#kalten krieg
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'Er nahm's den Reichen weg, und teilte mit den Armen'. 'S : the ass.
'Er zeigte dabei ein unmenschliches Verhalten'
der Tick an die erneute rechte Pobacke er erfolgte dabei bereits schon wieder vorher. Durchgeführt hat ihn dann erneut aber auch hier wieder nur jemand ganz anderes. Ein Mann!!
'Die Rechten wehren sich'.
'Frauen haben Rechte!'
'Und dafür jetzt die Linke!'
'das linke wie rechte Parteienspektrum'
'die politische Mitte' (Partei 'Das ZENTRUM'/dt. Kaiserreich)
'Gewalt kann sowohl vom extremen rechten wie linken Rand ausgehen politischen'
'Gewalt wird automatisch zu nur noch mehr Gegen-Gewalt führen'
'Der Einstieg durch die Vordertüren fällt leichter'
'Nach 20 Uhr bitte nur noch die Vordertür für den Einstieg benutzen'
'Achten sie beim Ein- wie Ausstieg auf den vorderen Spalt zwischen Bahnsteig und Zugkante'
#das männliche Ego#zu viel Ego besitzen#der Tom#Dead of a clown#Gottes Schalk#Völkerball spielen#der Germane#Völkerschlacht#heisse wie kalte Kriegsphasen#der erneute Übergang vom kalten Krieg in sogar seine heisse Form#Befinden wir uns schon bereits in der heißen Phase des Krieges oder wird er weiter nur kalt geführt?#der Homerun im Baseball#Trump muss sich im Gefängnis vorstellen#deutsche auswanderer
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Fulda
Fulda ist eine Stadt in Hessen mit etwa siebzigtausend Einwohnern. Es ist die neuntgrößte Stadt im Land Hessen und ist sehr alt: das benediktine Kloster Fulda wurde im Jahr 744 gegründet. Schon lange ist Fulda ein wichtiges katholisches Zentrum - die Stadt hat auch den Dom St. Salvator, der die Grabeskirche des heiligen Bonifatius und das Ziel der Bonifatiuswallfahrt ist. Während des kalten Krieges war Fulda im Zonenrandgebiet, weil das Stadtzentrum nur fünfhundertdreißig Kilometer von der innerdeutschen Grenze war. Die Stadt hat eine ausgezeichnete Verkehrsanbindung, und ist ein Mittelpunkt für beide Nahverkehrszüge und Hochgeschwindigkeitszugverbindungen. Außer des Domes, sind andere Sehenswürdigkeiten das Stadtschloss, die Michaelskirche, das Barockviertel und das Alte Rathaus. Eine kulinarische Spezialität von Fulda ist der Zwibbelsploatz (Zwiebelkuchen auf Standarddeutsch).
#langblr#learning languages#language learning#learning german#german language#germanblr#fulda#hessen#germany#agtew
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Und ich sitze nun im strömenden Regen, spüre wie er auf mich prasselt und die kalten Tropfen meine Kleidung durchnässen. Während mir die warmen, salzigen Tränen die Wangen, den Hals runterkullern. Es ist fast 22 Uhr und du raubst mir mal wieder die Nerven, während ich nicht mal mehr ein Gedankengang geschweige denn ein Gedanke bin. Fast 3 Jahre sind jetzt vergangen seit dem wir getrennt sind. Dieses hin und her raubt mir meine Kraft, denn während du mir an manchen Tagen Frieden schenkst, so bist du auch an Tagen wie heute, die Kugel, die den Krieg in mir auslöst.
Es könnte so einfach sein, zumindest war es das mal. Heute sind wir fremde, auch wenn an manchen Tagen noch eine Connection da ist - zumindest fühlt es sich gelegentlich danach an.
Ich liebe und hasse dich. Doch die Liebe überwiegt alles an Hass, was ich für dich jemals empfinden könnte. Ich hasse die Substanz die aus dir dieses emotionskalte, fast schon emotionslose Geschöpf geformt hat.
Während du nicht mal mehr wirklich existierst, der Alkohol hat dich konsumiert, und deine leere Hülle hinterlassen.
Wie kann ich jemanden loslassen, der überhaupt nicht mehr da ist? Wir könnten immer noch über alles reden, aber du bist nicht mehr DU.
Es ist schwer in Worte zu fassen was in mir passiert, während es noch schwerer ist damit umzugehen.
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SUMMER SPECIAL
Create a short or long writing prompt about an experience your character made in a summer holiday. No matter if it's a childhood experience or a cocktail trip with friends, a traumatizing event or the best summer ever.
tagging: @ertraeumte @verflcht @dragonul-de-aur @vikasgarden @heartofglass-mindofstone @thisis-elijah @ausgetrieben
Wärmende Sonnenstrahlen, 30 Grad im Schatten und ein paradiesisch blaues Meer, das an jeder Stelle so klar war, dass man bis auf den Grund sehen konnte schienen ein Sinnbild für den Sommer zu sein. Sonnenschirme am Strand und fließender Alkohol sprachen von Urlaubsstimmung, die selbst bei jenen Einzug gehalten hatte, die sonst hauptsächlich im Ausland waren, um dort ihre Arbeit zu verrichten, die in den meisten Fällen alles andere als nach Feiern schrie. Doch das Team um den Teamleader Artjom Kaminsky war zur Abwechslung mal nicht in Syrien, Tschetschenien oder einem anderen konftliktreichen Land unterwegs, sondern entspannte bei Drinks und gutem Essen in Kroatien. Nicht so weit wie Griechenland und trotzdem ehemals von ähnlich kommunistischen Ideologien geprägt wie Russland und bis zum Eisernen Vorhang während des kalten Krieges zwischen dem Ostblock und dem Westen auch im unmittelbaren Einflussbereich der Sowjetunion. Vielleicht war es das, was Russen wie Jascha und sein Team in das Land trieb und dafür sorgte, dass sie sich hier wohl fühlten oder aber die Tatsache, dass ein Urlaub hier nicht so sündhaft teuer war wie in anderen Ländern am Mittelmeer. Während Juri nach Sonnencreme roch, haftete Jascha der Geruch von Aftershave an und im Gegensatz zum Scharfschützen sah sein Rücken bereits ziemlich verbrannt aus. Stören schien ihn das allerdings nicht und davon abhalten, weiterhin in der Sonne zu verbrutzeln, während er bereits das fünfte Bier intus hatte, anscheinend auch nicht. Er hatte diesen Urlaub dringend nötig. Die letzen Monate waren kräftezehrend gewesen, sowohl körperlich, als auch mental. Vielleicht war die Truppe deshalb auf die Idee gekommen, gemeinsam einen Urlaub zu verbringen. Solange sie es noch alle zusammen konnten. Nur einer von ihnen fehlte noch. Artjom ließ auf sich warten, was hauptsächlich daran lag, dass er mit seiner Frau und den zwei Kindern kommen würde und sie noch die letzten Schultage seiner Tochter hatten abwarten müssen. Lilijenka war 11, Artjom’s Sohn Dimitirj erst 5 Jahre alt.
“Und es ist echt ok, dass seine Kinder da sind?” fragte ihn Fjodor gerade, nachdem sie aus dem Wasser gekommen waren und er seinen Freund dabei beobachtete, wie er schon nach der nächsten Dose Bier griff. Jascha öffnete sie mit einem klackenden Geräusch und kippte sich erst zwei, drei Schlucke hinunter, bevor er ihm antwortete. “Ja, klar. Er hat mich sogar gefragt, ob das wirklich klar geht und ich hab ihm gesagt, dass es echt kein Ding ist.” Er versuchte es wie beiläufig klingen zu lassen und tatsächlich wollte er auch nicht, dass sich irgendjemand Umstände wegen ihm machte oder sich seine eigenen freien Tage im Sommer versaute, nur weil eine Person zur Zeit nicht ganz so gut mit Kindern konnte. Und auch jetzt war Fjodor’s Blick eher zweifelnd, als dass er ihm wirklich abkaufte, dass seine Antwort ehrlich war. “Mann, jetzt guck doch nicht so. Ich würd’s nicht sagen, wenn nicht alles cool wär. Das könnt ihr mir alle glauben”, fügte Jascha also noch hinzu und grinste ihn verschmitzt an, bis Fjodor schließlich seufzend die Augen verdrehte. “Wir machen uns eben Sorgen”, sagte er. “Müsst ihr nicht”, antwortete Jascha. “Ich komm klar. Wisst ihr doch. Alles gar kein Problem.” “Nagut… Ich sag’s nur, weil Artjom nämlich in ner Stunde da sein wird.” “Na dann sollten wir schonmal Bier für den Chef kaltstellen.”
Jascha trank einen weiteren Schluck von seinem Bier und lief zurück zur Unterkunft, um dort einige Dosen im Kühlschrank zu deponieren. Vielleicht war es keine gute Idee, wenn er sich so wegschoss. Doch bereits jetzt fühlte sich der Gedanke, dass er heute mit gleich zwei Bälgern konfrontiert wurde etwas leichter an. Es stimmte. Er konnte nicht gut mit Kindern. Bei allem was geschehen war, konnte ihm das jedoch auch niemand übelnehmen. Immerhin versuchte man ja schon Rücksicht auf ihn zu nehmen, wo er keine Rücksichtnahme wollte. Das hier war nicht nur sein Privatleben, sondern auch das von seinem Teamchef und wenn der mit seiner Familie Urlaub machen wollte, dann war er der Letzte, der dem im Weg stehen wollte. Außerdem fühlte er sich gut. Er war an der Adria, hatte gemütlich einen sitzen und der Sonnenbrand auf seiner ohnehin schon gebräunten Haut fühlte sich nach richtigem Urlaub an. Es war alles gut. Außerdem zwang ihn ja auch niemand dazu, sich mit Artjom’s Kindern zu beschäftigen. Und wenn es ganz schlimm wurde, konnte er sich immer noch Fjodor schnappen und in die Stadt abhauen.
