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Warum sich mit 1 einzigen ECHTEN Freund zufriedengeben... wenn man doch auch in der digitalen Scheinwelt abertausende UNECHTE "Freunde" auf seinem Internet-Profil haben kann ???
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digitaler-autismus · 5 years ago
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(un)tragbare Arbeits-Entwertungs-Gerätchen und digitaler Autismus.
https://tomswochenschau.wordpress.com/2013/04/21/allein-in-komastadt/#more-19032
Allein in Komastadt – TOMS WELLENLÄNGE
Science Fiction (?) Zweimal falsch abgebogen, dann die Orientierung verloren, schließlich hoffnungslos verlaufen. Ich, allein, fern von zu Hause, wo mein vergessenes Handy lag. Ich, der die Beschaulichkeit ländlicher Idylle liebte, in der fremden hektischen Großstadt, mitten auf einem riesigen Platz, der vermutlich das Zentrum darstellte.tomswochenschau.wordpress.com
TOMS WELLENLÄNGE ~
21. April 2013
von
tom
Allein in Komastadt
Science Fiction (?)
Zweimal falsch abgebogen, dann die Orientierung verloren, schließlich hoffnungslos verlaufen. Ich, allein, fern von zu Hause, wo mein vergessenes Handy lag. Ich, der die Beschaulichkeit ländlicher Idylle liebte, in der fremden hektischen Großstadt, mitten auf einem riesigen Platz, der vermutlich das Zentrum darstellte. Das sollte kein Problem sein, da waren ja so viele Menschen, die ich nach dem Weg fragen konnte. Hilfesuchend sah ich mich um. Die nette junge Dame dort könnte ich fragen. Als ich mich näherte, um mich von ihr auf den richtigen Pfad leiten zu lassen, sah ich dass sie durch ihre Ohrhörer akustisch von ihrer Umwelt entkoppelt war. Ich wechselte die Richtung, blickte mich um. „Der junge Mann, der da drüben bequem auf der Bank im Schatten eines Hagebuttenbeerbaumes herumlümmelte, könnte mir vielleicht den Weg weisen“ dachte ich.
Doch er war extrem vertieft in seinem Smartphone. Die Höflichkeit gebot es mir ihn nicht aus seiner Welt zu reißen. Um aus seiner Sicht angemessen mit ihm zu interagieren, müsste ich vermutlich erst herausfinden in welchem sozialen Netzwerk er ‚rumhing, damit ich  ihn dann dort kontaktieren konnte. Eine Bank weiter saß ein vernetzter, ebenfalls vom kühlenden Schatten des Hagebuttebeerbaums profitierender, Haiwaiihemdträger, der sich via Videotelefonie den Coolnessfaktor seiner hippen Sonnenbrille bestätigen ließ. Vielleicht konnte mir der feine Herr im Anzug, der gerade an mir vorüber ging, helfen? Nein, der unterhielt sich gerade mit seinem Headset, es klang geschäftlich und wichtig, da wollte ich keinesfalls stören. Außerdem verriet mir seine Schrittfrequenz, dass er sich nicht aufhalten ließ. Ein Paketzusteller eilte quer über den großen Platz. Unter seinem rechten Arm klemmte ein Paket, mit links tippte er beim Laufen die Zustelladresse in sein Board, währenddessen sprach er in ein unsichtbares Mikrophon.  Als er die Kommunikation mit dem  Teilnehmer am anderen Ende einstellte, versuchte ich die Gunst der Sekunde zu nutzen, wenn sich hier einer auskennt, dann er. Auf einmal beschleunigte er maximal, rannte davon, wie auf der Flucht, wahrscheinlich hatte ihm die Stimme aus dem Off zu noch mehr Tempo gemahnt. Die Zustelltermine drückten. Ein paar Meter weiter schrie jemand wild gestikulierend sein Mobiltelefon an. Dort drüben am Brunnen saß eine junge Frau, aalte sich in der Sonne, spielte verträumt mit ihren Haaren, während sie gedanklich in ihrem eBook versunken war. Ich irrlichterte weiter über die planierte Betonsteppe.
