#sich für eine Tat verantworten müssen
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Das Schweigen brechen. Dem Mann antworten geben oder endlich können. Indem zwangsweise auch er stirbt, es geradezu auch tun muss! Dem nur einzelnen, jenem, dem man gezielt eine Tat vorwirft, dem also, gegen den diesmal der Hauptvorwurf erhoben wird, von den Frauen! Aber immer zugleich auch allen, den Männern weltweit!!
Wozu sind die weltweiten Kriege da!
Thema Freiwillige Organspende beim Film. Thema generelles ist, sind dabei immer: The men. The/some men.
Maximilian Raiter in: Draußen vor der Tür! gibt er erstmals sogar den Titelhelden des Nachkriegs-Dichters Borchert aus dessen Roman oder spielt ihn, Borchert, gleich selber!
''Heilt den Hitter!! Ich möchte sie alle heilen!!'
Max-Anton Raiter spielt oder mimt erstmals im Film auf erneut ganz überzeugende Weise sogar den deutschen Luftwaffenfeldmarschall Göring vor mitlaufenden Kameras, dafür aß er sich wochenlang eigens zusätzliche Pfunde an und spielte mit ausgestopften Kissen vor dem Bauch. Auch hielt er sich zuvor nächtelang wach, um so noch überzeugender auf das später Kino-Publikum zu wirken!
#Große Filme und Filmthemen#to hit schlagen dt.#jemanden auf den Allerwertesten schlagen#plötzlicher Tod durch starke Ohrblutungen#Männer- wie Frauenerkrankungen#der laute Tinnitus-Sound im Ohr#Todesarten von Männern wie Frauen#der große Trommelfellriss#auf jemand von nun an pfeifen!#die zwei vorrangigsten Todesarten bei Männern wie Frauen#Solidarität zeigen (auch weltweit!)#Verantworung beweisen#sich für eine Tat verantworten müssen#der eitle und männliche Pfau#die V2
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Neckargemünd - Raubüberfall in S-Bahn
Neckargemünd - Raubüberfall in S-Bahn Geschädigte und Zeugen gesucht. Am Dienstagabend fuhr eine bislang noch unbekannte Frau mit der S-Bahn S1 von Neckargemünd in Richtung Eberbach. Gegen 21:30 Uhr versuchte eine männliche Person der Frau die Handtasche zu entreißen, während ein weiterer Täter sich an der Tür der Bahn aufhielt. Eine aufmerksame Zeugin, die den Überfall beobachtet hatte, eilte zur Hilfe. Der Täter ließ schlussendlich von der Handtasche ab und flüchtete gemeinsam mit dem zweiten Täter am Haltepunkt Neckargemünd Altstadt aus der Bahn. Daraufhin verständigte die Zeugin die Polizei, sodass eine sofortige Fahndung nach den männlichen Personen eingeleitet wurde. Die unbekannte Frau setzte ihre Fahrt mit der Bahn derweil in Richtung Neckarsteinach fort. Durch die gute Personenbeschreibung konnten die beiden Täter im Alter von 16 Jahren und 17 Jahren festgestellt und vorläufig festgenommen werden. Während der Personenkontrolle stellte sich heraus, dass die beiden männlichen Personen unter dem Einfluss von Drogen standen. Für weitere polizeiliche Maßnahmen wurden diese auf ein Polizeirevier gebracht und nach Abschluss der Maßnahmen wieder entlassen. Die beiden Minderjährigen müssen sich nun u.a. für den Raub verantworten. Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die Ermittlungen übernommen und bittet die bislang unbekannte Frau, die die Bahn an der Haltestelle Neckarsteinach verlassen hat und der versucht wurde, die Handtasche zu entreißen, sich unter der Telefonnummer 0621/174-4444 zu melden. Auch Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu der Tat oder den Tätern mitteilen können, werden gebeten, sich unter der vorgenannten Telefonnummer zu melden. Neckargemünd/Rhein-Neckar-Kreis (ots) Polizeipräsidium Mannheim Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Lesen Sie den ganzen Artikel
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Kritik an Googles Chef wird immer lauter
Google steht massiv unter Kritik. Besonders den CEO werden schwere Vorwürfe gemacht. Und jetzt werden auch Rücktrittsforderungen laut.
Die Liste der schwerwiegenden Probleme bei Google wird von Tag zu Tag länger. Zuletzt sorgte eine Präsentation in Paris mit einem völlig unausgereiften Produkt sogar für die Vernichtung von rund 100 Milliarden US-Dollar des Kapitals der Alphabet Muttergesellschaft. So hart watschte der Markt nun Googles derzeit delitantsiches Agieren ab. Dabei dürfte es nur die mißlungene Präsentation von Googles Vize nur der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlauf gebracht hatte.
Alles in allem hat es Sundar Pichai, (CEO/Google LLC) zu verantworten. Die einst so schillernde Person wandelt sich zum Elefanten im Porzellanladen. Die Presse ist voll voon massiven Fehlentscheidungen bei Personal und Produkten. Auch am fehlgeschlagenen Online-Gaming Projekt Stadia wird deutlich, wie schwerwiegend die Fehlentscheidungen Einfluss auf den Markt und vor allem das Vertrauen in Google geschädigt wurden.
Noch nie zuvor dürfte das Vertrauen der Benutzer und Kunden in Google so gestört gewesen zu sein, wie wir es aktuell erleben. Nicht nur im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der Produkte. Jetzt bewerten Fachleute und der Kapitalmarkt die Perspektiven und das Potential von Google künftig neu. Kann das Unternehmen noch die herausragende Rolle wie bisher spielen? Ist Google künftig noch in der Lage innovative Lösungen zu liefern.
Aufmerksamkeit erzeugte auch der pominente Venture Investor und Blogger Om Malik. Wie er sehen viele Marktbeobachter und Fachleute der Szene, dass Sundar Pichai seinen Zenit überschritten habe. Und während man bei Google von Schlafwandelei spricht hat der Herausforderer Microsoft gut lachen. Om Malik wird sogar deutlicher und stellt in seinem Beitrag auf OM ganz konkret die Frage (Zitat): "Braucht Google einen neuen CEO?" Vorstand und Gründer müssen sich Fragen, ob es nun an der Zeit ist das Sundar geht, so Malik.
Un in der Tat lesen wir letztlich auch davon, dass sich die Gründer von Google Brin und Page bereits eingeschaltet haben sollen. Wer aber soll das richten was da an Porzellan zertrümmert wurde? In den Reihen von Google dürfte sich keine geeignete Personalie finden lassen, die nicht bereits die Scheuklappen der "meine kleine Welt" trägt. Hat da jemand genug Mut ein paar Leichen des großen Google Produkte-Friedhofs auszugraben und auch sich um die Wiedereinstellung viele Mitarbeiter zu mühen, die fahrlässige gefeuert wurden und deren Expertise nun fehlt?
Alles ganz anders zu machen und den Laden nochmal umzukrempeln wird nicht der Weg sein, das geschädigte Vertrauen wieder herzustellen. Abriss und Neubau ist nicht die Lösung, da muss die Fasade wieder in den Zustand "schön wie früher" hergestellt werden. Das wird richtig viel Geld kosten. Doch Sundar Pichai zu entlassen wäre dabei der erste richtige Schritt, denn offenbar traut dem niemand mehr zu es richten zu können.
Bleibt Pichai oder kommt ein(e) Neue(r). Dies Entscheidung ist nun zu treffen und sie ist existentiell für Googles Zukunft. Erleben wir den Anfang von Googles Ende? So schnell wie einst Google die Mitbewerber überholt hatte kann es wieder passieren. Ist es statt AOL oder Yahoo diesmal Google, welches den freien Fall erlebt? Mittlerweile dürfte es vielen Kunden fast schon egal sein, denn nun stehen Mitbwerber parat, die diese Kunden auffangen können.
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-Lost- Kapitel 2
✯ ✯ ✯
Auch in ihm lichtete sich nach und nach der Nebel, während er seine Lady beobachtete. Er sah ihr förmlich dabei zu wie sie zu realisieren schien was geschehen war. Sein Atem beschleunigte sich und er setzte alles daran sich zu fokussieren um jetzt nicht die Kontrolle zu verlieren.
Die letzte Stunde hatte ihm so gut wie alles abverlangt. Er war davon überzeugt gewesen, sie zu verlieren. Erinnerungen durchzuckten ihn.
Ladybug wie sie gegen die Wand gepresst, in der Luft hing. Hawk Moth´s Griff um ihren zierlichen Hals. Vergeblich versuchte sie sich zu befreien; versuchte die Finger zu lösen, schaffte es aber nicht! Sie zappelte und wand sich. Die Augen, angsterfüllt. Hörte ihr Röcheln und Japsen und in ihm zog sich alles zusammen. Sie hatten keinen anderen Ausweg und er traf eine Entscheidung. Er zögerte keine Sekunde länger und sprach die Worte aus, die alles veränderten. Er hatte keine andere Wahl!
Chat Noirs Blick klärte sich etwas und er ballte die Fäuste, zog seine Schultern nach oben und atmete tief durch. Wappnete sich innerlich gegen das was er gleich tun würde und schloss die Augen. In seinem Inneren rumorte es. Der Tag zog an ihm vorbei. Endete genau hier. Ein mulmiges Gefühl überkam ihn und ließ ihn frösteln.
Jetzt war es also soweit. Heute würde er das tun, vor was er sich schon seit langem fürchtete. Er würde ein Teil seiner Selbst aufgeben. Er würde Chat Noir gehen lassen.
Gleich. In wenigen Minuten, nein, in Sekunden.
Dies war seine Entscheidung und auch wenn es ihm alles andere als leicht fiel, so würde er sich von niemandem umstimmen lassen. Nicht von seinen eigenen Gefühlen, geschweige denn von irgendjemand sonst. Es stand fest und war unumstößlich! Innerlich schrie er auf, doch äußerlich sah man ihm nichts an. Er schien ruhig. Gefasst. Sich konzentrierend schüttelte er all seine Gedanken ab und sprach die Worte aus.
Kaum erlosch das grüne leuchtende Licht um ihn herum, fühlte er auch schon wie die Magie aus ihm wich und ihn die Schmerzen geradezu überrollten. Er rechnete damit, denn so war es vor wenigen Minuten schon gewesen, als er sich vor Hawk Moth zurück verwandelte. Vorsichtig nahm er einen Atemzug und fokussierte sich weiter. Setzte alles daran, sich nichts davon anmerken zu lassen. Sein Schädel brummte und seine linke Seite pochte und pochte.
Seine Aufmerksamkeit und sein Blick galt voll und ganz dem kleinen schwarzen Kwami, der aus dem Ring geflogen kam und schon dabei war eine Bemerkung los zu werden, als die katzenartigen Augen auf seinen Auserwählten trafen und ihn stocken ließ. Beinahe geschockt sah er ihn an. Adrien wusste, Plagg würde ihn durchschauen; in jeder Hinsicht. Auch wenn er seine Beweggründe mit Sicherheit verstand, so durfte er ihm trotzdem keine Möglichkeit geben irgendwie darauf zu reagieren, sonst würde Adrien brechen. Hier und Jetzt und auf der Stelle. Nein!
Aus diesem Grund zog er nach seinen knappen Worten des Abschieds, schnell seinen Ring vom Finger und schloss die Faust ihm ihn. Oh, er wog so schwer in seiner Hand. Hart schluckend, drückte er noch fester zu und presste kurz die Lippen aufeinander.
Adrien schob alles von sich. Zum Glück war er gut darin! Das Stechen und Pochen in seinem Körper. Der Druck in ihm. Der Kloß in seinem Hals Der Damm, der beinahe zu brechen drohte. Er wollte das Alles nicht! Wie sehr wünschte er sich, es nicht tun zu müssen. Nicht das aufgeben zu müssen, was ihm wohl mit am Wichtigsten war.
Er würde nicht nur seine Freiheit verlieren. Er würde seinen besten Freund verlieren. Er würde seine Partnerin verlieren! Seine Vertraute. Seine Lady. Abermals schluckte er schwer. Zitterte. Unterdrückte es. Setzte alles dran es einzudämmen. Weg zu schieben! Nein! Ihm blieb keine Wahl.
Durch seine Offenbarung hatte er nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen in Gefahr gebracht die ihm etwas bedeuteten. Sein Vater. Nathalie. Sogar sein Bodyguard. Dann wären da noch seine engsten Freunde: Nino, Alya, Marinette, Chloe und Kagami. Ja, vermutlich waren sogar seine restlichen Klassenkameraeden in Gefahr. Da Hawk Moth nun wusste wer er war, konnte er alle gegen ihn verwenden und sein Wissen ausnutzen, wahrscheinlich würde er das auch tun. Adrien rechnete fest damit. Nein, er konnte es nicht verantworten.
Den Kopf neigend betrachtete er seine Partnerin, die ihn mit roten verweinten Augen ansah. Es tat ihm in der Seele weh, sie hier so stehen zu sehen. Auch sie sah ziemlich mitgenommen aus. Dieser Tag hatte ihnen beiden wohl so einiges abverlangt und würde noch sehr lange nachhallen. Egal in welcher Hinsicht. So knapp, brutal und ernst wie heute, war es in den ganzen drei Jahren nicht gewesen. Hawk Moth schien keine Rücksicht zu nehmen, nicht das er dies vorher je getan hatte, aber trotzdem schien heute irgendetwas anders zu sein. Die Augen verengend entschied er, sich später damit zu befassen und machte langsam einen Schritt auf Ladybug zu.
Adrien hielt ihr den Ring hin, aber sie reagierte nicht. Starrte mit leerem Blick auf seine Handfläche. Schluchzte und schniefte. Er schloss kurz die Augen und seufzte innerlich auf. Auch wenn sie es nicht mit Absicht tat, so machte sie es ihm nur noch schwerer. Ihre Hand nehmend, legte er ihr den Ring in die Handfläche und schloss ihre Finger darum. Hielt sie weiterhin fest. Bedeckte ihre Hand mit der Seinen und drückte aufmunternd zu.
Ihr Blick war immer noch gesenkt.
„Ich kann das nicht ohne dich!“ sagte sie leise und hob dann den Kopf um ihn tief traurig und verzweifelt anzusehen.
Oh es ging ihm durch Mark und Bein. Kurz presste er die Lippen zusammen. Bebte innerlich. Nicht nur das ihn die Schmerzen beinahe in die Knie zwangen, dieser Moment tat es ebenso. Es kostete ihn seine ganze Kraft dem Standzuhalten.
Als er sprach versuchte er seine Stimme fest klingen zu lassen „Du wirst jemand anderen finden. Du hast bisher immer richtig ausgewählt, du wirst auch jetzt richtig auswählen!“ versicherte er ihr und meinte es auch so.
Heftig schüttelte sie den Kopf. „Nein Cha … Adrien! Niemand kann dich ersetzen! Absolut niemand! Du bist mein bester Freund! Du kannst dir nicht vorstellen … du … du hast keine Ahnung! Du …“ sie brach ab und schluchzte und plötzlich spürte er sie an sich.
Fest schlang sie ihre Arme um ihn und vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge. Er spürte ihre Tränen. Er spürte ihren Atem auf seiner Haut.
Adrien versteifte sich zuerst, legte dann aber doch auch seine Arme um sie und bettete seinen Kopf an ihren. Tief atmete er ihren Geruch ein. Inhalierte ihn. Er musste ihn sich nicht einprägen. Nein! Er würde ihn nie vergessen. Niemals!
Sein Hals brannte. Der Druck in ihm war kaum mehr zu bändigen. Unmittelbar merkte er, wie seine Selbstbeherrschung bröckelte. Stück für Stück. Die aufkommenden Tränen wurden drängender und drängender. Er schluckte und presste fest die Augen zusammen. Hielt kurz den Atem an und drückte Ladybug dadurch unbewusst näher an sich. Sie hob eine Hand und legte sie ihm an den Hinterkopf. Fuhr durch seine Haare. Streichelte ihn. Wäre dies eine normale Situation, würde er genießen. Er würde sich der Berührung hingeben und wahrscheinlich sogar schnurren, ohne es verhindern zu können. Aber er konnte nicht! Würde er sich jetzt gehen lassen … Nein!
Schnell zog er sich zurück und meinte etwas in ihrem Blick sehen zu können. War sie verletzt oder sogar enttäuscht? So sehr er sie auch gerade brauchte, so sehr er ihre Nähe auch wollte; es ging nicht! Würde er jetzt nachgeben, würde er fallen. Immer tiefer und tiefer. Ohne Wiederkehr. Aufgrund der ruckartigen Bewegung, sog er scharf die Luft ein.
