#Ursula Gräfe
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Im Reich des Un(ter)bewussten
Sechs Jahre nach seinem letzten Roman legt Haruki Murakami ein dunkel leuchtendes Alterswerk vor. Pünktlich zu seinem 75. Geburtstag erscheint heute sein neuer verblüffender Roman »Die Stadt und ihre ungewisse Mauer«. Continue reading Untitled
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#Arthur Conan Doyle#Clemens J. Setz#Daniel Liévano#David Nathan#Franz Kafka#Gabriel Garcia Marquez#Hans Christian Andersen#Haruki Murakami#Jorge Luis Borges#Kat Menschik#Lee Chang-dong#Ludwig Wittgenstein#Ryusuke Hamaguchi#Trần Anh Hùng#Ursula Gräfe
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WIT 2024: read + WIT 2024 acquired (physical only, i read & bought a bunch more)
some stats books read: 16 og languages: catalan (3x), croatian, danish, french (3x), greenlandic, japanese (2x), russian, spanish (4x) female translators: 16 books i read (* marks stand-outs)
living pictures, polina barskova, tr. from the russian by catherine ciepiela
butter, asako yuzuki, tr. from the japanese by ursula gräfe / english tr. by polly barton, same title
gesang für die verlorenen, hemley boum, tr. from the french by gudrun & otto honke (no english translation so far)
*grieving: dispatches of a wounded country, cristina rivera garza, tr. from the spanish by sarah booker
*jawbone, mónica ojeda, tr. from the spanish by sarah booker again
*tríptic: permafrost / ***boulder / mammoth, eva baltasar, tr. from the catalan by julia sanches, READ BOULDER READ BOULDER READ BOULDER
days in the caucasus, banine, tr. from the french by anne thompson-ahmadova
my work, olga ravn, translated from the danish by sophia hersi smith
das tal der blumen, niviaq korneliussen, tr. from greenlandic to danish by the author as far as i can tell, tr. from danish to german by franziska hüther (no english translation)
diary of a void, emi yagi, tr. from the japanese by david boyd & lucy north
unser teil der nacht, mariana enríquez, tr. from the spanish by inka marter & silke kleemann (english translation: our share of the night, tr. by megan mcdowell)
so reich wie der könig, abigaïl assor, tr. from the french by nicola denis (english translation: as rich as the king, tr. by natasha lehrer)
fox, dubravka ugrešić, tr. from the croatian by ellen elias-bursać & david williams
the house of spirits, isabel allende, tr. from the spanish by magda bogin
#the books i read#i love boulder and i have ambivalent feelings about permafrost & mammoth but i do really recommend all of tríptic.#there also seems to be a new baltasar novel that so far is only out in catalan & spanish but i'm waiting!!!#am i slightly annoyed that all three baltasar spines have a slightly different design? i mean i'm not not annoyed.#butter was a bit of a disappointment & unfortunately so was fox (which i just... didn't really get?)#the enríquez was interesting but imo could easily have been half as long & twice as good.#so i'm looking forward to her new short story collection
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„Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ Haruki Murakami (Rezension)
Auf der Suche nach dem 100%igen Mädchen Von Connie Ruoff „Zu der Zeit haben weder du noch ich einen Namen. Du bist sechzehn, ich siebzehn, die sommerliche Dämmerung, die lebhaften Fantasien im Gras am Flussufer – mehr gibt es nicht. Nach und nach beginnen über uns Sterne zu funkeln, aber auch sie sind namenlos. Nebeneinander sitzen wir im Gras am Ufer einer namenlosen Welt.“ Murakami, Haruki: Die Stadt und ihre ungewisse Mauer. S. 12. Zusammenfassung/Inhalt "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" Pünktlich zu seinem 75. Geburtstag veröffentlichte Haruki Murakami "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer". Zwei Jugendliche, vielmehr zwei Seelenverwandte erschaffen zusammen durch Imagination eine Stadt. Danach verschwindet das Mädchen. Zurück bleibt der namenlose Ich-Erzähler, der seine große Liebe verloren hat und sein Leben lang nach dem „100%igen Mädchen“ sucht. Im Nachwort erklärt uns Haruki Murakami Details zum vorliegenden Roman. Der Autor hatte 1980 schon das Grundthema unter dem gleichen Titel in einer längeren Erzählung verarbeitet, die in der japanischen Zeitschrift Bungakukai erschien. Damals leitete er einen Jazzclub in Tokio. Durch diese Doppelbelastung befürchtete er, dem Stoff nicht gerecht geworden zu sein. Das zweite Mal nahm Murakami 1985 diesen Stoff in „Hard Boiled Wonderland und Das Ende der Welt“ wieder auf. In diesem Roman ist eine gezeichnete Karte enthalten. Es lohnt sich, diese Karte mit der „Stadt und ihrer ungewissen Mauer“ zu vergleichen. Auch wenn sich die Örtlichkeiten sehr ähneln, ist die Geschichte eine Andere. 2020 nahm der Autor diesen Stoff erneut in Angriff. Es war das Jahr der Corona-Pandemie. Er brauchte fast 3 Jahre den Roman zu beenden. Haruki Murakami beginnt das Buch aus der Perspektive der zweiten Person Singular: du. Ich fühlte mich dadurch persönlich angesprochen. Als ob ich einer privaten Unterhaltung unbemerkt lausche. Man wird Teil einer vertraulichen Atmosphäre, die immer wieder durch Wiederholungen hervorgerufen wird. Es wird fast zu einer Art Meditation. Dass dieser eigene Stil von Marukami beim Leser ankommt, ist in der deutschen Sprache sicherlich auch der Verdienst von Ursula Gräfe. Die Übersetzerin hat in Frankfurt am Main Japanologie und Anglistik studiert. Für DuMont überträgt sie die Werke Haruki Murakamis ins Deutsche. 