Hallo Freunde, dies ist der Reiseblog von Wolfram Kummer und Julius Reich. Er soll unsere einjährige Reise durch die halbe Welt dokumentieren (Moskau - Neuseeland/Südamerika) und zu Unterhaltungs- und Informationszwecken dienen. Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten.
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10.01.2019
Tag 314-339, Ross, Franz-Josef und Fox- Gletscher, Wanaka, Milford- und Doubtfulsounds, Dunedin, Mount Cook, Picton, Wellington, New Plymouth, Tongariro- Nationalpark und Auckland.
Ich habe mir vor der Anreise nach Neuseeland überlegt was ich alles gerne machen und sehen würde und für die Südinsel standen so einige Sachen auf der Liste. Natürlich musste ich hier und da einige Abstriche machen, da ich nicht alles sehen kann. Dafür ist Neuseeland einfach zu groß. So fuhr ich, mit einigen Zwischenstopps, von Cape Farewell in den Süden. Mein Ziel waren dabei der Milford- und Doubtfulsound. Auf dem Weg dorthin machte ich am Franz-Josef- Gletscher und Fox- Gletscher einen Halt. Die Fiordlandschft im Süden der Insel ist sagenhaft schön. Während für viele Touristen die Stadt Te Anau als Ausgangspunkt für eine Tour für den Milfordsound dient, verbrachte ich die Zeit im 20 Kilometer entfernten und ruhigerem Manapouri. Ein Campingplatz direkt am Wasser wurde zum Ort der absoluten Erholung für mich. An einem Tag begab ich mich zum Hafen und bezahlte einen Bootsfahrer für eine Überfahrt in den gegenüberliegenden Wald und machte eine Tageswanderung durch einen Teil des Doubtfulsound. Dabei ging es durch einen dichten Wald, weiter zu einsamen Buchten und schließlich auf eine erhöhte Aussichtsstelle eines Berges, die einen fantastischen Ausblick über die Landschaft bot. Die einzige Plage sind dabei waren die Sandfliegen, die einem das Blut aus dem Körper saugen, sobald man ein paar Minuten in Ruhe ausharren möchte. Am Abend holte mich der selbe Mann zu einer vereinbarten Zeit wieder ab. Tags darauf ging es dann mit einer Bootstour in den Milfordsound. Leider konnte ich es nicht ganz so genießen, weil die ganze Gegend so dermaßen von Touristen besucht ist, dass man sich wie auf einem Jahrmarkt vorkommt.
Ich fuhr weiter nach Dunedin, eine an der Ostküste lokalisierten Stadt und konnte auf einem Campingplatz neue Bücher im Austausch für meine alten bekommen. Von hier aus fuhr ich die Küstengebiete ab und sah Robben und Albatrosse. Da sich der Januar langsam dem Ende neigte fuhr ich gen Norden, um die Fähre auf die Nordinsel zu erwischen. Auf dem Weg dorthin besuchte ich den Mount Cook (dem höchsten Berg Neuseelands). Ich verbrachte hier die kälteste Nacht in Neuseeland. Mitten in der Nacht erwachte ich und musste meine Skiwäsche anziehen um einigermaßen nicht zu frieren. Die Wanderung an den Mount Cook war eine der schönsten, die ich in Neuseeland gemacht habe. Es ist deutlich ruhiger und die Luft unglaublich klar. Über mehrere kleine Dörfer fuhr ich nach Picton zurück und nahm die Fähre nach Wellington. Ich verbrachte den Tag über in der Stadt und flanierte durchs Hafenviertel, was mich ein bisschen an Hamburg erinnerte. Auch wenn es bis zum 12. Februar noch einige Zeit ist, wollte ich doch schon zum 1. Februar in Auckland sein, weil ich einige Zeit einplante, um mein Auto wieder zu verkaufen. So fuhr ich von Wellington Richtung New Plymouth und danach zum Tongariro- Nationalpark. Der Weg dorthin führte mich über den Forgotten World Highway. Hierbei handelt es sich um einen 155 Kilometerlangen Highway dessen Name aus seiner abgeschiedenen Lage resultiert. Der Weg windet sich durch wunderschöne Landschaften und führt durch viele Bergsattel und Täler. Bevor man diese Straße befährt sollte man sich vergewissern, dass der Tank noch voll ist. Die nächste Tankstelle erwartet einen in 150 Kilometern. Da diese Straße abgelegen ist und an einer Stelle zwölf Kilometer unbefestigt ist, wird sie nicht so stark befahren. Was es wiederum zu einer sehr entspannten Fährt macht. Man kann oft anhalten, um die Aussicht und Ruhe zugenießen. Im Tongariro- Nationalpark hielt ich mich zwei Nächte auf und absolvierte das Tongariro Alpine Crossing. Das ist ein 20 Kilometer langer Wanderweg, der durch eine einzigartige Landschaft führt, welche unter anderem für einige Szenen aus dem Film „Der Herr der Ringe“ bekannt ist. So wanderte ich durch Mordor und am Schicksalsberg entlang. Das Wetter war optimal und der Wanderweg relativ leicht zu finden. Ohne Sonnenbrand, aber mir vielen Blasen an den Füßen kehrte ich auf meinen Campingplatz zurück und erholte mich von der langen Wanderung. Das