#es ist april
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Mir kam gerade eine Frau mit einem Spaten auf dem Fahrrad entgegen.
Mein erster Gedanke: SPATORT
#es ist april#definitiv keine Spatort season#es war so random#und sah schon etwas merkwürdig aus#spatort brainrott is real#spatort#tatort saarbrücken
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fuck you. Ofenkartoffeln
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In a discovery that sheds new light on the infamous dictator’s last moments, historians in Berlin confirmed Friday that they had unearthed the final fundraising telegraph Hitler sent from the Führerbunker. “After unearthing the telegraph titled ‘Freunde, es ist Adolf’ and dated April 24, 1945 amongst archival files, we quickly realized that the document contained Hitler’s last-minute plea for donations amid the Red Army’s offensive into Berlin,” said German historian Hilda Bauer, adding that the fundraising message reportedly attempted to energize the Nazi base by featuring a celebrity endorsement from Leni Riefenstahl. Full Story
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Feiertage 2024 - wie ihr euren Urlaub am Besten (TM) legt. AKA: Das ansteigende Durchschnittsalter dieser Website geht auch an German Tumblr nicht vorüber.
Januar - Scheiße. Der 6.1. ist ein Samstag. Der 1.1. war immerhin ein Montag, wohoo!
Februar - keine offiziellen Feiertage. RIP to you Karneval Freaks.
März und April - Berlin und MeckPomm haben an 8.3. den Internationalen Frauentag, das ist ein Freitag! Ostern ist vom 29.3. bis 1.4. Vier Urlaubstage davor und/oder danach sparen euch zumindest zwei Tage Urlaub für insgesamt 16/10 Tage frei.
Mai - Der 1. Mai ist dieses Jahr ein Mittwoch. Wenn du Montag und Dienstag davor nimmst, gibst du 2 Urlaubstage für 5 freie Tage aus. Das gleiche gilt für Donnerstag und Freitag. Christi Himmelfahrt ist dieses Jahr am 9.5. Das heißt, wenn du den 2., 3., 6., 7., 8., und 10.5. frei nimmst, kannst du dir insgesamt 12 Tage am Stück gönnen, mit 6 Urlaubstagen. Pfingsten folgt am Wochenende vom 19./20.5. und Fronleichnam (BaWü, Bayern, Hessen, NRW, RPF, Saarland) ist am Donnerstag, den 30.5. Hier empfiehlt es sich auf jeden Fall den Brückentag am 31. zu nehmen. Nochmal ein 4-Tage-Wochenende. Ob man das mit Pfingsten die Woche vorher verbinden will, ist fraglich. das wären 8 Urlaubstage für 16 Tage frei am Stück.
Juni und Juli - Nada. Bc fuck your nice weather, that's why.
August - Bayern und Saarland feiern am 15. Mariä Himmelfahrt. Das ist ein Donnerstag. Gönnt euch den Brückentag, meine Freunde!
September - Thüringen bekommt durch den Weltkindertag am Freitag, den 20.9., ein langes Wochenende. You go, Thüringen. Good for you, Thüringen.
Oktober - EinigkeitundRechtundFreiheit! der 3. ist ein Donnerstag, Brückentag ahoi! Die evangelischen Bundesländer haben Reformationstag (31.10.) am Donnerstag. Schlagt zu, ihr Lutheraner und lasst es an Halloween krachen!
November - Allerheiligen am 1.11. ist folglich ein Freitag, gut für die Katholiken. Sachsen hat außerdem noch am 20. Buß- und Bettag, das ist ein Mittwoch. Zwei Tage davor oder danach und ihr habt 5 Tage frei!
Dezember - Oh du Fröhliche! der 24. und der 31. sind jeweils Dienstags. Viele Arbeitgeber schenken ihren Angestellten diesen Tage komplett, oder zur Hälfte, oder bestehen auf Betriebsferien. Die Weihnachtsfeiertage liegen mitten in der Woche. Das heißt mit insgesamt maximal 5 Urlaubstagen (23., 24., 27., 30., 31.) kann man 12 Tage zwischen den Jahren blaumachen und die Feiertage so richtig genießen.
2025 fallen die Drei Heiligen Könige auf Montag, also sind die ersten beiden Januarwochen entspannt kurz.
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Heute feiert Portugal fünfzigjähriges Jubiläum seiner Nelkenrevolution.
Damals kamen die enttäuschten Rückkehrer aus dem Kolonialkrieg zurück, sie hatten keine Möglichkeit, ihre Regierung verbal über die Sinnlosigkeit der Kolonialkriege aufzuklären und gingen mit Gewehren auf die Straßen Lissabons. Der Diktator war zu diesem Zeitpunkt schon eine Weile tot, seine Anhängerschaft wusste mit der Revolution nicht umzugehen. Das Volk hat die „April- Kapitäne“ mit Blumen auf der Straße begrüßt und so ist die letzte Diktatur Westeuropas, nach 48 Jahren Herrschaft, einigermaßen friedlich zu Ende gegangen.
Ich bin nach Lissabon gereist, um an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen, neben mir saßen vier Frauen auf der Bühne, die diese Revolution persönlich erlebt hatten, eine Widerstandskämpferin, eine Historikerin und eine Anthropologin. Wir sprachen über den Charme der Diktatur. Ich bewunderte die Geduld der Portugiesen. 48 Jahren sind eine lange Zeit. Salazars Regierung hinterließ ein kaputtes Land, eine katastrophal verarmte Bevölkerung und eine Jugend, die permanent in sinnlosen Kriegen verheizt wurde. Doch viele schienen diesen Salazar zu mögen. Er kam nicht aus dem Militär, mochte mehr die Geheimdienste als die Armee, ein Zivilist, ein Buchhalter, der Jahrelang im Finanzministerium den Sessel gedrückt hatte, bevor er Diktator wurde. Ein unauffälliger bescheidener zurückhaltender Mann, kein Tribun und kein Charismatiker, der ungern vors Volk trat, seine Dienstreisen aus eigener Tasche bezahlte und sein Privatleben geheim hielt, genau wie Putin, der in die Kirche geht und stets von konservativen Werten und den Schutz der traditionellen Familie spricht, selbst aber ein geschiedener Mann ist, der seine Liebschaften versteckt und seine zahlreichen Kinder geheim hält.
Mithilfe seiner Geheimpolizei erledigte Salazar alle seine politischen Gegner, lockte seinen Hauptfeind aus dem Ausland und tötete ihn kaltblütig. Er führte permanent Kriege im Ausland, das er nicht als Ausland, sondern als Teil seines Staates betrachtete. Er wollte, wie Putin in der Ukraine, die Angolaner und Mosambikaner mit Waffengewalt überzeugen, dass sie in Wahrheit Portugiesen sind. Sie glaubten ihm nicht und leisteten Widerstand. Fast ein halbes Jahrhundert hielt er das Land mit Angst und Propaganda fest in der Hand. Und die Menschen sagten sich, dann ist es so, wir können eh nichts tun, dann besser so als gar nichts. Und irgendwann fanden sie sogar Gefallen an seiner starken Hand, sie waren als mündige Bürger entlassen und widmeten sich dem Privatleben.
