Tumgik
#ich bin von rage erfüllt
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Ich wollte gerade so nen tollen Ausländer raus Song auf Spotify melden nur um 1. zu sehen wie viele scheiß playlists es mit dem Namen gibt und 2. festzustellen, dass man da nichts melden kann.
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fabiansteinhauer · 10 months
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You're always a summa to me!
1.
Manuela Klaut hat nicht bei mir promoviert, sondern bei Wolfgang Hagen und Claus Pias, Drittgutachterin war Ute Holl. Ich sehe die Dissertation heute und bin in Rage!
Manuela hat mir kein Wort erzählt! Ich hätte doch mit bestem Champagner und feinsten Speisen vor der Tür gestanden und ein Feuerwerk gezündet. Manuela Klaut hat mit mir zusammen bisher die beste Tagung organisiert, die sie je alleine organsiert hat, wenn ich das so ehrlich sagen darf.
Sie hat hat nämlich alles organisiert, ich war nur ihre männliche Muse damals, wie nennt man sowas? Moishe? Keine Ahnung, auf jeden Fall war ich das. Bei Rotkohl und Roulade obendrauf in Weimar habe ich nur ganz, ganz zaghaft angeregt, doch ein Festival des nacherzählten Falls mit anschließender Tagung zu organisieren. Alle folgenden Ideen dann waren ihre. Und nicht nur das. Gesagt, getan, alles von Manuela Klaut im Alleingang, irre! Immer cool geblieben, völlig unverzagt! Ich bin abends immer müde (aber morgens bin ich wach!), bei der Tagung war ich immer um 20.00 Uhr schon im Bett, Klaut hat alle Gäste die Nacht lang weiter begleitet. Ich denke, alle sind damals ein Stücken weiter in ihrem Leben gekommen, hoffe es zumindest. Wer dabei war sitzt nun auch in meinem Herzen und gibt schönste Anlässe für Selbst- und Fremdgespräche.
2.
Sabine Müller-Mall hatte damals einen tollen Auftritt, Kathrin Trüstedt, Kent Lerch war da, Rainer Maria Kiesow hat sich sogar her getraut, der große Michael W. [wie vague und vogue Wellenlinien] mit seinem fantastischen und unabschließbaren Projekt über den perfekten Mord war da. Manuela hat es sogar geschafft, Herrn Ex-Staatsanwalt Dietrich Kuhlbrodt von der Volksbühne dazu zu bewegen, mitzumachen - und eine Vorsitzende Richterin vom Verwaltungsgericht in Weimar. Wir hatten zwei oder drei Tage etwas, von dem ich dachte, dass das zuletzt 1972 passiert wäre: Happening, and Wissenschaft may happen too. Wissenschaftstheater wie in Mantua 1698. Da hätte sogar Brock einmal auf mich stolz sein können, wenn ich es organisiert hätte, dabei habe ich nur eine kleine Anregung gegeben.
Manuela hat mir damals ganz nebenbei einen großen, riesigen Traum erfüllt, nämlich nur einmal in meinen Leben eine Tagung zur Kasuistik in Weimar und dann da im schönsten Kino der Stadt zu veranstalten. Einmal im Leben Wissenschaftstheater im Weimaraner Kino, mehr brauche ich nicht. Wenn es öfters stattfindet, gut so. Das war alles nicht für mich gemacht und trotzdem das allergrößte Geschenk, dass ich in den vier Jahren von den Kolleginnen und Kollegen in Weimar bekommen habe. Kein Idiot war da, keine von denen, die nur an das Mittelmäßige glauben, um an das Schlechte zu glauben. Wir hatten ein Riesenglück! Keine Verhinderer! Keine Bremser! Keine Sorgen!
3.
Auf dieser Tagung, das Kino war rappelvoll, waren nur Wahnsinnige, die an das Mittelmäßige glauben, die reinen und unreinen Mittel, um an das Heilige, das Dämonische, die Sterne und eine gute Kalbsleber zu glauben. Ich habe viele dazu eingeladen, die ich sehr liebe und schätze, sehr viele von denen sind nicht gekommen, das hat mich traurig gemacht, aber nicht auf dieser und nicht während dieser Tagung. Viele von denen sind gekommen, viele andere, die Manuela geladen hatte, kannte ich noch gar nicht, ab da ganz gut.
Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder so ein Tagung anregen werde. Ich glaube auch nicht, dass ich jemals wieder einer Wissenschaftlerin so gut Muse oder Moishe, Dackel oder Diener sein kann, wie der Manuela Klaut. Very stolz bin ich darauf, das zählt mehr als jede akademische Auszeichung, mehr als jeder Preis, mehr als jede Reputation. Wenn man mit Leuten tanzen kann, ist das Luxus, großer Luxus.
An einem Tag durften die Leute Fälle erzählen, wir haben dann in den Kategorien Zufällig, Beifällig, Allfällig, Abfällig, Überfällig, Unfällig, Gefällig und Fällig Preise verliehen, einen Publikumspreis gab es oben drauf, den bekam die fantastische Gefährtin von Kent Lerch. Alles im Zettelkasten, nur ihr Name nicht, wie kann das sein? Schande über mich! ich habe damals auch einen Fall erzählt, den meines Hörsturzes und der plötzlichen Rechnungen und unbestellten Fernseher, die ich während des Hörsturzes zugesendet bekam. Hörsturz ging vorbei, danach kamen auch keine Rechnungen und unbestellen Dinge mehr. Zufällig hatte jemand meine Adresse für einen Trickbetrug genau in dieser Zeit verwendet, sich aber zu doof angestellt - nur ich dachte kurz mal, ich wäre jetzt nicht nur melancholisch begabt, sondern auch noch schizoid.
Ich (s)aß damals erzählend auf der Bühne im Kino, Manuela hatte einen kleinen Tisch mit einer Wohnzimmerlampe da aufgestellt - und ich werde nie vergessen, wie das Publikum, knabbernd, nicht wissen wollte, ob ich gerade Wahnsinn zeige oder nicht, ob es nur Spiel oder die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist. Ehrlich gesagt: Nur von so einer Wissenschaft träume ich immer, von anderen Wissenschaften träume ich nur fallweise. Ein Preis hätte ich schon gerne bekommen, aber mal wieder gescheitert. Die Tagung wurde sogar von einem angesehen Münchner Verlag plagiiert, die haben dreist und frech die Texte, die wir geschrieben hatten, kopiert und dann in München das gleiche organisiert. Unsere Tagung war auch eine Kontrafaktur, nämlich Kontrafaktur des Festivals des nacherzählten Films. Wir haben die nur vorher gefragt und alles selbst geschrieben, nichts von denen kopiert. Wir entwenden alles, frech, aber mit Respekt und großer Würdigung unserer Vorbilder - wenn sie Geld für ihre Ideen brauchen, helfen wir ihnen. Anarchismus ist mutual aid, kein Raubüberfall. Der seriöse Münchner Verlag hat der Klaut die Tagung geklaut, ohne zu fragen und zu zahlen. Alles im Namen der Kunst und Literatur. So wurde aus dem Festival des nacherzählten Fall wieder mal ein juristischer Fall. Wir haben uns gerade darum mit dem Verlag gütlich geeinigt und bewahren Stillschweigen über die Bedingungen. So viel kann gesagt werden: Geld für Champagner und feine Speisen ist immer da, voher und nachher, denn das Dasein des Geldes liegt in der Ausgabe. Man kann es nicht vorhersehen, aber ahnen kann man alles, denn die ganze Welt ist sowieso ein Witz.
Großer Glückwunsch an Manuela Klaut, you are always a summa to me! [Warum sagt mir denn nie jemand was? Wieso muss ich immer alles googeln?]
Edit: Das ist ein alter Zettel, jetzt war es nur an der Zeit, ihn einmal hervorzuholen.
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sturz-is-real · 4 years
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Herr Strache, sein Anwalt und die Wahrheit
Disclaimer: Ich habe mit dieser Sturz Origin Story schon in Prä-Ibiza Zeiten begonnen und sie dann, mit dem Publik werden des Ibiza Videos, eigentlich wieder verworfen. Weil ich jetzt aber ein bisschen zu viel Zeit habe, hab ich mich doch daran gemacht sie fertig zu schreiben. Ich will hier keinesfalls die Arbeit unserer Regierung verreissen, da ich mit der Krisenreaktion doch recht zufrieden bin. Aber, da ich hoffe euch die Quarantäne etwas zu verschönern, hab ich gedacht ich poste das einfach! Viel Spaß!
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Jede große Liebesgeschichte hat irgendwo ihren Anfang. Manche starten mit einem Besuch bei einem Vermieter im Yorkshire Moor im späten 18. Jahrhundert, andere mit einem zu kalten Morgen im Jahre 1946 in einer Wohnung in North Carolina. In diesem speziellen Fall begann unsere Geschichte mit einem schönen Jüngling, den etwas übel zugerichtet zu haben schien.
Leichenblass und mit glasigen Augen saß er am Schreibtisch. Mit einem Seufzen rieb er sich über die Stirn. Das Blatt Papier lag dort, unberührt wie er es liegen gelassen hatte, nachdem er es aus dem Kuvert gezogen hatte, als wollte es ihm höhnen. Er hätte damit rechnen müssen, vor allem nach dem was sich am Vortag ereignet hatte.
Warum hatte dieser Idiot von FPÖ-Spitzenkandidat auch ohne auf eine Antwort zu warten den Raum betreten? Hätte er bessere Manieren und wie ein normaler Mensch auf ein „Herein!“ gewartet, wären sie gar nicht erst in dieser Malaise gelandet. Ganz allein bei dem blauen Politiker lag die Schuld aber nun auch wieder nicht, das musste sich selbst der Begründer des Konzeptes Neue Volkspartei eingestehen. Ein Teil der Schuld lastete definitiv auch auf dem Gernot. Es war doch von Anfang an klipp und klar ausgemacht gewesen, dass es, außer bei Nacht und Nebel oder zumindest hinter fest verschlossenen Türen, keine Gesten der Zuneigung geben durfte. Wie kann er sich dann einen Ausrutscher wie diesen erlauben? Mitten am helllichten Tag, zwischen den Koalitionsverhandlungen, ihm einfach die Zunge in den Hals zu stecken. Eigentlich war das nichts als eine unerhörte Frechheit gewesen, aber, um ehrlich zu sein, konnte er es seinem Blümchen nicht verübeln. Sebastian war einfach ein äußerst anziehender Mann und die Verhandlungen nun doch eher langweilig. Nichtsdestotrotz würde das Konsequenzen für den Gernot haben.
Doch darüber würde er sich später Gedanken machen. Zuallererst las er sich erneut das Dokument vor ihm durch. Ein Vertrag mit einem Non Disclosure Agreement und einem Ultimatum, sowas konnte auch nur einem HC Strache einfallen. Ganz klar, eindeutig, das war Erpressung! Doch Sebastian sollte das egal sein, denn er würde alles dafür geben, dass sein kleines Geheimnis nicht an die Öffentlichkeit gelangte, selbst eine Koalition mit der FPÖ und die Abgabe des Innenministeriums an eben jene Partei waren kein No-Go. Sie waren doch ohnehin schon auf dem besten Weg zu einer Türkis-Blauen Regierung gewesen. Erst jetzt bemerkte der junge Politiker ein kleines, blaues Post-It, das aus dem Kuvert blitzte. Er musste es vorher, beim Öffnen des Dokuments, übersehen haben. Mit gerunzelter Stirn fingerte er das Zettelchen aus dem Umschlag und las was darauf handschriftlich geschrieben stand.