Eine auffällig geschminkte Mittvierzigerin mit hohen roten Stöckelschuhen schritt durch mein Blickfeld. „Entschuldigen Sie bitte, wo geht es nach…“ Sie ignorierte mich völlig. Lag es daran, dass ihre Glamourkopfhörer sie geräuschmäßig von der Außenwelt abschotteten oder an ihrer Selbstgefälligkeit? Vermutlich beides. Der abenteuerlich  gekleidete Typ mit 72-Stunden-Bart und langen Haaren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der sich beim Gehen über so etwas wie ein Navigationsgerät beugte, gerade noch im letzten Moment einem Passanten ausweichen konnte, kam wie gerufen. Er war gerade zu prädestiniert mir die Richtung zu zeigen. „Hallo Sie, wie komme ich nach…“ „Keine Zeit, Mann, sehen Sie nicht, dass ich geocache?“ wies er mich unfreundlich zurück. Ich wandte mich enttäuscht ab. Verzagt versuchte ich Blickkontakt zu erhaschen. Vergeblich. Die meisten, die an mir vorüber gingen, nahmen eine gebückte Körperhaltung ein, die an jene Zeit erinnerte, die drei menschliche Evolutionsschritte zurückliegt, und starrten auf ihr Smartphone. Trafen sich doch mal Blicke, sah ich nur glasige Augen, die durch mich hindurch sahen. Abwesende Gesichter, die an mir vorbei schwebten. Hilfreiche Hinweisschilder suchte man hier vergeblich. Diese Stadt entsprach dem Zeitgeist der Moderne.
Vor dem Straßencafe gegenüber hockten legere Leute unter den Sonnenschirmen über ihre Laptops oder Netbooks gebeugt, andere streichelten ihre Tablet- und Smartphone-Touchsreens. Den Facebook-Status aktuallisieren, Tweets ‚raushauen, ein schnell geknipstes Foto vom schönen Wetter nach Instagram hochladen. Das Pärchen rechts am Tisch hatte sich offenbar nichts mehr zu sagen. Beide besprachen stattdessen ihre Mobiltelefone, redeten mit irgendjemanden irgendwo, aber nicht miteinander. Ich drehte mich langsam im Kreis. In meinem Kopf rotierten die Gedanken. Dieser riesige Platz, ein Hotspot der WLan-Affinen und Mobilnetz-Abhängigen, die ihre Befindlichkeiten mit körperlich Abwesenden teilten. Diese moderne Großstadt, vermutlich jede moderne Großstadt, schien in der digitalen Neuzeit lediglich aus zwei verschiedenen Sorten Menschen zu bestehen: Aus elektronischen Autisten und Kommunikationsjunkies, wo jeder ständig mit jedem kommuniziert, nur niemand mit dem Menschen in seiner räumlichen Umgebung. Unverbindliche Interaktion auf Distanz ohne physische Nähe. Wohin soll das noch führen? Werden Menschen künftig nicht mal mehr einander berühren? Werden wir zu isolierten Individuen deren einzige zärtliche Berührungen die der Oberfläche ihrer Eingabegeräte mit kratzfesten Gorillaglas sind? Virtuelles Seelenpetting auf der Timeline? Elektrofick als armseliges   Surrogat für realen Sex?  Ist der elektrifizierte Humanoide gar vom Aussterben bedroht?