„Alles in Ordnung?“ fragte sie gleich besorgt nur um dann eine fließende Bewegung mit der Hand zu machen, „vergiss es, das ist wohl eine saublöde Frage, tut mir leid.“
Er probierte zu lächeln, scheiterte aber kläglich.
„Es … es geht schon.“ presste er daher über seine Lippen. Versuchte es weiter herunter zu spielen.
Sie sah auf ihre Hand, die den Ring umschloss. Ihre nächsten Worte ließen ihn stocken. Überrascht, erstaunt, aber auch ungläubig zugleich riss er die Augen auf.
„Möchtest du … möchtest du es ebenfalls wissen? Ich meine, es wäre in Ordnung, wirklich. Es wäre jetzt nur fair.“
Diese Frage schockierte ihn geradezu. Was war nur in sie gefahren? Das konnte sie doch nicht ernst meinen, oder? Seine Gesichtszüge verhärteten sich etwas. Diese Worte trafen ihn gerade mehr als er zugeben würde, und auch wenn sie gerade nicht sie selbst zu sein schien, nahm er es ihr doch etwas übel. Von Beginn an, wollte er nichts anderes! Und sie wusste es! Sie wusste, das es sein sehnlichster Wunsch war, zu wissen wer hinter dieser Maske steckte. Wer seine Lady war. Er selbst hätte sich ihr offenbart, ohne mit der Wimper zu zucken. Zu jeder Zeit. Immer! Er vertraute ihr mit seinem Leben! Aber er respektierte ihre Privatsphäre und, auch wenn es etwas dauerte, so verstand er ihre Beweggründe letztendlich ja doch. Und was tat sie, gerade jetzt? Nach alldem? Nach alldem wollte sie sich ihm offenbaren? War sie von allen guten Geistern verlassen?
Seine Stimme war härter als beabsichtigt während er ihr antwortete.
„Nein! Nein, das möchte ich nicht!“
Ladybug zuckte aufgrund seiner Ablehnung zusammen und trat einen Schritt zurück. Adrien fuhr sich vorsichtig mit dem rechten Arm durch die Haare. Atmete tief durch.
„Es … es tut mir leid, so war das nicht gemeint.“ entschuldigte er sich sofort. Auch für sie durfte das Ganze, alles andere als einfach sein. Sie war bestimmt ziemlich durcheinander. „Es wäre falsch und das weißt du auch. Außerdem wollte ich nie das es so kommt. Ich wollte nie das du dich dazu verpflichtet fühlst.“
Er drehte sich von ihr weg und ließ seinen Blick über die Stadt unter ihnen wandern. Die Tränen schimmerten in seinen Augen, wollten freigelassen werden, aber er ließ es nicht zu. Mit dem Handrücken wischte er sich über das Gesicht. Schluckte den dabei aufkommenden Schmerz hinunter. Nein! Nicht jetzt! Nicht hier! Nicht so!
Er wendete sich ihr wieder zu während sein Blick weicher wurde.
„Wenn du mir deine Identität verrätst, dann möchte ich das du dich dazu entscheidest! Ich möchte, das es von Herzen kommt und nicht hervorgerufen durch Schuldgefühle. Nein, Pünktchen, so nicht! So möchte ich es nicht wissen!“
Adrien wartete noch einen Augenblick bevor er weiter sprach. Genoss das kurze Aufflackern in ihrem Gesicht und das leichte Lächeln auf ihren Lippen als sie ihren Kosenamen und seine Worte hörte.
„Außerdem wäre es jetzt viel zu gefährlich und das weißt du auch. Hawk Moth hat es nun mit Sicherheit auf mich abgesehen! Wenn er durch mich erfahren würde, wer du bist, nein, das würde ich mir niemals verzeihen. Durch mein Handeln habe ich nun schon genug Menschen in Gefahr gebracht.“
„Es tut mir so leid! Du … du hast recht! Ich weiß einfach nicht was ich jetzt machen soll! Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll!“ gab sie zu und er spürte förmlich ihre Verzweiflung.
Es war alles noch zu frisch. Er hob eine Hand und legte sie ihr vorsichtig auf die Schulter. Übte sanften Druck aus. Wollte aufmunternd wirken. Überzeugt.
„Du wirst eine Lösung finden, so wie du es immer tust!“
Dieses Mal gelang ihm sein Lächeln und sie lächelte zurück. Nickte zögernd und sagte nichts weiter. Ihm war klar das sie über all das reden mussten, aber nicht jetzt und nicht heute. Sie waren beide erschöpft. Ausgelaugt. Sie brauchten Ruhe.
„Ich … wir sollten nach Hause gehen. Bitte tu mir einen gefallen und pass auf dich auf, ja?“
Oh, wie gern würde er ihre Hand nehmen, ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken hauchen, aber stattdessen hob er zwei Finger an seine Schläfe und machte seine Geste zum Abschied.
„Wir sehen uns, Pünktchen.“ Mit diesen Worten wollte er sich gerade umdrehen als er seinen Fehler bemerkte.
Oh, wie sehr würde er das alles vermissen! Sein Innerstes zog sich schmerzhaft zusammen und bescherte ihm Übelkeit. Er konnte dem Ganzen nicht länger standhalten. Der Knoten würde bald platzen.
Er schluckte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Ähm … könntest … könntest du mich bitte nach Hause bringen?“
Ohne ein weiteres Wort, nickte sie und umfasste ihn vorsichtig. Ladybug zückte ihren Jojo und schwang sie beide von Dach zu Dach, immer darauf bedacht ihre Bewegungen fließend und ineinander übergehend durchzuführen. Adrien biss sich auf die Unterlippe. Sein Kinn zitterte.
Es dauerte nicht lange bis sie in naher Umgebung des Agreste Anwesens ankamen und er sie bat ihn abzusetzen. Verwirrt sah sie ihn an, tat es aber. Kurz vor dem Abschied war die Situation plötzlich ziemlich angespannt. Er wusste nicht wann und wie sie sich wieder sehen würden. Tatsache war aber, das sie beide erst einmal Zeit für sich selbst brauchten. Zeit um alles zu verarbeiten.
„Ich ...“ Ladybug machte einen Schritt nach vorne als sie jedoch mit einem Mal zögerte, es schien ihm als hätte sie etwas wichtiges sagen und ihn vielleicht sogar umarmen wollen, entschied sich dann aber wohl dagegen. Sie lächelte ein Lächeln welches nicht ihre Augen erreichte und hob ihre Hand. „Wir sehen uns bald wieder, Adrien.“
Er nickte ihr zu da er seiner Stimme nicht mehr traute, worauf sie ihren Jojo schwang und verschwand.
Kaum war sie außer Sichtweite sackte Adrien etwas in sich zusammen. Ließ die Schultern hängen und umgriff seinen Bauch mit der rechten Hand. Das Gesicht, schmerzverzerrt. Er keuchte. Zitterte. „Argh ...“ entkam ein Stöhnen aus seinem Mund.
Langsam machte er sich auf den Weg. Es war mitten in der Nacht und trotzdem durfte er nicht, wie sonst üblich, durch das Fenster nach Hause kommen. Es würde Fragen aufwerfen, die er nicht beantworten konnte. Das Sicherheitssystem hatte ihn heute morgen beim Rausgehen registriert aber noch keine Rückkehr aufgenommen, daher konnte er es jetzt nicht riskieren. Würde sein Vater etwas merken, hätte er wohl ein größeres Problem und jetzt bestand noch die Möglichkeit das er es noch gar nicht wahrgenommen hatte.
Im Laufe des Kampfes, setzte er vergeblich seinen Cataclysmus ein worauf sich Plagg schnell reagieren musste. Die kurze Zeit nutzte er zum Glück um Nathalie eine Nachricht zukommen zu lassen, auch wenn er sich ehrlich gesagt kaum noch daran erinnern konnte, was genau er ihr schrieb. Er hatte ihr Bescheid gegeben und das war das Wichtigste. Sie wusste also, das es spät werden würde.
Es war schon seltsam in der Nacht durch diese eiserne Türe neben dem großen Tor zu gehen. Das tat er wirklich mehr als selten. Adrien nahm die Sicherheitskarte aus seiner Tasche und zog sie über das Lesegerät in der Mauer des Haupttores. Die Türe öffnete sich und ihm wurde mulmiger und mulmiger. So schnell es ihm möglich war ging er in das Haus, immer darauf hoffend ungesehen auf sein Zimmer gehen zu können. Es war ihm gerade nicht möglich irgendwelche Fragen zu beantworten. Wobei sich sein Vater ohnehin nie wirklich interessierte, also wieso sollte es heute anders sein?
Er hatte Glück, das große Haus schlief. Es war menschenleer. Menschenleer, ruhig, steril und kalt. Einsam. Verlassen. Ihn fröstelte es.
Kaum war in seinem Zimmer angekommen, schloss er die Tür hinter sich, eilte in sein Badezimmer, sank vor der Toilette auf die Knie und übergab sich schmerzhaft. Er würgte und hustete. Legte dabei seinen Arm um seine Seite und zischte. Abermals überkam ihn eine Welle der Übelkeit, doch dabei blieb es. Er verzog das Gesicht. Biss fest auf die Innenseite seiner Wange um dem Schmerz irgendwie entgegen zu wirken, bevor er sich langsam und vorsichtig aufrappelte um sein Shirt auszuziehen.
Lange betrachtete er sich im Spiegel. Drehte sich etwas um einen bessern Blick zu bekommen und tastete vorsichtig mit den Fingern der rechten Hand seine Rippen ab. Er verengte die Augen. Wäre sein Anzug nicht gewesen, wäre das Ganze wohl weitaus schlimmer ausgegangen.. Seine linke Flanke war ein Einziger riesengroßer blau-schwarzer Fleck.
Seine Gedanken rasten während er sich selbst erstmals ins Gesicht sah und beinahe zurück wich. Verdammt! Das würde zu einem großen Problem werden. Zu einem sehr Großen! Er schluckte. Sein Fotoshooting am Nachmittag konnte er wohl vergessen. Oh sein Vater würde wütend sein. Sehr wütend. Er musste sich eine Ausrede einfallen lassen.
Über seiner linken Augenbraue und durch sie hindurch war ein langer verkrusteter Schnitt, sein Auge war schon beinahe dunkelblau, sein Lid hing etwas über und seine Wange hatte eine Schramme, als wäre er über etwas geschleift worden, was ja eigentlich auch der Tatsache entsprach. Es war ein Wunder das er nicht noch schlimmer aussah. Wahrscheinlich hatte seine Maske sogar gravierendes verhindert. Er ballte die Fäuste und biss sich auf die Lippe. Nein, das konnte er keinesfalls mit Makeup kaschieren. Verdammt.
Heute war es knapp gewesen! So verflucht knapp. Wie hatte es nur soweit kommen können? Sie waren beide nun beinahe Erwachsen. Längst keine Kinder mehr. Und trotzdem waren sie so naiv gewesen. Wie konnten sie nur annehmen, Hawk Moth würde auf Ewig so weiter machen wie bisher? Sie wurden bereits früher mit ihm direkt konfrontiert, aber niemals stand er ihnen mit solch einer Härte und Skrupellosigkeit gegenüber. Bilder blitzten in ihm auf und ließ ihn erstarren. Er dachte an den Moment in welchem er seine Verwandlung löste und erinnerte sich an die Reaktion. Ladybug und Hawk Moth sagten beide unverzüglich und gleichzeitig seinen Namen. Beide mit einer Überraschung und Entsetzen in der Stimme, die sie nicht verbergen konnten. Das konnte nur eines bedeuten und die Erkenntnis ließ ihn die Haare zu Berge stehen.
Er begann zu sprechen, ganz automatisch. Selbstverständlich.
„Ich glaube das Schlimmste an der ganzen Sache ist nicht, das Hawk Moth nun weiß wer ich bin, Plagg.“ Er schluckte hart. „Ich denke … ich denke, er kennt mich!“
Es schien als würde er durch den Spiegel hindurch starren. Seine Augen blickten ins Nichts. Schnell blinzelte er als ihm klar wurde was er da sagte und was das bedeutete. Er konnte dieses Gefühl nicht abschütteln. Irgendetwas kratzte an ihm. Schien ihn auf etwas aufmerksam machen zu wollen aber er kam nicht darauf und trotzdem war er sich sicher. Ja, so musste es sein! Ohne Zweifel!
„Und ich … ich kenne ihn.“ flüsterte er und wich geschockt einen Schritt zurück. Er drehte sich um. Seine Stimme war fester, überzeugter, während er die Worte wiederholte.
„Ich kenne ihn, Plagg!“
Es blieb still. Zu still.
Adrien sah sich um. Suchte mit den Augen den Raum ab. Wartete weiterhin vergeblich auf eine Erwiderung seines kleinen Freundes. Die Erkenntnis traf ihn plötzlich und schmerzhaft. Adrien keuchte auf. Plagg war nicht hier … Und würde es nie wieder sein. Nie wieder! Er schluckte.
Wie in Trance zog er sich langsam und vorsichtig aus. Stand mit seinem geschundenen Körper unter der Dusche und ließ heißes Wasser über sich laufen. Zischte kurz auf und bettete seine Handflächen gegen die kalten Fliesen, senkte dabei den Kopf und ließ ihn hängen. Seine Muskeln entspannten sich etwas und er begann zu zittern. Auch wenn das egoistisch war, so beherrschte ihn gerade nur ein einziger Gedanke. Er war allein. Allein und gefangen.
Er ballte eine Hand zur Faust und schlug fest gegen die Fliesen. Nochmal, nochmal und nochmal, bis er seine Handfläche wieder auf den kalten Stein bettete. Seine Knöchel bluteten. Er verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das Andere und wieder zurück. Die Unruhe in ihm war kaum mehr auszuhalten. Der goldene Käfig um ihn, war nun für immer geschlossen. Es gab kein zurück mehr. Kein Entkommen!
Das Wasser lief ihm über die Haare, tropfte seine Nasenspitze hinunter und lief über seinen Mund. Laut entließ er die Luft aus seiner Lunge, worauf das Wasser etwas nach vorne spritzte. Es war ihm nicht mehr möglich das Toben in ihm zu bändigen und die ersten Tränen vermischten sich mit dem Wasser. Ungesehen. Unbeachtet. Adrien weinte. Weinte und weinte, Minuten lang, während das Wasser weiter auf ihn nieder prasselte.
Erschöpft, ausgelaugt und völlig fertig, lag er später in seinem Bett und nickte hin und wieder ein, nur um gleich darauf wieder panisch aufzuschrecken. Ja, es waren sehr kurze und unruhige Stunden. Am Morgen versuchte er erst gar nicht die dunklen Ränder unter seinem gesunden Auge zu verbergen. Es hätte ohnehin keinen Wert. Nachdem er seine Schultasche gerichtet und sich für den Tag fertig gemacht hatte, machte er sich auf den Weg ins Speisezimmer und erstarrte unverzüglich unter dem Türrahmen, als er sah wer sich noch im Raum befand. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Er schluckte hart.
Vater.
✯ ✯ ✯
#miraculous ladybug#miraculous fandom#adrien x ladybug#Fanfiktion#chat noir#ladybug#miraculous geschichten von ladybug und cat noir
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@unzensiert_infoseite
DARKNET-KINDERPORNO-FORUM „BOYSTOWN“
Der Server war im Keller vom Kirchen-Kinderheim
Mehr als 400 000 Pädophile vernetzt❗️⚖
14.09.2022 - 10:03 Uhr
Frankfurt/Main – Das Böse versteckte sich hinter der Dorfkirche: Am Mittwoch beginnt vor dem Landgericht Frankfurt der Prozess gegen die vier Betreiber einer der größten Kinderporno-Plattformen im Darknet❗️⚖
BILD bekam Einblick in das Netzwerk der Spinne: Moderator des Forums „Boystown“ mit 400 743 Nutzern war Programmierer Alexander G. (49), der laut Anklage in einem winzigen oberbayerischen Dorf sogar seine eigenen Kinder missbrauchte!
🔹Pervers: Um seine pädophilen Freunde bei Laune zu halten, installierte G. sogar Spycams im eigenen Badezimmer, um seine Kinder beim Baden und Toilettengang zu filmen. Einen Server für den Chat „HiddenPeople“ versteckte er an seinem Arbeitsplatz, einem kirchlichen Kinderheim der Salesianer Don Bosco.
🔹Hier war G. als Programmierer beschäftigt. Selbst während seiner Arbeitszeit, bis zu zehn Stunden täglich moderierte G. als „Jaydon“ und „Newbee“ die Foren mit Namen wie „Hardcore“, „Kindergarten“ oder „Toddlers“, postete selbst kinderpornografische Geschichten, in denen er angeblich seinen eigenen Missbrauch durch den Stiefvater aufarbeitete („Dennis und seine Familie“).
