere Dimension zu entschwinden. 
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Seit uns das TV die Serie Outlander bescherte, sind Zeitreisen mittels Handauflegen bei neolithischen Steinen extrem beliebt. Wie hoch die Erfolgsquote dabei ist, konnte bisher nicht ermittelt werden. Es gibt einfach zu wenig Erfahrungsberichte.
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Alle paar Meter quatscht uns ein selbsternannter Druide, Medium, Merlin, und was da sonst noch an Esoterikern rumrennt, an. Manche haben eine Trommel dabei, andere, ganz weltlich, nur ihren Hund oder - völlig bekloppt - einen Hasenbären.
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  In der sächsischen und viktorianischen Epoche wurden viele der Steine entfernt. Diese sind heute mit Platzhaltern markiert. In der Zeit der Sachsen (800 – 1000 n.Chr.) ging die Kirche offensiv daran, alle heidnischen Symbole zu entfernen. Gemeindemitglieder wurden ermutigt, die Menhire zu zertrümmern. 
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1648 erkannte der Gelehrte John Aubrey die Anlage als prähistorischen Steinkreis, schrieb sie jedoch fälschlicher Weise den Druiden zu.
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Während der Industrialisierung (viktorianische Epoche; 1860 – 1890) wurde überall kräftig gebaut. Entsprechend knapp war das Baumaterial. Die Steine dienten daher als Baustoff für das Dorf. 
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Im 19. Jahrhundert wurde die Bedeutung von Avebury immer offensichtlicher. Das neu errichtete Dorf wurde daher geräumt. 1925 kaufte Alexander Keiller das gesamte Dorf. 
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Der wohlhabende Edelmann hegte eine große Leidenschaft für Archäologie. Er ging daran, alle alten Steine zu identifizieren und die originalen Menhire zu restaurieren. Das viktorianische Dorf wurde dabei größtenteils abgerissen, die Bewohner umgesiedelt. 
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Heute sehen wir das Ergebnis von Keillers Arbeit. Er konnte sein Werk jedoch nicht vollenden, denn mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam es dauerhaft zum Erliegen.
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Wir starten mit der Besichtigung der Steinkreise im Süden des Dorfes und laufen dann über einen aufgeschütteten Wall (ca. 1,6 km) bis zum Herrensitz mit Herrenhaus, Gärten, der St. James- Kirche und dem Avebury Museum.
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Der Old Farmyard ist das Zentrum des National Trust innerhalb des Weltkulturerbes von Avebury und man erhält Informationen und Eintrittskarten am Besucherempfang in der großen, reetgedeckten Scheune.
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Es gibt eine Cafeteria mit einem kleinen Angebot an Speis & Trank und an die vierbeinigen Freunde ist auch gedacht - sogar eine eigene Eiscreme für den Hund gibt es hier.
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Mittelpunkt im Alten Farmyard ist die große Dreschscheune aus dem 17. Jahrhundert, die um 1690 datiert wird. Dreschscheunen dienten hauptsächlich der Lagerung von Getreide und waren auch der Ort, an dem die Körner von den Ähren von Weizen oder Gerste entfernt wurden. Beeindruckend sind die großen Holzbalken und Sparren, die das Strohdach stützen.
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Im Alten Hof befinden sich auch das Alexander Keiller Museum. Das Museum in den Ställen besitzt eine der bedeutendsten prähistorischen archäologischen Sammlungen Großbritanniens. Die Museumssammlung umfasst viele Artefakte aus dem Weltkulturerbe und der umliegenden antiken Landschaft.
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Während am Avebury Henge aus der Vorgeschichte kaum etwas erhalten ist, haben andere Stätten in der Gegend viele Objekte hervorgebracht, die uns viel über das Leben in der Jungsteinzeit und der Bronzezeit erzählen. 
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Die erste Ausgrabung hier von Alexander Keiller in den 1920er Jahren fand am Windmill Hill statt und erwies sich als ein Platz, an dem Menschen nachweislich für beträchtliche Zeiträume lebten.
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Bei den Ausgrabungen wurden Tausende von Keramikfragmenten, Feuerstein- und anderen Steinwerkzeugen sowie Tierknochen entdeckt, von denen viele im Museum ausgestellt sind und uns viele Hinweise darauf geben, wie das Leben hier vor über 5.000 Jahren gewesen sein muss.
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Eine Stelle ähnlichen Alters, bekannt als West Kennet Palisade Enclosures, erwies sich reich an Töpferwaren, Steinwerkzeugen und Tierknochen.
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Die Ausstellungen im Museum zeigen einige davon, darunter einige der vielen Schweineknochen, die den Verzehr Schweinefleisch darstellen, was anscheinend im großen Stil durchgeführt wurde.
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Spätere Funde aus dem Henge und der West Kennet Avenue umfassen Beaker-Keramik, die bei Menschen begraben wurde, deren Abstammung möglicherweise ganz anders war als die der Bauern, die in Windmill Hill lebten. Die Gefäße hier beinhalten einige der frühesten Bechergläser auf den Britischen Inseln.
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Zu den Ausstellungsstücken gehören Töpferwaren, Perlen, Steinäxte und Geweihpickel, Tierskelette und Werkzeuge aus Feuerstein. 
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Dazu Gegenstände, die mit dem „Friseurchirurgen“ gefunden wurden, einem Mann, der Anfang des 13. Jahrhunderts starb, als er einen Stein ausgraben wollte, der dann auf ihn fiel.
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Weitere Fundstücke sind Gegenstände, die möglicherweise von Besuchern in der Römerzeit verloren gingen. 
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Außerdem, ein Krug aus der Regierungszeit von Queen Anne, gekennzeichnet als einer der frühen offiziellen Pub-Maßnahmen, zerbrochen und als Müll weggeworfen, oder vielleicht von einigen der Leute getrunken, die im 18. Jahrhundert die Steine ​​für den Bau zertrümmerten.
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Die Ausstellungen zeigt auch tierische und menschliche Überreste, darunter ein vollständiges Skelett eines Kindes von vor etwa 5.300 Jahren.
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Neben dem Wildteich steht der runde Taubenschlag aus dem 16. Jahrhundert, aus lokalem Sarsenstein und Kreide erbaut. Der Taubenschlag war einst die Heimat von Tauben, die wegen ihres Fleisches gehalten wurden. 
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Die obere Spitze des Gebäudes ermöglichte es den Vögeln, tagsüber frei zu fliegen, und sorgte für ausreichende Belüftung. Der Taubenschlag steht oft im Mittelpunkt saisonaler Ausstellungen wie Erntezeit und Weihnachten. 
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Natürlich gehört zu so einem alten Dorfmittelpunkt auch ein alter Löschteich, um ausreichend Wasser bei Feuerausbrüchen zur Verfügung zu haben. Dieser alte Löschteich ist heute ein Wildteich, umgeben von Schilf, Gräsern und Lilien. Ein idealer Lebensraum für Libellen, Molche, Wasserkäfer und Teichläufer.
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Zum Schluss laufen wir über die West Kennet Avenue. Dabei handelt es sich um eine neolithische Straße, die südöstlich aus Avebury herausführt und von paarweisen Steinen gesäumt ist.
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Das prähistorische Ensemble von Avebury wird durch Windmill Hill abgeschlossen, einen sogenannten Causewayed Enclosure, ein unterbrochenes Erdwerk, bestehend aus konzentrischen Wällen, deren Erdrücken von Gräben durchbrochen sind. 
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Erbaut wurde Windmill Hill etwa um 3.600 v.Chr. Archäologische Funde lassen vermuten, dass es sich bei Windmill Hill um eine Art neolithischen Marktplatz handelte, auf dem sich Menschen trafen, Handel betrieben und Feierlichkeiten abhielten.
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Nur einen Katzensprung entfernt liegt der Silbury Hill. Der Silbury Hill ist mit knapp 40 m Höhe, 167 m Durchmesser und einem Rauminhalt von ca. 248.000 m³ der größte prähistorische künstliche Hügel Europas und einer der größten der Welt.
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Zum Lunch kehren wir in das Lokal “Waggon and Horses” ein, ein schönes altes strohgedecktes Gasthaus in Beckhampton in den North Wessex Downs. Es wurde 1669 erbaut, teilweise sogar aus Material vom Avebury Stone Circle, etwas mehr als eine Meile entfernt.
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Seine Lage an der Old Bath Road machte es zu einem perfekten Zwischenstopp für von Pferden gezogene Güterwagen. Zu dieser Zeit verlief die Route auf einem Weg, der direkt über die hohen Hügel führte, und es wurden Gespanne mit Kaltblutpferden (Shire Horses) benötigt, um die Wagen sowohl über den Hügel zu ziehen als auch zu schieben.
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Im 18. Jahrhundert war das Gasthaus eine wichtige Station auf der Postkutschenroute zwischen London und Bath. Neue Turnpike-Straßen auf der Strecke inspirierten den Bau des viel prächtigeren Beckhampton Inn, das die wohlhabenderen Busreisenden anzog. Die weniger Reichen benutzten jedoch weiterhin den Wagen und die Pferde. 
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Charles Dickens muss einer der ärmeren Passagiere gewesen sein, denn er übernachtete im Waggon and Horses. Er verwendete es als Modell für das Gasthaus in Bagman's Tale in The Pickwick Papers über den Handelsreisenden Tom Smart.
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Der Pub hat hinter dem Haus einen schönen Biergarten, in dem es sich an sonniges Tagen prima sitzen lässt. Bestellt wird, wie immer in solchen Lokalen, innen, an der Theke. 
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Die Getränke nimmt man selbst gleich mit, der Rest wird von der Bedienung serviert. 
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Am Nachmittag machen wir uns wieder auf den Weg, denn wir müssen noch rund 1 1/2 Stunden fahren, um zu unserer nächsten Unterkunft, hinter Glastonbury, zu kommen.
Good Night!
Angie, Micha & Mister Hasenbär
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mixtumcompsitum · 2 years ago
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blog-for-communications · 3 months ago
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Tom Björklund Künstlerische Rekonstruktion einer Jäger-Sammler-Gruppe aus der Eiszeit.
Eiszeit-Europäer Klimawandel verursachte dramatischen Rückgang von Jägern und Sammlern
Groß angelegte Studie an fossilen Menschenzähnen aus dem eiszeitlichen Europa zeigt, dass Klimaveränderungen die Demografie prähistorischer Menschen erheblich beeinflussten Anhand des bislang größten Datensatzes menschlicher Fossilien aus dem eiszeitlichen Europa und einer neuen Methode, die auf einem maschinellen Lernalgorithmus basiert, zeigt ein internationales Forschungsteam, wie prähistorische Jäger und Sammler im Zeitraum zwischen 47.000 und 7.000 Jahren vor heute mit Klimaveränderungen umgingen. Die Populationsgröße nahm während der kältesten Periode stark ab, und im Westen standen die Eiszeit-Europäer sogar vor dem Aussterben.
Vor etwa 45.000 Jahren wanderten die ersten modernen Menschen während der letzten Eiszeit nach Europa ein und markierten damit den Beginn des sogenannten „Jungpaläolithikums“. Diese frühen Gruppen besiedelten den europäischen Kontinent durchgehend – selbst während des sogenannten „Letzten Glazialen Maximums“ vor etwa 25.000 Jahren, als Gletscher einen Großteil Nord- und Mitteleuropas bedeckten. „In der Archäologie wird schon lange diskutiert, welchen Einfluss klimatische Veränderungen und die damit einhergehenden neuen Umweltbedingungen auf die Demografie der damaligen Jäger und Sammler hatten. Aufgrund der wenigen verfügbaren Fossilien und deren oft unzureichender molekularer Erhaltung für die Analyse alter DNA ist es sehr schwer, Aussagen darüber zu treffen, wie sich klimatische Faktoren auf Migration, Bevölkerungswachstum, -rückgang und -aussterben auswirkten“, erläutert Erstautor der Studie Dr. Hannes Rathmann vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen.
Rathmann hat daher mit einem Forschungsteam aus Italien, den USA und Deutschland eine neue Herangehensweise zur Klärung dieser Fragestellung gewählt: Anstatt die wenigen verstreuten prähistorischen Individuen zu analysieren, für die alte DNA verfügbar ist, untersuchten sie deren Zähne. „Zähne sind das härteste Gewebe im menschlichen Körper und daher die am häufigsten von Archäologinnen gefundenen fossilen Skelettelemente. Auf diese Weise konnten wir einen beispiellosen Datensatz sammeln, der bisherige in seiner Größe deutlich übertrifft. Unsere neu zusammengestellte Sammlung umfasst Zahndaten von 450 prähistorischen Menschen aus ganz Europa, die den Zeitraum zwischen 47.000 und 7.000 Jahren abdecken“, erklärt Rathmann. Dabei konzentrierten sich die Forscherinnen auf „morphologische“ Zahnmerkmale – kleine Varianten innerhalb des Gebisses, wie die Anzahl und Form der Kronenhöcker, Kamm- und Rillenmuster auf der Kaufläche oder das Vorhandensein oder Fehlen von Weisheitszähnen. „Diese Merkmale sind vererbbar, was bedeutet, dass wir sie nutzen können, um genetische Beziehungen unter den Eiszeit-Menschen zu verfolgen, ohne gut erhaltene alte DNA zu benötigen“, erklärt Rathmann. Da diese Merkmale mit bloßem Auge beobachtet werden können, untersuchte das Team zusätzlich Hunderte veröffentlichte Fotografien von Fossilien. „Die Untersuchung historischer Fotografien auf Zahnmerkmale war besonders spannend, da es uns ermöglichte, wichtige Fossilien einzubeziehen, die leider nicht mehr existieren, wie solche, die im Zweiten Weltkrieg verloren gingen oder zerstört wurden“, sagt Rathmann.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass vor etwa 47.000 bis 28.000 Jahren – im „Mittleren Pleniglazial“ – die Populationen in West- und Osteuropa genetisch gut vernetzt waren. „Diese Erkenntnis stimmt mit unserem bisherigen Wissen aus archäologischen Studien überein, die weit verbreitete Ähnlichkeiten bei Steinwerkzeugen, Jagdwaffen oder auch tragbarer Kunst aus den verschiedenen Regionen identifizierten", erklärt Ko-Autorin Dr. Judith Beier vom DFG Center for Advanced Studies “Words, Bones, Genes, Tools” an der Universität Tübingen. Während dieser Zeit war Europa größtenteils durch offene Steppenlandschaften geprägt, die große Herden von Säugetieren – die Hauptnahrungsquelle der Jäger und Sammler – ernähren konnten. Diese Bedingungen begünstigten wahrscheinlich eine Vernetzung der Populationen.
In der nachfolgenden Periode, dem „Späten Pleniglazial“ vor 28.000 bis 14.700 Jahren fanden die Forscher*innen dagegen keine genetischen Verbindungen zwischen West- und Osteuropa. Zudem zeigen die Analysen, dass beide Regionen eine erhebliche Verringerung der Populationsgröße erlebten, die zu einem Verlust der genetischen Vielfalt führte. „Dieser drastische demografische Wandel wurde wahrscheinlich durch massive Klimaveränderungen verursacht: Die Temperaturen fielen in diesem Zeitabschnitt auf die niedrigsten Werte des gesamten Jungpaläolithikums und gipfelten im Letzten Glazialen Maximum, eine Zeit, in der die Eisschilde ihre maximale Ausdehnung erreichten und den größten Teil Nord- und Mitteleuropas bedeckten“, führt der Tübinger Wissenschaftler aus und ergänzt: „Das sich verschlechternde Klima verursachte eine Verschiebung der Vegetation von einer Steppen- zu einer überwiegend Tundrenlandschaft, was die Lebensräume der Beutetiere und folglich der von ihnen abhängigen Jäger und Sammler beeinflusste“, erklärt Rathmann. „Unsere Ergebnisse unterstützen die lang gehegte Theorie, dass Populationen nicht nur durch vorrückende Eisschilde nach Süden getrieben wurden, sondern auch in weitgehend isolierte Refugien mit günstigeren Umweltbedingungen aufgeteilt wurden“, fügt Beier hinzu. Eine weitere bemerkenswerte Entdeckung der Studie sei die Erkenntnis, dass Populationen in Westeuropa am Übergang vom Mittleren zum Späten Pleniglazial ausstarben und durch eine neue Bevölkerung ersetzt wurden, die aus Osteuropa migrierte.
Nach dem Späten Pleniglazial stiegen die Temperaturen wieder stetig an, Gletscher zogen sich zurück, und Steppen- sowie Waldvegetation kehrten zurück, was eine erste Wiederbesiedlung zuvor verlassener Gebiete ermöglichte. Während dieser Periode beobachtete das Forschungsteam, dass die zuvor isolierten und stark reduzierten Populationen in West- und Osteuropa wieder an Zahl zunahmen und die Migration zwischen den Regionen wieder aufgenommen wurde.
„Unsere neue Methode – basierend auf einem maschinellen Lernalgorithmus, den wir Pheno-ABC nennen – hat uns zum ersten Mal ermöglicht, komplexe prähistorische demografische Ereignisse anhand morphologischer Daten zu rekonstruieren. Soweit wir wissen, wurde dies noch nie zuvor erreicht“, freut sich Ko-Erstautorin Dr. Maria Teresa Vizzari von der Universität Ferrara, die eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Algorithmus spielte. Das neue analytische Werkzeug ermöglicht es, das wahrscheinlichste demografische Szenario unter vielen getesteten zu identifizieren. Die Pheno-ABC-Methode könnte laut den Forschenden die Analyse von fossiler Skelettmorphologie zukünftig revolutionieren.
„Unsere Studie lieferte wichtige Einblicke in die demografische Geschichte der Eiszeit-Europäer und hebt die tiefgreifenden Auswirkungen von Klima- und Umweltveränderungen auf das Leben prähistorischer Menschen hervor. Wir sollten dringend aus unserer Vergangenheit lernen, wenn wir den komplexen Umweltproblemen der Zukunft begegnen möchten“, schließt Rathmann.
Originalpublikation:
Rathmann et al. Human population dynamics in Upper Paleolithic Europe inferred from fossil dental phenotypes. Science Advances 10 (2024): DOI: 10.1126/sciadv.adn8129 https://www.science.org/doi/10.112 6/sciadv.adn8129
Beitrag zum Blog
Bewegung ist Ausdruck nonverbaler Kommunikation. Technologische Entwicklung und Fortschritt begünstigen das Menschen sich zukünftig weniger Bewegen. Es benötigt daher den freien Wunsch, Willen und Antrieb von Menschen sich bewegen zu wollen. Motivation dafür zu finden. Raus aus der Unterdrückung, rein in ein Selbstbestimmtes Leben gehört zu den Themegebieten des Blogs. Sport, Mode, Smarte Textilien und damit auch Künstliche Intelligenz, in Auswirkung für das Individuum und seiner Teilhabe an der Bildung zur Gesellschaft, sowie als Ausdrucksmittel tiefliegender Kommunikation (Interozeption - Körpersignale aus dem Inneren.)
