#asiatische Dame
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asiansinboots · 2 years ago
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Es sieht dort unten gut aus
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horseweb-de · 10 months ago
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bahnvorstellung · 6 years ago
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18. Juli 2019 | Hamburg Bahnhof
Wohin du mich führst
Zwei Menschen stehen Schulter an Schulter am Bahnsteig. Gerade aus der Regionalbahn ausgestiegen haben die junge asiatische Dame und der zwei Köpfe größere Mann mit dem graumelierten Dreitagebart nur einen Schritt aus dem Zug gemacht und sind dann einfach stehen geblieben. Die Rücken zum Zug, der sich gerade wieder abfahrbereit macht. Und so stehen die beiden, ihre rechte Schulter an seiner linken Schulter, kaum, dass sie sich berühren, in ihrer linken Hand ein Blindenstock, in seiner rechten Hand ein Blindenstock.
Der Zug fährt ab, rauscht hinter ihren Rücken vorbei und sie stehen unbeirrt, lächelnd.
Eine Frau mit kurzen, weißen Haaren betritt den Bahnsteig, geht im Grollen des abfahrenden Zuges auf die beiden zu, langsam, bedächtig. Im Näherkommen öffnet sie die Arme, breitet ihren Körper aus, wie sich auch ihre Mundwinkel ausbreiten, um die beiden dann in eine große Umarmung zu nehmen.
Erschrocken quietscht die Asiatin auf. Lachend liegen sich die drei ein paar Sekunden lang in den Armen. Dann lösen sie sich voneinander und von der Bahnsteigkante, wechseln fröhliche Worte. Um sich dann erneut zu formieren.
Die kurzhaarige Dame geht vor, der Mann greift ihr hinten an den kleinen Rucksack, die Asiatin legt ihre Handfläche auf seinen Rücken. Langsam ziehen sie so über den Bahnsteig, die Blindenstöcke unter die Arme geklemmt, die Hand des anderen im Rücken. Nur eine kleine Berührung voller Vertrauen und Vertrautheit.
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kiwis-for-ever · 6 years ago
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12.01.2019, Tag16, Auckland Airport
(7. und letzte Etappe, Paihia - Auckland Airport)
Die Nacht war verdammt kurz in dieser merkwürdigen Koje. Die beiden Mädels vom Bodensee waren gg. 22.00h schon im Land der Träume. Ich saß nach lange im Gemeinschaftraum und habe einer Gruppe Kiwis zugeschaut, wie sie eine Art Montagsmaler gespielt haben.
Klar war uns drei Zimmergenossen, dass wir die Türe zum Gang offen lassen müssen, wenn wir in dem fensterlosen Zimmer nicht ersticken wollen. Zum Glück war ein Standventilator da. Dennoch wurde es gesch��tzte 35 Grad in der Nacht. Viel schlimmer war aber, dass eine andere Gruppe von 6 jungen Männern, kein Ende finden wollten und bis 3:00h in der Nacht extrem laut waren. Schlafen war trotz Ohrstöpsel nicht möglich. Irgendwann musste ich dann aufstehen und demonstrativ und verärgert die Tür zum Gemeinschaftsraum zu schlagen. Dannach war dann plötzlich Schluss mit der Feier. Es hat mich halt die halbe Nacht gekostet. Mit 2,5 Std. Schlaf bin ich dann um 6:00h aufgestanden und habe mich aus dem Zimmer geschlichen, ohne die Mädels zu wecken. Die waren gestern erst angereist und waren am Abend schon platt.
Beim Abholen des Motorrads am letzten Samstag hat der Verleiher die Pferde schei gemacht. Er meinte, dass man von Paihia nach Auckland samstags 6 Stunden brauche und er das Bike spätestens um 13:30 da haben wolle und der letzte Transfer zum Flughafen auch um 14:30 sei. Sonst müsste ich mir selbst behelfen und zudem 80NZD Aufschlag für die späte Rückgabe entrichten.
Also bin ich nach dem der Esel bepackt war nach einem kurzen Kaffee auf der Straße um 7:45h losgefahren. So richtig wach war ich aber noch nicht. Alles bloß nicht zu spät kommen, damit ich nicht mit Bus und Bahn zum Flughafen muss.
Lächerlich! Für die 285 km habe ich dann knappe 3:30 gebraucht und noch einem kleinen Zwischenstop für ein Obstfrühstück und einen Tankstop eingelegt. Die Rückgabe hat gut geklappt und gegen 13:00h war ich schon am IBIS Budget Flughafenhotel, wo ich die Nacht verbringen werde. Von hier aus sind es zu Fuß 20 min. an den Flughafen, um morgen Früh gegen 9:30h Hildes Flugzeug zu erwarten.
Hilde hatte mir inzwischen ge-messaged, dass Sie schon am Gate Z62 sei und es endlich auch für Sie los ginge.
Den restlichen Mittag schlendere ich durch ein Einkaufszentrum im Umfeld vom Flughafen und packe dann vor dem Abendessen wieder um.
Es gibt nur ein vernünftiges Restaurant in der Nähe vom Hotel, sagte die Maori Dame an der Reception. Alles ander hier sind Fastfood-Läden, die nicht so gut sind. Tatsächlich erweist sich das Szimpla (Kiwi/Indisch/Asiatische-Küche) als deliziös.
Mein 16. Tag ist rum. Ab morgen sind wir dann zu zweit unterwegs. Für Hilde wird es ein Anreismarathon. Sobald sie in Auckland ist, geht es gleich mit einem Inlandsflug nach Queenstown und von dort aus mit dem Bus weiter nach Te Anau. Wenn sie das geschafft hat, waren es dann 32 Stunden Anreise. Ein Marathon! Tapfer. Eine Übernachtung einschieben hätte nur den Jetlag aufgeschoben.
Bis morgen und schönen Start ins Wochenende.
Cengiz
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tomsubalou · 3 years ago
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Halifax, den 29.05.2022
Am Mittwoch, den 25.05. hat unsere einjährige Reise durch Kanada und USA begonnen. Unser Laster Balou ist schon etwas früher von Hamburg aus gestartet und befindet sich noch auf dem Schiff.
Wir brechen ein bisschen hektisch auf, denn kurz vor der Abfahrt bemerken wir, dass unser Koffer für den Flug von Frankfurt nach Halifax viel zu schwer ist, also noch schnell eine Tasche umpacken.
Gabi, unsere liebe Nachbarin und Hausverwalterin, fährt uns zum Bahnhof. Info noch in Ravensburg: unser Zug von Stuttgart nach Hamburg hält heute ausnahmsweise nicht am Frankfurter Flughafen - keine wirkliche Überraschung! Also umbuchen.
Der Taxifahrer mit Talibanbart, der uns vom Flughafen ins Hotel bringt, ist äußerst ungehalten über die kurze Fahrt von zehn Minuten und lässt sich auch mit 25% Trinkgeld nicht freundlicher stimmen.
Am Donnerstag checken wir um die Mittagszeit am Flughafen ein. Toms Visum ist ungültig, Ratlosigkeit bei der unfreundlichen jungen Dame am Schalter. Einer ihrer Kollegen klärt uns etwas kryptisch auf: Es hänge wohl mit unserer früheren Reise nach Toronto zusammen, bei der Tom einen anderen Pass benutzt habe. Whatever, eine neue Beantragung des Visums online ist notwendig. Wir haben ja Zeit.
Um 17:20 Uhr startet unser Flieger nach Halifax und wir sitzen tatsächlich drin.
Nach siebeneinhalb Stunden Flug landen wir fünf Stunden früher um 19:50 Uhr Ortszeit in Halifax, hier scheint noch die Sonne. Beim Checkout sowie auf dem Weg zum Ausgang des Flughafens werden wir mehrfach durch sehr freundliche kanadische Polizisten befragt, die alles Mögliche wissen wollen, z. B. woher wir kommen, Art und Länge der Reise, Ziele, ob wir hier Verwandte oder Freunde hätten, wie unser aktueller Kontostand sei usw.. Der Slang der Halifaxies ist etwas gewöhnungsbedürftig, durch die Maske wird die Unverständlichkeit noch verstärkt, aber alles läuft freundlich und entspannt ab.
Ein Uber bringt uns vom Flughafen in unser Airbnb etwas außerhalb vom Zentrum von Halifax. Die Unterkunft ist klein und nett und offensichtlich ziemlich neu. Die drei penetranten Duftspender lassen wir in einer Schublade verschwinden.
Wir sind hungrig und essen noch etwas bei einem Inder um die Ecke - zuhause ist es jetzt bereits drei Uhr morgens. Wir bestellen Gemüse mit Reis und bekommen Reis mit Soße und Cashews - schmeckt aber echt gut!
Am Freitagvormittag laufen wir den Berg runter durch ein edles Wohngebiet und setzten uns in Meeresnähe in das erste Lokal, das wir aufspüren. Das Diner Interieur reichlich bekannt aus amerikanischen Filmen bietet nur das hier übliche Essen. Wir nehmen von unseren Essgewohnheiten Abschied und verschlingen Omelett, Buttertoast, Kartoffeln und Waffeln mit Erdbeeren, Eis und Sahne - köstliches Hüftgold, bedenket das Ende!
Die einzigen kleinen Läden, die wir im Umkreis finden, bieten nur Exotisches, indisch, arabisch, asiatisch, nur wenig Gemüse, kein Obst. Der nächste Supermarkt ist weit entfernt, die Tanke in der Nähe verkauft freundlicherweise etwas Obst für unser nächstes Frühstück. Das Wetter ist windig, kühl und regnerisch. Nach einem Spaziergang durch einen wildwachsenden Naturpark in der Nähe beenden wir den Tag mit Lesen und Glotzen auf dem Riesenbildschirm in unserem Apartment - amerikanische Filme auf Amazon Prime.
Am Samstag ist das Wetter so schlecht, dass wir unsere Räumlichkeiten nur für einen kurzen Gang zur Tanke verlassen.