Der Charme der Diktatur besteht aus vollkommener Verantwortungslosigkeit des Volkes. Der Diktator allein übernimmt die Verantwortung. Nicht zufällig äußert der Pressesprecher des Kreml über das Privatleben des Präsidenten, er habe keine Zeit für solche Spielchen, er sei mit Russland verheiratet. Dieser Logik folgend muss der Diktator die gesamte Bevölkerung des Landes für seine Kinder halten, die er mit Mütterchen Russland gezeugt hat. Als strenger aber gerechter Vater sieht er sich in der Pflicht, diese Kinder zu erziehen und er weiß, das schlimmste, was den Kindern passieren kann, ist der Verlust des Vaters.
Heute fragen sich viele, glauben diese Diktatoren wirklich im Ernst an die heilende Kraft ihrer Diktatur, an ihre Vaterrolle? Die Antwort ist ja, besonders wenn die Diktatoren alte weiße Männer sind. Irgendwann kommen sie alle zum Schluss, dass sie allein die Weltordnung auf ihren schmalen Schultern tragen, und wenn sie gehen, versinkt die Welt im Chaos. Sie allein sind für den Lauf der Welt zuständig, ohne ihren Einsatz werden die Sonne und der Mond nicht zeitig aufgehen, alles hier muss von ihnen in mühsamer Handarbeit gemacht werden. Ihre Bürger halten sie für Kinder und Kinder dürfen nicht mit dem Feuer der Freiheit spielen. Wenn man sie nur lässt, werden sie sofort irgendwelchen Schurken oder Dummköpfen hinterherlaufen und das Land geht vor die Hunde. Also wird das Volk in einem künstlichen Kinderkoma gehalten, es kann nichts und darf nichts so lange der Diktator lebt. Zum Glück wurde ein Mittel für die Unsterblichkeit noch nicht erfunden und deswegen enden die Diktaturen in der Regel mit dem Tod des Diktators. Sie hinterlassen ein Chaos und ein kaputtes Land. Und nach einer Weile sehnen sich die Menschen wieder nach einer starken Hand. Die Tatsache, dass diese Hand für das Chaos danach verantwortlich sein wird, entgeht ihrer Aufmerksamkeit.
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Alles was war – ein Blick in den Rückspiegel
Nun sind wir also auf der Zielgeraden. Und damit – und weil es sich zeitlich gerade fast perfekt ausgeht – möchte ich euch heute dazu einladen, auf das vergangene Jahr meines Lebens zurückzuschauen. Etwaige Parallelen dürft ihr danach selbst ziehen. Also, macht es euch bequem, nehmt euch ein paar Snacks – und los geht’s.
Winter 2023
„Das mit uns, das passt einfach nicht mehr.“
Diesen Satz glaube ich am Rosenmontag des vergangenen Jahres aus dem Mund des Mannes zu hören, der mir um 8.15 Uhr in unserem gemeinsamen Wohnzimmer gegenübersitzt. Auf der Couch, die er selbst bezahlt hat, und die er nie leiden konnte, weil lila keine schöne Farbe für ein Sofa ist. Trägt den dunkelblauen Mantel, den wir wenige Monate vorher noch gemeinsam in einem Designer-Outlet kurz hinter der holländischen Grenze gekauft haben. Dazu den unverhältnismäßig teuren Pullover, den wir vierzehn Tage zuvor gemeinsam in München gekauft haben. Auf der äußersten Kante sitzt er, als ob er nur zu Besuch wäre, guckt mich mitleidig an, und ich denke, nein, das kann nicht sein.
Du träumst.
Das hat er gerade nicht zu dir gesagt, der Mann, mit dem du seit sechzehn Jahren zusammen und seit zehn Jahren verheiratet bist. Der noch vor zwei Tagen auf der größten Karnevalsparty der Stadt mitten auf der Tanzfläche eine Knutscherei mit dir angefangen hat, die wir anschließend daheim fortgeführt haben. Und waren wir nicht erst gestern noch gemeinsam auf einem Kindergeburtstag? Nein, so ein Blödsinn, das hier, das passiert hier gerade nicht wirklich. Totaler Bullshit.
Und während ich noch darauf warte, dass dieser absurde Traum endet, fällt schon hinter ihm die Tür ins Schloss. Instinktiv schaue ich auf die Uhr: 8.32 Uhr. Siebzehn Minuten hat er für die Aktion gebraucht. Aha. Na dann.
Eine Stunde später setze ich mich an den Laptop. Homeoffice. Meine beste Freundin fragt an, ob wir später zum Karnevalsumzug wollen. Ich rede mich darauf raus, dass ich heute keine gute Gesellschaft sei.
Am Abend kommt er nach Hause. Ich setzte das Kind vor den Fernseher, folge ihm ins Schlafzimmer, wo er anfängt, eine Tasche zu packen. Ich frage ihn, ob das ein Scherz war. Nein, sagt er, kein Scherz. Er bleibt dabei.
Also koche ich das Abendessen, während er in den Keller zieht. Decke den Tisch, wir essen gemeinsam, räumen anschließend zusammen auf. Er bringt unsere Tochter ins Bett.
Anschließend sitze ich allein auf der Couch, starre meinen Ehering an. Rufe ihn im Keller an, frage, ob das jetzt wirklich meine neue Realität sein soll. Er bejaht. Ich lege auf und telefoniere anschließend zwei Stunden mit meinen Eltern.
Hello Darkness, my old friend, denke ich, als ich ins Bett gehe.
Und nun?
Die vier Wochen darauf sind die schlimmsten meines Lebens. Ich lebe unter einem Dach mit einem Mann, der noch konsequenter als zuvor alles hinter sich stehen und liegen lässt. Wohne einem Gespräch bei, in dem meiner Tochter von ihrem Vater erklärt wird, dass Mama und Papa sich nicht mehr liebhaben. Stimmt nicht, denke ich, nur du hast mich nicht mehr lieb. Ich hab dich lieb, vielleicht lieber, als jemals zuvor, bleibe aber stumm.
Ende März komme ich von einem sehr späten Pressetermin nach Hause, als meine Mutter anruft und mir sagt, dass mein Opa gestorben ist. Sie selbst wird eine Woche später operiert, weil sie wieder Krebs hat. Meiner Schwester steht ebenfalls ein größerer Eingriff bevor. Ja, sonst noch was, du Scheißjahr?
Zwischendurch bleibt mir die Flucht in die Münster-Storyline von Aww. Wenn gar nichts mehr geht, häufig nachts, und ich nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen, schreibe ich die Liebesgeschichte zweier Medizinstudenten auf. Habe Angst vor der Berlin-Timeline, aber die hat ja noch Zeit. Die wird mich schon früh genug einholen, wie ich annehme. Genauso wie mein reales Leben.
Anfang April hat er endlich eine Wohnung, und nach fast sechs Woche, in denen wir im eigenen Haus wie Falschgeld umeinander rumgelaufen sind, werfe ich ihn endgültig raus. Er zieht innerhalb von zwei Stunden aus. Zum Abschluss kommt er noch einmal ins Esszimmer und fragt, ob er den Fernseher – der mir gehört – mitnehmen darf. Ich stehe am Rande einer Existenzkrise.
Und dann ist er weg.
Sommer 2023
„Dein Zimmer ist leer wie die Stadt am Sonntagmorgen“, singen Fettes Brot Anfang Mai in der Halle Münsterland. „Schön wär’s“, raune ich meiner Freundin zu, die neben mir steht, und die lacht. Denn ja – schön wäre es.
„Ich ziehe nicht einfach die Tür hinter mir zu“, hat er gesagt – und dann genau das getan.
