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#Entwicklungspolitik
itsnothingbutluck · 2 years
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Kapstadt, Berlin Auch wenn in diesem Jahr nicht mehr Einwanderer aus Afrika und Arabien nach Deutschland kommen als in den Jahren vor 2015: Für die Bundesregierung bleibt das Flüchtlingsthema sehr präsent. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fürchtet, dass in Afrika 100 Millionen Menschen auswandern wollen. Für die schwarz-rote Koalition hat die Entwicklungshilfe deshalb ausdrücklich zum Ziel, Fluchtursachen in Afrika zu bekämpfen.
Der Auswanderungswille dürfte noch zunehmen. „Die Weltbevölkerung wächst rasant, vor allem in Afrika, wo bis 2050 zweieinhalb Milliarden Menschen leben werden“, sagte Müller dem Handelsblatt. Alle zehn Tage, so schätzen die Vereinten Nationen (UN), wächst die Bevölkerung Afrikas um eine Million Menschen.
Die Weltbank erwartet das stärkste Bevölkerungswachstum auch künftig vor allem unter den extrem Armen, die weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag ausgeben können. Ihre Zahl ist in den 48 Ländern südlich der Sahara zwischen 2013 und 2015 von 405 auf 413 Millionen gestiegen. Auch die Deutsche Welthungerhilfe stellte letzte Woche erneut fest: Die Hungerländer liegen fast alle in Afrika. Vor allem schlechte Regierungsführung und bewaffnete Konflikte verhindern demnach ausreichende Ernährung.
Seit 1960 wurden Schätzungen zufolge bis zu 4.000 Milliarden Dollar an Hilfe in den Kontinent gepumpt. Vielen afrikanischen Ländern wurden ihre Schulden erlassen. Das Verblüffende jedoch: Den Ländern, denen am stärksten geholfen wurde, geht es heute am schlechtesten. Afrikas Armut erweist sich vor allem deshalb als hartnäckig, weil auch 60 Jahre nach der Unabhängigkeit die Geburtenraten erheblich höher sind als die Wachstumsraten der meist schwachen Volkswirtschaften.
Eine wachsende Zahl von Afrikakennern ist inzwischen fest davon überzeugt, dass Entwicklungshilfe oft genau das Gegenteil des Gewünschten bewirkt...
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korrektheiten · 2 months
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Entwicklungspolitik: Entwicklungspolitik Deutschland zahlt deutlich mehr an die Vereinten Nationen als es müßte
Die JF schreibt: »Steuergeld sparen? Aber doch bitte nicht, wenn es um die UN geht. Auch im vergangenen Jahr war die Bundesrepublik der zweitgrößte Geldgeber der Vereinten Nationen – ohne, daß sie dazu überhaupt verpflichtet wurde. Dieser Beitrag Entwicklungspolitik Deutschland zahlt deutlich mehr an die Vereinten Nationen als es müßte wurde veröffentlich auf JUNGE FREIHEIT. http://dlvr.it/TB0WWc «
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westsahara · 2 months
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Die Republik Guinea-Bissau bekunde ihre beständige Unterstützung der territorialen Integrität und der Souveränität des Königreichs Marokko über dessen Sahara gegenüber
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Laâyoune–Der guinea-bissauische Minister für auswärtige Angelegenheiten, für internationale Zusammenarbeit und für die Gemeinschaften, Herr Carlos Pinto PEREIRA, bezog am Dienstag, dem 16. Juli 2024 in Laâyoune die beständige Position seines Landes zu Gunsten von der territorialen Integrität und zu Gunsten von der Souveränität des Königreichs Marokko über sein gesamtes Territorium, mit inbegriffen über die Region der marokkanischen Sahara.
Während einer Pressekonferenz im Anschluss an dessen Gespräche mit dem Minister für auswärtige Angelegenheiten, für afrikanische Zusammenarbeit und für die im Ausland lebenden Marokkaner, Herrn Nasser BOURITA, bekundete Herr PEREIRA die Unterstützung der Republik Guinea-Bissau zu Gunsten von der marokkanischen Autonomieinitiative, die er für die einzige glaubwürdige und realistische Lösung für diesen Regionalkonflikt halte.
Er pries überdies die Bemühungen der Vereinten Nationen als des einzigen Rahmens für das Erzielen einer realistischen, praktischen und dauerhaften Lösung des Regionalkonflikts rund um die marokkanische Sahara.
Herr PEREIRA rief die Erinnerung an die Einweihung eines Generalkonsulats in Dakhla auf Betreiben der Republik Guinea-Bissau im Oktober 2020 wach, zudem bekräftigend, dass die Unterstützung seines Landes Teil der Dynamik der internationalen Anerkennung der territorialen Integrität des Königreichs Marokko sei und einen greifbaren Beweis für die Solidität der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden brüderlichen Staaten auf höchster Ebene darstelle.
Er stellte außerdem die Rolle der südlichen Provinzen des Königreichs Marokko als eines der wichtigsten afrikanischen „Zentren“ klar heraus, dazu auffordernd, die Erfahrungen dieser südlichen Provinzen zur Basis für die Ausarbeitung einer Entwicklungspolitik für ganz Afrika auswachsen lassen zu dürfen.