Der Sonntag kündigt sich schon früh mit strahlendem Sonnenschein an. Wir fahren mit dem Bus Richtung Downtown und genießen das schöne Wetter an der Uferpromenade. In einer Kneipe in einer Nebenstraße essen wir die schlechtesten Pommes des Jahrhunderts. Eigentlich wollten wir das Nationalgericht Pommes Poutine essen, aber wir hatten den Namen vergessen. Kurz darauf entdecken wir am weiterführenden Ufer eine Fressmeile mit verführerisch duftenden Ständen...
Wir gehen den Hügel rauf zur Zitadelle von Halifax, einer riesigen militärischen Anlage aus dem 18. Jahrhundert, die im Laufe der Zeit mehrfach aus- und umgebaut wurde. In dieser nationalhistorischen Stätte machen wir uns durch unterschiedlichste Medien mit der militärischen Geschichte Halifax´ und Kanadas vertraut - von der Auslöschung der First Nations, die hier gesiedelt haben - über mehrere Kriege, in die Kanada involviert war bis hin zum D-Day 1945 in der Normandie.
In einem Supermarkt Downtown decken wir uns mit frischen Lebensmitteln ein und plötzlich wird uns klar, warum die freundlichen Beamten am Zoll nach unserem Kontostand gefragt haben. Lebensmittel sind im Vergleich zu Deutschland relativ teuer. Wir werden uns zwangsläufig daran gewöhnen müssen.
Mit dem Bus fahren wir zurück in unser Airbnb, nach sieben Stunden auf den Beinen fühlen wir uns endlich mal gut ausgelastet.
Das Schiff mit Balou ist in Hamburg schon um einige Tage verspätet gestartet. Wir haben Nachricht, dass es am Montag gegen 17 Uhr im Hafen von Halifax anlanden soll. Mal sehen, wann das Auto durch den Zoll freigegeben wird.
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wolfram-k · 6 years ago
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25.08.2018
Tag 163-174, Jakarta, Kuala Lumpur, Belitung
Jakarta ist die Hauptstadt von Indonesien. Wie viele Großstädte in Südostasien ist sie laut, dreckig und hat viele Pkws und Menschen. Wir waren nicht so angetan von dieser Stadt, mussten aber hierher, da Wolframs Freundin, Svea, uns die kommenden vier Wochen auf unserer Reise begleiten würde. Nachdem sie sich von ihrem langen Flug erholt hatte, machten wir drei uns daran ein bisschen durch die Stadt zu spazieren und fanden sogar einen netten Biergarten, in dem nicht nur asiatische Elektromusik gespielt wurde und ließen bei ein paar Cocktails den ersten gemeinsamen Abend ausklingen.
Jakarta ist eine Millionenstadt und der wirtschaftliche Aufschwung des Landes ist besonders hier zu spüren. An vielen Stellen werden neue Wolkenkratzer hochgezogen und es gibt viele Universitäten und Privatschulen, die es (reichen) Menschen ermöglichen zu studieren. Dem steht ein extremes Gefälle gegenüber. Denn eine Schattenseite dieser Stadt sind die nach wie vor bestehenden großen Slums. Hier leben Familien von weniger als fünf Dollar am Tag, in Hütten, die teilweise kleiner sind als das Badezimmer vieler Deutscher. Zwei Meter von der Haustür entfernt rollt in regelmäßigen Abständen der Zug rasend schnell vorbei. Die Gegend wird von einem Fluss durchzogen, der so ätzend riecht, dass es nicht lange auszuhalten ist sich in dessen Nähe aufzuhalten. Für die Menschen vor Ort mittlerweile Routine. Und trotzdem bekommt man von allen Menschen ein Lächeln geschenkt und wird freudig angesprochen. In vielen Städten auf der Welt gibt es einen großen Anteil der lokalen Bevölkerung, an dem der wirtschaftliche Aufschwung komplett vorbeizieht. Eine Vielzahl von Agenturen bringt Reisende in die Slums und zeigt Ihnen wie die armen Menschen leben. Dies kann eine extrem herzzerreißende Angelegenheit sein und einen zum Weinen bringen. Man begegnet Menschen, die keinen Zugang zu Bildung haben, sich kaum Essen geschweige denn sauberes Trinkwasser leisten können.
Ein großes Problem dieser Touren besteht darin, dass den Organisatoren egal ist, wer an daran teilnimmt. Das hat zur Folge, dass die Touristen in die Slums gehen, ihre Fotos machen und dann wieder verschwinden, um zu Hause dann jedem zu zeigen wie arm manche Menschen auf der Welt leben. Die Situation erinnert nicht selten an einen Zoobesuch. Julius nahm an einer Tour teil. Er war vorher unsicher wie es werden würde. Am Ende hatte sich sein Bild über diese Art des Slumtourismus komplett verändert und das alles wegen eines Mannes. Sein Name ist Ronnie.
Ronnie ist ein 65-jähriger Herr, der viele Jahre als Künstler gearbeitet hat. Nach einigen Jahren, in denen er auch eine Vielzahl von Slums besucht hat, gab er seinen Beruf auf und konzentrierte sich nur noch auf die wohltätige Arbeit in den Slums. Er versucht seit jeher dazu beizutragen, dass die Menschen dort ein besseres Leben führen können. Ronnies Agentur „Jakarta Hidden Tours“ spendet 50 Prozent der Einnahmen, damit Kinder die Möglichkeit haben Englisch zu lernen, sich Stifte und Papier kaufen zu können. Darüber hinaus hilft er Menschen, die keine Krankenversicherung haben, die Arztrechnungen zu bezahlen oder aber sich sauberes Wasser und Nahrungsmittel nicht leisten können. Die anderen 50 Prozent deckeln grad mal die Kosten, um seine Agentur am laufen zu halten.
Ronnie hatte in den letzten Jahren einiges wegzustecken. Als Jakarta Hidden Tours immer populärer wurde, wurde Ronnie von den Medien scharf attackiert. Sie stellten ihn als jemanden dar, der von dem armen Leben anderer profitiert. Er hat Drohungen und Anfeindungen erlebt und sich dennoch nicht davon abbringen lassen seine Weg weiterzugehen.
Julius trat mit Ronnie zum ersten Mal via E-Mail in Kontakt. Hier wurden ihm allerhand Fragen zu seinem Beruf, Herkunft, Aufenthaltsdauer in Indonesien und dem Grund seines Interesses für die Tour gestellt. Zwanzig Fragen später bekam er prompt eine Antwort von Ronnie und es wurde ein „Secret Meeting Point“ vereinbart. Zwei Tage später begab sich Julius zu einem indonesischen Restaurant, welches etwas abseits der großen Straßen und Menschenmassen lag. Er wartete einige Zeit, bis ihm eine Hand auf die Schulter tippte und ein freundlicher Mann begrüßte. Er stellte sich und seine unglaublich tolle Frau vor und Julius fragte was es mit dem „Secret Meeting Point“ auf sich hatte. Ronnie erklärte, dass er versuche Ärger aus dem Weg zu gehen, den er mit einigen Politikern und den Medien hat. Daher ginge er lieber in nicht so stark frequentierte Teile der Stadt. Seine Gruppen hält er klein, um nicht so viel Aufsehen zu erregen und er sucht sich seine Teilnehmer aus. Er weiß genau, dass es auch jene Menschen gibt, die diese Tour nutzen, um sich in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co. auf Selfies zu zeigen und genau so zu dem Zoo-Image des Slumtourismus beizutragen, das er so gerne vermeiden will. Wir starteten an einem See, auf der einen Seite waren umzäunte Häuser und eine Privatschule, auf der anderen Seite eine große Ansammlung von Wellblechhütten so weit das Auge reichte. Die Menschen hier sammeln viele Dinge von der Straße auf, die in unseren Augen Abfall sind, um diese zu reparieren und später zu verkaufen. Ronnie führte uns in einen dunklen Korridor hinter kleineren Geschäften und sagte: „Hier beginnt unsere Tour wirklich“. Dieser endlose Korridor war von kleinen zellenartigen Räumen zur linken und rechten Seite geprägt, in denen Familien lebten. Die Zimmer waren knapp drei bis sieben Quadratmeter groß. Die sanitären Anlagen waren dunkle Kammern, die so feucht waren und nach Schimmel rochen, dass Julius übel wurde. In diesen „Wohnungen“ spielten kleine Kinder, während ihre Eltern Sachen wuschen oder kochten. Einige Schritte weiter lagen kleine Häuser hinter den Schienen und die Züge kamen alle 30 Minuten, sodass die Häuser anfingen zu vibrieren.
Von hier gingen wir einem Fluss folgend in den nächsten Slum. Der Geruch des Flusses war abartig. Für die hier wohnenden Menschen ist das Alltag. Sie hängen ihre Wäsche zum Trocknen auf und schlafen direkt am Fluss. Die Regierung versprach schon vor Jahren den Fluss zu säubern und aktiv dazu beizutragen die Lebensbedingungen zu verbessern. Die Bewohner warten noch bis heute darauf. Ronnie erklärte, dass viele Menschen in den Slums illegal wohnen und keinen rechtlichen Anspruch auf den Wohnraum haben. Das daraus resultierende Problem ist der Wohnungsboom in Jakarta. Es könne schon in ein paar Jahren passieren, dass die Regierung die Slums auflösen wird, um den Raum zum Bauen zu verwenden. Die Bewohner würden dann umgesiedelt werden und müssten an den Stadtrand oder sogar noch weiter ziehen. Wir besuchten noch eine Familie, die uns herzlich begrüßte. Mit der Zeit kamen immer mehr Menschen zu uns und fragten uns neugierig alle möglichen Fragen. Dabei versuchten sie in Englisch zu sprechen, um ihre Sprachfähigkeiten zu verbessern. Das war eine gute Gelegenheit für Julius Indonesisch zu sprechen und sorgte bei so manchem Versprecher für ein Schmunzeln und Anerkennung auf den Lippen der anderen. Abschließend betrachtet war diese Tour für Julius sehr emotional. Er sah die harte Realität der dritten Welt und wie die Menschen versuchen in ihr zu überleben. Viele Menschen besuchen Indonesien wegen seiner weißen Strände, Tauchspots und Kultur. Leider ignorieren die meisten von ihnen, dass Indonesien ein Land mit großer Armut ist.