Vielleicht wäre alles gar kein so großes Problem gewesen, wenn nicht alle wegen ihm so einen Aufriss gemacht hätten. Die Sache, die sich in den Bergen des Himalaya abgespielt hatte war nun schon einige Monate her und schon als man ihn kurz nach jenem Einsatz befragt hatte, hatte er gesagt, dass es ihm gut ginge. Dass er getan hatte, was notwendig war. Er hätte nicht geschossen, wenn er sich nicht dazu in der Lage gefühlt hätte, denn eigentlich hätte dieser Schuss Juri gehört. Doch der hatte es nicht über sich gebracht, als er realisiert hatte, wer ihr Ziel war. Und vor allem wie alt es gewesen war. Und als sich das Zeitfenster, das ohnehin knapp bemessen war, zu schließen gedroht hatte, war Jascha es gewesen, der das Scharfschützengewehr an sich genommen und abgedrückt hatte. Vielleicht fragte man ihn deshalb so oft danach, ob es ihm gut ging. Denn er hätte im Affekt gehandelt, mit dem Drohnenpiloten über Funk im Ohr, der sie anbrüllte, dass ihr Zielobjekt bald außer Sicht war, während er selbst nur zum fassungslos erstarren Juri sehen konnte, dem im tief verschneiten Gebirge eine Schweißperlen über die Schläfe rann. Er hätte es getan, um ihnen beiden ein Verfahren wegen Befehlsverweigerung zu ersparen, was indirekt auch stimmte. Juri hätte angeblich als Scharfschütze direkt abdrücken müssen, hatte es aber in Anbetracht der Umstände nicht gekonnt, was die Tat für Jascha schrecklicher hätte machen müssen, da er nicht darauf vorbereitet gewesen war. Bullshit. Juri hatte ebenso wenig wie Jascha gewusst, dass ihr Ziel, ein religiöses Oberhaupt, eine angebliche lebende Göttin, erst 5 Jahre als gewesen war. Vielleicht war er emotional einfach gefestigter als sein Kamerad und konnte innen richtigen Momenten sich selbst außen vor lassen, sein privates und sein Arbeits-Ich besser trennen. Das jedenfalls erzählte Jascha, wenn jemand näheres von ihm hatte wissen wollen und nicht locker gelassen hatte. Viel schlimmer sei die Zeit kurz danach gewesen, als die Rebellen von Trauer und Wut erfasst die beiden Russen durch die Berge gejagt hatten. Die Lawine, die durch die Gewehrsalven getriggert ins Tal gerast war und beinahe auch das Leben von Jascha's Kameraden ausgelöscht hätte.
Als Artjom mit seiner Frau Ekaterina und den beiden Kindern ankam, herrschte kurzzeitig helle Aufregung. Lilijenka sprang vom Sitz des Taxis, kaum dass sie die Tür geöffnet hatte und hüpfte freudig in Richtung der Villa, die sie sich gemeinsam mieteten und die auch genug Platz für jeden von ihnen bot. Ihr kleiner Bruder folgte ihr auf den Schritt, auch wenn er etwas tollpatschiger wirkte, als die große Schwester. Bis auf das Speznas-Team um Artjom waren noch Anastasiya, ihr bester Freund Ivan und ihre Freundin Nadja da, alle aus der gleichen Ballett-Company unter Ekaterina als Trainerin, die von den beiden nun empfangen wurde. Ihre Älteste hingegen, strotzend von Selbstbewusstsein und Aufregung begann gleich direkt Fjodor zu erzählen, dass sie auf der Überfahrt mit der Fähre auf die Insel einen Delfin gesehen hätte. Jascha’s bester Freund konnte sich etwas besser auf Kinder einstellen als er. Das war schon immer so gewesen und es hätte ihn auch nicht verwundert, wenn sich die Kleine auf eine unschuldige, kindliche Art Hals über Kopf in den freundlichen, sanften Riesen verliebte, dem es obendrein auch noch mit Leichtigkeit gelang, sich auf das Kind einzustellen.
Jascha hielt sich eher im Hintergrund und sein Bier fest in der Hand. Und der Griff verfestigte sich schlagartig, als Dimitrij plötzlich mit seiner übermütigen Begrüßungsrunde bei Jascha angekommen war. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich die kleinen Kinderarme um seine Beine schlangen meinte er, dass alles gut war. Dass es okay war, Kinder um sich herum zu haben, aber vielleicht spielte sich unterbewusst doch mehr ab, als er sich selbst zugestanden hätte. Sonst hätte er das Kind vielleicht auch wahrgenommen, bevor es auf ihn zugekommen wäre. Das dünne Blech der Dose zerbeulte sofort, als Jascha reflexartig zudrückte, kaum dass ihn ein unangenehmes und in Anbetracht des Wetters unerwartetes Frösteln ergriff, das sich von seiner Wirbelsäule ausgehend bis vor in seine Hand ausgebreitet hatte. Er verschwappte etwas Bier, das sich über seinen Handrücken ergoss und zwischen seinen Fingern klebte, sodass auch Dimitrij ihn etwas verwundert ob der Reaktion auf seine Umarmung ansah. Ein einzelner Blick nach unten genügte, damit Jascha in den feinen Gesichtszügen des kleinen Jungen nicht seinen Vater, sondern eine andere Fünfjährige sah. Viel zu nah wie durch das Visier eines Suchfernrohrs. Er wandte den Blick sofort ab, entschuldigte sich mit der Ausrede, sich die Hände zu waschen und verschwand nach drinnen, noch bevor er seinen Teamchef und seine Frau überhaupt begrüßt hatte.
Wieder in der Küche angekommen drehte er den Wasserhahn voll auf und tat einen Moment lang gar nichts. Statt sich die Hände zu waschen starrte er einfach ins laufende Wasser in der Spüle und rührte unbewusst keinen Muskel, während er sich am Rand des Beckens abstützte und atmete. Einfach nur atmete, während das Rauschen des Wassers immer lauter und lauter wurde, mehr und mehr einem tiefen Grollen glich. Dem von Schnee, der einen Abhang hinab rollte und auf seinem Weg alles unter sich begrub. Das Gefühl von Kälte war nicht von ihm gewichen und eine Gänsehaut breitete sich auf seinem ganzen Körper aus. Seine aufgestützten Arme zitterten und er hörte seinen eigenen Atem plötzlich wesentlich lauter als vorher.
“30 Sekunden. Zeitfenster schließt sich”, hörte er die Stimme des Piloten der Aufklärungsdrohne, so als stünde er direkt neben ihm, doch als er sich umwandte stand da Nadja in der Tür und legte den Kopf schief.
“Alles klar bei dir?” fragte sie ihn und strich sich dabei eine blond gefärbte Strähne hinters Ohr. Ihr Haar war schulterlang, die Augen haselnussbraun. Er hatte sie erst auf diesem Tripp kennen gelernt und sie war eine hübsche Abwechslung zu den Dämonen, die sich gerade in seinem Kopf einnisteten. Sie wusste nichts von dem, was ihm vor einigen Monaten widerfahren war und es wäre wohl auch besser, wenn das so blieb. Sofort switchte er um, setzte ein Grinsen auf und wusch sich endlich die Hände, statt den Wasserstrahl nur anzustarren, als würden die Hände davon von alleine sauber werden. “Ja klar. Die Dose war nur schwächer als ich”, witzelte er, in der Hoffnung das aufgekommene Frösteln zu vertreiben und für den Moment gelang es ihm. Nadja lachte, holte sich selbst ein Getränk aus dem Kühlschrank und die beiden gerieten ins Plaudern. Er musste dringend mehr trinken. Er musste sich ablenken. Er durfte nicht mehr länger an etwas denken, was jetzt ohnehin keine Relevanz mehr hatte. Es war Vergangenheit und dort musste es auch bleiben.
Doch trotz seiner Vorsätze, das Geschehene im Urlaub in der gedanklichen Versenkung zu lassen, ließ es ihn dennoch nicht los. Sicherlich, weil er ständig darauf angesprochen worden war. Wenn das nicht passiert wäre, dann hätte er bestimmt nicht in genau dem Augenblick als er die Kinder gesehen hatte daran gedacht. Er versuchte sich zusammen zu reißen. Das versuchte er wirklich, doch mit der ständigen Konfrontation fiel ihm das weiß Gott nicht leicht. Der Alkohol machte es vermutlich auch nicht besser, doch er hatte dennoch die Hoffnung, dass seine eigene innere Stimme dadurch irgendwann genauso betrunken war wie er.
Mörder. Du bist ein scheiß Kindsmörder. Und jetzt sollst du auf heile Welt machen und diese beiden Bälger bespaßen, während das Kind in den Bergen nicht mal mehr atmen durfte.
Er wandte den Blick ab von Lilijenka und Dimitrij, die mittlerweile im Wasser planschten, während er am Rand der Terrasse saß, die Beine baumeln ließ und schließlich ins klare Wasser unter ihm blickte. Blau. Gletscherblau. Tief atmete er durch, versuchte sich auf das Rauschen des Meeres zu konzentrieren und auf das Kreischen der Zikaden in den Sträuchern und Bäumen. Er war nicht auf dem dach der Welt, er war in Kroatien, verdammt. Er hatte Urlaub und neben ihm stand schon wieder ein Drink. Wie viele er jetzt genau schon hatte wusste er nicht. Er hatte aufgehört zu zählen und die Wellen verschwammen immer mal wieder vor seinen Augen. Dann wurde ihm klar, was er in der Zeit nach seinem letzten Einsatz von sich geschoben hatte. Der Grund, warum alle so ein großes Ding aus der Sache machten war der, dass es eine große Sache war. Er hatte etwas Schreckliches getan, etwas abgrundtief Grauenerregendes. Etwas, was gegen alles ging, wie man ihn erzogen hatte. Wenn seine Eltern nur wüssten… Wenn sie auch nur eine Ahnung davon hätten, wozu er offensichtlich in der Lage war, sie würden ihn nicht wiedererkennen. Vielleicht würden sie ihn sogar verstoßen. Niemand könnte ihm so etwas verzeihen und wenn Nadja, Anastasiya oder Artjom's Frau davon erfahren sollten, sie würden ihm nicht mehr in die Augen sehen können. Für sie wäre er vermutlich gestorben und sie wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er könnte niemals Kinder haben. Niemals. Sie würden ihn immer daran erinnern, was er falsch gemacht hatte. Die Sünde, die viel zu tief saß, um jemals vergeben werden zu können. Egal von wem.
“Jo, Jascha.”
