#Gläserne Kette
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In their time the brothers Hans & Wassili Luckhardt were spearheads of modernist architecture and technology: their experimental housing development on Schorlemerallee (1924-30) and the houses at Am Rupenhorn (1929-30), both in Berlin, are indelible parts of 20th century architecture included in the major surveys of the modern movement. In view of their historical significance it is remarkable that the last comprehensive survey of their work dates back to 1990 when the Akademie der Künste devoted an exhibition and publication to the work of the brothers. Almost three-and-a-half decades later Carsten Krohn dedicates the latest volume in his series of surveys of key modern architects to the Luckhardts. Again written together with Michele Stavagna and published by Birkhäuser, it collects their 40 realized projects and documents them, where still extant, in new photographs and plans that capture the impressive quality of their work.
The visual documentation is complemented by Krohn’s and Stavagna’s essays that provide artistic as well as technological insights into the Luckhardts’ varied oeuvre. They first received attention as contributors to the „Gläserne Kette“, the utopian correspondence initiated by Bruno Taut in 1919 to discuss and fantasize about architecture. In their drawings the brothers showed quite differing ideas about a future architecture: while Hans leaned towards expressive forms, Wassili focused on structural aspects as basis for his designs. But although in their first projects the expressionist forms dominated, in the long run rational forms prevailed. Their proving ground became a plot on Schorlemerallee where they experimented with brickwork, steel framing and concrete but also realized their own studio together with their partner Alfons Anker.
With the power grab of the National Socialists their career markedly slowed down and Alfons Anker had to flee to Sweden. In the years following they survived on private commissions but successfully continued their work after the end of the war.
With their latest book the duo Krohn/Stavagna provide a long overdue new survey of a significant German architectural practice. Highly recommended!
#hans luckhardt#wassili luckhardt#alfons anker#carsten krohn#architecture#germany#modernist#architecture book#book#monograph
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Erwischt
Mit kleinen Trippelschritten bewege ich mich mühevoll Richtung des zweiten Tisches. Ich muss vorsichtig sein und mir alle Mühe geben, dass nichts aus den Gläsern schwappt, die auf dem Tablett stehen, das ich trage. Jeder verschüttete Tropfen würde mich in Schwierigkeiten bringen, und meine Lage ist ohnehin schon schwierig genug. Das Tablett hängt mit zwei Ketten an meinem Halsband und ist am Bauch mit einem Riemen um meine Talie befestigt. Meine Hände stecken in engen Fausthandschuhen aus schwarzem Gummi und sind seitlich am Tablett fest gemacht. Ich trage ein ultra kurzes Dienstmädchenkleid mit weißen Rüschen, Schürze und Häubchen. Dazu hochhackige Pumps, schwarze Feinstrumpfhosen und als Slip eine Plastikhose zu knöpfen. Das Kleid ist so kurz, dass man meinen steifen Penis sehen kann. Wegen der kurzen Kette, die meine Fußschellen verbindet, komme ich nur langsam voran und bilde mir ein. Von allen Seiten beobachtet zu werden. Der Gast für den das Glas Whiskey bestimmt ist, schaut ungeduldig in meine Richtung. Ich erhöhe meine Schrittfrequenz, er soll sehen, dass ich mich bemühe, dabei schwappt etwas aus dem Longdrink, der für seine Partnerin bestimmt ist. Am Tisch angekommen, knie ich mich mit gesenktem Blick vor ihn hin, und warte bis er die Getränke vom Tablett nimmt. Seine Stirn kräuselt sich als er die kleine Pütze auf dem Tablett sieht. „was ist das?“ fragt er streng, „Verzeihung Sir, in der eile ist ein wenig heraus geschwappt“ sage ich unterwürfig. „das sehe ich selbst“ erwidert er zornig. Ich weis, er sucht nur einen Vorwand um mich zu schikanieren, und so oder so, ich komme ohne Strafe aus der Nummer nicht raus. Er nimmt die Gläser vom Tablett und fasst mich am Kinn, „schau mich an“ sagt er bedrohlich, ich schau in zwei zornig funkelnde Augen. „Was soll ich jetzt mit dir tun?“ ich weis was er hören will, „Ich bitte um eine angemessene Strafe Sir“ Er hebt seine andere Han und gibt mir eine Ohrfeige, hält aber weiter mein Kinn fest und fixieret meinen Blick. „Ok, Strafe, ja, mal sehen…“ er schlägt jetzt langsam, rhythmisch immer kräftiger, „.. was ist denn angemessen, mal überlegen..“ er ohrfeigt mich bis mir die Tränen kommen, erst dann ist er zufrieden und stößt mich weg. Ich kippe nach hinten, dabei entblößt sich mein Schritt vollends, er starrt auf meinen Penis, dann streckt er sein Bein aus, stellt den Fuß zwischen meine Schenkel. Er beugt sich vor und zieht mich zu sich hin. Jetzt sitze ich fast auf seinem Bein. „na los, rammel mein Bein du geiler dreckiger Köter“ Inzwischen sind auch die Gäste ringsum auf uns aufmerksam geworden und warten darauf, dass ich den Befehl ausführe. Mir ist klar, würde ich nicht gehorchen, hätte ich schlimmeres als das zu erdulden. Langsam begann ich mich zu bewegen und rieb meinen Penis an seinem Bein, immer schneller, immer heftiger bis ich den Orgasmus nicht mehr zurückhalten konnte und in mein PVC Schutzhöschen ejakulierte.
Als ich die Augen öffnete, fühlte ich mich elend. So ist es immer nach dem Abspritzen, ich schäme mich unendlich, und gewöhnlich ziehe ich so schnell es geht die peinlichen Klamotten aus, aber nicht heute, denn heute hatte ich besondere Vorkehrungen getroffen, um meine perversen Spielchen hinaus zu ziehen. Ich trug das Outfit wie in der Fantasie Geschichte, aber hatte mich selbst so gefesselt, dass ich mich nicht befreien konnte und ausharren musste, bis so in ca. 30 Minuten Die Reue nachließ und die Geilheit langsam zurück kehrt. Heute Morgen war Eva, meine Frau, mit dem Zug zu Besuch zu ihrer Freundin gefahren. Sie würde Übernacht bleiben und ich sie Morgen vom Bahnhof wieder abholen. Also hatte ich sturmfrei und konnte, wie immer wenn sich die Gelegenheit bot, meinen Spielchen nachgehen. Heute sollte es besonders sein, da ich mir einen Schlüßelsafe besorgt hatte und ihn das erste mal benutze. Man kann sich selbst so fesseln, dass man keine Chance hat ohne Hilfe wieder frei zu kommen. Ich habe Hand und Fußfesseln so mit einer kurzen Kette verbunden und mit einer zusätzlichen an der Heizung fest gemacht. Die Handschellen habe ich am Rücken einrasten lassen, so hatte ich nur wenig Bewegungsspielraum und konnte auch das Zimmer nicht verlassen. Der Schlüssel war sicher im Schlüsselsafe verwahrt, und dieser so eingestellt, dass ich erst in vier Stunden mich befreien konnte. Jetzt war etwa eine Stunde vergangen, und hätte ich die Möglichkeit gehabt mich vor der Zeit zu befreien, ich hätte es getan, so sehr war ich durch den Orgasmus ernüchtert. Ich versuchte an nichts zu denken und wartete bis ich mir nicht mehr so blöd vorkam, da erschrak ich, weil ich glaubte unser Türschloss gehört zu haben. Starr horchte ich in die Stille, dann die Gewissheit, da war jemand im Flur. „Alex, Schatz, bin wieder da der Zug ist ausgefallen, und dann hatte ich keine Lust zu warten“ Verdammt, das kann doch nicht wahr sein, das ist der Super Gau, das hätte nie passieren dürfen. Panisch überlegte ich mir wie ich das Schlimmste vermeiden konnte, aber ich hatte keine Chance, im Nächsten Augenblick schon betrat Eva das Wohnzimmer und erstarrte. Entsetzt und ungläubig starrte sie mich an, Ihre Augen wanderten über meinen Körper, ich konnte nichts verbergen, angewidert sah sie meinen Spermaverschmierten Schritt an. Dann verließ sie wortlos den Raum, um nach einer Weile mit dem Handy in der Hand zurück zu kehren. Sie fotografierte mich von allen Seiten, aber sagte kein Wort. Als sich meine Starre gelöst hatte versuchte ich eine Erklärung. „Eva, ich weis. Das sieht schrecklich aus, aber bitte lass mich dir erklären“ Sie zeigte keine Reaktion und verlies das Zimmer abermals. Sie kam nicht zurück, und ich musste noch 3 Stunden in dieser schrecklichen Situation verharren, bis ich mich befreien konnte. Ich riss mir förmlich die Sachen vom Leib, packte zusammen und schlich nach oben, wo ich all meine Spielsachen in Schachteln aufbewahre. Eva hatte alle ausgeleert und im ganzen Zimmer verstreut und mein Bettzeug dazu geworfen. Sie hatte sich im Schlafzimmer eingeschlossen. Ich packte eilends zusammen, schleppte das Zeug in den Kell, wo wir einen kleinen Raum haben, der ab und zu als Gästezimmer dient und ein Klappbett drin steht. Die Spielsachen habe ich in einem anderen Raum hinter Gerümpel gepackt und mich in die kleine Kammer zurückgezogen und gehofft, dass wenn ich aufwache, alles nur ein böser Traum war.
Vier Wochen später wohnte ich immer noch in der Kammer, Eva sprach nur das nötigste mit mir. Am Tag danach hatte wir eine Aussprache in der ich die Gelegenheit hatte reinen Tisch zu machen. Ich erzählte ihr alles, ungeschönt, wie mich diese Sucht schon mein Leben verfolgt und quält, wie und wann ich es heimlich auslebte und natürlich wie sehr ich es bereue. Sie hatte mir zwar zugehört, aber nichts dazu gesagt. Irgendwie war ich erleichtert, dass es endlich heraus war, auch wenn es bedeutete, dass ich mein Leben neu sortieren muss. Um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen hatte ich begonnen die Wäsche zu machen und zu putzen, auch um Eva zu zeigen wie sehr ich es bereue. Ironisch könnte man sagen, ein gutes hatte es auch, der Druck Spielchen zu machen war weg. Zum ersten mal seit ich denken kann beschäftigten mich meine Fantasien nicht fortwährend. Wenn ich jetzt Strumpfhosen sehe oder sonst einen Schlüsselreiz, bleibt dieses dumpfe Bauchgefühl aus, das sonst da ist wenn meine Veranlagung getriggert wird. Ich surfte gerade ein wenig im Internet, als Eva mich rief in die Küche zu kommen. Seit Langem das erste mal, dass sie was von mir wollte. Sie saß am Küchentisch und bedeutete mir mich zu setzten. Sie sagte nichts, schaute mich nur ernst an. Mir schnürte es die Kehle ab, als ich Links am Tisch an der Wand einen Din A4 Fotoausdruck lehnen sah, der mich zeigte als Eva mich erwischte. Es sah aus wie ein Facebook Post mit Text: „Alex Tal geht seinem Hobby nach“ Wenn man genau hinschaute, konnte man das Sperma in der Gummihose erkennen. Geschockt stammelte ich, „du hast doch nicht--?, hast du--?“ „das gepostet“ vervollständigte Eva meine Frage. „nein, noch nicht, und ob, hängt ganz von dir ab“ gab sie auch gleich die Antwort. Ich starrte sie fassungslos an. Verzweifelt bettelte ich, „Du hast alles Recht sauer auf mich zu sein, aber bitte tu mir das nicht an, das wäre mein Ende. Du kannst alles von mir haben, und ich zieh auch sofort aus, aber bitte behalte es für dich.“ „musst du nicht, im Gegenteil,“ Eva lächelte mich an, „ich habe ein Geschenk für dich“ sie stellte eine Schachtel auf den Tisch, „genau genommen tu dir damit sogar einen Gefallen. Aber überleg dir gut, ob du dieses Geschenk annimmst. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier, dann sagst du mir wie du dich entschieden hast.“ Eva schob die Schachtel zu mir rüber und verlies die Küche. Ich starrte auf die Schachtel. Mein Gott, was hat sie vor? Zögerlich löste ich das Klebeband. Mir wurde heiß und kalt, gleichzeitig begriff ich auf was das hinauslaufen soll. Als ich den Inhalt sah war mir als hätte ich einen Schlag in den Magen bekommen und es stellte sich dieses dumpfe Bauchgefühl ein. Zuoberst lag ein original verpackter CB6000 Peniskäfig, darunter eine Suprima 1230 Gummihose zum knöpfen und eine Packung Feinstrumpfhosen 20 DEN in schwarz. Dabei lag ein Zettel: „rasiere dir die Bein und Schambehaarung, sieht besser aus, und ist hygienischer.“ Ich brauchte eine Weile bis ich einigermaßen klar denken konnte. Eva will mich klein machen, bestrafen und kontrollieren, eigentlich genau das was ich mir in meinen Fantasie Geschichten ausmale, aber das hier wäre echt und Real. Dann fiel mein Blick auf das Bild und Evas Worte dazu wieder ein. Ich hab ja gar keine Wahl, und mein Bauch hat ohnehin schon entschieden.
Eine Stunde später warte ich in der Küche auf Eva. Meine Gefühle schlagen Purzelbäume. Durch den Peniskäfig wird zwar die Erektion unterbunden, aber eine leichte, unterschwellige Erregung ist schon vorhanden. Auf der glatten Haut fühlte sich das Nylon noch einmal intensiver an, der rosa KG, die gelbe Gummihose waren durch das zarte Material deutlich zu sehen, wahnsinnig peinlich so etwas zu tragen. Als Eva die Tür öffnete blieb mein Herz kurz stehen, ich sprang auf blickte peinlich berührt zu Boden und fühlte mich nur noch devot, so schutzlos ihr ausgeliefert. Sie nahm sich Zeit mich ausgiebig zu betrachten. Wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein, aber ich hatte das Gefühl, dass Eva mich echt verachtet, jedenfalls sagen das ihre Augen. „Also, es läuft so, in deiner Freizeit trägst du mindestens so was als Unterwäsche. Der Haushalt gehört ganz dir, zur Arbeit kannst du normal, der KG aber bleibt dran. Ich Entscheide alles, es gibt keine Diskussionen, solange du spurst bleibt das hier unter uns. Alles klar?“ Ok, das war eine direkte Ansage, das musste ich erst einmal verdauen. Ich musste mich räuspern um den Klos im Hals los zu werden. „OK, ich habe verstanden“ sagte ich klein laut. „dann ist ja gut,“ erwiderte sie herablassend. „jetzt zieh dir was über, wir müssen noch Besorgungen machen.“
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22. September
Morgen sind KGB im U4. Soll ich hingehen? Traue mich irgendwie nicht, aber dort könnte ich Claudius am ehesten finden. Nur wird die Hausfrau entsetzt sein, wenn ich so spät noch fortgehe. Habe bis 10 Uhr geschlafen, komische Sachen geträumt, bin immer wieder aufgewacht. Heute gehe ich endlich ins Zwanzigerhaus und danach einkaufen. Mein Geld schwindet.
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Traum: Bin wieder in Imst. Fahre mit einem Auto weg, werde dazu gezwungen, obwohl ich gar nicht Auto fahren kann, dieser Traum kommt immer wieder, bin plötzlich auf dem Romedibichel, sitze hinten im Auto und strecke jemandem, der beim Fenster hineinschaut, den Hintern entgegen.
War im 20er Haus, hatte mir die Ausstellung viel toller vorgestellt. Besonders gut: Nitsch, Schwitters, von meinem geliebten Artaud gab es nur ein Selbstportrait und zwei Briefe, D'Annunzios Villa, Marcel Duchamp, Gaudí. Am Schluss war ich so müde, dass ich gar nichts mehr sehen wollte. Bin nur noch schnell durchgegangen.