2019 erhielt sie den japanischen Noma Award for the Translation of Japanese Literature. Protagonist - „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ Der namenlose Held ist bescheiden und lebt sein Leben, sich an den Kleinigkeiten orientierend. Ehrgeiz oder Karriere sind ihm fremd. Er durchschreitet seinen Alltag mit Ritualen. Er überwindet es nicht, seine Jugendliebe verloren zu haben und ordnet immer wieder weite Teile seines Lebens der Suche nach dem 100%igen Mädchen unter. Ein Motiv, dass wir bei Muraki mehrfach finden. Diese Protagonisten meistern ihr Leben, indem sie "funktionieren", keine große Ambitionen haben und mehr in der Vergangenheit als in der Zukunft leben. Manchmal wirkt es auf mich fast so, als ob diese Helden sich durch Befolgen ihrer Rituale, selbst bestrafen und gleichzeitig aber auch die Kraft geben, das alles durchstehen zu können. Genau durch dieses Sisyphus ähnelnde Verhalten werden sie zu Helden. Haruki Murakamis geheimnisvolle Orte „Die innerhalb der Mauer lebenden Menschen können nicht hinaus, und die außerhalb der Stadt lebenden Menschen können nicht hinein. Das ist das Grundprinzip. Wer die Stadt betritt, darf keinen Schatten haben, doch wer keinen Schatten hat, darf die Stadt nie mehr verlassen.“ Murakami, Haruki: Die Stadt und ihre ungewisse Mauer. Es handelt sich um einen imaginären Raum, den der Protagonist betreten kann. Wie dieser den Raum betreten kann, zeigt Murakami subtil an. Aber in diesem Roman sind auch andere Personen in der Lage, diesen Raum zu betreten und darin zu leben. Die anthropomorphe Mauer mit einem Torwächter wirkt auf der einen Seite nostalgisch aber auch sehr spartanisch, wie eine Ökokommune mit Ersatzprodukten. Echte Äpfel wachsen außerhalb der Stadt. Es gibt keine Musik. Nur einhörnige Tiere. Orte ohne Zeit, keine Emotionen. Es ist eine Stadt, die man nicht mit der Bezeichnung schön schmücken mag. Jeder, der die Stadt betritt, muss seinen Schatten abgeben. Es gibt nur eine ungefähre Zeit. Es sind scheinbar Orte des Übergangs. Vor allem die Bibliothek ist eine Art Zwischenwelt zu einer anderen Dimension, ein Romantischer Ort, ein geheimnisvolle Brück mit erweiterten Bewusstseinszuständen. In Tokio wurde an Murakamis Alma Mater eine Bibliothek errichtet, die sämtliche Werke des Autors in 50 Sprachen ausstellt . Mit dem Ziel, Murakamis Werk den Lesern noch näher zu bringen, wurde das Waseda International House of Literature (The Haruki Murakami Library) im Oktober 2021 auf dem Gelände der Waseda University in Tokyo, seiner Alma Mater, eröffnet. Nachdem man den Eingang des Gebäudes in Form eines Bogens durchschreitet, steht man vor einem Treppenaufgang, an dessen beiden Seiten sich Bücherregale aneinanderreihen. Der Architekt des Gebäudes, KUMA Kengo, sieht Murakamis Werke als „einen Tunnel, der Realität und Irrealität miteinander verbindet“ und hat diesen Raum dementsprechend gestaltet. Damit vermittelt er den Besuchern das Gefühl, in Murakamis Welt einzutreten.Botschaft von Japan (abgerufen 21.08.24). Worum geht es? Konflikte werden in Japan nicht direkt ausgetragen. Alles wird verklausuliert, in Metaphern versteckt. Gerade im magischen Realismus lässt sich die Gesellschaftskritik gut maskieren, aber dennoch erkennen. Wie in den meisten großen Romanen, geht es um Liebe, Trauer und Tod. Gerade die erste Liebe mit ihren Erfahrungen prägt sich uns besonders ein. Die Trauer über den Verlust schmerzt und ist groß. Auch der Tod spielt hier eine besondere Rolle. Ist er ein Übergang? Das bleibt, wie so manches Andere, der Interpretation des Lesers vorbehalten. Und der vielleicht wichtigste Punkt ist Selbstfindung! Wer bin ich eigentlich? Habe ich die Kraft, Mauern zu überwinden? Magischer Realismus „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ von Haruki Murakami lässt sich genau wie "Kafka am Strand", "1q84" und weitere Werke des Autors, dem Genre Magischer Realismus zuordnen. Der von Haruki Murakami mehrfach zitierte argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges ("Aleph") war ein Wegbereiter des magischen Realismus. Borges hat zwar keinen Roman geschrieben, aber seine Erzählungen beinhalten Literatur, Philosophie, Geschichte und Mythologie. Sie verschieben die Grenzen der Realität. Den magischen Realismus gibt es nicht nur in der Literatur, sondern auch in der Kunst, der Fotografie und im Film. Es handelt sich dabei um ein Subgenre der Fantasy. Diese Strömung begann im frühen 20. Jahrhundert in Südamerika. Dabei wird die Realität mit phantastischen Momenten durchzogen. Dadurch erweitert sich der Interpretationsraum für den Leser und er gewinnt neue Perspektiven auf das Geschehen. Der magische Realismus stellt die Verschmelzung von realer Wirklichkeit (greifbar, sichtbar, rational) und magischer Realität (Halluzinationen, Träume) dar. Er ist eine „dritte Realität“, eine Synthese aus den uns geläufigen Wirklichkeiten. Der Übergang zum Surrealismus ist fließend. Wikipedia (abgerufen 20.08.24) Berühmte Vertreter dieses Genres sind u. a. Mario Vargas Llosa, Gabriel Garcia Marquez, Carlos Ruiz Zafón, Franz Kafka und Haruki