Unser Aufenthalt wurde von einer ziemlich ärgerlichen Angelegenheit überschattet. Wie bereits in einem vorangegangenen Eintrag geschildert, hatten wir unser Visum für Indonesien in Kuala Lumpur beantragt und durften so für maximal sechs Monate im Land bleiben, vorausgesetzt wir verlängern das Visum alle 30 Tage. So gingen wir zum Immigrationsbüro. Vor Ort wurden wir darüber aufgeklärt, dass wir das Visum nur dann verlängern könnten, wenn wir eine in Indonesien lebende Person des Vertrauens kennen, die für uns bürgt. Lustig, davon hatte der Herr in der Botschaft in Kuala Lumpur kein Wort gesagt. Wir fragten welche Möglichkeiten wir noch hätten und die uns gegenüber sitzende Dame sagte: „Keine“. Verzaubert von dieser charmanten Art, buchten wir uns einen Flug nach und von Kuala Lumpur und verbrachten eine Nacht in einem heruntergekommenen Flughafenhotel, um am darauffolgenden Morgen nach Jakarta zurückzukehren. Dort trafen wir uns mit Svea und flogen direkt zum nächsten Reiseziel weiter.
Nach einem einstündigen Flug, mit einer etwas unsanften Landung, landeten wir auf dem kleinen Flughafen, der bei Sumatra liegenden Insel Belitung. Unser Hotel war unerwartet prunkvoll, von einer hohen Mauer umgeben, aber die Wege auch von vielen Blumen, Büschen und Bäumen gesäumt. Leider sprach keiner der zu dem Zeitpunkt anwesenden Angestellten Englisch. So brauchten wir eine gefühlte Ewigkeit, um mit gebrochenem Indonesisch und Google Translate zu verstehen zu geben, dass wir gerne unser Zimmer beziehen würden. Von Hunger geplagt erfuhren wir anschließend, dass der nächste Ort zum Essen etwa eine Stunde mit dem Auto entfernt sei. Wir entschlossen uns zu Fuß in Richtung Stadt zu laufen. Auf unserer Hinfahrt hatten wir ein paar Garküchen am Straßenrand ausgemacht. Nach wenigen Metern hielten zwei Rollerfahrer unabhängig voneinander neben uns an und fragten verwundert wo wir denn zu dieser späten Zeit noch hinwollten. Einer der beiden Fahrer bestellte telefonisch, nach Rücksprache mit uns, einen fahrbaren Untersatz. Lustigerweise stellte sich heraus, dass es dann die Mitarbeiter unserer Unterkunft waren, die uns in die Stadt fuhren. Während wir auf das Auto warteten, lud uns der andere Motorradfahrer zu seinem direkt an der Straße liegenden Haus ein, bei dem wir von seiner Frau auf einen kleinen Snack eingeladen wurden (Sticky Rice, Hähnchen und Cola). Die freundlichen und hilfsbereiten Indonesier waren begeistert von Julius' immer besser werdendem Indonesisch. Nach der obligatorischen Fotosession wurden wir dann in die Stadt gefahren und haben noch etwas gegessen.
Die Tage darauf verbrachten wir damit, mit unseren ausgeliehenen Mofas die große Insel zu erkunden, an den wunderschönen weißen Stränden mit türkisblauem Wasser zu liegen und eine Tagestour zu einer auf der anderen Seite der Insel liegenden Kleinstadt zu machen. Die gemieteten Roller waren leider in einem schlechten Zustand und so kam es dazu, dass Julius' Hinterreifen aufgrund eines Schlaglochs platzte. Die Kosten musste er dafür natürlich selbst tragen.
Am Flughafen in Belitung machten wir Begegnung mit den inkompetentesten Ticketverkäufern, die wir bis jetzt auf unserer Reise getroffen haben. Es brauchte drei Angestellte und eine geschlagene Stunde, um uns Tickets für einen einfachen Flug zu verkaufen, nachdem wir vorher schon anderthalb Stunden aufgrund der Mittagspause warten mussten.
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blog-aventin-de · 5 years ago
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Aeroplane in Brescia | 2 von 2
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Aeroplane in Brescia - Novelle von Franz Kafka
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Ein Arbeiter fasst den einen Flügel der Schraube, um sie anzudrehen, er reißt an ihr, es gibt auch einen Ruck, man hört etwas wie den Atemzug eines starken Mannes im Schlaf; aber die Schraube rührt sich nicht weiter. Noch einmal wird es versucht, zehnmal wird es versucht, manchmal bleibt die Schraube gleich stehen, manchmal gibt sie sich für ein paar Wendungen her. Es liegt am Motor. Neue Arbeiten fangen an, die Zuschauer ermüden mehr als die nahe Beteiligten. Der Motor wird von allen Seiten geölt; verborgene Schrauben werden gelockert und zugeschnürt; ein Mann läuft in den Hangar, holt ein Ersatzstück; da passt es wieder nicht; er eilt zurück, und hockend auf dem Boden des Hangars, bearbeitet etwas mit einem Hammer zwischen seinen Beinen. Blériot wechselt den Sitz mit einem Mechaniker, der Mechaniker mit Leblanc. Bald reißt dieser Mann an der Schraube, bald jener. Aber der Motor ist unbarmherzig, wie ein Schüler, dem man immer hilft, die ganze Klasse sagt ihm ein, nein, er kann es nicht, immer wieder bleibt er stecken, immer wieder bei der gleichen Stelle bleibt er stecken, versagt. Ein Weilchen lang sitzt Blériot ganz still in seinem Sitz; seine sechs Mitarbeiter stehen um ihn herum, ohne sich zu rühren; alle scheinen zu träumen. Die Zuschauer können aufatmen und sich umsehen. Die junge Frau Blériot mit mütterlichem Gesicht kommt vorüber, zwei Kinder hinter ihr. Wenn ihr Mann nicht fliegen kann, ist es ihr nicht recht, und wenn er fliegt, hat sie Angst; überdies ist ihr schönes Kleid ein bisschen schwer für diese Temperatur. Wieder wird die Schraube angedreht, vielleicht besser als früher, vielleicht auch nicht; der Motor kommt mit Lärm in Gang, als sei er ein anderer; vier Männer halten rückwärts den Apparat, und inmitten der Windstille ringsherum fährt der Luftzug von der schwingenden Schraube her in Stößen durch die Arbeitsmäntel dieser Männer. Man hört kein Wort, nur der Lärm der Schraube scheint zu kommandieren, acht Hände entlassen den Apparat, der lange über die Erdschollen hin läuft wie ein Ungeschickter auf Parketten. Vier solcher Versuche werden gemacht, und alle enden unabsichtlich. Jeder treibt das Publikum in die Höhe, auf die Strohsessel hinaus, auf denen man mit ausgestreckten Armen zugleich sich in Balance hält, zugleich auch Hoffnung, Angst und Freude zeigen kann. In den Pausen aber zieht die Gesellschaft des italienischen Adels die Tribüne entlang. Man begrüßt einander, verneigt sich, erkennt einander wieder, es gibt Umarmungen, man steigt die Treppen zu den Tribünen hinauf und hinab. Man zeigt einander die Principessa Laetitia Savoia Bonaparte, die Principessa Borghese, eine ältliche Dame, deren Gesicht die Farbe dunkelgelber Weintrauben hat, die Contessa Morosini. Marcello Borghese ist bei allen Damen und keiner, er scheint von der Ferne ein verständliches Gesicht zu haben, in der Nähe aber schließen sich seine Wangen über den Mundwinkeln ganz fremd. Gabriele d’Annunzio, klein und schwach, tanzt scheinbar schüchtern vor dem Conte Oldofredi. Von der Tribüne schaut über das Geländer das starke Gesicht von Giacomo Puccini mit einer Nase, die man eine Trinkernase nennen könnte. Aber diese Personen erblickt man nur, wenn man sie sucht, sonst sieht man überall nur die langen Damen der heutigen Mode. Sie ziehen das Gehen dem Sitzen vor, in ihren Kleidern sitzt es sich nicht gut. Alle Gesichter, asiatisch verschleiert, werden in einer leichten Dämmerung getragen. Das am Oberkörper lose Kleid lässt die ganze Gestalt von rückwärst etwas zaghaft erscheinen; ein wie gemischter, ruheloser Eindruck entsteht, wenn solche Damen zaghaft erscheinen. Das Mieder liegt tief, kaum noch zu fassen; die Taille scheint breiter als gewöhnlich, weil alles schmal ist; diese Frauen wollen tiefer umarmt sein. Es war nur der Apparat Leblancs, der bisher gezeigt wurde. Nun kommt aber der Apparat, mit dem Blériot den Kanal überflogen hat; keiner hat es gesagt, alle wissen es. Eine lange Pause, und Blériot ist in der Luft, man sieht seinen geraden Oberkörper über den Flügeln, seine Beine stecken tief als Teil in der Maschinerie. Die Sonne hat sich geneigt, und unter dem Baldachin der Tribüne durch beleuchtet sie die schwebenden Flügel. Hingegeben sehn alle zu ihm auf, in keinem Herzen ist für einen anderen Platz. Er fliegt eine kleine Runde und zeigt sich dann fast senkrecht über uns. Und alles sieht mit gerenktem Hals, wie der Monoplan schwankt, von Blériot gepackt wird und sogar steigt. Was geschieht denn? Hier oben ist zwanzig Meter über der Erde ein Mensch in einem Holzgestell verfangen und wehrt sich gegen eine freiwillig übernommene unsichtbare Gefahr. Wir aber stehen unten ganz zurückgedrängt und wesenlos und sehen diesem Menschen zu. Alles geht gut vorüber. Der Signalmast zeigt gleichzeitig an, dass der Wind günstiger geworden ist und Curtiss um den großen Preis von Brescia fliegen wird. Also doch? Kaum verständigt man sich darüber, schon rauscht der Motor des Curtiss, kaum sieht man hin, schon fliegt er von uns weg, fliegt über die Ebene, die sich vor ihm vergrößert, zu den Wäldern in der Ferne, die jetzt erst aufzusteigen scheinen. Lange geht sein Flug über jene Wälder, er verschwindet, wir sehen die Wälder an, nicht ihn. Hinter Häusern, Gott weiß wo, kommt er in gleicher Höhe wie früher hervor, jagt gegen uns zu, steigt er, dann sieht man die unteren Flächen des Biplans dunkel sich neigen, sinkt er, dann glänzen die oberen Flächen in der Sonne. Er kommt um den Signalmast herum und wendet gleichgültig gegen den Lärm der Begrüßung, geradeaus dorthin, von wo er gekommen ist, um nur schnell wieder klein und einsam zu werden. Er führt fünf solche Runden aus, fliegt fünfzig Kilometer in neunundvierzig Minuten und vierundzwanzig Sekunden und gewinnt damit den großen Preis von Brescia, dreißigtausend Lire. Es ist eine vollkommene Leistung, aber vollkommene Leistungen können nicht gewürdigt werden, vollkommener Leistungen hält sich am Ende jeder für fähig, zu vollkommenen Leistungen scheint kein Mut nötig. Die Aeroplane in Brescia Franz Kafka  Die Aeroplane in Brescia | 2 von 2 | Novelle von Franz Kafka Read the full article
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mai-ling-mai · 7 years ago
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Mein Name ist Mai Ling.
