#Andreas Jandl
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»Ein Berufswechsel wäre das Naheliegendste«
Andreas Jandl (49) übersetzt aus dem Französischen und Englischen, ist mehrfach ausgezeichnet und als zweiter Vorsitzender des VdÜ absoluter Branchenkenner. Miserable Honorare, fehlender Nachwuchs & drohende Altersarmut bringen die Branche in Schieflage.
Andreas Jandl (49) übersetzt nicht nur schon eine gefühlte Ewigkeit aus dem Französischen und Englischen, sondern ist auch zweiter Vorsitzender des Verbands deutschsprachiger Übersetzer:innen VdÜ. Er ist Mentor für das Goldschmidt-Programm und erhielt 2021 den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis für sein Gesamtwerk. Doch von Anerkennung allein kann der dreifache Familienvater nicht leben. Die…
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Anfang Juni 2023
Fortschritte beim Waschen des Fuchses
Im Januar 2017 habe ich zum ersten Mal einen Absatz aus J.A. Bakers “The Peregrine” automatisch übersetzen lassen. Hier noch mal eine Übersicht über die Entwicklung:
Die Originalstelle: “I have always longed to be a part of the outward life, to be out there at the edge of things, to let the human taint wash away in emptiness and silence as the fox sloughs his smell into the cold unworldliness of water; to return to the town as a stranger. Wandering flushes a glory that fades with arrival.”
Die offizielle Übersetzung von Andreas Jandl und Frank Sievers: “Ich habe mich immer danach gesehnt, Teil dieses Lebens, dieses Außen zu sein, dort draußen am Rande der Dinge zu stehen, den menschlichen Firnis mit Leere und Stille von mir abzuspülen, so wie der Fuchs sich in der kalten Weltlosigkeit des Wassers seines Geruchs entledigt, um als Unbekannter in die Stadt zurückzukehren. Das Wandern hat einen Glanz, der mit der Ankunft verblasst.”
Schön, aber nicht perfekt: Ein taint ist ein Makel, also eher das Gegenteil von einem Firnis, es ist unklar, ob der in die Stadt zurückkehrende Unbekannte der Fuchs ist oder der Erzähler, es geht auch gar nicht um Unbekanntheit (also die Perspektive der anderen Menschen, die einen nicht erkennen), sondern um Fremdheit (also die eigene Perspektive: Der Erzähler fühlt sich fremd). Das flushes im letzten Satz bleibt unübersetzt.
Google Translate bis Ende 2016: “Ich habe immer ein Teil des äußeren Lebens, sehnte sich erwiesen, am Rand von Dingen, dort zu sein, um die menschliche Makel lassen wegwaschen in Leere und Stille, als der Fuchs seinen Geruch in die kalte unworldliness Wasser abgestoßen …” (Hier fehlt leider das Ende, mehr bekam ich zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu sehen von der Vergangenheit.)
Google Translate Januar 2017: “Ich habe immer danach gesehnt, ein Teil des äußeren Lebens zu sein, draußen am Rande der Dinge zu sein, um die menschliche Schande in der Leere und Stille wegzulassen, während der Fuchs seinen Geruch in die kalte Unweltlichkeit des Wassers schäumt; Als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Wandern spült eine Herrlichkeit, die mit Ankunft verblasst.”
Viel besser als ein paar Wochen vorher und auf seine eigene Art reizvoll zu lesen, aber schon noch ziemlich falsch.
DeepL 2017: “Ich habe mich immer danach gesehnt, ein Teil des äußeren Lebens zu sein, da draußen am Rande der Dinge zu sein, den menschlichen Fleck in Leere und Stille wegspülen zu lassen, als der Fuchs seinen Geruch in die kalte Weltlichkeit des Wassers drückt; als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Wandernd ergießt sich eine Herrlichkeit, die mit der Ankunft verblasst.”
Google Translate Oktober 2018: “Ich habe mich immer danach gesehnt, ein Teil des äußeren Lebens zu sein, draußen am Rande der Dinge zu sein, den menschlichen Makel in der Leere und Stille verschwinden zu lassen, während der Fuchs seinen Geruch in die kalte Weltlosigkeit des Wassers verströmt; als Fremder in die Stadt zurückkehren. Wandering spült einen Ruhm, der mit der Ankunft verblasst.”
