#Außenmauern
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gutachter · 1 year ago
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Riesen-Lego als Baustein für die Klimawende
„…Das Tübinger Start‑up Triqbriq hat ein neuartiges Holzbau-System entwickelt, für das hauptsächlich Schwach- und Schadholz verwendet werden kann. Überdimensionale Holzblöcke, die an Legosteine erinnern, nutzt das Unternehmen um, frei nach dem Prinzip Lego, Gebäude in unterschiedlichen Größen und Formen zu erbauen. Fachleute sehen darin großes Potenzial für klimaneutrales Bauen. Geht es nach…
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ghostofbran · 8 months ago
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                                   Radu Ioan cel Mare
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Letzter Sohn des Drachen • Instandsetzer der Burg Bran • Notorischer Einzelgänger • Since 2013 • Eigenkreation • Romanschreiber
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Der letzte Tag im Oktober war für die meisten Menschen ein Grund zu feiern, für die anderen war er wiederum ein Grund sich fürchtend in den eigenen vier Wänden zu verkriechen. Für Radu war dieser Tag immer nur sein Geburtstag gewesen. Doch an diesem einen letzten Tag im Oktober war es ungewohnt einsam gewesen. Das Tagebuch seiner Mutter lag in seinem Schoß. In der Mitte des Buches befand sich ein Brief mit seinem Namen drauf. Wollte er diese Zeilen lesen? Oder besser gefragt: Konnte er diese Zeilen überhaupt lesen? Seine Mutter war für ihn seine ganze Familie gewesen. Sie war Mutter und Vater. Sie war Hoffnung und vollkommene Geborgenheit. Sie war das Lachen und die Sonne. Doch jetzt war nichts mehr von dem da; keine Sonne, keine Hoffnung, keine Geborgenheit und keine Mutter.
Irgendwann musste es so kommen; das hatte er gewusst. In seiner kindlichen Vorstellung hatte es immer die Frau gegeben, die an seiner Seite war. Auch ihre Krankheit hatte ihn niemals an seiner Hoffnung zweifeln lassen. Und jetzt saß er hier, mit der qualvollen Realität konfrontiert. Erst jetzt, Tage nachdem die Maschinen keinen Herzschlag mehr aufgenommen hatten, Tage, nachdem Aurel ihm eine Hand auf die Schulter gelegt hatte und Stunden nachdem der Sarg in die tiefe Erde gelassen wurde, saß er hier und realisierte, dass seine Mutter nicht mehr da war. Das einzig Verbliebene lag in seinem Schoß. So erblickte er das lila gebundene Buch und öffnete die Schnalle. Das Bündel an Papier dehnte sich etwas aus und förderte den Brief zu Tage:
                                           Puisor mea Radu,
Das kleine Küken Radu. Er war schon lange ein Mann, doch in diesem Moment fühlte er sich so verletzlich wie das kleine Küken, für das sie ihn immer gehalten hatte. Und so groß der Schmerz in seiner Brust war, wollte er genau hier sein. Nicht bei Aurel, der großen Liebe seiner Mutter, der immer wie ein Vater für ihn gewesen war. Nicht bei Tasha, die ihn seit der ersten Klasse ständig mit Stiften bekritzelte oder nicht bei seiner Mutter, dessen Grab noch immer viel zu frisch war.
“Die Trauer wird vergehen.” Diese Worte hallten in seinem Ohr wider, doch es war keine Stimme, die sie sagten. “Die Zeit wird dich heilen und die Narben in deiner Brust zur Stärke wachsen lassen.” Und wieder konnte er diese Worte spüren, aber nicht hören. Seine Brauen zogen sich zusammen und seine Stirn zog sich kraus. Ein Blick über die Schulter versicherte ihm, dass keine Menschenseele in diesem Raum war. Er saß völlig allein in dem verlassenen Schloss, das er seit Jahren instand hielt. Die kleine Luke im Dach gab ihm einen ungehinderten Blick auf die Karpaten. Sie linderten nicht im Geringsten seinen Schmerz, machten ihn aber ertragbar. “Du hast mein Blut, mein Junge. Du wirst auch meine Stärke haben. So wie ich sie hatte, als der Boden dieser Außenmauern mit dem Blut meiner Familie getränkt wurde.”
Wieder wusste er nicht, wieso ihn diese Worte trösteten. Worte von niemandem, Worte, die leer waren. Für den Moment glaubte er seiner Trauer zu erliegen und sich diese Worte selbst zuzuflüstern. Erst als der Schatten hinter ihm auftauchte, stutzte er ein weiteres Mal. “Es soll nicht erneut mein Blut sein, das diesen Boden tränkt.”, diesmal hörte er diese Worte. Ruckartig drehte sich Radu um und erblickte einen schwarzhaarigen Mann, der ihm direkt in die Augen sah. “Komm, mein Junge.”, wieder hörte er diese Worte, die direkt aus dem Mund von disem Mann kamen. Von dem Mann, den er unzählige Male auf den Gemälden in diesen Mauern gesehen hatte – von Dracula höchstpersönlich.
Blinzelnd versuchte Radu die Augen zu öffnen. Die Sonne schien ihm genau ins Gesicht, als ein ziehender Schmerz im Rücken weckte. Hatte er die ganze Nacht dort gelegen? Der Boden knarzte unter seinem Gesicht, als er sich vom Dachboden erhob. Zunächst setzte er sich auf, sondierte verschlafen die Lage und merkte, was für ein Glück er gehabt hatte. Die Luke war noch immer offen und seine Beine hatten gerade eben noch genug Abstand zu jener gehalten, dass er nicht aus Versehen seine letzte Bewegung ins Nichts gemacht hatte. Alsbald sein Verstand wieder völlig einsetzte, sah er sich hektisch um. Was war passiert? Alles, was ihm Anhaltspunkte für gestern Nacht gaben, war sein Körper auf dem Dachboden und das Tagebuch seiner Mutter, das gut einen Meter von ihm entfernt lag. Instinktiv griff er danach, sah auf die aufgeschlagenen Seiten und klappte es zu und ließ somit auch den Brief seiner Mutter in der Mitte des Buches verschwinden.
Ein Schnauben versuchte die Erinnerungen von gestern zu dementieren. Hatte er geträumt? Als er kleiner war, hatte er sich immer gewünscht, dass sein Vater irgendwann in der Tür stehen würde und tröstende Worte für die Jahre voller Sehnen an ihn richtete. Jetzt, im Alter von 24 Jahren, hatte er mit seiner fehlenden Vaterfigur bereits abgeschlossen. Aurel hatte diese Lücke immer nach besten Gewissen gefüllt und wenn er aus dem Herzen heraus dachte, würde er auch niemand anderen an dieser Stelle akzeptieren. Ein Grummeln folgte dem Schnauben. Er war traurig. Seine Mutter wurde gestern beerdigt. Alles, an was er sich erinnerte, war ein Traum. Eine andere Möglichkeit hatte es nicht gegeben, zumal die lückenhaften Erinnerungen nicht zusammenpassen. 
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logi1974 · 2 years ago
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Südengland 2023 - Tag 26
Ladies and Gentlemen!
Nachdem man uns relativ kurzfristig die Unterkunft in Dover aufgekündigt hatte, angeblich wegen “unforeseen circumstances”, konnten wir uns - nach einigem hin & her - bei booking com eine neue Unterkunft aus deren Portfolio aussuchen.
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Da die ursprüngliche Unterkunft, wie schon von uns vermutet, die Ferienwohnung überbucht hatte, bekommen sie jetzt von booking com die Mehrkosten aufs Auge gedrückt. Dazu wurden die Vermieter auf dieser Buchungsplattform gesperrt, da das nicht das erste Mal war.
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Jedenfalls sitzen wir jetzt 20 Minuten von Dover entfernt, im beschaulichen Küstenstädtchen Deal - ein kleines, aber verstecktes Juwel.
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Zum Abschluß unserer Reise widmen wir uns einem der größten Skandale, der vor rund 100 Jahren das südliche England buchstäblich in Atem hielt. Worum ging es dabei? Natürlich um Liebe, Leidenschaft, Ehebruch and everything in between. How shocking!
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Schauplatz des ganzen Liebeswirrwarrs war das prachtvolle Walmer Castle, das nur gerade einmal 1.500 Meter von unserer Unterkunft entfernt liegt. Da können wir das Auto prima stehen lassen und machen uns zu Fuß auf den Weg.
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Ursprünglich war das Walmer Castle, das knapp 12 km östlich von Dover liegt, eine Tudor-Festung. Im Jahr 1540 zur Zeit der Herrschaft von Heinrich VIII erbaut, diente die Festung zum Schutz vor Angriffen der Spanier und Franzosen.
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Ganz typisch dafür sind die runden Außenmauern, geformt wie eine Blüte in mehreren Kreisen. Deshalb spricht man auch hier von der Tudor-Rose.
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Sinn und Zweck war, dass der Kanonenbeschuss feindlicher Schiffe nicht so viel Schaden anrichten konnte, weil durch die Abrundung nur ein kleiner Teil des Mauerwerks zerstört wurde.
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Von hier aus hat man einen strategisch guten Überblick über die See, da die Anlage direkt am Strand liegt. Seit 1708 ist Walmer Castle der Sitz des Lord Warden of the Cinque Ports.
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Dies sind die Inhaber des ältesten militärischen Amtes in England. Sie repräsentiert den britischen Monarchen in den Cinque Ports, einem Bund von ursprünglich fünf, heute 14 Hafenstädten in Kent und Sussex.  In früheren Zeiten ein wichtiger Posten, ist er längst ein (einträglicher) Ehrenposten für verdiente britische Persönlichkeiten.
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Erwähnenswert finde ich folgende Amtsinhaber:
Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington, der 1852 im Walmer Castle verstarb. Der Sessel, in dem er verstarb, ist noch vorhanden und zu besichtigen.
Auch ein Paar Stiefel des Dukes sind zu sehen. Deren englische Bezeichnung „Wellington Boots“ (kurz Wellies) für Gummistiefel geht auf diesen zurück.
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Sir Winston Churchill, wichtig(st)er britischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts, hatte das Amt von 1941 bis zu seinem Tod 1965 inne.
Elisabeth, die Königinmutter (als „Queen Mum“ bekannt, der offizielle Titel lautet „Queen Elisabeth The Queen Mother“; sie war schließlich selbst einmal englische Königin). Sie hatte das Amt von 1978 bis zu ihrem Tod 2002 für 23 Jahre inne.
