Tumgik
#oder zu sagen dass es gut ist dass er gestorben ist weil er ja verrückt war
mercedes-lenz · 1 year
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wenn man über lenz schreibt kann man irgendwie nichts falsch machen auch wenn die geschichte mittelmäßig ist und man lenz nicht wirklich verstanden hat (das tue natürlich nur ich) dann lässt man ihn einfach ein bisschen verrückt reden und philosophieren und leiden und dann passt das schon
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anniesxcxhw21 · 4 years
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Borderline
*Ich fühle mich hin und her gerissen, zwischen Freude und Traurigkeit, zwischen Liebe und Hass, zwischen Abstand und Nähe, zwischen Leben und Tod, erst bin ich total happy und dann wieder tot traurig, erst bin ich mega selbstbewusst und dann wieder voller Selbstzweifel, es gibt kein dazwischen, weil entweder hassen wir oder wir lieben, wir fühlen alles viel intensiver, als andere und es ist schwer von außen zu verstehen, wie ein Borderliner tickt, was ich sagen kann, es ist ein Chaos, ein riesiges Chaos, dein Kopf spielt verrückt, deine Gefühle spielen verrückt, du versuchst sie unter Kontrolle zu bekommen, du versuchst, dass was in dir drinnen ist irgendwie kontrollieren zu können, aber du kannst es nicht, denn deine Gefühle haben die Kontrolle, deine Emotionen sind zu intensiv um sie unterdrücken zu können, du kannst nicht mehr rational denken. Es ist ein ständiges auf und ab, Beziehungen zu führen fällt dir schwer, weil du krasse Verlustängste und Bindungsängste hast, du hast Angst, dass der Mensch, der dir am meisten etwas bedeutet, dir am meisten weh tut, dass er geht, so wie alle Menschen in deinem Leben, die mal mehr für dich waren, als normale Freunde, du hast so große Angst davor verlassen zu werden, du hast so große Angst davor alleine gelassen zu werden, dass du oftmals eine Mauer baust, oder Menschen nur äußerlich an dich ranlässt und nicht in dein Herz, du versuchst nen Fuckgirl zu sein, aber kannst es nicht und eigentlich willst du es auch nicht, du redest dir ein, es würde dir nur um den Sex gehen, aber so ist es nicht, du brauchst diese Liebe, du brauchst diese Geborgenheit, du brauchst diese Zuneigung, du brauchst einen Menschen, der dich so nimmt wie du bist, der dich so liebt wie du bist, auch wenn du dich selbst hasst, du brauchst jemanden, der versteht, wie du fühlst. Es ist kompliziert, es ist anstrengend und es gibt so viele Tage an denen du einfach nur überlebst, du bist am leben, aber innerlich gefühlt schon tausend Mal gestorben, du brauchst immer irgendetwas um dich besser zu fühlen und es ist dir egal ob du dir selbst dabei schadest, weil du selbst dir nicht wirklich etwas bedeutest, es ist egal ob es Alkohol, Drogen oder irgendwelche Medikamente sind, du brauchst immer irgendetwas von ihnen, du brauchst es, um dich einen Moment einfach nur lebendig zu fühlen, du brauchst etwas, dass dich benebelt oder dich schweben lässt, du brauchst etwas, um die Stimmen in deinem Kopf zu verdrängen, um deine Gefühle zu verdrängen, den Schmerz, den Hass, die Traurigkeit, die Wut, du willst so oft sterben, aber hast Angst, Angst vor dem Tod, Angst davor plötzlich nicht mehr da zu sein und du willst die Menschen, die dir etwas bedeuten nicht alleine lassen, du versuchst anderen immer zu geben, damit du das Gefühl hast wenigstens für irgendetwas gut zu sein, es fühlt sich sinnlos an, wenn du Dinge für dich tust, wenn du Gutes für dich tust, denn du denkst, du verdienst es nicht, du denkst, du hast es verdient zu leiden, du gibst dir für jede Kleinigkeit, die schief läuft die Schuld, obwohl du gar keine Schuld trägst, ja es ist echt schwierig, also Leute seid froh, wenn ihr diese Krankheit nicht habt!
Dankeschön:)
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afaimsblog · 6 years
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“F#ch Batman!” - Das Batman-Problem
Es gibt ja immer wieder Leute, die behaupten die Produzenten des Arrowverses würden Superman hassen. Vermutlich denken sie das deswegen, weil er so selten zu sehen ist. Was natürlich andere Gründe hat. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Serie, in der er am einfachsten vorkommen könnte, “Supergirl” ist, und in dieser Serie soll Kara im Mittelpunkt stehen nicht Clark. Deswegen sind Gastauftritte von Superman eher selten, immer nur dann, wenn es eine wirkliche Story für ihn gibt, und ja, natürlich war seine Beteilung an “Elseworlds” auch vor allem die Begründung dafür, warum wir ihn in der restlichen vierten Staffel von “Supergirl” nicht mehr zu sehen bekommen werden, aber zugleich war der Dreiteiler auch der beste Superman-Realffilm seit Jahren - und das obwohl er im mittleren Teil nicht einmal wirklich vorkam.
Nein, Superman ist trotz Henry Cavilles Bauchlandung in dieser Rolle kein Problem - ja, es gibt Gründe, warum wir viel Clark Kent und wenig Superman auf der kleinen Mattscheibe zu sehen bekommen (und die sind dumm wie viele rechtliche Fragen in Bezug auf Warner und DC), aber selbst in kleinen Autritten kann der letzte Sohn von Krypton oft glänzen.
Wer jedoch ein eindeutiges Adaptionsproblem hat, ist sein Lieblingsfrenemie (nein, ich spreche nicht von Lex Luthor) Batman. Bevor ihr jetzt “aber es gibt doch “Gotham” ruft!”, sei darauf hingewiesen, dass ein Teenager-Batman nicht gerade das ist, was sich die meisten Leute unter dem, was sie von Batman sehen wollen, vorstellen, und dass Bruce Wayne ursprünglich überhaupt nur für den Pilotfilm der Serie eingeplant gewesen war. “Gotham” war immer als Jim Gordons Geschichte konzipiert, Bruce hat sich seinen Weg hinein erkämpft, ist aber drei von fünf Staffeln definitiv nicht Batman sondern einfach ein traumatisierter reicher Waisenjunge, also .... ja, nicht wirklich das, was man sich unter dem Namen Batman vorstellt.
Aber immer noch das Beste der letzten Jahren, denn ansonsten haben wir, wenn man von den Animationsserien und Filmen absieht:
*Den DCEU Batman .- einen offensichtlichen Psychopathen, der Kriminelle brandmarkt, damit sie im Gefängnis getötet werden, Menschenleben selbst nicht besonders wichtig zu nehmen zu scheint, und aus irgendwelchen Gründen, die nur er kennt, besonders scharf darauf ist Superman umzubringen. Ach ja, und spulen wir zurück zu Zods Invasion, während der Batman nichts Besseres zu tun hatte als dabei zuzusehen wie eine Depandance seiner Firma zerstört wird anstatt - ich weiß nicht - irgendetwas zu tun um die Erde vor den Invasoren zu verteidigen, weil es ja nicht so ist, als ob er die modernste Technik zur Verfügung hätte um was zu tun. Und später will er den einzigen, der etwas getan hat, als Dank umbringen, weil Leute gestorben sind, und er selbst lockt ihn dazu in eine Falle und einen zerstörerischen Kampf, der vermutlich ebenfalls Menschenleben kostet, in einer eher verlassenen aber defintiv nicht menschenleeren Gegend. Und ja, wenn man darüber nachdenkt, kommt man zum größten DCEU-Schwachpunkt, nämlich der Frage, warum die Atlanter und Amazonen nichts gegen die Invasion getan haben, aber mit denen gab es keine Rückblicke, die während “Man of Steel” spielen. Nun auf jeden Fall war das Batman bei seinem Einstand in “BVS”. Für “Justice League” wurde der Charakter subtil gerebootet, aber ... wir sind immer noch so schockiert von seinen psychotischen Anfängen, das und das schnurz ist.
* Der diesmal mit voller Absicht als zunehmend psychotisch werdend charakterisierte Batman aus “Titans”. Er war Dick Grayson zu verrückt, mordet, und ist auch noch ein ziemlicher Arsch, also ja das ist niemand, den man im Dunkeln begegnen möchte,
* Im “Arrowverse” gibt es einen Batman auf Erde-38, von dem wir so gut wie nichts wissen, dafür wissen wir einiges über den Erde-1 Batman und was wir wissen deutet darauf hin, dass er eine Art Nervenzusammenbruch erlitten hat und aufgegeben hat und Gotham sich selbst überlassen hat. Das oder es stellt sich in “Batwoman” heraus, dass er seit Jahren von irgendeinem seiner zahlreichen Feinde im Keller gefangen gehalten wird, was auch nicht gerade für sein Können spricht. Oder er ist tot, was ich aber für unwahrscheinlich halte und auch nicht gerade positive Werbung für diesen Helden macht.
Fällt euch eine Gemeinsamkeit auf? Ja, Batsy ist in allen drei Versionen mehr oder weniger irre.
Das ist eigentlich nichts Neues - Nolans “Dark Knight”-Trilogie stellt seinen Batman als funktionalen Psychopathen dar, zumindest behaupten das immer wieder die Kritiker. Als jemand, der weiß, das etwas Dunkles in ihm ist und das nutzt und zugleich lernt zu kontrollieren. Soweit ihn deswegen als Psychopahten zu bezeichnen würde ich nicht gehen, aber ja, psychologisch gesehen weiß die Reihe genau, was sie tut, und ein Musterbeispiel für geistige Gesundheit ist Bruce nicht gerade. Und auch er mordet. Meistens aber auf Grund der Umstände.
Und zuvor? In Tim Burtons “Batman” erklärt Bruce, dass er Jack Napier töten muss, weil der seine Eltern getötet hat. Außerdem stürzt er einen der Henchmen vom Joker in den sichereren Tod, als er ihn von dem Turm wirft auf dem sie sich befinden. “Batman Returns” setzt da noch mal einen drauf in einer sehr mörderischen Szene. Also ja, in der vorhergehenden Batman-Reihe hat Batman auch getötet, meistens aber im Kampf und nur sehr selten mit der Motivation, dass er töten muss, außer eben in diesem ersten Film, wo es fast als Zwang charakterisiert wurde, dem er nicht aus kann....
Moment mal. Soll das heißen Batman war noch in jeder Adaption ein mehr oder weniger offensichtlicher Psychopath? Nun ja, sagen wir’s mal so: Als Kind sah er zu wie seine Eltern vor seinen Augen erschossen wurden, als Erwachsener verkleidet er sich als Feldermaus, lebt in einer dunklen Höhle, erschreckt den gewöhnlichen Straßenkriminellen schon mal gerne, ermordet und quält seine Feinde, kämpft gegen einen Haufen Leute mit größeren psychischen Problemen gemeinsam mit Teenagern, meidet bedeutungsvolle private Bindungen außer mit den Leuten, die sich ebenfalls verkleiden, die mit oder gegen ihn kämpfen, kultiviert eine öffentliche Persönlichkeit, die sich vollkommen von seiner eigentlichen unterscheidet, ist asozial und will keine andere Helden in “seiner Stadt” sehen, außer sie unterwerfen sich vollkommen seinem Willen ... Muss ich noch mal auf seine unangemessenen Beziehungen mit Teenagern beider Geschlechter inklusive seines (zumindest früher) leiblichen Sohnes hinweisen?
Also ja, der Mann hat offensichtliche geistige Probleme. Natürllich ist er da nicht der einzige in seinem Beruf. Peter Parker hat einen ewigen Schuldkomplex, aber er wurde ein Held um Leben zu retten, während man bei Batman oft mal das Gefühl bekommt, dass er in Wahrheit nur die Toten rächen will. Frank Castle nennt sich Punisher und bestraft die Schuldigen mit dem Tod, was Batman wiederum nicht tut, er tut das, was er tut, nicht nur um alles Böse zu vernichten, er will es aufhsalten ja, aber als er ist kein Freund von Handfeuerwaffen (außer, wenn er es doch ist, aber das sind die Autoren, die nicht aufgepasst haben), Im DCEU hat Superman getötet - Zod, weil er dachte, er hat keine andere Wahl, und eine Menge Unschuldiger, die zu Kollateralschäden wurden. Aber trotzdem ist er im Grunde kein Arsch, im Gegensatz zu Batman, bei dem man sich egal wo immer auf eines verlassen kann, nämlich darauf, dass er ein Arsch ist. Und dann ist da Oliver Queen im Arrowverse, der seine Karriere mehr oder weniger als Serienkiller mit einer Liste von Schuldigen beginnt, der vom Tod seines Vaters und dessen Fehlern verfolgt wird, ein reicher Playboy ist (zumindest zu Beginn), verschiedene Persönlichkeiten kultiviert und dringend eine intensive Theraphie braucht, die er aber nie macht, wenn man mal von moralisch fragwürdigen Gefängnis- Psychiatern absieht. Nicht umsonst hieß es oft, dass “Arrow” eine Art Neuauflage von “Batman Begins” war. Aber Oliver lernt, dass es falsch ist zu töten, dass er nicht nur rächen soll, sondern helfen, er findet wahre Liebe, schließt wahre Bindungen, hat Barry und Kara, wo Batman Clark hat, nur dass er die beiden im Gegensatz zu Batman wahrhaft bewundert und als besser als sich selbst ansieht, was er auch jedem sagt, und letztlich offenbart er sogar Gott und der Welt, wer er ist. Das ist alles Charakterentwicklung mit dem Ziel namens Green Arrow vor Augen .- dem vermutlich linksten Helden des DC-Universums, und irgendwie macht es auch Sinn, dass er daher aus einer sehr rechten Ecke startete. Doch die Sache mit Batman ist die: Er ändert sich nicht. Nicht wirklich. Denn wenn er sich zu sehr ändern würde, dann wäre er nicht mehr Batman.
Ist er also gar nicht in einer Art und Weise adaptierbar, die ihn irgendwie normaler macht? Nun, ich denke der “Lego Batman Movie” hat es sehr gut geschafft beides zu vereinen: Batman Batman sein zu lassen und seine Probleme anzusprechen und zumindest ein paar von diesen auszumerzen. Und ja, es ist traurig, dass gerade nur dieser Film dieses Kunststück fertig gebracht hat.
Die Wahrheit ist: Wenn man eine Batman-Realserie machen würde, dann könnte man der Welt einen Batman präsentieren, der sich weiter entwickeln könnte ohne zu verlieren, was Batman ausmacht. Er könnte normaler werden, mit sich selbst Frieden schließen, und ein richter Held werden. Aber Warner und DC wollen das nicht. Sie wollen Batman vor allem in ihren Kinofilmen, ähnlich wie Superman. Auch innerhalb einer Filmreihe kann er sich weiterentwickeln. Christopher Nolan wusste das und hatte immer das Endziel vor Augen, was er letztlich in “Dark Knight Rises” erreicht hat. Die vorherige Reihe hatte kein Ende, weil sie mitten drin eingestampft wurde und aus vier Filmen beseht, von denen zwei zusammengehören, einer diese mehr schlecht als recht mit den vierten verbindet, der wiederum .... immer noch einen besseren Batman hatte als das DCEU aber nicht viel mehr gutes zu zeigen hatte.
Aber die momentane Kinopräsenz von Batman ist im besten Fall problematisch. Was es braucht ist einen Neustart, was aber wiederum für Warner eine Kapitulation gleich käme. Und im Moment ist vollkommen unklar, wie es weiter geht. “The Batman” ist nach wie vor in Pre-Production, hat aber keinen Hauptdarsteller mehr, oder vielleicht doch, keiner weiß es. Und wenn dieser Film Batmans Zukunft darstellt, dann müssen wir uns wirklich wünschen, dass die “Batwoman”-Serie erfolgreich genug ist um nicht nur aufzuklären, was aus Batman wurde, sondern auch einen Batman zu präsentieren, der gute Gründe dafür hatte aufzugeben, und eine Erbin hat, die seine Stadt besser verteidigt, als er es jemals konnte, weil sie genau wie er aus seinen Fehlern gelernt hat.
Aber bis dahin .... ist Batmans berühmtestes Erbe das aus den 60ern, das Wahnsinn in einer ganz anderen Art präsentierte, was traurig ist. Von Batmans Perspektive aus gesehen zumindest.
