marajoan-blog
Fundgrube
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marajoan-blog · 11 years ago
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Kommt dieses "bedrückt sein"  von dem Druck auf den Brustkorb?
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marajoan-blog · 11 years ago
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"Gewöhnen Sie sich daran, nur das zu fotografieren, was ich Ihnen erlaube", sagt der Polizist unöffentlich und trotzdem so laut, dass auch ich ihn verstehen kann. Sein Gegenüber mit der Kamera wird erst einen, dann ungefähr drei Meter weit gestossen und schreit irgendwas von Pressefreiheit. Damit meint er wahrscheinlich die Illusion, in einer Demokratie zu leben und das zeigen zu dürfen, was wirklich auf den Straßen passiert. Irgendwann geht der Kameramann zu Boden und sein digitales Gerät scheppert hart unterm Bullenstiefel in teilweise mikroskopische Einzelteile. Mit zwei kontrollierten Schritten tritt der Polizist ihm das Ding unbenutzbar. Als der Mann sich aufrafft, weint er. Ob wegen der Kamera oder wegen des Sturzes, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Die Lage aussichtslos, die Gewalt viel zu überdosiert, die Willkür viel zu hinterfotzig. Ultraschlimme Einzelfälle oder wahrlich erschreckendes Zeugnis aktueller und schon fast standardisierter staatlicher Repression? Häufig, wenn man Ohren- und Augenzeuge dieser Handlungen wird, stellt man sich die alles entscheidende Frage: Wo leben wir eigentlich? Und wenn man dann weiterdenkt folgt die nächste Frage, ob man da, wo das passiert leben möchte? Und wenn man den gedanklichen Weg weiter verfolgt, kommt die Frage auf, wie man sich gegen die Scheiße wehren kann? Will man sich überhaupt wehren? Was kostet es einen an Aufwand, Zeit, Emotionen und vielleicht sogar Geld, sich zu wehren? Hat man überhaupt einen klar definierten Gegner, gegen den man sich zur Wehr setzen mag? Findet man am Ende gut, dass man nicht mehr alles mitbekommt? Wird es einem nachhaltig egal geprügelt werden, dass man die Lust am Erkenntnisgewinn verlieren soll? Sollten Ihnen, liebe Leser, zu diesen aufgeworfenen Fragen Antworten einfallen, bitte ich um Stellungnahme. Die Themenvielfalt dieser Tage ist so riesenhaft, dass man sich kaum mehr auf was konzentrieren kann. Überwachung hier, Freiheitsmangel da, überdosierte Staatsgewalt dort. Man selbst guckt in alle Richtungen und ist kaum imstande, der Abfolge der Ereignisse zu folgen. Und irgendwann wird man müde werden und aufwachen und über Nacht haben sie dann noch mehr Freiheit deinstalliert, was viele ja immer normaler finden. Kürzlich saß ich in einem Café in Berlin, Prenzlauer Berg und wurde Zeuge eines Gesprächs von 2 jungen Männern, um die Mitte 20. Der erste meinte, während er an seiner Latte schlürfte, die er zuvor mit dem Smartphone fotografiert hatte, dass ja jetzt Semesterferien sind und was denn da zu tun sei. Der zweite antwortete nur mit einem Wort und dieses Wort überraschte mich. Er sagte: "Revolution!" Und der andere so: "Hä?" und es folgte eine Erklärung. Man habe viel Zeit, man sehe die Ungerechtigkeit, man sei Student und dementsprechend mit Bildung satt angefüllt, dass man sehe, woher das Unrecht auf einen zutritt. Man habe ja auch irgendwie Verantwortung. Man solle sich sammeln. Man sehe ja auch das Unglück anderer, das Unglück derer, die erstmal keine Stimme und Kraft mehr haben, irgendwie in Erscheinung zu treten. Dann solle man zurückschlagen. Immer feste auf das Unglück drauf. Und am Ende der Semesterferien wären dann alle glücklich. Und wenn danach nicht jeder glücklich ist, von den guten Leuten, dann habe man irgendwas falsch oder aber zu wenig getan. Ich lächelte, als ich das Café verließ. Die Sonne schien und die Lage war nicht hoffnungslos. Oder doch? Zwischenfrage: Woran bemerkt man Hoffnungslosigkeit? Korrekt, am Gesichtsausdruck, der wie ein ernstzunehmender Unfall wirkt und an der Körperhaltung eines unlängst Erschossenen. Ich begegne diesen Merkmalen in letzten Zeit zu oft. Daran vorbei sehen wird immer schwieriger. Heute beim Spazierengehen habe ich den leersten Blick der Welt gesehen. Der Blick hing im Gesicht eines anderen jungen Mannes. Er kam mir auf dem Weg zur Ubahn entgegen. Und im Blick war nichts mehr, nur noch der Wunsch so klein wie möglich zu sein, damit ihn dieser verdammte Druck nicht überall erwischt und auf seinem Shirt stand Smash Capitalism. Es ist so traurig, wenn gute Leute nur noch auf den Boden gucken und den Pfandflaschen ausweichen oder sie sammeln müssen oder nur noch alle leer trinken wollen. Der Mensch hat schwer zu tun gerade, mit den Ansprüchen, die an ihn gestellt werden. Neben all dem Funktionieren soll man auch noch irgendwie fröhlich bleiben, was wohl das Schwerste bleiben wird. Und manchmal ist das letzte, was zum Fröhlichwerden gereicht die herzhafte Zerstreuung, die man sich in Nächten ohne Schlaf gönnt. Da liegt, sitzt, steht, zappelt oder tanzt man sich sein Leben auf ein aushaltbares Niveau. Aber was ist das für eine Lebensstrategie? Alles soll aushaltbar sein? Es okay finden, wenn Gerechtigkeit nur noch im Mittelmaß auftritt, solange man 4 Wochen Urlaub im Jahr hat? Es okay finden, dass man als unbescholtener Bürger überwacht wird? Es okay finden, Zeuge von staatlicher Ungerechtigkeit zu sein? Es okay finden, dass kaum noch was okay gefunden werden kann? Trotzdem so halb okay weitermachen? Der Druck ist für alle gestiegen. Alle merken das. Die meisten schweigen. Die Gründe sind vielfältig. Es ist Zeit, sich Geschichten auszudenken, wie es auch sein kann. Nicht immer nur Konjunktiv. Sollte. Müsste. Hätte. Könnte. Würde. Ne, Würde ist eh grad aus, die kommt auch nicht wieder rein, wenn man sie nicht extra anfordert.