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Und der schöne William Lygon, 7. Earl Beauchamp. Seit der Serie Outlander wissen wir, dass man Beauchamp nicht französisch ausspricht, sondern durch Anglisierung: Bietsch-häm.
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William Lygon wurde 1872 geboren und war schon in jungen Jahren eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Er trat 1891 die Nachfolge seines Vaters als Earl Beauchamp an. Als hochrangige Persönlichkeit der Liberalen Partei stieg er bis zum Senior auf und 1910 wurde er Kabinettsminister.
1902 heiratete er Lettice Grosvenor, die Schwester von Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster.  Sie hatten insgesamt 7 Kinder, drei Söhne und vier Töchter. Familienfotos zeigen Beauchamp, Lettice und ihre sieben Kinder, wie sie ihre Umgebung und die Gesellschaft des anderen im Walmer genießen.
Anscheinend hatte der Duke of Westminster seinen Schwager William nie gemocht, da er eifersüchtig auf das öffentliche Amt seines Schwagers und sein offensichtliches häusliches Glück war.
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Hugh Grosvenor war ein wütender, unerfüllter Mann - trotz dreier Ehen (und er würde noch ein viertes Mal heiraten). 
1931 war Grosvenor unglücklich mit seiner dritten Frau, Loelia Ponsonby, verheiratet. Sie behauptete, er habe sich jede Nacht betrunken und sei untreu gewesen. Doch während er jegliche sexuelle Freiheit genoss, erwartete er von seinen Mitmenschen, insbesondere von seiner Familie, höchste Maßstäbe an Anstand. 
Im Jahr 1931 wurde Earl Beauchamp als Homosexueller „geoutet“. Williams Entlarvung hatte lange auf sich warten lassen. Seit Mitte der zwanziger Jahre kursierten Geschichten über homosexuelle Partys, auf denen einheimische Jugendliche und Fischer den Grafen und seine Gäste bedienten. 
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Doch sein Verhängnis begann in Australien. Im August 1930 war William zu einer Weltreise aufgebrochen. Er wurde in Sydney „überwältigend“ empfangen und blieb zwei Monate, begleitet von einem Diener aus Madresfield und einem jungen liberalen Abgeordneten, Robert Bernays, der als Redenschreiber fungierte.
Der Earl und sein Kammerdiener teilten die Wohnung nicht als Herr und Diener, sondern als Liebespaar, eine häusliche Vereinbarung, die nicht unbemerkt blieb. 
Der Duke of Westminster beauftragte Detektive, weitere Beweise gegen seinen Schwager zu sammeln. Er hoffte, die Liberale Partei durch Beauchamp zu ruinieren, sowie auch Beauchamp persönlich aufgrund seiner privaten Abneigung. Homosexualität war damals eine Straftat.
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Im Frühjahr 1931 lud der Duke seine Schwester vor und legte ihr im Beisein von drei Anwälten die Beweise vor. Er empfahl Ihr, William sofort mit ihren Kindern im Alter zwischen 14 und fast 28 Jahren zu verlassen und ein Scheidungsverfahren einzuleiten. 
Anschließend informierte Westminster den König, dass er Beweise für kriminelle Handlungen der Unanständigkeit zwischen William und einer Reihe von Männern vorlegen könne. William war jedoch ein Freund des Königs.
Seine Majestät hatte keinen Zweifel daran, dass Westminster William entlarven, die Beweise der Presse vorlegen und ihn verhaften lassen würde.
Der Gedanke an einen solchen Prozess, bei dem männliche Prostituierte vorgeladen, Billets-doux verlesen und Schwachstellen bloßgestellt würden, ließen den König eingreifen.
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Um die Krise einzudämmen, wurden eigens drei Ritter des Hosenbandordens geschickt, um William davon zu überzeugen, alle seine offiziellen Ämter niederzulegen und England bis Mitternacht zu verlassen.
In einem letzten Tiefschlag schrieb der Duke of Westminster an William einen knappen Brief: „Lieber Schwager, du hast bekommen, was du verdient hast. Deins, Westminster.“ 
Wenige Tage nach seiner Abreise erfuhren Zeitgenossen, dass der „Exzentriker“ Beauchamp ins Ausland gegangen sei, „um Schlammbäder zu nehmen“, ein Euphemismus für einen homosexuellen Exilanten.
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Besonders sehenswert war für uns der 1997 eröffnete „Queen Mother’s Garden“, der für Queen Mum -  Elizabeth Bowes-Lyon (1900 – 2002) - zu ihrem 95. Geburtstag geschaffen wurde und wo ihre Lieblingsblumen gepflanzt wurden. 
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Sie soll sich hier sehr gern aufgehalten haben. An sie erinnert hier auch eine Bronze-Statue: Auf einer Parkbank sitzt einer ihrer Lieblingshunde, ein Welsh Corgi Pembroke.
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Die Festung schützt den wunderschönen Garten vor den heftigen Kanalwinden, so wächst und gedeiht hier eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen und Bäumen. Selbst im ausgetrockneten Festungsgraben wachsen Magnolien.
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Insgesamt gehören acht Hektar mit Gartenanlagen und Wald zum Castle. Diese Fläche wurde seit dem 16. Jhd. immer wieder umgestaltet, jeweils nach dem Geschmack des ansässigen Lord Wardens.
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Heutzutage kümmert sich English Heritage um die Anlage. Selbstverständlich führte der Ein- und Ausgang durch den Empfang mit einem Souvenir Shop. Und ebenso selbstverständlich ist ein Tea Room vorhanden. 
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Da das Walmer Castle direkt am Strand liegt, kann man von hier aus übrigens fabelhaft am Meer entlang laufen. 
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Für uns endet hier unsere Reise und es geht wieder per Fähre zurück nach Dünkirchen und weiter nach Deutschland.
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Dieses Mal jedoch ohne weitere Zwischenübernachtung, sondern auf direktem Wege.
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Ich danke all meinen Lesern, die bis hierhin tapfer durchgehalten haben, für die Aufmerksamkeit.
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Wir lesen uns wieder im Dezember, wenn Ihr möchtet, wenn es für uns wieder einmal nach Namibia geht.
Good Night!
Angie, Micha und Mr. Bunnybear (Hasenbär)
10 notes · View notes
ssorknimajneb · 10 months ago
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Fr. 19.04.2024 (Tag 5):
Ich hatte mir für morgen um 6Uhr den Wecker gestellt, um einen Rundgang durch die Altstadt und ein paar Fotos zum Sonnenaufgang ("goldene Stunde") zu machen. Ich war nicht der einzige, der so früh auf den Beinen war, aber die Gassen waren sehr viel leerer als sonst ink. der noch fehlenden Verkaufsstände. Um 7:30Uhr gab es Frühstück und um 8Uhr holte mich mein Fahrer ab.
Heute ging's für mich bei einem Tages- ausflug raus aus Chiva ins wüstenartige, nördlich gelegene Umland. Ein Ziele sind z.B. Ayaz-Kala oder Toprak-Kala. Kala bedeutet übersetzt in etwa Festung. Diese sind markante Überreste von einstigen Burgen, Karawansereien, Wachtürmen, Siedlungen, Paläste, Tempelanlagen, Städte, Forts, usw. Die meisten von ihnen waren jedoch Lehm- festungen, die schlechthin mit ungebrannten Ziegeln oder aus Stampflehm errichtet worden waren. Bei Stamplehm muss ich unweigerlich an die großen Ruinen und Pyramiden im Norden von Peru denken (Chan Chan, Huaca de la Luna). Einige hundert solcher Kalas als Zeitzeugen der Antike sind im Land bekannt und werden derzeit als Kalas (Festung), Tepa (Hügel) oder Qorg´on (Kurgane) bezeichnet. Sie stammen überwiegend aus der Zeit zwischen dem 5. Jd.v.Chr. und dem 7. Jd.n.Chr. Die Tour hatte ich bereits von Zuhause aus gebucht. Richtung Norden überquerten wir den Armudaya (in der Antike oft Oxus genannt), in dessen Ufernähe sich sofort das Wasser in der sonst eher karger Landschaft bemerkbar machte. Zu beiden Seiten standen dicht an dicht kleine Bäume in einem saftigen grün.
Der Reihe nach habe ich folgende Kala's besucht:
- Dumon Kala
- Guldursun Kala
- Koykirilgan Kala (Qoy Qırılg’an Qala)
- Angka Kala
- Janbas Kala
- Big Kirkkiz Kala
- Ayaz Kala
- Kavat Kala
- Toprak Kala
- Kizil Kala
Koykirilgan Kala ist im Vergleich zu allen anderen Rund. Primär war es wohl eher ein ritueller Ort der Zoroastrier (Religion mit Feuergöttern). Es wurden dort zeremonielle Gegenstände und Skelette gefunden. Eine andere Überlegung geht in Richtung Grabstätte für choresmische Könige.
Einige Anlagen besitzen beeindruckende Abmessungen von zum Teil 150x250m und mehr. Janbas Kala ist noch wirklich gut erhalten und besitzt immer noch bis zu 12m hohe Mauer.
Gegen 13Uhr waren 5/10 der Stopps gemacht.
Das Highlight auf der Tour war für mich Ayaz Kaka, welches eigentlich aus 3 einzelnen Burgen besteht, wobei zwei davon erhaben auf Bergkuppen stehen. Man hat einen tollen Rundumblick und die Ayaz Kala (2) als tolles Motiv zu seinen Füßen.
Gegen 16Uhr legten wir an einem Restaurant am See einen Stopp. Zum Lunch ein. Es gab Hühnchen-Schaschlik.
Anschließend ging es zum Toprak Kala, welches als eins der bedeutendsten Beispiele der Architektur des buddhistischen Kuschan-Reichs (1.-3.Jd.n.Chr.) gezählt wird, wurde aber bei den Überfallen der Mongolen mindestens teilweise zerstört und später überbaut. Kizil Kala stellt den Besucher etwas vor eine Gewissensfrage. Es ist im Bereich der Außenmauern zu ca. 70% restauriertl/überbaut. Einerseits lässt sich so ein Gefühl dafür entwickeln, wie es mal im "Originalzustand" ausgesehen haben könnte, andererseits geht natürlich das Historische etwas verloren.