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eliromie · 7 years
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Fürchte nicht den Tod, fürchte das Leben
„Nila…!“Langsam übermannte die Verzweiflung meine Stimme. „Nila, bitte! Tu mir das nicht an!“ Sie wollte das wirklich durchziehen. „Du weißt, dass es nicht anders geht, Titus, sie werden uns kriegen. Und ich kann nicht zulassen, dass du ihnen in die Hände fällst! Wie sollte ich dich denn beschützen? Wie sollte ich dich anders beschützen?“ Ich stutzte. Sicher wusste ich, dass Nila es ernst meinte, doch wie sicher sie war, kam immer wieder überraschend. Ich meine, wie kann jemand so felsenfest überzeugt davon sein, sich und seinen Freund vom Hochhaus stürzen zu müssen? Nila kam noch einen Schritt näher. „Titus, bitte! Diese Welt ist kaputt! Sie hat weder dich noch mich verdient! Wir müssen hier ausbrechen, zusammen. Sie werden uns früher oder später finden, hörst du nicht ihre Schreie? Sie rufen uns, sie wollen uns hineinziehen, in ihr System. Wir müssen einfach weg. Aber ich kann nicht alleine gehen, ich kann dich nicht alleine lassen. Also bitte, komm mit mir! Lass mich nicht allein! Das hast du mir geschworen.“ Ich konnte nicht anders, als sie ungläubig anzustarren. Wie kam sie auf solche Gedanken. Die kühle Nachtluft umfegte meine Ohren, das Blut schoss in meine Wangen, um sie warm zu halten. Bald würde wieder Schnee fallen, zumindest der graue Staub, der einmal Schnee gewesen war. Nila hatte irgendwo Recht. Diese Welt war kaputt. Niemand achtete mehr andere Menschen, niemand achtete mehr diesen Planeten. Doch es funktionierte! Wir brauchten ihn auch nicht mehr. Neben uns stieg der Rauch der Fabriken empor, die uns am Leben hielten. Unaufhörlich wurde der synthetische Sauerstoff in unsere Luft gepumpt, ohne Pause wurde das Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre geholt, konzentriert und als feste Klötze in den gigantischen Lagerhallen verbarrikadiert. Die Reststoffe stiegen durch die riesigen Betonschlunde in den Himmel und fielen in Staubregen zurück auf den Boden. Ja, diese Welt war kaputt, doch sie funktionierte. Auch wenn man draußen kaum ohne Atemmaske richtig Luft holen konnte, ohne den aufgewirbelten Staub in die Lunge zu saugen und Kopfschmerzen zu bekommen, lief das System nie glatter. Der konzentrierte Sauerstoff in den gigantischen Großraumbüros, aneinandergereiht wie die Bettenburgen auf Mallorca, verhalf den abertausenden Sachbearbeitern in einem Gebäude zu Höchstleistungen. Kaum jemand war mehr krank, Krankheitserreger waren praktisch ausgelöscht, bloß die hartnäckig verdreckten Lungen von den Leuten, die zu oft ohne die Atemmaske aus dem Haus gingen, hielten sich in der Gesellschaft. Unsere Toiletten, Waagen, Kühlschränke, EC-Karten, Fitnessarmbänderund nicht zuletzt unsere Smartphones verrieten uns jederzeit, wann wir unserem Körper geschadet hatten und was wir dagegen tun müssten. Es gab keine Übergewichtigen Menschen mehr, genauso keine Untergewichtigen – wenn jemand nicht dem Idealgewicht entsprach, ließ er sich wahlweise psychiatrisch oder chirurgisch behandeln, nicht gesund zu sein, war unzulässig. Nicht der Norm zu entsprechen, war unzulässig. Doch es funktionierte. Krankenhäuser dienten nur noch zur Forschung und Behandlung der wenigen Unfälle oder genetischen Defekte. Unsere Welt war kaputt – doch sie war gut. Jeder Mensch war gebunden und überwacht, und dadurch frei. Das war, was ich wusste. Nila hatte eine andere Überzeugung. Sie hörte die Stimme der kaum vorhandenen Natur. Wieso hätte man die auch erhalten sollen, wenn die Ressourcen so dringend gebraucht wurden und alles andere synthetisiert werden konnte? Weil die Natur uns das Leben geschenkt hat! Das war Nilas Antwort darauf. Der Planet habe vor uns schon gelebt und sei durch uns gestorben. Der Staat und die Menschheit hätten ihn getötet. Wie könne man sich ihm da unterordnen? Der Staat habe sich genommen, was nicht seines war, habe uns unsere Freiheit entrissen und uns als Maschinen, geboren für den Zweck der Sache, zurückgelassen. Doch was war denn eigentlich der Sinn des Lebens? Hatte das Leben überhaupt einen? Und wenn man sich über ihn nicht bewusst war, war es doch zumindest besser, einer Sache zu dienen. Unser Staat hielt uns am Leben, und das Leben war gut. Niemand war krank, niemand musste hungern. Es gab kein arm und reich mehr, zumindest nicht offiziell. Jeder konnte tun, was er wollte, solange er sich an die Regeln hielt. Aber wieso stand ich dann hier mit Nila auf dem Dach, wieso fühlte es sich einfach nicht frei an? „Nila?“, vorsichtig sah ich hoch in ihre Augen. „Was ist nach dem Tod“ Ein flüchtiges Schmunzeln zog sich über ihre Lippen. Sie hatte auf diese Frage gewartet. „Alles!“ Einen Moment lang verstand ich nicht, was sie damit meinte. Vermutlich fiel ihr mein verwirrtes Gesicht auf, denn sie fügte hinzu „Titus, der Tod ist nicht das Ende, er ist der Anfang.“ Ich hatte ihren Geist noch nie verstanden, doch ich wusste, worauf sie hinauswollte und ich wusste, woher das kam. „Nila, wir sind am Leben! DAS HIER ist das Leben. Wir können nicht davor weglaufen, wir müssen das durchstehen!“ Allmählich bemerkte ich, wie ich mich in meinen Gedanken selber verhaspelte. Hatte sie nicht vielleicht doch Recht? Mit allem? Wie konnte das Leben denn so unbefriedigend sein? Was wäre, wenn sie nicht verrückt, sondern ein Genie war. Wenn nur ihr die Wahrheit gegeben worden war. Wenn, wenn es einen geben sollte,  Gott nicht für die perfekte Welt gesorgt, sondern ihr die Weisheit gegeben hätte, aus ihr auszubrechen? Diese Welt hatte Nila kaputtgemacht. Davon war ich bisher ausgegangen. Vielleicht waren es die Menschen hier gewesen. Schon als ich sie kennengelernt hatte, war sie nicht so wie die meisten anderen gewesen – sie hatte nachgedacht. Mit der Zeit war sie immer ruhiger, introvertierter geworden, jetzt sprach sie beinahe nie. Die Ärzte sagten, sie sei schizophren, ich konnte es ihnen nicht verübeln – sie wollte sich gerade zusammen mit mir das Leben nehmen. Aber was war, wenn die Stimmen, die Geräusche, die sie hörte, gar nicht eingebildet, sondern die Wahrheit waren. Die nur einfach niemand sonst verstehen konnte. Vielleicht sprach Nila nur eine Sprache, die außer ihr niemand verstehen konnte. Dabei wollte ich doch so gerne mit ihr auf einer Wellenlänge sein, verstehen, was sie sagt. Ich konnte nicht anders, als ihr zuzuhören, wenn sie sprach. Nicht mit Worten, mit ihren Augen. Aber ich konnte sie so oft nicht deuten. Nun gab sie mir die Chance, ein klares Signal und Wort. So deutlich sprach sie selten. Und doch tat ich es in Gedanken schon als Fehler in ihrem Gehirn ab und weigerte mich, auch nur zu versuchen zu greifen, was sie mir sagte. Doch ich verstand einfach nicht, was sie von mir wollte. Ich wusste nicht, vor wem sie solche Angst hatte und warum sie den Tod aber nicht fürchtete. Und wieso wollte sie mich nicht zurücklassen? Wollte sie mich nicht trauernd verlassen? Nila kam noch ein Stück näher. Jetzt war ihr Gesicht kaum zwei Zentimeter von meinem entfernt. Fremde Menschen hätten es als Romantik deuten können, doch in ihren Augen war etwas Bedrohliches. „Wenn du es nicht tust, mach ich es!“, flüsterte sie nun mit sanfter Stimme, sodass mir der Sinn ihrer Worte erst später auffiel. „Ich kann und will dich nicht in dieser Welt leben lassen.“ Den Rest ihrer Ansprache betonte sie zusätzlich. „Sie haben dich nicht verdient!“ Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, wich sie einen Schritt zurück und verfiel wieder in ihr Schweigen. Ich war unschlüssig, was ich antworten sollte. Schon war ich kurz davor zu sagen ‚Wir müssen zusammenbleiben, also komme ich mit dir‘, doch viel zu schnell wurde mir bewusst, was sie von mir verlangte. Ich sollte auf dem schmalen Balken, der die Kante des Daches mit dem davor angebrachten riesigen Neonschild bis zum Rand schreitet, dort auf sie warten und mich Hand in Hand mit ihr in die Tiefe stürzen. Unsere Körper würden auf dem kalten Stein zerbersten, das Bürogebäude war viel zu hoch, als dass wir heil unten ankommen könnten. Der graue Staubregen würde unsere eisigen Körper bedecken und unsere Seelen erstarren lassen. Was würde danach geschehen? Wäre unser Bewusstsein einfach weg, als würde man schlafen? Oder würde unser Leben wirklich erst beginnen. In meine Gedanken versunken hatte ich nicht gemerkt, dass Nila sich weiter von mir entfernt hatte und nun selber auf dem, sich gefährlich durchbiegenden, dünnen Balken stand und auf das dicke Schild zuging. Verzweiflung machte sich in  mir breit, Panik. Doch ich konnte nichts sagen, schon gar nicht auf sie zugehen, um sie aufzuhalten. Letztendlich würde ich sie nicht umstimmen können. Aber ich konnte ihr doch nicht einfach so in den Tod folgen! Ich hatte hier ein Leben, hier auf der Erde. Doch konnte man das überhaupt noch als Leben bezeichnen? Ich lebte, um zu arbeiten. Ich lebte, um anderen zu dienen. Ich lebte, um anderen Menschen die Vorstellung einer guten Welt zu ermöglichen. Aber Nila hatte doch Recht. Die Natur, oder Gott, oder sonst irgendwas, was definitiv nicht menschlich war, hatte uns das Leben geschenkt, und wir warfen es weg, als wäre es nichts. Wir hatten die Natur getötet und die Moral gleich mit. In unserer Welt gab es kaum Kranke, aber wenn einer der wenigen sich nicht die Niere für viele Millionen leisten konnte, musste er eben sterben. Ganz oder gar nicht, das war das Prinzip unserer Gesellschaft. Es gab hier kaum Kranke, weil die Unglücklichen, die eine der vorhandenen Störungen hatten, zurückgelassen wurden, zu viel Aufwand war es, sich mit ihnen zu beschäftigen. Es ist der Moment, in dem einem klar wird, dass man in der Dystopie lebt, von der man in der Schule immer gelesen hat. Und doch bemerkt es keiner! Oder vielleicht doch? Die Rate an Selbstmördern wurde noch nie veröffentlicht. Vielleicht waren wir heute Abend nicht einmal die Ersten hier auf dem Dach. Die Menschen sind ignorant. Sie kümmern sich nicht um die Welt oder die Menschen. Wieso sollten wir dann hier auf dem Planeten bleiben. Und trotzdem konnte ich mich nicht dazu durchringen. Ich wusste, im Gegensatz zu Nila, nämlich nicht, was nach dem Tod kam. Wenn es überhaupt der Tod war. Plötzlich schoss mir ein einzelner Gedanke durch den Kopf, den ich vorher komplett außer Acht gelassen hatte. Was, wenn sie mich wirklich hierließe? Was würde aus mir, wenn sie nicht mehr da wäre? Was, wenn sie ginge, während ich hier nachdachte? Und ohne das Ganze zu durchdenken, hörte ich mich über die Schulter ein gebrochenes „Warte auf mich“ rufen. Ich konnte keine Antwort vernehmen, doch ich wusste, dass sie erleichtert war. Es hätte auch sein können, dass sie mich doch noch von der Kante stieß. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, bis ich schließlich den Balken erreichte. Nila hatte er kaum schon getragen, was, wenn ich vorher durchbräche? Der Wind schlug mir entgegen, brachte mich aus dem Gleichgewicht, doch ebenso brachte er Nilas Stimme zu mir. „Du musst dich nicht fürchten“, wisperte sie, kaum hörbar. Doch ich nahm es wahr. Ich würde sie immer wahrnehmen, auch wenn ich nicht immer verstand, was genau sie damit sagte. Darauf bedacht, nicht durch das Sperrholz durchzubrechen, tastete ich mich weiter über die Planke. Doch seltsamerweise hatte ich jede Angst vor allem verloren –ich wollte einfach nur noch zu Nila, die ihre Hand schon nach mir ausstreckte. Fast fühlte es sich an, als würde ich ihre Gedanken in meinem Kopf hören. ‚Komm zu mir‘, sagten sie. ‚Hab keine Angst‘, sagten sie. Ich hatte keine Angst, nur Furcht, ich könnte den Halt verlieren. Ich selber wollte bestimmen, wann es endete. Oder zumindest Nila sollte es bestimmen. Zitternd erreichte ich ihre Fingerspitzen und zog mich daran hastig auf das Schild, das auch schon wankte. Als ich sicher zum Stehen gekommen war, drückte sie einmal kurz meine Hand und sah mir aufmunternd in die Augen. ‚Es wird schon nicht so schlimm werden‘. Der Regen, der so unbarmherzig auf uns niederprasselte, so dunkel und kalt, verhärtete sich, wurde noch eisiger als zuvor, und schon bald wurde die Stadt tief unter uns in das Grau des staubigen Schnees gehüllt. Die Nacht nahm uns vollkommen ein. Sie ließ keinen Platz für weitere Gedanken, nur schwere Gefühle fanden ihren Ort. Gleichzeitig wurde ich traurig und einsam, ängstlich, diese Welt zu verlassen, doch mit der Resignation über die Welt kam auch die Erschöpfung. Ich hatte diese Gesellschaft immer als mindestens verwirrend wahrgenommen, kaum konnte ich mir ausmalen, wie Nila den ganzen Mist her empfunden hatte. Doch das war jetzt nicht mehr wichtig. „Ich fürchte mich nicht!“, antwortete ich nun endlich in die Stille hinein. Meine Stimme war praktisch genauso leise, wie ihre vorhin. Doch trotz des Sturmes konnte sie mich hören. Oder zumindest verstehen. „Ich vertraue dir!“ Meine Worte verblassten in dem grauen Schnee. Langsam und kalt lief ein Tropfen meine Wange hinunter, obwohl ich mich nicht erinnern konnte, zu weinen angefangen zu haben. Ich drehte meinen Kopf zu Nila, was würde ihr Gesicht sagen? Der Blick aus kalten Augen traf mich stechend…und doch beruhigend. Sie verzog ihre Lippen zu einem schiefen Lächeln und sprach stumm ihre letzten Worte aus. ‚Ich dir auch‘. Wieder drückte sie meine Hand, doch ließ diesmal nicht los. Stattdessen zog sie meinen Arm ein Stück nach vorne und signalisierte so, dass es nun Zeit war. Ich gab meinen Gefühlen nur noch den Raum, ein letztes Mal der Welt für meine Zeit mir ihr und Nila zu danken, dann trat sie einen einzelnen Schritt nach vorne und zog mich hinter sich in die unendliche, schwarze Tiefe, während der kalte, graue Schnee unsere eisigen Körper bedeckte.              
Eine kurze Geschichte von mir. Ich möchte darauf hinweisen, dass Suizid KEINE Lösung für Probleme ist. Die Story stellt das Ganze leider etwas ambivalent dar, aber sie benötigt dieses Ende, um den Sinn richtig darzustellen.
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tberg-de · 5 years
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#Blogger4Natur: Tanja Heinz von Wildlife Travel
Wieder einmal ist es Zeit für ein neues #blogger4natur - Interview. In meiner Reihe #blogger4natur möchte ich Blogger und andere verrückte Menschen interviewen, denen die Natur am Herzen liegt. Dabei lege ich bewusst Wert darauf, euch eine breite Palette von naturbegeisterten Menschen vorzustellen. Denn Natur schützen fängt meiner Meinung nach mit dem Begeistern für die Natur an. Wenn du auch Lust darauf hast, hier ein Interview zu geben, dann meld dich doch einfach bei mir!
