#guido panciroli
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fabiansteinhauer · 7 months ago
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Verlassen/ Verladen
1.
Man sagt, dass Arbeiter verlassen eine Fabrik, der Titel des ersten Film sei, der auf den Schirm gebracht wurde. Das Cover der notitia dignitatum zeigt auch nur einen einzigen Arbeiter, der die Fabrik verlässt, sein Titel lautet anders. Auf dem Cover ist nur einer und die Fabrik ist nicht so groß und modern wie diejenige der Lumieres.
Aber beide Bilder, der Film der Gebrüder Lumière und das Cover kommen aus Lyon, beide zeigen auch eine Lyoner Regung, eine Tor querende, in dem Sinne sogar torkelnde Regung, beide erscheinen als Bild, durch das Regung geht, die flammt oder fackelt, zumindest ziehen die beiden Bilder unruhige, neugierige Betrachter an.
Lyoner Regung ist die Regung einer Flussstadt in klammem Tal, deren Topographie Manhattan und Passau größer und kleiner ähnelt, weil das Centrum und die Schwerkraft der Ahnungen von zwei Flüssen geklammert wird, sich zur Nadel zuspitzt, bis zwei Flüsse einer sind. Hier verfliesst nichts, immer kommt fließend Wasser nach. In solchen Städten mit Landspitzen meint man aber, alles zu versäumen, das sind Geburtstätten der Melancholie, oft nebelig ist es da und man vermisst den Wind.
Der Film, der noch bei Harun Farocki unter dem Titel Arbeiter verlassen eine Fabrik vorgestellt wird, kann die bolische Übersetzung des Covers der notitia dignitatum aus dem 17. Jahrhundert sein. Arbeiter verlädt Fabrik wird zu Arbeiter verlassen die Fabrik. Arbeiter verladen eine Fabrik, Arbeiter verlässt Fabrik: Die Figuren enttäuschen Erwartung an das Textile, die Textur, die man erwartet, erwarten zu lassen. Der Film und das Cover regen und bewegen, sie lassen die Betrachtung schnellen, stoßen den Blick auf und in den Verkehr zurück. Cover und Film entäuschen Erwartung schlicht, in dem sie pendeln, was ja nicht schlimm sein muss. Sie kommen nicht weg, die Fabrik kommt nicht weg, was sie verladen, kommt nicht weg. Der Arbeiter und die Arbeiter kommen nicht weg. Die Entäuschung instituiert, sie trainiert den Umgang mit einer Welt, in der nach der Differenzierung vor der Diffenzierung ist.
Der Arbeiter, der auf dem Lyoner Cover etwas verlässt und etwas verlädt, soll Samson sein, das Verlassene ein Ort in Gaza, was er verlädt, das ist Träbläte, ein beladener Träger mit stoischen Schriftzügen, was er verlässt ist die Zone nach dem Tor um zur Zone vor dem Tor zu treten. Er ist vielleicht vom Lande, kommt im Augenblick aber nicht vom Lande, sondern aus der Stadt, er ist Arbeiter, er quert das Tor, ist ein Torquato, statt davor stehen zu bleiben und K. zu sein. Die Arbeiter, die die Fabrik verlassen, sollen Minore sein, sie gehen haufenweise durch. Die Bretter, die dort verladen werden, um etwas zu verlassen, sollen Torflügel, Flügel von Toren, träge Objekte sein. Werkende verlassen die Faktoren, die Fakten. Eine Welt, die verlassen und verladen ist, erstarrt nicht, sie wellt auch, dreht sich weiter, hört nicht auf, Welt zu sein und mit Norm und Form beladen und getragen zu sein, noch wenn sie vague und ungewollt oder flach und gewollt dreht.
The first film ever brought to the screen: Wer hat den Käse zum Bahnhof gerollt und wer den Film auf den Schirm gebracht? Arbeiter, die juridisches Handwerk gelernt haben. Anfangen ist nämlich eine juridische Kulturtechnik, hier wird ein Film als Norm und Form gegeben, die erstmalig und prinzipiell, präzedenzlos seien sillen. Der Film, dieser, wird als Prinzip, als Cover vorgestellt. Wir brauchen nicht nur den Flicken, wir brauchen das ganze Werk, also: Streik. Das Cover bildet um 1600 einen klammen Film einem dichten Buch, bildet einem eben noch als Akte kursierenden Codex und Kommentar einen klammen Film, durch den Regung geht. Im sowjetischen Film taucht das Verladen wiederholt auf. Sie, um 1600/ um 1900, Streikbrecher haben die Bretter im Rücken, er gekreuzt und sie zur Kiste gemacht. Hier und da Atlanten.