Als ich mich bei den Dadaisten einmal umdrehte, sah ich hinter mir einen älteren Mann stehen, der haargenau so aussah wie Claudius. Der gleiche Blick, die gleiche Gestalt, blaue Augen. Dachte immer, das sei sein Vater und behielt ihn im Blick. Ein paar interessante Leute waren noch da: ein Punkpaar mit schwarzen und roten Haaren, eine Frau mit einem schwarzen Baby, einer mit einem Roßschwanz und langen, welligen Haaren, der aussah wie das Peterle aus dem KOMM. Vielleicht kaufe ich mir den Katalog der Ausstellung. Die Ausgestellten: keine einzige Frau! Artaud, zwei Bilder von Pierre Klossowski, Claes Oldenburg, Ludwig II., Richard Wagner, Adolphe Appia, D'Annunzio, Adolf Wölfli, Fernand Cheval, Henry Dunant, Robert Deleuze, ein Instrument, das eine Mischung war aus Physik und Musik: die Töne werden durch Licht erzeugt! Robert Wilson, die Gläserne Kette, das sind Architekten mit utopischen Entwürfen, Oskar Schlemmers Triadisches Ballett, Josef Matthias Hauer und noch ein paar Männer, deren Namen ich nicht mehr weiß. Und jetzt finde durch diese Namen und mit einer Suchmaschine heraus, welche Ausstellung das war. Es klingt nach Harald Szeemann. Ging dann in ein Geschäft in der Nähe einkaufen und fuhr nach Hause.
Las den Artikel über Ingeborg Bachmann in der Zeitschrift COURAGE. Am Abend ins Stadtkino: DER STALKER. Ein wunderschöner, russischer Film. Neben mir saß ein dickes Mädchen, das dauernd redete und zwar in einer ganz unverständlichen Sprache. Russisch? Der Film war merkwürdig, erst als ich zu Hause das Programm gelesen hatte, kannte ich mich aus, nämlich, dass es nichts zum Auskennen gibt. Bin erst um halb zwölf nach Hause gekommen, der Film hat so lange gedauert. In der U-Bahn ging es zu wie im KOMM: Ein Betrunkener bewegte sich, als ob er Klavier und Gitarre spielte, sang dazu, zwei höchstens vierzehnjährige Buben schleppten zwei Mädchen, die offensichtlich auch betrunken waren und einschlafen wollten, aber nicht durften. Es waren offensichtlich Deutsche. Um Mitternacht lag ich endlich im Bett.
Geträumt vom Einsiedlerpark: Eine Frau wohnt an einem Ende des Parks, der Mann am anderen Ende. Sie suchen sich im Park und finden sich nicht.
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Fragile! Alles aus Glas - Grenzbereiche des Skulpturalen: Heilbronn bis 15.05.2022
Fragile! Alles aus Glas – Grenzbereiche des Skulpturalen: Heilbronn bis 15.05.2022
Glas fasziniert seit seiner Entdeckung. Kristallin wie viskos, fragil und widerständig zeigt es sich als ein Material, das ebenso verführt wie abweist und dazu handwerklich und künstlerisch immens herausfordert. Seit Jahrhunderten umgeben den lichtdurchlässigen Stoff Legenden, Mythen und Metaphern. In einem facettenreichen Streifzug rückt diese Ausstellung die mit Beginn des 20. Jahrhunderts…
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#Architekturphantasie#Asta Gröting#Bruno Taut#Erich Buchholz#Erwin Eisch#Glas#Glashaus#Glaskunst#Gläserne Kette#Hans Scharoun#HansArp#Harvey K. Littleton#Installation#Isa Melsheimer#Josef Hoffmann#Karin Sander#Kult des Kristallinen#Malerei#Marta Klonowska#Max Ernst#Mona Hatoum#Peter Behrens#Richard Riemerschmid#Skulptur#Studioglas#Tony Cragg#Wilhelm Wagenfeld
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Wenzel Hablik – Expressionist Utopias “Die gläserne Kette”
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Konkurenz
Maurice kam nach Hause und war ziemlich erzürnt. Er erzählte mir, dass er eine neue junge Kollegin habe, die ein Auge auf ihn geworfen habe und ihn ständig belagert. Er habe ihr deutlich gesagt, dass er in einer Beziehung sei und kein Interesse habe, was über die Arbeit hinaus geht.
Auf der einen Seite war ich sofort eifersüchtig, auf der anderen, hat es mich stolz gemacht, dass er es mir sofort erzählt hat. Da kann ich schon davon ausgehen, dass er es so meint, wie er es sagt.
Die nächsten Tage erzählte er immer wieder, dass sie es nicht sein lassen könne, sich beim Mittagessen immer wieder zu ihm setzte, ihm immer wieder verstohlenen Blicke zuwarf und ständig zufällig ihm über den Weg lief.
Er fickte mich jeden Abend hart um seinen Frust abzubauen und ich kam jedes Mal schreiend zum Orgasmus. 😊
Mir kam eine Idee und eines Abends, nachdem er mich gefickt hatte und mir diesmal dabei den Hintern versohlt hatte, dass er noch lange danach brannte und wir im Arm aneinander gekuschelt da lagen, fragte ich ihn, ob er sie dennoch mal gerne ficken wolle. Völlig entrüstet, sagte er „nein“. Aber ich bohrte nach, was wäre, wenn ich das wolle. Er war weiterhin abgeneigt. Als ich fragte, was wäre, wenn ich darauf bestehen würde, seufzte er und fragte, worauf ich hinauswolle, dass ich keine Ruhe geben würde.
Ich erzählte ihm, was ich vorhatte und er hörte mir aufmerksam zu. Am Ende sagte er, dass er wahrscheinlich keinen hoch kriegen würde, da er nur mich wolle, aber dass ich meinen Plan umsetzen dürfe und wir mal schauen, was passieren würde.
Und so wurde er in den nächsten Tagen freundlicher zu ihr. Ihr Name war Sophie. Und wie wir vermutet hatten, sprang sie voll darauf an. Eine Woche später erzählte er mir, dass sie nur noch kürzere Kleider oder Röcke trug und immer darauf achtete, dass er mitbekam, dass sie halterlose Strümpfe trug.
Dan lud er sie zum Essen ein und sie nahm die Einladung sofort an. Für den Abend trug ich ein Kleid, was nicht ganz so figurbetont war, aber dennoch sexy, dazu Schuhe mit nur 7 cm Absatz, da ich nicht allzu sehr auftragen wollte und ich legte mein Halsband ab.
Ich kochte und deckte den Tisch. Es war alles fertig, mit frischen Blumen und Kerzen, als Maurice und Sophie hereinkamen. Sophie stockte und meinte zu Maurice, sie dachte, dass sie alleine wären. Maurice sah sie an und sagte, dass er davon doch nichts gesagt habe oder.
Ich ging sofort auf sie zu und begrüßte sie ganz freundlich, auch wenn ich sie in den dem Moment am liebsten mit meinen Fingernägeln zerkratzt hätte. Ich sah, dass sie unter ihrem Kleid Strapsen angezogen hatte und 10cm High Heels trug, was die Situation für mich nicht einfacher machte.
Ich merkte aber, dass sie ganz und gar nicht glücklich war, aber dann doch hereinkam. Beim Essen schafften wir es, die Situation deutlich zu entspannen und sie wurde lockerer. Was auch an den Gläsern mit Wein lag. Irgendwann war die Stimmung so entspannt, dass ganz locker plauderte.
Dann ging sie zum Bad, um sich „frisch“ zu machen und ich ging ihr nach. Als sie aus dem Bad kam fing ich sie an und meinte, dass sie mir folgen solle, da ich ihr gerne etwas zeigen möchte.
Ich führte sie ins Schlafzimmer und sie bekam große Augen von der beindruckenden Ausstattung. Ich schaute sie zuckersüß an und meine zu ihr, dass wenn sie meinen Mann ficken wolle, dann müsse sie ihn schon etwas anders beeindrucken.
Sie schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an und stritt es ab, sie seien ja nur Kollegen. Ich änderte mein Lächeln nicht setzte mich aufs Bett und sagte ihr, dass sie mir nichts vormachen soll.
Ich hätte ihre Blicke gesehen und die waren mehr als eindeutig. Sie stritt es weiter ab und wollte zur Tür gehen. Als ich scharf „stopp“ sagte.
Sie drehte sich wieder um und ich setzte wieder mein Lächeln auf. Ich erklärte ihr, dass es für mich in Ordnung gehen würde und dass ich ihr den Abend überlassen würde, aber dass sie dafür Maurice doch etwas anderes bieten müsse.
Völlig unsicher fragte sie, wie ich das meinen würde und ich erklärte ihr, dass Maurice doch eher auf etwas besondere Kleidung stehen würde und nicht auf so plumpe Dessous. Wenn sie ihn haben will, würde ich sie einkleiden und ihr das Feld für diesen Abend überlassen.
Ich mehrte, dass sie immer noch sehr zögerte, aber auch interessiert war. Vorsichtig sagte sie „Okay…“
Strahlend lächelte sich sie an und sagte freudig „Hervorragend, dann zieh dich mal aus.“
Langsam tat sie es und ich suchte ihr eine sehr enge Unterbrustcorsage heraus, dazu Latexstrümpfe und Handschuhe. Sie schaute etwas verstört auf die Sachen und fragte, ob Maurice auf das stehen würde. Ich lachte und sagte, ja genau auf das.
Sie zog die Sachen an und ich sah, dass sie sich nicht so wohl darin fühlte. Aber das sollte sie ja auch nicht. Ich schnürte die Korsage so eng es ging und sie japste nach Luft. Dann gab ich ihr noch ein Paar passendere High Heels, mit 12cm Absatz.
Niedlich sah sie ja darin aus, hatte was von einer Puppe. Dann machte ich darauf aufmerksam, dass ihr String nicht dazu passen würde, aber sie wollte ihn lieber anbehalten und später ausziehen. Was ich zuließ.
Dann stand ich hinter ihr und eh sie etwas merkte, legte ich ihr Handschellen an und fixierte ihre Arme auf den Rücken. Sie protestierte, was genau meine Absicht war, da ich ihr so einen Ballknebel anlegen konnte.
Sie wand sich, wollte sich wegdrehen, aber ich war doch etwas stärker als sie und legte ihn ihr fertig an. Dann flüsterte ich ihr ins Ohr und jetzt war meine gespielte Freundlichkeit weg. Ich ließ das Eis in mir hochkommen, was ich vom ersten Augenblick an in mir hatte. „Pass mal auf du Flittchen, du willst von Maurice gefickt werden? Dann wird er dich vielleicht auch ficken, aber nur weil ich es will und wenn, dann so wie es ihm an besten gefällt und wenn du jetzt nicht still bist, wirst du den Abend noch lange verfluchen.“
Damit stieß ich sie rückwärts aufs Bett, zog ihr die High Heels aus und dafür ein paar Ballett-Heels an. Ich zog sie an den Haaren auf die Füße und sie konnte kaum auf den Schuhen stehen. Ich legte ihr ebenfalls ein Halsband an, führte sie in die Mitte des Raumes unter einem Harken, ließ eine Kette herunter und fixierte das Halsband. Dann zog ich die Kette stramm, so dann sie ganz geradestehen musste. Ohne den Alkohol zuvor beim Essen hätte ich das niemals hinbekommen, naja, ich hab ja auch nichts getrunken, sie dafür vielleicht ein Glas zuviel.
Der Anblick gefiel mir, bis auf das Höschen, was ich nun mit einer Schere einfach wegschnitt.
Dann zog ich mich um.
Schwarze halterlose Strümpfe, ebenfalls Ballett-Heels, nur das ich darauf laufen kann. Mein Halsband, Samthandschuhe, ein Ledergeschirr, was meine Brust und Schritt umspielt, aber dennoch alles frei lässt. Dann schob ich mir noch einen Plug in den Arsch, was Sophie die Augen aufreißen ließ.
Ich öffnete die Tür, ging in die Mitte des Raums neben Sophie, nahm auf dem Weg noch eine Gerte aus einer Schublade, kniete mich hin und rief meinen Herren, dass ich bereit wäre.
Maurice kann und betrachtete uns lange ohne ein Wort zu sagen und ich sah, dass Sophie vor Angst zitterte und sich schweiß auf ihren Körper bildete.
Maurice zischte, dass ich zu ihm kommen solle. Kaum war ich bei ihm, packte er meine Nippel so hart und zog daran, dass ich kurz aufschrie. „Du willst also, dass ich das junge Ding da ficke?“
„Ja, Herr“
„Und du meinst, dass das mein Wunsch ist?“
„Nein, mein Herr, das habe ich entschieden.“
„Genau und ich bin nicht glücklich darüber.“
Damit packte er mich an den Haaren, zog mich zum Bett und warf mich mit dem Bauch darauf. Kaum war ich gelandet zischte auch schon die Gerte. Ich schrie auf und hinter mir ebenso Sophie.
20 Hiebe bekam ich und etliche hinterließen ihre Striemen, ich was so naß und erregt, dass ich dabei schon beinahe gekommen wäre.
Maurice zischte, dass ich liegen bleiben soll. Er holte Manschettem, die er mir an Hände und Füße befestigte, dann ließ er eine Weitere Kette von der Decke herab und zog mich dorthin, um meine Hände daran zu fixieren. Dann gab es noch eine Spreitzstange zwischen meine Füße, die meine Beine so weit es ging öffnete. Er zog meine Schuhe aus, dann zog er mich so hoch, dass ich gerade noch auf Zehenspitzen stehen konnte.
Er holte Klemmen und einen Flogger. Stellte mich zu mir und fragte, mit einem Finger auf Sophie gerichtet: „Und du hast sie so für mich hergerichtet?
„Ja, Herr“ Erste Klemme.
„Und du glaubst, es gefällt mir, sie in deinen Sachen zu sehen?“
„Ja, Herr“ Zweite Klemme auf meinem Nippel
„Sachen, die ich nur für dich gekauft habe`?“
„Ja, Herr“, Zwei klemmen auf jede Schamlippe, ich zog zischend die Luft ein und sah, dass Sophie tränen die Wangen herunterliefen. Und innerlich musste ich lachen, trotz des Schmerzes, war ich so kurz vor einem vulkanischen Orgasmus, was sich dieses Flittchen nicht mal in ihren kühnsten Träumen vorstellen konnte.
Dann bekam ich den Flogger zu spüren. Immer fester und vom Rücken bis zu den Kniekehlen. Maurice hielt sich kein bisschen zurück und der Anblick von Sophie machte ihn zusätzlich wütend. Zum aller ersten Mal fühlte ich, wie meine Haut am Rücken riss. Ich schrie, wie ich es noch nie getan hatte und dann explodierte ein Orgasmus in mir. Und zum ersten Mal in meinem Leben spritzte ich ab. Ein Schwall Flüssigkeit schoss aus mir, wie ich es noch nie erlebt hatte.
Mein ganzer Körper zuckte willkürlich, ich weinte, lachte, schrie und stöhnte gleichzeitig, dann sackte ich zusammen. Maurice hatte schon längst aufgehört mich zu bearbeiten, löste mich und trug mich zum Bett. Legte mich darauf ab und streichelte mich und hielt mich ganz fest im Arm, bis ich aufhörte zu zucken, zu schluchzen und zu lachen. Ich glaube in dem Moment bin ich kurz wahnsinnig geworden.
Sophie ließen wir in dem Moment völlig unbeachtet. Als ich mich soweit gefangen hatte, versorgte Maurice meine Wunden am rücken und flüsterte mir ihns Ohr, dass es ihm so leid tut. Ich zischte ihn an, dass er es nicht tun soll, nicht entschuldigen, das fühlt sich so falsch an.
Sophie bekam davon nichts mit. Und als ich aufstand sah ich, dass sie doch tatsächlich unter sich gemacht hatte. Ich ging zu ihr lächelte sie wieder an, packte ihr in den Schritt, das so trocken war wie eine Wüste und fragte, ob sie jetzt mit Maurice ficken wolle?
Mit weit aufgerissenen Augen schüttelte sie den Kopf. Ich seufzte theatralisch und meinte, dass sie da aber echt was verpassen würde. Dabei machte ich sie los. Sie zog die Sachen aus und ihre Sachen wieder an, außer ihren String natürlich 😊
Sie wollte nur noch das Haus verlassen, doch ich packte sie am Arm, kam ganz dicht zu ihr und flüsterte: „Ein Wort von dem hier an irgendjemanden und ich komme dich besuchen, aber dann wird dich Maurice anschließend ficken, aber erst, wenn er dich ordentlich erzogen hat.
Sie nickt nur und war weg. Ich ging zu Maurice und merkte, dass ich noch immer total wackelig auf den Beinen War. Er saß am tisch und ich sah, dass er sehr betroffen aussah. Er schaute mich an und sagte, dass er die Kontrolle verloren hätte. Ich schaute ihn an, ging vor ihm auf die Knie und sah ihm in die Augen:“ Erzähl nicht so einen Quatsch. Hab ich das Saveword benutzt und du hast es ignoriert? Nein hast du nicht und das was ich da erlebt habe, was so unbeschreiblich.“ Dabei öffnete ich seine Hose holte seinen Schwanz hervor und nahm ihn tief in mir auf. Erst mit dem Mund dann setzte ich mich auf ihn und ritt ihn bis er sich in mir entlud. Bei mir tat sich allerdings nichts mehr und nachdem er gekommen war, wäre mir beinahe schwarz vor Augen geworden, aber Maurice fing mich auf, trug mich ins Bett und ich schlief ein, bevor ich das Kissen berührte.