Murakami. Das Hörbuch "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" wird von David Nathan gesprochen AUSGABEHörbuch, UngekürztISBN9783957133175PREIS35,00 € (EUR)DAUER17 Stunden, 12 Minuten David Nathans sonore Stimme nimmt den Hörer mit und begleitet ihn durch Höhen und Tiefen. Der Sprecher nutzt die Atmosphäre des Geschehens und setzt sie mit seiner Stimme um. Er ist u. a. die deutsche Synchronstimme von Johnny Depp und Christian Bale. Auch als Hörbuchsprecher ist er sehr gefragt. Er spricht nicht nur Romane von Haruki Murakami, sondern u. a. auch von David Foster Wallace und Stephen King. Fazit/Kritik „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ Ich bin nicht nur ein großer Fan des japanischen Schriftstellers, sondern auch des Sprechers David Nathan. Nicht Murakamis neuer Roman ist ein Füllhorn der Interpretationsmöglichkeiten. Dieses Merkmal trifft auch alle seine Romane zu. Er entführt mich in unbekannte Welten, die zwar fremd sind, aber dennoch hat man das Gefühl, sie zu kennen, sich mit dem Protagonisten identifizieren zu können. Beim Lesen seiner Bücher, habe ich immer das Gefühl, es gibt mir etwas, das bleibt. Auf das ich lange zugreifen kann. Das ist natürlich sehr subjektiv Immer wieder bringt der Autor Musik ins Geschehen und dennoch gibt es in „dieser Stadt“ hinter der Mauer keine Musik. Auch das Motiv der Schatten, erinnert an den Leib-Seele-Dualismus. Aber auch in der Romantik findet man dieses Doppelgänger-Motiv. Welche Version ist das bzw. der oder die "Wahre Identität"? Haruki Murakami hat mich mal wieder beeindruckt. Meine Leseempfehlung: Nehmt euch Zeit, "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" zu erkunden. Es lohnt sich! Quellen Die Stadt und ihre ungewisse Mauer. Haruki Murakami. Dumont Verlag 2024. Die Stadt und ihre ungewisse Mauer. Haruki Murakami. Hamburg Hörverlag Zeit online https://www.zeit.de/2024/03/die-stadt-und-ihre-ungewisse-mauer-haruki-murakami-literaturnobelpreis-roman (abgerufen 11.08.2024) rbb Mit der Übersetzerin Ursula Gräfe in Haruki Murakamis Welten Orte und Worte · 11.01.2024 · 44 Min. https://www.ardaudiothek.de/embed/episode/13057757/ Botschaft von Japan https://www.de.emb-japan.go.jp/NaJ/NaJ2303/post_two.html (abgerufen 21.08.24) Weiter zu Rezension "1q84" Rezension "Naokos Lächeln" Rezension "Von Beruf Schriftsteller" Literaturcafè Dreamteam 181 Populärkollektiv Dieter Wunderlich Lesen Sie den ganzen Artikel
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Rezension: Denis Moschitto liest Seishi Yokomizo - Das Dorf der acht Gräber
Denis Moschitto liest Das Dorf der acht Gräber von Seishi Yokomizo Rezension © 2024 by Ute Spangenmacher für BookOla.de Seishi Yokomizo – Das Dorf der acht Gräber 2024 Aufbau Audio Autor: Seishi Yokomizo Interpret: Denis Moschitto Übersetzung: Ursula Gräfe Spielzeit: 9 Stunden und 46 Minuten Formaz: mp3 Download ISBN: 978-3-7570-1348-6 bei Amazon bestellen Continue reading Rezension: Denis…
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I read your challenges in translations list, and I agree with them for the large part, but I think you missed out on probably the practically biggest of them all:
The Pay.
Translations are not attributed much value. Or if it's the case, it almost always must be attached to quite the huge IP. (Like how the German translations of Haruki Murakami have settled for being done by a translator called Ursula Gräfe whom you'll only see doing work on "serious" novels from price winning literary authors and never in the manga/light novel/anime sections.) But then the value is still less based on the translation, but the IP itself enforcing levels of adequate accommodation.
Being a translator is seriously not an objectively sensible career choice you'd want to go for. And even if you do, you'd rather better try to become a political interpreter or something. This probably also has something to do with that science-subjects are always rated more valuable than the humanities, because science produces more of what is considered "hard value" fawning onto capitalism. Plus, humanities are kind of pigeonholed as the "woman"-subjects, so have sexism make everything even worse.
(All of which is further aggravated how language education in schools usually are just inefficient and painful, so almost everyone walks out half traumatized from the experience. Just think of the amounts of people who are forced to invest years of their lives on compulsory secondary languages and then just decide to drop it to hell as soon as school ends? (Cue, French.) How it literally damages people's confidence and self esteems because they couldn't succeed then and now just up and assume they can't later either. How somehow being competent in languages painted as something you either get the hang of naturally or are doomed to always suck ass at. And how you probably don't need it anyway, because that's not the asset to earn you that bread onto the table. Hint: It's the worst brainwashing ever. Talent certainly plays a role for literary quality, but you don't need Goethe-levels of literary genius for competency, which is entirely up to effort and finding your own efficient learning methods. And frankly, most entertainment pieces really aren't so up there that solid competency wouldn't do the job already.)