Die ersten Monate des Frühlings bis in den frühen Sommer hinein bin ich also damit beschäftigt, hinter ihm her zu räumen. Und was mich zuerst noch nervt, wird bald zu einem absurden Hobby: seine Bachelorarbeit? Scheinbar uninteressant, weg damit. Kaufvertrag unserer ersten Küche? Müll. Hochzeitsbilder? Ciao, ein paar wenige hebe ich für unsere Tochter auf. Ah, schau an, unser Bausparvertrag, den kündige ich doch mal direkt.
Irgendwann bin ich fertig. Kurz vor der Schlüsselübergabe – meine Eltern sind unsere Vermieter – rufe ich ihn an und bitte, mit dem Sprinter aus der Firma zu kommen und den Müll mitzunehmen. Ich hätte da ein wenig aussortiert.
Er kommt, lädt ein. Und schaut mich anschließend mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Kommst du mit zur Müllverbrennungsanlage?“ – „Äh? Nein?“ – „Äh, doch? Das ist nicht nur mein Müll? Na gut, denke ich, einfach auch deshalb, weil mir die Kraft für irgendeine Diskussion fehlt. Also gesagt, getan, wir fahren gemeinsam zur Müllpresse. Unsere Tochter sitzt in der Mitte, trägt ihr Prinzessin Elsa Kleid und isst Quarkbällchen. Wenn das hier eine Serie oder ein Film wäre, denke ich, würde ich sofort umschalten.
Und dann fliegt alles, was ich aussortiert habe, in die Müllpresse. Wir reden nicht, wir werfen. Im Gegensatz zu ihm weiß ich, was er da wegschmeißt. Und so fliegen sie, die Kirchenblätter unserer Trauung, die Menükarten, die Reiseunterlagen vergangener Urlaube, die Babyschlafsäcke unserer Tochter, die Steuerunterlagen aus dem Jahr 2010.
Es ist absurd. Und befreiend.
Im Juni fliege ich für eine Woche nach Sardinien, allein mit meiner Tochter. Sitze früh morgens am Gate und frage mich ernsthaft, ob ich vielleicht bescheuert bin. Was ich mir wohl denke, und was sein soll, wenn hier irgendwas schief geht. „Du machst jetzt gar nix. Und da geht auch nix schief. Du steigst jetzt ins Flugzeug, und ihr macht euch eine schöne Woche“, lautet der Rat aus einer bestimmten Chatgruppe, und den befolge ich.
Es soll die beste Woche des gesamten Jahres für meine Tochter und mich werden.
Am Tag unserer Rückkehr verkündet mein Mann, dass er eine neue Freundin hat. Aha, hat sie den Sprung von der Affäre zur Freundin also doch noch geschafft. Interessant. Glückwunsch.
Da ich logischerweise den weiteren Verlauf von Aww kenne, verabschiede ich mich in die Pause. Aus der ich, so denke ich, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht noch mal zurückkommen werde.
Herbst 2023
Der Sommer vergeht. Ich verbringe Zeit mit meinem Kind, aber auch mit meinen Freunden, besuche Schützenfeste, Dorfpartys und eine Menge Konzerte. Unsere Tochter wird eingeschult, betretenes Schweigen auf dem Schulhof. „Machen wir noch ein Bild zusammen, als Familie?“ – „Familie. Selten so gelacht. Aber ja, bitte, lass uns ein Foto machen.“
Ich arbeite viel, komme gefühlt zu nichts. Daheim bekomme ich zwei neue Badezimmer. Der Rasen muss gemäht, die Wäsche gewaschen, die Bude geputzt werden. Ich stelle Möbel um, mitten in der Nacht. Und auch sonst läuft mein Leben fantastisch.
Zwischendurch öffne und schließe ich immer wieder die Dateien von Aww. Soll ich? Soll ich nicht? Ich soll, sagen die Reviews und Nachrichten.
Also dann, denke ich. Wer weiß, vielleicht macht es die Sache ja nur noch realistischer und authentischer. Und selbst wenn nicht, macht das Schreiben vielleicht wenigstens den Kopf frei.
Winter 2023/2024
Meine Tochter geht gerne zur Schule, lernt rasch. Ist aufmerksam und empathisch und fröhlich und mein Ausgleich zu allem anderen. Mein Anker, mein Ruhepol. Der Teil meines eigenen Herzens, der auf dem Bürgersteig vor mir herläuft.
Zu Weihnachten bekommt sie von mir das erste Harry Potter Buch, und seitdem verbringen wir gemeinsam eine Menge Zeit in Hogwarts. Wir schauen Filme, kochen und backen. Als ich es an Heiligabend immer noch nicht geschafft habe, die restliche Deko aufzustellen, übernimmt sie das für mich. Sie muss mich nur anschauen und weiß, wie es mir geht. Und sie fragt nicht, sie handelt. Ich versuche, sie vor den meisten Dingen zu bewahren, aber unsere Verbindung ist zu eng dafür. War sie immer schon, aber sie ist noch enger geworden seit der Trennung. Sie erklärt mir in einem Nebensatz, in der allmorgendlichen Hektik, dass sie weiß, dass ich ihre Mama bin. Und keine andere Frau das jemals sein wird. Ich gehe ins Badezimmer, mache die Tür hinter mir zu und heule. Wir kommen deshalb fast zu spät Schule, aber was soll’s.
Nachts schaue ich sie an und frage mich, was und wo ich ohne sie wäre.
Auf dem Weg zum Co-Parenting
Wenn der Mensch, der dir fast 20 Jahre näherstand als jeder andere, einfach geht, nimmt er einen Teil von dir mit. Und dieser Teil ist für immer verloren.
Wir haben uns gestritten, persönlich, am Telefon, per WhatsApp. Rechtsanwälte wurden eingeschaltet, Unterhaltszahlungen berechnet. Es gab Schuldzuweisungen, Beschimpfungen, Vorwürfe.
Aber, das alles – zu jeder Zeit – außerhalb der Kinderohren. Verabschiedung im Flur unseres ehemals gemeinsamen Hauses, ich wünsche ihr viel Spaß mit dem Papa, obwohl ich genau weiß, dass sie heute Abend bei einer mir völlig fremden Frau übernachten wird. Die ihr die Nägel lackieren und Zöpfe flechten und sie am nächsten Tag vielleicht sogar zur Schule bringen wird. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf beiße ich die Zähne zusammen, und kaum, dass die Haustür hinter ihr und ihrem Vater ins Schloss gefallen ist, greife ich zu meinem Handy und nehme eine wütende Sprachnachricht auf. Acht Minuten lang, voller Beschimpfungen, für meine beste Freundin.
Dennoch – das Kind gehört nicht zwischen die Fronten. Sie darf bei der neuen Freundin ihres Vaters reiten? Prima, viel Spaß. Sie bringt Sachen mit, die sie dort gebastelt hat? Na, das hast du aber toll gemacht. Danke dafür. Mein Ego leidet, natürlich. Aber das ist mein Problem. Ich möchte ein glückliches Kind, und keine Feindbilder erschaffen. Koste es, was es wolle.
Die erste Zeit war schwierig. Oft war er nicht verfügbar, mit allen möglichen anderen Dingen beschäftigt, die plötzlich wichtiger waren als sein Kind.
Aber, heute, ein Jahr später, ist es okay. Noch nicht gut, aber so wenig er am Anfang da war, so sehr ist er es jetzt. Er ist und bleibt ein guter Vater.
Wir schaffen es mittlerweile, uns auf einer neutralen Ebene zu begegnen – mit kleinen Ausreißern. Manchmal ruft er an, weil er mir etwas erzählen möchte, was nur ich verstehe. Weihnachten klagt er über seine anstrengende Familie, ich weise darauf hin, dass ich mit den Leuten nichts mehr zu tun habe. Er lacht und sagt, dass er mich beneidet.