Bring mir den unterschriebenen Wisch doch persönlich ins Büro. -HC
Etwas irritiert blinzelte Basti einige Male, unsicher was das zu bedeuten hätte, doch dann kochte Wut in ihm hoch. Was bildete sich dieser elendige Trottel eigentlich ein? Glaubte er, nur, weil er jetzt etwas gegen Sebastian in der Hand hatte, konnte er ihn wie einen Dienstboten herumkommandieren? Er würde ein Machtwort sprechen müssen, am besten persönlich, also würde er dieses eine Mal ausnahmsweise den Trip selbst erledigen.
Nach mehrmaligem erneutem Durchlesen des Vertrags nahm er endlich einen Stift zur Hand. Für ein paar Augenblicke ließ er seine Hand unsicher über dem Papier schweben, doch letztendlich blieb ihm nichts anderes übrig als seine Signatur auf das Dokument zu setzen.
Wie eine Bleiweste lagen die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden auf seinen Schultern und dennoch ging er erhabenen Schrittes zum Büro seines zukünftigen Vizekanzlers. Dort angelangt tat er es dem Parteichef der Blauen gleich und trat gleich nach dem Klopfen, ohne eine Reaktion abzuwarten, durch die Tür.
Nach einem Augenblick der Überraschung breitete sich ein Grinsen auf dem Gesicht des Älteren aus, das Sebastian einen Schauer über den Rücken jagte, und bedeutete dem jungen Politiker Platz zu nehmen. „Na da schau einer her“, gurrte er beinahe und legte den Kopf schief, „Wenn das nicht unser Bundeskanzler Basti ‚Ohrwaschelkaktus‘ Kurz ist!“ Im angesprochenen kochte die Rage hoch, doch er wusste sich zurückzuhalten: „Hallo, Heinz-Christian. Ich bin nur hier um dir den unterschriebenen Vertrag vorbeizubringen, wenn man diesen Erpresserbrief überhaupt so nennen kann. Weiters würde ich dich noch bitten etwaige Spitznamen und Beschimpfungen sein zu lassen, vor allem da wir ja aller Voraussicht nach die nächsten Jahre sehr eng zusammenarbeiten werden. Ich glaube, so viel Anstand kann ich selbst dir zutrauen.“ Sein Tonfall war eiskalt, doch nicht einmal das konnte seine Nervosität überdecken. Strache entblößte seine Zähne in einem breiten Grinsen: „Aber, aber, Sebastian, du brauchst doch nicht nervös sein. Das ist doch nur ein Gespräch unter Kollegen, so ganz Vize zu Kanzler.“ Die herablassende, schmierige Art, in der er mit dem Jüngeren redete, ließ sämtliche Haare auf seinem Körper zu Berge stehen und er richtete sich instinktiv weiter auf. „Ich bin mit den Auflagen einverstanden. Ab diesem Moment sind die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen. Ich werde mich trotzdem pro forma noch zu ein paar Gesprächen treffen, der Authentizität wegen. Und ich kann mir im Gegenzug sicher sein, dass du die Sachefür dich behältst?“, fragte Sebastian, weiterhin etwas unsicher. Ohne irgendeine Vorwarnung stand der zukünftige Vizekanzler Österreichs von seinem Sessel auf und umrundete seinen Schreibtisch, sodass er direkt vor seinem Gesprächspartner stand, der ebenfalls hastig aufgestanden war.
Die beiden standen sich nun Auge in Auge gegenüber, Sebastian Kurz angespannt und nervös, HC Strache mit einem breiten, bedrohlichen Grinsen im Gesicht. „Niemand wird auch nur ein Sterbenswörtchen erfahren. Aber seien wir mal ehrlich, du könntest bessere abbekommen als den Blümel. Viel, viel Bessere.“ Gegen Ende war das Gesicht des älteren nur mehr wenige Zentimeter von dem des anderen entfernt. Plötzlich fühlte sich der Kragen des jungen Politikers viel zu eng an und sein Herzschlag beschleunigte sich. Es war ihm ein Rätsel, warum die bedrohliche Präsenz des älteren Politikers einen solchen Effekt auf ihn hatte. Fieberhaft suchte Sebastian nach einem Fluchtweg, doch mit dem Sessel in seinen Kniekehlen und HC Strache direkt vor ihm, schien ein Entkommen schier unmöglich. Und dann, aus dem Nichts, waren die wenigen Zentimeter zwischen ihnen nicht mehr existent und ihre Lippen trafen sich. Basti stand da, als wäre er zur Salzsäule erstarrt. Konnte das denn sein? Nein, nein, er spielte mit ihm, das musste es sein. Welche andere Erklärung könnte es für diesen Kuss geben?
Nach wenigen Augenblicken brach Strache den Kuss, Blick leicht enttäuscht, und strich seine Krawatte glatt. Er räusperte sich und sagte: „Gut, da hab ich mir eigentlich mehr Enthusiasmus erwartet, aber…“ Noch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, griff der Bundeskanzler nach der eben gerichteten Krawatte seines Vizes und zog diesen in einen weitaus mehr geladenen Kuss. Es war als würden Feuerwerkskörper zwischen ihnen zerplatzen, so explosiv war das Gefühl ihrer Lippen aufeinander. Es war kein schöner Kuss, nein, mitnichten, aber er war an Leidenschaft kaum zu übertreffen. Zähne, die auf Unterlippen bissen, Hände, die über Rücken wanderten, all das und noch viel mehr passierte innerhalb von kürzester Zeit. Hätten sie Zuschauer gehabt, hätte es sich wohl ähnlich verhalten wie bei einem Verkehrsunfall; Man will nicht hinschauen, aber es ist schwer es nicht zu tun. Als irgendwann die Hand des Älteren in Richtung des Schritts des anderen wanderte und er diesem dadurch ein gequältes Stöhnen entlockte, drückte Basti sich ein Stück weg und flüsterte, etwas außer Atem: „Nicht hier. Heute Abend, bei mir zu Hause. Susanne ist auf einer Geschäftsreise“, und mit diesen Worten ordnete er sein Outfit und seine Frisur und verließ das Büro.
Ein selbstgefälliges Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, als ein überlegenes Gefühl sein ganzes Selbst erfüllte. Dieses Gefühl blieb ihm auch noch, als es dann endlich Zeit war sich auf den nach Hause Weg zu machen. Sein Handy signalisierte ihm das Eintreffen zweier Textnachrichten. Die eine war von Susanne, die ihm mitteilte, dass sie gut in ihrem Hotel angekommen war und er antwortete mit einem Daumen nach oben Emoji. Die zweite war von Gernot und beinhaltete nichts weiter als ein Melanzani Emoji das war ihr dünn verschleiertes Zeichen für einen sogenannten Booty Call. Sebastian war noch immer etwas wütend auf Gernot, schließlich war das Dilemma zum Großteil seine Schuld, doch er fühlte sich auch etwas schuldig sich nun auch noch hinterrücks mit einem anderen, ausgerechnet HC Strache, zu treffen. Da er sich jetzt nicht allzu viele Gedanken machen wollte, antwortete er knapp mit den Worten
Kann heute nicht, habe anderweitige Pläne x.
Zuhause angekommen, stellte Sebastian sofort eine Flasche Frizzante in den Kühlschrank und beseitigte nicht vorhandene Unordnung. Es war kaum zu glauben, aber er war nervös, fast so als wäre er wieder siebzehn und würde heimlich nach einer Wahlkampfaktion mit einem anderen JVP Mitglied schmusen. Als es gegen halb neun an der Tür klingelte, war es als wäre er von einem Stromschlag getroffen worden. Die Tür öffnete er mit einem breiten und, wie er hoffte, selbstsicheren Grinsen. Strache sah ebenfalls sehr erfreut über die momentanen Begebenheiten aus, wenngleich er immer noch um einiges schmieriger war, als der junge Kanzler. „Hättest du gerne einen Frizzante? Ich hab gedacht wir könnten Anstoßen, auf unsere Zusammenarbeit sozusagen.“, fragte der Jüngere wie ein aufgeregter Welpe. HC schüttelte kurz den Kopf und trat näher an seinen Gesprächspartner. Der Geruch von Zigaretten, billigem Parfum und Mundspülung oder einem Kaugummi stieg dem Jüngeren in die Nase und Gänsehaut ließ seine Haare gen Himmel stehen. „Ich glaube das Schlafzimmer wäre jetzt wichtiger“, knurrte Strache teils bedrohlich, teils verführerisch und es ließ Bastis Knie weich werden. „Gut- du hast recht. Komm mit“, sprach der Bundeskanzler und griff nach der Hand des anderen…
Am nächsten Morgen lag erneut ein Umschlag auf Sebastians Schreibtisch, doch dieser erfüllte ihn mit weitaus mehr Freude als am Tag davor. Es war wieder ein Non Disclosure Agreement, aufgesetzt von HCs Anwalt, der ebenfalls eine solche unterzeichnen hatte müssen Selbst ein blaues Post-It war wieder dabei, mit fast der gleichen Botschaft, doch dieses Mal brachte es den jungen Kanzler nicht in Rage, ganz im Gegenteil, es erfüllte ihn derart mit freudiger Erwartung, dass er sich zurückhalten musste, nicht sofort zu HC ins Büro zu laufen. Erst als sein Gluteus Maximus, der von der vorangegangenen Nacht doch sehr strapaziert war, im Sitzen zu sehr schmerzte, stand er auf und machte sich auf den Weg zum Parteichef der Blauen. Er dachte kurz an Gernot, doch bis er an HCs Bürotür klopfte, hatte er ihn wieder ganz und gar vergessen.
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berndeutsch · 5 years
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Mundartliteratur sollte endlich wieder erforscht werden!
Christian Schmid begründet in einem Gespräch mit berndeutsch.ch, warum er sein neues Buch im Untertitel «E Chiflete» nennt, eine Streitschrift.
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Christian Schmid. Foto: Ute Schendel.
berndeutsch.ch: In Ihrem kürzlich erschienen Buch «Häbet nech am Huet! E Chiflete» werfen Sie Deutschschweizern Sprachnarzissmus vor: Die Berner finden nur Berndeutsch schön, die Bündner nur Bündner Dialekt. Ist das nicht natürlich? Was hat Sie so in Rage gebracht, dass Sie mit dem Buchtitel gleichsam vor einer Katastrophe warnen?
Christian Schmid: Was ich mit dem Titel sagen wollte: Ich sehe zwar keinen Weltuntergang kommen, wohl aber eine gewaltige Veränderung der Welt, die uns gleichsam den Hut vom Kopf jagt. Die Strukturveränderungen, die gerade passieren, können wir noch gar nicht absehen…
Sie beziehen den Titel also nicht nur auf die Mundarten, sondern auf unsere Epoche generell?
