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taxil · 1 year
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USA 5.9.23: Tod, Tränen, eine Notlandung und der Witwer, der weiterreiste
Worums geht: Notlandung auf dem Flug in die USA
Der erste Eintrag nach Jahren beginnt leider etwas weniger schön. Nach drei Stunden Flug via der Condor Airlines merke ich, dass mit dem alten Paar in der SItzreihe hinter mir etwas nicht in Ordnung ist. Sie sind aus der Ukraine, erfahre ich später, und die Frau ist Diabetikerin. Am Ende stehen wir von 14-18 Uhr in Kelkiavik, Island, eine Tote wird aus dem Flieger getragen.
Der ursprünglich zwölfeinhalb Stunde lange Flug nahm eine Wendung, als die deutschen Stewardessen die Durchsagen machten:
"Befindet sich ein Arzt an Bord?"
"Spricht hier jemand Russisch?"
Wer auftaucht, ist ein Orthopäde, der nicht viel helfen kann, außer eine Sauerstoffflasche anzulegen und einen schwachen Puls zu attestieren. "I am out of my depth."
Neuerliche Durchsage: "Is there an emergency doctor on board? Medizinisches Personal?"
Eine Physiotherapeutin lässt sich kurz blicken, zieht aber wieder ab. Dann ein Neurologe (mit exzentrischer lockiger Haarpracht, Goth-Outfit und Bullring).
Der Russe, der übersetzt, sieht sehr besorgt aus, die Stewardessen, normalerweise die Menschen mit dem professionellsten Pokerface überhaupt, auch.
"Is she breathing??"
"Sollen wir in Reykjavik zwischenlanden?"
Noch bete ich: Nein, bitte nicht, ich muss, nachdem wir landen, meinen Campervan irgendwo in San Francisco abholen und 2 Stunden in der Rushhour rausfahren, bitte nicht, das ist eine inconvenience, ich verliere money, like I can't even, usw.. Sehr viel Besorgnis für die Betroffenen also, mea culpa.
Neurologe: "She stopped breathing."
Sie hieven die Frau sammend Sauerstoffflasche aus dem Sitz; sie hängt wie ein schwerer Sack in den Armen der beiden Mediziner. Sie tragen sie in die erste Reihe der Economy Class. Der Russe läuft mit Tränen in den Augen und einem Nackenkissen um den Hals hinterher. Der Partner der Frau weiß wohl nicht, was er machen soll. Bleibt sitzen, kruschelt mit seiner Serviette herum, steht dann grummelnd auf und läuft den sichtlich besorgten vorbeieilenden Flugbegleiterinnen nach, die die Medikamente der Frau dabei haben.
Dann höre ich ein stetes EKG-artiges Biepen. Nach 15 Minuten geht der Flieger in den Senkflug. Der Pilot gibt nun bekannt, dass wir notlanden müssen und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeit. Irgendwann vor der Landung hat das Biepen aufgehört, aber ich weiß nicht genau wann.
Beim Landen sehe ich einen silbern leuchtenden Bogen aus Luft und vielleicht etwas anderem um den Flügel des Airbus, während wir nah über das Wasser sausen, die grauen Wolken wirbeln um uns; es ist, als würden wir Geschwindigkeit aufnehmen und gleich die Dimension wechseln (Hallo, Alptraumvision aus The Langoleers!), denn mein Magen rutscht gefühlt in die vorletzte Sitzreihe. Oder es sind die Geister, die zum Abholen ihresgleichen gekommen sind. Die Kleinkinder quengeln und schreien wieder, Eltern wispern beruhigend und schütteln die Rassel, als sei es ein spirituelles Ritual. Die zornigen Wellen des Atlantiks überschlagen sich im Wind. Ich werde es höchstwahrscheinlich heute nicht mehr zum Campingplatz schaffen, aber hey, endlich mal in Island gewesen.
In den Stunden des Wartens (wir durften unsere SItze nicht verlassen, Klogang war auch nicht möglich), gab es für die meisten nichts anderes zu tun, als die Stewardessen und den Übersetzer dabei zu erhaschen, wie sie sich eine Träne wegwischen, während die Polizei und der Notarzt scheinbar ewig lang die Angelegenheit klären. Auch ich werde befragt, weil ich direkt vor dem Paar saß, aber ich habe nichts Wertvolles beizutragen. Ich sorge rasche für eine "billige" Übernachtungsgelegenheit bei meiner Ankunft direkt vor Ort (billig, weil das Inn nicht der Rede wert war, der Preis war alles andere als billig). Auf Nachfrage, ob die Dame noch unter uns weile, gab eine Stewardess, die Süßigkeiten verteilte, nur ein professionelles Lächeln als Antwort.
Der Flieger wird eine Stunde lang für eine halbe Stunde betankt und wir verlassen gegen 18:30 Uhr (oder etwas eher) den winzigen Flughafen. Der Pilot erklärt, dass die Crew einstimmig beschlossen hat die Weiterreise aufzunehmen und sich alle trotz des Vorfalls in der Lage sehen, uns Passagiere professionell nach SFO zu begleiten. Zuerst spricht er auf Deutsch und teilt den traurigen Abschluss des Vorfalls mit. Die Deutschen klatschen als Dank und, so schätze ich es ein, aus Anteilnahme. Dann das Gleiche nochmal auf Englisch. Die Reaktion ist kurioserweise anders, die Leute reagieren mit einem schockierten Raunen, selbst die jungen Amerikaner, die direkt nebenan sitzen.
Ich sehe auf den Bildschirm und merke, wir haben noch 8 Stunden und 47 Minuten Flug vor uns. Der Russe weint noch immer, das Nackenkissen trägt er ebenfalls noch, während er wieder auf seinen Platz geht. Als ich fünf Stunden später am vorderen Ende der Kabine nach einer Stewardess suche, um eine Decke zu erhalten (es ist nicht nur der tödlichste Flug, auf dem ich je gewesen bin, sondern auch der KÄLTESTE), sehe ich den Partner der Toten dort sitzen. Ich bin geschockt. Aber klar, warum sollte er in dieser isländischen Steppe bleiben? Vielleicht hat er serious business in den USA. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich ihm zunicken, grüßen, zulächeln? Er sieht mich kurz an, wirkt gefasst aber auch verloren. Was tut man in solch einer Situation? Ich glaube nicht, dass meine Reaktion nachahmungswürdig war, aber dafür vermutlich sehr deutsch.