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Heute: Tanja Heinz von Wildlife Travel Beschreibe bitte kurz, wer Du bist! Ich heiße Tanja, komme aus dem Allgäu, aber wohne momentan in Berlin. Seit gut einem Jahr schreibe ich auf meinem Blog über meine weltweiten Tierbegegnungen. Erzähle uns doch bitte etwas über Deinen Blog. Wie ist sein Name und welche Geschichte steht dahinter? Mein Blog heißt „Wildlife Travel“ und ich schreibe dort über Tiere, denen ich auf meinen Reisen begegnet bin. Als ich mit meinem Blog anfing, schrieb ich zunächst über meine Begegnungen mit Walen und Delfinen in Südafrika. Letztes Jahr war ich für zwei Monate in Brasilien und konnte dort einigen Affen, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind, begegnen. Es geht auf meinem Blog nicht nur um das bloße Sehen, sondern auch um den Artenschutz. D.h. ich berichte gerne über Organisationen, die sich für den Artenschutz einsetzen. Welchen Bezug hast Du zur Natur? Engagierst Du dich im Natur- oder Umweltschutz? Für mich ist die Natur ein Ort der Erholung. Ich brauche oft sehr viel Ruhe. In der Natur finde ich das. Ich bin in keiner Naturschutzgruppe aktiv, aber ich versuche viele (am besten wären alle) Tierbeobachtungen auf einer Citizen Science Plattform (iNaturalist) zu teilen. Wenn alle mitforschen, weiß man mehr über die Verbreitung verschiedener Tiere und kann sie besser schützen. Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, in einer Naturschutzgruppe aktiv zu werden, weil ich denke, dass der Austausch mit anderen sehr hilfreich sein kann, den Naturschutz voranzubringen. Worin liegt Dein Schwerpunkt in der Beschäftigung mit der Natur? Mein Schwerpunkt liegt definitiv bei den Tieren. Daher beschäftige ich mich auch immer mehr mit der Tierfotografie. Auch wenn ich mich mehr auf die „attraktiveren“ Arten bis jetzt fokussiert habe, finde ich, dass Insekten wie Spinnen genauso wichtig sind wie jetzt Wale und Delfine. In Brasilien hatte ich sogar eine richtig spannende Begegnung was Insekten angeht. Und zwar war das mit der größten Fliege der Welt. In dem Moment wusste ich das gar nicht, weil ich keine Insektenkennerin bin. Aber jemand auf der Citizen Science Online Plattform iNaturalist machte mich darauf aufmerksam. Das fand ich ziemlich spannend. Obwohl ich Biologie studiert habe, beschäftige ich mich erst jetzt nach dem Studium so richtig mit dem Entdecken und Forschen. Auf meinem Blog wird es dazu auch in Zukunft mehr v.a. zum Thema Citizen Science geben. Es gibt einfach noch so viel zu entdecken, wenn man genau hinschaut. Wie oft bist Du draussen unterwegs? Leider viel zu wenig. Momentan wohne ich in der Stadt und ich verbringe eigentlich nicht gerne so viel Zeit im grauen Großstadtdschungel. Ich brauche schon irgendwas Grünes. Zum Glück ist Berlin für eine Stadt aber recht grün und es gibt einige Parks bei mir in der Nähe. Dein bestes Naturerlebnis war … ? Das ist sehr, sehr schwierig. Ich bin sehr gerne am Meer, im Wald, aber auch in den Bergen. Ich könnte mich da jetzt nicht entscheiden. Momentan finde ich die Nachtigallen mitten in der Stadt sehr spannend. Bei den Nachtigallen singen die Männchen um die Weibchen. Ich finde, sie haben wunderschöne Gesänge. Wenn ich mein Tablet dabeihabe, nehme ich die Gesänge mit der Naturblick-App für ein Nachtigallen Citizen Science Projekt auf. Nicht zu vergessen sind momentan auch die Feldlerchen auf dem Tempelhofer Feld. Es gibt eben auch tolle Naturerlebnisse in der Stadt. Welche Bedrohung ist Deiner Meinung nach die schwerwiegendste für unsere Natur? Ich denke das ist das globale Bevölkerungswachstum. Damit hängt meiner Meinung nach viel zusammen. Klimawandel, Artensterben, aber auch soziale Ungerechtigkeit. Ich denke, je mehr Menschen wir hier auf diesem Planeten werden, desto weniger Platz steht für Tiere zur Verfügung, da die Menschen ja auch irgendwie ernährt werden müssen... Da der Mensch über allem steht (er handelt jedenfalls so), mache ich mir was das Artensterben angeht besonders viele Sorgen. Wie sieht es mit Deinem persönlichen ökologischen Fussabdruck aus? Auch wenn der Begriff „Minimalismus“ schon ziemlich ausgelutscht ist, versuche ich so minimalistisch wie möglich zu leben, um meinen „ökologischen Fußabdruck“ zu verringern. Ich versuche mein Konsumverhalten (auch das Reisen) einzuschränken. Ich kaufe nur das was ich brauche und bin auch sonst, behaupte ich, sehr genügsam in meinem Alltag. Ich versuche mein Bestes. Mir ist bewusst, dass ich nicht beliebig viel durch die Weltgeschichte fliegen kann und gleichzeitig über Artenschutz schreiben. Auf meinem Blog habe ich noch nicht viel über das Reisen generell geschrieben, aber ich mache mir sehr viele Gedanken darüber. Wie will ich in Zukunft reisen? Als welche Art von Fotografen würdest Du Dich beschreiben und mit welchem Kameraequipment bist Du unterwegs? Ich bin was das Fotografieren angeht immer noch so ein bisschen am Suchen. Auch wenn ich mich jetzt mehr mit der Wildlife-Fotografie auseinandersetze, merke ich doch immer wieder an welche Grenzen ich komme. Ich möchte gerne mehr Geschichten zu meinen Fotos erzählen. Vor allem über Tiere, die vom Aussterben bedroht sind und nur wenige kennen. Im Englischen gibt es den Begriff „conservation photography“. Ich denke, dass es bei mir noch weiter in diese Richtung gehen wird... Ich fotografiere mit einer Spiegelreflexkamera (Nikon D500). Mein Lieblingsobjektiv ist ein 70-200mm 2,8 Objektiv von Sigma. Mit dem Handy oder Tablet fotografiere ich gar nicht gerne. Zeige uns doch einmal bitte Deine fünf besten Naturfotos. Schön wäre es, wenn du ein bis zwei Sätze dazu sagen könntest.
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Foto 1: Kegelrobben auf Helgoland. Als Naturfotograf hat man die Verantwortung, die Tiere beim Fotografieren nicht zu stören.
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Foto 2: Murmeltiere im Berchtesgadener Land. Man muss gar nicht weit wegreisen, um interessanten Tieren zu begegnen.
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Foto 3: Südliche Spinnenaffen leben in Brasilien im Atlantischen Regenwald und sind stark bedroht.
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Foto 4: Goldene Löwenäffchen sind endemisch in Brasilien und kommen daher an keinem anderen Ort der Welt vor.
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Foto 5: Der Gesundheitszustand einiger Guyana-Delfine in Rio de Janeiro war nicht so gut was man sehr gut erkennen konnte. Welchen Artikel auf Deinem Blog findest Du selbst am besten und warum bedeutet er Dir soviel? Besonders viel bedeuten mir die Artikel zu den Goldenen Löwenäffchen, den Südlichen Spinnenaffen und den Guyana-Delfinen. Ich kann mich jetzt schwer entscheiden, welcher Artikel mir am meisten bedeutet, weil ich von allen drei Tieren und den dazugehörigen Organisationen begeistert war. Sie machen eine tolle Arbeit für den Artenschutz. Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, dann wären es die Guyana-Delfine, da es der Delfin-Population in Rio de Janeiro zuletzt nicht so gut ging. Vermutlich werden die Delfine durch die zunehmende Industrialisierung immer krankheitsanfälliger. Vor unserer Walbeobachtungstour waren etwa 200 Delfine in der Region gestorben. Gibt es irgendeinen Ort wo bestimmte Tiere wohnen, die du unbedingt noch sehen willst? Leider viel zu viele. Ich muss mich da aber selber immer wieder mäßigen (in der Hinsicht könnte ich nie genug bekommen). Ich denke, dass ich mir mein Arbeitsleben irgendwie noch zurechtschneidern muss, damit ich an bestimmten Orten länger sein, aber gleichzeitig auch meinen Lebensunterhalt verdienen kann. Ich habe allerdings auch keine Bucket-List. Ich werde sowieso nicht überall hingehen können. Das ist aber auch ok so. Lieber ist es mir sowieso, dass ich mich mit einem Ort und den Tieren, die dort leben intensiver auseinandersetzen kann. Das ist spannender, als mal kurz wo hingehen und dann gleich wieder weiterplanen. Wie stehst du zum Thema Flugreisen? Ich versuche so wenig wie möglich mit dem Flugzeug zu fliegen. Innerhalb Deutschlands bin ich noch nie geflogen und werde es auch nicht tun. Innerhalb Europas werde ich jetzt auch immer nach Alternativen zu einem Flug suchen, auch wenn ich dann länger unterwegs bin. Ein Tag unterwegs sein ist für mich in Ordnung. Oder einen Zwischenstopp an einem Ort einlegen was ich auch schon gemacht habe. Einen Langstreckenflug, um an einem Ort nur zwei Wochen zu bleiben, kam bei mir bis jetzt nur ein einziges Mal vor. Das war dann allerdings auf Arbeit. Ansonsten war ich bei meinen Langstreckenflügen bis jetzt immer mehrere Monate weg (2 bis 6 Monate). Wie stehst du zur Tourismusindustrie? Ich versuche auf meinen Reisen generell die kleineren Unternehmen vor Ort und Einheimischen zu unterstützen. Große und im Ausland geführte Hotelketten kommen für mich zum Beispiel nicht in Frage. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob ich mich als „Reiseblogger“ bezeichnen kann, weil ich nicht über Hotels schreibe oder Packlisten auf meinem Blog zu finden sind (vielleicht in der Zukunft?). Ich meide auch eher Messen wie die ITB, weil es mir dort zu laut und zu stressig ist. Bei meinem ersten (und letzten) Besuch gab es für mich auch nichts Interessantes zu finden (ich war allerdings nur an den öffentlichen Besuchstagen bis jetzt dort). Generell denke ich, dass dort eher die „Größeren“ sind. Die „Kleineren“ können es sich doch gar nicht leisten so weit nach Berlin zu reisen. Ich würde mich aber sehr gerne mit anderen Reisebloggern, vor allem die, die irgendwas Ähnliches machen, mehr austauschen. Was würdest Du abschliessend Deinen Lesern zum Thema Natur sagen wollen? Geht raus und entdeckt die Natur! Hast du auch Interesse an einem Interview in meiner #Blogger4Natur Serie? Dann meld dich einfach bei mir! Read the full article
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BigRob Lebens Leid
Ich hab doch gesagt, irgendwann bin ich fertig! Wer will Dichten wenn er Schreiben kann. Sitze schon lange dran und ich muss sagen. Es ist das beste was ich je geschrieben hab! Vielleicht öffnet dir das mal die Augen Ich Habe Alles Versucht Und Alles Verloren Du Hast Gesagt Du Bist Anders Und Hattest Es Geschworen Hinter Meinem Rücken Hast Du Mich Verraten Und Nun Im Nachhinein Bereu Ich Meine Taten Wie Ich Mich Fühle Hat Dich Nie Interessiert Jetzt Hoffe Ich, Dass Du Mit Deinem Neuen Freund Krepierst Ich Scheiß Auf Dieses Spiel, Ich Bin Nicht Dafür Geschaffen Zu Viel Reingesteckt, Hätt Ich Es Gelassen Kämpfe Nicht Für Dinge, Die Dir Scheinen Es Wert Zu Sein Glaub Mir, Das Mädchen Das Du Liebst Ist Niemals Dein Du Fühlst Dich Anfangs Glücklich Verliebt Und Schwebst Im 7. Himmel So Viele Gefühle Benebeln Deine Sinne Du Kannst Ihr Nicht Vertrauen, Fühl Dich Nicht Geborgen Wer Kämpft Kann Verlieren, Doch Wer Nicht Kämpft Hat Schon Verloren Das Ist Mein Motto Nachdem Ich Lebe Lass Dich Nicht Verändern, Bleib Einfach Stehen Guck An Was Du Aus Mir Gemacht Hast Und Du Bist Auch Nicht Mehr Das Was Du Einmal Warst Wegen Dir Ist Mein Herz Jetzt Schwarz Und Aus Stein Ich Kann Nichts Mehr Fühlen, Ich Kann Nicht Mal Mehr Leiden Ich War Viel Zu Lange Schweigsam Und Hab Es Ertragen Deine Ignoranz Hat Mich Innerlich Zerschlagen Du Siehst Mich An, Als Bin Ich Dreck In Deinen Augen Jetzt Kann Ich Dir Endlich Nicht Mehr Deine Lügen Glauben Ich Hab Dich Jahrelang Geliebt, Doch Letztendlich Bin Ich Froh Dass Das Schicksal So Entschied Du Bist Es Nicht Mehr Wert Um Für Dich Zu Kämpfen Du Bist Es Nicht Mehr Wert Dir Meine Liebe Zu Schenken Es Gibt Keinen Grund Mehr Für Diese Liebe Zu Sterben Ich Schaue Nach Vorne, Denn Alles Wird Gut Werden Du Hörtest Nur Auf Das Was Deine Freunde Dir Sagten Du Konntest Nicht Mal Mehr Von Mir Die Wahrheit Ertragen Ich Versteckte Meine Liebe Und Brach In Mir Zusammen Meine Angeblichen Freunde Haben Mich Nur Hintergangen Auf Dem Weg Nach Unten Gab Es Kein Entrinnen Ich War Nur Noch Verwirrt Und Geplagt Von Meinen Sinnen Es Ist Die Sehnsucht, Die Mich Treibt, Und Mein Herz Das Nach Deiner Liebe Schreit Ich Bin Bereit Für Das Ende, Komm Nimm Deine Hände Ich Lass Mich Nicht Blenden, Ich Habe Jetzt Kraft Und Werd Sie Verwenden Glaub Mir, Ihr Seid Einfach Zu Verschieden Und Glaub Mir, Sie Wird Dich Niemals Lieben, Punkt. Das Sagt Mein Kopf, Ich Geb’ Meinem Herzen Nicht Nach Ihm Fehlen Die Argumente, Seitdem Du Es Mir Brachst Fuck Drauf, Ich Hab Kein Herz Mehr, Jetzt Frag Ich Mich Warst Du All Diesen Schmerz Wert? Für Dich An Mir Arbeiten War Härter Als Im Bergwerk, Ich Schreibe Die Zeilen Nur Weil Glaub Mir Dieser Vers Stärkt, Und Deshalb, Will Ich Dich Einfach Nicht Mehr Sehen, Du Bist Mal So Und Mal So, Du Bist Schizophren Du Hattest Deine Chance, Doch Hast Sie Verkackt Ich Hol Dein Arsch Aufn Boden, Meine Wörter Gleich Schwerkraft, Das Hier Ist Schach, Ah Du Gehst Schach Matt, Ja Dein König Fällt Sag Da Rutscht Doch Wer Ab Ha? Erst Fickst Du Meinen Kopf, Jetzt Kommst Du Wieder An Das Schwanzdenken Feiert Comeback, Sorry Ich Bin Wieder Mann SLUT Mir Egal Ob’s Dir Gut Geht Du Fliegst Noch Auf Die Fresse Weil Du Auf Zu Großem Fuß Lebst, Deine Schuhe Sind Zu Klein Jetzt Kommst Du Ins Stolpern Das Ist Was Du Nicht Hast Schau Dir Meinen Stolz An Ich Schaue Mir Alte Fotos An Hab Immer Noch Nicht Abgeschlossen Meine Letzte Träne Ist Heute In Diesen Takt Geflossen Laber Mich Nicht Voll, Ich Soll Für Dich Dichten?, Sag Wer Will Das Hören, Ein Text Über Scheiße? Scheiße Scheiße Scheiße Glaub Mir, Wenn Ich Sage, Gefühle Sind Nur Eine Plage Das Einzige, Was Sie Bringen Sind Schlechte Tage Ich Scheiß Auf Die Liebe, Nur Eine Intrige, Glaub Nicht An Die Liebe Denn Sie Existiert Nicht, Ein Lebloser Schleier, Kein Grund Ihn zu Feiern, Nicht Zu Beneiden Denkst Du Ich Bin Naiv Und Glaub Dir Jedes Wort? Mann, Ich Scheiß Auf Dich, Du Bist Wie Der Rest Und Mir Ist Scheißegal Wie Tief Ich Dich Verletz Komm Mir Nicht So, Du Hast Es Nicht Anders Verdient Denn Du Weißt Genau Ich Hab Dich Jahrelang Geliebt Jahrelang Geliebt Jahrelang Geliebt Ich Hab Damals Einen Track Für Dich Geschrieben Vielleicht War Ich Auf Crack Oder Du Heißt Wie Mein Spiegel Ich Hab Dir Diesen Song Darmals Sogar Auf Youtube Gezeigt Was