Eindeutig. Und ja, auch ich finde es natürlich, dass man die eigene Mundart liebt, doch dieser Liebe fehlt heute das Fundament. Man spricht nicht mehr darüber, was gute oder weniger gute Mundart sei, was für Veränderungen wir wollen oder nicht wollen. Im Anschluss an die «Modern-Mundart»-Bewegung [nach 1968] debattierte man noch intensiv über die Mundart, publizierte auch viel. Seit dreissig Jahren herrscht hier Funkstille. Das ist es, was ich kritisiere, was mich wütend macht.
Sie schreiben, die Deutschschweizer und ihre Mundarten müssten kämpfen, müssten päägguhäärig sein können, wenn das Regionale nicht unter einer grossen Monokulturdampfwalze verschwinden solle. Was verstehen sie darunter?
Mundarten sind Kleinsprachen. Sie haben die übermächtigen nationalen und internationalen Sprachen neben sich, die es früher in dieser Dimension niemals gab. Erneuern können sich die Mundarten heute nur noch durch Anleihen aus den starken Nachbarsprachen: Alle Wörter, die neu in den schweizerdeutschen Mundartwortschatz einfliessen, kommen aus dem Standarddeutschen oder dem Englischen. Das verstehe ich unter Monokulturdampfwalze. Wenn wir aber «Kartoffle» und «Träppe» und «Träppeschtuefe» sagen – ist das dann noch Mundart? Aus meiner Sicht nicht. Ähnlich wie den Mundarten ergeht es im Übrigen auch der deutschen Standardsprache. Diese läuft Gefahr, den Anschluss an Entwicklungen vor allem in den Naturwissenschaften zu verpassen, weil die gesamten massgeblichen Publikationen in diesem Bereich auf Englisch geschrieben sind.
Gibt es nicht auch Mundartwörter, die z.B. in der Jugendsprache eine Renaissance erleben – oder interessante Neuschöpfungen? Wir hätten da Beispiele…
Ja, freilich, doch die Jugendsprache ist kurzlebiger, als man sich das einst gedacht hat. So wurde z.B. der Ausdruck «uf ne Trip gaa» sogar ins Idiotikon aufgenommen. Heute verwendet ihn kaum jemand mehr.
Es fehlt an wissenschaftlich soliden Biografien  
Mundart sei nicht Gegenstand universitärer Forschung, schreiben Sie. Zürich, Basel, Freiburg und auch Bern haben aber doch Lehrstühle für Dialektologie, an der ETH hat Prof. Roland Ris schweizerdeutsche Dialektologie erforscht?
So generell habe ich es nicht formuliert. Die Dialektologie befasst sich durchaus mit den Mundarten, aber die Literaturwissenschaft nicht: Vor kurzem eliminierte das Deutsche Seminar der Uni Zürich doch tatsächlich sämtliche Mundartbände aus seiner Bibliothek!
Was müssten die Universitäten anders machen?
Ich stelle fest, und das macht mich fast wahnsinnig, dass unsere Mundartliteratur nicht aufgearbeitet ist. Seit der Mundartliteraturgeschichte von Otto von Greyerz aus dem Jahr 1924 gab es nichts Vergleichbares mehr. Die meisten Publikationen zu diesem Thema waren Aufsätze und Beiträge von Wissenschaftern in irgendwelchen unbedeutenden Zeitschriften, die kaum Beachtung fanden. Und was vor allem fehlt, sind wissenschaftlich solide Biografien – wir brauchen nicht Dokumente unkritischer Verehrung wie Hugo Martis Schrift über Rudolf von Tavel oder jene von Valentin Binggeli über Simon Gfeller. Warum zum Beispiel die Tavel-Gesellschaft ihrem Ruedi bisher keine anständige Biografie finanziert hat, ist mir ein Rätsel, wobei ich einräumen muss, dass ich die Tavel-Biografie «Bim Wort gnoh» (2014) von Konrad Tobler nicht kenne.
Kein einziges gutes Beispiel?
Wissenschaftliche Ansprüche erfüllt die Biografie über Maria Lauber von Erich Blatter (Kulturstiftung Frutigland, 2018), daneben gibt es wissenschaftliche Biografien zum Schaffhauser Albert Bächtold von Kurt Bächtold (Schaffhausen 1986) und zum Thurgauer Bauerndichter Alfred Huggenberger von Rea Brändle und Mario König (Thurgauer Beiträge zur Geschichte 148/149 2011/2012). Aber das ist Sternenstaub im Universum! Jeder, der über Mundartliteratur in der Schweiz schreiben will, muss neu anfangen, neu grübeln. Ich habe selbst einmal den Versuch einer Mundart-Literaturgeschichte unternommen, aber nach 80 Seiten brach ich ihn ab, weil ich merkte – entschuldigen Sie den Ausdruck – das interessiert kein Schwein.
«Ds bbluemete Trögli»
An verschiedenen Stellen denken Sie über den Ausdruck «bbluemets Trögli» nach. Einmal ist es ein Abfallkübel, in den Vertreter der sogenannten «modern-mundart»-Bewegung alles versenkt hätten, was vor den Sechziger Jahren erschienen sei, darunter auch namhafte Autorinnen und Autoren. An anderer Stelle nennen Sie mit fühlbarem Stolz Ihr eigenes Berndeutsch «bbluemets Trögli» – obwohl Ihre von den Fünfziger Jahren geprägte Sprache durchaus nicht stehen geblieben, sondern lebendig und für Neuentwicklungen wunderbar offen ist. Was verstehen Sie unter besagtem Trögli?
Als Kampfbegriff lehne ich «bbluemets Trögli» vehement ab. Anderseits muss ich zugeben, dass mein Berndeutsch, da ich seit 1960 nicht mehr im Bernbiet lebe, irgendwann stehen geblieben ist. Ich benütze viele Ausdrücke wie «Agerschte» (Elster), «Hereggäägger» (Eichelhäher) oder Redensarten wie «La nid aus la lige wi d Hüenner der Dräck». Mit dem verstorbenen Berner Troubadour Fritz Widmer stand ich seinerzeit in regem Austausch, und mehr als einmal wies er auf ein Wort von mir hin: «Tatsächlich, brauchst du das noch?» Und ich: «Ja, natürlich». Damit werde ich von jenen, die alles antiquiert finden, was jenseits des 68-er-Äquators liegt, zum alten Eisen gezählt oder eben ins «bbluemete Trögli» gelegt.
Auch wir von berndeutsch.ch sind zum Teil kurz nach dem Zweiten Weltkrieg geboren und benützen alte Ausdrücke, doch hätten wir noch nie negative Reaktionen bemerkt.
Ich auch nicht – wenn ich bei alten Menschen vorlese. Aber ein Beispiel zeigt, wie der Begriff «bbluemets Trögli» heute noch Schaden anrichten kann: In der Ankündigung zur srf-«Schnabelweid»-Sendung vom 30. August 2018 wurde Maria Laubers Roman «Chüngold» als «ein Stück bbluemets Trögli-Literatur» bezeichnet. Damit war dieses Buch bei vielen bereits erledigt, obwohl ich der Meinung bin, wenn eine Autorin dieses Etikett nicht verdient hat, ist es Maria Lauber. Ihr ganzes Wesen hätte sich gesträubt, Literatur im Dienste der geistigen Landesverteidigung zu produzieren.
Auch die Erzählkultur ist  im Wandel
«Ds Chönne, won es usfüerlechs Verzeuue druswachset, u ds chönne zuelose… gö hüt zumene grosse Teeu verloore». Hat diese Beobachtung mit Mundart zu tun? Oder könnte es sein, dass Sie da ein wenig ins «Chiflen» über die heutige Zeit im Allgemeinen geraten sind?
Ja natürlich bin ich das! Vielleicht habe ich da etwas zu stark verallgemeinert, aber noch einmal: Unsere Mundartkultur existiert nicht abgekoppelt von der andern, allgemeinen Kultur. Und da stelle ich einen Verlust an alltäglichen Erzählsituationen fest: In vielen Familien isst man nicht mehr gemeinsam, spielt nicht mehr gemeinsam – verglichen mit der Zeit der Fünfzigerjahre, in der ich aufgewachsen bin. Die Jungen unter sich, die erzählen sich immer noch sehr intensiv, doch die Mittel haben sich gewandelt. Statt einen Sonnenuntergang zu beschreiben, schicken sie einen Film und schreiben: «Schau mal!»
Das ist auch Erzählen …
…bei dem die Sprache verliert!
Mundartförderung in der Schule
«Us de Schuele si d Mundaarte verbannet», schreiben Sie. Ein Leserbrief-Autor im «Bund» hat dagegen kürzlich die «beinahe vollständige Verbannung des Hochdeutschen in den gesprochenen Medien» als Mitursache für das schlechte Abschneiden in der PISA-Studie von Schweizer Schülern erkannt. Sogar Hochschuldozenten würden teils in Mundart unterrichten. Wer hat recht – Sie oder der Leserbriefschreiber?
Den Vorwurf, den er erhebt, höre ich seit Jahrzehnten, doch ich weiss einfach nicht, ob und wo genau er wirklich zutrifft.
Aber in welcher Form sollte an den Schulen Mundart gepflegt werden?
Sicher nicht, indem man in der Schule Berndeutsch sprechen lernte, das wäre völliger Blödsinn. Das Standarddeutsche hat als Kultursprache unbestritten Priorität. Hingegen finde ich, wer durch unsere Volksschule gegangen ist, sollte irgendwann mit Mundarttexten in Berührung gekommen sein, sollte auch Mundart geschrieben haben, und zwar so, dass nicht nur der Inhalt angeschaut würde, sondern auch die Form. Sollte auch wissen, wie Standarddeutsch und Mundart zueinander stehen, so dass nicht die Idee aufkommen kann, Mundart sei «versifftes Schriftdeutsch», wie mir kürzlich ein junger Mensch erklärt hat. Und wenn manche argumentieren, Mundart lerne man schliesslich auf der Strasse, so  reicht mir das nicht. In der Schule sollte man etwas über diese Sprachform lernen.
Was machen Schülerinnen und Schüler, deren Muttersprache weder Mundart noch Hochdeutsch ist, während den von Ihnen vorgeschlagenen Mundartlektionen?  
Zugegeben, wenn sie als ältere Kinder hierher kommen, haben sie Schwierigkeiten. Leben sie aber von Klein auf hier, ist das kein Problem. Was man machen könnte: beispielsweise in einer Projektwoche die Tagesprotokolle in Mundart schreiben lassen, dann aber auch nachsehen und nachfragen: «Warum schreibst du «Liäbi» und «härzläch», statt «Liebi» und «härzlech»? So muss sich die betreffende Schülerin erklären, man diskutiert über verschiedene Varianten der Mundart-Schreibung.
Romandie und Tessin ticken anders
Was sagen Sie zu Mundarten in den übrigen schweizerischen Landessprachen? Finden wir da dieselbe Situation vor?
