#Das Geld das niemand wollte
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Das Geld, das niemand wollte (Folge 228)
EAN: 196587748524 Veröffentlichung: 7. Juli 2023
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Tim, Karl, Klößchen, Gaby und natürlich Hund Oskar verbringen einen sommerlichen Badetag am Moorsteiner See. Am Ufer präsentiert Karl seinen Freunden seine selbstgebastelte Abhörwanze, die mitgelauschte Audiosignale direkt auf sein Smartphone überträgt. Er bringt das winzige Ding an Oskars Halsband an und Gaby schickt ihren Hund durchs dichte Schilf zur nächsten Badebucht. So werden TKKG Ohrenzeugen eines befremdlichen Dialogs über ein mögliches Verbrechen. Mehr noch: Wenig später finden TKKG einen Rucksack voll Geld im Schilf – Geld, das keiner der Badegäste haben will. Nicht einmal der, dem es offensichtlich geklaut wurde. Die vier Detektive stehen vor einem rätselhaften Fall.
Der entführte Oskar
Eine Rezension von Alexander mit dem Ergebnis: 80 % (sehr gut).
Während eines sommerlichen Badetags von TKKG am Moorsteiner See will Karl seine neue selbst gebastelte Abhörwanze ausprobieren. Das moderne Gerät sendet die abgehörten Audiosignale direkt auf sein Smartphone. Er bringt die Wanze an Oskars Halsband an und Gaby schickt ihren Hund zur nächsten Badebucht. So werden die vier Nachwuchsdetektive Ohrenzeugen eines mysteriösen Gesprächs von vermutlich drei Personen. Wahrscheinlich geht es um ein Verbrechen. Wenig später finden TKKG an der Stelle, an der das belauschte Gespräch stattfand einen Rucksack voller Geldscheine. Später stellt sich heraus, dass weder die mutmaßlichen Badegäste noch der via Polizei ermittelte Eigentümer das Geld haben will. Während ihrer Ermittlungen wird schließlich Oskar entführt …
Die neueste Folge der TKKG-Hörspielserie, zu der Martin Hofstetter das Hörspielmanuskript geschrieben hat, beginnt ungewöhnlich: Die vier Hauptprotagonisten finden einen Rucksack voller Geld, welches niemand haben will; weder die Leute, die es scheinbar verloren haben, noch derjenige dem es geklaut worden ist. Nach dem TKKG den Grund herausgefunden hat, möchten sie den Fall aufklären. Während ihrer Ermittlungen wird Gabys Hund Oskar entführt. Der eigentliche Fall erweist sich als verzwickter, als ursprünglich erwartet. Das abwechslungsreiche Hörspiel ist stets kurzweilig und immer wieder spannend. Die Sommer-Atmosphäre, speziell am Anfang und Ende der Story, ist überzeugend gelungen. Der serientypische Humor ist diesmal weniger vorhanden, als sonst oft, was an der Entführung von Oskar liegen dürfte. Die Figurenzeichung ist solide geworden. Das ging bisher häufig besser. Das tolle Cover zeigt eine Szene vom Anfang der Hörspielhandlung.
Die Sprecherriege leistet erstklassige Arbeit. Einen Ausfall gibt es nicht zu verzeichnen. Die vier Hauptsprecher sind gewohnt hervorragend in ihren Rollen. Insbesondere Rhea Harder als Gaby möchte ich diesmal hervorheben: Ihre Sorge um Hund Oskar spielt sie wirklich grandios. Von den Gastsprechern haben mir Stefan Brönneke als Ottfried Wickerling und Karin Lieneweg als Elfriede Lüchow am besten gefallen. Wolfgang Kaven leistet als Erzähler wieder gute Arbeit.
Die Auswahl der Zwischenmusiken ist ausgezeichnet. Es gibt einige Stücke aus den 2000‘er Jahren zu hören. Geräusche und Effekte sind super.
Fazit
Die 228. Episode der TKKG-Hörspielserie fand ich sehr gut.
#tkkg#europa#tsda#martin hofstetter#sony music entertainment germany gmbh#heikedine körting#hörspiel#Das Geld das niemand wollte
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Es hat mich Ewigkeiten gekostet aber hier ist Teil 8 Previous Part 7 16:35 Uhr, am Rande des Einkaufsviertels, illegal auf dem Gelände einer Kampfschule, Rocky Beach.
„Können wir dann weiter machen?“, fragte Skinny genervt.
„Das verdächtige Individuum geht vor.“, sagte Shaw kaltschnäuzig. Skinny rollte mit den Augen aber joggte sogleich zum Haus. Zuerst versuchte er durch die Fensterfront zu spähen, aber diese war penibel mit Milchglasfolie beklebt worden bis zu einer Höhe, für die Skinny schon wieder eine Räuberleiter gebraucht hätte. Scheinbar wollte man beim Training nicht beobachtete werden. Schließlich umrundete er das Haus. Ein zweiter Zaun versperrte den Weg zum Hinterhof. Scheinbar wollte man auch nicht, dass an Werktagen die Besucher einfach so in den Hinterhof spazierten. Dieses Mal brauchte Skinny keine Räuberleiter, denn ein strategisch schlecht platzierten Stein (in dem asiatische Zeiten bestimmt so etwas wie Ruhe und Achtsamkeit predigten), wurde für Skinny zu einer Aufstiegshilfe. Shaw schmunzelte Smyth an. Smyth rollte mit den Augen und hasste ihn gerade. Aber folgte Skinny anstandslos. Mit dem Stein als Hilfe war es auch für Smyth kein Problem hinüber zu kommen.
Shaw brauchte den Stein nicht. Er trat zwei Schritte zurück, nahm einen lockeren Anlauf, machte einen Videospiel getreuen Walljump und kam auf der anderen Seite zum Stehen ohne auch nur den Zaun berührt zu haben. Skinny warf Smyth einen Blick zu, der vermutlich verständnisvoll sein sollte. So viel zum Angeber.
Wieder versuchte Skinny ein Blick durch die Fenster erhaschen aber die kleine Teeküche und dem Büroraum, entsprachen genau dem was man erwarten konnte bei einem kleinen Betrieb. Vor der Hintertür blieb Skinny stehen und klopfte sich die Taschen ab: „Ach verdammt. Peter, hast du deine Dietriche dabei? Ich hab meine scheinbar vergessen.“ Shaw hockte sich hin und krempelte die Hose hoch. Dort um seine Sportsocken herum geschnallt war ein kleines Etui, wie man es von einem Set kleiner Schraubendreher kannte. Nur das es in diesem Fall ein Set Einbruchswerkzeug waren.
Smyth sollte wirklich nicht überrascht sein. Natürlich besaß Shaw so etwas und wenn alles andere Smyth irgendwas gelehrt hatte, dann dass er höchstwahrscheinlich perfekt damit umgehen konnte. Skinny schien aber auch Erfahrung zu haben, aber er hatte auch mehr Vorstrafen, als sein Vater Geld und das wollte schon etwas hei��en. (Vielleicht hatte Smyth sich in letzter Zeit eingehend über Skinner Norris informiert.)
„Will ich wissen woher du das so gut kannst?“, fragte Smyth.
„Die Bauwagen haben zum Großteil keine Schlüssel mehr und die Kids kein Geld für den Schlüsseldienst.“, sagte Skinny. „Fragen Sie sich lieber, warum Peter so viel besser darin ist, als ich.“
„Ich verweigere die Aussage.“, murmelte Shaw. Skinny öffnete die Tür mit einem Klicken: „Ich würde ja sagen 'Nach euch!', aber ich bin ja hier der Vorturner.“ Skinny schlich in das Haus, aber Shaw griff ihn an der Schulter und ging an ihm vorbei. Er hatte seine Waffe in der anderen Hand und begann so wie man es in der Polizeischule gelernt hat die Zimmer zu sichern. Smyth signalisierte Skinny in dem gesicherten Büro zu bleiben, während die tatsächlichen Polizisten ihren Job machten. Smyth und Shaw arbeiteten zügig und gründlich, aber im Haus war niemand anwesend. Ernüchtert gingen sie zurück zu Skinny, der mittlerweile auf dem Schreibtischstuhl pfläzte und am Computer herum klickte.
„Sie wissen, dass was Sie da machen ist kriminell?“, fragte Smyth.
„Bin gestolpert.“, sagte Skinny unbeeindruckt. „Habt ihr was gefunden?“
Shaw schüttelte den Kopf: „Hier ist niemand. Sieht auf, wie normale Betriebsferien.“
„Bullshit.“, sagte Skinny und deutete auf einen Tischkalender. „Hier sind alle Trainingsstunden mit den verschiedenen Gruppen eingetragen. Unter dem Postausgang der Emails findet man auch eine spontane Absage der Stunden in dieser Woche. Außerdem verraten uns die Telefondaten, dass alle Anrufe der letzten 2 Tage nicht angenommen wurden. Und am Tag zuvor wurden mehrere Telefonate geführt, um die gleiche Zeit wie die Absage per Email raus ging. Ich vermute mal, er hat nicht alle Emailadressen gehabt und musste einigen anderen noch per Telefon absagen.“
„Wie bist du überhaupt an den PC gekommen?“, fragte Shaw.
„Das Passwort steht unter der Schreibtischmatte.“, sagte Skinny. „Dieses System verlangt alle paar Wochen ein neues Passwort, mit etlichen Anforderungen. Es ist besonders sicher, wenn man sich denn diesen Haufen an Passwörtern ohne Hilfe merken konnte, was der Chef dieses Ladens nicht konnte.“
Shaw nickte beeindruckt: „Woher weißt du das?“
„Es ist ein Standardsystem, das viele Läden benutzen. Ich hab bei meinen verschiedenen Jobs schon mehrfach damit arbeiten müssen.“, erklärte Skinny.
Smyth schnaufte: „Das alles bringt uns aber nicht weiter.“
„Treffend bemerkt. Deswegen versuche ich herauszufinden, ob es noch andere Grundstücke gibt.“, sagte Skinny. „Skinny.“, sagte Shaw ruhig. „Wir halten es für wahrscheinlich, dass der falsche Freund von Nelly aus Santa Monica kommt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er diesen Laden hier führt. Vermutlich ist er nur bekannt mit jemanden, der Kampfsport macht. Diesen Laden hier zu überprüfen war schon ein Schuss ins Blaue.“
Skinny sah Shaw leicht genervt an: „Ich weiß. Ich hab das Täterprofil von den anderen Satzzeichen auch gelesen. Aber ich habe mich auch schlau gemacht. Dieses Kampfstudio hier wurde gerade erst von dem ehemaligen Besitzer an seinen Sohn übergeben. Der ist gerade erst 19, kämpft damit diese Kampfschule am Leben zuhalten und kann es sich eigentlich nicht leisten plötzlich Betriebsferien zu machen. Ich vermute mal ein guter Freund von ihm ist in Schwierigkeiten und er hat sich bereit erklärt zu helfen.“
„Skinny, das sind doch nur Vermutungen.“, sagte Shaw sanft. Skinny grinste ihn unverschämt an: „Du hast doch sonst so eine hohe Ausfassungsgabe. Fällt dir nichts am PC auf?“
Peter warf einen Blick auf den PC und runzelte die Stirn: „Ist das...?“
„Jep. Der Vollidiot hat auf diesem Rechner Whatsapp installiert und wenn wir hier schauen.“ Skinny ging in einem Chatverlauf. „Vor ein paar Tagen. 'Ich brauche deine Hilfe. Die bitch ist abgehauen. Ich denke, sie fährt nach Rocky Beach. - Was willst du machen? - Sie zurückholen. Ich mach mich jetzt auf den Weg. Bin bald bei dir.“
Shaw verzog das Gesicht: „Danach aber nichts mehr. Also waren sie nicht so dumm weiter über die Whatsapp zu schreiben.“
„Oder sie waren seitdem die ganze Zeit zusammen.“, sagte Skinny.
„Aber wo?“, murmelte Shaw. „Was war mit den Gebäuden?“
„Endlich denkst du mit!“, schnaufte Skinny.
17:13 Uhr, immer noch illegal auf dem Gelände einer Kampfschule, Rocky Beach.
Smyth war im Stillen beeindruckt wie ruhig Shaw damit umging, dass sie an dieser Stelle nicht weiter kamen. Leider kam das bei der Polizeiarbeit ab und zu vor. Skinner sah aus, als wolle er eine Wand boxen. Er machte sich Sorgen, um ein junges Mädchen, die schon mit zweifelhaften Eltern gestraft war und dann an einen falschen Freund geraten war. Shaw schien Skinny ebenso anzusehen, dass er am Liebsten etwas zerstört würde, um das Mädchen zu retten, aber er redete beruhigend auf ihn ein und versicherte, dass dies nicht das Ende aller Hoffnung sein musste. Skinner hatte tatsächlich eine Adresse gefunden, die ebenfalls dem Besitzer der Kampfschule gehörte und vielleicht war Nelly dort. Aber sie konnten nicht einfach dort hin, das lag außerhalb des Zuständigkeitsbereichs von dem Police Department von Rocky Beach. Shaw sah Skinner eindringlich an, als er sagte, dass nun die Kollgen aus anderen Departments übernehmen musste. Smyth konnte sich das Gefühl nicht erwehren nur die halbe Konversation zu verstehen. Irgendwas war verborgen. Skinner und Shaw hatten ein Verständnis miteinander, dass Smyths Nacken kribbeln ließ.