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deinausflug · 8 months ago
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Argentum
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Argentum
Argentum in Kärnten: Eintauchen in die Welt der Kelten und Römer
Mühldorf, Kärnten – Inmitten der idyllischen Landschaft des Mölltals befindet sich Argentum, ein einzigartiges Museum, das die Besucher auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit entführt. Kelten und Römer, zwei prägende Kulturen, haben hier ihre Spuren hinterlassen, die im Museum aufleben und für die Besucher erlebbar gemacht werden. Eintauchen in die Antike Das moderne Ausstellungsgebäude bietet eine ansprechende und informative Präsentation archäologischer Funde. Multimediastationen und interaktive Elemente laden zum Entdecken und Verstehen ein. Ein Landschaftsmodell veranschaulicht die Siedlungsstruktur der Region in der Antike. Auf den Spuren der Kelten Die Kelten, die im 5. Jahrhundert v. Chr. in Kärnten siedelten, waren geschickte Handwerker und Händler. Im Museum Argentum können Sie ihre ausgefeilte Metallverarbeitung bewundern, von filigranen Schmuckstücken bis hin zu imposanten Waffen. Interaktive Stationen laden dazu ein, keltische Bräuche und Rituale kennenzulernen. Römische Lebensart erleben Die Römer, die im 1. Jahrhundert v. Chr. das Gebiet eroberten, hinterließen ihre Spuren in Form von imposanten Bauwerken und ausgefeilter Infrastruktur. Im Museum Argentum können Sie sich über die römische Stadt Teurnia informieren, die einst in der Nähe von Spittal an der Drau lag. Alltagsgegenstände und virtuelle Rekonstruktionen geben Einblick in das Leben der Römer. Mehr als nur ein Museum Argentum ist mehr als nur ein Museum. Es ist ein Ort der Begegnung mit der Vergangenheit, der zum Lernen, Staunen und Entdecken einlädt. Führungen, Workshops und museumspädagogische Angebote runden das Angebot ab und machen Argentum zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Öffnungszeiten: Mai bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 17:00 Uhr November bis April: Dienstag bis Freitag, 10:00 bis 13:00 Uhr Fazit: Argentum ist ein absolutes Highlight für alle, die sich für Geschichte und Archäologie interessieren. Das Museum bietet eine informative und gleichzeitig unterhaltsame Reise in die Vergangenheit, die Groß und Klein gleichermaßen begeistert.
Lageplan
Benutze bitte den direkten Link oben "Routenplaner" um Infos für die Erreichbarkeit usw. zu erhalten.
Weitere Infos
- Weitere Angebote für Kärnten - Weitere Museen in Österreich - Offizielle Homepage - Adresse:Museum ARGENTUMMühldorf, 9814 MühldorfOder suche hier weitere Vorschläge für dich Wetter Mühldorf Über einen Kommentar würden wir uns sehr freuen. Erzähl uns wie es dir dort gefallen hat, oder ob es vielleicht ein Reinfall war. Read the full article
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5reisende · 11 months ago
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Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – AL –Butrint
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Die antike Ruinenstätte Butrint steht als erstes albanisches Welterbe seit 1992 auf der UNESCO-Welterbeliste. Die ältesten Fundstücke stammen aus der Zeit zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr.. Die Gegend von Butrint war seit prähistorischen Zeiten bewohnt, davon zeugt eine bronzezeitliche Höhenfestung aus dem 12. Jahrhundert v. Chr.. In Butrint befand sich ab 800 v. Chr. zunächst eine griechische Kolonie, ab 44 v.Chr. eine römische Stadt und ab dem 5.Jahrh.n.Chr. ein Bistum mit frühchristlichen Bauwerken. Die Gegend versumpfte zunehmend, so dass nach der Blütezeit unter byzantinischer Verwaltung und einer kurzen Besetzung durch die Venezianer die Stadt im Spätmittelalter aufgegeben wurde. Dadurch wurde hier nichts mehr verändert, abgerissen oder überbaut und die heutige archäologische Stätte beinhaltet eine authentische Sammlung von Ruinen, die jede Epoche ihrer Entwicklung repräsentieren. Zusammen mit der Moorlandschaft im Hinterland bietet Butrint eine außergewöhnliche Kulturlandschaft der mediterranen Geschichte mit einer seltenen Kombination aus Archäologie und Natur. Ich komme am frühen Morgen aus Gjirokastra über die Berge in Richtung Meer. Einige Esel kreuzen meinen Weg, dann fahre ich durch die quirlige und verkehrsreiche Hafen- und Urlauberstadt Saranda. Auf den etwa 15 km durch das Sumpfgebiet um den großen See herum kommen auf der Meerseite die Ksamil-Inseln in den Blick. Am Vivari-Kanal endet meine Fahrt, auf dem anderen Ufer steht die alte venezianische Burg. Willkommen in der Vergangenheit.
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Butrint scheint der Besuchermagnet der Umgebung zu sein, der große Parkplatz füllt sich langsam. Das archäologische Gebiet ist trotz seiner Größe und Vielfältigkeit bestens präsentiert. Ich bekomme einen Plan in die Hand, überall gibt es Wegweiser und Erläuterungen und mir dringen auch immer wieder Sätze der Guides ans Ohr, die die trotz der Nachsaison recht zahlreichen Gästegruppen durch das Gelände führen.
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Ich sehe auf meiner Runde eine Ansammlung von Zeugnissen der verschiedenen Epochen, Tempel, Säulen, ein antikes Theater. Dazwischen alter Baumbestand, der nicht nur die Hitze des heutigen Tages etwas mindert, sondern dem ganzen Areal eine idyllische Note verleiht. Es ist wunderschön, hier zwischen den alten Mauern entlangzuwandern und den Gedanken ihren Lauf zu lassen.
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Überall sieht man die Spuren der Sumpflandschaft, das Wasser steht zwischen den alten Grundmauern.
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Später komme ich an der alten byzantinischen Taufkapelle vorbei, in der man ein schönes Mosaik geborgen hat.
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Der Ort ist romantisch und verwunschen, viele Ruinen liegen im Wald und sind teils überwachsen. Unmittelbar hinter einem der Stadttore beginnt der große See.
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Wenig später stehe ich in der großen Kathedrale.
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Ein Highlight ist das Löwentor, das durch die dicke Festungsmauer und auf den Weg nach oben führt.
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Auf der Kuppe des Berges befindet sich in der Festung das Museum mit vielen weiteren Informationen und schönen Fundstücken und Mosaiken.
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Ich nehme die kleine Fähre über den Kanal und damit die kürzeste Route nach Griechenland, meinem letzten Land auf dieser dritten Welterbetour in den Süden.
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Resümee Albanien hat es mir nicht leicht gemacht, es zu mögen. Doch Butrint war ein schöner und würdiger Abschluss. Der Spaziergang durch die Ruinenstadt führt landschaftlich zauberhaft und geschichtlich sehr interessant durch die verschiedenen Epochen dieser Stadt. Wenn man wie ich auf der Route in den Süden ist oder gar in der Gegend von Saranda Urlaub macht, dann sollte man Butrint unbedingt besuchen. Mit ausreichend Zeit lädt es zu einem ausgedehnten Spaziergang ein oder man bucht sogar eine der Bootsfahrten auf dem See und bis zu den vorgelagerten Inseln im Meer. Hier kann man eine wirklich gute Kombination aus Geschichte und Natur erleben. Ich bin bis hierher 3.900 km gefahren, in Griechenland warten mehr als 1.700 auf mich. Meine Freude, endlich wieder im zivilisierten Straßenverkehr unterwegs zu sein, kann aber leider erst nach dem bei über 40°C und sengender Sonne nur spärlich besetzten Grenzposten so richtig aufkommen. Die gesamte Tour go-south 3.0 ist hier beschrieben. Hier gehts zu meinem Welterbe-Projekt. Der Umbau meines Dacia Dokker als Minicamper ist hier detailliert nachzulesen. Dobbys Einrichtung und Ausstattung hat sich auch in diesem Herbst und seinen Gewittern bewährt. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die zusammengefassten Länderkarten gibt es hier. Read the full article
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das-wissen-1 · 1 year ago
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Die Troja-Saga: Mythos und Archäologie Die Troja-Saga ist zweifellos eine der bekanntesten und faszinierendsten Geschichten der antiken griechischen Mythologie. Sie erzählt von einem langen Krieg zwischen den Griechen und den Bewohnern der Stadt Troja, der in der Ilias des Dichters Homer beschrieben wird. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter dieser mythologischen Erzählung? Archäologische Funde und Ausgrabungen in der nordwestlichen Türkei liefern wichtige Hinweise auf die historische Realität von Troja und werfen gleichzeitig Fragen nach der Herkunft und Bedeutung der Saga auf. Die Geschichte von Troja besteht aus vielen Schichten, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. Die älteste Schicht ist eine Siedlung aus der Bronzezeit, die als Troja I bekannt ist und etwa um 3000 v. Chr. datiert wird. Diese Siedlung war relativ klein und bestand aus einfachen Lehmbauten. Es gibt jedoch keine klaren Hinweise darauf, dass diese Siedlung von einer gewaltsamen Eroberung betroffen war. Die nächste Schicht, Troja II, wurde um 2500 v. Chr. errichtet und zeigt bereits eine deutliche Weiterentwicklung der Siedlung. Die Gebäude waren größer und komplexer, was auf ein höheres Maß an sozialer Organisation und wirtschaftlicher Entwicklung hinweist. Es gibt jedoch auch hier keine eindeutigen Beweise für einen Krieg oder eine gewaltsame Eroberung. Die Troja III-Schicht, die auf etwa 2300 v. Chr. datiert wird, zeigt erneut eine Vergrößerung der Siedlung und deutliche Anzeichen für eine militärische Verteidigung. Die Stadtbefestigung wurde verstärkt und es wurden Waffen und Kampfausrüstung gefunden. Diese Hinweise könnten darauf hindeuten, dass Troja zu dieser Zeit in Konflikte mit Nachbarstädten verwickelt war. Die nächste wichtige Schicht, Troja VI, ist für die Frage nach der historischen Realität des Trojanischen Krieges von größter Bedeutung. Diese Schicht wird auf etwa 1700 v. Chr. datiert und zeigt deutliche Anzeichen für gewaltsame Zerstörung. Das Ausmaß der Zerstörung und die Rekonstruktion der Ereignisse lassen darauf schließen, dass ein Krieg stattgefunden haben könnte. In dieser Schicht wurden auch zahlreiche Funde von Kriegswaffen gemacht, darunter Pfeilspitzen, Lanzen und Schwerter. Es ist wichtig anzumerken, dass es keine direkten Beweise dafür gibt, dass dieser Krieg tatsächlich der von Homer beschriebene Trojanische Krieg war. Es gibt keine literarischen Quellen aus dieser Zeit, die den Krieg mit Troja verbinden. Es bleibt daher eine offene Frage, ob die Saga von Troja auf historischen Ereignissen basiert oder ob sie eine rein literarische Schöpfung ist. Die Suche nach weiteren Beweisen und die Deutung der gefundenen archäologischen Überreste sind weiterhin Gegenstand intensiver Forschung und Diskussion. Einige Forscher argumentieren, dass die archäologischen Befunde mit der Troja-Saga übereinstimmen und darauf hinweisen, dass der Krieg tatsächlich stattgefunden haben könnte. Andere wiederum argumentieren, dass die archäologischen Überreste allein nicht ausreichen, um eine Verbindung zur Saga herzustellen. Es ist offensichtlich, dass die Troja-Saga eine bedeutende Rolle in der antiken griechischen Mythologie spielte und bis heute eine reiche Quelle der Inspiration für Literatur, Kunst und Film ist. Unabhängig von ihrer historischen Wahrhaftigkeit hat die Saga von Troja die Vorstellungskraft der Menschen über Jahrtausende hinweg beflügelt und bleibt ein faszinierendes Rätsel der Vergangenheit. Insgesamt zeigt die archäologische Forschung, dass es eine historische Stadt namens Troja gab, die in der späten Bronzezeit existierte. Die Frage nach einem tatsächlichen Krieg und ob dieser mit der Troja-Saga in Verbindung steht, bleibt jedoch offen. Weitere archäologische Ausgrabungen und eine intensive Untersuchung der vorhandenen Quellen werden hoffentlich dazu beitragen, dieses Rätsel zu lösen und uns mehr Einblicke in die faszinierende Welt von Troja zu geben. Grundlagen Archäologische und mythologische Untersuchungen haben zu einem besseren Verständnis der Troja-Saga geführt.
Die Geschichte von Troja ist eng mit dem antiken Griechenland verbunden und hat einen großen Einfluss auf die westliche Literatur und Kunst ausgeübt. Diese grundlegenden Informationen helfen dabei, den Hintergrund und die Geschichte der Troja-Saga zu verstehen. Die Ilias von Homer Die Hauptquelle für die Troja-Saga ist die Ilias, ein epischer Gesang, der von dem griechischen Dichter Homer verfasst wurde. In der Ilias wird der Trojanische Krieg und der Fall der Stadt Troja detailliert beschrieben. Obwohl die Ilias eine literarische Darstellung ist, hat sie den mythologischen Ursprung und kann zur Erforschung der Troja-Saga herangezogen werden. Die Mythologie der Troja-Saga Gemäß der Troja-Saga war Troja eine antike Stadt, die im nordwestlichen Teil der heutigen Türkei lag. Die Ursprünge von Troja werden in der Mythologie auf den Stammvater Troas zurückgeführt, der Sohn des Zeus und der Nymphe Kallirhoe war. Troja war eine wohlhabende und mächtige Stadt, die von König Priamos regiert wurde. Die historische Troja-Forschung Die Troja-Saga war lange Zeit von den meisten Historikern als reine Mythologie und Fiktion angesehen worden. Dies änderte sich jedoch im 19. Jahrhundert, als der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann begann, Ausgrabungen an der vermuteten Stelle von Troja durchzuführen. Schliemann stieß auf archäologische Überreste, die mit der Beschreibung der Stadt in der Ilias übereinstimmten, und sorgte so für Aufsehen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die Entdeckung von Troja Heinrich Schliemanns Ausgrabungen in den 1870er Jahren führten zur Entdeckung der antiken Stadt Troja. Er identifizierte mehrere Schichten von Ruinen und stellte fest, dass es mehrere Städte gab, die nacheinander auf derselben Stelle erbaut worden waren. Die wichtigste Schicht wurde als "Troja I - Troja IX" bezeichnet, wobei die Schicht Troja II als die wahrscheinliche Stadt aus der Zeit des Trojanischen Krieges angesehen wurde. Troya und der Trojanische Krieg Der Trojanische Krieg war der Hauptkonflikt in der Troja-Saga. Laut der Ilias wurde der Krieg von den Griechen initiiert, nachdem Paris, der Sohn des Königs Priamos von Troja, Helena, die Frau des griechischen Königs Menelaos, entführte. Der Krieg dauerte zehn Jahre und endete damit, dass die Griechen die Stadt mit einem trickreichen Plan eroberten. Historizität des Trojanischen Krieges Die historische Realität des Trojanischen Krieges ist umstritten. Einige Historiker vertreten die Ansicht, dass der Krieg tatsächlich stattgefunden haben könnte, während andere glauben, dass es sich um eine rein mythologische Erzählung handelt. Archäologische Beweise deuten darauf hin, dass es in der Region Konflikte gab, aber es gibt keine eindeutigen Beweise für den Trojanischen Krieg selbst. Archäologische Beweise und Ausgrabungen Die Ausgrabungen in Troja haben zahlreiche archäologische Beweise für die Existenz und Geschichte der Stadt geliefert. Keramik, architektonische Überreste und Gräber wurden gefunden, die auf verschiedene Zeiträume in der Geschichte der Stadt hindeuten. Diese Ausgrabungen haben dazu beigetragen, die historische Entwicklung von Troja zu rekonstruieren und die Glaubwürdigkeit der Troja-Saga zu erhöhen. Interpretation der Troja-Saga Die Interpretation der Troja-Saga bleibt ein Thema der Diskussion und des Studiums. Archäologen, Historiker und Literaturwissenschaftler haben verschiedene Ansätze bei der Untersuchung der Saga verfolgt. Einige betrachten sie als historische Ereignisse mit mythologischem Überbau, während andere sie als reine Mythen und Legenden betrachten. Beide Ansätze sind wichtig, um ein umfassendes Verständnis der Troja-Saga zu entwickeln. Einfluss der Troja-Saga Die Troja-Saga hat einen großen Einfluss auf die westliche Literatur und Kunst ausgeübt. Zahlreiche Werke, wie zum Beispiel Homers Odyssee und Europas renommiertes Stück "Die Ilias", sind von der Troja-Saga inspiriert. Die Geschichte von Troja ist zu einem wesentlichen Bestandteil des kulturellen
Erbes Europas geworden und hat die menschliche Fantasie über Jahrhunderte hinweg beeinflusst. Merke Die Grundlagen der Troja-Saga umfassen sowohl ihre mythologischen Ursprünge als auch die archäologischen und historischen Beweise, die ihre Existenz unterstützen. Die Ilias von Homer dient als Hauptquelle für die Troja-Saga, während die Ausgrabungen in Troja wichtige archäologische Beweise geliefert haben. Die Interpretation der Saga bleibt jedoch weiterhin Gegenstand von Studien und Diskussionen. Die Geschichte von Troja hat einen erheblichen Einfluss auf die westliche Kultur und bleibt ein faszinierendes Thema für Forscher und Interessierte. Wissenschaftliche Theorien zur Troja-Saga Die Troja-Saga ist eine der bekanntesten Geschichten der antiken griechischen Mythologie. Sie erzählt von der Belagerung und Zerstörung der Stadt Troja während des Trojanischen Krieges. Diese Geschichte hat schon immer die Phantasie der Menschen angeregt und zahlreiche Theorien und Hypothesen hervorgebracht. In den letzten Jahrhunderten haben Archäologen, Historiker und Sprachforscher versucht, die Mythen und Legenden mit realen Ereignissen und historischen Fakten in Einklang zu bringen. Entdeckung der Ruinen von Troja Die moderne Erforschung der Troja-Saga begann im 19. Jahrhundert, als der deutsche Geschäftsmann und Archäologe Heinrich Schliemann die Ruinen von Troja entdeckte. Schliemann führte zwischen 1870 und 1890 mehrere Ausgrabungskampagnen durch und identifizierte die von Homer beschriebene Stadt als diejenige, die er in der nordwestlichen Türkei fand. Schliemanns Arbeit war bahnbrechend, stieß aber auch auf Kritik. Einige Forscher bezweifelten, dass die von Schliemann entdeckte Stadt tatsächlich das antike Troja war. In den folgenden Jahren wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, um diese Zweifel auszuräumen und die Identität der Stadt zu bestätigen. Chronologie und Dauer des Trojanischen Krieges Eine der größten Fragen im Zusammenhang mit der Troja-Saga betrifft die zeitliche Einordnung des Trojanischen Krieges. Homer gibt in der Ilias keine genauen Zeitangaben, was Raum für Spekulationen und unterschiedliche Theorien ließ. Die meisten Forscher sind sich jedoch einig, dass der Trojanische Krieg im späten 13. oder frühen 12. Jahrhundert vor Christus stattfand. Diese Datierung beruht auf archäologischen Funden und Vergleichen mit anderen gleichzeitigen Ereignissen und Kulturen. Was die Dauer des Krieges betrifft, so variieren die Theorien stark. Während einige Historiker davon ausgehen, dass der Krieg nur wenige Jahre dauerte, glauben andere, dass er über ein Jahrzehnt hinweg andauerte. Es mangelt jedoch an harten Beweisen, um eine endgültige Antwort auf diese Frage zu liefern. Ursachen und Verlauf des Trojanischen Krieges Die Ursachen des Trojanischen Krieges sind ebenfalls Gegenstand vieler Theorien und Spekulationen. In der Troja-Saga wird der Krieg durch die Entführung der schönen Helena durch den trojanischen Prinzen Paris ausgelöst. Einige Historiker glauben, dass diese Entführung tatsächlich stattfand, während andere argumentieren, dass sie bloß ein Vorwand für den Krieg war. Der Verlauf des Krieges wird in der Ilias ausführlich beschrieben, aber es gibt immer noch viele Fragen und Unsicherheiten. Es wird bereits seit langer Zeit darüber debattiert, ob der Trojanische Krieg ein Mythenstoff war oder ob er tatsächlich auf realen Ereignissen basierte. Einige Historiker argumentieren, dass die Ilias und der Trojanische Krieg eine Mischung aus historischen Ereignissen und Mythen sind. Sie glauben, dass es möglicherweise tatsächlich eine Belagerung oder einen Konflikt um die Stadt Troja gegeben hat, der im Laufe der Jahrhunderte in der mündlichen Überlieferung und den Dichtungen übertrieben und romantisiert wurde. Archäologische Beweise und Funde Archäologische Funde haben viel zur Erforschung der Troja-Saga beigetragen. Die Ausgrabungen von Schliemann und späteren Archäologen haben zahlreiche Artefakte und Strukturen ans Licht gebracht, die mit der Troja-Saga in Verbindung gebracht werden können.
