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Moin moin,
nach monatelangen Planungen, etlichen Gesprächen und einigen Telefonaten sowie Treffen war es endlich soweit.
Unsere Tour über die Alpen sollte beginnen.
Nachdem ich eine knappe halbe Stunde in Hamburg gewartet habe, kamen auch schon MudMen_GER (Benjamin Gorentschnitz) und Berufsgeocacher (Alexander Monskey) um die Ecke.
Nun sollte es mit dem Auto erst mal zu Benjamin nach Dortmund gehen. Dort angekommen gingen wir Abends noch einmal alle zusammen etwas speisen und redeten über den morgigen Ablauf sowie über die Tour. Nach dem Essen packten wir dann unsere Rucksäcke und gingen danach zu Bett.
Tag 1 / Anreise Obersdorf Fr��h, sehr früh klingelte der Wecker und wir machten uns mit dem Auto auf nach München. Genauer gesagt nach Garching zu Garmin Deutschland. Dort wollten wir eigentlich gegen Mittag ankommen doch aufgrund von etlichen Staus auf dem Weg dorthin kamen wir ein – zwei Stunden später an. Angekommen wurden wir vom Social Media Manager empfangen und bekamen erst einmal einen schönen Kaffee. Nachdem wir uns ein wenig unterhielten, kam noch der PR-Manager hinzu und wir redeten über unsere anstehende Tour.
Dann ging es weiter zum Münchener Hauptbahnhof von wo wir aus mit der Bahn weiter nach Obersdorf fuhren. In Obersdorf hatten wir noch ein kleines Geocaching-Event, welches in einem kleinen Restaurant stattfand. Was für ein wunderbares kleines Event. Viele örtliche Cacher nahmen Teil und wünschten uns für unsere Tour viel Erfolg und Glück. Nur noch 4 Kilometer zum Hostel wandern und der erste Tag wäre geschafft. Ein paar Höhenmeter lagen doch zwischen uns und dem Hostel und somit bekamen wir einen ersten Eindruck worauf wir uns eigentlich eingelassen haben.
Tag 2 / Obersdorf – Holzgau Wieder klingelte der Wecker in der früh – für mich eindeutig zu früh aber wir mussten so früh los, denn unsere heutige Etappe war knappe 24 Kilometer lang. Wir frühstückten noch einmal ausgiebig und machten uns dann auf dem Weg zum Bahnhof. Von hier aus ging es dann nur noch südlich Richtung Österreich. Nach wenigen Minuten verließen wir schon Obersdorf und wanderten zwischen Wiesen und vereinzelten Höfen hinauf in die Alpen. Das Wetter war am Start unserer Tour leider noch nicht so gnädig mit uns und die schönen Alpenpanoramen lagen noch versteckt hinter Nebel und Wolken. Hinauf – immer weiter hinauf führte uns unser Pfad in die Alpen. Eigentlich wollten wir einen ganz anderen Weg laufen aber die geplante Hütte hatte uns abgesagt und somit mussten wir hinauf zu Kemptner Hütte welche wir nach gut 5 Stunden und ~14 Kilometern erreichten. Dort gönnten wir uns erst einmal ein alkoholfreies Weizen. Halbe Stunde sollte für diese Pause reichen und wir wanderten weiter. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir dann unseren höchsten Punkt auf unserer Etappe und wir verließen Deutschland und erreichten Österreich. Weitere 9 Kilometer warteten nun auf uns und wir machten uns auf dem Abstieg. Österreich empfing uns mit deutlich besseren Wetter und wir konnten in der Ferne die ersten Gipfel der Alpen sehen. 3 1/2 Stunden dauerte dann noch einmal der Abstieg und wir erreichten gegen Abend unser Ziel Holzgau. Hier bezogen wir unser Domizil und machten uns dann noch einmal auf in den Dorfkrug um etwas zu essen. Beim Essen selber ließen wir den Tag und unsere erste Etappe ausklingen.