07:46 Uhr, Smyths Wohnung, Rocky Beach.
Der nächste Arbeitstag ging für Smyth schon mit gedrückter Stimmung los. Es war einer der normalen Nebeneffekte, wenn man ein einem Fall arbeitete, der vermutlich eine Kindesentführung beinhaltete. Aber bis hierher hatten sie keine großen Anhaltspunkte und mussten auf die Ergebnisse von den Kollgen vor Ort warten. Möglicherweise hatte Smyth auch nicht besonders gut geschlafen, weil Shaw weiterhin ein Mysterium sein wollte. Fragen hatten sich wieder angesammelt. Was zur Hölle hatte es mit den Satzzeichen auf sich? Warum hatte Skinner das so gesagt. Und wer sollten diese Satzzeichen sein? Waren es zwei Personen oder mehr? In Frage kamen „Just“ vom Schrottplatz, R. Andrews (Bob?), theoretisch könnten es auch die drei Mitschüler sein, aber es war unwahrscheinlich, dass Skinny die drei kannte. Oder war es die Person, die Shaw am Telefon Dritter genannt hatte? Wer war Dritter? Eine ganz neue Person oder eine der bekannten mit einem Spitznamen? Smyth starrte auf die Notizen der angesammelten Hinweise. Warum genau kannten die langjährigen Kollegen Shaw eigentlich? Smyth hatte mehrere Sprüche gehört, bei denen Shaw als du Sohn von Cotta eingestuft wurde. Natürlich nur im Scherz. Außerdem: Warum konnte Shaw Schlösser knacken? (Zumindest laut Skinners Aussage, aber warum sollte er in so einem Fall lügen?)
Smyth hatte noch eine Menge Fragen und eine endlose Nacht gehabt.
08:12 Uhr, Großraumbüro, Polizeipräsidium Rocky Beach.
Als Smyth an den Platz kam, war Shaw schon an seinem Schreibtisch und hielt sich an einer Kaffeetasse fest, was ungewöhnlich war, da er sonst nur selten Kaffee trank. Wahrscheinlich war es auch für ihn eine harte Nacht gewesen mit den Gedanken, dass Nelly dringend ihre Hilfe brauchte.
Kaum hatte sich Smyth einen Überblick verschafft, was sich alles auf dem Schreibtisch angesammelt hatte, kam Inspektor Cotta zu Ihnen. „Es gibt Neuigkeiten von den Kollegen. Als sie das Haus des Verdächtigen überprüfen wollten, stellten sie fest, dass in der Nach zuvor jemand dort eingebrochen war. Der Besitzer wollte aber die Polizei nicht einschalten. Als er hat abgestritten, dass Nelly oder irgendein Mädchen bei ihm sei. Daraufhin wurden die Kollegen stutzig, weil Sneaker im Flur lagen, die auf der Beschreibung entsprachen, die Skinny abgegeben hatte. Die Kollegen ließen sich doch mal das ganze Haus zeigen. Nelly war nicht zu finden, aber sie haben einige ihrer Sachen vor Ort gefunden. Danach würde noch mal eine komplette Hausdurchsuchung durchgeführt, aber Nelly war nicht zu finden. Der Verdächtige ist bereits in Untersuchungshaft.“
Shaw gähnte. Smyth runzelte die Stirn. Etwas seltsam als Reaktion darauf, dass das Mädchen, dass sie verzweifelt suchten weiterhin verschwunden war. Smyth hatte ein schlechtes Gefühl, wenn Shaw müde zur Arbeit kam war irgendwas los. Immerhin hatte es das letzte Mal einen haarsträubenden Zeitungsbericht über einen Haiangriff mit sich gebracht. Falls Smyth also etwas dünnhäutig bei solchen Themen war, konnte man das verstehen. Aber die Tageszeitung hatte von keinen ungewöhnlichen Vorkommnissen berichtet. Shaw hatte nichts weiter gesagt. (Genau genommen hatte er noch gar nichts gesagt.)
Letztendlich sei auch Shaw mal eine schlaflose Nacht gegönnt.
11:38 Uhr, Großraumbüro, Polizeipräsidium Rocky Beach.
Es war Vormittag als Skinny in die Polizeistation kam. Diesmal ließ er die Kollegin am Empfang gar nicht zur Wort kommen, machte nur eine vage Geste zu ihnen herüber und trat dann an sie heran. An seiner Hand führte er ein junges Mädchen, dass Smyth anhand der Ermittlungsunterlagen sofort als Nelly erkannte. „Hallo Shaw, Officer Smyth.“, sagte Skinny gut gelaunt.
„Hallo.“, sagte auch Nelly.
„Nelly ist in der letzten Nacht bei mir aufgetaucht.“, sagte Skinny. „Und wir würden gerne eine Anzeige aufgeben.“
„Setzt euch doch.“, sagte Shaw. Skinny bedeutete Nelly sich vor Shaws Schreibtisch zu setzen, während er sich einen weiteren Stuhl heranzog. Shaw huschte umher und besorgte für Skinny Kaffee und für Nelly eine kalte Cola. Nebenbei holte er auch Inspektor Cotta dazu. Und dann hörten sie die ganze Geschichte nochmal aus Nelly Mund. Das was sie schon von Skinny und den Daten des Handys erfahren hatten und auch das was passiert war, nach dem man sie aus der Wohnwagensiedlung entführt hatte. Smyth spürte eine unglaubliche Wut in sich aufsteigen angesichts, dem Verhalten des angeblichen Freundes von Nelly. Auch Cotta sah aus als wäre er nur ein Muskelzucken davon entfernt seine eigenen Zähne zu zerbeißen.
Shaw und Skinny hingegen sahen sehr entspannt aus. Skinny stand Nelly bei und redete ihr gut zu, wann immer sie ins Stocken geriet. Auch er wirkte müde, aber er hatte wohl auch eine Menge zu tun gehabt, als nachts ein vermisstes Mädchen bei ihm auftauchte.
Als Nelly dann aber von Cotta gefragt wurde, wie sie frei gekommen war, starrte sie ihn an und erzählte, wie es ihr gelungen war ein Fenster zu öffnen und in den Garten zu verschwinden von wo aus sie zurück nach Rocky Beach trampte.
Wenn irgendwas Smith irgendwas im Job gelernt hatte, dann Lügen zu erkennen. Insbesondere die Lügen von Teenager, die unauffällig sein wollten und sich für cleverer als alle Erwachsenen hielten.
Weder Skinny noch Shaw sagten etwas dazu. Dabei hatte Shaw bisher eine unglaublich gute Menschenkenntnis bewiesen und auch sehr schnell Lügen erkannt. Inspektor Cotta stockte auch verdächtig lange.
Als sich eine Pause bildete, fragte Nelly (wie zur Ablenkung): „Peter, kann ich noch eine Cola haben?“
Während ein kaltes Gefühl Smyths Befürchtungen bestätigte, sackten Cottas Schultern etwas ab.
Shaw zögerte keinen Moment und holte die Cola für Nelly.
15:06 Uhr, Großraumbüro, Polizeipräsidium Rocky Beach.
Smyth wartete einige Stunden, in der Hoffnung, dass Shaw durch seine Müdigkeit und den fortschreitenden Arbeitstag genug erschöpft war um Fehler zu machen. Als Shaw einmal mehr gähnte und seine Kaffeetasse an diesem Tag zum siebten Mal leerte, fragte Smyth freundlich: „Ganz schön müde heute.“
Shaw unterdrückte ein weiteres Gähnen und nickte: „War eine kurze Nacht.“
„Schlafprobleme?“, fragte Smyth (scheinbar) mitfühlend.
„Ne. Ich hatte nur nicht viel Zeit zum Schlafen.“, sagte Shaw und wischte sich über das Gesicht.
Smyth schmunzelte sarkastisch: „Ach noch einmal jung sein und daten.“
Shaw runzelte die Stirn und sah verwirrt rüber. Er war nicht so viel jünger als Smyth, aber anscheinend war es nicht das was ihn aus dem Konzept gebracht hatte: „Die Zeiten, in denen Kelly und ich uns gegenseitig um den Schlaf gebracht haben, obwohl wir am nächsten Tag arbeiten müssen, liegen lange hinter uns. Mittlerweile sind wir froh, wenn wir unsere Zeitpläne so legen können, dass wir zusammen einschlafen können.“
„Wie romantisch.“, bemerkte Smyth.
„Niemals Krankenschwestern daten, wenn man das nicht in Kauf nehmen kann.“, sagte Shaw. „Gestern habe ich Kelly gar nicht gesehen.“
Smyth runzelte die Stirn: „Was hat dich dann um den Schlaf gebracht?“
„Mich hat ein Freund angerufen, ob ich ihm helfen kann sein Auto wieder flott zu bekommen.“, sagte Shaw. „Ich hab die halbe Nacht in einem Motorblock bei schlechter Garagenbeleuchtung gehangen.“
...natürlich war Shaw auch noch ein Mechaniker. Was sonst?
„Sie können Autos reparieren?“, harkte Smyth nach.
Shaw nickte: „Mhm, zumindest klassische Autos. Bei den neuen mit Bordcomputer muss ich einen Experten rufen. Meinen ersten Wagen habe ich so oft repariert, dass er schließlich runderneuert war.“
„Und bei Ihrem Freund war es so dringen, dass sie das noch in der Nacht machen mussten?“, fragte Smyth immer noch im Versuch Shaw bei einer Aussage zu überführen.
„Ja, Jeffrey brauchte den Wagen heute für seine Arbeit.“ Shaw stand auf: „Und ich brauche noch einen Kaffee.“
Smyth verzog das Gesicht aber sagte nichts dagegen.
17:20 Uhr, Fitnesscenter, Rocky Beach.
Als endlich der Feierabend kam, machte sich Smyth noch auf den Weg ins Gym. Die nervöse Energie, die mit all den Hinweisen und Rätseln um Shaw kam, musste hinaus. Außerdem konnte Smyth auf dem Laufband gut nachdenken.
Im Laufe des Tages war Smyth zu der Überzeugung gekommen, dass Shaw und Skinner in der Befreiung von Nelly verwickelt waren. Kaum, dass es hieß die Kollegen müssten übernehmen, rede Shaw Skinner gut zu und das Mädchen taucht am nächsten Tag wieder auf mit einer zu geprobten Lüge darüber wie sie entkommen war. Shaw war übermüdet, als hätte er die Nacht noch etwas wichtiges zu tun gehabt. Und das Mädchen nannte ihn beim Vornamen, obwohl er ihr nie vorgestellt wurde. Vielleicht hatte Skinner vor ihr Shaws Namen erwähnt und sie war einfach schlecht genug erzogen, dass sie ihn einfach benutzte. Aber würde ein Teenager bei einer fremden Person machen. Noch dazu bei einem Polizisten?
Außerdem hatte Shaw heute auf die Nachfrage nach seiner Nacht verdächtig viel von sich selbst erzählt. Smyth konnte sich nicht erinnern, dass er zu vor von seiner Freundin(? Frau?) Kelly gesprochen hatte. Und auf einmal erzählt er von ihr und dass sie Krankenschwester ist. Darüber hinaus hat er einen Freund namens Jeffrey erwähnt. Dieser Name war Smyth bisher noch gar nicht untergekommen, aber Shaw war cleverer als einfach eine Person zu erfinden. Mit Sicherheit war dieser Jeffrey ein echter Freund, der ihm ein Alibi verschaffte, wie zum Beispiel, dass sie die halbe Nacht zusammen in seiner fensterlosen Garage verbracht hatte um sein Wagen zu reparieren. Das waren gleich zwei Namen die mit auf die Liste mussten, die Smyth für Shaw erstellt hatte. Ebenso wie die neu entdeckten Fähigkeiten von Shaw. Was konnte der junge Mann eigentlich nicht?
Next: Teil 9
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Meine Theorie für die nächste Folge:
Wir fangen an, nachdem Adam (hoffentlich) einen medizinischen Check hatte.
Leo hat mit ihm kein Wort gesprochen und ihm die Sporttasche komplett überlassen.
Wir kriegen, was nach einem Ritualmord aussieht. Opfer wird in einer merkwürdiger Position gefunden mit zunächst nicht übersetzbarer Schrift.
Leo spricht die Sprache oder kann sie lesen, schafft es also es zu übersetzen.
Die Stimmung im Team ist total angespannt.
Leo findet raus, dass es ein Ort ist, zu dem er dann hinfährt, komplett alleine, weil er nicht mit irgendwem reden möchte.
An dem Ort ist dann nichts.
Oder zumindestens denkt man das.
Leo wird niedergeschlagen und entführt.
Niemand kann Leo erreichen und Adam fällt es als erstem auf.
Cut to: Adam an dem Platz wo Leo hin ist, weil er es irgendwie raus fande.
Auf dem Platz ist eine Schachfigur, der König.
Adam versteht: Leo ist nicht der Königssohn, er ist also einfach zu verletzen.
Cut to: Adam schiebt Panik, verheimlicht es dem Team, aber die Girls sind schlau.
