Tumgik
#leichtes opfer
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Nicht deine Schuld.
Inspired by this post from @queercowboyinspace & subsequent tags from @black-out-marker — I had to do it I'm sorry!
Es ist eins dieser Gespräche, von denen sie beide wissen, dass sie sie führen müssen, die sie aber absolut nicht führen wollen. Adam geht auf und ab durch die Küche, muss mit der ganzen rastlosen Energie irgendwo hin. Es ist keine Wut, nicht wirklich, sondern das längst vertraute Gefühl, dass er dringend weg von hier muss. 
Dummerweise will er eigentlich gar nicht weg, also auf und ab in der Küche muss es wohl sein.
Leo hingegen ist ganz still geworden. Er lehnt sich mit den Hüften gegen die Küchenanrichte und schaut Adam nicht an, hat die Schultern nach vorne gezogen und die Arme vor die Brust gekreuzt, als wolle er sich kleiner machen. Es steht ihm nicht, stand ihm nie, und es nimmt Adam fast den Wind aus den Segeln. Nicht ganz — es kratzt ihm immer noch unter der Haut, wie Leo vorhin für ihn gesprochen hat — aber genug, dass er schließlich stehen bleibt und einmal tief durchatmet. 
„Leo“, sagt er. 
Leo schaut auf. Diese alte Verwundbarkeit steht ihm im Gesicht geschrieben, und Adam bringt seine nächsten Worte fast nicht über die Lippen. 
„Ich will das alles einfach endlich hinter mir lassen“, sagt er nach einem kurzen Atemzug, vielleicht das Direkteste, das er das je gesagt hat. „Und das kann ich nicht, wenn du mich immer als Opfer siehst. Nicht wirklich.“
Ein Muskel in Leos Kiefer arbeitet. Seine Augen glitzern verdächtig. „Tue ich nicht“, flüstert er. Seine Stimme ist hoch und dünn mit Tränen, die er sich nicht erlaubt. „Ich will nur —“
„Ich weiß“, fährt Adam ihm ins Wort, und meint es ernst. Er weiß, wie viel Leo da nicht herausbringt, und er weiß, was hinter dessen Drang steckt, Adam zu schützen. Es hat ihm Jahren gebraucht, um das zu verstehen — um den verängstigen Jungen hinter aller Leos Mauern wiederzusehen — und es hat ihm sogar für eine Weile überrascht. 
Wirklich überraschend ist es aber nicht. Adam hat es ja weggeschafft, hat sich die Distanz gewonnen, die er so dringend gebraucht hat, und auch da hat er noch bei Weitem nicht alles mit sich ausgemacht. Aber Leo — Leo ist geblieben, hat jeden Tag mit seinen Schuldgefühlen gesessen, manchmal wortwörtlich. Natürlich hat er das nicht verarbeitet, egal wie sehr er sich Anderes einredet.
Adam seufzt, fährt sich durch die Haare. „Leo“, sagt er wieder. „Es ist nicht deine Schuld.“ Ist es wirklich nicht. Die Schuld an dem, was Adam angetan wurde, liegt einzig und allein mit seinem Vater unter der Erde. Leo soll sie nicht mehr mit sich tragen.
Leo blinzelt verwirrt, neigt den Kopf ein wenig zur Seite. „Ich weiß.“
Tust du nicht. „Es ist nicht deine Schuld“, wiederholt er.
Ein leichtes Schnauben, der Ansatz eines Lächelns im Mundwinkel. Bestimmter diesmal: „Ich weiß.“ 
Adam macht einen Schritt auf ihn zu. „Nee, nee, hör zu. Es ist nicht deine Schuld.“ Diesmal schaut Leo ihn wortlos an, und er sieht, wie sich die Zweifel wieder einschleichen. Er tritt noch einen Schritt näher, und Leo richtet sich auf, damit sie auf Augenhöhe sind. „Es ist nicht deine Schuld.“ 
„Adam —“ 
„Es ist nicht deine Schuld.“ Er steht ihm nah jetzt, nah genug, dass er nur noch flüstern muss; nah genug, dass er sieht, wie die ersten Tränen in Leos Wimpern hängen. 
Leo hebt die Hände, abwehrend, macht Anstalten, Adam von sich wegzuschubsen, aber es gibt keine Kraft dahinter. „Lüg‘ mich nicht an“, presst er hervor. Es ist ein raues Flehen. 
„Es ist nicht deine Schuld“, wispert Adam nochmal, und da kommen endlich die Tränen. 
Leo verbirgt sein Gesicht in seine Hände, will sich verstecken. Er weint leise, aber sein Körper bebt unverkennbar.
Adam hebt eine Hand, legt sie ihm auf die Schulter. „Es ist nicht deine Schuld.“ Er zieht sanft, und Leo lässt sich ziehen. Er fällt Adam um den Hals, fast als wären sie beide noch Jungen, die ineinander ein Zuhause gefunden hätten. Ein Schluchzer reißt sich aus seiner Kehle, verzweifelt und unerwartet. „Es ist nicht deine Schuld.“
Leos Griff um Adam ist fast zu fest — er klammert sich an ihm, als würde er sonst in den Abgrund fallen — aber Adam schert sich nicht darum. Er drückt ihn zurück, lässt ihn heulen, und flüstert ihm diese fünf Worte ins Ohr, wieder und wieder, bis er sie irgendwann versteht.
Es ist nicht deine Schuld. 
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wodkapudding · 4 months
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Would love to know more about the bob/ty, the bob/dylan/skinny & the tatort berlin one 👀
danke für's taggen & für das interesse! ♡
what the fuck are perfect places anyway (bob/ty)
mein outlet für nostalgie & name-dropping! es ist quasi ein supercut von einer schwärmerei, die bob im laufe der jahre für ty entwickelt, aber obwohl ich relativ detaillierte notizen habe, besteht es vor allem aus self-indulgent vibes.
die idee war, daß ty die sommer häufig in rocky beach verbracht hat (bob und peter kennen ihn im canon ja schon seit der zeit bevor er durch südamerika gereist ist), und bob ihn erst cool fand, und ihm irgendwann auffiel, daß er ein bißchen wie daniel larusso aus karate kid aussah. und als ty sich dauerhaft in rocky beach niederlässt, hängt bob einfach gerne bei ihm rum, hört musik, probiert einen joint, und flirtet sehr unbeholfen und ist ziemlich kiebig, wenn ty sich mal mit wem trifft. (leider habe ich keine spruchreifen ausschnitte.)
and it's unsweet (bob/dylan/skinny)
bob ist ein bißchen gemein, skinny ist ein bißchen pathetic, und beide führen eine sehr schlecht kommunizierte fuckbuddy-beziehung, die eine leichte macke bekommt, als bob dylan mit hineinzieht. (dylan und skinny sind befreundet, aber haben auch irgendwo sehr komplizierte gefühle.)
ngl, vor allem war es eine entschuldigung für smut?!
ein ausschnitt:
„dein scheiß ernst? dylan parks?“, skinny sah ihn so entgeistert an, daß es schwer war, zu erkennen, ob er wütend oder bloß überrascht war. „von dem hast du dich ficken lassen?“ „bist du eifersüchtig?“, fragte bob und musterte ihn. er fühlte sich träge, knochenlos, von dem haze. es war ein wunder, daß sein körper noch auf die berührungen ansprach. „fick dich, andrews, ich bin kein kleines mädchen“, skinny lachte, aber es klang aufgesetzt. „hat mich überrascht.“ „was? daß er’s mit typen treibt? oder daß er mich gefickt hat?“ skinny sah ihn nicht an. „daß es okay für dich war. obwohl er dir die nase gebrochen hat.“ „die war nich’ gebrochen.“ „trotzdem. ich kapier’ nicht, wie das okay war, aber nicht…“ „fang’ jetzt nicht davon an“, sagte bob. er war zu high, um wirklich wütend zu werden. es war die eine sache, die sie immer wieder erfolglos zu umschiffen versuchten.
denn die härteste zeit ist vorbei (tatort: berlin)
ein sehr versöhnliches coda zur folge das opfer. ich habe in einem vorigen ask ein kurzes snippet daraus gepostet, das quasi die prämisse für die geschichte war: karow bricht seine zelte in maiks alter wohnung ab, aber kommt dann doch immer wieder in memos imbiss.
und weil ich den typen mochte, den karow vor dem club küsst, habe ich ihn da auch für ein kurzes intermezzo reingesneakt (und ihn rahim genannt und zu einem architekten gemacht, weil er ein bißchen so aussah).
Memo sieht sie abwechselnd an. Er ist leiser, als sonst. Er stellt ihnen ihre Bestellung hin. "Läuft da was?", fragt Rahim später, in der U-Bahn. Karow sieht ihn an. "Was soll da laufen? Ich gehe da hin und esse da." - "Tausend Imbissläden in Berlin und du suchst dir den aus, in dem sie im Hinterzimmer Tattoos stechen?" - "Er hat mir ein Tattoo gestochen."
(WIP asks)
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alinchen1982 · 5 months
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Jill Rose Dolga
M I U W *^.^*。
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Herzlich Willkommen auf meiner Seite. Schön das du dich hier auf meiner Seite rumtreibst. Mein Name ist Jill Rose Dolga. Ich bin vom Sternzeichen Krebs 🦀 ... und ich freue mich so sehr, dass du dir extra Zeit für mich und meiner Seite "opfers". Wir leben nicht unendlich und deshalb haben wir auch nicht grenzenlose Zeit auf der Erde. Ich weiß, das klingt arrogant, wenn ich sage, dass ich selber genervt bin, wenn ich Dinge machen muss, die Zeitverschwendung sind, wie belanglose oberflächliche Gespräche (Hey, wie gehts dir?" , "Gut, und dir?", "Was hast du heute so gemacht?" bla bla bla... laienhaft) (ich bevorzuge lieber tiefsinnige Gespräche: "Wie fühlst du dich?", "Was ist deine Leidenschaft?", "Was sind deine Ängste" leidenschaftliche, sich wirklich für die Mitmenschen zu interessieren).
Ich bin kein kleines Kind mehr. Geprägt von Narben. Ich habe die Hoffnung auf die Liebe längst verloren. Deshalb habe ich beschlossen auch niemanden mehr an mich ran zu lassen. Niemanden mehr... Zumal ich mich so wieso nicht schnell beeindrucken lasse... kommt mir das sehr gelegen. Deshalb bin ich sofort begeistert, wenn mich jemand tatsächlich fasziniert. Das geht nur, wenn man mir den Hof macht... aber selbst das ist nicht ausschlaggebend auf Erfolg.
Jaaaa, ich bin auch sehr süchtig nach Erfolg. Aber nicht, wie neurotypische Menschen denken. Es geht mir nicht ums finanzielles Vermögen... sondern um die Herzensangelegenheiten.
Mich kennt man als zielorientiertes Wesen, die Leidenschaft für Weiterentwicklung entfacht und seeeehr strebsam. Mich findet man häufig in Bibliotheken oder zu Hause. Locations mit ausreichender intellektuelle Gespräche reizen mich SEHR. Kurz um ... ambitionierter Nerd. Mit denen man eventuell nicht so viel zu tun haben möchte. Ich bin extravagant und leicht exotisch. (Wer mag schon Pizza mit Ananas?- Iiiich °.° ) Aber nicht das macht mich aus. Ich bin das schwarze Scharf. Ich hasse gesellschaftliche  Zwänge. Deswegen könnte man meinen, ich sei ein Rebell. Vielleicht bin ich auch eins. Aber ich bin lieber ehrlich und direkt, als Menschen nur das zu sagen, was sie hören wollen(, auf eine sanften und herzlichen Art und Weise).
Ja, dass wird auch vielen nicht gefallen, wenn ich sage, ich bin egoistisch, und etwas arrogant (ich weiß, dass ich besser bin, als andere) aber mein Kontrast ist auch, dass ich sehr introvertiert und wirklich sehr einfühlsam und warmherzig bin. Einen zurückhaltenden Charme besitzt...
Das zur meiner Person.