Tongariro Alpin Crossing zählt zu den schönsten Tageswanderungen Neuseelands und ist dementsprechend gut besucht. Die Heerscharen verteilen sich jedoch ganz gut und so kann man diese Wanderung in Ruhe genießen. Tags darauf fuhr ich nach Auckland zurück. Ich hatte abends einen Besichtigungstermin für mein Auto und könnte es einen Tag später schön verkaufen. Die Interessentin hatte eine Inspektion des Wagen machen lassen. Auch wenn mein Wagen nicht einmal gemurrt hat während der letzten Wochen, so musste einiges repariert werden. Ich könnte den Wagen zwar verkaufen, allerdings mit Verlust. Dennoch war ich froh ihn so schnell loszuwerden. Von anderen Backpackern habe ich schlimme Geschichten gehört. Darüber, dass manche Leute ihren Wagen gar nicht verkauft bekommen haben und ihn am Flughafen stehen ließen, weil sie ihre Maschine bekommen mussten. Glücklich, dass mir diese Erfahrung erspart geblieben ist, nutze ich die letzten Tage in Auckland, um die Stadt zu erkunden und meine weitere Reiseplanung für Südamerika voranzutreiben. Ich habe mich entschlossen Peru doch nicht zu besuchen und die vollen sieben Wochen in Chile zu verbringen. Das Land ist schließlich ziemlich groß und weitläufig. Ich möchte mir lieber mehr Zeit für ein Land nehmen, statt zwei nur zur Hälfte zu sehen. In Auckland habe ich mich mit Max wiedergetroffen und wir verbrachten so einige Stunden im Stadtpark oder im Hafenviertel und abends grillten wir bei ihm zu Hause. Mein Flugticket nach Berlin habe ich mittlerweile auch schon gekauft. So werde ich am 3. April wieder in Deutschland sein. Macht’s gut und bis bald.
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09.01.2019
Tag 289-313, Waipoua Forest, Orewa, Muriwai, Coromandel, Rotorua, Wellington-Picton, Nelson, Cape Farewell
Nachdem ich das Cape Reinga hinter mir ließ, fuhr ich an der Westkünste zum Waipoua Forest. Dieser ist bekannt für einige der größten und ältesten Kauribäume in Neuseeland. Der Tāne Mahuta (Lord of the Forest) ist über 50 Meter hoch, hat einen Stammumfang von mehr als zehn Metern und sieht einfach gigantisch aus. Sein Alter wird auf 1500-2000 Jahre geschätzt, also fast so alt wie Jesus selbst. Ich verbrachte drei Tage in dem Wald und genoss die Ruhe des Campingplatzes, welcher an einem kleinen Fluss liegt. Die meiste Zeit saß ich im Campingstuhl, mit einer Tasse Kaffee und einem Buch in der Hand. Auf meinem Weg nach Coromandel hielt ich nochmal in dem kleinen hübschen Ort Orewa und fuhr im Anschluss nach Muriwai. Ich besuchte die Brutstätten der Tölpel. Hierbei handelt es sich um eine Vogelgattung, die zu tausenden in den Klippen leben. Der sich dahinter erstreckende Strand ist mit schwarzem Sand ausgelegt und erstreckt sich bis zum Horizont. Viele Einheimische und Surf begeisterte kommen an diesen Ort, um sich mit den extrem starken Wellen zu messen.
Der Weg nach Coromandel ist unglaublich schön, zugleich jedoch auch sehr anstrengend zu befahren. Die Straßen Neuseelands sind anders als wir deutschen es gewohnt sind. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 100 Stundenkilometer und die Straßen sind meistens einspurig und winden sich durch Hügel und Berge. So erfordert das Fahren oftmals hohe Konzentration und häufige Blicke in den Rückspiegel. Die Einheimischen fahren eher mit dem Verständnis, dass die 100 km/h ein Ziel statt eines Limits zu sein scheinen. Somit kam ich oft in die aberwitzigsten Situationen, sodass ich in den engen Serpentinen an den Straßenrand fuhr, damit die Fahrer hinter mir mich überholen könnten. Während ich mit 35 km/h fuhr, taten sie dies mit 60-70km/h. Es dauerte eine Weile bis ich mich an diesen Fahrstil gewöhnte. In Coromandel machte ich eine halbtägige Wanderung zu der Cathedral Cove und besuchte den Hotwater- Beach. Viele Menschen kommen an diesen Strand, um tiefe Löcher zu graben und dabei zuzusehen wie sich diese mit heißem Wasser füllen. So kann man dann in seinem selbst gebauten Pool sitzen und das Strandleben genießen. Mir war es leider nicht vergönnt auf heißes Wasser zu stoßen.
2018 war mein erstes Weihnachten, welches von sommerlichen Temperaturen begleitet war. Ich war in Rotorua, einer Stadt, die für ihre unzähligen Outdoor-Aktivitäten und Geothermalquellen bekannt ist. So kam es, dass ich an Heiligabend einen Spaziergang durch den Redwood Forest unternahm und das Wai-O-Tapu Thermal- Wonderland besichtigte. In diesem Areal wimmelt es nur so von Geysiren, die durch ihre unterschiedlichen Farben und Schwefelablagerungen in den Felsen beeindrucken. Meistens roch es noch einem feuchten Furz.