Er zuckte so heftig zusammen, als man ihn an der Schulter berührte, dass er seinen Drunk umwarf diesmal tatsächlich restlos leerte. Und seine explosionsartig Reaktion darauf, die eigentlich überhaupt nichts mit dem jungen Ivan zu tun hatte, der ihn eigentlich nur zu den anderen zum Essen holen wollte, war unverhältnismäßig. Er sprang auf, packte den Balletttänzer vorne am T-Shirt und schrie ihn an. “Was ist dein Problem? Was zur Hölle habt ihr alle? Mir geht's gut, nahui. Verdammt nochmal gut!” Ivan schien gar nicht recht zu wissen, wie ihm geschah. Verdutzt und erschrocken blickte er den Mann vor sich an, die Hände beschwichtigend erhoben, während auch die anderen sofort auf die Situation in unmittelbarer Nähe aufmerksam wurden. Fjodor reagierte gleich direkt, legte das Geschirr, das er gerade auf dem Tisch auslegen wollte zur Seite und lief schnurstracks zu dem sich immer weiter hochschaukelnden Jascha zu. Juri hingegen blieb wie angewurzelt stehen, fast so als würde ihn selbst etwas lähmen. Das Gleiche wie das, was Jascha gerade antrieb.
Fjodor lief zu ihm, versuchte ruhig auf ihn einzureden, er solle Ivan loslassen, doch Jascha wurde dadurch nur noch lauter, stieß Ivan dabei aber von sich, sodass der Blonde zu Boden fiel und sich gerade noch abfangen konnte, bevor er mit dem Kopf aufschlug. “Lasst mich verfickt nochmal alle in Ruhe!” schrie er speichelspritzend, während er sich die Haare raufte. “Jascha, beruhig dich, Bruder”, versuchte es Fjodor ruhig weiter, fasste ihn vorsichtig beim Oberarm, doch Jascha schlug die Hand weg, in Gedanken immer wieder zwischen einem kalten, heiligen Ort, an den er Terror gebracht hatte, und dem Urlaubsparadies, in dem ihn vermutlich niemand verstehen konnte und auch nicht sollte, hin und her. Und es machte ihn wahnsinnig. Er war wie von Sinnen. Auch Artjom, der gerade erst nach draußen gekommen war, weil er nur am Rande mitbekommen hatte, was für ein Trubel gerade vor der Villa abging, bemerkte das und näherte sich nun ebenfalls langsam. “Wir können über alles reden, Chernykh. Ganz in Ruhe”, probierte auch er sein Glück, doch er wurde schnell eines Besseren belehrt, dass in Jascha gerade alles andere als Ruhe zu finden war. “Ich will nicht reden!” rief er. “Ich will, dass ihr mich alle in Ruhe lasst!”
Seine Schritte führten ihn weiter nach hinten, weiter fort von seinen Freunden, während ihn die erdrückenden Bilder des Grauens zum Ersticken brachten. Er wollte nur noch weg und wandte sich ab von seinen Kameraden, seinen Freunden, seiner zweiten Familie. Fjodor wollte ihm hinterher, nachdem er Ivan wieder auf die Beine geholfen hatte, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass sein alkoholisierter Freund auf Fluchtmittel wie das Auto in der Einfahrt zurückgreifen würde.
Weg. Du musst weg von hier. Sonst kriegen sie dich.
“Jascha! Halt an!” Fjodor schlug gegen die Fahrertür, während Jascha ein Wendemanöver einleitete, um auszuparken, doch der fuhr unbeirrt weiter und ließ die Villa hinter sich. Die mit Kiefern gesäumte Landschaft, immer wieder durchbrochen durch dichtes Buschwerk, zog an ihm vorbei, wurde immer heller, immer weißer und die Lichtreflexion der Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen wirkte immer mehr wie fallende Schneeflocken. Er war wieder in der weißen Hölle. Wieder auf der Flucht. Wissend, dass er ein Kind getötet hatte, das noch nie im Leben Entscheidungen für sich selbst getroffen hatte. Vielleicht sollte er doch anhalten. Vielleicht sollte er sich stellen. Vielleicht wäre es besser, wenn ihn die Rebellen fanden und für sein Vergehen über ihn richteten. Sonderlich schnell fuhr Jascha nicht, dafür verschwammen die Fahrstreifenbegrenzungen der Straße viel zu sehr vor seinen Augen. Dass er Schlangenlinien fuhr bemerkte er erst, als er in den Gegenverkehr geriet und ein wild hupendes Auto ihn auf seinen Fahrfehler aufmerksam machte. Jascha riss das Lenkrad rum und verlor durch die plötzliche Bewegung die Kontrolle über den SUV. Es holperte, als die Räder statt glattem Asphalt über grobe Steine fuhren und das Fahrzeug schließlich im Graben neben der Straße abrupt gestoppt wurde. Einen Moment lang war Jascha wie benommen, spürte, wie ihm etwas Warmes die Schläfe hinab lief und er glaubte, mit dem Kopf aufs Lenkrad aufgeschlagen zu sein. Vielleicht wäre der Unfall schlimmer gewesen, wenn er schneller unterwegs gewesen wäre, denn angeschnallt hatte er sich nicht.
Noch immer etwas benebelt öffnete Jascha die Fahrertür und fiel mehr, als dass er ausstieg, aus dem Wagen. Irgendjemand kam auf ihn zu, wohl der, den er im Gegenverkehr fast gestreift hatte, und sprach ihn auf kroatisch an. Vermutlich wollte er nur wissen, ob bei ihm alles in Ordnung war, doch Jascha schon ihn zur Seite, lief einfach weiter und ignorierte den Mann, der gerade sein Handy rausgeholt hatte, um vielleicht die Polizei zu rufen. Jascha aber lief, getrieben von seiner inneren Unruhe und dem Film, den er gerade schob, immer weiter voran. Immer weiter die Straße entlang und obwohl ihm den 33 Grad Außentemperatur der Schweiß auf die Stirn trat, fühlte sich für ihn noch immer alles kalt an. Ohne Ziel lief er einfach immer weiter bis er in den nicht weit entfernten, nächsten Ort kam, einer kleinen Hafenstadt, in der trotzdem das Leben und vor allem der Tourismus blühte. Menschen tummelten sich am Hauptplatz, der direkt am Wasser gelegen war un dwo sich Segelboote an die Yachten der Reichen reihten. Pärchen machten Bilder mit Selfiesticks zusammen, Leute erkundigten sich bei Bootsführern nach der nächsten Inseltour und Kinder rannten kichernd und sich gegenseitig jagend über den Platz. Jascha erstarrte. Noch mehr Kinder. Noch mehr Ziele.
Sie haben Schussfreigabe, hörte er wieder die Stimme des Drohnenpiloten. Schießen Sie, verdammt. Das Zeitfenster schließt sich.
Doch nicht nur die sich durch Funk beißend verstellte Stimme gesellte sich dazu. Weitere folgten, die teilweise durcheinander sprachen. Wie wahr gewordene Alpträume redeten sie auf ihn ein und wurden immer lauter, während er den Hafen um sich herum gar nicht wirklich wahrnahm.
Das hätte ich niemals von dir erwartet, hörte er Ekaterina, Artjom’s Frau, sagen. Dass du zu so etwas Grauenvollen in der Lage bist…
Ich meine, ich bin dir dankbar dafür, dass ich es nicht tun musste, kristallisierte sich Juri heraus. Aber hast du überhaupt gezögert? Wolltest du vielleicht derjenige sein, der es tut, um den Ruhm dafür einzuheimsen?
Ich glaube nicht, dass ich mit einem Kindesmörder befreundet sein kann, sagte Fjodor und die wohl schlimmsten Worte für ihn fand die Stimme von Anastasiya, die sich aus dem Wirrwarr herauskristallisierte.
Du bist ekelhaft. Du bist ein Monster. Ich hasse dich.
Jascha presste sich beide Hände auf die Ohren, brach auf die Knie hinab und spürte kalten Schnee an seinen Knien. Er zitterte. Seinem Glauben nach vor Kälte, die in den Höhenlagen des Himalaya mitten im Schnee und Eis so typisch war. Erdrückende Achttausender türmten sich drohend über ihm auf und zu dem Weiß vor ihm hatte sich Blut gesellt. Blut und Hirnmasse eines unschuldigen Kindes. Dass er in einem dissoziativen Schub einer posttraumatischen Belastungsstörung litt und dass das, was er gerade sah und hörte nicht real war, bemerkte er nicht. Wie auch? So etwas war ihm vorher noch nie passiert. Für ihn erlebte er die Situation, die sich während seines letzten Einsatzes ereignet hatte, als wäre sie frisch und gegenwärtig. So bekam er nicht wirklich mit, wie ihn jemand ansprach, sich erkundigte, ob es ihm gut ginge, da ihm nach wie vor Blut von seinem Unfall im Gesicht und am Oberkörper klebte und er sich augenscheinlich nicht normal verhielt. Er bemerkte nicht, wie man die Polizei rief, nachdem er jenen Menschen, der ihm zu nahe kam zur Seite stieß, als ihn dieser vorsichtig beim Unterarm berührte und es dauerte noch eine ganze Weile, eine Polizistenstreife, den Rettungsdienst, ein Behandlungsraum in einem Krankenhaus, dortige Ärzte und ein starkes Beruhigungsmittel, um ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Und als ihm wieder wirklich bewusst war, wer er war, wo er sich gerade befand und was eigentlich passiert war, fühlte er mit einem Mal nichts als Abscheu gegen sich selbst. Nicht unbedingt wegen dem, was er getan hatte, sondern weil er sich genauso schwach fühlte wie jene, die sich von ihren Erlebnissen übermannen ließen. Er hatte eine Furcht gespürt, die ähnlich zu der war, die er als Kind empfunden hatte, als er viel zu jung Zeuge eines Terroranschlags geworden war. Zur Handlungsunfähigkeit verdammt, voller Angst vor dem Blut an seinen Händen.