Vielen Dank für Deine Interesse <3
🌿 BESONDERE SCHWÄCHE
▪Charmante & süße Verführer
▪Männer, die fordernd & dominant sind
▪Menschen die sowohl kultiviert sind, als auch eine verrückte & außergewöhnliche Seite in sich tragen
🌿 SCHWARZER FLECK
Helferkomplex (bei "Schwarze Scharfe," die ausgestoßen wurde. Mit denen niemand etwas zu tun haben möchten. Ich schon. Bin ja die Streichelzoo- Pflegerin)
🌿 HARRY-POTTER-HAUS:
SLYTHERIN 🐍
🌿 LIKES:
▪Pizza mit Ananas oder Brokolli
▪Regen 💧 & Gewitter (Wegen dem Geräusch und der Luft und Geruch)
▪Grüne Pflanzen
▪Farbe Grün & Lila
▪Tiefgründige Gespräche
▪Stilvolles Ambiente
▪Empathie
▪Mathe und strategisches Denken
▪Zahl: 11 und 69
▪Vorausschauendes Denken
▪Agressives, stürmiges und strategisches Handeln 
▪Provokante Persönlichkeiten (Was steckt wirklich hinter deren Getue dahinter. Ich sehe sie als Herrausverderungen an. Das sind meißtens Schwarze Scharfe, die ausgestoßen wurde.)
▪Doppel-Deutigkeit
▪Neue Reize
▪Unvoreingenommen Meinungen
▪Gründlichkeit
▪Ehrlichkeit & Direktheit
▪Herausforderungen
▪"Konventionellen" Regeln brechen
▪Machtkämpfe (Männer in den Wahnsinn treiben und zu überraschen)
▪Makaberen Humor und Klugsch**ßer Sprüche
▪Deko-Einrichtungs-Geschäfte
🌿 DISLIKE:
▪Konkrrenz (Du bist gut wie du bist, wofür willst du dich mit anderen vergleichen?)
▪Rumgeprolle (wir sind ohne Materialien auf die Erde gekommen und gehen ohne... Wer glaubt, dass er was besitzt, der lebt völlig Realitätsfern.)
▪Lästereien
▪Dummheit & inkompetente Menschen
▪Pöbel-Volk
▪Mitläufer (Lemming)
▪Dummschwätzer, Menschen die Handeln sind besser
▪Heuchlerei
▪Schlafnasen und/oder Menschen, die einen abbremsen oder/und im Weg stehen
▪Stress
▪Schwierige und empfindliche Menschen
▪Menschen, die (ständig) rumjammern
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lalalaugenbrot · 1 year
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Also, deine Befürchtung, dass das Spatort-Rätsel zu leicht ist, kann ich schon mal entkräften. Sogar bei mir als "altem Fandom-Hasen" haben sich ungeahnte Wissenslücken aufgetan (Leos Autokennzeichen oder der Nachname des Opfers in KdE). Planst du eigentlich eine Auflösung zu posten? Mir fehlen nämlich immer noch zwei Sachen :D Auf jeden Fall vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag, ich hatte viel Spaß!
hahaha, na dann ist ja gut! 😅
ja, das kann ich natürlich gerne machen! besteht da allgemein Interesse @ in die Runde? dann würde ich es mal "under the cut" posten, könnte es aber sonst auch einfach auf Anfrage per DM verschicken? will ja niemanden spoilern...
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ravianefleurentia · 1 year
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Tag 2. Vorhang auf! (Scaramouche x Lyney) Genshin Impact
"Meine Damen und Heeren, seid ihr breit für die Zaubershow eures Lebens?" fragte der Zauberer und grinste sein Publikum an. Lauter Applaus war zu hören. "Sehr gut, wir haben auch speziell für diesen Abend einen altbekannten Trick vorbereitet!" verkündete er nun.
So vollführte er alle Tricks, die Magier kennen mussten. Die Zuschauer wollten unbedingt mehr sehen. So wurde eine Box auf die Bühne gebracht. "Wer kann mir sagen, wie dieser Trick genannt wird?" fragte Lyney und hielt eine Säge in der Hand. 
"Die zersägte Jungfrau!" riefen die Leute. "Ganz genau!" gab der Blonde Magier von sich und blickte durch die Reihen des Publikums. "Ich brauche eine freiwillige Person!" murmelt er. In diesem Moment erblickte er IHN. Scaramouche. "Wie wäre es mit dir?" fragte er und ging zu seinem Platz. 
"Lange nicht gesehen!" flüsterte er so leise, dass nur Scara ihn hören konnte. "Hm!" gab dieser wenig begeistert von sich. "Ach komm, du schuldest mir noch einen Gefallen! Also, wie wäre es hiermit? Du musst auch nichts machen, außer dich in die Box zu legen!" meinte dieser nun lächelnd. 
"Ich werde dich auch nicht verletzen!" fügte er zwinkernd hinzu und sah ihm in die Augen. Das Publikum klatschte, als der Fatui mit ihm auf die Bühne trat. "Gut, dann lasst uns beginnen!" fing Lyney an, und wies Scaramouche an sich in die geöffnete Box zu legen. Alles was nun noch von ihm zu sehen war, waren sein Kopf und seine Füße. 
Nun schnappte er sich erneut die Säge und fing an. So teilte sich die magische Box in zwei. "Wahrscheinlich glaubt ihr nicht, dass es sich hier allein um Scaramouche handelt, oder?" stellte er eine Frage in die Runde. 
"Beweise es!" rief eine weibliche Stimme von oben herab. Furina war von ihrem Sitz aufgestanden und sah nach unten. "Wie ihr wollt! Lynette, bring mir bitte das Hilfsmittel für solch einen Fall!" befahl er in einem sanften Ton seine jüngere Schwester.
Nur wenige Sekunden später kam sie mit einer Feder in der Hand zurück. "Danke Lynette!" meinte er grinsend und trat an das Fußende der Box. Vorsichtig, nahezu liebevoll streifte er Scaramouche die Schuhe von seinen Füßen.
"H...Hey, was wird das?" fragte der Dunkelblauhaarige und wackelte leicht mit den Füßen. "Alles gut, es wird nicht weh tun!" hauchte er und drehte die Feder andächtig zwischen seinen Fingern. "Dann wollen wir doch mal testen, ob du es auch wirklich bist, Scaramouche!" gab er als letztes von sich.
Nun streifte die Feder ganz leicht seine nackten Füße, was den Fatui unwillkürlich zusammenzucken ließ. "W...Was zum..." brachte er noch hervor, bevor er sich auf die Lippe beißen musste. Sein Lachen so gut es ging unterdrückend, strampelte er mit seinen hilflosen Füßen. 
"Sag bloß, bist du kitzlig?" fragte der Magier frech und blickte nach oben. Der Saal war komplett still. "Mal sehen, wie lange du durchhalten kannst!" kicherte er und zog kleine Muster mit der weichen Federspitze auf die Fußsohlen seines 'Opfers'. Wenn er ehrlich zu sich selber war, hatte er gehofft, dass er dies mit Scara machen konnte. 
Die Erinnerungen wie er ihn gekitzelt hatte waren immer noch da. Kurz nachdem Arlecchino die Geschwister bei sich und den Fatui aufnahm. Scaramouche betitelte es als eine Art Ritual. Und so konnte er endlich Rache nehmen. 
Scara wusste, dass er verloren war. Zu empfindlich waren seine Füße und das war ihm auch bewusst. Dottore unterzog ihm manchmal kitzligen 'Experimenten', was so viel bedeutete das er bis kurz vor die Ohnmacht gekitzelt wurde.    
Nach nur wenigen Sekunden brach ein leises Kichern durch seine aufeinandergepressten Lippen. "Oh, na endlich!" kommentierte Lyney sein Werk und grinste. Die Feder fand die Zwischenräume seiner Zehen, was den Gefangenen heftig den Kopf schütteln ließ. 
"Hahahahahaha neiheiheihein hahahahaha..." lachte der Balladeer und wackelte mit seinen Füßen. "Habe ich da etwa deine Schwachstelle gefunden?" fragte er grinsend. Sein Werkzeug war der Untergang seines Gefährten. 
Nach einigen Minuten sanfter Folter hörte er auf und ließ den jungen Fatui zu Atem kommen. "Glaubt ihr mir nun?" fragte er das begeisterte Publikum. Alle applaudierten. "Ich will mehr sehen!" rief Furina. Andere stimmten dem zu und forderten eine Zugabe. "N...Nein..." hörte der Magier das leise Flüstern seines hilflosen Freundes. 
"Seid gespannt was nun folgt!" sprach er und drehte seinen Zylinder, aus dem eine Grinsekatze sprang. Die Box wurde wieder in ihre Ausgangsposition gebracht und Scaramouche dachte, dass er endlich frei war, doch war das ein Fehlschluss.
Erneut mit der Feder bewaffnet kniete er sich vor seine Füße. "W...Warte..." wimmerte er leise. Doch ignorierte er diese Bitte einfach. Genauso zärtlich wie zuvor ließ er die Feder über den Fuß gleiten. Hysterisches Kichern erfüllte die große Halle des Opernhauses.
"Hahahahahaha ihihihich hahahahaha brihihihihinge dihihihihich uhuhuhum hahahahaha..." lachte er nun. Alle anwesenden atmeten überrascht aus. "Damit hat er sich einer Straftat beschuldigt! Nehmt ihn umgehend fest!" rief Furina. Die Garde stürmte zur Bühne. "Wartet! Lady Furina, ich kenne ihn und er würde das nicht tun! Bitte lasst mich diesen Fall übernehmen!" bat Lyney und wartete darauf, dass die Garde zurück gerufen wurde.
"Einverstanden!" hörte man nun Neuvillette sagen. "Danke!" gab der Blonde von sich. "Nun zurück zu dir! Du wirst mich nicht umbringen, oder?" fragte dieser nun. "Wer weiß!" konterte er. "Willst du wirklich, das ich dich weiter kitzle? Vor all den Menschen?" kicherte der Magier. "Nein! Bitte nicht hier!" flehte er nun.
Alle waren überrascht. "Na gut, ich lasse dich nun frei aber wenn wir uns das nächste mal sehen, werde ich das hier beenden!" sprach er, während er Scara nun wirklich befreite. Dieser murmelte nur irgendetwas, schnappte sich seine Schuhe und verschwand. 
Mit einem lauten Applaus beendete er seine Zaubershow.   
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techniktagebuch · 2 months
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10. Juli 2024
Hahn essen hinterm Wohnwagen und der Jugendmedienschutz
Der Tagespresse entnehme ich, dass eine weitere Erwachsenenvideoplattform in die Liste der "sehr großen Onlineplattformen" des Digital Services Act der EU aufgenommen wurde, von der ich allerdings noch nie etwas gehört habe. Das erwischt mich unvorbereitet, also muss ich natürlich sofort nachschauen, um was es eigentlich geht. Denn es kann ja nicht sein, dass ich einen Dienst von dieser Liste nicht kenne, wo es doch explizit um sehr große Plattformen geht, die alle kennen. Also anscheinend alle außer mir. FOMO, ick hör dir trapsen.
Die Seite ist erstaunlich lieblos und altbacken gestaltet und zeigt die übliche Rasteransicht mit Videothumbnails und Titeln. Wenn man mit dem Mauszeiger über ein Video fährt, wird eine kurze praktische Vorschau geladen, also alles wie anderswo auch. Ich scrolle über das Angebot, wundere mich wie immer über die überstarke Präsenz bestimmter eigentlich besonders tabuisierter Genres und stocke bei einem Video mit dem Titel "Hahn essen hinterm Wohnwagen". Was zur? Als ich die Vorschau sehe, wird mir schnell klar, wie das Video eigentlich heißt und dass auf der Seite einfach sehr seltsame Übersetzungen der Titel angezeigt werden.
Diese Seuche, also das sinnentstellende und vor allem ungefragte Übersetzen von Videotiteln, habe ich schon öfter gesehen, aber entweder ist die Übersetzung noch zutreffend genug, dass das nicht allzusehr stört (etwa meistens bei YouTube) oder die Seite hat einen domänenspezifischen Übersetzungskatalog, der die entsprechenden Szenebegriffe sinngemäß übertragen kann. Letzteres treibt mitunter seltsame Stilblüten und ist für Leute wie mich, die im Bereich Erwachsenenunterhaltung im Internet mit 15 in den 1990er-Jahren mit englischen Szenebegriffen sozialisiert wurden, alles andere als hilfreich. Aber heute merke ich, wie hilfreich es dann doch ist, wenigstens angemessene deutsche Entsprechungen zu nutzen statt eines allgemeinen Katalogs. Hahn essen … dabei geht es da überraschenderweise gar nicht um das beliebte Imbissgericht 🤔.