Nach ca. 12h trudelte ich kurz vor 20Uhr wieder in meiner Unterkunft in Chiva ein.
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rumgereise · 11 months ago
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Rumänien: Brasov & Sinaia
Bin heute beim zweiten Aufwachen um kurz vor 10 Uhr dann aufgestanden. War mir eigentlich ein bisschen zu spät aber was soll's. Hab mich dann schnell fertiggemacht, um in Brasov vorm Checkout noch ein bisschen Sightseeing zu machen und um dem Deutschen zu entfliehen weil ich sooo keinen Bock auf den hatte.
Kurz nach 10 war ich dann beim Seillift um auf einen Berg neben der Stadt zu fahren. Auf diesem befindet sich auch ein "BRASOV" sign, ähnlich dem HOLLYWOOD Schild. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht über die Stadt. Das Wetter war schön mild und oben auf dem Berg hat ein Mann wundervoll Saxophon gespielt, die Atmosphäre dort oben war echt toll. Der Mann hat mich dann aufgrund meines Beutels mit ein paar Worten Deutsch angelabert und wir haben kurz geredet.
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Dann bin ich wieder runtergefahren und war in einem deutschen Buchladen der sehr unspektakulär war, es war auch kein Personal anwesend...
In der Nähe vom Hostel steht auch die sogenannte schwarze Kirche (die wahrscheinlich so heißt weil ein Brand ihre Außenmauern mal schwarz gefärbt hat). Die hat sogar ein bisschen Eintritt gekostet, war aber okay.
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Von innen ist es halt eine Kirche. Ich habe keine Ahnung von Kirchen, also belasse ich es mal dabei.
Um kurz vor 12 bin ich dann wieder im Hostel gewesen um Auszuchecken (einfach nur meinen Schlüssel in einen Briefkasten werfen). Von dort dann schnell mit dem Bus zum Bahnhof. Mein Zug nach Sinaia fuhr um 12:41 Uhr, dort wollte ich Peles Castle angucken. Ursprünglich war der Plan mit die Dracula-Burg in Bran anzugucken, aber eigentlich alle hatten gesagt dass Peles besser ist und sich mehr lohnt. Zeit für beide hatte ich leider nicht.
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In Sinaia angekommen hab ich erstmal etwas Zeit gebraucht, um die richtige Buslinie und Tickets zu finden, aber das hat sich definitiv ausgezahlt. Sonst hätte ich mit meinem ganzen Gepäck 40 Minuten bergauf gehen müssen, wobei ich glaub ich gestorben wäre.
Die Burg, die eigentliche eine Sommerresidenz der rumänischen Königsfamilie war, ist von hohen Bergen umgeben und ziemlich schick außen sowie innen. Fast jeder Raum ist in einem anderen Stil gebaut worden, wodurch das besichtigen nicht so schnell langweilig wird wie in anderen Burgen. Es war auch nicht so voll wie ich dachte, obwohl das schon ein richtiges Touriding ist. Die Erklärtafeln sind auf 5 Sprachen, komischerweise aber nicht auf Deutsch. Aber wir können ja alle Englisch.
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Nach der Besichtigung brauchte ich erstmal was zu essen. Praktischerweise war direkt daneben ein Café, wo ich dann gegessen, etwas gelesen und die Berge bewundert habe.
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Gegen 17:15 habe ich mich dann wieder zur Bushaltestelle gemacht, da ich weder Zeit noch Lust hatte den Rückweg zu Fuß zu bestreiten ;) Als der Bus an einer Kirche vorbeigefahren ist, haben die zwei älteren Leute hinter mir das Kreuzzeichen gemacht. Die Rumänen lieben ihren Christus echt dolle...
Weil ich dann doch etwas zu früh am Bahnhof Sinaia ankam, bin ich noch kurz in das "Royal Café" am Bahnhof gegangen und habe mir einen kleinen Cappuccino bestellt (primär damit ich drinnen im Café warten durfte weil ich vom Draußensitzen bei der Burg etwas durchgefroren war). Das Café würde ich jetzt eher nicht "Royal" nennen, sondern eher ein bisschen traurig, aber man tut was man kann ne.
Der Zug nach Sibiu über Brasov fuhr dann 18:18 ab, ich habe ein erste Klasse Ticket für so 15 Euro gekauft. Wenn schon denn schon ;)
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Im Zug haben wir alle folgende Cell Broadcast Nachricht bekommen:
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Es scheint wohl ein Bär unterwegs zu sein haha.
Bin dann um 23 Uhr planmäßig in Sibiu angekommen, bisher hatten die Züge hier nie doll Verspätungen oder Ausfälle. Falls ja, haben die das auf der Strecke immer aufgeholt.
Das Airbnb ist zwar etwas spartanisch, aber dafür ist es billig und ich bin nur eine Nacht hier. Muss morgen früh los, damit ich vor 15 Uhr alles in Sibiu abgeklappert habe, denn ich habe mich dazu entschieden, doch den Zug nach Cluj zu nehmen und nicht den Bus. Züge seien nämlich viel verlässlicher als Busse meinte meine gute Freundin, die Hostelfrau in Brasov, und da vertrau ich ihr mal.
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lifesamarize · 2 years ago
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Keramik, wohin man schaut 
26.03.2023 - Japan, Naha [Tobi]:
Mit unserem 24 Stunden-Ticket fuhren wir mit der Monorail-Bahn zum Shurijo Castle. Dem ehemaligen Königspalast des Ryukyu Königreich hier auf Okinawa. 
Auf einem Hügel fanden wir eine steinerne Festungsanlage vor und spazierten herum, um den Eingang zu finden. In einem Informationsgebäude im Eingangsbereich machten wir unsere folgenschwerste Entdeckung. Hier wurden Stempel angeboten. Jeder Gast wurde dazu eingeladen sich einen Stempel für dieses Weltkulturerbe in ein Sammelheft oder Blatt Papier zu drucken. Wir waren entzückt und nahmen das ausgelegte Blatt. Anscheinend gibt es für jedes Weltkulturerbe Japans einen Stempel. Die zu Sammeln wird nun unser Ziel für diese Reise sein werden. Denn in Japan ist es nicht unüblich Stempel zu sammeln. 
Kleine Exkursion: 
Bis heute sind Stempel in der japanischen Kultur ein wichtiger Bestandteil. Damals war es nur der kaiserlichen Familie gestattet Stempel als Identitätsnachweis zu verwenden. Mit der Zeit folgten auch Samurai und Adelige Persönlichkeiten. Dem einfachen Volk war es jedoch erst nach der Meiji-Restauration 1868 gestattet, ihre Namen als Stempel zu verwenden. Auch heute noch verwenden Japaner den sogenannten Hanko-Stempel für förmliche Angelegenheiten. Sei es der Kauf eines Hauses oder die Unterzeichnung des Arbeitsvertrages. 
Meist gibt es sogar spezielle Stempel, die nur für sehr wichtige Angelegenheiten rausgeholt werden, wie beispielsweise die Heirat. 
Nicht nur als Indentitätsnachweis werden Stempel in Japan verwendet. Schon vor Urzeiten verwenden auch Tempel und Schreine, die Stempel um den Pilgern ihr "Dasein" zu unterzeichnen. Doch darauf gehen wir ein andermal näher drauf ein. 
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Das Bild ist später in der nächsten Unterkunft entstanden
Die Anlage war wie eine europäische Mittelalter-Burg, mit hohen Außenmauern, Toren, Stufen und Rampen und innenliegenden Gebäuden. 
Doch leider war die hölzerne Burg selbst nicht mehr vorhanden. Anstatt des Prunkbaus im Zentrum der Anlage, stand dort nur eine Werkshalle. Der Palast brannte 2019 leider vollkommen ab. Das passiert in Japan leider nicht so selten. Daraus wird aber kein Weltuntergang gemacht. Holzbauten sind nun einmal anfällig für Zerstörungen und müssen dann mit den historischen Methoden wieder aufgebaut werden. Passiert das einige Generationen nicht, verliert sich das Wissen des Meisterhandwerks. Doch bekommt jede Generation die Möglichkeit eines Wiederaufbaues oder einer Restauration, kann das Wissen der alternden Meister frisch weitergegeben werden. Der letzte Aufbau fand 1992 statt. Zu dieser Zeit wurden Kriegsschäden beseitigt. Immerhin bleibt so nicht nur das Gebäude als originalgetreuer Wiederaufbau erhalten, sondern auch das Handwerk als Kulturgut an sich. 
Und das war der Grund für die Werkshalle. Dort wurden die Hölzer für den Aufbau vorbereitet und präpariert. Daneben entstand auf dem Fundament der Ruinen eine weitere Halle, die dann zum Trockenaufbau genutzt wird. Archäologische Funde im Fundament sind durch das nicht mehr vorhandene Gebäude ebenfalls nun möglich und geben so einmalige Möglichkeiten der Erforschung. Bereits 2028 soll der Palast wieder in voller Pracht erstrahlen. Besonders an ihm ist, dass er sehr viele Elemente aus der chinesischen Kultur enthielt. Funktion und Dekoration wurden wohl stark von der Verbotenen Stadt übernommen. In Japan einmalig.
Nach der Besichtigung spazierten wir wieder hinab in die Stadt und fanden das historische Töpferviertel der Stadt. Eher zufällig stolperten wir in eine Seitengasse auf die letzte erhaltene Töpferwerkstatt aus der vorindustriellen Zeit. Die Brennöfen waren noch vorhanden und eine kleine Ausstellung der dort noch immer wohnhaften Familie zeigte das Leben dort. Sogar Zeitzeugen der letzten Befeuerung wurden noch interviewt. Weil die Anlage mit vielen anderen Brennereien mitten in der Stadt lag, wurde aus Gesundheitsgründen das Betreiben der Öfen untersagt. Doch wie immer ist es schön, noch das alte Handwerk zu sehen. Moderne Töpferstuben gab es aber direkt in der Nachbarschaft. Doch wird dort nicht mit Feuer gebrannt.
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Auf der Straße selbst wurden in historischen Gebäuden allerhand Tonwaren verkauft. Schön war es anzusehen, aber für uns war nichts dabei. Zu altbacken und auch nicht gerade günstig.