Ich war verloren. Allein in Komastadt. An jedem Mast hing eine Überwachungskamera. Die Beobachter wussten wo ich war, nur ich nicht. Unbehagen in der Fremde. Plötzlich ein Lichtblick. Die ältere Dame, geschätzt um die siebzig, die gemächlich des Weges entlang tippelte, war meine Rettung. Endlich mal jemand, der nicht der Generation „Hightech quasseln“ angehörte, endlich mal jemand, der nicht verkabelt, vernetzt und ferngesteuert war, endlich eine Person, die noch mit der näheren Umgebung unmittelbar in direktem Kontakt stand, also ansprechbar war. Endlich! Erleichtert ging ich auf sie zu. „Entschuldigen, Sie bitte, wo geht es hier zum….“ Sie schrie mich an, so laut, dass ich zusammenzuckte. „Junger Mann, ich kann sie nicht hören, ich habe leider mein Hörgerät zu Hause vergessen! Tut mir Leid.“ Mir tat es auch Leid. Verdammt Leid sogar. Das war der Moment in dem ich mich einsamer fühlte als Robinson Crusoe und das an einem Freitag,…
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Das Handy ist das Vielzwecktaschenmesser des 21.Jahrhunderts. Von den Vertreibern wird es als eierlegende Wollmilchsau angepriesen. Man kann fast alles damit machen, nur nichts richtig gut, außer telefonieren. Allein das Wort "Handy" da kriege ich so'n Hals! Wieder so ein Produkt der angelsächsischen Sprachvergewaltigung. Das heißt Cellphone oder Mobilephone, ihr…
In "Leben"
https://tomswochenschau.wordpress.com/2013/04/21/allein-in-komastadt/#more-19032
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„Phubbing“ oder: Warum die Smartphone-Manie den Menschen um drei Evolutionsschritte zurückwirft – TOMS WELLENLÄNGE
Smartphone-Nutzer haben keine Kontaktprobleme. Wenn sie sich in ihrer typisch gebeugten Gangart durch den öffentlichen Raum bewegen, dabei auf ihr Display starren, bekommen sie regelmäßig Vollkontakt mit Schilder- Laternen- und Ampelmasten. Derartige Kollisionen mit der Realität sind nur ein kurzer schmerzhafter Wachmacher, bald darauf nehmen sie wieder ihre geduckte weltabgewandte ...tomswochenschau.wordpress.com
15. Dezember 2013
von
tom
„Phubbing“ oder: Warum die Smartphone-Manie den Menschen um drei Evolutionsschritte zurückwirft
Smartphone-Nutzer haben keine Kontaktprobleme. Wenn sie sich in ihrer typisch gebeugten Gangart durch den öffentlichen Raum bewegen, dabei auf ihr Display starren, bekommen sie regelmäßig Vollkontakt mit Schilder- Laternen- und Ampelmasten. Derartige Kollisionen mit der Realität sind nur ein kurzer schmerzhafter Wachmacher, bald darauf nehmen sie wieder ihre geduckte weltabgewandte Körperhaltung ein, tauchen erneut ab in ihre virtuelle Koma-Welt und ignorieren die Menschen in ihrer räumlichen Umgebung. Der Gebrauch des modernen High-End-Mobiltelefons hat bei vielen längst ein Ausmaß weit jenseits dessen, was ich noch halbwegs als sinnvoll erachte. Das betrifft vor allem die jüngere Generation.
Jahrtausende hat der Mensch für den aufrechten Gang gebraucht. Die Smartphones schaffen es, diese Entwicklung innerhalb weniger Jahre umzukehren und den Menschen um drei Evolutionsschritte zurückzuwerfen, wie dieses Bild verdeutlicht:
Hinzu kommt das regressive Sozialverhalten, durch „Phubbing“. Der Begriff „Phubbing“ ergibt sich aus der Mixtur der Wörter „Phone“ und „Snubbing“ was so viel heißt wie „Jemanden vor den Kopf stoßen“. Genau das tun Phonejunkies, die sich andauernd mit ihren Handys beschäftigen, anstatt sich mit den Menschen in ihrer Gesellschaft zu unterhalten. Letztens die jungen Leute im Cafe: Kaum saßen sie zwei Minuten und schon hatte jeder sein Wischofon in der Hand. Das wäre für mich der Zeitpunkt gewesen, die Runde zu verlassen. Menschliches Miteinander stelle ich mir anders vor, da braucht es nicht diese Kommunikationsprothesen. Attraktive Frauen lassen sich auch immer seltener anlächeln, weil sie kaum noch von ihren Smartphones aufsehen. Unbestritten sind die hochmodernen Taschen-Computer nützliche Begleiter, ich selbst besitze einen, jedoch bin ich der Meinung dass der exzessive Gebrauch, der den Namen eines Syndroms verdient, das Mobilgerät zu einem Vollidioten-Phone macht und das Fortschreiten der digitalen Demenz begünstigt.
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Lebst Du noch oder bist Du schon ein Smartphone-Zombie?