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legambiente-emiliaromagna · 8 years ago
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Tutela del suolo e rinnovo delle città: quale legge urbanistica regionale? Reggio Emilia, 13 giugno
Reggio Emilia, 13 giugno 2017 Ore 20:00 – Centro Sociale Catomes Tot Via Guido Panciroli, 12
Sono tante le sfide cruciali che passano per la pianificazione del territorio e sulle scelte urbanistiche nei prossimi decenni. Tutelare la campagna e la sua capacità di garantirci cibo e bellezza. Fermare lo sprawl urbano, piaga della pianura padana dall’ altissimo costo sociale e ambientale. Rigenerare le…
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Die Bildgeschichte römischer Verwaltung
Aby Warburgs Staatstafeln schöpfen aus dem Wissen um eine römische Kanzleikultur und ihre Bildproduktion, aus dem Wissen um Akten, Protokolle, Listen und Kalender. In der kleinen Ausstellung in Hamburg habe ich unter anderem einen Druck von Guido Pancirolis Edition der Notitia Dignitatum mitgebracht, die mit ihrer Aufreihung von Bildern, die immer wieder Tafeln auf Tafeln (Schildtafeln, Aktenornder und Diplomae auf Tischen) zeigen eines der Vorbilder von Warburgs Staatstafeln ist. Man müsste bei einer größeren Austellung auch eine Edition des Kalenders von 354 mitbringen, man müsste mehrere Codices und Edition der beiden Quellen mitbringen, um den Leuten vorzuführen, dass diese Quellen keiner Buchlogik und keiner Autorenlogik, sondern einer Aktenlogik und einer Schreiberlogik folgen: ihre Ränder sind vielfältig aufgequollen, der Bestand dieser Quellen ist launisch, das sind 'meteorologische' und unbeständige Quellen die jede Auswechslung kuratieren, sorgevolll und sorgsam begleiten, aber nicht aufhalten wollen.
Die Krönungsdiarien aus Franfurt, allen voran dasjenige der Merians von 1658 mit seinen Tafelszenen und des pastoralen Szenen im Hintergrund wäre ebenfalls das nächste mal gemeinsam mit Warburgs Staatstafeln zu zeigen. Es bleibt viel zu tun, die Ausstellung in Hamburg ein Anfang.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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notitia dignitatum
Anfang 2019 bin ich aus Deutschland nach Brasilien gezogen, um dort eine Gastprofessur anzutreten, aber auch um mal wieder auszutreten, um mal wieder 'zu scheiden', in diesem Fall wieder mal von einer Rechtswissenschaft, die an den juristischen Fakultäten und Fachbereichen für die Forschung und Lehre, die ich mache, keinen Platz hat. Andere haben den Platz, tschüss.
Ich erinnere mich, dass in diesen Tagen Carolin Behrmanns Buch über Tyrann und Märtyrer mir deswegen so wertvoll war, weil sie dort auf einer Druckersignet aufmerksam machte, das aus Lyon stammt, man sieht einen andere Version davon oben im Bild. Druckersignets sind Zeichen des Druckhauses, Firma des Unternehmens. Sie gehören zu einem Druckhaus, das verwendet dieses Druckersignets auf seinen Titelblättern, also auf wechselnden Büchern. Darum halten viele die Beziehung zwischen Druckersignet und Unternehmen für verbindlicher als die Verbindung zwischen der Druckersignet und dem Text/Buch, den das Signet schmückt. Manche glauben, die eine Beziehung sei arbiträr, die andere nicht.
Das ist eine Frage der Technik, der Verfahren, eine Frage der Normativität: Was trennt man wie? Wie trennt man was? Was assoziiert man wie? Wie assoziiert man was? Solche Fragen sind nur relativ, nur perspektivisch zu beantworten, sie sind eine zeitlang und mit limitierter Reichweite zu beantworten. Mal von Frankfurt bis Wiesbaden zwei Jahre lang, dann von Paris bis Japan für ein paar Sekunden. Einem Leser, einem Nutzer, der nur dieses Buch hat, dem wird auch zwischen dem Drucksignet und dem Buch eine innige Beziehung entstehen. Das Druckhaus druckt auch nicht alles, es druckt nur Bücher, die es drucken will, auch da gibt es eine Assoziation zwischen dem Signet und dem Buch. Wie intensiv, wie haltbar solche Assoziationen sind, das ist relativ. Und weil Verbindlichkeit keine bruchlosen Verbindungen lötet, weil normativ ist, was getrennt ist, kann so eine Bindung hier tief sein, da aufgelöst sein. Hier kann sie plausibel sein, da nicht. Das kann sich verkehren.
2.