Ich lernte ein deutsches Pärchen auf meinem Campingplatz kennen, als sie erfuhren, dass ich alleine sei an Heiligabend, luden sie mich umgehend in ihren Wohnwagen ein. Ich hatte mich daran gewöhnt alleine zu sein, aber es tat gut mal wieder deutsch zu sprechen und bei ein paar Bier und Wein in geselliger Runde zu sein. Am nächsten Tag gönnte ich mir einen Besuch in einem Spa. Mit einem Buch und einer Cola gab ich mich dem Nichtstun anheim und genoss die Ruhe und den Blick über den großen See, an den die heißen Quellen grenzten.
Rotoura war mein Ausgangspunkt, um direkt nach Wellington zu fahren, von wo meine Fähre nach Picton (der Südinsel Neuseelands) gehen würde. Die Überfahrt dauerte gute drei Stunden und führte dabei durch die Marlborough Sounds. Eine spektakuläre Aussicht bot sich mir, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Tags darauf kam ich in Nelson an und blieb für einige Tage. Richard, der passionierte Lehrer, den ich im letzten Eintrag bereits erwähnte, verbrachte ein paar Wochen bei seinem Sohn, der hier lebt. Sie luden mich zum Grillen ein und wir besprachen ein paar Wanderungen auf der Südinsel. So kam es, dass ich den Neujahrsbeginn komplett verpennte und frisch um acht Uhr morgens, am ersten Januars, bei Richard und seinem Sohn Andrew auf der Matte Stand. Wir fuhren zu den Nelson Lakes. Einer Region, die unzählige Wanderungen bereit hält. Wir überquerten den See mit einem Wassertaxi und wanderten den ganzen Tag zu unserem Ausgangspunkt zurück. Es war ein super schönes Erlebnis und der beste Start ins neue Jahr. Richard und Andrew sind zwei super coole Typen, die einiges von Wanderungen verstehen und mit denen man gut rumblödeln kann. Ich genoss die Zeit sehr und war etwas traurig die beiden wieder zu verlassen. So begab ich mich von Nelson zum Cape Farewell. Diese Region bietet sich hervorragend für kleinere Wanderungen an und so kam es, dass ich zwei Tage mit dem erkunden der Klippen und der Strände beschäftigt war. Der Hilltopwalk war hierbei das Erlebnis schlechthin. Während ich zu Beginn durch hügelige Landschaften und Schafherden wanderte, veränderte sich das Terrain immer mehr. So führte mich mein Weg in die Klippen und endete im Wharariki Beach. Hier kann man manchmal Robben und ihre Babys bestaunen. Ich war leider nicht vom Glück gesegnet, da hier ein extrem starker Wind herrschte, der einem den Sand in die Augen trieb.
Ich werde den Januar damit zubringen die Südinsel zu erkunden. Doch schon jetzt merke ich ganz deutlich den Unterschied zur Nordinseln. Die Natur wirkt noch gigantischer und die Wege sind weiter. Ich fahre häufig hunderte Kilometer, ohne auch nur eine Stadt zu passieren. Ich bin gespannt was mich noch alles erwartet und erzähle es euch dann.
Haltet die Ohren steif und bis bald.
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15.12.2018
Tag 264-288, Auckland, Orewa, Paihia (Bay of Islands), Hihi, Cape Reinga
Am 23.12.18 bin ich in Auckland gelandet und gehöre zu den glücklichen Menschen, die einen Freund haben, der in Neuseeland wohnt. Als ich mich damals aus meiner Wohnung ausgeschlossen hatte, hat mein guter Freund Max mir gezeigt wie man in die eigene Wohnung gelangt, auch wenn der Schlüssel von innen noch steckt. Letztes Jahr ist er nach Neuseeland gegangen und lebt bis heute in Auckland. Die Mitbewohner seiner WG haben mir netterweise erlaubt ein paar Tage auf ihrer Couch zu nächtigen. Ich nutze die Zeit, um mir verschiedene Autos anzugucken. Ich hatte schließlich einen Händler ausgemacht, der Campervans veräußert und zufälligerweise einen deutschen Automechaniker beschäftigte. Mit diesem machte ich meine Probefahrt und guckte mir den Wagen genau an. Leider stand der Kauf unter keinem guten Stern. Nach einem Tag musste ich mich abschleppen lassen und der Wagen wurde erneut in der Werkstatt inspiziert. Der Händler übernahm freundlicherweise sämtliche Kosten. Da die dem Problem aber nicht mehr am selben Tag Herr werden konnten, boten Sie mir an in meinem Auto in der Werkstatt zu schlafen. So kam es, dass ich meine erste Nacht in einer Autowerkstatt schlief. Am nächsten Tag brach ich erneut auf und alles lief wie geschmiert. Bei der darauffolgenden Fahrt jedoch soff der Motor ab und ich war nicht imstande weiterzufahren. Nachdem ich den Wagen von der Straße geschoben habe, kontaktierte ich erneut die Werkstatt, welche mir einen Abschleppwagen für den nächsten Tag organisierte. Sie meinten ich müsste die Nacht auf der Wiese ausharren. An sich kein Problem, da ich einen Campervan besitze, der eine Spüle, ein transportables Klo, eine Matratze und vieles mehr besitzt. Kurz bevor es dunkel wurde, kam ein freundlicher Herr vom gegenüberliegenden Grundstück auf mich zu. Nachdem ich ihm meine Situation geschildert hatte, bot er mir an die Nacht unter seinem Dach zu verbringen. So lernte ich die Gastfreundschaft der Kiwis (so nennen sich mache Neuseeländer) zum ersten Mal selbst kennen. Seine Frau und er boten mir eine Abendmahlzeit an und wir quatschten noch sehr lange in die Nacht hinein.