Tag 3 / Holzgau – Memminger Hütte Deutlich als später als sonst klingelte der Wecker denn die heutige Etappe war kurzer als die vorherige. Nach einem ganz entspannten Frühstück, machten wir uns allmählich auf um unser heutiges Ziel zu erreichen. Die Memminger Hütte 2242m Höhe. Vorerst sind wir noch durch ein schönes Tal gewandert als wir nach einer gewissen Zeit bei einer Materialseilbahn angekommen sind. Hier warteten schon zwei andere Hiker (Henry % Naemi), die ebenfalls zur Memminger wollten. Diese erklärten uns freundlich das man die Seilbahn bezahlen muss, wenn man sein Gepäck damit hinauf zur Memminger befördern lässt. Ich sag euch was… die besten 4€ die wir auf der Tour investiert haben. Nachdem wir nun alle unsere Rucksäcke verstaut haben, machten wir uns an den Aufstieg. Dieser verlief anfangs durch einen kleinen Wald und lichtete sich nach wenigen hundert Höhenmeter und man konnte das herrliche Alpenpanorama genießen. Weiter oben mussten wir dann weitere Schneefelder kreuzen und konnten die ersten Steinböcke in der ferne erspähen. Ein herrlicher Moment. Tiere die ich sonst nur aus dem Fernseher kenne ich ihrer natürlichen Umgebung zu genießen. Nach guten 16 Kilometern und knappen 6 Stunden erreichten wir die Memminger und waren froh eine weitere Etappe abschließen zu können. Wir bezogen unsere Schlafzimmer aßen noch eine wirklich kleine Kleinigkeit und ließen den Tag schön entspannt ausklingen.
Tag 4 / Memminger Hütte – Zams Der heutige Morgen verlief anders als die anderen. Der Hüttenwirt fragte uns morgens ob wir einen Hubschrauber in der Nacht gehört hätten, welches wir jedoch verneinten. Er erklärte uns dann, das eine Person vermisst wird und die Bergrettung nach ihm sucht. Nach einem kleinen Gespräch machten wir uns, nicht wie gewohnt, auf den Start sondern wir wollten noch einen kleinen Gipfel besteigen. Den Seekogel. Dieser lag in knapp 900 Metern Entfernung und wir hatten auch schon nach 20 Minuten den Gipfel erklommen. Wir genossen das herrliche morgendliche Wetter auf 2412m und machten uns nach einer kleinen Pause wieder auf den Abstieg. An der Hütte angekommen warteten auch schon Naemi und Henry die sich uns angeschlossen haben. Wir nahmen also alle unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg Richtung Zams. Dieser verlief genau über den Gebirgskamm von der Seeschartenspitze und dem Seeschartenkopf. Auf dem Weg dorthin konnten wir immer wieder Hubschrauber sehen, die scheinbar immer noch nach der Suche waren. Kurz vor dem Kamm erreichte uns die Bergpolizei und wollte gewisse Information von uns haben und evtl. Einzelheiten zu dem verschwundenen Wanderer. Leider konnten wir ihnen keine Informationen geben. Auf dem Kamm angekommen machten wir erst einmal eine kleine Pause. Der erste Abstieg gestalte sich doch gefährlicher als wir vermuteten. Kurz nach dem Kamm mussten wir noch einige steile Schneefelder kreuzen auf denen Alex zwei mal fies ins Rutschen gekommen ist. Nur mit Mühe konnte er noch seinen Eispickel nutzen und ihn in den Schnee rammen. Einige Kilometer später erreichten wir dann das erste Plateau und machten erneut eine Pause. Hier trafen wir dann auf die Männer von der Bergrettung, die von hier aus ihre Erkundungsflüge starteten. Dann ging es auch schon weiter und wir machten uns an einen sehr zähen Abstieg. Dieser führte direkt an einer Steilwand entlang und der Pfad auf den wir wanderten war nicht wirklich breiter als 1-2 Metern. Die Sonne prallte gegen die Wand, welche die wärme gleich wieder abstrahlte und somit war es noch wärmer als es eigentlich war. Lange, sehr lange zog sich dieser Weg ins Tal, welches wir dann noch insgesamt 16 Kilometern und guten 7 Stunden erreichten. Alex und ich waren die ersten die eintrafen und bevor wir unser Zimmer bezogen setzten wir uns ins Restaurant und bestellten uns erst einmal was zu trinken. Eine Weile später trudelten dann auch Benny, Naemi und Herny ein und bestellten sich auch erst einmal was zu trinken. Das blöde war nämlich das es auf den letzten ~10 Kilometern kein Wasser mehr gab.