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https://tomswochenschau.wordpress.com/2014/11/19/die-zombisierung-der-menschheit/
Die Zombisierung der Menschheit – TOMS WELLENLÄNGE
Überall sehe ich sie, wie sie geistesabwesend, unbeholfen und scheinbar völlig desorientiert durch Städte, Dörfer, Felder und Wiesen taumeln. Zombies! Doch anders als in einschlägigen Horror-Klassikern werden diese Zombies nicht durch einen gezielten Kopfschuß erlöst. Einerseits werden sie, abgesehen davon dass sie den Straßenverkehr unsicher machen, für größtenteils harmlos ...tomswochenschau.wordpress.com
19. November 2014
von
tom
Die Zombisierung der Menschheit
Überall sehe ich sie, wie sie geistesabwesend, unbeholfen und scheinbar völlig desorientiert durch Städte, Dörfer, Felder und Wiesen taumeln. Zombies! Doch anders als in einschlägigen Horror-Klassikern werden diese Zombies nicht durch einen gezielten Kopfschuß erlöst. Einerseits werden sie, abgesehen davon dass sie den Straßenverkehr unsicher machen, für größtenteils harmlos gehalten, andererseits werden sie als willige Konsumenten gebraucht. Wachstum durch Zombies®. Die wandelnden Scheintoten des 21.Jahrunderts stehen deshalb unter Naturschutz. In der Londoner Brick-Lane wurden sogar die Laternenpfähle gepolstert, weil sie ständig dagegen laufen. In China gibt es extra Zombie-Schutzzonen und Gehwege. Diese Maßnahmen laufen jedoch oft ins Leere, weil Zombies wegen ihrer eingeschränkten Hirnaktivität und dem krassen Aufmerksamkeitsdefizit oftmals keine Hinweiszeichen wahrnehmen. Wissenschaftler haben längst eine der Hauptursachen für die Zombisierung der Menschheit gefunden. Es ist kein geheimnisvoller Virus, es ist…
…das Smartphone!
Die Frage, die die Wissenschaft nun umtreibt ist, ab wann wird Mensch zum Smartphone-Zombie. Ein Bonner Forscherteam fand heraus, dass sich 17-23jährige durchschnittlich drei Stunden täglich mit ihrem Smartphone beschäftigen. Bei diesen Probanden dürfte die Metamorphose vom Mensch zum Smartphone-Zombie vollständig abgeschlossen sein. Da sehe ich nur Heilungschancen durch knallharten kalten Entzug. 3 Monate Funkloch. Mindestens.
Wie grauenhaft es ist, wenn  Mensch allein unter Smartphone-Zombies ist, zeigt das folgende Video:
I forgot my phone
https://www.youtube.com/watch?v=OINa46HeWg8
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ALLE wollen ZURÜCK zur Natur … aber KEINER analog !
Everybody wants to go BACK to nature … but NOone wants to go the ANALOGUE way !
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digitaler-autismus · 5 years ago
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https://tomswochenschau.wordpress.com/2013/04/21/allein-in-komastadt/#more-19032
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TOMS WELLENLÄNGE ~
21. April 2013
von
tom
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Doch er war extrem vertieft in seinem Smartphone. Die Höflichkeit gebot es mir ihn nicht aus seiner Welt zu reißen. Um aus seiner Sicht angemessen mit ihm zu interagieren, müsste ich vermutlich erst herausfinden in welchem sozialen Netzwerk er ‚rumhing, damit ich  ihn dann dort kontaktieren konnte. Eine Bank weiter saß ein vernetzter, ebenfalls vom kühlenden Schatten des Hagebuttebeerbaums profitierender, Haiwaiihemdträger, der sich via Videotelefonie den Coolnessfaktor seiner hippen Sonnenbrille bestätigen ließ. Vielleicht konnte mir der feine Herr im Anzug, der gerade an mir vorüber ging, helfen? Nein, der unterhielt sich gerade mit seinem Headset, es klang geschäftlich und wichtig, da wollte ich keinesfalls stören. Außerdem verriet mir seine Schrittfrequenz, dass er sich nicht aufhalten ließ. Ein Paketzusteller eilte quer über den großen Platz. Unter seinem rechten Arm klemmte ein Paket, mit links tippte er beim Laufen die Zustelladresse in sein Board, währenddessen sprach er in ein unsichtbares Mikrophon.  Als er die Kommunikation mit dem  Teilnehmer am anderen Ende einstellte, versuchte ich die Gunst der Sekunde zu nutzen, wenn sich hier einer auskennt, dann er. Auf einmal beschleunigte er maximal, rannte davon, wie auf der Flucht, wahrscheinlich hatte ihm die Stimme aus dem Off zu noch mehr Tempo gemahnt. Die Zustelltermine drückten. Ein paar Meter weiter schrie jemand wild gestikulierend sein Mobiltelefon an. Dort drüben am Brunnen saß eine junge Frau, aalte sich in der Sonne, spielte verträumt mit ihren Haaren, während sie gedanklich in ihrem eBook versunken war. Ich irrlichterte weiter über die planierte Betonsteppe.