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Liebe Familie und Freunde,
Endlich, wir haben 2024 und das bedeutet, dass das schlimmste Jahr, 2023, endlich vorbei ist und wir uns alle auf ein besseres, schönes und „positiv - Ereignisreiches“ Jahr freuen können.
Außerdem kommt ihr jetzt alle wieder in den Genuß einem Blog zum Superbowl folgen zu können. Es geht nach Las Vegas, einer Stadt in der ich noch nie war und auf die ich mich sehr freue.
Die Reise machen wir, Larsi und Ronny natürlich wieder gemeinsam !
Worauf kann man sich in diesem Blog alles freuen?
1. Flug im A380
2. Roadtrip von LA nach Las Vegas und von Las Vegas nach San Francisco
3. 7 Tage Las Vegas mit folgenden Highlights:
a. Der SUPERBOWL am 11.2.2024
b. Hubschrauberflug in den Grand Canyon
c. NHL Spiel
d. LIV - Golf am Partyhole
e. The Sphere
d. Superbowl - Opening Night
e. HypeHouse von Football Bromans
f. Und vieles, was wir spontan auf uns zukommen lassen werden. :-), aber wir sind in Las Vegas :-)
4. Der Trip startet am 3.2.2024 und wird am 15.2.2024 enden. Der erste Eintrag wird am 3.2. aus dem A380 erfolgen, danach, wie gewohnt, mit 10-12 Stunden Zeitverschiebung.
Ich hoffe, dass viele dem Blog folgen werden und ihr Spaß daran haben werdet.
Euer „Reise-Blogger“ Larsi…..
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hellonew-yorkgirl · 2 years
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Tag 9 - Queen Mary 2: Der letzte Tag auf hoher See
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wipperbote · 10 months
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Dia-Show "Alaska nach Feuerland" - Eine Fahrradreise der Superlative durch Amerika
USA Reise - Veranstaltung am 01.12 im Kunstzuckerhut. Alles weitere hier im Blog... #Diashow #Vorlesung #Event #Hettstedt
Ein außergewöhnliches Abenteuer erwartet diejenigen, die sich am 1. Dezember 2023 um 16:00 Uhr oder 19:30 Uhr im Kunstzuckerhut Hettstedt einfinden. Der Weltenradler Thomas Meixner nimmt Sie mit auf eine fesselnde Reise von Alaska bis nach Feuerland, die über erstaunliche 41.000 Kilometer auf dem Fahrrad führt. Eine 20-monatige Odyssee, die geprägt ist von Gastfreundschaft, geschichtlichen…
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bravertzposts · 1 year
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Haha, am Schluss ist es nur ne Wurzelbehandlung oder so und Kai hat bisschen übertrieben, als er es Nagelsmann gesagt hat für ein paar extra Tage Urlaub 😂
eigentlich war es die jährliche prophylaxe 😂
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einereiseblog · 2 years
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Autor Amit Patel erzählt uns von seiner Lieblingsreise, was auf seiner Bucket List bleibt und wie sich das Reisen für ihn nach seinem Sehverlust verändert hat Amit Patel wurde als Rennfahrer geboren. Als Teenager fuhr er fast selbst (und zwei seiner Freunde) auf einem klapprigen Motorrad in einen Teich. Etwa zur gleichen Zeit trat er seinem örtlichen Geschwader des Air Training Corps bei und flog bei jeder sich bietenden Gelegenheit in die Lüfte. Als er seine GCSEs beendete, feierte er, indem er in 13.000 Fuß Höhe aus einem Flugzeug sprang. Amit mit Kika Es ist also kein Wunder, dass der Job, den er schließlich bekam, ein Adrenalinschub war. Nach seinem Medizinstudium in Cambridge qualifizierte sich Amit als Traumaarzt. Er verbrachte sechs Monate als Freiwilliger beim Roten Kreuz in Indien und reiste von Mumbai in abgelegene Dörfer im Norden, bevor er nach England zurückkehrte, um in der Notfallmedizin zu arbeiten. Dann, im Alter von 33 Jahren, ein Jahr nach der Heirat, verlor Amit innerhalb von 36 Stunden sein Augenlicht. Er erlitt einen herzzerreißenden Vertrauensverlust und konnte alltägliche Aufgaben nicht mehr bewältigen – ein schwerer Schlag für einen Mann, der an Extremen gedieh. Mit der Hilfe seines Blindenhundes Kika erlangte Amit langsam seine Unabhängigkeit zurück, eine Reise, von der er in Kika & Me erzählt: Wie ein außergewöhnlicher Blindenhund meine Welt veränderte. Anlässlich der Taschenbuchveröffentlichung sprachen wir mit Amit über die Reise, die ihn verändert hat. Was ist die Botschaft, die die Leser Ihrer Meinung nach von KIKA & ME mitnehmen werden? Was auch immer Sie durchmachen, wissen Sie, dass Sie nicht allein sind. Der erste Schritt, um durchzukommen, ist, um Hilfe zu bitten, und mit guten Menschen um dich herum ist alles möglich. Ich bezeuge das. Erzählen Sie uns von einer Reise, die Sie verändert hat Nach meinem Abschluss reiste ich sechs Monate lang mit dem Roten Kreuz durch Indien und unterstützte ländliche Gesundheitskliniken mit allem, von Impfungen und Untersuchungen bis hin zu Sehtests. Ich war aus dem Raster geraten und konnte wirklich eine Seite von Indien sehen, die ich noch nie zuvor erlebt hatte. Ich traf Menschen, die hart arbeiteten und wenig vorzuweisen hatten, aber wirklich zufrieden und glücklich mit