Jetzt starrte er hinaus aus dem Fenster ins Urlaubsparadies, in dem er geglaubt hatte, vergessen zu können. Die Hitze, die durchs geöffnete Fenster drang, trotz dass seine Seite des alten Krankenhauses gerade auf der Schattenseite lag, wurde nur spärlich vom Deckenventilator vertrieben, dessen stetiges Wummern einlullend und beruhigend auf ihn wirkte. Aber vielleicht lag das auch nur an der Tavor, die man ihm hier wie ein Tictac vor die Nase gehalten hatte. Trotzdem war hier in diesem Raum nichts als Meeresrauschen und Ruhe. Die paar Schürfwunden, die er von seinem Autounfall hatte waren halb so wild, nichts im Vergleich zu dem, was sich auf gedanklicher Ebene abgespielt hatte. Während man den Cut an seiner Augenbraue mit drei Pflasterstreifen hatte fixen können, schien ihn das andere wesentlich länger verfolgen zu können. Sein Zeitgefühl hatte er verloren. Er wusste nicht, ob er seit einer Nacht hier war oder seit einer Woche. Ein Gespräch mit einem Arzt kam ihm wieder in den Sinn. Ein Kroate mit bereits ergrauendem Haar und freundlichem Gesicht, der unter seinem weißen Kittel kurze Hose, Polohemd und Latschen getragen hatte.
“Sobald Sie wieder in Ihrer Heimat sind, sollten Sie sich dringend psychologische Hilfe holen”, hatte er zu ihm gesagt. “Es ist keine Schande Hilfe anzunehmen, vielmehr kann das dafür sorgen, dass sich die Lebensqualität wesentlich verbessert.”
Hilfe. Er hatte nie Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Nicht wegen etwas, das gar nicht real war. Wenn es danach ging, dass er hin und wieder im Zivilleben austickte, wo er keinen Fokus hatte, dann hätte er schon seit seiner Kindheit eine posttraumatische Belastungsstörung. Bisher hatte er damit leben können, ohne dass seine Lebensqualität seiner Meinung nach gelitten hatte. Nichts, was ein wenig Alkohol nicht regeln konnte, wenn es ihm zu viel wurde. Nachher nahm man ihn noch aus dem Dienst, wenn er sich als mental zu schwach herausstellen sollte und das konnte und durfte er nicht zulassen. Ohne seine Arbeit war er nichts. Wenn er arbeitete, waren diese Symptome nicht da. Dem war er sich sicher.
Erst als er die vertrauten Stimmen von Artjom und Fjodor auf dem Flur hörte, wandte er den Blick zur einen Spaltbreit offen stehenden Tür. Kurz setzte sein Herz wieder einen Takt lang aus, als er glaubte, sein Kopf würde ihm wieder Streiche spielen, als jedoch der eine Polizist, der vor seiner Tür stand antwortete, wandelte sich die Furcht vor dem eigenen Verstand in Erleichterung um. Doch allzu hochschaukeln konnte sich dieser Gedanke, gedämpft vom Medikament nicht. Stattdessen dachte er darüber nach, dass er verstehen konnte, warum Menschen mit psychischen Erkrankungen anfällig dafür waren von solchen Medikamenten, wie das, was er bekommen hatte, süchtig werden konnten. Er konnte es ihnen nicht verdenken. Alles, was einen gedanklich angeschrien hatte war wie auf Knopfdruck ruhig gestellt worden und eben dadurch fühlte man sich wieder freier. Müde und ausgelaugt, aber zumindest in Frieden gelassen. Als seine Kameraden den Raum betraten war er ruhig. Fjodor sah erleichtert aus, dass Jascha nicht so schlimm aussah, wie er offensichtlich erwartet hatte bei der Erzählung, die er wohl von irgendjemandem bekommen hatte. Artjom hingegen sah nach wie vor besorgt aus. Vermutlich weil er weiter dachte als an diesen Moment, diesen Urlaub oder nur bis zur nächsten Woche. Er sah dem Mann, seinem Soldaten an, dass ihm etwas zu schaffen machte, dass er in den letzten Wochen erfolgreich verdrängt hatte und das sich jetzt explosionsartig einen Weg nach draußen gesucht hatte und dafür nur einen kleinen Trigger gebraucht hatte. Fjodor schloss ihn fest in die Arme, als klar war, dass von Jascha kein Zorn mehr ausging, während Artjom sich eher im Hintergrund aufhielt. “Die sagen, wir können dich wieder mitnehmen”, sagte Fjodor nach der kurzen Begrüßung. “Der Typ, den du geschubst hast sieht von einer Anzeige ab. Dachte sich wohl, dass das eh nichts bringt, wenn derjenige betrunken war.”
Gemeinsam verließen sie das Krankenhaus, das von außen aussah wie ein altes Herrenhaus aus dem späten 19. Jahrhundert. Keiner sagte etwas, aus Furcht, in Jascha erneut etwas triggern zu können. Das eine böse Wort, das als Auslöser für das ganze Schlamassel fungiert hatte wurde nicht mehr gesagt. “Hat jemand ‘ne Kippe?” fragte Jascha plötzlich die beiden Männer, die ihn sehr irritiert anstarrten. “Du rauchst doch gar nicht”, murmelte Fjodor, doch Jascha zuckte mit den Achseln. “Es gibt für alles ein viertes Mal”, antwortete der Fragesteller, woraufhin FJodor achselzuckend seine Zigarettenschachtel aus der Tasche zog und Jascha eine mit Feuerzeug reichte. Er musste stark husten, als er an dem Glimmstängel zog. So sehr, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. “Außerdem kannst du immer noch nicht rauchen”, fügte Fjodor seiner vorherigen Aussage noch hinzu, während sich sein Freund einfach auf den Bürgersteig setzte und zum Meer blickte, während er einen erneuten Versuch unternahm. Er war wirklich ein miserabler Raucher, hatte das ungesunde Zeug eigentlich auch immer abgelehnt, weil ihm Alkohol als Laster schon reichte und Rauchen sich auf Dauer doch ordentlich auf die Ausdauer legte, die er während der Arbeit brauchte. Jetzt gerade sehnte er sich allerdings nach einem Entspannungseffekt, der allerdings nicht ganz wie erhofft eintrat. Fjodor ließ sich neben ihm nieder, folgte seinem Blick über das Urlaubsparadies, das sich für Jascha in einem gewissen Zeitraum in die Hölle auf Erden verwandelt hatte. Vielleicht hatte er deshalb diesen für ihn starken Reiz einer Zigarette gewollt, obwohl Rauchen für ihn untypisch war. Um sicher zu gehen, dass er jetzt gerade nicht mehr träumte und sich in der glitzernden Oberfläche des Meeres die Realität spiegelte.
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Es ist so over für uns
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Keine Mittelstreckenraketen in Europa!
Abrüstungsverhandlungen statt weiterer Aufrüstung
Nicht nur auf der Friedensdemo am 3. Oktober forderten Zehntausende keine neue Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa. Dabei ist noch zusätzlich zu bedenken, dass es sich nicht wie in den 80-iger Jahren um einfache ballistische Raketen handelt, sondern es ganz klar lenkbare Angriffswaffen sind, die zu einem gezielten Erstschlag verendet werden können. Das beschreibt auch ausführlich das BAF-Papier_Nein_zu_US-Mittelstreckenwaffen_in_Deutschland.pdf des Bundesausschuss Friedensratschlag.
Auch ICAN, die NGO für das weltweite Verbot von Atomwaffen, und die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für den Frieden haben uns in den letzten Wochen geschrieben.
ICAN meint: Mittelstreckenraketen sorgen nicht für Sicherheit – im Gegenteil, sie erhöhen das Eskalationspotential. Sendet mit uns Aktionspostkarten an das Kanzleramt: Lasst uns Bundeskanzler Olaf Scholz klar machen, dass wir Mittelstreckenwaffen in Deutschland ablehnen! Weitere Infos gibt es auf der Seite unserer Partnerorganisation Ohne Rüstung Leben.
Die letzten Wochen haben gezeigt: Auch unser Widerstand gegen Atomwaffen hat viele Formen. Ob bei Demos oder auf dem internationalen diplomatischen Parkett, ob mit politischen Aktionen oder Kunst - ICAN ist eine Kampagne, in welcher viele Menschen auf unterschiedliche Art und Weise auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten: Eine Welt ohne Atomwaffen. Nur durch diese Verbundenheit vieler Menschen aus der ganzen Welt können wir unsere Erfolge feiern. Erfolge, wie die Ratifikation des Atomwaffenverbotsvertrags durch drei weitere Staaten.
Die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für Frieden und Zukunftsfähigkeit aus München fordert: Keine Mittelstreckenraketen! Eskalationsspirale jetzt beenden und abrüsten!
Bei ihrem 75. Geburtstag in Washington unter Leitung des noch älteren US-Präsidenten Joe Biden beschwor die NATO den Geist des Kalten Krieges. Um ihre Existenz zu rechtfertigen und die westliche Hegemonie unter Führung der USA gewaltsam aufrecht zu erhalten, riskieren sie einen Aufrüstungskurs, der die Welt an den Rand des Atomkriegs bringt. Dazu passt die beim Gipfel von Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützte Erklärung vom 10. Juli 2024, ab 2026 in Deutschland Mittelstrecken der USA zu stationieren, die Ziele in Russland treffen können. Dabei geht es um Flugkörper auf beweglichen Abschussrampen:
Tomahawk-Marschflugkörper mit einer Reichweite von über 2.000 Kilometern;
Ballistische Raketen vom Typ SM-6 mit einer Reichweite von weniger als tausend Kilometern, die von der Flugabwehr gegen Bodenziele umgerüstet werden;
Hyperschallraketen im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, mit hoher Geschwindigkeit, Präzision und Reichweite (mehr als 2000 Kilometer).
Damit entsteht nach der Kubakrise 1962 und der Stationierung von Pershing 2 und Cruise Missiles 1983 wieder die Situation, dass eine nukleare Großmacht die Zentren der anderen von externem Territorium auf kurze Distanz treffen kann. In beiden historischen Fällen entging die Welt nur knapp einem Atomkrieg.
Auch wenn die geplanten Flugkörper mit konventionellen Sprengköpfen ausgerüstet werden, was ihren Einsatz wahrscheinlicher macht, sind sie nuklearfähig, können also mit Atomwaffen bestückt werden. Dies öffnet Missverständnissen Tür und Tor, so dass Russland im Ernstfall davon ausgehen könnte, von deutschem Boden mit kurzer Vorwarnzeit angegriffen zu werden, mit oder ohne Atomwaffen.