Dafür schlugen wir nur kurze Zeit später bei Okinawa-Hemden zu. Eigentlich sehen sie aus wie Hawaiihemden, doch sind sie hier auf der Insel traditionell hergestellt und bedruckt worden. Und ein Blumenhemd wollte ich schon immer für meine Urlaubsgefühle tragen.
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Nach einer kleinen Mittagsstärkung machten wir uns zu einem Abendhighlight auf. Es war ein Laternenfest etwas außerhalb der Stadt Nara. Mit dem Bus sollte es dahin gehen, doch wussten wir noch nicht wie das mit den Tickets hier ablief. Beim einsteigen zog man sich ein kleines Ticket beim Fahrer, wo der Einsteigeort (als Nummer) geschrieben stand. Beim Aussteigen wurde dann das Ticket gezeigt und der entsprechende Tarif gezahlt. So schon ganz normal. Der Tarif wird aber beim Fahrer angezeigt und steigt je nach Fahrdauer immer weiter an.
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Wir stiegen also bei der 1 ein und mussten bis 20 fahren. Der Fahrer hat bei sich ein Bezahlterminal mit Münzeinlass und einem Geldwechselautomat für 1.000 ¥ Scheine. Durch Google wusste ich von Anfang an, dass die Fahrt pro Person 800 ¥ kosten wird. Wir hatten aber kaum Münzen und nur einen 1.000 ¥ Schein. Und viele 10.000er Scheine, aber der Fahrer machte uns beim Einsteigen bereits klar, dass die nicht angenommen werden können. Jetzt wurde ich wieder nervös. In Japan möchte ich ja nicht negativ auffallen und beim Aussteigen mit dem 10.000 ¥ Schein den Ahnungslosen spielen. Besonders wurde das Prozedere per Ansage und auf einem Bildschirm im Bus sogar noch einmal erklärt. Kein Zweifel, wir würden nicht genug passendes Geld haben. Und jemanden finden, der uns umgerechnet 70 € klein wechseln kann, halte ich alleine schon wegen der Sprachbarriere für sehr unwahrscheinlich. Ich entschied also: Aussteigen und Geld wechseln.
Ich suchte bei Google Maps eine Haltestelle in unmittelbarer Nähe zu einem 7-Eleven heraus. Wir stiegen dort aus, zahlten mit unserem Schein und den restlichen Münzen unser Ticket für den halben Weg und kauften uns im Laden einen Snack mit dem großen Schein. Jetzt war ich beruhigt und wir konnten den nächsten Bus nehmen. 
Doch nicht ohne einen kleinen Kulturschock für Sama. Unsere Haltestelle befand sich in einem "Glücksspiel-Viertel". Ich sah die lagerhausartigen, fensterlosen Gebäude mit den großen Aufschriften *Pachinko*. Ich kenne diese verstörende Seite Japans bereits und führte Sama kurz in eines der Gebäude. Erst öffnet sich die erste von zwei Schiebetüren. Eine laute Geräuschkulisse prasselte auf uns ein. Doch dann öffnet sich auch die zweite Schiebetür und man stand im absoluten Geräuschchaos. Es bimmelte, daddelte, klingelte und wummerte lautstark ohne Unterbrechung aus allen Seiten auf uns ein. Man sah reihenweise Glückspielautomaten und wir mitten drin. 
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Ältere, meist Männer saßen vor den Automaten und daddelten an nutzlosen und lauten Automaten herum. Viele Spiele sind mit kleinen Metallkugeln, was die Geräusche noch verschlimmert. Zügig waren wir auch schon wieder draußen und nahmen den nächsten Bus. 
Pünktlich nach Sonnenuntergang kamen wir beim Laternenfest an. Vom Bus aus mussten wir durch eine schöne, ruhige und ländliche Wohngegend spazieren. Schon von weitem war der Eingang zum Park an den Menschenmassen zu erkennen. Unsere Vorfreude war groß. Und wurde leider schon nach wenigen Minuten zerstört. Die Parkanlage war ein kleiner Kinderl/Handwerkserlebnispark für traditionelle Aktivitäten. Das war für das Fest natürlich alles gerade geschlossen und stattdessen hingen halbwegs liebevoll einfache Laternen überall herum. Aber es war nichts traditionelles an der Parkanlage oder dem Fest. Leider war es den langen Weg nicht wert gewesen. Immerhin gab es ein paar schönere Ecken zu entdecken und auch einen lustigen Feuerkünstler, der die Kinder und auch uns zum Lachen brachte.
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Schade, das Fest hatte vielversprechend geklungen und war dick in meinem Kalender markiert. Immerhin sahen wir auf dem Heimweg noch einmal eine echt gigantische Fledermaus am Himmel über uns vorbei flattern. 
Erschöpft vom langen Tag fuhren wir wieder eine Stunde mit dem Bus (und warteten erst an der falschen Haltestelle, ist ja Linksverkehr, merkten wir noch rechtzeitig) und fielen nur noch ins Bett.
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okina-was · 2 years ago
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Burgen
Natürlich müssen in Okinawa auch diverse mittelalterliche Burgen besucht werden!
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Wer Eastern kennt, oder Samurai- oder Ninja-Filme, denkt bei japanischen Burgen wahrscheinlich eher an hübsche, aber zierliche Holzschlösschen mit Papierwänden, bei denen man sich fragt, welche Belagerer sich davon beeindrucken lassen sollten.
Aber gerade hier auf Okinawa konnten die mittelalterlichen Feudalherren auch imposante Steinburgen errichten. Aber auch besagte Prunkschlösser gibt es hier.
Der erste Burg-Besuch war erstmal ein Reinfall. Von der Burg war nichts mehr übrig, an seiner Stelle stand aber ein hübscher Shinto-Schrein.
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Itokazujo
Unser erster richtiger Burgbesuch war darum die Burgruine von Itokazu, auf japanisch Itokazujo (io heißt Burg). Die Burg wurde bereits prominent beworben im Werbefernseher des Gemeindebusses.
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Die Busstation ist ein ganzes Stück entfernt, so dass wir zwischen den Zuckerrohr-Feldern des agrarischeren Teils Nanjos entlang wandern. Als die Burg ausgeschildert ist, bietet sich uns ein unerwartetes Bild: ein massives japanisches Küstengeschütz aus dem zweiten Weltkrieg.
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Hier befindet sich eine weitere Attraktion von Nanjo (unserer Heimatgemeinde): eine langläufige natürliche Höhle. Was hat das mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun? In der Schlacht von Okinawa bot die Höhle Zivilist*innen Schutz, vor allem aber wurde sie von der japanischen Armee als Feldlazarett benutzt. Entsprechend viel menschliches Leid hat die Höhle gesehen. Heute befindet sich über der Höhle ein Kriegs-Museum.
Aber wir wollen ja zum mittelalterlichen Kriegsschauplatz. Die im 14. Jhdt. errichtete Itokazu-Burg wurde nämlich tatsächlich Teil eines Krieges. Dort residierten die Herrscher des Tamagusuku-Fürstentums, den Königen des Nanzan-Königreichs auf Okinawa treu ergeben. Das Nanzan-Königreich und dabei auch das Tamagusuku-Lehen wurde schließlich 1429 vom Herrscher des Königreichs Chuzan erobert. Damit wurden alle Reiche der Inselkette unter einer Macht vereint und das Ryukyu-Königreich begründet.
Bald treffen wir auf den ersten, imposanten Wall, der den Zugang den Berg hinauf bewacht.
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Dahinter folgt noch eine weitere ringförmige Mauer, an den ehemalige Tore und Türme erkennbar sind.
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Besonders beeindruckt hat uns, wie passgenau die Kalkstein-Brocken bearbeitet waren. Die Mauern kamen so ganz ohne Kitt aus. Wehrgänge, Treppen oder andere funktionelle Bestandteile konnten wir an der Mauer nicht erkennen. Vielleicht waren sie früher noch mit Holzaufbauten versehen.
Wie alle anderen Burgen auch, ist diese natürlich hoch gelegen und uns eröffnet sich ein toller Blick auf das Meer und die Oujima-Insel.
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Hinter dem zweiten Wall erstreckte sich eine große Wiese voller Grundmauern. Die Ausmaße waren die einer mittelgroßen mittelalterlichen Stadt, aber die Mauern waren auffällig langgezogen, also handelte es sich wohl eher um noch weitere Wehranlagen von eindrucksvoller Größe.
Nakagusukujo
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Die Nakagusukujo-Burg hätten wir einmal fast aus Versehen angesteuert, als wir mit dem Auto auf dem Weg zum Mangrovenwald waren und nach einem Zwischenstopp für den mürrischen Levin gesucht hatten. Da fiel uns die "Archäologische Ausgrabungsstätte" ins Auge, aber da wir nicht ahnten, dass es sich um die zweitgrößte Burg Okinawas handelt, hatten wir stattdessen einen Flohmarkt besucht.
Zum Glück ist uns unser Versäumnis später aufgefallen und wir haben uns gestern auf den Weg gemacht. Da wieder keine Bushaltestelle in der Nähe war, mussten wir ein ganzes Stück hinlaufen. Diesmal aber steil bergauf, von der Küste bis ganz hoch auf den Berg steigen - eine Dreiviertelstunde und ~100 Höhenmeter Weg.
Oben schließlich angekommen die Ernüchterung: Es kostet Eintritt und hat nur noch eine Dreiviertelstunde offen. Aber jetzt sind wir ja schon mal hoch gelaufen. Als Belohnung bekommen wir eine Fahrt mit einem coolen Buggy direkt vor das Haupttor.
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Die Burg teilt sich in vier innere Höfe und drei weitere Außenmauern auf. Vom ersten Hof ist kaum noch etwas übrig. Dafür bietet sie einen fantastischen Ausblick.
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Aber die anderen drei Höfe sind erstaunlich gut erhalten und lassen erahnen, wie gut die Feste verteidigt werden konnte und wie viel Platz seine Bewohner*innen hatten.
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Auch hier begegnen uns wieder die perfekt zurecht gehauenen Kalksteine.