Später habe ich den Text noch mehrmals für meinen Bot (bei Twitter / bei Mastodon) “Der Wanderfelsen” übersetzen lassen. Deshalb gibt es in meinem Archiv noch ein paar Zwischenstände der automatischen Übersetzung:
DeepL Oktober 2018: “Ich habe mich immer danach gesehnt, ein Teil des äußeren Lebens zu sein, da draußen am Rande der Dinge zu sein, die menschlichen Tücken in Leere und Stille abspülen zu lassen, während der Fuchs seinen Geruch in die kalte Welt des Wassers schleicht; als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Wandern errötet eine Herrlichkeit, die mit der Ankunft verblasst.”
Google Translate Juni 2019: “Ich habe mich immer danach gesehnt, ein Teil des äußeren Lebens zu sein, da draußen am Rande der Dinge zu sein, den menschlichen Schmutz in Leere und Stille abwaschen zu lassen, während der Fuchs seinen Geruch in die kalte, weltfremde Wasserwelt eintaucht. als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Das Wandern errötet einen Ruhm, der mit der Ankunft verblasst.”
DeepL Februar 2020: “Ich habe mich immer danach gesehnt, Teil des äußeren Lebens zu sein, dort draußen am Rande der Dinge zu sein, den menschlichen Makel in Leere und Stille wegspülen zu lassen, wenn der Fuchs seinen Geruch in die kalte Weltfremdheit des Wassers abgibt; als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Das Wandern spült eine Herrlichkeit aus, die mit der Ankunft verblasst.”
Anfang Juni 2023 lese ich bei Reddit, dass ChatGPT (das in der kostenlosen Version auf GPT-3.5 basiert) inzwischen besser übersetzen kann als Google Translate, und ich lege ihm meinen Testtext vor:
"Ich habe immer danach gestrebt, ein Teil des äußeren Lebens zu sein, dort draußen am Rand der Dinge zu sein, um die menschliche Beeinflussung in Leere und Stille abzuspülen, während der Fuchs seinen Geruch in die kalte Unwirklichkeit des Wassers abstreift; als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Das Umherwandern lässt eine Herrlichkeit aufleuchten, die mit der Ankunft verblasst."
Manches ist schlechter als bei den bisherigen Varianten. “Ich habe mich immer danach gesehnt” war besser als das Streben hier. “Die menschliche Beeinflussung” ist schlechter als der menschliche Makel. In der Fuchsbeschreibung sind Jandl/Sievert weiterhin ungeschlagen. Der Fuchsanschluss mit “während” ist hier außerdem falsch. Aber hier ist klar, wer in die Stadt zurückkehrt, und dass er es als Fremder tut statt als Unbekannter. Der letzte Satz ist zwar immer noch nicht perfekt, aber die Lösung mit Aufleuchten und Verblassen ist bisher die beste. Man könnte jetzt aus allen diesen Versionen eine herstellen, zum Beispiel so:
“Ich habe mich immer danach gesehnt, Teil dieses Lebens, dieses Außen zu sein, dort draußen am Rande der Dinge zu stehen, den menschlichen Makel mit Leere und Stille von mir abzuspülen, so wie der Fuchs sich in der kalten Weltlosigkeit des Wassers seines Geruchs entledigt; als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Das Wandern lässt einen Glanz aufleuchten, der mit der Ankunft verblasst.”
Für “the outward life” fehlt immer noch eine gute Lösung, und mit der Abspülsituation bin ich auch noch nicht ganz zufrieden. Aber vielleicht fällt ja der nächsten GPT-Version was ein.