Ich wurde von Maurice sanft geweckt und dachte, dass es eine recht kurze Nacht gewesen sei. Erschrocken fuhr ich hoch, als ich auf dem Wecker erkannte, dass Maurice nicht aufgestanden war, sondern gerade von der Arbeit wieder nach Hause gekommen war. Ich hatte 18 Stunden geschlafen.
Die nächsten Tage war sie krank, aber die Woche drauf wieder im Büro. Maurice sagte, sie sei freundlich und angemessen distanziert und sie würde wie anfangs auch eher wieder Jeans statt Kleid tragen
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08.09.2018
Hollywoodtechnologie beim Optiker
Ich brauche eine neue Brille. Das Gestell meiner Brille ist inzwischen 10 Jahre alt, das letzte Mal neue Gläser hat es 2011 gegeben, inzwischen löst sich von den Gläsern die Anti-Reflexschicht ab und ziemlich zerkratzt sind sie auch.
Meine Frau empfiehlt mir ihren Optiker, eine Filiale einer Kette deren nächste Niederlassung in der nachbarlichen Shopping Mall ist. Der Optiker sitzt in einem der typische Shop-Nischen in der Mall, die Auslage mit den Gestellen nimmt fast die gesamte Grundfläche ein. Im hintersten Eck ist ein kleiner Teil abgetrennt, dort wird die Sehstärke gemessen. Früher beim Augenarzt gab es immer diese schlauchartigen Behandlungszimmer, da die Projektionsapparatur eine Mindestraumlänge benötigte. Heute, beim Optiker, stehen moderne Messgeräte, die gar keine externe Projektion benötigen sondern die Messtafeln intern darstellen. Der Optiker erklärt mir, dass die Geräte einen Abstand von 6m über optische Mittel simulieren können.
Meine Kurzsichtigkeit hat sich kaum verändert, nur auf dem rechten, dem etwas besseren Auge, ist etwa eine halbe Dioptrie hinzugekommen. Aber wie vermutet, ist es im Nahbereich deutlich schlechter und ich werde das erste Mal Gleitsichtgläser benötigen.
Wider Erwarten, ich bin bei Brillengestellen sehr schwierig, finde ich sogar zwei Gestelle, dir mir gefallen. Also bestelle ich gleich auch noch eine Sonnenbrille dazu.
Damit die Gläser auch richtig für die Brille angefertigt werden können, muss noch mein Pupillenabstand und der Sitz der Brille vor den Augen gemessen werden.
Früher wurde dazu vom Optiker mit einem Messtab vor den Augen herumgefuchtelt und das Brillengestell vermessen.
Heute wird dazu moderne Motion Capture Technik benutzt. Der Optiker setzt ein Messgestell auf die Brille. Das Messgestell hat an verschiedenen Punkten kleine helle Kugeln angebracht. Ich setze die Brille mit dem Messgestell auf und werde mit einem iPad fotografiert.
Das iPad stecke in einer speziellen Hülle, die vor allem einen deutlich helleren Blitz enthält.
Eine Software auf dem iPad kann aus den definierten Abständen der Messkugeln und den markierten Pupillen dann die Angaben errechnen, die für das schleifen der Brillengläser benötigt werden.
Eine Woche später bekomme ich eine SMS vom Optiker, dass die Brillen fertig seien und ich sie abholen könne. Seitdem versuche ich mich an Gleitsichtgläser zu gewöhnen, was mir aber bisher erstaunlich gut gelingt.
(Henning Grote)
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CaymanBloggt>Literatur>Heinz Strunk>Kurzgeschichten>Gesellschaft/Satire
Erster DUNKLER Akt
Die Kamera, welche unter nicht unerheblichem Wackeln eingeschaltet wird, steht in einem ziemlich kleinen, absolut durchschnittlich ausstaffierten Wohnzimmer...
Doch etwas stimmt hier ganz und gar nicht...
Ein umgeworfener Glastisch, das was auf ihm drauf lag ist auf dem Fußboden verteilt, das Bild über dem Sofa hängt schief und dessen Glas ist gesprungen, die linke der beiden Wandlampen neben dem Bild ist ebenfalls schief und flackert in einem unheimlichen, unregelmäßigen Takt...
Unter Bild und Lampen hat jemand: „ER ist nicht ...........“ geschmiert, wurde aber offenbar nicht mehr fertig, das Wandregal ganz links an der Wand ist kaputt und die Gegenstände darauf wild über den Boden verteilt, rechts weht die Gardine ins Bild, das Fenster scheint kaputt zu sein...
Auch die Deckenlampe scheint schief zu hängen oder zumindest beschädigt, eine der Birnen flackert, auf dem Parkettboden sind dunkle Flecken irgendeiner Flüssigkeit, welche man wohl lieber nicht näher kennen möchte...
Kurz glaubt man, ein dumpfes Poltern oder Rumpeln zu vernehmen, dann ist aber plötzlich Ruhe.
Nun betritt ein kleiner, grauhaariger Mann das Bild.
Gewissenhaft postiert er sich möglichst exakt mittig, nicht nur genau mittig, nein, ganz genauexakt muss es sein! Jawohl, so fühlt er sich dann wohl, der kleine, grauhaarige Mann!
Der Mann ist übrigens sehr schick und sehr schwarz gekleidet, das muss man schon sagen!
Ein Dreiteiler, bester Stoff, eine goldbestickte Krawatte mit Diamanten in der Mitte, opulentem Ledergürtel mit Chromschnalle, darauf ein Skorpion mit roten Rubinaugen, eine perfekt sitzende Hose und elegante aber mit dicken, verchromten Stahlkappen versehene Schuhe... Um das ganze noch farblich abzurunden, trägt er eine chrombügeleingefasste Sonnenbrille, mit gelben Gläsern und aus seiner Tasche baumelt locker die Kette einer Taschenuhr.
Der Mann formt die Merkelraute und lächelt freundlich, dann beginnt er zu sprechen:
„Einen schönen guten Tag, meine ßehr gehrten Damen und Herren!
MEIN NAME IST HEINZ STRUNK! Und heute werde ich Ihnen...“
Da wird er von einem lauten Poltern und Stöhnen unterbrochen, es kommt aus der linken Bildhälfte...
Der Mann schaut wutentbrannt in die Richtung und brüllt:
„ICH HAB DOCH GEßACHT, IHR SOLLT DIE FRESSE HALTEN, BIß IHR STERBT ODER?!?!?!?!!
HAB ICH MICH DA VORHIN DENN NICHT KLA GENUG AußGEDRÜCKT IHR MISSGEBURTEN??!!!!
ALSO HALTET DIE VERDAMMTE FRESSE!!! HALTET EURE VERDAMMTEN FRESSEN IHR ZWEI!!!“
Dann will der Mann fortsetzen, doch kaum öffnet er den Mund, gehen das Gepoltere und das Stöhnen weiter...
Sichtlich verärgert dreht der Mann sich um, greift hinter den umgeworfenen Tisch und holt ein Brecheisen hervor, völlig in Rage stürmt er links aus dem Bild, zur Quelle der schaurigen Geräusche...
Dann hört man, wie eine Tür aufgeschlossen wird, wie die Türklinke gegen die Wand schlägt...
Und man hört den Mann brüllen:
„Ich habe euch zwei doch geßacht, dass ihr verdammtnochmal die gottverdammte Fresse halten sollt! Oda nicht?! Kaltmachen tue ich euch so oder so! ALSO HALTET EUER MAUL!!! ODER ICH...“
Da hört man die Stimme des Kameramannes, der laut brüllt:
„JETZT ABER!!! ATTACKEEEE!!!“
Man hört Caymans Stimme:
„Komm her du Mistvieh!! Jetzt wirst du mal eingesperrt!!“
Lauter Krach ist zu hören, wirres Gebrüll, Stimmengewirr, Poltern, Scheppern...
Dann rennen Cayman und der Kameramann aus der linken Bildhälfte, in die Rechte...
Man sieht die Terrassentür, die nun hektisch geöffnet wird...
Dann taucht der Kameramann wieder auf, mit einer Axt, er holt weit aus und sagt provozierend:
„Na dann komm nur her du Mistvieh! Komm nur her! Komm zu Papi!“
Der kleine Mann kommt zu Papi...
Schnaufend packt er den Kameramann und hebt diesen einfach hoch...
Der will ausholen, aber die Axt geht ihm verloren...
Stattdessen aber gelingt es ihm, seinem Angreifer mit dem Knie ins Gesicht zu treten...
Von dem Treffer aus dem Gleichgewicht gebracht, taumelt der kleine Mann nach hinten...
Er lässt den Kameramann fallen...
Dieser greift sich seine Axt und stolpert panisch wieder zur Terrassentür hinaus...
Der kleine Mann berappelt sich, trotz Volltreffer auf die Nase blutet er nicht mal...
Allgemein scheint ihn dieser Treffer nicht sonderlich beeindruckt zu haben...
Stattdessen gibt er ein animalisches Kreischen von sich und marschiert schnaubend hinterher...
Dann ein lautes Klirren, Scherben fliegen durch den Raum, die Kamera kippt um...
Nur noch bunte Störpixel und Jpeg-Fragmente...
Cayman liest
Dieses Mal:
Heinz Strunk
„DAS TEEMÄNNCHEN“
„Riptide“
DarkDarkDark
Die Dunkelheit ist seit jeher etwas, das uns schaudern lässt aber auch mit großer Faszination erfüllt und schon so manchen, der dieser „Dunkelheit“ zu nahe kam, mit sich gerissen hat. Nicht anders ergeht es uns mit dem Elend anderer, vor allem dann, wenn sich diejenigen mehr und mehr selber in dieses Elend stürzen.
Und dann wäre ja da noch das Element des Wahnsinns, auch so eine tieffaszinierende Angelegenheit.
Wie die Katzen vor dem Aquarium hocken wir dann davor und sind fasziniert, angeekelt oder gruseln uns.
Die auf RTL2 dargereichten Harz-IV-Assisoaps sind noch mit das beste Beispiel dafür, je kaputter, je assiger, je näher am Abgrund und je uneinsichtiger gegenüber ihrem eigenen Untergang, ihrem Elend, ihrer Verwahrlosung die Figuren dort sind, desto faszinierter hängen wir vor der Glotze
Psychologen sprechen in diesem Fall von der sogenannten „ABWÄRTSVERSICHERUNG“ - Soll heißen, diejenigen, die diese „Assisendungen“ gucken, tun dies nicht nur aus den genannten Gründen, sondern auch, weil sich ganz weit hinten im Unterstübchen die beruhigende Gewissheit ausbreitet: „Na gottseidank! Ich bin noch lange nicht so kaputt wie die da!“
Ein gewisser, bei vielen der Zuschauer und „Fans“ solcher Serien, „Beruhigungseffekt“ stellt sich also ein.
Der Zuschauer oder besser, der Konsument erlebt eine gewisse, seelische Aufwertung seiner selbst.
Ohne dies selber oft zu merken...
Allgemein aber geht es aber auch einfach ums „Gaffen“, ums Glotzen und Betrachten dieser „sozialen Dunkelheit“, welche sich dort im heimischen Flachbildschirm ausbreitet.
******
Ganz ähnlich oder sogar in noch gesteigerter Form findet man solche „Figuren“ und Geschichten auch im neuen Kurzgeschichtenbuch von Heinz Strunk.
Absonderliche, oftmals total kaputte Typen sind das, die er da in seinen manchmal nur eine halbe Seite langen Kurzgeschichten aus den Untiefen, menschlicher, sozialer, seelischer und von werweißvonsonstnochwo herholt und für uns ans Tageslicht zerrt.
Dass dieses Buch, sein Cover wie von einem Irren wild mit einem schwarzen Stift zugekritzelt wurde, passt zur Stimmung in den Geschichten und im gesamten Buch.
Denn immer wenn man meint, noch kaputter, noch unglücklicher, noch gruseliger, noch abartiger kann es doch gar nicht mehr werden, dann setzt die nächste Geschichte noch einen drauf.
Und auch wenn gerne ein sehr schwarzer, böser, bissiger, ironischer und düsterer Humor mitschwebt, weil so manche der Geschichten einfach nur total bekloppt ist... Sehr schnell bleibt einem das Lachen im Halse stecken oder aber die Stimmung kippt beim Leser und er möchte am liebsten beschämt, dies nun grad miterlebt zu haben, weggucken... Weggucken und weiterblättern... Die Arme Sau!... Nein! Also das iss jetzt aber echt zu viel für mich!... Boa! Nee nä! Ey Bääähhh!...
Das Buch beherbergt eine gewisse „Dunkelheit“, welche ab und zu regelrecht aus den einzelnen Seiten zu tropfen scheint, wie irgendein dunkler Schleim, eine schwarze Strahlung, die alles durchdringt, auch die Stimmung und die Seele des Lesers.
Wenn man nicht aufpasst, dann geschieht in diesem Falle etwas, das beim Betrachten einer RTL2-Assisoap eigentlich nie passiert...
Man beginnt, sich selber irgendwann freakig, kaputt und wertlos zu fühlen, ohne dass es dafür einen Grund gäbe.
So dunkle Sachen eben...
Als damals der EHEC-Erreger für Angst und Schrecken sorgte, die ersten Erkrankten aber schon wieder auf dem Weg der Besserung waren, da gab eine an dem Virus erkrankte aber schon wieder ansprechbare Frau im Fernsehen ein Interview.
Dass es ihr körperlich schon wieder sehr gut ginge, jaja, das könnte man ja sehen, aber das sei für sie persönlich auch gar nicht das Problem, mit dem sie so sehr zu kämpfen hätte.
Der überraschte Reporter fragte, was ihr denn stattdessen so zu schaffen machte.
Die Frau machte ein Gesicht, als hätte sie kalten Kaffee getrunken und meinte:
„Ja also dass ich wenn ich schlafe, immer so, so finstere Träume habe! So dunkle Sachen! Und wenn ich wieder wach werde, weiß ich zwar dass das alles Quatsch war, aber das dunkle Zeugs zieht mich dann trotzdem jedes mal runter!“
So ähnlich kann es einem ergehen, wenn man sich in den Geschichten dieses Buches vertieft, die Strunk da zusammengetragen hat. Ist man dann gerade selber in einer Stimmung, einer „nicht ganz so tollen“Lebenssituation oder allgemein „anfällig“, dann entwickeln diese Geschichten, trotz des oftmals kranken „Unterhumors“, eine ganz besonders dunkle Wirkung auf ihren Konsumenten.
Dann ergeht es einem wie der Frau, man weiß dass das alles totaler Quatsch ist, aber die Stimmung senkt sich vielleicht trotzdem, einfach wegen des ganzen Elends, dem sozialen, menschlichen Horror, der in diesen Geschichten sich so gekonnt seine Bahn bricht...
„So dunkle Sachen eben...“
Ob sich dort nun ein schönes, junges Mädchen in einer Fastfoodbude nach und nach in ein unansehnliches, albtraumhaftes Monstrum verwandelt, das der Chef lieber unten im Keller vor der Kundschaft versteckt...
Ob es die Frau ist, die ihre Ehe mit einem total vergammelten, ultralinken, verpeilten, krankhaft uneinsichtigen und hyperlangweiligen, DDR-Schönredner von Ehemann nicht mehr erträgt und versucht sich und ihn während einer endlosen Fahrt auf der Autobahn zu töten...
Oder es der Looser-Typ ist, der nun endlich eine viel jüngere, Jetsetdame als Verlobte hat und nun zu „Den Besseren Kreisen“ gehört, sich aber auf einer Klassentreffen-Feier im Suff alles... Aber auch wirklich alles ruiniert und jeden Menschen verliert, mit dem er jemals gut konnte.... Weil ihm der Hochmut und auch der Alkohol das letzte Bisschen Restverstand beraubt...
Und als schönes Beispiel nicht zu vergessen, der Mann, den man erst zusammengeschlagen und dann nackt an das Rad eines Windrades gefesselt hat, mitten im Winter...