Nachdem ich zum zweiten Mal abgeschleppt wurde und der Händler wieder für sämtliche Unkosten aufkam, bot er mir einen anderen Wagen an. Ich fahre jetzt seit einer Woche mit dem neuen Auto und hatte bis jetzt glücklicherweise keine Probleme. Von Auckland fuhr ich nach Orewa, Paihia, Hihi und schließlich zum Cape Reinga. Das ist der nördlichste Punkt Neuseelands. Die Nächte schlief ich jeden Tag auf anderen Campingplätzen. Hier und da blieb ich auch mal länger. Die Autofahrten können sich ganz schön in die Länge ziehen, da die Straßen oft nur einspurig sind und es häufig durch Berge und Serpentinen geht. In Hihi betrachtete ich eines Abends den Sonnenuntergang als ein passionierter Lehrer (Richard) mit seinem Hund vorbeikam. Wir sprachen über meine Reisepläne und die Umgebung von Hihi. Nach nur ein paar Minuten lud er mich ein am nächsten Tag mit seiner Wandergruppe einen Ausflug zu machen. Ich bin echt begeistert von der Gastfreundschaft und Offenheit der Neuseeländer. So kam es, dass ich mit der Gruppe am nächsten Tag sieben Stunden in den Bay of Islands wanderte. Dabei ging es durch Wälder, vorbei an Klippen und so einigen Stränden. Ich bedankte herzlich bei Richard und seinen Freunden dafür, dass sie mich mitgenommen hatten. Bei einem letzten Kaffee, gab mir Richard die Adresse seines Sohnes, welcher auf der Südinsel lebt. Er meinte ich könne ihn jederzeit dort kontaktieren und er würde mir helfen geeignete Wandertouren zu finden bzw. ich könne ihn ja dort mal auf einen Kaffee treffen. Wie gesagt, die Gastfreundschaft der Neuseeländer kennt bis jetzt keine Grenzen.
Am Cape Reinga unternahm ich eine Wanderung, welche vom Campingplatz startete und vorbei an Klippen bis zum Leuchtturm (dem Wahrzeichen des Capes) führte. Es war unglaublich! Ich hatte den ganzen Treck für mich allein. Das Meer war die ganze Zeit über zu meiner Rechten bzw. Linken auf dem Rückweg.
Ich begebe mich jetzt in den Süden Neuseelands und versuche wieder öfter von mir hören zu lassen. Wer noch mehr erfahren möchte kann mich persönlich kontaktieren oder warten bis ich nächstes Jahr wieder zurück bin. ;)
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20.11.2018
Tag 237-263, Labuan Bajo, Moyo Island, Lombok, Bali
Tauchen ist für mich eine der schönsten Dinge auf der Welt. Die Unterwasserwelt hat etwas magisches an sich. Bram und ich buchten einen ganzen Tag auf einem Tauchboot und unternahmen drei Tauchgänge. Dabei sahen wir Haie, Schildkröten und tausende Fische, die uns immer begleiteten oder nur neugierig beäugten. Einer unserer Tauchgänge führte uns zum Manta- Point. Dabei handelt es sich um ein Gebiet in dem eine milde Strömung entlang der Küste verläuft. Vom Boot aus sprangen wir ins Wasser, tauchten unter und ließen uns von der Strömung durchs Meer treiben. Das Boot wartete an einem anderen Punkt der Strömung, um uns später einzusammeln. Die Strömung brachte uns zu den Punkten, wo sich die Mantarochen mehrere Stunden täglich von kleinen Fischen säubern lassen. Diese fressen die Parasiten der Mantas von deren Häuten. Hin und wieder tauchten wir bis zum Grund und hielten uns am Meeresgrund fest und warteten bis eins dieser Dinger zu uns glitt. Dabei war es knapp einen halben Meter über meinem Kopf und hatte eine Spannweite von ca. sieben Metern. Ein unglaubliches Gefühl.
Auf dem Heimweg kam Brams Tauchlehrer zu mir. Er sagte, dass wir uns beide ziemlich gut machen für Anfänger und ob wir nicht den Advanced Open Water- Kurs machen wollten. Ich dachte die ganze Rückfahrt darüber nach und entschloss mich dazu das nächste Level des Tauchens anzugehen. Ich überredete Bram auch dazu und wir schrieben uns erneut im Divecenter ein. Diesmal waren wir zusammen in dem Lehrgang und hatten einen gemeinsamen Tauchlehrer.