Einige der spektakulärsten Funde sind die Reste der Stadtmauer von Troja, die in verschiedenen Phasen der Besiedlung errichtet und erweitert wurde. Diese Mauern geben Aufschluss über die Architektur und Verteidigungssysteme der Stadt. Darüber hinaus wurden auch Fresken, Waffen, Schmuck und Keramik gefunden, die einen Einblick in das Leben und die Kultur der antiken Bewohner von Troja geben. Diese Funde wurden eingehend untersucht und analysiert, um mehr über die Menschen, die den Trojanischen Krieg erlebten, herauszufinden. Die Troja-Saga in der modernen Forschung Die Erforschung der Troja-Saga ist eine interdisziplinäre Angelegenheit, die Experten aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft zusammenbringt. Historiker, Archäologen, Sprachforscher und Literaturwissenschaftler haben intensiv daran gearbeitet, die Fakten von der Fiktion zu trennen und die Geschichte des Trojanischen Krieges zu rekonstruieren. Eine der wichtigsten Fragen, mit der sich die moderne Forschung beschäftigt, ist die Frage nach der historischen Realität des Trojanischen Krieges. Die Argumente für und gegen die Existenz des Krieges sind immer noch umstritten, und es gibt keine endgültige Antwort. Trotzdem hat die Forschung zur Troja-Saga dazu beigetragen, unser Verständnis der antiken Geschichte und Kultur zu erweitern. Die Ausgrabungen in Troja und die Untersuchung der mythologischen Texte haben neue Erkenntnisse über die griechische Bronzezeit und die Beziehungen zwischen den verschiedenen Kulturen der damaligen Zeit geliefert. Merke Die wissenschaftlichen Theorien zur Troja-Saga sind komplex und vielfältig. Durch die Untersuchung von archäologischen Funden, historischen Aufzeichnungen und mythologischen Texten versuchen Wissenschaftler, die Fakten von der Legende zu trennen und die historische Wahrheit hinter der Troja-Saga aufzudecken. Die Diskussion und Debatte ist noch nicht abgeschlossen, und es bleibt eine spannende Herausforderung für zukünftige Forscher, neue Erkenntnisse zu gewinnen und unser Verständnis dieser faszinierenden Geschichte weiter zu vertiefen. Vorteile der Troja-Saga: Mythos und Archäologie Die Troja-Saga ist zweifellos eines der faszinierendsten und bekanntesten mythologischen Ereignisse der Geschichte. Es hat Jahrhunderte lang die Fantasie der Menschen beflügelt und zahlreiche Künstler, Schriftsteller und Historiker inspiriert. Die Kombination von Mythos und Archäologie rund um die Geschichte von Troja eröffnet eine Vielzahl von Vorteilen, die es wert sind, ausführlich betrachtet zu werden. 1. Kulturelles Erbe und Identität Die Troja-Saga ist tief in unserem kulturellen Erbe verwurzelt und hat einen großen Einfluss auf unsere kollektive Identität. Die Geschichte von der Belagerung Trojas, dem Trojanischen Pferd und dem heroischen Kampf der Griechen gegen die Troianer hat tiefe Spuren in der Literatur, Kunst und Popkultur hinterlassen. Durch die Auseinandersetzung mit der Troja-Saga können wir unser Verständnis der Vergangenheit erweitern und unsere eigene Identität besser verstehen. 2. Erhaltung und Erforschung archäologischer Stätten Die archäologischen Ausgrabungen in Troja haben es uns ermöglicht, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und das antike Troja zu rekonstruieren. Die Troja-Saga hat als Kompass gedient, um den richtigen Ort für diese bemerkenswerte Ausgrabungsstätte zu finden. Die intensiven archäologischen Untersuchungen haben uns wertvolle Einblicke in das tägliche Leben, die Architektur und die kulturellen Praktiken der Bronzezeit ermöglicht. Sie tragen dazu bei, diese Kultur zu erhalten und zu erforschen, und bereichern unser Wissen über die antike Geschichte. 3. Verbindung von Mythos und Fakten Die Verbindung von Mythos und Fakten in der Troja-Saga ermöglicht es uns, die verschiedenen Aspekte der menschlichen Erfahrung zu beleuchten. Mythologie ist ein Spiegel der menschlichen Vorstellungskraft und liefert uns Einblicke in die menschliche Psyche und die Art und Weise, wie wir unsere eigene Geschichte erzählen.
Die Archäologie liefert wiederum handfeste Beweise für die tatsächliche Existenz von Orten, Ereignissen und Menschen, die in der Mythologie beschrieben werden. Die Kombination von Mythos und Archäologie eröffnet uns die Möglichkeit, die komplexe Beziehung zwischen historischen Fakten und menschlichen Erzählungen zu erforschen. 4. Förderung des interdisziplinären Dialogs Die Troja-Saga hat einen interdisziplinären Dialog zwischen verschiedenen Fachbereichen gefördert. Historiker, Archäologen, Mythologen, Literaturwissenschaftler und viele andere Fachleute haben sich intensiv mit der Saga und ihrem historischen Kontext auseinandergesetzt. Durch diesen Dialog werden neue Erkenntnisse und Perspektiven gewonnen, die zu einem besseren Verständnis der Troja-Saga führen. Der interdisziplinäre Dialog fördert auch die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen verschiedenen Fachbereichen und ermöglicht es, gemeinsame Forschungsprojekte durchzuführen. 5. Inspirationsquelle für Kunst und Literatur Die Troja-Saga hat Künstler und Schriftsteller über die Jahrhunderte hinweg inspiriert und zu meisterhaften Werken geführt. Von den antiken griechischen Dichtern wie Homer und Euripides bis hin zu modernen Schriftstellern wie Wolfgang Petersen, haben sich zahlreiche Künstler von der Troja-Saga inspirieren lassen. Die Geschichte von Tapferkeit, Verrat und tragischer Liebe bietet reichhaltigen Stoff für Geschichten, Gedichte, Gemälde und Filme. Die Troja-Saga ist eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration für die kreative Welt. 6. Erweiterung des historischen Wissens Die Troja-Saga bietet uns die Möglichkeit, unser historisches Wissen zu erweitern und offene Fragen zu beantworten. Obwohl die Geschichte von Troja seit Jahrhunderten erzählt wird, war ihre tatsächliche Existenz lange Zeit umstritten. Die archäologischen Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte haben jedoch klare Beweise für die tatsächliche Existenz der antiken Stadt Troja geliefert. Diese Erkenntnisse haben es Historikern ermöglicht, die historische Genauigkeit der Troja-Saga zu überprüfen und zu erweitern. 7. Öffentliches Interesse und Bildung Die Troja-Saga zieht ein breites Publikum an und weckt großes Interesse an der antiken Geschichte und Mythologie. Die Beliebtheit des Themas hat dazu geführt, dass zahlreiche Bücher, Ausstellungen und Filme zu diesem Thema veröffentlicht wurden. Dieses öffentliche Interesse bietet eine einzigartige Möglichkeit, Bildungsprogramme zu entwickeln und das historische Wissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es trägt auch dazu bei, das Interesse der Menschen an der Geschichte und Archäologie als Ganzes zu wecken. 8. Studien und wissenschaftliche Forschung Die Troja-Saga ist ein beliebtes Thema für Studien und wissenschaftliche Forschung. Zahlreiche Fachartikel, Bücher und Dissertationen sind zu diesem Thema veröffentlicht worden. Diese Studien tragen dazu bei, unser Verständnis der Tatsachen und Fiktionen der Troja-Saga zu vertiefen und neue Erkenntnisse über die antike Welt zu gewinnen. Sie ermöglichen es uns auch, die Troja-Saga im Kontext anderer mythologischer Erzählungen und historischer Ereignisse zu betrachten. Insgesamt bietet die Kombination von Mythos und Archäologie in der Troja-Saga eine Fülle von Vorteilen. Sie ermöglicht uns, unser historisches Wissen zu erweitern, unsere kulturelle Identität zu stärken und unseren Blick auf die komplexe Beziehung zwischen Fakten und Erzählungen zu schärfen. Die Troja-Saga bleibt auch heute noch eine unendliche Quelle der Inspiration für Kunst, Literatur und Film. Sie weckt das öffentliche Interesse und fördert den interdisziplinären Dialog zwischen verschiedenen Fachbereichen. Die Vorteile dieses Themas sind daher vielfältig und laden zu weiteren Erforschungen und Studien ein. Nachteile oder Risiken der Troja-Saga: Mythos und Archäologie Die Troja-Saga ist zweifellos ein faszinierendes Thema, das sowohl Historiker als auch Archäologen seit Jahrhunderten beschäftigt. Die
Geschichte von Troja, wie sie in Homers Ilias festgehalten ist, hat unseren Blick auf die antike Welt verändert und zahlreiche Diskussionen über die Archäologie, die Geschichte und sogar die politische Landschaft entfacht. Trotz ihrer Beliebtheit und ihres kulturellen Einflusses gibt es jedoch einige Nachteile und Risiken im Zusammenhang mit der Troja-Saga, die es lohnt, näher zu betrachten. Eingeschränkte Quellenlage Eine der größten Herausforderungen bei der Betrachtung der Troja-Saga ist die begrenzte Anzahl an verfügbaren historischen Quellen. Die Ilias des Homer ist die wichtigste Quelle, aber ihre narrative Natur wirft Fragen nach ihrer historischen Zuverlässigkeit auf. Da die Ilias ein mündlich überliefertes Epos ist, das erst viel später schriftlich festgehalten wurde, lassen sich die genauen Ereignisse und historischen Fakten nur schwer bestätigen. Diese Unsicherheit führt zu einer erhöhten Spekulation und Interpretation durch die Forscher, was die Genauigkeit der Aussagen über die Troja-Saga beeinträchtigen kann. Mythos versus Realität Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Troja-Saga ist der Konflikt zwischen Mythos und Realität. Die Troja-Saga enthält zahlreiche fantastische Elemente wie Götter, Halbgötter und heroische Schlachten, die von den Lesern oft als historische Tatsachen aufgefasst werden. Diese mythologischen Aspekte sind jedoch schwer zu verifizieren und können zu Missverständnissen und ungenauen Darstellungen führen. Die Herausforderung besteht darin, eine klare Trennung zwischen den mythologischen Elementen und den historischen Fakten zu treffen, um eine genaue und wissenschaftlich fundierte Darstellung der Troja-Saga zu ermöglichen. Interpretationsvielfalt Aufgrund der begrenzten Quellenlage und des äußerst fragmentarischen Charakters der archäologischen Überreste von Troja haben Forscher unterschiedliche Interpretationen und Theorien über die Troja-Saga entwickelt. Diese Interpretationsvielfalt kann zu Verwirrung und Unsicherheit führen, da es oft mehrere widersprüchliche Ansichten darüber gibt, was tatsächlich in Troja passiert ist. Archäologische Funde und Beweise können oft auf verschiedene Weise interpretiert werden, was zu unterschiedlichen Merkeen über die Ereignisse in Troja führt. Es ist wichtig, diese Vielfalt zu erkennen und die verschiedenen Standpunkte zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Troja-Saga zu erhalten. Verzerrte Rezeption Ein weiterer Nachteil der Troja-Saga besteht in ihrer verzerrten Rezeption durch Populärkultur und Massenmedien. Filme wie "Troja" haben das Interesse an der Troja-Saga wiederbelebt, aber sie präsentieren oft eine stark vereinfachte und romantisierte Version der Geschichte. Diese falsche Darstellung kann zu Missverständnissen und falschen Vorstellungen über die tatsächlichen Ereignisse in Troja führen. Es ist wichtig, die historische Genauigkeit von Filmen und anderen Medienprodukten zu hinterfragen und sich auf wissenschaftliche Quellen und Forschungen zu stützen, um ein angemessenes Verständnis der Troja-Saga zu gewährleisten. Interessenkonflikte Schließlich gibt es auch Interessenkonflikte in Bezug auf die Erforschung der Troja-Saga. Archäologische Grabungen sind teuer und erfordern oft erhebliche Finanzmittel. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Theorien gefördert werden, um mehr finanzielle Unterstützung oder Aufmerksamkeit zu erhalten. Wissenschaftler könnten dazu neigen, bestimmte Interpretationen oder Ausgrabungsmethoden zu bevorzugen, die ihren eigenen finanziellen oder beruflichen Interessen dienen. Dies kann zu einer Verzerrung der Ergebnisse und einer einseitigen Darstellung der Troja-Saga führen. Es ist wichtig, die finanziellen und persönlichen Interessen der Forscher zu berücksichtigen und die Ergebnisse kritisch zu bewerten, um eine objektive Sichtweise zu wahren. Insgesamt gibt es also einige Nachteile und Risiken im Zusammenhang mit der Troja-Saga. Die begrenzte Quellenlage, der Konflikt zwischen Mythos und Realität,
die Interpretationsvielfalt, die verzerrte Rezeption durch die Populärkultur und die potenziellen Interessenkonflikte können die Genauigkeit und das Verständnis der Troja-Saga beeinträchtigen. Es ist wichtig, diese Herausforderungen anzuerkennen und bei der Erforschung und Interpretation der Troja-Saga wissenschaftliche Genauigkeit und Kritikalität walten zu lassen. Anwendungsbeispiele und Fallstudien Die Troja-Saga hat seit ihrer Entstehung vor mehreren Jahrtausenden die Fantasie der Menschen beflügelt. Die Geschichte von Troja, dem Trojanischen Krieg und dem berühmten Trojanischen Pferd wurde in zahlreichen Kunstwerken, Literaturstücken und Filmen dargestellt. Doch neben der Faszination für die Saga gibt es auch eine Reihe von Anwendungsbeispielen und Fallstudien, die sich mit den historischen und archäologischen Aspekten von Troja beschäftigen. In diesem Abschnitt werden wir einige dieser Beispiele genauer betrachten. Das Ausgrabungsteam unter Heinrich Schliemann Eine der bekanntesten Fallstudien bezüglich der Troja-Saga ist zweifelsohne die Arbeit des deutschen Unternehmers und Archäologen Heinrich Schliemann. Ende des 19. Jahrhunderts war Schliemann davon überzeugt, dass die Erzählungen über Troja tatsächlich auf historische Ereignisse zurückzuführen seien. Er begann mit Grabungen auf Hügel Hisarlik in der heutigen Türkei, da er vermutete, dass sich dort die Überreste der antiken Stadt Troja befinden könnten. Durch seine Entschlossenheit gelang es Schliemann, mehrere aufeinanderfolgende Siedlungsschichten zu identifizieren und auszugraben. Er fand beeindruckende Überreste von Festungsmauern, Palästen, Wohnhäusern und zahlreichen Artefakten, die auf eine reiche antike Kultur hindeuteten. Schliemanns Arbeit und Entdeckungen trugen maßgeblich dazu bei, die Existenz von Troja und den Trojanischen Krieg als historische Ereignisse zu bestätigen. Das "Mask of Agamemnon" Ein weiteres faszinierendes Anwendungsbeispiel im Zusammenhang mit der Troja-Saga ist die berühmte "Mask of Agamemnon". Diese goldene Totenmaske, die Schliemann während seiner Ausgrabungen in Mykene entdeckte, wurde nach dem mythischen König Agamemnon benannt, der als einer der Führer der griechischen Streitkräfte im Trojanischen Krieg galt. Die Maske ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Verbindung zwischen Mythos und Archäologie. Obwohl die genaue Identität des Toten, zu dem die Maske gehörte, nicht eindeutig geklärt werden konnte, wurde sie zu einem Symbol für die mykenische Kultur und die Homerschen Epen. Die Mask of Agamemnon ist auch ein Beispiel dafür, wie archäologische Entdeckungen die Geschichtsschreibung beeinflussen können und Mythologie mit realen Funden verwoben werden kann. Neue Erkenntnisse durch moderne archäologische Methoden Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Methoden der archäologischen Forschung erheblich weiterentwickelt. Die Anwendung moderner Technologien und wissenschaftlicher Ansätze hat dazu beigetragen, neue Erkenntnisse über Troja und den Trojanischen Krieg zu gewinnen. Ein bemerkenswertes Beispiel für diese Fortschritte ist das Troja-Projekt, eine Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut und der Universität Tübingen. Durch den Einsatz von nicht-invasiven Techniken wie geophysikalischen Untersuchungen und Bodenradar konnten die Forscher die verschiedenen Siedlungsschichten von Troja genauer untersuchen, ohne die Ausgrabungsstätte zu beschädigen. Diese modernen Methoden haben es den Wissenschaftlern ermöglicht, neue Einblicke in die Architektur, die Sozialstruktur und die historischen Ereignisse von Troja zu gewinnen. Die Ilias und die historische Realität des Trojanischen Krieges Die Troja-Saga wird in erster Linie durch Homers Epos "Ilias" überliefert. Dieses literarische Werk erzählt die Geschichte des Trojanischen Krieges und wurde über Jahrhunderte hinweg als mündliche Überlieferung gereicht, bevor es schließlich aufgeschrieben wurde. Die Frage, inwieweit die Ereignisse der Ilias mit der historischen
Realität des Trojanischen Krieges übereinstimmen, ist Gegenstand intensiver Debatten und Forschungsarbeiten. Archäologische Erkenntnisse und Funde haben gezeigt, dass es im späten 13. und frühen 12. Jahrhundert v. Chr. tatsächlich Konflikte und Zerstörungen in der Region um Troja gegeben hat. Ob diese Ereignisse jedoch mit dem Trojanischen Krieg identisch sind oder ob es sich um eine Überhöhung handelt, bleibt weiterhin eine offene Frage. Die Diskussion über den historischen Hintergrund der Ilias ist ein Beispiel dafür, wie Mythos und Archäologie miteinander in Verbindung stehen und wie die archäologischen Befunde zur Überprüfung und Interpretation mythologischer Erzählungen herangezogen werden können. Die Rezeption der Troja-Saga in Kunst, Literatur und Film Neben den wissenschaftlichen Anwendungsbeispielen hat die Troja-Saga auch in der Kunst, der Literatur und im Film eine bedeutende Rolle gespielt. Zahlreiche Künstler, Dichter und Filmemacher haben sich von der Geschichte von Troja und dem Trojanischen Krieg inspirieren lassen. Ein Beispiel ist die Oper "Die schöne Helena" von Jacques Offenbach, die eine musikalische Parodie auf die Ereignisse des Trojanischen Krieges darstellt. In der Literatur finden sich bedeutende Werke wie "Die Ilias" und "Die Odyssee" von Homer, aber auch zeitgenössische Romane wie "Troja" von David Gemmell oder "Die Rückkehr des Odysseus" von Daniel Speck. Auch im Filmgenre wurden zahlreiche Adaptionen der Troja-Saga produziert. Der wohl bekannteste ist der Hollywood-Film "Troja" aus dem Jahr 2004, der die Ereignisse des Trojanischen Krieges und insbesondere die Geschichte von Achill und Helena auf die Leinwand brachte. Diese Beispiele zeigen, wie die Troja-Saga nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in anderen Bereichen einen Einfluss ausübt und als Inspirationsquelle für künstlerische Werke dient. Merke Die Troja-Saga ist ein faszinierendes Thema, das sowohl in der Wissenschaft als auch in anderen Bereichen wie Kunst, Literatur und Film von großer Bedeutung ist. Die Anwendungsbeispiele und Fallstudien zur Troja-Saga zeigen, wie Mythos und Archäologie miteinander verknüpft sind und wie archäologische Erkenntnisse zur Überprüfung und Interpretation mythologischer Erzählungen herangezogen werden können. Von Heinrich Schliemanns Ausgrabungen über die Mask of Agamemnon bis hin zu modernen archäologischen Methoden und der Rezeption in Kunst, Literatur und Film bieten die Beispiele einen breiten Einblick in die Vielfalt der Troja-Saga. Die Faszination für diese antike Geschichte wird auch in Zukunft Forscher, Künstler und Interessierte gleichermaßen beeinflussen und inspirieren. Häufig gestellte Fragen Wer war der Troianische Krieg und warum ist er bedeutend? Der Troianische Krieg war ein legendärer Konflikt zwischen den Griechen und der Stadt Troja, der laut der epischen Dichtung "Ilias" von Homer etwa im 12. Jahrhundert v. Chr. stattgefunden haben soll. Die Ilias erzählt von den Ereignissen rund um den Krieg und seinen Hauptakteuren, wie dem griechischen König Agamemnon und dem trojanischen Prinzen Paris. Der Krieg um Troja gilt als bedeutend, da er nicht nur in der mythologischen Tradition der Griechen eine Rolle spielt, sondern auch als historisches Ereignis betrachtet wird. Die Stadt Troja wurde von vielen Generationen von Archäologen gesucht, und ihre Entdeckung und Ausgrabung in den 1870er Jahren durch Heinrich Schliemann führte zu einer regen Diskussion über die historische Realität der Trojanischen Kriege. Sind die Ereignisse rund um den Troianischen Krieg historisch belegt? Die Frage der historischen Realität des Troianischen Krieges bleibt unter Experten umstritten. Während einige Forscher glauben, dass der Krieg tatsächlich stattgefunden hat, argumentieren andere, dass es sich bei den Ereignissen um reine Mythologie handelt. Die archäologische Entdeckung von Troja durch Heinrich Schliemann hat zu einer Zunahme der Hinweise auf den historischen Charakter des Krieges geführt.