🔹Die Tauschgeschäfte liefen über den Server der Firma Mivo Cloud in Moldawien, den Alexander G. mit Bitcoins aus einem Umtausch-Automaten in Holzkirchen bezahlte. Obwohl er das eingezahlte Geld vorher „gewaschen“ hatte, kamen die Fahnder G. durch Support-Anfragen bei der moldawischen Firma auf die Spur: Diese übermittelte die verwendeten IP-Adressen, die direkt zu G. führten. Am 13. April 2021 wurde er im Keller seines Hauses vorm PC von Spezialeinheiten überrumpelt.
🔹Der Verteidiger von Alexander G., Michael Weiss, wollte sich auf BILD-Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern.
🔹Schrecklich: G.'s Ex-Frau wusste, dass er sich vor ihrem Sohn schon mal selbstbefriedigt hatte, beließ es aber bei einem Therapie-Gespräch bei der Caritas. In den Vernehmungen gestand G. schließlich sogar noch den Missbrauch an einem Neunjährigen 1994 – die Tat ist aber verjährt.
🔹G.'s mitangeklagter Freund Christian Manfred K. (60) hatte ebenfalls eine einschlägige „Karriere“ hinter sich: Er ist wegen Exhibitionismus und sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft.
🔹Im Chat mit Alexander G. schrieb er: „Wenn die Bullen jemals herauskriegen, mit wie vielen Jungs und Mädels ich rumgemacht habe, kriege ich sofort Sicherungsverwahrung!“
🔹Neben Christian K. und Alexander G. müssen sich auch Andreas G. (41) und der in Paraguay festgenommene Fritz Otto K. (66) für den Betrieb des schlimmsten Kinderporno-Rings aller Zeiten vor Gericht verantworten.
Gegen diverse „Boystown“-Nutzer laufen weltweit weitere Ermittlungsverfahren.
➥ Artikel 📰 von der Bildplus
(Kompletter Artikel exklusiv nur hier)
✅ Wir kommen dem "Roten Oktober" immer NÄHER❗️
✅ Zeit das die Pandemie dem Ende zugeht und alle ein Tribunal erfahren, die den Kindern etwas angetan haben❗️
✅ Kinderhandel ist die wahre Seuche❗️
✅ Pädophile ist keine heilbare Krankheit❗️
@der17stammtisch
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Millionenraub aus Grünem Gewölbe Angeklagter gesteht Beteiligung an Juwelendiebstahl 29.03.2022, 15:56 Uhr Sechs Männer müssen sich wegen des Einbruchs in das Grüne Gewölbe in Dresden vor Gericht verantworten. Einer von ihnen gesteht nun seine Beteiligung an dem Millionendiebstahl. Zu Fragen äußert er sich zwar nicht, gibt aber Einblick in die spektakuläre Tat. Im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden im November 2019 hat einer der Angeklagten eine Beteiligung an der Vorbereitung des Einbruchs zugegeben. Der 28-Jährige betonte, dass er sich bei den Angaben zu den Ereignissen um den Diebstahl nur darauf beschränke, "soweit ich involviert war". Zur Tatbeteiligung Anderer werde er sich nicht äußern. Auch Fragen beantwortete er nicht. Nach der von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung sei er am Abend des 20. November 2019 mit weiteren Involvierten in einem Auto nach Dresden gefahren, das er zuvor auf Anweisung besorgt hatte. Dort seien sie dann auf Höhe des Museums über die Schlossmauer gestiegen, um die Sichtverhältnisse an der Einstiegsstelle und die Fluchtmöglichkeiten zu checken. Danach saß er am 24. November 2019 mit Anderen in einem Auto auf dem Weg zum verabredeten Treffpunkt - sie seien von einer Berliner Polizeistreife kontrolliert worden. Dabei wurden Personalien festgestellt und Einbruchswerkzeug im Kofferraum gefunden. Diebesgut ist mehr 110 Millionen Euro wert "Für mich war klar, dass die Sache damit vorbei war, das Risiko schien mir zu hoch." Er und die Anderen seien ausgestiegen, das Auto davongefahren. Seinen Angaben nach wurde er erst kurz vor dem 25. November 2019 von einem der späteren Täter, "der auch der maßgebliche Tatplaner war", angesprochen. "Er fragte, ob ich mich beteiligen wollte an dem Einbruch", der sei gut vorbereitet, der Plan genial und die Beute groß. Am Abend dann sollte er wie zwei Andere bei der Fahrt nach Dresden eingewiesen werden. "Die waren schon länger involviert und kannten sich vor Ort aus." Mehr zum Thema Im Auto habe man sich über den Einbruch unterhalten und dass dabei Juwelen von großem Wert entwendet werden sollten. "Ich sollte auf der Straße und vor dem Einstiegsfenster agieren, mit Anderen, und die Beute verladen." Wegen des spektakulären Coups vom 25. November 2019 sind sechs 23 bis 28 Jahre alte Männer wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Die Deutschen stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie. Sie sollen aus dem Schatzkammermuseum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben.
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102 “Slow and steady wins the race”
– Langsam und stetig gewinnt man das Rennen
Einfach mal nicht so Verrücktmachen.
14. Januar 2021
Wir hatten uns für die kommenden Etappen vorgenommen, alles etwas entspannter anzugehen. Wir wollten uns keinen zeitlichen Rahmen oder einen bestimmten Kilometerdurchschnitt vornehmen. Drei Monate Visum hin oder her.
Uns hing eigentlich seit Beginn der Türkei entweder die Größe des Landes oder die feuchtkalte Jahreszeit im Nacken. Außerdem gibt es unzähliges zu entdecken und man würde am liebsten alle paar Kilometer stehenbleiben. Obendrein läd die enorme Gastfreundschaft der Menschen eigentlich immer zum Verweilen ein. Wenn es Mal angenehm sonnig war und auch sonst alles in Ordnung, konnten wir dennoch nie richtig abschalten. Immer hatten wir das Gefühl unseren Reiseplänen hinterher zu jagen. Beim Blick auf die Karte wurden wir nämlich regelmäßig daran erinnert, wie viel Strecke noch vor uns liegen würde und dass wir eigentlich gar keine Zeit hätten, hier und dort herumzusitzen und sprichwörtlich Tee zu trinken.
Wenn wir nicht gerade Tee tranken, machte uns das Wetter zu schaffen. An der Küste regnet es nämlich entweder nie oder tagelang. Viel dazwischen gibt es leider nicht. Auf diese Weise haben wir gelernt, dass selbst die beste Regenkleidung irgendwann den Geist aufgibt. Es ist einfach nur eine Frage der Intensität des Regens, des Windes und der Zeit. Wenn man sich nicht gerade in Folie einwickelt, weicht alles im Laufe der Zeit durch. Regen kombiniert mit Gegenwind ist hier übrigens der Endgegner. Das ist in etwa so, als würde dir jemand während des Fahrens einen Duschkopf direkt frontal vor das Gesicht halten. So mussten wir immer wieder längere Stopps einlegen, um uns und unsere Sachen zu trocknen. Irgendwie war das Gefühl frustrierend einfach nicht richtig voranzukommen. Oder eben nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten.
Wir merkten, dass wir zunehmend rastloser wurden. Immer schon einen Schritt im Kopf voraus. Der Druck unter Umständen die iranische Grenze nicht pünktlich erreichen zu können, saß uns regelrecht im Nacken. Es lag noch so viel vor uns, sagten wir uns immer wieder. Vor allem Kari wollte alles aus eigener Kraft schaffen. Der Gedanke im Notfall auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen zu müssen, betrübte sie sehr.
Manchmal war es so, als würden wir die eigentlich interessanten Orte, wie auf einer Todo-Liste abarbeiten. Als müssten wir uns vor uns selbst verantworten, dass wir das, was wir uns vorgenommen hatten, auch wirklich in die Tat umsetzen würden. Als müsste eben alles so werden, wie wir uns das vorgenommen hatten, damit wir am Ende des Tages zufrieden waren.
In Antalya haben wir realisiert, dass wir einfach mal weniger planen sollten. Wenn wir so weiter machen würden, wie die Wochen zuvor, würden wir ansonsten auf kurz oder lang den Spaß an der Reise verlieren. Es sollte nicht Sinn der Sache sein, nur eine bestimmte Etappe hinter sich zu bringen, damit es danach unter Umständen wieder angenehmer wird. Dass es nicht immer toll sein würde, war uns bewusst, aber einen halben Winter lang "durchalten zu müssen", wäre dann doch etwas zu lang. Und eben schade für das, was wir unterwegs nicht richtig erleben.
Wir wollen nun weniger mit Zahlen herum jonglieren und weniger in die Zukunft schauen. Wir sollten uns weniger verrückt machen, wenn wir mal nur einen halben Tag radeln oder ein Tässchen Tee mehr trinken. Wir sollten uns außerdem mehr Zeit nehmen, einfach mal nichts zu tun. Also, wirklich nichts, nicht mal eine Geschichte schreiben.
Warum haben wir uns bloß so reingesteigert? Wir haben Niemandem versprochen, dass wir unter allen Umständen vorankommen müssen, und überhaupt, wenn wir am Ende zu langsam sind, dann packen wir unsere Räder eben doch in einen Bus und überspringen eine Etappe, um pünktlich aus einem Land ausreisen zu können. Verrückt oder? Dass man sich manchmal auch selbst etwas erlauben muss. Zu Versuchen der Stimme des inneren Befehlshabers die Lautstärke zu nehmen. Natürlich ist es wichtig dabei, nicht den Fokus zu verlieren, aber es ist auch wichtig, nicht vor lauter Fokus, blind für den Moment zu werden. In diesem Sinne, wünschen wir uns, und euch, und überhaupt, allen einen entspannten Tag.
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US-Erzbischof: Politiker, die für Abtreibung sind, sollten nicht zur Kommunion gehen:
<img src="https://de.catholicnewsagency.com/image/whatsapp-image-2021-01-21-at-22_1611305553.jpeg/640" style="margin: 10px 0"><p>Der Erzbischof von San Francisco, Salvatore J. Cordileone, veröffentlichte am 1. Mai einen Hirtenbrief über die für den Empfang der Heiligen Kommunion erforderliche Würdigkeit, in dem er darauf bestand, jeder Katholik, der mit dem Übel der Abtreibung kooperiert, solle vom Empfang der Eucharistie Abstand nehmen.<br /> <br /> "Es ist grundsätzlich eine Frage der Integrität: Das Allerheiligste Sakrament in der katholischen Liturgie zu empfangen bedeutet, sich öffentlich zum Glauben und zur Sittenlehre der katholischen Kirche zu bekennen und danach leben zu wollen", schrieb Cordileone laut Bericht der Catholic News Agency (CNA). "Wir alle versagen auf verschiedene Weise, aber es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Bemühen, nach den Lehren der Kirche zu leben, und der Ablehnung dieser Lehren."<br /> <br /> Der Brief, der am Fest des heiligen Josef des Arbeiters und zu Beginn des Monats zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria veröffentlicht wurde, folgt einer zunehmenden Berichterstattung darüber, ob US-Präsident Joe Biden zur Heiligen Kommunion innerhalb der katholischen Kirche zugelassen werden sollte.<br /> <br /> In Cordileones Brief richtete sich ein Abschnitt ausdrücklich an katholische Amtsträger, die sich für die Abtreibung einsetzen. "Sie sind in der Lage, etwas Konkretes und Entscheidendes zu tun, um das Töten zu stoppen", sagte der Erzbischof. "Bitte stoppen Sie das Töten. Und hören Sie bitte auf, so zu tun, als ob das Befürworten oder Praktizieren eines schweren moralischen Übels – eines, das ein unschuldiges menschliches Leben auslöscht, eines, das ein grundlegendes Menschenrecht verweigert – irgendwie mit dem katholischen Glauben vereinbar sei. Das ist es nicht. Bitte kehren Sie zurück in die Fülle Ihres katholischen Glaubens."<br /> <br /> Gemäß der traditionellen Lehre der Kirche, die der Erzbischof skizzierte, schließt die formale und unmittelbare materielle Mitwirkung am Bösen, etwa die Mitwirkung am Übel der Abtreibung, vom Empfang der Heiligen Kommunion aus. "Die Lehre und die Disziplin der Kirche in Bezug auf die Würdigkeit, die Heilige Kommunion zu empfangen, ist in ihrer ganzen Geschichte gleich geblieben und geht bis zu den Anfängen zurück", so der Erzbischof.<br /> <br /> "Die Lehre unseres Glaubens ist klar: Diejenigen, die das Kind töten oder dabei helfen, es zu töten (auch wenn sie persönlich gegen die Abtreibung sind), diejenigen, die die Mutter unter Druck setzen oder ermutigen, eine Abtreibung vorzunehmen, die dafür bezahlen, die Organisationen, die Abtreibungen anbieten, finanziell unterstützen oder die Kandidaten oder die Gesetzgebung unterstützen, um die Abtreibung zu einer leichter zugänglichen 'Wahl' zu machen, wirken alle an einem sehr schweren Übel mit", erklärte Erzbischof Cordileone. "Die formale und unmittelbare materielle Mitwirkung am Bösen ist niemals moralisch gerechtfertigt."<br /> <br /> Der Erzbischof zitierte die Lehre des heiligen Paulus im Ersten Korintherbrief, um die Gefahr zu erklären, die darin besteht, die Heilige Kommunion zu empfangen, während man gleichzeitig an einem schweren Übel mitwirkt – eine Handlung, die in der Kirche seit jeher als "unwürdig" charakterisiert wurde: "Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne den Leib zu unterscheiden, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt." (1 Kor 11,27-29)<br /> <br /> Cordileone nahm Bezug auf das Zeugnis des frühen Kirchenvaters St. Justin der Märtyrer, der lehrte: "Niemand darf die Eucharistie mit uns teilen, wenn er nicht glaubt, dass das, was wir lehren, wahr ist; wenn er nicht in den regenerierenden Wassern der Taufe zur Vergebung seiner Sünden gewaschen ist und wenn er nicht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen lebt, die uns von Christus gegeben wurden."<br /> <br /> Der Erzbischof sprach die Bedeutung des Zeugnisses für die Wahrheit über die Abtreibung an. "Seit Jahrzehnten hat die westliche Kultur die harte Realität der Abtreibung verleugnet. Das Thema wird von seinen Befürwortern in Spitzfindigkeiten gehüllt und die Diskussion darüber ist an vielen Orten verboten.<br /> <br /> "Im Fall von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich als katholisch bezeichnen und die Abtreibung befürworten, haben wir es nicht mit einer Sünde zu tun, die in menschlicher Schwäche begangen wurde, oder mit einem moralischen Fehltritt: es handelt sich um eine beharrliche, verstockte und öffentliche Ablehnung der katholischen Lehre", schrieb er. "Dies fügt der Rolle der Seelsorger der Kirche in der Sorge um das Heil der Seelen eine noch größere Verantwortung zu.<br /> <br /> "Es ist meine Überzeugung, dass diese Verschwörung der Desinformation und des Schweigens von der Angst davor genährt wird, was es bedeuten würde, die Wirklichkeit anzuerkennen, mit der wir es zu tun haben.<br /> <br /> "Das Recht auf Leben selbst ist die Grundlage für alle anderen Rechte. Ohne den Schutz des Rechts auf Leben macht kein anderes Gerede über Rechte Sinn", sagte er und merkte an, die Wissenschaft sei darüber "im Klaren", wann dieses Leben beginnt. "[Ein] neues, genetisch unterscheidbares menschliches Leben beginnt mit der Empfängnis."<br /> <br /> Erzbischof Cordileone betonte, dass "Abtreibung niemals allein die Tat der Mutter ist. Andere, in größerem oder geringerem Maße, sind mitschuldig, wenn dieses Übel begangen wird."<br /> <br /> Seine Verantwortung als Seelsorger und Hirte der Seelen erfordere, so Cordileone, dass er sich sowohl über die Schwere des Übels der Abtreibung als auch über die Gründe im Klaren sei, warum eine Person, die in irgendeiner Weise eine Abtreibung veranlasst, unterstützt oder fördert, die Heilige Kommunion nicht empfangen kann, wenn sie nicht vorher bereut und in der Beichte die Absolution erhält.