Nein, überhaupt nicht. In den französischsprachigen Regionen ist die Mundart – wiederum plakativ gesagt – seit der Französischen Revolution tot. Die Gesetze sollten damals vom Jura bis in die Provence hinunter verstanden werden, folglich musste es ein Französisch geben, die Mundarten hatten da nichts mehr zu suchen. Heute sind die französischen Mundarten keine lebendigen Alltagssprachen mehr, höchstens versuchen da und dort Vereine mit vorwiegend älteren Mitgliedern, sie am Leben zu erhalten. Im Tessin kenne ich die Situation weniger genau, doch weiss ich, dass man eine Weile auch dort Schülerinnen und Schüler, die Mundart sprachen, bestraft hat.
Mundartliteratur und ihr Publikum
Angenommen, Deutschschweizer Mundartliteratur würde gleichberechtigt mit Standarddeutsch geschriebener Literatur aus der Schweiz öffentlich debattiert und gewürdigt: Wie stellen Sie sich einen entsprechenden «Literaturclub» am Schweizer Fernsehen vor? 
Keine Angst, soweit werden es die Verantwortlichen beim Schweizer Fernsehen nicht kommen lassen! Über Mundartbücher auf Hochdeutsch zu reden, fände ich vertretbar; aber auch eine reine Mundartsendung könnte ich mir denken.
Grenzte man so nicht einen grossen Teil des Publikums aus?
Es wäre doch keine Katastrophe, wenn eine Sendung in Mundart nicht von allen verstanden würde!  Ausserdem gäbe es ja noch die Möglichkeit der Untertitelung.
Bleiben wir bei der Frage der Übersetzung: Ihr Erinnerungsroman «Nebenaussen» erschien 2002 auf Standarddeutsch, drei Jahre später auf Französisch und erst 2015 in Mundart. Andere Autoren, etwa Pedro Lenz, liessen ihr eigenes Mundartwerk von einem andern Autor in die Standardsprache übersetzen. Und bei Guy Krneta findet sich im gleichen Buch «Zmittst im Gjätt uss» auch eine Fremdübersetzung «Mitten im Nirgendwo». Wäre das für Sie eine geeignete Form, Mundartwerke «gleichberechtigt» zu publizieren?
Zu meinem Roman kann ich Folgendes sagen: Ich bin sehr froh, dass die Mundartversion auch noch entstanden ist, denn sie liegt mir eigentlich näher als die erste Fassung in Standardsprache. Aber ich wählte diese, weil es mein erstes Buch war, und weil die Jurassier es auch verstehen können sollten, es handelt ja zu einem guten Teil von ihnen. Dann dachte ich auch, Mundart würde nicht gelesen.
Welche Ausgabe hat mehr Lesende erreicht, «Nebenaussen» oder «Näbenusse»?
Von «Nebenaussen» wurden mehr Exemplare verkauft als von «Näbenusse», aus dem einfachen Grund, weil die erste Fassung schon viel länger im Handel ist. Grundsätzlich aber bin ich gegen einen Zwang, Mundarttexte und ihre Übersetzungen in die Standardsprache parallel oder gar im gleichen Buch zu publizieren.
Letzte Frage: Haben Sie die Seite www.berndeutsch.ch auch schon besucht?
Aber natürlich! Im Moment sehe ich darin einen der wenigen Ansätze, um eine gewisse Diskussion über die Themen aufrecht zu halten, die ich in meinem Buch aufgegriffen habe.
Interview: Christine Iselin-Kobler, Hans Jürg Zingg
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barbarafuhrer · 4 years
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März 05, 2021: Von Bits und Bytes und vom Durchbeissen mit Shaka...
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Nach der ersten Woche Marere College habe ich beschrieben, dass ich happy und erfüllt war. Die Studentinnen und Studenten sind aufmerksam und wahnsinnig interessiert. Wir gehen noch durch ein paar Geburtswehen am Computer. Ein Doppelklick, das ist gar nicht so einfach für jemanden, der Elektriker werden will und noch nie eine Maus in der Hand hatte (ausser vielleicht eine echte...).
Also aktiviere ich all mein Wissen und vermittle, was ich auch schon bei Kuoni, in der SBW und bei Raiffeisen sowie in meinen vielen Nebenjobs den Leuten beigebracht habe: klick und enter ist wie Doppelklick. Oder rechter Mausklick: ich erzähle, dass meine Mutter die Maus an den Bildschirm gehalten hat, weil das im Hirn einfach nicht funktionieren wollte mit der Hand und dem Cursor und ich verrate ihnen, dass sie mit dem “bad finger” den rechten Mauslklick machen können - das finde sie schon ziemlich lustig. Ich erkläre: Es gibt bei einem Computer immer verschiedene Arten, wie man etwas machen kann, es ist eure Wahl wie ihr etwas am Einfachsten lösen könnt etc. etc. Ich erkläre wieder Bits und Bytes und bringe mich selber wieder up-to-date mit all dem Computerwissen, das noch irgendwo vorhanden ist.
Wir machen ein paar lustige Erfahrungen: wie kriegt man es hin, dass man das Desktop Icon löscht und wo zum Teufel kriege ich das wieder her? Was antwortest du, wenn jemand fragt, wie er denn jetzt ein Videogame in den Video Ordner laden könne? Am ersten Tag, als ich Word beginnen wollte, d.h. an dem Tag an dem Neema hätte lehren sollen aber plötzlich fand, dass es für sie zu anstrengend sei, den ganzen Tag zu stehen (was soll ich alte Schachtel sagen, ich schwitze, der Raum ist so eng, dass ich kaum mit meinem Hintern hinter den Schülern Platz finde, die Compis sind teilweise anders aufgesetzt, es gibt Fragen über Fragen und ich tropfe einfach vor mich hin - die Haare konnte ich eh nicht trocknen, weil ich keine Zeit und keinen Strom hatte) - ja genau an dem Tag geht jetzt auch noch der Power vollkommen aus. Meinen Power muss ich aber beibehalten - ich kann ja jetzt nicht aufgeben. Jetzt wo ich ihnen schon so vieles beigebracht habe.
Aber dass der Stromausfall gerade jetzt kommt und auch noch die Solaranlage streikt, das bringt mich jetzt doch fast an den Anschlag meiner pädagogischen bzw. andragogischen Fähigkeiten. Ich kann mich einen Tag lang durchmogeln, indem ich alles auf ein Flipchartpapier schreibe. Von Bits und Bytes über File extensions bis hin zu Folder erstellen und File hineinbugsieren.
Als es aber am 2. Tag nochmals so daherkommt wird es kritisch. Glücklicherweise habe ich am Abend, als es kurz Strom gab, einen Test geschrieben und den auch ausgedruckt. So habe ich mindestens schon mal 30 Minuten gesichert von 4 Stunden, die ich durchziehen muss. Nachts überlege ich mir, wie ich Word ohne Computer lehren könnte und nehme mir vor, mindestens die Menüs auszudrucken, d.h. damit sie die alle vor sich haben und in Theorie Word lernen können.
Am Morgen hat es also auch schon keinen Strom mehr und ich versuche jetzt das System auszutricksen, denn meistens funktioniert die Solaranlage für 1-2 Minuten. Ich brauche also nur genügend Strom um das Dokument, das ich geschrieben habe mit der Batterie auszudrucken. Ich gehe in den Technikraum, stelle auf Solar um und renne dann um die Ecke um zu printen. Der erste Versuch scheitert daran, dass die Batterie meines Laptops auch den Geist aufgibt und ich das Kabel holen muss. Der zweite Versuch druckt gerade mal ein halbes Blatt aus und dann sagt der Drucker, dass er keine Tinte mehr hat. Ok, nochmals versuchen: auf Solar umstellen, um die Ecke rennen und drucken. Ich kriege es hin 3 Kopien der Menüs zu drucken - besser als gar keine und dann ist das System am Anschlag. Und ich ebenfalls, denn es ist kurz nach 08.00 Uhr und ich ebenfalls, denn ich schwitze wie gestört vom hin und herrennen.
Um 10.00 Uhr läute ich die Kuhglocke und alle sind wieder schön zur Zeit auf dem Stuhl. Sie freuen sich immer mega auf den Unterricht. Ich fange dann auf dem neu gekauften Whiteboard eine Repetition des letzten Tages zu machen und sie haben anscheinend gut aufgepasst. Sie wissen das Wichtigste noch. Ein ganz Schlauer weiss sogar, dass eben ein Kilobyte nicht wirklich 1000 Bytes hat sondern eben 1084 - aber das wird zu komplex für alle, die mit IT nichts am Hut haben. Dann zeichne ich alles auf, was man in Word theoretisch aufzeigen kann. Hoch- und Querformat, Kopf- und Fusszeilen, Ränder, wo platziert man die Adresse, wie macht man einen Abstand etc. etc. Das Whiteboard ist voll und ich gehe mal das Home Menü durch mit fett/kursiv/unterstrichen etc. etc. Jetzt ist auch die Wandtafel voll. Es ist schon etwa 11.30 und ich hoffe inbrünstig, dass die Solarbatterien die Laptops ein bisschen aufgeladen haben. Ich fuge alle vom grossen Saal in den kleinen Computerraum. Dort gelingt es uns immerhin mit den vorhandenen Laptop Batterien einen kleinen Brief zu erstellen und ihn abzuspeichern und das Dokument ein bisschen zu verschönern. Aber danach sind alle Batterien am Ende und ich gebe eine Pause und präsentiere dann meinen Überraschungstest. Der bereitet nicht nur Freude aber ich bin beeindruckt: sie lösen die Aufgaben richtig gut.
Und dann machen wir nochmals eine Runde Theorie mit den gedruckten Menü-Blättern. Wir telefonieren links und rechts: dem Elektrizitätswerk: ach so, ja wir machen Arbeiten und daher haben Sie während zwei Tagen keinen Strom aber abends um 17.00 Uhr kommt er dann wieder zurück. Ah, danke, dass sie uns darüber informiert haben!!! Und was ist das Problem mit den Solarbatterien, die ja gar nicht so alt sind? Die ganzen Kabel sind vollkommen verrostet. Sie müssen gereinigt werden damit sie wieder Elektrizät transportieren. Saublöde Kombination von zwei Problemen: meine hausgemachte Eiscreme im Gefrierer ist geschmolzen, der Weisswein, den ich am Abend trinken wollte lauwarm und auch meine Batterien sind jetzt grad ziemlich weit unten.
Am Abend kommt wieder Strom und ich bereite mit Peter seine Präsentation für den Freitag vor: Life Skills - er wird darüber und über seine Erfahrungen in der Schweiz berichten. Wir suchen noch Fotos zusammen und machen einen Ablauf, der Sinn macht. Warum ist er überhaupt in die Schweiz gegangen und was hat er da angetroffen und warum - ums Himmels Willen - ist er wieder zurück gekommen. Ich freue mich darauf, ihm zuzuhören.
Die meisten sind wieder pünktlich auf dem Stuhl und freuen sich auf TGIF (Thank God it’s Friday) und Peter bestreitet eine fulminante Stunde. Er bringt alle zum Lachen, zum Nachdenken und stimuliert sie, damit sie selber Fragen stellen. Er hat Perimende (Bonbons) verteilt. Er hat es einfach drauf: ein Kommunikations-Naturtalent. Ich habe auch noch einen Presenter gekauft (wer ihn zuhause vergisst muss zahlen...) und er kann die Präsentation souverän weiterklicken.