Andererseits habe ich so wenigstens etwas zu lachen. Bei dieser Seite lässt sich die Sprache auf Englisch umstellen, was die meisten Videotitel in Ruhe lässt, dafür hat man aber bei deutschen Titeln jetzt das umgekehrte Problem und Deutsch ist auf solchen Plattformen nach meinem Eindruck die mit Abstand zweithäufigste Sprache. Vielleicht bin ich da aber auch nur Opfer eines wohlmeinenden Algorithmus, der mir mit meinem auf Deutsch eingestellten Browser und meiner deutschen IP-Adresse einfach alle verfügbaren deutschen Videos anbietet. Vielleicht bin ich auch vorwiegend in einem Spektrum unterwegs, das besonders viel deutschen Content hat. Wie auch immer, ich wünsche mir eine Welt zurück, in der Inhalte nicht ungefragt automatisch übersetzt werden. Man darf mir gerne eine automatische Übersetzung leicht zugänglich machen, gerade bei der babylonischen Sprachvielfalt da draußen, aber doch bitte nicht ungefragt einfach machen und dann auch noch schlecht und nicht mal als übersetzt markiert. Die anderen Übersetzungen auf der Plattform sind jedenfalls auch selten hilfreich und noch schlimmer sind die übersetzten Kategorien, da muss man schon ziemlich wild überlegen, um seine gewünschte Nische zu finden.
Eine informationsarchitektonische Katastrophe, aber vielleicht bin ich auch einfach alt und die ganzen Zwölfjährigen kommen mit dem Begriffschaos besser klar, ich habe ja auch seinerzeit die englischen Begriffe alle erst lernen müssen und die lernen eben Hahn essen als einschlägig. Apropos Zwölfjährige: Die Aufnahme auf diese Liste hat für den Dienst einige lästige Folgen, vor allem muss nun eine funktionierende Altersverifikation durchgeführt werden und wisst Ihr, wer es seit 25 Jahren nicht gebacken bekommt, eine solche allgemein akzeptiert so zu implementieren, dass man als erwachsener Mensch nicht seine Anonymität bei der Nutzung von solchen Diensten aufgeben müsste, wo man doch gerade hier zuvorderst anonym bleiben möchte? Richtig, die Techunternehmen und auch die Branche der Erwachsenenunterhaltung in condesaströser Untätigkeit.
Als ich 2007 meine Bachelorarbeit geschrieben habe, wo ich mich recht intensiv mit dem Thema auseindergesetzt habe, gab es mit der GeldKarte ein vielversprechendes System, das bereits weit verbreitet war und tatsächlich eine anonyme und nicht bloß pseudonyme und zudem extrem kostengünstige Altersverifikation ermöglichte, zusätzlich zu einer praktisch weitgehend anonymen und ebenfalls vergleichsweise kostengünstigen Bezahllösung für Kleinbeträge. Die kam aber letztlich nur bei Zigarettenautomaten zum Einsatz, weil es in der Zeit vor RFID-Karten und Smartphones mit entsprechenden Leseeinheiten schlicht kaum Kartenlesegeräte an Computern gab. Zur Erinnerung: Das war auch eine Zeit, als man noch Treiber für solche Hardware installieren musste und spätestens da waren die meisten Leute zu Recht mit überfordert. Heute sind wir leider weiter von einem funktionierenden System zur anonymen Altersverifikation entfernt als vor 15 Jahren, wir müssen also weiter dabei zusehen, wie unsere Kinder ungehindert an eine ganze Bandbreite von Content mit sehr sehr fortgeschrittenen Praktiken der Ein-, Zwei- und Mehrsamkeit kommen.
Ich bin da offen gesagt zwiegespalten, weil ich einerseits Jugendschutz als Betroffener immer zutiefst abgelehnt und als absurde Einschränkung meines Informationsbedürfnisses empfunden habe, mir aber andererseits schon vorstellen kann, dass ein sehr merkwürdiges Bild in den Köpfen von noch nicht so weit fortgeschrittenen Menschen entsteht, wenn sie die praktisch unbeschränkten Inhalte der einschlägigen Plattformen konsumieren und auch keine Einordnung dazu geliefert bekommen. Ganz schön kaltes Wasser. Andererseits ist das kein Problem, das ich direkt an das Alter klemmen würde, denn auch die meisten Erwachsenen wären ziemlich aufgeschmissen, wenn sie die ganzen Abgründe schauen würden und tun das daher gar nicht erst.
Und entsprechende Warnungen und Vorab-Einordnungen kann man auch Jugendlichen mitgeben, damit sie nicht selber darauf kommen müssen: Zieh Dir das nur rein, wenn Du Dich fit dafür fühlst. Da gibt es für Außenstehende sehr verstörenden Kram und auch das sich auf solchen Plattformen ergebende Gesamtbild ist hart verzerrt und stellt sehr oft keine "normale" zwischenmenschliche Interaktion dar, sondern bedient zumeist sehr einseitig irgendwelche mal mehr, mal weniger weirden Fantasien. Die kann man einfach mal neutral zur Kenntnis nehmen, sollte sich aber auch bewusst machen, dass das trotzdem etwas mit einem macht. Letztlich ist das wie bei allem Medienkonsum: Man muss lernen, damit umzugehen.
(Gregor Meyer)
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fabiansteinhauer · 4 months
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Trajekte
Die Tafel ist ein Trajekt, das velum ist ein Trajekt. Beide sind als Instrumente und Medien gründlicher Linien nutzbar. Ein Film zur Bild- und Rechtsgeschichte der Trajekte (der Tafel und des velums) ist Peter Greenways Film über den Vertrag des Zeichners, the draughtman's contract.
Das ist ausserdem derjenige Film von Peter Greenway, der erträglich (sic) ist, was ich von den anderen Filmen nicht sagen kann, weil ich sie teilweise nicht gesehen und teilweise gesehen habe. Dieser Film ist gelehrt, dicht, arty (hochgradig und raffiniert artifiziell), durchdacht und trotzdem noch luftig und leicht. Das ist einer der Filme, der anschaulich macht, inwiefern bei Autoren Alberti das velum und das pomerium assoziiert sind: Eine große Linie ist als Grund effektiv, soweit kleine Linien ihr folgen. Die Aussage mag brachial und elliptisch, also verkürzt/ abgekürzt oder überstürzt (mit Hemmung und Schub, Sturz- und Fliehkräften) erscheinen. Das wäre hoffentlich ihr Witz.
In diesem Film wird der Zeichner zum Zeugen und Zeuger. Durch die Erfüllung seiner Vertragspflichten wird er zum Zeugen eines Verbrechens, das er befördert, und er ins Verbrechen gezogen, bis er schließlich selbst zum Opfer wird.
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(H)Airs & Grace(s), oder: Scheren können auch verbinden
Eine Wilde-Hühner-Fanfic (ao3)
Basiert auf meinen Tags zu diesem Post von @jinx-you-owe-me
Es war viel zu heiß. Eigentlich müsste er sich mal wieder die Haare schneiden, aber damit ließ sich so schlecht ein Iro stehen, fand Fred. Dann wiederum hatte Haar die selige Angewohnheit nachzuwachsen.
   Er ging ins Bad, griff auf dem Weg nach der Schere, die auf der Anrichte lag, und nach einer alten Zeitung. Die Stoffreste, die da noch von seiner letzten Hosenflickaktion lagen, würde er später wegräumen. Er stellte sich vor den Spiegel und beäugte kritisch seine Haare. Wenn er sie lang zog, reichten sie bis zu Schulter. Mit ein bisschen Wuscheln sah er aus wie der junge Jon Bon Jovi. Bei den Temperaturen definitiv zu viel. Er klemmte sich bis auf die unterste Partie alle Haare nach oben und machte sich ans Werk. Systematisch fiel seine Mähne den Klingen zum Opfer; segelte Strähne für Strähne ins Waschbecken.
   Schließlich waren Nacken und Stirn wieder frei, ohne dass er aussah wie ein BWL-Student. Er knüllte das volle Zeitungspapier zusammen und stopfte es in den Müll. Die Stoffreste auf der Anrichte sortierte er nach "noch brauchbar" und "definitiv zu klein, um sie weiter zu benutzen".
   Er brachte alles hinunter zur Mülltonne seines Mietshauses und schlug den Weg zum Wald am Stadtrand ein. Eine leichte Brise umwehte seine nun wieder frei liegenden Ohren und er schloss für ein paar Schritte die Augen.
   Plötzlich streifte seine Schultern jemanden. „Ey, pass doch auf, wo du hin rennst!“, fauchte eine Stimme.
   Er machte die Augen auf und musste sich umdrehen, denn die Remplerin war ungebremst weitergelaufen. Als er den blonden Schopf erkannte, musste er lachen. „Melli?“
Melanie drehte sich um und ließ dabei ihr Handy sinken. Sie legte den Kopf schief. „Fred?“ Ihre Augen ruhten einen Moment auf seinen, dann wanderte ihr Blick unwillkürlich zu seinem Haar. „Warst du beim Friseur?
   Er lachte wieder. „Ne, kein Geld. Ich hab sie selber geschnitten.“
   „Echt?“ Sie trat auf ihn zu und streckte die Finger aus. Bevor sie ihn berührte, zog sie die Hand zurück und nickte nur. „Sieht gut aus. Passt zu dir.“
   „Danke.“
   „Ich wusste gar nicht, dass du das kannst.“
   Er zuckte die Schultern. „Ich hab irgendwann angefangen, mir aus Trotz die Haare selber zu schneiden. Mum fand das Ergebnis immer furchtbar und hat mich sofort zum Friseur geschleppt, darum ist das nie aufgefallen. Aber mit der Zeit wurde ich besser und irgendwann hat sie das auch eingesehen. Dank der andern hatte ich dann auch genügend Übung, ohne mir immer selbst alles abzubitzeln.“
   „Der andern?“
   Um seine braunen Augen zeigten sich die Lachfältchen, die in den letzten Jahren tiefer geworden waren. Ob vom Alter oder vom vielen Lachen - Fred war es egal. „Hast du vielleicht schon mal gesehen, drei Jungs, einer groß und kräftig, einer klein und schmächtig und einer mittelgroß und dick. Sie heißen Willi, Torte und Steve. Muss ich dir mal bei Gelegenheit vorstellen.“ Seine Fältchen wurden noch tiefer.
   „Ach du!“ Sie haute ihm auf die Schulter. „Torte hab ich erst gestern im Supermarkt gesehen. Sah ulkig aus, wie ihn seine Begleitung um fast zwei Köpfe überragt hat.“
   „Das war bestimmt sein Freund.“
   „Hab ich mir auch gedacht, so wild, wie die auf dem Parkplatz rumgemacht haben.“ Sie machte Würgegeräusche, ehe sie anfing zu kichern.
   „Apropos Friseur“, sagte sie dann, „da müsste ich auch mal wieder hin.“
   Er überraschte sie beide, als er sagte: „Soll ich?“
   Sie zögerte einen Moment. „Ich weiß nicht“, erwiderte sie schließlich gedehnt. Ihr Blick huschte über sein zerrissenes T-Shirt, über die abgeschnittene rot-schwarz karierte Hose mit den Sicherheitsnadeln, über die Docs, die er trotz der Hitze trug. „Ich bin kein Punk.“
   „Denkst du, dass ich nur Antifa-Schnitte hinkriege?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
   Sie zuckte betreten die Schultern. „Es ist jetzt kein klassischer Schnitt, mit dem du sonntags bei Schwiegermuttern aufkreuzen könntest.“
   „Das kommt auf die Schwiegermutter an. Aber jetzt mal ehrlich, was muss denn bei dir gemacht werden?“
   „Ach.“ Sie nahm eine Strähne zwischen die Finger und betrachtete die splissigen Spitzen. „Ich brauch einfach mal wieder Kontur drin. Und die Dinger sehen aus wie Weihnachtsbäume. Ich komm nur nie dazu, sie mir selber zu schneiden.“
   „Ich hab auch nicht lange gebraucht.“
   Ihr tödlicher Blick hätte ihn durchbohrt, wenn er tödliche Blicke nicht schon von Sprotte und Frieda gewohnt wäre. Und von Wilma. „Du hast auch kein dreijähriges Kind zu Hause rumlaufen, das ständig mit dir Ponyhof spielen will. Rate mal, wer das Pony ist.“
   Er wartete mit dem Lachen, bis ihr Grinsen ihm verriet, dass sie ihm das nicht übelnehmen würde. „Wo ist es denn jetzt?“
   „Bei seinem Vater. Aber ich bin mir sicher, dass er jeden Moment anruft und um Hilfe fleht. Er ist kein schlechter Vater, aber er wurde auch nicht dafür geboren.“
   „Na, aber solange er noch nicht angerufen hat, können wir doch…“ Er machte Schneidbewegungen mit seinen Fingern.