Schliemann identifizierte Troja als die Stadt, die in der Ilias beschrieben wird, und fand dort Überreste von Befestigungsanlagen und anderen Artefakten, die auf eine bewohnte Stadt hinweisen. Allerdings ist die genaue Datierung und Interpretation dieser Funde Gegenstand weiterer Diskussionen. Welche Rolle spielt die Ilias bei der Erforschung des Troianischen Krieges? Die Ilias ist eine der Hauptquellen für die Erforschung des Troianischen Krieges. Das epische Gedicht von Homer bietet detaillierte und lebendige Beschreibungen des Krieges, der beteiligten Helden und ihrer Handlungen. Es liefert auch Einblicke in die Mythologie und das Weltbild der antiken Griechen. Die Ilias enthält sowohl historische als auch mythologische Elemente und trägt so dazu bei, ein umfassendes Bild des Troianischen Krieges zu zeichnen. Die genaue historische Zuverlässigkeit der Ilias ist jedoch umstritten. Einige Historiker betrachten das Epos als rein fiktiv und glauben, dass es sich um eine Mythe handelt, die auf tatsächliche Ereignisse oder historische Figuren basiert. Andere sehen die Ilias als Verbindung zwischen Geschichte und Mythologie, und argumentieren, dass sie zumindest einige historische Wahrheiten enthält. Wie steht es um die archäologischen Beweise für den Troianischen Krieg? Die archäologische Erforschung von Troja hat wichtige Informationen über den Troianischen Krieg geliefert. Heinrich Schliemann war der erste, der in den 1870er Jahren die Überreste von Troja ausgrub und Befestigungsanlagen und Artefakte fand, die auf eine lange Besiedlungsgeschichte hinweisen. Spätere Untersuchungen durch den Archäologen Manfred Korfmann in den 1980er und 1990er Jahren haben das Wissen über Troja weiter vertieft. Durch Grabungen und geophysikalische Untersuchungen wurde eine komplexe Stadtstruktur mit mehreren Siedlungsschichten freigelegt. Die Funde deuten darauf hin, dass Troja während verschiedener Perioden ihrer Geschichte zerstört und wieder aufgebaut wurde. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die archäologischen Beweise allein keine eindeutige Bestätigung für den Troianischen Krieg liefern. Die Interpretation der Funde und ihre Verbindung zur Ilias und anderen historischen Quellen bleiben Gegenstand weiterer Untersuchungen und Debatten. Wie war die Beziehung zwischen der archäologischen Ausgrabungsstätte Troja und der legendären Stadt Troja? Die archäologische Ausgrabungsstätte Troja, die von Heinrich Schliemann im 19. Jahrhundert entdeckt wurde, wurde mit der legendären Stadt Troja aus der Ilias in Verbindung gebracht. Schliemann identifizierte die von ihm ausgegrabene Stadt als das historische Troja, das in der Ilias beschrieben wird. Die archäologischen Funde, die bisher auf dem Ausgrabungsgelände gefunden wurden, weisen auf eine lange Besiedlungsgeschichte hin. Es gibt Hinweise auf mehrere Bauphasen und Zerstörungsepisoden, die in Verbindung mit den Ereignissen des Troianischen Krieges stehen könnten. Die Stadt Troja entwickelte sich von einer befestigten Siedlung in der Bronzezeit zu einer größeren und mächtigeren Stadt in späteren Perioden. Allerdings gibt es immer noch Fragen hinsichtlich der genauen Korrelation zwischen der archäologischen Ausgrabungsstätte und der legendären Stadt Troja. Die Diskussion über die historische Identität der Stadt und die Beziehung zur Ilias und anderen historischen Quellen bleibt ein zentrales Thema der Forschung. Gab es tatsächlich eine berühmte 'Trojanische Pferd'-List? Die 'Trojanische Pferd'-List, wie sie in der Ilias beschrieben wird, bleibt eine der bekanntesten Geschichten des Troianischen Krieges. Die Griechen sollen ein hölzernes Pferd als Geschenk für die trojanischen Bewohner gebaut haben, das von den Troern in die Stadt gezogen und später von den griechischen Kriegern herausgelassen wurde, um die Stadt zu erobern. Die vulgäre Vorstellung, dass das Holzpferd als Tarnung für eine Gruppe von Griechen benutzt wurde, ist weit verbreitet, aber es gibt wenig bis keine archäologischen Beweise, um dies zu stützen.
Die Geschichte des 'Trojanischen Pferdes' wird hauptsächlich in der Ilias erzählt und wurde seitdem in vielen literarischen und künstlerischen Werken interpretiert. Einige Experten halten die Geschichte des 'Trojanischen Pferdes' für eine fiktive Erfindung von Homer, um den dramatischen Höhepunkt des Krieges zu inszenieren. Andere argumentieren, dass das 'Trojanische Pferd' auf realen Ereignissen basiert und als verkleinertes Modell eines belagerten Kriegsschiffs fungierte. Letztendlich bleibt die Wahrheit dieser Geschichte unklar und wird weiterhin intensiv debattiert. Hat der Troianische Krieg Auswirkungen auf andere Kulturen gehabt? Ja, der Troianische Krieg hatte auch Auswirkungen auf andere Kulturen. Insbesondere in der antiken griechischen Kultur wurde der Troianische Krieg als ein zentraler Bezugspunkt betrachtet. Die griechischen Dramatiker wie Aischylos, Euripides und Sophokles haben den Mythos des Krieges in ihren Tragödien verarbeitet und interpretiert. Die Geschichten der Ilias und des Troianischen Krieges wurden auch in der antiken Kunst, insbesondere in der Vasenmalerei, dargestellt. Darüber hinaus wurde der Troianische Krieg auch in anderen Kulturen wahrgenommen und beeinflusst. Die Römer übernahmen die Geschichte des Krieges in ihre eigene Mythologie und betrachteten sich als Nachkommen der Trojaner. Die Troianischen Kriege wurden auch in anderen antiken Kulturen, wie den Hethitern im heutigen Anatolien, erwähnt und möglicherweise in ihre eigene Geschichtsschreibung integriert. Insgesamt hat der Troianische Krieg als Mythos und historisches Ereignis einen nachhaltigen Einfluss auf die Kulturen und Geschichtsschreibungen verschiedener Zivilisationen gehabt. Merke Der Troianische Krieg bleibt ein faszinierendes und kontroverses Thema in der Geschichtsforschung. Die Ilias von Homer und die archäologischen Funde von Troja bieten wichtige Einblicke in die Ereignisse und Hintergründe des Krieges, aber viele Fragen bleiben noch offen. Die Quest nach der historischen Wahrheit des Troianischen Krieges ist eine fortlaufende Aufgabe für Wissenschaftler und Historiker, die sowohl die mythologischen als auch die historischen Aspekte des Krieges analysieren und interpretieren müssen. Durch die Kombination von Fakten, archäologischen Erkenntnissen und historischer Kritik hoffen sie, eine umfassendere und genauere Vorstellung von den Ereignissen rund um den Troianischen Krieg zu bekommen. Kritik Die Troja-Saga ist eine der bekanntesten Geschichten der Antike und hat sowohl die Literatur als auch die Archäologie stark beeinflusst. Dennoch ist das Thema nicht ohne Kritik. Die Troja-Saga ist eine Mischung aus Mythos und Archäologie, und viele Experten haben verschiedene Bedenken hinsichtlich der historischen Genauigkeit und der Interpretationen des Mythos geäußert. In diesem Abschnitt werden wir uns mit einigen der wichtigsten Kritikpunkte auseinandersetzen, die gegen die Troja-Saga und ihre Auswirkungen auf die archäologische Forschung vorgebracht wurden. Historische Genauigkeit der Troja-Saga Ein Hauptkritikpunkt an der Troja-Saga ist die Frage nach ihrer historischen Genauigkeit. Obwohl die Geschichte von Homer und anderen griechischen Autoren weiterhin als wertvolle kulturelle und literarische Quelle angesehen wird, gibt es keinen eindeutigen Konsens darüber, ob die Ereignisse tatsächlich so stattgefunden haben. Es gibt keine eindeutigen archäologischen Beweise, die die Lage von Troja und den Verlauf des Trojanischen Krieges bestätigen. Archäologische Ausgrabungen in der Region um Troja haben zwar viele interessante Funde zu Tage gebracht, darunter beeindruckende Stadtbefestigungen und Ruinen, die mit der Beschreibung der antiken Stadt übereinstimmen könnten. Allerdings deuten viele der archäologischen Beweise auch darauf hin, dass Troja zu verschiedenen Zeiten zerstört und wieder aufgebaut wurde, was die Interpretation der Ereignisse erschwert. Ein weiterer Aspekt der historischen Genauigkeit der Troja-Saga ist die Frage nach der Existenz von König Priamos und anderen mythischen Gestalten.
Es gibt keine überzeugenden Beweise für ihre tatsächliche Existenz, was dazu geführt hat, dass einige Experten die gesamte Geschichte als reine Fiktion betrachten. Probleme mit der Interpretation des Mythos Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Interpretation der Troja-Saga. Historiker und Archäologen haben unterschiedliche Ansätze zur Interpretation des Mythos und seiner Bedeutung entwickelt, und dies hat zu kontroversen Diskussionen geführt. Ein Problem liegt darin, dass die Troja-Saga oft als etwas "Echtes" betrachtet wird, anstatt als einen Mythos. Die Geschichte von Troja wird oft als historisches Ereignis präsentiert, obwohl es keine eindeutigen Beweise dafür gibt. Dies hat zu Missverständnissen und zu einer ungenauen Darstellung der Ereignisse geführt. Ein weiteres Problem ist die Frage nach dem Verhältnis zwischen Mythos und Archäologie. Obwohl die archäologische Forschung wichtige Erkenntnisse über das Leben in der Antike liefert, gibt es immer noch viele Aspekte des Mythos, die nicht durch archäologische Beweise bestätigt werden können. Die Interpretation von mythologischen Elementen wie den Göttern und Helden der Troja-Saga kann daher stark variieren und zu widersprüchlichen Ergebnissen führen. Zitation von Quellen und Studien Um die Kritik an der Troja-Saga wissenschaftlich zu behandeln, ist es wichtig, auf faktenbasierte Informationen und real existierende Quellen und Studien zurückzugreifen. Es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsarbeiten, die sich mit der historischen Genauigkeit und der Interpretation der Troja-Saga befassen. Ein Beispiel für eine wissenschaftliche Quelle ist das Werk von Prof. Manfred Korfmann, einem renommierten Archäologen, der umfangreiche Ausgrabungen in der Gegend von Troja durchgeführt hat. In seinem Buch "Troia - Mythos und Wahrheit" stellt er seine Forschungsergebnisse vor und diskutiert die Bedeutung der archäologischen Funde für die Deutung der Troja-Saga. Darüber hinaus gibt es auch Studien, die sich mit der historischen Genauigkeit der Troja-Saga auseinandersetzen. Beispielsweise hat ein Team von Forschern unter der Leitung von Prof. Eric Cline archäologische Beweise ausgewertet und versucht, eine Verbindung zwischen den archäologischen Funden und den Ereignissen der Troja-Saga herzustellen. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in dem Artikel "Troja und der Trojanische Krieg: Eine archäologische Perspektive" veröffentlicht. Um den Argumenten und Ansichten der Kritiker gerecht zu werden, ist es von großer Bedeutung, diese Quellen und Studien zu zitieren und eine ausgewogene Sichtweise zu präsentieren. Merke Insgesamt gibt es eine Reihe von Kritikpunkten an der Troja-Saga und ihrer Relevanz für die archäologische Forschung. Die historische Genauigkeit der Geschichte ist nach wie vor umstritten, und die Interpretation des Mythos hat zu kontroversen Diskussionen geführt. Es ist wichtig, diese Kritikpunkte zu beachten und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen, um ein umfassendes Verständnis der Troja-Saga zu entwickeln. Wissenschaftliche Quellen und Studien liefern dabei wichtige Einblicke und sollten in der Auseinandersetzung mit dem Thema berücksichtigt werden. Aktueller Forschungsstand Die Troja-Saga ist eine der faszinierendsten und umstrittensten Geschichten der griechischen Mythologie. Über Jahrhunderte hinweg war der Mythos von Troja ein wichtiger Bestandteil der westlichen Kultur und wurde in zahlreichen Werken der Literatur, der bildenden Kunst und des Theaters behandelt. Doch wie viel Wahrheit steckt tatsächlich hinter dieser Saga? Welche historischen Ergebnisse haben die Archäologen hervorgebracht, die sich mit dem antiken Troja befasst haben? In diesem Abschnitt werden wir uns mit dem aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema auseinandersetzen. Die Entdeckung des antiken Trojas Die Suche nach dem antiken Troja begann im frühen 19. Jahrhundert, als der deutsche Geschäftsmann und Hobbyarchäologe Heinrich Schliemann damit begann, systematisch in der nordwestlichen Türkei nach der antiken Stadt zu graben.
Nach mehreren Jahren intensiver Suche gelang Schliemann schließlich im Jahr 1873 der Durchbruch: Er entdeckte die Überreste einer antiken Stadt, die er als das berühmte Troja identifizierte. Schliemanns Entdeckung wurde weltweit gefeiert und sorgte für ein enormes Interesse an der Archäologie und der Erforschung der trojanischen Kultur. Die Troja-Ausgrabungen Nach Schliemanns bahnbrechender Entdeckung folgten über die Jahrzehnte hinweg weitere Ausgrabungen und Untersuchungen des antiken Trojas. Eine der größten und langwierigsten Ausgrabungen fand von 1988 bis 2013 unter der Leitung von Manfred Korfmann statt. Diese Ausgrabungen brachten zahlreiche neue Erkenntnisse über das Leben in Troja und die Zerstörung der Stadt zutage. Die Troja-Saga im Lichte der Archäologie Die Forschung zum antiken Troja hat gezeigt, dass die Stadt tatsächlich existierte und dass sie mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurde. Es gibt Hinweise darauf, dass es mindestens neun verschiedene Besiedlungsphasen in der Stadt gab, von der Frühbronzezeit bis zur römischen Zeit. Die berühmteste Zerstörung, die mit der Trojanischen Kriegssage in Verbindung gebracht wird, fand im späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert v. Chr. statt. Einige Forscher haben Zweifel an der historischen Genauigkeit der Trojanischen Kriegssage geäußert und argumentiert, dass es sich lediglich um eine literarische Erfindung handelt. Sie weisen darauf hin, dass die Ereignisse der Saga nicht mit den archäologischen Funden übereinstimmen und dass es keine klaren Beweise gibt, die auf einen groß angelegten Krieg um Troja hinweisen. Andere Forscher hingegen verteidigen die historische Realität des Trojanischen Krieges und argumentieren, dass die archäologischen Beweise noch nicht ausreichend sind, um eine endgültige Merke zu ziehen. Neue Erkenntnisse durch archäologische Techniken In den letzten Jahren haben neue archäologische Techniken und Methoden dazu beigetragen, das Verständnis von Troja weiter zu vertiefen. Zum Beispiel hat die geophysikalische Prospektion, bei der Bodenuntersuchungen mit Hilfe von magnetischen und elektrischen Messungen durchgeführt werden, gezeigt, dass es unter der Oberfläche von Troja weitere unentdeckte Strukturen gibt. Diese Entdeckungen werfen neue Fragen auf und geben den Forschern die Möglichkeit, ihre Untersuchungen weiter voranzutreiben. Die Bedeutung der Troja-Saga Trotz der Kontroversen und Unsicherheiten über die historische Wahrheit der Troja-Saga bleibt sie ein fester Bestandteil des kulturellen Erbes der Menschheit. Der Mythos von Troja hat nicht nur zahlreiche Künstler und Schriftsteller inspiriert, sondern auch dazu beigetragen, das Interesse an der Archäologie und der Erforschung der antiken Welt zu wecken. Das antike Troja wird immer ein faszinierendes Rätsel bleiben, das weiterhin von Forschern aus der ganzen Welt untersucht wird. Merke Der aktuelle Forschungsstand zum Thema Troja-Saga und Archäologie zeigt, dass es in der nordwestlichen Türkei tatsächlich eine Stadt namens Troja gab, die über mehrere Jahrhunderte hinweg existierte und mehrmals zerstört wurde. Die genaue historische Realität der Trojanischen Kriegssage bleibt jedoch umstritten. Die archäologischen Funde und Erkenntnisse legen nahe, dass die Saga möglicherweise eine Mischung aus historischen Ereignissen und literarischer Fiktion ist. Neue Techniken und Untersuchungen werden jedoch weiterhin durchgeführt, um mehr über das antike Troja zu erfahren und die Wahrheit hinter der Saga aufzudecken. Praktische Tipps zur Erforschung der Troja-Saga 1. Lesen und Studieren der Primärquellen Um die Troja-Saga und ihre mythologischen und archäologischen Aspekte besser zu verstehen, ist es ratsam, die Primärquellen zu dem Thema zu lesen und zu studieren. Hierzu gehören vor allem die epischen Werke "Ilias" und "Odyssee" von Homer. Diese griechischen Epen bieten den ersten schriftlichen Bericht über den Trojanischen Krieg und sind eine wichtige Quelle, um die mythologischen Details zu erfassen.