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Um 11.00 Uhr fährt ein grosses Auto vor und Peter zuckt zusammen: au, die haben nicht gesagt, dass sie kommen: es tut mir leid, aber ich muss mit denen weg, es geht ums Einrichten von neuen Wasserleitungen in Kauma. Bitte mach du weiter... mir bleibt fast der Kiefer hängen... das kann jetzt einfach nicht dein Ernst sein, mein lieber Peter. Gerade noch sass ich ganz verliebt auf dem Stuhl und dachte: was habe ich doch für einen genialen Mann und schon versetzt er mich wieder in Rage. Aber bis ich den Mund wieder zu kriege ist er schon weg und ich habe den Presenter in der Hand. Ich bringe die Schüler auch zum Lachen, weil ich ihnen sage,  dass ich jetzt meine Variante von seinem Leben erzählen werde und das mache ich dann auch. Ich erzähle von Peter’s Leben in der Schweiz, wie er die Kids geholt hat, wie seine Frau sich von ihm scheiden liesse, wie wir uns im Tchibo kennengelernt haben, wie ich das erste Mal nach Kenia kam etc. etc. Sie amüsieren sich ziemlich und danach zeige ich ihnen ein paar Videos über uns und es ist eine sehr abgerundete Lektion entstanden.
Um 13.00 Uhr machen wir dann die Zoom Session. Dieses Mal mit Alessio De Vitis, einem guten Freund von mir von Raiffeisen, d.h. Ich habe ihn eigentlich gar nicht bei Raiffeisen kennengelernt aber seine wunderbare Mama schon.
Er hat sich auf meinen Aufruf gemeldet und die Session wird wirklich sehr sehr spannend. Sie wollen wissen, ob es Corona wirklich gibt und er hat ihnen da ein sehr persönliche Geschichte zu erzählen, die berührt. Er wird von den Studenten gefordert, die wissen wollen, ob er denn nicht heiraten will und wenn er keine Kinder habe an wen er dann mal sein Haus vererben würde? Und ob er eine Vision fürs Leben habe... Ja das sind spannende Themen und es lohnt sich sicher, dass wir darüber nachdenken.
Weil Alessio ein prima Sänger ist kommen wir auch aufs Singen, denn er will wissen, ob wir in Marere einen Chor gründen werden. Das wäre mega, meinen die Studis und wir singen ihm gleich einen Song vor und er erwidert seinerseits mit einem wunderschönen Song!
Wer Lust hat, einen Ausschnitt dieser Session anzuschauen (ich finde es extrem berührend):
Alessio gibt Auskunft über Bachelor, Lebensvision und vielleicht singt er sogar...
https://youtu.be/tSIG61g98w8 
Solche Momente machen mich glücklich und zeigen mir: wir bewirken hier etwas, das einmalig ist. Diese Leute hätten nicht einmal die Möglichkeit gehabt eine Muzungu kennenzulernen, geschweige denn auch noch von ihr und ihren Freunden zu lernen. Ich kriege Nachrichten wie: Thank you for teaching me these interesting things - I will always remember you for this!
Ich weiss wirklich nicht, ob das Marere College einmal so richtig gross und professionell wird aber was ich weiss: ich habe das Leben von vielen Menschen alleine durch diese Zeit hier verändert.
Ihr lieben Englisch-Sprechenden  und mutigen Freunde: wenn ihr auch mal auf so eine Challenge Lust habt: es wird sicher noch Möglichkeiten geben für solche Austausche - meldet euch einfach! Ich sage jetzt auch TGIF und gönne mir nach ein paar Wochen wieder mal eine halbe Stunde Hängematte!
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caymanbloggt · 5 years
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CaymanBloggt>Literatur>Heinz Strunk>Kurzgeschichten>Gesellschaft/Satire
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Erster DUNKLER Akt
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Die Kamera, welche unter nicht unerheblichem Wackeln eingeschaltet wird, steht in einem ziemlich kleinen, absolut durchschnittlich ausstaffierten Wohnzimmer...
Doch etwas stimmt hier ganz und gar nicht...
Ein umgeworfener Glastisch, das was auf ihm drauf lag ist auf dem Fußboden verteilt, das Bild über dem Sofa hängt schief und dessen Glas ist gesprungen, die linke der beiden Wandlampen neben dem Bild ist ebenfalls schief und flackert in einem unheimlichen, unregelmäßigen Takt...
Unter Bild und Lampen hat jemand: „ER ist nicht ...........“ geschmiert, wurde aber offenbar nicht mehr fertig, das Wandregal ganz links an der Wand ist kaputt und die Gegenstände darauf wild über den Boden verteilt, rechts weht die Gardine ins Bild, das Fenster scheint kaputt zu sein...
Auch die Deckenlampe scheint schief zu hängen oder zumindest beschädigt, eine der Birnen flackert, auf dem Parkettboden sind dunkle Flecken irgendeiner Flüssigkeit, welche man wohl lieber nicht näher kennen möchte...
Kurz glaubt man, ein dumpfes Poltern oder Rumpeln zu vernehmen, dann ist aber plötzlich Ruhe.
Nun betritt ein kleiner, grauhaariger Mann das Bild.
Gewissenhaft postiert er sich möglichst exakt mittig, nicht nur genau mittig, nein, ganz genauexakt muss es sein! Jawohl, so fühlt er sich dann wohl, der kleine, grauhaarige Mann!
Der Mann ist übrigens sehr schick und sehr schwarz gekleidet, das muss man schon sagen!
Ein Dreiteiler, bester Stoff, eine goldbestickte Krawatte mit Diamanten in der Mitte, opulentem Ledergürtel mit Chromschnalle, darauf ein Skorpion mit roten Rubinaugen, eine perfekt sitzende Hose und elegante aber mit dicken, verchromten Stahlkappen versehene Schuhe...  Um das ganze noch farblich abzurunden, trägt er eine chrombügeleingefasste Sonnenbrille, mit gelben Gläsern und aus seiner Tasche baumelt locker die Kette einer Taschenuhr.
Der Mann formt die Merkelraute und lächelt freundlich, dann beginnt er zu sprechen:
„Einen schönen guten Tag, meine ßehr gehrten Damen und Herren!
MEIN NAME IST HEINZ STRUNK! Und heute werde ich Ihnen...“
Da wird er von einem lauten Poltern und Stöhnen unterbrochen, es kommt aus der linken Bildhälfte...
Der Mann schaut wutentbrannt in die Richtung und brüllt:
„ICH HAB DOCH GEßACHT, IHR SOLLT DIE FRESSE HALTEN, BIß IHR STERBT ODER?!?!?!?!!
HAB ICH MICH DA VORHIN DENN NICHT KLA GENUG AußGEDRÜCKT IHR MISSGEBURTEN??!!!!
ALSO HALTET DIE VERDAMMTE FRESSE!!! HALTET EURE VERDAMMTEN FRESSEN IHR ZWEI!!!“
Dann will der Mann fortsetzen, doch kaum öffnet er den Mund, gehen das Gepoltere und das Stöhnen weiter...
Sichtlich verärgert dreht der Mann sich um, greift hinter den umgeworfenen Tisch und holt ein Brecheisen hervor, völlig in Rage stürmt er links aus dem Bild, zur Quelle der schaurigen Geräusche...
Dann hört man, wie eine Tür aufgeschlossen wird, wie die Türklinke gegen die Wand schlägt...
Und man hört den Mann brüllen:
„Ich habe euch zwei doch geßacht, dass ihr verdammtnochmal die gottverdammte Fresse halten sollt! Oda nicht?! Kaltmachen tue ich euch so oder so! ALSO HALTET EUER MAUL!!! ODER ICH...“
Da hört man die Stimme des Kameramannes, der laut brüllt:
„JETZT ABER!!! ATTACKEEEE!!!“
Man hört Caymans Stimme:
„Komm her du Mistvieh!! Jetzt wirst du mal eingesperrt!!“
Lauter Krach ist zu hören, wirres Gebrüll, Stimmengewirr, Poltern, Scheppern...
Dann rennen Cayman und der Kameramann aus der linken Bildhälfte, in die Rechte...
Man sieht die Terrassentür, die nun hektisch ge��ffnet wird...
Dann taucht der Kameramann wieder auf, mit einer Axt, er holt weit aus und sagt provozierend:
„Na dann komm nur her du Mistvieh! Komm nur her! Komm zu Papi!“
Der kleine Mann kommt zu Papi...
Schnaufend packt er den Kameramann und hebt diesen einfach hoch...
Der will ausholen, aber die Axt geht ihm verloren...
Stattdessen aber gelingt es ihm, seinem Angreifer mit dem Knie ins Gesicht zu treten...
Von dem Treffer aus dem Gleichgewicht gebracht, taumelt der kleine Mann nach hinten...
Er lässt den Kameramann fallen...
Dieser greift sich seine Axt und stolpert panisch wieder zur Terrassentür hinaus...
Der kleine Mann berappelt sich, trotz Volltreffer auf die Nase blutet er nicht mal...
Allgemein scheint ihn dieser Treffer nicht sonderlich beeindruckt zu haben...
Stattdessen gibt er ein animalisches Kreischen von sich und marschiert schnaubend hinterher...
Dann ein lautes Klirren, Scherben fliegen durch den Raum, die Kamera kippt um...
Nur noch bunte Störpixel und Jpeg-Fragmente...
Cayman liest
Dieses Mal:
Heinz Strunk
„DAS TEEMÄNNCHEN“
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„Riptide“
DarkDarkDark
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Die Dunkelheit ist seit jeher etwas, das uns schaudern lässt aber auch mit großer Faszination erfüllt und schon so manchen, der dieser „Dunkelheit“ zu nahe kam, mit sich gerissen hat. Nicht anders ergeht es uns mit dem Elend anderer, vor allem dann, wenn sich diejenigen mehr und mehr selber in dieses Elend stürzen.
Und dann wäre ja da noch das Element des Wahnsinns, auch so eine tieffaszinierende Angelegenheit.
Wie die Katzen vor dem Aquarium hocken wir dann davor und sind fasziniert, angeekelt oder gruseln uns.
Die auf RTL2 dargereichten Harz-IV-Assisoaps sind noch mit das beste Beispiel dafür, je kaputter, je assiger, je näher am Abgrund und je uneinsichtiger gegenüber ihrem eigenen Untergang, ihrem Elend, ihrer Verwahrlosung die Figuren dort sind, desto faszinierter hängen wir vor der Glotze
Psychologen sprechen in diesem Fall von der sogenannten „ABWÄRTSVERSICHERUNG“ - Soll heißen, diejenigen, die diese „Assisendungen“ gucken, tun dies nicht nur aus den genannten Gründen, sondern auch, weil sich ganz weit hinten im Unterstübchen die beruhigende Gewissheit ausbreitet: „Na gottseidank! Ich bin noch lange nicht so kaputt wie die da!“
Ein gewisser, bei vielen der Zuschauer und „Fans“ solcher Serien, „Beruhigungseffekt“ stellt sich also ein.
Der Zuschauer oder besser, der Konsument erlebt eine gewisse, seelische Aufwertung seiner selbst.