Während die erste Stufe, der Open Water- Kurs, uns nur erlaubte bis zu maximal 18 Metern tief zu tauchen, ging es diesmal 30 Meter tief. Das Wasser war deutlich kälter und dunkler. Nav, unser Tauchlehrer, intensivierte unsere Fähigkeiten in der Navigation unter Wasser. Wir lernten wie wir uns zu verhalten haben im Fall von stärkeren Strömungen und noch viel mehr. Kurz gesagt: es war fantastisch. Wir waren traurig als auch dieser Kurs zu Ende ging. Aber so schön Tauchen auch ist, es geht ziemlich ins Geld. So bereiteten wir uns auf unsere Rückkehr nach Bali vor.
Am letzten Abend gingen wir mit Nav zum Coffeeshop. Dabei handelt es sich um einen Parkplatz vor der Post. Nachdem diese schließt, wird ein Holzwagen vor den Eingang geschoben und ab 20:00 Uhr Kaffee serviert. Bram und ich waren Stammgäste und gingen sieben Tage am Stück dorthin. Wir erfreuten uns exquisiter Kaffeesorten und spielten stundenlang Schach zusammen.
Wir erwischten die morgendliche Fähre und fuhren acht Stunden nach Sumbawa. Dort bestiegen wir den Nachtbus und fuhren nach Westen. Da Bram drei Tage später nach Europe zurückkehren musste, fuhr er direkt nach Bali weiter. Ich wollte ein bisschen auf Sumbawa bleiben. So begab ich mich mit einem kleinen Boot nach Moyo. Eine große Insel mit sehr wenig Einwohnern. Perfekt um zu entspannen. Auf der Überfahrt spielte ich mehrere Partien Schach mit einheimischen. Offensichtlich hatte der eine noch nie etwas vom Schäferzug gehört und wir beide grinsten uns nach der Partie nur an und begannen ein weiteres Spiel. Auf der Insel lernte ich ein paar sehr coole Leute kennen. Wir gingen auf einen Schnorcheltrip und besuchten ein paar Wasserfälle zusammen.
Nach ungefähr vier Monaten in Indonesien hieß es nun Abschied nehmen von diesem unglaublich schönem Land. Ich bereitete mich in Bali auf meine nächste Etappe, Neuseeland, vor und werde euch bald berichten was ich dort alles erlebe.
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25.10.2018
Tag 211-236, Labuan Bajo, Ruteng, Riung, Bajawa, Ende, Koka, Moni.
Nach Osttimor führte mich mein Weg zurück nach Indonesien, genauer gesagt nach Flores. Viele Menschen kommen nach Labuan Bajo, um von hier die berühmten Komodo-Warane zu sehen. Der Zufall wollte es, dass mir, als ich gerade im Hostel eincheckte, eine Hand auf die Schulter gelegt wurde und ich in ein vertrautes Gesicht blickte. Vor mir stand Bram, ein Belgier, den ich vor drei Wochen in Bali kennengelernt habe. Wir hatten beide die gleiche Idee für unsere Zeit in Flores und so mieteten wir uns für gute zweieinhalb Wochen Roller aus und umrundeten die Insel. Die Vegetation in höheren Lagen ist durchaus mit Sumatra vergleichbar. Während es tagsüber angenehm bis sehr warm ist, wird es in der Nacht empfindlich kalt. Die Straßen sind in einem sehr guten Zustand, dennoch wurde unsere Geduld am zweiten Tag auf die Probe gestellt. Wir verließen uns auf Brams Expertise im Navigieren, sprich wir folgten Google Maps. Die Route führte uns von der Hauptstraße weg und immer weiter in die Berge. Nach drei Stunden fanden wir uns auf einer „Straße“ wieder, die durchaus mit Osttimor vergleichbar war. Mehrere Male steckten unsere Räder im Sand fest oder die Straße war zu steil, sodass einer seinen Roller parken musste und dem anderen beim Anschieben half. Die Menschen auf dem Weg guckten uns mit großen Augen an. Meine Grundkenntnisse in der indonesischen Sprache (Bahasa Indonesia) waren von großem Nutzen. So konnte ich verstehen, dass die Straße nach Riung (unserem Tagesziel) ganz schlimm ist und kein Mensch, der noch alle Nadeln an der Tanne hat (meine freie Interpretation des Gesagten), diesen Weg wählt. Naja, wir hatten bereits die Hälfte hinter uns gebracht und wollten nicht umkehren. So kam es, dass wir nach zehn Stunden und einem verloren Spiegel (Brams Roller kippte während der Fahrt unglücklich zur Seite) mit dem Leben abgeschlossen hatten und in die Betten fielen. Riung ist ein verschlafenes Dorf. Der Grund für Reisende hierher zu kommen sind die 17 Inseln. Eine Ansammlung kleinerer Inseln vor der Küste, mit wunderschönen Sandstränden und tollen Schnorchel-Plätzen. Eigentlich sind es mehr Inseln, die Regierung wollte diesen Namen, weil Indonesiens Unabhängigkeitstag der 17. August ist. Wir machten einen Tagesausflug mit einem gemietetem Boot und ließen uns die Sonne auf den Buckel scheinen. Während der Rückkehr haben wir Wale gesehen, ein unglaubliches Ereignis. Unser Kapitän jagte den Tieren nach, solang bis sie außer Sichtweite waren.