Im Frühjahr 2019 bin ich nach Recife gezogen. Diese Stadt wird unter anderem die Hauptstadt der Schiffbrüchigen genannt: Capital dos Naufrágios. Das Druckersignet zeigt mir einen Schiffbrüchigen, das glaube ich. Der hält zwei Flügel eines Portals, auf denen steht Libertatem meam mecum porto. Das ist eine Variation auf ein Motto, das als stoisch gilt: Omnia mea mecum porto. Das ist in der frühen Neuzeit auch eine Moral der Schiffbrüchigen: Sammel nur so viel an, wie du selbst jederzeit tragen kannst. Mach Dir das zu eigen, mit dem Du schwimmen kannst. Ino Augsberg sagt mir ab und zu am Apparat: Was Du nicht lieben kannst, das lass' fahren, das ist vermutlich auch eine stoische Variation auf diesen Gedanken leichter Freiheit, freier Leichtheit.
Das ist ein gutes Motto, das ist ein freie Vorstellung, das ist mir liberaler als die Idee von "Grundrechte als Institutionen", liberaler als die Vorstellung, der Staat habe eingerichtete Freiräume auch in Zukunft frei zu halten. Das ist sprunghafte Freiheit, Freiheit, bereit zum Sprung. Das assoziiere ich auch mit dem zwar elitären, snobistischen und durch und durch faszinierenden Ernst Kantorowicz und seinem unerbittlichen Verfahren, nach dort zu gehen, wenn hier etwas nicht m��glich ist. Bei dem gibt es keine Flucht, nur Fugen, sieht zumindest nach außen schick aus. Anfang 2019 hat mich Behrmanns Buch auf dieses Signet aufmerksam gemacht, das war mit in dieser Zeit nicht nur tolles Motto, sondern Trost, denn Scheiden tut trotzdem weh, auch wenn man dann in die Tropen geht.
Inzwischen hat auch Goodrich darüber geschrieben, der den Kommentar von Behrman aber nicht erwähnt (er liest keine deutsche Literatur) und der in üblicher Lässigkeit den Eindruck erweckt, dieses Signet gehöre zu einem Text, es stünde den Textenals Emblem vor (wie ich das in dem Buch Bildregeln auch getan habe). Das ist nur halbrichtig, denn das Signet istwie gesagt ans Druckerhaus gebunden, an den Verleger; nicht an den Autor und seinen Text. Das sieht Goodrich regelmäßig sehr lässig, sehr locker, er schreibt aber auch jedes Jahr gefühlt 10 Bücher und wird dann inder Präzision ab und zu vom Goodrich zum Moodrich.
3.
In Recife entzündete sich dann schnell mein Interesse an der Anthropofagie, mit der mein Interesse an Warburg sich zu einem neuen Buchprojekt, eben dem über die Staatstafeln mit ihrem Kommentar zum dem "Verzehren des Gottes" entwickelte. Jetzt, wo ich weiter über das Verhältnis zwischen Aby Warburg und die notitia dignitatum arbeite, stosse ich wieder auf dieses Signet. Schöne Bildfäden, schöne Schlaufen.
Mit dem Warburgschen Blick ist mir nicht nur der Janus aufgefallen, sondern auch der Samson, der hier als der christliche Herkules und ebenso polar, nach damaliger Zeit also "melancholisch" präsentiert wird, denn damals hieß Melancholie auch Manie. Die Manie war nicht das andere der Melancholie, sie war ein Teil davon. Nicht bei allen, aber diese Vorstellung gab es. Das melancholische Talent äußert sich in der zurückgezogenen Ruhe, deren Antriebslosigkeit als Sammlung gedeutet wurde, und den erregten Phasen, darum auch wurde das melancholische Talent mit dem künstlerischen oder dem poetischen Talent assoziiert. Samson steht oben auf dem Portal, links mit flatterndem Gewand, erregt, getrieben und mit dem Löwen ringend; rechts liegt er, schlafend, bewußtlos, ihm werden die Haare geschnitten, er wird hier kraftlos, ohne Antrieb. Der Janus bifrons in dem Portalgiebel, der schaut auf beide Versionen des Samson. Bei ihm steht: Recondita Pando. Behrmann nutzt in ihrem Buch das Lyoner Druckersignet von 1611, also drei Jahre später, da findet sich im Gebälk noch der Zusatz: Aeternitatis. Behrmann übersetzt Recondita pando mit: Ich enthülle alles. Könnte man das auch anders übersetzen? Etwa so: Ich gebe allem wieder einen Grund/ Ich werde alles wieder bergen/ Ich werde alles verschlingen/ Ich werde alles verschlucken/ Ich werde alles wieder verschließen. Wäre das überhaupt eine andere Übersetzung? Meint doch beides Recondita pando. Wenn das ein janusköpfiges Motto ist, dann ist und bleibt es janusköpfig, Das Motto, ein Rat, kann von der Enthüllung als einer Öffnung und Klärung bis zum Verschlingen, sogar als einem 'heilenden Einschließen' reichen. Zeige Deine Narbe, ich schließe. So ein Motto gibt was zu denken, was zu besprechen, was zu betrachten. Das ist ein humanistisches Signet, das gibt der Deutung keinen Befehl. Das ordnet den Sinn nicht an, es macht ihn sortierbar.