Diese „Dunkelheit“, selbst dann wenn man über so manches aufgrund dessen Beklopptheit lachen muss:
Dieses Finstere, es bleibt und kann sich wie ein kleiner, schwarzer Käfer ganz weit hinten im Oberstübchen einfressen – Wenn das der Fall ist, dann ergeht es einem wie der besagten Frau.
Dann sind sie im Kopf und nicht selten auch in der Gefühlswelt – Diese „Dunklen Sachen“
Dumme, hässliche Drecksmenschen und anderer Abschaum
Der drogensüchtige Psychotyp, welcher erst eine Mutter mit Kinderwagen überfällt, dem Baby ins Gesicht spuckt und wenig später aus dem Fenster in den Tod stürzt...
Der abgewrackte, unter Paranoia leidende Schwule, der inzwischen aus lauter Verzweiflung mit Hunden herumknutscht...
Das fette „Assipärchen“, dessen Lebensinhalt offenbar daraus besteht, Raststätten heimzusuchen und dort an den Glücksspielautomaten zu zocken, Fastfood zu fressen, nie etwas zu gewinnen und weiter zu fahren, zur nächsten Raststätte...
Der Kleinwüchsige, der stirbt, weil er sich aus versehen selber das Klos herunterspült...
Die „Social-Media-Influencerin“, die jeden noch so dummen Nichtgedanken aus ihrer hohlen Rübe online stellt, sich selbst dort zelebriert aber im Real-Life in Müll, Verwahrlosung und Einsamkeit langsam versinkt...
Der gruselige Rollstuhlfahrer, dessen ganzes Glück DREI BLAUE MÜLLSÄCKE voll mit Zeugs sind...
Der Mann, bei dem sich aus einem nicht benennbarem Grund, zwei wichtige Körperteile dazu „entscheiden“, fortan die Plätze zu tauschen, was ihn zu einem einzigartigen Freak, einem Wunder der Wissenschaft macht...
Diese und andere Gestalten, ganz oft unaufhaltsam auf dem Weg immer weiter nach unten oder schon am Grund ihrer eigenen existenziellen Tiefsee angekommen, hat Strunk in seinem Buch versammelt.
Bei so manchem Zeitgenossen, kann es einem gar nicht schnell genug gehen, mit dem „Abwärtssinken“, da kann kein Unglück übel genug sein, da klebt man an dem Buch wie sonst nur vor dem Bildschirm, wenn die Gestalten aus „HARZ ABER HERZLICH“ ihre neuen, asozialen Abenteuer erleben...
Man kann nicht anders, als hinzusehen, wie bei einem Autounfall mit brennenden Wracks und schreienden Opfern in den fackelnden Autos...
Man mutiert zum grauensüchtigen Gaffer, dessen primitive Grundzüge aus „Glotzen“, „Handyrausholen, „Fotos machen“ und „Lol! Voll heftig alter! - Sagen“ besteht.
Gottseidank sind diese Geschichten allesamt nur erfunden!
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Es gibt aber auch Storys, die sind nicht ausgedacht und da tut es dann auch richtig weh, jedoch kann man sich ein Lachen aber dennoch nicht verkneifen.
Wenn Strunk von einem Mann erzählt, dessen Geschreie ihn mitten in der Nacht geweckt hat:
„Er würde feststecken, warum ihm denn verdammtnochmal keiner hilft, mit dieser Scheiße!“
Als die Sonne aufgeht, ist wieder Stille eingekehrt, denn jemand hat dafür gesorgt, dass der Mann Ruhe gibt...
Indem er den ihn erschossen hat.
Wenn einer der ALDI-Brüder nichts besseres zu tun hat, als auf seiner eigenen Geburtstagsfeier den Leuten zu sagen, dass „Er gar nicht wollte, dass alle kommen, er Hunger habe und bald wieder gehen werde“...
Oder auch, wenn sich der Moderator der RTL-Nachrichten aus purer und spontaner Unüberlegtheit heraus einen behinderten Mann lustig macht, über dessen Schicksal gerade berichtet wurde... (Das habe ich damals glaube ich sogar selber gesehen!)
Man weiß nicht, man weiß nie, ob man bei so viel menschlicher egal wie gearteter Verwahrlosung nun lachen, würgen, weggucken oder staunen soll. Nur ab und zu mal, da ist dann doch eine Geschichte, eine Figur dabei, die ihr kleines bisschen Glück findet oder sich zumindest mit dem was da ist arrangiert.
Das „Große Glück“, das HAPPY END findet man in keiner der Geschichten.
Aber ab und zu, da gewährt das Schicksal, da gibt das Leben dem ein oder anderen Zeitgenossen einen Platz, einen Lebensumstand, mit dem er sehr zufrieden und mit sich selbst im reinen sein Leben zu ende leben kann.
Da ist es dann wieder, dieses „Harz-IV-Soapgefühl“:
Wenn man zwar denkt... Und oft zurecht: „Was für ein Wrack!“ aber trotzdem am Ende denkt: „Ach wie schööön! Na immerhin isser jetzt trotzdem glücklich!“
Und dann hinterher wieder die Abwärtsversicherung sich im Unterbewusstsein meldet: „...Und ICH gehöre nicht zu diesen Leuten, na ein Glück!“
Der dunkle Sog
Wo wir nun also bei dem „seltsamen Titel“ dieser Kritik angelangt wären...
„RIPTIDE“ von Vance Joy beschreibt grob zusammengenommen genau das:
Die Gefahr, in die Dunkelheit „gesogen“ zu werden, auf die „Dunkle Seite“ zu geraten und dort vielleicht sogar sein Leben zu verlieren.
Denn wenn „Das Mädchen herunter zur Ripströmung läuft und fortgerissen wird, auf die dunkle Seite“...
Wenn man das Musikvideo kennt, weiß man, was der Sänger meint...
Dem Mädchen aus der „Fastfoodbuden-Story“ oder der Influencerin aus der Story „Yummy Whoop Fuck“ ergeht es auf alle Fälle so, vielen ihrer männlichen Kollegen aber auch nicht besser...
Eine RIPSTRÖMUNG beschreibt übrigens genau das:
Durch Hindernisse, wird das an den Strand ankommende Wasser gezwungen, an einer engen Stelle zurückzufließen, da sonst keine andere Möglichkeit besteht.
An dieser engen Stelle fließt das Wasser gebündelt und viel viel stärker wieder ins Meer zurück, ein unfassbar starker Sog entsteht.
Unachtsame Schwimmer, die in diese Strömung geraten reagieren meistens panisch und unkoordiniert, kämpfen mit aller Macht gegenan und ertrinken so am Ende, weil sie keine Kraft mehr haben.
So ergeht es auch vielen der Figuren in Heinz Strunks Geschichten.
Obwohl es dort wie gesagt auch Gestalten gibt, welche sich mit diesem Sog abgefunden haben und einfach danach leben oder weiterleben, an einen Ort gespült werden, an dem sie sich ganz zufrieden niederlassen und ihr Leben zu ende leben.
Bestes und auch demotivierenstes Beispiel ist der Namensgeber des Buches: „DAS TEEÄNNCHEN“
Ein Kerl, weich wie geschmolzene Butter, vollkommen verpeilt, verträumt und alltagsunfähig bis nach Meppen.
Er bekommt nichts gebacken, keinen halben Zentimeter breit Boden unter die Füße, BIS, ja BIS!!!...
Ihm die Idee kommt, einen Teeladen zu eröffnen!
Nur leider in der dafür taktisch und vermarktungstechnisch schlechtesten Ecke der Stadt, die sich finden ließ.
So steht, er dann da, der gute Mann, versteht nicht was er falsch gemacht hat, warum keine Kunden kommen.
Alles geht ihm durch den wirren Kopf, nur nicht das Offensichtliche.
Bis er pleite geht.
Dann packt ER seine Sachen und wird zum ES.
Es packt einen lebenslangen Vorrat an unverkauftem Tee in seinen Lieferwagen und zieht von dannen.
DAS TEEMÄNNCHEN
Wenn man sich allein diese Geschichte auf der „Lesezunge“ zergehen lassen hat, fühlt man sich selber wie ein Versager, wie das Teemännchen. Dieser dunkle Sog, diese literarische Ripströmung, die Heinz Strunk da gebastelt hat, sie wirkt.
Aber im Gegensatz zum Schwimmer, kämpft man als Leser nicht gegenan.
Man will eher „noch einen“ und „noch einen“! - Immer weiter mit dieser dunklen Strömung treiben...
Immer noch eine Story lesen, weil dieses „Elendsgaffen“, das kann man einfach nicht lassen.
Es ist ein bisschen wie beim Fastfoodfressen: Man weiß, dass der Scheiss einem nicht gut tut – Aber um es für immer sein zu lassen?
Dafür schmeckt es einfach zu gut!
Auch wenn es einem alles andere als gut tut.
Also komm, noch einen!
Und schiet watt druff ob mir das Zeuch die Herzkranzmuskeln oder sonstwatt verkrustet!
Wenn mich das Zeuch hier nicht umbringt, dann tut das der Feinstaub oder der internationale Terrorismus oder ich werd vom Bus überfahrn! Man weiß ja nie! Also noch ne Runde das gute Industriefett mit Essen dran! Wuhahaha!
FAZIT
„Heinz Strunks Erzählungen und Prosaminiaturen – Ein Buch.
In dem der Autor ein Stück weiter zu sich selbst findet.“
-Heißt es auf der Rückseite des Buches-
Und ja, das kann man so ohne weiteres bestätigen!
Die Dunkelheit, die Finsternis, das kleine, das große, das bunte, das bekloppte, das alltägliche und das nonsennige Unglück der großen und der kleinen Leute, aber hauptsächlich die Finsternis in all ihren menschlichen und werweißwasnochalles Facetten.
Das ist Strunks Welt.
Zwischen abgeranzten Raststätten, verwahrlosten Kneipen, vermüllten Wohnungen oder zuweilen auch mal in schrottreifen Autos, die mit Tempo 60 über die Autobahn tuckern oder aber irgendwo im Nirgendwo...
Es könnte auch auf dem Mars spielen, es wäre egal.
Auch ob und welche der Storys nun erfunden ist und welche nicht – Kommt es darauf überhaupt an?
Dazwischen finden sich aber auch so nette Anekdoten, wie der offenbaren Tatsache, dass man im Ostseebad in Heiligendamm, im Grand Hotel nicht weiß, was DER SPIEGEL – Also die Zeitschrift ist.
Will man dort dieses Heft haben, besteht man darauf, dann bekommt man mit Pech einen richtigen Spiegel gereicht.
Lachen kann man aber beispielsweise auch über den „Wixsüchtigen“ Jungen, der während er Fahrrad fährt (natürlich auch dort sich einen... naja) und dann den wohl peinlichsten und schmerzhaftestens Unfall aller Zeiten hat. Gut, einem zieht sich auch alles zusammen, aber einfach das Buch zuklappen und wegsehen ist auch keine Lösung...
Doch man möge, ist die eigene Lebenslage oder die eigene Stimmung gerade selber etwas „finster“ oder gehört man zu den emotional „anfälligen Personen“, dann sollte man schon aufpassen.
Diese Geschichten und Miniprosa können ihren Leser sehr schnell selbst in eine „dunkle Ripströmung“ leiten, ohne dass dieser es sofort bemerkt.
Dieses Buch KANN einem die Stimmung vermiesen, wobei bei vielen der Storys – Oder gerade WEIL – Es doch nebenher noch zusätzlich „Nachdenkbedarf“ gibt. Man ins grübeln kommt.
Höherer Blödsinn wie die Geschichte vom „No Nonsense Men“ oder von dem Hotel das sich als übergroßes, schwarzes Loch entpuppt unterhalten dann wiederum, aber bleiben auch im Gedächtnis.
Soll man also nun abraten oder dazu raten dieses Buch zu kaufen?
Nun ja, ist man erst mal drin, ergeht es einem wahrscheinlich wie dem Mädchen aus Vance Joys Song.
Man rennt herunter zur Ripströmung und gerät in die Dunkelheit.
Ist man dort erst einmal angekommen, erkennt man voller Grauen, was Deichkind auch schon festgestellt haben:
„Sieh sie dir an, sieh sie dir an! SIE SIND GENAUSO WIE WIR!“
Ich haben fertig......
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Heinz Strunk
„Das Teemännchen“ – Dunkle Kurzgeschichten
Buch gebunden
Rowohlt Verlag
Ersterscheinung 2018
Preis: 20,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1+
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Letzter DUNKLER Akt
Die letzte Ladung Schrot, die er noch hatte, ging daneben, der Kameramann hat seinen Angreifer verfehlt.
Der kleine Mann ist aber auch verdammt schnell und wendig!
Also das muss man schon sagen!
Dieser winkt seinen Gegner nun seinerseits zu sich, locker mit einer Hand, theatralisch...
Er grinst über beide Wangen und wirkt nicht so, als müsste er mit seinen Kräften haushalten...
Der Kameramann hebt seine Axt und sagt:
„Na dann komm her!“
Wutentbrannt stürmt der kleine Mann auf ihn zu, auch dieser Axtschlag des Kameramannes geht ins Leere...
Der kleine Mann hebt seinen Gegner erneut mühelos an und wirft ihn einmal quer durch den Garten...
Benommen bleibt der Kameramann liegen, die Axt landet im Gebüsch...
Langsam und lächeln bleibt der kleine Mann vor dem Besiegten stehen, streicht sich seine Jacke gerade und...
Da trifft ihn von hinten die Schaufel eines Spatens...
Vertikal bohrt diese sich in dessen Schädel, sofort kippt der kleine Mann nach hinten...
Es ist Cayman, der im Hinterhalt auf genau diesen Moment gewartet hat...
Kaum ist dies passiert, springt der Kameramann auf, holt einen Knüppel heraus und drischt mit ein...
Nun prügeln beide wie die Irren auf das kleine Männchen ein, bis ihnen die Puste ausgeht...
Bei jedem Schlag spitzt und sprotzelt ein eigenartiger, schwarzer Schmodder aus dem kleinen Mann heraus...
Er scheint von innen nur aus diesem Zeug zu bestehen...
Als die beiden sicher sind, dass ihr Widersacher auch wirklich tot ist, pausieren sie...
Der Kameramann wischt sich den Schweiß von der Stirn, Cayman muss Luft holen...
Der Kameramann meint trocken:
„So und jetzt schmeißen wir den in ein Erdloch und das war`s dann hoffentlich!“
Cayman haut noch ein letztes Mal mit voller Wucht drauf, wieder spritzt schwarzer Schleim...
Dann meint er, den schwarzen Glibber an der Schaufel begutachtend:
„Gute Idee und dann nichts wie weg hier!“
Sie graben ein Loch, werfen die Leiche hinein und schütten es, so schnell wie möglich zu...
Als sie fertig sind, lassen sie alles fallen und stehen und machen, dass sie wegkommen...
Der Kameramann geht aber noch einmal in die verwüstete Wohnung zurück, holt aus der Abstellkammer, in der sie gefesselt und geknebelt eingesperrt wurden, ihre zwei Taschen...
Cayman sprintet los zum Parkplatz, holt von dort den Wagen...
Hektisch wirft der Kameramann die Taschen nach hinten und meint: „Losloslos! Keine Zeit verlieren!“
Dann brettern die beiden mit quietschenden Reifen davon...
******
Eine Stunde später hebt sich der Erdboden des Grabes, in dem der zerkloppte, kleine Mann liegt...
Ohne eine Verletzung, ohne Schaden erhebt sich der kleine Mann aus seinem Grab...
Die Erde und der Dreck perlen einfach an ihm und seiner Kleidung ab, als wäre er aus Teflon...
Emotionslos steigt er aus seinem Grab, schaut sich kurz um und marschiert vom Grundstück...
Er steuert auf einen Angeber zu, der an seinem VW Tiguan lehnt und telefoniert...
Der kleine Mann packt den großen Kerl, schlägt seinen Kopf auf das Autodach und den Fensterholm...
Dann schleudert er sein Opfer einfach davon, setzt sich in den Wagen (Der Schlüssel steckt), startet ihn und rast los...
In die selbe Richtung wie Cayman und der Kameramann...
******
In der verwüsteten Wohnung sind erneut laute Geräusche zu hören.
Jemand tritt wutentbrannt von innen gegen die Schlafzimmertür...
Nach und nach geben Tür, Angeln und Schloss nach...
Dann kracht sie, mit den kaputten Angeln gegen die gegenüberliegende Wand...