Von Riung ging es nach Bajawa. Wir besuchten zwei traditionelle Dörfer. In meinen Augen eine Touristenfalle und reine Geldabzocke. Wir verliebten uns in die heißen Quellen, unweit der Dörfer. Hierbei handelt es sich um einen Fluss, der kaltes Wasser aus den Bergen führt und an einer Stelle mit einem Fluss aus dem Vulkan verschmilzt. Das Ergebnis ist ein perfekt temperiertes Schwimmerlebnis. Unseren längsten Stopp machten wir am Koka-Beach. Nein, das ist nicht der Ort an dem sich Pablo Escobar’s korrupte Handlanger treffen, sondern eine sehr abgelegene Bucht mit einfachen Bungalows am Strand und einer tiefenentspannten Atmosphäre.
Als wir nach Labuan Bajo zurückkehrten, ging ich zum Immigrationsbüro, um mein Visum zu verlängern. Die Dame am Schalter teilte mir mit, dass ein Fehler von Seiten des Beamten bei der Beantragung gemacht worden sei und dass es jetzt bis zu zehn Tagen, statt drei, dauern kann, bis ich meinen Pass zurückerhalte. Mit dieser eher unerfreulichen Information und vielen Zeit in diesem Ort, entschloss ich mich produktiv zu sei. So schrieb ich mich in einer Tauchschule ein und erfüllte mir einen lang ersehnten Traum. Nach der Theorie und zwei Tagen Praxis erhielt ich mein Zertifikat und darf mich nun endlich einen Taucher nennen.
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19.10.2018
Tag 191-230, Bali, Auckland, Berlin
Hallo liebe Reisefreunde,
Nachdem wir drei (Julius, Svea und Ich) uns in Bali getrennt haben, flog ich nach Auckland, Neuseeland. Ich surfte mehrere Couches, machte eine Wanderung um Auckland und traf viele nette Menschen. Dennoch habe ich mich aus vielen verschiedenen Gründen dazu entschlossen meine Reiseprioritäten zu verlagern und direkt von Auckland nach Deutschland zu fliegen, um von Berlin aus noch ein paar Orte in Europa zu erkunden.
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29.09.2018
Tag 191-210, Bali, Dili, Baucau, Viqueque, Mount Ramelau, Ataúro
Hallo da draußen. Das ist mein erster Eintrag in diesem Blog ohne meine bessere Hälfte. Ich werde die nächsten Monate alleine reisen und erst zu einem späteren Zeitpunkt nach Neuseeland gelangen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass ich die Reise von nun an alleine bestreiten werde, aber hey, das gehört zur Reiseerfahrung auch dazu, oder?
Während Wolfram nach Auckland flog, begab ich mich nach Osttimor, auch Timor-Leste genannt. Die Geschichte dieses Landes ist geprägt von Jahrhunderten der Fremdherrschaft durch die Portugiesen. Als Osttimor 1975 endlich die Unabhängigkeit erlangte, dauerte es nur neun Tage bis Indonesien das Land besetzte. In den folgenden 24 Jahren, wurden fast 200000 Menschen getötet, was zu den damaligen Verhältnissen knapp einem Fünftel der Bevölkerung entsprach. Das Land wurde 2002, nach drei Jahren Verwaltung durch die UN, in die Freiheit entlassen. Es werden Portugiesisch, Indonesisch, Tetum und selten Englisch gesprochen.
Osttimor ist ein sehr armes Land und ein Großteil der Bevölkerung lebt vom Anbau und Ertrag der Landwirtschaft. Die Infrastruktur steckt noch in den Kinderschuhen und entwickelt sich nur schleppend. Bedingt durch den Einfluss der UN, hat sich der US-Dollar als Landeswährung durchgesetzt. Die Preise sind, verglichen zu Indonesien, sehr teuer. Warum, fragt ihr euch, sollte man hier Urlaub machen?
Die Faszination dieses Landes besteht in der bis heute andauernden Ursprünglichkeit und Unantastbarkeit der Natur. Man kann stundenlang durch die einsamen Wälder fahren, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Für alle die des Massentourismus müde sind ist Osttimor die perfekte Wahl.