Behrmann schreibt, dass derjenige den ich für einen Schiffbrüchigen halte und von dem ich mir vorstelle, er sei auf diesen Planken geschwommen, wie Ishmael auf dem Sarg, sagt, die Person im Portal sei ebenfalls Samson, er halte die zerbrochenen Reste des Tempels von Gaza, das sei das Gericht der Philister gewesen, sie verweist insoweit auf einen Gerichtsraum in Lucigano und auf die Literatur zu dem Thema. Die Haare geschnitten, der Held gebrochen, aber unten steht er wieder vor uns. Recondita Pando. Ich schlucke alles, ich stehe wieder auf, ich lass meine Haare drüberwachsen; die Bodenlosigkeit rationalisiere ich, ich bekommen wieder Boden unter den Füßen. Auch so etwas ist hier denkbar.
Die Druckersignet werden als Markenzeichen beschrieben, als Embleme, als Symbol, als 'Gemme', als Allegorien: Die Wissenschaft unterscheidet das alles sehr genau, aber in der Alltagssprache geht das kreuz und quer. Aber schon dadurch ist das Druckersignet im Fall der notitia dignitatum noch einmal auf besondere Weise mit dem Inhalt des Buches assoziiert, denn dort tauchen antike Vorbilder für Marken und Signet, für 'Embleme' (in untechnischen Sinne) auf. Das Druckhaus in Lyon, das ist das Druckhaus Huguet de la Porta (das Emblem betreibt Namensfetisch, richtig so!), der aber schon 1572 starb und danach von Jean de Gabiano beerbt wurde, das steht auch alles auf dem Titelblatt: Ex Offi Q H. á Porta: Apud Io. de Gabiano.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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Ceci
Ceci n'est pas Zaphod Beeblebrox, oder? Ein doppelköpfiges Wesen auf dem 'scrinium', eine janusähnliche, prudentiaähnliche Figur, ähnlich aufgrund der bifrontalen Form. Aber ist sie bifrontal oder sind es zwei Personen? Zwei Kaiser?
Ein Vergleich der Illustrationen/ insignia viri Illustris magistri militum praesentalis:
Edition Lyon 1608
PN Cod. lat. 9661 ( Speyer? 1436)
BSB Cod . lat. 10291 (Erstlieferung, Speyer 1542)
BSB Cod. lat. 10291 ("Nachbesserung", Speyer 1550/1551)
Diese Illustration bildet innerhalb der notitia digniatum einen Typus (das heißt: es gibt auch andere Typen und untypische, einzelne Illustrationen).
Die Tabelle der runden Schildzeichen, die der Gliederung der Verwaltung 'entsprechen' (es ist ein Ausschnitt, man sieht 'nur' Schildzeichen höherer Verwaltung, und nur solche Verwaltungseinheiten, denen Schildzeichen zugewiesen sind, das ist kein vollständiges Verzeichnis) beginnt mit einer Initiale: Das ist die Darstellung, die man als Tafel-auf-Tafel oder Tafel-auf-Tisch bezeichnen kann. Eine rechteckige Tafel, in deren Zentrum ein Bildnis (hier: ein Doppelbildnis) prangt und die oben, mittig und unten von einem Balken durchzogen ist, steht hochkant auf einem Tisch, der mit einem (blauen, gemusterten) Tuch bedeckt ist. Man sieht, dass auf der einen Tafel, nämlich der Tafel im Sinne von mensa, eine zweite Tafel aufgestellt ist, eine tabula picta oder ein Bild. Innerhalb der Reproduktionen wird die aufgestellte Tafel aber auch als dreidimensionales Objekt gedeutet, also als scrinium, Diplom oder eine Art niederes Consulardyptichon, als codicillus (eventuell mit Kaiserportrait), zumindest als ein prunkvoller 'Aktenordner' (so Panciroli, Lyon 1608).
Sowohl die Initiale als auch die Tabelle können nicht nur Abbildungen sein, sondern auch Bildprotokolle, d.h. sie könnten eine Praxis anweisen, die Verwaltung so einzurichten und ihr officium so aufzustellen. Officium ist dann keine Architektur, das ist eine Möblierung, eine Einrichtung, eine Institution, why not? Die notitia dignitatum wird auch als eine Art Handbuch beschrieben, dann wären solche Darstellungen Abbildungen und Anleitungen, sie wären Protokoll und würden nicht nur etwas aufzeichnen/protokollieren, sondern Verwaltungsläufe auch vorzeichnen.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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Wo ist die Verwaltung?
Sind das die kafkaesken Fragen schlechthin: Wie komme ich zur, wo finde ich die, wo ist die Verwaltung? Wie, bitte, geht es zum Gericht? Welcher Weg führt zum Gesetz?