Laut schimpfend und sich von seinem Strick befreiend mit dem auch er gefesselt wurde...
Stolpert der echte Heinz Strunk in den Hausflur...
Er sieht, dass die Tür zum Abstellraum offen ist, die kaputte Terassentür, die umgestürzte Kamera...
Und die allgemeine Verwüstung...
Im Garten findet er das leere Grab, den schwarzen Schmodder und die ebenfalls damit verschmierte Schaufel...
Hinter dem Haus findet er dann den halb-bewusstlosen Mann vor, dessen Auto gestohlen wurde...
Wütend, sich umschauend holt er sein Smartphone aus der Tasche und wählt eine Nummer...
Als sich jemand am anderen Ende mit einem düteren „ja........“ meldet, stöhnt er:
„Ja ich bin`s! Das Mistviech ißß abgehauen! Vollkommen durchgedreht ist der!
Er hat uns eingesperrt, die zwei anderen konnten wohl abhauen oder so!
Sie haben ihn aber nicht kaputtbekommen, jetzt hat er ein Auto geklaut und ist aufm Weg sonstwohin!!
Seht zu! Ich mach mich auch aufm Weg!“
Heinz Strunk holt einen seltsamen, silbernen Gegenstand aus der Tasche...
Er schüttelt das dolchartige Ding und betrachtet kurz die grünliche Flüssigkeit darin...
Wütend schimpft er:
„Scheiße!! Das hätte man aber auch alles vorher wissen können!“
Dann läuft auch er zu seinem Mercedes und rast ebenfalls davon...
******
Der kleine Mann, der vorgibt, Heinz Strunk zu sein genießt die Autofahrt sichtlich.
Bei dem Blick in den Innenspiegel fällt ihm allerdings auf, dass seine Augen gerade keine Pupillen haben und ganz nebenbei auch noch knallgelb sind...
Schnell revidiert er diesen kleinen Schönheitsfehler sofort, mit einem kurzen Blinzeln...
Dann dreht er das Radio lauter...
Es läuft gerade „Riptide“ von Vance Joy...
Das macht ihn Glücklich...
Das gefällt ihn...
Dann hat er fast keine Lust mehr...
Ständig irgendwelche Leute zu ermorden...
Der schwarze VW Tiguan fährt auf die Autobahn, brav und geordnet...
Dann verschwindet er im Verkehrsgetümmel.
Ende (?)
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Zionskirchplatz
Beim Corona-Bike machte ich einen Test, dessen Ergebnis mir per Mail aufs Handy geschickt wurde, während ich schon weitergelaufen war: negativ. Irgendwie empfand ich das in dem Moment, anders als nach vorigen Tests, als eine Art VIP-Pass, access all areas, der genutzt werden wollte. Es lag vielleicht an der Sonne und an den Menschen. Es waren viele, aber nicht zu viele. Die Gehwege sind hier so breit wie in Frankfurt die Straßen.
Ich ging in einen Laden und kaufte ein T-Shirt und eine Kette. Am Zionskirchplatz setzte ich mich vor eine Bar. Baumschatten flackerte über die Tische, und das Bier in den Gläsern leuchtete wie die Sonne. Alle Menschen sahen froh aus. Zwei Männer hatten Pizza geholt und gaben die Schachteln herum, jeder sollte sich nehmen. Ich telefonierte mit Simona und schickte Amelie eine Sprachi, und als ich gerade fertig damit war, liefen wie in einem Werbespot für das Leben nach dem Lockdown Christian und Quynh vorbei, zufällig, und wir redeten eine halbe Stunde, weil wir es glaube ich auch einfach toll fanden, wieder zufällig jemanden zu treffen. Darüber sprachen wir aber nicht. Das hätte es kaputt gemacht.
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The architecture of expressionism was one of Wolfgang Pehnt’s life themes: already in 1973 he published the first edition of his reference work „Die Architektur des Expressionismus“, a fundamental study of the origins and manifestations of expressionist tendencies in European architecture with an emphasis on the German developments. For a long time I had been searching for the last and significantly expanded edition from 1998, published by Hatje Cantz, and a while ago I finally found a copy in the right condition. In contrast to earlier editions the present one is larger in size and also includes a number of stunning color photographs that perfectly suit the colors of some of expressionism’s most significant buildings. Beyond this the strength of the book not only is Pehnt’s lucid writing but also his ability to tie together the different strands of expressionism. Pehnt leads the reader along the precursors Antoni Gaudí, the Prague Cubists and also the German Monumentalism of the turn of the century towards the German key expressionists Hans Poelzig, Bruno and Max Taut and the „Gläserne Kette“ architects. In individual chapters Pehnt introduces important members like the Brothers Luckhardt, Hans Scharoun or Hermann Finsterlin whose utopian architectural visions evidence the polyphony of expressionism.
The other end of the spectrum represents the Northern German Expressionism: while the metropolitan exponents around Bruno Taut and Walter Gropius dreamt up a messianic communism, protagonists like Fritz Höger and Bernhard Hötger indulged in Germanic mythology and the brick as representative of the German temper. So, it is not surprising that both later associated themselves with the Nazis.
In terms of European expressionism Pehnt primarily focuses on Amsterdam School and its exponents Michel de Klerk and Piet Kramer but also sheds light on the anthroposophical architecture by Rudolf Steiner in Switzerland. In so doing Pehnt shows the varied forms and ideas behind expressionist architecture and demonstrates that based on very different starting points at least partially congruent architectural expression was able to emerge. A fascinating and insightful read!
#expressionist architecture#brick expressionism#architecture book#architectural history#modern architecture#hatje cantz#vintage book#book
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Hej, wir bekommen einen Søstrene Grene Shop in Osnabrück – meiner Heimatstadt. Unglaublich! Seit dem 17. Mai 2019 befindet sich am Kamp ein kleines Stückchen Dänemark. Wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet? Somit bekommen wir alle mehr vom dänischen Hygge-Lebensgefühl, denn Søstrene Grene bietet so viele tolle Sachen, die in Dänemark designt wurden, für einen kleinen Preis. Von Food, über Pflegeprodukte, DIY-Material, Deko, kleinen Möbeln, Küchen-Utensilien, Kinderspielzeug bis hin zu Schreibwaren findest Du dort Alles, was das Herz begehrt. Und natürlich ist alles im Skandi-Style und versprüht dänisches Design. Die Deko-Artikel sind minimalistisch, können im Store angefasst werden und sprechen eine gemeinsame Designsprache.
Einen Haken hat das Alles aber: Wenn Dir etwas gefällt, nimm es am besten sofort mit. Denn Nachbestellungen sind nicht möglich und das Sortiment ändert sich regelmäßig. Ich durfte schon vorab einen Blick in den Osnabrücker Shop werfen als die heiße Pre-Opening-Phase lief. Meine Eindrücke gibt es in diesem Blogpost. Am 26. Mai findest Du übrigens auch in meinem Skandi-Podcast DER NØRD ein Interview mit dem Søstrene Grene-Chef Ralph, der für alle Stores im Westen Deutschlands verantwortlich ist.
Eine Frage noch: War schon mal jemand von Euch im Søstrene Grene Shop und hat nichts gekauft? Unmöglich – oder?
Søstrene Grene Shop in Osnabrück – mein erster Eindruck
Wer schon mal in einem Shop der dänischen Kette war, kennt dieses Gefühl. Man kommt in den Laden und ist sofort entspannt, es herrscht eine hyggelige Atmosphäre und man kommt runter. Der Alltag bleibt quasi draußen. Die Regale sind aus Holz, die Decke ist schwarz und die Produkte stehen im Fokus. Es fühlt sich natürlich an und im Hintergrund läuft leise klassische Musik. So ist es auch im Osnabrücker Store am Kamp, der knapp 200 Quadratmeter groß ist und sich auf der Erdgeschoss-Ebene befindet schräg gegenüber von Starbucks. Das gesamte Sortiment ist im Shop zu finden.
Søstrene Grene Shop in Osnabrück – was gibt es so?
Du warst schon mal in einem Søstrene Grene Shop? Dann kennst Du die große Auswahl an Produkten. Im Eingangsbereich ist immer eine Auswahl an neuen Produkten zu sehen, auch saisonale Artikel zu Weihnachten und Ostern sind dort zu finden. Dann geht es weiter zu den Möbeln, Kinderspielzeugen und Vasen, Gläsern und Bechern aus dem Interieur-Bereich. Ein Stückchen weiter finden wir alles für den Schreibtisch und Büro: Stifte, Ordner und Blöcke und Mappen. Und schon geht es direkt weiter mit den DIY-Produkten und Party-Artikeln. Hier findet Ihr Alles, um Eurer Bastel-Leidenschaft nachzugehen. Dann geht es weiter mit Kissen, Kerzenständern und Badezimmer-Artikeln. Eine Ecke weiter entdeckt man noch mehr kleine Möbel, Vasen und Tassen. Hier findest Du auch viele Küchen-Utensilien.
Du brauchst Stauraum, um Kleinkram zu verstecken? Kein Problem, auch dafür gibt es Boxen, Schubladen-Elemente und Stoffsäcke. Du hast Hunger auf einen kleinen Snack? Strategisch gut positioniert vor den Kassen findest Du Süßigkeiten, Tee und Gewürze und etwas zu Trinken. Ich kann an dieser Stelle die Lakritzstangen mit Minze empfehlen. Sie sind die Besten! Sogar Muffin-Mischungen gibt es. Und keine Sorge: Es gibt auch Kerzen, Karten, Geschenkpapier und Servietten, die man eigentlich nicht immer braucht, aber trotzdem kaufen muss, weil sie so schön sind. Ich persönlich liebe die Post- und Geburtstagskarten. Sie sind nicht so kitschig und dafür aber schön gestaltet.
Søstrene Grene Shop in Osnabrück – Hygge Check
Ein Shop aus Dänemark, der mit Hygge wirbt, muss natürlich auch sein Hygge-Versprechen halten. Machen wir einen kleinen Hygge-Check: Was braucht man für eine hyggelige Zeit? Kissen! Die gibt es. Tee! Den findet man auch in vielen leckeren Sorten. Eine Tasse! Also bitte, davon gibt es wirklich genug bei Søstrene Grene. Kerzen? Da ist die Auswahl groß: ganz normal, als Teelicht oder Duftkerze. Jetzt fehlen nur noch ein paar Freunde, aber die musst Du selber einladen. 🙂 Und wenn noch noch was Backen oder Kochen willst, bekommst Du auch im Store die passenden Produkte. –
Ganz aktuell gibt es auch ein kleines Zelt, wo Kinder es sich gemütlich drin machen können oder eben hyggelig.
Ein kleiner Tipp: Wenn Du mal gestresst bist, kannst Du auch einfach mal so in den Shop gehen und Dich entspannen bzw. inspirieren lassen. Das geht auch.
Søstrene Grene Shop in Osnabrück – auch im DER NØRD Skandinavien-Podcast
Was ist eigentlich Søstrene Grene? Gibt es die Schwestern Anna und Clara wirklich? Wie viel dänische DNA steckt in den Produkten und in den Stores? Wie eröffnet man einen eigenen Søstrene Grene Store und wie kann man sich dort bewerben? All das und vieles mehr gibt es in meiner neuen Skandi-Podcast Episode am 26. Mai mit Ralph, der aktuell 13 Shops leitet.
Søstrene Grene Shop in Osnabrück – wo in Osnabrück?
Den Søstrene Grene Shop in Osnabrück findet Ihr direkt am Kamp schräg gegenüber von Starbucks. So haben wir neben TIGER, Jack & Jones, Vero Moda und IKEA endlich einen weiteren skandinavischen Shop in Osnabrück. In der Regel hat der Store von Montag bis Samstag von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Aktuelle Öffnungszeiten findet Ihr hier.
Mehr #Hygge: Søstrene Grene Shop-Eröffnung in #Osnabrück am 17. Mai. Hier ist eine kleine Preview #sostrenegrene #Søstrenegrene Hej, wir bekommen einen Søstrene Grene Shop in Osnabrück - meiner Heimatstadt. Unglaublich! Seit dem 17. Mai 2019 befindet sich am Kamp ein kleines Stückchen Dänemark.
#Dänisches Design#DIY#Osnabrück#Skandishop#Skandistyle#sostrene grene#Søstrene Grene Shop in Osnabrück
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*Anm.: Namen sind von der Redaktion geändert
Aus Franz Schimmels Tagebüchern - 13.6.2017, wenige Tage vor seinem zweiten Verschwinden.
>> Gestern war ich unterwegs in eine dieser typischen Berliner Bars, in denen es nachts Livemusik der etwas anderen Art zu hören gibt, in einem Keller im zweiten Untergeschoss, in einem Etablissement, das ehemals ein Puff gewesen sein muss, in Kreuzberg, nahe am Schlesischen Tor. Dort jedoch viel zu früh angekommen, flanierte ich im Abendrot die Strasse hinunter, mit ihren Kneipen, mit ihren Stühlen und Tischen, belebt von fröhlich quatschenden Menschen, rauchend, trinkend, leise whispernd, und hörte den diskret antwortenden Echos der Häuserschlucht zu, während ich auf das Ende der Straße mit seiner Öffnung zum Park zuging, ich kannte es gut. Da stand sie, ich hab sie gleich wiedererkannt, still. Diese mußte es gewesen sein, vor fast genau 15 Jahren, hier, an dieser Laterne stand ich damals auch. In Berlin kann man ohne weiteres Jahre verbringen, ohne jemals wieder an denselben Ort zu gelangen. Es muß schon der Zufall helfen, oder man hat wirklich etwas an dem Ort zu tun, eine Arbeit, eine Affäre, was auch immer. Ich ging von der Laterne weiter in den Park gegenüber, in dem ich bereits nach den ersten Metern sämtliche Drogen dieser Welt angeboten bekam, in sämtlichen Sprachen dieser Welt. Mir war nicht nach Drogen. Ich setzte mich ins Gras und drehte mich um.
Ich sah hinüber zu den Häusern, sah die im Abendrot spärlich beleuchteten Fenster der Wohnungen und sah auch ihre Fenster, ihr eigenartiges Eckzimmer, in dem eines der Fenster sperrangelweit aufstand, genau wie damals, vor 15 Jahren, als ich an dieser Laterne gestanden hatte und ein schwarzes Damenfahrrad reparierte, ihr Fahrrad, das einen Plattfuß am Hinterrad hatte, den sie nicht selber beheben wollte, da ihr der Kampf mit Kette und Gangschaltung suspekt und das Ergebnis unsicher schien. Eben im Vorbeigehen hatte ich auch zum Haus hinübergespäht, hatte die dort angelehnten Fahrräder inspiziert, wollte mir noch einreden, daß dieser prüfende Blick eine reine Routineangelegenheit wäre, aber nein, ich konnte nicht anders, und hatte doch kein Fahrrad gesehen, das meiner Erinnerung an das ihre geglichen hätte, was mich - ehrlich gesagt, fast erleichtert weitergehen ließ.
Nun saß ich hier im Gras, atmete schwer und konnte nichts dagegen tun, daß etwas aus den Tiefen der Erinnerung an die Oberfläche wollte, mit Macht. Andrea war Photografin gewesen, ich hatte sie kenengelernt bei Vernissagen und Konzerten, irgendwelchen events in zwischengenutzten abgewrackten Häusern, die damals reichlich ihren Dornröschenschlaf hielten, noch nicht ahnend, daß sie einst zu preisgekrönten Musterimmobilien umgebaut würden, in denen musterhaft angepaßte, gutverdienende Neuberliner einzogen, deren Existenz man damals noch nicht erahnte, ja, die bloße Möglichkeit, daß solche Menschen einmal normale Einwohner dieser Stadt sein würden, kam uns genauso unwahrscheinlich vor, wie 1984 der Mauerfall uns unwahrscheinlich vorkam, also schlicht - Galaxien entfernt.
Mein Werben um Andrea ging in meiner Erinnerung über Wochen, in denen ich beinahe schwerelos im Ungewissen umhergewandert war, etliche Abende waren fast wortlos vergangen, zum Beispiel jener, den wir in einer Ausstellung in den leeren Speichern am Stralauer Ufer verbrachten, es war Sommer, wir saßen am Wasser, wir schwiegen uns an. Nicht, daß wir uns nichts zu sagen gehabt hätten, denn ich war an Kunst und Fotografie ebenso interessiert wie sie, nein, es war eher dieses Gefühl, daß alles sowieso schon so oder anders gesagt worden war, daß man nichts mehr hinzuzufügen hatte, eine sprachlose Spannung hing zwischen uns, als ob man auf eine Erkenntnis wartet, die aber von selbst nicht kommen wollte.