ihrem Leben waren. So kitschig es auch klingen mag, ich war nie der materialistische Typ, aber es hat mir wirklich eine ganz neue Perspektive darauf gegeben, was Glück bedeutet. Wie hat sich das Reisen für Sie verändert, nachdem Sie Ihr Augenlicht verloren haben? Als ich mein Augenlicht verlor, verlor ich meine Fähigkeit zu arbeiten und zu reisen, sowohl im Land als auch auf der ganzen Welt. Reisen war ein großer Teil meiner Arbeit und an diesem Punkt hörte für mich alles komplett auf. Ich war kaum in der Lage, alleine das Haus zu verlassen, geschweige denn selbstständig irgendwohin zu gehen. Meine erste Solo-Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit meinem weißen Stock war eine der stressigsten und psychisch anstrengendsten Fahrten, die ich je gemacht habe. Reisen ist für mich jetzt herausfordernder. Ich muss die Dinge durchdenken und mehr planen, bevor ich irgendwohin gehe. Früher habe ich gerne ein paar Sachen in eine Tasche geworfen und aus einer Laune heraus einen Flug für ein Wochenende gebucht. Jetzt muss ich jeden Schritt meiner Reise planen, einschließlich der Benachrichtigung der Fluggesellschaft und des Flughafens, dass ich reise und Hilfe benötige, Taxis im Voraus gebucht, Karten und Nahverkehr herausgefunden, bevor ich überhaupt ein Ziel erreiche. Mit dem Gitternetz in NYC müssen Sie alle paar Minuten die Straße überqueren, aber wenn es normal ist, dass Fahrzeuge auf den Zebrastreifen anhalten, ist es fast unmöglich, sicher zu überqueren. Das Fehlen abgesenkter Bordsteine, Inkonsistenzen bei taktilen Pflasterungen und Dampfabzügen machen NYC schwierig🤯 pic.twitter.com/18gKDo59oZ – Dr. Amit Patel (@BlindDad_Uk) 6. November 2019 Kika wagt sich nicht auf die Straße, wenn ein Fahrzeug auf der Kreuzung steht
Ich habe noch nicht einmal damit begonnen, meinen Blindenhund Kika für die Reise vorzubereiten (es gibt Papierkram und Impfungen in Hülle und Fülle). Es mag weniger glamourös und lustig klingen, aber ich habe es zum Laufen gebracht, von Familienurlauben auf den Kanaren bis hin zu einer Solo-Reise nach New York mit meinem Sohn und Kika. Ich lasse mich durch Sehverlust nicht davon abhalten, das zu tun, was ich tun möchte. Welche Reise möchten Sie wiederholen? Meine Frau Seema und ich gingen nach Marokko, bevor ich mein Augenlicht verlor, und wir liebten es beide, in die Kultur, Sprache und das Essen einzutauchen. Ich würde jetzt gerne wiederkommen. Ich denke, ich würde die Atmosphäre, die Gerüche und Sinne so viel mehr schätzen. Ich bin niemand, der am Strand rumsitzt, also wäre es jetzt perfekt, die Souks zu erkunden und neue Lebensmittel zu entdecken! David MG/Shutterstock Verlockendes Straßenessen in Marokko Haben Sie noch ein Traumziel, das Sie noch nicht besucht haben? Die meisten unserer Reisen drehen sich ums Essen. Mich durch ein Reiseziel zu essen und zu trinken, ist für mich ein perfekter Urlaub und mein Traumziel ist eine Familienreise nach Mexiko. Ich versuche, meine beiden Kinder dazu zu ermutigen, Feinschmecker zu werden, damit wir uns weiterhin durch die Welt essen können! Beginnend mit Mexiko und hoffentlich eines Tages auch in Japan. Sind Sie Planer oder Schaulustiger? Früher war ich ein Seh-wie-wir-geher, aber anscheinend funktioniert das nicht mehr so ​​gut für mich. Ich muss mich besser organisieren, sonst könnte mein Blindenhund Kika nicht mitkommen. Vorbei sind die Zeiten, in denen man in den Eurostar gestiegen ist, um übers Wochenende Freunde in Brüssel oder Paris zu besuchen. Aufgrund geänderter EU-Einreisebestimmungen für Heimtiere, unter die Arbeitsassistenztiere leider fallen, muss ich jetzt mindestens drei Monate im Voraus planen. Was war Ihr wichtigstes Reiseerlebnis? Die Leute dachten, ich sei verrückt danach, aber meinen damals dreijährigen Sohn allein nach New York zu bringen, war meine beste Reiseerfahrung. Nicht nur, weil alles gut gelaufen ist, sondern weil ich mir selbst bewiesen habe, dass es als sehbehinderter Elternteil wirklich keine Einschränkungen gibt, was Sie tun können oder wohin Sie gehen können. Amit Patel Amit mit seinem Sohn und Kika Hotel oder Hostel (oder Camping)? Hotel auf ganzer Linie. Schließlich, warum reisen? Es gibt so viel von der Welt, über das wir nichts wissen, so viel zu sehen und zu lernen. Reisen macht Sie auch viel wertschätzender für die Welt um Sie herum. Gerade jetzt ist der Reisedrang stärker denn je, nach Eskapismus, um den Kopf frei zu bekommen und neue Erfahrungen zu entdecken. Ich habe das Gefühl, dass Reisen die Seele reinigt und Sie sich zurückgesetzt und erfrischt fühlt. Ich kann es kaum erwarten, wieder in ein Flugzeug zu steigen, sobald es sicher ist. Von den Herausforderungen des Blindenreisens bis hin zum ersten Elternwerden – Kika & Me ist die bewegende, herzerwärmende und inspirierende Geschichte von Amits Reise zum Verlust seines Sehvermögens und wie ein Blindenhund seine Welt veränderte. Leitbild: Riyas.net/Shutterstock .