Ohne dies selber oft zu merken...
Allgemein aber geht es aber auch einfach ums „Gaffen“, ums Glotzen und Betrachten dieser „sozialen Dunkelheit“, welche sich dort im heimischen Flachbildschirm ausbreitet.
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Ganz ähnlich oder sogar in noch gesteigerter Form findet man solche „Figuren“ und Geschichten auch im neuen Kurzgeschichtenbuch von Heinz Strunk.
Absonderliche, oftmals total kaputte Typen sind das, die er da in seinen manchmal nur eine halbe Seite langen Kurzgeschichten aus den Untiefen, menschlicher, sozialer, seelischer und von werweißvonsonstnochwo herholt und für uns ans Tageslicht zerrt.
Dass dieses Buch, sein Cover wie von einem Irren wild mit einem schwarzen Stift zugekritzelt wurde, passt zur Stimmung in den Geschichten und im gesamten Buch.
Denn immer wenn man meint, noch kaputter, noch unglücklicher, noch gruseliger, noch abartiger kann es doch gar nicht mehr werden, dann setzt die nächste Geschichte noch einen drauf.
Und auch wenn gerne ein sehr schwarzer, böser, bissiger, ironischer und düsterer Humor mitschwebt, weil so manche der Geschichten einfach nur total bekloppt ist... Sehr schnell bleibt einem das Lachen im Halse stecken oder aber die Stimmung kippt beim Leser und er möchte am liebsten beschämt, dies nun grad miterlebt zu haben, weggucken... Weggucken und weiterblättern... Die Arme Sau!... Nein! Also das iss jetzt aber echt zu viel für mich!... Boa! Nee nä! Ey Bääähhh!...
Das Buch beherbergt eine gewisse „Dunkelheit“, welche ab und zu regelrecht aus den einzelnen Seiten zu tropfen scheint, wie irgendein dunkler Schleim, eine schwarze Strahlung, die alles durchdringt, auch die Stimmung und die Seele des Lesers.
Wenn man nicht aufpasst, dann geschieht in diesem Falle etwas, das beim Betrachten einer RTL2-Assisoap eigentlich nie passiert...
Man beginnt, sich selber irgendwann freakig, kaputt und wertlos zu fühlen, ohne dass es dafür einen Grund gäbe.
So dunkle Sachen eben...
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Als damals der EHEC-Erreger für Angst und Schrecken sorgte, die ersten Erkrankten aber schon wieder auf dem Weg der Besserung waren, da gab eine an dem Virus erkrankte aber schon wieder ansprechbare Frau im Fernsehen ein Interview.
Dass es ihr körperlich schon wieder sehr gut ginge, jaja, das könnte man ja sehen, aber das sei für sie persönlich auch gar nicht das Problem, mit dem sie so sehr zu kämpfen hätte.
Der überraschte Reporter fragte, was ihr denn stattdessen so zu schaffen machte.
Die Frau machte ein Gesicht, als hätte sie kalten Kaffee getrunken und meinte:
„Ja also dass ich wenn ich schlafe, immer so, so finstere Träume habe! So dunkle Sachen! Und wenn ich wieder wach werde, weiß ich zwar dass das alles Quatsch war, aber das dunkle Zeugs zieht mich dann trotzdem jedes mal runter!“
So ähnlich kann es einem ergehen, wenn man sich in den Geschichten dieses Buches vertieft, die Strunk da zusammengetragen hat. Ist man dann gerade selber in einer Stimmung, einer „nicht ganz so tollen“Lebenssituation oder allgemein „anfällig“, dann entwickeln diese Geschichten, trotz des oftmals kranken „Unterhumors“, eine ganz besonders dunkle Wirkung auf ihren Konsumenten.
Dann ergeht es einem wie der Frau, man weiß dass das alles totaler Quatsch ist, aber die Stimmung senkt sich vielleicht trotzdem, einfach wegen des ganzen Elends, dem sozialen, menschlichen Horror, der in diesen Geschichten sich so gekonnt seine Bahn bricht...
„So dunkle Sachen eben...“
Ob sich dort nun ein schönes, junges Mädchen in einer Fastfoodbude nach und nach in ein unansehnliches, albtraumhaftes Monstrum verwandelt, das der Chef lieber unten im Keller vor der Kundschaft versteckt...
Ob es die Frau ist, die ihre Ehe mit einem total vergammelten, ultralinken, verpeilten, krankhaft uneinsichtigen und hyperlangweiligen, DDR-Schönredner von Ehemann nicht mehr erträgt und versucht sich und ihn während einer endlosen Fahrt auf der Autobahn zu töten...
Oder es der Looser-Typ ist, der nun endlich eine viel jüngere, Jetsetdame als Verlobte hat und nun zu „Den Besseren Kreisen“ gehört, sich aber auf einer Klassentreffen-Feier im Suff alles... Aber auch wirklich alles ruiniert und jeden Menschen verliert, mit dem er jemals gut konnte.... Weil ihm der Hochmut und auch der Alkohol das letzte Bisschen Restverstand beraubt...
Und als schönes Beispiel nicht zu vergessen, der Mann, den man erst zusammengeschlagen und dann nackt an das Rad eines Windrades gefesselt hat, mitten im Winter...
Diese „Dunkelheit“, selbst dann wenn man über so manches aufgrund dessen Beklopptheit lachen muss:
Dieses Finstere, es bleibt und kann sich wie ein kleiner, schwarzer Käfer ganz weit hinten im Oberstübchen einfressen – Wenn das der Fall ist, dann ergeht es einem wie der besagten Frau.
Dann sind sie im Kopf und nicht selten auch in der Gefühlswelt – Diese „Dunklen Sachen“
Dumme, hässliche Drecksmenschen und anderer Abschaum
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Der drogensüchtige Psychotyp, welcher erst eine Mutter mit Kinderwagen überfällt, dem Baby ins Gesicht spuckt und wenig später aus dem Fenster in den Tod stürzt...
Der abgewrackte, unter Paranoia leidende Schwule, der inzwischen aus lauter Verzweiflung mit Hunden herumknutscht...
Das fette „Assipärchen“, dessen Lebensinhalt offenbar daraus besteht, Raststätten heimzusuchen und dort an den Glücksspielautomaten zu zocken, Fastfood zu fressen, nie etwas zu gewinnen und weiter zu fahren, zur nächsten Raststätte...
Der Kleinwüchsige, der stirbt, weil er sich aus versehen selber das Klos herunterspült...
Die „Social-Media-Influencerin“, die jeden noch so dummen Nichtgedanken aus ihrer hohlen Rübe online stellt, sich selbst dort zelebriert aber im Real-Life in Müll, Verwahrlosung und Einsamkeit langsam versinkt...
Der gruselige Rollstuhlfahrer, dessen ganzes Glück DREI BLAUE MÜLLSÄCKE voll mit Zeugs sind...
Der Mann, bei dem sich aus einem nicht benennbarem Grund, zwei wichtige Körperteile dazu „entscheiden“, fortan die Plätze zu tauschen, was ihn zu einem einzigartigen Freak, einem Wunder der Wissenschaft macht...
Diese und andere Gestalten, ganz oft unaufhaltsam auf dem Weg immer weiter nach unten oder schon am Grund ihrer eigenen existenziellen Tiefsee angekommen, hat Strunk in seinem Buch versammelt.
Bei so manchem Zeitgenossen, kann es einem gar nicht schnell genug gehen, mit dem „Abwärtssinken“, da kann kein Unglück übel genug sein, da klebt man an dem Buch wie sonst nur vor dem Bildschirm, wenn die Gestalten aus „HARZ ABER HERZLICH“ ihre neuen, asozialen Abenteuer erleben...
Man kann nicht anders, als hinzusehen, wie bei einem Autounfall mit brennenden Wracks und schreienden Opfern in den fackelnden Autos...
Man mutiert zum grauensüchtigen Gaffer, dessen primitive Grundzüge aus „Glotzen“, „Handyrausholen, „Fotos machen“ und „Lol! Voll heftig alter! - Sagen“ besteht.
Gottseidank sind diese Geschichten allesamt nur erfunden!
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Es gibt aber auch Storys, die sind nicht ausgedacht und da tut es dann auch richtig weh, jedoch kann man sich ein Lachen aber dennoch nicht verkneifen.
Wenn Strunk von einem Mann erzählt, dessen Geschreie ihn mitten in der Nacht geweckt hat:
„Er würde feststecken, warum ihm denn verdammtnochmal keiner hilft, mit dieser Scheiße!“
Als die Sonne aufgeht, ist wieder Stille eingekehrt, denn jemand hat dafür gesorgt, dass der Mann Ruhe gibt...
Indem er den ihn erschossen hat.
Wenn einer der ALDI-Brüder nichts besseres zu tun hat, als auf seiner eigenen Geburtstagsfeier den Leuten zu sagen, dass „Er gar nicht wollte, dass alle kommen, er Hunger habe und bald wieder gehen werde“...
Oder auch, wenn sich der Moderator der RTL-Nachrichten aus purer und spontaner Unüberlegtheit heraus einen behinderten Mann lustig macht, über dessen Schicksal gerade berichtet wurde... (Das habe ich damals glaube ich sogar selber gesehen!)
Man weiß nicht, man weiß nie, ob man bei so viel menschlicher egal wie gearteter Verwahrlosung nun lachen, würgen, weggucken oder staunen soll. Nur ab und zu mal, da ist dann doch eine Geschichte, eine Figur dabei, die ihr kleines bisschen Glück findet oder sich zumindest mit dem was da ist arrangiert.
Das „Große Glück“, das HAPPY END findet man in keiner der Geschichten.
Aber ab und zu, da gewährt das Schicksal, da gibt das Leben dem ein oder anderen Zeitgenossen einen Platz, einen Lebensumstand, mit dem er sehr zufrieden und mit sich selbst im reinen sein Leben zu ende leben kann.
Da ist es dann wieder, dieses „Harz-IV-Soapgefühl“:
Wenn man zwar denkt... Und oft zurecht: „Was für ein Wrack!“ aber trotzdem am Ende denkt: „Ach wie schööön! Na immerhin isser jetzt trotzdem glücklich!“
Und dann hinterher wieder die Abwärtsversicherung sich im Unterbewusstsein meldet: „...Und ICH gehöre nicht zu diesen Leuten, na ein Glück!“
Der dunkle Sog
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Wo wir nun also bei dem „seltsamen Titel“ dieser Kritik angelangt wären...
„RIPTIDE“ von Vance Joy beschreibt grob zusammengenommen genau das:
Die Gefahr, in die Dunkelheit „gesogen“ zu werden, auf die „Dunkle Seite“ zu geraten und dort vielleicht sogar sein Leben zu verlieren.
Denn wenn „Das Mädchen herunter zur Ripströmung läuft und fortgerissen wird, auf die dunkle Seite“...
Wenn man das Musikvideo kennt, weiß man, was der Sänger meint...
Dem Mädchen aus der „Fastfoodbuden-Story“ oder der Influencerin aus der Story „Yummy Whoop Fuck“ ergeht es auf alle Fälle so, vielen ihrer männlichen Kollegen aber auch nicht besser...