Mich Runterzog ? Deine Unzufriedenheit ! Du Hast Ihn Nie Zu Schätzen Gewusst Du Hast Von Anfang An Auf Mich Geschissen Ich Rechne Mit Dir Ab, Das Passt Perfekt Zum Beat Hmm, Ich War Noch Nie Ein Messi, Wieso Sollt Ich Jetzt Dreck Lieben? Keine Angst, Denn Ich Sage Nichts Und Ich Erwähn Deinen Namen Nicht Denn Das Bist Du Mir Leider Nicht Wert Und Ich Steigere Jeden Tag Meinen Wert Yo Fisch, Das Ist Hart Aber Fair Jede Line Eine Kugel, Ich Werf Die Tatwaffe Ins Meer Du Drängtest Mich Aus Der Bahn Ich Rutsche Wie Beim Eislauf Nahmst Mich Nicht Mehr Wahr War Komisch, Doch Ich Scheiß Drauf Noch Nie War Jemand So Tot Wie Du Für Mich Gestorben Bist Es Tut Mir Auch Nicht Leid Das Der Korb Dich Wie Von Jordan Trifft Ich Wollt Mich Mit Dir Treffen Ich Wollte Mit Dir Reden Hab Dich Extra Zur Bahn Begleitet Doch Das Hat Dich Nicht Interessiert Du Wolltest Mich Nicht Sehen Ich Hatte Gefühle Nur Durch Dich Kann Ich Dankend Sagen... Ich Hasse Gefühle! Und Fang An Jetzt Die Wand Zu Schlagen Bevor Ich Was Sagen Konnte, Sagst Du Ab...Und Vögelst Einen Anderen Ich Wollte Nur Die Wahrheit Und Du Sagst Mir Wie Krank Ich Bin? Das War Ein Punch Ins Kinn Yapp, Ich Warf Alles Hin Ich Nahm Dich In Schutz Sag Bis Heute Ich Fand’s Nicht Schlimm Du Brauchst `Nen Typen der Dich Jede Sekunde Kontrolliert Da Pass Ich Nicht Ins Bild Ich Wär Der Typ Der Dich Hält Und Beschützt Wie Ein Schild Aber Das Ist Mitrlerweile nichtmehr Mein Leben. Guck Ich Streiche Dich, Ich Hab Das, Was Man Nicht Mit Geld Kaufen Kann Und Die Leute Neiden Die Mit Geld In Der Hand Soetwas Nicht Kaufen Können Keine Angst, Denn Ich Sage Nichts Und Ich Erwähn Deinen Namen Nicht Denn Das Bist Du Mir Leider Nicht Wert Und Ich Steigere Jeden Tag Meinen Wert Yo Fisch das ist hart aber Was Mir Bleibt Ist Ein Gebrochenes Herz Doch Die Erfahrung Mit Dir Hat Mich Gestärkt Ein Tag Ohne Dich Ist Wie Ein Tag Ohne Nichts Doch Liebe Zerfällt, Und Liebe Zerbricht Ich Hab Es Erst Spät Gemerkt, Die Freunde Waren Die Feinde Und Zurückgeblieben Bin Nur Ich, Ganz Alleine Sie Sind Alle Enttäuschend, Und Alle Falsch Das War Keine Freundschaft Und Kein Zusammenhalt Irgendwann Passiert Es Dir, Deine Ganze Welt Zerfällt Und Du Wirst Merken Das Ich Es Bin Der Noch Zu Dir Hält Ich Lass Dich Zurück, Gehe Den Weg In Mein Glück, Es Ist Schon Verrückt Kein Anderes Mädchen Vor Meinen Augen All Die Jahre, Es Ist Kaum Zu Glauben Die Zeit War Vergeudet, Ich Hab Dir Nie Was Bedeutet, Vor Deinen Freunden Hast Du Mich Verleugnet Und Jetzt Bin Ich Jemand Der Alles Verliert Ich Kann Nicht Verstehen, Wie Du Reagierst Die Schmerzen Vergehen Nicht, Doch Ich Lern Damit Zu Leben Die Liebe Aufzugeben Und Andere Wege Zu Gehen Anfangs Hab Ich Dir Deine Lügen Geglaubt Dass Du Mich Brauchst Doch Du Hast Mich Missbraucht, Und Ich Wollte Dich Sogar Zur Frau Wollte Dich Sogar Zur Frau Wollte Dich Sogar Zur Frau
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karinahei · 8 years
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Wahnsinn 18.09.15
Sie sagte einmal, dass Zeit alle Wunden heilen würde. Sie sagte einmal, dass immer alles wieder Gut werden würde und sie sagte, dass ich zu jung sein um zu verstehen, aber dass schon noch kommen würde.
Sie sahen mich an, als wüssten sie wer ich sei. Sie redeten, als wüssten sie, was ich brauche, aber wenn du süchtig bist, dann brauchst du nur deine Droge. Egal um welchen Preis. Wenn du süchtig bist, dann können die Warnschilder neonfarben blinken, denn selbst wenn du sie wahrnimmst ignorierst du sie, als hättest du sie nie gesehen. Sie können dir all die Nebenwirkungen Täglich ins Gesicht schreien und Trotzdem würdest du Tag für Tag raus gehen und deine Sucht befriedigen, und wenn es dir zu teuer wird wirst du immer Wege finden sie doch zu bekommen. Du kannst sehen, wie sie deinen Körper und deinen Geist auffrisst. Du kannst spüren, wie sie deine Sinne betäubt und dich in einen Schleier hüllt, der all deine Gedanken und  all dein Handeln zu kontrollieren scheint. Du hörst dich selber reden und weißt, wie lächerlich du dich anhörst, wenn du versuchst deinen ständigen Konsum eben dieser Droge zu rechtfertigen, wie lächerlich sich das anhörst, wenn du sagst: „Ich habe alles unter Kontrolle“. Irgendwo weißt du, dass du dich selber belügst, aber dein Rausch verhindert jegliche Erkenntnis.
Sie sehen mich an, als sei es meine letzte Chance. Sie sagen ich sei nicht mehr ich selbst, aber könnte ich je wieder ich selber sein? Wenn du erst einmal deine Träume verloren, deine Ziele umgekehrt hast und du mit verschlossenen Augen ins Feuer gerannt bist, kannst du dann jemals sein, wie du warst? Wenn du so verbissen gekämpft hast, dass alles andere verblasst ist würdest du dich nicht selber an jeden Hoffnungsschimmer klammern, der bleibt heile aus der Sache heraus zu kommen? Wenn du schon nur noch aus Narben zu bestehen zu scheinst, würdest du noch einen neuen Kampf beginnen oder den bestehenden auf Leben oder Tod zu Ende führen? Wenn du fällst in deinem Kampf bist du als Held gestorben, wenn du fliehst bist du für immer der, der zu feige war und den Kampf verloren gibt. Du wirst dich für immer fragen müssen, was wäre, wenn du den Kampf gewonnen Hättest.
Sie sagten ich hätte mein Lachen verloren. Sie sagten meine Lebensfreude sei schon lange Tod. Haben sie recht? Ist mein Lachen denn was wert, wenn es keiner teilt, der mich interessiert? Ist meine Lebensfreude wichtig, wenn ich sie mit keinem teilen kann? Wozu soll ich raus gehen, wenn keiner mit mir geht? Wozu soll ich suchen, wenn ich längst gefunden hab?
Sie sagen ich hätte meine Stimme verloren. Sie gucken mich an, als sei ich ein Außenseiter, weil ich so selten rede. Vielleicht haben sie recht, aber was soll ich sagen, wenn ich nichts weiß? Wenn du nicht lügen willst, welche Worte kannst du gefahrlos aussprechen? Was ist heute noch die Wahrheit? Und wie wahr kann überhaupt noch etwas sein, wenn sich jeder mit all seinem Halbwissen für einen Experten hält? Was soll ich sagen, wenn das was ich wirklich denke keiner versteht, wenn jedes Wort mich nur noch weiter zum Außenseiter machen könnte, als es mein Schweigen tut? Warum soll ich mit Menschen reden, die nichts wissen? Wir haben die Stimme als Werkzeug der Wissensverbreitung, doch was soll man von Leuten lernen, die wissen, was alle wissen und die sagen, was alle sagen? Viel zu oft verbreitet ein schweigen mehr wahres wissen, als die Stimmen, die ich jeden Tag höre.
Sie sagen mir ich solle es endlich einsehen, sie sagen mir ich sollte mich selber genug lieben und achten um dem ganzen Wahnsinn ein Ende zu setzen, aber was niemand sieht in meinen Augen, wenn ich zuckend zusammenbreche und schreiend vor Schmerz in Tränen ausbreche ist, dass ich diesen Wahnsinn brauche. Dann ja ich bin süchtig. Aber meine Droge heißt nicht Alkohol oder Nikotin. Sie heißt auch nicht Heroin oder Kokain, nein sie ist viel mächtiger, als all diese Stoffe zusammen. Ich brauche sie jede Tag und ja ich kann beobachten, wie sie mich aussaugt, Stück für Stück und vielleicht haben sie recht, wenn sie sagen ich muss von ihm los kommen und meine Finger von ihm lassen, aber ich will sie nicht hören. Ich bin mir sicher, dass es anders ist, denn was keiner sieht ist, dass der Umgang mit dieser Droge Glücksspiel ist. Die Chancen stehen nicht einmal achtzig zu zwanzig, dass ich es gewinne, aber wenn ich es Gewinne habe ich alles. Alles, was ich jemals wollte und alles, wovon ich Träume. Denn ich weiß, dass wenn ich gewinne, gewinne ich alles zurück. Ich finde meine Lebensfreude wieder und kann meine Träume erfüllen. Ich habe wieder die Kraft und den Mut, um mich unter Menschen zu mischen. Sie werden mich nie wieder angucken, als wäre ich verrückt, wie ein Kind, dass nicht mal schwimmen kann, aber unbeaufsichtigt direkt auf den höchsten Sprungturm klettert in der vollen Absicht zu springen. Ich glaube ihnen kein Wort, wenn sie sagen, er sei schlecht für mich, denn ich weiß, wenn ich jetzt aufgebe bewahrheitet sich auf einen Schlag alles, was sie je gesagt haben. Er ist Quelle meiner Inspiration und ihm gehört – warum auch immer - all das Glück, dass ich noch in meinem Herzen trage. So ist es und so wird es sein, denn alles andere wäre unerträglich. Und wenn ich mich noch so oft vor Schmerzen krümme, so weiß ich doch und wenn ich auch alleine damit dastehe, dass nicht die Droge tödlich ist, sondern lediglich ihr fehlen.
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on4ublog · 6 years
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Bin ich zu schlecht für Gott? (TDW 43/2018)
Lesedauer: 6min
Von der genialsten Botschaft des Glaubens
Lies bitte zuerst: Johannes 3,16-17
Hey du, was ein hammer Vers oder? Die Stelle kennt man, aber wie sieht es mit dem zweiten Satz aus? Die Sache mit der Verurteilung... Ich glaube, das ist ein krasses Thema, mit dem viele von uns schon Probleme gehabt haben oder Probleme haben. Entscheidungen, die wir im Nachhinein bereuen, Erlebnisse die wir nicht unbedingt gebraucht hätten, Situationen in denen wir uns selbst verurteilen und oft auch Momente, in denen wir uns nichtmehr zu Gott trauen. Eine meiner größten Baustellen ist zum Beispiel, dass ich manchmal echt hohe Erwartungen an mich selbst habe, die ich dann oft auch nicht einhalten kann und mich deswegen schlecht fühle. Oder wir haben mit Zwängen zu kämpfen, die unser Handeln bestimmen wollen, oder Ängsten... Und so kommen wir immer wieder an diesen Punkt an dem wir sagen: "Eigentlich bin ich nicht genug für Gott. Und das liegt nicht an den Umständen sondern an mir. Weil ich es einfach nicht auf die Reihe kriege, einfach nicht stark genug bin, mich zu verändern..." - was ja aber oft Punkten einfach gar nicht stimmt. Wir kommen in eine Routine rein, in eine Spirale in der wir uns immer wieder sagen: "Ey ich kann so nicht zu Gott kommen, ich bin mich nicht würdig." Aber wer hat denn eigentlich gesagt, dass ich nicht genug bin? Wer hat den Maßstab gesetzt? Wenn Selbstzweifel an uns nagen Diese zwei Verse aus der Bibel sprechen etwas komplett anderes, als das, was wir oft fühlen. Was vielleicht auch du gerade fühlst: Gott gab seinen Sohn nicht, um dich zu verurteilen, sondern um dich zu retten, dich anzunehmen. Ich will dich heute ermutigen, wenn da irgendwas in deinem Leben ist und du hast das Gefühl diese Sache trennt dich so weit von Gott, dass ein Schritt nicht reicht, dann sag ich dir es reicht sogar ein halber Schritt, weil Gott immer hinter dir steht! Ich hab dazu mal ein richtig gutes Beispiel gehört, was jetzt vielleicht ein bisschen klischeehaft ist, aber ich möchte es trotzdem mit dir teilen. Weißt du, wenn du dich dreckig fühlst und du nicht zu Gott kommst, ist es so, als wenn du am Waschbecken stehst und vor der Seife stehen bleibst. Weil du dich einfach zu dreckig fühlst für diese Seife. Das macht vorne bis hinten keinen Sinn!
Du bist niemals zu schlecht um zu Gott zu kommen. Es geht nur darum diesen einen Schritt auf ihn zuzugehen.
Vollkommen geliebt Es wird in deinem Leben immer Dinge geben, die dich überwältigen werden und deine Zweifel an Gottes Treue und Liebe werden wahrscheinlich nie ganz verschwinden. Du wirst nie perfekt sein und nie werden wie Jesus: vollkommen und rein. Aber Gott wusste das und hat dafür gesorgt, dass du es auch nicht mehr musst. Er hat einen Schlussstrich unter all deine Fehler gezogen, er selbst hat sie auf sich genommenn. Er macht dich neu, er wäscht die Flecken von deinem Leben. Jesus ist für dich gestorben, aus purer Liebe, damit du dann, aus der Freiheit heraus geliebt zu sein ohne etwas dafür zu tun, immer mehr so werden willst wie er. Ohne Druck. Mit der Gewissheit, dass du Fehler machst und machen darfst. Nicht weil du das toll findest. Sondern weil du Mensch bist. Weil wir eh nie gut genug sein werden, denn dann bräuchten wir Jesu Tod am Kreuz ja auch nicht.  Wenn wir das für uns annehmen, dann können wir auch die Geduld mit uns haben, die Jesus schon lange hat. Dann kannst du dir selbst vergeben, dann musst du dich nicht mehr darauf fokussieren was du alles nicht darfst und was du darfst, was du alles falsch machst und wie du es besser machen kannst, sondern kannst dich darauf konzentrieren, was Jesus dir heute schenken will und wie sehr er dich liebt. Dann kannst du ihm sagen, wenn du ihn mal wieder ausgeschlossen hast und dich entschuldigen, ihn bitten dir zu helfen, diese Dinge zu überwinden ohne dich dabei selbst zu hassen oder zu glauben, dass du erst besser werden musst, damit er dich beschenken kann. Und alles andere, der Druck, wenn andere Christen dir das Gefühl geben, dass du zu fehlerhaft bist, oder von dir einfordern, dass du besser werden solltest, all das ist nicht das, was Jesus in der Bibel predigt. Was die Bibel sagt In Epheser 2, 8-10 ist es wundervoll auf den Punkt gebracht: "Eure Rettung ist wirklich reine Gnade, und ihr empfangt sie allein durch den Glauben. Ihr selbst habt nichts dazu getan, sie ist Gottes Geschenk. Ihr habt sie nicht durch irgendein Tun verdient; denn niemand soll sich mit irgendetwas rühmen können. Wir sind ganz und gar Gottes Werk. Durch Jesus hat er uns so geschaffen, dass wir nun Gutes tun können. Er hat sogar unsere guten Taten im Voraus geschaffen, damit sie nun in unserem Leben Wirklichkeit werden." Ja, Jesus will und kann unser Herz verändern. Ja, Jesus kann uns dabei helfen Herausforderungen zu überwinden, wenn wir das auch wollen. Aber und das ist ein ganz wichtiges Aber, seine Liebe und sein Segen hängen davon nicht ab. Und vielleicht liest du das und denkst jetzt, dass ich nicht an die Bibel glaube, mache was ich will oder mir den einfachen Weg aussuche um einfach weiterhin sündigen zu können. Dann hast du die Botschaft nicht verstanden. Denn das ist nicht was ich meine. Das was ich glaube ist: Jesus liebt mich trotz meiner Fehler. Nicht weil ich so toll bin. Nicht weil ich ihm eine Liste an Erfolgen vorweise. Sondern trotzdem. Close to you Steffanie Gretzinger singt in ihrem Lied No fear in Love: "I wanna stay close to You, it’s really that simple. I wanna stay close to You, just as simple as this song. I wanna stay close to You, it’s really that simple. I wanna stay close to You, my whole life long." Das ist es was ich mir wünsche.