Die beiden Minister ließen diese Gelegenheit nicht entgleiten, um ihre unerschütterliche Verbundenheit mit den Grundsätzen des Rechts und mit den Grundsätzen der internationalen Legalität sowie mit den Grundsätzen des Respektes der Souveränität und der territorialen Integrität der Staaten bekunden zu dürfen.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-social.com
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politik-starnberg · 4 months
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FREIE WÄHLER Europawahlprogramm 2024 – 2029
Europa der Werte
Europa als Wertegemeinschaft
Gleichberechtigung garantieren
Grundrechte wirksam verteidigen
Frieden und Freiheit sichern
Minderheiten schützen
Deutsche Sprache in Europa fördern
Die Rolle Europas in der Welt stärken
Europäische Werte im Internet durchsetzen
Lebendige Kultur erhalten
Vielfalt bewahren
Europa als Bürgerdemokratie
Volksentscheide zu Europa-Fragen einführen
Europäische Bürgerinitiative stärken
Rechte des Europaparlaments ausweiten
Gerechtere Sitzverteilung schaffen
Lobbyismus transparent machen
Zuständigkeiten der EU begrenzen
Zukunftsthemen in den Mittelpunkt stellen
Einstimmigkeitsprinzip überarbeiten
Transparenz und Gründlichkeit fördern
EU-Kommission im Parlament wählen
EU-Führungspersonal neu ordnen
Konnexitätsprinzip bei EU-Gesetzen achten
Einen Parlamentssitz durchsetzen
Europa als Begegnungsraum
Europäischen Bildungsaustausch stärken
Europa-Bildung fördern
Städtepartnerschaften ausbauen
Grenzübergreifenden Kulturaustausch ermöglichen
EU-Ehrenamtmarktplatz schaffen
Psychische Gesundheit durch Sport verbessern
E-Sport als Sport anerkennen
Europa als Friedensprojekt
EU-Beitritt der Türkei stoppen
Westbalkan-Erweiterung ermöglichen
Ausbau der EU-Nachbarschaftspolitik
Europa der Sicherheit
Europa als Sicherheitsgarant
Zusammenarbeit von Polizei und Justiz vertiefen
Europäische Sicherheitsagenturen stärken
Informationsaustausch der Justiz- und Strafverfolgungsbehörden fördern
Zusammenarbeit mit Interpol intensivieren
Europäische Polizeieinheiten fortbilden
Ermittlungsarbeit digitalisieren
Extremisten abwehren
Sicherheitsagenturen kontrollieren
Schengen-Beitrittskandidaten intensiv prüfen
Europäischen Katastrophenschutz besser koordinieren
Verschärfung des Waffenrechts verhindern
Europa als Grenzschützer
Europäischen Grenzschutz stärken
Asyl- und Flüchtlingspolitik reformieren
Asyl- und Einwanderungspolitik trennen
Rückführungsabkommen mit Fluchtherkunftsländern abschließen
Kontrolle über Seenotrettung zurückgewinnen
Rücknahmeabkommen mit Maghreb-Staaten erzwingen
Schlepper durch europäische Asylzentren in Afrika bekämpfen
Europa als globaler Akteur
Wertegebundene Außenpolitik leben
International geschlossen auftreten
Außenpolitisch gemeinsam mehr erreichen
Friedensmacht Europa stärken
Deutsch-französische Partnerschaft pflegen
Deutsch-polnische Partnerschaft fortführen
Partnerschaftliche Beziehungen zum Vereinigten Königreich
beibehalten
Transatlantische Beziehungen ausbauen
Russland nicht gewinnen lassen
Beziehungen zur Ukraine weiterentwickeln
Selbstbewusst gegenüber China auftreten
Eigenständiges Taiwan garantieren
Global-Gateway-Initiative intensivieren
Chinesische Menschenrechtsverstöße klar benennen
Iranisches Regime sanktionieren
Israel unterstützen
Kooperation mit regionalen Bündnissen vertiefen
Afrika-Strategie auf den Weg bringen
Zugang zu Rohstoffen sichern
Europa als Entwicklungshelfer
Verantwortung als Geberländer gerecht werden
Entwicklungspolitik koordinieren
Europa als Verteidigungsgemeinschaft
„Ständige Strukturierte Zusammenarbeit“ voranbringen
Eine europäische Armee schaffen
Einsatzfähigkeit der Bundeswehr herstellen
Gemeinsam Trainingseinheiten fortbilden
Gemeinsame Rüstungsprojekte organisieren
Gemeinsames Beschaffungswesen einführen
Europäische Cyberabwehr installieren
Krisengebiete stabilisieren
See- und Handelswege schützen
Europa der lebenswerten Regionen
Europa als Agrarraum
Gleichklang von Ökologie, Ökonomie und Soziales gewährleisten
Beitrag der Landwirtschaft zur CO2 Reduktion wertschätzen
Die Versorgungssicherheit und Vielfalt der Betriebe erhalten
Europäisches Landwirtschaftsrecht entschlacken
Wettbewerbsnachteile gegenüber Drittstaaten vermeiden
Erzeuger gegenüber dem LEH stärken
Der Regelungswut Einhalt gebieten
Digitalisierung auf dem Land voranbringen
Klare Herkunftsangaben einführen
Lebensmittel wertschätzen
Existenzen der Kutterfischer sichern
Meeresschutzgebieten gefährden die Existenz der Fischer.