   Sie sah ihn noch einen Moment an, dann seufzte sie lachend. „Also gut. Du wirst ja doch keine Ruhe geben. Und…" Sie machte eine kurze Pause. „…Vielleicht hab ich ja mal Bock auf einen Antifa-Schnitt.“
   „Das ist der Spirit!“
    Ein paar Minuten später standen sie in Freds stickiger Dachgeschosswohnung, die er sich mit zwei weiteren Leuten teilte. Die Wände waren mit bunten Tüchern verhangen, sie verliehen der Wohnung einen höhlenartigen Charakter. Melanie ließ auf dem Weg ins Bad ihre Finger über die schweren Stoffe gleiten.
   „Die hat Enno aus Tibet mitgebracht, nachdem er dort ein Jahr eine spirituelle Auszeit genommen hatte.“ Er blieb vor einem Foto stehen, auf dem er mit zwei Leuten vor einer Bar stand, die Bierflaschen in die Höhe gerissen. Das Bild war unscharf, als hätte die Kamera auch ein paar Schluck davon genommen. „Wer, glaubst du, isses?“
   Sie legte den Kopf schief und betrachtete die beiden näher. Der eine hatte lange Rastazöpfe, die ein paar Nuancen dunkler waren als seine Haut, der andere sah aus wie ein weißer Dwayne Johnson. Sie sah zu Fred, der bedeutungsvoll mit den Augenbrauen wackelte. Das brachte sie zum Kichern und sie deutete auf den „The Rock“-Verschnitt.
   „Bingo! Aber das sind beide super Typen. Komm.“ Er zog sie mit ins Bad, wo er einen Klapphocker für sie aufstellte und einen Friseurumhang hervorzauberte.
   „Du bist ja wirklich auf alles vorbereitet“, staunte sie.
   „Nur für eine ordentliche Schere hat’s noch nicht gereicht. Aber keine Sorge, die ist immer frisch geschärft.“ Während er ihr Haar vorsichtig kämmte, fragte er: „Also, nur einmal die Spitzen?“
   „Das und, falls du es hinkriegst, Stufen, die mein Gesicht einrahmen.“
   „Nichts leichter als das!“
   Bei seinem selbstsicheren Tonfall zog sie die Augenbrauen hoch, ließ ihn aber gewähren, selbst als die erste besorgniserregend lange Locke vor ihr auf den Boden fiel. Sie machte die Augen zu, wobei sie unwillkürlich anfing zu summen.
   Erst einige Augenblicke später bemerkte sie, dass er mit eingefallen war. Während die beiden summend ein Denkmal einrissen, verrichtete die Schere ebenfalls ihr zerstörerisches Werk.
   Schließlich verstummten sowohl er als auch die Schere und sie schlug die Augen wieder auf. Tief einatmend drehte sie sich zum Spiegel. Und traute ihren Augen nicht. „Das ist ja der Wahnsinn!“ Sie sah kurz zu ihm, dann wieder in ihr Spiegelbild. „Verrückt! Das sieht mega aus. Wie weich die Haare fallen.“ Sie schüttelte ihren Kopf und fuhr sich dabei durch die Spitzen.
   „Also gefällt’s dir?“
   „Und wie! Danke!“ Sie wollte ihm um den Hals fallen, doch ihr Unterbewusstsein unterbrach sie mit der Frage, ob sie ihn schon jemals umarmt hatte und ob das ausgerechnet in seinem Badezimmer Premiere feiern sollte.
   Doch er lachte nur und breitete die Arme aus. „Na komm schon.“
   Also schubste sie ihr Unterbewusstsein zur Seite und umarmte ihn mit einem Elan, mit dem sie normalerweise nur ihr Kind knuddelte. „Wenn du nicht schon kurze Haare hättest, würde ich mich jetzt revanchieren. Oder soll ich dir noch ein paar Zentimeter wegnehmen?“, fragte sie.
   Er winkte ab. „Ne lass mal. Ich will nicht aussehen wie Kontra K. Und erst recht nicht so klingen. Bah.“ Mit Schwung schob er die Reste ihrer blonden Haare mit einem Besen zusammen.
   „Du schießt lieber in die Luft, oder?“
   Verblüfft schaute er auf, woraufhin sie die Schultern zuckte. „Komm, Felix Kummer ist schon niedlich.“
   Darüber musste er so lachen, dass ihm der Besen entglitt und polternd zu Boden fiel. „Wenn man auf blonde Typen steht, vermutlich. Ich bin eher der Typ brünett.“
   „Oder rothaarig“, erwiderte sie, während sie ihre Locken auf ein Kehrblech schob.
   „Auch das.“
   Gerade als sie das Bad verließen, klingelte das Telefon in ihrer Tasche. Sie warf ihm einen resignierten Blick zu, nachdem sie den Namen des Anrufers gelesen hatte. „Da ist das SOS“, murmelte sie und hob ab. Während des Gesprächs schlüpfte sie in ihre Sandalen. „Ist in Ordnung, ich bin schon auf dem Weg.“ Sie drehte sich ein letztes Mal zu ihm um, winkte, hauchte ein „bis zum nächsten Mal“ und war weg.
   Er prustete über ihren Abgang, dann ging er in die Küche, um sich ein Eis zu genehmigen. Haare schneiden konnte verdammt schweißtreibend sein.
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wladimirkaminer · 1 year
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Ich hatte ein Gerstenkorn am Augenlid, die Salbe dafür aus der Apotheke verklebte mir vollends das Auge und half nicht gegen den Juckreiz. Die Hausärztin hatte Urlaub, ihre Vertretung schien mir unglaubwürdig:  „Nuklearmedizin Dr. Geier“ stand auf seiner Internet Seite. „Warte mal,“ sagte meine Frau, eine große Familienheilerin, „lass uns nachsehen, was im russischen Internet darüber steht“ Obwohl seit 33 Jahren in Deutschland lebend, tippt meine Frau noch immer gerne im Netz die russischen Buchstaben in die Suchmaschine. Sie hat mehr Vertrauen zu den Menschen, die ihr Ratschläge in der Muttersprache geben, natürlich nicht, wenn es um Politik geht. Das russischsprachige Internet zögerte nicht mit einer medizinischen Empfehlung. Das sicherste Volksmittel gegen Gerstenkorn, von unseren Vorfahren seit Jahrhunderten erfolgreich angewandt: Spucken Sie sich ins Auge! Wenn Sie selbst es nicht können, fragen sie einen ihrer Verwandten oder Familienangehörigen, damit sie  Ihnen ins Auge spucken. Alles klar, sagte meine Frau, wusste ich doch, es ist leicht zu heilen, Volkswissen hilft immer. Nein, sagte ich, komm mir nicht näher. Ich möchte nicht, von Familienangehörigen bespuckt werden. Lass uns bitte im deutschsprachigen Internet nach einer vernünftigeren Heilungsmethode schauen. Das haben wir dann auch gemacht. Wir fanden u.a. natürliche Tipps von Doktor Juliana: Apfelessigkompresse aufs Auge! Und nicht vergessen, gleich danach einen Termin mit dem Augenarzt vereinbaren, d.h. wenn vom Auge noch etwas übrigbleibt, und nicht nach der Verwendung der natürlichen Tipps weggeätzt wurde.
Leck mich am Arsch, dachte ich, was ist nur aus unserem Internet geworden? Einst war es die große Hoffnung der Aufklärer, eine unendliche Kladde des Wissens, die jedem Bürger den Zugang zu den wertvollsten Erfindungen, Erkenntnissen, Kunstwerken ermöglichen sollte, ohne große Anstrengung, in Sprache, Worten und Bild, diskret und umsonst. Die Menschheit sollte klüger und erfahrener werden, irgendwann würde jeder sich mit Hilfe der Suchmaschinen von etlichen Krankheiten Zuhause heilen können. Das Gegenteil ist jedoch eingetreten. Man braucht keinen Doktortitel und kein Arztexamen, um im Internet zu heilen. Man braucht nur einen weißen Kittel, (online für 4.20 Euro, versandkostenfrei) und eine dicke Brille, am Besten eine Nerdbrille, ein „Riesenauge“, die gibt es für 2 Euro im Netz. Dann legt sich noch einen knalligen Künstlernamen zu, zum Beispiel Prof. Dr. Hermann und schon ist man ein Heiler und kann auf etlichen Social Media Plattformen die Menschen mit unkonventionellen Heilungsmethoden verwirren. Ich weiß nicht, ob es hierzulande so etwas wie eine Internet-Polizei gibt, die einem besonders frechen Prof. Dr. das Handwerk legt, im russischsprachigen Internet ist das definitiv nicht der Fall, dort ist nur die Staatsicherheit unterwegs, um nicht-loyale Bürger, die den politischen Kurs ihres Staates infrage stellen, ausfindig zu machen.
Deswegen fallen dort viele diesen selbsternannten Ärzten zum Opfer, vor allem ältere Menschen.
Ältere Menschen besitzen die Gabe, wenn sie im Internet unterwegs sind, auf Buttons zu klicken, auf die kein normaler Mensch anklicken würde. Bei meiner Mutter waren plötzlich die Onlinespiele verschwunden, sie ging auf die Suche nach ihnen und landete schließlich beim YouTube Chanel von Prof. Dr. Kulikow. Prof. Dr. Kulikow sagte, alle Krankheiten kommen von schlechten Zellen, die in Wahrheit Parasiten sind. Doch er habe herausgefunden, wovor diese Parasiten Angst haben. Nämlich vor Natriumkarbonat. Man soll Soda trinken, jeden Tag mehrmals. Jetzt kaufen wir Natriumkarbonat in für den normalen Menschenverstand nicht empfohlenen Mengen. Mama sagte, sie weiß nicht, ob sie Prof. Dr. Kulikow vertrauen soll, aber probieren kann man es ja trotzdem. Soda kostet nicht viel.
Manchmal denke ich, das Internet wurde von jungen Menschen extra erfunden, um den Abgang der Älteren zu beschleunigen, damit die Jugend ungestraft von früh bis spät ihre Computerspiele spielen kann, ohne von den Alten beschimpft zu werden. Die Alten scheinen mit Soda und Essig voll beschäftigt zu sein.
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caughtinanotherworld · 3 months
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Die Spur, die nie ist: Süchte, Sorgen und Stalking II
(Aus der Perspektive von 100% Psychopathen, im Gegensatz zu 50%)
Im ewigen Streit. Ich gebe dir einen neuen, ultimativen Ruhm, den Ruhm den du immer wolltest. Alle paar Monate, neue Vergeltung. Ruhm unter meiner Behindertenwerkstatt, die auf Dauer echt zu teuer wurde. Neue Spieler, Leute, die noch eingeschränkter im Kopf sind als erwartet. Ich habe den Abgrund der Gesellschaft gefunden, schlimmer als in Marzahner Platten (Sarkasmus). Der örtliche drogensüchtige, hobbylose und verrückte Adel der Gegend. Du bist frisch nach Deutschland gesiedelt und verstehst kaum Deutsch, wenn jemand sagt, dass du springen sollst, springst du. Du sagst nie nein, du sagst immer ja und kriegst bei Männern ganz zittrige Hände, weil du so schüchtern bist. Eigentlich bist du sehr alt, aber mental minderjährig und sehr dumm und naiv. Wenn du weiße, deutsche Männer siehst, bist du so beeindruckt und kennst den Unterschied nicht. Wenn Alki Raphael, Roman oder Rupert vom Bahnhof nach einem Schlafplatz suchen, dann stellst du deine Wohnung für alle seine obdachlosen Freunde. Dann gehst du für sie im ~Einzelhandel~ arbeiten und finanzierst ihre Drogen. Eigentlich kennt ihr euch aus deiner Kindheit auf dem Reisfeld und durch intensive Geflüster, weil ihr mental alle zusammen arbeitet, auch wenn ihr nicht zusammen arbeitet. Wenn einer sagt, du lässt dich bald ~vermitteln~, dann machst du es und bringst ihnen Geld. Da kann man so gut neue Leute kennenlernen, ich weiß du hast es nötig. Ja, ich kenne ganz schlimme, dumme Assis, die jetzt meiner neuen Spur folgen. Ich finde sie alle, verzweifelte, hoffnungslose oder leichtgläubige Menschen in deiner Nähe und bei Ausgabestellen. Ich werfe Knochen, die ich selbst ausgeschissen habe und die echt nicht schmecken, aber manche fressen alles. Jetzt sind sie überall, in der Hoffnung nach dem, was versprochen worden ist. Doch, ich sage, wir lesen deine Gedanken und du sehnst dich nach dem totalen Absturz, du willst dein Leben richtig abfucken und Sozialarbeiterin für Hoffnungslose spielen.