Eine auffällig geschminkte Mittvierzigerin mit hohen roten Stöckelschuhen schritt durch mein Blickfeld. „Entschuldigen Sie bitte, wo geht es nach…“ Sie ignorierte mich völlig. Lag es daran, dass ihre Glamourkopfhörer sie geräuschmäßig von der Außenwelt abschotteten oder an ihrer Selbstgefälligkeit? Vermutlich beides. Der abenteuerlich  gekleidete Typ mit 72-Stunden-Bart und langen Haaren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der sich beim Gehen über so etwas wie ein Navigationsgerät beugte, gerade noch im letzten Moment einem Passanten ausweichen konnte, kam wie gerufen. Er war gerade zu prädestiniert mir die Richtung zu zeigen. „Hallo Sie, wie komme ich nach…“ „Keine Zeit, Mann, sehen Sie nicht, dass ich geocache?“ wies er mich unfreundlich zurück. Ich wandte mich enttäuscht ab. Verzagt versuchte ich Blickkontakt zu erhaschen. Vergeblich. Die meisten, die an mir vorüber gingen, nahmen eine gebückte Körperhaltung ein, die an jene Zeit erinnerte, die drei menschliche Evolutionsschritte zurückliegt, und starrten auf ihr Smartphone. Trafen sich doch mal Blicke, sah ich nur glasige Augen, die durch mich hindurch sahen. Abwesende Gesichter, die an mir vorbei schwebten. Hilfreiche Hinweisschilder suchte man hier vergeblich. Diese Stadt entsprach dem Zeitgeist der Moderne.
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Ich war verloren. Allein in Komastadt. An jedem Mast hing eine Überwachungskamera. Die Beobachter wussten wo ich war, nur ich nicht. Unbehagen in der Fremde. Plötzlich ein Lichtblick. Die ältere Dame, geschätzt um die siebzig, die gemächlich des Weges entlang tippelte, war meine Rettung. Endlich mal jemand, der nicht der Generation „Hightech quasseln“ angehörte, endlich mal jemand, der nicht verkabelt, vernetzt und ferngesteuert war, endlich eine Person, die noch mit der näheren Umgebung unmittelbar in direktem Kontakt stand, also ansprechbar war. Endlich! Erleichtert ging ich auf sie zu. „Entschuldigen, Sie bitte, wo geht es hier zum….“ Sie schrie mich an, so laut, dass ich zusammenzuckte. „Junger Mann, ich kann sie nicht hören, ich habe leider mein Hörgerät zu Hause vergessen! Tut mir Leid.“ Mir tat es auch Leid. Verdammt Leid sogar. Das war der Moment in dem ich mich einsamer fühlte als Robinson Crusoe und das an einem Freitag,…
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15. Dezember 2013
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von
tom
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Allein in Komastadt
Science Fiction (?)
Zweimal falsch abgebogen, dann die Orientierung verloren, schließlich hoffnungslos verlaufen. Ich, allein, fern von zu Hause, wo mein vergessenes Handy lag. Ich, der die Beschaulichkeit ländlicher Idylle liebte, in der fremden hektischen Großstadt, mitten auf einem riesigen Platz, der vermutlich das Zentrum darstellte. Das sollte kein Problem sein, da waren ja so viele Menschen, die ich nach dem Weg fragen konnte. Hilfesuchend sah ich mich um. Die nette junge Dame dort könnte ich fragen. Als ich mich näherte, um mich von ihr auf den richtigen Pfad leiten zu lassen, sah ich dass sie durch ihre Ohrhörer akustisch von ihrer Umwelt entkoppelt war. Ich wechselte die Richtung, blickte mich um. „Der junge Mann, der da drüben bequem auf der Bank im Schatten eines Hagebuttenbeerbaumes herumlümmelte, könnte mir vielleicht den Weg weisen“ dachte ich.