Ich hatte die Hoffnung auf eine weitere Annäherung aufgegeben, als ich eines heißen Sommerabends auf der Insel der Jugend, die heute nur noch "Insel" genannt werden will, zu einer Party ging. Drei Dancefloors mit Dj's und live-Rap, ebensoviele Bars und ein bunt gemischtes Publikum animierten mich zu einem ausgelassenen Abend, an dem ich, typisch Franz Schimmel, mal wieder meinem Beuteschema erlag, denn dort lernte ich Simone kennen. Simone war, das muß ich mir heute eingestehen, auffällig. Sie hatte also ohne Mühe meine volle Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Aber, auffällig kann auch abfällig gemeint sein, ihr wisst was ich meine, sie war eigentlich ein Fall für die Psychiatrie, also, ich wiederhole mich, genau mein Beuteschema. Wir tanzten dann auch, auffällig, wir tranken und verloren uns, wir fanden uns wieder, mal bei den gotischen Grufties im Keller, mal auf dem Technofloor im Dachstuhl, wo ein junger drummer in die beats einsteigend -- zusätzlich Druck machte. So ging diese Nacht vorüber, in der ich Andrea vergaß, alles vergaß, im Morgenlicht suchten wir dann abwechselnd unsere Fahrräder, die Orte, wo wir sie abgestellt hatten, an die konnten wir uns nicht mehr erinnern. Danach verbrachte ich den Morgen und einen halben Tag übermüdet schlafend in Simones Friedrichshainer Wohnung, in der wie üblich einfach irgendwo in die Ecke auf den Boden geworfen eine Matratze als Bett diente; ihre fünfjährige Tochter, von der ich nicht mehr weiß, wo die plötzlich herkam, legte sich zu uns, aber zu unseren Füßen quer; zwischen uns liegen wollte sie nicht.
Es mußte dieser Tag oder einer der folgenden gewesen sein, als ich einen Anruf von Andrea bekam, in dem sie mich bat, ihr Fahrrad zu reparieren, als Dank wollte sie für uns beide kochen, eine Barbarie-Entenbrust sollte es sein, ganz französich, mit Nachtisch und Wein. Da diese Einladung als Dank für die einfache Reparatur eines Fahrradreifens überdimensioniert schien, beteuerte sie noch, daß sie selber Bock darauf hätte, und ich deshalb ruhig annehmen solle, was ich tat. So begann dieser denkwürdige Abend, der nun lebhaft vor mir steht, als ich jetzt auf dem Gras sitze, zu "Ihrer" Wohnung hinaufschaue und langsam fröstelnd die von unten aufsteigende Kühle des feuchten Grases bemerke. Die Fahrradreparatur war nach einer gefühlten halben Stunde erledigt, kurze Probefahrt und dann hinauf zu ihr, wo ich noch half, ein paar ihrer schwarz-weissen Fotografien für eine Ausstellung zu rahmen, auf denen man Kühen in die Augen sah, Porträts waren das, aus denen die Tiere einen mal melancholisch bedrückt, mal angriffslustig abwartend oder auch unbeteiligt ansahen, als ob sie unsere Gedanken lesen könnten, als ob sie das schon immer taten, und wir mit unserer maßlosen Überheblichkeit es nur nicht merkten.
Jene Entenbrust gehört bis heute zu den besten Speisen, die ich je gegessen habe, sie war einfach perfekt und obendrein raffiniert gewürzt und mit frischen Kräutern angerichtet, kann sein, daß meine Erinnerung wegen der Ereignisse jener Nacht getrübt ist, aber, das Essen war einmalig gut. Nach dem Nachtisch und ein, zwei Gläsern Wein hatten wir angefangen, uns etwas offener zu unterhalten, als wir das die Wochen vorher getan hatten. Ich erzählte ihr auch von Simone, von meiner Nacht bei ihr, und davon, daß ich im Begriff war, mich in diese Simone zu verlieben, die so anders war, so chaotisch, so unorganisiert, so verletzlich. Es war schon recht dunkel, und die gedämpften Geräusche der Abendgäste der Kneipen drangen durch das weit geöffnete Fenster zu uns herauf, als sie - das erinnere ich genau - "Out of season" von Beth Gibbons auflegte. Sie brachte mich vollends aus dem Konzept, als sie mich bat, mit ihr zu tanzen. Was sollte ich tun - ihr diesen Wunsch abschlagen - nein, das wäre wirklich extrem tölpelhaft und stur gewesen; und so begannen wir zu dieser Musik zu tanzen, nicht Standard, nicht nach Regeln, eng und immer enger umschlungen, es war wie plötzlich im Paralleluniversum, es war noch derselbe Raum, derselbe Augenblick, aber alles schien doch verändert, Franz Schimmel ein Odysseus auf hoher See, völlig ahnungslos hinweggetäuscht über das wirkliche Ziel seiner Reise.
Diese Nacht verbrachte ich also dann bei Andrea, die nicht auf Herrenbesuch eingestellt war, in ihrem 90 Zentimeter - Einzelbett neben Vergrößerungsapparaten und sonstigen Utensilien, die sie in der Dunkelkammer benötigte, eine zärtliche Nacht, mit einem Anflug von Sex, wie man ihn manchmal unter Erwachsenen hat, wenn Ruhe und Besonnenheit über den Reiz des sofortigen Overkills triumphieren, was zugegebenermaßen -- selten passiert, aber - doch, es kommt vor. Von heute aus betrachtet erstaunt mich, mit welcher schlafwandlerischen Ignoranz ich mich durch dieses Chaos an Gefühlen manövriert habe, haben mußte, das mußte doch ein Erdbeben gewesen sein, ein Tiefsee-Beben, warum, das frage ich mich heute, warum bin ich noch am Morgen, ich war noch nicht aus der Tür, ans Telefon gegangen, Andrea neben mir stehend, Simone mich anrufend um sich mit mir zu verabreden.
Ich fand das damals normal, glaube ich. Okay, es war auch eine andere, weniger prüde Zeit -- das ist geschenkt. Zu meiner Ehrenrettung könnte ich auch behaupten, daß ich mit der Situation maßlos überfordert war- aber daran würde ich mich doch erinnern, und so ist es nicht. Es war schon absurd, ausgerechnet die Frau, um die ich mich wochenlang bemüht hatte, ohne Erfolg, die konnte nun, da sie sah, daß ich mich von ihr entfernt hatte, sich mir öffnen, plötzlich die Grenzen überwinden, die vorher unüberwindlich schienen, war es nicht geradezu eine notwendige Voraussetzung gewesen, mich in anderen Händen zu wissen, damit sie sich mir gefahrlos nähern konnte. Eine - verzeiht mir das - wie ich finde, typisch weibliche absurde Überempfindlichkeit, die sich da äußerte, die ich damals so interpretierte, daß Andrea froh war, meinem Beziehungswunsch entkommen zu sein, aber trotzdem genug empfand, um von den verbotenen Früchten zu naschen. Seltsam an dieser Geschichte ist allerdings eines - nämlich die Tatsache, daß ein solches, beinahe schizophrenes Verhalten häufiger vorkommt. Gerade diejenigen, die sich nur schwer einer zärtlichen Nähe hingeben können, benötigen bisweilen das unbedingte Gefühl, daß ihre Freiheit nicht in Gefahr ist. Da kommt - so widersprüchlich das ist - ein Partner, der vergeben ist -- eher in Betracht, als einer, der möglicherweise sogar für eine Beziehung verfügbar wäre. Alltägliche Tragik. Absurdistan unlimited.
Eines hat das Alter, das ich nunmehr erreicht habe allerdings bewirkt. Wäre ich heute noch einmal an diesen Morgen zurückversetzt, ich hätte wohlweislich mein Handy ausgeschaltet, wäre nie und nimmer ans Telefon gegangen, sondern, was ich heute tun würde, wäre: abwarten, sehen, was man mit der neuen Situation anfängt. Aber so hatte ich ein, zwei bewegte Jahre an der Seite von Chaos-Simone und ihrer verwahrlosten kleinen Tochter verbracht, bis die Batterien meines überbordenden Helfersyndroms endgültig leer waren und ich die Reißleine ziehen mußte.
PS: Als ich später zurück durch die Strasse zur Kneipe ging, erlag ich der Neugier, und machte vor der alten Haustür halt, checkte das Klingelschild; es durchfuhr mich wie ein Blitz, da stand ihr Name, immer noch, nach all den Jahren, als ob nichts gewesen wäre. Einen Moment dachte ich nach und wägte ab: soll ich klingeln - will ich überhaupt - was, wenn sie nicht allein ist - sie ist bestimmt nicht allein - sie hat ihre Wohnung untervermietet - sie erkennt mich nicht wieder - wenn doch; würde sie mich überhaupt hereinlassen - nein, wahrscheinlich nicht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.<<
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Stine Bidstrup "Architectural Glass Fantasies - Utopia Materialized": Kopenhagen ab 27.04.2021
Stine Bidstrup “Architectural Glass Fantasies – Utopia Materialized”: Kopenhagen ab 27.04.2021
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Ariel - Nothus
"Jetzt geh schon weg," zischte Ariel in Richtung des Gestrüpps, dass sich an den Seiten des Weges fest krallte und versuchte das Terrain wieder für sich zu gewinnen. Mit den Händen vollführte sie scheuchende Bewegungen. Ein kurzer Aufglimmen von zu Schlitzen verengter Augen, ein erneutes Rascheln und sie hätte schwören können ein leises Fauchen vernommen zu haben. Die schwarzhaarige Frau, strich eben dieses über die SChulter zurück, beachtete die vereinzelten Blätter die sich darin verfangen hatten nicht weiter. Doch den Staub versuchte sie dennoch von ihrer Hose abzuklopfen. Bis hierhin hatten sie Straßen gemieden, sich den Weg durch die Wildnis gesucht, was um einiges beschwerlicher gewesen war, als sie angenommen hatte. Unweit der Stelle an der sie sich befand, öffnete der Waldweg sich zu einem breiten Ufer. Nebelschwaden hingen tief über dem grauen Boden, die seufzende See war nur an vereinzelten Stellen erkennbar wo der Dunstschleier zerrissen war. Nicht länger zögern, nahm sie den Weg der sich vor ihr auftat schnellen Schrittes, überquerte die gläserne Brücke. Langsam schien sich der dichte Nebel zu lichten, doch vor ihr tat sich die Insula Vitrea - die Glasinsel auf. Eine Insel deren Häuser und ebenso der Palast vollkommen aus Glas gemacht waren. Nur diese schmale Brücke führte vom Ufer auf die Insel. Schenkte man dem Gemunkel der Everländer glauben, hausten hier die Geister der früheren Bewohnen. Doch Ariel hatte wichtigeres zu tun als sich um das Geschwätz anderer Leute zu scheeren. Der Nebel allerdings war ihr gerade recht gekommen, in der See hauste ein großes Meerungeheuer, das träge durch die Fluten trieb und an sonnigen Tagen unaufmerksame Reisende von der Brücke klaubte und verschlang. Ariel hatte sich den Weg den sie nun beschritt genauestens eingeprägt, so achtete sie kaum auf das was um sie herum geschah. Der Palast kam schnell in Sicht und sie durch schritt das Tor, das weit geöffnet jeden möglichen Eindringling willkommen hieß. Es dauerte gute 30 Minuten, bis Ariel dann den richtigen Saal gefunden hatte, zwar kannte sie den Weg theoretisch, da hier allerdings alles aus Glas gefertigt war, erwies es sich als schwierig nicht dauernd gegen irgendwelche Wände zu laufen. Doch nun, da stand er endlich. Titania's Spiegel. Ein etwa zwei Meter großer aufstellbarer Spiegel, mit silbernem Rahmen. Hastig trat sie näher, zog schon die braune Ledertasche von ihrer Schulter die sie den langen Weg bis hierher wie ihren Augapfel gehütet hatte, wobei sie diesen wohl nur zu gerne her gegeben hätte, wenn sie nur die Tasche hätte behalten dürfen. Vor dem Spiegel, der bis auf den silbernen Rahmen und die Gravuren recht unscheinbar und trübe wirkte, ging sie auf die Knie und holte ihre Habseeligkeiten hervor. Eine silberne Glocke, einen goldenen Ring, eine Feder und eiserne Ketten. Um keine Zeit zu verlieren, erhob sie sich abrupt mit der Kette in der Hand, die aus purem Eisen bestand und wickelte diese fest mehrfach um den Spiegel. Schlug viermal mit dem goldenen Ring gegen die silberne Glocke, der Widerhall war ohrenbetäubend. Ihre Stimme erscholl fest und fordernd ," Cum aescerat argentum et aurum involareâ." Sie griff nach der Feder und blies sie in Richtung des Spiegels, doch statt davon abzuprallen, schien das eben noch ziemlich massiv scheinende Glas die Feder aufzunehmen wie Wasser. "Postea Puck ad speculum Titania penetrare!" Ein gellender Blitz, der Ariel dazu brachte ihre Augen mit dem Unterarm zu bedecken und ein schrilles, leicht irres Lachen drang an ihr Ohr. Als sie den Arm wieder sinken ließ, entschwebte dem Spiegel gerade ein weisshaariger, spitzohriger Kerl, der sie mit breitem Grinsen musterte. Die Ketten aus Eisen die zuvor um den Spiegel gelegen hatten, schlungen sich nun um ihn, drückten seine Arme an seine Seite und fesselten ihn so, das Ende der Kette führte gerade wegs in das innere des Spiegels. Die Elementarwandlerin hob selbstzufrieden, wenn auch wachsam das Kinn an, konnte sich nun ihrerseits ein kleines Lächeln nicht verkneifen. "Puck," sie neigte sachte den Kopf, ganz so als wolle sie dem Elf Ehre erbieten ,"dein Ruf eilt dir voraus, aber ich bin mir nicht sicher ob er dir so gut gefallen würde. Bevor du anfangen kannst mich mit deinem Geschwätz zu beeindrucken oder gar meine Wünsche nach deinem Belieben und zu deiner Belustigung zu verdrehen. Lass dir gesagt sein, ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt." Wie um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, streckte sie die rechte Hand vor, mit der Handfläche nach oben, in der augenblicklich eine schwarze Flamme erwachte. Ihre Feuerfarbe richtete sich stets nach ihrem Gemütszustand. "Haha, hihihi, hoooo...ach du bist witzig, ich glaub ich mag dich," kicherte Puck, seine Füße schwebten etwa einen halben Meter über dem Boden. Als würde ihn all dies nicht beeindrucken betrachtete er seine Nägel, die Ketten dehnten sich mit, Ariel wusste aber das der Zauber den sie gesprochen hatte, Puck so lange würde festhalten, bis er ihr gegeben hatte was sie wollte und sie ihn frei ließ. "Nun, wenn du es so eilig hast, was willst du denn? Lass mich raten...du willst ein Schloss, du willst reich sein...oder ohhh wurdest du verschmäht und nun willst du das ich dir den Typen wieder zurück holen?" Puck's Augenbraue hob sich so weit, dass sie fast in seinem Haaransatz verschwand. "Halt die Klappe. Ich will das du mich ohne Umwege! Ohne tödliche Fallen! Ohne sonstige Scherze, Aufhaltetaktiken oder andere Aktionen die mich von meinem Ziel abbringen, vorrübergehend fernhalten oder die mir körperliche, geistige oder sonstige Schäden oder Qualen bescheren. Ebenso wie allen anderen die ich kenne oder kennen lernen könnte. Zu meinem Ziel bringst, Violenti, dem 7. Kreis. Ich hoffe ich habe mich klar genug ausgedrückt. Ich will den besten Weg." Ariel überzeugt sie habe Puck mit ihrer detaillierten Beschreibung ihres Wunsches jegliche Möglichkeit genommen seinen Schabernack mit ihr zu treiben, sah das kurze schelmische Aufglimmen in den Augen des Elfen nicht. "Na wenn es weiter nichts ist, dann herein spaziert....," Puck schwebte zur Seite um ihr den Weg zum Spiegel frei zu machen. Ariel brauchte nur wenige Schritte und sie hatte diesen erreicht, mit einem Gefühl im Magen, dass sie nicht hätte beschreiben können, durchschritt und durchbrach sie die Oberfläche des Spiegels was sich anfühlte als würde sie ein Eisbad eintauchen. Puck mit leisem Lachen