Which is very sad, because for a starter, it definitely discourages you from spending that effort to learn more languages. And learning languages widens up your horizons, because for becoming fluent in the language, you will also be compelled to dive into the culture it's situated in and have your own take a backseat while observing it. By doing that, you gain access to grasping and expressing whole new concepts. Which will help you to get behind somebody else's PoV if nothing else because you also notice that learning somebody else's personal language/currency works almost exactly the same way. (I daresay the world would definitely be a more peaceful and diverse place if everybody learned more languages in a way that teaches them the beauty of it. A lot of people aren't even really unwilling for acceptance, they are just literally incapable. You can't really, unless you learned the hows.) And then the few people who build those bridges for you get devalued by default.
That's actually a problem, because learning languages is a very mindful effort to be spent, often painstakingly. Especially if you really want to be capable in it, it's a lifelong never-ending effort of keeping yourself up to beef with the ever happening changes that happen as languages reflect the cultures of their time. Plural at that even within one language, since there are all sorts of niches, social circles etc. (Well, you should do that anyway, but reasons....)
Who does that much of an effort these days, where actually lived passion is kind of dying? Not a lot. And the few that do and are lucky enough to get that recognized as a skill of value are those who can choose their jobs and demand an appropriate price. And that very likely is not going to be your anime/manga/light novel/drama/pulp industries. Regardless of passion, you still have living expenses to earn. If you know Japanese, maybe probably rather go somewhere into the car industry. If you know Chinese, maybe go somewhere trade business related, etc.
Another big problem is also that a lot of entertainment industries are kind of thinking their audience is stupid...? (And arguably, they are even right a lot of times, sadly…) So why spend more money into productions that were cheap-ass light entertainment products nobody took really serious to begin with. Or are often just abused as badly made advertisements for their source media (modern anime, I'm looking at you). In the manga/light novel industry, some Japanese media conglomerates were wanting to push out more releases than established local publishers and their translators were able to handle. They got told so, what did they do? Outsourced a number to companies who are getting infamous for offering low pay. (Medibang has been one of them as of recent.)
And practically that means, that you will inevitably wind up with not so competent translators if your offered pay range is that low… or you get none at all. (In case anyone's interested, recently some German light novel publications translated from English rather than directly from Japanese caused a shitstorm. To top that off, some of those English ones have also been picked out for having some translation botches already.) Add to that working conditions can be/are bad, a lot of cranked out only caring for speed, QC only happening very limitedly or not at all, cases of translations getting redacted in the editorial stages, later discovered mistakes never being fixed because it would be too much work to correct it, etc. Probably not a job you actually want to work in, if you have a choice. So obviously less professionally aspiring translators are coming to be.
That's the translations for work side of things.
The other side will inevitably also crop up, and that's the fantranslation side of things. Fantranslations vs. professional is a tiring old battle that seems to never die out. It seemed to really have been this notorious only in Anime/Manga weeb thing before, but dramas with its increasing following look like they're taking the same path right now.
I think a part of putting fantranslations onto a pedestal it is tied somehow the widespread belief that permeates everything, "if you are into something/passionate about it, your work will be better!" (Anyone thinking of all those interview tips to convince the HR department of companies?) Which is a huge lie. Sure passion can increase your motivation to learn at all, somebody who puts their heart blood into something is likely more convincing to put care into something, but all of that still is very separate to talent, attained skill, access to proper learning methods - or knowing how to research the unknown reliably and fast. (Very important bit. It's impossible to be in the know of every cultural circle's specialized language, you need to have the skills where you can get that knowledge from.) That kind of devalues the worth of official work for pay in a pretty bad way, too. (Passion, fun and work should not be contradictions, but somehow it usually winds up being.) I think art generally suffers from that, where genius in art is kind of attached to the dirt poor suffering artist image.
And then, definitely, I think a lot of that is tied to all the bad traits usually attached to "weebs" and also the social media attention seeking instant gratification addiction. So somebody has some half-assed knowledge, or is really into some title and wants to flaunt their knowledge for attention. I think most people learning something new get into this stage at some point, where you are just excited to showcase that new thing you attained (regardless of its actual quality). But often there are a number of unhealthy environmental parameters that turn this into something pretty nasty and toxic with mob dynamics, too emotionally loaded personally and people get aggressive/defensive. (And definitely also has become a headache to translators, you always risk being bashed, it's not nice to read accounts of these.) And there is also the corner of pirates making money out of it all, who definitely don't care much about quality translations.
That's also why I'm a bit conflicted about fantranslations and crowdsourced translations. Yes, there are passionate and competent people who do this because they really just love doing it and so do it as a side because they have other main jobs. But there are also some who aren't out of bad reasons. But another kinda big thing in between these sections is that there really isn't much of a proper quality checking pipeline. You're already stuck with a crowd of middling translators to begin with. And sure there are sometimes many eager translators out there, but a lot of them, I think, are also just eager to flex their language learning muscles. (You learn best by using it, right?) And seriously, it's much easier and comfortable to just cop out some fantranslation (and get some attention) over something to love than go for the traditional ways to increasing your skills. Oh, and maybe you could even earn a penny for it? Cool! There is nothing wrong with translating the things you love. But it becomes a problem, when it's the only thing out there, being made official by people above who just take it without any proper quality checking and think it's ok to just throw it at an audience thinking they won't notice and care anyway. (Hint: globalization is a thing, more people are learning some levels of all sorts of languages with resources more easily available than you'd think…) It's also not helpful for the people learning, because then they will be badly informed about their own actual competency level. And that in turn may drag down other role efforts in the project in all sorts of sad ways. (I once saw a manga scanlation whose translation was even worse than google translate, but the lettering of the lines into the panels was pretty nice looking. I felt so bad for the editor's efforts being wasted like that.)