<br /> <br /> "Für mich selbst sprechend", sagte er, "habe ich immer die Worte des Propheten Ezechiel vor Augen [...] Ich zittere, dass, wenn ich die Katholiken unter meiner pastoralen Obhut, die für die Abtreibung eintreten, nicht offen herausfordere, sowohl sie als auch ich mich vor Gott für unschuldiges Blut verantworten müssen."<br /> <br /> Am Ende seines Briefes dankte der Erzbischof denjenigen im öffentlichen Leben, die sich für die Sache der Ungeborenen einsetzen. "Ihr mutiger und unerschütterlicher Standpunkt im Angesicht einer oft heftigen Opposition gibt anderen Mut, die wissen, was richtig ist, sich aber sonst vielleicht zu schüchtern fühlen, es in Wort und Tat zu verkünden", meinte er.<br /> <br /> Erzbischof Cordileone wandte sich auch an Frauen, die abgetrieben haben, und andere, die von der Abtreibung in irgendeiner Weise betroffen sind. "Gott liebt euch. Wir lieben euch. Gott will, dass ihr heilt, und wir auch, und wir haben die Mittel, um euch zu helfen. Bitte wenden Sie sich an uns, denn wir lieben Sie und wollen Ihnen helfen und wollen, dass Sie geheilt werden", sagte er und fügte hinzu, dass diejenigen, die von den Folgen einer Abtreibung geheilt wurden, großartige Zeugen für das Evangelium der Barmherzigkeit werden können. "Aufgrund dessen, was Sie erlitten haben, können Sie mehr als jeder andere eine mächtige Stimme für die Heiligkeit des Lebens werden."<br /> <br /> Der Erzbischof von San Francisco schloss sein Schreiben, indem er alle Menschen guten Willens einlud, "für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der jedes Neugeborene als kostbares Geschenk Gottes empfangen und in die menschliche Gemeinschaft aufgenommen wird".</p> <p><strong>Das könnte Sie auch interessieren: </strong></p> <p><strong>https://twitter.com/CNAdeutsch/status/1388019696432295939?s=20</strong></p> <p><strong>https://twitter.com/CNAdeutsch/status/1008601615308292096?s=20</strong></p> <p><strong>https://twitter.com/CNAdeutsch/status/1306608209071943680?s=20</strong></p> <p><strong>https://twitter.com/CNAdeutsch/status/1382560550085873666?s=20</strong></p> <p><strong>https://twitter.com/CNAdeutsch/status/1377266009619501057?s=20</strong></p> <p><strong>https://twitter.com/cnadeutsch/status/1110081719661723653?s=20 </strong></p><img src="http://feeds.feedburner.com/~r/cnadeutsche/nachrichten/~4/hUbMtw3Sv0g" height="1" width="1" alt=""/>
--Quelle: https://de.catholicnewsagency.com/story/us-erzbischof-politiker-die-fuer-abtreibung-sind-sollten-nicht-zur-kommunion-gehen-8355
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Chapter Thirty
Louis hielt ihn am Arm fest. „Lass los! Fass mich nicht an!“ Er zog an seinem Arm, Louis bekam noch seine Handgelenke zum Greifen. „Warum nicht? Warum sollte ich nicht? Sag mir doch endlich, warum.“ „Nein, lass mich doch in ruhe. Du würdest es niemals verstehen.“ Ihm kamen die Tränen. „Das weißt du nicht. Du erzählst mir ja nichts.“ „Genau deshalb.“ „Vertraust du mir nicht?“ „Nein.“ „Dann geh doch. Verschwinde einfach.“ Er ließ de Handgelenke des Jüngeren los und stieß ihn mit einem unsanften Schubser der Tür entgegen. Er floh nach unten. Als er die Haustür hinter sich geschlossen hatte, wich ihm alle Luft aus den Lungen, als hätte er sie um Jahre angehalten. Er wischte sich über die nassen Wangen. Zweimal am selben Tag, wie lächerlich. Sei kein Mädchen, hallte ihm die Stimme seines Vaters durch den Kopf. Harry lief nach Hause, doch als er das Haus und das hoch gelegene Fenster seines Zimmers von Weitem erblickte, wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er in der Klemme steckte. Er blieb stehen. Sollte er zurück gehen? Louis anflehen, ihm zu helfen, trotz seines widerlichen Verhaltens? Bestimmt war er sauer. Jetzt hatte er gar nichts mehr. Kein Bett, kein Sofa, keinen Louis und kein Zuhause. Alles war verloren. Er schob den Schnee von dem Treppenabsatz vor der Haustür und kauerte sich auf der Fußmatte zusammen. Stünde er sich doch nur selbst nicht so im Weg. Alles könnte so einfach sein. Ein Anruf würde genügen. Zu Louis gehen, sich entschuldigen, ihm alles erzählen und schließlich anrufen. Niemals wieder zurück. Nach vorne schauen, alles hinter sich lassen – soweit das möglich war. Sein Vater im Gefängnis, er bei Louis, endlich bereit, ihm die Beziehung zu ermöglichen, die er verdiente. Alles könnte so einfach sein. Er müsste nur den Mut finden, einen Anfang zu machen und danach den Dingen seinen Lauf lassen. Er sah sich selbst in einem Gerichtssaal. Mit einem Anwalt. Lebenslänglich. Ein Hammerschlag. Konnte er das verantworten? Sein Vater, der sich immer gekümmert, immer sein Bestes gegeben hatte, um für Harry zu sorgen, selbst als es schwieriger und schwieriger wurde. Stets versucht hatte, ihm alles zu geben, was er brauchte, was er konnte. War es gerecht? Oder sah Harry in ihm immer noch den Vater von damals? Den, der ihn als kleinen Jungen zu Bett brachte, mit ihm Fußball spielte, der ihm bei den Hausaufgaben geholfen hatte, ihn im Einkaufswagen schob, ihm einen ferngesteuerten Helikopter schenkte und ihm zeigte, wie man ihn bediente. Er war doch kein schlechter Mensch. Was machte einen schlechten Menschen schon aus? Dass er schlimme Dinge tat? Aber er war doch kein schlechter Mensch. Er war doch nur sein Vater. Nur ein überforderter Mann, der sich gewiss selbst nicht mehr verstand. Der nicht wusste, was er tat, wenn er es tat. Er handelte impulsiv und temperamentvoll. Erst kam es ihm gar nicht so kalt vor, er zog die Kapuze auf, versteckte die Hände in den Ärmeln und schlang diese eng um seine Knie. Die eisigen Windböen, die um die Häuser pfiffen, ließen die Dezembernacht allerdings viel kälter wirken. Schon nach kurzer Zeit klapperten ihm die Zähne. Erfror er wohl bis zum Morgen? Fand sein Vater ihn so vor? Seinen blassen Sohn mit blau gewordenen Lippen, starr gefroren zu einem Eisklotz. Was sollte er schon machen? Das Fenster war so hoch, wenn er auf Zehenspitzen stand, konnte er gerade so hinein blicken. Die Turnübungen der letzten Wochen hatten ihm wieder und wieder bewusst gemacht, dass seine Arme viel zu schwächlich waren, um sein wenn auch spärliches Körpergewicht zu tragen. Die Garage war verschlossen und die Kellerfenster konnte er vergessen. Sie waren zwar auf Bodenhöhe, aber innerhalb des Kellers so hoch gelegen, dass er dort drin versauern würde, weil weder die Tür, noch die Fenster ihm einen Ausgang boten. Er war sich nicht mal sicher, ob sein Vater ihn hören würde, wenn er von innen an das Fenster hämmerte. Wahrscheinlich schon, aber das bedeutete nur noch mehr Ärger, als er jetzt sowieso schon hatte, sofern er bis zu dessen Ankunft keine Lösung fand und auch nicht an einem Erfrierungstod starb. Sein Zittern wurde immer schwächer. Das war kein gutes Zeichen. Er musste sich warm halten, sich bewegen. Er ging noch einmal zum Garagentor. Vielleicht war es ja doch auf und klemmte nur wegen der Kälte. Fehlanzeige. Was sollte er nur tun? Er beschloss, zum Spielplatz zu gehen. Abwarten, beten, dass Louis auftauchte. Nachdem er die Schaukel vom Schnee befreit hatte, setzte er sich darauf und schubste sich mit den Füßen etwas an. Er musste kommen. Bitte, komm. Er musste. Bestimmt kam er. Gleich kam er um die Ecke. Gleich. Bestimmt. Er kommt nicht, flüsterte ihm eine Stimme von ganz hinten aus seinem Gehirn zu. Warum sollte er noch etwas mit dir zu tun haben wollen? Abschaum. Vielleicht sieht er dich endlich, wie du bist und ist nicht verblendet von seiner Verliebtheit. „Harry.“ Der Angesprochene hob den Kopf. „Dachte mir schon, dasss du hier bist.“ Ihm steckten die Hände in den Hosentaschen. Er setzte sich auf die Schaukel neben Harry. „Sei doch nicht immer netter zu mir, als ich es verdiene, Louis.“ „Wer entscheidet schon, was wir verdienen?“ Louis sah in den Himmel. Entweder befürchtete er ein erneutes Schneegestöber oder er dachte an Gott, Karma oder irgendeine andere spirituelle Macht, die uns lenkte. „Bist du nicht sauer?“ „Ziemlich sogar.“ Er sah zu seinem Freund hinüber. Sein Mund war zu einer schmalen, geraden Linie verzogen. „Aber ich dachte an dein Fenster und dann dachte ich daran, dass du keine Jacke an hast und keine Schuhe. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, würde ich dich hier draußen so herum laufen lassen.“ „Und jetzt?“ „Helfe ich dir durch dein Fenster. Freundschaftsdienst. Aber auf Beziehungsbasis bin ich echt sauer auf dich. Wirklich.“ „Ich glaube dir. Ich würde es gerne ändern, aber ich kann dir nicht sagen, was du hören willst. Ich kann dir deine Fragen nicht beantworten.“ „Wir müssen nicht darüber reden. Gehen wir einfach.“ Sie sprachen kaum ein Wort, während sie die Straße entlang gingen, in die Sackgasse einbogen und hinab liefen bis zum letzten Haus. „Ich dachte nicht, dass du unsere Beziehung von unserer Freundschaft trennen kannst. Aber ich bin froh, dass du es tust.“ Louis schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Harry schob das Fenster auf, sobald er drin war wieder zu. Kein Kuss, kein Abschied. Louis wandte sich ab und ging davon. Zum ersten Mal seit einiger Zeit schlief Harry tatsächlich, als sein Vater zuhause ankam, und tat nicht nur so als ob. Er war irgendwann seitlich weggerutscht und lag mit der Wange auf dem Boden vor der Heizung. „Harry.“ Das allein genügte, um seinen Sohn wach zu bekommen. Die Stimme des Mannes war tief und brummend und konnte einen ganzen Raum ausfüllen. Harry rieb sich den Nacken. Er war bis tief in den Rücken verspannt, seine Schulterpartie hatte es am schlimmsten erwischt. Er schleppte sich in die Küche und deckte den Tisch für das Frühstück. Hätte er Louis nicht, hätte er schon grässliche vier Wochen Nacht für Nacht auf dem Boden geschlafen. Welche Auswirkungen auf seinen Rücken das wohl gehabt hätte, wollte er sich gar nicht denken. Zweimal pro Woche in seinem Zimmer zu schlafen war ihm häufig genug. Vielleicht hätte er öfter über Rückenschmerzen wegen des harten Bodens klagen solllen, um seinem Vater weis zu machen, er schliefe darauf tatsächlich. Bis jetzt hatte er allerdings keinen Verdacht geschöpft, wie häufig er wirklich bei Louis schlief. War ja auch klar – er sperrte ihn ein und dachte nicht darüber nach, dass Fenster ebenfalls potenzielle Ausgänge darstellten. Als würde Harry nicht jede Chance nutzen, dem zu entkommen, was zuhause lauerte. So unüberlegt und gefährlich es auch war. Was sollte schon die nächste Strafe sein? Bis jetzt hatte er darüber nie nachgedacht. Er wollte es auch nicht, sonst zweifelte er wieder an, ob es das nächtliche Hinausschleichen wert war. Sein Vater kam mit tropfend nassen Haaren und einem Handtuch um den Nacken in die Küche. Er trug seine karierte Pyjama-Hose und ein T-Shirt. Das Essen verging zunächst schweigend. „Zeig mir nachher deine Hausaufgaben.“ Harry nickte eifrig. Er zweifelte nicht an, dass auch nur ein Funken weniger Engagement zu etwas führen würde, was er vermeiden wolle. Darin war sein Vater sehr gut. Zu zeigen, dass er der größte, machtvollste Mann im Haus war und nicht zögerte, sich jeden anderen mit egal welchen Maßnahmen zu unterwerfen. Hausaufgaben. Da fiel ihm eine Sache ein. Die Klassenlehrerin hatte gestern an das Weihnachtswichteln erinnert. Sie hatten die Namen ausgelost, natürlich hatte Harry dabei das Glück gehabt, den Namen von einem von Carters Freunden aus dem Hut zu fischen. Die Namen sollten anonym bleiben, dennoch hatten unmittelbar nach dem Losziehen schon viele die Namen ihres Weihnachtswichtels ausgeplaudert. Wer ihn gezogen hatte, wusste Harry jedoch noch nicht. Vielleicht wollte er es auch gar nicht wissen. Was, wenn es Carter selbst war, oder einer seiner Freunde? Die Demütigung hätte er sich gerne erspart. „Dad?“ Ein fragendes Brummen antwortete ihm. „Wir wichteln für Weihnachten … ich muss ein Geschenk für einen Klassenkameraden einkaufen. Es sollte in etwa fünfzehn Pfund teuer sein, nicht viel weniger und nicht viel mehr.“ „Hast du dir schon etwas ausgedacht?“ „Nein. Ich hatte gehofft, ich könnte heute mit zum Einkaufen kommen.“ „Du hast viel zu tun.“ „Ich schaffe das auch so noch.“ „Wenn nicht, dann …“ Er ließ den Rest des Satzes unausgesprochen. Harry verstand auch so. Nachdem er seinem Vater die Hausaufgaben gezeigt hatte, war dieser schlafen gegangen und Harry hatte sich beeilt, die ganze Schmutzwäsche solange zu sortieren, schlimme Flecken einzuweichen, die erste Ladung in die Maschine zu geben und die schmutzigen Pantoffeln unterzumischen. Während die Waschmaschine lief, machte er die Küchenzeile sauber, schrieb den Einkaufszettel, brachte den Müll raus, spülte das Geschirr ab, lud die gewaschene Wäsche in den Trockner und die zweite Ladung in die Waschmaschine. Sein Vater stand gegen elf auf. Harry hatte sich bemüht, das Staubsaugen hinauszuzögern, indem er zunächst nur mit dem Besen den groben Schmutz zusammen fegte. „Zieh dich um. Es wird Zeit.“ Eifriges Nicken. Harry lehnte den Besen an die Wand und ließ das Häufchen Staub und Dreck auf dem Boden verweilen. Jeans, dunkelgrauer Hoodie und die zu eng gewordenen Winterschuhe vom letzten Jahr. Die drückten jedoch vorn und hinten so sehr, dass er sie gleich wieder auszog und stattdessen in die Sneaker schlüpfte, die sein Vater ihm im Sommer mitgebracht hatte. Sein Vater gab ihm eine alte Winterjacke von sich, das war ein kleineres Problem als neue Schuhe aufzutreiben. Die letzten Schuhe hatte er ausrangiert, weil sie nicht mehr zu gebrauchen gewesen waren. Abgefranst, Verschluss kaputt, Sohle durchgelaufen oder abgelöst. Er seufzte. Das war noch eine Ausgabe, die die Nachzahlungen der Kredite für Haus und Auto verringerten. Harry kam sich während des ganzen Einkaufs wie ein Klotz am Bein vor. Die ganze Zeit lief er hinter seinem Vater her, der darauf bestanden hatte, den Wagen zu schieben, stand ihm im Weg, wenn er ein Produkt aus dem Regal hinter ihm holte, nahm das der falschen Marke mit, wenn sein Vater ihm dann doch mal einen Punkt auf der Einkaufsliste abgab und erwischte sich andauernd dabei wie er voller Sehnsucht irgendwelche Lebensmittel in den Regalen oder Einkaufswägen anderer Kunden waren. Süßigkeiten, Schokolade, Kekse, frische Brötchen aus der Backwarenabteilung, eine Porzellantasse mit einem netten Spruch, Eiscreme, Joghurt, Schokomilch. Ginge es nach ihm, wäre der Einkaufswagen wohl längst voll. Er traute sich nicht, auch nur um eines zu bitten. Sein Vater musste wegen ihm sowieso schon einen Umweg über zwei weitere Geschäfte machen, nur um noch mehr Geld für ihn auszugeben. Er hätte wohl besser im Auto warten sollen, dann hätte er nicht die ganzen Versuchungen gesehen, einschließlich den an der Kasse verkauften Zigaretten. Beim Anblick derer knetete er die unruhigen, zitternden Hände in der Bauchtasche seines Hoodies. Er war gar nicht süchtig, er wollte es auch nicht sein. Besser er schlug sich den Gedanken an die Dinger aus dem Kopf, bevor es ernster wurde und zu spät war. Keine Zigaretten, er wollte Louis nicht enttäuschen. Nach dem Supermarkt fuhren sie weiter in die Stadtmitte, vorbei am Frenchgate Centre, der großen Shopping-Mall in der Innenstadt, die eine weitläufige Einkaufsmeile ankündige. Sein Vater parkte das Auto direkt vor Shoe Zone. Harry wäre lieber in das Einkaufszentrum gegangen. Er ließ sich das jedoch nicht anmerken. Bei Shoe Zone war schon Winterschlussverkauf, dabei war erst Mitte Dezember. Sämtliche Winterschuhe waren auf bis zur Hälfte ihres Orginalpreises reduziert, was Harrys Gewissen nicht unwesentlich erleichterte. Er suchte sich ein paar dicke, warme Boots aus, die von 110 auf 80 Pfund reduziert waren und ließ sich auch ein Paar von seinem Vater und der Verkäuferin andrehen, von denen er jedoch weniger begeistert war. Als er seinem Vater den Preis nannte, fiel dieser aus allen Wolken. „Achtzig? Das ist teurer als der ganze Wocheneinkauf. Ich habe nur sechzig eingeplant, das Weihnachtsgeschenk miteingeschlossen.