Traditionelle Fischwirtschaft schützen
Wolfspopulationen reduzieren
Wolfsrisse entschädigen
Green Deal überarbeiten
„Farm to fork“ – vom Hof auf den Tisch ausbauen
Europa als Umweltschützer
EU-Emissionshandel sozialverträglich gestalten
Europäische Energiewende voranbringen
Energieversorgung sichern
Europäische Wasserstoffkooperationen ausbauen
Schutz von Nord- und Ostsee ausbauen
Ausbau von Offshore-Windparks organisieren
Saubere europäische Gewässer erhalten
Trinkwasserversorgung garantieren
Klimaanpassungsmaßnahmen durchführen
Kreislaufwirtschaft fördern
Kunststoffabfälle reduzieren
Nutzungsansprüche an Gewässer ausbalancieren
Umwelt und Natur für nachfolgende Generationen bewahren
Invasive Fauna und Flora bekämpfen
Waldbauern wertschätzen
Urbane Klimaanpassung betreiben
Einheitliche Tierwohlstandards für ganz Europa einführen
Tierversuchsfreies Europa schaffen
Europa als Sozialunion
Sozialsysteme als Aufgabe der Mitgliedstaaten erhalten
Sozialsysteme durch Integration stützen
Geflüchtete integrieren
Europa als Gesundheitsgarant
Wohnortnahe Gesundheitsversorgung aufrechterhalten
Menschenrechte in der Gesundheitsversorgung achten
Impfbereitschaft nicht durch Zwang gefährden
Fachkräftemangel im Gesundheitswesen vorbeugen
Gesundheitssystem für Krisen- und Katastrophen vorbereiten
Gesundheitsförderung und Prävention stärken
Europa als Bildungsraum
EU-Jugendstrategie engagiert fortsetzen
Jugendarbeitslosigkeit gemeinsam bekämpfen
Europäische Jugendverbände in Europa unterstützen
Europäische Freiwilligendienste überarbeiten
Schulmilch und Schulobstprogramm sichern
Teilhabe fördern
Lebenslanges Lernen ermöglichen
Kinderschutz und Kinderrechte stärken
Bildungseinrichtungen verhindern.
Europa der Innovationen
Europa als Innovationsmotor
Europäischen Forschungspolitik stärken
Moderne Innovationspolitik gestalten
Technologieführerschaft Europas sichern
Steuerliche Innovationsförderung koordinieren
Gemeinsame europäische Batteriezellenproduktion voranbringen
Europäische Hafenstrategie beschleunigen
Europäische Luft- und Raumfahrtindustrie ausbauen
Computerspiele-Entwicklung in Europa fördern
Jugendschutz bei Computerspielen garantieren
Kultur und Kreativwirtschaft in Europa stärken
Antibiotikaresistenzen bekämpfen
Europäische Pharmaproduktion ausweiten
Schlüsseltechnologien schützen
Europäischen Bildungsraum voranbringen
Europa als Binnenmarkt
Digitalen Binnenmarkt vollenden
Gründungskultur in Europa leben
Wirtschaftspolitik am Mittelstand ausrichten
Kreditversorgung sichern
Datenschutzrecht mittelstandsfreundlich ausgestalten
Meisterausbildung erhalten
Fachkräftemangel bekämpfen
Tourismusregionen gezielter fördern
Wirtschaftsspionage verhindern
Europa als Verbraucherschützer
Sicheren Datenaustausch gewährleisten
Grundsatz der Netzneutralität stärken
Preistransparenz durchsetzen
Sicherheit medizinischer Produkte erhalten
Europa als Gesetzgeber
Paragraphenbremse für Europa einführen
Ausschuss zum Bürokratieabbau bilden
„Streichlisten-Politik“ fortführen
Vergaberecht vereinfachen
Europa als Digitalstandort
TikTok in Europa verbieten
Digitaler Fortschritt sozialverträglich gestalten
Digitalisierung in Stadt und Land vorantreiben
Justiz und Strafverfolgung digitalisieren
Breitbandausbau fördern
Persönlichen Daten schützen
Gigabit-Offensive fortführen
Beihilferecht staatlichen Förderbemühungen nicht entgegensteht.