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lalalaugenbrot · 9 days
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hi (: Ich wollte mich einmal erkundigen ob du vielleicht mitgekriegt hast, was bei der Kleist Pressekonferenz so erzählt wurde 🌷
also im Grunde wurde das erzählt, was jetzt mittlerweile auch überall in der Presse und auf der Homepage der Kleist-Gesellschaft steht, nämlich wie die Briefe gefunden wurden und was drinsteht...
kurz zusammengefasst:
Hermann F. Weiss, Jahrgang 1937, ein deutscher Germanistikprofessor in den USA hat in jahrelanger Detektivarbeit die Briefe, auf deren Existenz es aus anderen Briefen schon Hinweise gab, aufgespürt, weil er sicher war, dass es sie irgendwo noch geben muss
er hat generell nochmal darauf hingewiesen, dass er glaubt, dass es noch Unmengen verschollener Handschriften (nicht nur von Kleist sondern generell) in Privatbeständen gibt, die vergessen auf irgendwelchen Dachböden lagern, ohne dass irgendjemand davon weiß (bitte alle mal nachsehen, insbesondere ehemalige Adelsfamilien 🙃)
die 5 Briefe von Kleist gingen alle an einen österreichischen Botschafter namens Buol, mit dem er enger befreundet gewesen zu scheint, als es bisher schien und die Briefe drehen sich alle um die Ereignisse im 5. Koalitionskrieg, als die österreichische Armee sich versucht gegen die französischen Eroberer zu wehren; Kleist berichtet teilweise quasi aus nächster Nähe der Schlachtfelder
die Niederlage Österreichs nimmt ihn sehr mit, er würde Napoleon und die Franzosen gerne vernichtet und Deutschland und Österreich in Freiheit sehen; dass die Leute in Prag in Angesicht des Krieges noch Nerven für seichte Unterhaltung haben, kann er nicht begreifen ("Wer ist Johanna von Montfaucon? Johanna von Montfaucon!" — vlt. schon jetzt eines meiner Lieblings-Kleist-Zitate überhaupt)
anstatt das Rätsel der Würzburg-Reise zu lüften, liefern die Briefe noch ein neues Reise-Rätsel: ein mysteriöser Frankfurt a.M.-Aufenthalt, von dem auch seine Freunde nicht erfahren, was der Grund dafür war
evtl. hat Kleist eine Don-Quixote-Adaption geschrieben, von der bisher noch nie jemand gehört hat...? es wird aber nicht ganz klar; Herr Weiss ist weiter auf der Suche, es sollen aber gerne alle mithelfen; evtl. sind Unterlagen in französischen Militärarchiven gelandet?
es wurden auch noch 20 Briefe von Pfuel an Buol gefunden!
wer das alles noch genauer wissen will, sollte sich ums Kleist-Jahrbuch 2024 bemühen, das erscheint im Oktober im Print, ist aber schon jetzt als E-Book erhältlich; wenn ihr an einer Uni seid, solltet ihr über euren Uni-Bib-Zugang die PDF auf der Springer-Seite kostenlos runterladen können
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endlich-allein · 1 year
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31 Days Idol Challenge : Till Lindemann
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Day 30 — Putting on make-up
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LIFAD Tour © Frédéric Batier source 1 / source 2 / source 3
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Reise Reise Tour Backstages © Frédéric Batier source
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Lindemann Tour 2020 © Matthias Matthies source
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Made in Germany Tour USA © Andreas Mühe source
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Zick Zack mv make-up timelapse source
Make-up by Beatrice source
Bonus : Du Riechst So Gut 98' making of / Keine Lust making of / Praise Abort making of / Alle Tag Ist Kein Sonntag making of
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korrektheiten · 7 months
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Kritik an Energiewende: Kritik an Energiewende Jetzt pöbelt Habeck auch noch den Rechnungshof an
Die JF schreibt: »Eigentlich wollte Wirtschaftsminister Habeck seine USA-Reise nutzen, um seine Politik anzupreisen – und Trump zu kritisieren. Doch dann wird ein Rechnungshofbericht öffentlich, der seine Energiepolitik regelrecht auseinandernimmt. Habeck wird aggressiv. Dieser Beitrag Kritik an Energiewende Jetzt pöbelt Habeck auch noch den Rechnungshof an wurde veröffentlich auf JUNGE FREIHEIT. http://dlvr.it/T3nKqm «
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milana-abroad · 5 months
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Servus!
Das habe ich von meinen bayrischen Freunden beim Vorbereitungsseminar gelernt 😌.
Das VBS war echt richtig cool und es waren sooo viele nette und offene Menschen da. Hätte mir wirklich keine bessere Gruppe vorstellen können. Die Aufregung auf das Auslandsjahr steigt aber natürlich immer mehr. Vor allem dadurch, dass wir die letzten Tage NUR über den Alltag in den USA geredet haben. (Innerlich weine ich gerade weil ich noch kein Placement habe). Das aller coolste war aber mit Abstand der Besuch im Reichstagsgebäude. Also wenn ich ehrlich bin sieht der Bundestag im Fernsehen 10000 mal größer aus. War natürlich trotzdem eine einzigartige Erfahrung. Und nebenbei haben wir sogar Philipp Amtor gesehen 🧑🏻‍💼
Naja jedenfalls habe ich jetzt ein ganz tolles GIVE e.V T-Shirt und viele neue Freunde aus ganz Deutschland. Ich bin sooo gespannt darauf mit wem ich dann im August schlussendlich fliege und wie die Reise so wird.
Aber bis dahin:
I’ll keep you updated 🦅🦅🇺🇸
hier noch ein paar Fotos zur Veranschaulichung des oben geschriebenen Textes 🤓
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fundgruber · 5 months
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"In Philipp Felschs Habermas-Buch wird berichtet, Habermas habe erst 1965 bei einer Reise in die USA zum ersten Mal vor einem Fernsehgerät gesessen, drei Jahre nach "Strukturwandel der Öffentlichkeit"." Franzen auf Twitter
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enibas22 · 1 year
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Tom Wlaschiha feiert Geburtstag. © imago images/APress
TOM WLASCHIHA
Fünf spannende Fakten zum 50. Geburtstag
20.06.2023, 06:25 UHR
Tom Wlaschiha feiert seinen 50. Geburtstag. Fünf spannende Fakten über den Superstar aus "Game of Thrones" und "Stranger Things".