“ Harry setzte einen flehenden Blick auf, welcher ihn jedoch nicht weiter brachte. Anschließend fragte er die Verkäuferin, ob am Preis noch etwas zu machen sei. Sie lehnte ab, da sie bereits reduziert waren. Er stellte sie schweren Herzens zurück ins Regal und begnügte sich mit einem paar ähnlich geschnittenen, jedoch nicht ganz so schönen Schuhen, dessen Preis bei 48 Pfund lag. Danach ging es in ein großes Warenhaus, wo es von CDs und Videospielen über Haushaltsartikel und Lebensmittel alles gab, was man sich nur denken konnte. „Hast du dir inzwischen schon etwas ausgedacht?“ „Ich habe eine ungefähre Vorstellung“, murmelte er, während er sie in die Haushaltswarenabteilung leitete. „Das ist doch hoffentlich keine Ausrede, diesem Lewis ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen“, kam es ihm in den Sinn. Er sah seinen Sohn mit finsterer Miene an. „Nein, ich verspreche es. Ich zeige dir zuhause das Los mit dem Namen, den ich gezogen habe, wenn ich es noch habe.“ Er hatte zunächst eine Manchester-United-Keksdose im Auge, aber dann sah er eine Tasse, die ihm gefiel. Sie war bauchig und rot und sah aus wie der Weihnachtsmann. Auf der gegenüberliegenden Seite des Henkels war zudem ein Keksfach, das aussah, wie der Geschenkesack, den er bei sich trug. Er traute sich kaum, nach dem Preis zu sehen. Acht Pfund. Was für eine Erleichterung. Blieben noch vier für die Süßigkeiten, die er hineinstecken wollte. Er konnte nicht von allem eine ganze Packung kaufen, aber an der Kasse gab es einzelne Schokoriegel. Er kaufte außerdem eine Packung Schokoladenkekse, weil es noch im Budget lag. Zwar brauchte er für das Keksfach nur einen, aber er konnte schließlich keinen einzelnen Keks kaufen. Während er noch Süßigkeiten am Kassenregal aussuchte, drängte ihn sein Vater immer wieder zur Eile. Die Lebensmittel im Auto müssen gekühlt werden. Dafür konnte Harry jedoch nichts. Hätte sein Vater mitgedacht, hätte er den Lebensmitteleinkauf hinten angestellt. Er nahm einen Mars, einen Snickers, einen Kinderriegel, ein Twix und einen Lutscher. „Möchten Sie es kostenlos einpacken lassen?“ „Das wäre toll.“ Harry lächelte, aber sein Vater tippte nur auf seine imaginäre Uhr. „Ich werde mich beeilen“, versprach er daraufhin und huschte noch zur Einpackstation, während sein Vater bezahlte. Die Angestellte hinter dem Tresen war anfang zwanzig und blond und lächelte Harry freundlich an. „Ist das für deine Freundin?“ Harry wurde rot. „Nein, ich habe keine Freundin.“ „Schade, es hätte ihr bestimmt gefallen. Ich würde mich jedenfalls freuen.“ Sie setzte die Tasse auf einen kleinen, runden Papkarton, der mit Schneeflocken bedruckt war. Harry nahm einen Keks aus der Verpackung und schob ihn in das Seitenfach der Tasse. „Geschenkpapier oder Klarsichtfolie?“, fragte sie. „Äh … keine Ahnung. Was besser aussieht.“ Er sah sich um. Sein Vater stand am Ausgang und schob gerade seinen Geldbeutel in die Hosentasche. Da er nicht her sah, erlaubte sich Harry, einen Keks aus der Verpackung zu nehmen und zu essen, während die junge Frau ein Stück Folie zuschnitt, dann weißes und rotes Geschenkband abrollte und die Folie oben fest verschnürte, bevor sie eine schöne schleife band. Harry bedankte sich mit einem Keks, den sie freudig entgegen nahm, dann ging er eilig mit dem Geschenk und der halbvollen Kekspackung zu seinem Vater hinüber.
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Verlogene Empörung
Als von Seiten der Ermittler verlautete, dass hinter dem Anschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund mutmaßlich ein Aktienspekulant steckt, war die Empörung groß. Politiker aller Parteien beeilten sich, ihre Betroffenheit über die Tat und ihren Abscheu vor dem Motiv des Täters zu äußern: Habgier. Die zur Schau gestellte und lautstark vorgetragene Empörung über die Tat von Dortmund ist insofern verlogen, als sie von einem Schweigen über den Handel mit Derivaten und die Spekulation mit Nahrungsmitteln begleitet wird, die rund um den Globus täglich massenhaft Tote produzieren. Habgier nennt man auf dieser Ebene Profit, und an diesem Motiv wagt kaum noch jemand Kritik zu üben. Natürlich ist der Täter von Dortmund, wenn ihm der Anschlag im Rahmen einer Gerichtsverhandlung nachgewiesen werden kann, im juristischen und auch moralischen Sinn schuldig. Und dennoch nötigt uns dieser Fall, in besonderer Weise zu fragen, wie es um die Mitschuld einer Gesellschaft bestellt ist, die sich als Ganze den Imperativen des Marktes ausliefert und deren einziger kategorischer Imperativ der der schnellen Bereicherung ist. Wenn die Menschen vollends vom Kapitalprinzip durchdrungen und von Indifferenz und Kälte geprägt sind und sich auch so verhalten, tut man so, als handele es sich um Monster von einem fremden Stern.
Ein 28-jähriger Mann wollte Fußballprofis töten, um sich zu bereichern. Er hatte nach den Erkenntnissen der Ermittler für circa 80.000 Euro Optionsscheine erworben, die meisten davon wenige Stunden vor dem Bombenanschlag am 11. April. Der Plan des Mannes: Die Tötung von Spielern des Bundesliga-Vereins Borussia Dortmund sollte zu einem massiven Kursverlust der BVB-Aktien führen und ihm dank der auf diesen Verfall abgeschlossenen Wetten zu einem immensen Gewinn verhelfen. Dieser hätte wegen der sogenannten Hebelwirkung solcher Papiere ein Vielfaches des Einsatzes betragen und im Millionenbereich liegen können.
Heribert Prantl hat kurz nach der Lehman Brother-Pleite in einem Kommentar der Süddeutschen Zeitung unter Rückgriff auf eine Anekdote, auf die er der Zeitschrift Die Gazette gestoßen war, erklärt, was ein Derivat ist und wie die ganze zeitgenössische Woodoo-Ökonomie funktioniert:
„Chuck kauft für 100 Dollar einen Esel. Das Tier stirbt vor der Lieferung. Chuck will sein Geld zurück, aber der ehemalige Besitzer hat es angeblich bereits ausgegeben. Nun will Chuck den toten Esel, um ihn zu verlosen. Verlosen? Ich sag den Leuten einfach nicht, sagt Chuck, dass er tot ist. Einen Monat später trifft der Farmer Chuck wieder und erkundigt sich, was aus dem Esel geworden ist. Ich hab’ ihn verlost, 500 Lose zu zwei Dollar verkauft und 998 Dollar Gewinn gemacht. Hat sich keiner beschwert? Nur der Kerl, der den Esel gewonnen hat. Dem habe ich seine zwei Dollar zurückgegeben.“
Prantls Erzählung endet mit der Bemerkung:
„Heute arbeitet Chuck für Goldman-Sachs und das Esel-Modell ist zum Weltfinanzprinzip geworden.“
Als herauskam, dass hinter dem Anschlag auf die Mannschaft des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund mutmaßlich ein Aktienspekulant steckt, war die Empörung groß und einhellig. Politiker aller Parteien beeilten sich, ihre Betroffenheit über die Tat und ihre Abscheu vor den Motiven des Täters zu äußern. So sagte zum Beispiel Justizminister Heiko Maas:
„Sollte der Beschuldigte tatsächlich aus bloßer Geldgier versucht haben, mehrere Menschen zu töten, wäre das einfach grauenhaft.“
Hat man jemals erlebt, dass sich unsere Spitzenpolitiker ähnlich aufregen, wenn infolge von Spekulationen mit Nahrungsmitteln Massen von Menschen hungers sterben? Sind die Motive von Großbanken und Hedgefonds andere als die des Täters von Dortmund? Ist dieser Mann mit seiner Tat nicht vollkommen auf der Höhe der Zeit? Hat er den neoliberalen Zeitgeist nicht perfekt verinnerlicht? Der Mann ist das, was man einen „devianten Konformisten“ nennen könnte: Er will, was alle wollen und was das Grundprinzip des neoliberal entfesselten Kapitalismus ist. Der Unterschied: Er handelt auf eigene Faust und nicht im Auftrag und Namen einer Bank. Das macht es möglich, sein Agieren als „abweichendes Verhalten“ zu behandeln und zu kriminalisieren.
Die Finanzpsychopathen und Bankster überschwemmen seit Jahren den Markt mit toxischen Produkten; sie spekulieren mit Grundnahrungsmitteln und agrarischen Rohstoffen und tragen so dazu bei, dass in der sogenannten Dritten Welt die Lebensmittelpreise steigen und Menschen hungers sterben; sie verwandeln Banken in Spielcasinos und schließen – vom Geruch des Blutes angezogen – Wetten ab auf den Niedergang ganzer Volkswirtschaften und den Bankrott von Staaten; sie verkaufen ihrem Nachbarn eine Brandschutzversicherung, und wetten gleichzeitig darauf, dass es in Bälde bei ihm brennen wird – und schicken schließlich Leute, die es anzünden.
Die Deutsche Bank hatte eine Weile einen Lebensversicherungsfonds namens Kompass Life 3 im Angebot, der mit der Lebenserwartung von Menschen spekulierte. Man konnte Wetten auf den Tod anderer Menschen abschließen und damit Geld verdienen. Nach Kritik an diesen Todeswetten aus den eigenen Reihen ruderte die Deutsche Bank zurück und bot den Kunden den Ausstieg aus dem Fonds an. Diese Wetten auf das Leben Fremder existieren auch nach dem Rückzug der Deutschen Bank aus diesen Geschäften weiter. Sie hatten im Jahr 2012 ein Volumen von 30 Milliarden Dollar angenommen. Das funktioniert so: Man kauft die Lebensversicherungspolice einer erkrankten oder älteren Person, bezahlt die laufenden Prämien und kassiert nach dem Todesfall die Versicherungssumme, in manchen Fällen Millionen. Je früher der Unbekannte stirbt, desto besser für den Käufer. Erinnern Sie sich an einen Aufschrei der Empörung von Seiten der politischen Klasse und der Medien?
Bei Goldman-Sachs hat man nach dem Esel-Prinzip faule Immobilienkredite mit anderen Papieren zu einem Finanzpaket verschnürt, sich von willfährigen Ratingagenturen ein Triple A für dieses hochtoxische Produkt beschafft, sie sodann an Banken in aller Welt verkauft und gleichzeitig Wetten auf den Niedergang dieses Produkts abgeschlossen.
Die Welt der losgelassenen Märkte ist eine Konkurrenzhölle, die mehr und mehr von sozial gestörten Menschen bevölkert ist. Sie sind bloße Tauschmaschinen, Geldsubjekte, innerlich abgestumpfte Rest-Menschen, denen jedes Mittel Recht ist, um immer höhere Gewinne zu erzielen. Man geht buchstäblich über Leichen. Wer bilanziert eigentlich das Leiden, das Banker und Spekulanten über die Menschheit bringen? In welcher Statistik tauchen die Selbstmorde, psychosomatischen Krankheiten und die Verzweiflung auf, die die Finanz-Psychopathen zu verantworten haben?
Max Horkheimers berühmtes Diktum abwandelnd könnte man sagen: Wer über die Praxis der Finanzmarkt-Hasardeure nicht reden will, sollte auch vom privaten Terrorismus eines kleinen Elektrotechnikers schweigen. Seit der Kapitalismus von der Leine sozialstaatlicher Regulierung gelassen wurde, haben es die Märkte und das Geld geschafft, unser Leben komplett in Beschlag zu nehmen und bis in die letzten Poren vorzudringen. Der Tauschwert ist zur Leitwährung auch der intimen Binnenwelten geworden. Alles rutscht, wie Brecht sagte, in die Funktionale und wird ausschließlich nach seinem ökonomischen Wert und seiner Nützlichkeit beurteilt. Warum sollte diese Tendenz vor dem Menschen haltmachen? Aus einer ausschließlich ökonomisch begründeten Vernunft lässt sich kein Einwand gegen den Mord herleiten. Von der wertzynischen Motorik des Geldes werden sozial-moralische Polster und Traditionsbestände verzehrt, ohne die ein Gemeinwesen nicht existieren kann. Export, Wohlstand, Markt und Macht, Geld und Karriere, das ganze Sortiment der Wertabstraktion, halten eine Gesellschaft auf Dauer nicht zusammen. Die Geldsubjekte verwildern moralisch und werden psychisch frigide und gefühllos. Der Psychopath mit seiner Skrupel- und Empathielosigkeit droht zum dominanten Sozialcharakter des neoliberalen Zeitalters zu werden. Über den Gesellschaften des losgelassenen Marktes breitet sich ein moralisches Ozonloch aus, im Inneren ihrer Bewohner grassieren Zynismus und Egomanie. Das Schlimme ist, dass das, was da an moralischer Substanz auf der Strecke bleibt und in den Individuen abstirbt, unwiederbringlich verloren zu gehen droht. Wenn wir noch etwas retten wollen, müssen wir das Steuer schleunigst herumreißen und den Wahnsinn des losgelassenen Marktes und den Amoklauf des Geldes stoppen. Welche menschlichen Haltungen gedeihen eigentlich in einem gegebenen sozialen Klima, welche verdorren? Unter den gegenwärtig herrschenden Verhältnissen entsteht ein hemmungsloser Individualismus, in dem niemand mehr Weggefährte der anderen ist, sondern nur noch Gegner, vor dem man auf der Hut sein muss. Wir benötigen eine solidarische Ökonomie, die sich ihre Ziele von der Gemeinschaft mündiger Bürger vorgeben lässt. Das erst wäre gelebte Demokratie, die die Entfaltung wahrhaft menschlicher Eigenschaften wie Solidarität und gegenseitige Hilfe begünstigen würde.
Der menschenfeindliche Charakter einer auf Kälte, Konkurrenz und Gleichgültigkeit gestimmten Gesellschaft und ihre Tendenz zur Selbstzerstörung werden vom Amokläufer und Terroristen gleichsam aus der Abstraktion gerissen und zur Kenntlichkeit gebracht. Der destruktive Wahn, der individuelle Täter zu ihren Taten treibt, ist Teil und Ableger eines Wahns, von dem das gesellschaftliche Ganze befallen ist. Je direkter dieser sich in jenem ausdrückt, je offensichtlicher der Täter also das Ensemble seiner und unserer gesellschaftlichen Verhältnisse ist, desto lauter der Aufschrei der Empörung und desto vehementer der Wunsch nach individueller Schuldzuschreibung und harter Bestrafung. Je direkter die privat angewandte Gewalt ein Ableger der Gewalt des gesellschaftlichen Ganzen ist, desto mehr wird sie betrachtet, als stamme sie von einem fremden Stern. http://www.nachdenkseiten.de/?p=37997
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Orcfacers 5
Am nächsten Morgen waren wir kaum zwei Stunden unterwegs, als wir in der Ferne die hölzerne Palisade von Nightstone sahen. Leagra erkannte als erste, dass die Zugbrücke heruntergelassen war, die Neuankömmlinge über den Graben führte, der die Stadt umgab. Ungewöhnlich war es natürlich, denn offene Stadttore wirkten ohne Frage dem Effekt einer Mauer entgegen, doch zunächst dachten wir nicht weiter darüber nach.