(Kathrin Passig)
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humanistää!
mit englischen Übertiteln bei ausgewählten Terminen Der höhere, sprachverliebte Blödsinn mit wunderbar choreographierten Verrenkungen. Eingeladen zum 59. Berliner Theatertreffen.Ausgezeichnet mit dem Nestroy-Preis 2022 in drei Kategorien: - Beste Aufführung im Deutschsprachigen Raum, - Beste Regie, - Bester Schauspieler Wieder aufgenommen vom Volkstheater mit Terminen am - 02.10.24,19:30 - 23.12.24,19:30 - 26.12.24,18:00 - 13.05.25,19:30 Die Presseabteilung des Volkstheaters hat uns zwei Karten für den 02.10.2024 geschenkt, die wir gerne weitergeben werden. Den Wunsch bitte per Mail an [email protected] senden. „deutschen sprach sein ein kulturensprach / sein ein alt alt kulturensprach. deutschen literaturen sein ein kulturenliteraturen / ein ganz groß kulturenliteraturen.“ Ein hochdekorierter Geschichtsprofessor und ein Künstler von internationalem Renommee begegnen und verbrüdern sich: Sie lobpreisen die deutsch-österreichische Kulturgeschichte, beweihräuchern gegenseitig ihr Wissen, und sind sich einig, dass sie bestens das Geistesleben repräsentieren – schließlich haben sie ja beide bereits einen Nobelpreis erhalten. Auch das Auftauchen einer schwangeren Frau in einer Notsituation lenkt allenfalls kurz ab: Zu wichtig sind der Geltungsdrang und die Freude am elitären Urteil. Doch je länger die Hymnen auf Mitmenschlichkeit, Tradition und Kunsthandwerk fortdauern, desto bedrohlicher beginnt ihr Elfenbeinturm zu schwanken… Ernst Jandls Erfolgsstück, der Einakter DIE HUMANISTEN (1976 in Graz uraufgeführt) ist typisch für sein Werk: Hochmusikalisch und bitterböse rechnet es mit gesellschaftlichen Altlasten ab, dabei voller Klarheit, Hintersinn und Witz. Und natürlich spielen wie bei wohl allen Jandl-Texten die Sprache und das Sprechen selbst die Hauptrolle: Sprache wird zum lebendigen Akteur, durch ihre Verfremdung und Verstümmelung ermöglicht sie neue Wirklichkeiten. Ob nun in seinen verstreuten HUMANISTEN, im wehmütig-humorvollen Künstlerdrama AUS DER FREMDE oder im ausufernden lyrischen Werk – in den auseinanderstrebenden, frei flottierenden Sprachgebäuden Jandls kann die Welt endlich so dargestellt werden, wie man* selbst ihr immer wieder begegnet: als expressive Aneinanderreihung von Sinneseindrücken, als fragmentarisches Erleben von Gesellschaft, als trügerisches Wandeln zwischen Melancholie und Komik. Die mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladene Regisseurin Claudia Bauer inszeniert in ihrer allerersten Wiener Arbeit ebendiesen unverwechselbaren Jandl-Sound – unterstützt von einer eigens für die Inszenierung entstandenen Komposition von Peer Baierlein. humanistää! – das ist ein Schlachtruf, eine Drohung, ein Kompliment. humanistää!– das ist bildgewaltiges Musiktheater, verwilderte Sprechoper, irrwitzige Groteske. Garantiert ohne ottos mops. Besetzung mit Elias Eilinghoff, Evi Kehrstephan, Bettina Lieder, Hasti Molavian, Nick Romeo Reimann, Julia Franz Richter, Uwe Rohbeck, Samouil Stoyanov | Musiker Igor Gross, Lukas Lauermann | Dirigat Clara Wagsteiner | Live Kamera Thomas Barcal | Regie Claudia Bauer | Bühne Patricia Talacko | Kostüm Andreas Auerbach | Komposition und musikalische Leitung Peer Baierlein | Lightdesign Paul Grilj | Sounddesign Sebastian Hartl | Dramaturgie Matthias Seier Trailer https://www.youtube.com/watch?v=7bI68pSNn8M Pressestimmen Körpertheater mit viel Witz: Das Volkstheater startet mit einem fulminanten Ernst Jandl-Abend durch! Karin Cerny, profil Tosender Applaus und eine unbedingte Empfehlung Bernedette Lietzow, Tiroler Tageszeitung Die Premiere von 'humanistää!' geriet zu einem Triumph. So vergnüglich, gescheit und virtuos hat man die Sprachkunst Jandls schon lange nicht mehr geboten bekommen. Patric Blaser, Die Furche Ein fabelhaftes Komödiantenensemble. Wie sehr Sprache und Sprechen auch Körpergeburten sind, zeigt Claudia Bauers Inszenierung, die eingeschworene Jandl-Fans mit Komödienfreunden im Allgemeinen vereinen könnte. Margarete Affenzeller, Der Standard Ein Fest