Darüber hinaus gibt es auch andere antike Texte, die sich mit dem Thema beschäftigen, wie beispielsweise die Werke von Vergil oder Euripides. Diese Texte können weitere Informationen über den Mythos und seine Interpretationen liefern. 2. Berücksichtigung der archäologischen Befunde Die archäologischen Funde spielen eine entscheidende Rolle bei der Erforschung der Troja-Saga. Die Ausgrabungen von Heinrich Schliemann in den 1870er Jahren haben die Existenz der Stadt Troja bestätigt und zahlreiche Artefakte ans Licht gebracht. Die Funde aus den verschiedenen Schichten des antiken Troja können wichtige Hinweise auf die historische Wahrheit hinter der Mythologie liefern. Es ist empfehlenswert, die archäologischen Berichte und Veröffentlichungen über die Ausgrabungen in Troja zu lesen. Hier sind insbesondere die Werke von Carl Blegen, Manfred Korfmann und Brian Rose zu nennen, die die Ausgrabungen weitergeführt und die Erkenntnisse erweitert haben. 3. Besuch des Archäologischen Museums in Çanakkale Für eine praxisnahe Erfahrung und um die archäologischen Funde aus Troja hautnah zu erleben, ist ein Besuch des Archäologischen Museums in Çanakkale empfehlenswert. Das Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Artefakten aus den Ausgrabungen von Troja und bietet die Möglichkeit, wichtige Fundstücke wie den Schatz des Priamos oder Scherben aus der Bronzezeit zu betrachten. Eine geführte Tour durch das Museum kann dabei helfen, die Zusammenhänge zwischen den Fundstücken und der Troja-Saga besser zu verstehen. Zudem bieten die Ausstellungen des Museums oft auch Erläuterungen zu den verschiedenen archäologischen Methoden und Techniken, die bei den Ausgrabungen angewendet wurden. 4. Informationsaustausch mit Experten Um ein umfassendes Verständnis der Troja-Saga zu erreichen, kann es hilfreich sein, mit Experten auf dem Gebiet in Kontakt zu treten. Archäologen, Historiker und Literaturwissenschaftler, die sich speziell mit dem Trojanischen Krieg und der Troja-Saga beschäftigen, können wertvolles Fachwissen und neue Perspektiven bieten. Es empfiehlt sich, an wissenschaftlichen Konferenzen, Seminaren oder Vorträgen teilzunehmen, die sich mit dem Thema befassen. Dort können interessante Diskussionen geführt und Fragen gestellt werden. Außerdem bieten sich Möglichkeiten, Forscherinnen und Forscher persönlich zu treffen und sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Troja-Forschung auszutauschen. 5. Besuch der Ausgrabungsstätte Troja Ein Besuch der Ausgrabungsstätte Troja in der Türkei ist sicherlich ein Höhepunkt für jeden, der sich für die Troja-Saga interessiert. Die Ausgrabungsstätte erstreckt sich über mehrere Schichten der Stadt und bietet Besuchern die Möglichkeit, einen direkten Einblick in die antike Geschichte zu bekommen. Es ist ratsam, während des Besuchs einen Fremdenführer oder Archäologen als Begleitung zu haben. Diese Fachleute können nicht nur die historischen Hintergründe erläutern, sondern auch die archäologischen Funde vor Ort erklären. Es gibt oft auch Workshops oder Führungen, bei denen Besucher selbst in die archäologische Arbeit eintauchen können. 6. Literatur und Filme zu Rate ziehen Neben den Primärquellen und wissenschaftlichen Texten gibt es auch eine Vielzahl von Büchern, Artikeln und Filmen, die sich mit der Troja-Saga befassen. Diese können eine zusätzliche Perspektive bieten und das Verständnis für das Thema vertiefen. Bekannte literarische Werke, die sich mit dem Trojanischen Krieg auseinandersetzen, sind beispielsweise "Die Stadt der Träumenden Bücher" von Walter Moers oder "Der Fall Troy" von Immanuel Velikovsky. Auch Filme wie "Troja" von Wolfgang Petersen oder "Helen of Troy" liefern eine visuelle Interpretation des Mythos. 7. Kritische Reflexion und Abgleich der verschiedenen Quellen Bei der Erforschung der Troja-Saga ist es wichtig, kritisch zu den verschiedenen Quellen und Interpretationen zu sein. Es gibt eine Vielzahl von Hypothesen und Meinungen, die teilweise stark voneinander abweichen können.
Es ist ratsam, verschiedene Quellen miteinander zu vergleichen und die Argumente der einzelnen Autoren sorgfältig zu prüfen. Dabei sollte stets auf eine ausgewogene Berücksichtigung der Fakten geachtet werden. Zusätzlich kann die Einschätzung von Experten helfen, die Glaubwürdigkeit und Validität der verschiedenen Theorien zu bewerten. Merke Die Troja-Saga ist ein faszinierendes Thema, das sowohl mythologisch als auch archäologisch von großer Bedeutung ist. Um dieses Thema umfassend zu erforschen, ist es ratsam, die Primärquellen und wissenschaftliche Literatur zu studieren, die archäologischen Funde zu berücksichtigen, Fachleute zu konsultieren, die Ausgrabungsstätte Troja zu besuchen und verschiedene Quellen kritisch zu hinterfragen. Nur durch diese umfassende Herangehensweise kann ein tiefes Verständnis für die Troja-Saga und ihre Bedeutung gewonnen werden. Zukunftsaussichten Die Troja-Saga ist ein faszinierendes Thema, das seit Jahrhunderten die Menschheit in ihren Bann zieht. Die Geschichte von Troja, dem legendären Schauplatz des Trojanischen Krieges, hat viele Fragen aufgeworfen und bleibt trotz intensiver archäologischer Forschung und literarischer Analysen immer noch von Rätseln umgeben. Die Zukunftsaussichten bezüglich des Themas der Troja-Saga sind vielversprechend und bietet zahlreiche Bereiche, in denen weitere Entdeckungen und Erkenntnisse erwartet werden können. Fortschritte in der Archäologie Die Archäologie spielt eine entscheidende Rolle bei der Erforschung und Rekonstruktion von vergangenen Kulturen und Ereignissen. In Bezug auf die Troja-Saga hat die archäologische Ausgrabung und Erforschung des Gebiets um Troja und die umliegenden Regionen bereits viele wichtige Erkenntnisse geliefert. Die Arbeit von Heinrich Schliemann, der im 19. Jahrhundert die Überreste von Troja entdeckte, war ein Meilenstein in der Erforschung der antiken Stadt. In den letzten Jahrzehnten haben weitere Grabungskampagnen und Forschungsprojekte stattgefunden, die neue Aspekte der Troja-Saga beleuchtet haben. Zum Beispiel hat das Team um den Archäologen Manfred Korfmann in den 1990er Jahren weitere Schichten der Stadt freigelegt und wichtige Artefakte gefunden. Durch den Einsatz modernster archäologischer Techniken wie der geophysikalischen Prospektion und der digitalen Rekonstruktion haben Archäologen begonnen, neue Einblicke in das Leben in Troja und die historischen Ereignisse zu gewinnen. Die Zukunft sieht vielversprechend aus, da weiterhin Ausgrabungen in der Troas-Region geplant sind und weitere Entdeckungen erwartet werden. Neue Methoden und Technologien könnten eingesetzt werden, um die Reste der Stadt und ihrer Umgebung noch genauer zu untersuchen. Dies könnte zu einer umfassenderen Rekonstruktion des antiken Troja führen und weitere Informationen über den Trojanischen Krieg und die Menschen, die in dieser Zeit dort lebten, liefern. Interdisziplinäre Forschung Um die Rätsel der Troja-Saga zu lösen, ist es von großer Bedeutung, dass verschiedene Fachbereiche zusammenarbeiten und ihr Wissen teilen. Innerhalb der Archäologie selbst gibt es bereits eine Zusammenarbeit zwischen Experten für Ausgrabungen, Artefakte, Strukturen und Landschaften. Darüber hinaus sind interdisziplinäre Ansätze erforderlich, um ein umfassendes Verständnis der Troja-Saga zu entwickeln. Historiker und Literaturwissenschaftler können sich mit den antiken Texten auseinandersetzen und versuchen, die historische Wahrheit hinter den Mythen zu entdecken. Geologen können die geologische Entwicklung der Region untersuchen und ihre Auswirkungen auf die Geschichte von Troja analysieren. Anthropologen können sich mit den Lebensweisen und kulturellen Aspekten der Menschen in dieser Zeit befassen, indem sie die Artefakte und Überreste analysieren, die bei den Ausgrabungen gefunden wurden. Die interdisziplinäre Forschung ermöglicht es, verschiedene Aspekte der Troja-Saga zu verbinden und ein umfassenderes Bild der antiken Stadt und ihrer Geschichte zu erstellen.
Diese Art der Zusammenarbeit wird auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein und zu weiteren Erkenntnissen und Entdeckungen führen. Fortschritte in der Technologie Die rasante Entwicklung der Technologie bietet neue Möglichkeiten, die Troja-Saga zu erforschen und zu analysieren. In den letzten Jahren haben sich Techniken wie die geophysikalische Prospektion, die digitale Rekonstruktion und die DNA-Analyse als äußerst wertvoll erwiesen, um das Verständnis der antiken Geschichte zu verbessern. Geophysikalische Prospektionstechniken wie Magnetometrie und Bodenradar ermöglichen es Archäologen, unter der Oberfläche verborgene Strukturen und Überreste zu erkennen, ohne den Boden zu graben. Diese nicht-invasiven Techniken können in zukünftigen Forschungsprojekten in der Troas-Region eingesetzt werden, um neue Informationen über bisher unbekannte Aspekte von Troja zu entdecken. Die digitale Rekonstruktionstechnologie ermöglicht es Forschern, virtuelle Modelle der Stadt und ihrer Umgebung zu erstellen, basierend auf den vorhandenen archäologischen Daten. Durch den Einsatz von Virtual-Reality-Technologien können zukünftige Studien Teilnehmende in die vergangene Welt von Troja transportieren und ein immersives Erlebnis bieten. Die DNA-Analyse hat sich ebenfalls als äußerst wertvoll erwiesen, um die Bevölkerungsgeschichte und Migration in der Antike zu verstehen. Durch die Analyse von Überresten und Skeletten aus der Troas-Region können Wissenschaftler genetische Informationen gewinnen und herausfinden, woher die Menschen kamen und wie sie mit anderen Kulturen interagierten. In Zukunft könnten weitere technologische Fortschritte erzielt werden, die es den Forschern ermöglichen, die Troja-Saga auf noch tiefere und detailliertere Weise zu untersuchen. Merke Die Zukunftsaussichten für die Erforschung der Troja-Saga sind vielversprechend. Durch die Fortschritte in der Archäologie, interdisziplinäre Zusammenarbeit und neue Technologien sind weitere Erkenntnisse und Entdeckungen zu erwarten. Die Untersuchung des antiken Troja und des Trojanischen Krieges wird sicherlich nicht nur unser Verständnis der Vergangenheit erweitern, sondern auch neue Einsichten in die menschliche Geschichte und Kultur liefern. Die Troja-Saga wird weiterhin ein faszinierendes Thema bleiben, das Generationen von Forschern und Geschichtsinteressierten inspiriert. Zusammenfassung Die Troja-Saga ist eine der bekanntesten Erzählungen der antiken Welt und hat über die Jahrhunderte hinweg die Fantasie von Generationen von Menschen beflügelt. Der Mythos von Troja, der in Homers Ilias und Odyssee festgehalten ist, erzählt von einem zehnjährigen Krieg zwischen den Griechen und den Trojanern um die Stadt Troja. In den letzten Jahrzehnten haben archäologische Ausgrabungen jedoch gezeigt, dass der Mythos von Troja tatsächlich einen historischen Kern hat. Diese Zusammenfassung wird einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Troja-Saga geben und die Bedeutung von Archäologie und Historiografie bei der Erforschung dieser faszinierenden Geschichte beleuchten. Die Geschichte von Troja beginnt mit dem Prinzen Paris von Troja, der die schönste Frau der Welt, Helena, entführt. Dieser Akt löst einen Konflikt zwischen den Griechen und den Trojanern aus, der letztendlich in die Belagerung und Eroberung der Stadt Troja durch die Griechen mündet. Die Troja-Saga ist jedoch nicht nur eine Geschichte von Krieg und Zerstörung, sondern enthält auch Elemente von Liebe, Eifersucht, Verrat und Heroismus. Die Geschichte von Troja wurde jahrhundertelang als bloßer Mythos angesehen, bis der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann Ende des 19. Jahrhunderts begann, nach den Überresten der antiken Stadt zu suchen. Schliemann glaubte, dass Troja im Nordwesten der Türkei in der Nähe des heutigen Dorfes Hisarlik lag. Nach jahrelangen Ausgrabungen entdeckte Schliemann tatsächlich die Überreste von Troja und bestätigte somit die Existenz der antiken Stadt. Die Ausgrabungen von Schliemann
revolutionierten das Verständnis von Troja und gaben den Anstoß für weiterführende Forschungen. Spätere Ausgrabungen, wie die von Carl Blegen in den 1930er Jahren und die von Manfred Korfmann in den 1990er Jahren, bestätigten und erweiterten Schliemanns Entdeckungen. Die Ausgrabungen enthüllten eine komplexe Stadt mit mehreren Schichten, die auf eine lange Besiedlungsgeschichte hinweisen. Eine der wichtigsten Fragen, die die Archäologen beschäftigt, ist die Datierung von Troja. Basierend auf Keramikfunden und architektonischen Merkmalen wurde Troja bisher in neun verschiedene Besiedlungsphasen unterteilt, die von der Frühbronzezeit bis zur römischen Zeit reichen. Der Mythos von Troja bezieht sich jedoch eindeutig auf eine spezifische Zeitperiode, die als Troja VI/VIIa bekannt ist und in das späte zweite Jahrtausend v. Chr. datiert wird. Die Identifizierung dieser spezifischen Phase als die historische Troja, die in der Ilias beschrieben wird, ist jedoch nach wie vor umstritten. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Troja-Saga ist die Frage nach der Authentizität der Figuren und Ereignisse, die in der Geschichte vorkommen. Homers Darstellung von Helden wie Achilles, Agamemnon und Hektor hat die Vorstellungskraft der Menschen über Jahrhunderte hinweg geprägt. Archäologen und Historiker haben jedoch Schwierigkeiten, diese Figuren mit tatsächlichen historischen Personen in Verbindung zu bringen. Es gibt keine archäologischen Beweise, die auf die Existenz von Achilles oder Agamemnon als historische Individuen hinweisen. Vielmehr werden diese Figur als literarische Kreationen angesehen, die dazu dienen, den mythologischen Charakter der Geschichte zu verstärken. Die Frage nach der historischen Genauigkeit der Troja-Saga ist also komplex und kann nicht eindeutig beantwortet werden. Die Archäologie hat zweifellos gezeigt, dass eine Stadt namens Troja existierte und dass sie in der Bronzezeit bewohnt war. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Parallelen zwischen den archäologischen Befunden und den Ereignissen, die in der Troja-Saga beschrieben werden. Dennoch ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass der Mythos von Troja nicht als wörtliche Chronik eines historischen Ereignisses betrachtet werden kann, sondern als eine komplexe Erzählung, die historischen, mythologischen und literarischen Elemente enthält. Insgesamt hat die Erforschung der Troja-Saga durch Archäologen und Historiker unser Verständnis der Geschichte und Kultur des antiken Mittelmeerraums erweitert. Die Entdeckung der Überreste von Troja hat gezeigt, dass hinter vielen antiken Mythen ein historischer Kern steckt. Gleichzeitig hat die Kombination von Archäologie und Historiografie neue Fragen aufgeworfen und dazu beigetragen, die Komplexität der antiken Welt besser zu verstehen. Die Troja-Saga bleibt somit ein faszinierendes und vielschichtiges Thema, das weiterhin untersucht und interpretiert wird, um neue Erkenntnisse über die Vergangenheit zu gewinnen.
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schorschidk · 2 years ago
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Verkauf:Map of Roman Britain By Ordnance Survey-Archäologische & Historische Karten, (1956, Third Edition) zuzüglich Landkarte – Gefaltete Karte, 1. Januar 1956. Herausgeber: Ordnance Survey Das Buch/Broschüre und Landkarte sind in einem guten Zustand. Die Seiten sind sauber und gut lesbar. Lediglich bei der Landkarte fehlt ein kleines Randstück was aber die Darstellung der Karte nicht beeinflußt. Auf der Karte und der ersten Innenseite des Buches befindet sich ein privater Namensstempel. Den Link zu meinen Verkaufsangeboten findet Ihr im Profil. #buch #broschüre #landkarte #map #roman #britain #ordnance #survey #archäologie #historisch #karten #thirdedition #ebay #schorschidk #zuverkaufen #sofortkauf https://www.instagram.com/p/CaMuV6TKvme/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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liloelsagranger · 4 years ago
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Once upon Achet-Aton (Joko und Klaas - Fanfiction, deutsch)
Hallo Freunde, seit über zehn Jahren bin ich als Fanfiction-Autorin für das Anime Pokémon unterwegs. Nun wird es endlich Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Deshalb hier meine erste Story über Joko und Klaas als Archäologen. Viel Spass!