Europa als Mobilitätsgarant
Pkw-Maut verhindern
Öffentlichen Nahverkehr in Grenzregionen fördern
Nachhaltige Mobilität in der EU unterstützen
ÖPNV-Angebote ausweiten
Bezahlbare Mobilität garantieren
Sichere Radwege ausbauen
Transeuropäischer Verkehrsnetze stärken
Große Verkehrsprobleme lösen
Europäisches Gütertrassensystem schaffen
Nachtzugverbindungen in Europa weiter ausbauen
Grenzüberschreitende Binnenwasserstraßenverbindungen
verbessern
Antriebe der Zukunft
Europäische Hauptstädte verbinden
Landstromangebot ausbauen
Europa als Handelsmacht
Mittelstand im internationalen Handel stärken
Daseinsvorsorge aus Handelsabkommen herausnehmen
Welthandelsrunden wiederbeleben
Entwicklungsländern fair begegnen
Handel mit Konfliktmineralien verbieten
Europa solider Finanzen
Europa als Währungsraum
Schuldenunion stoppen
Stabilitäts- und Wachstumspakt reformieren
EZB neu ausrichten
ESM auflösen
Europäischen Währungsfonds verhindern
Geordnetes Staateninsolvenzverfahren einführen
Austrittsverfahren aus der Währungsunion regeln
Korruption, Steuerbetrug und Geldwäsche bekämpfen
Europäische Finanztransaktionsabgabe schaffen
Sparkassen und Genossenschaftsbanken bei der EU
Einlagensicherung
Sonderbehandlung regional tätiger Banken ermöglichen
Bargeld erhalten
Digitalen Euro als alleiniges Zahlungsmittel ablehnen
Europa als Haushälter
EU-Haushalt transparent gestalten
Großkonzerne gerecht besteuern
Europäische Regionalförderung neu ausrichten
EU-Fördermittel praxistauglicher gestalten
Das komplette Wahlprogramm ist zu finden zum Beispiel unter https://www.europawahl-bw.de/europawahlprogramme.
(Anm. v. dr. thosch: Es ist immer wieder interessant, dass Wahlprogramme neben allgemeinen Zielen größerer Natur auch relativ kleine konkrete Punkte enthalten. Somit ist dann für jeden etwas dabei?)
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mariacarmenaguilera · 8 months
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Rüstungsaufgabe und Kontrolle, eine Chance und Perspektive in der EU
Den Konflikten und geopolitische Spannungen in unsere Welt geprägt, werden zu einer Einigung zur Rüstungskontrolle, Abrüstung, die zu einer dauerhafteren internationalen Ordnung und eine absolute multilaterale Friedenssicherung, sowie politische und, diplomatische Meinungen Austäusch, die zu einer wirtschaftliche, Entwicklungspolitik und militärische Maßnahmen, die zur Krisenbewältigung…
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uwehiksch · 10 months
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    PRESSEMITTEILUNG COP28: Verbände fordern Kurskorrektur im globalen Klimaschutz Berlin, 28. November 2023 – Vor Beginn der 28. Weltklimakonferenz in Dubai fordern die Klima-Allianz Deutschland und der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) die Bundesregierung auf, eine Kurskorrektur im globalen Klimaschutz anzuschieben. Deutschland müsse sich für einen gerechten Ausstieg…
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almanyalilar · 1 year
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verbandsbuero · 1 year
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Keine Ausreden mehr: EU-Parlament muss Lieferkettengesetz durchsetzen!
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Verpassen Sie nicht die aktuellsten Nachrichten und Hintergründe – lesen Sie hier weiter und erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen! Auszug: Europäisches Parlament muss den Weg für ein EU-Lieferkettengesetz frei machen Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) Lesen Sie den ganzen Artikel
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Sauber nur zu Hause
Deutsche Entwicklungshilfe fördert fossile Energien
Die Rechercheplattform correctiv.org hat die Aktivitäten deutscher Kreditgeber wie der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW, der deutschen Entwicklungsbank DEG und deutsche Bürgschaften im Ausland auf ihre Zukunftsfähigkeit und Umweltgerechtigkeit untersucht und ist zu keinem guten Ergebnis gekommen. Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit ist in seinem Urteil noch krasser:
"Am Ende profitieren die DEG und private Investoren von den Steueroasen." Grund dafür ist, dass in Steueroasen Regelungen und Abkommen gelten, von denen Anleger profitieren. Davon macht auch die DEG Gebrauch. Zum Nachteil der Länder, in die investiert wird, denn dort wiederum fehlen diese Einnahmen. Der DEG dient diese Steuervermeidung, wenn auch nur im überschaubaren Umfang als Wachstumsbeschleuniger" auf Kosten des globalen Südens.
Milliarden an Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern vergibt die DEG. Correctiv.org hat nun eine Auswertung vorgelegt, wie von dieser Entwicklungshilfe – unterstützt von der Bundesregierung – die klimaschädliche fossile Industrie profitiert und dabei noch oft Geld in Steueroasen landet. Lesenswert!
Die DEG ist eine hundertprozentige Tochter der staatlichen KfW-Gruppe.
2022 investiert die DEG nach eigenen Angaben rund 9,9 Milliarden Euro in 80 Ländern.
2021 machte sie dabei einen Gewinn von 216 Millionen Euro. Entwicklungshilfe mit Gewinn?
Der Ausbau fossiler Energien wird durch die DEG mitfinanziert:
Mit Hilfe des indonesischen Fonds "Indonesia Infrastructure Finance" werden Offshore-Plattformen für die Erdgasförderung sowie die Produktion von Diesel und Benzin gefördert.
Über Anteile an der chinesischen Sichuan Tianfu Bank laufen geschäftliche Beziehungen zu einem Unternehmen, zu dessen Portfolio auch der Kohlebergbau gehört.