Mai Ling #1
Nach meiner Lehrveranstaltung habe ich auf die Straßenbahn gewartet. Ein alter Mann hat mich die ganze Zeit angeschaut. Er ist zu mir gekommen, hat meine Schulter berührt und hat mich dann gefragt, woher ich komme und wie viel Sex mit mir kostet. Ich habe so getan als könnte ich kein Deutsch verstehen. Als ich in die Straßenbahn eingestiegen bin, ist er wieder zu mir gekommen. Ich musste an der nächsten Station aussteigen und weggehen, weil ich total Angst hatte. Niemand hat mir geholfen.
Auf der Straße schreien mich manchmal Leute an, aber bis jetzt hat mir noch nie jemand geholfen. Ich sage immer, wenn mich auf der Straße ein Rassist erstechen würde, würde mir Keiner helfen, weil ich eine Asiatin bin.  
Mai Ling #2
Es passierte an einem schönen Sonntagnachmittag. Ich saß in der U-Bahn auf dem Weg mich mit meinen Freundinnen im 1. Bezirk zu treffe. Die U-Bahn war fast leer. Ich spielte gerade auf meinem Handy als eine Dame herum plötzlich neben mir stand und „bitte aufstehen“ sagte. Ich erschrak und stand auf. Sie nahm meinen Platz ein obwohl viele andere Plätze frei waren. Immer noch schockiert überlegte ich, was gerade passiert ist. In diesem Augenblick stand eine junge frau auf und bot mir mit den Worten „Bitte, setzen Sie sich hin“ ihren Platz an. Ich lächelte sie an und bedankte mich.
Während ich mich hingesetzt habe, schrie die ältere Dame die meinen Platz für sich beansprucht hatte: „Die scheiß Asiatin muss stehen bleiben!“
Mai Ling #3
What are we supposed to be in the public space? Even in art, should we still be an object of the male fantasy?
One day when I went to the opening of an art exhibition in Vienna, a middle age gay approached me and asked me, which kind of genitals do Asian women have.
I didn't understand what he meant by asking about the genital to someone who met for the first time.
He said he read literature which says that Asian women have horizontal genitals which are different from the white women. I said no.  He replied to me telling that this story was very popular in Western literature. I said no, but I was confusing what was happening there.
I still don't know which kind of literature allowed him to ask me anything including sexist questions, but art and literature could be a nice excuse to do so.
Mai Ling #4
Das war 2015. Meine Mutter hat mich zum ersten Mal in Wien besucht. An ihrem ersten Tag in Wien brachte ich sie am Abend mit der Straßenbahn nach Hause. Als wir in den Waggon eingestiegen sind, ist eine Frau, die an der Eingangstür stand, demonstrativ vor meiner Mutter zurückgewichen. So, als hätte meine Mutter eine ansteckende Krankheit.
Ihre Körpersprache war so eindeutig, ich habe das bestimmt nicht falsch interpretiert. In dem Moment hatte ich das Gefühl meine Mutter verteidigen zu müssen. Deswegen habe ich die Frau angesprochen: „Entschuldigung, was ist da jetzt passiert?“ habe ich sie gefragt. Darauf hin verzieht sie ihr Gesicht und antwortet: „Ich habe ein Problem mit meinem Fuß und will nicht, dass sie daran anstößt.“ Ich habe dann gesagt: „Aber ich sehe dafür keinen Grund, es ist genug Platz da.“
Ganz plötzlich fängt die Frau an zu schreien: „Ich bin heute schon über 10 Stunden gestanden und jetzt will ich mit niemand reden, der nicht einmal Deutsch kann!“ Ich war geschockt und habe gesagt: „Wie bitte? In welcher Sprache rede ich jetzt gerade?“
Darauf hat die Frau nicht mehr reagiert, sondern weiter geschimpft und geschrieen. Ich habe aber vor lauter Ärger und Kränkung gar nichts mehr davon verstanden. Währenddessen ist meine Mutter daneben gestanden, ohne zu verstehen, worum es geht. Sie war nur ganz verwirrt, weil die Frau plötzlich geschrien hatte. Aber die Aggression und das abstoßende und feindliche Verhalten ihr gegenüber hat sie sehr wohl wahrgenommen und verstanden. Ich habe dann zurück geschimpft, kann mich aber nicht mehr erinnern, was. Weil ich so verärgert war. Bei der nächsten Haltestelle sind wir gleich ausgestiegen.
Nachdem ich meine Mutter nach Hause gebracht hatte, bin ich extrem traurig geworden. Auch wenn wir das Pech gehabt haben sollten, eine rassistische Psychopathin getroffen zu haben, werde ich nie vergessen können, dass das am ersten Tag ihres Besuchs passiert ist. Ich habe damals schon 12 Jahre in Österreich gelebt.
Mai Ling #5
Ich habe mit einem Freund auf die Straßenbahn gewartet. eine Gruppe von 8 bis 10 Männer sind zu uns gekommen und haben begonnen nur mich zu verarschen. (wie immer ‘Nihao, Konichiwa’) Ich habe gemerkt, dass sie meine beschwerden nicht ernst nehmen, weil ich eine asiatische frau bin.  Als mein Freund mich verteidigte,  wurden sie aggressiv und haben uns beide attackiert - sowohl verbal als auch körperlich.
Ich wurde ins spital geschickt.
Während der Behandlung hat der Arzt mich gefragt, ob es für mich in Ordnung wäre auch österreichisches Essen zu essen oder ob ich nur chinesisches Essen zu mir nehmen kann. Ich war durch die unpassende Aussage des Arztes geschockt und fragte diesen was er damit meine. Daraufhin antwortete der Arzt, dass dies bloß ein Witz wäre. Ich erklärte, dass sein Witz unpassend und schlecht sei. Der Arzt meinte daraufhin erneut, dass er wissen möchte, ob ich österreichisches Essen wie Schnitzel vertrage.
Meine Erfahrung ist, dass Rassismus aus Unwissenheit und  Ignoranz entsteht.    
Mai Ling #6
Ich lief auf der Straße und ein Mann kam mir entgegen. Sobald er mich sah, spuckte er auf den Boden und sagte: „Diese verfickten Asiaten sollten alle zurück geschickt werden“.
Man kann es als „Ereignis“ bezeichnen, wenn solche Situationen manchmal einfach auftauchen, was im Gegensatz zu einem „Zustand“ steht, den ich gerade in dieser Stadt fühle.
Ich frage mich oft, ob diese Leute einfach einen schlechten Tag gehabt haben, oder, ob sie sich an schlechtes Benehmen gewöhnt haben, oder, ob es eigentlich an meinem asiatischen Gesicht liegt und es um Xenophobie geht.
Einmal war ich an der Kasse von einem Supermarkt. Die Kassiererin hat sich ganz nett mit dem Kunden unterhalten, der vor mir stand. Als ich dran war, begrüßte ich sie, aber bekam keine Reaktion. Nach ein paar weiteren Versuchen habe ich es aufgegeben. Die Kassiererin hat bei dem ganzen Ablauf kein einziges Wort gesagt.   
Und einmal stand ich in einer Schlange und ein mittelaltes Paar versuchte mich zu verdrängen. Ich sagte klar und laut: „Ich bin vor Ihnen. Bitte stellen sie sich in die Schlange.“ Sie warfen mir zuerst einen gleichgültigen Blick zu und starrten mich lange an, als ob sie ein komisches Wesen zum ersten Mal gesehen haben, dann verzogen sie ihre Gesichter zu einem verachtenden Lächeln und drehten mir ihre Rücken zu. Wieder ohne zu sprechen. Der Kassier kassierte den Einkauf von den beiden. Wortlos. Keiner in dem Laden hat etwas gesagt.
Die alltäglichen Kleinigkeiten sammeln sich an. Als ein asiatisches Gesicht fühle ich mich von der fremdenfeindlichen Atmosphäre erdrückt. Ich verzweifel an meiner Herkunft und meiner Anwesend und Legitimität in dieser Stadt.
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zclk-istanbul-diaries · 6 years ago
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#thesimplelifeorjustliveyourlife.
Hallo meine Lieben,
da bin Ich wieder! 
Ja, ich weiß.. ist wieder etwas her - war ein wenig stressiger die letzten Tage, deswegen komme ich jetzt erst wieder dazu.. 
Alsoooo; fangen wir von meinem Besuch im Konsulat an. Das war vielleicht ein Stranges Erlebnis für mich, ich habe in der Türkei zum ersten Mal das deutsche Konsulat besucht und muss gestehen, ich hätte eher erwartet, dass man dort mit mir auch eher türkisch als deutsch spricht- aaaaber; die Dame, die meinen Wohnort im Pass geändert hat, hat tatsächlich genauso fließend Deutsch gesprochen wie ich und ich kam bei der Einlasskontrolle zum ersten Mal mit Spürhunden in Kontakt! :D 
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(Das deutsche Konsulat von außen, von innen konnte ich es leider nicht fotografieren, da Ich mein Handy leider abgeben musste- aber das Gebäude ist riiiiiiesig!)