So wird Deutschland wie schon im Kalten Krieg mögliche Abschussrampe, Zielscheibe und Schlachtfeld eines Atomkriegs. Während der NATO-Doppelbeschluss von 1979 immerhin noch die Möglichkeit von Verhandlungen über die Beseitigung dieser Waffen eröffnete, was dann im INF-Vertrag vollzogen wurde, so ist diese Möglichkeit heute gar nicht mehr vorgesehen. Dafür trägt der Bundeskanzler die volle Verantwortung. Scholz scheint wenig daraus gelernt zu haben, dass der frühere SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt 1982 über die Raketenfrage gestürzt ist.
Dies muss in dem Kontext gesehen werden, dass der INF-Vertrag von 1987, der Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 500 bis 5500 km und Abschussvorrichtungen in Europa verbot, 2019 durch den früheren US-Präsidenten Donald Trump aufgekündigt wurde. Die Vorwürfe über russische Vertragsverstöße ließen sich somit im Rahmen des Vertrages nicht mehr klären, der für die US-Regierung ohnehin ein Hindernis für die Entwicklung und Stationierung eigener Mittelstreckenraketen in verschiedenen Regionen war, insbesondere in der Pazifikregion gegen China und in Europa gegen Russland.
Wir fordern die Bundesregierung auf, keine Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden zuzulassen und sich aktiv für Verhandlungen und Vereinbarungen einzusetzen, die eine dauerhafte Friedensordnung in Europa schaffen.
Wir fordern die Wiederaufnahme der nuklearen Rüstungskontroll- und Abrüstungsverhandlungen, besonders zwischen USA und Russland.
In dieser kritischen Situation ist es jetzt dringlich, die Friedenskräfte zu stärken. Es ist auch eine Chance für die Friedensbewegung, breitere Kreise zu mobilisieren, um den Gefahren des Wettrüstens neue Impulse für Abrüstung entgegen setzen, wie schon in den 1980er Jahren.
Mehr dazu bei https://icanw.de und http://natwiss.de/ und das BAF-Papier_Nein_zu_US-Mittelstreckenwaffen_in_Deutschland.pdf
Kategorie[25]: Schule ohne Militär Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3De Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8930-20241011-keine-mittelstreckenraketen-in-europa.html
#Mittelstreckenraketen#Friedensdemo#NATO#Bündnis#Ukraine#Russland#Atomwaffen#Militär#Bundeswehr#Aufrüstung#Waffenexporte#Drohnen#Frieden#Krieg#Friedenserziehung#Menschenrechte#Zivilklauseln
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youtube
Commentary by Enip, author of the video:
This games does stir up a lot of emotions alright... I played it a while ago but I couldn't get it out of my head.This is a fan edit with some custom made 3D animation. Apart from the scene with Elster and videos from the game, everything was modeled by me with Blender.
Game: Signalis (rose engine)
Music: "Toteninsel" (Rachmaninov) and "Emptiness" (Cicada Sirens & 1000 Eyes)
Poem: Adapted from "Der Krieg" (Heym)
Author's translation of the poem under the readmore:
I'm glad you enjoyed it! Yeah I put a lot of time to make sure those details would fit together. ^^ The poem isn't 100% "Der Krieg" as I adapted it a little and it has been ages since I wrote something in German so it might be crappy, but I'll write down the translation of it I had in mind :
Aufgestanden ist sie, welche lange schlief,
She who slept long has risen
Aufgestanden unten aus Gewölben tief
Risen from vaults deep below.
In der Dämmrung steht sie, groß und unerkannt,
In the twilight she stands, tall and unrecognized,
Und den Mond zerdrückt sie in ihrer schwarzen Hand
And she crushes the moon in her black hand.
Einem Turm gleich tritt sie aus der letzten Glut,
Like a tower she emerges from the last embers,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Where the day flees, the rivers are already full of blood.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Countless bodies are already stretched out in the reeds
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.
Covered white by death's mighty birds.
Über runder Mauern blauem Flammenschwall
Over round walls blue flames
Steht sie, über schwarzer Gassen Waffenschall.
She stands, over black alleys the sound of weapons.
Über Toren, wo die Wächter liegen quer,
Above gates where the watchmen lie across,
Über Brücken, die von Bergen Toter schwer.
Over bridges made by mountains dead heavy.
In der Nacht sie jagt das Feuer querfeldein
In the night she chases the fire across country
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
A red dog with wild mouths shrine.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
The black world of the night leaps out of the darkness,
Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein,
Above storm-torn clouds reflection,
In des toten Dunkels kalten Wüstenein,
In the dead dark cold deserts,
Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,
so that the night withered away with the fire,
Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh
Pitch and fire drip down on Gomorrh
#i am HOWLING i am SCREAMING i am WRITHING#the IMAGERY#i wasn't ready to see the artefact used like that
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BILD liefert die Hetze. Der erzreaktionäre (natürlich CSU-) 1. (!!!) Vizepräsident des Bayerischen Landtags speist sie mit einem "Kommentar" im Duktus des Kalten Krieges in das asoziale Hetzwerk ein und Chefwahlkämpfer Söder versichert seinen erzreaktionären WählerInnen, dass ihre Gymnasien bleiben, WENN NUR ordnungsgemäß die CSU gewählt wird.
Na, wer könnte bei diesem Bedrohungsszenario daran zweifeln?
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A.R. Penck - Die Wurzeln des Kalten Krieges (The Roots of the Cold War) 1980
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Plauen
Plauen ist eine Stadt in Sachsen mit etwa fünfundsechzigtausend Einwohnern. Es befindet sich in der Nähe von beide Bayern und Thüringen, und auch von der Tschechischen Republik; die Stadt heißt auf Tschechisch “Plavno”. Früher war die Stadt ein Zentrum für Spitzenherstellung, und “Plauener Spitze” ist auf der ganzen Welt berühmt. In den 1930er Jahren war die NSDAP sehr beliebt in Plauen, und die neue Synagoge der Stadt wurde in der Reichspogromnacht zerstört. Die Stadt hatte zwischen 1944 und 1945 auch drei Außenlager des KZ Flossenbürg. Während des Kalten Krieges hatte Plauen eine starke Garnison der Sowjetarmee, weil die Stadt war in der Nähe von der innerdeutschen Grenze. Heute ist Plauen ein Mitglied von der Initiative Mayors for Peace. Manche interessante Sehenswürdigkeiten in der Stadt sind das Vogtlandmuseum, die Schaustickerei, das Alte Rathaus, und die Johanniskirche. In der Nähe von Plauen ist auch die Talsperre Pöhl, eine örtliche Touristenattraktion.
#langblr#learning languages#language learning#learning german#german language#germanblr#plauen#sachsen#germany#agtew
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berlin
dieses ganze berlin
dieses berlin
was mal mein berlin war -
es liegt für immer
hinter mir
nein ich rede nicht
von verrauchten abenden
in irgendeiner bar
von unerwiderten lieben
von freundschaft
von einer zeit der
ungezählten möglichkeiten
(das wäre ja so
als erzählte oma
vom krieg)
ich rede von
kalten wintern an der
strassenbahnhaltestelle
mit einem leidigen
kaffee vom kaisers
in der hand
und lauter musik im ohr
auf dem weg zu
irgendeiner arbeit
sobald die kippe an war
kam die bahn
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❝ Diese Tür bleibt den Winter über nicht umsonst verschlossen. ❞
“Diese Tür bleibt den Winter über nicht umsonst verschlossen. Denn wenn du sie öffnest, Nastja, dann wird der lange Winter zu früh enden und dann kann ich dir nicht versprechen, dass ich dich vor der bösen Baba Jaga beschützen kann., sagte der Zauberer Morozko, der die von der bösen Stiefmutter verstoßenen Nastjenka bei sich aufgenommen hatte. Drei Mal hatte er sie im tief verschneiten Winterwald gefragt, ob ihr kalt sei und jedes Mal hatte das zitternde Mädchen klaglos geantwortet: Nein, Väterchen Frost. Mir ist ganz warm. Und so schenkte Morozko, der so gerührt von ihrer Bescheidenheit war, ihr seinen warmen Pelzmantel und rettete sie aus der Kälte des winterlichen Zauberwaldes. Er nahm sie mit zu sich nach Hause und warnte sie noch davor, ja nicht sein Zepter zu berühren, das er immer bei sich trug und mit dem er die Welt jedes Jahr auf ein Neues in eine weiße, kalte Wunderwelt verwandelte. Denn wenn sie das tat, dann würde sie zu Eis erstarren, in einen tiefen Schlaf fallen, aus dem sie nie wieder erwachen würde. Aber warum darf der Frühling denn nicht früher kommen?, hatte das junge Mädchen gefragt, als es die große, frostige Tür betrachtet, von der Morozko abriet, sie zu öffnen.”
“Ja, papaschka. Warum darf der Frühling nicht früher kommen?” Mit großen Augen blickte der Vierjährige seinen Vater an, der ihm lebhaft das Märchen von den Abenteuern im Zauberwald und vom Zauberer Morozko erzählte. Zakhar Chernykh war ein hagerer Mann mit stets kurz gehaltenen Haaren und abrasiertem Bart, den durch seine Arbeit bedingt immer ein Hauch des Geruchs nach Rohöl umhüllte. Doch das machte seinem Sohn nichts aus, der nichts anderes von ihm kannte und schon selbst mit in der Firma zwischen Kanistern und Fässern von Öl gesessen hatte, wenn seine Mutter selbst hatte Arbeiten müssen. Die Stadt Atyrau lebte quasi vom Export von Öl, das bis vor 1991 noch fest in russischer Hand gewesen war, nach dem Fall der Sowjetunion jedoch wieder dem nun unabhängigem Kasachstan gehörte. Ein sicherer Arbeitsplatz für jene, die während der Unruhen des kalten Krieges die Flucht aus Russland angetreten hatten, so wie Zakhar. Auch wenn er mit der Entscheidung anfänglich zu kämpfen gehabt hatte, seinem eigenen Land den Rücken zu kehren. Doch wenn er nun in die blauen Augen seines kleinen Sohnes sah, der voll Verzückung und Faszination seiner vielleicht ein wenig mehr ausgeschmückten Varation eines russischen Märchens lauschte, wusste er, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. “Weil der Winter auch eine wichtige Bedeutung für unsere Welt hat, Jascha.” antwortete Zakhar, während er seinen Jungen noch etwas weiter zudeckte, als er sah, dass er fröstelte. Die Heizung war mal wieder ausgefallen. Dafür, dass Atyrau vom Export von Öl lebte, war die Stadt nicht sonderlich ansehnlich, ebenso wenig wie die Wohnhäuser. Nazira und er konnten sich gerade so eine Drei-Zimmer-Wohnung leisten, in der Platz eher Mangelware darstellte. Sie führten ein einfaches Leben und auch wenn nicht immer alles richtig funktionierte, waren sie glücklich. “Im Winter erholt sich das Leben unter der dichten Schneedecke und dem Frost. Viele Tiere halten Winterschlaf, die ganze Natur ruht für einige Zeit, so wie du jeden Abend ins Bett gehen und schlafen musst, so muss auch die Welt das machen, damit sie im Frühling wieder erholt erwachen kann.” versuchte er seinem Sohn die Bedeutung der kalten, unbarmherzigen Jahreszeit näher zu bringen.