Tag 5 / Zams – Wenns Neuer Tag, neues Glück… Eher neue Etappe. Heute soll uns unsere Strecke, die knapp 13 Kilometer lang ist, nach Wenns bringen. Wieder stärkten wir unserer Körper mit einem ausgiebigen Frühstück bevor wir uns auf dem Weg machten. Diesmal sollte uns eine kleine Seilbahn ein Stück hinauf bringen denn meine Füße litten noch etwas unter den Strapazen des gestrigen Abstieges. Oben angekommen konnten wir wieder einmal den herrlichen Blick über die Alpen genießen. Die Sonne schien und alle waren guter Dinge und so machten wir uns auf dem Weg. Heute lagen gleich zwei kleine Gipfel auf unserem Pfad. Die Glanderspitze 2512m und der Wannejöchl mit 2497m welche wir nach ein zwei Stunden auch erreichten. hier genossen wir die herrliche Alpenluft und machten ein kleines Pauschen. Als wir die obligatorischen Fotos geschossen haben, machten wir uns bereit für den Abstieg. Dieser sollte sehr human und einfach sein. Ganz zu Freude meiner Füße. Auf der Galflunalm auf 1960 metern Höhe machten wir erneut eine Pause und konnten hier wieder den herrlichen Sonnenschein sowie das idyllische Bergpanorama genießen. Alex genoss es scheinbar so sehr, das er nach einigen Minuten ein kleines Schläfchen hielt. Danach ging es dann über die Zufahrtswege der Alm ins Tal und wir erreichten unser Ziel am frühen Abend.
Tag 6 / Wenns – Vent -Tourenänderung- Unsere eigentliche Route sollte über den Mittelbergferner und den Taschenbachferner führen. Nach dieser Überquerung, würden wir dann den Aufstieg zur Wildspitzen machen. Das war der Plan, doch leider sollte uns das Wetter nicht gnädig sein und aufgrund von Lawinengefahr sowie Neuschnee musste eine komplett neue Route her. Also mussten wir uns nun mit den öffentlichen auf den Weg nach Vent machen. Um das Gebirgsmassiv zu umwandern hätten wir eine knapp 100 Kilometer lange Strecke auf uns nehmen müssen. Diese passte dann zeitlich einfach nicht in unseren Plan. Ebenso eine Ausweichroute über den Panoramahöhenweg ist zur Zeit noch nicht möglich, da dieser ebenfalls noch unter einer Schneeschicht liegt. Somit verbrachten wir eine etwas längere Zeit im Bus und kamen gegen frühen Nachmittag im Vent an. Natürlich ließen wir uns davon nicht entmutigen und ein kleiner Gipfel sollte uns dann für diesen Tag entschädigen. Heute lit der Benny unter seinen schmerzenden Füßen und blieb im Tal, während Alex und ich mich auf den Anstieg des Mutsbichl 2361m vorbereiteten. Der Auf – sowie Abstieg war unspektakulär, sodass wir wenigstens mit einen herrlichen Blick auf die Wildspitze belohnt wurden.
Tag 7 / Besteigung Wildes Mannle Ein Wetterumbruch zwang uns erneut unsere Tour zu verändern. Geplant war es heute auf die Similaunhütte zu gehen und dort zu nächtigen doch das Gewitter welches dort sein sollte, zwang uns im Tal zu bleiben. Einen ganzen Tag aber rumsitzen kam auch nicht in Frage und somit sollte uns der Wilde Mannle 3023m für heute reichen. Gegen Vormittag machten wir uns noch bei herrlichen Sonnenschein auf dem Weg. Höher und immer höher trugen uns unsere Beine die uns schon sehr tief in die Alpen getragen haben. Immer häufiger mussten wir nun kleine Pausen einlegen, denn man merkte wie die Luft ab 2500m dünner wurde je dichter wir uns an die 3000m Grenze näherten. Gegen 12Uhr war es dann soweit. wir knackten zum ersten Mal auf der Tour die 3000 Höhenmeter und standen auf den Gipfel des Wilden Mannle. Leider hatten wir keinen tollen und angenehmen Aufenthalt, denn das Gewitter welches über der Similaunhütte herrschte, hatte durch den aufkommenden Wind seine Position geändert und steuerte geradewegs auf uns zu. Also, Füsse in die Hände und ab ins Tal. Weit kamen wir nicht als der erste Wolkenbruch einsetzte. Kurze Zeit später fing der erste Donner uns unsere missliche Lage klar zu machen. Wie in einen Kamin schossen die dunklen Wolken nach oben und die ganze Sicht war hinüber. Später konnte man dann auf den eingezeichneten Track sehen das wir uns über 50m neben dem eigentlichen Pfad befanden, so schlecht war die Sicht. Völlig durchnässt und heil froh erreichten wir dann gegen Nachmittag wieder das Tal. Nun gab es erst einmal eine heiße Dusche für jeden.