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Leider konnte all die Wehrhaftigkeit der Burg ihren Erbauer nicht retten. Der berühmte Fürst und Kriegsherr Gosamaru war es, der eben jenes Königreich Chuzan der vorherigen Burg unterwarf. Als Champion des neu gegründeten Ryukyu-Reichs wurde er später damit beauftragt, diese Nakagusuku-Burg zu errichten, um den benachbarten Fürsten Amawari in seine Schranken zu weisen, der Ambitionen auf den Königsthron hegte. Es gelang jedoch Amawari schließlich den König zu überzeugen, dass nicht er, sondern Gosamaru eine Revolte gegen den Thron plante, sodass die königliche Armee kommandiert vom gerissenen Amawari gegen die Nakagusuku-Burg auszog. Der Legende des tragischen Schicksals von Fürst Gosamaru zufolge, weigerte sich dieser gegen die königlichen Truppen zu kämpfen und beging rituellen Selbstmord. Amawaris Kabale jedoch flog bald auf und seine Burg Katsuren wurde ebenfalls vom König gestürmt und der Fürst hingerichtet. Gemunkelt wird, dass die ganze Scharade ein ausgeklügelter Plan des Königs selbst war, um sowohl den angesehenen Gosamaru, als auch den mächtigen Amawari aus dem Weg zu räumen.
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Abgesehen von den Mauern gab es auch noch eine verwunschene Zisterne und eine Warnung vor Habu-Schlangen zu bewundern.
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Shurijo
Heute waren wir schließlich in der größten und berühmtesten Burg Okinawas, in der eben jener König von Ryukyu und seine Familie residierten. Hier findet man endlich auch die typische japanische Prunkschloss-Architektur. Naja, oder auch nicht.
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Die Burg wurde im 14. Jahrhundert nach der Einigung der Inselkette durch den ersten Ryukyu-König Shō Hashi gebaut und zwar um einen Pavillon herum, auf der Spitze des Berges. Über die Jahrhunderte sind mehrere Mauer-Ringe, ein Tempel, große Wohn- und repräsentative Gebäude und ein Teich hinzugekommen. Hier wurden Delegationen aus China und Japan empfangen, große Feste gefeiert, religiöse Rituale abgehalten und die Verwaltung des Ryukyu-Königreichs organisiert.
Nach der Meji-Restauration wurde das Königreich Ryukyu schließlich von Japan annektiert und der König von Ryukyu 1879 aus seinem Palast geworfen. Seitdem diente die Burg als Garnison der kaiserlichen Armee.
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Auffällig ist natürlich wie toll alles erhalten und gepflegt ist. Der Grund dafür ist einfach: Zwar hat die Burg nie einer mittelalterlichen Belagerung standhalten müssen, dafür wurde sie aber im Zweiten Weltkrieg als Garnison genutzt. Entsprechend wurde die Burg von amerikanischen Bombern und Artillerie in der Schlacht von Okinawa dem Erdboden gleich gemacht.
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In den 60ern begann Japan dann die gesamte Burg Stein für Stein wieder aufzubauen. Teilweise kann man in den Mauern noch gut sehen, welche ursprünglichen Mauerreste noch übrig waren und wo neue Mauern hochgezogen wurden. Bis heute ist der Neubau dieser Burg noch nicht abgeschlossen. Ausgerechnet die fantastische Pagode im Zentrum ist noch nicht fertig und wird von einer hässlichen Blech-Halle versteckt.
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Auf jeden Fall können wir bezeugen, dass sie sich bei der Rekonstruktion der Burg unglaubliche Mühe machen. Im Innenhof konnten wir ein Dutzend Arbeiter*innen beobachten, wie sie mit anachronistischen Stößeln Original-Steine der Festung zerbröselten, damit daraus neue Steine für den Wiederaufbau der Burg geformt werden können.
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Und auch die Shurijo-Burg belohnt uns mit einer tollen Aussicht, diesmal über die Hauptstadt Okinawas, Naha.
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kunstplaza · 2 years ago
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siegbertpinger · 4 years ago
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GER//ENG in 1st comment//Blick auf Bremm an der Mosel. Bremm liegt an einer Moselschleife und ist umgeben von den Rebhängen des Calmont, der mit ca. 65 Grad Neigung steilsten Weinbergslage Europas. Beim Abstieg vom Calmont über den Panoramaweg Moselschleife machte ich dieses Bild. Auf der Halbinsel sieht man die Klosterruine Stuben. Von dem langgestreckten, nach Osten gerichteten Bau sind die Außenmauern bis auf die Westwand erhalten. Die Ruine ist 45 Meter lang und e10 m breit. Die Gründung des Stifts zu Beginn des 12. Jahrhunderts geht auf die Augustinerchorherren von Springiersbach zurück. Der Adlige Egelolf übergab Abt Richard I. von Springiersbach sein Burghaus, eine Kapelle und sonstige Besitzungen auf einer Landzunge bei Bremm zur Errichtung eines Klosters – eine Schenkung, die es diesem ermöglichte, eine Nikolauskirche errichten zu lassen. Stuben wird zuerst als ecclesia beati Nicolai de insula erwähnt. 1137 hatte sich hier ein großer Frauenkonvent niedergelassen. Der Trierer Erzbischof Albero beschränkte diesen in seiner Gründungsbestätigung von 1137 auf 100 Frauen. Der Ritter Heinrich von Ulmen (nachweisbar 1202–1236) übergab seiner Schwester Irmgard als Vorsteherin des Stifts 1208 die Staurothek (heute im Diözesanmuseum Limburg an der Lahn) mit Kreuzpartikeln und weiteren Reliquien, die er vom vierten Kreuzzug (1202–1204) aus Konstantinopel mitgebracht hatte. Wie so vieles in meiner mittelbaren Heimat war das Ende mit den französichen Revolutionstruppen 1794 gekommen. Beim Einrücken der Franzosen mussten die Stifsdamen auf das rechte Rheinufer flüchten. Das Stift wurde aufgehoben, das Land verpachtet und die Gebäude auf Abbruch verkauft. Quelle u.a. www.bremm.info⁠ ⁠#srs_germany #raw_germany #ig_deutschland #visitgermany #phoenix_germany #batpixs_germany #travel_drops #meinedeutschlandliebe #raw_historic #prettygermany_ #travel_2_germany #deutschland_greatshots #deutschlandkarte #germanysworld #germany2you #_bestgermanypics #DeutschlandMyLove #meindeutschland #my_view_of_germany #germanypix #visitrlp #rlperleben #germanculturephotos #best_of_rlp #travelrlp #rlplovers #german_landscape #LOVES_UNITED_LANDSCAPE #loves_landscape #raw_allnature — view on Instagram https://ift.tt/34jtUa3
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germanvocab · 5 years ago
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Putz /pʊts‿/ der; Putzes 1 (Baumaterial) plaster; (für Außenmauern) rendering; (Rauputz) roughcast; eine Wand mit Putz bewerfen od. verkleiden plaster/render/roughcast a wall; die Rohre liegen über Putz the pipes are exposed; auf den Putz hauen (fig. salopp) (angeben) boast; brag; (ausgelassen feiern) have a rave-up (Brit.) (coll.) 2 (salopp) (Streit) row (coll.); wenn er spät nach Hause kommt, kriegt er Putz mit seiner Frau when he gets home late, his wife starts rowing with him; Putz machen (salopp) cause aggro (Brit.) (sl.) 3 (veralt.) (Kleidung) finery
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gutachter · 2 years ago
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Ungenehmigter Teilabriss lässt Bestandsschutz entfallen!
1. Bei einem Gebäude, von dem lediglich die Bodenplatte sowie etwas über 50% der Außenmauern im Erdgeschoss noch bestehen, ist nicht mehr von einer Identität des genehmigten und des nach Abschluss der (Aufbau-)Maßnahmen vorhandenen Gebäudes auszugehen, sodass der Bestandsschutz entfällt und der Wiederaufbau des Gebäudes formell illegal ist. 2. Ein anderes außergewöhnliches Ereignis i.S. des § 35…
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techniktagebuch · 6 years ago
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6. August 2019
Ein Tempel in einem leeren Raum
In Berlin hat eine “Virtual-Reality-Arena” eröffnet. Michael Brake, Felix Lorenz, Kathrin Passig und ich dürfen sie auf Einladung einer PR-Agentur kostenlos testen. Regulär kostet eine “Experience” 139 Euro. Zwei stehen zur Auswahl. Die eine lehnt sich thematisch an Spiele wie Tomb Raider und vom Spielprinzip an Puzzlespiele an. Die andere ist ein Zombie-Shooter.
Wir haben uns für die Tempelerforschung entschieden. Nachdem wir Spielregeln und Haftungsauschlüsse unterschrieben haben (”Bitte respektiere die virtuelle Welt”), geht es ans Einkleiden. Auf dem Rücken, wie in einem Rucksack, trägt man den Computer, der die Experience berechnet. Damit verbunden ist die VR-Brille und ein Kopfhörer. Neu bei diesem System ist, dass alle Spieler*innen zudem an Händen und Füßen Sensoren tragen, die etwa die Größe einer Kröte haben. So kann der Rechner innerhalb der Arena, einem mit Sensoren abgetasteten Raum ähnlich einer Motion Capture Volume, auch die Arm- und Beinbewegungen erfassen und innerhalb der virtuellen Realität wiedergeben.
Durch Brillen und Kopfhörer unserer Sinne beraubt werden wir im Gänsemarsch in die Arena geführt, die hinter einem Vorhang liegt. Dann plötzlich schaltet sich das System an und wo eben noch Orientierungslosigkeit war, wird plötzlich alles glasklar. Diesen Übergang finde ich insgesamt fast das Faszinierendste am ganzen Erlebnis. In einem Moment dümpele ich in einem VR-Raum, wie ich ihn nun schon öfter erlebt habe – einer virtuellen Sphäre (hier ein Blick vom All auf die Erde) in der ich mich zwar mit dem Kopf umgucken kann, aber mich sonst merkwürdig substanzlos fühle. Im nächsten Moment bin ich mit Haut und Haaren an einen anderen Ort teleportiert. Ich stehe an den Außenmauern eines zerfallenen Tempels. Aus dem Dschungel weht ein kühler Wind und ein Geruch nach Regen herüber. Meine drei Begleiter*innen stehen neben mir, in Anzügen, die an Metroid oder Halo erinnern.