Ich wünsche dir und mir Befreiung. Befreiung vom Druck. Befreiung von dem Gefühl des Scheiterns.
Ich wünsche mir, dass wir auf der einen Seite erkennen wie sehr wir Jesus brauchen, dazu gehört auch, dass wir unsere Fehler anerkennen, aber ich wünsche mir, dass diese Erkenntnis dich nicht dazu bringt, dich selbst zu hassen, zu verurteilen. Ich wünsche mir, dass sie in dir die Sehnsucht weckt, näher bei Jesus sein zu wollen. Denn ich glaube, dass es nichts Schöneres gibt als in seiner Nähe zu leben. Und dann, dann wird er uns verändern. Jeder der wirklich in seiner Nähe lebt, wird freier, wird mehr so wie Jesus sich es für uns wünscht. Und jeder der in seiner Nähe lebt, muss andere und sich selbst nicht mehr verurteilen, sonder erkennt, wie großartig das Geschenk der Gnade ist. 180 Grad Lass mich mit dir zum Abschluss noch in eine kurze Geschichte aus der Bibel einsteigen. Die Geschichte von Saulus. Saulus war einer der krassesten und konsequentesten Christenverfolger seiner Zeit. Er wollte ihre Kirchen zerstören und ihnen beweisen, dass ihr Glaube falsch ist. Und er war gerade auf dem Weg nach Damaskus um die Christen dort zu verhaften. Aber auf dem Weg dorthin, passierte etwas verrücktes. Plötzlich wurde er zu Boden geworfen und hörte eine Stimme vom Himmel die rief: "Saul, Saul! Warum verfolgst du mich? Ich bin Jesus, den du verfolgst! Steh auf und geh in die Stadt zu Hananias, dort wirst du erfahren, was du tun sollst." Die Männer, die Saulus begleiteten, standen stumm vor Verwunderung da, denn sie hatten zwar die Stimme gehört, aber niemanden gesehen! Als Saulus wieder aufstand und seine Augen öffnete, konnte er nichts mehr sehen. Jesus war ihm so hell erschienen, dass er blind wurde. Und Hananias hat währenddessen in Damaskus auch eine Vision bekommen, dass Saulus zu ihm kommen wird und ihn darum bitten wird wieder sehen zu dürfen. Und Hananias kapiert gar nichts mehr: "Der übelste Christenverfolger soll zu mir kommen und auf einmal an dich glauben Gott?" Und in diesem Setting sagt Gott eine hammer Message zu Hananias: "Geh trotzdem zu ihm, sagt Gott zu Hananias, denn gerade ihn habe ich mir als Werkzeug ausgewählt, damit er meinen Namen in aller Welt bekannt macht." (Apostelgeschichte 9, 15) Gerade du! Gerade ihn! Man könnte ja auch sagen, er war halt gerade in der Nähe, aber nein. Gerade ihn! Ihn, der menschlich gesehen komplett disqualifiziert ist. Ich meine, er hat die Christen verfolgt, wie soll er denn jetzt Menschen von der Guten Botschaft von Jesus erzählen? Aber dennoch wählt Gott ihn aus! Ist das nicht heftig? Und Gott sagt nicht nur gerade ihn, sondern wenn wir das auf Heute, dann sagt er jetzt gerade zu dir: "Gerade dich!" Gerade dich will ich benutzen, um Geschichte zu schreiben. Gott will dich benutzen als ein Werkzeug, dich gebrauchen für seinen Plan mit dieser Welt und dich dabei formen. Weißt du, oft habe ich das Gefühl, wir denken als Christen wir müssten mit Gott perfekt starten. Dabei haben wir überhaupt nicht verstanden, dass Gott der ist, der uns immer weiter voranbringt. Gott nimmt uns so an, wie wir sind, mit unserer ganzen Vergangenheit, aber er formt uns auf dem Weg hin zu den Menschen, die er in uns sieht, als die er uns geschaffen hat. Gott will, dass du mit deinen Selbstzweifeln, mit deinen Gedanken wo du sagst: "Ich bin zu schlecht für dich", da will Gott dass du zu ihm kommst. Dass du dich nicht vor ihm versteckst, sondern dass du zu ihm kommst, dass du schreist, dass du flehst und ihn fragst: "Gott bin ich zu schlecht für dich?" Dann wird Gott dich nehmen und dir sagen: "Gerade du! Du bist mein Werkzeug, ich habe Sachen mit dir vor, die du dir nicht vorstellen kannst, aber dafür müssen wir beide uns auf den Weg machen." Next step forward Und das will ich dir heute auch als Step mitgeben, dass du, egal, was du getan hast, dich einfach traust wieder auf Gott zuzugehen. Gott will mit dir Geschichte schreiben. Er hat unfassbare Dinge in dich hineingelegt, Dinge die er wollte, weil er dich in genau diesen Bereichen gebrauchen will. Gerade du! Deshalb nimm dir heute abend oder nimm dir morgen früh einfach Zeit und geh den nächsten Schritt wieder auf ihn zu. Und ich verspreche dir, du wirst etwas erleben, was du vielleicht schon lange nicht mehr erlebt hast und zwar, dass Gott dich annimmt wie du bist, dass er seinen Sohn in die Welt geschickt hat, damit jeder zu ihm kommen kann. Er kommt nicht um dich zu verurteilen, sondern um dich zu retten und mit dir durchzustarten. Gerade du! Be blessed Manuel  Bildquelle: https://ift.tt/2ttfEfw from Blogger https://ift.tt/2PsVQ5B via IFTTT
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Chapter Fourty-Two
„Hast du das gesehen?“, fragte Louis, der dabei zusah, wie Harry am Arm gepackt und ins Hausinnere gezerrt wurde, bevor sich diese mit einem Knall schloss. Seine Hand wanderte zu dem Gurt, an dem er eilig herum nestelte. „Du kannst ihn nicht dazu zwingen, Louis. Er weiß, was gut ist.“ „Hast du das nicht gesehen? Sein Vater wird ihm etwas antun!“ Endlich schafften seine zitternden Hände es, den Gurt zu lösen. „Er will keine Hilfe, hast du das nicht gehört? Du musst das akzeptieren.“ „Aber er braucht Hilfe!“, schrie Louis nur, schlug die Autotür zu und ging zu dem Haus hinüber. Er klingelte und klopfte, schlug gegen die Tür, aber es tat sich nichts. Er hörte einen Schrei, der ihm selbst Angst machte. Harrys Vater würde Louis doch nicht verletzen, oder? Er sah kurz zum Auto hinüber, dann hörte er noch einen erstickten Schrei von Harry, der alles egal erscheinen ließ. Louis hätte alles gemacht, um das zu stoppen. Er ging um das Haus herum zu dem Fenster von Harrys Zimmer. Es war wie immer einen Spalt weit geöffnet, damit er im Notfall morgens hinein klettern konnte. Louis stellte sich auf die Zehenspitzen, um in Harrys Fenster hineinsehen zu können, aber was er sah, verschlug ihm den Atem. Er duckte sich unter das Fenster und presste die Hand auf seinen Mund. Nach diesem Schockmoment rannte er zurück zum Auto. „Mom, ruf die Polizei! Ruf sofort die Polizei an!“ „Was ist passiert, Louis?“ „Ruf die Polizei an!“ Er zitterte am ganzen Körper. Seine Mom hielt ihm das Handy entgegen. Louis konnte selbst nicht glauben, was er da sagte. Es klang so falsch, so irre. Johannah bekam mit jedem Wort größere Augen. Sie stieg aus, ging um das Auto herum und legte einen Arm um seinen Sohn, dem vor Schock sogar ein paar Tränen die Wangen hinab rollten. Es dauerte fast eine Ewigkeit, bis sie in der Ferne Sirenen hören konnten. Sie starrten das Haus an, das von einem Moment auf den nächsten nicht mehr einfach nur das Zuhause von Harry war, sondern auch das von einem Vergewaltiger, der sein eigener Vater war. Die Sirenen wurden lauter, dann kam ein Streifenwagen und ein Krankenwagen in ihre Sichtweite. Harry lag auf seiner Matratze und heulte sich die Augen aus, als es an der Tür klingelte. Er hoffte, dass sein Vater an die Tür ging. Seine Zimmertür stand noch weit offen, weil er sie zuvor nicht geschlossen hatte, also konnte er sehen, wie er aus der Küche kam und zur Haustür hinüber ging, dann war er jedoch schon wieder aus seinem Sichtfeld verschwunden. Es war sehr still, trotzdem konnte er nicht verstehen, was an der Tür gemurmelt wurde. Ein Postbote vielleicht? Ein Nachbar? Er war neugierig, aber doch nicht so sehr, als hätte er sich von der Matratze herunter bewegt. Dafür waren seine Schmerzen zu groß. Das dauerte aber lange. Ein Postbote war das bestimmt nicht. Wohl doch eher ein Nachbar. Welcher Tag war heute? Ein Geburtstag? Harry konnte sich nicht erinnern, aber es kam ihm sowieso komisch vor, dass er mit einem Familienmitglied in der Haustür sprach, anstatt ihn herein zu bitten. Was dauerte denn da so lange? Dann, endlich, Schritte im Haus. Mehrere, nicht von nur einer Person. Was? In sein Sichtfeld schob sich erst eine Person, dann noch eine zweite und eine dritte. Alle waren uniformiert, zwei Sanitäter und eine Polizistin, die ihre Hand griffbereit am Waffengürtel hielt. Harry konnte die Augen kaum davon lösen, doch dann sah er Louis. Louis. Was hatte er da nur angerichtet? Und wo war sein Vater? Ein zweiter Polizist kam herein. „Harry!“, Louis sah ihn dort liegen. Auch die beiden Polizisten sahen in seine Richtung und kamen auf ihn zu. Louis strich über seine Haare. „Harry? Bist du in Ordnung?“ „Wage es ja nicht, mich anzufassen!“ Er riss Louis’ Hand weg. „Was hast du nur getan?“ „Was..? Harry... ich habe dir geholfen.“ „Du hast alles ruiniert.“ „Was?“ War er vollkommen verrückt geworden? „Kannst du aufstehen?“, fragte die Sanitäterin. „Ich habe Schmerzen.“ „Ich helfe dir, nimm meine Hand.“ Louis streckte ihm seine entgegen. Harry war so von Wut gepackt, dass er sein Handgelenk packte, daran zog und ihn so zu Boden warf. Bevor Louis überhaupt wusste, wie ihm geschah, hatte Harry sich bereits auf ihn geworfen. Er erhob die Faust gegen Louis, der nicht anders konnte, als ihn geschockt anzusehen. „Na los, schlag doch zu!“, stachelte er ihn an. Die Polizisten griffen ihm unter die Arme und zogen ihn auf die Beine, bevor eine Faust fallen konnte. Harry fuchtelte mit den Armen herum. „Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dich so sehr, Louis!“ „Bist du vollkommen abgedreht? Ich habe versucht, dir zu helfen! Du hast geschrien! Was sollte ich tun? Er hat dir weh getan!“ „Du hast mein Leben zerstört!“ Er schubste Louis zur Seite, der davon so überrascht war, dass er sich noch nicht einmal wehrte. Was war nur mit ihm los? Louis hatte ihn doch gerettet!„Wie konntest du das nur tun? Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht einmischen!“ „Genug jetzt, ihr beiden! Müssen wir euch etwa in getrennte Autos setzen, damit ihr euch nicht gegenseitig an die Gurgel geht?“ „Autos? Ich gehe nirgendwo hin!“ Harry zog seinen Pullover zurecht und schloss seine Hose. „Dich muss sich ein Arzt ansehen. Louis muss eine Zeugenaussage machen. Ist noch jemand im Haus?“ „Nein“, knurrte Harry. „Was passiert mit meinem Vater?“ „Keine Sorge, er wird inhaftiert. Er wird dir nichts mehr antun.“ Die Frau berührte seine Schulter, aber Harry schüttelte sie sofort ab. Das wollte er nicht hören. Er sah seinen Vater in einem der Streifenwagen am Straßenrand. Er sah nicht schuldig oder reuevoll aus, er saß nur da und starrte vor sich hin. Game over. „Harry!“, rief Johannah von ihrem Auto aus. Ihr Gesicht zeigte so viel Verzweiflung und Traurigkeit und das obwohl sie nur ein so kleiner, unbedeutender Teil dieser Geschichte war. Sein Vater hingegen, den es wirklich kümmern sollte, dass er gerade in Handschellen gelegt worden war, zeigte nur ein Pokerface. Harry wurde in einen Krankenwagen verfrachtet, den er für mehr als übertrieben hielt. Johannah besprach mit den Polizisten, dass sie mit Louis dem Streifenwagen zum Polizeipräsidium folgen würde. „Das war alles. Mehr weiß ich nicht. Harry hat nie etwas gesagt.“ „Nie? Nein, aber ich wusste immer, dass etwas nicht gestimmt hat, er hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass es Zuhause nicht gut lief.“ „Wieso hast du nicht früher etwas gesagt?“ „Ich wusste nicht mehr darüber und ich konnte es auch nicht beweisen. Harry hätte mir sowieso widersprochen. Er war gut darin, so zu tun, als wäre nichts. Ich wusste nicht, was Wahrheit und was Lüge war.“ „Okay. Du hast nur kurz hingesehen, bist dir aber wirklich sicher, was du gesehen hast?“ „Ja, kein Zweifel.“ „Und du bist dir sicher bei dem, was du gehört hast?“ „Ja.“ „Wenn das ein Scherz ist, den ihr beide euch ausgedacht habt, um Harrys Vater irgendetwas heimzuzahlen, dann wäre jetzt der Moment, das zu sagen, denn er kommt dafür sehr lange hinter Gitter.“ „Es ist alles wahr. Die Polizisten haben ihn gesehen. Er hat geheult, er hatte solche Schmerzen, dass er kaum aufstehen konnte. Und er sagte immer wieder, ich hätte sein Leben zerstört.“ Louis senkte den Blick, obwohl ihm nichts, was er getan hatte, leid tun musste. „Warum hat er das wohl gesagt?“ Die Polizistin drehte einen Kugelschreiber in der Hand. „Zuerst habe ich mich das auch gefragt, aber dann habe ich mich daran erinnert, wie er mir immer wieder gesagt hat, dass er seinen Vater liebte und ihn brauchte, weil er alles war, was er noch hatte, seit seine Mutter gestorben ist. Und es war für ihn wohl leichter, mit ihm unter einem Dach leben und das ertragen zu müssen, als ihn im Gefängnis zu wissen.“ „Denkst du nicht, Harry tat das vielleicht sogar in seinem Einverständnis?“ „Was?“ „Vielleicht gefiel es ihm, deshalb wollte er nicht, dass sein Vater eingesperrt wird.“ „Nein! Unmöglich. Er hat so oft geweint, er hat Berührungsängste, er … nein, das kann nicht sein. Wir waren verliebt, er wollte mich und nicht seinen Vater.“ „Okay, das ist alles fürs Erste.“ Louis nickte und verließ den Raum. Seine Mom saß in dem Flur auf einem Plastikstuhl und konnte nicht glauben, was passiert war. „Wo ist Lottie?“ „Bei Mark. Er weiß nichts hiervon.“ Louis setzte sich auf den Stuhl neben ihr. „Musstest du auch Fragen beantworten?“ „Ja, aber nur ein paar.“ „Er wird lange sitzen. Harry ist dann schon lange erwachsen, wenn er rauskommt, falls er nicht sogar lebenslänglich bekommt. Ich glaube nämlich, dass das lange nicht das erste Mal war.“ „Ja.“ Ihr Blick war gegen die Wand gerichtet. Sie klang danach, als würde sie etwas unausgesprochen lassen. „Denkst du, er wird mich noch als Freund haben wollen?“ „Ich denke, er braucht jetzt erst einmal jemanden, der ihn tröstet und für ihn da ist.“ „Er sagte, ich hätte sein Leben zerstört.“ „Ich denke, das war nur eine Panikreaktion. Bestimmt wird er bald sehen, dass es ihm ohne seinen Vater besser geht.“ „Wird er bei uns wohnen?“ „Er hat bestimmt ein paar Verwandte, bei denen er bleiben wird.“ „Und wenn nicht?“ „Dann kommt er vielleicht in ein Heim, aber bevor das passiert, tue ich alles, damit er bei uns wohnen darf. Komm, ich fahre dich heim.“ „Wo wird Harry schlafen? Ich sehe niemanden, der zu ihm gehört.“ „Ich komme wieder und sehe nach ihm. Mach dir keine Sorgen. Wenn er nirgendwo sonst bleiben kann, dann schläft er bei uns.“