Wenn jemand dir etwas sagt, dann glaubst du es ohne zögern. Dir kann man alles aufschwatzen, du bist von allem beeindruckt und hast einfach keine Erwartungen oder Ansprüche. Du bist das leichte Opfer für dumme Leute auf der Suche nach einer Quelle. Jeden Abend schreibst du mit Google Translation neue Texte, um süße Mäuschen zu peinigen. Eigentlich kannst du trotz Deutsch, kein richtiges Deutsch. Das Deutsch der Straße, das gute, lallende Deutsch. Weißt halt nicht was gut für dich ist, hast wohl zu viel Gehirnzellen übrig. Meine Familienfreunde habe ich fresh von der Straße und unter örtlichen Brücken gesammelt und es sind teilweise Erwachsene, die dringend professionelle Betreuung brauchen und wirklich weniger trinken sollten. Deren Thailand Traum solltest du verwirklichen und sie sollten dafür nicht mal wegfliegen, meine Schwester Bettina wollten sie dafür nicht. Ich bin alles, was ich immer über dich gesagt habe und meine Spur führt immer wieder in eine Sackgasse. Aber wenn ich nicht rauskomme, finde ich einen anderen Weg, ohne wirklich wegzukommen. Aber in meinen Träumen, haben wir gewonnen, okay.
Morgen wache ich auf und bin wieder jemand anderes. Untergrund Manuel. Manu und seine Sonderschüler, aber nicht die normalen, die Härtefälle. Dann tauche ich wieder unter fragwürdigen Leuten ab und hänge mit teilweise sehr fragwürdigen Altersgruppen rum. Ich packe mich extra in deine Nähe, auch wenn ich mit dem örtlichen Pädo Samariter Ludwig und seiner minderjährigen Gang spielen muss und wieder Kontakt aufnehmen muss. Ich zeig es dir, wir zeigen es dir. Du bereust den Tag, an dem du hysterisch geworden bist und dich mit mir angelegt hast, du wünschtest du wärst in der Mülltonne geblieben, in die ich dich gestopft habe. Dieses Mal klappt es. Der verrückte Freak kennt alle Freaks, die dich jetzt jagen, weil du die imaginär Freundschaft komplett ohne Zusammenhang nicht wolltest. Sie sollten dich stürzen, aber wenn du nicht fällst, dann fällst du in meinen Träumen.
Weißt du wer noch an deiner Leiter rüttelt, während du versuchst wegzukommen? Die Polizei, aber nicht die normalen, aber was ist jetzt noch normal? Die Hysterischen Hyänen und die örtlichen Retter Kommissare, die jedes Pferd auf Arbeit retten, jede Nutte und jede faltige Mutti, die untereinander geteilt werden kann, egal wie sie aussehen. Alt Bärbel und Sieglinde und Kripo KKK suchen neue Falten zum vergnügen. Es ist deine Eifersucht, die dich dazu treibt, dich jeden Tag mit fremden Frauen zu beschäftigen, die offensichtlich aufgegeben haben (aber nicht in der Platte), einfach generell. Lang ist die Suche nach verarmten, verblödeten Frauen, die alle gleichzeitig beschäftigen können, wenn eine Mutti schlapp macht oder eben eine aus dem Internet, die mehr als 120€ will. Du suchst den Streit, so wie manche deine Abschiebung suchen. Jeden Tag vergleichst du dich mit anderen und beobachtest 🔍, beobachtest 🔍, um dazUzugehÖren und um dich zu vergleichen. Eigentlich bist du Vollzeit verrückt und belästigst jeden Tag gute deutsche Seelen, wenn sie peace& quiet suchen, so wie du das Ende einer Ruhestörung suchst, die immer neu anfängt. Mit deinem Abschluss im sozialen Aufstieg, versuchst du wegzukommen, aber wir halten fest. Dein Doppelleben hat bald ein Ende, wir haben es wieder aufgedeckt, ich habe es wieder aufgedeckt.
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bga-koeln · 9 months
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Äquidistanz und Naivität als Programm
Palestinians and Jews for Peace bei Arsch Huh
Die Kölner Musiker Initiative Arsch Huh rief für Sonntag, den 03.12.2023, zur „Friedenskundgebung“ am Aachener Weiher auf. Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hatte seine Teilnahme im Vorfeld abgesagt. Seine Absage hat Lehrer u.a. damit begründet, dass im Aufruf zur Kundgebung keine Unterscheidung zwischen den Gräueltaten der Hamas und der Selbstverteidigung Israels in Reaktion darauf getroffen wurde. Hierzu veröffentlichten wir eine gemeinsame Presseerklärung mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) AG Köln zur „Friedenskundgebung“.
Die Veranstaltung fand mit etwa 700 Teilnehmenden statt, die Kölner Gruppierung Palestinians and Jews for Peace (PJfP) hielt einen Redebeitrag. Die kürzlich gegründete Gruppe veranstaltete in den vergangenen Wochen zwei „Friedensdemos“ und erhielt große mediale Aufmerksamkeit. Beispielsweise gab der WDR in einem Bericht über die Gruppe die Aussage von einer der Gründer*innen wieder, dass sie als Jüdin dafür angegriffen werde, wenn sie die israelische Politik kritisiere.[1]
Frieden in Nahost, Juden*Jüdinnen und Palästinener*innen, die Seite an Seite stehen – an und für sich mehr als erstrebenswerte Anliegen. Doch sowohl bei der Kundgebung von Arsch Huh als auch beim öffentlichen Auftreten von PJfP ist besonders das, was nicht gesagt wird, aufschlussreich. Die Leerstelle, dass das Massaker vom 7. Oktober das größte Pogrom an Jüdinnen*Juden seit der Shoah war. Die Auslassung, dass es eine Waffenruhe gab, bevor die radikalislamische Hamas sie am 7.10.2023 auf blutigste und barbarische Weise gebrochen hat. Die allenfalls nachrangigen Erwähnungen des schier unvorstellbaren Ausmaßes an sexueller Gewalt und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von der Hamas verübt worden waren, die nicht einmal vor Babys halt machte. Dass nur am Rande erwähnt und teilweise relativiert wird, dass die Hamas die ihr unterworfene Bevölkerung in Gaza in den darauffolgenden absehbaren militärischen Reaktionen Israels und bekannterweise auch schon in zahlreichen vorherigen Auseinandersetzungen als menschliche Schutzschilde missbraucht. All das spricht für sich. Das Ziel der Hamas ist die Umsetzung der in ihrer Charta festgeschriebenen Vernichtung der Jüdinnen*Juden, wie sie in den vergangenen Tagen, im Nachgang von weiteren Anschlägen, in öffentlichen Drohungen, dass der 7. Oktober erst der Anfang gewesen sei, unterstrichen hat. [2]
Auf die inakzeptable Äquidistanz, die sich ergibt, wenn man einen demokratischen Staat mit einer Terrororganisation auf eine Stufe stellt, wurde bereits hingewiesen. Die israelische Regierung ist aktuell de facto ein Sicherheitskabinett, dessen Teil auch Vertreter der Opposition sind. Die Umfragen zur Regierung Netanjahu sind derweil schlecht. Israel ist auch nach dem 7.10.2023 ein liberaldemokratischer Rechtsstaat – umgeben von Feinden (Hamas, Hezbollah, Iran). Die mangelnde Abgrenzung des Staates Israel und seines Rechts auf Selbstverteidigung zu den Taten der menschenverachtenden islamistischen Terrororganisation Hamas öffnet alle Tore für Antisemitismus im Sinne einer Dämonisierung des jüdischen Staates und doppelter Standards. Den sich kritisch wähnenden Mitgliedern und Fans von PJfP wie auch Arsch Huh müsste zu denken geben, dass andere Kriege und Konflikte der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit – die oftmals wesentlich mehr Opfer gefordert haben und weiter fordern – meist zu keinen„Friedenskundgebungen" auf deutschen Straßen führen. Auch könnte denjenigen, die sich berechtigterweise um die Versorgung der Bevölkerung Gazas mit Nahrung und Medikamenten sorgen, auffallen, dass aktuell fast 800 Millionen Menschen weltweit – also jeder zehnte Mensch – an Hunger leiden und täglich tausende Menschen an leicht heilbaren Krankheiten sterben, weil ihnen keine medizinische Mindestversorgung zuteil wird. Skandale, die im Übrigen schnell politisch abschaffbar wären, wenn es denn ein globales Interesse daran gäbe. So richtig und wichtig es ist, die Versorgung der Menschen in Gaza zu verbessern – was zuvorderst die Hamas ermöglichen könnte –, so verrückt ist es, dass Hunger und eine mangelhafte medizinische Versorgung vor allem dann in deutschen Internetkommentarspalten und auf deutschen Straßen zum Skandal werden, wenn Israel in einen Konflikt involviert ist. Und ja, selbstverständlich haben solche doppelten Standards etwas damit zu tun, dass Antisemitismus global betrachtet heute vor allem in Form einer „Israelkritik" auftritt. Diese doppelten Standards werden auch daran offenkundig, dass es kaum Proteste gegen Ägypten gibt, das den Bau von gesicherten Flüchtlingslagern (ohne Waffen/Hamas) am Grenzübergang zu Gaza seit Wochen verweigert.
Jürgen Becker setzt in seiner Rede auf der Kundgebung am 03.12.2023 kein Zeichen gegen Antisemitismus, wenn er von einem überdurchschnittlichen Erfolg jüdischer Künstler*innen schwadroniert und die vermeintliche „Unterschiedlichkeit" von Jüdinnen und Juden betont.[3] Ob intendiert oder nicht, werden hier antisemitische Stereotype bedient. Seine so bezeichnete wahr gewordene „Utopie" von einer israelischen Botschaft im früheren Nazi-Deutschland, die er mit der Möglichkeit vergleicht, dass „auch Israelis und Palästinenser, Juden und Muslime wieder friedlich zusammenleben" können, kann als Holocaust-Relativierung gelesen werden. Seine Gleichung von Israelis gleich Juden und Palästinensern gleich Muslimen offenbart eine Unkenntnis über die komplexe Historie und jegliche Hintergründe des Nahostkonfliktes. Es ist bezeichnend, dass Jürgen Becker als Mitveranstalter die vorangegangene Kritik in einem Interview als „Zeichen unserer Zeit“ einordnet und behauptet, dass „kaum noch etwas gemacht werden kann, ohne massive Kritik von irgendeiner Seite zu bekommen“.[4] Mit derartigen kontrafaktischen Auslassungen – als habe es in halbwegs aufgeklärten Gesellschaften nicht immer Kritik gegeben – wird vor allem abgewehrt, den Inhalt der Kritik auf seinen Wahrheitsgehalt hin zu prüfen.
Auch die neu gegründete Initiative Palestinians and Jews for Peace bedient sich unterkomplexer Narrative. Warum wird der aktuelle Krieg und der Nahostkonflikt, der vorwiegend ein Territorialkonflikt ist, einzig als ein Konflikt zwischen Juden*Jüdinnen und Palästinenser*innen dargestellt? Und welche Bedürfnisse stehen bei einer nicht-jüdischen, nicht-israelischen und nicht-palästinensischen Gesellschaft, die auch offenbar stark von solchen „Friedensdemos“ angezogen wird, hinter dem Wunsch nach einer vermeintlich einfachen Lösung? In Kommentaren zu Instagram-Beiträgen der Gruppe ist zu lesen, dass man sich wünsche, auch als Deutsche*r „mal wieder was sagen zu dürfen", wenn es um Israel geht. Besonders bitter wird es, wenn diese gedanklichen Verrenkungen zuweilen so weit gehen, dass zwar auf eine historische Verantwortung Deutschlands verwiesen wird, diese jedoch auf eine Art verdreht wird, bei der am Ende Israel als das ultimative Böse dasteht, gegen das man sich eben aufgrund dieser Verantwortung stark machen müsse und nicht „tatenlos zusehen“ dürfe. Dieses Narrativ gilt es zurückzuweisen. Nicht zuletzt zeigen auch Studien, dass in den deutschen Medien an kaum einem anderen Land so häufig Kritik geübt wird wie an Israel.[5]
In einem kurz nach dem Massaker der Hamas entstandenen Instagram-Post von PJfP liest man von „rücksichtslosen Taten der rechtsextremen, rassistischsten, fundamentalistischsten Regierung in der Geschichte Israels“ und einem Massaker, das Israel an den Menschen in Gaza verübe, während dieser Begriff in Bezug auf die Taten der Hamas in demselben Post nicht einmal fällt.[6] Insgesamt sind die Postings, Interviews und Redebeiträge geprägt von Kritik an der israelischen Regierung, während auf die Taten und Vorgehensweisen der Terrororganisation Hamas höchstens am Rande eingegangen wird. Auch wird die historische Genese der aktuellen Situation nicht erwähnt. Die Geschichte des jahrtausendealten Antijudaismus wie des modernen Antisemitismus wird ebensowenig von PJfP erwähnt wie die Konflikte um den Umgang mit der zionistischen Bewegung in der arabischen Gesellschaft der 1920er Jahre, der Einfluss der NS-Propaganda auf die arabisch-palästinensiche Bevölkerung in den Jahren bis 1945 oder die diversen gescheiterten Friedensverhandlungen (und der komplexen Gründe dieser) in den letzten 75 Jahren – um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Der Komplexität der Situation können oder wollen sich PJfP nicht stellen. Das Anliegen, sich ohne Schuldzuweisungen und ohne eine „Seite“ einzunehmen, für Frieden einsetzen zu wollen, ist daher zum Scheitern verurteilt. Um so mehr jedoch macht es PJfP für jene Milieus attraktiv, die es eigentlich gar nicht so genau wissen wollen. Denen es vielmehr darum geht, sich so kritisch wie wohl fühlen zu können, indem sie sich einreden, auf der „richtigen Seite“ – nämlich der „des Friedens“ – zu stehen und „beide Seiten“ in gleichem Maße irgendwie doof finden zu können. An Stelle von Flaggen, die die Gruppe bei ihrer Demonstration am 19.11.2023 nicht dabei haben wollte, waren Plakate zu sehen, auf denen u.a. von „Genoziden“ oder „75 Jahren israelischer Besatzung” die Rede war.[7] Dass der Begriff Frieden bei PJfP zudem schwer abstrakt bleibt, gehört zu einem der Erfolgsgeheimnisse der Gruppe.