Dieses Gefühl, tatsächlich an einem anderen Ort zu sein, obwohl ich ja weiß, dass ich nur in einem Laden in Berlin-Mitte stehe, hört bis zum Schluss nicht auf, mich zu begeistern. Da das Spiel sich in seinen Dimensionen ja auf die gut 100 Quadratmeter beschränken muss, die der Arena zur Verfügung stehen, fahren wir Charaktere immer wieder mit Aufzügen nach oben oder unten in andere Level und jedes Mal habe ich wirklich das Gefühl, mich vertikal zu bewegen, obwohl das objektiv nicht der Fall ist. Überhaupt spielt die virtuelle Umgebung immer wieder sehr clever mit Raum – mit Weite und Höhe, die gar nicht existiert, aber unter der Brille völlig real wirkt. Einige wenige Objekte, mit denen man tatsächlich interagieren kann, etwa eine Fackel und ein Brett, machen das Endergebnis perfekt, auch wenn ich immer wieder aus Versehen in eine nur virtuell vorhandene Wand greife. Da ist es auch völlig egal, dass wir die meisten Rätsel auf dem Weg eigentlich nicht selbst lösen – das reine Spielgefühl entschädigt mich vollends.
Nachdem wir eine gute halbe Stunde Tempel erkundet und Zombies erschossen haben (hier mit zusätzlichem Equipment, Waffen mit eingebautem Rückstoß), dürfen wir am Ende die Brillen abnehmen. Es wirkt absurd, dass wir uns wirklich nur in einem Raum von der Größe eines Klassenzimmers befinden, in dem in einer Ecke ein paar Ventilatoren und in der anderen eine Computerkonsole zu sehen sind, der aber sonst komplett leer ist.
Wieder ist es der Übergang, der mich besonders nachhaltig beeindruckt, so wie Start und Landung ja auch das beste am Fliegen sind. Es wird noch eine Weile dauern, bis mein Kopf verarbeiten kann, wie virtuelle und reale Welten so ineinandergestülpt existieren. Dreidimensionale Anstriche eines Raums, die nur als Daten in einem Computer existieren, und erst durch unsere Erfahrung Wirklichkeit werden.
(Alexander Matzkeit)
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logi1974 · 3 years ago
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Laird Hasenbär in Schottland - Tag 11 Teil 1
Lairds and Ladies!
Unser erster Besichtigungspunkt heute Vormittag ist das Armadale Castle, ehemaliger Sitz des Clan MacDonalds mit schöner Gartenanlage.
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Satz mit X: war wohl nix! 
Leider ist das Castle wegen andauernder Renovierungsarbeiten für das Jahr 2022 komplett geschlossen. Eine Wiedereröffnung für das Publikum ist für 2023 anvisiert.
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Der Ursprung des Anwesens war ein Haus, das 1790 erbaut wurde. Damals zog die Familie des Clan-Chiefs von Monkstadt auf der nördlichen Halbinsel Trotternish auf die südliche Halbinsel Sleat um und baute das Anwesen bei Armadale bis 1815 weiter aus. Federführend war der Architekt James Gillespie Graham, der zum Beispiel auch das Glenfinnan Monument entwarf. Er gab Armadale den damals typischen Look im Scottish Baronial Style.
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Clan Donald war einst die wichtigste Sippe der Highlands und Islands. Doch dann kamen die Highland Clearances, deren Auswirkungen auch die MacDonalds in alle Himmelsrichtungen der Erde verstreute. Als 1971 der MacDonald-Chief die letzten Clan-Ländereien auf der Isle of Skye zum Verkauf anbot, handelten die Mitglieder: Sie legten Geld in einer Stiftung zusammen und kauften die Armadale Castle sowie das umliegende Land auf. So schufen sie hier die letzte Heimat der MacDonalds, die das Clan-Erbe bewahren soll.
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Die Gärten allerdings sind geöffnet und können gegen Gebühr besichtigt werden. Als wir jedoch gerade am Castle ankamen und den Wagen parkten, fing es natürlich wieder an zu regnen. Das war ja mal wieder klar! Also beließen wir es bei ein paar Schnappschüssen und stiegen wieder ins Auto ...
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Knapp 7 Kilometer weiter erreichen wir die Torabhaig Brennerei. Dort hatten wir eine Führung für 14 Uhr vereinbart und bereits vor einigen Wochen von zu Hause aus reserviert.  
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Die Führungen bei Torabhaig findet in sehr kleinem Rahmen statt. Maximale Größe der Gruppen ist 8 Personen. Eine Reservierung vorab ist dringend angeraten, da walk-in-Besucher unter Umständen lange warten müssen oder mit ganz viel Pech gar keine Besichtigung unternehmen können. 
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Der Excise Act von 1823 sanktionierte erstmals vor fast 200 Jahren das legale Destillieren von Whisky in Schottland, kurz darauf wurde die erste Lizenz auf Skye erteilt.
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Bis 2017 war Talisker tatsächlich die einzige Single Malt Whisky Brennerei auf Skye. Der anhaltende Whisky-Boom ermutigt Schottlands Whisky-Industrie nach wie vor zur Planung und Bau neuer Brennerei-Projekte. Natürlich rüsten auch die schottischen Inseln fleißig auf. Und so war es nur eine Frage der Zeit bis die meist besuchte Insel Schottlands Verstärkung in Sachen Whisky bekam.
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Die Location ist atemberaubend schön und sicherlich nicht zufällig gewählt. Torabhaig ist an der Süd-Ost-Küste der Insel positioniert und somit ideal für Besucher gelegen, die die Brennerei auf ihrem Weg passieren.
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Nimmt man die Fähre von Mallaig nach Skye kommt man unweigerlich an Torabhaig vorbei. Auch von der Skye Bridge ist es keine halbe Stunde mit dem Auto. Die Distillerie mit ihren weiß getünchten Außenmauern blickt direkt aufs Meer.
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Der eigentliche Gründer der Brennerei war Sir Iain Noble. Der ehemalige Bänker engagierte sich sehr für den Erhalt der gälischen Sprache und Kultur. 1976 gründete er den unabhängigen Abfüller Pràban na Linne (Gälische Whiskys), die beispielsweise die Blended Whiskys Mac Na Mara und Té Bheag produzieren.
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Unglücklicherweise starb Sir Iain Noble im Jahr 2010, bevor er seinen Traum einer eigenen Whisky-Brennerei verwirklichen konnte. Er hatte jedoch noch vor seinem Tod die Erlaubnis für den Bau der Brennerei erhalten. Der niederländische Konzern Marussia Beverages hatte zeitgleich geplant eine Brennerei auf der Insel zu bauen und setze daher die Arbeit von Sir Noble fort.
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Mit den neu gegründeten Mossburn Distillers übernahm das Unternehmen den Bau und die Fertigstellung der Brennerei. Nach vier Jahren Renovierungsarbeiten konnten die alten Farm-Ruinen auf dem Gelände in moderne Brennerei-Gebäude umgewandelt werden.
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Vor ungefähr 200 Jahren wurden die Steine, aus dem dieses Gebäude besteht, mit Pferd und Wagen aus der Burgruine in der Bucht heraufgeholt. Männer schufteten von morgens bis abends, um diese Farmgebäude zu errichten, das die nächsten Jahre überdauern sollte, bis sich die landwirtschaftlichen Praktiken änderten.
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Die Gebäude wurden vollständig restauriert, um die neuen Kupferstills und traditionellen hölzernen Washbacks zu beherbergen. Es wurde sogar ein Dach konstruiert, das entfernt werden kann, um die Destillierapparate auswechseln zu können, ohne das renovierte Gebäude wieder zu zerstören. Das ist bei den neueren Brennereien oftmals so entworfen.
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Die Gebäude sind in einem Viereck angelegt mit einem großen Innenhof, für Farmanlagen keine unübliche Konstellation. Bei der Restauration hat man wirklich ganze Arbeit geleistet.
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Die Brennerei ist natürlich mit einem Cafe ausgestattet: eine traumhafte Location für einen Afternoon Tea mit Scones! Leider war dies wegen einer privaten Feier an unserem Besuchstag nicht möglich. 
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Das Besucherzentrum ist schlicht und elegant eingerichtet. Es bietet eine Reihe schöner Whisky-Souvenirs, natürlich die eigenen Whisky Marken Mossburn und Torabhaig, sowie Produkte aus Harris Tweed.
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Torabhaig geht den klassischen Weg der Malt Whisky Produktion in Schottland.  Das Malz mit dem Rauchgehalt wird in einer stählernen Mashtun mit Kupferdeckel zur Stammwürze ausgewaschen.
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Die acht hölzernen Washbacks bestehen aus Douglas-Fichte und halten die Würze rund 72 Stunden zur Vergärung. Anschließend wird auf den beiden klassischen Kupferbrennblasen aus der schottischen Kupferschmiede Forsyths gebrannt.
Die Angaben zur Kapazität der Brennblasen auf der Tour widersprechen allerdings denen auf der Website.
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Was uns allerdings neben dem Foto-Verbot des Produktionsprozesses gestört hat, ist die Tatsache, dass die Brennerei gar keine Lagerhäuser vor Ort hat. Aus welchem Grund Mossburn Distillers sich entschieden haben, keine Lagerhäuser auf Skye zu bauen, hat sich uns nicht erschlossen.
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In jedem Fall schießt sich die Brennerei hier ins eigene Knie, denn da büßt der spätere „Insel-Whisky“ von Torabhaig massiv an Glaubwürdigkeit ein, da er, für jeden Besucher ersichtlich, schlichtweg gar nicht auf der Insel reift. Die überall in Szene gesetzten Fässer sind nur Dekoration.
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Zwar ist es, besonders bei größeren Brennereien, gängige Praxis nicht den gesamten Whisky vor Ort  zu lagern, dass sich aber eine Brennerei gänzlich gegen die Reifung für Ort entscheidet, ist schon ziemlich eigenartig.
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Die Tour startet in dem Souvenir-Shop, vor der Treppe zu der eigentlichen Produktionsstätte. Dauer ist zwischen 45 und 60 Minuten. 
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Kostenpunkt pro Person 10 £ , wovon 5 Euro als Gutschein bei einem späteren Kauf verrechnet werden. 
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Das ist nicht teuer, zumal es im Tastingroom ja auch noch eine Probe zur Verkostung gibt.
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Die Tour ist gut, aber noch ausbaufähig. Bei dem Preis macht man aber nichts verkehrt und die kleinen Gruppen sind sehr angenehm.
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Das Wetter will einfach nicht besser werden - jetzt zieht auch noch Sturm auf ...
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Wir machen uns auf den Weg in Richtung Cottage und stoppen noch einmal auf halben Weg.