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ttheblueocean · 7 years
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Hallo
Vorweg möchte ich loswerden, dass dieser Text komplett improvisiert ist und ich absolut nicht weiß, was am Ende dabei raus kommt. Mein Name ist Daria. Und schon alleine das, war für mich vor einiger Zeit noch unfassbar schwer. Nicht, der Name an sich, oder mich vorzustellen (wobei das mir schon schwer fällt, aber dazu später); Sonder es war unglaublich schwer für mich, ich selbst zu sein. Damit klarzukommen, dass ich nun einmal ich bin. Ich versuche in diesem Schreiben so ehrlich zu sein, wie ich noch nie war. Also noch nie zu mir selber war. Und ich denke, dass es sich auch gut anfühlen wird, wenn Leute die Gründe zu bestimmten Handlungen verstehen. Ich bin zu fast hundert Prozent introvertiert, was mir in meinem bisherigen Leben so oft Steine in den Weg gelegt hat. Dazu habe ich letztens eine total interessante Seite gefunden, in der Introvertierte Menschen dargestellt wurden. Thematisiert wurde vor allem, dass introvertierte schon in der Schule Probleme haben. Angefangen mit Gruppenarbeiten. Gruppenarbeiten waren nie etwas, was ich gerne gemacht habe. Allerdings konnte ich schon ziemlich früh meine Worte in Texte umwandeln, weswegen mir dieser Text hier auch relativ leicht fällt. Nicht, dass ich jetzt schon weiß, was ich schreiben will, sondern eher, dass ich mir dessen bewusst bin, wie ich die einzelnen Dinge darstelle. Ich weiß noch, dass wir in der achten Klasse mal ein Buch geschrieben haben. Welches einige Seiten lang sein sollte und als Richtlinien nur ein paar Charaktere und eben den vorgegebenen Film hatte. Also ein Buch, angelehnt an einen Film, wobei man sich trotzdem kreativ total austoben konnte. Ohne Mist, ich habe es geliebt! Auch jetzt schreibe ich noch unfassbar gerne und bei meiner Momentanen Gehichte, bin ich bei über tausend Seiten. Angefangen habe ich das ganze vor bestimmt fünf Jahren. Verrückt, wenn ich mal dahin zurückdenke. Aber erstmal weiter mit mir und dem Thema, dass ich verdammt introvertiert bin. Ich finde es okay. Mittlerweile bin ich froh, introvertiert zu sein. Und versteht das nicht falsch, ich mag manche extrovertierte Menschen. Trotzdem wäre ich nicht gerne wie sie. Ich hatte eben diese extrovertierten Menschen auch bei mir in der Klasse und dazu muss ich sagen, dass sie mich auf psychischer Ebene schon extrem fertig gemacht haben. Wobei ich mich damals nie gewehrt habe. Wenn ich mit meinem jetzigen wissen und meinem jetzigen Standpunkt, meine Schulzeit nochmal erleben. Dann würde ich mich diesen Menschen gegenüber versadammt anders verhalten. Ich war in der Pubertät also nicht nur introvertiert und feige, sondern oben drauf noch total depressiv. Und ich weiß, dass fast jeder diese Phase in der Pubertät hat und das mehr oder weniger normal ist. Bei mir, war das damals nicht normal. Ich habe alleine so viele Freunde von mir unter so einen emotionalen Druck gestellt.. und ich weiß nicht, wer von euch das liest, aber es tut mir verdammt Leid. Das war jedenfalls irgendeine Depression mit Boderline Mist. Und Resultat daraus, so sieht mein linker Arm auch aus. Probs an die Leute, die es damals schon wussten und alles gute denen, die es jetzt hiermit erfahren. Das war mal so, jetzt geht es mir gut. Während viele andere also ihr erstes Mal hatten, mehr oder weniger schwanger waren, mit nicht einmal sechzehn ihre Zukunft geplant haben, saß ich zu Hause und habe mir regelmäßig den linken Arm aufgeschnitten. Leute, es war eine beschissene Zeit. Und leider würde ich lügen, wenn ich age, dass ich es bereue. Tue ich nicht. Es wirkt so surreal, das zu sagen. Aber in den Momenten hat es mir geholfen. Sonst wäre eben besagter Arm nicht so entstellt, wie er es ist. Angefangen hat das ganze mit dem ersten Typen, in den ich verliebt war. Er hatte eine Freundin, ich fand mich scheiße. Klischee. So, hin oder her, mir hat das ganze wehgetan und dann habe ich durch meinen viel zu depressiven Tumblr die Idee gehabt, mich selber zu verletzten. Grandiose Idee war das! Wenn nicht sogar, eine meiner besten. Ihr dürftet merken, dass ich mit dem Thema nur mit einer gewissen Ironie umgehen kann. Also nein, es ist nicht alles genau so gemeint, wie es hier steht. Es hat mir in dem Moment einfach geholfen. Und auch in so verdammt vielen Momentn danach. Ich saß teilweise total deprimiert in der Schule und wusste genau, dass ich mich abends verletze. Dann habe ich mich da mal mit meiner damaligen besten Freundin unterhalten. Nicht über mich, sondern über die Tochter von Michael Jackson, die sich zu der Zeit eben auch selber verletzt hat. Sie hat mich dann gefragt, was das an meinem Arm ist. Meine Antwort war, Katze. Wenn du das liest, dürftest du wissen, dass es nicht die Katze war. Die waren im Vergleich zu mir selber, sehr nett zu mir. Und wären wir in dem Moment alleine gewesen, hätte ich ihr das schon viel eher erzählt. Waren wir aber nicht. Ein wenige später, sollten wir dann ein Jahr lang über ein Thema schreiben. Jahresarbeit nannte sich das ganze. Und das ist eine der Sachen, die ich in meinen Leben bereue. Aber auf Anfang. Ich wollte mich ursprünglich mit dem Thema beschäftigen, warum unsere Generation so traurig ist. Bzw. mit psychischen Krankheiten generell. Lustiger Weise habe ich dann festgestellt, dass ich über mich selber schreiben würde. Und das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich krank bin. Ich habe diese Arbeit also nie geschrieben. Sondern mich anstelle dessen ständig mit meiner Vertrauenslehrerin in Verbindung gesetzt. Wir haben so gut wie jeden Tag geredet. Und mir wurde immer bewusster, dass ich Hilfe brauche. Allerdings wollte ich die nie. Meine Vertrauenslehrerin ist einer der einflussreichsten Menchen in meinem Leben. Oder eher, sie war es. Sie war diejenige, die mir empfohlen hat, mich vegan zu ernähren. Das war vor genau drei Jahren. Ich habe das damals eine Woche als Test gemacht. Ob es mir in dieser Zeit wirklich besser geht. Und mir ging es in der Woche deutlich besser. Und dann habe ich Käse vermisst. Nach dieser Woche, nach der ich mich also wieder tierunwürdig ernährt habe, bin ich fast gestorben. Und ich sag das nicht nur so. Ich meine wirklich, dass ich unfassbar kurz davor stand, mich umzubringen. Ich weiß bis heute nicht, wie ich mich selbst in dieser Zeit überlebt habe. Jedenfalls habe ich mich ein halbes Jahr nach dieser veganen Woche, wieder angefangen vegan zu ernähren. Und seit dem, geht es mir tatsächlich besser. Und ich würde so viel dafür geben, um meiner Vertrauenslehrerin für alles zu danken. Nur leider, ist es dafür zu spät und das ist ein Schmerz, den ich immer noch versuche zu verarbeiten. Sie hat mir mehr oder weniger das Leben gerettet. Oder eher, mich vor mir selber gerettet. Und es tut so verdammt weh, dass sie es nicht weiß. Vor meiner Zeit als Veganer, war ich beim Psychologen, fast in der Klapse, habe eine Überdosis Antidepressiva genommen, bin dadurch fast an der Sonne verbrannt und lebe jetzt nach all dem trotzdem. Es ist verrückt. Mein veganer Lebensstil, hat mich nicht vollends zu dem gemacht, was ich heute bin. Das wäre nicht möglich. Und jetzt kommt die Stelle, die weird ist. Ich habe vor ein paar Jahren diesen Blog angefangen. Und im Grunde war alles, was bis dato gebloggt hatte depressiv ohne Ende. Ich habe mich selber teilweise damit so runtergezogen. Dabei war ich immer der Meinung, dass mir das hilft. Hat es aber irgendwie nie. Wahrscheinlich ging es darum, dass es Leute gibt, denen es so geht wie mir. Immerhin muss ja irgendwer die Posts auch erstellt haben. Damit habe ich mich dann verstanden gefühlt, was mir im Nachhinein betrachtet kein bisschen geholfen hat. Vielleicht in der Situation, aber ich habe mich eher so gefühlt, als wäre es okay, depressiv zu sein. Als würde man die Krankheit verharmlosen. Es hat mich so getriggert, wenn ich Bilder von Verletzungen, insbesondere von selbst zugefügten Verletzungen gesehen habe. Ich fand das schön. Was ich mit meinem heutigen Standpunkt schrecklich finde. Ich meine, hallo? Ich habe selber die Tatsache verharmlost, dass ich mich, meinen eigenen Körper verstümmel, weil ich es schön fand? Klar, war das nicht der einzige Grund. Der Hauptgrund war wahrscheinlich, dass ich verletzt war, dass ich der Annahme war, ich würde es verdienen. Ich hatte sechs Jahre lang Depressionen und ich bin wohl immer noch nicht in der Lage zu hundert Prozent zu unterschreiben, dass sie weg sind. Aber ich hoffe es. Ich habe das so lange als Ausrede benutzt, Dinge nicht zu tun. Habe in der Schule Dinge nicht gemacht, weil ich "krank" war (wie oben erwähnt). Und das war ich, keine Frage. Trotzdem zählt das zu eines von den Dingen, die ich falsch gemacht habe. Damals war mir das egal. Heute stehe ich dazu, dass ich dadurch, dass ich eben diese Dinge nicht gemacht habe und die Schule mit achtzehn abgebrochen habe, einen Fehler gemacht habe. Ich würde es wahrscheinlich anders machen. Aber ich steh dazu, dass es verdammt beschissen war. Trotzdem komme ich damit total klar. Ich stehe trotzdem hinter dieser Entscheidung, auch wenn sie wahrscheinlich falsch war. Ich war damals auch bei verschiedensten Therapeuten. Aber durch meine "ich will mir überhaupt gar nicht helfen lassen" Einstellung, hat auch das nichts gebracht. Auch das war ein Fehler, den ich aber nicht bereue. Weil ich selber damit fertig geworden bin. Ich habe meinen eigenen Weg gefunden, über mein depressives ich hinweg zu kommen. Und gerade in dem Moment in dem ich das hier schreibe, geht es mir verdammt gut. Ich gehe die Dinge ganz anders an, als früher. Und ich bin so verdammt glücklich darüber so zu sein, wie ich jetzt bin. Der Ausschlaggebende Punkt ist; und es ist für mich immer noch so surreal, dass so zu sagen, dass ich mich selber gefunden habe. Ich habe mich in den letzten Wochen verdammt viel mit der Umwelt und den Menschen auseinander gesetzt und festgestellt, dass das Leben im Grunde verdammt geil ist. Komplett zu beschreiben, warum ich jetzt so denke, wäre dreimal so viel, wie der bisherige Text. Aber ich will das Thema trotzdem wenigstens anschneiden. Ich bin seit einiger Zeit total fasziniert von Taddl und Ardy. Das mag vielleicht jetzt einigen ein Begriff sein, einigen aber auch nicht. Was nicht schlimm ist, weil es nur für mich diese Bedeutung hat, die sie eben hat. Jedenfalls habe ich sie damals irgendwann wieder aus den Augen verloren, zur gleiche Zeit, wie sie mit YouTube aufgehört haben. Also so um den Dreh auf jeden Fall. Somit waren sie von meiner persönlichen Bildfläche erstmal verschwunden. Soweit, so gut. Mit der Musik habe ich mich irgendwie nicht wirklich beschäftigt, was wenn ich so drüber nachdenke echt hart klingt, weil sie mich jetzt eben doch total beeinflusst und das echt einfach weird ist. Irgendwann letztes Jahr, habe ich mir die Musik von "Dat Adam" dann eben doch angehört und beim erstmaligen hören, hat das noch nicht sonderlich viel bewirkt. Dann habe ich es nur noch gehört, nur noch! Ich habe angefangen, intensiv auf die Texte zu achten und war total fasziniert. Gut, was heißt war. Ich bin noch immer total fasziniert. Aber nicht nur von der Musik, sondern einfach von der Weltansicht, die Ardy und Taddl vermitteln. Einfach von allem. Mich inspiriert das alles so krass in meinem tun. Ich frage mich viel mehr, beschäftige mich intensiver mit Geschehnissen und laufe nachts heulend durch den Wald, weil ich so fasziniert vom Schnee bin. Ich bin dadurch, dass ich mich intensiv mit der Welt und mir selber auseinander gesetzt habe, so ein anderer Mensch geworden. Wo wir jetzt auch schon bei Luna wären. Und eigentlich wollte ich das Thema gar nicht mit einbringen, aber ich habe beschlossen komplett ehrlich damit umzugehen. Jedenfalls habe ich mich dann auch mit Luna intensiver befasst. Auch wenn ich das vorher im Grunde gar nicht gemacht habe. Aber ich habe angefangen, ihre Videos zu gucken und auch zu verstehen. Weil wenn man versucht zu verstehen, worum es da geht, wirkt das ganze viel intensiver. Jedenfalls war und ist das bei mir so. Ich gucke mir ihre Videos mittlerweile echt gerne an. Wenn nicht sogar am allerliebsten. Und das bringt mich auf psychischer Ebene alles so viel weiter. Auch wenn es bescheuert klingen mag und ich absolut nicht wie ein Fan wirken will, weil ich kein Fan bin, sondern einfach jemand, der sich dem ganzen angeschlossen hat. Ich achte viel intensiver auf alles, was ich mache. Was für mich selber aber am surrealsten ist, dass es mich nicht mehr beeinflusst, was fremde Leute auf der Straße von mir denken. Ich ziehe Klamotten nicht mehr so an, wie sie vielleicht am besten in die Gesellschaft passen, sondern so wie ich Bock dazu habe. Außerdem habe ich diese Woche auch den kompletten Modeketten abgeschworen. Second Hand ist real, Leute! Wahrscheinlich ergibt der letzte Teil Null Sinn, wenn man es als Außenstehender betrachtet. Aber für mich macht das Sinn, weil diese drei Personen, mir wirklich im wahrsten Sinne des Wortes die Augen geöffnet haben und es auf einmal so ist, als würde ich die Welt klarer sehen und auch viel intensiver wahrnehmen, das ist gruselig! Ich beschäftige mich mit allem ganz anders und sehe die Dinge komplett anders, als vor einem Jahr noch. Ich habe dazu schon auf Instagram einen Text gepostet, der die Message beinhaltet, dass man sein Leben viel mehr genießen sollte. Dass man in den Momenten leben sollte. Und wenn ihr jetzt das Bedürfnis habt nach draußen zu gehen und euch die Sterne anzugucken, dann mach das! Weil man genau in den Momenten lebt. Es ist so wichtig, dass man das Leben schätzt. Und auch wenn ich selber das erst jetzt verstanden habe, bin ich doch froh, dass