What this practically means to best do to improve things, I'm not sure. Crowdsourcing is cool as a concept, but if it's abused for cheap work force, then it's kind of not anymore. Tipping indie subbers for their efforts is nice for showing value for said efforts, but it doesn't change you're monetarily supporting grey action and that's icky in its own right. Just buying official versions with their bad translations will imply platforms and companies that don't care, that they can get away with it anyway. Not supporting official means is sad for the authors and everyone else on the staff and obviously also not helping to get them their pay and royalties, which is obviously a big problem, too. Pointing out errors in official translations is certainly important, but also runs risk to be abused by that other crowd trying to legitimize pirating. And quickly turns into bashing of the poor translator(s) who may have been actually doing their best or were just overworked. Etc, etc. It's like whatever you do, it winds up being no good. 💧
My personal cop out for the last two decades for a number of languages whose content I like e.g. Japanese was to simply learn it, so I can ignore translations and their quality for my personal enjoyment. (Also, directly buying manga in Japanese is cheaper than local versions, an extra plus.) And I was kind of just blissfully ignoring the debate as good as I could until there were some titles coming I was really looking forward to translated version coming, so I could recommend them to people. (And then wind up being eternally conflicted about doing so. Am I still heaving heavy sighs about Kieta Hatsukoi in English or I Hear the Sunspot in German? Absolutely.) … And then me gets unexpectedly into Thai stuff, and it's wholly dependence on subs again, and IT'S A FRIGGING PAIN. But to just start learning yet another language when I haven't even polished my started ones and then for basically just some dramas for a language that wouldn't have any conceivable use on my CV? (<- See the brainwashing at work right there?)
The best thing I was able to come up with so far is that if good translations are spotted, they should get their deserved praise by being talked about. But that is pretty hard to do on a bigger scale that matters, because you can't do that when you don't actually know if they are good. Translations like scriptwriting are kind of invisible roles that only get visible when they are trashed upon. (And a really good translation's entire point is to render itself unnoticeable.) Aside from… I don't even remember the last time I saw a really brilliant translation anymore.
………………………………………….
One note on Challenge #2 and enforced philosophies, too: Specifically for Japan, they usually don't care about international markets, but when they do, they often have this mentality of protectiveness. They hate to be potentially misunderstood and then lose face. Ambiguity is in their language, and a lot of their type of communication is to not single out the elephant in the room and name it. That's the entire point to begin with, but Western languages aren't quite like that. What results is that some niche things on which they know that it runs huge risks to be misunderstood are deliberately kept under wraps. (I've read interesting reports of some people buying some erotic game only to find out they are geolocked to Japanese OS systems.) If anyone's also interested, they could dig into Neon Genesis Evangelion comeback story to availability. Accounts have it that Funimation made an apparently kinda more free translation dub for the third Rebuild movie, showing it at a Con, shipping fans going livid and there happened to be somebody from the Japanese company side there, who walked out of it basically traumatized. After that they had to redub the movie and then when the rights to the TV series were sorted out again everything was resubbed and redubbed there, too. Everything became more literal/"Japanese" and in some parts also bizarre. "You are worthy of my grace" has become quite infamous now. I think that's a trend that might grow sooner or later when Japan is getting it into their minds to consider international audiences more. In anime/manga they already start to do so at places. Maybe other countries will follow suit once their IPs are big enough.
Agreed. And this is a minefield because it also gets into ownership of IP. Who owns the words (subs)? The original content creator? The translator? Is it really yours if someone else wrote it first? Where is the line drawn? It's the old fanfic argument.
Like, for example, German translators (of literary books etc..) own the copyright to their translations (unless they were work for hire) but they are some of the only ones in the world. German copyright law is... different. This has resulted in some pretty INSANE titles, because titles are also under copyright in Germany (but not, for example, in the USA). It also means writers (who have the choice) will hire German translators based/native to outside of Germany so they don't have to deal with the copyright contract issues.
On the other end of the spectrum is China who has no interest in protecting or playing nice with any IP legislation (country specific or international). So the best most authors can hope for is a Taiwanese publishing deal.
This is all VERY different from trademark.
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das seidenraupenzimmer
roman von sayaka murata
eerschienen 2020
im aufbau verlag
isbn: 978-3-351-03793-2
(von tobias bruns)
es ist die geschichte vom “magical girl” yuki. es ist die geschichte vom “außerirdischen” yu. yuki ist überzeugt, dass cousin yu vom gleichen planeten stammte wie ihr “freund” pyut - und zwar vom planeten pohapipinpopopia. es war dieser freund, der yuki zum “magical girl” gemacht hat, denn er wurde zur erde geschickt, um diese zu retten... yu und yuki verbindet sehr viel - beide scheinen von ihren familien nicht erwünscht zu sein. sie verlieben sich und möchten heiraten. sie treffen sich nur zu den feiertagen in einem abgelegenen dorf jedes jahr mit der ganze familie. dann wird yuki immer mehr von einem lehrer bedrängt und schlußendlich von diesem vergewaltigt. die eltern glauben ihr ohnehin nichts, denken sie wolle auf kosten anderer aufmerksamkeit erschleichen... immer mehr flüchtet das mädchen in ihre fantasiewelt und beim nächsten treffen mit yu beschließt die kleine yuki mit ihrem “ehemann” die ehe zu vollziehen - es führt nach der entdeckung zu einer familiären katastrophe. yuki wird isoliert und muss sich der japanischen gesellschaftsordnung unter ständiger beobachtung von eltern und schwester unterwerfen. sie heiratet einen mann, obwohl yu für sie noch immer alles ist. nach zwanzig jahren beschließt yuki, mit ihrem mann das alte haus in dem kleinen dorf zu besuchen, in dem sie so glücklich war und das in ihrem mann alle sehnsüchte nach einer besseren welt erweckt, denn ihre ehe ist an sich nur eine scheinehe, die die beiden eingehen, um den anforderungen ihrer familien und der gesellschaft nachzukommen. einmal angekommen und herzlich vom onkel begrüßt beginnt die geschichte sich bahn zu brechen...