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Fährt man über die A 87 von der Isle of Skye oder auf die Insel, dann kommt man unweigerlich an einer malerischen Straßenkreuzung mit einer Bilderbuchbrücke vorbei: der Sligachan Bridge.
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Sligachan wird in etwa „Schligachen“ ausgesprochen und bedeutet so viel wie „Platz der kleinen Muscheln“. Im nahen Loch gab es wohl viele davon.  
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Die pittoreske Steinbrücke über den Sligachan River gibt mit den schroffen Bergen im Hintergrund ein ganz hervorragendes Foto-Motiv ab. Alleine dafür lohnt sich ein Halt.
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Die Sligachan Old Bridge wurde zwischen 1810 und 1818 von Ingenieur Thomas Telford gebaut.
Die Steinbrücke besteht aus drei Bögen, die jedoch ungleich groß sind. Die Brücke ist einspurig und hat einen für die Zeit charakteristischen Buckel über dem Mittelbogen.
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Die Brücke ist nur noch für Fußgänger und Radfahrer zugänglich, nachdem parallel dazu eine neue Straßenbrücke auf der A87 gebaut wurde.  
Das erste Gasthaus an dieser Stelle soll bereits um 1700 herum entstanden sein. Das “neue” Hotel wurde im Jahre 1830 gebaut und dient seitdem als Ausgangspunkt für Wanderer.
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Und natürlich – wir sind ja schließlich in Schottland – hat Sligachan auch eine zünftige Feengeschichte zu bieten.
Diese Geschichte beginnt mit Scáthach, der wildesten Kriegerin Schottlands. Es wird angenommen, dass sie in Dunscaith Castle lebte, das sich in Tokavaig im Süden der Insel befindet. Scáthach war stark und konnte jeden Mann im Kampf schlagen. Bald verbreiteten sich Gerüchte über ihre Stärke und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie von der berühmten irischen Kriegerin Cú Chulainn herausgefordert wurde.
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Entschlossen, seine Stärke zu beweisen, segelte er nach Skye, um Scáthach zu besiegen. Nach seiner Ankunft traf er eine von Scáthachs Töchtern und forderte sie auf, ihre Mutter zum Kampf mitzubringen. Er zielte darauf ab, Scáthach zu vernichten und allen Zweiflern seine Stärke zu beweisen.
Obwohl Cú Chulainn ein halber Gott mit der Stärke von tausend Elefanten ausgestattet war, war das Paar ebenbürtig und wochenlang tobte ein erbitterter Kampf. Die beiden Krieger waren so stark, dass ihre vernichtenden Schläge die ganze Landschaft veränderten. Die Erde bebte, als Täler und Berge entstanden.
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Es schien, als würde der Kampf nie enden und es wurde schnell klar, dass es nur einen Weg gab, dieses Verfahren zu beenden: einen Kampf auf Leben und Tod. Scáthachs Tochter war verzweifelt und sah keine Möglichkeit, dass ihre Mutter den Kampf gewinnen könnte. Sie floh und rannte zum Fluss Sligachan. Hier entleerte sie sich der Tränen, während sie darum bat, die Kämpfe zu beenden.
Ohne ihr Wissen fungiert das Wasser als Tor zwischen unserer Welt und der Feenwelt. Ihre Schreie waren so bitter, dass das Geräusch durch das Portal drang und die magischen Wesen beschlossen, ihr zu helfen. Sie befahlen der Tochter, ihren Kopf sieben Sekunden lang unter die Wasseroberfläche zu tauchen, um ihr mitzuteilen, wie sie die Gewalt beenden könnte. Sie tat, was von ihr verlangt wurde, und tauchte erleuchtet aus dem Fluss auf.
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Da sie wusste, dass die Zeit drängte, sprintete die Tochter um die Insel herum und sammelte alles, von Nüssen bis hin zu Kräutern. Als sie nach Hause zurückkehrte, kochte sie alles, was sie gesammelt hatte, in einer herzhaften Brühe. Als der Duft des Essens in die Luft stieg, fächerte die Tochter den Rauch auf, weil sie wusste, dass der Wind ihn einfangen würde.
Das köstliche Essen in der Ferne riechend, kämpften die Krieger weiter, bis ihr Hunger unerträglich wurde. Es war Wochen her, seit sie gegessen hatten. Die Krieger erklärten sich bereit, eine Pause vom Kampf für eine Essenspause einzulegen, und machten sich auf den Weg zu Scáthachs Haus.
Nachdem sie von der Tochter begrüßt worden waren, feierten beide Krieger zusammen. Es war diese Mahlzeit, die das Ende der Kämpfe markieren würde, so wie es die Feen vorhergesagt hatten. Durch das Essen in Scáthachs Haus war Cú Chulainn zu einem Gast geworden, und daher konnte keiner der Krieger den anderen mehr verletzen. Der Kampf war vorbei.
Die Legende besagt, dass die Schönheit von Scáthachs Tochter und die Tränen, die sie im Fluss vergoss, bedeuten, dass jedem, der mutig genug ist, sein Gesicht ins Wasser zu tauchen, von den Feen ewige Schönheit verliehen wird. Die Suche nach ewiger Schönheit an der Sligachan Bridge ist zwar nicht gerade angenehm, aber bei weitem nicht so strafend, wie Dorian Gray!
Und hier kommt die Gebrauchsanweisung dazu: man muss das Gesicht mindestens 7 Sekunden lang in den Fluss tauchen und tatsächlich auch vollständig eintauchen. Dazu muss man wirklich runter auf die Knie. Wie zu erwarten, ist das Wasser absolut eiskalt.
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Danach darf man sich auch nicht das Gesicht abtrocknen, sonst funktioniert die Feenmagie nicht! Damit die ewige Schönheit greift, muss man abwarten, bis das Gesicht auf natürliche Weise getrocknet ist.
Mich beschleicht allerdings der Verdacht, die Einheimischen haben sich diese Story zu ihrer eigenen Belustigung ausgedacht, um die Touristen dort würdelos herumrutschen zu sehen. Trotzdem hat ein bisschen Magie noch niemandem geschadet, oder? Ich gehe aber sicherheitshalber weiter zur Kosmetik...
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Unweit der Brücke befindet sich seit September 2020 eine vom lokalen Künstler Stephen Tinney geschaffene Bronzeskulptur. Sie zeigt den in Sconser geborenen Kleinbauern John Mackenzie sitzend und Professor Norman Collie stehend.
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Mackenzie – der erste britische professionelle Bergführer alpinen Standards – bildete mit seinem großartigen Freund Collie eine fruchtbare Kletterpartnerschaft, die 50 Jahre andauerte, während der sie viele der Cuillin-Gipfel kartierten und benannten.
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Professor John Norman Collie war ein englischer Wissenschaftler, Bergsteiger und Entdecker. Collies hat seine berufliche Laufbahn als Wissenschaftler verbracht, aber seine Berufung war Bergsteigen.
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1895 begaben sich Collie, Mummery und sein Mitkletterer Geoffrey Hastings in die Himalaya-Kette, um den weltweit ersten Versuch auf einem 8.000 Meter hohen Himalaya-Gipfel, Nanga Parbat, zu unternehmen. 
Sie waren ihrer Zeit um Jahre voraus, und der Berg forderte das erste seiner vielen Opfer: Mummery und zwei Gurkhas, Ragobir und Goman Singh, wurden von einer Lawine getötet und nie wieder gesehen. Die Geschichte dieser katastrophalen Expedition wird in Collies Buch erzählt. Vom Himalaya nach Skye.
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Collie ging 1929 in den Ruhestand und verbrachte danach seine Sommer in Skye. Er starb im November 1942 in Sligachan an einer Lungenentzündung, aus diesem Grund wurde hier Standpunkt für das Denkmal gewählt.
Jetzt geht es aber wirklich zurück ins schöne Cottage ...
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nekolein-on-bricks · 2 years ago
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Der Saal und das Dach des Aufgangs
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Viel Veränderung sieht man von diesem Blickwinkel aus nicht. Der Kamin und eine Hälfte der Außenmauern sind fertig. Man erkennt am Teppich(?) gut wo die Burgkapelle hinkommt.
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Der fertige Aufgang versteckt sich auf der Rückseite.
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Ein kurzer Blick auf den Kamin und die Innenseite der Saalfenster.
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kaengsy · 6 years ago
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Im Gefängnismuseum Hoa Lo
Die Schrecken der französischen Kolonialzeit
Bisher wusste ich kaum etwas darüber, wie die Franzosen als Kolonialisten in Indochina gewütet haben. Im Hoa Lo Museum von Hanoi bekommt man davon aber einen starken Eindruck.
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Dieses Gefängnis wurde 1896 von der französischen Kolonialregierung auf dem Gelände des Dorfes Phu Khanh errichtet. Dessen Handwerker waren berühmt für die Fähigkeit, Terre Quite herzustellen. Daraus wurde zwischen Teegeschirren und Fußbodenbelägen alles mögliche produziert, auch für den Kaiserlichen Hof. Die Dorfbewohner genossen deshalb ein gutes Leben.
Aufgrund der zum Brennen der Erden verwendeten Öfen war Phu Khanh auch als „Village des fours“ bekannt, was auch vietnamesisch „Hoa Lo“ heißt.
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Als die Franzosen beschlossen, an dieser Stelle ein „Maison Centrale“ als Zuchthaus für politische Gefangene einzurichten, mussten alle Dorfbewohner dafür weichen. Sie wurden, mitsamt der dort befindlichen Pagoden, an verschiedene Stellen umgesiedelt. Zwei Pagoden wurden dabei von den Franzosen vollständig zerstört.
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Auf einer Grundfläche von 13.000 Quadratmeten entstand hier das größte und best gesicherte Gefängnis von ganz Indochina . Ein amerikanisches Luftbild aus dem Jahre 1970 lässt noch erahnen, wie das Original ausgesehen hat.
Mögen die Außenmauern und ihr ockerfarbener Anstrich auch einen fast wohnlichen Eindruck erzeugen, so sah es im Inneren des Zuchthauses ganz anders aus:
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Die Gefangenen waren auf harten Gemeinschaftspritschen in Gruppen von jeweis 10 Mann untergebracht. Die Füße (bzw. ein Fuß) wurden ständig eingezwängt, so dass eine freie Bewegung unmöglich war. Die Wände diese Gemeinschaftszellen waren schwarz, mit Teer bestrichen. Ebenso die Böden und unteren Teile der Gänge im Gefangenentrakt des Gebäudes. Die Häftlinge sollten damit demoralisiert werden und das Gefühl haben, in einem Sarg zu sein.