es so ist und dass ich eben Luna, Ardy und Taddl als Inspiration hatte und auch immer noch habe. Und es ist so schön, wenn es einem gut geht, wenn es mir gut geht und ich immer weiß, wie ich diese positiven vibes wieder herstellen kann. Also werden sie wohl erstmal nicht mehr verschwinden und auch auf meinem Tumblr vertreten sein. Mittlerweile stellen sich bei mir jegliche noch so kleinen Härchen auf, wenn mich irgendwer mit der Bezeichnung "Fan" betitelt oder mich damit in Verbindung bringt. Weil für mich die Menschen, als dessen "Fan" ich betitelt werden könnte, mehr sind als welche, dessen Musik ich einfach höre, denen ich auf Twitter folge oder dessen Videos ich gucke. Das ist für mich einfach so viel mehr als das. Sie haben mich einfach auf so vielen Ebenen bereichert. Mir einfach geholfen und jetzt bin ich fast komplett so, wie ich mich zu 100% aktzeptiere. Vor kurzem hatte ich gefühlstechnisch so ein großes hin und her. Es sind Dinge passiert, die ich erstmal unangenehm fand, die aber bei genauer Betrachtung vollkommen okay sind. Ebenso sind mir Dinge passiert, für die ich verdammt Dankbar bin. Wenn ich jetzt ganz weit ausholen würde, dann würde ich erzählen, dass ich selber als kleiner Teenie ein furchtbares Fangirl war, was mir aber mittlerweile irgendwo echt unangenehm ist. Aber ich fürchte, dass fast jeder in seinem Leben diese Phase hat, oder hatte. Es ist irgendwie echt schwierig, das genau auf den Punkt zu bringen, was ich gerade fühle. Aber ich bin dankbar, für meine persönliche Entwicklung. Und vielleicht wird das hier keiner wirklich so intensiv lesen, wie ich es gerade fühle, aber ich habe das Bedüfnis, das gerade loszuwerden. In meinem Kopf ist so viel und ich frage mich, wie ich das alles aufschreiben will, ohne etwas Wesentliches zu vergessen. Ich habe unter anderem gemerkt, dass mir viele Menschen einfach nichts bringen. Und es ist irgendwie hart, dass sie zu sagen. Aber ich will mich einfach nicht mit Leuten umgeben, die mich negativ beeinflussen. Sei es ihr Lifestyle, einfach ihre Art zu denken, oder auch wie sie sich geben. Ob jemand auf mich positiv oder negativ wirkt, bzw. eben einen positiven oder negativen Einfluss hat. Vorher konnte ich das nicht, aber jetzt weiß ich einfach wer mir gut tut und wer eben nicht. Und das ist angenehm. Auch wenn es irgendwie egoistisch wirkt. Ich habe mich viel mit den Menschen befasst, die einen riesengroßen Teil meines Lebens ausmachen. Auch wenn es sich bei diesen Menschen nicht um welche handelt, die ich in meinem persönlichen Umfeld habe. Das macht sie ja nicht weniger real. Ich beschäftige mich mit vielen Sachen einfach intensiver. Einer dieser Menschen, ich nenne bewusst keine Namen, hat mich durch ein Gespräch letztendlich vollends von dem überzeugt, was mir schon was länger im Kopf herum gespukt ist. Und ich bin im Grunde stolz auf das, was ich dadurch für mich selber erreicht habe. Vor knapp einem Jahr, habe ich vor mich hin gelebt. Habe Dinge einfach nicht so wahrgenommen, wie sie wahrgenommen werden wollen. Und jetzt fühle ich einfach alles intensiver. Was das Leben nicht zwingend angenehmer macht. Es ist teilweise furchtbar, wenn man alles intensiver fühlt, als die meisten anderen. Aber es ist wiederum schön, wenn es Menschen gibt, die fast genau so fühlen, wie ich. Ich weiche vom Thema ab, aber jetzt stellt sich mir z.B. gerade die Frage, ob ich ewig so empfinden werde. Was hauptsächlich gerade daraus entstanden ist, dass ich mein nächstes Tattoo plane, was nochmal persönlicher ist, als die zwei, die ich mir zu dem Thema schon habe stechen lassen. Es kann sein, dass ich nicht ewig so fühle. Aber für mich ist gerade vor allem wichtig, dass ich mittlerweile so fühlen kann. Und die Tattos sind einfach ein Reminder daran, weswegen ich letztendlich so bin, wie ich jetzt bin. Ich denke, dass ich das hier jetzt mal abschließe. Wobei ich im Grunde echt Lust hätte, auf alles ein bisschen intensiver einzugehen. Aber im Grunde reicht es, wenn man sich selber mit allem intensiver beschäftigt. Bin einfach nur verdammt glücklich und dankbar für die Entwicklung, dich ich in den letzen drei Monaten gemacht habe. ist. So viel ist dieser Text hier wohl nicht und es fehlen so viele Dinge, auf die ich noch eingehen will! Vorerst sollte das mich aber ganz gut beschreiben.
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sandigertopf-blog · 7 years
Text
Innerer Frieden ist harte Arbeit
Tumblr media
Wenn man mehrere Monate durch Asien reist, kommt man nicht drumherum hinundwieder mit Meditation in Kontakt zukommen. Sei es durch die buddhistischen und hinduistischen Einheimischen oder durch andere Backpacker, meistens frisch aus Indien kommend, die einem begeistert von ihrem, in Yoga- und Meditationskursen erworbenen, inneren Frieden und Glück berichten.
Als uns dann ein Freund in Indonesien von einer buddhistischen Meditationstechnik erzählt, die noch richtig authentisch sein soll und die auch nichts kostet, beschließen wir mal unser Glück zu versuchen. Anscheinend muss man das ja wohl mal gemacht haben. “Wenn schon, dann aber richtig”, denken wir uns. Also buchen wir gleich einen 10 Tageskurs in Myanmar, dem Ursprungsland besagter Meditationstechnik. Was kann schon dabei schief gehen? Schlimmstenfalls haben wir am Ende 10 Tage Essen und Unterkunft umsonst bekommen.
Drei Monate später sitzen wir dann in dem Vipassana Center in Yangon, Myanmar, lesen uns die Kursregeln durch und wundern uns, worauf wir uns hier nur eingelassen haben...
“Alle Teilnehmer an einem Vipassana-Kurs müssen für die Dauer des Kurses die folgenden Regeln gewissenhaft beachten:
kein lebendes Wesen zu töten (also auch kein Fleisch zu essen);
nicht zu stehlen;
sich jeglicher sexueller Aktivitäten zu enthalten;
nicht zu lügen;
keine Rauschmittel irgendwelcher Art (einschl. Tabak und Alkohol) zu sich zu nehmen.
keine Nahrung nach 12 Uhr mittags zu sich zu nehmen;
auf sinnliche Vergnügungen und Körperschmückungen zu verzichten;
nicht in übertrieben weichen oder luxuriösen Betten zu schlafen.”
Kann man ja alles mal für eine Weile aushalten... Aber dann ist da auch noch die Regel der “Edelen Stille”. Das heißt 10 Tage nicht sprechen und auch sonst keine Kommunikation durch Gesten oder Augenkontakt. 
Zusammenfassend werden wir also 10 Tage lang, 12 Stunden pro Tag, schweigend und mit geschlossenen Augen auf einem Kissen sitzen. Da soll einer sagen, wir wüssten nicht, wie man sich amüsiert.
Tag 0:
Nachdem die Anmeldung in Yangon abgeschlossen ist, werden wir und die ca. 100 anderen Kursteilnehmer, die Hälfte davon Burmesen in traditionellen Longis, die andere Hälfte  Backpacker in typischen Schlabberhosen, in das 45 Minuten entfernte Bago zu unserem Meditationscenter kutschiert.
Der erste Eindruck ist gut. Das Center liegt in einer ruhigen Gegend außerhalb der Stadt und ist von einem schön angelegten Garten umgeben, der uns am Anfang noch ziemlich groß vorkommt. 
Auch die Zimmer sind besser als in vielen Unterkünften, in denen wir dafür Geld zahlen mussten. Schlichte, aber saubere Einzelzimmer mit eigenem Bad (sogar mit westlicher Toilette!) und selbst ein Netz bekommt man, um Moskitos und Spinnen nachts fern zu halten. Nur die Matratze ist, aufgrund von Regel 8, hauchdünn und verspricht nicht wirklich einen gemütlichen Schlaf.
Vor dem Beginn wird uns noch etwas Zeit gegeben, die Menschen etwas kennenzulernen, neben denen wir bald Stunden lang schweigend meditieren müssen. Einige sind, wie wir, blutige Anfänger, aber die meisten haben alle schon einmal meditiert und einer der Teilnehmer ist ein Mönch, der den Kurs schon über 30 Mal gemacht hat!  Auch sehe ich zum letzten Mal Linda aus der Nähe, da Männer und Frauen während der gesamten 10 Tage streng getrennt werden.
Dann ertönt der Gong und die Einführung beginnt. Der Lehrer (oder viel mehr die Stimme des Lehrers auf Tonband - der Mann selbst ist schon in den 90er Jahren gestorben) erzählt uns etwas über die Technik und ihrern Ursprung. Sie wurde zwar von Buddah entwickelt, hat aber nichts mit Religion zu tun. Absolut jeder kann sie ausüben und laut des Lehrers ist sie der einzig echte Weg zur Glückseligkeit. “Sehr gut”, denke ich “dann bin ich ja im richtigen Kurs.”
Der Gong erönt erneut und unsere erste halbstündige Sitzung beginnt. Unser toter Tonbandlehrer gibt uns Anweisungen. Wir sollen atmen. Atmen und unsere gesamte Konzentration auf diesen Atem richten. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. An nichts anderes denken. Nicht ans Abendessen, nicht an zukünftige Reisepläne, nicht an Zuhause. Nur auf das Gefühl des Atems an den Eingängen der Nasenlöcher. Das Ganze wäre ja gar nicht so schwer, wenn meine Nase nicht hoffnungslos verstopft wäre. So sitze ich hier also, versuche verzweifelt ein wenig spürbare Luft durch meine Nasenlöcher zu pressen und merke langsam wie mir durch den Sauerstoffmangel etwas schwummrig im Kopf wird. Dabei denke ich kaum an meinen Atem, sondern hauptsächlich an das Ende der Sitzung. Das fängt ja schon mal gut an ...
Tag 1:
4 Uhr morgens. Ich werde von dem Gong aus meinem Schlaf gerissen, ziehe mich an und torkele schlaftrunken in die Meditationshalle. Wenigstens meine Nase ist frei, also kanns jetzt ja richtig losgehen.
In den ersten 2,5 Stunden vor dem Frühstück schaffe ich es tatsächlich nicht einzuschlafen, aber so richtig konzentrieren kann ich mich auch nicht.
Für die Frühstückspause stehen folgende Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Schlafen, Spazieren und Sitzen. Handy und Bücher mussten gestern abgegeben werden. Dass man einige seiner Mitmeditierer am Anfang kennenlernen konnte, macht es noch seltsamer im Garten mit gesenktem Blick an ihnen vorbeizulaufen.
Einatmen. Ausatmen. Einatmen. “Was es heute wohl zum Mittagessen geben wird? Mist! Denk an deinen Atem” Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. “Hätte ich damals lieber Französisch statt Latein wählen sollen? Verdammt!” Einatmen. Ausatmen. Einatmen. “ Wenn ich später mal ein Haustieralpaka haben sollte, welchen Namen würde es haben? Und kann man Alpakas alleine halten oder wird es dann einsam? Was die wohl essen?” Einatmen. Ausatmen....
So in etwa geht es weiter bis zur Mittagspause. Das Essen ist unglaublich gut, wenn man bedenkt, dass man nichts dafür zahlt. Reis mit verschiedenen Currys, Gemüse, Obst und eine Art Quark zum Nachtisch. Ich denke daran, dass das meine letzte Mahlzeit heute sein wird (Regel 6) und schlage richtig zu. Ein Fehler, wie ich nacher feststellen muss. Mit vollgestoptem Bauch meditiert es sich gar nicht gut...
Der Nachmittag verläuft recht ereignislos, meine Konzentration nur von meinen Gedanken, den Schmerzen in meinen Beinen und den Rülpsern der Burmesen (wir hatten schon die Erfahrung gemacht, dass dabei die Hemmschwelle in den meisten asiatischen Kulturen nicht so hoch liegt) unterbrochen.
Um 9:30 abends ist der erste Tag schließlich geschafft. Ich falle erschöpft auf mein Holzbrett von Bett und schlafe sofort ein.
Tag 2:
Heute fällt es mir ungeheuer schwer mich zu konzentrieren. Während am Anfang noch alles neu war und ich guter Dinge war, denke ich jetzt an alles andere als meine Nasenlöcher. Besonders morgens, beim 45 Minuten langen Chanting (ein rythmischer Sprechgesang in der antiken Sprache Indiens, der sich für 5 Minuten zwar mal ganz schön anhört, auf Dauer aber ganz schön auf die Nerven gehen kann) konnte ich dem starken Drang, aufzuspringen und aus der Halle zu stürmen, kaum wiederstehen.
Einmal täglich darf man die Edele Stille brechen um den beiden Lehrern (d.h. den beiden Assistenzlehrern) Fragen zur Technik zu stellen. Der eigentliche Lehrer ist ja tot. Das gestaltet sich nur etwas schwierig, da der Lehrer der Männer kaum ein Wort Englisch spricht und einer der burmesischen Schüler dolmetschen muss. Die restliche Zeit sitzen die Lehrer vor uns in der Halle und meditieren mit uns.
Jeden Abend hören wir 1,5 Stunden den aufgenommenen Reden unseres Lehrers zu, in denen er über die Technik und über das Leben an sich predigt. Heute erzählt er uns, dass man Inneren Frieden und Erleuchtung nur finden kann, wenn man unter anderem keine Lebewesen tötet und kein Fleisch isst. Ich bin also schon mal unten durch... 
Aber der Tag war nicht ganz schrecklich. Immerhin habe ich einen entscheidenen Überlebenstrick gelernt. Nämlich die Banane, die man mittags bekommt aufzuheben und erst Abends zu essen.
Tag 3:
Tag Nummer drei läuft bei weitem besser. Langsam gewöhne ich mich ans Herumsitzen und Atmen und merke, wie ich zusehens konzentrierter werde und mein Verstand schärfer wird.
Inzwischen denke ich, dass das Schweigen einer der einfachsten Hürden ist, die man hier nehmen muss. Um ehrlich zu sein, ist es eigentlich mal ganz schön, nicht mit Menschen reden zu müssen, nachdem man sonst beim Reisen täglich neue Leute kennenlernt.
Ich habe inzwischen auch zwei Mitbewohner bekommen. Ein Gekko namens Stummelschwanz und ein Käfer, den ich Jebediah getauft habe... Aber gut, dass ich nicht verrückt werde.
Abends wird uns eröffnet, dass die letzten drei Tage nur Vorbereitung waren und uns morgen erst die richtige Technik gelehrt wird. Ich bin also mal gespannt.
Tag 4:
Jetzt geht es richtig los. Kein sinnloses Geatme mehr (außer zum Zweck der Sauerstoffzufuhr natürlich)! Ich sitze schläfrig um 4:30 in der Meditationshalle und höre den neuen Anweisungen auf Tonband zu. Von nun an geht es um Körperwahrnehmungen. Wir sollen unseren jetzt geschärften Verstand dazu nutzen, jeden noch so kleinen Teil unseres Körpers auf Wahrnehmungen zu überprü. Kälte, Wärme, Druck, Kitzeln, Prickeln, ... Egal was. Der Trick dabei ist, auf keine dieser Wahrnehmungen zu reagieren. Weder mit positiven, noch mit negativen Gefühlen. So trainiert man sein Unterbewusstsein langsam darauf, auch im Leben auf alle Ereignisse objektiv zu reagieren und sich von schlechten Dingen nicht mehr beeinflussen zu lassen.