“Und Morozko macht dass alles kalt wird?” fragte Jascha weiter nach und setzte sich in seinem kleinen, selbst zusammen geschusterten Bett wieder auf. Das tat er immer, wenn ihn etwas fesselte. Dann war sein Blick fokussiert, als gäbe es nichts Wichtigeres, seine Augen wurden dann ganz groß und er versuchte, genauso wie jetzt auch, näher an das Geschehen zu kommen. “Ja. Morozko zieht durch die Wälder und sorgt dafür, dass der Schnee die Erde und die Bäume bedeckt, dass die Seen und Flüsse zufrieren und lässt den kalten Wind wehen.” Jascha hing wie immer an seinen Lippen, wenn er ihm Geschichten von Väterchen Frost, dem Zauberwald und Baba Jaga erzählte. Der Junge, der manchmal etwas übermütig war, liebte solche Märchen und abends, wenn es Zeit war schlafen zu gehen, machte er kein Auge zu, ehe er eines gehört hatte. “War er dann noch nicht hier? Es ist so kalt, aber wo ist der Schnee?” fragte ihn sein Junge jetzt und Zakhar lächelte sanft. “Oh, der ist sicherlich noch im Zauberwald und hilft Nastja dabei ihren Liebsten Ivanuschka zu finden. Das ist immerhin eine wichtige Aufgabe. Aber keine Sorge, pünktlich zum neuen Jahr wird er mit seiner Gehilfin Snegurotschka hier sein und die Kinder in Atyrau beschenken.” Seufzend legte sich der Junge zurück in sein Kissen und schnaufte tief durch. “Mich auch?” fragte er und in seiner Stimme lagen Sorge und Zweifel. “Mich kennt er doch sicher noch gar nicht richtig.” Abermals lächelte Zakhar, beugte sich nach vorne und drückte seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn, wobei er ihm liebevoll durchs Haar strich. “Aber natürlich kennt er dich, Jascha. Und er wird auch für dich etwas dabei haben. Da bin ich mir sicher. Und jetzt schlaf gut, moj króschytschka. Morgen erzähle ich dir mehr von Nastja’s Abenteuern im Zauberwald.”
Er erhob sich, lief zur Tür und war bereits dabei, das Licht auszuschalten, als sich Jascha noch einmal eingemummelt in seine drei Decken rührte. “papaschka? Ich hab dich lieb.” sagte er, was bei seinem Vater ein wärmendes, glückliches Gefühl in seiner Brust auslöste. “Ich hab dich auch lieb, mein Sohn. Gute Nacht.” Er schloss die Tür hinter sich, musste daran denken, dass die größte Sorge seines Kindes war, dass der Winter nicht rechtzeitig Atyrau erreichte und wünschte sich, dass er nie größere Sorgen haben würde. Auch wenn er bezweifelte, dass die Welt es ihm so einfach machte. Dann, nachdem er seiner Frau im Wohnzimmer einen Kuss gegeben hatte, ging er hinunter in den spärlich beleuchteten Keller, nahm sich sein Werkzeug vom Tisch und arbeitete weiter an dem Holzschlitten, den Väterchen Frost Jascha dieses Jahr schenken sollte.
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Politiker wetteifern um "Kriegstüchtigkeit"
"Stopp den Krieg – oder wir tragen ihn zu dir"
... sagt der ehemalige Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel an Russlands Präsident Putin gewandt im Stern-Interview. Ist das jetzt die 2. Kriegserklärung nach der von Außenministerin Baerbock im EU Parlament?
Statt "Kriegstüchtigkeit" nun "Kriegstrunken"?
So bringt er in dem Interview Sätze wie:
"Aber wir werden Russland noch einmal so niederringen müssen, wie wir das im Kalten Krieg mit der Sowjetunion gemacht haben." Die Katastrophe eines heißen Krieges, des 2. Weltkriegs, und die Millionen Tote scheint er vergessen zu haben.
"Putin unseren Eisenfuß entgegenstellen und zugleich nach Gesprächsformaten und damit nach Auswegen aus dem Krieg suchen.
Um nach Auswegen aus dem Krieg zu suchen, wäre es spätestens sinnvoll gewesen, vor dessen Beginn auf die russische Entwurfsvorlage für ein Sicherheitsabkommen (an USA und NATO am 15. Dezember 2021 verschickt) zu reagieren, anstatt tagtäglich den Kriegsbeginn zu prophezeien. Von dem im April 2022 durch Boris Johnson erzwungenen Abbruch der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei ganz zu schweigen. Und dann gibt Angela Merkel am 7. Dezember 2022 in der ZEIT auch noch zu: "Das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben." Also auch von 2014-2021 ging es um Aufrüstung, die 14.000 durch Ukrainer getöteten Ukrainern in den "abtrünnigen Gebieten" konnte auch dieses Abkommen nicht verhindern.
Lesen wir uns doch mal die von der DFG-VK dokumentierten russischen Verhandlungsvorschläge vom Dez 2021 durch:
eine weitere Nato-Erweiterung und den Beitritt der Ukraine zum Bündnis ausschließen;
bestätigen, dass sich die Parteien nicht als Gegner betrachten,
die Vereinbarung zur friedlichen Beilegung aller Streitigkeiten festigen und auf die Gewaltanwendung verzichten;
keine zusätzlichen Militärs und Waffen außerhalb der Länder einsetzen, in denen sie sich ab Mai 1997 befanden, außer in Ausnahmefällen mit Zustimmung Russlands und der Nato Mitglieder;
alle militärischen Aktivitäten der Nato in der Ukraine, Osteuropa, Südkaukasus und Zentralasien unterlassen;
keine Mittel- und Kurzstreckenraketen dort stationieren, wo sie das Territorium der anderen Partei treffen können;
keine Übungen und andere Manöver über eine Brigade hinaus in der vereinbarten Grenzzone durchführen, regelmäßig Informationen über militärische Übungen austauschen;
sich verpflichten, keine Bedingungen zu schaffen, die von der anderen Partei als Bedrohung angesehen werden können;
"Notrufnummer" für Notfälle bereitstellen.
Wir als Nicht- oder sogar Anti-Militärs können zu diesen Vorschlägen kein abschließendes oder gar "militärtaktisches" Urteil fällen. Was wir aber sicher sehen ist, dass das damals kein "Friedensdiktat" darstellte, sondern wahrscheinlich genau die Forderungen sind, die die USA auch gegenüber ihren Nachbarn Mexiko oder Kanada erheben würde. Oder anders gesagt, es sind die Prinzipien, die UNO und das Völkerrecht von allen Staaten verlangen.
Mehr dazu bei https://afsaneyebahar.com/2024/06/22/20700471/
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3Bi Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8818-20240624-politiker-wetteifern-um-kriegstuechtigkeit.html
#Gabriel#kriegstüchtig#NATO#Bündnis#Ukraine#Russland#Verhandlungsvorschläge#Partnerschaft#Atomwaffen#Militär#Bundeswehr#Aufrüstung#Waffenexporte#Drohnen#Frieden#Krieg#Friedenserziehung#Menschenrechte#Zivilklauseln
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Schrammen
1.
Ceci n'est pas Polarforschung. Schramm dankt, aber nicht dem (Edgar) Wind und nicht dem (Aby) Warburg, denen er doch so viel zu verdanken hat. Zwischen Schramm einerseits und Warburg und Wind andererseits hat sich inzwischen geschoben, was Schramms Sohn Gottfried wohl eine Wegscheide der Weltgeschichte nennen würde.
2.
Schramms Welt kenne ich gut. Inzwischen kenne ich auch Warburgs Welt gut. Schramms Welt ist mir aber lange und seit Kindheit vertraut, die ist mir bis ins meteorologische Drumherum 'familiär', denn Schramm war Kollege und Freund von Karl Brandi, dem Vater von Stamm Göttingen (Vater von Diez Brandi, der das deutsch-römische Rathaus in Aschaffenburg gebaut hat, zusammen mit Hermann Kasper, dem Ausmaler der Reichskanzlei). Deutsche Professoren, very deutsch bis in die Faszination für Rom hinein.
Das ist mir familiär, aber das heißt auch, dass ich ahne, wie Schramm dazu kam, auf falsche Pferde zu setzen und wie er dazu kam, dem Aby Warburg, der doch auch schon mal im ersten Weltkrieg auf falsche Pferde gesetzt hatte, später nicht mehr zu danken und auch dem Wind nicht mehr zu danken, nicht einmal in dem Buch, das jene Objekte behandelt, die man mit Warburg und Wind als diplomatische, meteorologische Polobjekte verstehen sollte und zu denen sie das meiste und anregenste Zeug zu sagen hatten. Man muss nur das letzte Bild in diesem Buch sehen, ein Foto von der Baustelle des 'Atomiums' in Brüssel, um zu erkennen, wieviel warburgesker Witz darin steckt. Percy Ernst Schramm, du hättest ruhig sagen können, wo es die beste Zuflucht für solche Witze gab und wo man vor allem ermutigt wurde, so einen Witz zu haben: in der KBW. Das hätte dein EGO nicht verkleinert und nicht deinen Status als quasipreussischer Beamter. Jetzt ist es zu spät, du bist tot und kommst nimmermehr, das ist schade, das ist traurig. Gute Witze verschenkt man großzügig, aber nicht so, nicht auf so eine nachlässige Weise, die verleugnet, wo die ermutigenden Stellen waren. In Sachen Witz muss man sich einfach an Leute wie Lubitsch, wie Warburg, wie Wind halten. Das wird weder das Ego noch das Amt beschädigen.