Tom Wlaschiha ist einer der gefragtesten deutschen Schauspieler auf dem internationalen Markt. Geboren in der DDR, ging er nach dem Mauerfall für ein Jahr in die USA. Von 1992 bis 1996 studierte er Schauspiel in Leipzig. Und weil es in Deutschland mit den Rollen nur mäßig lief, suchte er sich irgendwann auch eine Agentur in London. Von da an ging es steil bergauf. Zuletzt war er sogar im Netflix-Hit "Stranger Things 4" zu sehen. Am 20. Juni feiert Wlaschiha, der auf eine erstaunliche Karriere zurückblickt, seinen 50. Geburtstag. Fünf Fakten über seinen inspirierenden Weg.
Der große Durchbruch
Lange hangelte sich Tom Wlaschiha von Nebenrolle zu Nebenrolle in deutschen Fernsehfilmen und Serien wie "Tatort" und "Alarm für Cobra 11". Bekanntheit erlangte er, internationale noch dazu, 2012 in der HBO-Hitserie "Game of Thrones". In der zweiten Staffel mimte er in einer Gastrolle Jaqen H'ghar. Danach legte er eine Pause ein. Ab der fünften Staffel zählte seine Figur, auch bekannt als Mann ohne Gesicht, zur Hauptbesetzung.
Er wollte nicht immer Schauspieler werden
Blickt man auf Tom Wlaschihas Filmografie, gerät man schnell ins Staunen. Der 50-Jährige konnte in den vergangenen 28 Jahren zahlreiche Projekte an Land ziehen. Dabei war es nicht immer sein Ziel, ein vielseitiger Schauspieler zu werden.
"Das ist mir eher so passiert, das mit dem Schauspielen", erklärte er 2022 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Schon immer habe er sich eine "künstlerische" Karriere vorgestellt. Zunächst zog es ihn aber eher zur Musik: "Dann dachte ich aber, dass das sehr einsam werden könnte, wenn man jeden Tag viele Stunden alleine mit seinem Instrument üben muss." Schlussendlich fand er dann zum Theater und so geriet das Ganze ins Rollen.
Ein Sprachen-Genie?
Wlaschiha ist in der DDR aufgewachsen. Genauer gesagt wurde er in Dohna, Sachsen, groß. Für Kinder und Jugendliche war es dort damals üblich, Russisch als Fremdsprache zu lernen. Dass er die Sprache fließend beherrscht, bewies er 2022 in der vierten Staffel von "Stranger Things", in der er den russischen Gefängniswärter Dmitri Antonov spielte. Zudem spricht er neben Deutsch auch fließend Englisch.
Dieses Hobby hat er für sich entdeckt
Schauspieler zu sein, kann sehr anstrengend sein. In seiner Freizeit holt Wlaschiha deshalb gerne viel Erholungsschlaf nach. Aber auch Sport gehört zu seinem Alltag. "Ich habe in der Pandemie tatsächlich Fahrradfahren für mich wiederentdeckt, und habe teils weite Touren gemacht, bin zwei Wochen durch die Alpen geradelt", erwähnte er im Gespräch mit spot on news. Lange Touren seien zwar schwierig mit seinem Kalender zu vereinbaren, dennoch scheint er das Auspowern auf zwei Rädern sehr zu genießen.
Wlaschiha ist Oldtimer-Fan
Erst vor wenigen Tagen beendete Wlaschiha das Oldtimer-Rennen Mille Miglia in Italien. Er und sein Team fuhren fünf Tage lang in einem Alfa Romeo Sportiva 2000 von Brescia nach Rom. Das Auto stammt aus dem Jahr 1954 und nur vier von diesem Model seien laut seinem Instagram-Post hergestellt worden. Am 18. Juni schloss er den Wettkampf erfolgreich ab und teilte mehrere Aufnahmen von der Reise.
SpotOnNews
link: https://www.gala.de/amp/stars/news/tom-wlaschiha--fuenf-spannende-fakten-zum-50--geburtstag-23717652.html
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Tom Wlaschiha: Der Serienstar feiert Geburtstag. (Quelle: Frederic Kern via imago images)
Tom Wlaschiha celebrates his 50th birthday. Five exciting facts about the superstar from “Game of Thrones” and “Stranger Things”.
Tom Wlaschiha is one of the most sought-after German actors on the international market. Born in the GDR, he went to the USA for a year after the fall of the Wall. From 1992 to 1996 he studied acting in Leipzig. And because things weren’t going well with the roles in Germany, at some point he also looked for an agency in London. From then on it went steeply uphill. Most recently, he was even seen in the Netflix hit “Stranger Things 4”. Wlaschiha, who can look back on an amazing career, celebrates his 50th birthday on June 20th. Five facts about his inspirational path.
The big breakthrough
For a long time, Tom Wlaschiha moved from supporting role to supporting role in German television films and series such as “Tatort” and “Alarm for Cobra 11”. He gained notoriety, internationally at that, in 2012 in the HBO hit series “Game of Thrones”. In the second season, he guest starred as Jaqen H’ghar. After that he took a break. From the fifth season, his character, also known as Faceless Man, was one of the main cast.
He didn’t always want to be an actor
If you look at Tom Wlaschiha’s filmography, you will quickly be amazed. The 50-year-old has landed numerous projects over the past 28 years. It wasn’t always his goal to become a versatile actor.
“That’s more what happened to me, with acting,” he explained in a 2022 interview with the news agency spot on news. He had always imagined an “artistic” career. At first, however, he was more drawn to music: “But then I thought that it could get very lonely if you have to practice alone with your instrument for many hours every day.” Eventually he found his way to the theater and that’s how the whole thing got rolling.
A language genius?
Wlaschiha grew up in the GDR. More precisely, he grew up in Dohna, Saxony. At that time, it was common for children and young people there to learn Russian as a foreign language. He proved that he is fluent in the language in 2022 in the fourth season of “Stranger Things”, in which he played the Russian prison guard Dmitri Antonov. In addition to German, he also speaks fluent English.
He discovered this hobby for himself
Being an actor can be very exhausting. In his free time, Wlaschiha likes to catch up on a lot of restful sleep. But sport is also part of his everyday life. “I actually rediscovered cycling for myself during the pandemic and did some long tours, cycled through the Alps for two weeks,” he mentioned in an interview with spot on news. Although long tours are difficult to fit into his calendar, he seems to really enjoy working out on two wheels.