Ein weiteres Erfolgsgeheimnis von PJfP ist zudem – ähnlich wie bei Arsch huh – die zelebrierte Äquidistanz. Dies wird zum Beispiel dadurch deutlich, dass das Recht auf Sicherheit der israelischen Zivilbevölkerung als „primitiver“ Instinkt abgetan [8] oder Israels Selbstverteidigungsrecht „in der aktuellen Situation“ in Frage gestellt wird.[9] Abgesehen davon, dass die pluralistische und heterogene israelische Bevölkerung mit der Regierung gleichgesetzt wird, bleibt bei den Meinungen von PJfP die Frage offen, wie man eine Waffenruhe mit einer Terrororganisation schließen soll, die einen auslöschen will. Dass die Hamas ihre Waffen niederlegt und alle Geiseln frei lässt, wodurch die Angriffe schon morgen beendet werden könnten, wird seltsamerweise nicht gefordert.
Auch wenn die Gruppe sich von linkem Antisemitismus zu distanzieren versucht, weist sie doch Argumentationsstrukturen auf, die häufig in ebendiesem zu finden sind. Der vorwiegend israelbezogene Antisemitismus, der dabei mal mehr, mal weniger subtil bei PJfP durchscheint, macht es entsprechend möglich, dass auch antizionistische Gruppierungen – wie zum Beispiel die trotzkistische SAV (Sozialistische Alternative) – sich von den Demonstrationen angezogen fühlen. Wenige Tage nach der Demonstration der PJfP nahm die SAV übrigens an einer Kundgebung vor der Universität zu Köln teil, in welcher dezidiert antiisraelische Hetze verbreitet wurde.
Die Behauptung einer Rednerin von PJfP auf der Kundgebung von Arsch Huh, Antisemitismus werde inflationär als Vorwand verwendet, um Kritiker*innen der israelischen Regierung zum Schweigen zu bringen, ist nicht neu.[10] Trotz Pauschalisierungen und der Dämonisierung der israelischen Regierung, inszeniert sie sich als Fürsprecherin der Jüdinnen und Juden in Deutschland. Richtigerweise bemerkt sie, dass Antisemitismus wie andere Ideologien – zum Beispiel Rassismus oder Sexismus – tendenziell mörderisch sind. Gleichzeitig ließ sie am 19.11.2023 öffentlich verlautbaren, dass es bei der vermeintlich so ausgeprägten Solidarität der deutschen Regierung mit Israel [11] nicht wundern würde, dass „irgendwelche Schwurbler“ antisemitischen Verschwörungstheorien anheimfallen.[12] Allen, die sich antisemitisch äußern, dürften solche entlastenden Aussagen sehr gelegen kommen. Dass sich die „deutsche Solidarität“ vorwiegend auf Sonntagsreden und floskelhafte Wiederholungen des Begriffes der Staatsräson beschränkt, nicht aber beispielsweise in einer klaren Stellungnahme bei der UN-Vollversammlung vom 27.10.2023 glaubhaft demonstriert wird, scheint nicht wichtig zu sein. Ebenso wenig die nach wie vor guten Beziehungen der Bundesrepublik zum Mullah-Regimeim Iran, welches die Hamas als ihren Proxy finanziell unterstützt, weil es einem eliminatorischen Antizionismus anhängt.
Weiterhin behauptete die Rednerin von PJfP im Rahmen der Kundgebung von Arsch Huh dreist, die Deutsch-Israelische Gesellschaft würde zusammen mit der Synagogen-Gemeinde als Sprachrohr der Regierung Netanjahu agieren.[13] Es bedarf keiner großen Recherche um herauszufinden, dass der Zentralrat und die Deutsch-Israelische Gesellschaft sich beispielsweise kritisch zu der von der Regierung Netanjahu geplanten Justizreform positioniert haben.
Zudem haben sich nicht „die“ Deutsch-Israelische Gesellschaft und „die“ Synagogen-Gemeinde zur Kundgebung kritisch geäußert, sondern – unabhängig voneinander – einerseits Abraham Lehrer und anderseits die AG Köln der DIG sowie das BgA Köln in einem gemeinsamen Statement.
Auch das BgA versteht sich nicht als Sprachrohr irgendeiner israelischen Regierung sondern als Organisation, die sich eine Kritik des Antisemitismus zum Ziel gesetzt hat. Eine solche Kritik erfordert einen Begriff davon zu haben, wann Kritik an politischen Entscheidungen oder Phänomenen wie dem Rassismus – welcher, wie in allen modernen Gesellschaften, auch in Israel anzutreffen ist – in einen israelbezogenen Antisemitismus kippt, dessen Bestandteile zum Beispiel Dämonisierung, Doppelstandards und Delegitimierung sind.
Anstatt den vermeintlichen Anliegen – z.B. eine militärische Auseinandersetzung überflüssig zu machen sowie Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen – einen ernsthaften Rahmen zu bieten, waren beim Zusammenkommen von Arsch Huh und PJfP am 03.12.2023 Äquidistanz und Naivität Programm. Dort fanden Menschen eine Umgebung, in der sie ihren Verdrängungsregungen Ausdruck verleihen konnten, endlich einen „Schlussstrich“ unter die deutsche Nazi-Vergangenheit zu ziehen, und sich dabei auch noch moralisch überlegen vorzukommen. Derartige Veranstaltungen haben das Potenzial, israelbezogenen Antisemitismus in Deutschland weiter salonfähig zu machen und müssen daher Ziel von Kritik sein.
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[1] https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/demonstration-palestinians-and-jews-for-peace-100.html
[2] https://www.derwesten.de/politik/israel-hamas-nah-ost-konflikt-hamad-d-id300704787.html
[3] https://www.instagram.com/p/C0cnrkbsahi/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==
[4] https://www1.wdr.de/fernsehen/aktuelle-stunde/alle-videos/studiogespraech-juergen-becker-kabarettist-arsch-huh-100.html
[5] https://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-08/israel-medien-kritik
[6] https://www.instagram.com/p/CybgzrfoMhz/?img_index=1
[7] https://www.instagram.com/reel/Cz39eNFI5UB/?utm_source=ig_web_copy_link&igshid=MzRlODBiNWFlZA==; https://www.lokalfoto.com/juedisch-palaestinensische-demo-in-koeln/
[8] https://www.instagram.com/p/C0M2geNs7zC/?igshid=N2ViNmM2MDRjNw==
[9] https://shows.acast.com/feuer-und-brot/episodes/palestinians-and-jews-for-peace (01:36:44-01:37:50)
[10] https://www.youtube.com/watch?v=tv5ujnkEQm0&ab_channel=PalestiniansandJewsforPeace
[11] https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/nov/28/germany-israel-right-left-turkey-truth
[12] https://www.instagram.com/p/C0Mz7JAsF_Y/?igshid=N2ViNmM2MDRjNw==
[13] https://www.ksta.de/koeln/nach-eklat-nur-wenige-teilnehmer-kommen-zu-arsch-huh-kundgebung-in-koeln-1-695472
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mordsfesch · 10 months
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Kalli Anon here again.
Also erstens: No bad feelings pls. Kein schlechtes Gewissen. Ich kenne nur irl niemanden der Tatort schaut und brauche einen Kanal, in den ich meine Gedanken schreien kann. If you want me to stop, I will.
Spoilers ahead: "Königinnen" war irgendwie eine verschenkte Folge für Kalli. Insgesamt hat sie Spaß gemacht, don't get me wrong. Aber irgendwie hätte ich, gerade wegen seines neuen Dienstgrades, ein Level up erwartet. Man hätte doch sogar noch mehr in die Eifersüchtige-Geschwister-Schiene fahren können und Kalli von Anfang an misstrauisch sein lassen können (dass ihm nicht geglaubt werden würde wäre Klischee aber character-building). Oder man hätte mehr mit seiner Reaktion auf die Auflösung machen können: Jemand, der gleich alt ist, ähnliche Träume hat, kein schrecklicher Mensch ist...könnte hart hitten. Kalli kann auch mal mit einer Fallauflösung hadern. Gebt Ferdi mal ein paar Challenges als Schauspieler!
Klar, die Ivo-Ebene wurde sehr ausgenutzt. Cool. Aber ich finde, man hätte Kalli trotzdem mehr geben können, gerade weil er eine Distanz zum Fall hatte, die Ivo und Franz etwas verloren hatten. Da war Potential für Nachfolger-Kalli. Denkt an die Zukunft BR!
Wie gesagt, Humor technisch top. Aber lasst den Jungen endlich mal ran!
Davon abgesehen struggle ich ehrlich gesagt ziemlich hart mit der Einstellung "tihi, dann sag ich einfach dass es Notwehr war. Girlboss Moment." Das war eine Hinrichtung Babes. Du warst nicht in Gefahr. Du wusstest was du tust. Du hast es aktiv vertuscht.
Notwehr ist ein unglaubliches Gut der Achtung der menschlichen Vernunft, der Aufklärung und des deutschen Rechtssystems. Dass ich am Ende das Ausnutzen derselben irgendwie gutheißen soll, finde ich schwierig. Jemand der so leicht die Nerven verliert sollte übrigens vielleicht nicht zur Polizei 😬.
Anyway, das wars von mir. Wie gesagt, ich wollte die Gedanken nur mal formulieren. Insgesamt hat die Folge Spaß gemacht.
Liebe Grüße und Bussi und so
Last but not least, I finally made it to your newest message, dear Anon the Anon. Thank you for your patience! Ich brauche zwar lange zum Antworten, aber du bist herzlich dazu eingeladen so viel und so oft in meine Inbox zu schreien, wie du möchtest. Du darfst mir auch sehr gerne einfach eine Nachricht schicken, wenn du magst.
Die Folge war generell voller schöner Vibes, der Fall selbst aber weniger überzeugend, imho. Was nicht heißt, dass ich die Folge nicht trotzdem toll fand. Ich mag sie sehr. Aber ich gebe dir recht, dass man als Kalli-Fan wohl nur auf der Humor-Ebene auf seine Kosten gekommen ist, obwohl für die Ermittlung das Potenzial dagewesen wäre.
Jaha alsoooo. Die Notwehr-Geschichte... Es hat jetzt wirklich nicht den Falschen getroffen, aber begeistert von ihrem Umgang mit ihrer Tat war ich jetzt auch nicht wirklich. Es gab da schon ein gewisses Bedürfnis, die Dame mal kräftig durchzuschütteln und zu fragen, ob sie als zukünftige Polizistin wirklich denkt, dass das die richtige Reaktion auf die Gesamtsituation war.
Davon abgesehen, hatte ich den Eindruck, dass genau das ein Stück weit das Ziel war: dass man als Zuschauer:in damit konfrontiert wird, dass ein sympathischer Charakter eine Tat begeht, bei der man wenig bis keine Sympathie für das Opfer hat, und dann am Ende eine solch kühle Reaktion auf die Überführung zeigt, dass es kräftig an eben jener grundsätzlichen Sympathie rüttelt. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine, trotz des schrecklichen Bandwurmsatzes 😅
Once again, thank you for sharing your thoughts with me! Macht immer wieder Spaß, die zu lesen 😊
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arasanwar · 11 months
Text
Sie war eingeschlafen. Wow, das war ihm lange nicht mehr passiert. 