Adam geht also zu seinem Onkel, voller Panik und Wut und wir kriegen ein Gespräch nach dem Motto "Wenn du ihm weh tust, dann bringe ich dich um."
Boris gibt Hints wo Leo ist, Adam geht dahin.
Es eskaliert, Leo wird bedroht oder ist in wirklicher Gefahr und Adam zerbricht.
Er schmeißt das Geld hin, weil es ihm völlig egal ist, weil nur Leo wichtig ist.
Leo wird verletzt, aber die beiden entkommen und Leo ist daraufhin im Krankenhaus.
Am Ende der Folge haben wir dann mal wirkliche Kommunikation, Leo ist sauer und immernoch enttäuscht und Adam (zerbrochen und voller Wut) platzt.
Leo sagt so etwas wie "Ich weiß nicht, warum ich das all das für dich mache. Ich weiß nicht, warum ich das tue, wenn du mir noch nicht mal vetraust."
Und Adam explodiert voller Angst, Wut und Trauer. "Ich habe dich nie danach gefragt. Leo, ich wollte nie, dass du so etwas für mich tust."
Und Leo sagt dann, dass Adam ihn dass nicht fragen müsste. Dass er alles für Adam machen würde.
Und Adam versteht, natürlich tut er das. "Leo, dass ist doch genau wovor ich Angst habe. Ich kann nicht erwarten, dass du dass für mich machst. Ich kann nicht mit ansehen, wie du dein Leben für mich riskierst. "
Und Leo macht Adam deutlich, dass er das erwarten muss, dass er dann doch gehen soll. Leo fragt ihn, warum er wieder da ist, warum er überhaupt zurückkommen müsste.
Und Adam, zum ersten Mal vollkommen ehrlich, sagt Leo, dass er für ihn zurück bist.
Leo ist sauer, verlangt, erklärt dass er dass nie gefragt hat, dass er nie Adam überhaupt verlieren wollte und dass er ihm das Herz gebrochen hat und Adam stockt.
Und wir sehen, wie Adam realisiert, dass Leo ihn liebt. Und dass er ihn schon immer geliebt hat.
Ob jetzt eine Love confession oder ein Kuss kommt ist eine andere Frage.
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September 2023
Das brauche ich nicht (Mit und ohne Lauterbach-Läuterungen)
Karl Lauterbach braucht kein Mirror TV, und Kathrin hat auch schon einiges nicht gebraucht. Mirror TV nähm ich, wenns gratis wär, obwohl ich nicht viel Zeit vor dem Spiegel verbringe. Dafür habe ich bei anderen Dingen schon oft zuerst gekarlt: “Das brauche ich nicht”. Hier sind ein paar der schönsten.
Computer: Jahrelang, als man eigentlich immer noch programmieren musste, um mit Computern was anzufangen, dachte ich, ich brauche sowas nicht. Dann habe ich bei meinem damaligen Partner neumodische Textverarbeitungsoptionen kennengelernt und wollte sofort einen Computer haben, und am besten dann auch gleich die verhasste Schreibmaschine verbrennen. Wo ich schon mal dabei war, brauchte ich dann auch sofort dringend Internet von daheim aus. Internet, das braucht kein Mensch, lauterbachten meine Freunde. Aber ich wusste es einmal besser. Und deshalb schreib ich es hier hinein, obwohl es gar nicht in die Liste gehört. Ha.Prognose: irgendetwas in der Art eines Computers, Laptops, Smartphones wird es für immer in meinem Leben geben.
Mobiltelefone: Als das mit den Mobiltelefonen im Freundeskreis losging, fand ich erst mal, dass eigentlich so gut wie niemand eines braucht. Dabei hätte damit sofort das Genörgel der Freunde über mangelnde Erreichbarkeit wegen Internet daheim aufgehört*! Aber so weit dachte ich nicht. Angeber, wer ein Mobiltelefon einfach so hatte, und ich brauchte ganz bestimmt keines. Bis ich ein paar Monate später dann doch eins hatte. Ich glaube sogar, ich habe mir meines gekauft, nachdem die Kein-Mobiltelefon-Bastion Kathrin Passig gefallen war. Und seither will ich nicht mehr ohne.Prognose: Das bleibt so, auf sich der Zukunft anpassende Weise.
* das Telefon war ja besetzt, wenn man online war
Eierkocher: Es ist erstaunlich, wie oft Leute einem Eierkocher andrehen wollen und wie sehr manche Eierkocher lieben. Ich brauche keinen. Ein Eierkocher nimmt nur Platz weg. Ja, ich weiß, es gibt auch kleine. Trotzdem. Eier kann ich auch im Topf. Eierkocheranhänger versuchen mich seit Jahrzehnten immer wieder zu überzeugen. Vergebens. Bitte hier von Überzeugungsversuchzuschriften abzusehen. Es ist sinnlos.Prognose: Ich vermute es bleibt so. Sollte ich irgendwann eine Riesenküche haben odder mit einer Person zusammenleben, die ihren Eierkocher sehr liebt, werde ich mich mit der Eierkocheranwesenheit natürlich arrangieren können. Aber ansonsten: nein.
Reiskocher: Siehe Eierkocher. Ich finde Reiskocher etwas weniger sinnlos als Eierkocher, weil Reiskocher oft mehr als eine Sache können. Ich will auch niemandem seinen Reiskocher ausreden. Aber ansonsten s.o.Prognose: Sollte sich meine Ernährungsweise nicht komplett ändern, bleibt es so.
Geschirrspüler: Das ist eventuell mein wackeligstes “brauch ich nicht”. Es gab einfach noch nie ausreichend Platz für einen und das bisschen Geschirr ist schnell von Hand gespült. Bitte auch hier von Überzeugungsversuchzuschriften abzusehen, ich verstehe schon, dass ein Geschirrspüler sehr nützlich ist. Vielleicht brauche ich später mal einen.Prognose: Das kann sich gut ändern, wenn einmal ausreichend Raum und Geld zugleich vorhanden sein sollten.
Klimaanlage im Auto: Davon war ich keine harte Gegnerin, ich fand nur irgendwie, dass es Luxus ist und nicht dringend notwendig. Seit dem vorletzten Fahrzeug und diversen Stauerlebnissen in der prallen Sommersonne ist klar: Ohne will ich nicht mehr. Wie konnte ich nur jemals ohne. Unbegreiflich.Prognose: So es denn je noch mal ein privates Fahrzeug geben sollte, nur mit Klimaanlage.
Elektrische Heizdecke: Ein Teil von mir mag schon immer eine Heizdecke begehrt haben, aber ein größerer Teil fand, dass das was für alte Leute sei. Ein Heizkissen erlaubte ich mir daher, aber eine Decke, also wirklich. Inzwischen habe ich eine und sie ist sehr hilfreich, auch und gerade in Zeiten sehr hoher Heizkosten.Prognose: Ich könnte mir jetzt schon vorstellen, mehr als eine Heizdecke zu haben, winters gar in ein Haus ganz aus Heizdecke zu ziehen. Es wird eventuell schlimm enden.
Sportfernsehen-Abo: Brauchte ich jahrelang nicht, fand ich unnötig, irgendwie drüber und so toll ist Sport ja auch nicht. Die letzten Jahre ist mir Sport aber offenbar wichtiger geworden und so habe ich dann doch für einzelne Sport-Großereignisse murrend monatsweise abonniert.Prognose: Ich werde weiter murren und weiter nur zeitweise abonnieren, aus Restbockigkeit. Und mir weiter wünschen, dass es bei allen Anbietern so etwas wie Turnierpässe oder Eventpässe statt Monatsabos gäbe.
Sprachgesteuerte Assistenten für zu Hause: brauche ich nicht. Es ist mir lieber, wenn die Gegenstände in meiner Wohnung keine Ohren haben und ich nicht mit ihnen sprechen muss. Steuere ich gerade ein Fahrzeug, nutze ich sprachgesteuerte Assistenz dann aber doch. Wenn das dann nicht gleich funktioniert und ich Dinge zwei- oder mehrmals sagen muss, ist mir das, selbst wenn niemand sonst im Auto ist, sehr unangenehm und es bestärkt mein Gefühl, dass ich sowas daheim nun wirklich nicht möchte.Prognose: Prinzipiell seh ich ein, dass es eine Menge guter Gründe gibt, Sprachsteuerung zu nutzen und auch für Assistenten gibt es bestimmt tolle Anwendungen. Insofern wird mir früher oder später sicher eine zulaufen, der ich nicht widerstehen kann, sei es, weil sie Spaß macht, oder weil sie mir wirklich spürbar bei etwas hilft.
Diverse Smart-Home-Anwendungen: Bislang brauch ich das nicht. Ich habe bei einigen Dingen vage Bedenken, was die Zugriffssicherheit angeht und mir fehlt nichts von dem, was mir bislang smarthome-mäßig angeboten wurde. Bislang habe ich auch das (kein bisschen fundierte) Gefühl, dass mit der Steuerung durch Apps eine gewisse eingebaute Kurzlebigkeit verbunden ist, die ich bei altmodischen, grob mechanischen Anwendungen so nicht sehe.Prognose: Prinzipiell leuchtet es mir ein, dass es praktisch und effizient sein kann, die Heizung vom Heimweg aus einzuschalten, aber das Preis-Awesomeness-Verhältnis überzeugt mich bislang kein bisschen. Smart-Home Anwendungen werden sich nach und nach auch in meinen Haushalt einschleichen,weil es nichts anderes mehr gibt und dann wird es mich nicht weiter stören.
GPT Search: Hier geht es mir bislang wie Kathrin. So lange ich immer noch recherchieren muss, ob die Suchergebnisse so auch wirklich hinhauen, brauch ich das nicht.Prognose: Bei der derzeitigen Entwicklungsgeschwindigkeit in AI-Dingen rechne ich damit, dass ich ungefähr nächsten Dienstag meine Meinung komplett revidieren muss. Vielleicht auch früher.
Diese Liste ist gewiss nicht vollständig und womöglich wird sie bei Gelegenheit ergänzt. Ich brauchte aber leider schon immer kein Archiv und auch keine Tagebücher, deshalb kann ich nicht nachsehen, was ich alles nicht brauchte.
(Mia Culpa)
#Mia Culpa#Nichtbrauchtechnik#GPT#Smart Home#Sprachsteuerung#Fernsehen#Abo#Heizdecke#Klimaanlage#Spülmaschine#Geschirrspüler#Reiskocher#Eierkocher#Computer#Mobiltelefon#Handy#best of
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Die Mitte seiner Welt
Leos Stimme versiegt mitten im Wort. Nicht überrascht, nicht wütend. Sie ist einfach weg, genau wie Leo weg ist, als Adam verwirrt zu ihm aufschaut und nur noch Schwaden aus Staub in der Luft flirren sieht. Mit ein bisschen Fantasie haben sie die Form einer Person. Dann kommt ein Windstoß und trägt sie davon.
Leo verschwindet an diesem Tag, genauso wie Millarden andere.
Oder: Wenn der Thanos-Snap im Spatort-Universum passiert wäre.
@dream-about-dancing hat mir mal wieder Flöhe ins Ohr gesetzt und dann musste das geschrieben werden, weil ich sonst keine Ruhe gehabt hätte.
Er ist dabei, als Leo verschwindet.
Es geht so schnell und gespenstisch leise, dass Adam bis heute manchmal denkt, dass er es sich bloß eingebildet hat. Dass Leo vielleicht einfach ins Auto gestiegen und aus Saarbrücken abgehauen ist, so wie Adam es selbst vor siebzehn Jahren getan hat.
Die Tasche mit dem Geld liegt zwischen ihnen wie eine Anklage, wie ein Manifest all der Dinge, die Adam in den letzten Monaten verbockt hat. Als ob er nicht selbst wüsste, dass er diesmal zu weit gegangen ist. Er wischt sich das Blut vom Kinn und versucht Leos kaltem Blick auszuweichen. Es ist eine Geste, die er die nächsten Jahre bitter bereuen wird.
"Ad …"
Leos Stimme versiegt mitten im Wort. Nicht überrascht, nicht wütend. Sie ist einfach weg, genau wie Leo weg ist, als Adam verwirrt zu ihm aufschaut und nur noch Schwaden aus Staub in der Luft flirren sieht. Mit ein bisschen Fantasie haben sie die Form einer Person. Dann kommt ein Windstoß und trägt sie davon.
Leo verschwindet an diesem Tag, genauso wie Millarden andere.
Und Adam hatte nicht einmal die Eier, ihn noch ein letztes Mal richtig anzusehen.
*
Die ersten Wochen und Monate sind die Hölle. Man sollte meinen, wenn die Menschheit halbiert wird, halbiert sich auch die Menge der Straftaten, aber das Gegenteil ist der Fall. Pia und er werden abgezogen, um an anderen Stellen auszuhelfen, weil die Kollegen in Vermisstenanzeigen, Plünderungsdelikten und Bandenkriegen ertrinken.
Adam vermisst ihre üblichen Fälle, vermisst die Kriminalarbeit, vermisst ihr Team, vermisst sogar Esther fucking Baumann. Die hat sich nämlich auch in Staub aufgelöst. Er hätte nie gedacht, dass ihm die giftigen Kommentare und die Kabbeleien einmal fehlen würden, aber so sieht's aus. Pia wird ein Schatten ihrer selbst, gibt zu viel und noch viel mehr, um Leuten bei der Suche nach ihren Angehörigen zu helfen. (So wie Leo es getan hätte.)