«Vergesst nicht! Wir haben Kopf und Kragen riskiert, um euch heute dieses sagenumwobene Artefakt präsentieren zu dürfen. Das Rollsiegel des Men-ka-Re gilt als längst vergessen und verdrängt, doch wir haben Forschungskreisen wieder neuen Aufschwung verliehen, sich noch intensiver in die Recherche zu stürzen und mehr über den Pharao der ersten Zwischenzeit zu erfahren.» Klaas hielt das winzige Rollsiegel direkt vor die Linse, damit der Kameramann eine gelungene Aufnahme machen konnte. Obwohl bis heute nur aus der Königsliste aus Abydos bekannt, gelang es Klaas und seinem besten Freund Joko, einem renommierten Ägyptologen, weitere Spuren zu sichern, die die Regentschaft von Netjerkare Siptahs Nachfolger bestätigten. Das würde bestimmt die zuletzt stark abnehmende Zuschauerquote in die Höhe schnellen lassen. Ein solches Relikt in den Händen zu halten, bedeutete für die beiden bestimmt den Durchbruch. "Es war gefährlich, doch wir haben uns wacker geschlagen, damit wir heute mit einem wichtigen Fund für die Menschheitsgeschichte dastehen.» Joko versuchte das Rollsiegel und seinen Hintergrund so gut es ging zu verkaufen, in der Hoffnung, ihr Publikum könnte sich dafür begeistern. Am Ende ihrer Sendezeit angelangt, verschränkten Joko und Klaas die Finger miteinander, standen auf und verbeugten sich tief und lange vor ihren Zuschauern. Die wenigen Gäste, die bei der heutigen Liveaufnahme dabei sein durften, klatschten in die Hände. Unter ihnen befanden sich Autoren, Archäologen, Verschwörungstheoretiker, aber auch Skeptiker, die Joko und Klaas das Leben schon mal erheblich erschweren konnten. «Ich denke, das hat ganz gut geklappt. Sie haben zumindest aufmerksam zugehört und keine allzu schwachsinnigen Fragen gestellt.» Flüsterte Joko Klaas ins Ohr. Ihnen war bewusst, dass Archäologie kaum einen Beliebtheitsgrad wie Realityshows erlangen würde, aber immerhin konnten sie sich mit ihren Auftritten über Wasser halten und monatlich ihre Rechnungen begleichen. Noch eine kurze Verbeugung Richtung Publikum, ehe sie im VIP-Raum, einer kleinen Rumpelkammer gleichend, verschwanden. Joko kramte in seinem Rucksack nach einer Flasche Sekt und schenkte seinem Freund und sich ein Gläschen ein. « Auf uns, Klaasi! Auf eine weitere, erfolgreiche Jagd nach Schätzen und Geheimnissen der Vergangenheit!» Sie prosteten einander zu und genehmigten sich ein Schlückchen. «Was könnten wir als nächstes unternehmen? Irgendeine Idee? Hast du in letzter Zeit einen spannenden Artikel gelesen, der dich wieder zu neuen Abenteuern beflügelt hat?» Klaas nippte an seinem Glas und sah Joko gespannt an. «Naja, viel Neues ist jetzt nicht auf dem Markt. Wir könnten uns gegebenenfalls mit den Hyksos beschäftigen, ein Thema, das in der Ägyptologie immer wieder für Wirbel sorgt oder wir starten endlich unsere Dokumentation über die Tempelbauten Mentuhoteps III. Das wäre auch eine abendfüllende Sendung.» Mitten in ihrem Gespräch klopfte es an die Tür. Sie blickten einander an. Gäste erwarteten sie keine und die eingefleischten Fans mussten mit billigen Autogrammkarten und signierten T-Shirts vertröstet, empfangen wollten sie im Moment niemanden. Denn jeder, der auch nur Fetzen ihrer Ideensammlungen aufschnappen würde, könnte im Handumdrehen diese als seine eigene verkaufen und ein Haufen Geld scheffeln, während Joko und Klaas für jede Minute Sendezeit hart arbeiten und immer wieder ihr Leben aufs Spiel setzen mussten. Aus Fehlern hatten sie gelernt. Man soll keiner Menschenseele trauen, denn jeder führte auf seine Art etwas Böses im Schilde und alle hatten es doch nur auf ihren Ruhm abgesehen. Immerhin waren sie national bekannt. Joko, Ägyptologe aus Leidenschaft, versiert in vielen Sprachen vom Alten Reich bis zur römischen Periode. Klaas, Altorientalist und Ikonologe, der sich mit bildlichen Darstellungen aller Art, von der Frühzeit bis zu nachchristlichen Jahrhunderten auskannte. Wieder klopfte es. Joko stand auf und öffnete die Tür einen Spaltbreit. «Ach du bist es, Schmitti! Los, komm rein. Wir feiern unseren Erfolg. Diesmal hat es doch geklappt, oder?» Erwartungsvoll sah der Ägyptologe ihren Produzenten an. Dieser seufzte nur und betrat den winzigen Raum. «Joko und Klaas, was soll ich sagen?» Er atmete gespielt dramatisch aus, sein Blick senkte sich zu Boden. «Ich weiss nicht, was ich mit euch machen soll», begann er seine Standpauke. Joko und Klaas tauschten irritierte Blicke. «Wie waren die Einschaltquoten? Spuck schon aus, Schmitti. Sind wir über den Berg? Konnten wir mehr Zuschauer erreichen?» Auf einmal war Joko nervös. Sie wussten, dass ihr grosser Erfolg nur eine Einbildung war und trotzdem konnten sie sich eine weitere Pleite nicht eingestehen. Doch Thomas Blick sprach Bände. Sie hatten es wieder nicht geschafft und mussten nun mit harten Konsequenzen rechnen. «Es tut mir Leid, aber es hat nicht gereicht. Wir hatten knapp 500 Zuschauer und für ein Weiterbestehen dieser Sendung bräuchten wir mindestens das Fünffache. So geht es nicht weiter,» Schmitti wirkte enttäuscht. Sie konnten sich noch so Mühe geben, Archäologie war halt nicht so spannend wie Drama und Intrigen oder eine entspannende Kochsendung. Bei ihnen ging es hart auf hart. Sie mussten an verlassene Orte reisen, Geheimnisse lüften, ihr Leben riskieren, Fallen ausweichen und waren nie sicher, ob sie die nächste Show noch miterleben würden. Aber das interessierte die Gesellschaft von heute nicht mehr. «Hört zu, Jungs. Vielleicht ist es an der Zeit, dieses Sendeformat einzustellen. Es hat doch gar keinen Sinn mehr. Niemand schaut euch zu. Niemand schert sich um irgendwelche Zylindersiegel oder Pharaos Krummstab. Lassen wir es bleiben. Es war eine schöne…» doch Joko schnitt ihrem Produzenten das Wort ab. «Nein! Wir geben nicht auf, nicht wahr, Klaas?» Jetzt erhob sich auch der jüngere von beiden. «Gib uns noch eine letzte Chance, Schmitti. Wir werden der Welt etwas zeigen, dass ihr Hören und Sehen vergehen wird. Gib uns ein wenig Zeit für die Recherche. Wir können das, es gibt auf unserem Forschungsgebiet keine erfahrerene Wissenschaftler als uns beide. Wir haben immerhin das Mysterium des Semendes I. aufgedeckt, aus der dritten Zwischenzeit. Wer sonst kann das von sich behaupten? Wir haben so viele Hürden in Kauf genommen, sind tagelang ohne Wasser und Nahrung durch die Wüste geirrt, nur um deiner Sendung zum Erfolg zu verhelfen. Du kannst uns nicht einfach aufgeben? Was sollen wir denn sonst tun? Vielleicht stumpfsinnige Herausforderungen im TV annehmen, wo sie sich überessen oder sich gegenseitig mit Nadeln piksen? Wir machen seriöses Fernsehen, wir haben eine weitere Chance mehr als verdient» Joko und Klaas positionierten sich beide vor Thomas. Es durfte noch kein Aus geben, dafür wollten sie kämpfen. Ihr Produzent legte die Stirn in Falten. Konnte er die Kosten für eine weitere Unternehmung aufbringen, um seinen zwei Schützlingen das Abenteuer zu ermöglichen? Eine ungemütliche Stille legte sich über ihre Köpfe. «Bitte, Schmitti», flehte Joko, der bereits mit Tränen in seinen Augen kämpfte. Ihm lag die Geschichte Ägyptens wirklich am Herzen, er wollte für kein Geld der Welt sein Fernsehformat gegen eine ulkige Talkshow oder sinnlose Wettkämpfe eintauschen, auch wenn es das war, was Zuschauer in ihren Bann zog. Schmitti nickte. «Also gut. Ich lasse euch noch einmal losziehen. Diesmal soll es aber ein Knüller werden, ein richtiger Knüller. Habt ihr das verstanden? Ich will ein Relikt sehen, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht, das Gesprächsthema Nummer Eins wird, auf allen Kanälen und auf allen Nachrichtensendern. Sucht nach einem Artefakt, das schon lange als verloren gilt. Noch besser, sucht nach etwas, das gar nicht existieren dürfte. Ein Skandal, eine Entdeckung, die die Menschheit aufhorchen lässt. Sorgt für Zahlen!» Joko und Klaas nickten heftig. Sie bedankten sich bei ihrem Produzenten, der alsbald ihren VIP-Raum ohne ein weiteres Wort verliess. Joko legte einen Arm und Klaas Schultern. «Alter Rabauke. Hast ihn mal wieder weichgekocht und so richtig schön um den Finger gewickelt. Ich bin stolz auf dich!» Der Ältere wuschelte seinem Kollegen durchs Haar. «Wir haben nur ein Problem,» meldete sich Klaas zu Wort. «Keine Ahnung, nach was wir suchen sollten,» er seufzte und befreite sich aus der Umarmung. «Da wird uns bestimmt etwas einfallen, wir sind immerhin Profis auf diesem Gebiet. Gönnen wir uns eine Mütze voll Schlaf und sehen morgen weiter.» Klaas kam Jokos Vorschlag gerade gelegen. Er war müde und ausgezehrt von ihrer letzten Reise. Etwas Ruhe und Entspannung könnten ihn vielleicht auf neue Ideen bringen, sie mussten diese Möglichkeit auf jeden Fall nutzen. Am nächsten Morgen trafen sich die beiden Archäologen in ihrem Stammlokal an der Ecke. Jeder bestellte für sich einen Kaffee und ein kleines Frühstück, um genug Kräfte zu sammeln für ihr Brainstorming. «Ist dir was eingefallen?» wollte Joko wissen und biss genüsslich in sein Hörnchen. Klaas nahm einen kräftigen Schluck der schwarzen Brühe und schüttelte den Kopf. «Ich habe mir überlegt, ob wir eventuell etwas über die Büchse der Bastet herausfinden könnten,» schlug er vor. Joko sah ihn erschrocken an. «Du weisst du, was mit den letzten Wissenschaftlern passiert ist, die sich auf die Suche nach dieser Büchse gemacht haben,» entgegnete ihm sein Freund. Klaas nickte verständlich. «Sie sind spurlos verschwunden. Aber im Ernst, glaubst du wirklich an solche Spukgeschichten? Es gibt für alles eine rationale Erklärung,» meinte er. Joko gab ihm Recht. So etwas wie Flüche und Gespenster gab es nicht. Es steckte bei allem eine Logik dahinter, alles konnte erklärt werden, da war nichts Mysteriöses dran, so glaubte er. Joko schluckte schwer und Klaas merkte, dass seinem Kumpel beim Gedanken an solch dunkle Kräfte mulmig wurde. «Gut, dann lassen wir es eben sein. Hast du eine bessere Idee?» forderte Klaas Joko heraus. Dieser nickte eifrig. «Lass mich ausreden, okay? Hör mir erst einmal zu. Wie wäre es, wenn wir nach der ‘Ersten Offenbarung’ suchen? Ich weiss, welche Gerüchte sich um dieses Manuskript ranken. Ich weiss, dass es unmöglich scheint, hinter das Geheimnis zu kommen und dass das Ganze vielleicht nur eine Erfindung des 14. Jh. v. Chr. ist. Aber stell dir doch mal vor, wir könnten beweisen, dass es diese Inschrift tatsächlich gegeben hat und sie von den heiligen Priestern sicher verwahrt wurde, weil niemand dazu befugt war, die Zukunft zu erkennen, geschweige denn zu verändern. Würden wir das Manuskript finden, dann wäre das das Sprungbrett zu einer internationalen Karriere», schlug Joko vor. Klaas musste sich ein Grinsen verkneifen. «Das ist doch lächerlich. Die ‘Erste Offenbarung’ ist eine Legende, ein Mythos, nichts Greifbares.» «Es würde uns aber Zeit verschaffen. Bitte, Hase,» Joko strecke die Hand nach seinem Freund aus. Er sah ihn aus grossen Augen und mit einem unwiderstehlichen Dackelblick an. Da konnte Klaas nicht Nein sagen. «Also gut, aber du rufts Schmitti an und erklärst ihm deinen genialen Plan». Sogleich zückte Joko sein Handy und wählte die Nummer ihres Produzenten. «Die ‘Erste Offenbarung’», schallte es aus dem Hörer. «Was soll ich sagen? Wir müssen alles versuchen. Ihr redet also vom Manuskript der Zukunftsvisionen, habe ich das richtig verstanden?» Joko bejahte. «Genau. Es heisst in der Überlieferung, wem auch immer diese Offenbarung in die Hände fällt, kann sich der Zukunft sicher sein. Kann den Lauf der Dinge ändern, wird Ruhm und Ehre erlangen.» «Gut, dann packt eure Koffer und macht euch auf den Weg!» Das Gespräch wurde beendet. Gesagt, getan. Joko schnappte sich noch eine Scheibe Toast und sie verliessen Hals über Kopf ihr Stammlokal Richtung Flughafen. Natürlich wollten sie keine Zeit verlieren, hatten bereits das Nötigste in ihren Taschen verstaut. Seile, Taschenmesser, Medikamente, Verbandmaterial und was man sonst noch auf einem halsbrecherischen Abenteuer brauchte. Sie fuhren zum Flughafen und checkten sofort ein. Zum Glück konnten sie last minute noch Tickets buchen, die sie auf dem schnellsten Weg nach Kairo bringen würden. «Findets du das nicht ein wenig gewagt?» Klaas musste lachen. Sie waren wie wild aus dem Café gestürzt und im Eiltempo zum Flughafen gerast. Joko schulterte seine Tasche und lief zum Gate. «Es ist unsere letzte Chance, wir sollten das nicht vermasseln.» Da fast alle Sitze ausgebucht waren, setzten sich die beiden Archäologen neben eine junge Brünette, die in ein Buch vertieft war. Sie blickte kurz auf, nickte ihnen zur Begrüssung zu, ehe sie wieder in ihre Geschichte eintauchte. Joko musterte die Passagierin. Sie schien noch nicht so alt zu sein, vielleicht nicht einmal 30, dennoch hatte sie sich eine sehr anspruchsvolle Lektüre ausgesucht: Jan Assmanns die Mosaische Unterscheidung. Dieses Buch war zu Studienzeiten auch seine Pflichtlektüre gewesen, aber ihn zog es immer wieder auf Ausgrabungen, theoretische Ägyptologie war nie sein Schwerpunkt gewesen. Er war praktisch veranlagt, er wollte die Vergangenheit mit eigenen Händen entdecken und sein Leben nicht hinter geschriebenen Zeilen verstecken. Joko lächelte die junge Frau an und nahm neben ihr Platz. Nur wenige Minuten später hob das Flugzeug ab. Joko, der unter massiver Höhenangst litt, krallte sich an Klaas Arm und zitterte am ganzen Körper. «Keine Angst, Winti. Ich bin bei dir. Es wird alles gut,» versuchte ihn sein Freund zu beruhigen. Schweissperlen traten auf Jokos Stirn, plötzlich fühlte er sich nicht mehr wie der unbesiegbare Held eines Actionfilms, eher wie ein erbärmlicher Angsthase. Doch Klaas Nähe tat ihm gut, er atmete seinen Geruch ein und versuchte ich zu beruhigen. Sein Kumpel hielt seine Hand ganz fest, redete auf ihn ein und bald konnte Joko wieder gleichmässig atmen. Sie waren auf dem Weg nach Kairo, zurück zum Anfang. «Ich kann es nicht glauben, dass wir einem Hirngespinst nachjagen. Die ‘Erste Offenbarung’, wir werden uns so blamieren. Es gibt keinen einzigen Hinweis, keine Spur, nichts. Wir werden wie die grössten Vollpfosten mit leeren Händen zurückkehren», Klaas schüttelte verständnislos den Kopf. Die Brünette neben ihnen lachte auf. «Haha, das ist doch kein Hirngespinst, das Manuskript exisitert!»                            
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holaperu · 6 years ago
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Nun denn. Es sind ja nun wirklich schon einige Monate vergangen. Das mit dem regelmäßigen schreiben hat ja wie erwartet geklappt. Nämlich so gar nicht.Ich habe in dieser Zeit so viel erlebt und Erfahrungen machen dürfen. Also folgt eine kleine Zusammenfassung.Ich habe meinen Abschluss gemacht und bin jetzt in Peru offiziell fertig mit der Schule. Ich hatte zwei ganz wunderbare Abschlussbälle und musste auf meinem eigenen von einigen schon Abschied nehmen. Ich bin an die Küste gereist und habe Weihnachten ein bisschen anders, bei 26 grad, verbracht als sonst. Ich bin der noch völlig neu entdeckten Archäologie der Inkas auf der Spur gewesen und dem noch viel älteren Volk der Chan Chan. Fun fact: nicht die Hawaiianer haben das Surfen entdeckt. Die Chan Chaner waren es. Ich bin zurück nach Cajamarca gereist und bin nochmal 700 Meter höher gefahren um auf 3500 Metern Cumbemayo zu erkunden. Eine unglaubliche Landschaft. Ich war auf einem „Grupo 5“- Konzert. Eine fünfköpfige Gruppe von Cumbia Sängern. Ihr müsst es euch anhören!!
Ich habe noch mehr von Cajamarca zu sehen bekommen und nach einer Stunde Fahrt habe ich eeeeeendlich mein erstes Lama gesehen und frei-lebende Vicuñas (sehen fast so aus wie Lamas, spucken aber nicht) gesichtet. Ich war in einem italienischen Dorf, habe elternlose Kinder besucht und neue Freunde gewonnen und war auf meiner letzten quinceañera. Ich bin wieder nach Trujillo gefahren, dann zu einem Afs- Meeting nach Lima gedüst und habe alle anderen aus Peru getroffen. Ich habe mich wegen vieler Konversationen noch einmal daran erinnern können, dass ich echt ein Riesen Glück mit meiner Gastfamilie habe! Ich habe mich in Trujillo, der Stadt der Marinera von diesem Tanz bezaubern lassen und möchte es auch auf jeden Fall lernen! Ich bin in den Familienurlaub fast bis nach Ecuador gefahren und habe dort Krokodile besichtigt. Ich habe teile der Stadt Chiclayo kennen gelernt und bin dann wieder nach Trujillo gefahren und habe Zeit mit den Großeltern verbracht und es gab nicht viel spektakuläres.
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fabiansteinhauer · 2 months ago
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Klo senior und Klo junior
1.
Auf den Spuren der Klossowskis, das heißt unter anderem: wir schauen uns das Haus und den Garten von Erich Klossowski in Sanary-sur-Mer an. Erich war eine Art Architekt, eine Art Schneider, eine Art Dramaturg. Klossowski hat nämlich gezeichnet, gemalt, montiert, Theaterbühnen dekoriert und nebenbei noch Pierre Klossowski und Balthasar (Balthus) gezeugt. Sanary-sur-mer ist nicht unbedingt ein Urlaubsort, das ist ein kleines Städtchen an der Küste, das über das hinaus, was alle kleinen Städtchen so haben, noch Strände hat. Im Grunde genommen wie Rio de Janeiro, nur wesentlich kleiner (denn Rio ist auch kein Urlaubsort sondern eine Großstadt, die hat, was Großstädte eben so haben und dazu noch Strände).
Reiche Leute aus Marseille haben in Sanary ihre Villa, das heißt das Haus vor den Toren der Stadt. Keine Superyachten, Segelboote ankern hier. Hier hatte Erich Klossowski so lange Zuflucht gefunden, bis auch der Ort durchkämmt und er interniert wurde. Monsieur Klo lebte hier mit Hilde Stieler, beide kehrten nach dem Krieg nach Sanary zurück, er starb hier 1949, sie 1965. Die Leute hier ehren ihr Andenken, denn durch sie habe ich das alles erst erfahren.
2.
Pierre Klossowski schreibt u.a. einen Kommentar zu Bachofen, das ist der Text: Kultische und mythische Ursprünge gewisser Sitten der römischen Damen. Friedrich Balke hat in mehreren Texten zu den Gesetzen der Gastfreundschaft (einem weiteren Buch von Klossowksi) Klossowskis Beiträge zur Bild- und Rechtswissenschaft kommentiert, Methode: Gute Kunst muss verbessert werden, scharfe Passagen müssen weiter geschärft werden, Dichtes muss verdichtet werden. Ein fulminanter Text in der Schriftenreihe von eikones ist zu einem Instantklassiker der jüngeren Beiträge so einer Bildrechtswissenschaft geworden. Klossowski schreibt frenchgerman legal theory, also gelehrte und unbeständige Rechtstheorie, die nicht unbedingt in den Dienst des Rechts gestellt wird.