In der Elfenbeinküste wird zusammen mit dem französischen Energiekonzern Eranove ein Erdgaskraftwerk gebaut.
Ein bereits bestehendes hat 2021 im vergangenen Jahr über drei Millionen Tonnen C02 ausgestoßen.
Diese und weitere Aktivitäten stehen den UN-Klimarahmenkonventionen aus dem Jahr 2021 entgegen. Dies wird den Verantwortliche im KfW Mutterkonzern auch von Wirtschaftswissenschaftlern und der Deutschen Umwelthilfe vorgeworfen. Die Kritik ist nach dem Kotau des deutschen Wirtschaftsminister vor den fossilen Energielieferanten auf der arabischen Halbinsel und den Gesprächen über Energiezusammenarbeit mit anderen westafrikanischen Staaten wie dem Senegal noch stärker geworden.
Der andere Skandal ist das Gewinnergebnis der DEG und, dass Gelder davon in Fonds und Unternehmen und in Steueroasen auf den Kaimaninseln, Mauritius oder in Singapur landen. Die Ergebnisse aus den Daten des Netzwerk Steuergerechtigkeit aus einer neuen Studie liegen vor.
Mehr dazu bei https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2023/03/29/im-namen-der-deutschen-entwicklungspolitik-investitionen-in-fossile-energien/Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3tk Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8356-20230404-sauber-nur-zu-hause.htm
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linketheorie · 4 years
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Nachdem die Kolonien nach und nach ihre offizielle Unabhängigkeit erlangten, wirkte der Rassismus aber fort. Wieso?
Aus dem gleichen Grund, aus dem auch die Ausbeutung fortwirkt: Weil der Kapitalismus seit der Kolonialisierung in einer globalen Arbeitsteilung funktioniert, die jede*m (Land) seinen Platz im Produktionsprozess zuweisen will. Die förmlich unabhängigen Staaten blieben weiterhin ökonomisch abhängig von den imperialen Staaten und blieben weiterhin kapitalistisch.
Das Bild, dass sich Länder hocharbeiten müssten und es z.B. die afrikanischen Länder nicht 'schaffen' würden ist parallel zu dem Rechtfertigungsmuster, dass sich Menschen hocharbeiten müssten und es Schwarze in westlichen Ländern nicht 'schaffen' würden. Diesen Menschen und Ländern wird ein individuelles Versagen unterstellt.
Tatsächlich ist die Armut der Länder und der Schwarzen aber ein Teufelskreis, der bewusst von den westlichen Staaten aufrecht erhalten wird: Die westlichen Staaten profitieren von der ökonomischen Abhängigkeit der ehemaligen Kolonien, da deren Produkte günstig erworben werden können und so unseren westlichen Wohlstand garantieren.
Genauso ist es auch mit den Menschen: es braucht günstige Arbeitskräfte – in jedem kapitalistischen Land. Der Rassismus rechtfertigt, dass Schwarze und Migrant*innen am wenigsten vom Wohlstand der westlichen Länder profitieren – der Wohlstand, der für ihre Armut oder die Armut ihres Herkunftslandes verantwortlich ist. Der Rassismus rechtfertigt, dass diese Menschen ihre Rechte nicht so einfach einfordern können: Sie werden z.B. von Polizei und Gerichten eher und härter bestraft und ihnen wird weniger geglaubt.
Weiterlesen:  Kerner: Postkoloniale Theorien zur Einführung. Danielzik; Bendix: Mit dem postkolonialen Pflug über entwicklungspolitische Felder. Hall: Der Westen und der Rest. Jamal: Rassismus gehört zum Kapitalismus – den Kampf gegen beides verbinden! Interview mit R. Borges: "Rassismus ist eine treibende Kraft des Kapitalismus"
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korrektheiten · 9 months
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Frohnmaier: Ausgabenwahnsinn für Entwicklungshilfe stoppen!
PI schreibt: »Von WOLFGANG M. SCHNEIDER | Die AfD-Hamburg hatte diese Woche einen Gast im Rathaus zu Hamburg, der nicht alle Tage in die Hansestadt kommt und ausgerechnet im Kaisersaal seinen Zuhörern erzählt, wie in Zukunft die Entwicklungspolitik einer fortschrittlichen, deutschen Partei zu beschreiben sei. Dass der AfD-Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier – als Sohn von Rumänen in Craiova […] http://dlvr.it/T1HZLL «
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westsahara · 1 year
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CORCAS nimmt am pazifischen Regionalseminar des Ausschusses der 24 in Bali in Indonesien teil
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Bali-Der Königliche Konsultativrat für Sahara-Angelegenheiten (CORCAS) wird durch Herrn Moulay Ahmed Mghizlat innerhalb der Delegation des Königreichs Marokko vertreten, die am Regionalseminar für den Pazifik des Ausschusses der 24 teilnimmt, das heute in Bali, in Indonesien, vonstattengeht.
Dieses Regionalseminar, das vom 24. bis zum 26. Mai 2023 im Rahmen des Starts der vierten Internationalen Dekade zur Ausrottung des Kolonialismus (2021-2030) zustande kommt, hat in diesem Jahr die Debatte in Hinsicht auf  innovative Maßnahmen zur Sicherstellung der Erzielung der Ziele für nachhaltige Entwicklung zum Hauptthema.