Adam hat dafür keine Kraft und keine Geduld. Er will den Leuten ins Gesicht schreien, will ihnen sagen, dass ihre Familie und Freunde nicht irgendwo da draußen auf sie warten. Weil sie weg sind, so wie alle weg sind: seine Mutter, Pias Eltern und große Schwester, Esther, Caro. Und Leo.
Leo, dessen Mittelpunkt der Welt er mal war.
("Deiner Welt vielleicht", hat er gesagt. Weil er Leo auf Abstand halten wollte. Ihn beschützen wollte.
Hat ja gut funktioniert.)
*
Die einzig gute Sache: Nachdem die Hälfte der Menschheit verschwunden ist, behelligt niemand mehr Adam wegen des Geldes. Boris war einer der vielen, die sich aufgelöst haben und auf einmal scheint sich - Wunder über Wunder - keiner mehr für die Beute zu interessieren.
Adam ist versucht die Tasche zu verbrennen oder im Wald in eine Grube zu werfen, aber das ist ihm den Aufwand nicht wert. Also lässt er sie in der Garage des Bunkers liegen. Wer auch immer sich die Mühe macht dort plündern zu gehen, hat es vielleicht verdient eine Million Euro zu finden.
Als er die Griffe der Tasche aus seinen Finger rutschen lässt und sie unspektakulär zu Boden plumpst, fühlt es sich an, als fielen Hunderte Backsteine von seiner Brust. Das letzte Stück seiner Vergangenheit, das ihn noch zurückgehalten hat. Es gibt nichts, was ihn jetzt noch hier hält. Nichts. Bis auf eine Sache:
Was, wenn Leo wiederkommt?
Adam ist ein Realist. Böse Zungen mögen sogar behaupten ein Zyniker. Die Menschen, die der Snap ihnen genommen hat? Die sind vermutlich alle tot. Für immer. Doch dieser eine Gedanke frisst sich trotzdem in sein Herz und lähmt ihn vor Angst:
Was, wenn er wieder auftaucht und ich bin nicht da?
Er fragt sich, ob es Leo auch so ergangen ist in den fünfzehn Jahren nach dem Garagenvorfall. Ob er Leo unwissentlich an Saarbrücken gekettet hat, weil ein kleiner Teil von ihm noch immer Hoffnung hatte. Ob er Leo davon abgehalten hat, die Welt zu sehen oder zumindest mal richtig in ihr zu leben.
("Deiner Welt vielleicht", hat er gesagt, wie das fucking Arschloch, das er ist. Dabei war er es doch, der sich da hingedrängt hat.)
*
Adam zieht bei Leo ein.
Er sagt sich, dass es Bullshit wäre, eine gute Stadtwohnung leerstehen zu lassen, die früher einmal heißbegehrt gewesen wäre. Dass er nicht mehr im Bunker leben will und es besser als das Hotel ist. Dass Leo es vermutlich auch so gewollt hätte. (Vorher zumindest. Vor "Deiner Welt vielleicht".) Als er es Pia erzählt, guckt sie ihn einfach nur an und sagt dazu gar nichts. Ist vielleicht auch besser so.
Der Umzug ist an einem Vormittag beendet. Er bringt kaum etwas mit, weder Couch noch sonstige Möbel. Es ist ja alles da, also warum sollte er das ändern? Seine Kleidung hängt er an eine Kleiderstange, weil er Schränke ohnehin nicht mag. Leos Zahnbürste stellt er in den Spiegelschrank, ein Aschenbecher wandert auf den Balkon. Mehr braucht er nicht, mehr will er nicht. Nur die Essensvorräte braucht er nach und nach auf, damit sie nicht schlecht werden und weil er weiß, dass Leo das gehasst hätte.
Er weiß, wie das alles aussieht: wie ein Mann, der als Gast in einer Wohnung lebt. Als ob er Housesitting betreibt. Als ob er wartet. Und vielleicht tut er das auch, aber das geht niemanden etwas an. Und wenn er manchmal vor Leos Bücherregal stehen bleibt oder seine Shirts im Schrank anfässt oder die Familienbilder nicht abhängt, dann geht das ebenfalls niemanden was an.
Er hat sich zur Mitte von Leos Welt gemacht und da wird er verdammt nochmal bleiben. Auch wenn es diese Welt nicht mehr gibt, auch wenn er jetzt nur noch zwischen ihren Trümmern sitzt.
*
"Du hast es ja eilig", sagt er süffisant und sieht dabei zu, wie Pia systematisch ihre Sachen zusammenkramt.
"Ja, ich hab heute Gruppenabend."
"Du meinst die Selbsthilfegruppe?"
"Ja. Magst du mitkommen?" fragt sie betont beiläufig, während sie ihr Handy und ihren Schal in ihre Umhängetasche packt.
Adam schnaubt. "Ganz sicher nicht."
Es ist nicht das erste Mal, dass sie ihn fragt, und es ist nicht das erste Mal, dass er "Nein" sagt. Sie versucht es trotzdem immer wieder, in ihrer beharrlichen, sanften Pia-Art. Manchmal wünscht er sich etwas weniger Verständnis und Eierschalen und etwas mehr Feuer. Es ist ein böser Gedanke - einer den er niemals laut aussprechen würde-, aber mit Esther hätte er sich zumindest ordentlich zoffen können.
Nicht, dass er sich Pia wegwünschen würde. (Wenn er sich irgendwen wegwünscht, dann sich selbst. Im Tausch gegen Leo.) Pia ist in Ordnung. Aber sie ist still geworden über die letzten Jahre. Ein Großteil ihrer Familie hat den Snap nicht überstanden und Esther … sie vermisst Esther. Mehr, als sie zugeben will. Dabei würde ihr etwas Wut ganz guttun. Stattdessen setzt sie sich mit wildfremden Menschen zusammen und redet über ihre Gefühle. Adam kann sich keine schlimmere Abendbeschäftigung vorstellen. Das sagt er ihr auch so.
"Besser als alle paar Tage zur Völklinger Hütte zu fahren, ist es allemal", sagt sie leise, macht den Reißverschluss der Tasche zu und sieht ihn mit großen, mitleidigen Augen an. Adam zieht die Schultern hoch.
"Fresse, Heinrich", sagt er, aber es ist kein Feuer dahinter.
*
Okay. Pia hat Recht: Alle paar Tage zur Völklinger Hütte zu fahren ist vielleicht nicht die beste Bewältigungsstrategie. Aber sie haben alle ihre Methoden mit dieser Scheiße umzugehen und das ist nunmal seine.
Die ersten paar Wochen hat er noch versucht, die Gegend abzusuchen und Hinweise zu finden. Einen Kugelschreiber, das Notizbuch, ein Stück von Leos Hemd, scheiße, vielleicht sogar Haare oder abgetrennte Körperteile. Irgendeinen Beweis dafür, dass Leo hier war und existiert hat.
Inzwischen, Jahre später, hat er das aufgegeben. Sitzt einfach nur auf einer Bank in der Nähe, raucht ein bis zwei Kippen und starrt auf die Stelle, wo er Leo zum letzten Mal gesehen hat. Denkt daran, was er Leo bei ihrem letzten Streit an den Kopf geworfen hat.
"Deiner Welt vielleicht", hört er sich sagen, immer und immer wieder, lässt die Worte durch seine Eingeweide ziehen wie einen heißen Schürhaken.
Er kann sich nicht einmal ausmalen, dass er etwas anders oder besser gemacht haben könnte, um Leo zu retten. Das lag und liegt nicht in seiner Macht. Es gibt keine Realität, in der Leo hätte überleben können. Aber es gibt viele Realitäten, in denen Adam ihn nicht enttäuschen hätte können. In denen er Leo an sich rangelassen hätte und vielleicht einmal ehrlich gewesen wäre. (Gesagt hätte "Lieb mich nicht so sehr, das wird dich ruinieren" oder "Es macht mir Angst, wie du mich manchmal ansiehst" oder "Es macht mir noch mehr Angst, wie ich mich dabei fühle".) Das wäre in seiner Macht gewesen. In Leos Welt. Er hat es nur nicht getan. Adam war und ist ein Arschloch und damit muss er jetzt leben.
Er seufzt und tritt seine Kippe aus, so wie jedes Mal. Fährt nach Hause in Leos Wohnung, schläft in Leos Bett und lebt zwischen Leos Trümmern. Wartet, wartet, wartet auf etwas, das vermutlich nie passieren wird. Es ist das Mindeste, was er tun kann.
Es ist das Einzige, was er noch tun kann.
#tess is kind of writing#tatort#spatort#the MCU crossover no one asked for#you don't need to know anything to understand this#besides the fact that half the world's population got erased in an instant
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Ich bin der anon, der dir die Frage gestellt hat ob es realistisch is, dass Leo und Adam je Canon werden. Fand deine Ausführungen sehr schlüssig! Vielen Dank! :-D ich hoffe es is ok, dass es ich dich jetzt, nach der guten Erfahrung, als Anlaufstelle für fragen frequentiere. ;-)) ich lese überall, dass im nächsten Teil Leo entführt wird und Adam ihn da irgendwie rausholen muss. Ich verstehe, dass man barns Reaktion auf Leo und sein „ich verstehe“ so deuten kann, dass Leo jetzt auf seinem Radar is und es irgendwo naheliegend is, aber wirklich konkret gibt es doch eigentlich keinen Anhaltspunkt dafür, oder?
Und dann würde mich noch interessieren ob du denkst, dass es auch nach dem 5. Fall mit dem Team weitergehen wird. Hab mal irgendwo gehört, dass Vladimir und Daniel erstmal nur für 5 folgen unterschreiben haben.
Vielen Dank schonmal!
Mensch bin ich froh, dass meine Aufsatz-artige Antwort dich nicht abgeschreckt hat! Ich warte gerade darauf, dass mein nächster Termin anklopft und deine Frage hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können ;) Und ich bin gerne die Anlaufstelle für alle Fragen find ich super
Tut mir übrigens echt leid, dass ich da keine konkrete Antwort geben konnte/wollte
Bis zu mir sind auf jeden Fall noch keine Insider-Infos durchgedrungen was den Plot vom 5. Teil angeht :D Falls also niemand das Drehbuch stibitzt hat und den Inhalt sporadisch verteilt, hast du vollkommen recht: Adam hat das Geld, Boris will es, und das Fandom hat entschieden, dass Leo das perfekte Druckmittel ist und darum entführt wird. Der Arbeitstitel "Jackpot" lässt auf jeden Fall darauf schließen, dass es wieder um das Geld aus dem Bankraub geht.
Wir wissen allerdings dank dieser Insta-Antwort (nennt man das so?), dass Vladi sich ziemlich darauf freut, was vielleicht ein Hinweis darauf ist, dass Leo im nächsten Teil ein bisschen leiden in den Fokus rücken darf.
Auf jeden Fall steht der Zeitraum für den Dreh des fünften Teils schon: 14.06.-12.07. Das ist schon bald und dann dürfen wir sicher in den Genuss einiger Bilder vom Dreh kommen
Was die Verträge angeht hab ich auch mal von diesen 5 gehört. Das wird in irgendeinem Interview/Beitrag erwähnt, aber ich weiß leider nicht in welchem - das war auch vor meiner Zeit im Fandom, also kann vielleicht jemand anders helfen.
Dazu, wie es danach weitergeht, gibt es nur wenige Infos. Bei der Vorpremiere von Die Kälte der Erde im Rahmen des Max Ophüls Preis wurde auf jeden Fall erzählt, dass das 6. Drehbuch - das bereits in der Mache sei - wieder von Melanie Waelde geschrieben wird. Auch wenn ich mal stark davon ausgehe, dass sie das nicht ohne unsere vier Lieblingskommissar:innen machen, wurde dazu - zumindest meines Wissens nach - noch nichts weiter gesagt.
Danke, dass du mich meine Wartezeit hast produktiv füllen lassen <3
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Ich bin das Kind das niemand haben wollte..
Zu dem niemand steht..
Das für alle als "Faul" bezeichnet wird und gesagt wird du musst aber hochkommen und was erreichen
Das immer im Schatten ihrer Schwester stand
Das nie geliebt wurde außer von 2 Personen die mir das Leben genommen hat..
Ich bin das Kind das nur gut genug ist um Geld zu geben oder zu Putzen für die Familie, wie es mir geht interessiert in Wirklichkeit niemanden.
~Me
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Max, Taiwan, Tag 6
Irgendwie gibt es immer diesen einen Tag
Heute morgen habe ich mich von Kaohsiung verabschiedet. Schade drum zwar, weil es sicherlich noch einiges zu sehen gegeben hätte, aber bereuen sollte ich diese Entscheidung heute nun wahrlich nicht.