Der Text über die römischen Damen ist, weil das ein Kommentar zu Bachofen ist, auch ein Beitrag dazu, wie Savigny mit seinen Arbeiten anderen den Kopf, offensichtlich mit bezaubernden Effekten, verdreht hat, denn Bachofen wurde bei Savigny ganz fiebrig. Die Ausschweifungen, von denen geschrieben wird, kreisen in den Schreibern weiter, auch so etwas ist einerseits Effekt einer umwegigen Lektüre, die dank und durch die Umwege eine technische Lektüre ist. Anderseits ist es auch ein Effekt des Nachlebens der Antike. Vielleicht ist das Nachleben der Antike technisch oder artifiziell. Auf jeden Fall ist im Mythos von Exzessen die Rede, von ausschweifenden römischen Damen, dann liest man davon bei Bachofen, dann auch bei Klossowski - und ihr Schreiben selbst wird ausschweifend.
3.
Da wo Schweife sind, wo etwas schweift, sei es nun ausschweifend oder weitschweifig, da beginnt das Feld der Meteorologie und, nach Dürer, der Melencolia (von demjenigen, das eine Welt im Rücken hat/ das eine Welt hat, die rückt und das insofern immer das hat, was ihm fehlt).
Der bildrechtswissenschaftliche Kern dieses Textes liegt in der Auseinandersetzung mit der Archäologie des Mythos und mit dem, was Klossowski ein simulakrum nennt. Ich möchte daran erinnern, dass Sitten auch Trachten und Trachten nicht nur folkloristische Kleidungstücke sind. Trachten sind auch Trakte, Träger oder Trajekten: Formen, die gezogen sind und durch die ein Zug geht, die darüber hinaus plastisch (also Körper) und bewegt sind, durch die damit auch eine Regung/ ein Regen geht. Die Sitten sind nicht einfach Verhaltensweisen, die idealerweise in satzförmigen Regeln zu fassen wären.
Die Archäologie des Mythos ist auch eine Archäologie des römischen Recht, Bachofen hat bei Savigny gelernt. Was Savigny ( z.B. in kurzen Pointen) anstösst, will Bachofen zu einem System ausbauen. So veröffentlicht er 1861 das Mutterrecht, das ein systematisches Buch sein soll (und eine der Geschichten entfaltet, mit denen aus Matriachaten Patriachate sich entwickelt haben sollen). Klossowski wiederum destilliert daraus Elemente, die scharfe Figuren für eine Bildrechtswissenschaft bringen. Neben dem Begriff des simulakrum sind das zum Beispiel Passagen zu 'Stadien' der Geschichte, die Klossowski mit Distanz zu den evolutionären Annahmen (so aber mit Affinität zu einem Formenkalkül) schildert. Was bei Bachofen drei evolutionäre Stadien der Geschichte sind, wird bei Klossowski als Form einer Schichtung (und als Schichten einer Form) lesbar, mit der sich das Dogma der großen Trennung entwickelt. Die Wesen werden in Stadien, in Schichten einer sedimentären Geschichte, Götter, anthropomorph und fangen an, die Geschlechter so zu teilen und zu übertragen (sich so zu reproduzieren), wie es in den Gesellschaften und Stadtstaaten die Menschen machen sollen. Klossowski arbeitet dabei eine Ambiguität heraus, die bei allen doppelgesichtigen Göttern ins Bild kommt und damit seit der Antike, besonders wieder im Humanismus, mit dem Janus, der Prudentia und der Iurisprudenz assoziiert wird. Klossowskis Schilderung legt die Idee nahe, dass diese Doppelgesichtigkeit eine Affinität zu der Stratifikation/ Schichtung hat, die in juridischer Kulturtechnik (Rhetorik), über die enge Verknüpfung zwischen den 'drei Stilen' und dem decorum hat. Das decorum soll sich in drei Stilen entfalten (entweder hoch oder niedrig oder in mittlerer Lage), hat in dem Sinne zwei ausschlagen Pole und ist damit Verarbeitung einer Verdoppelung, die ambigue, wendig und windig bleibt. Anders gesagt: die doppelten Gesichter des Janus, der Carne, der Cardea, der Prudentia und anderer römischer Wesen markiert unter anderem auch den Blick auf zwei Pole, die mit rhetorischen Institutionen konnotiert sind.
Simulakrum: Beitrag zur Geschichte und Theorie dessen, was u.a. auf einer internationalen Konferenz in Hongkong im Dezember als legal imagineries verhandelt wird.
Dazu ist sehr, sehr viel zu sagen und zu fragen, aber darum forschen wir auch am MPI für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie auch die Bildrechtswissenschaft.
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antikebibliothek94 · 2 years ago
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Kleine Ergänzung zur Chichen Itza Reihe. In Chichen Itza gibt es auch einen Heiligen Brunnen wie man ihn nennt. Er erzählt eine traurige Geschichte zu Mayazeiten stand am Rand ein Gerüst vergleichbar mit einem Sprungbrett. An bestimmten Festtagen sind hier tatsächlich Mädchen und Jungen geopfert worden indem man ihre gelenke zusammengebunden hat und dann in den kleinen Teich geworfen wurden. Das weiß man weil man Knochenreste und Schmuckgegenstände unten im Wasser beim Tauchen fand. Früher dachte man die ungewöhnliche Struktur des Brunnens sei von einem Einbruch des Bodens doch mittlerweile vermutet die NASA die Löcher in denen sich der Teich bebildert hat sei von einen Meteoriten Einschlag. Ist das der Grund das es seit Jahrtausenden ein heiliger Ort ist? #chichenitza #maya #aztec #azteca #aztekenreich #mayakultur #pyramids #stufenpyramide #pyramide #mexico #brunnen #antik #antikebibliothek #geschichte #wissen #wissenschaft #forschung #archäologie #wissenistmacht #lernen #lernenlernenlernen #lehren #weisheiten https://www.instagram.com/p/CclzGj9K1F2/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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weginsfreie · 3 years ago
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(28) Vom Gebrauch der Freiheit
Was wohl passiert, wenn ich meine im Regal eingestaubten Fliegerbücher noch einmal bewusst lese? Die Erstlektüre fand vor ewig langer Zeit im Bann erzählter Abenteuer statt. Manche Geschichte wurde Treibstoff für meine Träume, aber was sie antrieb war diffus.
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Der Weg ins Freie besteht allerdings darin, aus dem Allgemeinen auszubrechen und einen eigenen – vielleicht sogar einzigartigen – Weg zu finden. Bei der Wiederentdeckung der Geschichten achtete ich deshalb darauf, von welcher Art Freiheit des Fliegens eigentlich erzählt wurde.
Am Anfang meiner persönlichen literarischen Archäologie soll Richard Bach mit dem Weltbeststeller Möve Jonathan stehen. Der Schriftsteller wünscht uns, „die wirkliche Möve Jonathan, die in uns allen lebt“ zu entdecken. Möve? Nun ja, selbstverständlich sollten wir ein wenig abstrahieren. Schnell spüren wir dann, dass Möven ein Platzhalter für etwas sind, wdas der französische Philosoph Charles Pépin in seinem Buch Sich selbst vertrauen. Kleine Philosophie der Zuversicht“ in zeitgemäßer Sprache behandelt. Die „wahre Möve“, das ist unser Weg ins Freie, voller Zuversicht und Selbstvertrauen in die anderen, das eigene Können und überhaupt in das Leben.
Weil aber jeder Weg ins Freie von Hindernissen – meist uns selbst – versperrt ist und weil jede gute Geschichte eine Heldenreise mit Höhen und Tiefen ist, findet auch Jonathan nicht so einfach „die große Möve“ in sich selbst. Richard Bach schickt seinen sympathischen gefiederten Helden daher auf eine Reise zwischen Selbstentdeckung und Anpassung. So wie wir alle meist sehr auf die anderen fixiert sind, so hadert auch Jonathan mit den Regeln seines Schwarms. Er hört auf die Masse, anstatt auf seine eigenen Bedürfnisse. Dennoch fühlt er (s)eine Bestimmung. „Aber die Möve Jonathan (...) war kein gewöhnlicher Vogel.“ Mit diesen verheißungsvollen Worten beginnt das Kultbuch, das ich gerade wiederentdecke. Es packt mich vom ersten Moment an, denn wie alle braven Leser identifiziere auch ich mich unbewusst mit dem Helden. Wer will schon gerne gewöhnlich sein?
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In der Beschreibung des Mövenschwarms gelingt es Richard Bach mit wenigen Worten Konsum- und Zivilisationskritik hinauszuschleudern, die noch heute Bestand hat. „Ihnen geht es nicht um die Kunst des Fliegens, sondern um das Futter. Jonathan aber war das Fressen unwichtig, er wollte fliegen, liebte es mehr als alles andere auf der Welt.“ Damit dürften wir uns als leidenschaftliche Flieger identifizieren. Oder etwa nicht? Denn eigentlich lieben wir das Fliegen mehr als alles andere. Eigentlich. Wären da nicht die vielen Zwänge des Alltags und der Zweifel daran, ob es gut ist, so bedingungslos zu lieben.
Seinen erstaunten Eltern erklärt der junge Jonathan, dass er fortan herausfinden möchte, was er „in der Luft kann und was nicht.“ Zwar versucht er auf deren Anraten noch eine Zeitlang so zu sein, wie alle anderen Möven, „er gab sich wirklich alle Mühe“ lesen wir da, „aber er war nicht glücklich dabei. Für einen kurzen Moment glaubt er sogar daran, dass er sich dafür entscheiden könnte, so zu sein, wie die anderen Möven. Und daran, dass ihn diese Entscheidung glücklicher machen würde. „Er fühlte sich befreit von allem Zwang zum Lernen, von nun an würde es keine Herausforderung mehr geben, keine Fehlschläge.“ Wir ahnen, dass es nicht bei dieser Buße bleiben wird. Die eigene Leidenschaft zu zügeln, ist niemals eine gute Idee.
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In der Tat bricht Jonathan sein eigenes Versprechen, indem er sich gegen Eltern und Schwarm auflehnt. „Derlei Schwüre gelten nur für Möven, die mit dem Mittelmaß zufrieden sind. Wer einmal das Außergewöhnliche erfahren hat, kann sich nicht mehr an die Normen des Durchschnitts binden.“ Von diesem Moment an lebt Jonathan ohne Angst, er übt und wird ein meisterhafter Flieger.“ Mangels Flugschule muss er sich alle Manöver selbst beibringen. Zu seiner großen Überraschung bringt ihm das lediglich soziale Ächtung ein. „Wir werden frei sein!“ verspricht er den anderen Möven großspurig. Doch die haben noch mehr Angst vor der Freiheit, als er selbst.
Nie wurde das Doppelgesicht der Freiheit deutlicher benannt, als beim Sozialpsychologen Erich Fromm, der in seinem Buch Furcht vor der Freiheit die Geschichte von Jonathan für uns moderne Menschen weitererzählt. Fromm zeigt, welche Grenzen uns das eigene Sicherheitsbedürfnis und der Wunsch nach Zugehörigkeit immer wieder setzten. Es ist wahr: So viele fürchten sich vor der eigenen Freiheit. Weil ihnen das entscheidende Selbstvertrauen fehlt, meint Charles Pépin. „Selbstvertrauen fassen bedeutet lernen, die eigene Freiheit zu lieben, statt Angst vor ihr zu haben. Es bereitet eine ganz besondere Freude, sich dazu fähig zu fühlen.“ Gerade elementare Entscheidungen, die gegen das Gesetz des Schwarms verstoßen, verlangen Selbstvertrauen von uns. Wir lernen meist sehr langsam, dieser Freiheit zu vertrauen. Wir lernen ebenso langsam, dass Freiheit immer auch bedeutet, im Zweifel (und nie in der totalen Gewissheit) aufzubrechen. Zur Träumerei des Willens gehören Zweifel grundlegend dazu. Nur diejenigen, die ein Programm abarbeiten, werden im Leben ohne Zweifel auskommen. Den Gebrauch der Freiheit beherrschen daher nur Menschen, die den Mut haben, „zu werden, der sie sind.“ Menschen, die den Verlockungen des Konformismus widerstehen können, die Wellen schlagen, weil sie gegen den Strom schwimmen. Es sind im Wortsinn Individuen, die nicht dazu bereit sich, auf ihre Einzigartigkeit zu verzichten. „Werde, der Du bist“ schreibt auch der Philosoph Friedrich Nietzsche in Zarathustra. Werde es, bevor du stirbst. Die Tage sind gezählt.
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Taumelnd tasten wir durch die Wirklichkeiten unsere Welt und übersehen dabei so manche wichtige Weggabelung in Richtung Freiheit. Viel zu oft leitet uns dabei eine Illusion. Tatsächlich ist die einzige Freiheit, die wir finden können, die Freiheit ganz und gar wir selbst zu sein. Die Norm für dieses freie Leben werden wir niemals außerhalb von uns finden. Dann wären wir bloß kopierte Existenzen. Die Regeln für dieses Leben finden wir nur in uns selbst.
Und immer wieder müssen diese Regeln im Zusammenprall mit dem Außen verteidigt werden. Das zeigt sich auch sehr klar im Buch Eines Menschen Flügel von Andreas Eschbach, das durch viele Zufälle in meine Hände gelangte. Mir schien, als hätte ich das alles schon einmal gelesen. Wieder ging es um einen gleichermaßen tollkühnen wie verzweifelten Flieger. Diesmal hieß er Owen und lebte auf einem fremden, stets mit Wolken bedeckten Planeten. Am Anfang dieser Geschichte steht daher die Sehnsucht nach den Sternen, selbst wenn ein weiser, alter Flieger den jungen Owen vor Experimenten abrät. „Der Himmel ist unerreichbar hoch. Keines Menschen Flügel können ihn überwinden.“ Doch wie Jonathan sucht auch Owen unermüdlich seinen Weg ins Freie. Er stellt sich vor, wie es wäre, den grauen Himmelsteppich zu durchstoßen, die andere Seite zu erreichen und die Sterne zu sehen, die im All funkeln. Zweifelsohne hat Andreas Eschbach die Möve Jonathan von Richard Bach sehr aufmerksam gelesen und dann auf wunderbare Art neu interpretiert. „Owen begann zu trainieren“, denn er wollte den Himmel berühren. In dieser Ansage zu Beginn des weit ausschweifenden Buches ist bereits das ganze spätere Drama enthalten. Auch Owen übt bis zur Erschöpfung und einmal mehr entfremdet dieses verbissene Streben den Suchenden vom eigenen Stamm. Doch es gibt keine Alternative. „Er griff nach dem Himmel, das war alles, was zählte“. Er rang mit der Höhe und seiner Angst, war voll jubelnder Zuversicht, er fühlte, dass der Himmel ein Ort ist, an den es zurückzukehren gilt. Und eines Tages gelang ihm dann ein gewaltiger Durchbruch. „Dieser Flug war das Größte, was ich je in meinem Leben unternommen habe, und ich habe das Wunderbarste erblickt, was menschliche Augen sehen können: unsere Herkunft und unsere Bestimmung.“ Aber wie Jonathan bringt auch Owen dieses neue Wissen keinen Ruhm ein – mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
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Zurück zum Klassiker von Richard Bach: Sicherheitshalber verstößt der Schwarm Jonathan und das aus einem einzigen Grund: weil dieser es gewagt hat, anders zu sein. Im Exil übt der Flieger dafür erst recht und immer leidenschaftlicher. Das Buch wird ab hier zugebenermaßen stark esoterisch, schließlich entstand es mitten in der Hippie-Ära und Richard Bach mutierte vom coolen Militärpiloten zum zartbesaiteten Sinnsuchernden. Vieles am Fortgang der Erzählung ist dennoch wertvoll und zeitlos. Es muss einen Grund dafür geben, dass Möve Jonathan zu einem Weltklassiker der Erweckungsliteratur wurde. Um diese Geschichte zu schreiben, musste Bach lange üben. In seiner Geschichtensammlung Glück des Fliegens findet sich bereits die kurze Erzählung Mit den Möven stimmt was nicht – eine Art Fingerübung für den späteren Weltbeststeller. Mehr als zwei Buchseiten fielen Bach damals zum Thema Freiheit allerdings noch nicht ein. Der Leser wundert sich, dass Bach Möven einerseits für ihre Flugkünste bewundert, sich aber andererseits fragt, warum sie „immer wieder die gleichen Grundmuster“ wiederholen, die sie in den ersten fünf Flugstunden ihres Vogellebens erlernt haben. Was ihnen fehlt, ist der „Geist des Wagemuts“. Dazu musste erst die Jonathan auf die Bühne der Weltliteratur treten.
Mittlerweile befindet dieser sich in einer Art Möven-Himmel, den er fälschlicherweise für das Paradies hält. Aber da haben sich ja schon ganz andere geirrt. Tatsächlich genießt er Geselligkeit unter auserwählten Artgenossen, die ganz wild darauf sind, extrem gut fliegen zu lernen. Sie trainieren gemeinsam und versuchen, alle physikalischen Beschränkungen hinter sich zu lassen. Jedenfalls genießt es Jonathan, seine Sehnsucht unter Gesinnungsgenossen auszuleben und sein Können zu perfektionieren – vielleicht ist gerade das schon ein Stück vom Paradies?
Immer wieder ist Jonathan zudem ergriffen von Schönheit. Auch das kennen wir Flieger gut: Unsere Sehnsucht bringt uns mit dem Schönen in Berührung. Der schöne Himmel und schöne Wolken wecken eine besondere Kraft in uns, die uns antreibt. So oder so ähnlich fühlen wir doch alle: „Wenn uns die Schönheit ergreift“, so Charles Pépin, „hört die innere Zerrissenheit, die uns so häufig zermürbt, auf scheinbar wundersame Weise auf.“ Im Umgang mit der Schönheit finden wir für einen Augenblick zu uns selbst. Wir fühlen uns voller Leben, wir schöpfen wieder Mut und erobern unsere Anwesenheit in der Welt zurück. Unter dem Himmel sind wir zu Hause. Unter dem Himmel lassen sich Unwesentliches und Wesentliches einfacher trennen. Das schafft Selbstvertrauen.