Wlaschiha is a classic car fan
Just a few days ago, Wlaschiha finished the Mille Miglia vintage car race in Italy. He and his team drove from Brescia to Rome for five days in an Alfa Romeo Sportiva 2000. The car dates from 1954 and only four of this model were made, according to his Instagram post. On June 18th he successfully completed the competition and shared several footage from the trip.
link: https://gettotext.com/tom-wlaschiha-the-actor-discovered-this-hobby-for-himself/
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hellonew-yorkgirl · 2 years
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Tag 8 - Queen Mary 2: Waschtag und die 20er-Jahre-Party
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usa-urlaub · 6 months
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Wir sind angekommen! Uns erwartet zwar kein Miami - Wetter, aber dafür Freunde, Familie, gute Mülltrennung und gutes Mineralwasser.
Es fühlt sich irgendwie unwirklich an wieder an einem Ort zu sein, ohne das nächste neue Ziel am Horizont. Und wieder ganz andere Dinge zu machen und wirklich fast ein anderes Leben zu führen. Aber wir gewöhnen uns sicher schnell dran und haben einen ganzen Monat voller Erinnerungen die wir ab jetzt mit uns tragen dürfen.
Vor dem Schluss seien noch ein paar Dinge lobend erwähnt:
1. Das US-amerikanische Wetter, nur 1 Regentag bei einem Monat Reise war toll! ☀️
2. Die Telekom - der Handy Vertrag für einen Monat USA war nicht ganz billig aber selbst in den Everglades oder der Mojave Wüste hatten wir massenweise stabiles Internet um alles zu planen und zu gucken was wir wollten!
3. Taylor Swift - 1989 ( Taylors Version) war ein super Album, dass es in unsere Fahrt-Playlist geschafft hat und sehr gut zu hören war!
4. Die werten Leser*innen! Wir bedanken uns für das Mitlesen und Mitverfolgen! Es hat uns ganz viel Spaß gemacht das mit euch zu teilen.
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Che Guevara
Als Vertreter Kubas hält Che Guevara im Dezember 1964 eine Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. In Militäruniform tritt er ans Mikrofon:
„Als Marxisten vertreten wir die Meinung, dass die friedliche Koexistenz zwischen Staaten nicht die Koexistenz zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten, zwischen Unterdrückern und Unterdrückten umfasst. Es gibt ein auch durch diese Organisation erklärtes Recht auf völlige Unabhängigkeit von allen Formen kolonialer Unterdrückung.“
...
1928 wird Ernesto »Che« Guevara als Sohn eines Plantagenbesitzers in Argentinien geboren. 200 Familien aus Großgrundbesitz, Handel, Industrie und Politik besitzen dort praktisch alles, während die Mehrheit der Menschen in Argentinien in Armut lebt. Unter den indigen Wanderarbeitern wütet die Tuberkulose. In den Kohlegruben sterben die Arbeiter gewöhnlich mit 30 Jahren, die Lungen von Kohlestaub zerfressen.
Che Guevara politisiert sich
Che wächst in einem kritischen Elternhaus auf. In einem Liebesbrief an eine Tochter aus reichem Hause schreibt er mit 17 Jahren: »Die Summe des Elends ist zu groß, die Schuld dieser Klasse in die du hineingeboren bist, ist zu groß, als das ich sein könnte, sein möchte wie sie: Ich verspüre diese Schuld manchmal nachts als einen Alpdruck. Der Duft Deines Körpers kann nicht aus meiner Phantasie die Anklage verdrängen, die von dem Elendsgestank ausgeht, der aus den Slums herausdampft: Reichtum; nein, ich will keinen Teil daran haben. Ich will keinen Teil daran haben, dass diese Ungerechtigkeit fortbesteht.«
Als Medizinstudent reist er mit einem Freund auf einem Motorrad durch fast alle Länder Mittel– und Südamerikas. Das Tagebuch, das er auf dieser Reise geführt hat, ist 2004 von Walter Salles verfilmt worden. Che erlebt auf seiner Reise, wie US-Konzerne riesige Mengen an Rohstoffen und Profiten aus dem Kontinent ziehen und Regierungen ein- oder absetzen, wie es ihnen gefällt. Die Länder bleiben unterentwickelt und abhängig. Die einheimischen Herrscher verprassen ihren Reichtum oder schaffen ihn ins Ausland. Überall rebellieren Menschen, doch meistens ersetzt am Ende nur eine Clique die andere.
Che Guevara trifft Fidel Castro
1955 trifft Guevara in Mexiko den kubanischen Rechtsanwalt Fidel Castro (marx21 Nachruf auf Fidel Castro), der seine Heimat von dieser Knechtschaft befreien will. Che ist begeistert: »…in diesem Kampf gab es nur Sieg. Ich teilte seinen Optimismus. Es war unausweichlich, mit dem Jammern aufzuhören und mit dem Kampf zu beginnen.« Im Dezember 1956 stechen Castro und Guevara mit 80 weiteren Kämpfern in Richtung Kuba in See. Die Wirtschaft der Insel gehört praktisch den USA: Die US-Beteiligung an der Telefon- und Elektrizitätsversorgung übersteigt 90 Prozent, bei den Eisenbahnbetrieben macht sie die Hälfte aus, in der Rohrzuckerproduktion 40 Prozent.
Zucker macht 80 Prozent aller kubanischen Exporte aus. Das Pro-Kopf Einkommen war seit 50 Jahren nicht gestiegen. Zwei Jahre Kampf genügen, um das Regime des Diktators Batista zu besiegen. Am Ende besteht die Streitmacht der Revolutionäre aus 800 Guerilleros und zivilen Einheiten von etwa 2200.