was für eine geschichte... warum können japanische autoren einfach so geniale geschichten erzählen? es liegt sicher nicht (vielleicht ein wenig) an der ausgezeichneten übersetzerin ursula gräfe, die schon murakami immer traumhaft ins deutsche übertragen hat. es ist eine traurige, eine dramatische geschichte von kindern, die missbraucht werden, die nicht gehört werden - nicht in der gesellschaft und nicht in den strengen hierarchien familiärer und politischer art -, die ihr leben lang etwas verarbeiten müssen, was kaum ein erwachsener schaffen kann... murata zeichnet ihre protagonisten so scharf, so echt und in allem drama auch mit freude. sie zeichnet eine gesellschaft, wie sie nun einmal existiert und prangert unverhohlen ihre missstände an - eingebettet in einem roman. schrift ist stark - auch in form des romans (oder vor allem? kommt er doch erst einmal so harmlos daher...). welche wege menschen gehen, die sich unterordnen müssen, weil sie nicht die kraft haben auszubrechen aus den ihnen auferlegten normen - die rede ist erst einmal nicht von gesetzlichen normen... doch welche wendung kann dies nehmen? die wendung, die die geschichte nimmt ist zutiefst beeindruckend. ein genialer streich von sayaka murata. ein berührender roman, zugleich so genial absurd und dennoch gibt er das gefühl, trotz dieser absurdität nicht weltfremd zu sein... bleibt nur ein zu sagen: lesen!!!
#das seidenraupenzimmer#sayaka murata#aufbau verlag#philosophenstreik#tobias bruns#roman#rezension#literatur
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Tag 4! Die Hälfte der #murakamicountdown, iniziert von @pinkfish_royal ist geschafft und der Tag an dem die Neuerscheinung in die Läden kommt rückt immer näher. Ein klein wenig hibbelig bin ich und kann es kaum noch erwarten. Heute zeige ich euch eine fantastische Kurzgeschichte - Schlaf - mit wahnsinnig tollen Illustrationen von Kat Menschik. Es sollte ihr erstes Buch sein, dass sie von Haruki Murakami illustrieren sollte, allerdings nicht ihr letztes. Die in dunklem Marineblau und Silber gehaltenten Bilder greifen die Stimmung, die Atmosphäre der Kurzgeschichte sehr gut auf. Seit der Deutschsprachigen Erscheinung von - Schlaf - sind inzwischen fünf fremdsprachige Ausgaben mit den Illustrationen von Kat Menschik, darunter auch auf Japanisch - erschienen. Wenn Ursula Gräfe nun die Deutsche Stimme Murakamis ist, dann kann man Kat Menschik wohl das illustratorische Pendant. Schlaf war auch für mich ein Debüt. Vorher hatte ich mit Kurzgeschichten nichts am Hut. Mittlerweile lese ich nicht nur von Murakami Kurzgeschichten, sondern auch von anderen Schriftstellern. Hauptsächlich von Charles Bukowski und Truman Capote. #harukimurakami #村上春樹 #眠り #nemuri #schlaf #dumont #dumontbuchverlag #germanedition #murakamirules #murakamishouldwinthenobelprize #murakamifornobelprize #beautifulbook #books #bookstagram #igreads #instabooks #booksofinstagram #bookofthemonth #bookhoarder #ilikebigbooksandicannotlie #mustread #booklovernevergotobedalone #instaread #gregorsbooks #readagram #harukist
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#75.Geburstag#DieStadtundihreungewisseMauer#dumont#ebook#hamburghörverlag#HardboiledWonderland#harukimurakami#Hörbuch#magischerRealismus#Murakami
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Im Reich des Un(ter)bewussten
Sechs Jahre nach seinem letzten Roman legt Haruki Murakami ein dunkel leuchtendes Alterswerk vor. Pünktlich zu seinem 75. Geburtstag erscheint heute sein neuer verblüffender Roman »Die Stadt und ihre ungewisse Mauer«. Gelegenheit, auf sein Werk und dessen Magie zu schauen, zu dem ganz wesentlich seine deutsche Übersetzerin Ursula Gräfe beiträgt. Zugleich setzen Filmemacher wie Ryusuke Hamaguchi, Lee Chang-dong oder Trần Anh Hùng, Illustrator:innen wie Kat Menschik oder Daniel Liévano und Vorleser wie David Nathan dafür, dass seine Welten auch in anderen Dimensionen leuchten. Read the full article
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Literatur für die Ohren
Urlaubszeit ist Lesezeit. Das trifft nicht für alle zu. Viele nutzen die freien Tage auf der Sonnenliege oder am Bergsee lieber für ein gutes Hörbuch. Sieben Audio-Empfehlungen für den Sommer.
Bevor der Tag beginnt
Christa Wolf, Sarah Kirsch: Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt. Auswahl aus dem Briefwechsel, gelesen von Iris Berben und Sandra Quadflieg. 2 Std. 41 Min. 20,00 Euro „Liebe Kirschen, Euer Brief ist traurig und kann einen traurig machen. Ich könnte Euch auch was über Stimmungen erzählen. Aber wisst ihr, man muss glaub ich darüber hinweg kommen, und sich alles genau ansehen, was man geschrieben hat, muss sich selbst überprüfen, ob man es ohne Hintergedanken geschrieben hat und es immer und überall verteidigen könnte“, schrieb Christa (mit Gerhard) Wolf im Januar 1963 an Sarah (und Rainer) Kirsch und schon aus diesen wenigen Zeilen klingt die Vertrautheit heraus, die zwischen den beiden Schriftstellerfamilien – die einen in Berlin Pankow, die andere in Halle an der Saale. Fast drei Jahrzehnte lang standen die Wölfe und die Kirschen in engem Kontakt, tauschten sich über Alltägliches und Privates, aber auch über Politisches und Poetisches aus, bis die Freundschaft kurz nach der Wende an unterschiedlichen politischen Vorstellungen zerbrach. Aber diese drei Jahrzehnte hatten es in sich, wie die pointierte Lesung von Iris Berben und Sandra Quadflieg ausgewählter Briefe zeigt, denn immer wieder ging es auch darum, wie sie unter den politischen Gegebenheiten überhaupt schreiben können. Man folgt ihren Gedanken über den Kreislauf aus Leben, Schreiben und Wirken, den Einflüssen von außen und dem inneren Drängen. Vor allem aber fanden hier zwei Autorinnen ineinander jeweils sehr genaue Leserinnen, die sich in der gegenseitigen Lektüre hielten und erkannten.