Wir lieben uns nicht mehr, nicht im klassischen Sinne.
Und trotzdem habe ich noch ein Zitat für euch, was euch – sehr ähnlich oder genauso – in der nächsten Zeit noch einmal begegnen wird: „Ich werde immer sauer auf ihn sein. Aber er ist der Vater meines Kindes.“
Will sagen – diese Verbindung, die werden wir nicht verlieren. Nicht, solange wir beide leben, ganz egal, wie alt unsere Tochter ist.
Diese Verbindung ist sehr speziell und mit keiner anderen zu vergleichen.
Und lieben, lieben werden wir uns auch immer, auf irgendeiner Ebene. Weil wir für immer eine besondere Position haben werden für den jeweils anderen – egal, wie oft wir übereinander schimpfen oder sauer sind.
Danke
Das vergangene Jahr war eine Reise. Vor allem zurück zu mir selbst.
Mein ständiger Begleiter: Aww – und ihr.
Diese Reise wird nun also innerhalb der nächsten Wochen zu Ende gehen – und ich möchte euch danken.
Für jedes Review, jede Diskussion, jeden Shitstorm, jede Nachricht.
Dafür, dass ihr diese selbsterfüllende Prophezeiung genauso liebt und hasst wie ich.
Dafür, dass ihr nicht nur Team Klako, Team Joko oder Klaas seid, sondern auch Team Jens und Team Amelie. Oder auch schon mal Team Thomas Schmitt.
Danke für die ungebrochene Liebe, die ihr dieser Fanfiction entgegenbringt, und die mich niemals nicht verlegen machen wird.
Danke.
Wir lesen uns.
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Ich finde es eigentlich immer wahnsinnig schwierig, mich nochmal auf Bilder einzulassen, die schon ein paar Wochen oder Monate alt sind – meistens fehlt mir dann einfach der Bezug, sie haben keine Bedeutung mehr. Naja, manchmal bekomm’ ich es aber auch hin, irgendwelche liegengebliebenen Ordner nochmal hervorzukramen und wenigstens einzelne Bilder daraus fertig zu machen. Das hier ist im April entstanden…
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Schloss Einstein Staffel 26 Rewatch pt. XI
Folge 1047: Nolin Breakdown Spezial (wie passend gerade)
die ungewöhnlichen Liebeserklärungen gehen in eine weitere Runde: - "Ne, ich finde Colin super. Als Platzhalter." - "Es können ja nicht alle schlecht gewesen sein bei deinem Casting" - "Colin war gut." - "Colin, du bist der einzige nicht nervige Mensch auf dem Einstein." wir steigern uns - "Ich brauch' dich, du bist mein Jackpot." der kommt nur leider von joel ahha
Um mich mal selbst vom 25. April 2023, 19:11 Uhr zu zitieren: ""ich kann das nicht.." und dann das seufzen? bro colin, was meinst du? den kopf ausschalten oder dich neben noah setzen und in ihn verliebt sein??!" dramatic gays
"Was in aller Welt könnte denn jetzt wichtiger sein als unser Projekt?!" aaand cut to:
noah and his lil satisfied smirk :')
die ganze Szene aber auch einfach... i need to talk to whoever is responsible for all of this
and this:
the staring? the ~ bisexual flag behind colins head?? the matching three-coloured hoodies??? wenn ich sprachlos bin, switche ich ins englische. i'm sorry aber HILFE
Okay, kurz beruhigen. Folge 1047 endet wie folgend: Noah: "Willst du lieber gehen?" Colin: "Weiß nicht...", daraufhin steht er allerdings auf und sagt: "Ich bring' ihm mal die Geruchskammern." Dann verlässt er das Zimmer. Die Szene war immer etwas komisch für mich, weil Colin zwar sagt, dass er nicht weiß, ob er lieber gehen will, sich dann aber scheinbar doch innerhalb von wenigen Sekunden dazu entscheidet, es zu tun. (Habe ich aber auch nie weiter hinterfragt, weil es ist Colin. Natürlich wird er helfen.) Dementsprechen bin ich irgendwie auch immer davon ausgegangen, dass Colin dann für eine gewisse Zeit bei Joel im ShareSpace bleibt und ihm mit den Kammern hilft (weil wie wir wissen: Joel ist für die Ideen da, Colin für die Umsetzung lol). Wir sehen in der Szene anschließend zwar nur Joel mit den Kammern im ShareSpace, aber es kommt ja durchaus mal vor, dass drehtechnisch ein Schauspieler eingespart wird und dass Colin zwar nicht on screen zu sehen war, aber theoretisch trotzdem anwesend gewesen sein sollte. Folge 1048 beginnt dann allerdings so:
Es ist Abend und sowohl Colin, als auch Noah tragen noch dieselbe Kleidung wie aus der letzten Folge. Zufällig? Oder soll es tatsächlich noch derselbe Tag sein wie aus Folge 1047? Und heißt das, dass Colin eben schnell beim ShareSpace vorbei ist, um Joel die Kammern dort abzuliefern, aber dass er dann direkt wieder zurück ins Internat, zu Noah, ist? Und dass sie den Abend zusammen mit kickern verbracht haben?? Ist ja nicht so, als würden die im selben Haus wohnen und dass das da wahrscheinlich häufig so vorkommt, aber wieso finde ich das trotzdem so wholesome? Die beiden kleben wirklich aneinander zu diesem Zeitpunkt! and look at my all queer friend group being happy together <;3
P.s. Ich kann immer noch nicht glauben, dass Nesrin wegen dieses blöden Streits den 4D-Stuhl in die Luft jagt (wenn's auch nicht ganz mit Absicht war). Nicht nur Joels Arbeit seit mehreren Monaten, sondern auch Colins! Ihr Sportsgeist ist hier wohl kurz verloren gegangen...
#schloss einstein#staffel 26 rewatch#eigentlich wollte ich das viel früher posten aber dann kam#Die Schminkszene [TM]#es gibt zwei dämonen in mir:#einer der gerade über die schminkszene ausrastet#und einer der immer noch über folge 1047 ausrastet#folge 1047 ist peak nolin#philip und johnny acted their asses off for this one#und casper ist währenddessen das fünfte mitglied der teenage mutant ninja turtles
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Da ich gerade mal wieder in der DB Odyssey verschwunden bin, schicke ich auch mal eine Frage herum! Gibt es irgendwelche Gemeinsamkeiten zwischen euren MMFFs Ocs, die euch so aufgefallen sind? Das können kleine und große Sachen sein. (Zb. Alle meine Mädchen sind über 1.70m) Gibt es einen Charaktertypus, den ihr gar nicht erstellt/selten erstellt? Warum? (Hoffentlich habe ich niemanden vergessen-)
Also, erst mal vielen Dank für die Frage – ich freue mich generell immer sehr, wenn ich welche bekomme, so nach dem Motto Yay, Leute wissen das ich existiere!
Um mal mit den Basics anzufangen – meine OCs haben alle am selben Tag Geburtstag, dem 17. April, und sind dementsprechend Widder. Ich habe das damals mit meinem ersten Steckbrief vor 10 Jahren angefangen und dann beschlossen – das ist nicht verhandelbar, das bleibt jetzt so.