Für die Verwaltung beantwortet die notitia dignitatum solche Fragen, das ist ihr Geschäft, Rom abzubilden. Sie ist nicht das erste Objekt, das zur Verwaltung führt. Eine mobile Verwaltung, die den Ort wechselt, hat den kurulischen Stuhl, das ist ein Klappstuhl, der noch in der römischen Republik zu einem Prunkobjekt, fetischisiert wird. Wo ein kurulischer Stuhl ist und jemand darauf sitzt, da ist ein kurulischer Beamter, da ist die Verwaltung. Nicht nur da, da aber auch. Auch so ein Klappstuhl führt zur Verwaltung, weil er etwas signifikant macht, etwas deutlich macht, etwas signalisiert, sicht- und wahrnehmbar macht. Der Stuhl gibt dem Sitz der Verwaltung eine Form, in dem Fall sogar eine bewegliche und bewegbare Form. Whereever i place my seat, that's my office. Wo ich bin, da ist Rom, so einen Satz könnte man auch auf den Pliant schreiben, der die sella curulis heißt.
Die notitia dignitatum schwankt, Warburg würde wohl sagen: pendelt, zwischen Prunk und banaler Information. Unter anderen sieht man zu den Listen und Tabellen, den Gliederungsverzeichnissen der Verwaltung nicht nur die Schildzeichen der Verwaltungseinheiten. Man sieht auch eine Tafel, auf der eine (Bild-)Tafel steht. Man sieht tabula picta, eine angepinnte Tafel, eine aufgestellte Tafel auf der Tafel. Man sieht etwas, was in Warburgs Staatstafel leicht übersetzbar ist, denn auch er stellt Tafel auf Tafel. Beides Mal sieht man diplomatisches Protokoll, Ämter ziehen über das Operationsfeld.
Pancirolis Ausgabe ist meines Erachtens die erste Ausgabe, die 'erkennt', dass die auf einer gedeckten Tafel aufgestellte Tafel wohl ein Aktenordner, ein Diplom, und ganz speziell wohl ein Consulardyptichon (?) sein kann. Panciroli schreibt das zwar nicht in seinen Kommentaren, der Begriff taucht nicht auf (nicht in der von mir benutzten Edition von 1653). Aber bei Panciroli wird das Objekt auf der Tafel als Klappobjekt, 'Cover' und dreidimensional ausgewiesen, so etwa in der Ausgabe Lyon 1608 (mit der ich gerade arbeite). Das ist noch in den Codices nicht klar, hier wird es verdeutlicht. Wenn ich mich Recht erinnere, ist das auch in der Froben Ausgabe von 1552 noch zweidimensional, das muss ich aber nochmal prüfen.
Damit ist diese Szene leicht erklärt. Wenn schon die Verwaltungsarchitektur nicht signifikant ist, dann ist es das Möbel, dann ist das die Möblierung, dann ist das so eine Aufstellung. Wo irgendwas war, soll etwas eingerichtet werden, und zwar wie gezeigt. Wo Architektur war, soll Einrichtung, soll Institution dazukommen. Die mobile Verwaltung ist da, wo ein Tisch ist, auf dem der Amtsträger sein Diplom, sein Schildzeichen, eventuell sogar sein Consulardyptichon aufgestellt hat. Die Aufstellung des Zeichens stellt die Stellvertretung her- und dar. Sie ist Verfahren, auch im Luhmannschen Sinne. Diese Aufstellung ist ein diplomatisches Protokoll, sie läuft hier nicht nur metaphorisch, aber auch metaphorisch über ein Faltobjekt, macht aber auch den Amtsträger zu einem Falter, zu einem Diplomaten, einem Gesandten, einem Stellvertreter, zu jemandem, der 'biegsam, "allzu biegsam"' (Warburg), darum aber auch noch menschlich, allzu menschlich, ein Wanderer mit seinem Schatten ist.
Das ist eine These. Für ein Consulardyptichon spricht der Umstand, das ein Bildnis auf dem Ordner prangt, er damit prunkvoll ist und, auch das ist eine These, nur die Consulardyptichen prunkvoll waren. Dagegen spricht eine Untreue. Die bekannten Consulardyptichen zeigen Ganzköperfiguren, oft mit der mappa circensis und der Geste, die den Consul in den Sekunden seines Amtsantrittes zeigt, unmittelbar bevor er die mappa circensis auf den Boden wirft, um den Circus (der er finanzieren muss), zu eröffnen. Sie sind noch prunkvoller als hier gezeigt, sind aus Elfenbein, das Bild ist dort ein Relief. Die notitia dignitatum zielt mit ihrem Schwanken zwischen hohem Stil und niedrigem Stil, zwischen Prunk und banaler Information, zwischen Fetisch und durchrauschender Verwaltung aber sowohl auf Tradition als auch auf Transmission. Sie liefert high and low fidelity. Darum kann man ihr Untreue auch nur bedingt entgegenhalten. Sie ist und bleibt jene zwielichtige Quelle, deren Edition Mommsen nicht wagte, die er seinem Schüler Seeck überliess.