Schramm ist so stolz zu sagen, er würde in dem Buch denjenigen danken, die mit A und O beginnen. Das sind ihm zu dieser Zeit die Bild- und Rechtswissenschaftler Alfördi und Ostrogorsky, von dem wiederum Schramm explizit hervorhebt, der sei vor den Roten geflohen. Es gibt auch Leute (viele gute Anwälte zum Beispiel!) die sind schon 1905 geflohen, vor den Weißen, vor den von Stendhal so genannten Schwarzen, oder sie sind schlicht vor dem Hunger geflohen, darum ist diese eindeutige und einseitige Stellungnahme gegen die Roten wichtig. Wer im kalten Krieg baden will kriegt von mir heißes Wasser, bis er heiße Füße bekommt. Habe ich da ein fehlendes Freiheitsverständnis, fehlt mir gar jegliches Freiheitsverständnis? Die Leute sterben hier wie dort wie überall für ihr Verständnis, sie lassen ihr Liebstes dafür los. Aby, dessen Familie vor Beamten wie Schramm einer war, auch flüchtete, ist mit A nicht gemeint, gemeint ist wie gesagt Alfördi, vielleicht war der fugenlos. Weder dem Alfördi noch dem Ostrogorsky lässt sich etwas von ihrer Großartigkeit absprechen, Warburg und Wind lassen sich nicht gegen die beiden Bedankten ausspielen. Wenn Schramm aber die Polemousophie schon in sein Buch einlädt, sollte sie die Einladung annehmen - und die Schwesterchen Polarität, Polizei und Politik mitbringen.
3.
Karl Brandi, da bin ich mir sicher, hätte die Polemousophie nicht eingeladen, er hätte die Polarität kaschiert, unterschlagen, sobald dadurch sein Status hätte wanken oder auch nur wackeln können. Der war ein Meister dessen, was Luhmann die kontrafaktische Stabilisierung nennt. Da scheint Schramm mutiger, vielleicht aber auch dümmer? Schon wenn Karls Bruder Paul (mein Urgroßvater) nur im Witz am Status rüttelte, so lauten die Geschichte, gab es angeblich ein zurechtweisendes Gewitter, jupiteresken Blitz und Donner. Es soll sich schon am Protokoll, an der Reihenfolge beim Sitzen an der Tafel entzündet haben. Karl, der sog. Erstgeborene, habe angeblich darauf bestanden, dass keiner sitzt, bevor er sich setzt. Fachmann für römische Diplomatie und Protokoll war er, darum notiert Warburg noch am Abend vor dem Abschluss der Lateranverträge auch Karls Namen unter die berühmte Protokollskizze seines Hotezimmers. Warburg bereitet sich auf den nächsten Morgen vor. Die Brandis stehen oft so da und sagen, sie hätten sich nichts, aber auch gar nichts vorzuwerfen und sie seien mit sich im Reinen. Kann sein, dass sie das eine nicht können und das andere gut können. Wollen doch Römer sein und machen es dann wieder nicht richtig. Man kann das als Überkompensation einer Flüchtlingsfamilie und von Aufsteigern des bürgerlichen Jahrhunderts abtun, hilft aber auch nichts. Kompensation ist ja auch nicht immer schlimm, manchmal auch schön, manchmal auch witzig.
Karl Brandi ist vom Habitus her das gewesen, was viele Staatsrechtslehrer beim Italiener sind. So schätze ich auch den Schramm ein, nicht nur wegen seiner Bücher und der zensierten Dankesworte, auch wegen der Filme, in denen er auftaucht. Schramm glatt und ohne Schrammen, ohne Breschen. Vismann hatte einmal mit anderen Staatsrechtslehrern konkurriert, für nur eine Stelle in Berlin. Danach fragte ich, wie es war mit den anderen Staatsrechtslehrern. Sie sagte: aalglatt bis auf die Haarlose [sie war gerade ohne Haare, Anm. FS], die Stelle kriegt ein anderer. Alle Haare weg, und immer noch Haare auf den Zähnen: wie konnte man sie nicht lieben, sie nicht verehren, die Cornelia? Wenn Brandi und Schramm auch nicht aalglatt waren, wenn sie nur glatt waren, dann im Bemühen.
Ich glaube, dass Schramm in dem Buch über Sphaira, Globus und Reichsapfel ein dummes Dankeswort geschrieben hat, dumm, weil das Kosmopolitische dort in der Sorge darum, dass alles glatt geht, verkümmert ist. Schade, denn das Buch ist im Rest fantastisch, fantastisch warburgesk, wie Schramm das in Hamburg gelernt hat.
Auf Schrammsohns Buch über die Wegscheiden reagiere ich darum nicht nur nicht begeistert, ich verdunkele mich sogar wie der rasende Rigby Reardon, wenn Staatsrechtslehrer von diesem Buch begeistert sind. Cleaning men: Das sind die Schramms so wie Riesengroßonkel Karl. Ist an sich nicht schlecht, aber! Mit der Leugnung der Wendigkeit ersticken sie nicht nur die Windigkeit, sie ersticken manchmal noch den Wind. Die Wegscheide ist eine miese Figur, wenn man glaubt, dass man den Weg daran zurücklegen kann. In der Polarität gibt es keine guten Seiten, keine schlechten Seiten, keine besseren und keine schlechteren Seiten, in ihr gibt es aber viel melancholisches Reservoir, viel melancholische Energie.
Vielleicht ist auch das ein Wissen, dass man entweder nur seinem Therapeuten mitteilt oder aber ins Internet postet.
#die brandis#schrammen#staatsrechtslehrer beim italiener#et in pizzeria akropolis staatsrechtslehrer
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Der Verlust der politischen Heimat Russland-Romantik und theoretische Belehrungen statt Solidarität: Die deutsche Linke versagt im Umgang mit der russischen Aggression in der Ukraine.
Etwa 150 Menschen stehen an einem kalten Januarabend vor dem russischen Haus der Kultur in Berlin. Unter dem Motto „Erinnern heißt Kämpfen“ protestieren vornehmlich ukrainische und russische Linke gegen die russische imperialistische Aggression gegen die Ukraine, gegen Faschismus weltweit sowie politischen Terror in Russland.
Auf der Demo hört man neben Ukrainisch und Russisch hin und wieder Englisch, Deutsch hingegen ist nur vereinzelt vernehmbar. „Die Ukraine muss gewinnen“, sagt Michael Efler von der Partei Die Linke, der als einziger deutscher Linker eine solidarische Rede auf der Demo hält, in der er einige seiner Parteifreund:innen, insbesondere Sahra Wagenknecht, für ihre Haltung gegen Waffenlieferungen an die Ukraine rügt. Diese Position ist in der deutschen Linken eine Seltenheit. Keine der zahlreichen antifaschistischen Gruppierungen hat auf diese Demo hingewiesen oder ist dort erschienen.
Wieso scheint Russlands Krieg in der Ukraine deutsche Linke trotz eines proklamierten Internationalismus nur marginal zu interessieren? Erwähnung findet der Krieg in linken Kontexten insbesondere, wenn es um die berechtigte Kritik an den steigenden Lebenskosten in Deutschland geht. Die Verantwortung dafür suchen Teile der Linken jedoch nicht bei Russland, sondern beim Westen, der Sanktionen gegen Russland verhängte, oder der Ukraine, die sich nicht ergeben will.
Hört man sich in linken Bündnissen um, fällt auch die Antwort auf die Frage, wer die Schuld an diesem Krieg trägt, alles andere als eindeutig aus. Ein beachtlicher Teil der deutschen Linken scheint fest daran zu glauben, dass der Angriff Russlands eine provozierte Reaktion auf die sogenannte Osterweiterung der Nato darstellt. Wie oft wurde im vergangenen Jahr auf linken Antikriegsdemos „Frieden mit Russland“ und „Nein zur Nato“ skandiert, statt sich den Forderungen von Ukrainer:innen, russischer indigener Minderheiten und demokratischer, linker Russ:innen anzuschließen?
Hierbei erinnert man sich immer gern an das vermeintliche mündliche Versprechen Deutschlands und der USA an Gorbatschow 1990, und verkennt dabei, dass mittelosteuropäische Staaten der Nato aus eigenem Willen und aufgrund ihrer eigenen Erfahrung mit dem russischen Imperialismus beitraten. Vergessen wird auch das jahrelange Ignorieren ukrainischer Sicherheitsbedürfnisse und das Budapester Memorandum von 1994, in welchem Russland der Ukraine für die Abtretung ihrer Atomwaffen volle Souveränität und die Unverletzlichkeit ihrer Grenzen zusicherte. Diese unterzeichnete Vereinbarung wurde bekanntlich 2014 verletzt.
Angesichts westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine sehen sich pazifistische Linke nur bestärkt in ihrer Sicht, denn mehr Waffen könnten ja keinen Frieden schaffen – obwohl zahlreiche Kriege durch Waffenlieferungen beendet wurden. Zudem sprechen sie von einer historischen Verantwortung aufgrund des Zweiten Weltkriegs gegenüber Russland. Diese besteht aber genauso gegenüber der Ukraine, da sie neben Belarus am meisten unter der deutschen Invasion gelitten hatte. Doch stattdessen machen linke Pazifisten den Vorschlag, die Ukraine solle kapitulieren oder sich auf Verhandlungen mit Russland einlassen, das genozidale Absichten durch eine Delegitimierung der ukrainischen Identität und Kultur mehr als deutlich gemacht hat. Das ist „Westsplaining“ in Form eines realitätsfernen, moralisierenden Pazifismus, angesichts dessen, dass etwa 90 Prozent der Ukrainer:innen für die Rückeroberung der besetzten Gebiete sind, weil sie genau wissen, was ihnen unter russischer Besatzung droht.