In den letzten Jahren waren bis auf eine Thailänderin auch alle meine OCs koreanisch – wirklich eine sehr überraschende Enthüllung bei jemandem, der sich hauptsächlich KPop Fandom bewegt, you don’t say. Aber ja, als ich gerade darüber nachgedacht habe, fiel es mir einfach auf, weil früher hat die Herkunft meiner OCs doch viel mehr variiert mit USA, England, Wales, Brasilien, Finnland, Norwegen, Dänemark.
Weil du in der Frage auch die Größe erwähnt hast, meine OCs sind eigentlich auch alle immer recht klein, sprich unter 1.70! Das höchste der Gefühle ist also 1.69. Ich denke, dass liegt hauptsächlich daran das ich selber ein professioneller Hobbit bin, der froh war die 1.60 zu erreichen, und es meinen Girls deswegen einfach nicht gönne, größer zu sein.
Bei Merkmalen haben meine OCs nie Piercings, aber viele von ihnen haben Narben und oder Tattoos.
Ansonsten ist mir gerade beim Überfliegen auch aufgefallen, dass in den Familienkonstellationen meine OCs sind ich 80% der Fälle besser mit ihrem Vater als mit ihrer Mutter verstehen und wenn sie Geschwister haben sind sie meistens die Ältesten.
Ein Charaktertyp den ich mittlerweile meide ist alles was eher in Richtung Gefrierschrank geht, einfach weil ich beim selber schreiben gemerkt habe das es wirklich schwer ist jemanden einzubauen, der mit nichts und niemandem interagieren will – also ich mein so etwas Kühlschrank mache ich schon noch, aber eben halt was das nicht so wahnsinnig schwer abzutauen ist.
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September 2024 (eigentlich: bis zum 7. April 2000)
Temperatur-Funk jetzt ohne Bundesadler
Nach mindestens 25, vermutlich aber eher nach mehr als 30 Jahren gibt unsere Funk-Wetterstation auf: Der Sensor auf dem Balkon übermittelt nicht mehr, wie vorher zuverlässig, die Außentemperatur auf das Gerät im geheizten Wohnzimmer. Das ist vor allem für den bevorstehenden Winter ärgerlich; ich will nicht jedesmal hinaus in die Kälte, um mein subjektives Gefühl scheisskalt! mit einer konkreten Temperaturablesung zu untermauern.
Ein neues Gerät ist schnell bestellt, eigentlich zwei, die Haupt-Station im Wohnzimmer und der Sensor für draußen. Als ich den alten Sensor reinhole und die Batterien herausnehme, fällt mir auf, was auf dem kleinen Kästchen klebt: Zahlreiche Angaben, für mehrere Länder, über die geprüfte Zulassung dieses Funksenders – denn die Messung wird ja über Funk übermittelt.
Früher, damals, also im vergangenen Jahrtausend, waren solche Aufkleber oder Aufdrucke auf vielen Geräten Standard: Alle Endgeräte, die irgendwas mit Telekommunikation zu tun hatten, mussten eine solche amtliche Prüfbescheinigung tragen. Das galt für Telefone, Anrufbeantworter und natürlich erst recht für Geräte, die irgendwas mit Funk machten und dafür das elektromagnetische Spektrum nutzten.
Auf meinem Temperatursensor steht neben dem Bundesadler das Kürzel BZT für Bundesamt für Zulassungen in der Telekommunikation, dazu eine Zulassungsnummer. (So ganz uralt ist das Gerät also noch nicht, sonst stünde dort ZZF, Zentralamt für Zulassungen im Fernmeldewesen, oder FTZ für Fernmeldetechnisches Zentralamt.) Inzwischen sind dessen Aufgaben längst in der Bundesnetzagentur gelandet.
Aber die Zulassung solcher Geräte ist seit dem 8. April 2000 auch gar nicht mehr Behördensache. Seitdem gilt nämlich eine EU-Richtlinie, nach der die Hersteller bereits mit dem CE-Zeichen bestätigen (ich weiß nicht, ob im rechtlichen Sinne auch garantieren), dass dieses (Funk)Gerät den geltenden Bestimmungen entspricht. Damit sind Bundesadler und BZT-Prüfzeichen Geschichte. Einen zarten Hinweis auf anstehende europaweite Regelungen hat aber auch mein alter Sensor schon, nicht nur mit dem CE-Zeichen: Da steht ganz klein CEPT für eine europäische Normsetzung und die Angabe, dass es sich um ein Low Power Device, ein Gerät mit geringer Sendeleistung, für den deutschen Markt handelt.
Auch die ganzen anderen Landesbestimmungen, die sich da finden, sind inzwischen überholt - auf dem Sensor steht's ja noch mal mit dänischer (oder schwedischer?) Prüfnummer, außerdem mit einer Prüfnummer des Schweizer BAKOM. Nur die Hinweise der Federal Communications Commission der USA, die gibt's glaube ich auch heute noch.
Thomas Wiegold
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Good evening! And/or morning/day
Do we know how Paul met Aljoscha at the beginning of Feeling B?
I know Flake talks about his own meeting and the formation of their previous band, but Paul's already there in those stories, if memory serves me right?
Good evening/day/morning!
Yes, as a matter of fact we do, from the book 'Mix mir einen Drink - Feeling B - Punk im Osten' (from page 41), and like with Flake they first met Alexander Kriening and Aljoscha through him
As it's been ages since i have done a book quote, i'll do this one 🌺 Paul tells the story
"Ich lernte Kriening 1982 bei irgendeinem lauten Konzert im Kulturpark Plänterwald kennen. Anschließend sind wir zusammen zu mir in mein Kinderzimmer gefahren und ich sprang vor ihm immer auf und nieder und hab ihm meine Ideen vorgespielt. Ich hab mir Lieder ausgedacht und hab die ihm rumspringend vorgestellt. Inzwischen hatte ich den Hals an meiner 'Iris' Gitarreabgesägt, das mache ich seitdem immer. Ich muss da meine eigene Note reinbringen. "Wir machen mal eine Band zusammen", sagte Kriening und rief wirklich fast genau ein Jahr späteran und verabredete sich mit mir um 13 Uhr nächsten Tages am Senefelderplatz. Er kam dan gegen 14 Uhr mit einem älteren Mann an. Ich drängelte Kriening und fragte dauernd, wer das ist, aber der hat mich immer wiederabgewürgt. Er sagte nur kurz, wir gehen jetzt in die Kneipe. Ich war zuvor mein Leben lang noch nie in einer Kneipe gewesen, ichbin irgendwie Komischerzogen worden. Ich wollte nicht in diese Kneipe und erklärte kurzerhand, mir ist schlecht! "Aha, dir ist schlecht, dannbekommst du einen Kräuterlikör", war der erste Satz, den Aljoscha zu mir gesagt hat. Also sind wir rein in die 'Sportlerklause' neben einem Polizeirevier und da haben die beiden Älteren sofort losgebechert. Ich musste Kräuterlikör trinken. Danach sind wir zu Aljoscha in die Wohnung in der Fehrbelliner Straße 7 und das hat mich schwer beeindruckt. Er hat damalsin einer Dachwohnung gewohnt: einfache Bodenfenster, das Dach teilweise seltsam isoliert, stellenweise auch offen. Ziemlich freakig, das fand ich schon gut. Ich kam aus Baumschulenweg, da war überall Teppichboden, hier war es schon ein bisschen dreckiger. Das war mein erster Kontact mit dem Prenzlauer Berg. Kriening hat mir dann eröfnet, das ist unser Sänger und ich gleich: "Nee, nicht so einen alten Mann!" Dazu kam, dass Aljoscha Füße in seinen Turnschuhen dermaßen gestunken haben, das war für mich einfach unglaublich. Er hatte immer Turnschuhe ohne Socken an, das war die Hölle! Das sollte auch so bleiben mit den Füßen."