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fabiansteinhauer · 3 years ago
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Kanzleikultur
1.
Kulturen, die sich mit Hilfe eines graphischen Apparates reproduzieren, sind Kanzleikulturen. Die Reproduktion erfolgt durch ein diplomatisches Material. Rom ist eine Kanzleikultur. Die juridischen Kulturtechniken kann man über Medien beschreiben. In der Literatur wird teilweise vorgeschlagen insoweit vn elemetaren Kulturtecniken zu sprechen: zählen, schreiben, lesen, Bildgebung. Solche Vorgänge bringen die Medien hervor und dazu sogar abstrakte Begriffe der Medien. Es handelt sich aber nicht um medial homogene Vorgänge, d.h. das nicht alleine Schreiben den Begriff der Schrift, Schrifttheorie und die Historiographien mit ihren Anfangs- und Gründungserzählungen hervorbringt. Es wird teilweise sogar vorgeschlagen, Medien als das zu behandeln, was in anderen Wissenschaft Souveräne oder Dritte seien. Soweit die so ausgewiesenen Referenzen in Operationsketten eingestellt werden, das 'Dritte' nur sekundär behandelt wird, weil Referenzen 'nur' durch mehr und weniger als Referenzen ("Hyperreferenzen") operieren, sind die Vorschläge vielleicht auf die Goldwaage zu legen, aber nur um sie zu relativieren.
2.
Man kann die Kulturtechniken auch anders als durch Medienbegriffe unterteilen. Vismann zum Beispiel hat versucht, Verwaltung ("Akten. Medientechnik und Recht") von Rechtsprechung ("Medien der Rechtsprechung") und von Gesetzgebung ("Verfassung nach dem Computer") zu unterscheiden. Bei ihr schimmert das Schema der Gewaltenteilung durch.
In juridischem Kontext kann man sich aber noch an anderen Ordnungen ornientieren, man kann die Techniken als Scheiden, Schichten, Skalieren, Messen, Mustern beschreiben, das Versuche ich zum Beispiel. Ob das wirklich abstrakter ist, das ist fraglich, es ist aber auf jeden Fall ein Versuch, abstrakter anzusetzen. Scheidetechniken unterscheiden etwas, sie entscheiden etwas, sie können auch etwas verabschieden: gemeint ist, dass sie mit einem binären Code operieren, es sind in dem Sinne mosaische (Assmann) Techniken oder parmenidische Techniken, die einen Umgang mit dem Satz der Identität, dem Satz vom Widerspruch und dem Satz vom ausgeschlossenn Dritten ermöglichen. Sie operationalisieren Differenz, indem sie Differenz codieren. Man kann das machen, indem man spricht, schreibt, mit Zäunen und Toren, mit Messer und Schere, es gibt viele Möglichkeiten.
Das ist schon beim Schichten und Skalieren anders. Niklas Luhmann hat einmal zur stratifikatorischen Differenzierung angemerkt, man könne nur in und auf Schichten von Schichten sprechen. Man hat es dort mit 'mindestens' ternären Strukturen zu tun. Säulenordnungen, rhetorische Ordnungen haben Schichten, deren Bestand nicht binär gefasst ist, da gibt etwas drei oder fünf Säulenordnungen, drei oder mehr Stilebenen etc. Skalieren ist eine relativierende Technik, die etwas größer oder kleiner macht, stärker oder schwächer, höher oder niedriger, näher oder weiter, leichter oder schwerer, heisser oder kälter, subtiler oder sublimer fasst. Für das Messen und das Mustern gilt das gleiche, beides bringt verschiedene Schemata mit. Die Censoren mustern und messen und bringen nicht nur ganz verschiedene Schemata mit. Wer passt am besten auf ein Pferd, wer an einen Herd? Wer hat und kann überhaupt was und kann wie und wo einsetzbar sein? So ein Wissen ist nicht binär codiert, nicht absolut, nicht einmal entweder inkludierend oder exkludierend, nicht entweder Negation oder Affirmation. Das ist ein durchgehend relatives Wissen, das 'nichts vergeblich' weiß, wie es bei den Wahr- und Weisssagern heißt. Irgendwann und irgendwo könnte man alles Mal gebrauchen. Das Wissen der Censoren muss sein, was man heute etwas hilflos komplex nennt, solange man die Details noch nachreichen will. Was die Censoren homogenisieren, hört vermutlich auch nicht auf, von Heterogenität begleitet zu werden; ihre Eindeutigkeiten werden von Mehrdeutigkeiten begleitet; sie systematisieren Rom nicht, im strengen Sinne ordnen sie Rom nicht einmal. Sie sortieren. Kein Sortieren, dass nicht Umsortieren und Gestellschieberei wäre. Diese anderen, nicht binären Techniken operationalisieren Differenz nicht mit Hilfe eines binären Codes. Sie codieren nicht, aber sie protokollieren, sie liefern Protokolle und ein diplomatisches Material, dass an den juristischen Fakultäten teilweise als Hilfswissenschaft, höflich als Nachbarwissenschaft und unhöflich als Äußerlichkeit klassifiziert wird.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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Guido Panciroli