Das Perfide der Unterbringung: die Gemeinschaftspritsche hatte eine leichte Neigung zur Wand. Wenn sich die Gefangenen darauf hinlegten, um zu schlafen, kam es zu einem Blutstau im Kopf. Viele der Häftlinge erkrankten so an Ödemen und anderen Folgeerscheinungen.
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Ganz besonders finster - im wahrsten Sinn des Wortes - müssen die Zustände im Frauentrakt gewesen sein. Hier herrschten schlimmste hygienische Zustande. Statt einer Latrine gab es in einer Ecke des Raumes nur ein Loch im Boden. Die Todesrate der weiblichen Häftline lag bei 30%. Und: die Frauen waren, soweit sie Kinder hatten, gemeinsam mit diesen untergebracht.
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In dem Zuchthaus waren auch zwei Guillotinen augfestellt, hier kamen regelmäßig Todesurteile zu Vollstreckung,
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die Köpfe der unglücklichen Opfer wurden dann in Bambuskörben im Hof des Gebäudes zur Schau gestellt.
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Kleinere Zellen existierten nur im Todestrakt des Gebäudes. Hier waren jeweils zwei Gefangene eingesperrt, die Füße vollständig in Schienen gefesselt. Auf der Außenwand war die Belegung markiert. Zelle 13, Belegung 2 Personen.
Die Nutzung des Maison Centrale als politisches Gefängnis endete erst mit der Unabhängigkeit Vietnams in den 1950er Jahren. Im folgenden Vietnamkrieg mit Amerika bekam es dann eine etwas andere Verwendung. Hier wurden einige amerikanische Soldaten als Kriegsgefangene untergebracht - wenn auch mit relativen Freiheiten.
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Die Amerkaner gaben dem Hoa Lo Gefängnis so den Spitznamen „Hanoi Hilton“. Bekanntester Häftling war der kürzlich verstorbene US-Senator George McCain, ein erbitterter Gegner des amtierenden Präsidenten. Im Museum ist seine damalige Pilotenmontur ausgestellt und auch sein Fallschirm.
Nachtrag:
Bei meinem Besuch der alten kaiserlichen Zitadelle entdecke ich späte ein Foto, das den Tag der Befreiung der Insassen des Kolonialgefängnisses zeigt:
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Am 09.10. 1954 kamen Truppen des Vietkong, um hier die Tore zu öffnen...
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lifesamarize · 2 years ago
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The Grand Tour
29.11.2022 – Kambodscha, Siem Reap [Tobi]:
Weil wir gestern unsere Fahrräder zurück gaben waren wir heute wieder Fußgänger und wurden natürlich wieder von jedem Tuk-Tuk Fahrer angesprochen. Doch wie immer liefen wir. Erstmal gönnten wir uns zum Frühstück Pasta und Pizza (sind nach dem Eis auf den italienischen Geschmack gekommen), dann gingen wir zu Ellis ehemaligen Hostel, weil unsere Grand Tour zu den äußeren Tempeln dort starten würde.
Wir warteten vor Ort auf den Beginn mit anderen Teilnehmern und wurden dann von zwei Tuk-Tuks des Hostels abgeholt. Mit einem anderen Mädel saßen wir in dem kleinen Gefährt und fuhren los.
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Nach nicht einmal 5 Minuten im Tuk-Tuk begann es zu regnen. Und das heftig. Also wirklich sehr heftig. Der Fahrer sprang von seinem Roller ab und schloss die seitlichen Planen unserer Kabine, erst dann packte er sich in ein Regencape. Trotz der Überflutung fuhr er weiter und wir bangten um unsere große Tour. Würden wir den Tag komplett im Regen verbringen müssen? Dann wird die Kamera aber das Tuk-Tuk nicht verlassen und wir selbst nur in Regencapes schnell umherstreifen. Der Regen schien nicht nachzulassen. Erst als wir kurz vor unserem Ziel waren verschwand der Regen und die Sonne ließ sich ab und an blicken.
Am Ziel angekommen, starteten wir am Tempel Pre Rup. Auch dies war ein pyramidenförmiger Tempel mit hoher Plattform, die wir bestiegen.
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Als wir oben ankamen, fielen sie wieder, die Regentropfen. Komplett in Folie eingetütet schlichen wir also durch den nassen Tempel. Immerhin ließ der Regen nach einiger Zeit nach und wir konnten uns langsam bei diesem Besuch wieder herausschälen.
Dieser Tempel ist übrigens für Dreharbeiten des Films Tomb Rider bekannt. Da landet Angelina Jolie mit einem Land Rover per Fallschirm auf der Tempelplattform. Wie sie da aber runter kam, wurde nicht gezeigt, ich hätte das ja nicht mit Debby versucht.
Weiter ging es mit unserem Tuk-Tuk zum nächsten Tempel: Ta Som
Dieser wurde Samas Lieblingstempel. War er sehr verwunschen im Grün gelegen und recht klein. Ich hatte gelesen, dass sich eine Restauration nicht lohnt und sie den derzeitigen Zustand mit den Pflanzen erhalten würden. Dieser Tempel war flach gehalten. Hier gab es keine weiteren Plattformen, die man besteigen konnte.
Man konnte nur durchlaufen. Der Tempel führte in einer Flucht vom vorderen zum hinteren Ausgang. Man stieg jedes Mal durch ein Gebäude hindurch, um den hinteren Ausgang zu erreichen.
Sobald man aus den einzelnen Gebäuden herauskam, eröffnete sich ein kleiner Hof. Es sah wirklich schön aus, wie der Dschungel sich seinen Platz zurück erkämpft hat. Dadurch dass es vor wenigen Momenten noch geregnet hatte, ergab sich eine besondere Stimmung im Tempel. Fast schon wie eine Höhle, die man zum ersten Mal erkundet.
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Wir fuhren weiter. Als nächstes folgte etwas ganz Anderes. Die Sonne war mittlerweile wieder rausgekommen und begrüßte uns bei einem gigantischen Wasserbecken mit Steg zu einer Insel in der Mitte. Der Neap Poan. Das war lediglich eine Wasseranlage mit einer künstlichen Insel. Es fehlte nur der Springbrunnen, dann hätte ich mich wie in Frankreich gefühlt. Es war alles sehr schlicht, doch die symmetrischen Becken auf der Insel, die drum herum lagen, waren natürlich wieder einmal beeindruckend.
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Nun machten wir uns weiter und schlossen den großen Bogen von Osten her mit dem Tempel Preah Khan.
Dieser Tempel war ebenfalls ebenerdig, bot aber ein großes verzweigtes Areal. Natürlich stoß ich mir hier wieder die Füße an, aber für die Gerechtigkeit versank Sama mit dem kompletten Fuß im Schlamm. Ich spazierte nämlich um die Außenmauern der Anlage, da sie sehr schön bewachsen waren und landete irgendwann auf einem Trampelpfad, der sehr schlammig wurde. Sama folgte mir und einige Andere taten es ihr gleich und so ging eine kleine Rotte den sehr selten genutzten Weg entlang. Sama rutschte beim herum stelzen ab und landete mit dem Fuß komplett drin. Als sie den Flip-Flip herauszog, gab es ein wunderbares Schnalz-Geräusch und brachte mich zum lachen. Leider fanden die Moskitos den Weg ebenfalls sehr schön und lauerten massenweise im Dickicht auf uns. Also schnell wieder in die Anlage.
Dieser Tempel ist bekannt für die Bäume, die mit ihren Wurzeln auf seinen Mauern wachsen. Leider war der schönere von beiden oben abgeschnitten worden und sah nun nicht mehr so beeindruckend aus. Er musste wohl dem Schutz des Mauerwerkes weichen. Verständlich.
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Als Abschluss unserer Tour ging es zum Sonnenuntergang am Phnom Bakheng, im Süden von Angkor Thom, welches wir durchfuhren.
Anscheinend ist das DER Ort für Sonnenuntergänge. Menschenmassen wanderten mit uns den Hügel hinauf und versammelten sich auf der Plattform des Tempels. Dieser Tempel war meiner Meinung nach der langweiligste. Es gab nur die obere Plattform wieder auf einer Pyramide, aber kaum Verzierungen oder Statuen. Lediglich konnten wir, und die anderen hunderten Menschen, den Sonnenuntergang über den Wäldern beobachten. Möglicherweise machte aber auch diese Massenansammlung den Tempel so unattraktiv für mich. Aber auch das musste ich mal durchmachen. Immerhin konnten wir an einer Ecke ein kleines Sitzplätzchen ergattern. Denn sitzen war an den Kanten selbst verboten, wieder zum Schutz der Mauern. Und in zweiter oder dritter Reihe sitzend, konnte man natürlich nichts mehr von der Sonne und dem Horizont sehen. Also Glück gehabt.
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Mit Kopflampe ging es dann wieder abwärts und zum Hostel. Große Tour beendet. Vom Tropenguss bis hin zum Sonnenschein. Das Wetter ist hier extrem wechselhaft und ich hab es aufgegeben den Wetterbericht zu lesen. Es kommt nämlich sowieso immer anders.
Am Abend packten wir wieder unsere Rucksäcke und stellten uns die Wecker wieder einmal auf 5.00 Uhr. Es würde weitergehen. Nach sechs Nächten und vier Tagen in Angkor verlassen wir Siem Reap.
Doch wir müssen sagen, dass sich die Zeit hier sehr gelohnt hat. Es ist beeindruckend gewesen, diese Anlagen sehen zu können. Auch waren wir froh, uns für die ersten drei Tage das Fahrrad als Fortbewegungsmittel ausgewählt zu haben. Denn so haben wir die Anlage viel intensiver wahrnehmen können. Zwar war es auch mal schön mit dem Tuk-Tuk zu fahren (besonders bei diesem Wetter), allerdings verpasste man so viele Feinheiten dabei. Das beeindruckende Nordtor kam bei der Tuk Tuk Fahrt gar nicht wirklich zur Geltung. Von daher alles richtig gemacht! 😊
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Unsere heutige Tour in gelb markiert. Hier sieht man jetzt auch Mal was wir alles von Angkor Wat gesehen haben und wie riesig das Gelände einfach ist.
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