Das Regionalseminar findet unter der Ägide des Sonderausschusses der 24 statt. Es geht  mit Empfehlungen zu Ende, die vom Sonderausschuss unter die Lupe genommen werden und im Anschluss daran an die Generalversammlung weitergeleitet werden werden.
CORCAS steuert innerhalb der beteiligenden marokkanischen Delegation, wie bereits in den vorgegangenen Tagungen bezogen auf 2006, dazu bei, die Position Marokkos zur Bearbeitung des nationalen Erstanliegens verfechten zu haben.
Dazu gehört die Präsentation der unterschiedlichen und bedeutenden Erfolge, die die Erstsache unserer territorialen Integrität eingeheimst hat.
Es geht überdies darum, die Erfolge der vonseiten des Königreichs Marokko in den südlichen Provinzen zur Anwendung gebrachten Entwicklungspolitik in Übereinstimmung mit dem Hauptthema dieser Tagung des Ausschusses der 24 in Bali darstellen zu dürfen.
Das Programm dieser Tagung beinhaltet unter anderem die Entwicklungspolitik nichtselbstverwalteter Gebiete im pazifischen Raum, in der Karibik und in anderen Regionen.
Das andere Thema auf der Tagesordnung nimmt Bezug auf die Rolle des Systems der Vereinten Nationen bei den Bemühungen um die Einhaltung der in den einschlägigen Resolutionen der Vereinten Nationen zwecks der nachhaltigen Entwicklung vordefinierten Standards.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com
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colorfulgermany · 3 years
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#menschseinstaerken: IB startet politische Kampagne zur Bundestagswahl
#menschseinstaerken: IB startet politische Kampagne zur Bundestagswahl
Frankfurt am Main/Bremen (ots/fs) – Unter dem Hashtag #menschseinstaerken startet der IB in dieser Woche eine bis zur Bundestagswahl laufende Kampagne, um bei Politik und Öffentlichkeit unter anderem in den Bereichen Arbeitsmarkt-, Migrations- und Entwicklungspolitik für die Interessen der jährlich rund 350.000 Adressaten*Adressatinnen seiner Angebote zu werben. Unter der…
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wilfriedbergerblog · 5 years
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#BauFachForum:
#Baulexikon #Wilfried #Berger, #Baulexikon #Begriff:
#Vipingo e.V.
#Vipingo e.V. wurde im Jahre 2006 von #Karl #Friedrich #Eberhardt und #Dietmar #Rusch gegründet.
#Anlass waren zuvor durchgeführte #Urlaubsreisen nach #Kenia. In dieser Zeit wurden #Bekanntschaften geschlossen und uns auf die auch #sichtbare #Armut hingewiesen.
BauFachForum Baulexikon: Für euch immer an vorderster Stelle.
Guten Tag, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
aus unserem Baulexikon haben wir euch wieder einen neuen Begriff erschlossen.
Viel Spaß beim Studieren unseres Lehrvideos von unseren Baustellen.
Thema heute:
#Leben #verändern durch #Bildung!
Im Jahre 2007 wurde Vipingo e.V. im #Amtsgericht in #Bad #Saulgau unter der der Nr. VR 499 eingetragen und vom #Finanzamt #Sigmaringen als #gemeinnütziger #Verein anerkannt.
Über die bisherigen #Aktivitäten und #Projekte, die wir Dank Ihrer #Mitgliedsbeiträge und #Spenden organisieren konnten, finden Sie unter dem Menuepunkt bisherige Projekte.
Wir versichern allen #Mitglieder und #Sponsoren, dass wir ganz in Ihrem Sinne, Ihre #Spenden den #Waisenkinder in #Kenia zukommen lassen.
Verpasst kein spannendes Video vom BauFachForum mehr:
Werdet einfach Follower:
https://www.youtube.com/channel/UCxxCmGe1m-MOKV2vJexIpnw?view_as=subscriber
Link zur Berufsbörse vom BauFachForum:
https://www.baufachforum.de/index.php?Lehrlingsb%C3%B6rse,-Jobb%C3%B6rse,-Baden-W%C3%BCrttemberg,-Pfullendorf,-Sigmaringen,-Hegau--
Gruß aus Pfullendorf
Euer Bauschadensanalytiker
Wilfried Berger
Spannende Links zum Thema:
Link zum Video:
Verpasst kein spannendes Video vom BauFachForum mehr:
Werdet einfach Follower:
https://www.youtube.com/channel/UCxxCmGe1m-MOKV2vJexIpnw?view_as=subscriber
Link zur Berufsbörse vom BauFachForum:
https://www.baufachforum.de/index.php?Lehrlingsb%C3%B6rse,-Jobb%C3%B6rse,-Baden-W%C3%BCrttemberg,-Pfullendorf,-Sigmaringen,-Hegau--
Suchbegriffe:
#Landesverband #Schreiner #BW: #BauFachForum, #Baulexikon #Wilfried #Berger, #Lehrstellenbörse, #Schreiner #suchen, #Job #Börse, #Schreinerei #Paul #Holder, #Schreinerei #Franz #Lutz. #Themen vom: #Landesverband  #Schreiner BW:
#Biotechmarcom, #Qualifizierte #Schreiner #BauFachForum, #Qualifizierte #Handwerker #BauFachForum.