In der Edition der Notitia Dignitatum von Panciroli fügt der Text ausführliche Kommentare ein, die der Form des Kommentars (dem nach Walter Benjamin sog. Sekretariat/Retabel) nicht so schnell erkennbar entsprechen, weil der Kommentar seine Referenz durchzieht, er durchzieht, was er kommentiert. Er setzt sich sich nicht so eindeutig von ab, wie man das in anderen Formen des Kommentars gewohnt sein kann. Aber andererseits: erinnert sich noch jemand an Ferdinand Kopps Handkommentar zur VWGO, zur Verwaltungsgerichtsordnung? Das war ein fast unlesbares Buch, so unlesbar wie Kopps Sprache genuschelt hat und darum schwer zuhörbar war , weil der Abstand zwischen Kommentar und Referenz dauernd durchbrochen wurde. Guide Panciroli und Ferdinand Kopp haben die Grenzen zwischen Referenz/ Gesetz und Kommentar nicht verwischt, sie haben nichts eingeschmolzen. Aber sie haben es einem graphisch nicht besonders leicht gemacht, die Trennung nachzuvollziehen.
Vor allem auch die Illustrationen selbst kommentieren, sie deuten aus, was sie abbilden. In dieser Edition ist die Tafel auf dem Tisch deutlich als Ordner, als scrinium, sogar nach Art eines Consulardyptichons, eines Diploms dargestellt. Für ein codicillus scheint mir das fast zu dick, aber wer weiß. Das Objekt auf dem Tisch wird hier dreidimensional, als Kapsel/ Hülle oder schwerer Umschlag mit Schnallen dargestellt.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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Notitia Dignitatum
Das Bild ist nicht das Medium, wenn ein Bild in unterschiedlichen Medien und Materialien auftaucht und doch das Bild bleibt. Die Akte ist nicht das Medium, wenn die Akte in unterschiedlichen Medien auftaucht und doch die Akte bleibt. Für die notitia dignitatum gilt, dass sie eine Mediengeschichte, eine Aktengeschichte, einen Begriffsgeschichte, eine Objektgeschichte, eine Materialgeschichte, eine Bildgeschichte ist, alle das und auch eine Namensgeschichte hat. Alles an +ihr Geschichte, alles an ihr unterliegt Austauschmanövern und Trennungen. Die notitia dignitatum wird reproduziert, sie wird wiederholt und differenziert. Manchmal ist sie ein Objekt, das keine Ähnlichkeit mit einer Akte mehr hat, manchmal ist sie aufdringlich Akte.
Im MPI ist das wertvollste Objekt wohl die Ausgabe aus Lyon von 1608, das ist eine Ausgabe von Panciroli. Das Warburg Institut hat sogar eine Froben Ausgabe von 1552, seit wann sie sich in der Bibliothek Warburg befindet, versuche ich gerade zu klären. Warburg benutzt für den Atlas den Chronographen 354, also den Kalender des Filocalus. Abbildung der Notitia Dignitatum findet man im Atlas nicht. Man findet nur, aber immerhin, die Magie, die Mantik, den auch Warburgschen Zauber der Ähnlichkeit, und das auf mehreren Stufen. Einzelne Bildern sehen wie Übersetzungen der Staatstafeln aus. Einzelne Bilder ähneln Bildern, die man auch auf den Tafel findet. Man ahnt Assoziationen.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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Lyon 1608
Mit einem Patent von Henry IV. Das ist die Ausgabe aus Lyon von 1608, mit der ich gerade arbeite. Guido Panciroli ist der prominenteste Mitarbeiter, aber nicht der einzige. Die Ausgabe übernimmt auch wieder Texte, die dort Alciatus zugeschrieben werden, Kommentare. Die meisten Kommentare hier werden Panciroli zugeschrieben. Wer die Graphiker sind, das habe ich noch nicht geklärt. ich tippe jetzt schon darauf, dass es mehrere waren. Das Druckersignet etwa, das stammt vielleicht von einem anderen Graphiker als die Illustrationen im Buch.