Angekommen in Dili, der Hauptstadt, plante ich zwei Tage meine Route und mietete einen Roller. Nur mit meinem Tagesrucksack und viel Sonnencreme machte ich mich auf den Weg. Ich will euch nicht mit Details langweiligen, also hier die Kurzfassung. Ich plante eine zehntägige Tour durch den Osten des Landes. Am Ende waren es nur sechs. Der Grund? Ich hatte schlimme Straßenverhältnisse erwartet, aber meine Befürchtungen wurden übertroffen. Außerhalb des großen Städte existieren in dieser Region nur sandige, felsige und mit Schlaglöchern gespickte Straßen, die den Namen Straße nicht verdienen. Für eine Strecke von knapp 65 Kilometer benötigte ich gute sechs Stunden. Ich könnte mich abends nur noch auf weichen Untergrund setzten. Mein Gesäß schmerzte. Trotz all der Strapazen, wurde ich mit einer atemberaubenden Landschaft belohnt. Mehrmals hielt ich an und starrte wie verzaubert auf die unendlich weiten Strände, die so weiß waren, wie in diesen Broschüren beim Zahnarzt, die einem den tollsten Urlaub des Lebens versprechen. Ich wäre am liebsten jedesmal baden gegangen, musste aber oft davon absehen. Die meisten Strände beherbergen Salzwasserkrokodile. Ich machte einen Abstecher in die Berge. Auch wenn der Ritt fürchterlich war, will ich ihn nicht missen. Die Aussicht auf das mächtige Gebirge ist unbeschreiblich. Die Menschen waren so freundlich, hilfsbereit und ganz aus dem Häuschen einen Ausländer bei sich aufzunehmen. Ich kehrte früher als geplant nach Dili zurück und begann meine Rückkehr nach Indonesien zu planen. Danach hüpfte ich nochmal für zwei Tage auf den Roller und stattete dem höchsten Berg Osttimors (Mount Ramelau) einen Besuch ab. Die Zustände der Straßen in dieser Region waren überwiegend sehr gut. So machte mir das Fahren Spaß! Um 04:00 Uhr morgens begann ich meine Nachtwanderung vom Hostel zur Spitze des Berges. Ich bekam einen der spektakulärsten Sonnenaufgänge meines Lebens zu sehen. Schnell machte ich mich auf den Rückweg. Da oben war es bitterkalt. Zurück in Dili, lernte ich eine Amerikanerin kennen, Jesse, eine leidenschaftliche Taucherin. Wie der Zufall es so wollte, hatte sie auch vor auf die Insel Ataúro zu fahren, um ein paar Tage Strandurlaub zu machen, ohne Gefahr zu laufen im Rachen eines Krokodils zu landen. Da uns der Preis für die Überfahrt unverschämt hoch erschien, liefen wir zu den Fischerbooten und fragten einige Menschen nach einer Fahrt nach Ataúro. Bald fanden wir einen kleinen Kahn und der Preis wurde ausgehandelt. Die Fahrt war eine interessante Erfahrung. Die Nussschale wurde so dermaßen von den Wellen getrieben, sodass mein Frühstück im Magen Samba tanzte. Als wir ankamen waren unsere Kleidungsstücke so durchnässt, dass eine Dusche überflüssig war...
Wir hielten uns nur eine Nacht im Hauptort auf, weil es dort nur so von Touristen wimmelte. Am nächsten Morgen machten wir uns fertig für unsere dreistündige Wanderung auf die andere Seite der Insel. Jesse ist eine extrem entspannte Frau und es hat Spaß gemacht mit ihr herumzublödeln. Sie gab mir ein paar Einblicke in ihre Taucherausrüstung und wir brachten die nächsten Tage damit zu Schnorcheln zu gehen, in unseren Büchern zu lesen und einfach nur rumzugammeln. In Dili verbrachten wir noch ein paar Tage zusammen. Sie wartet noch immer auf das Segelschiff, auf dem sie angeheuert hat und nach Indonesien zurückkehren wird. Für mich heißt es demnächst Abschied von Osttimor zu nehmen. Ich werde definitiv eines Tages hierher zurückkehren.
Falls ihr Lust habt in ein Land zu reisen, das vom Tourismus kaum erschlossen ist, etwas mehr Geld in die Hand nehmt und kein Problem mit langen und anstrengenden Fahrten habt, kann ich euch Osttimor nur ans Herz legen. Es lohnt sich wirklich die Kultur und dieses Land auf eigene Faust zu erkunden.
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10.09.2018
Tag 174-190, Padang, Bukittinggi, Berastagi
Nach Belitung ging es (leider wieder mit dem Flugzeug) nach Padang. Die Stadt beeindruckte uns nicht besonders und diente lediglich als Zwischenstopp für die Weiterfahrt nach Bukittinggi am nächsten Tag. Bukittinggi zählt mit einigen anderen Regionen in Westsumatra als Heimat der ethnischen Gruppe der Minangkabau. Dieser indigene Stamm ist der größte der noch wenigen heutzutage existierenden Ethnien mit matriarchalischen Gesellschaftsstrukturen. Frauen genießen hier eine besonders stark ausgeprägte Autorität, besonders im privaten Leben. Dies zeichnet sich unter anderem durch die Weitervererbung von Ländereien der Mutter an die Tochter, aber auch durch die frauenzentrierten Residenzregel (Matrilokalität) aus. Diese Regel sieht vor, dass ein frisch verheiratetes Paar nach der Hochzeit ihren Wohnsitz bei der Mutter der Frau einrichtet.
Als Reisender bekommt man von den Verhältnissen allerdings eher weniger mit.