Doch er war extrem vertieft in seinem Smartphone. Die Höflichkeit gebot es mir ihn nicht aus seiner Welt zu reißen. Um aus seiner Sicht angemessen mit ihm zu interagieren, müsste ich vermutlich erst herausfinden in welchem sozialen Netzwerk er ‚rumhing, damit ich  ihn dann dort kontaktieren konnte. Eine Bank weiter saß ein vernetzter, ebenfalls vom kühlenden Schatten des Hagebuttebeerbaums profitierender, Haiwaiihemdträger, der sich via Videotelefonie den Coolnessfaktor seiner hippen Sonnenbrille bestätigen ließ. Vielleicht konnte mir der feine Herr im Anzug, der gerade an mir vorüber ging, helfen? Nein, der unterhielt sich gerade mit seinem Headset, es klang geschäftlich und wichtig, da wollte ich keinesfalls stören. Außerdem verriet mir seine Schrittfrequenz, dass er sich nicht aufhalten ließ. Ein Paketzusteller eilte quer über den großen Platz. Unter seinem rechten Arm klemmte ein Paket, mit links tippte er beim Laufen die Zustelladresse in sein Board, währenddessen sprach er in ein unsichtbares Mikrophon.  Als er die Kommunikation mit dem  Teilnehmer am anderen Ende einstellte, versuchte ich die Gunst der Sekunde zu nutzen, wenn sich hier einer auskennt, dann er. Auf einmal beschleunigte er maximal, rannte davon, wie auf der Flucht, wahrscheinlich hatte ihm die Stimme aus dem Off zu noch mehr Tempo gemahnt. Die Zustelltermine drückten. Ein paar Meter weiter schrie jemand wild gestikulierend sein Mobiltelefon an. Dort drüben am Brunnen saß eine junge Frau, aalte sich in der Sonne, spielte verträumt mit ihren Haaren, während sie gedanklich in ihrem eBook versunken war. Ich irrlichterte weiter über die planierte Betonsteppe.
Eine auffällig geschminkte Mittvierzigerin mit hohen roten Stöckelschuhen schritt durch mein Blickfeld. „Entschuldigen Sie bitte, wo geht es nach…“ Sie ignorierte mich völlig. Lag es daran, dass ihre Glamourkopfhörer sie geräuschmäßig von der Außenwelt abschotteten oder an ihrer Selbstgefälligkeit? Vermutlich beides. Der abenteuerlich  gekleidete Typ mit 72-Stunden-Bart und langen Haaren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der sich beim Gehen über so etwas wie ein Navigationsgerät beugte, gerade noch im letzten Moment einem Passanten ausweichen konnte, kam wie gerufen. Er war gerade zu prädestiniert mir die Richtung zu zeigen. „Hallo Sie, wie komme ich nach…“ „Keine Zeit, Mann, sehen Sie nicht, dass ich geocache?“ wies er mich unfreundlich zurück. Ich wandte mich enttäuscht ab. Verzagt versuchte ich Blickkontakt zu erhaschen. Vergeblich. Die meisten, die an mir vorüber gingen, nahmen eine gebückte Körperhaltung ein, die an jene Zeit erinnerte, die drei menschliche Evolutionsschritte zurückliegt, und starrten auf ihr Smartphone. Trafen sich doch mal Blicke, sah ich nur glasige Augen, die durch mich hindurch sahen. Abwesende Gesichter, die an mir vorbei schwebten. Hilfreiche Hinweisschilder suchte man hier vergeblich. Diese Stadt entsprach dem Zeitgeist der Moderne.
Vor dem Straßencafe gegenüber hockten legere Leute unter den Sonnenschirmen über ihre Laptops oder Netbooks gebeugt, andere streichelten ihre Tablet- und Smartphone-Touchsreens. Den Facebook-Status aktuallisieren, Tweets ‚raushauen, ein schnell geknipstes Foto vom schönen Wetter nach Instagram hochladen. Das Pärchen rechts am Tisch hatte sich offenbar nichts mehr zu sagen. Beide besprachen stattdessen ihre Mobiltelefone, redeten mit irgendjemanden irgendwo, aber nicht miteinander. Ich drehte mich langsam im Kreis. In meinem Kopf rotierten die Gedanken. Dieser riesige Platz, ein Hotspot der WLan-Affinen und Mobilnetz-Abhängigen, die ihre Befindlichkeiten mit körperlich Abwesenden teilten. Diese moderne Großstadt, vermutlich jede moderne Großstadt, schien in der digitalen Neuzeit lediglich aus zwei verschiedenen Sorten Menschen zu bestehen: Aus elektronischen Autisten und Kommunikationsjunkies, wo jeder ständig mit jedem kommuniziert, nur niemand mit dem Menschen in seiner räumlichen Umgebung. Unverbindliche Interaktion auf Distanz ohne physische Nähe. Wohin soll das noch führen? Werden Menschen künftig nicht mal mehr einander berühren? Werden wir zu isolierten Individuen deren einzige zärtliche Berührungen die der Oberfläche ihrer Eingabegeräte mit kratzfesten Gorillaglas sind? Virtuelles Seelenpetting auf der Timeline? Elektrofick als armseliges   Surrogat für realen Sex?  Ist der elektrifizierte Humanoide gar vom Aussterben bedroht?