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almanyalilar · 1 year
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mamjahid · 5 years
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Wer hat Angst vorm weißen Mann?
Auf diese Frage kann es, wenn ich nun für mich selbst sprechen darf, auf den ersten Blick nur zwei simple Antworten geben: Ja, ich habe Angst vorm weißen Mann oder Nein, ich habe keine Angst vorm weißen Mann. Lassen Sie mich beide Antwortmöglichkeiten jeweils kurz besprechen:
1) Ja, ich habe Angst vorm weißen Mann:
Denn er hat in der Vergangenheit bewiesen, zu was er alles fähig ist: Kolonialismus, Weltkriege, Patriarchat, Klimakrise... Relevant für das Jetzt ist allerdings – und immer im historischen Kontext betrachtet – welche Macht der weiße Mann ***heute*** noch inne hat.
Ich habe recherchiert. Es folgen ein paar Statistiken, ich bitte daher ab spätestens jetzt um Konzentration:
Mehr als 90 Prozent der rund 69 Trillionen Dollar, die an der Wall Street gehandelt werden, liegen in den Händen von weißen Männern.1
Die Vorstände der 30 Dax-Unternehmen sind fast alle weiß, 86,6 Prozent sind Cis-Männer >>> Das Kapital liegt also in den Händen von weißen Männern
Beispiel #2: Seit 1949 gab es in deutschen Bundesregierungen mehr Staatssekretäre, die den Vornamen Hans tragen als Staatssekretärinnen. 24 Hanse (ist das der richtige Plural von Hans?) stehen 19 Frauen gegenüber. Und die Frauen haben nur knapp die Karls überholt, von denen gab es seit dem Ende des zweiten Weltkriegs immerhin 18.2 >>> Die politische Gestaltungsmacht liegt im sogenannten Globalen Norden – und dort in den Händen von weißen Männern. Auf Angela Merkel und die im vergangenen Jahr gefeierte weiblich dominierte finnische Regierung komme ich später zu sprechen.
Drittes Beispiel: Fast 80 Prozent der Autorenschaft in der US-Unterhaltungsindustrie (mit Fokus auf Fernseh-Angebote) liegt in den Händen von weißen Männern.3 Sie sehen, dass ich mich oft auf Zahlen aus den USA stützen muss, weil es allgemein für deutsche und europäische Kontexte wenige bis gar keine Erhebungen gibt. Was die Sichtbarkeit von Nicht-Weißen Menschen im Unterhaltungsmainstream angeht, kann ich für Europa an dieser Stelle auch mit qualitativen Rechercheergebnissen dienen. Wie werden People of Color auf unseren Bildschirmen repräsentiert? Ich sage es Ihnen: Türkisch für Anfänger, Einmal Hans (!) mit scharfer Soße, 4Blocks, ziemlich beste Freunde (schlimm!), Monsieur Claude und seine Töchter (ganz schlimm!), Willkommen bei den Hartmanns (ein Kassenschlager in Schland!) usw...
Weißer Humor schlägt somit auch bei der Repräsentation von PoCs durch weil die meisten Autoren, Regisseure, Produzenten und die ZIELGRUPPE weiße Menschen, insbesondere weiße Männer sind.
Ich könnte noch so weiter mit Statistiken um mich werfen, aber ich glaube, dass klar geworden ist, was ich damit aussagen möchte. Eine bekannte deutsche Wochenzeitung hat trotz dieser Evidenzen schon vor Jahren „Das Ende des weißen Mannes“ prophezeit. Zitat: „Mächtig werden jetzt Frauen, Schwarze, Latinos“ (Zitat Ende), hieß es in der Schlagzeile aus dem Jahr 2012. Das ist natürlich (und leider) mit Blick auf die Empirie ein fataler Trugschluss: In Wirtschaft, Politik und Kultur haben weiterhin weiße Männer das Sagen und die Gestaltungsmacht. Und es sieht nicht so aus als würde sich das substanziell in nächster Zeit ändern.
Vor diesem Hintergrund und mit unserem historischen Wissen muss man sich also nicht schämen, wenn man als Person of Color zumindest ein wenig Angst oder Skepsis oder Unwohlsein gegenüber weißen Männern verspürt. Es gibt ja aber auch noch eine andere Antwortmöglichkeit auf meine Ursprungsfrage:
2) Nein, ich habe keine Angst vor dem weißen Mann.
Das wiederum hat viel mit einem neuen Selbstbewusstsein zu tun, mit einer noch relativ neuen Sprechfähigkeit von People of Color vor allem in Deutschland: Mit der Rezeption alternativer Geschichtsschreibung, eines alternativen Kanons und alternativer Kulturpraktiken, die nicht der etablierten weißen Norm entsprechen. Plötzlich hat Christopher Columbus Amerika eben nicht entdeckt, die Rolle von Frauen of Color im Kampf gegen koloniale Kontinuitäten werden sichtbar, Blackface ist nicht harmlos, Voltaire, Martin Luther oder Theodor Fontane (erst im vergangenen Jahr mit viel Steuergeldern gefeiert) waren Antisemiten.