Der Tattoo-Artist hielt für einen Moment inne, betrachtete die schlafende Blondine, dann das Tattoo auf ihrem Rücken. Der Drache passte ziemlich gut zu ihr, auch wenn die Geschichte, die sie zu dem Tattoo hatte ziemlich verrückt war. Wirklich glauben konnte er es immer noch nicht und doch glitt sein Blick für einen Moment zu der Schatulle auf dem Schreibtisch hinter sich. Wenn jemand verrückte Geschichten glauben durfte, dann war es ja wohl er. 
Seine Konzentration legte sich wieder auf den Rücken seiner Kundin und Aras wischte Tinte und Blut mit einem Tuch beiseite, bevor er sich wieder über ihren Rücken lehnte, um den chinesischen Drachen auf ihrer blassen Haut zum Leben zu erwecken. Er bestand hauptsächlich aus Outlines, sie hatte keine Farbe und auch keine Schattierung gewollt. Dass jemand auf Highlight verzichtete, war auch nichts Neues für ihn. Dennoch schien dieses Projekt etwas ganz Besonderes für ihn zu werden. 
Es würde unter anderem eines seiner Projekte, bei denen keine Magie im Spiel sein würde. Das strengte ihn fast noch mehr an, als wenn er seinen Emotionen beim Tätowieren freien lauf ließ, damit das Schicksal entscheiden konnte, wie sein nächstes Opfer sein Leben verbringen durfte. Doch Aras waren die Narben auf ihrer Haut nicht entgangen. Allein die rosa Narben auf ihrem Schulterblatt. Als hätte sie dort etwas gebissen. Etwas großes. Dennoch waren sie anstandslos verheilt. Als er sie fragte, ob er das Tattoo so setzen sollte, dass die Outlines keine der Narben streiften, hatte sie den Kopf geschüttelt. “Bitte, binde es irgendwie ein. Immerhin erinnert mich das Tattoo an diese Narbe.” Auffordernd hatten ihre Augen auf ihm gelegen. Das Braun war interessant. Es erinnerte ihn an eine Haselnuss. Wenn er ehrlich war, dann war sie sowieso ziemlich interessant. Doch eine Kämpferin wie sie brauchte nicht noch weitere Narben von einer Tattoo Session, die schief gegangen war. Also ersparte er ihr das ganze und ging heute ganz allein seinem Job nach. 
“Bist du fast fertig?”, murmelte es leise und der Brustkorb hob sich in einem tieferen Atemzug. “Nicht ganz”, erwiderte er und richtete seinen Blick auf die haselnussfarbenen Augen, welche ihn fixiert hatten. Also doch nicht ganz eingeschlafen. “Wie lange noch?” Im Hintergrund wechselte das Lied aus seiner Box zu etwas, das mehr ihrem Aussehen entsprochen hatte. Immerhin war sie in schwarzer Skinny Jeans und Boots hier aufgetaucht. Das Top, welches sie trug, war Rückenfrei. Passend zu ihrem Tattoo heute, doch Aras waren die anderen Tattoos an ihrem Körper nicht entgangen. Sie war keine Anfängerin mehr. “Keine Ahnung, so ne dreiviertel Stunde?” Sie ließ ein Brummen verlauten, dann drehte sie den Kopf auf die andere Seite. “Weck mich, wenn du fertig bist”, sagte sie noch, dann wurden ihre Atemzüge wieder gleichmäßiger und Aras riss sich zusammen. Eine dreiviertel Stunde. Dann war er fertig. Etwa 1 ½ Stunden und er konnte für heute Feierabend machen. 
Als er sie fast auf die Minute eine dreiviertel Stunde später weckte, zuckte sie erst leicht zusammen und für einen Moment glaubte er, dass sie ihm vom Tisch springen würde. Doch dann schien sie sich wieder zu fangen und erhob sich langsamer. “Gut geschlafen?” Sein Grinsen reichte von einem zum anderen Ohr und nachdem sie kurz nachdenklich die Lippen verzogen hatte, begann auch sie zu grinsen. “Besser als seit langem”, erwiderte sie und wirkte nach ihrem Powernap tatsächlich um einiges erfrischter. Nicht, dass sie sonderlich müde gewirkt hatte, doch jetzt schien es, als hätte sie mehr Energie. “Lass mal sehen”, sprach sie und sprang nun doch von seinem Tisch. Aras war mit diesem einfachen Hopser bereits in einen Alarmmodus gegangen und darauf gefasst, dass sie ihm in die Arme fallen würde, doch sie hielt sich tapferer als manch anderer. Nicht eine Sekunde stockte sie, als ihre Sohlen Dumpf über den Boden traten und sie sich mit dem Rücken zum Spiegel hinstellte. “Oh ja”,  murmelte sie, positionierte sich noch einmal anders und war dann ganz froh, als Aras ihr einen Spiegel in die Hand drückte. Wie zufrieden sie mit sich und der Welt wirkte, während sie die schwarze Tinte betrachtete. “Ist dein Terminkalender sehr voll? Ich hab da noch ein paar Ideen”, sagte sie direkt, was Aras zum Lachen brachte. Er nahm den Spiegel entgegen und legte ihn auf seinem Schreibtisch ab. “Ich hab immer Platz für zufriedene Kunden. Sobald das verheilt ist.” Auf seine Worte hin verdrehte sie offen ihre hübschen braunen Augen. “Ja, Papa”, erwiderte sie und ließ sich von ihm noch versorgen, bevor sie die Klammer in dem blonden, fast weißen Haar löste, damit es ihr über den Rücken fallen konnte. Sofort erntete sie einen strafenden Blick von ihm, was sie erneut die Augen verdrehen ließ. “Lass mich nur machen. Das wird schon.” Aras glaubte ihr kein Wort und doch, was blieb ihm anderes übrig? Er hoffte nur, dass sie die Nachsorge ein wenig ernster nahm und nicht in drei Wochen hier stand, mit einer dicken Entzündung unter der Haut. 
Sie bezahlte seine Arbeit passend und gab ihm dann noch ein Trinkgeld, welches er nur zu gern in seine eigene Tasche wandern ließ und keinesfalls in das Gemeinschaftsglas. Den Sinn hinter dem Gemeinschaftsglas hatte er bis heute nicht erkannt. 
Als er aufsah, bemerkte er den Blick, den sie auf die Kiste auf seinem Schreibtisch warf. Schon als sie zum ersten Mal hier gewesen war, hatte sie die Schatulle eingehend betrachtet. “Hübsch”, erwiderte sie jetzt und dann wandte sich ihr Kopf etwas zu Seite, als würde sie einer Stimme lauschen. Der Moment war jedoch so schnell vorbei, als hätte er sich das ganze nur eingebildet. Stattdessen sah sie ihn an und etwas wissendes schien in ihren Augen zu liegen, als sie sagte: “Viel Spaß mit ihr.” Sie hatte sich bereits zum Gehen gewandt, da erwiderte er nicht gerade einfallsreich: “Und dir viel Spaß mit dem Tattoo, Lily.”
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forestwitchnika · 1 year
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Samhain
An Samhain sind die Tore zur Anderswelt weit offen und wir gedenken⁹ an die Verstorbenen, die uns mal sehr nahe waren. In der Nacht zum 1. November ist es darum leicht, mit den Geistern der Verstorbenen in Kontakt zu treten.
Diese Nacht ist auch gut für Weissagungen. Orakelt wurde mit der Schafgarbe, Hanf, und dem Bilsenkraut. Nach dem Glauben früherer Völker beschützen unsere Ahnen ihre Familien und so gedachte man ihnen zu Samhain.
Ein Verstorbener musste über ein Jahr tot sein, um das an ihn mit Gaben gedacht wurde, denn nach ihrem Glauben benötigt man ein Jahr um sich von seinen physischen Körper zu lösen.
Wenn die Lebenden in diesem Jahr nicht loslassen oder übermässige Trauer tragen, werden die Verstorbenen viel zu lange in dieser Welt festgehalten und haben keine Möglichkeit in Ruhe zugehen.
Dieses Fest ist auch der Totengöttin Holle gewidmet. Eine Erdgöttin des Totenreiches. Sie wacht über die Verstorbenen und heisst sie willkommen.
Lug der keltische Gott, begibt sich jetzt in die Erde zurück und ihm folgt die Göttin Morrigan. Sie steht im Glauben der Kelten für die Behütung der Seelen und Samen von Mensch, Tier und Pflanze.
- Celticgarten
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Rübenlaternen (im Deutschen Rübenlichtle) mit eingeschnitzten Grimassen sollten den geliebten Verstorbenen den Weg weisen und gleichzeitig unleidliche Bewohner der jenseitigen Welt fernhalten. Diese Bräuche finden sich heute noch in Form von geschnitzten Kürbissen, Lampions und Laternen wieder. Verzierte Kürbisse (die Kelten selbst kannten keine Kürbisse) sollen ihren Ursprung in der schon christianisierten keltischen Tradition haben. Hier waren sie gedacht als Abschreckung gegenüber Elfen und Feen, die auf der Suche nach Kindern waren, die sie für würdig hielten, ihre Welt zu betreten. Besorgte Eltern höhlten die Gewächse aus und ritzten Zeichen und Fratzen hinein, die durch ihr schreckliches Aussehen alles Böse in die Flucht treiben sollten. In der Samhainnacht wurden Rüben (später Kürbisse) mit einer Kerze darin nun nicht mehr als Wegweiser ans Fenster oder vor die Tür gestellt, sondern dienten dazu, mißgünstige Naturgeister und unheilbringende Spukgestalten fernzuhalten. Es war zudem nicht ratsam, sich umzudrehen, wenn man Schritte hinter sich vernahm, denn die Verstorbenen konnten einen leicht versehentlich mit auf die andere Seite nehmen.
Wissenswert: Dabei muss man beachten, dass die vorchristliche jenseitige Welt oder keltische Anderswelt nicht gleichbedeutend mit der christlichen Hölle oder dem christlichen Himmel war, sondern ein Ort, an dem Götter, Ahnen und Feen wohnten und wo der ehrlich Suchende große Weisheit erfahren konnte. Die Anderswelt war ein Ort der Wunder, der aber auch große Gefahren barg, was die sichere Rückkehr betraf. Neugierige, die an Beltane oder Samhain in der Anderswelt verschwanden, waren nicht etwa Geistern und Dämonen zum Opfer gefallen, sondern einfach im Bruch des Zeitgefüges zur falschen Zeit am falschen Ort und landeten daher schon einmal auf der anderen Seite.
Aus: Das magische Jahr
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Experten vermuten die Wurzeln des Festes weit in vorchristlicher Vergangenheit und geben einen Zeitraum von 3000 bis 5000 Jahren v.u.Z. an. Damit wäre Samhain / Samhuinn / Samhraidhreadh eines der ältesten Feste der Menschheit. Von den historischen Kelten hat sich das Fest Trix Samonis überliefert, welches Anfang November gegangen wurde und weitestgehend dem Samhainfest entsprechen soll. Die Festlichkeiten erstreckten sich über mehrere Tage. Vergleichbar mit der heutigen Karnevalszeit nimmt man inzwischen (mit regionalen Unterschieden) einen ganzen Festzyklus zwischen Oktober / November und Januar / Februar an — ähnlich der nordischen Julzeit.
©��Claudia Liath
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Wissenswert: Vielen ist der Begriff Halloween geläufiger als Samhain, wobei Halloween nicht mit Samhain identisch ist, sondern eine nachfolgend in christlicher Zeit entstandene Abwandlung des Festes. Das Wort leitet sich ab von All Hallow’s Eve(ning), während das Fest selbst eine Verbindung aus Allerheiligen und Samhain darstellt - wenngleich eine Theorie existiert, die in Halloween oder Helloween Parallelen zur nordischen Unterweltsgöttin Hel entdeckt haben will.
Halloween vereint zahlreiche Traditionen, von alten germanischen, keltischen, römischen und griechischen Bräuchen, über christliche Sitten bis hin zu neuzeitlichen Jahreskreisfeiern und kann daher auf reichhaltiges Brauchtum zurückblicken. Es ist eine Mischung aus Herbst- und Erntebräuchen, Verkleidungsbrauchtum sowie Heischebräuchen (Bitten um Gaben, oft verbunden mit dem Versprechen, für die Toten zu beten). Einen großen Teil davon nimmt die Ahnenverehrung ein, die sich in ganz Nordeuropa in der Zeit vom Erntedankfest bis zur Fasnacht findet.