Batistas Regime in Kuba fällt
Die Bauern unterstützen die Revolutionäre passiv, auch die Arbeiter bleiben weitgehend ruhig. Die Leitung des Kampfes liegt in den Händen der Guerilla-Führung, deren Kern aus Intellektuellen besteht. Batistas Regime ist so wenig verwurzel, korrupt und so schwach, dass der Widerstand gleich null ist, als Castro und Guevara in Havanna einmarschieren. Selbst die Regierung der USA glauben nicht mehr an Batista. Als wichtiger militärischer Führer übernimmt Che leitende Funktionen. Er wird Präsident der Nationalbank, Leiter des Instituts für Agrarreform und wichtiger Vordenker der »neuen Gesellschaft«.
Castro wird zum »Marxisten-Leninisten«
Die neue Regierung will Kuba aus seiner Abhängigkeit befreien, modernisieren und industrialisieren. Aber selbst wenig radikale Maßnahmen der Regierung wie eine milde Landreform gehen den USA zu weit. Amerikanisches und kubanisches Kapital wird von der Insel abgezogen. Dann verhängt die US-Regierung eine komplette Wirtschaftsblockade, um das Regime in die Knie zu zwingen. Eine eigenständige nationale Entwicklung gegen den Druck der USA und in deren unmittelbarer Nachbarschaft ist unmöglich. Die kubanische Führung sieht keinen anderen Weg als die Annäherung an die Sowjetunion. Castro erklärt sich 1961 plötzlich zum »Marxisten-Leninisten«. Die Führung der UdSSR sieht die revolutionäre Insel vor der Haustür der USA als Trumpf im Kampf der Supermächte. Sie nutzt die kubanische Wirtschaft zum eigenen Vorteil. Guevara ist entsetzt.
Das neue Kuba in der Sackgasse
Die Sowjetunion fordert Lebensmittel und Rohstoffe, fördert aber die industrielle Entwicklung auf Kuba nicht. Für Zucker zahlen die Sowjets nur Weltmarktpreise. 1963/64 muss sich die Regierung eingestehen, dass die Abhängigkeit vom Zucker so groß ist wie eh und je. Noch unter Ches Regierung versucht man, durch Rationierung von Lebensmitteln und Textilien Geld für die Industrie vom Lebensstandard der Arbeiter abzuknapsen. Mit Appellen an die soziale Verantwortung und die sozialistische Moral versucht Guevara, die Opferbereitschaft der Arbeiter zu erhöhen. Schließlich greift das Regime mehr und mehr auf Zwang und Autorität zurück. Kuba steckt in einer Sackgasse. Jetzt treten Ches Stärken und Schwächen klar hervor.
Che Guevara: Seine Stärken und Schwächen
Seine Stärke liegt in seiner revolutionären Überzeugung, seinem Internationalismus und in seinem Tatendrang. Während Castro versucht, den Spielraum des Landes zu erweitern, indem er Spannungen zwischen der Sowjetunion und China ausnutzt, will Che die Revolution ausbreiten. Che kritisiert die politische Führung der UdSSR, weil sie bereit ist, auf Aufstände zu verzichten, um das Gleichgewicht mit den USA zu halten. 1965 klagt Guevara die »sozialistischen Staaten« an, »Komplizen der Ausbeuter« zu sein. Obwohl die UdSSR keine von ihnen unabhängige Befreiungsbewegung tolerieren will, beharrt Che: »Wir können nicht aufhören, unser Beispiel zu exportieren.« Sein Motto: »Schafft zwei, drei, viele Vietnams« wird von der Studierendenbewegung aufgegriffen, die sich im Westen während des Kriegs der USA gegen die vietnamesische Befreiungsbewegung entwickelt.
Guerillakampf in Kuba als Vorbild?
Guevara versucht, aus seinen Erfahrungen in Kuba ein Drehbuch für andere Revolutionen zu machen. In Bolivien zeigen sich die Schwächen dieser Idee. Dort will Che das Fanal für den Aufstand der Unterdrückten in ganz Südamerika setzen. Er scheitert kläglich. 1966/67 fängt Guevara mit einigen kubanischen Mitstreitern an, ein Guerilla-Lager in Bolivien aufzubauen und Kämpfer um sich zu sammeln. Auf Bolivien fällt die Wahl eher zufällig. Der Ort spielt in Ches Theorie keine große Rolle. Guevara meint, dass Revolutionäre nicht auf die Bedingungen für eine Revolution warten müssen, sondern diese selbst durch ihre Taten schaffen könnten. Die Guerillas sollten einfach in einem begrenzten Gebiet mit ihrem »heldenhaften Kleinkrieg« beginnen.
In diesem Kleinkrieg würden dann Bastionen der Partisanen entstehen. Der Kampf würde die Diktatur zwingen, sich ohne Maske und in ihrer ganzen Brutalität zu zeigen und so die Gesellschaft offen in Herrscher und Beherrschte polarisieren. Die Reihen der Partisanen könnten dann durch Bäuerinnen und Bauern aufgefüllt werden. Immer weitere Gebiete würden unter die Kontrolle der Aufständischen geraten – bis zum endgültigen Sieg.
Doch die bolivianischen Bauern haben kein Interesse an Ches Kampf. Die bolivianische Regierung ist lange nicht so wurzellos und schwach wie es das kubanische Regime unter Batista gewesen war. Die Partisanen bleiben völlig isoliert. Regierungstruppen mit Unterstützung aus den USA können immer mehr Guerilleros umbringen. Nach einem Jahr ist der Kampf endgültig verloren: Am 9. Oktober gerät Che mit seinen Mitstreitern in einen Hinterhalt. Er wird gefangen und später erschossen. Hätte die Geschichte anders ausgehen können?
Die Schwächen der Strategie von Che Guevara
Während Ches bolivianischen Abenteuers streikten die dortigen Minenarbeiter – unabhängig von Guevaras Guerillakampf. Sie waren schon 1952 die Vorkämpfer einer Revolution gewesen. In seinen bolivianischen Reisebüchern bezieht sich Guevara zwar ein paar Mal auf die Bergarbeiter, aber er hält die Verbindung zur bolivianischen Arbeiterklasse nicht für zentral oder überhaupt auf irgendeine Art und Weise für wichtig. Und das ist eine große Tragödie, denn Che hätte sein Ziel der nationalen Befreiung mit den Klassenkämpfen der Arbeiterinnen und Arbeiter verbinden können, die immer wieder auf dem Kontinent aufflammten. 1969 regierten Beschäftigte für eine kurze Zeit die argentinischen Städte Cordoba und Rosaria. Ende der 1960er Jahre wehrten sich auch in Chile immer mehr Arbeiter. Das war 1970 die Grundlage für einen gefeierten Wahlsieg einer Koalition von Sozialdemokraten, Sozialisten und anderen unter Führung von Salvador Allende.