Die Stadt liegt am einem Berg und zeichnet sich durch die typisch geschwungenen Dächer des Minangkabau-Stils aus. Wir besuchten einen in der Stadt gelegenen alten japanischen Munitionsbunker, der direkt an den Sianok Canyon grenzte. Durch Zufall traf Julius in den weiten Gängen einen Einheimischen, der sich als Guide vorstellte und uns eine Tagestour anbot. Wir willigten ein und wurden durch den Canyon, über Flüsse, durch den Dschungel und über Stock und Stein gelotst, machten einen kleinen Abstecher ins Harau Valley und liefen durch sattgrüne Reisfelder. Am Ende der Tour konnten wir noch in Koto Gadang traditionellen Silberschmuck kaufen und auch etwas über die Herstellung erfahren, bevor wir mit einem öffentlichen Bus wieder nach Bukittinggi fuhren. Obwohl unser Guide wesentlich mehr Geld verlangte, als am Anfang gesagt, bereuten wir es nicht die Tour gemacht zu haben. Ohne ihn hätten wir niemals die kleinen Schleichwege und Trampelpfade gefunden und hätten uns unter Umständen vielleicht sogar verirrt.
Am nächsten Tag fuhren Wolfram und Svea gemeinsam mit einem Motorroller zum Maninjau-See. Der Kratersee war wunderschön zwischen wolkenverhangenen Bergen anzusehen. Die gut asphaltierte Straße, die zum See herunter führte, schlängelt sich den steilen Hang hinunter. Die 44 nummerierten Haarnadelkurven ließen auf der Rückfahrt den Motor des Rollers auf Hochtouren laufen. Am Straßenrand sah man häufig Affen, die einem sogar aus der Hand fraßen. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Während es in Bukittinggi wie aus Einer schüttete und eine große Regenwolke über dem See uns zum Heimfahren zwang, blieben wir dennoch weitestgehend vom Regen verschont.
Als Svea nach der Tour in einem kleinem Laden neben unserem Hotel in Bukittinggi Postkarten kaufen wollte, war nur ein Freund des Besitzers da, der meinte sie könnte die Karten ruhig nehmen und erst am nächsten Tag bezahlen. Am nächsten Morgen trafen wir dann in einem unweit davon entferntem Café durch Zufall den Besitzer, der zu unserer Verwunderung auch noch gleich passende Briefmarken aus seiner Jacke zauberte. Julius nutze das schlechte Wetter, um ein paar Mangosäfte zu trinken und machte sich Gedanken über seine alleinige Weiterreise, da wir uns in ein paar Tagen für knapp drei Monate trennen werden.
Tags darauf kehrten Wolfram und Svea nach Padang zurück, um nach neuen Mobiltelefonen zu schauen. Julius wollte lieber eine zusätzliche Nacht im schönen Bukittinggi bleiben, statt erneut in Padang abzusteigen. So trennten wir uns und trafen uns einen Tag später am Flughafen.
Julius verbrachte seine Zeit damit eine Rollertour mit einem Indonesier zu machen, den er im Café kennenlernte und sich auf Anhieb verstand. Sie besichtigen den Kings’ Palace. Die Einheimischen sagen, dass man bei einem Besuch der Region Padang diesen Palast besuchen muss. Sollte man das verpassen, ist das so als wäre man nicht hier gewesen. Der Palast wurde während der Kolonialzeit von den Holländern niedergebrannt und nach der Besatzungszeit orginalgetreu nachgebaut. Julius besuchte noch ein paar Wasserfälle und den Singkaraksee. Bedauerlicherweise war die Sicht wegen des schlechten Wetters sehr eingeschränkt. Das Beste am Tag war jedoch die Fahrt mit dem Roller an sich. Die Landschaft in Sumatra ist unbeschreiblich schön und die Farben der Pflanzen haben Nuancen, die aussehen wie mit Photoshop bearbeitet.
Gemeinsam flogen wir nach Medan und fuhren weiter nach Berastagi. Manche werden jetzt vielleicht aufmerksam. Berastagi? Darüber wurde doch schon beim letzten Blogeintrag berichtet. Ja das stimmt. Die Zeit in dieser Stadt, besser gesagt mit der indonesischen Familie dort, war so schön, dass wir uns entschlossen wiederzukehren. Berastagi ist, unserer Meinung nach, der Place to be in Sumatra. Ausgeglichenes Wetter, freundliche Menschen und eine angenehme Atmosphäre lassen einen sehr gut abschalten. Wir gingen mit Smiley, Cécilia und ihren Kindern auf eine Wanderung und zelteten auf einem Berg bei Tongging. Bei einer spektakulären Aussicht ins Tal und einem Lagerfeuer verbrachten wir die Zeit mit Frisbee spielen, tanzen, essen und Schabernack treiben. Wir kamen erneut in den Genuss von Cécilia’s Kochkünsten. Die Familie hatte ihre Onlinepräsenz auf Booking.com für den Zeitraum unseres Besuches eingestellt, damit wir mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Wir wuchsen in der Zeit noch enger zusammen und sehen mit einem weinenden Auge dem Abschied in ein paar Tagen entgegen.
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