Ich nahm nach einer Busfahrt, ihr könnt es euch denken: preiswert, bequem und pünktlich die Fähre nach Xiaoliuqiu. Denn wenn ich es aus Zeitgründen schon nicht in den Osten schaffe, so wollte ich dennoch erleben, wie es sich abseits der Millionenstädte in Taiwan lebt. Trip Nummer drei aus meiner Perspektive auf diesem Blog, Trip Nummer drei, an dem ich unterstreiche: Ich fucking liebe Boot fahren. Als ich im Hafen ankam, machte ich mich schlau, wo ich eine neue Simkarte herbekäme, die alte war abgelaufen. Es stellte sich heraus, dass es einen einzigen Ort gab, an dem dies auf der Insel möglich ist - auf einem Berg mitten im Nirgendwo. Der nette Mann, der mir diese Info heraussuchte, hatte extra seinen Einkauf dafür unterbrochen und setzte noch einen drauf: er kümmerte sich um ein Auto, das mich kostengünstig dort hin bringen würde. Er fügte hinzu, dass er aber das Moped für eine bessere Alternative auf der Insel halte, ob ich schonmal eins gefahren sei. Ha! Ich hatte richtig Bock. Er fragte eine lokale Vermieterin für mich, was es kosten würde, um sicher zu gehen, dass ich nicht übers Ohr gehauen werden würde - eine mal wieder unberechtigte Sorge. Sie machte einen fairen Preis und als sie sah, wie irritiert ich bei allem drein blickte, entschied sie kurzer Hand, mir die ganze Strecke voraus zu fahren, nur um mir zu zeigen, wo ich hin musste. Was für ein netter Mensch.
Als das erledigt war, fuhr ich zu meinem Hostel. Ich hatte mir ein privates Zimmer „gegönnt“, nach der Sofa-Erfahrung hielt ich das für angemessen. Zwar mit geteiltem Bad, aber alles egal, solange niemand schnarcht. Die Besitzerin begrüßte mich höflich und informierte mich, dass sie ein Upgrade für mich hätte. So richtig wahrgenommen habe ich das anfangs nicht, weil ich ja schon alles hatte, was ich wollte. Jetzt habe ich aber ein riesen Doppelbett, ein privates Bad mit Regendusche und Blick auf das Meer. Alles ist super schön eingerichtet. Mega.
Mit meinem Moped ging es dann ins Dorf hinein, wo ich den meiner Meinung nach besten Snack bisher bekommen habe. Es war super lecker und ich brauche es (was das auch sein mag) morgen unbedingt wieder.
Von dort aus wollte ich noch einmal Richtung Strand, gucken, was da so los ist. Ich sah einige wenige Taiwanerinnen und Taiwaner dort rumstehen und entschied mich, ein paar Schritte ins Wasser zu wagen, nachdem ich sah, dass der ganze Strand aus Korallen bestand. Kurz darauf traf ich auf eine vielleicht drei Meter entfernte Meeresschildkröte. Und dann auf noch eine. In meiner Hektik wurden fast alle Aufnahmen scheiße, diese hier mag ich Euch aber nicht vorenthalten:
Es ist logisch und ich wusste, dass man sie nicht berühren darf. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn wenn sie nicht gerade Algen von den Steinen abknabberten, schienen sie sehr an mir interessiert und schwammen mir immer wieder entgegen, obwohl ich gerade einmal knietief im Wasser stand. Es war wunderschön, diesen süßen, spannenden, starken und zärtlichen Tieren so nah kommen zu können.
Danach habe ich mich wieder aufs Moped geschwungen und bin dem Sonnenuntergang entgegen gefahren. Das alles zusammen war so schön, dass ich mir die Tränen aus den Augen wischen musste, wollte ich keinen Unfall bauen.
PS: Als mein Geld aufgebraucht war, stellte sich heraus, dass es nicht einen einzigen Bankautomaten auf der Insel gibt, der fremde Kreditkarten akzeptiert. Online laß ich dann, dass meine einzige Chance ist, zurück aufs Festland zu fahren. Als wäre ich nicht begeistert genug von meinem Hostel, bat mir die Wirtin an, Euros zum aktuellen Kurs für mich zu wechseln. Und ich hatte noch den Fuffi im Portemonnaie, den mir Dad für die Reise zugesteckt hatte. Danke!
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Steckbrief: Punchline (Alexis Kaye)
Name: Alexis Kaye Alter Ego: Punchline Spitzname: Alex Alter: 23 Jahre Wesen: Mensch Eltern: (steht offen) Geschwister: (steht offen) Partner: Scarecrow (Jonathan Crane) Beruf: Kriminelle (Schwerverbrecherin von Gotham City) Ehemaliger Lover: Joker Ehemaliger Boss: Joker Storyline: Meine Vorgeschichte interessiert hier nicht groß. Ich mache es daher kurz und knapp: Ich war genauso naiv und dumm wie Harley Quinn und verfiel dem Joker. Er erschuf Punchline, mein Alter Ego. Aber die Wahrheit ist, dass diese Seite schon immer in mir steckte und Joker mir nur einen Grund gab und den Mut sie zu sein. Ich hatte es satt die graue Maus zu sein in dieser Welt, ich wollte etwas Großes und Mächtiges sein. Ich wollte über alle hinaus wachsen und mir von niemanden mehr etwas bieten lassen. Niemand sollte mich mehr abwertend behandeln und Furcht vor mir haben. So wurde Punchline geboren. Von einer schüchternen grauen Maus zu einer üblen Sadistin die ihre Messerchen überalles liebt und sie zu gerne einsetzt um anderen Angst zu machen und naja für andere Zwecke.
Mittlerweile ist mir bewusst geworden dass meine Faszination und der Liebe gegenüber Joker rein toxisch ist und nichts was man gesund nennt. Aber was ist schon gesund? Mein ganzes Leben ist nicht gesund! Und das begann schon in meiner Kindheit mit meinen Eltern, die mich wie Dreck behandelten und mir das Gefühl gaben in dieser Welt nicht erwünscht zu sein. Mein Vater war ein erfolgreicher Geschäftsmann dem Geld, Aussehen und Erfolg alles war. Meine Mutter eine alkoholkranke Frau, die es nicht hinbekam sich um mich zu kümmern und als Baby/Kleinkind viel verwahrloste. Ich musste mir schon sehr früh selbst helfen. Mein Vater demütigte mich natürlich weil ich keine guten Noten hatte. Ich verbrachte als Teenager lieber mehr Zeit Zuhause vor dem PC mit zocken und Animes, statt dass ich mich mit Freunden und Jungs traf. Eine Schande für meinen Vater, der mich ablehnte. Ich versuchte es damals noch jedem Recht zu machen um geliebt zu werden. Naja dann passierten noch einige andere traumatische Dinge. Ich wurde aus dem Haus geworden, ich war obdachlos, kam in die Psychiatrie und dort überlegte man was man mit mir machen sollte so ganz ohne Eltern. Ich lebte nicht, ich überlebte. Und in dem Moment strengte ich mich an und schaffte es irgendwie zu studieren mit Betnoten und fand einen guten Job. Naja und dann kam Joker. Er holte nur die Wahrheit aus mir hervor. Den Teil in mir der den Mut hatte Grenzen zu setzen, Nein zusagen und sich durchzuschlagen, und zu verdrängen. Und er selbst war meine größte Flucht. Ein Mann der nicht besser war als meine Eltern, sie mir nur widerspiegelte. Ein Mann der mich nicht liebte, ein Mann der mich nicht wertschätzte, der mich ebenso ausnutzte und schlecht behandelte. Irgendwann aber hatte ich auch das satt und gehe seitdem meinen eigenen Weg und habe es satt mich irgendwem unterzuordnen. Tja und dann kam Scarecrow, Jonathan Crane. Ebenfalls ein Psychopath und Schwerverbrecher. Ein Mann der mich begann wertzuschätzen und mich sah wie ich bin, er sah mein Inneres. Ein zerbrochenes kaputtes Mädchen, ein Wrack.
Ich hatte dicke Mauern um mich herum aufgebaut, ich versenkte meinen Kummer in Alkohol und ich stürzte vollkommen ab. Jonathan holte mich aus der Situation raus. Er nahm mich auf, nachdem ich nach Joker natürlich erneut obdachlos war und lange in einer kleinen Lagerhalle lebte die nicht einmal eine Heizung besaß. Er kümmerte sich um mich. Ich lernte als Einzige eine Seite an ihm kennen die niemand kannte, dass er ein einfühlsamer Mann sein konnte, auch sehr romantisch sein konnte und poetisch. Der eine Frau auf Händen trägt wenn er sie wahrlich liebte, was er bei mir tat. Ich kann nicht leugnen dass ich ihn schon lange anziehend empfand, aber ich verdrängte es.
Jonathan Crane war selbst einst Psychiater und sah was andere nicht sahen, das kaputte kleine Mädchen. Und hinzu kommt noch dass unsere beider Vergangenheit viele Parallelen aufwiesen was uns immer tiefer miteinander verband, weil wir aneinander verstehen. Mittlerweile arbeiten wir zusammen, er lässt mir meine Freiheiten, benutzt mich nicht, und doch genießen wir es gemeinsam dunkle Pläne zu schmieden und Spaß zu haben an Verbrechen.
Doch irgendwie...ist eine Leere in mir und egal wie viele Verbrechen wir begehen, es erfüllt mich nicht mehr. Wer bin ich jetzt und will ich sein? Vielleicht ist dieses Leben nicht mehr das was ich will? Ohne dass Jonathan etwas davon weiß habe ich vor kurzem eine gute Therapeutin aufgesucht die nicht vor Menschen wie mir zurückschreckt und ihnen helfen will. Sie arbeitet daher auch in einem Bezirk der sehr abgegrenzt ist. Abgeschieden von der Welt. Sie ist eine gute, einfühlsame Frau die mir neuen Mut macht und Hoffnung gibt. Sie hilft mir dabei mich selbst zu finden und zu entdecken und mein Leben zu hinterfragen. Wir haben gemeinsam auch festgestellt dass ich unter einer schweren PTBS leide, als auch an einer Unterform der DIS, der Partiellen DIS (früher DDNOS), meine Persönlichkeit konnte sich aufgrund der schweren Traumata in der Kindheit nicht integrieren, sie teilte sich auf in verschieden Persönlichkeitsanteile die eigene Identitäten entwickelten. Anders als bei einer DIS existieren zwischen uns Anteilen keine Betonwände dass man aneinander nicht sehen kann und nicht mitbekommt was der andere macht wenn er wechselt, sondern es ist wie Glaswände, man bekommt alles mit, man betrachtet sich selbst aus der Vogelperspektive, man ist beide Anteile gleichzeitig und dennoch sind die voneinander gespalten. Man sieht und hört alles. Aber man kann ihre Handlungen nicht kontrollieren. Hinzu kommen eine nicht-näher-bezeichnete Essstörung, Borderline und dass ich ein Alkoholproblem habe. Jonathan war der Grund weshalb die Türen zu meinem Unterbewusstsein, meinem Leiden sich begann zu öffnen, weil ich durch ihn zum ersten Mal erfahre was Liebe und Zärtlichkeiten ist. Und wenn du dich dem öffnest und hingibst, tja da öffnet sich was verborgen war. Denn du öffnest dein Herz wieder. Soviel zu mir.
Anmerkung:
Die psychischen Diagnosen habe ich selbst dazu gedichtet, als auch ihre Kindheit/Jugend. Ich mag es sie auf meine Art zu verkörpern, eigene Ideen noch hinzuzuholen, weil es die Geschichte doch so viel spannender macht als dem Original getreu zu sein. Ihre Liebesbeziehung zu Scarecrow (Jonathan Crane) ist ebenfalls dazu gedichtet. Ich liebe das Pairing, bin ein großer Scarecrow Fan. Punchline ist mittlerweile meine Lieblings Schurkin.
Und da ich es blöd finde für 2 Roleplay Charas 2 verschiedene Blogs zu machen, sich ständig hin und her ein und auszuloggen, vorallem am Handy, habe ich beschlossen einen Blog zu machen wo ich beide meiner Charas verkörpere, Lilith und Punchline. Ihre Storys und Diagnosen mögen ähnlich sein, was mit meinem Pb zusammenhängt, auch mein Blog. Ich brauche Kreativität, mich ausbreiten zu können, schreiben zu können, um selbst mein Drama des Lebens besser verarbeiten zu können. Ich schreibe Roleplay seit meine 13.Lebensjahr, als auch eigene Geschichten und Fanfiktions. Ich liebe es zu schreiben, vorallem Roleplay. Man kann sich alles von der Seele schreiben, es als Ventil nutzen um besser mit dem Schmerz, den Ängsten umzugehen. Deswegen sind meine Charas immer ähnlich aufgebaut. Ich bin nicht die Pb die ein Geheimnis daraus macht, die sich der Masse anpasst und ihren Blog genauso aufbaut wie alle anderen. Das empfinde ich als langweilig, wenn wir alle gleich sind. Ich bin extravagant, anders, ich stach schon immer aus der Masse hervor. Ich bin einfach ich selbst, so wie ich bin und ich verstecke mich nicht. Ich will anderen den Mut machen, auch den Mut zu wagen aus sich heraus zu kommen und zu sich selbst zu stehen. Denn auch ich war eine graue Maus die immer folgte, sich schikanieren und demütigen/mobben ließ. Alles was nicht der Masse entspricht wird gemobbt und verstoßen, eine traurige Welt. Umso mehr gibt es mir den Mut dagegen zu schießen, sich zu zeigen und nicht mehr zu verstellen. Denn auch ich lief der Masse nach, aus Angst vor Ablehnung, sonst keinen Anschluss zu finden. Aber man pointet eher wenn man selbstbewusst, selbstsicher und ,an selbst ist. Also...here I am Guys! 🩷 be yourself!