Dirk Bernemann - Auf der seltsamen Plattform des aushaltbaren Niveaus (Quelle: http://dirkbernemann.blogspot.de/)
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marajoan-blog · 11 years ago
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Die Schuld Und Das Ich
Ich fühle mich so schwer Fühle mich erdrückt Ich fühl' den Druck Atme keine Luft Atme Vorwürfe Stolz: ausgespuckt Werfe mich vor Urteile Verurteile mich selbst Nur Hände halten meinen Kopf Weil du mich nicht mehr hältst // Meine Haut zieht sich zusammen Mir ist kalt Ich schrumpf' in mich hinein Mein Körper füllt sich nur noch mit Was in Gedanken übrig bleibt Ich kann mich nicht bewegen Sehe Zeiger rennen Keine Zeit Um mich zu retten Mit Verzeihung Verzeih mir, es tut mir so Leid!
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marajoan-blog · 11 years ago
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Integration; Eine Erklärung für Nazis
Klingt aus Eurem Mund wie ein Zwang und doch eigentlich ist es eine Chance. Integration ist eine Sache, die niemand alleine schaffen kann. Integration bedeutet: viel lernen. Und von wem wird gelernt? Genau. Wisst Ihr noch früher? In der Schule? Lehrer, welche Angst verbreitet haben und jede gelegenheit suchten um einen Schüler zu demütigen. Wie gut waren die Ergebnisse bei solchen Lehrern? Wie groß war der Hass zu ihnen und wo war der Respekt? Aber Lehrer, die Geduld aufwiesen, die geholfen haben, die Respekt vor Dir hatten und das obwohl sie viel mehr wussten, diese Lehrer haben Erfolg geerntet und nicht nur Erfolg... auch Respekt. Integration ist kein Zwang. Integration kann nicht selbtständig geschehen. Integration bedeutet Zusammenarbeit. Und nicht nur Integration bedeutet Zusammenarbeit... Alles, was einem Menschen irgendwo eine Chance geben kann, bedeutet Zusammenarbeit. Nicht hassen - Helfen!
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marajoan-blog · 11 years ago
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Alles was war/ Alles was wird
Die Vergangenheit ist der Zukunft identisch
Doch... Fühlst du dich in der Vergangenheit geborgen Fühlst du dich in der Zukunft eher ängstlich und verloren
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marajoan-blog · 11 years ago
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The National - Fake Empire
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Stay out super late tonight picking apples, making pies Put a little something in our lemonade and take it with us We're half awake in a fake empire We're half awake in a fake empire Tiptoe through our shiny city with our diamond slippers on Do our gay ballet on ice, bluebirds on our shoulders We're half awake in a fake empire We're half awake in a fake empire Turn the light out say goodnight, no thinking for a little while Let's not try to figure out everything at once It's hard to keep track of you falling through the sky We're half awake in a fake empire We're half awake in a fake empire
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marajoan-blog · 11 years ago
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Risiko
Und ich fühl mich wie ein Fisch im Wasser Schwimm an die Oberfläche Seh' wie ich mich spiegel Sehe Wolken Seh' ein Fischermesser Schwimme wieder runter Suche Schutz Da im Dunkeln Finde die alte Umgebung Merk: ich hab gar nichts gefunden Und ich schwimme wieder hoch Seh' einen Spiegel Nein, 'nen echten Doch da wollte ich nicht hin Und merke schnell Wie mir schlecht wird Sehe Augen Augen sehen mich Kiemen sind am Zucken Kriege keine Luft Die Luft hat mich Ich schlucke fremde Schuppen Und so nah war ich noch keinem meiner Und das wollte ich nicht sein Sie schütten uns in einen Eimer Lieber war ich ganz allein Ich suchte nie die Oberfläche Suchte nach dem Ende Und jetzt hab ich es gefunden Ein Messer schneidet mich zu Lenden
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marajoan-blog · 11 years ago
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Schöne Texte! :) Und ich husche von dannen.