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(Das steht jetzt in meinem Pass, heißt ich bin sozusagen auch amtlich Istanbulerin! :) )
Achja, das muss uuuuunbedingt erwähnt werden; Es ist das schönste Gefühl, wenn man bei Starbucks seinen Namen mal nicht buchstabieren muss! :p
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(Ganz ohne buchstabieren, oder Korrekturen! :’D ) 
Naja, an sich gibts diesmal tatsächlich durchaus weniger zu berichten, als die letzten Male. Das Wetter ist momentan relativ gut, deswegen war Ich vorletzte Woche mit einer Bekannten im Balatviertel spazieren - dort werden viele türkische Serien gedreht - und wir haben einige Fotos geschossen.
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(Hier habt Ihr mal ein paar Eindrücke aus Balat! :) ) 
Wenige Tage später kam mein Cousin aus Biga, Ja - meine Familie kommt eigentlich aus Biga, aber er ist hier geboren und groß geworden und studiert jetzt in Biga, wegen der Semesterferien Heim und ich war zwischendrin mir eine wundervolle Jacke von Pull&Bear gönnen.
Einen Abend haben wir wieder eine Tour gestartet und waren diesmal erst an der 2. Brücke und danach fast bei der 3. Brücke und haben uns da mal ein wenig umgeschaut, unfassbar - Istanbul hat auch mal ein Ende! :D Seitdem ist an sich nichts besonderes passiert, jetzt kommt meine Mutter am Dienstag und wir werden um am Mittwoch Früh auf in Richtung Heimat machen - ich bleibe dann mit Mutti ein paar Tage länger drüben und dann gehts weiter mit meinem Abenteuer in Istanbul.
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(Hier die Aussicht von dem Hisari Hügel aus in Richtung asiatische Seite)
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(Hier die 3. Brücke, allerdings aufgrund der wechselnden Beleuchtung leider etwas unscharf!)
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(Hier seht ihr dann mal meine letzte Gönnung von Pull&Bear :p)
Ich werde Versuchen aus der Heimat zu berichten, bis dahin müsste das alles genügen! 
Liebste Grüße, Zehruus.
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east-coast-australia · 6 years ago
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Der Countdown für die "Royal Wedding" läuft
Am Nachmittag fahren wir in das 4* Hotel "The Langham" in der Innenstadt und genießen erstmal das Schwimmbad und Dampfbad. Stephs Mama stellt sich als Joker heraus, denn sie spricht mit der Dame am Empfang des Wellnessbereichs fließend philippinisch. Als sie erzählt, dass ihre Tochter Steph morgen heiratet haben wir im Handumdrehen ein Gläschen Schampus und ein paar Macarons vor uns stehen.
Zurück auf dem Zimmer machen wir uns fix fertig fürs Abendessen. Auf Empfehlung unseres perfekten Pagen Brandon hin dinnieren wir im "Red Lantern", wo uns asiatische Fusionsküche kredenzt wird. Steph, Maria und ich nehmen das 8 Gänge Menü und genießen jeden Gang ein bisschen mehr 🤩 mit dem Taxi machen wir uns auf den Weg zum Hotel und lassen den Abend noch ausklingen. Steph geht früh schlafen, ich färbe mir noch meine 10 grauen Haare und anschließend üben wir abermals das Lied für Steph und Daniel. Tanzen und parallel singen ist gewiss nicht meine Stärke zumindest nicht mit Freischnauze Choreografie, die sich jedes mal ändert. Kann sich doch keiner merken. Völlig übermüdet fallen wir gegen 1 Uhr ins Bett und um 6 Uhr klingelt bereits unsanft der Wecker.
Um halb sieben steht bereits die Stylistin und Visagistin in unserem Hotelzimmer. Ich bin noch nicht mal ganz wach und wo bleibt eigentlich der Kaffee...oh kaum gedacht, schon ist er im Anmarsch. Auch Stephs und mein "Health & Wellbeing" Frühstück mit Obst und Oats mit Mandelmilch und Muffin sowie das Frühstück der Mädels sind bereits in der Mache. Plötzlich fällt uns auf, dass wir die Ringe bei uns haben. Finde den Fehler! Ok Stephs Mama hatte sie in Gewahrsam genommen und vergessen, dass ja normalerweise der Bräutigam oder sein Trauzeuge Paul diesen Part übernimmt. Kurzum greife ich zum Handy und rufe Daniel an. Er ist leicht verwundert, mich so früh am Telefon zu haben, denn er ist gerade am aufstehen. Der glückliche hatte 2 Stunden mehr Schlaf erwischt. Noch einmal kurz die drei Sätze für die Kirche durchgehen: "I have, I am, I am"😅 und schnell noch klären wie die Ringe zu ihm kommen und ok erledigt. Im Hintergrund ruft es "next" und im Handumdrehen sitze ich abwechselnd auf dem Stuhl der Visagistin und Stylistin. Fühle mich ehrlich gesagt nicht ganz wohl bei all den bunten Töpfchen und Sprays um mich. Sehr skeptisch warte ich bis ich das Resultat im Spiegel begutachten darf. Wow...bin ich das etwa?! Ach herrje wie soll ich mich nur wohl fühlen, wenn ich mich kaum noch erkenne. Mal sehen wie so das Feedback aussieht. Alle sind begeistert, mhhh dann werde ich mich ja wohl auch damit anfreunden können, aber meinen Scheitel möchte ich noch angepasst haben. Kein Problem meint die Stylistin geduldig und rückt alles zurecht. Steph sieht aus wie eine Prinzessin mit ihrer Funkelstein-besetzten Tiara im Haar und dem langen Schleier und Schleppe. Etwa gegen 12 Uhr holt uns eine weiße Stretchlimousine ab und cruist mit uns -also Steph, Mama Bellen, Mama Margret, Maria, Julia, Mede und mir- durch Sydney gen Hochzeitskapelle, wo bereits Daniel und die übrigen Hochzeitsgäste sehnlichst auf uns warten. Noch husch ein Gläschen Schampus und los geht's.
Wie aufregend. Die Mutter von Daniel steht noch vor der Kirche, kurz nochmal die Generalprobe zurückspulen... rstsgkpjgdrkfssp..."die Gäste sitzen bis auf Braut, Mutter, Trauzeugin, Brautjungfer und Blumenkinder in der Kirche"...Ok, Mama Daniel ist also auch aufgeregt, naja kein Wunder, wenn der Sohnemann heiratet. Margret geht also in die Kirche und ich binde ein letztes mal meine Schuhe fester bevor Mede und ich wie geprobt nach ein paar Minuten in langsamen Schritten über den roten Teppich hinterher schreiten. Naja ich bin auch etwas schneller als geplant gegangen und etwas weniger elegant geschreitet. Diesen Part hat Steph für uns alle am besten übernommen. Das muss der Flair des Hochzeitskleides sein. 😍
Eine gute Stunde und ein paar Freudentränen später sind Daniel und Steph Mann und Frau. Frisch vermählt und wie frisch verliebt strahlen die beiden in die Kamera. Auf zum Gruppenfoto. Ja was ist denn da los? Plötzlich kippt Daniels Mama aus den Latschen. War wohl doch etwas viel für die Nerven. Mit der Limousine wird sie ins Krankenhaus gebracht und somit muss die Feier leider ohne sie weiter gehen. Etliche Fotos später fahren wir zur Hochzeitsfeier wo ein Stehempfang mit Champagner und Austern, Garnelen und Jacobsmuscheln auf uns wartet. Ein Gedicht 😊 Nach ein paar herzzerreißenden Reden von Bräutigam und Trauzeugen sowie den Eltern ist es Zeit fürs Abendessen. In Australien ist es Brauch, dass nicht jeder das gleiche bekommt, sondern dass es 2 Gerichte im Wechsel gibt. Mede und ich haben natürlich Brautjungferlich geteilt. Nach dem essen wollen wir uns umziehen. Wir haben beide einen schnieken Hosenanzug von Steph bekommen, doch wo ist der nur 🙄 Eigentlich hätte er vom Hotel in der Limo mit hierher kommen sollen. Ist er aber nicht. Den haben wir wohl vergessen. Wir rufen kurzum ein Uber Taxi und geben im Hotel Bescheid. Brandon ruft uns bei Ankunft des Taxis nochmal an und informiert uns, dass sie nun auf dem Weg zu uns sind. Einfach Gold wert der Mann!
Später kam plötzlich unser Auftritt. Etwas zu plötzlich vielleicht. Gerade noch auf der Toilette, keine Zeit den Text nochmal kurz durchzuspielen geschweige denn den Rhythmus. Naja wir sind leider nicht wie die Spice Girls oder sonstige Popgrößen, die das Lampenfieber gekonnt überspielen. Spaß gemacht hat es dennoch.
☆《She's your lady》☆ 👰🏽🤵🏼
Mede
Fashionista, busy bee; Entirely Daniel's cup of tea; And so ambitious.
She always knew what she wants; With her diamond ring she flaunts; Just like a princess.
Everybody
She's a lady; whoa whoa whoa; she's a lady; Talking about that little lady; A lady with style.
Mede
She can take a lot of hits; She's brave and strong, yet sensitive; And so attractive.
When she loves she gives her all; She's a girl you'd easily fall all in love with.
Everybody
She's a lady; whoa whoa whoa; she's a lady; Talking about that little lady; A lady with style.
Betty
And then there is this Aussie guy, who would always court her.
Though he knows she's quite high maintenance, he does truly love her.
He knows how to fix coffee machines, and how to ski in Austria. Surfing in the Philippines, a guy she tot'ly fell intooo,
Everybody
whoo whoo whoo
She's your lady; whoa whoa whoa, she's your lady. Talking about that little lady; A lady with style.