für Jandl, ein munteres Ringen um Form, ein großer Theaterspaß - und hoffentlich der Ausgangspunkt einer Jandl-Renaissance! (…) Jandls einziges abendfüllendes Stück AUS DER FREMDE zählt mithin zum Besten, was die Dramenliteratur des 20. Jahrhunderts zu bieten hat. Beleg dafür? Derzeit am Wiener Volkstheater! Petra Paterno, Wiener Zeitung Theater, das derart elektrisiert und zu so langem Jubel hinreißt, ist rar. Der Abend ist gerade auf der Textebene enorm präzise gearbeitet, vibriert vor Musikalität, Rhythmus, Energie. Ute Baumhackl, Kleine Zeitung Starkes Ensemble, mitreißender Sound. Das Wien-Debüt von Claudia Bauer kann sich sehen lassen, das Volkstheater hat mit "humanistää!" mit ziemlicher Sicherheit einen Hit. Lang anhaltender Jubel. Sonja Harter, APA Famoser Quatsch, bildgewaltiges Musiktheater, beeindruckend beklemmend. Jandls Arbeit an der Sprache als ein "Nie wieder" ernst und als einen unmöglichen Neuanfang komisch zu nehmen – das gelingt diesem Theaterabend und das ist ganz schön schön. Theresa Gindlstrasser, nachtkritik.de Ein wilder, geistreicher, höchst vergnüglicher Ritt durch das Werk von Ernst Jandl. Julia Fellerer, ORF Wie bei Ernst Jandls Lyrik versteht man auch bei dieser Arbeit am meisten, wenn man sie auf sich wirken lässt, wenn man genussvoll hinhört und hinsieht. Der Witz entsteht hier auf den falschen Fährten, und während man noch kopfschüttelnd lacht, hat man schon kapiert, dass dieser Nonsens keiner ist, sondern sehr viel von uns erzählt. »humanistäa!«, das heißt auch, dass wir uns, ohne den Humor zu verlieren, mit der menschlichen Stupidität konfrontieren lassen dürfen. (…) Selten bekommt man die Möglichkeit, so unterhaltsame, in ihrer unvergleichlichen Artistik einfach schöne Vorstellungen zu sehen, die hochtrabende intellektuelle Auseinandersetzungen und politischen Charakter nicht einfach nur behaupten. So macht Theater, man traut es sich kaum zu sagen, einfach Spaß, und etwas klüger geht man danach trotzdem nach Hause. Barbara Behrendt, rbb Kulturradio Die Regisseurin Claudia Bauer und ihr Ensemble vom Volkstheater Wien machen mit Ernst Jandl gute Laune in der Daseins- und Theaterdepression. Spielen hilft! Ulrich Seidler, Berliner Zeitung The single most astonishing show on a traditional stage is Claudia Bauer’s humanistää!, a surreal and dazzlingly inventive exploration of poetic and dramatic texts by the experimental Austrian writer Ernst Jandl. (…) Bauer is one of Germany’s leading directors, and she created this breathtaking theatrical immersion in Jandl’s playful linguistic cosmos at the Volkstheater in the poet’s native Vienna. (…) Bauer complements the torrent of highly musical texts with startling visuals and energetic performances that beautifully match the rhythm of Jandl’s sound poems. Eight actors perform vigorous and highly choreographed pantomimes and dances amid Patricia Talacko’s shape-shifting set, which is spectacularly lit by Paul Grilj. Throughout, Peer Baierlein’s propulsive music, performed live, accompanies the performers as both their bodies and their voices twist through Jandl’s linguistic games. Eric Zielke, neues deutschland Es ist eine große Wohltat, bei all dem so um Relevanz bemühten, angestrengten Theater unserer Tage einen solchen Sprachkünstler auf der Bühne zu erleben, der die vordergründige Relevanz überhaupt nicht nötig hat. A. J. Goldmann, The New York Times Dass Theater sogar Spaß machen kann, beweist Claudia Bauer mit ihrer furioser Liebeserklärung an Ernst Jandls Sprachspiele, eine Co-Alkoholiker-, Künstler- und Lebenskünstler-Komödie im Konjunktiv mit dem schönen Titel "humanistää!". Schon für diesen tollen Abend hat sich der ganze Aufwand gelohnt. Peter Laudenbach, Süddeutsche Zeitung Read the full article
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Am 7./8.11.23 ging es im Literaturforum im Brechthaus in Berlin um Weirde Grenzerfahrungen in der Literatur. Am 8.11. habe ich die Veranstaltung mit Robert Macfarlane via Zoom/Andreas Jandl, Rudi Nuss, Hanna Hamel und Hendrik Otremba moderiert. Hier der Mitschnitt vom 2. Tag.