(Tagesbucheintrag am 1. April 1983) Gestern war ich in der Unterwelt, zusammen mit Kriening. Wir waren bei einem Musiker, vorne Glatze, Locken, lila Tuch, widerliches, sinnloses Gekreische, Lachen, total im Stoff, hat aber urst starke Wohnung. Unterm Dach bei ihm probte eine Punkband. Ich weiß nicht, ob ich wirklich Musiker werden will. Ich habe große Angst davor, mich mit solchen ekligen Leuten zusammenzutun. Mir war richtig schlecht, ich kam mir vor wie im 'Tatort' und fragte mich, wozu lerne und übe ich? Kam mir vor wie jemand, der in ein Kinderheim kommt, weit weg von allen Freunden.
"Nach zwei Stunden saßen wir glücklich und betrunken in seiner Dachwohnung rum. Nun war der Altersunterschied gar nicht mehr so zu merken und ich hatte mich damit abgefunden, dass der unser Sänger sein soll. Als ich mit Aljoscha geredet habe, kam er mir gar nicht mehr so alt vor, ich hab mich an ihn gewöhnt. Er sprühte nur so vor Ideen. Gleich am ersten Abend haben wir uns den Titel 'Ich bin Unsichtbar' ausgedacht. Das war eine Idee von mir, und Aljoscha hat dazu einen Text aufgeschrieben. Aljoscha leierte mir gleich ein paar Texte aus dem Kreuz, er hat sich mit einem Zettel hingesetzt und alles aufgeschrieben. Damit war ich schon um ein paar Texte ärmer. Das konnte Aljoscha sowieso sehr gut, den Leuten ideen wegnehmen. Aber im positiven Sinne, er hat die förmlich ausgesaugt. Er hat die Leute wie ein Schwamm aufgesogen. Wenn man die Ideen nicht gleich genutzt hat, sind sie meist verschüttgegangen. Aljoscha konnte gut Ideen klauen, mit der Umsetzung haperte es meist."
(Tagesbucheinträg 6. april 1983) Aljoscha, das ist der Typ, den ich erst so doof fand, ist aber total stark. Schweizer Staatsbürger, studiert drüben von Montag bis Freitag. Wochenende in Ostberlin. Wiederum ein Beispiel, man darf die Leute nicht nach dem ersten Eindruck beurteilen. Ich glaube, ich mag Aljoscha. Mit der Band, hab ich mir überlegt, geht's nicht. Ich werde mit ihnen drüber reden. Ich hab einfach keine Lust, mich zu binden. Wenn ich mirvorstelle, den Freitagabend für immer verplant, den Sonnabend auch noch - nein. Aber wenn ich nicht mitmache, verpasse ich auch eine Menge...
"I met Kriening in 1982 at some loud concert in the Kulturpark Plänterwald. Then we drove to my childhood room together and I jumped up and down in front of him and played my ideas to him. I thought up songs and played them for him jumping around. In the meantime I had sawed off the neck on my 'Iris' guitar, which I've been doing ever since. I have to put my own touch to it. "Let's make a band together," Kriening said and actually almost exactly a year later called and made an appointment with me at 1 p.m. for the next day at Senefelderplatz. He arrived around 2 p.m. with an older man. I pestered him and kept asking Kriening who that was, but he kept cutting me off. He just said briefly, we’re going to the pub now. I had never been to a pub in my life, I was somehow brought up in a funny way. I didn't want to go to this pub and said without further ado, I'm sick! "Aha, you're sick, then you'll get a herbal liqueur," was the first sentence that Alyosha said to me. So we went to the 'Sportlerklause' next to a police station and the two older ones started drinking right away. I had to drink herbal liqueur. Then we went to Aljoscha's apartment at Fehrbelliner Strasse 7 and that really impressed me. At the time, he lived in an attic apartment: simple floor-to-ceiling windows, the roof in places oddly insulated, and open in other parts. Pretty freaky, I thought that was a good thing. I came from Baumschulenweg, where there was carpet everywhere, it was a bit dirtier here. That was my first contact with Prenzlauer Berg. Kriening then opened up to me, that's our singer and I immediately said: "No, not such an old man!" In addition, Aljoscha's feet in his sneakers stunk so badly, it was just unbelievable to me. He always wore sneakers with no socks, it was hell! It would stay that way with the feet."
(Diary entry April 1, 1983) Yesterday I was in the underworld with Kriening. We were with a musician, bald in the front, curls, purple cloth, disgusting, senseless screeching, laughing, totally stuffed *1) , but has a really great apartment. A punk band was rehearsing under his roof. I don't know if I really want to be a musician. I'm terrified of associating with such yucky people. I felt really bad, I felt like I was in 'Tatort' *2) and asked myself, why am I learning and practicing? Felt like someone who goes to a children's home, far away from all your friends.
"After two hours we were sitting around, happy and drunk, in his attic apartment. Now the age difference was no longer noticeable and I had come to terms with the fact that he would be our singer. When I talked to Aljoscha, he didn't even seem so old anymore, I've gotten used to him. He just sparkled with ideas. Right on the first evening we came up with the title 'I'm Invisible'. It was an idea of mine, and Aljoscha wrote down a text for it. Aljoscha grinded out a few texts from me right away, he sat down with a piece of paper and wrote everything down. I was already a few texts poorer. Aljoscha was very good at that anyway, taking ideas away from people. But in a positive sense, he literally sucked them dry. He sucked people up like a sponge. If you didn't use the ideas right away, they usually just got lost. Aljoscha was good at stealing ideas, but there was usually a problem with the implementation."
(Diary entry April 6, 1983) Aljoscha, that's the guy I found so dumb at first, he's really good. Swiss citizen, studies over there from Monday to Friday. Weekend in East Berlin. Again an example to not judge people by first impressions. I think I like Aljoscha. The band, i thought it, but it won't work. I'll talk to them about it. I just don't feel like committing myself. If I imagine planning Friday evening forever, Saturday too - no. But if I don't join, I'll miss a lot...
1) not really sure what 'im Stoff' would be translated, but i assume from the context something like 'not sober'
2) Tatort is a very famous longrunning german tv show about crimes, so he compairs it to being ata crimescene from that show
more rammstein related book quotes
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April ist am 29.11.1998 geboren und eine junge Frau voller Neugierde und Leidenschaft für die menschliche Psyche. Als Psychologie-Studentin ist sie stets darum bemüht, die Rätsel des menschlichen Verhaltens zu entschlüsseln und anderen in schwierigen Situationen zu helfen. Mit einem sanften und einfühlsamen Wesen setzt sie sich für das Wohl anderer ein und strebt danach, ein tieferes Verständnis für die Gedanken, Gefühle und Motivationen hinter menschlichen Handlungen zu erlangen.
April ist bekannt für ihre analytischen Fähigkeiten und ihre Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und zu erklären. Sie ist eine aufmerksame Zuhörerin, die es versteht, Menschen zu ermutigen, sich zu öffnen und über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Durch ihre wissenschaftliche Herangehensweise und ihre einfühlsame Art schafft sie eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit.