Es gibt mittlerweile leider selbst im Fake/Roleplay soviel Mobbing, Hate und Ausgrenzung, was traurig ist, dabei sollte es doch ein Hobby zum abschalten sein, einzutauchen in ein Abenteuer dass einen all den Alltagsstress vergessen und einen entspannen lässt. Freunde zu finden mit denen man auf einer Wellenlänger ist, wie verbindet das Internet doch Menschen denen es ähnlich geht, ähnliche Schicksale. Stattdessen entfernen wir uns immer mehr voneinander. Früher hat man noch Pb Talk gemacht, Freundschaften entstanden die lange hielten. Und heute? Heute geht es nur noch um Abgrenzung, keiner will mehr irgendwas von sich Preis geben. Wir entfernen uns voneinander. Und dabei stecken hinter vielen Charakteren Menschen die gebrochen sind und sich alleine mit ihren Problemen fühlen. Roleplay kann soviel bewirken, gute Freundschaften entstehen lassen. Du kannst Menschen finden die dich verstehen.
Als selbst Trauma Betroffene, die immer alleine war, war ich immer froh darüber dass ich meine Freunde im Internet hatte wenn ich es Zuhause im Elternhaus kaum aushielt als ich noch jünger war. Es ist besser zu reden, jemanden zu haben, statt sich zu verschließen und abzugrenzen und mit allem alleine zu sein, wenn man im real life vielleicht niemanden hat der einen versteht. Aneinander zu helfen, zu unterstützen, sich gegenseitig aufzubauen. Warum geht all das immer mehr verloren? Zu VZ Zeiten noch habe ich viele tolle Freunde via Roleplay gefunden die bis heute halten. Menschen mit denen man verbunden ist, die ähnliche Probleme haben. Warum kann das alles nicht mehr so sein wie damals? Wieso haben wir uns so sehr verändert und entfernen uns immer mehr voneinander und messen uns im Roleplay nur noch, wer der Beste ist, der Mächtigste und der einzige Wahre? Egomachtkämpfe ohne Ende. Menschen die psychisch schwach sind, in ihre eigene Welt hier abtauchen, werden noch kränker gemacht und zerstört. Das ist keine faire Welt mehr. Deswegen habe auch ich mich sehr zurückgezogen vor neuen Kontakten im Fake/Roleplay. Denn auch ich habe mehrmals krasses Mobbing erleben dürfen. Aber darauf scheiße ich jetzt und ich spiele und erschaffe meine Charaktere wie MIR das gefällt, denn MIR muss das gefallen und nicht jemand anderen! Wenn es mir doch hilft mit meiner eigenen Vergangenheit, den schweren Traumafolgen die ich davon trage besser klar zu kommen, denn irgendwo muss das alles hin und verarbeitet werden, man kann es nicht ewig hinunterschlucken. Und das Talent zu schreiben ist ein wunderbares Ventil, so wie das Zeichnen, was ebenfalls etwas ist was mir hilft.
Also lasse dich bitte nicht unterkriegen, stehe zu dir selbst, lass die anderen reden! Und nehme das NIEMALS persönlich!
So nun aber genug von Pb!
Ich suche für meine Punchline: eine Familie und neue Freunde
Da wenig bekannt ist über ihre Familie, würde ich gerne meine eigene Familie aufbauen mit euch, wer Interesse hat. So wie Freunde die Alexis auf ihrem Weg unterstützen können oder alte Freunde aus dem Verbrechergeschäft die sie wieder auf die böse Seite ziehen wollen. Familie gesucht:
Geschwister
Cousinen/Cousins
vielleicht die Eltern? bin noch unsicher. Aber wer Ideen hat kann mir ruhig eine pn schreiben
Onkel und Tanten vielleicht?
mhhh was ich cool finden würde wenn man übernatürliche Dinge einbauen könnte, wenn es Verwandte gibt die Hexen, Dämonen etc sind dass Alexis vielleicht doch kein Mensch ist, es aber nicht weiß? Vielleicht ist sie sogar adoptiert und ihre echten Eltern stammen einer Dämonenfamilie ab zb. oder ihre Mutter ist ein Engel und ihr Vater ein Dämon und deswegen hat sie gut und böse in sich und das eine überwiegt mal und dann das andere? Wäre auch eine coole Idee. Würde mir gefallen, halb Engel/halb Dämon zu sein und dass die Kaye Familie nur ihre Adoptivfamilie ist, so kann man sich allgemein eine sehr coole Story mit sehr vielen Verwandten aufbauen was ich schön finden würde.
das bedeutet also ich würde dann ihre Adoptivfamilie suchen, die Kayes und ihre leibliche Familie die aus Dämonen, Engeln und vielleicht Hexer entstammen. :) Ihr könnt auch eigene Ideen vorschlagen. Bei Interesse schreibt mir eine Pn, ich würde mich freuen eine Familie mit euch hier aufzubauen und vielleicht auch auf among us und aplace2be wo ich ebenfalls unterwegs bin. ;) Also es wäre toll wenn ihr auch dahin dann hinkommen könntet und wire hättet. :)
Wer ein Play starten will kann mir auch einfach eine Pn schreiben oder per wire kontaktieren dark-angel
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Tagebucheintrag.
20.10.2023 (Bangkok Comfy Bed Hostel)
Uff, die Sonne und diese ewige Hitze - das wird nicht leichter mit einem 10 kg schweren Rucksack auf dem Rücken. Ich habe mein Hostel verlassen und weiß nur, dass ich in Richtung Khaosan Road möchte. Laut Navi fährt Bus Nr. 509 von der nächsten S-Bahn-Station "Victory Monument" zum "Democracy Monument", das in der Nähe des Hostels liegt, in dem ich gerne übernachten möchte.
Nach etwas Wartezeit habe ich den Bus bekommen, bin schnell eingestiegen, und zuerst wollte niemand Geld von mir. Eine Schaffnerin lief die ganze Zeit im Bus auf und ab und kassierte die Leute. Eigentlich clever, denn so kann sich der Busfahrer auf das Fahren konzentrieren, und die Leute können auch noch im Rollen des Busses ein- und aussteigen.
Nach einigen Minuten Fußweg habe ich das Hostel "Comfy Bed" gefunden, und sie haben noch Betten frei - perfekt. Die Nacht kostet 280 THB, was 70 Baht günstiger ist als im letzten Hostel - perfekt! Die Khaosan Road liegt nur 5 Gehminuten entfernt.
Nachdem ich jedoch erstmal von einem Tuk Tuk durch die Gegend gefahren wurde, da ich das Zimmer erst um 14 Uhr betreten durfte, ging es für mich erstmal unter die Dusche. Nach einem Mittagsschlaf und etwas Videoschneiden bin ich dann auf die Khaosan Road gegangen. Und was soll ich sagen? Laut, nervig und für mich unangenehm. Man kommt keinen Meter, ohne dass dich irgendwer angrabscht oder dich in einen Club ziehen will. Auf dem Rückweg bin ich nochmal mit der Kamera durch, gleiches Spiel nochmal.
Ich habe dann etwas gegessen, sogar einen Frosch und einen Skorpion probiert. Komischerweise hat mir der Skorpion besser geschmeckt. Jetzt, nach einer kalten Dusche, sitze ich in meinem Bett. Es ist erst 20:30 Uhr, eigentlich noch sehr früh, aber morgen möchte ich früher los, denn da erwartet mich eine längere Reise durch die Stadt. Abends werde ich mich wahrscheinlich nochmal auf die Khaosan begeben. Vielleicht muss man auch erstmal warm werden miteinander. Gute Nacht.
#Bangkok#KhaosanRoad#Hitze#Reisen#Hostelleben#Streetfood#Kultur#Abenteuer#Kamera#Essen#ErsteEindrücke#mauriceodyssee
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Zwei mal Streik, einmal Hintertüre - Warum manche immer noch nicht wissen, dass gestreikt wird
Eigentlich will ich ja nicht mehr über die Streiks sprechen, aber wir müssen darüber sprechen, weil diejenigen, die eigentlich bestreikt werden nach wie vor so tun als gäbe es keine Streiks und sich zugleich nach wie vor weigern an den Verhandlungstisch zurück zu kehren.
Schon länger ist bekannt, dass sich die Vertreter der großen Studios und Streaming Services weigern seit dem Scheitern der ursprünglichen Verhandlungen, was ja überhaupt erst zum Streik führte, weiterzuverhandeln und das absichtlich deswegen nicht tun weil sie bis Herbst abwarten wollen, damit die ersten Drehbuchautoren dann nach vier Monaten+ Streik obdachlos dastehen und somit einfach leichter aufgeben. Und es wurde schnell offensichtlich, dass sie mit den Schauspielern die selbe Strategie versuchen wollen. Dabei übersehen sie allerdings natürlich, dass einer der Hauptgründe für den Streik der Drehbuchautoren ja der ist, dass sie mitunter ein Jahr lang trotz Arbeit, die sie geleistet haben, nicht für diese bezahlt wurden und daher ein halbes Jahr ohne Einkommen nichts ist, was die nicht gewohnt wären. Ähnlich sieht es mit den Schauspielern aus in deren Namen der Streik geführt wird, nicht die Johnny Depps und Scarlet Johnansens dieser Welt stehen im Mittelpunkt des Streiks, sondern die kleinen Darsteller, die sich von Gastauftritt zu Gastauftritt handeln, dann endlich eine Hauptrolle in einer Serie ergattern, trotzdem weniger als (männliche aber nicht nur) Kollegen in der gleichen Position wie sie gezahlt bekommen und sich nach Ende ihrer Serie wieder nur mit Nebenrollen in vereinzelten Filmen und Gastauftritten zufrieden geben müssen, während die Studios mit der Serie, in der sie gespielt haben, mehr Geld machen als unsereins jemals in Dagobert Ducks Geldspeicher gesehen hat. Was so viel heißt wie: auch diese Menschen sind es gewöhnt wenig Geld zu haben oder anders an dieses zu kommen, also können diese Streiks noch ein Jahr lang weitergehen, wenn es sein muss.
Zugleich gibt es aber immer noch genügend normale Leute, die nicht bemerkt haben, dass überhaupt gestreikt wird und jede Verschiebung eines Projekts gleich auf dessen mangenlde Qualität schieben, genau wie Warner das ja von Anfang an haben wollte. Und genau das ist im Sinne der Studios, denn die wollen nicht, dass ihre Kunden bemerken, dass irgendetwas nicht so läuft wie es soll. Und um zu verschleiern was momentan wirklich auf den Straßen Hollywoods vor sich geht lassen sie erstaunlich viele (in Wahrheit) nutzlose Informationen an die Öffentlichkeit dringen, was dazu führt, dass man sich als normaler Mensch wundert, ob die Schauspieler und Autoren zwar nicht schauspielern und schreiben dafür aber trotzdem munter Verträge unterschreiben für Projekte, zu denen sie laut ihrer eigenen Gewerkschaft in absehbarer Zeit nichts beitragen dürfen.
Das ist zwar möglich, aber unwahrscheinlich. Was hier wirklich vorgeht, ist dass Dinge, die bisher geheim gehalten wurden, jetzt absichtlich geleakt werden um den Eindruck zu erwecken, dass alles Business as Usual ist. Sprich die Betroffenenen haben für all diese Projekte, von denen wir auf einmal hören, schon vor Streikbeginn unterschrieben, wir wussten nur nichts davon. Zugleich gibt es Projekte, für die nicht nur unterschrieben wurden, sondern an denen die Arbeit bereits begonnen hatte, die aber der Öffentlichkeit nicht bekannt waren. Manche von denen sind rechtzeitig fertig oder so gut wie fertig gestellt worden, andere wurden begonnen, mussten aber wegen der Streiks On Hold gestellt werden. Und von diesen Projekten erfahren wir nun. Aber der Punkt, den so gut wie niemand in diesem Zusammenhang jemals erwähnt, ist der, dass alles was On Hold gestellt oder noch nicht begonnen wurde auf Grund des Streiks momentan trotzdem nicht kommen kann, zumindest dann nicht wenn es Projekte sind an denen die entsprechenden Gewerkschaften beteiligt sind.
Was uns zum anderen Thema führt, das momentan Leute verwundert, aber nicht übersehen werden darf: Das Umgehen der Streiks. Wir wissen ja schon, dass es sehr wohl Serien- und Filmprojekte gab, die trotz des Ausfalls ihrer Autoren weitergedreht haben. Das hat nicht Serien wie "Riverdale", die fertig geschrieben waren und gerade dabei waren die letzten paar Folgen zu drehen, sondern auch Serien, in denen die Autoren normalerweise am Set sind oder Filme, in denen Mitglieder der WGA als Darsteller mitgespielt haben, betroffen. Diese Projekte mussten aufpassen, dass ihre Autoren nicht in der Funktion als Autor am Set waren, sprich Ryan Reynolds durfte nicht improvisieren während er "Deadpool 3" gedreht hat, "House of the Dragon" und "Andor" standen ohne Showrunner da und mussten ohne Rückendeckung drehen, und "American Horror Story" musste auf Ryan Murphy am Set verzichten.