Südlich der Stadt sahen wir bald eine Festung auf einer kleinen Insel, die aus dem Wasser um die Stadt herausragte. Auch die Festung war von einer hölzernen Mauer umgeben, also sahen wir nicht direkt auf den steinernen Turm, aber trotz behinderter Sicht und der Entfernung von mindestens zwei weiteren Stunden, die noch zwischen uns lagen, kam mir die Form des Gebäudes merkwürdig unproportional vor, als würden einige Teile fehlen.
Während wir der Brücke nach Nightstone immer näher kamen, bestätigte sich unsere Verwunderung: nicht nur waren die Wachtürme der Stadt unbesetzt, einige der Gebäude waren schwer beschädigt und zum Teil eingestürzt, die Dächer teilweise oder komplett fortgerissen. Ich wäre arglos und unbewaffnet einfach in die Stadt spaziert, wenn nicht Aramil kurz vor Betreten der Brücke an unsere Vernunft appeliert hätte. “Wir wissen nicht, was uns dort drin erwartet”, sagte er “Vielleicht wäre es klug, die Waffen griffbereit zu haben.” Er deutete auf die Äxte an Yoggs Gürtel. Peinlich berührt murmelte ich etwas in meine Schuppen, an das nicht einmal ich mich erinnere und setzte meinen Beutel ab. Ich fischte das eiserne Kettenhemd heraus, in das auf der Brust das Emblem des Ordens eingearbeitet war - ein Handschuh, der sich um die Mitte einer langen, schmalen Klinge ballte.
Was Bo wohl jetzt tun würde?
Während ich die Schnallen meiner Armschoner festzog, beobachtete ich, wie der Halbork ebenfalls ein Kettenhemd angelegt hatte und jetzt die Gurte der Äxte an seinem Gürtel kontrollierte. Die Lederriemen der beiden Waffen, die er auf dem Rücken trug hatte er gelöst und über seinem Hemd wieder angelegt, die Äxte lagen jetzt aber neben ihm im Gras. Auch ich zog meine Gleve aus ihrem Futteral. Der hölzerne Griff fühlte sich schlank und leicht in meinem Klauen an, doch ich wusste, dass das Holz aus dem er gemacht wurde stabil und verlässlich war. Das rötliche Metall blitzte unter dem wolkenlosen Himmel und der Wind fuhr durch die blauen Quasten darunter. Der Anblick der Waffe und ihr vertrautes Gewicht in meinen Händen trieben ein Grinsen auf mein Gesicht und die Lefzen zurückgezogen entblößte ich die Zähne.
Das Holz der Zugbrücke knarzte als unsere kleine Gruppe darüber lief und das Wasser rauschte darunter. Milo trat als erster durch das Tor - und blieb dann wie angewurzelt stehen. Was wir von außen bereits erahnt hatten, stellte sich als wahr heraus; Nightstone war zerstört. Die meisten Gebäude des Dorfes hatten keine Dächer mehr, sie waren weggerissen von riesigen Felsbrocken, die überall verstreut herumlagen. Auf dem Dorfplatz, der sich vor uns eröffnete, allein lagen drei, jeder mindestens fünf Fuß im Durchmesser. Aber da war noch etwas anderes. Wir standen am westlichen Ende des Platzes, im südosten sahen wir zwei wolfsähnliche Wesen, die mit der Nase am Boden umherschlichen. Sie maßen an der Schulter etwa vier Fuß und ihr Fell war lang, zottelig und fast schwarz. Ihr Brustkorb war breiter als ihre Hüfte, die Beine kurz und stämmig, aber mit beeindruckenden Klauen bewährt, die Furchen im Boden hinterließen, wo sie entlangliefen. Als einer der Warge den Kopf hob und in Richtung der Goblins knurrte, entblößte er gewaltige Zähne, fast so groß und spitz wie meine eigenen. Die Kiefer der Kreaturen waren breit, fast so breit wie ein Menschenkopf und die Schnauzen kurz und stumpf. Sie sahen kurz in unsere Richtung, hielten dann beide die Schnauzen in den Wind und setzten mit zwei großen Sprüngen zu einem Haufen, der am Rand des Dorfplatzes lag. Zuerst hielt ich ihn für einen Lumpenhaufen, doch als die Warge sich daran zu schaffen machten, löste sich ein Arm aus den Lumpen. Mit aufsteigendem Ekel stellte ich fest, dass es sich um Leichen handelte, die dort übereinandergeworfen lagen. Angewiedert wandte ich den Blick ab und sah, dass wir weitere Gesellschaft hatten.
Halb von einem der Steine verdeckt stritten sich zwei Goblins um einen Knochen, der denen, die wir an unserem Feuer vom Vorabend zurückgelassen hatten, sehr ähnlich sah. Goblins sind hässliche, kleine Kreaturen mit spitzen Ohren, die unproportional groß im Gegensatz zu ihrem Schädel sind. Ihre Gesichter sind breit und flach, die Nasen groß und breit, als hätte jemand ein paar mal zu oft darauf geschlagen. Die beiden Exemplare, die jetzt vor uns standen, waren etwa halb so groß wie Yogg und hatten rot-braune Haut. Das heißt, zumindest glaubte ich, dass das ihre Hautfarbe war, es hätte genausogut getrockneter Schlamm oder Dreck sein können. Die Augen der Goblins waren tief in ihre Höhlen eingesunken, groß und gelb und die Stirn des größeren der beiden war so fliehend, dass es fast aussah, als sei sein Schädel oberhalb der Augenbrauen abgeschnitten. Er war auch kräftiger als sein Gegenüber am anderen Ende des Knochens, mit langen Armen und sehr großen Händen und Füßen. Die ebenfalls verdächtig schlammfarbenen Haare waren an seinem Hinterkopf zu einem dünnen Zopf zusammen gebunden, in den einige kleine Knochen, wahrscheinlich von einem Huhn oder kleinen Vogel, hineingeflochten waren. Der kleinere der beiden Goblins hatte gar keine Haare und sein Schädel war unregelmäßig verformt und narbig. Er trug eine Armbrust auf den Rücken geschnallt, die zwar schon abgenutzt und alt aussah, aber durchaus einsatzbereit. Die Sehne war eingespannt und das Metall des Zugs glänzte. Beide zerrten an dem Knochen und keiften sich unverständlich mit schrillen, misstönenden Stimmen an. Dem Umstand, dass sie beide so vertieft in dieses sinnlose Gerangel waren, war es wohl auch zu verdanken, dass sie uns nicht bemerkten, obwohl wir noch immer regungslos dastanden und sie anstarrten.
Endlich wurde ich mir der Situation bewusst und löste den Blick von den Streithälsen vor uns. Fünf Fuß vor uns lag einer der großen Steine in der Erde; er war offensichtlich mit großer Kraft dorthin befördert worden, denn er hatte sich tief in den Staub gegraben. Ich ging in die Knie und machte zwei große, gebückte Schritte dahinter ohne allzuviel Lärm zu machen. Die anderen folgten mir und wir kauerten uns in die Deckung des Felsbrockens. Ich sah mich um.
Links von uns, an der nördlichen Hälfte des Dorfplatzes und am nächsten an der Stadtmauer stand ein größeres Haus, dessen Dach im Gegensatz zu den anderen Gebäuden noch intakt war. Es war groß, mit zwei Erkern an den langen Seiten, die ihm einen kreuzähnlichen Grundriss gaben. Die Fenster an den Seiten der Erker waren groß und aus gefärbtem, aber trüben Glas, das Dach spitz und erst vor kurzen mit neuem Stroh gedeckt worden: ein Tempel wahrscheinlich. Das Bauwerk daneben war noch größer, zweistöckig und anscheinend mehrfach von den Felsen getroffen worden. Ein Schild baumelte an einem Haken über der Tür auf dem in roter Farbe ein Name stand, darunter ein gemalter Hahnenkopf. “Zum goldenen Gockel”, entzifferte ich mühsam.
Vorsichtig richtete ich mich auf und lugte über den Stein auf den Platz. Genau in der Mitte des Platzes sah ich ein tiefes Loch. Es sah nicht aus wie ein Krater, also nicht, als ob etwas darin eingeschlagen hätte, sondern viel so, als hätte bis vor kurzem etwas dort gestanden. Ein Balken vielleicht, oder ein Stein.
Zu unserer Rechten erstreckte sich ein Feld mit Kartoffelpflanzen, jetzt verwüstet durch zwei Brocken, die die lockere Erde aufgewühlt und die jungen Pflanzen darin zerstört hatten. Dahinter, fast 100 Fuß entfernt erhob sich ein Hügel mit einer Windmühle darauf, die noch recht intakt aussah. Die Mühlblätter bewegten sich auch, allerdings eher ruckartig und nicht gleichmäßig. Die Entfernung war zu groß, um mir sicher zu sein, aber es sah so aus, als würde jemand oder etwas auf dem Holz der Flügel herumklettern und springen. Ich entschied später darauf zurückzukommen und in der Zwischenzeit darauf zu achten, der Mühle nicht ohne Deckung zu nahe zu kommen.
Abgesehen von den streitenden Goblins hörte ich zunächst keine Stimmen oder Lebenszeichen, also spitzte ich die Ohren (dabei stellen sich die Fächerartigen Ohrmuscheln an den Seiten meines Kopfes übrigens in der Tat auf) und schloss die Augen. Weiter entfernt und dumpf hörte ich weitere aufgeregt-schrille Stimmen, die denen auf dem Dorfplatz deutlich ähnelten. Außerdem klirrte Metall in einem der Häuser und irgendwo zersplitterte wohl eine Glasscheibe. Keines dieser Geräusche deutete auf die eigentlichen Bewohner von Nightstone hin, also fragte ich mich, ob sie geflohen oder alle tot waren. Goblins waren böse Kreaturen, aber ich bezweifelte, dass sie in der Lage wären, ein ganzes Dorf einfach so auszulöschen. Normalerweise endeten Goblin Angriffe in einem großen Chaos, vielen Scherben und vielleicht ein paar Toten, doch meistens überfielen sie Reisende oder Karawanen, selten befestigte Anlagen und ich hatte tatsächlich noch nie davon gehört, dass ein Goblin-Stamm ein ganzes Dorf ausgelöscht hatte. Außerdem hätten so kleine Kreaturen sicher nicht diese Felsbrocken über die Mauer werfen können, reflektierte ich und kratzte mit einer Kralle leicht über den Stein.
Egal wer diesen Angriff zu verantworten hat, wir müssen nach Überlebenden oder Verletzten suchen.
Der Tempel war das nächstgelegene Gebäude und ich war mir relativ sicher, es erreichen zu können, ohne dass die Goblins uns bemerkten, denn ihr Streit hatte nicht an Lautstärke verloren. Ich suchte Yoggs Blick, der in diesem Moment die Windmühle musterte und deutete auf den Tempel. Hinter ihm nickten Milo und Leagra, die meine Geste sahen und traten leise einen Schritt weit aus der Deckung. Aramil hatte sich gegen den Fels gepresst und schaute nervös immer wieder darum herum und zu den Goblins. Die Warge hatten die Köpfe noch immer in dem grauenvollen Haufen vergraben und ein widerwärtiges Reißen und Knirschen war von ihnen zu hören. Yogg griff nach seiner Schulter und nickte zum Tempel herüber. Aramil sah ihn einen Moment verständnislos und mit einem Gesichtsausdruck voll Ekel und Unglauben an, dann schluckte er und schickte sich an, dem Halbork zu folgen. Aramil in die Mitte nehmend schlichen wir hinter dem Felsen hervor und drückten uns gegen die Hauswand des Tempels. Yogg ging voran und drückte langsam die Tür auf. Sobald sie sich einen Spalt geöffnet hatte, schlüpfte der kleine Milo hindurch, Leagra folge ihm auf den Fuß. Als nächstes betrat Aramil vorsichtig den Tempel, schließlich ich selbst und mit einem prüfenden Blick über die Schultewr schließlich auch Yogg.
Das innere der Gebetsstätte war weitläufig und weitestgehend leer, einzig einige Bänke und Kerzenleuchter füllten den vorderen Teil des Hauses. An der hinteren Wand standen einige Tische, drapiert mit schönen Stoffen, darauf Kerzen, Bücher und diverse Kelche und Teller. Davor stand eine große, Flache Schüssel aus glänzendem Metall auf einem dreifüßigen Podest verziert mit filigran gearbeiteten Ornamenten. Davor auf dem Steinboden lagen Getreidebündel, Kürbisse und Salatköpfe, Obst und Gemüse aller Art, einige Münzen und silbernes Besteck. Vor dem Fenster, das wir vorher nicht gesehen hatten lagen bunte Glasscherben; es war zerbrochen.
Plötzlich klapperte es laut hinter einem der Tische und ein Goblin landete auf der Tischplatte. Mit einem schrillen Kreischen und einem Dolch in der Hand machte er einen Satz nach vorne und rannte auf Milo zu, offensichtlich in der Hoffnung den Halbling überwältigen zu können, der am wenigsten viel größer war als er selbst. Doch der Goblin hatte kein Glück: Leagras Bogen surrte als ihr Pfeil von der Sehne schnellte. Der Goblin wurde von der Wucht des Pfeils in seiner Schulter zurückgerissen, stolperte und hörte auf zu kreischen. Yogg stand einen Herzschlag später über ihm und einen weiteren Herzschlag später verstummte der Goblin endgültig, den Kopf unnatürlich verdreht. Der Halbork hockte sich neben ihn und nahm etwas aus der zweiten Hand des Wesens. Es war ein kleines Amulett, das silbern glänzte. Yogg hielt es kurz hoch, drehte es zwischen den Fingern, zuckte dann mit den Schultern und steckte es in die Tasche seiner Hose.
Ein kurzes Umsehen im Raum bestätigte was wir schon ahnten; hier war niemand mehr. Doch das ein Tempel in diesem Zustand zurückgelassen wurde, musste etwas bedeuten; die Opfergaben lagen noch größtenteils unangetastet in oder vor der Schale und Aramil hatte eine Schriftrolle mit der angefangenen Kopie eines Textes gefunden, auf der ein Tintenfass ausgelaufen war. Kein Priester den ich kannte, hätte seine Stätte der Verehrung so zurückgelassen, völlig egal welcher Gottheit sie geweiht war. Zumindest nicht freiwillig.
Nach dem Gekreische des jetzt toten Goblins konnte ich mir kaum vorstellen, dass uns noch immer niemand bemerkt hatte, trotzdem bemühten wir uns um Unauffälligkeit, als wir wieder aus der Tür heraustraten. Die Goblins waren verschwunden, ebenso wie die Warge. Das war natürlich nicht wirklich ein gutes Zeichen, denn jetzt wussten wir nicht, von wo sie angreifen würden. Vorsichtig gingen wir zu dem Inn, als wir von der Seite ein Knurren hörten.
Auf einem schmalen Pfad, der links am Inn vorbeiführte stand ein Warg mit gefletschten Zähnen, der in diesem Moment zum Sprung ansetzte. Die Gleve in der Hand machte ich einen schnellen Schritt auf ihn zu und schwang sie in einem schnellen Halbkreis von unten in den Sprung des Warges. Seinen Bauch erwischte ich nicht wie geplant, aber die Klinge schlitzte ihm den Hinterlauf auf. Der Warg jaulte als er auf dem Boden aufkam und setzte erneut zum Sprung an. Von hinter mir zischte eine Dornenranke auf den Warg zu und wickelte sich um seine Mitte. Die Fingerlangen Dornen gruben sich tief in das Fleisch des Monsters und schleuderten es zu Boden, dann löste sich der Zauber, der von Milo gekommen sein musste, auf. Ich hob erneut die Gleve und lies sie auf den Wolfskopf heruntersausen. Ich durchtrennte den Hals des Monsters mit einem Schlag.
Ich wischte die Klinge an meinem Stiefel ab und drehte mich zu den anderen um. Yogg sah grimmig aus und angespannt. Er ging voran in das Inn, wir folgtem ihm.