Eine RIPSTRÖMUNG beschreibt übrigens genau das:
Durch Hindernisse, wird das an den Strand ankommende Wasser gezwungen, an einer engen Stelle zurückzufließen, da sonst keine andere Möglichkeit besteht.
An dieser engen Stelle fließt das Wasser gebündelt und viel viel stärker wieder ins Meer zurück, ein unfassbar starker Sog entsteht.
Unachtsame Schwimmer, die in diese Strömung geraten reagieren meistens panisch und unkoordiniert, kämpfen mit aller Macht gegenan und ertrinken so am Ende, weil sie keine Kraft mehr haben.
So ergeht es auch vielen der Figuren in Heinz Strunks Geschichten.
Obwohl es dort wie gesagt auch Gestalten gibt, welche sich mit diesem Sog abgefunden haben und einfach danach leben oder weiterleben, an einen Ort gespült werden, an dem sie sich ganz zufrieden niederlassen und ihr Leben zu ende leben.
Bestes und auch demotivierenstes Beispiel ist der Namensgeber des Buches: „DAS TEEÄNNCHEN“
Ein Kerl, weich wie geschmolzene Butter, vollkommen verpeilt, verträumt und alltagsunfähig bis nach Meppen.
Er bekommt nichts gebacken, keinen halben Zentimeter breit Boden unter die Füße, BIS, ja BIS!!!...
Ihm die Idee kommt, einen Teeladen zu eröffnen!
Nur leider in der dafür taktisch und vermarktungstechnisch schlechtesten Ecke der Stadt, die sich finden ließ.
So steht, er dann da, der gute Mann, versteht nicht was er falsch gemacht hat, warum keine Kunden kommen.
Alles geht ihm durch den wirren Kopf, nur nicht das Offensichtliche.
Bis er pleite geht.
Dann packt ER seine Sachen und wird zum ES.
Es packt einen lebenslangen Vorrat an unverkauftem Tee in seinen Lieferwagen und zieht von dannen.
DAS TEEMÄNNCHEN
Wenn man sich allein diese Geschichte auf der „Lesezunge“ zergehen lassen hat, fühlt man sich selber wie ein Versager, wie das Teemännchen. Dieser dunkle Sog, diese literarische Ripströmung, die Heinz Strunk da gebastelt hat, sie wirkt.
Aber im Gegensatz zum Schwimmer, kämpft man als Leser nicht gegenan.
Man will eher „noch einen“ und „noch einen“! - Immer weiter mit dieser dunklen Strömung treiben...
Immer noch eine Story lesen, weil dieses „Elendsgaffen“, das kann man einfach nicht lassen.
Es ist ein bisschen wie beim Fastfoodfressen: Man weiß, dass der Scheiss einem nicht gut tut – Aber um es für immer sein zu lassen?
Dafür schmeckt es einfach zu gut!
Auch wenn es einem alles andere als gut tut.
Also komm, noch einen!
Und schiet watt druff ob mir das Zeuch die Herzkranzmuskeln oder sonstwatt verkrustet!
Wenn mich das Zeuch hier nicht umbringt, dann tut das der Feinstaub oder der internationale Terrorismus oder ich werd vom Bus überfahrn! Man weiß ja nie! Also noch ne Runde das gute Industriefett mit Essen dran! Wuhahaha!
FAZIT
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„Heinz Strunks Erzählungen und Prosaminiaturen – Ein Buch.
In dem der Autor ein Stück weiter zu sich selbst findet.“
-Heißt es auf der Rückseite des Buches-
Und ja, das kann man so ohne weiteres bestätigen!
Die Dunkelheit, die Finsternis, das kleine, das große, das bunte, das bekloppte, das alltägliche und das nonsennige Unglück der großen und der kleinen Leute, aber hauptsächlich die Finsternis in all ihren menschlichen  und werweißwasnochalles Facetten.
Das ist Strunks Welt.
Zwischen abgeranzten Raststätten, verwahrlosten Kneipen, vermüllten Wohnungen oder zuweilen auch mal in schrottreifen Autos, die mit Tempo 60 über die Autobahn tuckern oder aber irgendwo im Nirgendwo...
Es könnte auch auf dem Mars spielen, es wäre egal.
Auch ob und welche der Storys nun erfunden ist und welche nicht – Kommt es darauf überhaupt an?
Dazwischen finden sich aber auch so nette Anekdoten, wie der offenbaren Tatsache, dass man im Ostseebad in Heiligendamm, im Grand Hotel nicht weiß, was DER SPIEGEL – Also die Zeitschrift ist.
Will man dort dieses Heft haben, besteht man darauf, dann bekommt man mit Pech einen richtigen Spiegel gereicht.
Lachen kann man aber beispielsweise auch über den „Wixsüchtigen“ Jungen, der während er Fahrrad fährt (natürlich auch dort sich einen... naja) und dann den wohl peinlichsten und schmerzhaftestens Unfall aller Zeiten hat. Gut, einem zieht sich auch alles zusammen, aber einfach das Buch zuklappen und wegsehen ist auch keine Lösung...
Doch man möge, ist die eigene Lebenslage oder die eigene Stimmung gerade selber etwas „finster“ oder gehört man zu den emotional „anfälligen Personen“, dann sollte man schon aufpassen.
Diese Geschichten und Miniprosa können ihren Leser sehr schnell selbst in eine „dunkle Ripströmung“ leiten, ohne dass dieser es sofort bemerkt.
Dieses Buch KANN einem die Stimmung vermiesen, wobei bei vielen der Storys – Oder gerade WEIL – Es doch nebenher noch zusätzlich „Nachdenkbedarf“ gibt. Man ins grübeln kommt.
Höherer Blödsinn wie die Geschichte vom „No Nonsense Men“ oder von dem Hotel das sich als übergroßes, schwarzes Loch entpuppt unterhalten dann wiederum, aber bleiben auch im Gedächtnis.
Soll man also nun abraten oder dazu raten dieses Buch zu kaufen?
Nun ja, ist man erst mal drin, ergeht es einem wahrscheinlich wie dem Mädchen aus Vance Joys Song.
Man rennt herunter zur Ripströmung und gerät in die Dunkelheit.
Ist man dort erst einmal angekommen, erkennt man voller Grauen, was Deichkind auch schon festgestellt haben:
„Sieh sie dir an, sieh sie dir an! SIE SIND GENAUSO WIE WIR!“
Ich haben fertig......
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Heinz Strunk
„Das Teemännchen“ – Dunkle Kurzgeschichten
Buch gebunden
Rowohlt Verlag
Ersterscheinung 2018
Preis: 20,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1+
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Letzter DUNKLER Akt
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Die letzte Ladung Schrot, die er noch hatte, ging daneben, der Kameramann hat seinen Angreifer verfehlt.
Der kleine Mann ist aber auch verdammt schnell und wendig!
Also das muss man schon sagen!
Dieser winkt seinen Gegner nun seinerseits zu sich, locker mit einer Hand, theatralisch...
Er grinst über beide Wangen und wirkt nicht so, als müsste er mit seinen Kräften haushalten...
Der Kameramann hebt seine Axt und sagt:
„Na dann komm her!“
Wutentbrannt stürmt der kleine Mann auf ihn zu, auch dieser Axtschlag des Kameramannes geht ins Leere...
Der kleine Mann hebt seinen Gegner erneut mühelos an und wirft ihn einmal quer durch den Garten...
Benommen bleibt der Kameramann liegen, die Axt landet im Gebüsch...
Langsam und lächeln bleibt der kleine Mann vor dem Besiegten stehen, streicht sich seine Jacke gerade und...
Da trifft ihn von hinten die Schaufel eines Spatens...
Vertikal bohrt diese sich in dessen Schädel, sofort kippt der kleine Mann nach hinten...
Es ist Cayman, der im Hinterhalt auf genau diesen Moment gewartet hat...
Kaum ist dies passiert, springt der Kameramann auf, holt einen Knüppel heraus und drischt mit ein...
Nun prügeln beide wie die Irren auf das kleine Männchen ein, bis ihnen die Puste ausgeht...
Bei jedem Schlag spitzt und sprotzelt ein eigenartiger, schwarzer Schmodder aus dem kleinen Mann heraus...
Er scheint von innen nur aus diesem Zeug zu bestehen...
Als die beiden sicher sind, dass ihr Widersacher auch wirklich tot ist, pausieren sie...
Der Kameramann wischt sich den Schweiß von der Stirn, Cayman muss Luft holen...
Der Kameramann meint trocken:
„So und jetzt schmeißen wir den in ein Erdloch und das war`s dann hoffentlich!“
Cayman haut noch ein letztes Mal mit voller Wucht drauf, wieder spritzt schwarzer Schleim...
Dann meint er, den schwarzen Glibber an der Schaufel begutachtend:
„Gute Idee und dann nichts wie weg hier!“
Sie graben ein Loch, werfen die Leiche hinein und schütten es, so schnell wie möglich zu...
Als sie fertig sind, lassen sie alles fallen und stehen und machen, dass sie wegkommen...
Der Kameramann geht aber noch einmal in die verwüstete Wohnung zurück, holt aus der Abstellkammer, in der sie gefesselt und geknebelt eingesperrt wurden, ihre zwei Taschen...
Cayman sprintet los zum Parkplatz, holt von dort den Wagen...
Hektisch wirft der Kameramann die Taschen nach hinten und meint: „Losloslos! Keine Zeit verlieren!“
Dann brettern die beiden mit quietschenden Reifen davon...
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Eine Stunde später hebt sich der Erdboden des Grabes, in dem der zerkloppte, kleine Mann liegt...
Ohne eine Verletzung, ohne Schaden erhebt sich der kleine Mann aus seinem Grab...
Die Erde und der Dreck perlen einfach an ihm und seiner Kleidung ab, als wäre er aus Teflon...
Emotionslos steigt er aus seinem Grab, schaut sich kurz um und marschiert vom Grundstück...
Er steuert auf einen Angeber zu, der an seinem VW Tiguan lehnt und telefoniert...
Der kleine Mann packt den großen Kerl, schlägt seinen Kopf auf das Autodach und den Fensterholm...
Dann schleudert er sein Opfer einfach davon, setzt sich in den Wagen (Der Schlüssel steckt), startet ihn und rast los...
In die selbe Richtung wie Cayman und der Kameramann...
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In der verwüsteten Wohnung sind erneut laute Geräusche zu hören.
Jemand tritt wutentbrannt von innen gegen die Schlafzimmertür...
Nach und nach geben Tür, Angeln und Schloss nach...
Dann kracht sie, mit den kaputten Angeln gegen die gegenüberliegende Wand...
Laut schimpfend und sich von seinem Strick befreiend mit dem auch er gefesselt wurde...
Stolpert der echte Heinz Strunk in den Hausflur...
Er sieht, dass die Tür zum Abstellraum offen ist, die kaputte Terassentür, die umgestürzte Kamera...
Und die allgemeine Verwüstung...
Im Garten findet er das leere Grab, den schwarzen Schmodder und die ebenfalls damit verschmierte Schaufel...
Hinter dem Haus findet er dann den halb-bewusstlosen Mann vor, dessen Auto gestohlen wurde...
Wütend, sich umschauend holt er sein Smartphone aus der Tasche und wählt eine Nummer...