Das gefällt mir! Anfangs hatte ich mit verschwommenen Anweisungen gerechnet und damit, dass man nur rumsitzt und über sein Leben nachgrübelt. Aber das sind ganz klare Regel, die es zu befolgen gilt.
Die ersten Stunden laufen auch richtig gut und ich bin so konzentriert, wie noch nie in meinem Leben. Nur am Nachmittag, als ich gerade dabei war ein Prickeln in meinem linken kleinen Finger zu untersuchen, wurde ich von einem misstönenden Schrei aus meinen Gedanken gerissen. Draußen hatten zwei Katzen angefangen sich anzumiauen... drei Stunden später überlege ich ernsthaft mir irgendetwas schweres zu greifen und Regel Nummer 1 aufs Krasseste zu missachten.
Ich bemerke auch, dass der Mönch verschwunden ist. Vielleicht tuen einem nach 30 Kursen doch zu sehr die Beine weh und man hat einfach keine Lust mehr. Meine Knie fühlen sich am Abend jedenfalls an wie aus Holz und meine Beine wie Pudding.
Tag 5:
Ich sitze seit vier Tagen für 12 Stunden täglich in dieser Halle und bemerke erst jetzt, dass sich die ganze Zeit eine große Uhr hinter mir befand. Ich wünschte, ich hätte es nicht bemerkt. Jetzt gesellt sich zu den ablenkenden Faktoren, wie Katzenmusik und Beinschmerzen, auch noch der Drang mich umzudrehen und nach der Zeit zu schauen.
Gegen Mittag fällt die Klimaanlage zum ersten Mal aus, was bei einer Außentemperatur von 38 Grad kein Spaß ist. Aber mit den ganzen Schweißperlen, die mir den Körper runterlaufen, ist es wenigstens einfach Wahrnehmungen zu spüren.
Inzwischen werde ich von den abendlichen Predigten richtig mitgerissen. Für jemanden, der schon in den 90ern gestorben ist und dessen Stimme wir nur auf Tonband hören, ist der Typ ziemlich charismatisch. Nach den heutigen 1,5 Stunden gehe ich mit einem Hochgefühl zu Bett. Ich fühle mich völlig überzeugt von der Technik und denke den tatsächlich richtigen Weg zu wahrem Glück gefunden zu haben.
Tag 6:
Nach einer Nacht Schlaf und einigen nicht so erfolgreichen Stunden der Meditation, sehe ich das Ganze wieder nüchterner. Und doch fühlt es sich immer mehr danach an, als wäre ich auf dem richtigen Weg.
Neue Regel: Ab jetzt finden “Hours of strong determination” statt. In dieser Stunde ist es untersagt, sich zu bewegen oder die Augen zu öffnen. Ich halte ca. 40 Minuten durch, bevor ich es nicht mehr aushalte und ich meinen Rücken das erste Mal strecken muss. Nach Ablauf der Stunde bekomme ich ein Knochenknackkonzert zu hören, als alle sich schwerfällig von ihren Kissen erheben und nach draußen wanken... das muss ich ab jetzt dreimal täglich ertragen.
Ich habe eine neue Beschäftigung gefunden! Klamotten waschen. (von Hand versteht sich). Das ist die beste Mittagspause seit langem, denn der Garten, der mir am Anfang noch so groß vorkam, kann mir inzwischen auch nichts Neues mehr bieten.
Gegen Abend bemerke ich, dass ein Lehrerwechsel stattgefunden hat. Vielleicht hatte unser alter Lehrer auch die Schnauze voll und ist zusammen mit dem Mönch durchgebrannt?
Tag 7:
Jebediah ist verschwunden! Ich habe Stummelschwanz in Verdacht, aber für ein Verhör ist keine Zeit, da schon wieder der Gong ertönt und zur Morgensitzung ruft.
Uns wird immer wieder nahe gelegt, unsere Empfindungen komplett objektiv zu betrachten. Selbst den Schmerz in den Beinen, nachdem ich eine Stunde lang regungslos im Schneidersitz saß. Man solle nicht auf den Schmerz reagieren, bis man irgendwann anfängt ihn zu genießen. Hat fast schon was von Sadomaso finde ich...
Heute dürfen wir das erste Mal in unseren Meditationszellen sitzen. Und wenn sie Zellen sagen, meinen sie es auch... die unbeleuchtete zwei mal zwei Meter große Betonzelle ist definitiv nichts für Klaustrophobiker. Es ist absolut still. Nur vom Mauerwerk gedämpfte Huster sind manchmal aus den Nachbarzellen zu vernehmen und ich erwarte fast ein Schloss klicken zu hören, als die Tür hinter mir geschlossen wird. Es fehlen nur noch die weit entfernten Schreie von Gefolterten um das Kerkerfeeling perfekt zu machen.
Ich sitze gerade in der letzten “hour of determination” des Tages und versuche die unmöglich scheinende Aufgabe das schmerzhafte Pochen in meinen Beinen ohne Reaktion zu betrachten, als ich jemanden die Halle verlassen höre. Wenig später weint draußen ein Mädchen gefolgt von einem Stimmengewirr, aus dem ganz klar die Worte “no more meditation” herauszuhören sind.
Am nächsten Morgen fehlen zwei Kissen in der Halle...
Tag 8 und 9:
Während der letzten Tage wird uns nahe gelegt, besonders hart zu arbeiten. Nun sollen wir nicht nur während der Meditationszeiten unsere Körperwahrnehmungen im Auge behalten, sondern auch in den Pausen. Gleichzeitig sei nun der richtige Zeitpunkt zwischen den Sitzungen alle Probleme und Sorgen, die man im Moment hat, hochkommen zu lassen. Der Lehrer bezeichnet diese letzten Tage als eine offene Operation am Geist.
Und so fühlt es sich auch an. Von 4:00 Uhr morgens bis 9:30 abends jede Minute vollste Konzentration. Kein Moment der Entspannung. Ständig im Gefängnis des eigenen Geistes. 
Hochs und Tiefs wechseln sich während dieser Zeit ständig ab. Mal bin ich unglaublich konzentriert und bemerke gar nicht, wie die Zeit vergeht und mal halte ich es kaum noch aus in dieser Halle zu sitzen. Inzwischen meditiere ich lieber in der Stille und Kühle meiner Zelle, als in der großen Meditationshalle.
Wieder halten einige dem Druck nicht stand. Am Morgen des neunten Tages sind wieder zwei Teilnehmer verschwunden.
Tag 10:
Der letzte Tag! Es ist so gut, wie geschafft. Zwar wird heute noch meditiert, aber nicht mehr so intensiv wie in den vergangenen Tagen. Außerdem wird heute die Edele Stille aufgehoben.
Ich sitze in der Meditationshalle. Es sind die letzten Minuten vor der Mittagspause und ich kann mich nicht konzentrieren. Ich muss die ganze Zeit daran denken, was nach dem Gong passieren wird, wenn das Schweigen endlich ein Ende hat. Wie sind diese Menschen, neben denen ich die letzten 9,5 Tage saß? Mit denen ich zusammengewohnt habe, an denen ich im Garten so oft lautlos vorbeigelaufen bin, neben denen ich jeden Tag ohne zu reden mein Frühstück und Mittagessen eingenommen habe. Und wie haben sie den Kurs erfahren? Erging es ihnen ähnlich wie mir? Und vor allem: Wie geht es Linda, die ich seit 10 Tagen nur von der Ferne gesehen habe?
Schließlich ist es so weit. Der Gong ertönt. Alle strömen nach draußen und schauen sich einige Sekunden ratlos an. Keiner kann so richtig fassen, dass der Bann jetzt aufgehoben ist.
Und dann geht es los. Aus allen sprudelt es nur so heraus. Keiner kümmert sich darum, dass wir ja eigentlich alle Fremde sind. Jeder redet mit jedem und jeder hat so viel zu erzählen. Alle haben die Zeit hier irgendwie anders erlebt. Wir reden und reden und bei der Meditation am Nachmittag ist meine Konzentration so ziemlich dahin.
Tag 11:
Ein letztes Mal früh aufstehen. Eine letzte Rede von unserem Tonbandlehrer, den ich inzwischen richtig lieb gewonnen. Und dann ist der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Ich packe, putze mein Zimmer und wandere ein letztes Mal durch den Garten, den ich in den letzten 10 Tagen so oft durchquert habe.
Ich verlasse das Dhamma Nidhi Meditation Centre mit gemischten Gefühlen. Ich kam praktisch mit keinerlei Erwartungen und eher skeptischer Einstellung und hätte nie erwartet, dass es so eine prägende Erfahrung werden würde. Wahrscheinlich die intensivste Erfahrung der gesamten Reise.
Menschen, die uns von diesem Kurs erzählt haben, sagten, er würde unser Leben verändern. Ob sich mein Leben dadurch jetzt tatsächlich geändert hat, kann ich noch nicht sagen. Und genausowenig kann ich sagen, ob die Technik tatsächlich zu Glück und innerem Frieden führt. Erleuchtung habe ich jedenfalls noch nicht gefunden. 
Aber es fühlt sich definitiv an, als wäre es der richtige Weg. Der Kurs hat etwas in Bewegung gebracht und ich versuche auf jeden Fall auch in Zukunft weiter zu meditieren.
Ob es jetzt hilft oder nicht, dieser 10 Tagekurs ist etwas, was ich jedem empfehlen würde auszuprobieren. Ihr verschwendet nicht eure Zeit und es gibt auch Zentren in Deutschland.
Mehr Information gibt es auf www.dhamma.org, falls irgendjemand sich dafür interessiert.
Also mit den Worten unseres toten Tonbandlehrers Goenka:
“May all of you enjoy real peace,
real harmonie,
real happiness.”
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iq85 · 8 years
Text
Warum Krieg eine tolle Sache ist
Unabhängigkeit ist eine tolle Sache, die man erst dann zu schätzen weiß, wenn man hierfür den Preis der Armut entrichtet und sich weiterhin denkt, dass der Preis den Gewinn allemal wert ist. Ein Vorteil davon ist nämlich, dass man keine Rücksicht auf seine Worte nehmen muss, da kein Chef einen deswegen entlassen und kein Kunde einem Aufträge entziehen kann. Denn wer nichts zu verlieren hat, kann alles gewinnen, wer nichts sein muss, kann alles werden.
Europa steht vor einem Krieg, der - rein von meinem Gefühl her gesprochen - langsam unausweichlich wird. Denn Menschen ob klein oder groß, politisieren immerzu, machen sich verrückt in Bezug auf Dinge, von denen sie nichts verstehen und nicht einmal ansatzweise begreifen, wie ähnlich einander Gesellschaften sind. Putin ist ein Diktator, Trump soll ein Verrückter sein, die AfD ist schlecht und Linke verkaufen ihr politisches Erbe, nur um ein bisschen Macht zu kriegen.
Medien wiederum stellen einzig Regierungspropaganda dar, weil jeder Mensch an der Spitze ja immerzu verschlagen und böse ist. Darüber hinaus sprechen die Seiten nicht mehr miteinander, stattdessen wird einander karikiert, sich über andere lustig gemacht und nach Möglichkeit nur noch niedergeschrien, wobei beiderseits die schwächsten Argumente der feindlichen Seite mit den stärksten Argumenten der eigenen Seite verglichen werden. What the fuck!
Ich würde mich nicht als politisch ernüchtert bezeichnen, denn hierfür müsste ich davon ausgehen, dass Politik, ja das menschliche Leben überhaupt, jemals anders gewesen ist. Aber ich beschäftige mich seit Jahren fast ausschließlich mit gesellschaftlichem Leben und menschlicher Politik und kann daher nur sagen, dass alle Versuche, die Welt irgendwie besser zu machen, seit Anbeginn der Menschheit schon immer gescheitert sind. Natürlich haben sich die Rahmenumstände gebessert, denn Menschen haben heutzutage in der Regel genug zu essen und sterben nicht mehr wie Fliegen an Krankheiten im Kleinkindalter. Wir haben Radio, Fernsehen, Internet, warme Heizung, warmes Wasser, Cerankochfelder, alles Dinge, die man gar nicht hoch genug wertschätzen kann – und genau an dieser Stelle fängt das ganze Problem des modernen Menschen an: Es geht ihm gut, doch er wertschätzt es nicht, und wenn, dann immer nur in der Form, dass er Angst hat, dass er es wieder verlieren könnte. So aber genießt man die Sache nicht. Stattdessen stelle ich rundum Unzufriedenheit fest, wenn ich durch verschiedenste Städte durch die Straßen gehe, und Menschen anscheinend nicht fähig sind, geraden Rückens zu laufen und mir in meine pickelfreie Fresse zu sehen. Lieber blicken sie kurz auf und huschen gleich weiter, glotzen Dich oftmals recht blöd an, wenn Du diesen Fremden ein „Grüß Gott!“ mit auf den Weg gibst. Stattdessen führen die Menschen im Netz der Anonymen dermaßen aggressiv Krieg gegeneinander, dass sogar die Neue Züricher Zeitung ihre offene Kommentarfunktion einstellen muss. What the fuck! 
Angst, Furcht, Unzufriedenheit, dazu noch der immerwährende Gedanke, dass es jemand oder etwas da oben gibt, was ihnen böses will.
Unser Land lebt anscheinend schon viel zu lange im Frieden und es bedarf mal wieder eines anständigen Krieges, der die Menschen auf den Boden der Tatsache herunterholt, dass es ihnen scheiße gut geht. Vor dem Ersten Weltkrieg sah die Situation der Bürger laut Angaben Winston Churchills ganz ähnlich wie heute aus: Den Menschen ging es gut, den Menschen ging es mit jedem Tag besser, Europa war vernetzt und niemand glaubte daran, dass es unter diesen Umständen jemals wieder einen Flächenbrand im Sinne eines europäischen Krieges geben würde, obwohl der Ton untereinander von Tag zu Tag schriller, wilder und stiller wurde, bis man zuletzt nur noch die Waffen sprechen ließ.
Hermann Göring sagte, dass kein Bürger eines Staates Krieg will, weil er im besten Fall mit heilen Knochen nach Hause kommen kann. Ich bin da anderer Meinung: Krieg bringt das Beste und Schlechteste im Menschen gleichzeitig hervor, es stellt ein reinigendes Gewitter und ein Zurückfinden zur Besinnung der kriegführenden Gesellschaft dar. Man erlernt auf harte Tour, dass das wirklich lebenswerte das eigene Glück im Kleinen ist, man begreift auf direkteste Weise, warum jeder Tag Leben ein einzigartiges Geschenk ist, den man nicht sinnlos damit vergeuden sollte, dass man Furcht und Angst vor der Ungewissheit hat. Krieg bringt Menschen bei, was wirklich im Leben zählt, was zu schätzen und was erstrebenswert ist.
Krieg ist der Wolf, deshalb bringt Krieg auch den Wolf in jedermann hervor.
In jedem Krieg sterben sinnlos Menschen, aber ebenso leben täglich viele Menschen sinnlos, ohne dass sie jeden Augenblick ihres kostbaren Lebens dafür nutzen - nein schlimmer noch, noch nicht einmal den Wunsch verspüren -, sich selbst zu verbessern, sondern Selbstverbesserung dadurch herbeiführen, dass sie andere erniedrigen, ohne selber ein Deut besser als der andere zu sein. Warum sollte man also Menschen nachweinen? Weil im Krieg gute Menschen sterben? Gut sind sie alle, und gerade das stellt das größte Problem der Kriegstreiberei dar, weil man nach außen hin immerzu sinnlos gute Dinge tut, obwohl man im Innersten vollkommen anders denkt. Im Krieg sieht es genau anders herum aus.
Ich bin auf den kommenden Krieg – egal gegen wen, egal worum, egal wofür -, gespannt und freue mich darauf. Ich freue mich darauf, weil ich so sehr mein Leben und damit jedes Leben wertschätze, dass ich keine feste Meinung besitze, keine nennenswerten Vorlieben verspüre. Ich mag alles, und auch das, was ich nicht mag, stört mich nicht. Die meisten haben das, und genau deshalb ist Krieg nötig, damit eine heilsame Diät überhobener Meinungen und überzogener Ansprüche nötig ist. Soll er also ruhig kommen, der Krieg; wer vorher nicht gestorben ist, wird pünktlich zum leben und sterben da sein.
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