Danke, ich mag auch deine Sammlung. Ich steh voll auf Buchstabenanreihungen die aus irgendwelchen schlauen Köpfen kommen.
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marajoan-blog · 11 years ago
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When I grow up I want to be a forester Run through the moss on high heels That's what I'll do Throwing out a boomerang Waiting for it to come back to me When I grow up I want to live near the sea Crab claws and bottles of rum That's what I'll have Staring at a seashell Waiting for it to embrace me I put my soul into what I do Last night I drew a funny man With dog eyes and a hanging tongue It goes way back I never like that sad look From someone who wants to be loved by you I'm very good with plants When my friends are away They let me keep the soil moist On the seventh day I rest For a minute or two Then back on my feet to call for you You've got cucumbers on your eyes Too much time spent on nothing Waiting for a moment to arise The face in the ceiling And arms too long I'm waiting for him to catch me Waiting for it to embrace me
Fever Ray - When I Grow Up
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marajoan-blog · 11 years ago
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Das Wasser soll dein Spiegel sein Erst wenn es glatt ist wirst du sehen Wieviel Märchen dir noch bleibt Und um Erlösung wirst du flehen
Till Lindemann - Alter Mann
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marajoan-blog · 11 years ago
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Alter Ego
Du fragst Dich Wer so ist wie Du Weil Du Dich nach Jenem sehnst Was so ist wie Du Um nicht allein zu sein Sitzt Es neben Dir Vielleicht auf einem Stuhl Sitzt Ihr nebeneinander Sitzt Ihr gegenüber Und nichts ist zwischen Euch So kann man leben Weil da ist Jemand Jemand, der mit Allem einverstanden ist Jemand, der so denkt wie Du Jemand, der den Stuhl Dir gegenüber Dir nebenan Nicht verlässt, weil Du es nicht tust Du suchst nach Jemandem Der so ist wie Du Dann hast Du es leicht Du sitzt Dir praktisch Selbst gegenüber Dir nebenan Kommst dadurch nicht mehr zwischen die Stühle Denn Entscheidungen machst Du Jetzt mit Dir aus Alter Ego Ego Sehnst Du Dich vielleicht nach Jenem: Nur Ich habe recht. Nur Ich entscheide selbst.
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marajoan-blog · 11 years ago
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Und dann sind die Beispiele materiell...
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marajoan-blog · 11 years ago
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Ich beschließe, ihr mal wieder einen Liebesbrief zu schreiben, einen echten, nicht aus SMS, nicht aus E-Mail, sondern aus Papier und Tinte und Herzblut, sogar mit einer Briefmarke drauf.
Mischa-Sarim Vérollet - All des Königs Pferde
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marajoan-blog · 11 years ago
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Inside my heart is breaking My make-up may be flaking But my smile still stays on
Queen - The Show Must Go On
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marajoan-blog · 11 years ago
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Dialog; Altes Ich vs. Neues Ich
Nein! Ich scheiß auf dich! Du hast alles gehabt und hast es einfach weggeworfen, du dämlicher Wichser!
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marajoan-blog · 11 years ago
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Ich bleib die Marionette Bin an Fäden aufgehangen Ich denk' ich leb' mein eigenes Leben Doch ich habe nichts verstanden Hol' die Schere Schneid' mich los Bitte gib mir diesen Trost Zwar kann ich mich nicht bewegen Doch die Freiheit ist so groß Du hast die Hoffnung verloren Und du willst auch keine Zeichen Und du fühlst dich wie ein Zug Auf alten, vereisten Gleisen Die Geschwindigkeit egal Du willst nicht in der Spur bleiben Also hör' auf dich zu streiten Denn am Ende geht es nicht weiter Wie ein Fass ohne Boden Den Boden hast du verloren Alle Gefühle ausgeschaltet Kein Hass, Schmerz oder Zorn Alles was du in dir hast Ist diese Leere in dir drin Du hörst den Zug schon leise fahren Und spürst auch schon seinen Wind Ich hab von dir noch nichts erwartet Denn du kannst mir gar nichts bieten Und bevor dich der Zug kriegt Werde ich dich dann kriegen Sicherlich gibt es einen Ausweg Und den musst du dann nur finden Und das können wir nur schaffen Wenn wir nicht im Leben ertrinken Irgendwann Endet alles in Scherben Und dann stellen wir uns vor Was wir alle so gerne wären Ein so perfektes Leben Wie im Fernsehn sollt' es geben Doch wir können gar nichts tun Als nur beide dumm zuzusehen
Perverz - Irgendwann
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marajoan-blog · 11 years ago
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Synästhesie
Wenn ich Musik höre Ist jeder Farbwechsel eine neue Berührung Meine Musikempfindung ist wie ein sanftes Streicheln
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