Manche dieser Projekte schafften es dann um haaresbreite vor dem Beginn des Streiks der Darsteller fertig zu werden - da es einen Teaser zur neuen Staffel von "American Horror Story" gibt, es es anzunehmen, dass diese fertig gedreht wurde, da die Serie pro Staffel eine abgeschlossene Geschichte präsentiert und sie daher nicht einfach eine verkürzte Staffel ohne Ende ausstrahlen können. "Andor" hatte das Pech um eine Hand voll Wochen nicht fertig zu werden, was wiederum bedeutet, dass es im Bereich des Möglichen liegt, dass Disney+ irgendwann nächstes Jahr eine unfertige zweite Staffel veröffentlicht, falls chronologisch genug gedreht wurde um das möglich zu machen, und den Rest auf eine potentiell fiktive 3. Staffel oder ein Special verschiebt, zu dem es dann kommen kann oder eben nicht. Ein Film wie "Deadpool 3" hat aber das Problem, dass man ihn nicht nur teilweise veröffentlichen kann, das bedeutet, dass dieses Projekt mit dem Ende der Streiks lebt und stirbt. Unterdessen behauptet Amazon, dass die Dreharbeiten zur 2. Staffel von "Rings of Power" fertig wurden, was stimmen kann oder auch nicht. Denn während dem Zuseher im Fall von "Andor" auffallen würde, dass die Serie nicht fertig gedreht wurde, weil der versprochene Übergang zu "Rogue One", der das Ende der Serie darstellen würde, fehlt, kann man "Rings of Power" einfach umschneiden oder auf nicht fertig gestellte Folgen zumindest vorübergehend verzichten. Im Rahmen der Covid-Shutdowns gab es ja bereits mehr als nur eine Serie, die verkürzte Staffeln als geplantes Staffelende verkauft hat, und genügend von ihnen haben die nicht mehr gedrehten Episoden dann ganz unter den Tisch fallen lassen und stattdessen etwas vollkommen anderes in den Folgestaffeln getan. Serien wie "Rings of Power" können also behaupten, dass sie fertig wurden, und falls es dann zu keiner 3. Staffel kommt wird es erst recht keiner merken.
Und dann gibt es Serien wie "House of the Dragon", die trotz Streik weiterdrehen können, weil ihre Darsteller auf Grund von Drehorten und Nationalitäten nicht bei der SAG-AFTRA für die Serie unterschrieben haben und daher nicht von dem Streik betroffen sind bzw. sogar verklagt werden könnten, wenn sie aus Loyalität mitstreiken würden. Das klingt erst einmal erschreckend, aber von der Studioseite aus ist es klar, dass sie weiterdrehen, da gerade die Kosten einer Serie, die im Ausland gedreht wird, nicht ohne sind und jeder Produktionsshutdown eine finanzielle Katastrophe ist. Und da man bereits den Drehbuchautorenstreik ignoriert hat, ist es nur folgerichtig, dass sie wenn sie legal dazu in der Lage sind, den Darstellerstreik der USA ebenfalls ignorieren. Immerhin, und das darf man nicht vergessen, begannen die Dreharbeiten, der sowieso schon zuvor verkürzten Staffel vor dem Beginn des ersten Streiks. Staffel 3 wird dann sowieso ein Problem werden, weil es keine Drehbücher geben kann, aber zumindest Staffel 2 wird fertig gedreht.
Damit haben wir jetzt eine wichtige Info erwähnt, die keiner vergessen sollte: die Schauspieler dürfen auch bei US-Produktionen also nur dann streiken, wenn sie einen SAG-AFTRA-Vertrag für ihren derzeitigen Gig unterschrieben haben. Die Voraussetzungen für einen solchen Vertrag sind vielfach, hinzu kommt, dass sie auch um streiken zu dürfen für die bestreikten Studios und Streaming Services arbeiten müssen. Es gibt breits mindestens ein kleines Studio, das sich mit der SAG geeinigt hat und daher drehen darf. Und das Gleiche müsst ihr jetzt auch die Drehbuchautoren übertragen.
Denn nun kommen wir zu: "Na dann schummlen wir eben", dachten sich die Studios. Wie zuvor erwähnt hatten die Dreharbeiten zur 2. Staffel von "House of the Dragon" vor dem ersten Streiktag begonnen. "Sisterhood of Dune" allerdings, die Max-Spin-Off-Serie zu den neuen Dune-Filmen von Warner, hat erst nach Beginn des Darstellerstreiks mit den Dreharbeiten begonnen. Die haben die gleiche Situation wie "House of the Dragon" - sie drehen im Ausland und haben keine US-Darsteller in ihrem Cast. Aber anders als die zahlreichen Projekte, die zuvor begonnen hatten und jeden Tag Geld verlieren würden, an dem sie nicht drehen, gibt es keinen schlagenden Grund dafür während man bestreikt wird mit den Drehabreiten zu einem neuen Projekt zu beginnen, abgesehen davon den Streikenden zu zeigen, dass man sie nicht braucht. Und diese Einstellung könnte ein Schuss sein, der nach Hinten los geht. Allerdings handelt es sich um Warner, und denen ist das gleich. Und leider ist das nicht nur bei Warner der Fall.
Angesichts der Premiere der 2. Staffel von "Good Omens" darauf angesprochen, erklärte Neil Gaiman noch einmal, dass er - obwohl Brite - vom Streik insofern betroffen ist, da er für Amazon arbeitet und Amazon bestreikt wird und er Mitglied der WGA ist, sprich Staffel 3 ist geplant und geplottet, aber selbst wenn Amazon sie offiziell bestellen würde, dürfte er sie nicht schreiben solange der Streik anhält. Wenn man bedenkt wieviel Zeit zwischen Staffel 1 und 2 vergangen ist, ist es jetzt nicht anzunehmen, dass Staffel 3 deswegen gestrichen werden würde oder an andere Autoren übergeben werden würde (immerhin gehört die IP in diesem Fall Neil Gaiman selbst), für andere Serienprojekte ist das aber immer eine Art furchteinflößende Möglichkeit, denn während viele zu denken scheinen, dass die Studios einfach vorhaben KIs ihre neuen Staffeln und Serien schreiben zu lassen, haben sie das in Wahrheit nicht nötig, sie müssen nur Leute engagieren, die keine Mitglieder der WGA sind. Etwa Schauspieler, die das bisher noch nicht sind. Die können zwar nach wie vor nichts drehen, aber schreiben können sie was. Oder eben Briten oder Australier, die nicht in der USA leben. Deswegen sind Neuigkeiten wie die um die Lando-Serie von Donald Glover beunruhigend, weil man sich zu fragen beginnt, ob Donald Glover diese Serie im Moment schreiben darf oder nicht, und einem dann einfällt, dass er sie zwar möglicherweise schreiben darf, aber sobald er fertig ist nicht drehen darf, es sei denn er wäre kein Mitglied der SAG, was unwahrscheinlich aber wegen seinem Standbein als Musiker nicht unmöglich ist, und so geht es weiter und weiter und im Endeffekt kann man beginnen so über jedes neu angekünigte Projekt nachzudenken und während man das tut geht der Streik ungehindert weiter und erreicht genau nichts.
Klar, 80% der Projekte, die wir eigentlich sehen wollen, sind WGA und SAG-AFTRA gebunden ("The Witcher" war es zum Beispiel zumindest während der 3. Staffel noch, was die Verzögerung für die 4. Staffel, die bekannt gegeben wurde, erklärt), aber neue Projekte könnten das einfach nicht sein. Die großen Studios könnten den Streik einfach dadurch auszuweichen versuchen, indem sie um die Gewerkschaften herum arbeiten. Das kostest zwar Geld, Zeit und Nerven, aber so erwecken sie zumindest dein Eindruck, dass Hollywood nicht vollkommen tot ist und nach wie vor Content produziert wird. Und genau so gewinnen sie.
Also fallt nicht darauf rein, behaltet im Hinterkopf, dass 80% von dem, was ihr eigentlich sehen wollt, vom Streik betroffen ist und nicht kommen kann, weil die Studios Menschen verachten und sie deren CEOs das Geld, was sie angeblich nicht haben, offen in die eigenen Taschen stecken. Und das genau das der Grund für die beiden Streiks ist, egal was Leute, die mehr Geld verdienen als vierhundert ihrer Untergebenen zusammen genommen, auch behaupten mögen.
#Blog#Hollywood#wga strike#sag strike#Warner#Amazon#Disney#Netflix#american horror story#Deadpool 3#house of the dragon#the rings of power#star wars andor#Good Omens#The Witcher#Sisterhood of Dune
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Obdachlose
Ziemlich am Anfang meiner Arbeit bei der Zeitung schrieb ich mal einen Text über einen Obdachlosen. Ich interessierte mich gar nicht besonders für Obdachlose, wollte mich aber für einen Menschen halten, der das tat, denn das schien mir eine Eigenschaft zu sein, die unabdingbar war für Journalisten. Fast alle Anfänger schrieben mal was über Obdachlose, es sei denn, sie hatten sich eh schon dafür entschieden, über Prominente und anderweitig Bedeutendes zu schreiben. Obdachlose waren für Reporter so etwas wie Thomas-Pynchon-Bücher für Feuilletonisten. Da konnte man sich beweisen.
Mein Obdachloser war genau genommen gar nicht obdachlos, sondern hatte eine kleine Wohnung, aber fast kein Geld. Um sich etwas zu verdienen, spielte er jeden Tag Geige in der B-Ebene der S-Bahn-Station Hauptwache in Frankfurt. In meinem Text beschrieb ich, wie die Leute an ihm vorbei zur Arbeit eilen und fast niemand stehenbleibt, um zuzuhören. Ich selbst war auch lange nicht stehengeblieben, erst kurz bevor ich mit der Arbeit an dem Porträt begann. Ich schrieb von den Büromenschen, die achtlos vorbeiliefen, so als wären sie ganz anders als ich.
Als ich meinem Chef den Text zeigte, fragte er mich, warum ich »Büromenschen« geschrieben hätte. Ich antwortete irgendetwas in die Richtung, dass die Passanten ja oft Anzüge trügen und somit von mir zutreffend beschrieben seien. Aber ich glaube, ich wusste schon, dass das Unsinn war. Ich wusste bloß nicht, warum ich Unsinn schrieb.
Unsinn, weil es den edlen Wilden von der Straße kontrastierte mit den abgestumpften Zivilisierten. Dabei ging ich selbst jeden Tag ins Büro. War ich darum ein Büromensch? Und würde ich Handwerker als Werkzeugmenschen beschreiben, Künstler als Ateliermenschen? Natürlich nicht, in meinem Satz war enthalten, dass Büros die Menschen, die sie bevölkerten, so gleich machten, dass daraus ein eigener Menschenschlag entstand. Wahrscheinlich hätte ich damals auf die Vorhaltung, auch Bundeskanzler, Galeristinnen, Philosophieprofessoren und Menschenrechtsaktivistinnen gingen regelmäßig ins Büro, entgegnet, ich hätte natürlich nicht diese Art Büro gemeint, sondern so eine Art Legebatterie, in der uniforme Menschen, weil sie mussten, eine austauschbare Arbeit verrichteten. Dieses Urteil allerdings wäre reichlich anmaßend gewesen angesichts der Tatsache, dass ich die Büromenschen von der Hauptwache gar nicht kannte. Unter ihnen waren wohl auch Lehrerinnen, Banker, Anwältinnen und Unternehmer. Keine Ahnung, warum es mir damals so wichtig war, mich abzugrenzen. Mutmaßlich hielt ich mich für eine Art Außenseiterin, so wie der Pseudo-Obdachlose ein Außenseiter war. In ihm sah ich mich, was im Übrigen so weit stimmte, als er sein Dasein in seinen Erzählungen über sich selbst ziemlich romantisierte, wie sich später herausstellen sollte. Beide wollten wir also in ihm etwas anderes sehen, als er war.
Mit meinem Chef verhandelte ich über das Wort Büromenschen. Letztlich einigten wir uns auf Berufstätige. Das reichte zur Abgrenzung: da der Musikant mit Spendenbecher vor sich, dort die mit Gehalt.
Ich hoffe, ich mache sowas weniger als früher. Ich glaube schon, denn mein Bedürfnis nach Abgrenzung hat stark nachgelassen. Aber genau weiß ich es, wenn überhaupt, wohl erst mit Abstand.
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Schlägertrupps greifen Streikversammlung an
Mafiöse Verhältnisse auf deutschen Autobahnen?
Bei organisierter Kriminalität denkt man eher an bestimmte Gegenden in Großstädten und mit dem üblichen Vorurteil an süditalienische oder rumänische Mafia. Das Geschehen am Karfreitag - also mitten in den "Osterfeierlichkeiten" - auf der Autobahnraststätte Gräfenhausen hatte so niemand erwartet.