folgte ihr sogleich. Im gefühlt selben Augenblick trat Ariel aus dem Spiegel auf steinigen, rissigen Boden hinaus, Puck folgte ihr auf dem Fuße. "So, da wären wir Violenti, erster Klasse und nun lass mich frei, Nothus." seine Augen waren zu Schlitzen verengt, der Elf wirkte genervt aber seine ganze Mimik strahlte Erheiterung aus. Flüchtig blickte die junge Frau sich um, doch alles was sie entdecken konnte war dunkler Stein, Dreck und trübes Licht, was es nur noch verschlimmerte. Doch ihr Körper teilte ihr deutlich mit, dass sie nicht länger in Everland war und auch nicht auf der Erde. "Gut, du bist frei," Ariel wedelte mit der Hand, die Ketten um Puck verschwanden und dieser streckte sich glücklich. "Nun es war mir eine Freude, aber man erwartet mich anderorts, du weißt, ich bin sehr gefragt. Ach ja...viel Spaß wünsche ich dir noch," mit hohem Lachen schwebte Puck rückwärts in den Spiegel, der sich weisses Licht verbreitend nach innen ziehend verschlang und Ariel somit alleine ließ. Puck war längst verschwunden, doch die Elementarwandlerin hatte sich noch immer keinen Zentimeter vom Fleck bewegt, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie konnte das vertraute Brennen in ihren Venen nur zu deutlich spüren. Es war als würde die Flamme in ihrem Innern sich recken und größer werden, heißer brennen und sie zu verschlingen drohen. Ihr Innerstes entflammen. Ariel musste kurz die Augen schließen um dem Drang zu widerstehen an Ort und Stelle völlig in Flammen aufzugehen, die Versuchung war so groß, doch sie schaffte es indem sie sich auf ihre Atmung besann und somit das Gefühl der Überwältigung nieder kämpfte. Seit jenem schicksalshaften Tag vor einigen Monaten war sie nicht in der Hölle gewesen, ja sie hatte sich wenn sie ehrlich war sogar ein wenig vor diesem Monat gefürchtet, auch wenn ein großer Teil ihrer selbst doch genau hier hin gehörte. Das unsichtbare Band zu ihrem Gefährten ziepte schmerzhaft, so weit waren sie noch nie voneinander getrennt gewesen, Ariel wusste noch viel zu wenig über diese merkwürdige alles übertreffende Verbindung. Sie hatte sich noch nie einem anderen Lebewesen so nahe gefühlt, so verbunden und gleichsam so erdrückend ausgeliefert. Und das jagte ihr eine Heidenangst ein. Ihre Gedanken gehörten nicht länger ihr alleine, ebenso verhielt es sich mit ihren Gefühlen, es war als hätte man ihre Wahrnehmung des Daseins eine Stufe schärfer geschaltet. Ihr Blick glitt an dem brüchigen Mauerwerk entlang, dass ihr einige Schritte entfernt den Weg versperrte, da der Gang nach links abbog. Ein weiterer tiefer Atemzug und sie fühlte sich zumindest so weit bereit, dass sie einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Dieser Teil des Kreises war ein wahres Gewirr an Gängen, HÖhlen und Gewölben, im inneren des schwarzen Gesteins. Bei jedem Besuch zeigte sich ihr die Hölle in anderer Form ihrer selbst, war so wandelbar wie Ariel selbst. Wie die Unterwelt wirklich und wahrhaftig aussah, hätte Ariel nicht sagen können, da sich ihr nur das offenbarte was ihr Verstand auch aufnehmen konnte. Sie wusste von ihrem Vater und den wenigen Höllenwesen die sie kannte, dass sie ganz andere Versionen gesehen hatten, doch die junge Frau mit den ebenholzfarbenen Haaren und fast stechend blauen Augen war nur ein Halbwesen. Ariel's Schritte halten von den Wänden wieder, wieso auch immer war es unnatürlich still, sonst vernahm man hier gequälte Schreie und andere Laute die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen, doch heute war es so als würde selbst die Hölle den Atem anhalten, auf etwas warten um dann mit all ihrem Schrecken über sie herein zu brechen. Violenti, der 7. Kreis der Hölle unterteilte sich in drei Ringe. Im ersten Ring wurden die Gewalttaten an den Nächsten gebüßt. Mörder, Verwüster und Räuber krochen in einem Blutstrom, in den sie immer wieder von Kentauren zurückgetrieben wurden, wenn sie versuchten ihm mehr zu entsteigen als es ihre Schuld es zu ließ. Je nach Schwere der Tat waren sie unterschiedlich tief in den Blutstrom eingetaucht. Beispielsweise steckten Alexander der Große und der Tyrann Dionysios bis zu ihren Brauen im Strom, während Attila am tiefsten Grund gepeinigt wurde. Nessos einer der Kentauren hauste hier, Ariel war ihm bereits begegnet, bläuliche Haut wie die eines Ertrunkenen, er war fast 4 Meter groß, schwarzes Strähniges Haar versuchte sich an seinen Schädel zu klammern. Sie hatte die Plattform fast erreicht die um die Ringe herum führte und sie spiralförmig abwärts wand, sodass man live und in Farbe die Qualen der Seelen beobachten konnte während man entweder tiefer in den nächsten Kreis stieg oder in die anderen Räume im Gestein gelangen wollte. Selbstmörder büßten im zweiten Ring ihre Schuld. Sie mussten als Sträucher und Bäume ihr Daseins fristen, während sie immer wieder von Harpyien zerzaust wurden, da sie sich mit ihrem Selbstmord selbst von ihren Körpern los gerissen hatten, denn was man sich selbst nahm, durfte man nicht haben. Ariel war mittlerweile auf derselben Höhe und konnte sehen wie mehrere Seelen von schwarzen Höllenhunden durch das Dickicht gejagt wurden, während sie sie stückweise zerrisen. Diejenigen, die Gewalt gegenüber Gott (Blasphemie), gegen die Natur (Sodomie) und gegen die Kunst (Wucher) verübt hatten, die büßten im dritten Ring. Der Boden des dritten Rings bestand aus Sand. Die Gotteslästerer lagen ausgestreckt und schreiend am Boden, die Sodomiten liefen Rast- und Ruhlos umher, die Wucherer hockten am Abgrund - wo der dritte Höllenfluss, der Phlegethon sich hinab in den achten Kreis ergoss - untätig bei ihren Geldsäcken, während auf alle ständig Feuerflocken herab rieselten. Der Weg war fast zuende und ihr Ziel rückte in immer greifbarere Nähe, allerdings lösten sich aus den Schatten der hohen Steinwände unweit zwei Gestalten, einen der beiden kannte Ariel, es war rangniedriger Dämon, seinen Namen hatte sie vergessen, der andere jedoch war ein Móghrimac. Ariel hasste diese Biester, sie waren Attentäter, die die Hölle auf jeden los ließ, der beseitigt werden sollte. Ihre Körper waren unansehnlich, die Haut ledrig und braun, teilweise grün. Hing in Fetzen vom Fleisch und große Stücke schienen ganz einfach zu fehlen. In diesen Wunden tummelten sich eine Vielzahl kleiner schleimiger Würmer, die sich übereinander windend durch das Fleisch fleuchten. Ihre Gesichter waren Fratzen, ansatzweise menschlich, doch missgestaltet, ein milchig grünes Auge thronte in der Mitte der Stirn und ihr Maul war gesäumt mit 3 Reihen spitzer Zähne, sie konnte ihr Maul soweit aufreißen, dass ihre Kiefer aus harkten. Ihre Arme und Beine vollendeten das missgebildete Erscheinungsbild, dürr, jedoch mit starken Muskelsträngen überzogen und Hände und Füße endete in 3 Glieder mit langen schwarzen Krallen. Der Überlieferung nach waren die Móghrimac Widergänger. Was genau sie waren wusste Ariel nicht, sie waren keine Leichen oder Untote. Der Überlieferung nach waren sie Luzifer's Geschenk an Lilith gewesen, war deren Hochzeit, sie waren Sklaven und Jäger und völlig dem Willen ihrer Meisterin unterworfen. Ihre Berührung tötete nicht unbedingt sofort, sie infizierte die Verwundeten und wenn diese Wunde nicht behandelt wurde, verwandelte man sich ebenfalls in einen Móghrimac. Ursprünglich waren es einmal 6 gewesen, diese 6 waren unsterblich und Lilith hielt sie noch immer unter ihrer Gewalt. Tötete man sie kehrten sie einfach an Ort und Stelle nach einer gewissen Zeit wieder zurück. Ariel wich an den Rand der Brüstung zurück und hielt den Kopf gesenkt, die Móghrimac waren keine äußerst intelligente Spezies, doch sie waren äußerst erfolgreich in ihrem tun und erfolgten ihre Opfer erbarmungslos. Nur noch wenige Schritte trennten sie voneinander und Ariel hielt den Atem an, sie durfte gar nicht hier sein. Um sie herum war es noch immer unnatürlich still, obwohl es doch so laut und furchtbar hätte sein müssen, als würde sich die Energie irgendwo aufstauen. Zwei Schritte noch und sie hätte die beiden passiert. Einer noch. Ariel's Herz hüpfte stockend. Plötzlich schien sich die ganze aufgestaute Energie zu entladen und die Hölle schien auszuatmen, was einen starken Windhauch auslöste, der durch ihr pechschwarzes Haar fuhr, genau in die Richtung der beiden. Der Móghrimac fletschte die Reihen Zähne und hob abrupt den Kopf. "Fuck," ihre Stimme war kaum ein Flüstern, Ariel wappnete sich direkt gegen einen Angriff, ihre Hand rutschte an ihre Hüfte wo sie sich um den Griff des Schwertes legte. Auch der namenlose Dämon blickte sie direkt und unverhohlen an, mit leicht verkniffenen Augen. "Du....," seine Stimme war tief und durchdringend, "was willst du hier, dein Vater hat keinen Zugang mehr zur Hölle und das gilt auch für dich, Bastard." Das Getöse um Ariel herum schwoll immer weiter an, die Schreie und das ekelhafte schmatzende Kauen, das Flehen und die Verzweiflung schienen sie fast zu erdrücken, sie war schon so weit gekommen, es musste diesmal klappen. Doch jetzt war sie aufgeflogen. "Das geht dich nichts an, ich will mit ihm sprechen. Das ist mein volles Recht!" Beide waren näher an sie heran gekommen, drohend bauten sie sich vor ihr auf, Waffen hatten sie keine, doch das brauchten sie auch nicht. Auf dem Gesicht des Dämon zeigte sich eine Regung die durchaus als Lächeln hätte durchgehen können. "Ist das so," sein Blick glitt an Ariel hinab, wurde streichelnd und der Nothus fühlte sich direkt unwohl, mittlerweile war er so nah, dass Ariel seine erdrückende Aura spüren konnte, um ihr Schwert zu ziehen war kein Platz mehr zwischen ihnen. Sie hatte den Moment verspielt, hätte sofort ihre Waffe ziehen sollen um sich notfalls den Weg frei zu kämpfen. Phelesto....das war sein Name, Ariel erinnerte sich jetzt wieder. Und Phelesto hatte seine Hand an die Seite ihres Halses gelegt, sie biss die Zähne zusammen und hob trotzig das Kinn an. "Ich sollte dich einfach in den Phlegeton werfen." sein Daumen striff über ihre Kehle und Ariel konnte sich nicht erwehren als zu schlucken, ihr Blick huschte zwischen dem Dämon und dem Widergänger hinter ihm hin und her. Sein Zugriff an ihrem Hals wurde stärker, jetzt hatte er die Hand ganz darum gelegt und drückte zu. Ariel war noch nie eine gute Kämpferin gewesen, ihr Vater hatte sie unterrichten wollen, doch sie hatte so sehr gegen ihr rebelliert und sie hatte andere Waffen die sie einsetzen konnte. Sie war noch jung und ziemlich naiv und nun hingen ihre Füße etwa einen halben Meter über dem Boden während ihr der Atem weg blieb und sie versuchte ihr Feuer gegen Phelesto einzusetzen, während sie mit einer Hand sein Handgelenk umklammert hielt, mit der anderen weiter versuchte das verdammte, viel zu lange Schwert zu ziehen. Jedoch hatte ihr Körper nicht genug Sauerstoff um eine schädliche Flamme zu entfachen. Das war erbährmlich sie war nicht mal bis zu ihm vorgedrungen und wie leicht man ihr den Gar ausmachen würde, verletzte nicht nur ihr Ego, es war gerade zu lächerlich. "Traut er....traut er...sich nicht...es selbst..zu tun," brachte Ariel mühsam zwischen den Zähnen hervor, während ihr Blickfeld sich langsam zu trüben begann. Ihr letzter Gedanke galt ihrem Gefährten Aistair, was würde mit ihm geschehen, würde er überleben, wenn Ariel starb. Oder zurück in seinen vorherrigen Zustand fallen, konnte Ariel sterben, wenn sie nicht vollständig war. Ihr Gesicht war mittlerweile bläulich verfärbt. Hilf mir doch jemand...irgendjemand und wenn es nur für einen Moment ist, schoss es ihr durch den Kopf, doch sie wusste das niemand zuhörte, sie hatte Monate um Hilfe gebeten.
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Vier mögliche Wege in Richtung Bauhaus-Jubiläum
Mit dem Bild des Konzerts beschreibt Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, die zahlreichen Veranstaltungen, die das im Jahr 2019 anstehende hundertste Gründungsjubiläum des Bauhauses begleiten. Das Verbundprojekt „Große Pläne!“ im vergangenen Jahr sei der Auftakt, schreibt er im Vorwort für den Ausstellungskatalog der zentralen Verbund-Ausstellung „Moderne Typen, Fantasten und Erfinder“, die im Bauhaus Dessau gezeigt wurde. Ein Auftakt, der – um im musikalischen Bilde zu bleiben – willentlich allerlei Dissonanzen erzeugt, die so einfach nicht mehr aufzulösen sein werden. Denn die Verbundausstellung macht durch ihre räumliche Zerstreutheit deutlich, was sie zugleich auch inhaltlich allerorten aufzeigt: Die Zeit des Bauhauses war mehr als dieses, ja sie bleibt bei all ihren Synergien zwischen den Akteuren in ihrer Vielschichtigkeit und Dezentralität unverstanden, solange man sie auf das Bauhaus reduziert. Letztlich ist der „Mythos Bauhaus“ für das Land Sachsen-Anhalt Fluch und Segen. Zweifellos exponiert er durch seine nicht nur kunstgeschichtliche Prominenz den Standort Dessau als Marke. Zugleich aber verstellt er den Blick auf das weitmaschige Geflecht zwischen zahlreichen Orten und Akteuren, mit dem erst zu verstehen ist, welch bedeutende Rolle die Region Sachsen-Anhalt als „Land der Moderne“ geschichtlich einnimmt. Es ist für die Kulturpolitik des Landes im Hinblick auf das anstehende Jubiläum also ein schmaler Grad, im Versuch, die Strahlkraft des Bauhauses auf weitere Städte, Institutionen und Einzelpersonen auszuweiten, jenes dabei schlussendlich nicht zu schwächen.
Die einleitend beschriebenen Dissonanzen ergeben sich nicht nur aus dem Widerspruch zur bisher beengten Wahrnehmung der klassischen Moderne. Auch untereinander fügen sich die einzelnen Ausstellungskonzepte keineswegs harmonisch ineinander. Vielmehr ermöglicht ihr Kontrast, Möglichkeiten und Grenzen des Ausstellens auszuloten. Vor allem interessiert hierbei die zentrale Verbundausstellung „Moderne Typen, Fantasten und Erfinder“, die gegen den Strich des Musealen rettet, was sie ausstellt, indem sie es dem Schleier der Vergangenheit entreißt. Was das vielfältige Angebot des Verbundprojekts „Große Pläne!“ anbetrifft, erhebt der Text keinen Anspruch auf Vollständigkeit: teils zufällig, mehr dem eigenen Interesse und Kalender geschuldet, besuchte der Autor dieses Artikels Anfang Dezember vier Ausstellungen. Neben der vorgenannten im Bauhaus Dessau waren dies zwei Ausstellungen in Magdeburg – zum einen zur Baukunst von Carl Krayl mit dem Titel „Bunte Stadt – Neues Bauen“ , zum anderen zu Magdeburg als Reklame und Ausstellungsstadt der Moderne unter dem Namen ‚Maramm’ – und eine Ausstellung in Merseburg über die hundertjährige Geschichte der Leuna-Werke.