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fabiansteinhauer · 2 years ago
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Genf/ Venedig 1623
Titelblatt der Ausgabe der notitia dignitatum, Genf/Venedig 1623. Guido Panciroli und Stephan Gamonetus werden hier als die beiden herausragenden Mitarbeiten genannt. Ich glaube, es ist nur ein Verdacht, dass Panciroli von Bildern im engeren Sinne besessen war. Der ist deutlich auf die Illustrationen fixiert, aber auch ein hochgelehrter Humanist, der die Bilder mit seiner Kenntnis antiker Literatur ausführlich kommentiert. Diese Ausgabe übersetzt die Buchmalerei noch einmal neu in Graphik, ob und inwieweit der Graphiker sich hier auch an älteren Editionen orientiert, mit welchem Codices er arbeitet, das kann ich im Moment nicht genau sagen. Aber die Graphik in dieser Edition gefällt mir ausgesprochen gut, sie deutet das Material eher manieristisch als barock, ganz grob würde ich sagen 'rudolfinisch' aus. Das Druckersignet ist hier eine Kaskade, ein dreischichtiger Brunnen, das ist (wie eigentlich alle Druckersignets in der Geschichte der notitia dignitatum' fantastisch, well man wie immer unsicher ist, ob dieses Signet nicht auch zu einem Emblem, einem Schildzeichen, zu einer Allegorie oder einem Symbol des konkreten Objektes, des folgenden Textes und seiner Bilder, und nicht (nur) des Druckhauses wird. Die Druckersignets tauchen von Objekt zu Objekt auf, sin binden sich nicht exklusiv an das eine Buch, auch auf anderen Büchern prangen sie wieder. Und doch entfalten sie jedes mal eine innige Beziehung zu dem Buch, eine dichte Bildpsprache. Und so ist die notitia dignitatum in diesem Objekt auch eine mehrschichtige Kaskade, ein Brunnen, einen Wasserstelle, eine Figur in einem architektonischen Raum (vielleicht Platz, Forum, Hof oder Atrium) mit Geplätscher.
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fabiansteinhauer · 3 years ago
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fabiansteinhauer · 3 years ago
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fabiansteinhauer · 3 years ago
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Schildzeichen
Schildzeichen oder Digmata: in der Ausgabe der notitia dignitatum, die 1623 in Genf erscheint und zu der Guido Panciroli ausführliche Kommentare beisteuert, werden auch die Schildzeichen/ digmata der römischen Verwaltung wieder abgedruckt.
Sie werden tabellarisch in Zeilen und Spalten abgedruckt, die Tabelle wird aber mit einem Bild zur Kanzlei wie mit einer Initiale eingeleitet. Auf einer Tafel/ Tisch liegt ein Tuch, darauf steht ein Objekt, das als Consulardyptichon gedeutet wird also auch Akte oder Codex ist. In den Objekten wird das Material des Consuls gesammelt, also auch notitia dignitatum. Die Zettel römischer Verwaltung sind als Prunkversionen überliefert, sie breiten ihre Organsisation und Assoziation prunkvoll, feierich aus. Trotzdem können sie noch etwas vom Alltag der römischen Verwaltung mitteilen. Auchin den Kanzleien können Schildzeichen und Consulardyptichen aufgestellt worden sein, allein schon, damit Gesandte wissen, mit wem sie es gerade zu tun haben.
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fabiansteinhauer · 3 years ago
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Notitia Dignitatum
1623 erscheint eine Ausgabe der notitia dignitatum, zu der Guido Panciroli ausführliche Kommentare beigesteuert hat. Die Tabellen und Listen haben in dieser Ausgabe ein Technik von Ramus übernommen, die sind hier ramistisch in die Horizontale gekippt worden und zeigen wieder die Gliederung von Assoziationen an, die römisch sind und hier beiderlei Imperien genannt werden. Ich würde das vorsichtig mit beiderlei Staaten, beiderlei Status, beiderlei Geschlecht, beiderlei (Tages-)Zeiten, beiderlei Roms oder beiderlei Räume übersetzen. Es gibt seltsamerweise auch nicht illustrierte Editionen der notitia dignitatum, ausgerechnet in der jüngeren moderne bild- und rechtswissenschaftlichen Litertatur wird wiederholt auf eine nichtillustrierte Edition verwiesen (u.a. bei Goodrich/Behrmann, die sich allerdings auch die altercatio und ihre Aussagen zu pictura stützen).
Diese Ausgabe aus Genf ist bild- und rechtswissenschaftlich durch die Illustrationen (die die Malerei in den Codices aufwendig ausdeutet) und die ausführlichen Kommentare des Juristen Panciroli aber ebenfalls sehr beliebt. Tatsächlich ist diese Ausgabe bis ins 19. Jahrhundert insofern eine Ausnahme, weil den Illustrationen hier ausführlich Aufmerksamkeit gewidmet wird. Panciroli identifiziert die in den Codices und vorherigen Drucken mal dreifüßig, dann auch vierfüßig gezeichneten, gemalten und gedruckten Ständer als 'rituelles Schreibzeug', wenn so eine Tautologie einmal zu sagen erlaubt sei.
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