Auch für Jonathan findet unter dem schönen Himmel schließlich die Verwandlung vom wissbegierigen Schüler zum geduldigen Lehrer statt. Das hat zur Folge, dass er in seine alte Welt zurückkehrt und Ausschau nach einer Möve hält, in der er sich selbst wiedererkennen kann. Bald findet er Fletcher, „ein Flugschüler, wie man ihn sich besser nicht wünschen könnte.“ Zusammen mit anderen wissbegierigen Grenzgängern zwischen der Welt des Schwarms und der Welt des Selbstvertrauens erklärt Jonathan immer wieder den Weg ins Freie. Seine Methode fasst Charles Pépin mit treffenden Worten zusammen: „Ein guter Meister oder Lehrer bringt uns dazu, uns selbst zu vertrauen. (...) Erst Sicherheit geben, dann leicht ‚verunsichern‘. Wir brauchen beides, um uns in die Welt zu wagen.“
Wer übt, verändert sich. Höchstes Können färbt irgendwann auf die Persönlichkeit ab. In seinem Buch Outliers (dt. passenderweise Überflieger) greift der Journalist Malcom Gladwell die reizvolle Idee der „Zahntausend-Stunden-Regel des Psychologen Anders Ericsson auf. Die Grundidee: Aus einer obsessiven Praxis des Übens entspringt echtes Selbstvertrauen. Aus der dauerhaften Bekräftigung des eigenen Willens resultiert die Fähigkeit, Widerstände und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Wir alle müssen unser Können vertiefen, dabei aber aufpassen, den Sinn des Ganzen nicht aus den Augen zu verlieren – was viel zu oft passiert. Übend müssen wir Anlauf nehmen und aus der Komfortzone austreten, aber stets auch wissen, worauf wir uns verlassen können. Dabei geht es immer darum, eigene Erfahrungen zu machen. Unverkrampfte Souveränität muss hart erarbeitet werden. Selbstvertrauen kann nicht delegiert werden. Wieder eine Illusion weniger. „Wir machen uns oft falsche Vorstellungen von Freiheit: Wir reduzieren sie auf die vollkommende Abwesenheit von Zwängen.“ Frei sind wir aber erst dann, so Pépin, wenn wir uns in unserer eigenen Widersprüchlichkeit und Wandelbarkeit ganz annehmen. Dieses Maß der Freiheit ist zugleich eine persönliche Befreiung.
Das ist auch er Kern der Botschaft, die Jonathan seinen Schüler mitgibt: Die wichtigste Aufgabe besteht darin, sich selbst zu kennen. Trotz seiner extremen Flugkünste bestreitet Jonathan, eine Art Gott zu sein. Auch in seinen besten Schülern erkennt er keine Auserwählten. Er weist sie lediglich immer wieder darauf hin, dass sie langsam beginnen, ihre eigene Natur zu erkennen und zugleich anfangen, danach zu handeln. Dennoch verzweifelt Jonathan darüber, dass dies nicht allen jungen Möven gelingen will. Warum ist es so schwer, „einen Vogel von der Freiheit zu überzeugen?“ Und wie bereit sind wir für unsere Freiheit? Handeln wir stets gemäß unserer Natur? Der Weg zu notwendigen Erkenntnissen ist ein stetiger Kampf und stetiges Lernen. Das betrifft Fliegen, Leben und Lieben gleichermaßen.
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Vielleicht lohnt es sich gerade deshalb, wieder einmal in den Klassiker von Richard Bach hineinzulesen – möglichst zwischen den Zeilen. Schnell lässt sich dabei die Essenz dieser zeitlos schönen Geschichte entdecken: Schwarm, Gruppe oder Kollektiv – das sind nur unterschiedliche Namen für das Bedürfnis nach Sicherheit. Aber diese Sicherheit lähmt und Lähmung ist ein zu hoher Preis. Der häufigste Grund für diese Lähmung sind unnötige Vergleiche. „Wir haben heute unendlich viele Möglichkeiten, uns mit anderen zu vergleichen“, so Pépin. „Das ist das schlimmste Gift für unser Selbstvertrauen.“ Denn wer vergleicht, verliert. Immer. Vergleiche sind eine unerschöpfliche Frustrationsquelle. Wer danach trachtet, andere zu überflügeln, verlernt die Kunst der Selbstvervollkommnung, reduziert sein Maß an Einmaligkeit und vermindert den möglichen Umfang seiner Existenz. Vielleicht geht es eher darum, der eigenen Suche treu zu bleiben? Denn für jene, die ihrem Begehren folgen, wird kein Vergleich schmerzhaft ausfallen. „Die Treue zum eigenen Begehren“, so Pépin, „ist das Gegenmittel gegen das Gift des Vergleichens.“ Deshalb lohnt sich der Weg ins Freie. Jonathan hat es uns vorgemacht. Wer ihn findet und geht, kann eines Tages als Lehrer zurückkehren. Wer die Zugluft aushält, die auf dem Weg ins Freie entsteht oder sogar Gefallen am Dasein außerhalb des Schwarms findet, wird vielleicht „die Möve, die in uns allen lebt“ erwecken. Aber selbst dafür gibt es letztendlich keine Sicherheit. Wir müssten alle ein wenig so sein, wie Odysseus auf seiner Irrfahrt, der allen Ablenkungen widersteht, wie Pépin berichtet: „Er vertraut sich, weil er seinem Begehren vertraut. Er kennt sich selbst gut genug, um zwischen all den Sternen, die alle gleichermaßen Versuchungen sind, den einen Stern zu erkennen, der stärker leuchtet als alle anderen, nur für ihn.“
Zitierte Quellen:
Bach, Richard (1970): Möve Jonathan. Berlin: Ullstein.
Eschbach, Andreas (2020): Eines Menschen Flügel. Köln: Lübbe.
Pépin, Charles (2018): Sich selbst vertrauen. Kleine Philosophie der Zuversicht. München: Hanser.
Bach, Richard (1975): Glück des Fliegens. Berlin: Ullstein.
Gladwell, Malcom (2008): Outliers. The Story of Success: London: Penguin.
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tombraidergirlde · 6 years ago
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Road to Shadow of the Tomb Raider - Teil 1: The Beginning
Willkommen zum ersten Teil unserer Reihe Road to Shadow of the Tomb Raider. Diese Woche beschäftigen wir uns mit dem Comicband The Beginning, welcher auf Englisch Anfang 2013 in limitierter Auflage zu Promotionszwecken beim Comicverlag Dark Horse veröffentlicht wurde. Das Skript stammt aus der Feder von Rhianna Pratchett, die Zeichnungen wurden von Nicolás Daniel Selma und Andrea Mutti angefertigt. Eine deutsche Übersetzung erschien im August 2013 bei Panini unter dem Titel Tomb Raider Präludium. Eine Übersicht über alle Artikel dieser Reihe findet ihr hier.
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Dr. James Whitman ist der Star der mit Preisen ausgezeichneten Dokuserie “Whitman’s World”, die all seine archäologischen Expeditionen dem Fernsehpublikum zugänglich macht. Direkt zu Beginn der Erzählung wird klar, dass James kein sympatischer Mensch ist. Er sitzt gerade in der Maske, als er Besuch von seinem Agenten Tom mit zwei Bechern Heißgetränken bekommt. Statt einer netten Begrüßung muss sich Tom jedoch anhören, dass sein Becher hoffentlich mit einem Chai Latte und nicht mit irgendeinem anderen Unfug befüllt ist. Und wie sich das für Menschen gehört, die sich selber viel zu wichtig nehmen, weiß James auch nicht, dass seine Maskenbildnerin Shelby und nicht Shelly heißt. Tom ist übrigens vorbei gekommen, um James mitzuteilen, dass die Zuschauerzahlen der zweiten Staffel von “Whitman’s World” dem Sender zufolge “okay” seien, was dem zu großen Ego von James natürlich gar nicht gefällt.
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Tom versucht seinen Klienten jedoch zu beruhigen, da der Sender immerhin eine dritte Staffel bestellt hat, deren Vorbereitungen bereits laufen. Ziel der nächsten Expedition: das verlorene japanische Königreich Yamatai. James und Tom durchblättern die Akten der Crewmitglieder, die Teil der kommenden Tour sind. Tom findet die Zusammenstellung eher untauglich, seiner Meinung nach ist die Crew bestimmt durchaus fähig, die nächste Bar zu finden - Yamatai hingegen, eher weniger. Conrath Roth, Schiffskapitän der Endurance, dem Expeditionsschiff, hatte jedoch darauf bestanden, seine eigenen Leute für das abenteuerliche Unternehmen auszuwählen. Unter ihnen auch unsere Heldin Lara Croft. Ekel-James hätte übrigens kein Problem damit, irgendwo gemeinsam mit Lara verschollen zu gehen, deren Name ihm irgendwie bekannt vorkommt.
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Am nächsten Tag stattet James mit seinem Filmteam der Endurance einen Besuch ab und lernt dort Kapitän Roth persönlich kennen. Ebenfalls an Board ist der Steuermann Angus Grimaldi, kurz Grim, sowie Lara, die zum einen jede Folge von “Whitman’s World” gesehen, als auch asiatische Archäologie studiert hat. Zudem befindet sich Laras beste Freundin Samantha Nishimura, kurz Sam, an Deck, jedoch nicht als Teil der Expeditionscrew, sondern nur, um ein bisschen mit Lara abzuhängen und die Sonne zu genießen. Sam zeigt dabei große Begeisterung für die Filmkamera, die Whitmans Team zum Einfangen der nun kommenden Interviews nutzt.
So erfahren wir, dass Roth und Grim seit etwa zwanzig Jahren gemeinsam in See stechen. Die Beiden erinnern sich an ein Abenteuer im ostafrikanischen Somalia, bei dem sie ein gestohlenes Pferd zurückführen sollten. Dabei wurden sie von den Pferdedieben eingesperrt, konnten sich jedoch befreien, da Grim scheinbar, ganz der Profi, immer eine Rasierklinge zwischen seinen Zähnen versteckt hält. Und auch das Pferd ging unversehrt an seinen rechtmäßigen Besitzer zurück.
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Die Filmaufnahmen werden unterbrochen, als Rauch aus dem Maschinenraum hervordringt, der Schiffsmotor ist dahin. Ein Schaden, der mehrere Wochen Reparaturarbeiten benötigen würde, was in Anbetracht des Expeditions- und Drehzeitplans natürlich den Supergau darstellt. Roth ruft also seine Schiffsmechanikerin Joslyn Reyes an, ob diese, deutlich eher als ursprünglich geplant, zu Hilfe eilen kann. Reyes wollte eigentlich die letzten Ferientage mit ihrer jugendlichen Tochter Alisha verbringen, willigt aufgrund der Dringlichkeit der Situation jedoch ein.
Einen Tag später betritt Reyes gemeinsam mit Alisha die Endurance. Alisha freut sich, Roth und Lara wiederzusehen, während sich Reyes an die Arbeit macht. Whitman hat natürlich seine Hausaufgaben gemacht und weiß daher, dass Reyes eine ehemalige Polizistin ist und nutzt die Gelegenheit für ein weiteres Interview vor laufender Kamera, er möchte selbstverständlich wissen, wie eine Polizistin als Mechanikerin auf einem Schiff endet.
Reyes erzählt, dass ihr langjähriger Dienstpartner während einer Drogendeal-Schießerei ums Leben gekommen ist. Sie versprach der Familie ihres Partners, dass für Gerechtigkeit gesorgt wird. Die Gangster konnten mit ihrem Drogengeld jedoch großartige Anwälte bezahlen und so kamen sie ungeschoren davon. Entsetzt davon hat Reyes ihre Polizeikarriere schließlich an den Nagel gehangen. Ihr Versprechen hat sie jedoch gehalten und die Mitglieder des Drogenrings auf eigene Faust aufgesucht und erschossen. Man mag hoffen, dass sie diesen Teil vor laufender Kamera in ihrer Erzählung übersprungen hat. Danach zog sie bei ihrer Schwester ein und arbeitete in der Autowerkstatt ihres Bruders. Ab und an genoss sie ihren Feierabenddrink in einer nahegelegenen Bar, in der sie eines Tages auf Roth traf. Roth war gerade dabei, einen Aufstand anzuzetteln, da sich der Barkeeper weigerte, ihm weitere Drinks auszuschenken. Reyes löste die Situation kurzerhand mit ihrer Faust, statt einer Prügelei entstand jedoch ein Gespräch zwischen den Beiden. Am Ende bat Roth Reyes den Job als Schiffsmechanikerin an. Whitman fragt anschließend, ob Alisha ihre Mutter auf ihren Reisen begleitet, was verneint wird, Alishas Tante übernimmt in dieser Zeit die Verantwortung. Der Frage nach dem Vater weicht sie aus und sagt nur, dass dieser noch nicht bereit war, Elternteil zu sein.
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Lara unterbricht das Interview und informiert Whitman, dass sein Agent Tom für ihn am Telefon ist. Dieser hat keine guten Nachrichten, die letzten Einschaltquoten von “Whitman’s World” waren katastrophal, sodass der Sender keine dritte Staffel mehr finanzieren will. Das Filmteam verlässt daher die Endurance, Whitman lässt die Schiffscrew jedoch in dem Glauben, dass das Team nur für wenige Tage woanders benötigt wird. Whitman ruft erneut seinen Agenten an und bittet ihn, sämtliche Überzeugungsarbeit beim Sender zu leisten, die Finanzierung zu überdenken, da es sich bei Yamatai um eine wahre Goldgrube handeln würde. Er würde sogar sein eigenes Geld für die Finanzierung beisteuern, wobei Tom anmerkt, dass seine Noch-Ehefrau Sheila ihm nach der Scheidung kaum Geld übrig lassen wird. Was Whitman nicht bemerkt: Lara hört dieses Telefonat zufällig mit.
Whitman fährt daraufhin nach Hause und muss feststellen, dass Sheila gerade damit beschäftigt ist, sämtliche Gegenstände von Wert aus dem Haus zu bringen. Sie hat davon Wind bekommen, dass der Sender die Finanzierung der neuen Staffel verweigert und möchte die Sachen daher verkaufen, um das Geld zu bekommen, was ihr zusteht, bevor Whitman durch die Absetzung der Serie pleite geht. Dieser bietet Sheila an, die Sachen selbst zu verkaufen, um die bestmöglichen Preise zu erzielen, was sie jedoch ablehnt. James hatte nämlich eine Affäre mit einer 22-Jährigen und dadurch sämtliches Vertrauen seiner Noch-Frau verspielt.
In seiner Verzweiflung greift Whitman zu drastischen Maßnahmen, um seine Expedition doch noch finanziert zu bekommen. Für die geplante dritte Staffel hat das London Museum jahrhundertealte kleine Statuen von Fu, Lu und Shou, den chinesischen Göttern des Glücks, des Wohlstands und der Langlebigkeit, als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Anstatt diese jedoch zurückzubringen, organisiert Whitman über einen nicht näher vorgestellten Kontaktmann namens Fergus einen heimlichen Verkauf an chinesische Gangster. Die Übergabe läuft jedoch anders als geplant, da die chinesischen Männer die Artefakte erst näher untersuchen wollen, bevor sie das Geld aushändigen, was Whitman natürlich nicht zulassen möchte. Daraufhin wird er von einem der Chinesen zusammengeschlagen, jedoch eilt ihm Jonah Maiava, der Schiffskoch der Endurance, zu Hilfe und die beiden können fliehen. Während der Flucht kassiert Jonah einen glücklicherweise harmlosen Streifschuss am Oberarm und die Artefakte zerbrechen. Jonah erklärt Whitman, dass Roth ihn geschickt hat, da dieser, vermutlich dank Lara, vermutet hat, dass Whitman sich in Schwierigkeiten begeben wird, um die Finanzierung der Expedition zu sichern. Die beiden Männer fahren zurück zur Endurance, auf der sich Reyes gerade verabschiedet, um noch ein paar Tage Zeit mit ihrer Familie zu verbringen, bevor die Endurance hoffentlich in See stechen kann.
In seiner Kabine gesteht Whitman nun letztlich gegenüber Jonah und Lara, dass die Finanzierung der geplanten Expedition unter keinem guten Stern steht. Bei dieser Gelegenheit geht Whitman auch ein Licht auf, warum Laras Name ihm ein Begriff war. Sie ist schließlich niemand Geringeres als Lara Croft, die Tochter des berühmten Archäologen Richard Croft, dessen Schicksal hier nur angedeutet, jedoch nicht genauer erläutert wird. Lara deutet an, dass sie früher gerne wie ihr Vater sein wollte, er jedoch irgendwann zu sehr damit beschäftigt war, Träumen statt Fakten hinterherzujagen.
Bei dieser Gelegenheit düst Alex Weiss, der für die Schiffscrew kein Fremder ist, mit seinem Motorrad auf die Endurance. Alex ist Hacker und bei seiner Schnüffelarbeit auf Regierungsgeheimnisse gestoßen, die wohl nicht für seine Augen bestimmt waren. Der perfekte Moment, um auf der Endurance unterzutauchen, während diese durch die Weltmeere schippert, um verlorene Königreiche zu finden. Für Alex ist Yamatai übrigens eine große Verschwörung der japanischen Regierung, mit Killerrobotern und solchen Späßen.
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Alex kommt dann auf die Idee, durch Hacking das fehlende Geld aufzutreiben, mit einer zu 99,9 prozentig sicheren Methode und verschwindet in den Tiefen seines Computers. Whitman und Roth hocken derweil an der Reeling des Schiffes und Whitman fragt sich, ob Lara nicht das Vermögen ihres Vaters geerbt haben müsste. Roth klärt ihn jedoch auf, dass Lara das Erbe nie angefasst hat, da sie ihren eigenen Weg finden möchte, unter ihren Bedingungen. Das Gespräch wird von einem Laptop unterbrochen, der an den Gesichtern der beiden Männer vorbei ins Meer segelt. Die 0,1 Prozent sind passiert und somit fällt auch diese Finanzierungsidee ins Wasser, wortwörtlich.
Lara telefoniert derweil alleine in ihrer Kabine mit Sam. Den Beiden kommt die Idee, dass der reiche Onkel von Sam vielleicht die Expedition mit seinem Geld unterstützen könnte. Und zack steht Sam am nächsten Tag an Bord der Endurance, mit den Taschen voller Geld und ihrer eigenen Kamera. Sam ist nämlich absolvierte Filmstudentin und damit kurzerhand durch sich selbst zur neuen Kamerafrau der Show befördert worden. Und ihr Onkel ist auch ein sehr bescheidener Mann, er möchte nur 60 Prozent am Gewinnanteil der Dinge haben, die auf Yamatai einen Verkaufswert erzielen können.
Die Crew trifft also die letzten Vorbereitungen zur Abreise, während Sam und Lara an der Reeling dem Sonnenuntergang entgegen blicken. Und sie wissen genau: Dieser Trip wird ihr Leben für immer verändern.
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stephaniebrittnacher · 4 years ago
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Knock, knock!🥚Die beiden Höhlenbuddys hier sind Teil des Wimmelbilds für die tolle Sonderausstellung STADT im @smac_museum! ❤️ Es folgt nun eine kleine Serie mit Chemnitz-Fauna! . . #sketch #draw #drawing #illustration #illustratorsoninstagram #illustrationartists #comic #stephaniebrittnacher #digitaldrawing #naturedrawing #natureillustration #animal #animalillustration #bird #vogel #specht #woodpecker #popartstyle #urbananimals #smacmuseum #stadtausstellung (hier: smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz) https://www.instagram.com/p/CNsdB-_H6CM/?igshid=92xh5ro75mgl
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schorschidk · 2 years ago
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Verkauf:Map of Roman Britain By Ordnance Survey-Archäologische & Historische Karten, (1956, Third Edition) zuzüglich Landkarte – Gefaltete Karte, 1. Januar 1956. Herausgeber: Ordnance Survey Das Buch/Broschüre und Landkarte sind in einem guten Zustand. Die Seiten sind sauber und gut lesbar. Lediglich bei der Landkarte fehlt ein kleines Randstück was aber die Darstellung der Karte nicht beeinflußt. Auf der Karte und der ersten Innenseite des Buches befindet sich ein privater Namensstempel. Den Link zu meinen Verkaufsangeboten findet Ihr im Profil. #buch #broschüre #landkarte #map #roman #britain #ordnance #survey #archäologie #historisch #karten #thirdedition #ebay #schorschidk #zuverkaufen #sofortkauf https://www.instagram.com/p/CaMuV6TKvme/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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