Whoaouu whoaou
She's his lady, whoa whoa whoa, she's his lady. Talking about that little lady. A lady with style.
Julia
He is patient, he is sweet; Writes their big date into concrete; he's so romantic.
Happy wife, happy life. Take this say'n as an advice and that's no magic.
[Mede, Julia & Betty feat. TOM JONES]
Im Anschluss hat die fabelhafte Liveband weitergespielt und später auch der DJ die Stimmung eingeheizt und alle haben ausgiebig Polonaise & Co getanzt. Zu späterer Stunde wurde noch die Hochzeitstorte vom Brautpaar angeschnitten. Nach deutschem Brauch hat bekanntlich derjenige die Hosen in der Beziehung an, der die Hand beim Messer halten oben hat. Der Punkt ging an Steph. Wobei die beiden sich generell sehr gut ergänzen. Nach einem Abschlussspaziergang durch ein Tor aus funkelnden Wunderkerzen hat sich das junge Brautpaar aus dem Staub gemacht.
Die übrigen Gäste feiern weiter bis Mitternacht und da dann die Schankgenehmigung endet musste noch eine kleine Aftershow Party her. Wir wollen also mit dem Restaurantleiter verhandeln, dass wir den übrigen Alkohol, den das Brautpaar selbst gestellt hat, mitnehmen dürfen. Noch einmal greifen wir auf unseren Joker - Stephs Mama - zurück. Sie gilt als vertrauenswürdig und darf den Alkohol entgegen nehmen. Wir mit 30/40 jährigen sind dafür natürlich zu jung 😂 versteh einer die Australier. Unsere Partymaus also mit dem Auto vorne weg und wir hinterher. Nach einem Zwischenstopp Zuhause bei der Wohnung von Steph und Daniel ziehen wir los zu den anderen, die sich in der Ferienwohnung treffen. Wir besorgen noch kurz ein paar Sachen zum knabbern und mischen und los geht's. Leider waren nicht so viele mitgekommen und die Stimmung auch nicht mehr so überragend, sondern eher schläfrig, sodass wir uns nach ein paar Stunden auf den Heimweg gemacht haben und müde ins Bett gefallen sind.
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vintarium-blog · 6 years ago
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kreatingourownluck · 8 years ago
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Abschied von Sydney, Aloha Hawai
Irgendwie kommt der Tag der Abreise immer zu früh, meistens zumindest und bei Sydney ist das der Fall. Am Ostersonntag geht es für uns weiter nach Hawai…vor dem Flug graut es uns ein wenig, 10 Stunden Flug, nachts. Wir hätten locker noch eine weitere Woche bleiben können. Schweren Herzens verabschieden wir uns also von Anke und Philip und ihrem kleinen Cottage und von Sydney. Im Bus zum Flughafen beobachte ich zwei Frauen, die sich auf der Fahrt in aller Seelenruhe schminken, als wären sie in ihrem privaten Badezimmer. Die eine schaut gedankenverloren in die Gegend, bearbeitet zeitgleich ihr Kinn mit einer Pinzette. Eine asiatisch aussehende Frau packt ihre Schminktasche aus, erst etwas Grundierung auf die Stirn und die Wangen, es folgt fachmännisch mit dem Ringfinger das Auftragen des Concealers auf die empfindliche Augenpartie, noch schnell etwas Rouge, Mascara und der rote Lippenstift, fertig. Es ist mit ein Rätsel wie entspannt diese Frau das im Bus macht, wir wäre das zu intim. Ein letztes Mal benutzen wir unsere Opal-Karte für die Bahnfahrt zum Flughafen. Eigentlich würde die Fahrt nur 3 AUD kosten, aber die letzte Station zum Flughafen wird von einem privaten Unternehmen betrieben und die kostet 15 AUD, unfassbar. Am Check-In-Schalter erwartet uns eine unerfreuliche Überraschung: die Airline nimmt uns nicht mit, wenn wir kein Ausreiseticket aus der USA raus vorweisen können. Wie bitte??!! Das ist das erste Land auf unserer bisherigen Reise, dass das haben will. Carsten ist auf 180, möchte am liebsten eine Grundsatzdiskussion mit der Stewardess anfangen, aber uns rennt die Zeit davon. Wir haben noch 45 Minuten zum Ein hecken, müssen aber nun in der Reiseagentur ein Ticket kaufen und damit schnell entscheiden, wann unsere Reise beendet wird. Da wir, wie in den letzten Wochen auch, nicht wissen wie lange wir bleiben wollen, fällt uns diese Entscheidung nicht leicht. Wir entscheiden uns für den 15. Mai. Angefragt hatten wir zuerst ein flexibles Ticket, also Datum nicht festgelegt und auch der Abflugort nicht, das hätte uns 3800 Euro pro Person gekostet, what?! Das kam nicht in Frage, selbst wenn es stornierbar gewesen wäre, hätten wir 400 Euro pro Person Gebühren zahlen müssen. Daher also ein fester Termin. Die Entscheidung fiel dann auf den 15. Mai und zwar zunächst nach Lissabon. Nach diesem ganzen Schlamassel sah ich uns schon wieder zum Gate rennen müssen, aber dem war nicht so. Auf der Anzeigetafel der Abflüge stand neben unserem “ Relax”. Das war genau das, was ich brauchte. Es geht also wieder in die Lüfte, für fast 10 Stunden. Der Plan: ein Nachtflug ist doch perfekt, man schläft, während man reist. So der Plan, aber wie heißt es doch so schön von Brecht:“Ja mach nur einen Plan und sei ein großes Licht und mach noch einen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht.” Wir wälzen uns von einer Schulterseite zur anderen. Wir haben sogar einen Platz in einer Dreierreihe frei, aber auch das hilft nichts. Ich höre beinah den ganzen Flug über ein Hörbuch, nonstop. Völlig gerädert landen wir morgens um 6 Uhr, es ist noch dunkel, in Honolulu. Bevor wir dem Grenzbeamten unseren Pass vorlegen, gibt es wieder eine dieser Automatenansammlungen, die mich bisher ganz und gar nicht überzeugt haben. Sehr freundlich lächelnde Damen in geblümten Blusen weisen uns einen Automaten zu. In diesen sollen wir unseren Pass legen und unsere Fingerabdrücke scannen. Tja, der Pass funktioniert ja noch, aber dann kommen die Finger dran. Auf einem Bildschirm kann man ablesen, welche Finger erkannt werden. Bei mir wird nur der Daumen, Zeigefinger und der Ringfinger erkannt. Der Rest nicht. Erst kommt mal wieder eine Dame, um meine Finger zusätzlich sanft hin und her zu rollen. Dann soll ich bitte die andere Hand probieren. Keine Veränderung, drei Finger werden erkannt, der Rest nicht. Ich soll doch bitte meine Hand abtrocknen, getan, am Rock. Es werden immer noch nicht alle fünf Finger erkannt. Es gesellt sich eine weitere Dame in Bluse zu uns, ich soll meine Fingerspitzen kurz auf ein Tuch legen, dann sofort auf den Fingerscanner: Bingo, es funktioniert. Bei Carsten läuft natürlich alles glatt, dafür muss ich beim Grenzbeamten meine Finger nicht nochmal scannen lassen. Als wären wir in eine Zeitmaschine gestiegen. Der Flughafen macht den Eindruck in der Zeit von Elvis Presleys Hawai-Zeit stehen geblieben zu sein. Hawaianische Klänge hallen durch die Gänge, das Dekor ist in beige-braun gehalten, man läuft auf Teppich. Mit dem Taxi geht es nach Waikiki, wo wir uns ein Ein-Zimmer-Apartment im 19. Stock über AirBnB gemietet haben. Leider ist erst um 12 Uhr Check-In. Wie in Trance steige ich aus dem Taxi aus, ich habe keine Ahnung wie ich auch nur eine halbe Stunde noch aufrecht gehen soll. Das Taxi fuhr uns zum Hochhaus des Apartments, wir stiegen aus und schlurften erstmal die Straße weiter. Zum Glück entdeckten wir auf dem Weg zum Strand ein Frühstücks-Diner. Inzwischen war es hell und warm. Auch dieser Diner schien aus einer anderen Zeit. Die Kellnerinnen in grünen Kleidern mit Hawai-Blumen, die einzelnen Sitzecken mit blumigen Bezügen, Rückenlehnen mit Kunstbambus dekoriert. Die Speisekarte war typisch amerikanisch. Leicht verzweifelt wählen wir dann French Toast mit Spiegelei und Speck, Carsten bekam Kaffee satt, wie im Film. Sagen wir mal so, von Geschmack kann bei dem Frühstück nicht die Rede sein. Der French-Toast war etwas Undefinierbares, was in Ei gewälzt war. Es schmeckte leicht gummirig. Das Spiegelei war in Ordnung, der Speck ok. Dazu wurde uns Ahornsirup und Himbeersauce gereicht. Wir hatten keinen blassen Schimmer wie wir das schmackhaft kombinieren sollten.
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eiszeitfrettchenblog · 8 years ago
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Noch gehöre ich zu den Menschen, die sagen „ich habe beim Asiaten gegessen“, in einer jahrelang gepflegten Bildungslücke, was die Vielfalt der Länder angeht, der Sprachen, der Phänotypen, der Küche. In vollendeter Ignoranz decke ich mit meiner Wortwahl einfach so viel Fläche der Erdkugel ab, dass ich nur richtig liegen kann. Als Tourist war ich noch nicht in diesem Asien, und bis sich das ändert, lebe ich meine touristische Neugierde eben den kleinen Nervenzellen fernab des Rückenmarks aus: in Imbissbuden, wo alles von Knolle bis Vierbeiner in einen Wok geschmissen wird.
Doch nun bin ich die längste Zeit nicht in Asien gewesen. In absehbarer Zeit werde ich eine Gelegenheit bekommen, bis ins Mark zu gehen und mir – zumindest ausschnittsweise – ein eigenes scharfes Bild zu machen (noch schärfer als Nummer 4).