Unter https://lfbrecht.de/mediathek/was-ist-weird-an-weird-fiction/ könnt ihr euch Teil 1 der Reihe anschauen mit Charlotte Krafft, Anja Kümmel, Joachim Kalka und Juan S. Guse, moderiert von Sascha Ehlert.
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Das besondere Gedicht
Das verzehrte Herz
Ich will dir sagen, diesen Herbst wird der Zug für mich
abgefahren sein, doch das lange noch sichtbare Schlusssignal
wird mich trösten
um dir zu sagen: suchst du verirrte Stunden
schau im Wald nach und in seiner Pelzkiste
sowie im surrenden Kühlschrank
ich trage deinen Kuss auf meiner Schulter im Geruch
meiner grauesten Tage
und tatsächlich wäre es nicht so schwer
um dir zu sagen, dass ich mir in den Architektenhäusern
beim Suchen nach dem Kaltwasser die Knöchel breche
um nicht mehr zu denken
und um dir dann zu sagen
dein Körper ist das Netz aller Münder
Shawn Cotton
Aus dem Französischen von Andreas Jandl
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https://lightaspect.net/natuerliche-waermedaemmung-lehm/ In diesem Video berichten uns die Lehmbauexperten wie Anton Auer, Andrea Rieger-Jandl und Andi Breuss über Ihre Erfahrungen mit natürlichen Wärmedämmungen im Verbund mit Lehm. Da wir im Zeitalter leben, wo die Industrie versucht immer neue Bauprodukte auf den Markt zu bringen und diese zu vermarkten, wird gleichzeitig der Drang der Menschen immer stärker natürliche Alternativen finden zu wollen, die genauso oder sogar um einiges besser funktionieren können. Folgende Dämmungen werden hier beleuchtet: Hanfdämmung, Flachsdämmung, Schilfdämmung, Holzfaserdämmung, Calciumsilikatplatten, Holzhackschnitzel, Strohballen, Strohdämmung, ... https://lightaspect.net/natuerliche-waermedaemmung-lehm/
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VP Ardagger: Jetzt geht´s ins Finale um Vorzugstimmen - Nationalräte Georg Strasser und Andreas Hanger waren bei Veranstaltungen, Betrieben und Baustellen unterwegs.
VP Ardagger: Jetzt geht´s ins Finale um Vorzugstimmen – Nationalräte Georg Strasser und Andreas Hanger waren bei Veranstaltungen, Betrieben und Baustellen unterwegs.
Georg Strasser bei der Firma Karosserie-Spenglerei Ferdinand Jandl
Im Vorfeld der Nationalratswahl am 15. Oktober besuchten in den letzten Tagen und Wochen auch die Spitzenkandidaten der neuen Volkspartei im Bezirk Amstetten: NR Georg Strasser und NR Andreas Hanger Betriebe, Projekte und Veranstaltungen in der Gemeinde Ardagger und in unseren 4 Katastralgemeinden. Hintergrund ist einerseits das…
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26. Januar 2017
Der Fuchs schäumt seinen Geruch in die kalte Unweltlichkeit des Wassers
Ich bekomme eine Mail von Google mit dem Titel “Die Übersetzungen für die Sprachen Deutsch sind jetzt viel besser, und du hast dazu beigetragen”. Ich reiche ab und zu Korrekturen bei Google Translate ein, aber das ist vermutlich trotzdem reine Schmeichelei. Dass die Google-Übersetzungen in letzter Zeit besser geworden sind, hat wenig mit mir oder anderen Einzelkorrigierern zu tun. Woran es eigentlich liegt, war im Dezember in diesem Artikel nachzulesen: www.nytimes.com/2016/12/14/magazine/the-great-ai-awakening.html.