Für die Strandmatte
Leïla Slimani: Das Land der anderen. Aus dem Französischen von Amelie Thoma. Ungekürzte Lesung mit Wiebke Puls. 10 Std. 31 Min. 22,00 Euro. Eine französisch-marokkanische Ehe in den vierziger Jahren. Kann das gut gehen? Davon handelt der neue Roman von Prix-Goncourt-Preisträgerin Leïla Slimani (»All das zu verlieren«, »Nun schlaf auch du«). Im Mittelpunkt steht Mathilde, die sich in den marokkanischen Offizier Amine verliebt und ihm in seine Heimat folgt. Doch dort stellt sie fest, dass Vorurteile und kulturelle Unterschiede von der Liebe nicht einfach ausgemerzt werden. Der französische Kolonialismus wird ihr während der ausbrechenden Unabhängigkeitskämpfe in Marokko ebenso zur Stolperfalle wie die patriarchalen Traditionen der Kultur ihres Mannes. Aber Mathilde kämpft und diesen Kampf beobachtet der Roman nüchtern, aber klar. Slimani weitet aber den Blick auf die Welt, die ihre Figur umgibt, auf die Familie ihres Mannes, in der der Durst nach Unabhängigkeit zwei ganz unterschiedliche Wege findet. »Das Land der anderen« ist ein Roman über eine Frau, die die Fremde zu ihrer Heimat machen will, ohne ihre Selbstbestimmung aufgeben zu wollen, aber auch eine Geschichte über ein Land, das nach Unabhängigkeit dürstet. Ein großer Roman über Liebe, Macht und Identität, wunderbar eingelesen von Wiebke Puls.
Politik für Unterwegs
Ulrich Lampen: Saal 101. Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess. Mit Michael Rotschopf, Katja Bürkle, Thomas Thieme, Bibiana Beglau, Barbara Nüsse, Martina Gedeck, Florian Fischer, Thomas Schmauser, Ercan Karacayli, Gonca de Haas, Gabriel Raab, Kathrin von Steinburg. 10 Std. 23 Min. 49,00 Euro Das Strafverfahren vor dem Oberlandesgericht in München galt als juristischer Jahrhundertprozess und hat doch so viele enttäuscht. Wie das kommen konnte, lässt sich kaum sagen, aber wie der NSU-Prozess verlaufen ist, schon. Das Dokumentarhörspiel »Saal 101« zeichnet das Verfahren auf Basis der Protokolle der ARD-Berichterstatter nach, denn ein Audio- oder Videomitschnitt von Gerichtsprozessen ist in Deutschland nicht erlaubt. Wie ein Kaleidoskop wird hier der Versuch gemacht, die Geschichte des Nationalsozialistischen Untergrunds zu rekonstruieren, die Zusammenhänge zwischen den Taten aufzuzeigen, das Umfeld von Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe sowie deren Unterstützer Ralf Wohlleben, André Eminger, Holger Gerlach und Carsten Schultze zu beleuchten und den Verlauf des Prozesses und der Erwartungen der Beteiligten einzuordnen. Das Hörspiel überzeugt in seiner Vielstimmigkeit, die sich nicht an den auftretenden Figuren orientiert, sondern an Situations- und Ebenenwechseln. So entsteht ein klares Bild vom größten Rechtsterrorismus-Prozess der deutschen Geschichte, indem nüchtern Fakten von Mutmaßungen, Aussagen von Vorhaltungen, Protokollauszüge von Berichterstattung und Nacherzählungen von Zeugenaussagen getrennt werden – um sie schließlich wieder in einen Zusammenhang zu den Taten zu bringen, auch wenn die zugrundeliegenden Ereignisse monate- oder jahrelang auseinanderliegen. Wer den NSU-Prozess verstehen und den Hintergründen auf die Spur kommen will, kommt an diesem bedrückenden, schockierenden und erhellenden Hörspiel nicht vorbei.
Geschichten für Zwischendurch
Haruki Murakami: Erste Person Singular. Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. Ungekürzte Lesung mit Frank Arnold. 4 Std. 49 Min. 22,00 Euro Und sofort ist man drin, in der magischen Welt des Haruki Murakami, auch wenn man in dem Band »Erste Person Singular« viel weniger Zeit hat. Neun schmale Erzählungen legt der Japaner hier vor, die alles haben, was man sich von ihm wünscht. Surrealistische Träume, ambivalente Gefühle und rätselhafte Beziehungen treffen auf seine Lieblingsthemen Musik, Sport, Philosophie und Sex – all das garniert mit dem typischen Spiel mit vermeintlich autobiografischen Elementen. Man darf den Titel wortwörtlich nehmen, die Ich-Perspektive ist die prägende dieser Erzählungen, die oft von jungen Männern handeln, die journalistische oder literarische Ambitionen verfolgen oder bereits reüssiert haben. Unerwartete Begegnungen, vielsagende Unterhaltungen und erotische Abenteuer werden nicht nur einmal zum Ausgangspunkt ihres Schreibens. Nach der fulminanten Lesung der Neuübersetzung der »Chroniken des Aufziehvogels« führt Frank Arnolds Stimme auch hier sicher durch die geheimen Gänge von Murakamis Literatur, die einmal mehr vom Leben als verschlüsseltes Mysterium erzählt. Auch wenn diese Erzählungen den Murakami-Kosmos nicht erweitern, so zementieren sie – stilsicher und packend – das Fundament dieses großen Werkes.