Die Thematik Todesfurcht, Geister und Grusel bringen die christlichen Feste Allerheiligen und Allerseelen ein. Möglich sind auch Parallelen zu den römischen Lemuralia, sowie zu den griechischen Anthesterien, deren dritter Tag von ausgeprägter Geisterfurcht bestimmt war. Das Umherziehen von Tür zu Tür, das klassische Trick or Treat, gehört zu den alten Heischebräuchen. Zusammen mit den Rauhnächten oder der Walpurgisnacht zählt man Halloween zu den Unruhenächten, in denen Streiche gespielt wurden und man sich allerhand Schabernack einfallen ließ.
Aus: Das magische Jahr
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Im Vergleich zu den Germanen wird Samhain dem Vetrnøttablót (Winternacht) und dem Mittwinterfest gleichgesetzt. Bei den Germanen wurden Herbst- und Totenfeuer entzündet, in denen Strohpuppen und geflochtene Körbe verbrannten. Den Verstorbenen legte man als Wegzehrung verschiedene Opfergaben auf die Gräber. Ein Brauch, der sich im Seelengebäck (Seelenbrot, Seelenzopf, Seelenwecken) zu Allerseelen erhalten hat. In diversen Ritualen hielt man Zwiesprache mit den Verstorbenen, riskierte einen Blick in die Zukunft oder versuchte, die destruktiven Wesenheiten gnädig zu stimmen.
Obgleich auch im Glauben der Germanen der Tod neues Leben barg, verbreitete er zugleich Schrecken. Ehe also der Winter anbrach, eine Zeit des Mangels, der Kälte und Dunkelheit wurde ein letztes Mal mit Verkleidungen und viel Lärm ausgelassen gefeiert. Maskierte verkörperten die Wilde Jagd, das Ahnen- und Geisterheer, das nun in Form der herbstlichen Stürme auszog um alles mitzureißen, was müde, krank, alt und morsch war und keinen Fortbestand mehr hatte. Auch stellte man den Kampf der Götter gegen die Winter- oder Eisriesen nach.
©️ Claudia Liath
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S A M H A I N / Ahnenfest
Wenn die Welten sich berühren,
Öffnet still die Ewigkeit
Ihre Tore und wir spüren
Es beginnt die dunkle Zeit.
 
All die ruhelosen Seelen
Strömen aus der Anderswelt,
Mit Gesang aus toten Kehlen,
Zu dem Licht, das sie erhellt.
 
Lausche, höre, wie sie singen,
Hörst du diesen Andersklang?
Stimmen, die voll Wehmut klingen,
Ein betörender Gesang.
 
Niemals darfst du sie verfluchen,
Niemals wirst du sonst erkennen,
Wonach ihre Seelen suchen.
Darum lass das Feuer brennen.
 
Samhain Fest der Jahreswende,
Fürchte nicht die Dunkelheit.
Nur das Gute siegt am Ende,
Beltane ist nicht mehr weit.
 
Stimme milde ihre Herzen,
Zeige ihnen dein Gesicht.
Säume ihren Weg mit Kerzen,
Führe sie zu deinem Licht.
©  Simone Wiedenhoefer 
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ravianefleurentia · 11 months
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Tag 18. Aufrechterhaltung der alten Kräfte (Dan Heng IL x Blade) HSR
"Dan Heng, bist du es wirklich?" fragte Märzchen und kicherte. "Was sollen denn die Hörner?" stellte das junge Mädchen sogleich die nächste Frage. Der Drache erklärte seinen Freunden die ganze Geschichte und doch hatte er etwas Angst allein gelassen zu werden. 
Als die Beiden alles wussten ging Dan Heng erst einmal spazieren um seine Gedanken zu ordnen. An der Klippe angekommen fühlte er sich frei und berührte leicht seine Hörner. Diese Empfindungen waren immer noch ungewohnt. 
Plötzlich erklang ein Geräusch hinter ihm. Sofort drehte er sich um und erblickte IHN. Blade! Instinktiv ging der Drache in eine Verteidigungsposition. Auf den Lippen des Schwert Kämpers war ein fieses Grinsen zu sehen. "Lange nicht gesehen!" kam es ironisch zurück. 
Blade zog sein Schwert und ließ seine Hand über die Klinge fahren, bevor er zum Angriff überging. Geschickt verteidigte sich Dan Heng und schaffte es sich einen Vorteil zu verschaffen, indem er ihm das Schwert aus den Händen riss. "Nicht schlecht aber ich bin auch ohne Schwert stärker!"  sprach der Krieger und stürzte sich auf den Drachen. 
Erst konnte er dem stand halten aber nach einigen Minuten verließ die Kraft um Angriffe auszuführen. "Du scheinst deine Wahre Natur noch nicht ganz im Griff zu haben!" sprach der Blauhaarige und drückte den Jüngeren zu Boden. Dieser konnte sich absolut nicht dagegen wehren. Angst stieg in ihm auf. Würde er hier sterben?
"Ich habe mal gehört, dass sich die Drachenkräfte auflösen, wenn man hoher Anstrengung ausgesetzt ist! Ich frage mich ob das stimmt!" meinte Blade nun und betrachtete den Jungen unter sich. Auf seinem Gesicht bildete sich Panik. "W...Was hast du vor?" fragte Dan Heng und versuchte sich zu befreien. 
Blade lachte und stieß ihm in die Seite. Der Schwarzhaarige zuckte heftig und sah ihn an. "Sieh an, Drachen können kitzlig sein?" fragte er und grinste überlegen. "D...Du willst mich kitzeln?" wollte Dan Heng nun wissen. "Oder wäre es dir lieber wenn ich dich aufschlitze?" wollte der Ältere nun wissen und knurrte. 
Er schüttelte den Kopf. "Dann lieber kitzeln..." murmelte er nun und kam sich lächerlich vor. Blade antwortete nicht und fing an erneut die Seite des Anderen zu kitzeln. Der Drache konnte nicht anders und fing sofort an zu lachen. 
"Hahahahahahaha nihihihihihihicht hahahahahaha..." lachte er und versuchte sich dagegen zu wehren. "Oh doch! Das ist eine interessante Wendung unseres Kampfes!" grinste Blade und kitzelte ihn quälend sanft, was den Jungen überraschte aber gleichzeitig ihn wie verrückt kichern ließ. 
Er wusste selbst nicht das er so unfassbar kitzlig war. Wenn Caelus das wüsste, würde Dan Heng wahrscheinlich keine ruhige Minute mehr im Astralexpress haben. Seine Gedanken wurden durch das Gefühl des Kitzelns unterbrochen. "Hahahahahahaha..." lachte er aber flehte noch nicht um Gnade. 
"Halte deine Kräfte so lange aufrecht wie es geht!" forderte der Krieger und packte die Arme seines Opfers um sie über seinem Kopf zu fixieren. Dan Heng wollte sich wehren aber konnte absolut nichts machen. Leicht und nahezu zärtlich fing er an die Achseln auf ihre Empfindlichkeit zu prüfen. 
"HAHAHAHAHAHAHAHA NIHIHIHIHIHIHIHICHT DAHAHAHAHAHA..." schrie er nun lachend und riss an seinen Armen. "Nicht hier? Warum denn nicht hier scheinst du am empfindlichsten zu sein! Also werde ich dich sehr wohl an dieser Stelle kitzeln!" sprach Blade ruhig und genoss es richtig. 
Der Drache lachte sich kaputt und versuchte seine Kräfte aufrecht zu halten. "HAHAHAHAHAHA HÖHÖHÖHÖHÖHÖR AHAHAHAHAHAUF HAHAHAHAHAHAHAHA..." rief er nun unter seinem Lachen und trat mit seinen Füßen wild um sich. Er konnte und wollte dieses Kitzeln endlich loswerden. 
Blades schnelle Reflexe reagierten sofort und so griff er sich den Fuß. "Das wirst du bereuen!" knurrte dieser nun und zog gekonnt den Schuh aus. "N...Nihihihihihihicht..." kicherte er, als die Finger über seine Fußsohle tanzten. "Du hast es darauf angelegt!" konterte Blade nun und war gnadenlos. 
Nach einer Weile sah man die Drachengestalt verschwinden und Dan Heng war nun wieder ganz er selbst. Doch hörte das Kitzeln immer noch nicht auf. "Bihihihihihihihitte hahahahahaha höhöhöhör ahahahahauf hahahahahahaha..." flehte der Schwarzhaarige und Lachtränen liefen seine Wangen entlang. 
Erst nach weiteren 10 Minuten hörte Blade endlich auf und ließ den Jungen zu Atem kommen. Erschöpft lag er auf dem Boden und konnte nicht mehr. Blade hingegen grinste ihn fies an. "Also ich hatte Spaß!" gab er von sich, holte sich sein Schwert wieder und verschwand schlussendlich.    
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playhappytao · 2 years
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Ehrlichkeit und Vertrauen
Ehrlichkeit und Vertrauen ist ein Wert, der in der heutigen und schnelllebigen Zeit oft relativiert wird oder eine Unwahrheit pauschaliert wird mit ich biege die Wahrheit ein wenig.
,,Ehrlichkeit währt am längsten, sagt dass Sprichwort; aber mit dem Schein der Ehrlichkeit kommt man oft sechsmal so weit.“ – Mark Twain
Ehrlichkeit ist ein Wert, der durch die heutige Welt von Schein, Selbstvermarktung und wachsenden Zahlen von Influencer, Coaches und angeblichen Überfliegern immer mehr verblasst. Menschen verlernen das logische Denken, weil selbst Nachrichten und Politik mehr Schein als Sein zugetraut wird. Ehrlichkeit sollte in der Familie anfangen und vor niemandem Halt machen.
Eines der Werte, die ich an meiner Familie und Freunden schätze, ist die Ehrlichkeit. Die Ehrlichkeit mir zu sagen, wenn ich Fehler mache, aber auch die Ehrlichkeit mir zu gestehen, wenn ein entsprechendes Verhalten gelebt wird. Ebenso ist es mein Selbstanspruch ehrlich meinem Gegenüber zu sein, auch wenn dies ggf. verletzend sein kann. Ein sensibles und empathisches Vorgehen ist bei schwierigen Themen natürlich wünschenswert.
Wenn wir in jeder Hinsicht ehrlich sind, haben können wir unseren inneren Frieden und Selbstachtung bewahren. Wir entwickeln Charakterstärke und übernehmen Verantwortung für unser Handeln. Wir zeigen uns anderen Menschen und Entitäten als vertrauenswürdig.
Wenn wir in Wort oder Tat unehrlich sind, schaden wir uns selbst und oft auch anderen. Wenn wir unehrlich sind, egal in welcher Form, wenn wir uns vor der Verantwortung drücken, verlieren wir unsere Selbstachtung und die Achtung des Gegenübers. Wir verlieren die unser Gleichgewicht und setzen uns damit unter zusätzlichen Stress. Dieser Stress führt oft zu Reizbarkeit und Entfremdung.
Ich stelle mir mittlerweile die Frage, wenn ich unehrlich bin, warum suche ich nach einer Ausrede. (Notlügen für z.B. die Planung einer Überraschungsparty nehme ich aus dem Vergleich raus. 😉 )
Meist ist es die Antwort, dass ich mich oder andere Menschen durch mein Handeln enttäusche oder verletze. Wir müssen vielleicht feststellen, dass wir Beziehungen in der Familie und zu Freunden schädigen und dass man uns nicht mehr vertraut.
Ehrlichkeit erfordert oft Mut und Opfer, vor allem, wenn andere uns dazu überreden wollen, unehrliches Verhalten zu rechtfertigen. Wenn wir uns in solch einer Situation befinden, können wir daran denken, dass die dauerhafte Harmonie, die Ehrlichkeit mit sich bringt, von größerem Wert ist als die momentane Erleichterung, die man spürt, wenn man sich die Situation schönredet oder einer unangenehmen Situation aus dem Weg gehen will.
Also Leute, bleibt authentisch, denn die besten Schauspieler wirken trotzdem oft plastisch und wer euch kennt wird sich wundern, wenn ihr nicht mehr ihr selbst seid. Beobachtet euch doch mal und fragt euch, ob das alles so in Ordnung ist, was ihr gerade bewirkt. Wie fühlt ihr euch, wenn ihr merkt, dass ihr nicht ganz ehrlich oder sogar vorsätzlich unehrlich seid.
Ich für meinen Teil habe gelernt, dass ich mit Unehrlichkeit oft mehr Schaden anrichtet und vor allem, denkt an das Vertrauen. Ein angeknackstes Vertrauen braucht so viel Arbeit und neigt leicht dazu schneller verletzt zu werden.
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