In der heutigen Mail heißt es unter anderem:
“Google Übersetzer hat einen neuen Meilenstein erreicht: Das NMT-System (Neural Machine Translation – neuronale maschinelle Übersetzung) der neuesten Generation ist nun für acht Sprachpaare verfügbar: Deutsch. Weitere Sprachpaare folgen in Kürze. Das System ahmt den menschlichen Spracherwerb nach und benötigt dementsprechend viele Daten, um eine Sprache zu lernen und um zu verstehen, wie die Sprache tatsächlich verwendet wird. So sollen Übersetzungen angefertigt werden, die für Menschen besser verständlich sind. Eine besondere Verbesserung ist, dass nun ganze Sätze übersetzt werden und nicht mehr einzelne Segmente.”
Ich teste das neue Übersetzerglück mit Passagen aus J.A. Bakers “The Peregrine”. Leider enthält die Leseprobe des Verlags viel Vorwort und wenig eigentlichen Text; wenn man mit der offiziellen deutschen Übersetzung vergleichen will, ist die Auswahl daher gering. Der fünfte Absatz des Buchs lautet im Original:
I have always longed to be a part of the outward life, to be out there at the edge of things, to let the human taint wash away in emptiness and silence as the fox sloughs his smell into the cold unworldliness of water; to return to the town as a stranger. Wandering flushes a glory that fades with arrival.
Die alte Google-Übersetzung hätte so ausgesehen:
Ich habe immer ein Teil des äußeren Lebens, sehnte sich erwiesen, am Rand von Dingen, dort zu sein, um die menschliche Makel lassen wegwaschen in Leere und Stille, als der Fuchs seinen Geruch in die kalte unworldliness Wasser abgestoßen ...
Man kann das im Kleingedruckten (”see alternate translations”) noch erkennen. Das neue Google weiß es besser:
Ich habe immer danach gesehnt, ein Teil des äußeren Lebens zu sein, draußen am Rande der Dinge zu sein, um die menschliche Schande in der Leere und Stille wegzulassen, während der Fuchs seinen Geruch in die kalte Unweltlichkeit des Wassers schäumt; Als Fremder in die Stadt zurückzukehren. Wandern spült eine Herrlichkeit, die mit Ankunft verblasst.
Nicht übermäßig elegant, aber gut verständlich. Zum Vergleich die offizielle Übersetzung von Andreas Jandl und Frank Sievers:
Ich habe mich immer danach gesehnt, Teil dieses Lebens, dieses Außen zu sein, dort draußen am Rande der Dinge zu stehen, den menschlichen Firnis mit Leere und Stille von mir abzuspülen, so wie der Fuchs sich in der kalten Weltlosigkeit des Wassers seines Geruchs entledigt, um als Unbekannter in die Stadt zurückzukehren. Das Wandern hat einen Glanz, der mit der Ankunft verblasst.
Inhaltlich ist Google ein wenig näher am Original, ein taint ist ein Makel und kein verschönernder Firnis. Das Semikolon besagt, dass nicht der Fuchs, sondern der Erzähler als Unbekannter, wahrscheinlich sogar eher als Fremder in die Stadt zurückkehren will. Das “flushes” im letzten Satz hat damit zu tun, dass das Wandern den Glanz erst zum Vorschein bringt, womöglich so, wie man Vögel aus dem Unterholz aufscheucht (denn in diesem Sinne wird “to flush” im Rest des Buchs oft verwendet). Aber irgendwas ist ja immer. Und wenn es keine deutsche Übersetzung gäbe und ich die Ausgangssprache nicht beherrschte, könnte ich mir ein etwas schräges Lesevergnügen mit dem schäumenden Fuchs zum ersten Mal gut vorstellen.
(Kathrin Passig)
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