#Heidegger und ein Paar Schuhe
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Von wem sind die Schuhe?
Vom wem die StrĂŒmpfe? Das sind so Fragen, die, weil sie sich in Schichten und an Schichten stellen, archĂ€ologisch und genealogisch angegangen werden sollten.
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Eigentum
Die Schuhe, so unterstellt Heidegger in seinem Aufsatz ĂŒber den Ursprung des Kunstwerkes, gehören einer BĂ€uerin. Gemeint sind zwei Schuhe, die van Gogh gemalt hat. Heidegger unterstellt dazu noch, dass es sich um ein Paar Schuhe handele. Er schreibt die Schuhe zu, einer BĂ€uerin. Das nennt Derrida in einem Kommentar eine Attribution und eine Identifikation. Es ist eine Verdopplung, in der eine Person nicht nur EigentĂŒmerin, sondern auch durchgangen wird. Die BĂ€uerin bildet noch eine Passage, mit der sich Heidegger das Bild aneignet, sprich: ihm Sinn bis hin zur Wahrheit gibt.
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Komödie
Komödie ist dasjenige Drama, das von Leuten handelt. Sie handelt von denen, von denen immer etwas absteht, zum Beispiel Haare, FĂ€den, Ohren oder SchnĂŒrsenkel. In der Komödie sprechen die Leute abschweifend, dort spricht man keine Hochsprache, man spricht dort Dialekt, in Tönen, die fĂŒr nichts ganz, nicht ganz gerade stehen. Man spricht dort Hessisch oder Kanack oder sagt wenigstens mal oi wey. Die Komödie steht den Leuten nicht, lĂ€sst sie lĂ€cherlich erscheinen. Sie steht den Leuten ab. In der Komödie tauchen Abstehende und eingebildete Kranke, also Abgestandene auf. Komische Leute: eine Tautologie, die einschlieĂt, widersprĂŒchlich zu sein.
In der Komödie sind alle Seiten falsch und am Ende ist alles zerstiebt, zersteubt (alles andere bestĂ€ubt oder verstaubt), alles zerstoben. Die talentiertesten Melancholiker fĂŒhlen sich in der Komödie am wohlsten. Da schunkelt es so. Hat einer immer noch keinen Witz, kann seine Melancholie so doll nicht sein. Die Kömödie zerstreut nichts, was nicht zerstreut wĂ€re; sie expliziert Zerstreuung, die spĂ€testens seit Blaise Pascal zu den KĂŒltĂŒrtechniken der SouverĂ€nitĂ€t gehört (auch oder weil die Leute, das Personal der Komödie, gerade nicht souverĂ€n sind).
Larry David ist Komödiant. Die oben abgebildete Passage ist eine Referenz. Sie ist eine Referenz zu etwas und an etwas. Sie ist Referenz an Martin Heideggers Text ĂŒber den Ursprung des Kunstwerkes, an eine Replik von Meyer Shapiro, an Jacques Derridas Text Restitutionen/ von der Wahrheit nach MaĂ und an Carlo Bordonis Heidegger und ein Paar Schuhe. SpĂ€testens jetzt ist diese Passage eine Referenz, die an diesen Texten hĂ€ngt, weil sie mit diesen Texten assoziiert ist. Die Passage formuliert die Frage nach dem Eignen, nach dem Eigenen, nach dem Eigentum und nach dem EigentĂŒmlichen als Frage danach, wem (die) Schuhe gehören. Larry David ist ein Mime, er stellt in dieser Passage Larry David nach.
Klingt alles erfunden, ist es auch, Ă€ndert aber kein Fitzelchen an dem, was daran wahr und real ist. David braucht Schuhe und findet welche in einem Haufen. Diese Schuhe werden nicht mehr als das gebraucht, als das die hergestellt wurden. Ihren eigentliche Sinn und ihre eigentliche Funktion wird in dem haufen nicht wahrgenommen. In dem Haufen erinnern sie an den Holocaust oder die Shoa, dafĂŒr sind Schuhe eigentlich nicht gemacht. Also nimmt David ein Paar aus dem Haufen. Ohne Aneignung eignet sich wenig, nicht die Komödie, nicht, wenn sie anfangen will, dann muss auch die Eignung anfangen.
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