Als sich jemand am anderen Ende mit einem düteren „ja........“ meldet, stöhnt er:
„Ja ich bin`s! Das Mistviech ißß abgehauen! Vollkommen durchgedreht ist der!
Er hat uns eingesperrt, die zwei anderen konnten wohl abhauen oder so!
Sie haben ihn aber nicht kaputtbekommen, jetzt hat er ein Auto geklaut und ist aufm Weg sonstwohin!!
Seht zu! Ich mach mich auch aufm Weg!“
Heinz Strunk holt einen seltsamen, silbernen Gegenstand aus der Tasche...
Er schüttelt das dolchartige Ding und betrachtet kurz die grünliche Flüssigkeit darin...
Wütend schimpft er:
„Scheiße!! Das hätte man aber auch alles vorher wissen können!“
Dann läuft auch er zu seinem Mercedes und rast ebenfalls davon...
******
Der kleine Mann, der vorgibt, Heinz Strunk zu sein genießt die Autofahrt sichtlich.
Bei dem Blick in den Innenspiegel fällt ihm allerdings auf, dass seine Augen gerade keine Pupillen haben und ganz nebenbei auch noch knallgelb sind...
Schnell revidiert er diesen kleinen Schönheitsfehler sofort, mit einem kurzen Blinzeln...
Dann dreht er das Radio lauter...
Es läuft gerade „Riptide“ von Vance Joy...
Das macht ihn Glücklich...
Das gefällt ihn...
Dann hat er fast keine Lust mehr...
Ständig irgendwelche Leute zu ermorden...
Der schwarze VW Tiguan fährt auf die Autobahn, brav und geordnet...
Dann verschwindet er im Verkehrsgetümmel.
Ende (?)
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wifesharing-blog-de · 5 years
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Kleine Überraschung
Pamela sprang. Deutlich weiter, als sie es eigentlich gemusst hätte, doch sie wollte einfach nur weit weg aus dem Gefahrenbereich. Von dem, was Ray da tun sollte, war nichts zu sehen. War Pamela vielleicht zu früh gesprungen? Oder zu weit? »Krieger, also, ich verstehe das nicht. Die Thori verfolgen uns nicht. Genau genommen bleiben sie genau in Position und machen gar nichts!« »Ach Barry, wie oft muss ich ihnen denn noch sagen, dass es Kapitän Krieger heisst? Ray?« Wieder hatte Krieger die Sprechtaste gedrückt. »Kapitän?« »Hat alles geklappt?« »Ja Kapitän? Der Notausgang hat hervorragend funktioniert!« »Ausgezeichnet! Barry, wir fliegen zurück. Zerlegen sie bitte auch den Rest und Signal an die Brass, die dürfen mitspielen!« »Ja, wie, aber, also ich verstehe nicht!« »Ach nein Tiffany? Dann mal ganz von vorne. Ray hat auf diesem Handelsposten Technik erworben und hier untersucht. Eines davon war ein Objekt, was offensichtlich zur Lagerung benutzt wird. Man kann Dinge darin lagern und wenn man das Zeug nicht braucht, wird das Teil unsichtbar und auch durchlässig. Diese Technik hat er studiert und etwas überraschendes herausgefunden! Man kann das Objekt nicht nur unsichtbar machen, man kann es auch von seinem Bezugssystem entkoppeln! Genau das hat er nun gemacht. In dem Teil war eine Sprengladung und die setzte grossflächig einen Impuls frei. Genau den Gleichen, mit dem wir schon einmal die Thori ausser Gefecht gesetzt haben. Als wir gesprungen sind, blieb das Objekt an seiner Position zurück und als es den Kontakt zur Steuereinheit verloren hat, wurde es wieder sichtbar und fest. Damit detonierte die Sprengladung und siehe da, alle ausser Gefecht!« Tiffany war extrem beeindruckt. Sie hatte Krieger massiv unterschätzt und das wurde ihr nun klar. »Aber jetzt, Pamela, würden sie Barry bitte in Waffenreichweite bringen? Da gibt es noch genug Leute zum verarzten!« Unter Schock gehorchte Pamela. Schnell war die Megaclite wieder in Reichweite und Barry feuerte auf alles, was die Waffen erreichen konnten. Vielleicht war es unfair, auf unbewaffnete zu feuern, aber die Thori hatten jedes Recht auf Fairness verspielt. Sie griffen Zivilisten an und die konnten sich auch nicht verteidigen. Über eine halbe Stunde dauerte es, bis Barry und die Brass die Thori vernichtet hatten. Immer, wenn ein Schiff ein Lebenszeichen von sich gab, zerlegte es Barry fachgerecht in Einzelteile. Der Haufen an Trümmer wurde dabei so gross, irgendwann würde das ein kleines Asteroidenfeld ergeben. Auch Barry hatte keine Skrupel die wehrlosen Thori zu eliminieren. Selbst Casper, der normalerweise das Leben über alles schätzte, war vom Angriff der Thori derart in Rage, dass auch er dagegen keine Einwände hatte. Dann endlich die Nachricht. »Alle vernichtet, Kapitän Krieger!« »Na geht doch! Pamela, Kurs auf Brassika. Casper, finden sie heraus, ob wir da irgendwo helfen können!« 15 Minuten später war die Megaclite gelandet. Aber auf freiem Feld, da der gigantische Raumhafen komplett zerstört war. Auch sonst hatten die Thori ganze Arbeit geleistet. Grosse Landstriche waren komplett verwüstet, viele Teile der grossen Städte vollständig vernichtet. Die Zahl der Opfer muss gigantisch hoch gewesen sein. Sowohl hier, wie auch in dem anderen System. Unschuldige Lebewesen. Keine Militärs. Das war der Punkt, an dem sich für Krieger einiges änderte. Einige Stunden und viele schockierende Szenen später stand Krieger wieder vor dem Ältestenrat. Dieses Mal in Begleitung seiner Besatzung und nicht dort, wo sie sich bisher getroffen hatten. Es war mitten in einer der zerstörten Städte. Nur Zerstörung und Tod um sie herum. Der Älteste sprach. »Die Vorhersehung hat sich erfüllt. Ihr seit zu uns gekommen, habt mit uns gekämpft und uns verteidigt. Doch glaube ich nicht, dass wir noch den Weg ins Licht gehen können.« »Und warum nicht?« Der Älteste schaute sich um. »Sehen sie. Das war nur der Anfang! Sie werden wiederkommen! Immer und immer wieder. So lange, bis sie uns auf eine Zahl reduziert haben, die ihnen nicht mehr gefährlich werden kann!« »Und weiter? Sollen sie kommen! Wir sind hier und wir stehen euch zur Seite!« »Kapitän, diese Aussage ehrt sie. Aber schauen sie sich um! Es geht nicht mehr darum, uns ins Licht zu führen. Ein Krieg hat begonnen und es ist nicht ihr Krieg!« Krieger sagte nichts, doch sah er, wie erst Tiffany näher kam und sich an seine Seite stellte. Dann kam Ray, gefolgt von Casper, Barry und Pamela. Auch Ruug kam zu ihnen und selbst Baki gesellte sich zu der Gruppe. Als Alle geschlossen bei Krieger standen, schaute er zum Ältesten. »Doch. Jetzt schon!« Der Gesichtsausdruck des Ältesten sprach Bände. Er konnte es kaum glauben und war überaus glücklich über diese Aussage. »Dann, so hoffe ich, besteht für uns doch noch eine Chance.« »Ältester, solange die Megaclite fliegt werden wir alles tun, um euch zu verteidigen und euch ins Licht zu führen. Egal, wie lange die Sache dauert!« »Was immer ihr braucht, wir werden es euch geben!« »Da gäbe es tatsächlich was!« Tiffany war vorgetreten und verärgerte Krieger, weil sie einfach das Wort an den Ältesten richtete. Den schien das aber nicht zu stören. »Ja, sprechen sie bitte!« »Wie ich höre, gibt es auch so einen Kreuzer bei euch. Den würde ich mir gerne ausleihen!« Krieger war böse. Warum sprach sie so etwas nicht mit ihm ab? »Dieses Schiff ist keineswegs kampfbereit und selbst wenn, es würde mit der Feuerkraft eures Schiffes niemals mithalten!« »Das mag sein, aber es kann fliegen, oder?« »Es müsste noch entsprechend ausgerüstet werden. Aber ja, dann wäre es dazu in der Lage!« »Grossartige, wenn ich also ...« »Tiffany, würden sie mir mal bitte erklären, was sie überhaupt vorhaben?« »Klar Krieger! Die Megaclite muss jetzt mal wieder ins Dock. Danach können wir auch nicht einfach den Adler machen, ohne die Brass schutzlos zurückzulassen. Unser Shuttle ist auch nicht gross genug. Ich könnte mit dem Kreuzer zu unserem eigentlichen Ziel fliegen, dort schauen, ob wir kriegen können was wir für das Navi brauchen und zurückkommen!« »Tiffany, ich denke, unser Rückweg hat keine nennenswerte Priorität mehr.« Der Älteste mischte sich ein. »Ich bin damit einverstanden und trage dafür Sorge, dass der Kreuzer schnellstmöglich einsatzbereit ist!« Krieger verstand nicht. »Ja, aber, wir haben andere Probleme!« »Haben wir die? Wie viele Brass sind gestorben, weil wir unseren Antrieb nicht voll einsetzen können?« Nun dämmerte es Krieger. »Sie wollen eine verbesserte Navigation, um schneller zwischen den Systemen hin und her springen zu können!« »Na also! Sie sind ja doch lernfähig!« »Sehr komisch Tiffany!« »Und siehe, die Götter werden ihre Herrlichkeit beweisen! Überall scheinen sie zu sein um all jenen zur Seite zu stehen, die ihren Schutz brauchen!« Das kam von einem der anderen Ältesten und bedeutete praktisch nichts anderes, als dass Krieger und seine Leute mal wieder eine Vorhersage erfüllten. Zurück auf der Megaclite machte sich das Schiff auf den Weg in die Werft. Der Schaden war wirklich schlimm. Wie Ray es so schön ausdrückte, nach der Reparatur hatte das Schiff quasi eine komplett neue Aussenhülle. Aber auch viele Waffen und Sensoren mussten ersetzt werden. Eigentlich war es auch nur Tiffanys Kommando, dass alle Besatzungsmitglieder, die nichts mit dem Kampf zu tun hatten, in die Mitte des Schiffes sollten, wodurch es nur zu wenigen Verletzten kam. Tage vergingen, als schliesslich der Kreuzer fertiggestellt war. Tiffany bekam von Krieger noch Ruug zur Seite gestellt und sie konnten aufbrechen. Tatsächlich hatten die Älteren beschlossen, dass Tiffany für diese Reise das Kommando über das Schiff hatte und faktisch zum Kapitän aufgestiegen war. Doch auch wenn es ihr gefiel, die Zügel in der Hand zu haben und das Schiff rein technisch deutlich moderner war als die Megaclite, es war nicht ihr Schiff. Sie war also nicht in Versuchung, diesen Kahn behalten zu wollen. Da war sie lieber erster Offizier auf der Megaclite. Read the full article
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