Dazu gehört auch, mir einen politisch korrekten und differenzierten Wortschatz zuzulegen. Was automatisch geschieht, wenn man mal die Möglichkeit hatte, offene Augen auf offensichtlich vorhandene Unterschiede zu richten. Bis dahin aber, man merkt es schon an der Einleitung, schere ich mit Wonne über einen Kamm. Ich reise in bestmöglicher Socken-in-Sandalen-Mentalität „zum Asiaten“ und freue mich wie ein ordentlicher Tourist an jedem Klischee, das ich bestätigt sehe. Es gibt ja aber auch wirklich bei allen diesen Asiaten die gleiche Speisekarte. Sie hängt immer an großen Leuchtwürfeln über der Theke. Sie beinhaltet immer Schreibfehler. Und verpixelte Bilder von (wahrscheinlich schon zu Lebzeiten verpixelter) „gebraten Ente“. Hygienische Fragwürdigkeit gehört auch in Deutschland unbedingt dazu.
Wie man weiß, bestellt man beim Asiaten immer nur mit Nummer (weil beim freundlichen Gegenüber oft ein sehr gutes Zahlengedächtnis die Kluft zwischen dem asiatischen und dem deutschen Lautinventar schließt. Ist also für alle Beteiligten besser so). Ich bestelle drei und vier, Suppe und Mini-Fühlingsrollen. Die Würfel sind ein wiederkehrendes Muster: Auf der Speisekarte dienen sie als Entscheidungshilfe. Meine Bestellung beinhaltet zwei grüne (beide Speisen vegetarisch) und einen roten (Suppe scharf).  
Sofort macht sich die emsige Thekenkraft daran, die Frühlingsrollen auf meinen Teller zu schaufeln. Wie sich das gehört, sind es kleine trockene Pakete, die auch aussehen, als wären sie mit Paketband eingewickelt. Auch dem Geräusch nach entsprechen sie allen Anforderungen an diese Mini-Frühlingsrollen vom Asiaten: Sie klingen hart und doch ledrig. Im Geiste setze ich also einen weiteren Haken auf der Checkliste Asia-Imbiss. Leider kann ich die Erkenntnis nicht verhindern, dass die Dame Thailändisch spricht. Denn als sie einem anderen Gast mitteilt, dass es am Tisch Chili gibt, falls es nicht scharf genug ist, liefert mir ihre Aussprache einen eindeutigen Herkunftshinweis. In meinem Kopf erwacht nämlich ein tief vergrabenes Bild aus Uni-Zeiten zum Leben und steht mir plötzlich glasklar vor Augen: Eine thailändische Kommilitonin hält im Kurs „Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ in solidem, aber stark gefärbtem Deutsch ein Referat. Es geht darum, wie ihre Landsleute die Aussprache des Deutschen lernen. Sie erklärt uns: “Auf Thailändisch spreken bir alles voone aus. Mit Lippen. Hinter die Lippen, bei uns is alles tot“). Das war’s also mit Asia-Imbiss. Schade. Ok, dann esse ich eben beim Thai-Imbiss. Bitte nicht noch konkreter werden.
Der Kollege am Wok sagt etwas zur Thekenkraft. Es könnte ein Befehl sein oder ein Witz. Sie könnte schockiert sein oder belustigt, denn sie fährt abrupt herum. Dabei nimmt eine Frühlingsrolle den Schwung mit und fällt zu Boden, landet außerhalb meiner Sicht, schlittert dem Geräusch nach aber noch ein paar Meter. Der asiatische (na gut, thailändische) Dialog ist zu Ende, die Thekenkraft dreht sich zurück und bemerkt verdutzt das Fehlen einer Rolle auf dem Teller in ihrer Hand. Verzählt kann sie sich nicht haben. Wie gesagt, ausgezeichnetes Zahlengedächtnis. Deswegen ist ihr wahrscheinlich gleich klar, wo sich das abtrünnige Kleingebäck befindet. Sie schaufelt mir also eine Ersatzrolle auf den Teller und stellt ihn auf den Tresen, wobei die Ersatzrolle und ihre fünf Gefährten noch einmal bedenklich nah an den Tellerrand schlingern. Dann dreht sie sich um, und während sie, wie ich vermute, meine Suppe in Auftrag gibt, bückt sie sich zielsicher, treibt die verlorene Rolle auf und wirft sie mit geübtem Schwung zurück in den Behälter. Ich freue mich wieder über ein bestätigtes Klischee. Dann darüber, dass diese Frühlingsrolle nicht auf meinem Teller gelandet ist. Dann höre ich ganz schnell auf, den Gedanken zu verfolgen.
Als nächstes sehe ich aus der Ferne, wie Suppe geschöpft wird. Im reichen Schwall gehen auch einige unförmige, weiße Stückchen mit in die Schüssel nieder, das kann eigentlich nur Huhn sein. Wie man immer sagt – und ganz offensichtlich auch zu Recht –, wie man also weiß, darf man in Asien das Vegetariertum nicht zu eng sehen. Frohen Mutes beschließe ich, einfach drumherum zu löffeln.
Als ich mit Rollen und Suppe am Tisch sitze und den erstaunlicherweise metallenen Löffel (weiß man ja, dass die eigentlich diese Löffel aus Porzellan haben dort) eintauche, muss ich mir eingestehen, dass das mit dem Huhn eine falsche Unterstellung war. Es ist kein Huhn. Natürlich ist es Tofu! Würfelförmig. Genau wie die Auberginen. Es dümpeln auch ein paar Bananen. Ordnungsgemäß einige undefinierbare Gemüsesorten. Alles gerade ein bisschen zu groß, um es manierlich und geräuschlos zu verzehren. Alles ein bisschen seltsam, außer die Tofuwürfel, die sich als Leerstellen im Geschmackserlebnis herausstellen – wie immer. Alles hat die gleiche Konsistenz (wie machen die das?). Warme Bananenrädchen, am Rand schon in Auflösung begriffen, wie befremdlich. Alles ein bisschen seltsam, aber schmeckt. Nach diesen asiatischen Gewürzen eben.
Dann ein Schock: Beim zweiten oder dritten Bananenrädchen fällt mir auf, dass Karottenrädchen eigentlich ganz ähnlich schmecken. Karotten kommen in den meisten meiner Suppenrezepte vor. Ergo: Bananen in der Suppe sind womöglich genauso normal wie Karotten in der Suppe.
Es hat begonnen. Es ist nicht mehr wie früher. Ich beginne bereits, Sandalen und Socken abzustreifen. Plötzlich habe ich es eilig. Jetzt heißt es: Schnell aufessen und dann ab nach Asien.
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papperlahapp · 8 years ago
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Scharf, würzig und frisch: Rind mit Erdnüssen, Koriander und grünen Bohnen
Jessas, tatsächlich habe ich mein Kochblog etwas vernachlässigt. Heute machte mich ein freundlicher Herr darauf aufmerksam. Aber gegen diese unbedachte Vernachlässigung lässt sich was tun!
Gekocht wurde und wird natürlich regelmäßig. Ohne ginge es nicht. Mich beruhigt das ungemein. Und da ich auch noch gerne esse - der Mann ernannte mich neulich zu seiner Leibköchin. Ich bin geschmeichelt.
Immer mal wieder gibt es was Asiatisches. Lange Zeit bedeutete das Kokosmilch-Curry. Das esse ich nach wie vor gern, aber inzwischen seltener. Ich entdeckte vor einer Weile die sojasaucenlastigen Gerichte für mich. Und die vietnamesische Küche, die mir bei Besuchen in Berlin und Leipzig ans Herz oder vielmehr auf die Zunge wuchs.
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Bun Bo Xao Sa ist ein lauwarmer Salat mit Rindfleisch, den ich eigentlich täglich essen könnte. Den kostete ich mal bei einem Vietnamesen in Leipzig und kochte ihn aufs Geratewohl nach. Irgendwann fand ich dann aufgrund der Zutaten und Gewürze den Namen des Gerichts heraus und hier wird ein Rezept beschrieben. Frisch, würzig, köstlich. Geht allerdings nicht ohne Fischsauce. Also, natürlich geht alles. Aber es schmeckt anders. Es ist ein bißchen lustig, dass ich auf Fischsauce beim Kochen nicht verzichten möchte. Dabei mag ich gar keinen Fisch. Tja.
Kürzlich sah ich noch eine sehr nette Dokumentation, in der eine ältere Dame und ein älterer Herr in Vietnam einen Wettstreit um die beste Fischsauce ausfochten. (Bei ARTE? Im NDR? Mare TV?) Die Herstellung ist, nun, recht speziell. Geradezu unappetitlich. Aber ohne ist es einfach nicht dasselbe.
Gestern gab’s auch was mit Rind, aber weder könnte ich dem Gericht einen Namen noch eine bestimmte Küche zuordnen. Eindeutig asiatisch, das schon.
Ich liebe die Kombination aus Rind, Erdnüssen, Chili, Sojasauce, Bohnensprossen und Koriander. In unterschiedlichen Varianten koche ich das immer mal wieder. Mich treibt eine bestimmte Geschmacksvorstellung um nebst einer Konsistenz - und die erkoche ich mir.
In diesem Fall entstand diese Idee in der Gemüseabteilung des Supermarkts. Die grünen Bohnen sahen gut aus. Und der Brokkoli. Und die Kirschtomaten. Mein Blick fiel auf die Bohnensprossen, die ungewöhnlich frisch wirkten. In dem Moment gab es diesen Geschmack und Duft auf der Zunge - und ich stellte mir zusammen, was ich brauchte:
Ingwer, Knoblauch und Erdnüsse hatte ich noch zuhause. Eine große Zwiebel und Jasmin-Reis auch. (Den mag ich ja viel lieber als Basmati, den ich oft muffig finde.) Beim Metzger kaufte ich ein Stück gut abgehangene Steakhüfte vom Eifelrind und beim Gemüsemann rote Chilischote und frischen Koriander.
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Schnibbeln, hacken, schneiden, waschen und alles bereitstellen. im Hintergrund laufen die ZeitZeichen der letzten Tage. Der Reis köchelt im Reiskocher. Es duftet schon wunderbar. Der Mann kommt rein und bringt Bier mit. Juhu!