Gleich neben der Tür im vorderen Raum war ein riesiger Stein eingeschlagen. Überall verstreut lagen Holzsplitter, Bücher, Möbelstücke und Steinsplitter. In der Mitte des Raums an der rechten Seite führte eine Treppe nach oben, dahinter führte eine Tür in einen weiteren Raum. Wir konnten deutlich hören, dass jemand dort war, denn es klapperten Teller und wir hörten Goblin-Stimmen. “Wir kümmern uns darum”, flüsterte Yogg und winkte mich zu ihm. Leagra zog einen Pfeil auf die Bogensehne, ging zurück zur Tür und hockte sich vor den Spalt zwischen Tür und Ramen, sodass sie den Dorfplatz im Blick hatte und uns niemand überraschen konnte. Milo und Aramil blieben erst etwas unschlüssig stehen, dann folgten sie uns mit einigem Abstand.
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INHALTSANGABE & DETAILS
Die Dämonologen Lorraine (Vera Farmiga) und Ed Warren (Patrick Wilson) gehen übernatürlichen Ereignissen auf den Grund. Häufig werden sie in Geisterhäuser gerufen, um verschreckten Familien zu helfen, das Grauen in ihrem Heim loszuwerden. Doch auch mit anderen Dämonen beschäftigt sich das Ehepaar – und ein solcher Auftrag führt Lorraine und Ed bei einem ihrer spektakulärsten Fälle schließlich sogar bis vors Gericht: 1981 führen die Warrens am kleinen David (Julian Hilliard) einen – zunächst erfolgreichen – Exorzismus durch. Der Dämon verlässt den Körper des Jungen, aber anschließend sucht er sich eine neue menschliche Hülle, in der er seine schaurigen Taten ausführen kann. Fortan ist Arne (Ruairi O'Connor), der Freund von Davids Schwester Judy (Charlene Amoia), von dem paranormalen Wesen besessen. Arne begeht eine folgenschwere Tat, die alle Beteiligten in den Abgrund zieht. Er kommt vor Gericht. Auch die Warrens müssen sich in der Öffentlichkeit für ihr Handeln und die Verwicklung in die Geschehnisse verantworten...
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Raubüberfall und versuchter Mord Prozess um Reemtsma-Entführer Drach beginnt 31.01.2022, 08:39 Uhr Wegen der Entführung Jan Philipp Reemtsmas wird Thomas Drach 1996 zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt. 2021 wird der 61-Jährige aufgrund einer langen Liste an Verbrechen erneut angeklagt. Nun steht sein Prozess bevor. Drach gilt als einer der gefährlichsten Verbrechern des Landes. Er gilt als einer der gefährlichsten deutschen Schwerkriminellen: Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach muss sich ab Dienstag mit einem mutmaßlichen Mittäter wegen bewaffneter Überfälle auf Geldtransporte vor dem Landgericht Köln verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt dem 61-Jährigen in zwei Anklagen insgesamt vier Raubüberfälle zur Last. Wegen Schüssen auf Geldboten könnte Drach zudem wegen versuchten Mordes in zwei Fällen verurteilt werden. Die Taten soll der vorbestrafte Angeklagte zwischen März 2018 und November 2019 begangen haben. Dem ersten Anklagevorwurf zufolge überfiel er mit Waffengewalt Geldboten von Sicherheitsunternehmen in Köln, am Flughafen Köln-Bonn und in Frankfurt am Main, wobei er das transportierte Bargeld stahl. In den ersten beiden Fällen soll Drach mit einem Sturmgewehr des Typs AK-47 bewaffnet gewesen sein, im dritten Fall soll er einen Revolver verwendet haben. In Köln und Frankfurt galten die Überfälle den Tageseinnahmen zweier Ikea-Filialen. Bei dem Überfall am Flughafen Köln-Bonn wurden für die Gepäckstationen vorgesehene Münzgelder entwendet. Der Beuteschaden in den drei Fällen lag bei insgesamt 141.831 Euro. Niederländer leistet Beihilfe Sowohl am Flughafen Köln-Bonn als auch in Frankfurt soll Drach auf jeweils einen Sicherheitsmitarbeiter geschossen haben. Das erste Opfer erlitt einen Durchschuss im rechten Oberschenkel und musste notoperiert sowie intensivmedizinisch behandelt werden. In diesem Fall besteht der Tatverdacht eines versuchten Mordes aus Habgier. Der in Frankfurt verletzte Geldbote konnte nach Auffassung der Staatsanwaltschaft selbst einen Schuss auf den weglaufenden Drach abgeben, woraufhin dieser dem Geldboten ins Bein schoss. Durch die Kugel sei seine Oberschenkelvene zerfetzt worden, wodurch er bis zu zwei Liter Blut verloren habe. Neben den physischen Schäden habe er bis heute mit den psychischen Folgen zu kämpfen. Auch diese Tat bewertet die Staatsanwaltschaft als versuchten Mord. Ein mitangeklagter 53-jähriger niederländischer Staatsbürger soll die Tat am Flughafen Köln-Bonn gemeinschaftlich mit Drach begangen haben. Bei der dritten Tat in Frankfurt soll er ihm geholfen haben. In einer zweiten Anklage wird Drach eine Tat auf einem Supermarktparkplatz in Limburg zur Last gelegt. Im September 2018 soll er dort einen Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma mit einem Sturmgewehr bedroht und ihm einen Geldkoffer mit 89.850 Euro und seinen Revolver abgenommen haben. Auch in diesem Fall habe der mitangeklagte Niederländer Beihilfe geleistet, indem er das Fluchtauto gefahren sei. Alle Fluchtfahrzeuge wurden nach den Taten in Brand gesetzt. Beide Angeklagte müssen sich wegen besonders schweren Raubes in Tateinheit mit Brandstiftung, einem Verstoß gegen das Waffengesetz und Urkundenfälschung verantworten. Für Drach steht neben einer Haftstrafe auch eine anschließende Sicherungsverwahrung im Raum. Ein psychiatrischer Gutachter soll deswegen regelmäßig am Prozess teilnehmen. Für das Verfahren, das unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet, sind zunächst 53 Verhandlungstage bis Ende September angesetzt. Entführung des Tabak-Erben Reemtsma Mehr zum Thema Drach wurde wegen der Überfälle im Februar vergangenen Jahres in den Niederlanden festgenommen und Anfang Mai nach Deutschland ausgeliefert. Er wird zu den gefährlichsten Schwerverbrechern Deutschlands gerechnet. Sein Name ist untrennbar mit der Entführung des Mäzens Jan Philipp Reemtsma im Jahr 1996 verbunden. Die Entführer um Drach brachten den Erben der Tabakdynastie am 25. März 1996 in ihre Gewalt und hielten ihn 33 Tage lang angekettet im Keller eines Landhauses bei Bremen gefangen. Am 26. April 1996 kam Reemtsma gegen Zahlung eines Lösegelds in zweistelliger Millionenhöhe frei. Drach tauchte anschließend unter, erst 1998 machten ihn Polizisten in einem Luxushotel in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires dingfest. Nach längerem juristischen Tauziehen wurde Drach nach Hamburg ausgeliefert und dort verurteilt. Für die Tat wurde Drach 2000 zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Noch während seines Gefängnisaufenthalts wurde er wegen versuchter Anstiftung zur Erpressung erneut verurteilt. Im Oktober 2013 kam er frei.
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Untersuchungsausschuss zur Bamf-Affäre - „Wir brauchen keine Tribunale von AfD und FDP“
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/untersuchungsausschuss-zur-bamf-affaere-wir-brauchen-keine-tribunale-von-afd-und-fdp/
Untersuchungsausschuss zur Bamf-Affäre - „Wir brauchen keine Tribunale von AfD und FDP“
Herr Amthor, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk haben Sie sich als erster CDU-Bundestagsabgeordneter für einen Untersuchungsschuss in der Bamf-Affäre ausgesprochen. Warum ist der aus Ihrer Sicht wichtig? Ich hab in dem Interview wiederholt, was Horst Seehofer schon vor drei Wochen im Bundestag gesagt hat, als die Bamf-Affäre aufkam: Wir werden schonungslos aufklären, und auch vor einem Untersuchungsausschuss hätten wir nichts zu verbergen.
Ein Viertel der Bundestagsabgeordneten, also 178, müssten zustimmen, damit so ein Kontrollgremium eingesetzt wird. FDP und AfD kommen zusammen auf 172 Stimmen. Fehlen noch sechs Stimmen. Sind Sie für den Untersuchungsausschuss, ja oder nein? Ich sperre mich nicht aus parteitaktischen Gründen gegen einen Untersuchungsausschuss. Das Sachliche sollte im Vordergrund stehen. Mit Blick auf die Aufklärung der Bremer Bamf-Affäre ist ein Untersuchungsausschuss allerdings nicht das Instrument der ersten Wahl. Dort brauchen wir jetzt vor allem kurzfristige und zukunftsorientierte Lösungsansätze. Dafür hat Horst Seehofer schon gute Arbeit geleistet.
Aber was in Bremen passiert ist, ist auch in anderen Außenstellen des Bamf passiert. Das Behördenchaos ist doch nur symptomatisch für das Versagen der Bundesregierung. Nein. Bevor man einen Untersuchungsausschuss einsetzt, muss man sich doch erstmal fragen: Was will man überhaupt klären? Die Bremer Außenstelle des Bamf hat Horst Seehofer faktisch geschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Sogar den Bundesrechnungshof hat Horst Seehofer eingeschaltet. Tausende Asylbescheide werden jetzt überprüft. Was soll ein Untersuchungsausschuss dem Bamf darüber hinausgehend kurzfristig bringen? Der bräuchte erstmal drei Monate, um Akten zusammenzustellen. Das weiß ich auch aus meiner Mitarbeit im Amri-Untersuchungsausschuss. Eine Anhörung, wie wir sie im Innenausschuss jetzt schon kurzfristig nächste Woche mit Thomas de Maizière und Peter Altmaier haben, würde im Untersuchungsausschuss erst nach Monaten stattfinden.
Wenn der Innenausschuss schneller und effektiver ist, warum haben Sie dann überhaupt öffentlich mit einem Untersuchungsausschuss geliebäugelt? Weil wir nichts zu verbergen haben, und weil man ein solches Instrument als selbstbewusstes Parlament nie ausschließen sollte. Die weiteren Entwicklungen hängen allerdings davon ab, welche Erkenntnisse noch im Innenausschuss zu Tage gefördert werden. Wie schon Horst Seehofer gesagt hat: Wenn eine längerfristige Aufarbeitung notwendig ist, sollte man sich einem Untersuchungsausschuss nicht kategorisch verschließen.
AfD und FDP haben schon beide Anträge für einen Untersuchungsausschuss gestellt. Warum sind Sie nicht dafür? Beide Anträge sind nicht zustimmungsfähig. Beide Parteien fordern im Prinzip dasselbe – der FDP-Antrag ist nur in nettere Worte gekleidet. Beiden geht es nicht um eine sachliche Aufklärung der Bamf-Affäre, sondern um eine Generalabrechnung mit der Flüchtlingspolitik. Vorgeschlagen werden abseitige Fragen wie: Hat Angela Merkel durch ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik ihren Amtseid gebrochen?
So abseitig ist die Frage gar nicht. Doch. Der Vorwurf, dass der Amtseid der Bundeskanzlerin gebrochen wurde, lässt sich durch einen schlichten Blick in jedes Anfängerlehrbuch zum Verfassungsrecht widerlegen. Im Übrigen ist die Debatte rückwärtsgewandt. Es bringt doch nichts, nur auf 2015 zurückzuschauen. Damit ist weder dem Bamf noch dem Asyl- und Ausländerrecht geholfen.
Welche Fragen sollte ein Untersuchungsausschuss denn Ihrer Meinung nach stellen? Legitim ist ein lösungsorientierter Ansatz: Wie kann man in der Zukunft etwas besser machen? So läuft es etwa im Amri-Untersuchungsausschuss, in dem ich mitarbeite. Schon dort klären wir etwa die Frage, welche Rückschlüsse für eine bessere Zusammenarbeit der Sicherheits- und Ausländerbehörden in Bund und Ländern zu ziehen sind.
Wenn Sie den Anträgen von AfD und FDP zustimmen würden, könnten Sie aber beweisen, dass es Ihnen mit der Aufarbeitung von Fehlern in der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung tatsächlich ernst ist. Rückschlüsse aus 2015 sind uns sehr ernst. Aber dafür brauchen wir keine Tribunale von AfD und FDP, sondern dafür müssen wir schlicht das abarbeiten, was wir in der Koalition vereinbart haben. Seit Monaten geht es im Innenausschuss richtigerweise um die Bewältigung der Folgen der Flüchtlingskrise und um Verbesserungen des Ausländer- und Asylrechts – etwa bei der Aussetzung des Familiennachzuges, beim besseren Vollzug von Abschiebungen oder bei der Einrichtung von Ankerzentren. FDP und AfD sollten jetzt nicht so tun, als ob man darüber nicht offen im Bundestag sprechen könnte.
Sie reden jetzt die ganze Zeit von den Folgen der Flüchtlingspolitik und davon, wie der Innenausschuss versucht, den Schaden zu begrenzen. Müsste es einem Untersuchungsausschuss nicht darum gehen, nach Ursachen für das Chaos zu forschen und herauszufinden, wer die Fehler zu verantworten hat? Bereits im Juli 2017 hat der Europäische Gerichtshof abstrakt festgestellt, dass das Handeln der Bundesregierung rechtmäßig und mit dem Unionsrecht vereinbar war. Gleiches gilt auch für das nationale Verfassungsrecht. Der aktuell eingereichte Antrag der AfD vor dem Bundesverfassungsgericht hat keinerlei Aussicht auf Erfolg.
Der Europäische Gerichtshof hat der Kanzlerin nicht direkt Recht gegeben. Er hat sie aber auch nicht ins Unrecht gesetzt. Das ist ein Unterschied. In der Tat hat der Europäische Gerichtshof in der besagten Grundsatzentscheidung aus dem Juli 2017 nicht direkt über einen deutschen, sondern über einen österreichischen Fall („Fall Jafari“) entschieden. In beiden Ländern gilt allerdings unterschiedslos dasselbe Unionsrecht, das in der Auslegung des Gerichtshofs besagt, dass die Aufnahme von Flüchtlingen durch die Bundesregierung im Spätsommer 2015 zwar nicht Pflicht, aber zulässig war.
Okay, halten wir fest: Sie sind gegen einen Untersuchungsausschuss, wie ihn AfD und FDP fordern, aber nicht per se. In dem Interview mit dem Deutschlandfunk klang das neulich noch ganz anders. Kann es sein, dass Sie von Ihrer Fraktion zurückgepfiffen wurden? Nein, wurde ich nicht. Ich habe schon in meinem Interview mit dem Deutschlandfunk gesagt, dass die Anträge der Opposition nicht zustimmungsfähig sind.
Sie haben gerade mit Menschen aus Ihrem Wahlkreis Vorpommern-Greifswald II gesprochen. Was sagen die denn zu der Bamf-Affäre? Die Kanzlerin genießt dort Vertrauen. Sie wurde ja in meinem Nachbarwahlkreis mit einem guten Ergebnis wiedergewählt. Gleichzeitig wollen die Leute, dass der Bamf-Skandal rückhaltlos aufgeklärt wird. Dazu gehört die Erwartungshaltung, dass ein Untersuchungsausschuss nicht kategorisch ausgeschlossen wird.
23 Prozent der Menschen in Ihrem Wahlkreis haben die AfD gewählt. Nach einer Umfrage wünscht sich die Mehrheit der Bundesbürger einen Untersuchungsausschuss. Unter AfD-Wählern sind es sogar 87,2 Prozent. Fischen Sie mit dem watteweichen Bekenntnis zu einem Untersuchungsausschuss nicht am rechten Rand? Nein. Einen Untersuchungsausschuss nicht auszuschließen, ist nicht links oder rechts, sondern schlicht eine pro-parlamentarische Haltung. Sehen Sie, es ist doch verrückt genug, dass sich die Opposition nicht darauf einigen kann, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen. Wenn die Opposition sachdienliche Anträge vorlegen würde, könnten wir daran mitarbeiten.
Die Opposition soll nur Fragen stellen, die der Regierungskoalition genehm sind? Nein, aber die Fragen sollten konstruktiv sein. Etwa die Grünen haben in der letzten Sitzung des Innenausschusses gezeigt, wie das geht �� auch wenn ich ansonsten starke inhaltliche Differenzen mit den Grünen habe.
Aber die Grünen wollen doch gar keinen Untersuchungsausschuss. Weil sie lieber schnelle und konkrete Antworten zum Bamf wollen. Daran arbeiten wir mit. Wir brauchen nach jetzigem Stand kein langwieriges Verfahren, um etwa zu klären, wann Angela Merkel wusste, dass beim Bamf Schwierigkeiten aufgetreten sind.