Auf der Autobahnraststätte lief seit Tagen eine Streikaktion von ca. 50 Lkw-Fahrern mit gewerkschaftlicher Unterstützung. Die Fahrer beklagen, dass sie seit über 50 Tagen keine Bezahlung mehr erhalten haben. Diese Aktion hat den polnischen Besitzer der LKWs scheinbar derart verärgert, dass er sich am Freitag gegen 11 Uhr in Begleitung mehrerer Personen Zutritt zu den LKWs verschaffen wollte.
Diese "Begleitung" bestand aus Männern, einige trugen sogar vermeintlich schusssichere Westen, die offenbar den Auftrag hatten, die Lastwagen zur Not mit Gewalt zu entwenden. Dafür fuhren sie mit "panzerähnlichen Fahrzeugen" auf. Wie hessenschau.de berichtet, spricht Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), auf Twitter von einer "Schlägertruppe aus Polen", die versucht habe, den Fahrern ihre Lkw zu "klauen".
Neben den Schlägern wurden in 3 Kleinbussen auch gleich Ersatzfahrer mitgebracht, die die LKW hätten übernehmen sollen. Nur dem schnellen Eingreifen der Polizei ist es zu verdanken, dass eine Eskalation verhindert wurde. Nun müssen sich die Angreifer wegen schweren Landfriedensbruchs, Bedrohung, Nötigung, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Störung einer Versammlung verantworten.
Für die Gewerkschaft ist so ein massiver Eingriff in die Rechte von Arbeitnehmern ein Novum, für die betroffenen Arbeitnehmer leider eine erwartbare Reaktion. Sie klagen über ihre Arbeitsbedingungen, die denen in der 3. Welt ähneln
die Fahrer wurden offenbar seit Wochen nicht bezahlt,
sie stammen aus Usbekistan, Georgien und anderen osteuropäischen Ländern,
sie sind neben dem Fahren auch für die Be- und Entladung und für die Sicherheit verantwortlich,
teilweise wurden den Fahrern Reparaturen von ihrem Lohn abgezogen,
das Geld, das sie für Essen bekommen, reiche nicht.
Die in der EU gültigen Arbeitsbedingungen werden nicht eingehalten. Nach EU-Recht gilt der Lohn des Landes, in dem gefahren wird - die Realität ist eine andere. Mit Scheinverträgen werden die Fahrer zu Scheinselbstständigen. Die Forderungen des DGB sind klar:
Wir wollen den Tarif des Landes, in dem entladen wird.
Wir brauchen dringend mehr Kontrollen und die Einhaltung geltenden Rechts.
Über eine Ausweisung der Angreifer und die Verhängung eines Einreiseverbots für sie nach Deutschland müsse nachgedacht werden.
Für die hessische Linke sagte die Landesvorsitzende Christiane Böhm: "Wir stehen solidarisch an der Seite der streikenden Lkw-Fahrer in Gräfenhausen." ... Der Vorgang sei ein Skandal, der an die "dunkelsten Momente der deutsche Geschichte" erinnere. Dabei verwies sie auf die einschlägige rechte Szenekleidung und Tätowierungen der Angreifer, die zur "Detektei Rutkowski", einer Privat-Polizei des polnischen Unternehmers und Ex-EU-Abgeordneten Krzysztof Rutkowski, gehören sollen. Diese dokumentieren ihre Aktionen auf dem Kanal "Telewizja Patriot 24", der ebenfalls teilweise Rutkowski gehören soll.
Mehr dazu bei https://www.hessenschau.de/panorama/eskalation-auf-raststaette-graefenhausen-privat-miliz-aus-polen-bedraengt-streikende-lkw-fahrer-v6,eskalation-lkw-streik-100.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3ts Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8363-20230410-schlaegertrupps-greifen-streikversammlung-an.htm
#Gewerkschaft#Mitbestimmung#Koalitionsfreiheit#Ungleichbehandlung#Streik#Versammlungsrecht#EU#KLW#Fahrer#Scheinselbstständigkeit#organisierteKriminalität#Mafia#Polen#Autobahn#Arbeitsbedingungen#Transparenz#Informationsfreiheit#Verhaltensänderung
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Vor ein paar Wochen prostete ich einen Abschnitt meines Lebens doch du machtest genau das selbe wie die letzten Jahre zuvor:
Ich denke es ist Zeit mal was auszusprechen.
Die Zeit läuft und läuft und manchmal vergessen wir selber an uns zu denken.
Unser Umfeld unterdrück unsere Seele, lässt uns unsere Bedürfnisse vergessen.
Zu altern heißt nicht nur das man sich äußerlich verändert sonder auch innerlich.
Mit der Zeit denkt man immer weniger an sein Herz und sein Bauchgefühl da so viele Menschen es leider genau so vorleben. In der Gesellschaft ist nichts mehr wichtiger als Geld, Ansehen Prunk und Überlegenheit. Es zählt nur was man fährt was man besitzt und wie man ausschaut aber niemand schaut in den gegenüber herein. Sieht den Menschen hinter der Weltfassade , Weil wenige Leute wissen ,wo oben und unten ist, für was wir uns sehen hören schmecken und hören können.
Doch lass uns doch anders sein wie alle um uns herum. Manchmal einfach nur an sich zu denken ist nicht verkehrt doch sich selber zu ändern obwohl man nicht so ist? NEIN.
Ich stelle mir oft die Frage ob ich gut genug bin egal in welchem Lebenssituation ob ich in meinem Leben alles richtig gemacht habe.
Nach all den Jahren habe ich viel gehört viel gesehen und erlebt aber du bist immer in meinem Kopf. Warst immer ein Teil meines Lebens. Es wird mir niemand glauben oder auch keiner Verständnis dafür haben, aber ich glaub an unser gemeinsames Schicksal.
Den mein Leben ist zu kurz um nicht alles zu probieren was ich mit dir immer erleben wollte. Früher äußerte ich meine Gefühle und Gedanken in meiner Musik, Doch mein Alltag mein Umfeld meine Leben unterdrückt es lässt mich seit langem kein Gefallen mehr daran haben es zu äußern weil niemand zuhört. Niemand liegt nachts allein in Dänemark im Bett und hört sich mein Lied an, niemand denk an mich oder macht sich Sorgen wenn ich mal 4h nichts von mir hören lass. Aus den Augen aus dem Sinn. Ist ein alter Spruch aber er ist nicht ganz war… zumindest für mich den du bist aus meinen Augen zwar verschwunden aber bist immer noch tief in meinem Herzen. Ich bin vielleicht alleine mit meinen Gefühlen oder? Aber selbst wenn das Umfeld es nicht zu lässt ist es meist nur temporär und kann durch Wille zu einem gemeinsamen Weg Führen
Ich habe kein Recht dich mit meinen Gefühlen und Gedanken zu belasten du bist glücklich du bist angekommen. Aber bist du es wirklich kannst du dir alles vorstellen… was du mit mir plantest. Ich wusste tief in mir drinne das es dir nichg perfekt geht. Ich weiß auch das keiner um mich rum sich absolut perfekt oder wunschlos glücklich fühlt.
Ich habe mich oft zum Clown gemacht aber niemals aufgegeben obwohl es oft schwer war…. Oft wurde ich verletzt von vielen Leuten auch von dir, aber jeder wird verletzt ich verstehe nur nicht warum ich immer noch blute mir keiner die Wunden leckt und sagt ich bin da und ixh will erst die Augen schließen wenn ich weiß das du alles in deinem Leben hattest was du je haben wolltest. Es ist zu früh für mich an das große Kapitel Familie zu denken aber du warst immer der erste i Punkt in meiner Bedeutung des Wortes.
Manche Menschen haben viel Geduld, die ich denke oft genug bewiesen zu haben Ich wartete hab mich geopfert um mir viele Dinge zu erreichen. Habe Sekunden Minuten Stunden Tage und Monate gewartet bis du an meiner Seite warst Und nun Sitz ich wieder mal alleine an bestimmten Stellen wo ich so viele schöne Momente mit dir erlebte.
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MÄNNER IM WANDEL – Manuel oder Manuela
„Leandrah, haben Sie noch einen Termin frei? Ich würde gerne mit Ihnen über meine derzeitige Situation reden.“
„Ich heiße Manuela,“ sagte er.
Ich stutzte kurz, denn es war eindeutig eine Männerstimme.
Sagte aber nichts, denn hier bei mir auf der Couch, würde Sie oder Er mir sicher seine Geschichte erzählen.
Zuhören – wenn jemand seine Geschichte loswerden wollte, dafür war ich da. „Sicher“ sagte ich, „warten Sie ich schau mal nach…
Wie sieht es denn Donnerstagnachmittag um 15:30h aus?“
„Ja, das passt gut,“ sagte er. „Bis dann.“
Donnerstag 15:30h
Manuel(a) trat ein. Ich war beeindruckt. Eine Kurzhaarfrisur, die je nachdem wie man sie föhnte, sowohl einer Frau als auch einem Mann gut stand.
Ein schickes, knielanges Kostüm in Khaki, dazu eine feine, cremefarbene Bluse, ein farbig abgestimmtes Tuch. Dann diese superfeine, seidig schimmernde Strumpfhose in Natur, dazu Pumps in Braun.
Sie zog sich die Kostümjacke aus und nahm Platz auf meiner Couch. Meine Blicke blieben jetzt an ihrem Gesicht hängen, makellos rasiert, ein dezentes Makeup, die Augen mit Lidschatten geschminkt, die Mascara gut gewählt. Ein Hauch Rouge und ein weicher Lippenstift rundeten das Ganze formvollendet ab. Auch die Fingernägel im gleichen Ton lackiert. Alles in allem eine Persönlichkeit , die hier vor mir saß.
Sie lächelte, als sie meine Taxierung bemerkte.
Ich lächelte zurück: „Sie sehen wie einem Modejournal entstiegen aus,“ sagte ich leicht bewundernd.
„Danke,“ seine Augen blitzten kurz vor Freude auf.
„Sie wollten,“ begann ich, „über ihre derzeitige Situation reden, wenn ich mich an ihre Worte richtig erinnere.“
„Stimmt,“ sagte er, „wie Sie ja selbst sagten, sehe ich wie einem Modejournal entstiegen.
Aber wie sie sicher auch an meiner Stimme erkannt haben, bin ich ein Mann. Manuel, aber als Manuel bin ich mir so fremd. Wohl fühle ich mich so, wie jetzt hier bei Ihnen, als Manuela.
Ich hatte eine Familie, aber ich habe immer viel zu viel gearbeitet, Treppchen für Treppchen auf der Karriereleiter erklommen. Wie „Mann“
das so anerzogen wird. Du musst das Geld verdienen, damit deine Familie ein schönes, sicheres Zuhause hat. Niemand sagt dir aber, wenn du so viel arbeitest, das eben andere Dinge, die dir einst wichtig waren, so wie die Frau, die ich liebte und meine Kinder, bei deren Geburt ich dabei sein durfte und die für mich das höchste Glück bedeuteten, auf der Strecke blieben. Dass was ich nie hatte, war Zeit, Zeit mein Glück zu genießen. Meine Frau hat sich von mir getrennt, die Kinder sind bei ihr.
Wir haben dennoch ein gutes Verhältnis, ich kann die Kinder sehen, wann immer ich möchte, auch das gemeinsame Sorgerecht nutzen wir.
Sie haben das Haus, unser Traumhaus behalten dürfen, und ich habe mir eine Wohnung genommen. Ich muss jetzt immer noch viel arbeiten, damit ich das alles finanzieren kann. Und, um nicht daran denken zu müssen, was ich verloren habe, als Manuel.“
Ich hatte mir alles in Ruhe angehört. Dann fragte ich neugierig: „Und wann kam Manuela?“
Er räusperte sich.
„Nehmen Sie ruhig von dem Wasser,“ forderte ich ihn auf. „Trinken Sie in Ruhe einen Schluck und sammeln Sie ihre Gedanken.“ „Danke,“ sagte er, „goss sich ein Glas Wasser ein und trank es in kleinen Schlucken.“
Setzte dann das Glas Wasser wieder ab.
„Danke,“ sagte er, „für diese kleine Pause.“
„Ja, wann kam Manuela?“ Er wirkte nachdenklich: „Ich glaube, sie kam zu jenem Zeitpunkt, als ich allein in meiner Wohnung lebte. Mir fiel teilweise die Decke auf den Kopf – hatte ich früher oft am Wochenende durchgearbeitet, gehörten diese 2 x im Monat den Kindern, da solch ein Termin auch mal verschoben wurde, lief ich eine Weile gereizt durch die Wohnung. Dann war Fasching und das Partymotto
hieß: „Bäumchen wechsle dich“. Bei Nachfrage, wurde mir ausgerichtet – du jetzt Mann, kommst als Frau und umgedreht.
Auf der Party fragte man mich vorwurfsvoll, wir hatten ein Motto, warum hast Du dich nicht daran gehalten.
Ja, da glaube ich, entstand Manuela.© Januar 2014
( und es werden immer mehr davon, von diesen Crossdressern ….. ich telefoniere mit ziemlich vielen und auch mein ExMann hat sich 2 Jahre nach unserer Scheidung, in diese Richtung orientiert.
Neugierig geworden?
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Malon Herbst
MÄNNER IM WANDEL
Homoerotik – Crossdresser – Sissys
Taschenbuch
ISBN: 978 – 3- 746748 – 94 – 8
132 Seiten
10,00 €
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