Endlich Zeit für einen Klassiker
Thomas Pynchon: Die Enden der Parabel. Ein Hörspiel von Klaus Buhlert mit Franz Pätzold, Golo Euler, Bibiana Beglau u.a. Hörbuch Hamburg. 14 Std. 79,99 Euro. Ausgezeichnet mit dem Pulitzerpreis und dem National Book Award gehört Thomas Pynchons »Die Enden der Parabel« zu den Kultromanen der Moderne, die man gelesen haben muss. Viele von denen, die es versucht haben, sind gescheitert an diesem Monument, das um den Raketenkrieg der Engländer und den Niedergang des Dritten Reiches kreist. Pynchons Erzähler betrachtet dabei vor allem die Ereignisse rund um den sexsüchtigen GI Tyrone Slothrop, dessen Libido irgendwie mit den Einschlägen der deutschen V2-Raketen in Verbindung steht. Als der nach Kriegsende der Rolle der deutschen Großindustrie in der Vernichtungsmaschine Nazideutschlands immer näher kommt, greifen Paranoia und Konspiration um sich. Über zwei Jahre hat sich Klaus Buhlert in die Erarbeitung und Produktion einer sensationellen akustischen Version des fast 1.200 Seiten umfassenden Werks gekniet, nachdem Pynchon erstmals der Vertonung seiner Literatur zugestimmt hat. Und er hat sich einmal mehr übertroffen, nicht umsonst ist diese rauschende, brüllende und knisternde Vertonung mit dem Deutschen Hörbuchpreis 2021 ausgezeichnet worden. Eine bessere Chance, diesen literarischen Klassiker des 20. Jahrhunderts zu hören, werden Sie nicht bekommen.
Träume in der Abendsonne
Marcel Proust: Der geheimnisvolle Briefschreiber. Frühe Erzählungen. Aus dem Französischen von Bernd Schwibs. Ungekürzte Lesung von Cédric Cavatore. 1 Std. 17 Min. 24,00 Euro. Im Proust-Jahr kommt man an dem großen Franzosen auch im Hörbuch nicht vorbei. Natürlich könnte man sich noch einmal die wunderbar schnurrende Lesung der Gesamtausgabe seiner »Suche nach der verlorenen Zeit« von Peter Matic auf das Abspielgerät laden, aber der Platz für den Klassiker ist schon vergeben und bei über 150 Stunden Laufzeit bräuchte es ohnehin eher ein Sabbatical, als einen Sommerurlaub. Deutlich kürzer und eigentlich viel zu kurz sind die frühen Erzählungen, die zum 150. Geburtstag des großen Romanciers unter dem Titel »Der geheimnisvolle Briefschreiber« erstmals veröffentlicht werden. Kaum älter als 20 Jahre schrieb Proust diese sechs Kurzgeschichten, die von Liebe, Glaube und Hoffnung handeln. Schon als junger Autor konnte er deren Vibrationen und Schwingungen beschreiben wie kaum ein anderer. Dazu kommt ein wenig Skandal, etwa wenn sich in der titelgebenden Erzählung hinter dem geheimnisvollen Briefschreiber eine Frau verbirgt oder ein Hauptmann einem Gefreiten gegenüber Gefühle empfindet und Proust so über gleichgeschlechtliche Liebe in einer von der katholischen Moral beherrschten Gesellschaft schreibt. Das empfindsame Timbre von Cédric Cavatores Stimme passt perfekt zu diesen zarten Erzählungen.
Statt Tatort und Netflix
Ian McGuire: Der Abstinent. Aus dem Englischen von Jan Schönherr. Ungekürzte Lesung von Tobias Kluckert. 8 Std. 58 Min. 23,00 Euro. Nebel und Rauch hängen über den Straßen von Manchester im Jahr 1867, als im Morgengrauen drei Mitglieder einer irischen Geheimorganisation gehängt werden. Manchester, wo der Siegeszug des Raubtierkapitalismus mit der Ausbeutung der Industriearbeiter begann, ist in Ian McGuires neuem Roman Ausgangspunkt einer Geschichte, die sich in die Abgründe des Konflikts zwischen Iren und Engländern begibt. Der Tod der drei Fenians schreit nach Rache, wofür der Ire Stephen Doyle angeheuert wird, der sein Level an Grausamkeit als Veteran im amerikanischen Bürgerkrieg ins Maximum gesteigert hat. Ihm gegenüber steht ebenfalls ein Ire, der strafversetzte Polizist James O’Connor, der seit dem Tod seiner Frau mehr ins Glas als nach dem Rechten schaut. Als Teil der englischen Polizei steht er nun als Abstinent zwischen den Fronten in einer archaischen, von männlicher Brutalität geprägten Welt. McGuire blickt in diesem Roman ins Auge des Orkans der Gewalt und beobachtet, wie sie an den Rändern ausufert und diese Gesellschaft erfasst. Lebhaft, atmosphärisch dicht und ohne Umschweife zielt McGuire mit dieser Geschichte aufs Elementare. Dazu passt die vielstimmige Lesung von Tobias Kluckert, dessen raue Stimme genau dorthin geht, wo die Geschichte einschlägt: in die Magengrube. Alle vorgestellten Hörbücher sind über die etablierten Audio-Bibliotheken buchbar. Read the full article
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