Die Frage hat der ehemalige Leiter des Bamf, Frank-Jürgen Weise, gerade beantwortet. Er hat die Kanzlerin schon 2017 in vertraulichen Briefen auf das Chaos in der Behörde hingewiesen. Das war doch kein Geheimnis. Frank-Jürgen Weise wurde von der Kanzlerin doch nicht etwa ins Bamf geschickt, weil alles so prima lief, sondern ausdrücklich mit dem Ziel, mit Problemen aufzuräumen. Das Bamf hatte in den vergangenen Jahren Stellenzuwächse wie kaum eine andere Bundesbehörde zuvor. Das von Herrn Weise in Übereinstimmung mit der Regierung selbstgesteckte Ziel, eine Million Asylanträge pro Jahr zu bearbeiten, war – wenig überraschend – aber trotzdem nicht haltbar.
Warum hat die Regierung die Vorgaben dann nicht gesenkt? Man löst doch ein Problem nicht, indem man so tut, als würde es nicht existieren. Das hat Angela Merkel auch nicht getan. Schauen Sie sich doch die Entwicklung der Stellen im Bamf an: Während es zum Jahresbeginn 2015 noch circa 2.500 Beschäftigte gab, stieg diese Zahl allein bis Ende 2016 auf fast 10.000 Beschäftigte an. Zum Umgang mit den Vorgaben werden wir Herrn Weise in der nächsten Sondersitzung des Innenausschusses am Freitag befragen. Ich bin gespannt, was er dann zu den von ihm erhobenen Vorwürfen sagt. Von diesen haben wir bisher ja vor allem aus der Zeitung erfahren.
Philipp Amthor sitzt seit 2017 für die CDU im Bundestag. Mit 25 Jahren ist er das jüngste Mitglied der Fraktion. Der studierte Jurist arbeitet gerade an seiner Dissertation, Titel: „Staatswohl und Staatsgeheimnisse zwischen Regierung und Parlament.“
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Trotz alledem gegen Rassismus und für offene Grenzen und Solidarität!
Bundesverband:
“Das Jahr 2016 war in vielerlei Hinsicht aufwühlend. Den Anfang machte die Kölner Silvesternacht und den traurigen Abschluss bildet der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Waren in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 noch Millionen Menschen engagiert Merkels ‘Wir schaffen das!’ in dem Sinne gefolgt, dass sie die nach Deutschland kommenden Menschen nicht den versagenden Behörden ausliefern wollten, ebbte die Hilfsbereitschaft gegen Ende des Jahres ab. Mit den Ereignissen um den Jahreswechsel kippte die Stimmung dann endgültig: Jahrzehnte des feministischen Kampfes um die Anerkennung sexueller Gewalt als Straftat wurden überholt von einem blassen Justizminister, der seine Chance gekommen sah, Handlungsfähigkeit zu beweisen. Heiko Mass verschärfte das Sexualstrafrecht (1).
Die Kölner Silvesternacht diente daneben auch als Anlass, die Flucht nach Deutschland zu erschweren. Neben dem Türkei-Deal versucht die Bundesregierung und die Europäische Union auch über eine Aufrüstung des Sudans oder Eritreas (2) Menschen bereits auf weit weg von Europa aufzuhalten. Dass das, wie auch zuletzt die Abschiebung von Afghanen, keinen Skandal bedeutet, zeigt den Stimmungswandel in der deutschen Öffentlichkeit. Dann kann sich auch ein Innenminister De Maizière hinstellen und die Abschiebung damit rechtfertigen, dass ein Drittel der Abgeschobenen straffällig wäre (3). Die Frage warum die anderen Zweidrittel ebenfalls abgeschoben würden verblasst dahinter genauso wie die Frage, ob es überhaupt zulässig ist Menschen, die Asyl suchen, abzuschieben. Das Recht auf Asyl ist formal eines der UNVERÄUSSERLICHEN Grundrechte. Es verliert auch keine Gültigkeit durch Straffälligkeit.
Gleichzeitig ist die Rede von den Verbrechen ein wichtiger Verbindungspunkt der Debatte um die gerade erfolgte Abschiebung mit der Debatte im Nachgang des Kölner Silvesternacht. Die schnellere Ausweisung von straffälligen Nichtdeutschen und die umgehende Ausweisung aller straffälligen Asylsuchenden wurde gefordert. Leider haben auch Linke in dieser Debatte alles andere als brilliert. Zu erinnern sei nur an Sarah Wagenknechts Rede vom verwirkten Gastrecht (4).
Die Stimmung nach dem Anschlag von Berlin lässt leider vermuten, dass die Rückkehr an den familiären Tisch zu Weihnachten eine Belastungsprobe für antirassistische und solidarische Grundhaltungen werden könnte. Dass auch, weil die AfD als Flügelspieler einer nach rechts driftenden CDU (5) das Koordinaten-System der Diskussion insgesamt nach rechts verschoben hat. Das heißt also nicht, dass uns alle zu Hause Frauke Petry im Gewand unserer Eltern erwartet. Auch die vermeintlich linksliberalen Varianten von Rassismus sind schwer auszuhalten und lassen vermutlich nicht wenige von uns an den eigenen Überzeugungen zweifeln. Im Folgenden ist daher eine Art Selbstvergewisserung zu finden. Unter anderen Umständen halten wir nicht so viel von Selbstvergewisserung, weil Recht zu haben und zu behalten allein weder Menschenleben rettet, noch satt macht. Erschüttern aber Ereignisse, wie der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt, die öffentliche Stimmung derart und lassen Gefühle der berechtigten Trauer und der berechtigten Wut über das Geschehene zusammenschießen mit unberechtigtem Rassismus und dem zweifelhaften Ruf nach ‘wirklichen’ Konsequenzen, ist es manchmal nötig, sich zu vergewissern. Anders ausgedrückt, ist es in einer solchen Situation schon hilfreich zu wissen, mit der eigenen Meinung und den eigenen Überzeugungen nicht allein zu sein. Gleichzeitig sind auch linke nicht dagegen gewappnet, sich gerade im Angesicht überschlagender Ereignisse argumentativ zu verrennen. Auch dagegen hilft eine Verständigung.
1. Die Tat selbst ist unentschuldbar und zu verurteilen.
Eine Erklärung oder gar Entschuldigung der Tat mit Verweis auf ein westliches militärisches Engagement im Nahen Osten (Imperialismus) oder ähnliche Argumentationen sind nicht haltbar. Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist nicht zu entschuldigen oder zu rechtfertigen und unmissverständlich zu verurteilen.
2. Die Tat wird nur scheinbar durch die Grausamkeit der Welt relativiert.
Auch eine Relativierung mit Verweis bspw. auf die Gefallenen in Aleppo ist nicht hilfreich. Ja, gestorben wird überall auf der Welt. Aber ein Verweis der Art sagt eigentlich, dass wenn es immer und überall schlimm ist, dass dann eigentlich nichts mehr schlimm ist. Die Alltäglichkeit von Grausamkeit ist eine Alltäglichkeit der Gegenwart. Das heißt zum einen – und deshalb sind wir gegen die herrschende Ordnung –, dass wir glauben, dass das nicht so sein muss, eine friedlichere Welt also möglich ist. Das heißt aber zum anderen auch, dass wir anerkennen müssen, dass der Rahmen in dem wir Gefühle dazu entwickeln was um uns passiert nicht wegrationalisiert werden kann. In anderen Worten ist es also nachvollziehbar, das Menschen anders davon betroffen sind, wenn ein derartiger Anschlag vor ihrer Haustür passiert und sie wenigstens theoretisch zum Kreis der möglichen Opfer gehören. Der Krieg in Syrien lässt uns nicht mulmig in die Ubahn steigen. Der Anschlag von Berlin mitunter schon und das ist okay. Sicher sind in Berlin in diesem Jahr schon mehr Fahrradfahrer*innen im Straßenverkehr zu Tode gekommen, als bei dem Anschlag Menschen getötet wurden. Der Verweis auf die Zahlen unterschlägt jedoch die qualitative Differenz. Die Fahrlässigkeit oder auch die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr ist anders zu bewerten, als der Vorsatz Menschen zu töten. Wir sollten uns von solchen zynischen Gedankenspielen fern halten.
3. Sich derart überschlagende Ereignisse bieten die Möglichkeit, demokratische Errungenschaften und Verfahren zu umgehen.
Der Ruf nach dem Anschlag die Flüchtlingspolitik neu zu überdenken ist unüberhörbar. Bezeichnenderweise wurde dieser Ruf bereits laut, bevor irgendetwas belastbares zum Anschlag bekannt war (6). Das weist darauf hin, dass es sich bei diesen Äußerungen um Reflexe und nicht um überlegtes Handeln dreht. Wie ein Einsen und Nullen basierter Computer sind die Gehirne, die solche Reaktionen verantworten, auf ein bestimmtes Feedback programmiert. Die Worte ‘Terroranschlag’ in Verbindung mit dem Ort ‘Europa’ gibt dann den Zugriff auf ein bisher tabuisiertes Repertoire an Äußerungen frei. Diese Äußerungen werden unter dem Druck Konsequenzen zu ziehen in entschärfter Form gesetzkräftig, wie die oben skizzierte Verschärfung des Sexualstrafrechts, vor allem aber die fortschreitende Aushöhlung des Grundrechts auf Asyl bspw. durch Hinzufügen neuer Staaten auf der Liste der sogenannten sicheren Herkunftsstaaten (7). Aus einer unübersichtlichen Situation wird auf allen möglichen Feldern versucht mitunter auch unpopuläre Gesetzesvorhaben dadurch zu beschließen, dass die Gemengelage eine Suspendierung des Rechtsstaats ermöglicht. So muss für die Ablehnung eines Asylantrages einer Afghan*in nicht ganz Afghanistan als sicher gelten. Es reicht dann einzelne Regionen für sicher zu halten, um nach Afghanistan abzuschieben (8). Nach den Terroranschlägen in Frankreich wurde gleich der Ausnahmezustand verhängt, der weit mehr Konsequenzen hat, als bloß Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Anschläge (9). Im Namen der Verteidigung der Demokratie werden demokratische Verhältnisse suspendiert. Ein solches antidemokratisches Vorgehen sollten wir verurteilen.
4. Der Anschlag ist kein Argument gegen offene Grenzen.
Die Menschen die (nach Deutschland) fliehen, sind gezwungen, ihr Leben hinter sich zu lassen, weil es unlebbar geworden ist. Für uns ist dabei unerheblich, ob sie Hungern mussten, ob Krieg herrschte, sie verfolgt waren oder ihre ‘Heimat’ schlicht keine Perspektive mehr bot. Deshalb fordern wir, dass Menschen das Recht zugestanden wird, sich frei auf dieser Erde zu bewegen. Durch Ereignisse wie den Anschlag von Berlin wird diese Position herausgefordert. Besonders der Anfangsverdacht, es handle sich bei dem Täter um einen Pakistaner, der auf dem Fluchtweg nach Deutschland eingereist sei, bot in der öffentlichen Debatte Anlass, Merkels Aufnahmepolitik zu kritisieren und eine Revision zu fordern (10).
Die Revision von Merkels Offenheit hat im letzten Jahr in Form von weiteren Verschärfungen der Bedingungen unter denen überhaupt noch Asyl gewährt wird bereits statt gefunden und ist keine adäquate Antwort auf Anschläge dieser Art. Die Forderung, Menschen eine Zuflucht zu bieten ist motiviert davon, dass wir glauben, Menschen hätten ein Anspruch auf ein lebbares Leben. Menschen von diesem Anspruch auszuschließen untergräbt diese Forderungen. Die Strapazen, die Menschen auf sich genommen haben, um nach Deutschland zu kommen, zeugen von der Widrigkeit ihrer Ausgangsbedingungen. Niemand flieht aus Langeweile. In den letzten Jahren war eine dieser Widrigkeiten vor allem der anhaltende Konflikt in Syrien und im Irak. Die vermeintliche Offenheit der deutschen Außengrenzen brachte daher vor allem Betroffene der auch vom sogenannten Islamischen Staat entfesselten Gewalt nach Deutschland. Die Schließung der Grenzen, wie sie gerade betrieben und gefordert wird, sperrt somit vor allem Menschen aus, die Opfer des Terrors sind und kann vergleichbare Anschläge nicht verhindern. Wie der Anschlag von Nizza zeigt, reicht ein sich schnell radikalisierender Einzeltäter aus um eine vergleichbare Tat zu begehen (11). Wir halten es für wirkungslos und falsch, hunderttausende Menschen ihrem Schicksal zu überlassen, weil damit die vage Hoffnung verbunden ist, einen Einzelnen an einer Tat zu hindern, die sein Bruder im Geiste mit deutschem Pass mit der gleichen Wahrscheinlichkeit verüben kann.
5. ‘Der Islam’ ist nicht ‘das Böse’.
In den letzten Jahren scheint es vor allem der muslimische Glaube zu sein, der anschlussfähig ist, für in seinem Namen verübte Gewalt, so jedenfalls die öffentliche Debatte. Gerne ist dabei generalisierend von ‘dem Islam’ die Rede. Die weite Mehrheit der Muslime, die in ihrem Glauben noch keinen Grund sehen Menschen mit anderen Religionen zu töten, sind der empirische Beweis dafür, dass universelle Aussagen über ‘den Islam’ und sein Verhältnis zur Gewalt nicht haltbar sind. Das zeigt, dass die Entscheidung zu Gewalt überzugehen weiterer Momente bedarf, die sich nicht in der Wahl der Religion erschöpfen. Damit ist wiederum noch nicht gesagt, ‘der Islam’ sei eine friedliche Religion und die in seinem Namen verübte Gewalt ginge auf Missverständnisse zurück, die islamistische Gewalt sei also eine Folge von Lesefehlern sic!. Es gibt sehr gute Gründe, Religionen, vor allem aber auch religiöse Gemeinschaften und Praktiken, die sich auf die Bibel, aber auch auf den Koran beziehen, zu kritisieren. Nicht hilfreich ist dabei der Rückgriff auf generalisierende Aussagen. Gleichzeitig darf diese Kritik nicht davon motiviert sein – flapsig ausgedrückt – Menschen mit schwarzen Haaren aus der blonden deutschen Gesellschaft zu verdrängen. Religionskritik und auch die Kritik von kulturellen Praxen und Werten muss sich dem Anspruch auf die Abwesenheit von Umständen verpflichten, unter denen Menschen zu leiden haben, nicht der Reinheit des deutschen Volkes, die in verschiedenen Paraphrasen wie dem ‘christlichen Abendland’ Konjunktur hat. Ein Gleichsetzung von ‘Islam’ mit ‘Böse’ ist dabei nicht zielführend und verfehlt diesen Anspruch.
6. Abwarten ist kein Fehler, Innehalten und Solidarität die Antwort.
Die sozialen Medien haben das Tempo erhöht, in dem auf Anschläge, wie den auf den Berliner Weihnachtsmarkt, reagiert werden soll. Dabei kommt eine linke Tugend zu kurz, weil sie nicht mithalten kann im Getriebe der Algorithmen, nämlich das Innehalten, das Eingedenken. Das meint explizit den Verzicht unmittelbar auskunftsfähig zu sein. Wer stets auskunftsfähig ist, muss auf eine Weltanschauung zurückgreifen, in die jedes denkbare Ereignis schlicht eingeordnet werden muss. Sprachlosigkeit ist daher kein Makel. Eine linke Position ist kein solcher Reflex, sondern Ergebnis einer reiflichen Überlegung, einer Diskussion und des Eigensinns. Leitend ist einzig der Wille, den Herausforderungen der Welt nicht allein begegnen zu müssen, sondern ihnen mit Nähe und Solidarität zu begegnen.
In diesem Sinne wollen wir ein Verständigung anstoßen, die sich traut, traurig zu sein, sich aber nicht nur vor dem Hintergrund der Bedrohung durch einen weiteren Anschlag einer hoffnungsvollen Zukunft beraubt sieht. Auch das Repertoire an möglichen Reaktionen in Deutschland und der Zustand der Welt ist im Begriff, uns die Hoffnung zu rauben. Doch „nur um der Hoffnungslosen willen, ist uns die Hoffnung gegeben“ (Walter Benjamin).”
(1) www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05… (2) www.zeit.de/politik/ausland/2016-05/flu… (3)www.tagesspiegel.de/politik/umstrittene… (4) www.spiegel.de/politik/deutschland/sahr… (5) www.zeit.de/politik/deutschland/2016-12… (6) www.huffingtonpost.de/2016/12/20/berlin… (7) www.spiegel.de/politik/deutschland/flue… (8) www.spiegel.de/politik/ausland/bundesre… (9) https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5364609&s=frankreich+ausnahmezustand/ (10) www.faz.net/aktuell/politik/inland/ansc… (11) www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/…
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