In ihrer Freizeit genießt April die Schönheit der Natur und findet Ruhe und Ausgleich beim Wandern. Sie ist eine kreative und vielseitige Person, die gerne liest, schreibt und ihre Gedanken und Ideen in Form von Kunst ausdrückt. Ihr warmherziges und mitfühlendes Wesen macht sie zu einer inspirierenden Person, die sich für das Wohlbefinden anderer einsetzt und eine tiefe Leidenschaft für die Psychologie hat.
-ˋˏ ༻❁ W i r e: lastspringdays
-ˋˏ ༻❁ it’s forever you - Kingston @turnerking
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29. April 2024 22:23 Uhr. Ich bin wieder schwach geworden. Habe mir verzweifelt unseren Chatverlauf durchgelesen und mich gefragt, wann es dazugekommen ist, dass wir zwei kein Wort mehr miteinander wechseln. Dass du mir keinen Blick mehr zuwirfst, du mich mit Ignoranz bestrafst und mich von jetzt auf gleich aus deinem Leben geschlossen hast. Ich war bereit alles für dich zu sein. Ich war bereit wieder zu lieben. Ich war bereit für dich. Aber warst du auch bereit für mich?
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Es ist nicht die Art wie du gehst, wie du redest, wie du lachst, wie du deine Stirn in Falten ziehst. Es ist auch nicht die Art wie du dich kleidest, welches Auto du fährst, welchen Job du hast, wie groß dein Haus ist. Es ist nicht die Farbe deiner Augen, deiner Haare, deine Figur, und es sind nicht deine Muskeln. Das alles ist es nicht, was mein Herz berührt. Es ist der Klang deiner Seele, der meine Seele ruft. Es ist die Farbe deines Herzens, das mit meinem Herzen spricht. Es ist die Tiefe in deinen Augen, in der mein Blick versinkt. Es ist dieses gewisse Etwas, diese Magie, dieses Unbeschreibliche, das uns verbindet.........oder nicht! ❣️
©️ Ramona Nabli, Seelenrauschen
April 2023
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All the stuff in The Sims 3, The Sims Medieval, and The Sims 4 was originally concepts and ideas for The Sims 2. And that's what's important - the developers of The Sims 2 had elaborations on these ideas that were removed or implemented in later games of The Sims or in spin-offs
In April 2006, a survey was held on the official website asking players what they would want to see in later expansion packs.
A large chunk of those ideas would not make it into the final, but in later Sims-related content.
The page mentions of Sims as castaways on another island, where they need to build a new home in the rainforest to farm, fish and build stuff to survive. The idea would be released as a spin-off called The Sims Castaway for consoles and handhelds, and The Sims Castaway Stories for Windows. Oddly, farming isn't a feature in the latter, despite having dozens of leftovers for it.
There was going to be an expansion pack focused solely on functionable hospitals, separated into four different careers referred to as "medicine, physical therapy, surgeon, or psychiatry" in order to cure illnesses from Sims. The would be revisited in The Sims 4: Get To Work expansion.
This paragraph details the gameplay. And they complement what Mike Seller, one of The Sims 2's game designers, described in response to a question about the goals set during its development:
Add more meaningful jobs and locations -- this eventually came out, sort of, in later releases, but a ton of work we did for this was dropped. For example we had gameplay for creating your own doctor's office with waiting room and treatment room. The more chairs, magazines, fish tanks, etc., the longer patients would wait. The worse your diagnoses or procedures, the faster they would leave (if you made the patient scream because you chose the wrong procedure, the Sims in the waiting room would get upset and run out the door :) ). Unfortunately, we were also beset with frustrating technical issues involving the underlying scripting language (Edith), so making all this was incredibly difficult.
An expansion pack that would be released as Pets is mentioned in the survey, but it also refers to training pets, suggesting that it was going to play a slightly bigger role rather than teaching them tricks. Coincidentally, The Sims Pet Stories does feature a pet training system in the form of an obstacle course.
What would be the Seasons expansion is mentioned in the survey, mentions the feature of a "sand volleyball" activity. An unused volleyball graphic can be found in the base game, suggesting the feature was going to come to fruition.
A time travel-themed expansion pack is explained where Sims are travelled back in time to a fantasy neighborhood "where they can live like royalty or enjoy the simple things in life", and have access to building castles, having enourmous feasts and working on small farms. The whole idea would most likely be the basis of The Sims Medieval, but the castle-building aspect would be released in the form of a The Sims 2 Store set, coming with medieval-themed furniture.
A mystery-solving expansion pack, involving socializing with specific Sims all over the neighborhood to figure out the mystery would be most likely revisited in The Sims 3 Ambitions in the Detective Career.
But when reading the description, this trailer comes to mind, which supposedly refers to The Sims Castaway Stories, but there's nothing Castaway about it. It really makes you wonder what happened in the town and why people disappeared:
youtube
A similar Seasons-themed expansion pack is mentioned where Sims could put on parties specific to certain seasons (Despite the idea being released as the New Year's Party in Happy Holiday Stuff), with the mention of a party planner. Seasonal-themed parties would likely be revisited in The Sims 3 Seasons.
The last option mentions enjoying the best years' of the Sims' youth, with features involving birthdays, playground antics, slumber parties, building tree-houses and forts, sports practice, and prom nights. The idea sounds a lot like what would eventually be in The Sims 3: Generations, but the mention of a sports practice could also loosely tie into the FreeTime expansion with the soccer goalposts. There's also an unused model of a Slumber Party Memory in the base game, suggesting that the feature was going to return in an expansion pack before getting scrapped again.
After the expansion-related ideas came the addition of specific objects that players would like to see in future expansions;
Furniture workbench (create your own furnishings)
Pool toys
Camping - would be introduced in the Bon Voyage expansion pack.
Water parks, zoos, amusement parks
Apartments - - would be introduced in the Apartment Life expansion pack.
Slot Machines, Roulette, Craps tables - Would be introduced in The Sims 3 Lucky Palms.
Casinos
Pets - would be introduced in the Pets expansion pack.
Weather and Seasons - would be introduced in the Seasons expansion pack.
Concert lighting and stages - would be introduced in The Sims 3 Showtime.
Snowball fight - would be introduced in the Seasons expansion pack.
Gardening, growing food - would be introduced in the Seasons expansion pack.
Sports and other active events - would be loosely introduced in the FreeTime expansion pack.
Skating, snowboarding, skiing - would be introduced in the Seasons expansion pack.
Cooking materials, food items - would be loosely introduced in the Seasons expansion pack, but would come to full use in The Sims 3 base game.
Prom parties - would appear in The Sims 3 Generations.
Health and sickness - doctors and nurses making house calls
Fishing - would be introduced in the Seasons expansion pack.
Frisbee
Going shopping - Not to be confused with Open For Business, which came out a month prior.
Yearly calendar - mark, plan special events
Natural Disasters - would be loosely introduced as the meteor death in The Sims 3 Ambitions.
Celebrities
Create your own holiday
Movie Theater
Croquet
Hotels - would be introduced in the Bon Voyage expansion pack.
Sources:
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Lellinger: The way I love you - Part 10 /10
Masterpost | AO3 | FF | Prev
With a soft sigh. Past exhaustion and frustration and despair, like it’s the only good thing left. Sometimes it is.| 1.1k
April 2020, Weißbach
Der Himmel über seiner Heimat ist strahlend blau. Die Sonne scheint, der Wind gleicht einer lauen Brise – für April ist es ungewöhnlich warm. Der Garten seines Elternhauses erstreckt sich vor ihm, gepflegt sieht er aus. Die ländliche Idylle wird von Vogelgezwitscher begleitet, während Andreas auf dem hölzernen Balkon sitzt und missmutig die Augen schließt. Eigentlich sollte er die Ruhe und das gute Wetter genießen – unter normalen Umständen würde er das vermutlich auch tun. Von der gewohnten Normalität ist derzeit allerdings nicht mehr viel übrig, auch wenn die malerische Szenerie, in der er sich befindet, etwas anderes vermuten lässt.