Die Solidarität mit den Unterdrückten gilt nicht für massakrierte Ukrainer:innen oder entrechtete Minderheiten in Russland
Beachtlich ist außerdem, dass nur westliche Waffenlieferungen und die Militarisierung der Ukraine angeprangert werden, nicht aber Waffen aus dem Iran und Nordkorea für Russland. Und auch nicht die Durchmilitarisierung Russlands in den letzten Jahrzehnten. Befeuert wird dies durch prorussische Propaganda, die über Instagram und Telegram verbreitet wird, über linke Kanäle wie „redfishstream“, den linken Arm von Russia Today, oder antiimperialistische Zeitungen wie die junge Welt. Unter dem Twitterhashtag „Das ist nicht unser Krieg“ findet sich zudem eine reaktionäre Querfront zusammen, die am liebsten so weitermachen würde, als sei Russland nie in die Ukraine einmarschiert. In diesen Kreisen werden jegliche Maßnahmen gegen russische Propaganda verurteilt, der ukrainische Präsident Selenski in antisemitischer Manier als Nato-Schoßhund bezeichnet, die Bedeutung der extremen Rechten in der Ukraine maßlos überzeichnet und Verbrechen gegen ukrainische Zivilist:innen heruntergespielt oder geleugnet.
Auch nach Kritik an Russland und seiner Führung sucht man hier vergeblich, vielmehr findet hier eine Apologetik statt. Siehe allein das neueste Beispiel in Form einer Petition und eines Manifests, verfasst von der Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht und der Feministin Alice Schwarzer, worin diese fordern, „uns“, also der Hälfte der Deutschen und ihrer verklärten Sicht auf den Krieg in der Ukraine zuzuhören. Man solle alle Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen, um Schaden vom deutschen Volk zu wenden.
So verkennen deutsche und andere westliche Pazifist:innen und Antiimperialist:innen den Imperialismus in Russlands Handeln. Ihre Analyse basiert oft auf veralteten, vulgärmarxistischen Imperialismustheorien. Russland ist heute jedoch eine fossilkapitalistische Diktatur, ohne freies Bürgertum und klassische Arbeiterklasse und wird von einem unproduktiven Oligarchentum und Geheimdiensten regiert. Gewiss trifft Karl Liebknechts Losung „der Hauptfeind steht im eigenen Land“ auf die russische Gesellschaft zu. Doch ertönt diese in linken Kontexten vor allem in Bezug auf die Ukraine und verhindert so das Benennen der Kriegsverantwortlichen. Ganz sicher ist nicht Wolodimir Selenski der Hauptfeind des ukrainischen Volkes, sondern das imperiale Russland und Wladimir Putin. Die Symmetrien zwischen imperialistischen Mächten aus der Zeit während und nach dem Ersten Weltkrieg, aus der die Losung stammt, existiert heute so nicht mehr. Sinnvoll wäre gewiss auch, diesen „Rat“ im eigenen Land anzuwenden, wo für die Handlungen des deutschen Kapitals, das gegen alle Warnungen Appeasement mit Russland trieb, bislang keine Verantwortung übernommen wird.
Getrieben von einem regressiven Antiamerikanismus und der Romantisierung Russlands als Nachfolger der Sowjetunion, findet in Teilen der Linken eine Überidentifikation mit dem „Anti-Westen“ statt, ganz der plumpen „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“-Logik folgend, obwohl für Marx eine bürgerlich-demokratische Gesellschaft – welche die Ukraine im Begriff war zu erschaffen – eine notwendige Voraussetzung für den Sozialismus darstellt. In Äquidistanz zu Despotie und Demokratie versagt man denjenigen Hilfe, die vielleicht nicht unter der roten Fahne, aber ohne Zweifel für Menschenrechte und Freiheit kämpfen, und stellt eigene Theorien über gelebte Realität in Ländern auf, über die man bisher kaum etwas wusste. Aus einer solchen Perspektive ist die Ukraine noch immer eine Pufferzone für russische und westliche Interessen, sind ihre Bürger:innen US-Marionetten und nicht autonome Subjekte. Ähnlich duckten sich Linke auch bei der Unterdrückung der Revolution in Belarus 2020 weg, den blutig niedergeschlagenen Protesten in Kasachstan 2022, beim russischen Krieg gegen Georgien 2008 oder bei den beiden Tschetschenienkriegen, die etwa 200.000 zivile Opfer forderten, während die Maidanrevolution 2013/14 in Kyjiw als vom Westen inszenierter, nationalistischer Aufstand verächtlich gemacht wurde.
Die syrische linke Autorin Leila Al-Shami benannte dieses Verhalten in einem Text 2018 als „Antiimperialismus der Idioten“. Denn auch im Falle Syriens, als Assad begann, seine eigene Bevölkerung zu terrorisieren und einen Schulterschluss mit Putin wagte, der 2015 Aleppo in Schutt und Asche legen ließ, blieb linke Solidarität weitgehend aus. Die großen Demonstrationen der westlichen „Anti-Kriegs“-Linken hätten wenig mit der Beendigung des Krieges zu tun gehabt, schreibt Al-Shami, Empörung sei erst bei der Intervention des Westens gegen Assads Unrechtsregime aufgekommen. Das Problem dieser autoritären Linken sei, dass sie – ob es nun Hands off Syria oder Russia & China (wie bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz der jungen Welt 2022) hieß – Staaten in den Mittelpunkt der politischen Analyse rückten und nicht die unterdrückten Gruppen der jeweiligen Gesellschaften.
Stattdessen wird der Dialog gepflegt mit Vertretern der homophoben und nationalistischen Kommunistischen Partei Russlands (KPRF), die noch Ende 2022 für eine Verschärfung des „Homosexuellenpropagandagesetzes“ stimmte. KPRF-Politiker wie Dmitri Nowikow oder Nikolai Platoschkin sprechen auf linken Kongressen wie der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2022 und 2023 in Deutschland, zu denen Ukrainer:innen nicht eingeladen wurden. Sie rechtfertigen dort die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, vergleichen den Ausruf „Slawa Ukraini“ mit Sieg Heil und fordern unter Applaus ein Wiederaufleben der Sowjetunion. Obwohl die Konferenz Rosa Luxemburgs Namen trägt, ist eins ihrer berühmtesten Zitate in diesen Kreisen nicht mehr gültig: „Zu sagen, was ist, bleibt die revolutionärste Tat.“ Von der Linken, die sich sonst an der Seite der Unterdrückten wähnt, scheint es kein Interesse zu geben an den Zivilist:innen, die in der Ukraine massakriert werden, und auch nicht an der Armut und Rechtlosigkeit russischer Minderheiten.
Jene, die es hierzulande wagen, Einspruch gegen dieses verklärte Weltbild zu erheben, sehen sich im Netz und auf der Straße oft mit Beleidigungen, Drohungen oder Ausschlüssen konfrontiert. Linke osteuropäische Aktivist:innen erleiden online einen linksautoritären Shitstorm nach dem anderen, wenn sie sich kritisch zur Sowjetunion äußern oder Russland als faschistisch bezeichnen. Viele von ihnen sind müde und enttäuscht, die belehrenden Angriffe und die Verächtlichmachung ihres Leids bedeuten für sie einen, wohl unwiderruflichen, Verlust ihrer politischen Heimat. Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel fasste das Versagen der gegenwärtigen Linken wie folgt zusammen: „Wer den Bedrohten nicht beisteht, hat den Antifaschismus verraten.“
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Das Erbe
Wir müssen ja auch an die denken, die nach uns kommen oder auch schon da sind.
Das schrieb mir kürzlich ein Verwandter, als ich ihn fragte, ob er sein Haus heizungstechnisch gesehen so umgestalten muß, wie sich das unsere derzeitige Regierung vorstellt.
Also: Altes raus, Neues rein.
Wie weise, dachte ich und wie vorausschauend!
Genau so müssen auch unsere Großeltern gedacht haben, die nach 1945 ein vom Krieg verwüstetes, schwaches, an Männern armes und traumatisiertes Deutschland wieder aufbauten. Sie waren vielleicht voller Schuld, selbst wenn sie nach der Befreiung selbst erst halbwüchsig waren.
Sie wollten es besser machen, für die, die nach ihnen kamen – also für uns.
Und wir wollten es ebenfalls gut machen, für unsere Kinder und Enkel.
Was haben wir ihnen hinterlassen, daß die „letzte Generation“ nun so wütend und enttäuscht ist?!
Ich selbst hatte eine wunderbare Kindheit kurz nach dem Krieg.
Und nach 1989 wußte ich auch, was das bedeutet:
Blühende Landschaften, nahezu perfekte Straßen, den Luxus eines eigenen Autos und später die wunderbare Erfindung des Internets.
Wir leben in freundlichen und immer gut geheizten Häusern, wir haben fließendes Wasser und jeder kann aus fast allen Winkeln des Landes mit einem eigenen Telefon jeden anrufen, der auch so eine Wahnsinns-Errungenschaft der Tele-Kommunikation besitzt.
In Deutschland gibt es einen vorbildlichen Umweltschutz, saubere Flüsse, eine gute Mülltrennung und wir haben uns vom sauren Regen und vom Baumsterben verabschiedet.
Jeder, der es sich zutraut, darf studieren und auch mal ein Sabbatical einschieben, das sich einige Elternpaare vom Munde absparen müssen.
Mit 18 kann man den Führerschein machen und ganz ohne langjähriges Warten ein Auto kaufen.
Es war nicht unsere Absicht, das Klima absichtlich zu erwärmen.
Wir wollten es gut machen – für euch, für wen denn sonst?
Vielleicht haben wir es etwas übertrieben mit unserer Brutpflege.
Wir hätten euch besser im Kalten sitzen lassen, ohne Fernseher und ohne Kohle- und Gasheizung, während wir mit der Hand und einem Pferd die Felder bestellt hätten - ökologisch und ganz ohne künstlichen Dünger. Und wir wären nicht mit euch in den Urlaub gefahren, sondern nur an den Waldsee gewandert.
Vielleicht wäret ihr glücklicher geworden, das ist schon möglich.
Aber nun haben wir so kläglich versagt, daß ihr sauer seid auf uns - auf die Alten, die Umweltsäue, die Luftverschmutzer, die Klimasünder.
Schuldig, euer Ehren!
Was um Himmels Willen könnten wir euch noch vererben außer diesem entsetzlichen Umwelt-Desaster?
Aber, es liegt in Euren Händen, aus den von uns erfundenen Technologien das Beste zu machen. Und bitte tut jetzt das RICHTIGE, seid einfach besser als wir.
Vielleicht stellen euch sonst eure Enkel auch genauso wie wir unsere Großeltern die Frage:
Warum habt ihr das alles zugelassen?
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