Auch die alltägliche Popkultur bekommt neuen Schwung: Alle Kidz sagen auf einmal valla. Sogar in Berlin-Wannsee, Hamburg-Eimsbüttel oder in Freiburg. Wobei die weiß-privilegierten Jugendlichen zurück in ihre Goethe-Gymnasien gehen während viele junge PoCs nicht dieselben Chancen der Teilhabe genießen können. Dennoch: It’s okay to be of color and proud of it in Almanya. Das ist wirklich etwas Außergewöhnliches in einer Gesellschaft, die darauf programmiert ist, Minderheiten unsichtbar, hörig und kontrollierbar zu machen. Angehörige von Minderheiten stellen sich mittlerweile furchtlos vor die deutsche Öffentlichkeit und sagen: Euer Integrationsprojekt stinkt. Ich möchte mich nicht in eine Gesellschaft „integrieren“, die Rechtsextreme in ihren Parlamenten nicht nur duldet sondern teilweise als Demokratie feiert, die Polizeigewalt gegen Minderheiten verharmlost oder Menschen im Mittelmeer ertrinken, an den Außengrenzen abknallen und in der Nachbarschaft zerbomben, verhungern oder erfrieren lässt.
Ich habe keine Angst vor dem weißen Mann, auch weil WIR Wissen in uns tragen, zu dem wir exklusiven Zugang haben. Weiße Islamwissenschaftler*innen, Anthropolog*innen, Politikwissenschaftler*innen studieren sechs bis zehn Semester und können auf dem von ihnen imaginierten Souk aus 1001 Nacht noch nicht mal 1 Kilogramm Tomaten kaufen.
Auf die Frage: Wer hat Angst vorm weißen Mann? Gibt es in Wahrheit keine eindeutige Antwort. Ich würde sie sogar je nach Tagesform jeweils anders beantworten, jede Person of Color hier im Raum hat andere Erfahrungen mit weißen Männern gesammelt und verortet sich stets irgendwie doch in intersektionalen Strukturen von Diskriminierung und Privilegien. Apropos Intersektionalität: Ich muss an dieser Stelle kurz über weiße Frauen sprechen: WTF? WHITE WOMEN? Historisch betrachtet haben sich weiße Frauen sehr oft für die falsche Seite der Geschichte entschieden: Angefangen bei den 53% weißen Frauen, die 2016 für Donald Trump gestimmt haben4, über Marine Le Pen, Beatrix von Storch, Alessandra Mussolini (alle mit interessanten Familiengeschichten) bis hin zu Beate Zschäpe. Ich stehe weißen Frauen also ebenfalls oft mit Angst oder Skepsis oder Unwohlsein gegenüber. Mehr Frauen an der Macht in Dax-Vorständen, als Staatssekretärinnen oder Drehbuchautorinnen sind wichtig, mehr Frauen of Color an der Macht sind mir ganz persönlich aber wichtiger.
Wenn ich das später alles twittere oder auf anderen Wegen bekannt werden sollte, dass ich hier über Weiße Männer und Frauen gesprochen habe, werde ich wieder reichlich Zuschriften bekommen, wie rassistisch ich sei, so über (immerhin) die Bevölkerungsmehrheit zu sprechen. Aber jetzt mal ehrlich: Wer sind diese Weißen überhaupt? Die Bevölkerungsmehrheit in diesem Land und in anderen weißen Mehrheitsgesellschaften ist untererforscht. Weiße studieren und verstehen fördert meiner Meinung nach das friedliche Zusammenleben und davon profitieren letztendlich alle – auch der weiße Mann.
Und genau diese wichtige Grundlagenforschung passiert in diesen Tagen hier in Freiburg, habe ich dem Programm entnommen: ein Vortrag über „white Gaze“ (nicht zu verwechseln mit White Gays, die aus queerer Perspektive auch ein wichtiges Thema darstellen. Trade Mark für diesen Joke liegt bei Hengameh Yaghoobifarah)5, partnerschaftliche Entwicklungspolitik, the western feminist agenda, Rassismus im Bildungssystem, Schwarze Perspektiven auf die Kolonialität der Klimakrise... um nur einige Themenbereiche zu nennen, die einen Beitrag zur Völkerverständigung und InTiGrAtiOn von Weißen leisten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch allen fruchtbare Diskussionen und spannende Forschungsergebnisse. Vielen Dank.
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1 https://www.axios.com/wall-street-white-male-control-numbers-ad700876-daa7-4b5b-a271-1e00eeccca5c.html
2 https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/gleichberechtigung-frauen-diskriminierung-fuehrungspositionen-ministerien/komplettansicht
3 https://socialsciences.ucla.edu/wp-content/uploads/2019/02/UCLA-Hollywood-Diversity-Report-2019-2-21-2019.pdf
4 https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/nov/09/white-women-vote-republican-why
5 https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/eure-heimat-ist-unser-albtraum-9783961010363.html
(Diese KeyNote war Teil des Auftakts des Freiburger Syposiums „Dear White People... Check your Privilege“ am 10. Januar 2020)
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