In einer tiefen Pfanne erhitze ich Öl und dünste die grünen Bohnen und die Zwiebeln, einige Minuten mit Deckel, bis die Bohnen kurz vor al dente sind. Dann darf alles andere mithinein - bis auf die Bohnensprossen, Kirschtomaten und Koriander. Die sind zimperlich und dürfen erst am Ende dazu. Währenddessen röste ich die Erdnüsse, die ein wenig, nun, well done werden. Mit Röstaromen. *hüstel*
Dann kommt die Würz-Orgie: Dunkle Sojasoße, süß-scharfe Chilisoße, Sambal Oelek, Sambal Manis. Und ein ordentlicher Schuss Wasser, etwa eine Tasse. Ich gebe noch eine Prise Zucker dazu, um die Schärfe etwas aufzufangen. Bis es so schmeckt, wie ich mir das vorgestellt habe. Fischsauce war diesmal gar nicht nötig. Sie schmeckt sehr salzig und das wäre zusätzlich zur ebenfalls salzigen Sojasauce wäre das nicht gut gegangen.
Bohnensprossen, Kirschtomaten und Koriander dazu. Fertig.
Alles hübsch mit Reis auf die Teller drapieren. Happs!
--
Alle Gericht lassen sich natürlich auch ohne Fleisch oder mit Hühnchen machen.
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nunc2020 · 7 years ago
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„Gesichter Chinas“ ist die erste Ausstellung in Europa, die sich explizit der chinesischen Porträtmalerei widmet. Mit einer Auswahl von mehr als 100, zum größten Teil noch nie in Europa gezeigten Werken aus den Sammlungen des Palastmuseums in Peking und des Royal Ontario Museums in Toronto umfasst die Schau einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren. Der Schwerpunkt liegt auf den einzigartigen Porträts der Qing-Dynastie (1644–1912), die mit Bildnissen von Mitgliedern des kaiserlichen Hofes und Ahnen-, Militär- sowie informellen Porträts von Künstlern und berühmten Frauen eine vormals nicht gekannte Blüte erfuhr.
Porträtmalerei hat in China eine zweitausendjährige Tradition. Gerade die Zeit der späten Ming-Dynastie ab Mitte des 16. Jahrhunderts mit ihrem wirtschaftlichen Aufschwung und ihrer großen intellektuellen Offenheit gilt dabei als besondere Blütezeit. In diese Zeit fällt auch die Ankunft italienischer Jesuiten-Maler wie Matteo Ricci, die 1583 neue Techniken der europäischen Porträtmalerei in China einführten. Nachdem 1644 das Volk der Mandschu China eroberte und die Qing-Dynastie etablierte, fand am Kaiserhof in Peking ein lebhafter Kulturaustausch zwischen China und Europa statt, die sich exemplarisch auch in der Porträtmalerei verfolgen lässt. Der Jesuiten-Maler Giuseppe Castiglione (Chinesisch: Lang Shining, Mailand 1688 – Peking 1766) ist dabei eine Schlüsselfigur.
Die chinesische Porträtmalerei ist maßgeblich von zwei Darstellungstraditionen geprägt: den Bildnissen von Ahnen sowie von lebenden Personen. Ahnenporträts entstanden zu Ehren verstorbener Familienmitglieder, derer bei religiösen Andachten im Familienkreis gedacht wurde. Meist sind sie von professionellen, doch anonymen Künstlern angefertigt und sind nicht signiert. Dem gegenüber stehen die oftmals signierten, von bekannten Künstlern gestalteten Porträts lebender Personen, darunter bekannte Persönlichkeiten wie hohe Beamte, Künstler, Dichter oder Militärs, aber auch normale Bürger, die in Einzel- und Familienporträts abgebildet sind.
Wurde bislang stets die eine oder andere Darstellungsform in Ausstellungen thematisiert, widmet sich „Gesichter Chinas“ in den zwei Sonderausstellungshallen des Kulturforums bewusst beiden Porträttraditionen, da sie in fortwährendem Austausch miteinander standen. Während die obere Halle den Porträts fürstlicher Personen, Personen in offiziellen Ämtern sowie Künstlern gewidmet ist, liegt der Fokus in der unteren Sonderausstellungshalle auf Privatpersonen, Familien und Ahnenporträts.
In pointierten Gegenüberstellungen werden die Porträts in Bezug zu ihrem ursprünglichen gesellschaftlichen und religiösem Kontext sowie ihrer Herstellung gesetzt. So sind die großformatigen Kaiserporträts von seidenen Hofgewändern umgeben, die die Kaiser einst trugen – beide Objektgruppen sind Leihgaben des Palastmuseums Peking. Den Ahnenbildnissen – Leihgaben des Royal Ontario Museums in Toronto – wird ein Altartisch mit Weihrauchfass, Kerzenleuchter und Blumenvasen für Ahnenopfer gegenübergestellt. Weitere Objekte stammen aus den reichhaltigen China-Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin.
Einblick in die damalige Werkstattpraxis gibt ein Konvolut von 365 bisher noch nie ausgestellten Vorstudien zu Ahnenporträts sowie eine Serie von Porträts, die den Kunden einst wie ein Musterbuch von den Künstlern vorgelegt wurden. Dazu werden Handbücher zur Porträtmalerei mit Holzschnittillustrationen wie die „Geheime Werkstatttradition der Porträtmalerei“ von Ding Gao ausgestellt, in denen technische und auch wissenschaftliche Aspekte etwa der Physiognomie erläutert werden.
Zudem stellt die Ausstellung bewusst transkulturelle Bezüge zur europäischen Porträtmalerei her, indem sie den chinesischen Porträts europäische Bildnisse aus dem gleichen Zeitraum gegenübergestellt. So trifft etwa Anthonis van Dycks „Genueser Dame“ (um 1623) aus der Sammlung der Gemäldegalerie auf ein ähnlich großes männliches Ahnenporträt derselben Zeit aus China
Eine Sonderausstellung organisiert vom Museum für Asiatische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin und dem Palastmuseum Beijing in Kooperation mit dem Royal Ontario Museum Toronto, großzügig gefördert durch The Robert H. N. Ho Family Foundation.
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effipateng · 8 years ago
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Eine ruhige Kugel schieben. 23.01.17
Im sehr hotelähnlichen Plus Florence angekommen, erzählte mir die Rezeptionistin, dass ich ein Upgrade von einem Achtbett- in ein Vierbettzimmer bekomme. Keine Ahnung warum. Der Haken am Plus Florence ist, dass es zwei Gebäude sind und ich natürlich nicht in dem bin, wo es den Pool gibt. Ich könnte zwar die 20 Meter rüberlaufen, aber dazu hatte ich bisher noch keine Lust. Ok, Rucksack ablegen. Im Zimmer erwartete mich eine ältere asiatische Dame, die in ihrem Bett lag und Zeitung las. Die einzige Person im Raum. Ich stellte mich vor und setzte mich dann auf mein Bett, um ein paar Internetdinge aufzuholen. Nach einer halben Stunde stand sie auf und fragte mich, ob ich auch etwas essen möchte. Ich wollte ja noch Pizza holen, also verneinte ich. Gespannt was sie macht, beobachtete ich sie mit einem Auge. Es gibt wirklich nichts im Zimmer, mit dem man was zu Essen machen könnte. Aber ich habe die Asiaten unterschätzt. Die ältere Dame, vielleicht um die 60, zog einen Wasserkocher aus ihrer Tasche und kochte damit ihr Wasser für Ihre Instant Asia Nudeln. Hätte ich mal lieber ja zum Abendessen gesagt. Ich zog los und holte mir Pizza Prosciutto zum Mitnehmen. Als ich den Deckel aufmachte, freute ich mich, denn der Pizzabäcker hatte mir ein Herz gebacken. Ich aß in meinem Bett und die ältere Frau las ihre Zeitung im Bett. Sie schlief immer wieder ein, legte die Zeitung aber nicht aus der Hand. Ich überlegte, ob ich nach einem anderen Zimmer fragen sollte. Mit jüngeren Menschen. Im Gebäude mit dem Pool. Gerne auch das Achtbettzimmer. Auf der anderen Seite finde ich alte Menschen gut und ich würde auf jeden Fall meine Ruhe haben, wenn die Belegung so bleibt. 23 Uhr machte ich das Licht aus. 8:24 Uhr guckte ich aufs Handy. Sie hatte ihre Sachen gepackt, dadurch bin ich munter geworden. Sie verabschiedete sich und nun hatte ich das große Zimmer für mich. Ich aß das letzte, kalte Stück Pizza, dass ich mir aufgehoben hatte, weil es hier kein Frühstück gibt. Ich guckte meine Serie und machte mich nach und nach fertig. Hier eine Hose, da einen Spritzer Valentina. Nebenher einen Lindt Schnongser. Eigentlich wollte ich 14 Uhr zur Free Walking Medici Tour. Viel zu spät losgelaufen, sagte ich mir, dass das nicht an meiner Unpünktlichkeit, sondern an meiner Unlust liegt. Ich verlangsamte mein Tempo und suchte etwas zum Mittagessen. Pasta mit Pilzen und nicht zu wenig Parmesan. Danach lief ich noch ein bisschen durch die Stadt. Auf einmal bin ich über die Kathedrale Santa Maria del Fiore gestolpert. Wunderschön und riesengroß! Morgen will ich den Turm mit seinen über 400 Stufen erklimmen. Ich lief weiter zum Ufer des Arno und ging von da einmal über den Ponte Vecchio. Die älteste Brücke in Florenz und mit kleinen Geschäften bebaut. Noch ein bisschen hier und da lang und dann war ich um 17 Uhr wieder im Hostel zum Serien gucken. Jetzt habe ich hier zwei Mädchen aus Australien und eins aus Südkorea. Aber alle scheinen sehr pflegeleicht zu sein. Es scheint mir so unwirklich, dass ich erst 12 Tage hier in Italien bin. Es fühlt sich wie Monate an, aber ich bin sehr dankbar dafür, dass ich einfach so durch die Straßen von Florenz laufen kann.
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