Die Welt befindet sich seit einigen Wochen in einem Ausnahmezustand, Corona hat die Nachrichten und das Leben aller fest im Griff. Das Virus grassiert und hat alles bis dato Gekannte auf den Kopf gestellt. Kontaktbeschränkungen, überfüllte Krankenhäuser, leere Straßen – nichts ist mehr so, wie es vorher war. Er selbst wäre beinahe nicht mehr zurück nach Deutschland gekommen, als er seine Schwester im März in Australien besucht hat. Die Zeit dort war wunderschön und unbeschwert – zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er dort das Gefühl, endlich wieder im Moment zu leben. Er konnte abschalten und seine eigene Verletzungsmisere des vergangenen Jahres ausblenden.
Zumindest so lange, bis Stephan Anfang März gestürzt ist und sich ebenfalls sein Kreuzband gerissen hat. Die Nachricht hat ihn jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Er hat seinen Freund umgehend angerufen und war bereits dabei, seinen Rückflug vorzuverlegen, aber Stephan hat darauf bestanden, dass er in Down Under bleibt. So entspannt wie die letzten Tage hab’ ich dich lang nicht mehr gesehen, bleib'. Bitte. Dabei hat er ihn fast schon flehend angesehen, als sie gefacetimed haben. Hier kannst du eh nichts machen, bleib' so lang wie geplant – ich lauf' nicht weg hat er gesagt und Andreas musste tatsächlich schmunzeln. Andreas ist geblieben, auch wenn zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Reisewarnungen wegen des Coronavirus ausgesprochen wurden.
Ernst genommen hat er sie nicht, wie so viele andere auch. Was soll schon passieren, hat er zu seiner Schwester bei einem gemeinsamen Abendessen gesagt. Sie sehen sich ohnehin viel zu selten, seit Julia in Australien lebt. Er hat die nächsten zwei Wochen mit ihr mehr als genossen, die neu gewonnene Leichtigkeit hat ihm unfassbar gutgetan.
Vermutlich hätte er dennoch abreisen sollen, aber später ist man immer klüger, heißt es. Im Nachhinein betrachtet ist es auch nicht sonderlich klug gewesen, bei stärkerem Wellengang surfen zu gehen. Andreas hat es trotzdem getan und dafür die Quittung bekommen. Eine Welle hat ihn unvorbereitet erwischt und ihn von seinem Bord geworfen - dabei ist unglücklich mit seinem Schlüsselbein auf dem Bord aufgeprallt und hat es sich prompt gebrochen. Der heiße Schmerz hat ihm im ersten Moment den Atem geraubt, dann war er auch schon unter Wasser. Zum Glück war er bereits relativ nah am Strand, sodass er sich schnell aus dem Wasser begeben konnte – aber ihm ist in diesem Moment klar geworden, dass die Verletzung ernst sein muss.
Stunden später ist er bereits operiert worden. Als er später aus der Narkose wach geworden ist, war ihm zum Heulen zumute. Wieder ein Rückschlag, dabei wollte er diesen Sommer doch endlich wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Wieder Schmerzen, wieder Reha, alles wieder von vorne. Dazu noch Stephan, der ihn dieses Mal nicht mit seinem unerschütterlichen Glauben unterstützen können wird, weil der seinen ganz eigenen Leidensweg vor sich hat.
Hinzu kam, dass sein geplanter Rückflug wegen des Virus annulliert wurde und er deswegen beinahe nicht hatte ausreisen können. Ja, Andreas hätte seinem ersten Impuls nachgeben sollen. Dann würde er jetzt nicht mit geschientem Arm bei seinen Eltern auf dem Balkon sitzen, sondern fit bei Stephan sein und zur Abwechslung mal für ihn da sein können. Hätte ihm im Alltag helfen können, weil er weiß, was Stephan gerade durchmacht und an welcher Stelle er ihm das Leben leichter machen kann. Er hätte ihm Tag für Tag sagen können, dass er an ihn glaubt und dass das alles wieder wird, hätte Stephans Launen ausgehalten und ihm gezeigt, dass er sich auf ihn verlassen kann. Dass er ihn liebt – in guten wie in schlechten Zeiten, egal wie kitschig sich das anhört.
Andreas hätte so vieles tun können, aber die Realität sieht anders aus. In ihr hat er jedes Mal starke Schmerzen, wenn er seine rechte Schulter nur leicht bewegt und Stephan hat er seit über einem Monat nicht mehr persönlich gesehen – Andreas fühlt sich schlicht und ergreifend miserabel. Er ist erschöpft, kann nachts kaum schlafen, weil seine Schulter dumpf pocht und seine Gedanken rasen. Seine Laune ist unfassbar schlecht, er spricht mit seinen Eltern häufig nur das Nötigste, obwohl sie die Letzten sind, an denen er seinen Frust herauslassen sollte. Andreas weiß, wie privilegiert er eigentlich ist. Seine Eltern kümmern sich liebevoll um ihn – er ist nicht allein wie so viele andere Menschen in der aktuellen Situation. Er weiß das alles, aber es ändert nichts daran, dass er unglaublich enttäuscht und wütend ist. Auf sich selbst am meisten, was ihn nur noch frustrierter werden lässt. Dazu kommt, dass er Stephan wahnsinnig vermisst und ihm gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen hat. Der wiederum hat ihm vorhin am Telefon gesagt, dass er das nicht haben muss, Unfälle passieren, Andi, und war wie immer unglaublich verständnisvoll.
Sie telefonieren oder facetimen täglich und Andreas ist unfassbar froh über diese Routine. Manchmal witzelt Stephan darüber, dass sie ab nächstem Jahr das Kreuzbandzimmer sein werden. Er plant voraus, glaubt an sie beide und lächelt wissend in die Kamera, wenn er davon spricht. Ohne Stephan würde er durchdrehen, da ist Andreas sich sicher. Andreas bewundert ihn für seine Stärke, seine Ruhe und seine Zuversicht – vorhin hat er ihm genau das auch gesagt. Stephan ist ein wenig rot geworden, während sich ein Strahlen auf sein Gesicht gelegt hat. Bei dem Anblick hat sich eine bekannte, wohlige Wärme in Andreas' Bauch ausgebreitet, während sein Herz etwas schneller geschlagen hat. Das leise geseufzte Ich liebe dich konnte und wollte er nicht zurückhalten, weil er es genau in diesem Moment überdeutlich gespürt hat. Ich liebe dich auch hat Stephan ohne zu zögern geantwortet, bevor sie sich kurz darauf voneinander verabschiedet haben.
Inzwischen hat sich ein leichtes Lächeln auf Andreas' Lippen gebildet. Er öffnet die Augen, blinzelt der Sonne entgegen, atmet tief ein und wieder aus. Zwischen all dem Frust glimmt zum ersten Mal seit seiner erneuten Verletzung ein wenig Zuversicht. Wenn alles um ihn herum zusammenbricht, nichts mehr so ist, wie es war, und alles schief zu laufen scheint, dann ist da immer noch Stephan. Stephan, den er liebt und der genau dasselbe für ihn fühlt.
Wenn das am Ende bleibt, ist alles mehr als okay.
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