Guerillakampf statt Selbstbefreiung
Doch für Che lag das Zentrum des Kampfes auf dem Land. Das bedeutete zwangsläufig, dass der Träger des Kampfes nicht die städtische Arbeiterklasse, sondern die Bauern – die allerdings von städtischen Intellektuellen geführt werden sollten – sein würden. Guevara hatte seit den 1950er-Jahren immer wieder Texte von Karl Marx studiert. Er teilte mit Marx eine grundsätzliche Feindschaft gegenüber Ausbeutung und Unterdrückung. In seiner Politik wich Che aber von Marx Grundüberzeugung ab, das die Befreiung vom Kapitalismus nur das Werk der Arbeiter selbst sein könne. Guevara meinte, das revolutionäre Potenzial erwachse aus der absoluten Armut und der Schärfe der Unterdrückung. Es brauche nur die Entschlossenheit der Tat, genügend Mut und die richtigen Ideen der Partisanen, um die Bauern mit zu reißen, zu erziehen und auf den richtigen Weg zu führen. Anders als auf Kuba konnten Ches Elan und seine Opferbereitschaft in Bolivien die Selbstaktivität der Arbeiterklasse nicht mehr ersetzen.
Was bleibt von Che Guevara?
Viele Menschen sehen heute in Che Guevara ein Symbol des Widerstandes. Bis heute inspiriert er Menschen undbringt ihr Verlangen nach einer besseren Welt zum Ausdruck. Che steht, trotz seiner Schwächen, für die Überzeugung, dass die Welt verändert werden kann und vor allem durch die Bewegung selbst verändert werden kann. Das Leben von Che Guevara ist eine historische Lehrstunde für uns, die mit der Annahme beginnt, dass Revolution machbar ist, dass sie gemacht werden sollte, und dass die Welt verändert werden muss. Ist man einmal soweit, stellt sich die Frage nach dem »wie?«. Die Antwort steht nicht in irgendwelchen Anleitungen oder Handbüchern, sondern sie liegt in der Geschichte, in der Erfahrung. Und das Leben dieses großen und engagierten Kämpfers für soziale Veränderung sollte Teil der politischen Bildung für eine neue Generation von Revolutionärinnen und Revolutionären sein. Wir können aus seinen Fehlern lernen.
Zwei, drei, viele Vietnam
Am 16. April 1967 erschien in Havanna die erste Ausgabe der Zeitschrift "Tricontinental" als dünnes Sonderheft. Die von der knapp ein Jahr zuvor gegründeten Organisation für Solidarität mit den Völkern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas (OSPAAAL) herausgegebene Publikation enthielt nichts weiter als einen Brief an ihr Exekutivkomitee. In diesem als "Botschaft an die Trikontinentale" bekannt gewordenen Schreiben richtete sich Ernesto "Che" Guevara, das wohl prominenteste Gründungsmitglied der OSPAAAL, an die Weltöffentlichkeit.
Der ehemalige Kommandant der Kubanischen Revolution forderte in seiner Botschaft die "Völker der Welt" dazu auf, die ihnen von den "imperialistischen Mächten" auferlegte Starre abzuschütteln und die Waffen zu ergreifen, um mit ihm für die endgültige "Befreiung der Menschheit" zu kämpfen. Er selbst befand sich, wie später bekannt werden sollte, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits seit mehreren Monaten in Bolivien und hatte den Text noch im Jahr 1966 vor seinem Aufbruch verfasst. Er hoffte, mit Unterstützung der dortigen Landbevölkerung eine Guerillaarmee aufbauen zu können, um aus dem Andenland ein leuchtendes Beispiel und die Speerspitze einer kontinentalen Revolution zu machen. Doch die in erbärmlichen Verhältnissen lebenden Bauern, die Guevara zu den Subjekten seiner revolutionären Umwälzungen erhoben hatte, konnten seinen Ruf kaum vernehmen: Die überwiegende Mehrzahl von ihnen war des Lesens und Schreibens nicht mächtig. Breite und umgehende Resonanz fand die "Botschaft" hingegen von lateinamerikanischen Metropolen über nordamerikanische Universitäten bis in die europäischen Großstädte. Die von Guevara formulierte Parole "Schaffen wir zwei, drei … viele Vietnam" stieg umgehend zu einer der ikonischen Losungen der Neuen Linken auf.
Begünstigt wurde die weitreichende Rezeption der Botschaft Guevaras durch den historischen Kontext ihrer Veröffentlichung: Wenige Monate nach der Publikation sollten die Tet-Offensive in Vietnam, das Massaker auf der mexikanischen Plaza de Tlatelolco, der Aufzug sowjetischer Panzer in Prag und die Ermordung Martin Luther Kings bis dahin geografisch voneinander getrennt politisierte Milieus in eine scheinbar globalisierte Protestbewegung verwandeln. Doch ebenso bedeutsam für den Widerhall der "Botschaft an die Trikontinentale" war Guevaras zeitgleicher Kampf und dessen von vielen Zeitgenossen als tragisch aufgefasstes Ende in Bolivien. Sein Tod im Oktober 1967, den er in der "Botschaft" scheinbar prophetisch antizipiert hatte, unterstrich auf unumstößliche Weise das von Guevara personifizierte, christlich grundierte Ideal der Synthese von Wort und Tat. Die Hinrichtung Guevaras erhob diesen letzten zu Lebzeiten des Guerillakommandanten veröffentlichten Text gleichsam zu seinem politischen Vermächtnis. Die darin formulierte Programmatik und die dezidiert religiöse Metaphorik haben, neben dem praktischen Wirken Guevaras, dessen Verklärung zu einer "christomorphen Figur" maßgeblich beeinflusst.
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