Formal in einem engeren Zusammenhang stehen die Ausstellungen zu Carl Krayl und den Leuna-Werken. Erzählt letztere die Geschichte einer Institution, schildert die Ausstellung über Krayl die Biographie eines Architekten. Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Chroniken: Krayls Schaffen ist begrenzt durch seine Lebenszeit, zudem durch die politischen Umstände, die ihn in seiner Arbeit mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten schlagartig beschneiden, während die Leuna-Werke je nach politischer Ideologie wirtschaftlich und propagandistisch genutzt werden und als Medium der Systeme diese stets überdauern. D.h. während Carl Krayl im Jahr 1890 geboren wird und 1947 stirb, wovon die Jahre zwischen den beiden Weltkriegen für ihn als Akteur des Neuen Bauens die entscheidenden sind und zugleich den Mittelpunkt der Ausstellung bilden, dauert die Geschichte der während des ersten Weltkriegs gegründeten Leuna-Werke bis in die Gegenwart an und reflektiert damit ein Jahrhundert deutscher Geschichte. Bei beiden Ausstellungen wird der Raum genutzt, um die Geschichte Schritt für Schritt und damit chronologisch zu erzählen. Doch unter verkehrten Vorzeichen: Krayl wird mit seiner Biographie eingeführt und erst daraufhin je nach dokumentierter Schaffensperiode zeitgeschichtlich eingeordnet, indem man seine Verbindungen zur jeweiligen Kulturströmung herausstellt. Bei den Leuna-Werken hingegen wird in einem Vorraum kein umfassender Überblick geboten, sondern lediglich die zeitgeschichtlichen Umstände der Werksgründung dokumentiert. Es sind zwei mögliche Antworten auf die immer gleiche Frage nach dem Verhältnis zwischen Allgemeinem und Einzelnem. Paradoxerweise nähert sich die Merseburger Ausstellung über die Leuna-Werke ihrem eng mit der Schwere und Tragik des 20. Jahrhunderts verbundenen Gegenstand zumeist anekdotisch, während in der Ausstellung zu Krayl die künstlerische Produktivität einer Einzelperson, die zwischen den Gräuel der Kriege erblüht, nüchtern und sachlich geschildert wird.
100 Jahre Leuna Werke: Ungleichzeitigkeiten zwischen Alltag und Politik
Im Vorraum der Merseburger Ausstellung finden sich Plakate, die vor den alliierten Fliegerangriffen in Ludwigshafen warnen, ein Brief an die Werksleitung, in dem sich ein Landpfarrer über die seine Äpfel stehlenden Wanderarbeiter beschwert und ein Foto, auf dem Ingenieure vor einem Ammoniak-Zug posieren, der mit Tannenzweigen geschmückt ist und auf den man mit Kreide „Glückauf! Franzosentod!“ geschrieben hat. Es sind teils abwegige, teils verstörende Dokumente, die da in Konstellation gebracht werden, um den Zeitgeist zur Gründung der Leuna-Werke zu erfassen. Der skizzenhafte Charakter im Vorraum der Ausstellung bereitet in seiner formalen Verdichtung aber auch auf den Ausstellungscharakter selbst vor: Die Geschichte der Leuna-Werke – und damit verbunden die Wirren der Weimarer Republik, der Wahn des Nationalsozialismus’, die Gräuel des zweiten Weltkriegs, schließlich der Hochmut des Realsozialismus’ – zersplittert zu unzähligen Geschichten aus Alltagsfetzen, Eigensinn, Produkten, Paraden, Nebensächlichkeiten, naturwissenschaftlichem Know-How und Pointen. Eine Zapfsäule, Illustrationen der IG-Farben, die für die Autarkie des 3. Reichs werben, Dederon-Kittel, Grillanzünder, Werbetafeln für Kopfschmerzmittel, ein Caprolactam-Sack, Werbe-Postkarten für Düngemittel, amerikanische Luftaufnahmen der Leuna-Werke während ihrer Bombardierung und eine Granate der März-Kämpfe folgen auf Modelle des Zollinger-Daches oder einer Raffinerie. Bei manchen verdichteten Zeitdokumenten gerät man ins Stocken, ob ein Foto eines grinsenden Göring vor einer Abbildung der Leunawerke oder eines, das drei Zwangsarbeiter zeigt, oder ein Brief, der „Fremdarbeitern“ das Baden untersagt, eingedenk der allumfassenden Katastrophe nicht pietätlos ist. Es ist ein schmaler Grad, den der Kurator Niklas Hoffmann-Walbeck beschreitet, da seine sehr speziellen Zeitdokumente gegenüber dem gesellschaftlichen Ganzen inadäquat erscheinen. Doch indem er die Leuna-Werke in launige, absurde und sperrige Reminiszenzen ausfranzen lässt, umgeht er gleichsam das vermeintliche Potential, anhand eines spezifischen Ortes das kollektiv verankerte Gedächtnis durchzuspielen. So bewahrt er seinen Gegenstand davor, einzig zum affirmativen Instrument des je eigenen Geschichtswissens zu degradieren. In den Diskrepanzen zwischen Ort und Zeitenwenden werden die Ungleichzeitigkeiten zwischen Alltag und Politik bemerkbar. Nur so sind die Leuna-Werke in ihren Lebenswirklichkeiten und Eigenheiten zu erfassen.
Carl Krayl: Mit Taut aus dem Schatten von Taut
Ein durch Jahreszahlen und in kurze Absätze gegliederter Werdegang eröffnet die Ausstellung zu Carl Krayl. Immer wieder fällt der Name Bruno Taut, der Krayl 1921 schließlich an das Hochbauamt der Stadt Magdeburg als Leiter des neugeschaffenen Entwurfsbüros berufen sollte. Auch Walter Gropius, die Gebrüder Luckhardt, Hans Scharoun oder Max Taut finden Erwähnung, mit denen Krayl sich in der von Bruno Taut initiierten Künstlergruppe „Gläserne Kette“ organisiert. Zudem taucht der Name des für die Entwicklung des Neuen Bauens in Deutschland einflussreichen Architekten und Rotterdamer Stadtbaumeisters J. J. P. Oud auf. An der Mailänder Triennale „Esposizione internazionale delle arti decorative e industriali moderne e dell’architettura moderna“, die eine Übersicht über die europäische Architekturmoderne lieferte, nahm Krayl noch im Jahr 1933 teil. Zahlreiche wegweisende Gebäude in Magdeburg aus der Feder von Krayl werden genannt. Es sind Referenzen, die zu verstehen geben, was der in die Ausstellung einführende Text wie folgt formuliert: „So steht es immer noch aus, Carl Krayl als einen für ganz Deutschland bedeutenden Architekten der Zwischenkriegsmoderne wiederzuentdecken und als einen der wichtigsten Akteure der Magdeburger Moderne der 20er Jahre anzuerkennen. Erst dann wird Carl Krayl endgültig aus dem Schatten von Bruno Taut herausgetreten sein.“ Doch wie Krayl zu Lebzeiten erst durch Taut zur eigenen Karriere kam, braucht es diesen zu Beginn der Ausstellung einmal mehr als Referenz, um Krayl zur notwendigen Aufmerksamkeit zu verhelfen – mit dem Ziel ihn schließlich emanzipieren und zu einer eigenständigen Wahrnehmung verhelfen zu können. Nicht weniger als ein Wahrheitsstreben kennzeichnet dieses kuratorische Motiv, aus einem Erkenntnisinteresse heraus über die Geschichte wahrhaftig aufzuklären. Dieses Streben ist eng verbunden mit einer Moral, die vor den Toten nicht halt macht, sondern auch ihnen Gerechtigkeit wiederfahren lassen möchte. Über das Prinzip der Ausstellung klärt diese indirekt selbst auf. Sie zeigt gegen Ende Aufnahmen des 1936 fertiggestellten Oli-Kinos („Olvenstedter Lichtspiel“) – das letzte Projekt, das Carl Krayl in Magdeburg zur Ausführung bringen konnte. Man erfährt, dass das Gebäude ursprünglich eine sehr viel modernere Fassadensprache aufwies, zudem ein flaches Pultdach erhalten sollte. Doch war Krayl durch die mittlerweile nationalsozialistische Baupolitik zu einer Überarbeitung mit vielen Konzessionen gezwungen. Beispielsweise wurde das flachgedeckte Dachgeschoss zu einem Vollgeschoss mit aufgesetztem Walmdach erweitert. Nach der teilweise erfolgten Zerstörung im zweiten Weltkrieg erlebte es zu DDR-Zeiten weitere Modifikationen. 1997 wurde das Kino schließlich geschlossen. Ein Filmenthusiast nahm sich dem Gebäude daraufhin an, ließ es sanieren und die Schauseite dabei so umgestalten, wie es Krayls ursprünglicher Entwurf vorsah. So konnte das Kino im Jahr 2002 erstmals im Antlitz des neuen Bauens wieder in Betrieb gehen. Wie Krayls Kino-Bau wurde auch sein Wirken durch die politischen Systeme korrumpiert und später schlichtweg übergangen. Die Ausstellung möchte es gleich jenem Filmenthusiasten in seiner einstmaligen Bedeutung freilegen. Aus dieser Motivlage heraus ist ihre Konzeption verständlich, ja strukturell nahezu notwendig, auf dass Krayl so hoffentlich zu verdienter Würdigung findet, damit zukünftig weitere, experimentellere Ausstellung folgen können.
Moderne Typen, Phantasten und Erfinder: Die Melancholie verlorener Wirklichkeiten
Experimentell, ja geradezu subversiv war zweifellos die zentrale Verbundausstellung „Moderne Typen, Phantasten und Erfinder“. Ihr eigentlicher Gegenstand waren dabei weder Protagonisten noch Institutionen der Zwischenkriegsmoderne, sondern letztlich der dieser eignende Geist des Aufbruchs. Ein Geist, der alle Lebensbereiche umfasste und in seiner radikalen „Jetzt-Zeitlichkeit“ Zukünfte entdeckte. Aus Robert Musils Mann ohne Eigenschaften kennen wir die anthropologische Unterscheidung zwischen einem Wirklichkeits- und einem Möglichkeitssinn. Während jener einzig wirkliche Möglichkeiten sieht, eröffnen sich diesem mögliche Wirklichkeiten. Verkürzt gesagt unterscheidet Musil zwischen einem sogenannten realistischen Denken, das immer ausgeht von dem was ist, und einem utopischen Denken, für das die Welt auch anders sein könnte. Zwischen den Weltkriegen ergab sich nun scheinbar eine ganz besondere geistige Konstellation: Beide von Musil diagnostizierten Sinnesweisen fanden in dieser kurzen Phase zusammen, so dass die möglichen Wirklichkeiten selbst zur wirklichen Möglichkeit wurden. Utopische Planungen, Vorstellungen, Entwürfe und Träume ergaben sich im Spannungsfeld zwischen Industrie und Arbeit, zwischen Maschinenzeitalter und junger Demokratie, aus dem heraus sich alles damit in Beziehung stehende entwickelte – Architektur, Design, materielle Strukturen ebenso wie Lebenswandel, Attitüde und Sentiment. Oder anders formuliert: Die technischen Möglichkeiten und Innovationen standen kurzzeitig in keinem Gegensatz zum objektiv Vernünftigen. Dass Janek Müller und Torsten Blume mit ihrer Ausstellung „Moderne Typen, Fantasten und Erfinder“ diesen Geist der Moderne begreiflich machen – in einer disparaten Zeit ohne eigene Gegenwart, in der mancher sich hinter die verstuckten Fassaden der Gründerzeit sehnt, um dort sodann die Tapeten von den Wänden zu reißen – ist ihnen nicht hoch genug anzurechnen. Dies gelingt ihnen wie einleitend beschrieben, indem sie gegen den Strich der Geschichte ausstellen. Nach gebauten Bauten, hergestellten Produkten und gewesenen Ereignissen sucht man vergebens. Die Ausstellung verzichtet auf die heutigen Denkmäler, Designklassiker und Ergebnisbeweise der klassischen Moderne. Stattdessen zeigt sie Entwürfe, Skizzen, Planungen und träumerische Vorstellungen, und insinuiert so das „vergangene Neue“ einmal mehr zum Denkraum des Zukünftigen.
Gleich zu Beginn sind es die allen Exponaten vorgestellten Rohstoffe Braunkohle, Galenit und Kupferschiefer, die als Metaphern des Industriezeitalters zugleich auf ihre Gegenwart verweisen, weil sie als „ungeformte“ frei davon sind, historisiert zu werden. Sie sind mögliche Wirklichkeiten – sind hier und jetzt. Auch die auf sie folgenden Exponate werden durchweg dem Schleier der Geschichte entrissen. Grund dafür sind die sie umgebenden Gegenstände: orangefarbene Abwasserschächte, Schraubzwingen, Holzstreben, schwarze Zurrgurte und mitteldichte Faserplatten arrangieren zusammen mit seriell angeordneten prominenten HL 99-Pendelleuchten die vielzähligen Pläne, Skizzen, Modelle und Entwürfe. Diese provisorische Ausstellungskulisse, die uns in ihrer heutigen Ästhetik erinnert, dass die Anfang des vergangenen Jahrhunderts um sich greifende Produktionsweise fortbesteht, tritt nicht in Differenz zu den Exponaten, sondern provoziert den kaum erträglichen Gedanken: sie waren genauso gegenwärtig wie wir es sind, ja sie entstammen der gleichen beständig fortwährenden Gegenwart. Blochs Einsicht, jeder Verwirklichung eines Traums folge eine Melancholie der Erfüllung, wird auf die Gegenwart des Ausstellungsbesuchs selbst übertragen. Das gewesene Neue, das in Modernität und ästhetischem Neuerungswert das Jetzige weit hinter sich lässt, weil es auf eine andere, eine neue Wirklichkeit abzielte, führt zu der ernüchternden Erkenntnis, dass etwas verloren ging, weil gegenwärtig unmöglich ist, was doch möglich wäre.
Melancholie dort, Materialfülle hier: Erkenntnisdialoge zwischen den Orten
Bereits durch manche von Müller und Blume ausgestellten Objekte – wie ein rekonstruiertes mechanisches Schaufenster zur Produktplatzierung nach Plänen von Franz Ehrlich – wird deutlich, dass die ästhetischen Formbildungen der zwanziger Jahre zwar auf ein gesellschaftliches Ganzes zielten und das auf der Höhe ihrer Zeit, ohne dabei aber in eine Frontstellung gegen die entwickelten Produktivkräfte zu geraten. In ihrer politischen Pluralität sind sie keineswegs auf die abstrakte Negation der kapitalistischen Wirklichkeit verpflichtet. Deutlicher noch wird diese Erkenntnis beim Besuch der Ausstellung zu Magdeburg als Reklame- und Ausstellungsstadt der Moderne. Ob Bruno Tauts Aufruf zur farbigen Stadt oder die Reproduktion seines Kiosk-Häuschens, Fotos der weltweit beachteten Deutschen Theater-Ausstellung im Jahr 1927, Firmenzeichen Wilhelm Deffkes oder die Reklamesäulen und Plakate Walter Dexels – in überbordender Fülle wird die Verflechtung zwischen entstandener Konsumkultur und künstlerischer Avantgarde dokumentiert. Werbung war über den Kaufanreiz hinaus auch immer ein mögliches Erziehungsmittel in der Kommunikation mit dem modernen Menschen.
Zur vorgenannten Einsicht in die ideologisch nicht zu vereinnahmende Utopie jener Zeit verhilft die zentrale Verbundausstellung aus Dessau im Hintersinn. Dies ist nur ein Beispiel für die möglichen Erkenntnisdialoge zwischen den einzelnen Verbundausstellungen, die in ihrer örtlichen Versprengtheit nicht nur die geographische Ausdehnung der Moderne im heutigen Sachsen-Anhalt nachvollziehbar werden lassen, sondern auch genügend Zeit zur Besinnung geben. Abschließend bleibt aber festzuhalten, dass einzig die zentrale Verbundausstellung „Moderne Typen, Fantasten und Erfinder“ das Verständnis jener vergangenen möglichen Wirklichkeiten ermöglicht – auch im Dissens zu allen anderen Verbundausstellungen. Weil sie die Zeugnisse der klassischen Moderne nicht als historische Zeugnisse ausstellt. In ihrer Bedeutung sind sie bloß zu verstehen, wenn man die Menschen mit der kaum zu begreifenden Wahrheit konfrontiert: sie sind jetzt!
Auftragsarbeit für die Stiftung Bauhaus Dessau
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