Tag 8 / Vent – Meran Letzter Tag – leztzte Etappe. Leider hatte sich das schlechte Wetter noch nicht verbessert und wir waren am überlegen wie wir nach Meran kommen. Am Abend zuvor sind wir so einige Möglichkeiten durchgegangen. Der Schrecken vom Gewitter saß eben doch noch sehr tief in Erinnerung und solche eine Situation wollten wir uns nicht noch einmal aussetzten. Früh am Morgen schauten wir uns dann die Wetterprognosen an – Gewitter möglich. Sollen wir oder sollen wir nicht? Wir sollen, die Entscheidung stand fest und wir zogen los. Erstes kleine Ziel sollte die 3km 7 Kilometer entfernte Martin-Busch-Hütte auf 2501m Höhe sein. Diese erreichte ich mit einen kleinen Vorsprung und nutzte die Gelegenheit mich schon einmal im Winterlager breit zu machen. Ich entzündete noch ein kleines Feuer im Ofen und der Raum gewann schnell an Wärme. Während unsere Kleidung trocknete, gab es noch eine kleine Brühe und etwas Haferschleim und die Tour ging wieder weiter. Die letzten Höhenmeter zur Similaunhütte hatten es dann noch einmal ordentlich in sich. Die Luft fing wieder an dünner zu werden und das Wetter auf 3000 Metern war auch nicht das beste. Zusätzlichen kamen nun immer tiefer Schneefelder hinzu, aber wir trotzen den Naturgewalten und erreichten die Hütte kurz nach 14Uhr. Auch hier zog es uns schnell ins Winterlager. Hier luden wir unsere Rucksäcke ab und zogen noch einmal auf 3126m um einen Cache zu loggen. Danach ging es schnell wieder ins Winterlager zurück und wir deckten uns mit den dortigen Decken zu und mussten erst einmal wieder auftauen. Nach einer Weile hatten wir alle wieder Betriebstemperatur erlangt und machten uns auf den letzten Abstieg dieser Tour zu bewerkstelligen. Die letzten 6 Kilometern vergingen wie im Flug und Benny und ich nutzen die Ruhe der Alpen und ließen immer wieder den Blick in die Ferne schweifen und machten mehr Pausen als wir wirklich benötigten. Die wunderbare Natur der Alpen zeigte sich noch ein letztes mal von seiner ganzen Schönheit und wir taten nichts als diesen Moment einfach nur zu genießen.
Leider – ja leider ist auch irgendwann die schönste Tour vorbei und wir kamen am Ende an. Hier war nur ein kleines Gatter, welche die Kühe im von der Straße trennte.
Wir haben es geschafft. Nach gut 7 Etappen des Wanderns ist unsere Tour vorbei. Auf rund 100 Kilometern und knappen 10000 Höhenmetern hatten wir die Alpen auf unsere Weise überquert. Sicherlich war teilweise eine andere Route geplant aber man muss sich im Gebirge einfach nach dem Wetter richten. Hier sollte man immer seine Vernunft walten lassen.
Ich würde solch eine Tour gleich wieder starten.
Weiterführende Links: Berufsgeocacher.de MudMen_GER
Weitere Bilder:
Trailer zum Film:
GCTransAlps – Der Trailer from www.MudMen-GER.de on Vimeo.
Greetz
[GCTransAlps] Zu Fuß über die Alpen Moin moin, nach monatelangen Planungen, etlichen Gesprächen und einigen Telefonaten sowie Treffen war es endlich soweit.
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