Ich war verloren. Allein in Komastadt. An jedem Mast hing eine Überwachungskamera. Die Beobachter wussten wo ich war, nur ich nicht. Unbehagen in der Fremde. Plötzlich ein Lichtblick. Die ältere Dame, geschätzt um die siebzig, die gemächlich des Weges entlang tippelte, war meine Rettung. Endlich mal jemand, der nicht der Generation „Hightech quasseln“ angehörte, endlich mal jemand, der nicht verkabelt, vernetzt und ferngesteuert war, endlich eine Person, die noch mit der näheren Umgebung unmittelbar in direktem Kontakt stand, also ansprechbar war. Endlich! Erleichtert ging ich auf sie zu. „Entschuldigen, Sie bitte, wo geht es hier zum….“ Sie schrie mich an, so laut, dass ich zusammenzuckte. „Junger Mann, ich kann sie nicht hören, ich habe leider mein Hörgerät zu Hause vergessen! Tut mir Leid.“ Mir tat es auch Leid. Verdammt Leid sogar. Das war der Moment in dem ich mich einsamer fühlte als Robinson Crusoe und das an einem Freitag,…
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Jahrtausende hat der Mensch für den aufrechten Gang gebraucht. Die Smartphones schaffen es, diese Entwicklung innerhalb weniger Jahre umzukehren und den Menschen um drei Evolutionsschritte zurückzuwerfen, wie dieses Bild verdeutlicht:
Hinzu kommt das regressive Sozialverhalten, durch „Phubbing“. Der Begriff „Phubbing“ ergibt sich aus der Mixtur der Wörter „Phone“ und „Snubbing“ was so viel heißt wie „Jemanden vor den Kopf stoßen“. Genau das tun Phonejunkies, die sich andauernd mit ihren Handys beschäftigen, anstatt sich mit den Menschen in ihrer Gesellschaft zu unterhalten. Letztens die jungen Leute im Cafe: Kaum saßen sie zwei Minuten und schon hatte jeder sein Wischofon in der Hand. Das wäre für mich der Zeitpunkt gewesen, die Runde zu verlassen. Menschliches Miteinander stelle ich mir anders vor, da braucht es nicht diese Kommunikationsprothesen. Attraktive Frauen lassen sich auch immer seltener anlächeln, weil sie kaum noch von ihren Smartphones aufsehen. Unbestritten sind die hochmodernen Taschen-Computer nützliche Begleiter, ich selbst besitze einen, jedoch bin ich der Meinung dass der exzessive Gebrauch, der den Namen eines Syndroms verdient, das Mobilgerät zu einem Vollidioten-Phone macht und das Fortschreiten der digitalen Demenz begünstigt.
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Süddeutsche: Leute, die auf Handys starren
FAZ: Smartphones, Abschied vom aufrechten Gang
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…das Smartphone!
Die Frage, die die Wissenschaft nun umtreibt ist, ab wann wird Mensch zum Smartphone-Zombie. Ein Bonner Forscherteam fand heraus, dass sich 17-23jährige durchschnittlich drei Stunden täglich mit ihrem Smartphone beschäftigen. Bei diesen Probanden dürfte die Metamorphose vom Mensch zum Smartphone-Zombie vollständig abgeschlossen sein. Da sehe ich nur Heilungschancen durch knallharten kalten Entzug. 3 Monate Funkloch. Mindestens.
Wie grauenhaft es ist, wenn  Mensch allein unter Smartphone-Zombies ist, zeigt das folgende Video:
I forgot my phone
https://www.youtube.com/watch?v=OINa46HeWg8
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